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geht es zum Bericht in PDF Format - von Marco Reimers

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Mittsommernachtstour 2012<br />

Di<strong>es</strong>er <strong>Bericht</strong> handelt di<strong>es</strong>mal <strong>von</strong> unserer Mittsommernachtstour nach B<strong>es</strong>saker Drift<br />

vom 20.-28.06.2012. Der kle<strong>in</strong>e Ort B<strong>es</strong>saker liegt ca. 130 km nördlich <strong>von</strong> Trondheim<br />

auf der Halb<strong>in</strong>sel Fosen.<br />

Zu 3. starteten wir di<strong>es</strong>e Norwegentour <strong>von</strong> 23626 Grammersdorf aus.<br />

Die Idee di<strong>es</strong>er Angeltour entstand während der 2011er B<strong>es</strong>saker Drift Spätsommertour.<br />

Alex „Usch“: Alex ist <strong>zum</strong> 3. mal <strong>in</strong> Norwegen und <strong>zum</strong> 2. mal <strong>in</strong> B<strong>es</strong>saker Drift. Alex ist<br />

e<strong>in</strong> 100% zuverlässiger und angenehmer Bootskamerad, der Bernd W d<strong>es</strong> Nordens ☺ Ich<br />

kenne persönlich ke<strong>in</strong>en Angler, der Fische so präzise aus der Jacke holt!<br />

Hartwig: Hartwig ist unser Norwegen Rookie. Zum ersten mal <strong>in</strong> Norwegen überhaupt.<br />

Hartwig ist e<strong>in</strong> absoluter Süßwasser-Raubfischangler und stellt vom Boot sehr gerne den<br />

Räubern <strong>in</strong> unserem See nach. Wir geben uns alle Mühe auch Hartwig mit dem<br />

Norgevirus zu <strong>in</strong>fizieren.<br />

<strong>Marco</strong> „Klotzfisch“: Ich b<strong>in</strong> <strong>zum</strong> 8. mal <strong>in</strong> Norwegen und <strong>zum</strong> 3. mal <strong>in</strong> B<strong>es</strong>saker Drift.<br />

Wir haben unsere Hausaufgaben <strong>in</strong> Sachen Angelgerät und Seegebiet erledigt, wenn das<br />

Wetter noch mitspielt, dann………………………………………….. ☺<br />

Die Anreise begann mit dem Passat <strong>von</strong> Hartwig mit Dachbox und flachem, gebremsten<br />

1 to Anhänger am 19.06. um 7 Uhr <strong>in</strong> der Früh <strong>in</strong> Richtung Puttgarden. Die Fähre<br />

Puttgarden-Rödby fährt alle 45 M<strong>in</strong>uten. Weiter durch Seeland/Dänemark und die Fähre<br />

Hels<strong>in</strong>gör-Hels<strong>in</strong>gborg genommen. Nach 25 M<strong>in</strong>uten Fahrzeit lag nun die E6 bis nach<br />

Oslo/Gardermoen vor uns. Gegen 21 Uhr kamen wir im Motel Gardermoen an. Der Abend<br />

im Hotel endete vor dem Fernseher, England und Frankreich s<strong>in</strong>d im Viertelf<strong>in</strong>ale, na<br />

dann.<br />

Am nächsten Morgen g<strong>in</strong>g <strong>es</strong> nach dem Frühstück weiter <strong>in</strong> Richtung B<strong>es</strong>saker. Die Politi<br />

war an di<strong>es</strong>em Tag sehr stark an der E6 und E3 vertreten. Überall Laserpistolen, aber,<br />

wir s<strong>in</strong>d straffrei durchgekommen. Die Fjordfähre über den Trondheimfjord <strong>von</strong> Flakk<br />

nach Rörvik hatte die Preise vom letzten Jahr verdoppelt �. 495 NOK für ne 10 M<strong>in</strong>uten<br />

Tour ist schon rotzefrech. Gegen 18 Uhr kamen wir <strong>in</strong> B<strong>es</strong>saker an und bezogen Seehaus<br />

1. Thore empf<strong>in</strong>g uns freundlich und die Bootse<strong>in</strong>weisung erfolgte prompt. Nach e<strong>in</strong>em<br />

handgefertigten, überbackenen Salami/Käse Baguette g<strong>in</strong>g <strong>es</strong> gegen 21 Uhr h<strong>in</strong>aus auf<br />

den Atlantik, endlich. Nach 2 Stunden waren wir platt und fuhren <strong>in</strong> Richtung Koje. Unser<br />

Abendbrot für Morgen hatten wir zusammen, <strong>es</strong> wird Dorschfilet und Seelachse geben.<br />

Unser Seehaus 1: 3 Schlafzimmer, Sat TV, WLAN, G<strong>es</strong>chirrspüler, Gefriertruhe. Das<br />

Schlachthaus bef<strong>in</strong>det sich 30m vom Haus, ebenso unser Boot.<br />

Das Boot: 6,6m Rana mit 45 PS Volvo Penta Turbodi<strong>es</strong>el Innenborder und<br />

Echolot/Plotter. Mehr als 10 Knoten s<strong>in</strong>d nicht dr<strong>in</strong>nen, aber die Rana liegt so ruhig im<br />

Wasser, e<strong>in</strong>fach herrlich. Wir hätten auch für 5 Leute Platz an Bord, aber so ist <strong>es</strong> auch<br />

chic ☺ 23 Rutenhalter s<strong>in</strong>d auf dem seetüchtigen Boot vorhanden.


Unser erster Angeltag begann um 7 Uhr mit e<strong>in</strong>em guten Frühstück. Hmmm, ich hatte<br />

<strong>in</strong> Bezug auf Hartwig, unseren Norwegen Anfänger, e<strong>in</strong> wenig bedenken <strong>in</strong> Sachen<br />

Seegang. Es wäre doch zu schade um das reichhaltige Frühstück, oder? Gekotzt wird hier<br />

nicht!<br />

Das Wetter sah sehr gut aus. Sonne satt und e<strong>in</strong> leichter W<strong>in</strong>d aus SSW, herrlich. Wir<br />

fuhren l<strong>in</strong>ks aus dem Hafen <strong>in</strong> Richtung Kaura. Unser erst<strong>es</strong> Ziel war Läkjen, e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>zeln<strong>es</strong> Plateau vor den Schären. Als wir kurz vor unserem Ziel waren, sahen wir noch<br />

e<strong>in</strong> Boot auf Läkjen. Es dümpelte dort e<strong>in</strong>e rote Di<strong>es</strong>elsnekke herum. Alle 3 Angler<br />

standen im Boot, also Deutsche (hehe). E<strong>in</strong> freundlicher Gruß wurde erwidert und so<br />

kuppelte ich <strong>in</strong> der Nähe den Di<strong>es</strong>el aus und wir drifteten sehr langsam über 30-40m<br />

Sandboden mit kargem Bewuchs…….Bo<strong>in</strong>g, Peng, Bum, Tschack…….<strong>es</strong> kamen Dorsche <strong>in</strong><br />

der 3-5kg Klasse <strong>in</strong> die Kiste. Pilker/Überbeißer und 150er GuFi’s <strong>in</strong> weiß/grün standen<br />

auf dem Speiseplan und der Andrang stimmte uns positiv.<br />

Immer wieder schaute ich zu Hartwig rüber, aber <strong>es</strong> war e<strong>in</strong> Gr<strong>in</strong>sen auf se<strong>in</strong>em G<strong>es</strong>icht,<br />

vom Würfelhusten ke<strong>in</strong>e Spur. Nach e<strong>in</strong> paar Drills g<strong>in</strong>g <strong>es</strong> dann weiter h<strong>in</strong>aus auf den<br />

Breidgrunnen. 20-40m Wassertiefe, leicht rauer Untergrund und wir drifteten sehr<br />

langsam, perfekt. Pollack, Dorsch, e<strong>in</strong> be<strong>in</strong>ahe Leng und dann…………..was zischt da? Ne<br />

Luftmatratze? Nö, e<strong>in</strong> Trupp Tümmler war im Anmarsch und schaute mal vorbei.


Irgendwas war <strong>in</strong> di<strong>es</strong>em Jahr anders, aber was? Wir drifteten vom Breidgrunnen<br />

südw<strong>es</strong>tlich ab, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e 85m R<strong>in</strong>ne. Hier war <strong>es</strong> dann wieder wie im letzten<br />

Jahr……Lumbenpumper Alex und ich hatten den ersten Kontakt. Hartwig zog natürlich<br />

auch noch nach, Ehrensache! Hätten der Lumb e<strong>in</strong>e weiße Rückenflosse, dann wäre der<br />

late<strong>in</strong>ische Name wahrsche<strong>in</strong>lich Balotelli Penetrantos gew<strong>es</strong>en (der Schrecken der<br />

Germanen). E<strong>in</strong> paar Seelachse <strong>in</strong> der gehobenen Überbeißerklasse kamen dann auch<br />

noch <strong>in</strong> die Kiste. Gegen 17 Uhr g<strong>in</strong>g <strong>es</strong> dann wieder zurück, denn wir hatten e<strong>in</strong>e gute<br />

Stunde Fahrt vor uns. Nicht zu verg<strong>es</strong>sen, das 1. Viertelf<strong>in</strong>al. Wir brachten die Fische<br />

gleich <strong>in</strong> die Umkleidekab<strong>in</strong>e und zogen den Stahl blank. Alex nahm bei den Dorschen<br />

den E<strong>in</strong>griff vor, Hartwig versuchte sich am Lumb (höhöhö), ich musste mich mit Pollack<br />

und Seelachs abquälen. Kurz vor dem Anpfiff waren die Filets gebraten und die<br />

Stampfkartoffeln waren servierfertig. Zum Nachtisch e<strong>in</strong>e schnelle Paradi<strong>es</strong>creme<br />

Karamel und Anpfiff. Alex schmiss 3 Schöfferhofer Grapefruit <strong>in</strong> die Runde. Während wir<br />

di<strong>es</strong><strong>es</strong> fem<strong>in</strong><strong>in</strong>e Blubberwasser <strong>in</strong> unseren Körper r<strong>in</strong>nen ließen, verloren die Tschechen<br />

gegen die Portugi<strong>es</strong>en. Abends kam Andre „AndreB<strong>es</strong>saker“ noch e<strong>in</strong>mal kurz vorbei und<br />

wir plauderten über di<strong>es</strong> und das.<br />

Unser 2. Angeltag begann mit leichter Bewölkung und kräftigen, ablandigen W<strong>in</strong>d. Auf<br />

die ung<strong>es</strong>chützten Außenplateaus wollten wir nicht, also l<strong>in</strong>ks rum und ab <strong>in</strong> den<br />

Brandsfjord. Troll<strong>in</strong>g mit 3 Ruten war ang<strong>es</strong>agt. 1 Longl<strong>in</strong>e Wobblerruten mit e<strong>in</strong>em 12cm<br />

Tieftauchwobbler <strong>in</strong> schwarz/kupfer und 2 Ruten waagerecht im Heck angebracht <strong>in</strong> 20<br />

und 30m Entfernung mit 70g Wuttke Paravan und 10cm Blechlöffel <strong>in</strong> silber/gold (<strong>es</strong><br />

sche<strong>in</strong>t ja die Sonne).


Am Ausgang d<strong>es</strong> Brandsfjord, zwischen 2 Schären<strong>in</strong>seln, fuhren wir über e<strong>in</strong> 10-15m<br />

Sandplateau <strong>in</strong> den Fjord h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Makrele hängte sich an e<strong>in</strong>en Blechlöffel. Auf den<br />

Wobbler gab <strong>es</strong> mehrere E<strong>in</strong>schläge, aber ohne Ergebnis. Unsere Schleppg<strong>es</strong>chw<strong>in</strong>digkeit<br />

betrug 2,3-2,5 Knoten über Grund (GPS). Der Tieftauchwobbler arbeitete am b<strong>es</strong>ten <strong>von</strong><br />

2-2,3 Knoten. An der vibrierenden Rute konnte man das Köderspiel vom Wobbler sehr<br />

genau erkennen. Wir fuhren nahe <strong>von</strong> Ufer über 10-20m Wassertiefe. Über e<strong>in</strong>em<br />

Pflanzenfeld g<strong>in</strong>g dann e<strong>in</strong> guter E<strong>in</strong>schlag <strong>in</strong> die Wobblerrute. Hartwig drillte se<strong>in</strong>en<br />

ersten Pollack. E<strong>in</strong>e halbe Stunden später und etwas tiefer im Brandsfjord dann der 2.<br />

Pollack auf den Wobbler, di<strong>es</strong>mal drillte Alex. Cool, die Pollacks sche<strong>in</strong>en Schleppköder zu<br />

mögen. Im letzten Jahr hatten wir ebenfalls Pollacks beim Troll<strong>in</strong>g gefangen. Wir<br />

schauten gerade e<strong>in</strong>em Trio Seeadler beim Gleitflug über dem Fjord zu, als wir fast am<br />

<strong>in</strong>neren Ende d<strong>es</strong> Brandsfjord angekommen waren. Da kochte das Wasser vor uns. Ich<br />

b<strong>in</strong> nicht religiös, aber Pater Noster? Schnell waren die Troll<strong>in</strong>gruten auf gierig umgebaut<br />

und der <strong>in</strong>dianische Federschmuck flog <strong>in</strong> den Schwarm. Bo<strong>in</strong>g, Peng, Bum, Tschack, <strong>es</strong><br />

kamen 20-30 Makrelen <strong>in</strong> die Kiste. Langsam wurde uns zu warm im w<strong>in</strong>dg<strong>es</strong>chützten<br />

Fjord, also wieder raus <strong>in</strong> Richtung Fjordöffnung. Auf dem 80er Plateau mitten im<br />

Brandsfjord kuppelte ich den Di<strong>es</strong>el aus und spionierte das Mittelwasser aus, b<strong>in</strong>go, da<br />

waren lange Sicheln, ca. 5-10m über Grund. Indianerschmuck abgehängt, Speedy <strong>in</strong><br />

125g drangehängt und runter damit.<br />

Ich sagte zu Hartwig: Speedpilken, runterlassen und schnell hochkurbeln. E<strong>in</strong> skeptischer<br />

Blick war die Antwort. Für Hartwig war die g<strong>es</strong>amte Meer<strong>es</strong>angelei Neuland. Dann kamen<br />

die E<strong>in</strong>schläge nah am Grund. Seelachse <strong>von</strong> 3-4kg kamen <strong>in</strong>s Boot. E<strong>in</strong> paar Anbisse<br />

waren <strong>von</strong> b<strong>es</strong>serem Kaliber, blieben aber nach kurzer Flucht ung<strong>es</strong>ehene Sieger.<br />

Hartwig hatte wieder e<strong>in</strong> Gr<strong>in</strong>sen im G<strong>es</strong>icht, e<strong>in</strong> toller Urlaub bisher. Gegen 18 Uhr g<strong>in</strong>g<br />

<strong>es</strong> heimwärts. Zum Glück waren wir nur 20 M<strong>in</strong>uten vom Haus entfernt, denn, der


Fiskalpaktleistungsträger spielt heute gegen die Ouzo 11. Bologn<strong>es</strong>e mit Nudeln passte<br />

heute perfekt. Wir gewannen 4:2 gegen Griechenland. Unb<strong>es</strong>tätigten Gerüchten zur Folge<br />

hatten die Griechen verlangt, das wir 2 Tore abgeben, den Sie bräuchten mehr<br />

Spielraum!<br />

Der 3. Angeltag war ebenfalls e<strong>in</strong> wenig vom W<strong>in</strong>de verweht, also ab <strong>in</strong> den<br />

Brandsfjord. Wir stoppten zuerst auf dem 85er Plateau und ließen die 125er Speedys<br />

abtauchen. In Grundnähe Seelachs <strong>in</strong> der 1-3kg Klasse und kurz unter dem Boot standen<br />

Makrelen. Dann zog Alex e<strong>in</strong>en 30cm Seehecht <strong>in</strong>s Boot. Der Kle<strong>in</strong>e g<strong>in</strong>g prompt wieder<br />

zurück <strong>in</strong>s Wasser, Ehrensache. Aber, e<strong>in</strong> Deponieadler, auch Möwe genannt sah den<br />

kle<strong>in</strong>en Seehecht und so verschwand der Kle<strong>in</strong>e im Rachen. An e<strong>in</strong>em sandigen<br />

Fjordabschnitt mit steil abfallender Kante konnten wir noch e<strong>in</strong> paar schöne Dorsche<br />

verhaften.<br />

Heute hatten wir ke<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Lumb, schön, das kann auch gerne so bleiben. Gegen<br />

18 Uhr waren wir wieder dr<strong>in</strong>nen und halfen den Fischen aus der Jacke. Als EM<br />

Spielvorbereitung gab <strong>es</strong> heute R<strong>in</strong>derroulade mit Kartoffeln oder Semmelknödel. Zum<br />

Abspann e<strong>in</strong>e Zitronencreme. Die Spanier putzten die Franzosen 2:0 <strong>von</strong> der Platte.<br />

Kaum W<strong>in</strong>d und Sonne satt, so begann der 4. Angeltag <strong>in</strong> B<strong>es</strong>saker. Wir saßen schön<br />

gemütlich beim Frühstück und dachten an Rauden, di<strong>es</strong>mal ohne Netze, bitte. So g<strong>in</strong>g <strong>es</strong><br />

dann <strong>zum</strong> netzfreien Außenplateau Rauden. In 20-40m Wassertiefe kam 1 Dorsch <strong>von</strong><br />

ca. 7kg <strong>in</strong> die Kiste. Alex war voll auf Dorsch e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>chworen. Mehr g<strong>in</strong>g auf Rauden leider<br />

nicht, Schade. E<strong>in</strong> paar Überbeißer Seelachse landeten <strong>in</strong> der Kiste und sollten als Köder<br />

für die Tiefseeg<strong>es</strong>chichte herhalten. So fuhren wir auf e<strong>in</strong>e, für uns bisher unbekannte<br />

Tiefse<strong>es</strong>telle. 3 mal je e<strong>in</strong> 6er Rotbarschpaternoster mit 850g Blei und ab <strong>in</strong> die Tiefe. Ich


hatte so e<strong>in</strong> Bild <strong>von</strong> roten Reispapierlaternen im Kopf, da zuckelte <strong>es</strong> auch schon bei<br />

allen 3 Tiefseeruten. Alex begann die Kurbelei, Hartwig begann ebenfalls e<strong>in</strong>zuholen. Ich<br />

konnte <strong>es</strong> auch nicht mehr abwarten und leierte den Tannenbaum nach oben. Hartwig<br />

hatte zuerst hochgekurbelt und se<strong>in</strong> erster Rotbarsch <strong>in</strong> der 1,5kg Klasse h<strong>in</strong>g am Haken.<br />

Dann kam me<strong>in</strong>e rote Laterne <strong>in</strong> Sicht, leider auch nur E<strong>in</strong>e. Alex hatte nun auch das<br />

Zeug oben und 4 Rotbarsche lagen an der Oberfläche, herrlich, so kann <strong>es</strong> gerne weiter<br />

gehen. Alle Rotbarsche waren um die 50cm und hatten 1,5kg. All<strong>es</strong> was wir bisher<br />

versucht hatten, war <strong>von</strong> Erfolg gekrönt worden, die Stimmung war schon fast langweilig<br />

harmonisch und wir freuten uns über unseren Urlaub. Dann ließ Hartwig als erster die<br />

Tiefseemontage wieder absausen, als im Mittelwasser laut Zählwerk bei 100m Schluss<br />

war. Wir hatten aber 170m auf dem Wecker stehen. Da kam plötzlich leben <strong>in</strong> die<br />

Tiefseemontage und e<strong>in</strong> Fisch g<strong>in</strong>g wie die Feuerwehr mit dem Gedönse durch das<br />

Wasser. Hartwig konnte nach e<strong>in</strong>em guten Kampf e<strong>in</strong>en Seelachs an se<strong>in</strong>er<br />

Rotbarschmontage <strong>in</strong>s Boot hieven. Unsere Fischkiste hat 85cm Länge und der Seelachs<br />

schaut mit dem Schwanz aus der Kiste, also m<strong>in</strong>d<strong>es</strong>tens 90cm, sehr schön! Die<br />

Tiefseeruten wurden wieder geparkt und die Pilkruten kamen <strong>zum</strong> E<strong>in</strong>satz. Bo<strong>in</strong>g, Peng,<br />

Bum, Tschack, <strong>es</strong> war wie bei den glorreichen 7, nur zu 3. und beim Speedpilken.<br />

Alex und ich hatten das bisher immer nur gel<strong>es</strong>en oder gehört. Speedpilken ist voll geil?<br />

Naja, ab und zu mal probiert, nie was ans Band bekommen. Aber heute war Zahltag,<br />

Auge um Auge, bis das Wasser <strong>in</strong> den Sandalen steht. Berserker hatten angeblich<br />

Giftpilze vor dem Kamp geg<strong>es</strong>sen, wir hatten kampfstarke Seelachse <strong>von</strong> 4-7kg und über<br />

90cm! Man, war das endgeil. E<strong>in</strong> paar gute Dorsch kamen auch noch dazu, wenn der<br />

Speedy <strong>es</strong> mal bis <strong>zum</strong> Grund schaffte. Die große Kiste war randvoll und man soll<br />

aufhören wenn <strong>es</strong> am schönsten ist. Alex und ich waren im Blutrausch, Hartig schaute<br />

immer wieder zu uns rüber und schüttelte den Kopf. S<strong>in</strong>d wir e<strong>in</strong> wenig bekloppt? Kann


schon se<strong>in</strong>! Wir hatten heute fast schon die 3 mal 15kg Filets voll und zogen die<br />

Reißle<strong>in</strong>e. Wir schnurrten e<strong>in</strong>e knappe Stunde zurück <strong>in</strong> den Hafen. Gegen 19 Uhr waren<br />

wir wieder am Steg.<br />

Alex und Hartwig kitzelten die Dorsche und Seelachse aus der Jacke, ich machte mich<br />

über die roten Stachelritter her. Der Grill wurde heute angefeuert und <strong>es</strong> gab Rumpsteak,<br />

Spareribs und Sch<strong>in</strong>kengriller. Tja, England verlor 2:4, die Italiener spielen dann im<br />

Halbf<strong>in</strong>ale gegen uns.<br />

Der 5. Angeltag war vom Wetter wie G<strong>es</strong>tern, also raus, ganz weit raus. Der erste Stopp<br />

war wieder auf Rauden, nix. Etwas weiter draußen auf 60-90m versuchten wir mit<br />

Überbeisser e<strong>in</strong> paar Dickdorsche zu schnappen, nix. Na dann, ab auf unsere<br />

Rotbarschstelle. Tja, <strong>es</strong> kann nicht immer 100% se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Fleckhai, e<strong>in</strong> paar<br />

Knabberbisse und e<strong>in</strong> halb<strong>es</strong> Dutzend Lumb, mehr gab <strong>es</strong> nicht. Der Tag zog sich wie e<strong>in</strong><br />

Kaugummi. Am Nachmittag fuhren wir nochmal die 11m bei Rauden an und konnten e<strong>in</strong><br />

paar gute Dorsche verhaften.


Um 17 Uhr g<strong>in</strong>g <strong>es</strong> wieder <strong>in</strong> Richtung Hafen. Heute servierte ich Goulasch mit Nudeln<br />

und oder Kartoffeln. Morgen ist W<strong>in</strong>d und Regen ang<strong>es</strong>agt, na dann…………… Ich hatte<br />

bisher jeden Tag me<strong>in</strong>en ungefütterten TeHavs getragen. Nur im Schlüpper und T-Shirt<br />

war <strong>es</strong> auch an den sehr warmen Tagen angenehm kühl im 1 Teiler. Die Atmungsaktivität<br />

ist wirklich hervorragend!<br />

Der 6. Angeltag begann spät. Heute wurde mal so richtig ausg<strong>es</strong>chlafen. Gegen Mittag<br />

b<strong>es</strong>tiegen wir den 146 Meter hohen Nettan, den Hausberg <strong>von</strong> B<strong>es</strong>saker Drift. E<strong>in</strong>e alte,<br />

deutsche Bunkeranlage aus dem 2. Weltkrieg stand dort oben auf dem Granitberg. E<strong>in</strong>e<br />

klare Sicht sorgte für e<strong>in</strong>en grandiosen Weitblick und e<strong>in</strong> paar tolle Bilder.


Am frühen Nachmittag fuhren wir an e<strong>in</strong>en Stausee um den Bachforellen nachzustellen.<br />

Hartwig hatte extra dafür se<strong>in</strong>e alte Fliegenpeitsche mitgebracht. 3 Bachforellen konnten<br />

wir an e<strong>in</strong>em Bache<strong>in</strong>lauf erbeuten. Die Knotts (fi<strong>es</strong>e, kle<strong>in</strong>e Mücken) wollten uns<br />

auffr<strong>es</strong>sen, daher suchten wir nach 2 Stunden das Weite. Zurück im Haus me<strong>in</strong>te<br />

Hartwig, das Er nochmal <strong>zum</strong> Stausee fahren will. Alex und ich schlugen uns <strong>in</strong> die Koje.<br />

Um 19.30 Uhr stand das Abendbrot auf dem Tisch und Hartwig erschien pünktlich <strong>zum</strong>


Essen. 3 Bachforellen brachte Hartwig mit. E<strong>in</strong>e gute Ausbeute und e<strong>in</strong>e ideale B<strong>es</strong>atzung<br />

für me<strong>in</strong>e Räuchertonne. Der W<strong>in</strong>d blieb den ganzen Tag hartnäckig, leider.<br />

Tja, Angeltag Nummer 7, der Letzte war angebrochen. Es regnete und der W<strong>in</strong>d bog<br />

die Bäume am Hang, mal sehen, wie <strong>es</strong> draußen ausschaut. Rechts rum an der<br />

Lachsfarm vorbei, schob der W<strong>es</strong>tw<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e ordentliche Welle <strong>in</strong> Richtung Land. Am<br />

letzten Tag Bullenreiten? Gegen die Welle fahren und ordentlich Wasser aufnehmen? Nee<br />

Freunde, di<strong>es</strong>mal nicht, all<strong>es</strong> bleibt entspannt und spaßig. Wir blieben <strong>in</strong> den Schären und<br />

hielten uns im W<strong>in</strong>dschatten der kle<strong>in</strong>en Inseln. E<strong>in</strong> paar Dorsch kamen <strong>in</strong>s Boot, <strong>es</strong><br />

regnete immer wieder wie aus Eimern. E<strong>in</strong> kurzer Halt am „Sprudelste<strong>in</strong>“ vor der<br />

Lachsbrutanlage und nochmal e<strong>in</strong> paar Makrelen g<strong>es</strong>tippt und………………….Feierabend. Wir<br />

fuhren zurück, Bootsre<strong>in</strong>igung und Betankung waren schnell erledigt. Bei 7 Ausfahrten<br />

hatten wir gerade e<strong>in</strong>mal 80 Liter Di<strong>es</strong>el verbraucht, lächerlich. Bei der Pflege und<br />

Verpackung d<strong>es</strong> Angelgerät<strong>es</strong> b<strong>es</strong>serte sich das Wetter erheblich und Alex me<strong>in</strong>te:<br />

Grillabend? Sicher, sicher, denn wir hatten noch n paar Nackensteaks <strong>in</strong> der Truhe. Alex<br />

kaufte noch 2 Pakete norwegische Bratwürste. Die Norweger schaffen <strong>es</strong> tatsächlich, e<strong>in</strong>e<br />

Bratwurst herzustellen, die gar nicht mal so lecker schmeckte. Nach dem Grillen wehrten<br />

sich die Portugi<strong>es</strong>en tapfer gegen Ticki Tacki, aber, 2:4 und die Portugi<strong>es</strong>en waren raus.<br />

Spanien war wieder mal im F<strong>in</strong>ale.<br />

Am 28.06. traten wir am Morgen die Abreise <strong>in</strong> Richtung Gardermoen Motel an. Mitten<br />

im Dovrefjell auf 1.080m Lt. Navi machten wir dann e<strong>in</strong>e Pause im Schnee. Gute 300m<br />

<strong>von</strong> der E6 entfernt lag noch Schnee. Ich zündete 3 selbsterhitzende Cappucc<strong>in</strong>o’s für<br />

uns und wir genossen die klare, kalte Bergluft. Die fi<strong>es</strong>en Knotts hatten aufgrund me<strong>in</strong>er<br />

kurzen Hose e<strong>in</strong>en Blutschmaus abgehalten. In Gardermoen angekommen, schloss ich<br />

um 21.14 Uhr me<strong>in</strong> Zimmer auf und schaltete den Fernseher e<strong>in</strong>. Nur Norweger und


Schwedensender, aber egal, der Ball ist auch hier rund. Es lief die 41. Spielm<strong>in</strong>ute und <strong>es</strong><br />

stand 0:2 germany: italy<br />

Nee, oder, das ist doch e<strong>in</strong> alt<strong>es</strong> Spiel aus den 90ern, e<strong>in</strong>e Wiederholung, oder hatten die<br />

Schweden die Länder vertauscht? Ne<strong>in</strong>, Schlaaaaaand hatte verkackt und der 10.Platz<br />

beim Naffkick war unerreichbar für mich. Weder Giraffe‘s Bier, noch Ing<strong>es</strong> Pilker. In 2<br />

Jahren ist WM, Schwamm drüber!<br />

Am Abend d<strong>es</strong> 29.06. waren wir wieder wohlbehalten <strong>in</strong> Grammersdorf angekommen. Die<br />

Tour hielt di<strong>es</strong>mal ke<strong>in</strong>en exklusiven Großfisch für uns bereit, das verblasste aber auch<br />

völlig. Di<strong>es</strong>e Tour war DIE entspannte Norwegen Angeltour überhaupt für mich. Wir<br />

waren e<strong>in</strong> toll<strong>es</strong> Team, all<strong>es</strong>, aber auch wirklich all<strong>es</strong> lief str<strong>es</strong>sfrei. Makrelenschwärme<br />

mit Indianerschmuck ausdünnen, erfolgreich<strong>es</strong> Speedjiggen auf Seelachse <strong>in</strong> der 60-<br />

90+cm Klasse, Rotbarschalarm, Lumben pumpen und das Troll<strong>in</strong>g war gewünscht,<br />

geplant und erfolgreich ausgeführt worden.<br />

Angelgerät, welch<strong>es</strong> uns b<strong>es</strong>onders positiv aufgefallen ist:<br />

Die rote DAM steelpower light boat 2,10m 20lbs<br />

Shimano Tekota 600lc Multi mit Meter Zählwerk<br />

Penn Slammer 460 Stationäre<br />

Royber 120g Standup GuFi’s <strong>in</strong> p<strong>in</strong>k, fängig und haltbar<br />

Speedy Pilker <strong>von</strong> 60-175 Gramm (p<strong>in</strong>k und rot/Schwarz)<br />

Me<strong>in</strong>en ungefütterten TeHavs <strong>in</strong> XL gebe ich nie wieder aus der Hand, danke Hermi!<br />

E<strong>in</strong> groß<strong>es</strong> Dank<strong>es</strong>chön an Alex „Usch“ und me<strong>in</strong>em Freund und Nachbarn Hartwig für<br />

di<strong>es</strong>e schönen 11 Tage <strong>in</strong> B<strong>es</strong>saker Drift.


Die norwegische Küstenwache war auch zu B<strong>es</strong>uch <strong>in</strong> B<strong>es</strong>saker Drift.

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