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zur E-Mail-Story - Michelsenschule

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mir bedeutet. Innerlich kämpfte mein Herz gegen meinen Verstand- ich sehnte mich<br />

so sehr nach ihr, doch wäre es nicht richtig, ihr zu nahezutreten…<br />

30. November<br />

Von: Paul<br />

An: Vincent<br />

Betreff: Bist du eigentlich glücklich?<br />

Ich musste unbedingt auf andere Gedanken kommen, also bin ich heute mit<br />

meinem neuen Bergrad(!) (der gelb-blaue Holländer ist mir geklaut worden) zum<br />

Maschsee gefahren und ließ meine Füße ein wenig im Wasser baumeln. Aber selbst<br />

das stellte mich nicht zufrieden, wie auch alles andere, was ich heute versuchte.<br />

Als ich so dasaß, sah ich nicht weit von mir einen Mann, der etwa in meinem Alter<br />

sein musste, mit seiner Freundin sitzen. Die beiden sahen so glücklich zusammen<br />

aus - ich dachte mir nur, wie gerne auch ich wieder mit solcher Leichtigkeit das<br />

Leben genießen würde. Aber dafür ist es zu spät.<br />

Bei diesem Gedanken kamen mir tatsächlich die Tränen… Mittlerweile glaube ich<br />

fast, dass man irgendwann nicht mehr glücklich sein soll!<br />

Und ich habe,auch keine Kraft mehr, um dieses ungewisse Glück zu kämpfen.<br />

1.Dezember<br />

Von: Paul<br />

An: Vincent<br />

Betreff: Neuigkeiten!<br />

Vincent! Der arme Kerl, von dem ich dir letztens geschrieben habe, war früher<br />

Angestellter bei Lottas Vater! Seine Liebe zu Lotta, die nicht erwidert wurde, hat ihn<br />

verrückt gemacht, und letzten Endes wurde er deswegen sogar gefeuert.<br />

Constantin, ganz der Politiker, hat mir diese Geschichte gerade genauso locker<br />

erzählt, wie du sie in diesem Moment vielleicht liest und verstehst, ich aber versuche<br />

vergeblich, meiner Gefühle Herr zu werden.<br />

Meine E-<strong>Mail</strong> kommt vielleicht trocken rüber, aber ich koche innerlich.<br />

4.Dezember<br />

Von: Paul<br />

An: Vincent<br />

Betreff: …<br />

Mit mir ist es vorbei. Ich halt´s nicht länger aus.<br />

Heute war ich bei IHR zu Hause und habe ihr beim Klavierspielen zugesehen. Sie<br />

spielt die schwierigsten Melodien mit einem Ausdruck! Unglaublich…<br />

Ihre kleine Schwester saß auf meinem Schoß und hat ihre Puppe geküsst. Mir<br />

kamen plötzlich Tränen in die Augen, ich hab mich dann vorgebeugt und ihren<br />

Ehering gesehen… Ich konnte mich nicht mehr beherrschen und die Tränen fingen<br />

an zu fließen.<br />

Plötzlich fing sie an, unser altes Lied zu spielen, was all die Erinnerungen<br />

<strong>zur</strong>ückbrachte, die guten, aber auch die schlechten. Das war der Tropfen, der das<br />

Fass zum Überlaufen gebracht hat! Ich ging im Zimmer auf und ab, ich konnte es<br />

nicht ertragen: Um Gottes Willen, hab ich geschrien, um Gottes Willen, hör doch auf!<br />

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