Sprachland» in Sicht - Lehrmittelverlag Zürich

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Editorial Peter Feller Verlagsleiter Oft genügt ein Blick und schon ist die Entscheidung gefallen, ob wir ein Produkt in die Hand nehmen, darin blättern, eventuell Teile davon lesen wollen oder ob es im Papierkorb landet. Geben Sie uns eine Chance, Ihnen einen Einblick hinter die Kulissen unseres Verlages zu gewähren. Mit «uns» meine ich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lehrmittelverlages, unsere Autorinnen und Autoren sowie die Grafiker und Illustratorinnen. Wir möchten Ihnen in erster Linie nicht einfach fertige Lehrmittel präsentieren, sondern aufzeigen, welche Ideen und Konzepte dahinter stecken, wie sie und von wem sie entwickelt und umgesetzt werden. Der Lehrmittelverlag des Kantons Zürich wurde im Jahr 1851 auf Antrag der Lehrerschaft gegründet. Dieser wurde bis heute stets ein grosses Mitspracherecht bei Lehrmittelfragen eingeräumt, und so scheint uns dieses neue Kundenmagazin ein gutes Mittel, um Sie als Lehrerin oder Lehrer, aber auch als Mitglied einer Schulbehörde oder als interessierte Eltern, frühzeitig über neue Lehrmittel zu informieren. Wir wissen um die Flut von Medien, die täglich auf Sie einwirken, deshalb werden wir Ihnen pro Jahr nur zweimal Einblicke zumuten. Schön wäre es, wenn Sie sich jetzt schon auf die nächste Ausgabe freuen. Das Kundenmagazin des Lehrmittelverlages Zürich 175 Jahre Volksschule im Kanton Zürich Wie das Schulgesetz von 1832 die gesamte Bildungslandschaft der Schweiz be einflusste. Seite 4–9 Zeit fürs Klassenfoto Das Archiv der Haagmans weckt Erinnerungen. Seite 9 «Sprachland» Für das 4. bis 6. Schuljahr ist ein neues Deutschlehrmittel in Vorbereitung. Eine Stippvisite beim «Sprach land». Seite 13–15 Verlagsleitung Peter Feller und Robert Fuchs über den Lauf der Zeit. Seite 16–17 Nummer 1 · September 2007 Inhalt Fokus 4 Archiv 10 Neuerscheinungen 11 Werkstatt 13 Fensterplatz 16 Agenda 18 Stichwort 19 Impressum 20 2 3
Fokus 4 Revolution in der Schule: Die Reform der Zürcher Volksschule von 1832 I m Herbst dieses Jahres kann der Kanton Zürich das 175-Jahr-Jubiläum der Volksschule feiern. Im September 1832 verabschiedete der Grosse Rat des Kantons Zürich, der heutige Kantonsrat, das neue Volksschulgesetz. Nicht nur im Kanton Zürich, auch in vielen anderen Schweizer Kantonen begannen die grossen Reformen der kantonalen Bildungssys teme mit den liberalen Umbrüchen in den 1830er-Jahren. Mit der umfassenden Bildungsoffensive sollte die Schule der Aufsicht der Kirche entzo- gen und zur staatlichen Schule werden. Anstelle der religiösen Unterweisung sollten die Schulmeister den Kindern moderne weltliche und bürgerliche Wertvorstellungen und Bildungsinhalte vermitteln. Der systematische Ausbau und die Verbesserung der Schule mündeten im Versuch, das ganze Schulwesen in einem kantonalen Gesetz zu ordnen. Dem Kanton Zürich kam dabei für die regenerierten Ostschweizer Kantone eine Vorreiterrolle zu: Die Kantone Thurgau, Schaffhausen und St. Gallen orientierten sich bei der Organisation des Schulwesens am Zürcher Schulgesetz von 1832. Allerdings verliefen diese Reformen in der Schweiz regional in unterschiedlicher Art und Weise und in unterschiedlichem Tempo. In den konservativen Kantonen wie zum Beispiel in Appenzell Innerrhoden wurde das ers te Schulgesetz und die Schulpflicht erst 1858 gesetzlich verankert. Diese Verzögerung ging nicht nur auf den Widerstand der reaktionären Kräfte 5 zurück, sondern beruhte auch auf der Opposition von Fabrikanten und Eltern 1 2 gegen die Einschränkung der Kinderarbeit. Die Durchsetzung der Schulpflicht sollte in der Schweiz noch viele Jahrzehnte in Anspruch nehmen und dauerte bis in das 20. Jahrhundert. 1 Karikatur zur liberalen Schulreform von David Hess, 1832. Die Karikatur wandte sich gegen die liberalen Schulre formen. Der ungepflegte Schulmeister, der die Religion mit Füssen tritt, prüft den Pfarrer. 2 Modernes, reich bebildertes Lehrmittel von J. J. Schulthess in den 1820erJahren 3 Titelseite des «Gesetzes über die Organisation des gesammten Unterrichtswesens im Canton Zürich», 1832 4 Porträt Ignaz Thomas Scherr (1801–1870), Vorreiter der liberalen Bildungsreform der 1830erJahre Das Volksschul gesetz des Kantons Zürich von 1832 Zwischen 1831 und 1833 verabschiedete der Grosse Rat des Kantons Zürich die vom Erziehungsrat vorbereiteten Gesetze über die Organisation der Bezirks- und Gemeindeschulpflegen, über die Errichtung eines Lehrerseminars, die Gründung der Schulsynode, einer staatlich organisierten Ver tretung der Volksschullehrerschaft, das Unterrichtsgesetz und das Gesetz über die Einrichtung von Sekundarschulen. Hinter dem hektisch betriebenen Gesetzgebungsprozess der Regierung stand ein bildungspolitischer Erdrutsch mit kaum zu überschätzenden, langfristigen Folgen. Das Kernstück der Schulreform bildete das am 28. September 1832 verabschiedete Volksschulgesetz. Damit schuf der 3 Gros se Rat ein wegweisendes Unterrichtswesen, das für Knaben und Mädchen die gleiche Elementar bildung vorsah. Basis des neuen Systems war die sechs Jahre dauernde Primarschule, die von allen Kindern vom sechsten bis zum zwölften Altersjahr besucht werden musste. Die Elementarschule umfas s te in der Regel die erste bis dritte Klasse, die Realschule die vierte bis sechste Klasse. Die Zahl der wöchentlichen Schulstunden betrug in der Primarschule im Winter 27 und im Sommer 23. Danach folgten drei Jahre Repetierschule für die zwölf- bis fünfzehnjährigen Schülerinnen und Schüler. In dieser Schulstufe wurde der wöchentliche Unterricht im Winter auf sechs und im Sommer auf drei Stunden festgesetzt. Die Volksschule erhielt einen abge stuften Lehrplan, einheitliche obligatorische Lehrmittel und eine sys tematische Unterrichtsmethode. Der Schul stoff wurde weit- 4
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Seite 5 und 6: Fokus Schule macht GeSchichte 175 J
Seite 7 und 8: Neuerscheinungen Werkstatt «Sprach
Seite 9 und 10: Fensterplatz 16 Die tägliche Bahnf

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