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Katalog - Samuelis Baumgarte Galerie

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Cornelius Quabeck<br />

Charcoal Frost – Malerei<br />

09. Juni – 23. Juli 2011<br />

S a m u e l i s B a u m g a r t e G a l e r i e


3<br />

Dicke Milch<br />

Seit einiger Zeit ist nicht nur in verschiedenen Segmenten, die wir gewohnheits­<br />

mäßig noch der populären Musik zuschreiben, sondern gerade auch in der bilden­<br />

den Kunst ein erneutes Interesse fürs Psychedelische zu verzeichnen. Völlig egal<br />

ist, ob es sich dabei um mehr oder weniger werktreue (oder sollen wir besser<br />

‚authen tisch‘ sagen?) Wiederaufführungen psychedelischer Produktionsansätze<br />

handelt oder um die bloße Neuverhandlung von Form­ und Themenarsenalen, die<br />

mit Psychedelia konnotiert sind.<br />

Beides geschieht unter den zwangsläufigen Anführungszeichen des Historistischen.<br />

Dennoch begegnen wir beinahe allenthalben in Popmusiken wie in bildender Kunst<br />

einem Darstellungsspektrum, das zwischen, sagen wir, übersteuertem Sounddesign<br />

und Batik­/Bastelaura, zwischen zugematschten Hallräumen und poly­semantischer<br />

Tiefenschichtung pendelt. Wir haben es mit einem diffusen Darstellungsspektrum zu<br />

tun, das somit im allerweitesten Sinne, bei aller Beliebigkeit der Mittel jedoch deut­<br />

lich genug auf Psychedelik referiert. Zudem wirkt es, als wäre über solcherart referen­<br />

ziell angedickte und damit auf visueller, akustischer und kontextueller Ebene operie­<br />

rende Oberflächen hinaus sogar wieder dezidierte „freakiness“ zum Thema der Kunst,<br />

zum Ausweis von Künstlertum geworden. Wobei gerade derlei gerade als authen­<br />

tisch ins Feld geführte Spinnerei zum Teil, neben zugegeben amüsanten, mehrheit­<br />

lich jedoch ärgerliche Effekte zeitigen muss.<br />

Es liegt auf der Hand, dass echte „freakiness“ im Konformitätskontinuum des Etwas­<br />

Anders­Sein­Müssens nach wie vor nichts anderes als bare Münze bedeuten kann.<br />

Das dürften die Karrieren als einschlägige Kunstspinner gehandelter Künstler, etwa<br />

Kai Althoff oder Dirk Bell, nicht weniger bestätigen wie viele der derzeit kursieren­<br />

den, bewusst freakig, gezielt spinnert angelegten Popentwürfe zwischen Sparten­<br />

Disco und dem schier nicht tot zu kriegenden Singer­Songwritertum traditioneller<br />

Prägung.<br />

Wenn Ariel Pink’s Haunted Graffiti oder Neon Indian zeigen, wie leicht Psychedelik<br />

ideenökonomisch/produktionstechnisch zu haben aber dennoch um nichts weniger<br />

suggestiv zu verkaufen ist, dann braucht es nicht zu wundern, wenn Cross­Marketing­<br />

Wunder wie Animal Collective oder, in all seinen diversen Emanationen, Devendra<br />

Banhart längst schon den Soundtrack einer Generation liefern.<br />

Nun ist der Plot des Psychedelischen, egal ob (nach­)gelebt oder formal/inhaltlich<br />

auf die musikalische oder künstlerische Agenda gesetzt, selber natürlich alles ande­<br />

re als unproblematisch. Von der eigenen Legende in gleicher Weise wie von der<br />

offiziellen Geschichte zudem kontaminiert, war Psychedelia ein ideologisch immer<br />

schon durch und durch versautes Pflaster. Selbst die Taktik des Inkommensurablen,<br />

die gefuchste Genreprofis wie Banhart oder Althoff aus dem Effeff beherrschen,<br />

verhindern kaum, dass sich in ihren jeweiligen künstlerisch bestellten Referenzraum<br />

nicht wieder jenes quasi­religiöse Esokitsch­Modell von Psychedelia ausbreitet, das


den Durchbruch zur anderen, selbstverständlich besseren Seite – von der banalen<br />

Lebenswirklichkeit in ein supergrandioses Anderswo beispielsweise – in Aussicht<br />

stellt. Dabei konnte und kann Psychedelik bis heute immer nur dann als Werkzeug<br />

scharf werden, wenn sie ihr Problem aus, sozusagen, immanenter Perspektive in<br />

Angriff nimmt. Im Idealfall bedeutet Bewusstseinserweiterung nämlich, dass wir so<br />

endlich merken, wie surreal, wie durch und durch wahnsinnig und jeglichem Erfah­<br />

rungswert spottend die uns umgebenden „Normalitäten“ in Wirklichkeit eigentlich<br />

sind. Diedrich Diederichsen hat diese Perspektive im Rahmen seiner Untersuchung<br />

eines Zusammenhangs von Minimalismus und Pop anhand der US­amerikanischen<br />

LSD­Kultur der frühen und mittleren 1960er Jahre nachgezeichnet: „Man kommt<br />

nach Hause in das suburbane Eigenheim der Eltern und betrachtet eine Kaffeemüh­<br />

le, einen Aschenbecher oder eine Küchenuhr und lacht sich kaputt. Das Lachen über<br />

die Kaffeemühle verdankte sich der plötzlichen Fähigkeit, sie aus dem funktionalen,<br />

suburbanen Küchenkontext herauszuholen und als dekontextualisiertes, ‚reines‘<br />

Objekt zu sehen.“ 1 Oder wie Loves begnadeter Frontmann und ausgewiesener Psyche­<br />

delik­Experte Arthur Lee textete: „go turn on your tub /and it’s mixed with mud.“ 2<br />

Oder die Milch aus Harry Smiths Milchtüte, die sich wunderbarerweise zu, genau!,<br />

Milch verwandelt ...<br />

Seit rund zwei Jahren beschäftigt sich der Düsseldorfer Künstler Cornelius Quabeck<br />

in seiner Malerei mit den, wie gezeigt, immer auch ideologisch reichlich angedickten<br />

Oberflächen des Psychedelischen. Auf Anhieb muss das überraschen. Denn bislang<br />

schien es Quabeck vor allem ums handfeste Problem der Konkretisierung zu gehen.<br />

Wenn er sich in vorangegangenen Bildserien, sozusagen aus einem hommagierendverstrickten<br />

Blickwinkel, mit berühmten Rockgitarristen der letzten drei Jahrzehnte<br />

(2006) oder Hollywoodstars einer vergangenen Ära (2007/2008) auseinandersetzte,<br />

dann schien mir das Problem immer vor allen Dingen darin zu bestehen, seiner<br />

eigenen Faszination am jeweiligen Gegenstand mit Hilfe der für die Bildserien<br />

aufgerufenen motivisch­technischen Arsenale – die inhärente Form­/Mittelbeschränkung<br />

inklusive – auf die Spur kommen zu wollen und sie sich gleichzeitig vom Hals zu<br />

halten. Dass diese im Grunde vielmehr zwischen (Pinsel/Kohle­)Zeichnung und aufcollagierten<br />

oder fake­gebatikten Koloraturen balancierenden denn dezidiert ‚gemalten‘<br />

Arbeiten auf einen vermaledeit schmalen Grad getrimmt waren – formal etwa<br />

zwischen Schmacht und Style, inhaltlich zwischen Sicherheitsabstand und Verstrickung<br />

– konnte ihnen nur umso besser tun. Außerdem kam diesen Bildern zugute,<br />

dass Quabeck ohnehin weit mehr am Sujet interessiert schien, als sich die Malerei<br />

gleich noch selber als Thema mit auf die Rechnung zu setzen.<br />

In diesem Sinne könnte der Kontrast zu den neuesten Arbeiten Quabecks allerdings<br />

nicht viel härter ausfallen. Von der überlegt inszenierten Distanz der bisherigen Bilder<br />

kann hier nur mehr in relativierender Weise die Rede sein. Einerseits zur unbestimmt<br />

wabernden, psychedelisch vieldeutigen Oberfläche angedickt, drängen andererseits<br />

verschiedene malerische Idiome aus dieser Oberfläche hervor und konkurrieren um<br />

die Wette. Wie hinter halbtransparenten Vorhängen oder Nebelschlieren verborgen<br />

klingen dabei die unterschiedlichsten motivisch/semantischen Ebenen an. Manches<br />

davon ist aus der bisherigen Arbeit des Künstlers bekannt – vor allem jenes kuriose<br />

4


5<br />

Bestiarium, Dodos oder Affen, für die Quabeck seit langem ein spezielles Faible hegt.<br />

Oft kaum mehr als Kontur angedeutet, andernorts buchstäblich in Partikel und Frag­<br />

mente zerlegt, scheint dieser illusionistisch überhitzte Tropen zoo seinerseits im<br />

Wettbewerb mit Phänomenen, die offenbar einer anderen Ordnung zuzählen. Es sind<br />

unbestimmbare optische Phänomene: leuchten irisierende Lichter auf, sprühen far­<br />

bige Funken oder explodieren dynamische Reflexe aus dem Bildraum heraus – alle­<br />

samt Phänomene, die eine Art anspielungsreiches illusionistisches Rausch­all­over<br />

suggerieren.<br />

Diesen Wettbewerb traditionell kunsthistorisch etwa als Konflikt zwischen Abstrak­<br />

tion und Gegenständlichkeit einzuhängen, ist wahrscheinlich ebenso safe wie lang­<br />

weilig. Vordergründig beschreibt er zwar sehr gut die Operationen, die in Bildern wie<br />

„Alpha“ oder, im Titel geradezu ausgewiesen, „Extinction“ (beide 2010) vor sich ge­<br />

hen. Doch kommen wir dem ebenso ambivalenten wie durch und durch malerischen<br />

Reiz dieser Bilder näher, wenn wir unser Beschreibungsmodell über solch ikono­<br />

grafisch ‚formale‘ Konventionen hinaus den popkulturellen und ideologischen Impli­<br />

kationen öffnen, die Quabecks Psychedelia­approach ins Spiel wirft. Das heißt freilich<br />

nicht, dass wir sie etwa im Sinne eines Inhaltsangebots für allzu gravierend nehmen<br />

sollten. Zugegeben liegt das nahe, wenn sich wie in „In the Skies“ (2010) zwei Hände<br />

einladend aus dem Bild heraus öffnen und dabei einen Vorhang aus vertikalen, weiß<br />

lasierend über die Bildfläche gezogenen Farbbahnen auseinander bewegen. Oder<br />

wenn in „Charcoal Frost“ (2011), einem der jüngsten Bilder Quabecks, die verschie­<br />

denen Layers vom Zentrum gleichsam eingesogen werden, die Bildmitte zu implodie­<br />

ren scheint. Sicher kokettieren diese Bilder mit dem Jenseits einer imaginären other<br />

side. Doch ist die dafür errichtete, dick psychedelische Oberfläche hundertprozentig<br />

von dieser – unserer – Welt. Sie ist und muss ja geradezu diesseitig sein.<br />

Den Ruch des schönen Scheins, der allzu oft auch aus moralischen Gründen scheel<br />

beäugte Talmi malerischer Illusion – dies ist, was Quabeck mit zweifachem Mehrwert<br />

– einerseits der Referenz an Popkultur und andererseits an Ideologie – in die Malerei<br />

zurückbringt. Vor diesen Bildern zu stehen, in den verführerisch visuellen Hallräumen<br />

ihrer Oberfläche versinken und gleichzeitig gleichsam wie irr heraus lachen –<br />

das ist wahrscheinlich nicht die schlechteste Art, mit ihnen umzugehen. Denn<br />

blitzartig wird uns dabei einsichtig, was ganz normale Malerei in Wirklichkeit alles<br />

sein kann.<br />

Hans­Jürgen Hafner<br />

1<br />

Diedrich Diederichsen: Psychedelische Begabungen: Minimalismus und Pop, in:<br />

Christian Meyer, Mathias Poledna: Sharawadgi (AK), Felsenvilla Baden 1998,<br />

S. 135 ­150, S. 142<br />

2<br />

Aus dem Song „A House Is Not a Motel“ von Loves Jahrhundert­LP<br />

Forever Changes, 1967.


7<br />

Curdled Milk<br />

For some time now there has been a renewed interest in the psychedelic, not only<br />

regarding different sectors that we normally ascribe to popular music, but particu­<br />

larly also regarding the fine arts. It matters little if the issue here concerns more or<br />

less revisited work­immanent (or should we say ‘authentic’?) psychedelic approaches<br />

to production or if the mere new treatment of whole batteries of form and themes<br />

radiate connotations of psychedelia.<br />

Both occur under the inevitable quotation marks of historicism. Yet we encounter,<br />

almost from all sides, in pop music as well as in the fine arts, a spectrum of presentation<br />

that oscillates between, let’s say, overloaded sound design and an aura of batik/bricolage,<br />

between jumbled resonance spaces and poly­semantic layers. It has<br />

all to do with a diffuse presentation spectrum that, in the widest possible sense and<br />

with all possible arbitrary means, still very clearly alludes to the psychedelic. In addition<br />

it seems as if, by means of such referentially dense surfaces — thus operating<br />

beyond any visual, acoustic or contextual level — freakiness has once again become<br />

a theme of art, a badge of artistic identity. Whereby such concocted fancies, fielded<br />

as authentic, result from admittedly partly amusing, though mostly annoying, effects.<br />

It is obvious that genuine freakiness in the conformity continuum of the having­to­bedifferent<br />

can still be taken at face value. Which should validate the careers of artists<br />

listed as relevant art­weirdos, like Kai Althoff or Dirk Bell, no less than many of the<br />

present­day purposely freaky, wackily designed pop concepts between genre disco<br />

and the irrepressible singer­songwriterhood of traditional conditioning.<br />

If Ariel Pink’s “Haunted Graffiti” or “Neon Indian” demonstrate how easy the psychedelic<br />

can be appropriated, idea­economically and production­technically, but still<br />

sells nothing less than suggestively, then we needn’t wonder when a cross­marketing<br />

wonder like Animal Collective or Devendra Banhart, in all his diverse emanations, has<br />

long since provided the soundtrack of a generation.<br />

Naturally the plot of the psychedelic — no matter if it is set as (re)lived or as<br />

form&content onto the musical or artistic agenda — is anything but unproblematic.<br />

Psychedelia has always ideologically been a thoroughly screwed­up terrain according<br />

to its own legend in the same way as according to its official, i.e. contaminated,<br />

history. Even the tactics of the incommensurable, that those foxy genre pros like Banhart<br />

or Althoff have completely at their fingertips, can barely prevent the spread of<br />

the quasi­religious model of psychedelic esoteric kitsch even in their own respective<br />

artistic frames of reference, which hold in prospect the breakthrough to the other<br />

and, of course, better side — from banal everyday reality into a super grandiose<br />

somewhere­else, for instance. Whereby the psychedelic could (and can up to now)<br />

only become a sharp tool when it attacks its problem from, as it were, an immanent<br />

prospective. In a perfect case scenario, expanded consciousness actually means that<br />

we finally see how surreal, how thoroughly mad and a mockery of every empirical


value the ‘normalities’ that surround us actually are. Diedrich Diederichsen very pre­<br />

cisely traced this aspect within the framework of his study of the link between Mini­<br />

malism and Pop in reference to the stateside LSD culture of the early and mid­1960s:<br />

“You go back to the suburban family homestead and look at the coffee grinder, an<br />

ashtray or the kitchen clock and burst into laughter. This chuckle at the coffee grind­<br />

er is a result of our sudden ability to extract it from the functional suburban kitchen<br />

complex and see it as a decontextualized, ‘pure’ object.” 1 Or like Love’s gifted frontman<br />

and proven psychedelic expert Arthur Lee lyricized: “go turn on your tub / and<br />

it’s mixed with mud.” 2 Or the milk from Harry Smith’s milk carton that, oh wonder,<br />

is transformed into — would you believe it — milk…<br />

For about two years now the Düsseldorf artist Cornelius Quabeck has been occupied<br />

in his painting with the ideologically amply ‘impastoed’ surfaces of the psychedelic,<br />

as on view. Offhand, this should be surprising. For up to now Quabeck seemed mostly<br />

interested in the hands­on problem of concretization.<br />

If in his past painting series he was, so to speak, engaged from a homage­based angle<br />

with famous rock guitarists of the past three decades (2006) or with Hollywood<br />

stars of a bygone era (2002/2008), the problem then seemed to me to entail, first<br />

and foremost, his wanting to track down his own fascination with the respective object<br />

assisted by the thematic and technical arsenal needed for the series — including<br />

the inherent restriction of form and medium — and at the same time to keep it<br />

at bay. The fact that these works — counterbalanced more between (brush/charcoal)<br />

drawings and coloraturas, more collaged or fake­batiked than decisively ‘painted’<br />

works — were trimmed down to a damn narrow pathway (namely formwise between<br />

craving and style, contentwise between a safe distance and entanglement)<br />

could only do all the more good. Besides, what stood these paintings in good stead<br />

was the fact that Quabeck seemed in any case to be much more interested in the<br />

subject instead of including the process of painting itself as the theme.<br />

In this sense, however, the contrast to Quabeck’s most recent works could hardly<br />

be any sharper. The very deliberately staged distance in the former paintings can<br />

now, in an only relativizing way, be the case here. On the one hand, added to a thickened<br />

undefined swirl of a psychedelically ambiguous picture plane comes, on the other,<br />

various painting idioms that prod the surface and compete for attention. As though<br />

hidden behind semi­transparent curtains or veils of fog, the most varied thematic<br />

and semantic layers resonate. Some of this is familiar to us from previous work by<br />

the artist — above all that curious bestiary of dodos and monkeys for which Quabeck<br />

has long had a soft spot. Often hardly more than a contour, in other places literally<br />

dismembered into particles and fragments, this illusionistically overheated tropical<br />

zoo is, for its part, in competition with phenomena that obviously belong to another<br />

order. Which are indefinable, optical phenomena: flashes of iridescent lights, showers<br />

of bright sparks or explosions of dynamic reflexes emitted from the picture plane;<br />

in all, phenomena that suggest a kind of overall allusion­and­illusion­rich exhilaration.<br />

To attribute this traditional, art­historical competition to a conflict between abstraction<br />

and figurativeness is perhaps just as safe as it is boring. Superficially it does describe<br />

the factors operative in paintings such as “Alpha” or in the quite obvious title<br />

8


9<br />

of “Extinction” (both 2010) very well. Yet we get closer to the ambivalent as well as<br />

aesthetically attractive paintings if we, via such iconographically ‘formal’ conventions,<br />

open our descriptive model to the pop­cultural and ideological implications that Qua­<br />

beck’s psychedelic approach brings into play. Which does not mean that we should<br />

take this all too seriously as a presentation of thematic content. Admittedly this seems<br />

appealing when, as “In the Skies” (2010), two hands rise up invitingly out of the pic­<br />

ture and draw apart a curtain of vertical, white glazed color traces across the picture<br />

plane. Or when in “Charcoal Frost” (2011), one of Quabeck’s most recent paintings,<br />

the different layers are, as it were, vortexed into the center, which then seems to implode.<br />

Certainly these paintings are flirting with the hereafter of an imaginary other<br />

world. Yet the thick psychedelic picture plane herewith established is one hundred<br />

percent of our very own world. It is, and must be, absolutely this­worldly.<br />

The scent of beautiful semblance, the razzle­dazzle of painted illusion, all too often<br />

for moral reasons looked askance at, is what Quabeck — at two for the price of one:<br />

the reference, on the one hand, to Pop culture, on the other, to ideology — brings<br />

back to painting. To stand before these paintings and immerse oneself in the seductively<br />

visual resonance of their (curdled) surface and at the same time laugh madly<br />

is probably not the worst way to deal with them. For in a flash we gain an insight into<br />

all that quite normal painting, in reality, is capable of.<br />

Hans­Jürgen Hafner<br />

From the German by Jeanne Haunschild<br />

1<br />

Diedrich Diederichsen: “Psychedelische Begabungen: Minimalismus und Pop”,<br />

in: Christian Meyer, Mathias Poledna: Sharawadgi (exh. cat.), Felsenvilla Baden<br />

1998, pp. 135 ­150, p. 142<br />

2 From the song “A House Is Not a Motel” in Love’s LP of the century:<br />

Forever Changes, 1967.


11 Plenar, 2009, 170 x 230 cm


Peach Inn, 2009, 180 x 240 cm<br />

12


13 Hinter Dir!, 2010, 130 x 140 cm


Note, 2010, 80 x 90 cm<br />

14


15<br />

Katsonis, 2010, 160 x170 cm<br />

nächste Doppelseite | next double page:<br />

School’s Out!, 2010, 210 x 280 cm


Later, 2009, 150 x 140 cm<br />

18


19 Alpha, 2009, 170 x 150 cm


Mi l l Va l l e y, 2011, 220 x 180 cm<br />

20


21 S i l v e r b ur s t 1, 2011, 220 x 180 cm


23 O h w e l l, 2010, 220 x 180 cm


25 C h ar c o a l Fr o s t , 2011, 220 x 180 cm


CORNELIUS QUABECK<br />

geboren /born 1974 in Wuppertal<br />

STUDIUM /ACADEMIC STUDIES<br />

1995 – 2002 Kunstakademie Düsseldorf<br />

1999 – 2000 Chelsea College of Art and Design MA<br />

STIPENDIEN /SCHOLARSHIPS<br />

2003 Projektstipendium für „Red motA v.s.“ Kunststiftung NRW<br />

(mit/with Alexander Esters)<br />

2002 Projektstipendium für „Der Atom“ Stiftung Kunst und Kultur NRW<br />

(mit/with Alexander Esters)<br />

1999 Studienstiftung des Deutschen Volkes<br />

DAAD Stipendium London<br />

1998 Reisestipendium der Kunstakademie Düsseldorf<br />

LEHRTÄTIGKEIT /TEACHING POSITIONS<br />

2006/2007 Lehrauftrag Kunstakademie Düsseldorf<br />

2005 Visiting Tutor an der Ruskin School of Drawing and Fine Art,<br />

PROJEKTE /PROJECTS<br />

University of Oxford<br />

2011 „Der Menschen Klee“, KIT­Kunst im Tunnel, Düsseldorf<br />

2006 „Death of the Curator“, Atelier Moselstraße, Düsseldorf<br />

2005 „Alexander Esters, Cornelius Quabeck präsentieren:<br />

Red motA – Der Atom“, 15. Februar 2005, Kunsthalle Düsseldorf<br />

26


27<br />

EINZELAUSSTELLUNGEN /SOLO EXHIBITIONS<br />

2011 „Charcoal Frost“, <strong>Samuelis</strong> <strong>Baumgarte</strong> <strong>Galerie</strong>, Bielefeld<br />

„Das tun, was zu tun ist“, <strong>Galerie</strong> Christian Nagel, Berlin<br />

„Entourage“, <strong>Galerie</strong> Martin Asbaek, Kopenhagen<br />

„Paperplan“, artothek, Köln<br />

2010 „Vorsprung durch Technik“, Fuhrwerkswaage Kunstraum e.V., Köln<br />

„Dr. Rock und die Chewbacca Defense“, <strong>Galerie</strong> Kai Hoelzner, Berlin<br />

„School’s Out“, <strong>Galerie</strong> Christian Nagel, Köln<br />

„Erbengemeinschaft”, <strong>Galerie</strong> Horst Schuler, Düsseldorf<br />

„Short straw“, Stephen Friedman Gallery, London<br />

2009 „Paul McDevitt & Cornelius Quabeck: Bierstadt“, Stephen Friedman<br />

Gallery, London<br />

„C Monster“, Taro Nasu Gallery, Tokyo<br />

2008 „Work Out!”, <strong>Galerie</strong> Martin van Zomeren, Amsterdam<br />

„Paul McDevitt/Cornelius Quabeck“, <strong>Galerie</strong> Horst Schuler,<br />

Düsseldorf<br />

„Capital C”, <strong>Galerie</strong> Christian Nagel, Berlin<br />

„Critical Mess”, Friedrich Petzel Gallery, New York City<br />

2007 „Anti­Corny”, <strong>Galerie</strong> Horst Schuler, Düsseldorf<br />

„Anti­Hero”, <strong>Galerie</strong> Martin van Zomeren, Amsterdam<br />

2006 „Hellfire Club”, <strong>Galerie</strong> Christian Nagel, Köln<br />

„Disegno“, Stephen Friedman Gallery, London<br />

2005 „Schilderen for the Revolution“, <strong>Galerie</strong> Martin van Zomeren,<br />

Amsterdam<br />

2004 „Fratzentango – The Spirit of Linné“, <strong>Galerie</strong> Horst Schuler,<br />

Düsseldorf<br />

„Surrender to my D’Generation“, <strong>Galerie</strong> Christian Nagel, Berlin<br />

2003 „Mes sentiments distingués”, Projektraum, <strong>Galerie</strong> Hammelehle<br />

und Ahrens, Köln<br />

2002 „Marriage à la mode“ mit William Hogarth, Henry Peacock Gallery,<br />

London<br />

2001 „The Mote“ mit Frenk Meeuwsen, Henry Peacock Gallery, London<br />

1999 „Die glühende Horrorhand, der Millenium­Mann, der Bruder meiner<br />

Oma u.a.“, Green Park Gallery, Düsseldorf


GRUPPENAUSSTELLUNGEN /GROUP EXHIBITIONS<br />

2011 „Neues Rheinland. Die postironische Generation“, Städtisches<br />

Museum Leverkusen Schloss Morsbroich, Leverkusen<br />

2010 „<strong>Katalog</strong>“, Künstlerhaus Sootbörn, Hamburg<br />

„Paradise Lost. Holidays in Hell“, CCA Andratx, Mallorca<br />

2009 „Strahl Dich Aus! – Deutsche Kunst nach 1970“,<br />

<strong>Samuelis</strong> <strong>Baumgarte</strong> <strong>Galerie</strong>, Bielefeld<br />

„Malen ist Wahlen 1981 – 2009“, <strong>Galerie</strong> Christian Nagel, Berlin<br />

„15 Jahre Hammelehle und Ahrens“, <strong>Galerie</strong> Hammelehle und<br />

Ahrens, Köln<br />

„Any Kind of Cruelty“, Martin van Zomeren, Amsterdam<br />

2008 „8 ½ x 11/A4“, James Fuentes LLC, New York<br />

„Self­Portraits 1966 – 2008“, James Fuentes LLC, New York City<br />

„Brevity’s Rainbow. A Galaxy of Tiny Artworks“, Cinders Gallery,<br />

Brooklyn, New York<br />

2007 „Hotel Kerberos“, KIT­Kunst im Tunnel, Düsseldorf<br />

„SubSubNetCity“, Raum 500, Berlin<br />

2006 „Yankee Doodle Yankee Art & Flea Market“, Tokyo, Japan<br />

2005 „Erleuchtet uns … und unsere Handlungen das Denken mit<br />

derselben Gleichgültigkeit wie die Sonne…?, center, Berlin<br />

„Sonnenblume­Titanic“, kjubh Kunstverein, Köln<br />

„Matt Calderwood, Björn Dahlem, Sophie von Hellermann, Ian<br />

Kiaer, Cornelius Quabeck“, Hugh Lane Gallery, Dublin<br />

2004/05 „The Festival of Dreams. Songs of Innocence and Experience“,<br />

lombard­freid fine arts, New York<br />

2004 „Hamburg Blues”, hinterconti, Hamburg<br />

Janis Avotins, Cornelius Quabeck, Jan Stieding, <strong>Galerie</strong> Rüdiger<br />

Schöttle, München<br />

„Zunge an der Zündschnur“, Ann­Kristin Hamm, Andreas Plum<br />

Cornelius Quabeck, Helga Schmidhuber“, Krinzinger Projekte,<br />

Wien<br />

„Besides, popularity is a rather lumpy concept, no?“, Kunsthalle<br />

Düsseldorf, Düsseldorf<br />

„Kaboum“, Raum 500, München<br />

„Red motA – Lebt und Arbeitet!“ kjubh, Köln<br />

„Red motA – WG – Heft und Bar“, Turboplex, Berlin<br />

28


29<br />

2003 „Bis ans Ende der Welt“, Kunstverein Konstanz<br />

„Über das Neue Teil III“ mit Alexander Esters, Düsseldorf<br />

„La section d’Or“, La Lune en Parachute, Epinal<br />

2001 „Uptight out of control“ mit Paul McDevitt, Stuart Purdy, Declan<br />

Clarke, Richard Clegg, Anna Fasshauer, Goshka Macuga, Lucy<br />

McKenzie, als Teil von „Freie Wahlen“, Kunsthalle Baden­Baden<br />

„Pension Bader“, Projektraum Konkordiastrasse, Düsseldorf<br />

„Rezession“ mit Jan Schmidt, Boppstrasse 13b, Mainz<br />

„Görls“, Boppstrasse 13b, Mainz<br />

2000 „Devitt, Purdy, Quabeck – uptight (outta sight)“ Plus e.V. <strong>Galerie</strong>,<br />

Düsseldorf<br />

„Bigger Monster Lover“ mit Paul McDevitt und Stuart Purdy,<br />

Glasgow Project Room, Glasgow<br />

„Hellseher“ mit Matt Calderwood, Matt Bryans, Paul McDevitt,<br />

Neal Tait, Projektraum Konkordiastrasse, Düsseldorf<br />

2010 „Kiron Khosla, Cornelius Quabeck, Dominik Sittig“, <strong>Galerie</strong> Christian<br />

Nagel, Antwerpen


BIBLIOGRAPHIE /BIBLIOGRAPHY<br />

KATALOGE /CATALOGUES<br />

„Der Menschen Klee“, Hrsg. KIT­Kunst im Tunnel und Kunsthalle Düsseldorf GmbH,<br />

Kate Sennert (Text).<br />

„Vorsprung durch Technik“, Hrsg. Kunstraum Fuhrwerkswaage, Köln,<br />

Anette Kruszynski (Text) 2010.<br />

„Neues Rheinland“, Hrsg. Museum Morsbroich, Leverkusen, Stefanie Kreuzer<br />

(Text) 2011.<br />

„Cornelius Quabeck: Hood“, Michael Archer (Text), Cornelius Quabeck and Cobben­<br />

hagen & Hendriksen (Editing and Design), Veenman Publishers, Rotterdam<br />

2007.<br />

„Revisionaries – A Decade of Art in Tokion“, Ken Miller (Hg.), abrams image,<br />

New York 2007.<br />

„The Violence of Participation“, Markus Miessen (Hg.), Sternberg Press,<br />

Berlin 2007.<br />

„Clarke&McDevitt Present“, Hrsg. Dublin City Gallery The Hugh Lane, 2005.<br />

„Human me sick“, Hrsg. <strong>Galerie</strong> Christian Nagel, Köln/Berlin 2005.<br />

„Zunge an Zündschnur“, Kat. Krinzinger Projekte, Wien 2004.<br />

PERIODIKA /PERIODICALS<br />

Katharina Hamacher, „Rendevous mit dem Schafsmann“, Kölnische Rundschau,<br />

5. Februar 2011, S. 45.<br />

Sven Drühl: „Neue Abstraktion“ in: Kunstforum Bd. 206 Januar – Februar 2011<br />

S. 66.<br />

Jürgen Kisters: „Vielfarbiges explosives Chaos“, Kölner Stadt­Anzeiger, Donners­<br />

tag, 25. November 2010, S. 45.<br />

Thomas Hirsch: „Figur und Grund – Atelierbesuch bei Cornelius Quabeck“ in:<br />

Die beste Zeit, Oktober /November 2010, pp. 26­29.<br />

Michael Glover: „Cornelius Quabeck. Stephen Friedman“, in: Art News, Issue 6,<br />

June 2010.<br />

Michael­Georg Müller: „Von Tieren und Mythen“, NRZ, Mittwoch 17. März 2010.<br />

Martin Herbert: „Much better well done“, Art Review issue 40, pp. 84­85.<br />

Michael Archer, „Paul McDevitt and Cornelius Quabeck. Stephen Friedman<br />

Gallery“, in: Artforum, November 2009.<br />

Ossian Ward: „Paul McDevitt & Cornelius Quabeck“, in: Time Out. London,<br />

29. Juli 2009.<br />

30


31<br />

Robbert Roos: „Cornelius Quabeck“, in: Kunstbeeld.nl, Nr. 2, 2009, S. 22.<br />

Roberta Smith: „Cornelius Quabeck“. Critical Mess“, in: The New York Times,<br />

Friday, May 9, 2008.<br />

Cornelius Quabeck: „Loooser“ p. 4 in: Mister Motley No. 14, 2007.<br />

Matt Hussey: „Amelia’s Magazine“, Issue 07, 2007, p. 68f.<br />

Valerie Connor, in: Contemporary Art Magazine, No. 76 October 2005, p. 17.<br />

Dave Beech, in: The Nationaler, Pilot Issue, October 2005, p. 12.<br />

N.N., in: Modern Painters, July­August 2005, pp 108­109.<br />

Renate Goldmann: „Diffusion ohne Ende ­ Red motA: Transferrituale im neuen<br />

Jahrtausend“, in: Festschrift für Prof. A. von Graevenitz, Köln, Juli 2005,<br />

S. 243­248.<br />

Kate Sennert: „Cornelius Quabeck“, in: Tokion, March/April 2005, S. 18.<br />

N.N.: „SZ <strong>Galerie</strong>­Tipp“, in: Süddeutsche Zeitung Extra, 11.–17. November 2004, S. 9.<br />

N.N. : „Ein Äffchen und die Eisprinzessin“, in: Abendzeitung, 15. November 2004,<br />

S. 19.<br />

Roland Schappert: „Besides, popularity is a rather lumpy concept, no?“, Kunsthalle<br />

Düsseldorf, 18.07. – 15.8.2004“, Kunstforum, Bd. 172, September – Oktober<br />

2004, S. 330­331.<br />

Helga Meister: „Dialog mit dem Biest“, in: Westdeutsche Zeitung, 14.6.2004, S. 21.<br />

N.N.: „Über Kronen und Affen. Aktuelle Kunst­Ausstellungen im Juni: Pflumm, Dorn,<br />

Quabeck, Jahnke, van den Berg und Giacometti“, in: Berliner Zeitung, Nummer<br />

152, Mittwoch, 9. Juni 2004, S. 27.<br />

Brigitte Elsner­Heller: „Amüsierend und irritierend“, in: Südkurier Nr. 133, 12. Juni<br />

2003.<br />

Gudrun Ewald: „Hellsehen ist eine Kunst“, in: Coolibri, Okt. 2000.


alle Arbeiten all works<br />

Acrylfarbe und Tusche auf Leinwand acrylic paint and ink on canvas<br />

„Hinter Dir!“, „Katsonis“, „School’s Out!“, „Mill Valley“,<br />

„Silverburst 1“, „Oh well“, „Charcoal Frost“, fotografiert von Simon Vogel, Köln<br />

„Plenar“, „Peach Inn“, „Later“, „Alpha“, fotografiert von Stephen White, London<br />

„Note“, fotografiert von Cornelius Qabeck<br />

Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit der<br />

<strong>Galerie</strong> Christian Nagel Köln /Berlin /Antwerpen<br />

und der Stephen Friedman Gallery, London entstanden.<br />

Text Text Hans­Jürgen Hafner<br />

Übersetzung Translation Jeanne Haunschild<br />

Herstellung Production Jan van der Most, Düsseldorf<br />

Redaktion Editorial Sarah Dühl<br />

Herausgeber Editor <strong>Samuelis</strong> <strong>Baumgarte</strong> <strong>Galerie</strong><br />

Erschienen bei Published by<br />

S a m u e l i s B a u m g a r t e G a l e r i e , Bielefeld<br />

Niederwall 10, D­33602 Bielefeld<br />

Fon: + 49 (0) 521. 560 31 0<br />

Fax: + 49 (0) 521. 560 31 25<br />

email: info@samuelis­baumgarte.com<br />

www.samuelis­baumgarte.com<br />

ISBN 978­3­00­034766­5<br />

Printed in Germany<br />

© <strong>Samuelis</strong> <strong>Baumgarte</strong> <strong>Galerie</strong>, Bielefeld,<br />

Cornelius Quabeck, Hans­Jürgen Hafner

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