Ambulante Dienste September 2012 - Paritätische Lebenshilfe
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selbst bestimmen<br />
Startschuss für Sozialraumentwicklung in<br />
Schaumburg<br />
VON ECKHARD ILSEMANN / LH STADTHAGEN<br />
J<br />
eder Mensch ist einzigartig und unendlich<br />
wertvoll. Menschen mit einer Beeinträchtigung<br />
haben die gleichen Rechte und die<br />
gleiche Würde wie alle Menschen. Aber gilt das<br />
auch bei Themen wie Ausbildung und Berufstätigkeit?<br />
Wie sieht das in den Familien aus und bei<br />
der Wohnungssuche? Mit diesen Fragen hat sich<br />
die <strong>Paritätische</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> mit einer Vielzahl von<br />
Gästen zu Beginn dieses Sommers beschäftigt. Zu<br />
einem Gastvortrag war Frau Professor Dr. phil. Bettina<br />
Lindmeier aus Hannover eingeladen worden,<br />
um über Möglichkeiten der Sozialraumentwicklung<br />
zu informieren.<br />
„Um eine wirkliche Teilhabe zu erreichen, müssen<br />
alle Beteiligten weitere Anstrengungen unternehmen“,<br />
so Prof. Lindmeier als Fachfrau für<br />
integrative Behindertenpädagogik. In der PLSW<br />
sind in der Vergangenheit erfolgreiche Projekte<br />
entwickelt und gemeinsam umgesetzt worden,<br />
machte Geschäftsführer Bernd Hermeling deutlich,<br />
der zugleich auch inhaltlich zu den anstehenden<br />
Aufgaben Stellung nahm. Mit dem Übereinkommen<br />
der Vereinten Nationen über die Rechte von<br />
Menschen mit Behinderungen hat aber auch die<br />
Sozialraumentwicklung einen neuen Schub bekommen.<br />
Für die Verantwortlichen in Deutschland<br />
sind neue Aufgaben und Zuständigkeiten sichtbar<br />
geworden. Ein Entwicklungsbereich lässt sich unter<br />
dem Stichwort Ausbildung und Berufstätigkeit<br />
im Zeichen von Inklusion fassen.<br />
Mit rund 1.200 Arbeitsplätzen im Bereich der<br />
Werkstätten hat die PLSW im Weserbergland die<br />
größte Anzahl von Mitarbeitern. „Für die Mehrzahl<br />
der Menschen findet Arbeit aber auf dem<br />
normalen Arbeitsmarkt statt“, so Frau Professor<br />
PLSW-Kurier Ausgabe 2_<strong>2012</strong> l www.paritaetische-lebenshilfe.de<br />
Lindmeier. Da die Mitarbeiter in den Werkstätten<br />
oft vielfältige Fähigkeiten und eine starke Persönlichkeit<br />
mitbringen, ist eine Beschäftigung auf<br />
dem ersten Arbeitsmarkt für viele eine realistische<br />
Perspektive und Chance. Bei einem Arbeitgeber<br />
selbstbewusst und von anderen wertgeschätzt zu<br />
arbeiten, ist eines der Ziele. Es gibt viele Betriebe,<br />
die solche Arbeitsplätze anbieten können. Landrat<br />
Jörg Farr machte deutlich, wie wichtig es ist, über<br />
die Arbeitsanforderungen zu sprechen und die<br />
neuen Ziele weiter zu entwickeln. Es handele sich<br />
um eine Aufgabe der zukünftigen Partner in diesen<br />
Fragen, so Farr weiter. Die Verwirklichung der Ziele<br />
für Menschen mit Behinderungen darf keine weiteren<br />
Hindernisse aufweisen. Menschen mit Behinderungen<br />
müssen sich dafür aber noch besser<br />
fortbewegen können. So soll jeder die Möglichkeit<br />
haben, mit Bussen oder Bahnen zu fahren. Diese<br />
Transportmittel dürfen nicht zu teuer sein und<br />
müssen den Weg zum Arbeitgeber erreichbar machen.<br />
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