04.01.2013 Aufrufe

JahresPRESSEkonferenz Bilanz 2008 - Berufsfeuerwehr München

JahresPRESSEkonferenz Bilanz 2008 - Berufsfeuerwehr München

JahresPRESSEkonferenz Bilanz 2008 - Berufsfeuerwehr München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Landeshauptstadt<br />

<strong>München</strong><br />

Kreisverwaltungsreferat<br />

Branddirektion<br />

<strong>JahresPRESSEkonferenz</strong><br />

<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong><br />

Donnerstag, 26. März 2009


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong><br />

Feuerwehr <strong>München</strong> - <strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Das Jahr <strong>2008</strong> für die Münchner Feuerwehr 3 - 5<br />

<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen 6 - 13<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 14 - 20<br />

Bemerkenswertes und Kurioses 21 - 26<br />

Brände 27 - 38<br />

Hilfeleistungen 39 - 49<br />

Viechereien 50 - 53<br />

Rettungsdienst 54 - 59<br />

2


Das Jahr <strong>2008</strong> für die Münchner Feuerwehr<br />

MobAS – MoBSA<br />

Hinter diesen beiden etwas merkwürdig klingenden Namen steht eine Neuausrichtung im Aus-<br />

und Fortbildungskonzept für Atemschutzgeräteträger bei der Münchner Feuerwehr.<br />

Die Abkürzung MobAS steht für Mobile Atemschutzübungstrecke.<br />

MoBSA für Mobile Brandsimulationsanlage.<br />

In beiden Fällen handelt es sich um jeweils einen Lkw-Sattelaufl ieger in der Größenordnung<br />

eines 40-Fuß-Containers.<br />

Der Stellenwert der sorgfältigen und realitätsnahen Aus- und Fortbildung der<br />

Atemschutzgeräteträger ist nicht hoch genug einzuschätzen. Tödliche Unfälle bei Einsätzen in<br />

den vergangenen Jahren wie z. B. in Göttingen, Tübingen oder Köln haben aufgezeigt, dass<br />

diesem Segment der Feuerwehraus-, und Fortbildung höchste Priorität einzuräumen ist.<br />

Das Konzept der „mobilen Aus- und Fortbildung“ der Atemschutzgeräteträger erfüllt die<br />

Vorraussetzungen für ein gut ausgebildetes Einsatzpersonal. Als Synergieeffekt verspricht es<br />

zusätzlich erhebliche logistische und damit wirtschaftliche Vorteile. Insgesamt gibt es bei der<br />

<strong>Berufsfeuerwehr</strong> und der Freiwilligen Feuerwehr etwa 2000 Atemschutzgeräteträger. Verteilt<br />

sind die Kräfte auf 10 Feuerwachen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und 21 Standorten der Freiwilligen<br />

Feuerwehr.<br />

Bisher war es notwendig, für die vorgeschriebenen Übungen die Feuerwehrschule auf<br />

der Feuerwache 2 in Sendling anzufahren. Überstunden für die <strong>Berufsfeuerwehr</strong>leute und<br />

damit verbundener erheblicher Personalausfall auf den Feuerwachen waren die Folge. Im<br />

ehrenamtlichen Bereich führten die teils weiten Anfahrstrecken und lange Anfahrtszeiten zu<br />

unnötiger Belastung.<br />

Durch die Umsetzung des Konzeptes der „mobilen Aus- und Fortbildung“ im Bereich Atemschutz<br />

mit Hilfe der im Jahre <strong>2008</strong> neu angeschafften Sattelaufl ieger MobAS und MoBSA können<br />

Überstunden und Anfahrten zur Feuerwache 2 vermieden werden. Neben einer deutlichen<br />

Effi zienzsteigerung können so letztendlich Kosten gespart und durch den oben genannten Aspekt<br />

die Umwelt geschont werden.<br />

MobAS – Mobile Atemschutzübungsstrecke<br />

Die Feuerwehr-Dienstvorschrift (FwDV) 7 – „Atemschutz“ schreibt für Atemschutzgeräteträger<br />

eine jährliche Belastungsübung vor. Diese wird in Übungseinrichtungen mit veränderbaren<br />

Kriechstrecken, Endlosleitern, Ergometern und entsprechenden Überwachungseinrichtungen<br />

durchgeführt. Weiterhin können diese Übungsstrecken vollkommen verdunkelt und mit Wärme<br />

und authentischen Geräuschen beaufschlagt werden. Bisher verfügte die Branddirektion<br />

<strong>München</strong> über keine derartige Einrichtung, auch nicht stationär.<br />

Alle diese Komponenten sind im Sattelaufl ieger MobAS zusammengefasst.<br />

MoBSA – Mobile Brandsimulationsanlage<br />

In diesem Sattelaufl ieger ist eine Raumsituation dargestellt, in der Brände aus Gründen des<br />

Umweltschutzes durch Gasbrenner und Rauchgasgeneratoren simuliert werden können.<br />

Insbesondere Extremsituationen wie Rauchgasdurchzündungen und Stichfl ammen werden hier<br />

unter realistischen Bedingungen kontrolliert dargestellt. Das richtige Verhalten jeder einzelnen<br />

Einsatzkraft ist in solchen Situationen von größter Bedeutung. Gemäß der letzten Überarbeitung<br />

und Verschärfung der FwDV 7 ist auch hier mindestens eine jährliche Einsatzübung für jeden<br />

Atemschutzgeräteträger vorgeschrieben. Der Sattelaufl ieger MoBSA schafft die Grundlage für<br />

die Einhaltung dieser Vorschrift.<br />

3


Das Jahr <strong>2008</strong> für die Münchner Feuerwehr<br />

Sattelzugmaschine<br />

Als Zugfahrzeug für die beiden Aufl ieger wurde eine Zugmaschine mit einem zul. Gesamtgewicht<br />

von 14 t und einem Zuggewicht von 30 t beschafft. Beide Aufl ieger müssen nicht gleichzeitig mobil<br />

sein. Bei den vorgeschriebenen Wiederholungsübungen verbleiben die Sattelaufl ieger tage- oder<br />

wochenweise an den entsprechenden Standorten, sodass eine Zugmaschine ausreichend ist.<br />

Zahlen und technische Daten<br />

MobAS MoBSA Zugmaschine<br />

Länge 13200 mm 13300 mm 6120 mm<br />

Breite 2550 – 4080 mm 2480 mm 2550 mm<br />

zul. Gesamtmasse 34000 kg 34000 kg 18000 kg<br />

Baujahr 08.07.08 08.07.08 20.08.07<br />

Die Beschaffungskosten für die drei Komponenten beliefen sich auf rund 1 Million Euro.<br />

4


Das Jahr <strong>2008</strong> für die Münchner Feuerwehr<br />

Neubau Feuerwache 4 – Schwabing<br />

2007 wurde in dem „Zukunftsorientierten Maßnahmenplan 2020“ auf die Problematik mit der<br />

Bausubstanz der Feuerwachen Schwabing, Ramersdorf und Milbertshofen hingewiesen.<br />

Im Fall der Feuerwache 4 – Schwabing ist eine wichtige Hürde gefallen. Nach langen<br />

Verhandlungen konnte die Landeshauptstadt <strong>München</strong> am 11. November <strong>2008</strong> von der<br />

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) das Grundstück des ehemaligen Zentrums für<br />

Katastrophenschutz (ZfK) in der Heßstraße übernehmen.<br />

Damit steht einem Neubau der Feuerwache 4 nichts mehr im Wege – die Planungen können<br />

beginnen. Die Schwabinger Wache wird von der Nordendstraße in die Heßstraße verlegt. Sie<br />

wird u. a. eine neue Integrierte Leistelle, die Abteilung Mitte der Freiwilligen Feuerwehr und ein<br />

Katastrophenschutzzentrum beherbergen.<br />

Analytische Task Force (ATF)<br />

Die Analytische Task Force ist eine Idee, die im Rahmen eines Forschungsvorhabens des<br />

ehemaligen Bundesamtes für Zivilschutz entstanden ist, das 1999 bei der Universität Hamburg-<br />

Harburg in Auftrag gegeben worden ist.<br />

Der Grundgedanke dabei ist, über das gesamte Bundesgebiet Stützpunkte zu bilden, die mit<br />

Schnelleinsatzgruppen Messungen und Berechnungen zur Ausbreitung von Gefahrstoffen bei<br />

Unfällen, Bränden oder Anschlägen durchführen können.<br />

Insgesamt gibt es dann bundesweit sieben dieser Stützpunkte. Das Bundesamt für<br />

Bevölkerungsschutz hat sich für die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> <strong>München</strong> entschieden, den Standort<br />

Süddeutschland aufzubauen und zu betreiben. Das vorhandene Know-how, die personelle<br />

Ausstattung, der gute Ausbildungsstand und die hohe Qualifi kation der Feuerwehrbeamten der<br />

Münchner Feuerwehr gaben den Ausschlag für die Entscheidung des Bundesamtes. Damit wird<br />

bei Einsätzen mit Gefahrstoffen die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> <strong>München</strong> den gesamten süddeutschen<br />

Raum mit der siebten Analytischen Task Force (ATF) abdecken. Bis zum Ende des Jahres<br />

2009 wird die Task Force mit der personellen Aufstellung, dem Aufbau des externen Experten-<br />

Netzwerks und ihrer technischen Ausstattung einsatzbereit sein.<br />

Das vom Bund fi nanzierte System baut auf Stützpunkte auf, die bereits mit messtechnischer<br />

Grundausstattung ausgerüstet sind. Diesen wird hochtechnisiertes Gerät zur Verfügung gestellt.<br />

Zwei weitere wichtige Komponenten dieses Systems sind die uneingeschränkte Mobilität<br />

(z. B. durch Hubschrauber) und externes Expertenwissen, das von örtlichen Naturwissenschaftlern,<br />

Ingenieuren und Medizinern abgerufen werden kann.<br />

Ziel ist die optimale Bewältigung von komplexen ABC-Lagen. Der Einsatz der Analytischen Task<br />

Force (ATF) ist dazu in drei Stufen gegliedert:<br />

• Einsatzstufe A: Beratung der Einsatzleitung vor Ort auf dem Kommunikationsweg<br />

• Einsatzstufe B: Teileinsatz von spezifi scher Messtechnik und eines Erkundungsteams<br />

am Einsatzort<br />

• Einsatzstufe C: In Abstimmung mit der örtlichen Einsatzleitung wird die komplette ATF<br />

an der Einsatzstelle tätig.<br />

In der Bundesrepublik gibt es bisher drei Standorte bei <strong>Berufsfeuerwehr</strong>en, die eine Analytische<br />

Task Force (ATF) unterhalten. Dies sind die Feuerwehren Hamburg, Frankfurt und Mannheim.<br />

5


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />

Insgesamt rückte die Feuerwehr <strong>München</strong> im vergangenen Jahr zu 61.430<br />

Alarmen aus. Im Vergleich zum Jahr 2007 sind das 2.471 Einsätze mehr.<br />

Bei allen sogenannten Blaulichteinsätzen im Bereich der Brandalarme und technischen Hilfeleistungen<br />

wurden die 21 Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr <strong>München</strong> in ihrem Ausrückebereich<br />

von der Integrierten Leitstelle alarmiert. Die rund 800 Frauen und Männer der Freiwilligen<br />

Feuerwehr unterstützten bei 1.293 Alarmen die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> im gesamten Stadtgebiet.<br />

Das Schaubild zeigt die Alarmierungen nach Aufgabenbereichen im Vergleich zum Vorjahr.<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

2007 <strong>2008</strong><br />

Brandalarme Hilfeleistungen Rettungsdienst Gesamt<br />

2007 3.986 17.056 37.917 58.959<br />

<strong>2008</strong> 4.070 17.811 39549 61.430<br />

6


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />

Brände<br />

Die Zahl der Brandalarme beläuft sich im abgelaufenen Jahr <strong>2008</strong> auf insgesamt 4.070.<br />

Hier ist eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.<br />

Bei 1.909 Einsätzen handelte es sich um tatsächliche Brände.<br />

Hierbei wird zwischen Groß-, Mittel- und Kleinbränden unterschieden.<br />

Kleinbrand Kleinlöschgerät, bis zu 1 C-Rohr<br />

Mittelbrand gleichzeitiger Einsatz von 2 – 3 C-Rohren<br />

Großbrand gleichzeitiger Einsatz von mehr als 3 C-Rohren<br />

<strong>2008</strong> 2007 2006 2005<br />

Brandalarme insgesamt 4.070 +2% 3.986 4.013 3.954<br />

Tatsächliche Brände 1.909 +2% 1.866 1.710 1.674<br />

davon Großbrände 9 -68% 28 7 12<br />

Fehlalarme 2.161 +2% 2.120 2.303 2.280<br />

davon böswillig 171 -8% 185 170 207<br />

Gerettete Personen unverletzt 252 -23% 326 295 239<br />

Gerettete Personen verletzt 185 -29% 260 204 284<br />

Brandtote 2 -50% 4 6 11<br />

im Krankenhaus verstorben 3 0 3 5 4<br />

Hilfeleistung<br />

Das Aufgabenfeld „Technische Hilfeleistungen“ beinhaltet alle Alarmierungen zu Verkehrs-, Bau-,<br />

Betriebs- und häuslichen Unfällen. Einsätze bei hilflosen Personen in Wohnungen und zur Tierrettungen<br />

zählen ebenfalls dazu.<br />

Die First-Responder-Einsätze sind ebenfalls Bestandteil dieser Einsatzzahlen. Bei den Einsatzstichworten<br />

„leblos/bewusstlos“, „Atemstillstand“, „Reanimation“ und „Polytrauma“ wird immer<br />

parallel zum Rettungsdienst auch ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

alarmiert.<br />

<strong>2008</strong> 2007 2006 2005<br />

Gesamtalarme 17.811 + 4% 17.056 17.489 15.417<br />

davon First-Responder 2.424 +50% 1.623 1.506 1.681<br />

eingeleitete Reanimationen 104 +35% 77 97 81<br />

Zeitvorteil gegenüber RD 1.444 +89% 763 501 784<br />

Gerettete Personen 3.035 +12% 2.701 2.584 2.214<br />

Tote Personen 334 -9% 367 378 494<br />

7


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />

Rettungsdienst<br />

Im Bereich des Rettungsdienstes werden von der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> fünf Notarztwagen (NAW) und<br />

sechs Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) für Stadt und Landkreis <strong>München</strong> betrieben.<br />

Der Kindernotarztdienst (KND) und Neugeborenen-Notarztdienst (NND) sowie zwei Großraumrettungswagen<br />

(GRTW) ergänzen als Spezialdienste das Rettungssystem.<br />

Die Rettungswagen (RTW) der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> sind zur sogenannten Spitzenabdeckung im<br />

Rettungsdienst eingesetzt<br />

<strong>2008</strong> 2007 2006 2005<br />

Gesamtalarme 39.549 +4% 37.917 36.213 35.647<br />

NAW und NEF 27.945 +3% 27.132 26.564 28.748<br />

KND 2.062 -3% 2.130 2.059 2.047<br />

NND 369 +0,5% 367 345 359<br />

RTW 9.173 +11% 8.288 7.245 6.899<br />

Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz<br />

Der vorbeugende Brandschutz erstellt Gutachten und Stellungnahmen bei Neubauten, bei baulichen<br />

Nutzungsänderungen, bei baulichen Anlagen größerer Art und Nutzung oder mit erhöhter<br />

Brandgefahr. Dazu gehören Waren- und Geschäftshäuser, Versammlungsstätten, Krankenanstalten<br />

und Heime, Hotels und Gaststätten.Auch in Anlagen mit brennbaren oder explosionsgefährdeten<br />

Stoffen, Messen, Ausstellungen, Dulten, unterirdischen Verkehrsbauten, öffentlichen<br />

Tiefgeschossen sowie dem Oktoberfest und sonstigen Großveranstaltungen sorgt die Branddirektion<br />

für den erforderlichen vorbeugenden Brandschutz.<br />

Das Aufgabengebiet umfasst:<br />

• Bearbeitung von Anfragen, Gesuchen und Anzeigen<br />

• Erlass von Betriebsauflagen<br />

• Teilnahme an Sicherheitsbegehungen<br />

Zahlen für das Jahr <strong>2008</strong>:<br />

• 1218 Stellungnahmen Baugenehmigungsverfahren<br />

• 2553 Stellungnahmen Veranstaltungen<br />

• 3421 Beratungen von Architekten, Bauherren und Bürgern<br />

• 11402 Feuerbeschauen<br />

• 2553 Veranstaltungsüberprüfungen<br />

• 453 Planungen und Abnahmen von Blitzschutzanlagen<br />

8


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />

Finanzen<br />

Die Landeshauptstadt <strong>München</strong> musste im vergangenen Jahr <strong>2008</strong> rund 112 Millionen Euro für<br />

die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> (abwehrender und vorbeugender Brandschutz), Freiwillige Feuerwehr und<br />

den Katastrophenschutz aufwenden.<br />

Durch Einnahmen in Höhe von 19,6 Millionen Euro reduziert sich die Belastung auf eine Differenz<br />

von 92,4 Millionen Euro.<br />

Millionen Euro<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Überträgt man die tatsächliche Belastung von 92,4 Millionen Euro auf die 1.367.314 * Bewohner<br />

der Landeshauptstadt <strong>München</strong>, die hier ihren Hauptwohnsitz haben, ergeben sich pro Kopf Ausgaben<br />

von täglich ca. 18 Cent.<br />

Für das Jahr 2009 wird der Haushalt auf rund 114 Millionen Euro angesetzt.<br />

* Quelle: Statistisches Amt der Landeshauptstadt <strong>München</strong>; Stand Dez. <strong>2008</strong><br />

Dienstunfälle<br />

Gesamt 117<br />

davon im Einsatzdienst 34<br />

Innendienst 66<br />

Arbeitsweg 17<br />

Finanzen<br />

<strong>2008</strong> 2007 2006 2005 2004<br />

Gesamtausgaben Einnahmen Differenz<br />

<strong>2008</strong> 2007 2006 2005<br />

-16%<br />

-28%<br />

-21%<br />

+47%<br />

139 132 160<br />

47 49 48<br />

83 69 97<br />

9 14 15<br />

9


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />

Pressebetreuung und Berichterstattung<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurden bei 12 herausragenden Ereignissen am Einsatzort Außenstellen der Pressestelle<br />

eingerichtet.<br />

Dabei versorgten die Mitarbeiter der Pressestelle die Journalisten vor Ort mit Informationen aus<br />

erster Hand.<br />

Die Pressestelle berichtete im Jahr <strong>2008</strong> über<br />

• 164 nennenswerte Brandereignisse<br />

• 101 technische Hilfeleistungen<br />

• 78 Rettungsdiensteinsätze<br />

• 13 Einsätzen mit Tieren<br />

• 29 weitere besondere Ereignisse<br />

Die 533 herausgegebenen Presseberichte wurden mit 347 Einsatzfotos an die Medien<br />

versandt.<br />

Aus der Berichterstattung der Pressestelle resultierten ca. 820 Veröffentlichungen in<br />

verschiedenen Printmedien.<br />

In Zusammenarbeit mit ZDF, BR, BR α, SAT1/N24, RTL, RTL2, Süddeutsche TV,<br />

tv touring und münchen.tv entstanden insgesamt 46 Filmbeiträge, Reportagen und Live-<br />

Schaltungen zu den Themen Einsatz- und Alltagsgeschehen, Ausbildung, Kinder-Notarzt,<br />

Übungen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und allgemeine Sicherheitstipps für Bürgerinnen und Bürger.<br />

Führungen<br />

Die Pressestelle vermittelte 656 Gruppen mit 15.197 Besuchern einen informativen Besuch einer<br />

Feuerwache bzw. der Integrierten Leitstelle.<br />

Auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit freut sich die<br />

Pressestelle der Branddirektion <strong>München</strong><br />

und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit im Jahr <strong>2008</strong><br />

10


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />

Integrierte Leitstelle<br />

Die Integrierte Leitstelle (ILSt) ist eine Feuerwehreinsatzzentrale für die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und<br />

Freiwillige Feuerwehr <strong>München</strong>.<br />

Für das Stadt- und den Landkreisgebiet <strong>München</strong> mit zusammen ca. 1,6 Millionen Einwohnern<br />

koordiniert sie ebenfalls die Rettungsdiensteinsätze. Die ILSt befi ndet sich auf der Feuerwache<br />

3 im Westend.<br />

Notrufe<br />

Für die Notrufnummer 112 stehen 24 ISDN-Leitungen zur Verfügung, für die Krankentransportnummer<br />

19222 16 ISDN-Leitungen.<br />

Es bestehen Standleitung, u.a. zur Einsatzzentrale der Polizei, zu den Stadtwerken sowie zu den<br />

Leitstellen von U- und S-Bahn.<br />

Standleitungen<br />

22%<br />

Notruf 19222<br />

13%<br />

Sonstiges<br />

3%<br />

Notrufverteilung<br />

<strong>2008</strong><br />

Notrufe und Anfragen 920.903<br />

Notruf 112 571.662<br />

Notruf 19 222 120.358<br />

Standleitungen (z.B. Polizei) 200.777<br />

Sonstige Hilfeersuchen 28.106<br />

täglicher Durchschnitt 2.523<br />

Notruf 112<br />

62%<br />

11


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />

Einsatzaufkommen<br />

Aus diesen Anrufen entwickelten sich im Jahr <strong>2008</strong> ca. 350.000 Einsatzabwicklungen und<br />

Hilfeersuchen.<br />

ILST-Alarme, SIB u. KITH<br />

35%<br />

Feuerwehr<br />

6%<br />

SIB (Servicezentrum für Interhospitaltransfer und Bettenverwaltung)<br />

Im Arbeitsbereich Zentrale zur Weiterverlegung von Patienten (ZWv) wird die Verlegung von<br />

Patienten aus Kliniken höchster Versorgungsstufe in Krankenhäuser geringerer Versorgungsstufen<br />

organisiert. Ziel ist es die bessere Verfügbarkeit von Intensiv- und Spezialbetten zu gewährleisten.<br />

Die Koordinierungsstelle für Intensivtransporthubschrauber (KITH) ist zuständig für die Führung<br />

der vier in Bayern stationierten Intensivtransporthubschrauber (<strong>München</strong>, Nürnberg, Regensburg<br />

und Murnau).<br />

Insgesamt wurden durch das Servicezentrum SIB im Jahr <strong>2008</strong> ca. 16.000 Einsätze und Arbeitsvorgänge<br />

abgewickelt.<br />

Meldekopf der Stadtverwaltung<br />

Gesamteinsätze <strong>2008</strong><br />

Rettungsdienst<br />

59%<br />

Die ILSt leitet das Servicezentrum für Interhospitaltransfer und Bettenverwaltung (SIB) mit dem<br />

zentralen Bettennachweis für Kliniken im Rettungsdienstbereich <strong>München</strong> sowie dem Nachweis<br />

der Spezialbetten für Brandverletzte in Bayern.<br />

Außerhalb der üblichen Bürozeiten übernimmt die ILSt die Funktion des Meldekopfes der Stadtverwaltung<br />

<strong>München</strong>. In dringenden Fällen und bei außergewöhnlichen Ereignissen werden die<br />

entsprechenden städtischen Referate und zuständigen Behörden von ihr verständigt.<br />

12


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />

Besondere Aufgaben<br />

Weiterhin übernimmt die ILSt die Alarmierung des THW für das Stadtgebiet <strong>München</strong>, der<br />

First-Responder-Einheiten im Landkreis, des Kriseninterventionsteams und der Hunderettungsstaffeln.<br />

Die ILSt ist im Katastrophenfall Führungsmittel und unterstützt in dieser Funktion die Gefahrenabwehrleitung<br />

(GAL) der Stadt <strong>München</strong>, die in den Stabs- bzw. Führungsräumen auf der Feuerwache<br />

3 ihre Arbeit aufnimmt.<br />

13


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

3. März - Pressestelle<br />

In einer gemeinsamen Aktion der Landeszentrale<br />

für Gesundheit, des Pestalozzigymnasiums<br />

<strong>München</strong> und der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> wird<br />

der Aktionstag Disco-Fieber durchgeführt. Die<br />

Pressestelle der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> weist auf<br />

den Termin am Montag, dem 10. März <strong>2008</strong><br />

hin. Disco-Fieber soll helfen, das sog. Disco-<br />

Unfälle vermieden werden.<br />

26. März - Pressestelle<br />

Die Pressestelle gibt einen Terminhinweis für<br />

die gemeinsame Jahrespressekonferenz von<br />

<strong>Berufsfeuerwehr</strong> und Freiwilliger Feuerwehr<br />

heraus: Donnerstag, 3. April <strong>2008</strong> - Hauptfeuerwache.<br />

31. März - Unterhaching<br />

Oberbranddirektor a. D. Dipl.-Ing. Karl Seeger,<br />

langjähriger Dienststellenleiter der Branddirektion<br />

<strong>München</strong>, feiert bei bester Gesundheit<br />

seinen 80. Geburtstag. Der amtierende Feuerwehrchef<br />

Wolfgang Schäuble stattet mit einer<br />

Delegation seinem Vorvorgänger einen Besuch<br />

ab und überbringt dem Jubilar die besten<br />

Glückwünsche im Namen der Feuerwehr<br />

<strong>München</strong>.<br />

3. April - Jahresdienstversammlung<br />

Freiwillige Feuerwehr<br />

Zahlreiche Gäste finden den Weg zur Jahresdienstversammlung<br />

der Freiwilligen Feuerwehr<br />

<strong>München</strong> in das Casino der Kraus-Maffei-AG.<br />

Kreisverwaltungsreferent Dr. Blume-Beyerle<br />

lobt die gute Zusammenarbeit zwischen<br />

<strong>Berufsfeuerwehr</strong> und Freiwilliger Feuerwehr.<br />

Kommandant Rupert Saller gibt einen Über-<br />

blick über die letzten 6 Jahre seiner Amtszeit.<br />

24 Mitglieder werden aufgrund 12-jähriger<br />

Dienstzeit mit der Medaille „<strong>München</strong> leuchtet“<br />

in Bronze ausgezeichnet. Als letzter Tagesordnungspunkt<br />

steht die Neuwahl des Kommandanten<br />

und seines Stellvertreters auf der<br />

Tagesordnung. Die bisherigen Amtsinhaber<br />

werden mit deutlicher Mehrheit in ihren Ämtern<br />

bestätigt.<br />

7. April - Lübeck<br />

Am 28. und 29. März findet in Lübeck die 12.<br />

Deutsche Volleyballmeisterschaft der <strong>Berufsfeuerwehr</strong>en<br />

statt. 17 Mannschaften reisen<br />

14


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

aus dem gesamten Bundesgebiet an. Das junge,<br />

hochmotivierte Team der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

<strong>München</strong> belegt nach einer hart umkämpften<br />

Vorrunde den 8. Platz. Sieger wird die<br />

BF Berlin.<br />

24. April - Girls-Day <strong>2008</strong><br />

Die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> <strong>München</strong> kann am bundesweiten<br />

„Girls-Day <strong>2008</strong>“ hohen Besuch<br />

begrüßen. Staatsministerin Christa Stewens<br />

besucht die Hauptfeuerwache, um mit den<br />

Schülerinnen gemeinsam diesen Aktionstag zu<br />

verbringen. Insgesamt sind rund 80 Mädchen<br />

auf verschiedenen Münchner Feuerwachen zu<br />

Besuch, um einen Einblick in den Alltag und<br />

das Arbeitsspektrum einer <strong>Berufsfeuerwehr</strong> zu<br />

bekommen.<br />

31. Mai - „Olympia 08“<br />

Das Gelände<br />

rund um<br />

das Olympia-<br />

Eisstadion ist<br />

Schauplatz<br />

einer großangelegtenKatastrophenschutzübung.<br />

Bei „Olympia 08“, so<br />

der Name des Szenarios, wirken mehr als 400<br />

Beteiligte –Einsatzkräfte und Verletztendarsteller-<br />

mit. Die angenommene Lage ist ein sog.<br />

Massenanfall von Verletzten (MANV) nach einer<br />

Gasexplosion. Übungsschwerpunkt ist die<br />

Verteilung und der Transport der Verletzten.<br />

Kreisverwaltungsreferent Dr. Blume-Beyerle,<br />

Oberbranddirektor Schäuble, Polizeivizepräsident<br />

Kopp und eine Beobachterin des Auswärtigen<br />

Amtes, Frau Dr. Bellinger, begleiten die<br />

Übung.<br />

15


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

10. Juni - UEFA-EM in Innsbruck<br />

Beim UEFA-Europameisterschaftsspiel zwischen<br />

Spanien und Russland unterstützen 45<br />

Einsatzkräfte von <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und Freiwilliger<br />

Feuerwehr die österreichischen Kollegen.<br />

Das aus zwölf Fahrzeugen bestehende<br />

Kontingent bezieht nach der Einweisung durch<br />

die örtliche Feuerwehr im Osten der Stadt Innsbruck<br />

Stellung.<br />

30. Juni - Mit dem „Löschzug“ nach Verona<br />

Ein besonderes Dankeschön erhalten 20 ehrenamtliche<br />

Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr<br />

<strong>München</strong>. Am 12. und 13. Juli reisen sie<br />

zusammen mit weiteren 280 Personen im Zug<br />

nach Verona. Initiiert und finanziert wird die<br />

Reise durch die HypoVereinsbank, Premiumpartner<br />

der 850-Jahr-Feier <strong>München</strong>s. Kommandant<br />

und Stadtbrandrat Saller konnte aus<br />

den Händen von HVB-Vorstand Klaus Greger<br />

den Gutschein bei einer Drehleiterfahrt über<br />

die Dächer <strong>München</strong>s entgegen nehmen. Die<br />

HypoVereinsbank lädt insgesamt 300 sozial<br />

und kulturell engagierte Münchner Bürger und<br />

Vertreter der Stadt zu dieser Begegnungsreise<br />

ein. Auf dem Programm steht u. a. ein Besuch<br />

der Oper Tosca.<br />

17. Juli - Waldbrandübung TERREX 08<br />

Feuer und Bewegung in der Fröttmaninger<br />

Heide- Eindeutiger Höhepunkt der TERREX<br />

08 war die über zweistündige Lehrvorführung<br />

auf dem <strong>München</strong>er Standortübungsgelände<br />

„Fröttmaninger Heide“ am 17. Juli <strong>2008</strong>. Hier<br />

wurde das praktische Zusammenwirken ziviler<br />

und militärischer Brandbekämpfungskräfte<br />

eindrucksvoll demonstriert. Unter den Augen<br />

von rund 150 Gästen aus dem In- und<br />

Ausland, darunter der Staatssekretär beim<br />

Bundesminister der Verteidigung, Christian<br />

Schmidt, und der bayerische Innenminister,<br />

Joachim Herrmann, entfaltete sich ein<br />

gewaltiges Szenario: Das Waldstück vor der<br />

Zuschauertribüne ist in dichten Rauch gehüllt,<br />

es riecht nach verbranntem Holz, Flammen<br />

züngeln zwischen den Bäumen hervor. Hinter<br />

dem Wäldchen liegt ein Industriegebiet, ein<br />

Übergreifen der Flammen muss unbedingt<br />

verhindert werden. Kettensägen kreischen,<br />

Bäume und Sträucher fallen. Im „Kampf<br />

der verbundenen Waffen“ gegen die<br />

Flammen werden alle verfügbaren Kräfte<br />

zusammengefasst: Löschfahrzeuge drängen<br />

die Flammen zurück, Hubschrauber werfen<br />

das rettende Nass aus riesigen Behältern auf<br />

den Wald, Planierraupen und Pionierpanzer<br />

pfl ügen den Boden, um alle Glutnester zu<br />

ersticken. Von der Feuerwehr <strong>München</strong><br />

beteiligen sich an dieser Lehrvorführung die<br />

Flughelfer der Freiwilligen Feuerwehr <strong>München</strong>,<br />

die zusammen mit einem Hubschrauber des<br />

Typs CH 53 des Transporthubschrauberregiments<br />

25 Laupheim einen Löschwasser-<br />

Außenlastbehälter SEMAT F 5.000 erfolgreich<br />

zum Einsatz bringen.<br />

18. Juli - 5. Nationaler<br />

„Leistungsvergleich Höhenrettung“<br />

16


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Acht Mannschaften der <strong>Berufsfeuerwehr</strong>en<br />

Augsburg, Berlin, Chemnitz, Düsseldorf, Erfurt,<br />

Hamburg, Hannover, Oldenburg und eine<br />

Gruppe des THW Bendorf kämpfen um den<br />

Sieg. Das Team der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> <strong>München</strong><br />

(Vorjahressieger) nimmt als Gastgeber und<br />

somit Organisator des Wettbewerbs außer<br />

Konkurrenz daran teil. Nach verschiedenen<br />

Disziplinen steht die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> Berlin<br />

als Sieger fest. Zweiter wird die BF Düsseldorf<br />

vor den Kollegen aus Hannover.<br />

9. September<br />

Feuerwehrmann ist genetischer Zwilling<br />

Viel mehr Wert als 6 richtige im Lotto ist für<br />

eine 36-jährige Italienerin der <strong>Berufsfeuerwehr</strong>mann<br />

Christian Anzenberger. Im August letzten<br />

Jahres ließ sich der 24-jährige Brandmeister<br />

für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei<br />

(DKMS) typisieren. Schon im Dezember darauf<br />

wurde ihm mitgeteilt, dass er als potentieller<br />

Spender für eine an Leukämie erkrankte junge<br />

Frau in Frage kommt. Nach Abschluss aller<br />

Voruntersuchungen entnehmen ihm die Ärzte<br />

in Ulm die überlebenswichtigen Zellen durch<br />

eine periphere Stammzellenentnahme. Hierbei<br />

werden aus dem Spenderblut mit einem<br />

Zellseparator die benötigten Zellen gesammelt.<br />

Die Münchner <strong>Berufsfeuerwehr</strong> unterstützt<br />

immer wieder Typisierungsaktionen der<br />

DKMS. Der Dienststellenleiter der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

<strong>München</strong>, Oberbranddirektor Wolfgang<br />

Schäuble, überreicht Christian Anzenberger<br />

- nicht ohne Stolz - eine Urkunde der DKMS für<br />

das uneigennützige Engagement.<br />

1. Oktober<br />

Spende für Kindernotarztdienst<br />

Die Belegschaft der Vereinigten IKK spendet<br />

für den Förderverein des Kindernotarztdienstes<br />

<strong>München</strong> 1.000 €. Der Regionaldirektor<br />

der IKK, Klaus Kamitz, hebt bei der Übergabe<br />

des Schecks die Bereitschaft seiner Mitarbeiter<br />

hervor, gesammeltes Geld eines Kollegenabschiedes<br />

nicht bei einem Grillfest zu verbrauchen,<br />

sondern in die Gute Sache zu investieren.<br />

Der seit 1990 bestehende Münchner<br />

Kindernotarztdienst ist eine deutschlandweit<br />

einmalige Einrichtung und wird gemeinsam<br />

von der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> <strong>München</strong> und vier<br />

Münchner Kinderklinken getragen.<br />

17


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

25. Oktober - Lange Nacht der Museen<br />

Auch in diesem Jahr öffnet das Münchner<br />

Feuerwehrmuseum seine Pforten und nimmt<br />

an der Langen Nacht der Museen teil. Neben<br />

einem informativen Rundgang durch die<br />

Räumlichkeiten und verschiedenen Angeboten<br />

von Erster Hilfe mit einem Defi brillator bis hin<br />

zu einer kleinen Cocktailbar sind die Besucher<br />

aufgerufen, sich durch eine Blutabnahme<br />

im Rahmen der Aktion Knochenmarkspende<br />

Bayern typisieren zu lassen. Knapp 60 der<br />

über 500 abendlichen Besucher nehmen<br />

das Angebot an und werden in die weltweite<br />

Spenderdatenbank aufgenommen.<br />

29. Oktober - Bürgerpreis der SPD<br />

Die Abteilung Sendling der Freiwilligen<br />

Feuerwehr <strong>München</strong> erhält den Bürgerpreis<br />

<strong>2008</strong> des SPD Ortsvereins Sendling. Der mit<br />

200 € dotierte Preis wird im Bürgersaal der<br />

Himmelfahrtskirche vom stellvertretendem<br />

Ortsvorsitzenden Peter Rosner in Anwesenheit<br />

von zahlreichen Mitgliedern der Feuerwehr<br />

und interessierten Sendlinger Bürgern<br />

übergeben. In seiner Laudatio bezeichnet<br />

Stadtrat Horst Lischka die Zusammenarbeit<br />

von <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und Freiwilliger<br />

Feuerwehr am Beispiel „seines“ Stadtviertels<br />

als Erfolgsgeschichte. Überrascht über die<br />

Auszeichnung zeigt sich der Abteilungsführer<br />

Christian Haumayr. Mit so einer Auszeichnung<br />

hätten sie nie gerecht, so der Chef der<br />

Sendlinger Floriansjünger.<br />

8. November<br />

11. Münchner Feuerwehr-Symposium<br />

Auch in diesem Jahr kann der<br />

Stadtfeuerwehrverband die Gastfreundschaft<br />

der Versicherungskammer Bayern nutzen und<br />

das 11. Münchner Feuerwehr-Symposium<br />

in deren Räumlichkeiten in der Warngauer<br />

Straße abhalten. Schirmherr Dr. Blume-<br />

Beyerle begrüßt Gäste aus Südtirol, Ungarn,<br />

Österreich sowie aus Baden-Württemberg<br />

und Hessen. Die Moderation des Symposiums<br />

übernimmt Branddirektor Christoph Altheim.<br />

Oberstleutnant Hans Mundwiler, ehemaliger<br />

Kommandant der BF Zürich betritt als erster<br />

Referent das Podium und schildert den<br />

Anwesenden den Einsatzverlauf und die<br />

Erkenntnisse des Unfalls im Viamalatunnel<br />

vom 16. September 2006. Im folgt der stellv.<br />

Leiter der BF Köln, Branddirektor Johannes<br />

Feyrer, der über einen Störfall in einem Kölner<br />

Chemiebetrieb referiert. Nach der Mittagspause<br />

runden Vorträge über das richtige Belüften bei<br />

Bränden und die demografi sche Entwicklung<br />

bei den Feuerwehren die Veranstaltung<br />

ab. Oberbranddirektor Wolfgang Schäuble<br />

bedankt sich in seinem Abschlusswort bei<br />

den Referenten und dem Gastgeber für die<br />

gelungene Veranstaltung.<br />

18


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

17. November<br />

Neuer Christbaum für den Marienplatz<br />

Gegen 4.30 Uhr trifft der diesjährige Christbaum<br />

auf dem Münchner Marienplatz ein. Die 27<br />

Meter hohe Fichte hat die Marktgemeinde<br />

Bad Reichenhall gestiftet. Ein Autokran der<br />

<strong>Berufsfeuerwehr</strong> <strong>München</strong> stellt den Baum<br />

auf.<br />

28. November - Tipps zur Weihnachtszeit<br />

„Alle Jahre wieder....“. Während sich die<br />

Bevölkerung auf einen besinnlichen Advent<br />

und eine ruhige Weihnachtszeit einstimmt, gibt<br />

die Pressestelle der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> wie in<br />

jedem Jahr Verhaltenstipps zur Weihnachtszeit<br />

heraus.<br />

12. Dezember - Außenlasttransport-Übung<br />

mit der Polizeihubschrauberstaffel<br />

Fliegerhorst Erding. Am 12.12.<strong>2008</strong> übten<br />

mehrere Hubschrauberbesatzungen der Polizei<br />

mit den Flughelfern der Freiwilligen Feuerwehr<br />

<strong>München</strong> den Transport von diversen<br />

Außenlasten. Die Münchner Feuerwehrleute<br />

verlasteten hierzu die unterschiedlichsten<br />

Gerätschaften (Tragkraftspritzen, Schläuche,<br />

Löschwasserbehälter usw.) in Lastennetzen<br />

oder an Lastengehängen und fi xierten<br />

anschließend die Lasten unter dem<br />

schwebenden Polizeihubschrauber an<br />

diesem. Nach Abschluss dieser äußerst<br />

anspruchsvollen Übung zeigte sich der Leiter<br />

der Polizeihubschrauberstaffel Bayern, Herr<br />

Polizeioberrat Joachim Walzig beeindruckt<br />

vom Leistungsstand der Münchner Flughelfer.<br />

Die Zusammenarbeit Polizei/Feuerwehr<br />

konnte wiederum als gelungen bezeichnet<br />

werden. Die nächste Übung mit den Edelweiß-<br />

Hubschraubern ist bereits für das Frühjahr<br />

2009 terminiert.<br />

19


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

24. Dezember - Hauptfeuerwache<br />

Die 2. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt<br />

<strong>München</strong>, Christine Strobl, stattet an<br />

Heiligabend den Einsatzbeamten der<br />

Hauptfeuerwache stellvertretend für alle<br />

diensthabenden Münchner Feuerwehrbeamten<br />

einen Besuch ab. In ihrer Begleitung befi ndet<br />

sich auch Kreisverwaltungsreferent Dr.<br />

Wilfried Blume-Beyerle. Oberbranddirektor<br />

Wolfgang Schäuble begrüßt die Gäste. In ihrer<br />

Ansprache bedankt sich Strobl für die Arbeit<br />

des zurück liegenden Jahres und überreicht<br />

als kleines Dankeschön jeder Einsatzkraft ein<br />

kleines Präsent.<br />

20


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Bemerkenswertes und Kurioses<br />

„Glück im Unglück“<br />

29. Januar, Einsteintraße<br />

Sagenhaftes Glück hat ein 35-jähriger Arbeiter.<br />

Er ist in einem leerstehenden, vierstöckigen<br />

Geschäftshaus mit Abbrucharbeiten beschäftigt.<br />

Dabei übersieht er die Öffnung einer Lüftungsanlage<br />

und stürzt in einen ca. 25 Meter<br />

tiefen Lüftungsschacht. Das große Glück im<br />

Unglück besteht für den Mann darin, dass sich<br />

der Schacht nach unten hin verjüngt und zudem<br />

am Ende eine Biegung aufweist. Dadurch<br />

wird der Fall des Mannes mehr oder weniger<br />

sanft abgebremst. Er zieht sich „nur“ Frakturen<br />

an den Beinen, Schürfwunden und Prellungen<br />

zu. Kollegen befreien den Mann. Ein Feuerwehr-Notarztteam<br />

bringt den „Abgestürzten“ in<br />

ein Krankenhaus.<br />

„Umgelegt“<br />

17. Februar, Tegernseer Landstraße<br />

Das Agfa-Hochaus an der Tegernseer<br />

Landstraße, einstiger Blickfang am südlichen<br />

Stadtrand von <strong>München</strong>, wird nach einer<br />

langen Planungs- und Vorbereitungsphase<br />

gesprengt. An seiner Stelle entsteht ein neuer<br />

Wohn- und Gewerbepark. Ab 8.30 Uhr sind<br />

180 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr<br />

vor Ort. In Zusammenarbeit mit der Polizei wird<br />

die Evakuierung der umliegenden Gebäude<br />

durchgeführt. Exakt um 12.05 Uhr ist es soweit.<br />

Der 51 Meter hohe Gigant wird gesprengt.<br />

Nach einer eleganten Drehung stürzt er in sein<br />

„Fallbett“.<br />

„Glück im Unglück II“<br />

21. Februar, Riesenfeldstraße<br />

Einen sehr aufmerksamen Schutzengel hat<br />

ein eineinhalbjähriger Junge im Münchner<br />

Norden. In einem unbemerkten Augenblick<br />

klettert er auf ein Sofa in einer im 4. Stock<br />

gelegenen Wohnung und steigt auf den<br />

Sims eines geöffneten Fensters. Es kommt<br />

wie es kommen muss. Er stürzt ab und<br />

landet auf dem Rasen vor dem Gebäude.<br />

Rettungskräfte von <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und<br />

einem privaten Rettungsdienst versorgen den<br />

Buben und transportieren ihn umgehend in ein<br />

Krankenhaus. Nach eingehender klinischer<br />

Untersuchung steht fest, dass er „nur“ einen<br />

Oberschenkelbruch erlitten hat.<br />

„Eingezwickt“<br />

2. März, Leipziger Straße<br />

Gegen 6 Uhr morgens geht ein 70 Jahre alter<br />

Mann in seinem Einfamilienhaus die Treppe<br />

vom Erdgeschoss in den 1. Stock hinauf. Er<br />

stürzt auf der Treppe und fädelt mit seinem<br />

linken Arm so unglücklich am hölzernen<br />

Treppengeländer ein, dass er sich aus eigener<br />

Kraft nicht mehr befreien kann. Um kurz nach<br />

12 Uhr mittags fi ndet ihn eine Bekannte und<br />

alarmiert sofort die Feuerwehr. Diese sägt<br />

mehrere Geländerstäbe heraus. Jetzt kann<br />

der Mann durch den Rettungsdienst behandelt<br />

werden. Eine Untersuchung in der Klinik ergibt,<br />

dass der Mann Schürfwunden und Prellungen<br />

erlitten hat.<br />

„Feuer bei der Feuerwehr“<br />

13. März, Bassermannstraße Feuerwache 6<br />

21


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Bemerkenswertes und Kurioses<br />

Es ist zwar nicht Freitag, der 13., sondern<br />

Donnerstag, aber trotzdem sind dunkle Wolken<br />

am Himmel über der Feuerwache 6. Gegen<br />

23.20 Uhr bemerkt ein Feuerwehrbeamter bei<br />

einem Kontrollgang, dass aus einer Lagerhalle<br />

schwarzer Rauch dringt. Sofort alarmiert er<br />

seine Kollegen und die Integrierte Leitstelle<br />

über den Vorfall. Die Halle wird als Material-<br />

und Gerätelager genutzt. Da die Anfahrt ja<br />

erwiesener Maßen ziemlich kurz ist, haben die<br />

Kollegen der Feuerwache 6 den Brand schnell<br />

unter Kontrolle. Ein Versorgungs-Lkw war in<br />

Brand geraten. Der Brandrauch hinterlässt<br />

seine Spuren im ganzen Gebäude. Schaden<br />

mindestens 150.000 €.<br />

„25-Meter-Sturz“<br />

15. April, Luitpoldstraße<br />

Riesenglück hat ein 55-jähriger Monteur, der bei<br />

Wartungsarbeiten an einer Aufzugskabine aus<br />

ca. 25 Meter abstürzt. Er steht auf dem Dach<br />

der Fahrgastkabine, die sich im 7. Stockwerk<br />

befi ndet. Diese hat er vorschriftsmäßig<br />

mit einem Mehrzweckzug gesichert. Als er<br />

eine Umlenkrolle ausbaut, bricht plötzlich<br />

ein Kettenglied des Mehrzweckzuges und<br />

die Kabine stürzt ungebremst in die Tiefe.<br />

Geistesgegenwärtig klammert sich der Arbeiter<br />

an ein Stahlseil und kann daran nach unten<br />

rutschen. Im Erdgeschoss trifft er auf die nun<br />

zum Stehen gekommen Aufzugskabine. Durch<br />

die große Reibungshitze erleidet der Mann<br />

Verbrennungen an den Händen und Füßen<br />

sowie diverse Prellungen, die er sich beim<br />

Aufschlag auf das Kabinendach zugezogen<br />

hat. Ein Feuerwehr-Notarztteam bringt ihn<br />

in ein Krankenhaus. Nach Polizeiangaben<br />

entsteht an dem hochwertig ausgestatteten<br />

Aufzug ein Sachschaden von mindestens<br />

100.000 €.<br />

„Schwabinger Rundlauf“<br />

17. Mai, Schleißheimer Straße<br />

Mit einem besonders laufkräftigen Patienten<br />

hat es das Notarztteam der Rettungswache<br />

Nord zu tun. Der junge Mann wird aufgrund<br />

von Drogenkonsum in der Wohnung seines<br />

Freundes bewusstlos. Nach einer Behandlung<br />

vor Ort steht der Transport in ein Krankenhaus<br />

an. Da es dem Patienten zwischenzeitlich<br />

deutlich besser geht, macht man sich zu Fuß<br />

auf den Weg zum Rettungswagen. Plötzlich gibt<br />

der Mann Gas und läuft den Rettungskräften<br />

davon. Ein laufstarker Rettungsassistent der<br />

<strong>Berufsfeuerwehr</strong> nimmt die Verfolgung auf. Der<br />

Weg führt von der Schleißheimer Straße durch<br />

den Luitpoldpark, dann weiter über die Karl-<br />

Theodor-Straße bis zur Destouchesstraße.<br />

Dort kann ihn die Polizei, die ständig über<br />

Handy informiert wird, festnehmen. Jetzt<br />

kommt der Drogenkonsument doch noch in<br />

eine Klinik, da eine erneute Bewusstlosigkeit<br />

aufgrund des unbekannten Drogencocktails<br />

nicht ausgeschlossen werden kann.<br />

„Aktive Schutzengel“<br />

27. Mai, Wildenrother Straße<br />

Ein viereinhalb Jahre altes Mädchen spielt am<br />

Nachmittag in ihrem Kinderzimmer im 3. Stock.<br />

Dabei fällt sie aus dem Fenster. Der 9-Meter-<br />

Sturz auf das Betonpfl aster wird nur durch einen<br />

Strauch etwas abgebremst. Der Kindernotarzt<br />

der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> befi ndet sich ganz in der<br />

Nähe auf der Rückfahrt von einem Einsatz.<br />

Dadurch können die von Nachbarn begonnen<br />

Ersthelfermaßnahmen sehr zügig fortgesetzt<br />

werden. Das Mädchen erleidet beim Sturz wie<br />

durch ein Wunder lediglich Platzwunden und<br />

Prellungen.<br />

„Dicker Finger“<br />

7. Juni, Trogerstraße<br />

Die ganze Sache war natürlich etwas anders<br />

geplant. Eine 18 Jährige bekommt von ihrem<br />

Freund einen Ring geschenkt. Sie streift sich<br />

das schöne Stück über einen Finger. Als sie ihn<br />

wieder abnehmen will, ist der Finger so stark<br />

angeschwollen, dass für die Beiden nur der<br />

Weg in ein Krankenhaus bleibt. Auch dort ist<br />

man zunächst ratlos, da mit den vorhandenen<br />

Mitteln der Ring nicht entfernt werden kann.<br />

Erst der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> gelingt es, mit<br />

Spezialwerkzeug, einer sog. oszillierenden<br />

Säge, den Ring vom Finger zu schneiden.<br />

22


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Bemerkenswertes und Kurioses<br />

„Gefahrensucher“<br />

25. Juni, Goethestraße<br />

Ein kürzlich nach <strong>München</strong> gezogenes Ehepaar<br />

muss nach dem morgendlichen Joggen<br />

feststellen, dass sie ihren Wohnungsschlüssel<br />

an der Innenseite der Türe stecken gelassen<br />

haben. Der Mann zeigt Entschlossenheit und<br />

will durch ein geöffnetes Fenster in seine im<br />

sechsten Obergeschoss gelegene Wohnung<br />

einsteigen. Dazu begibt er sich auf den Speicher<br />

und dann über ein Kaminkehrerfenster auf das<br />

Dach des Gebäudes. Auf einer Dachgaube<br />

ist dann Schluss mit der riskanten Aktion. Er<br />

unterschätzt die Dachneigung und traut sich<br />

nicht mehr weiter. Die Feuerwehr kann mit Hilfe<br />

einer Drehleiter den Mann wieder in Sicherheit<br />

bringen.<br />

„Rettung in letzter Sekunde“<br />

12. Juli, Claudius-Keller-Straße<br />

Gegen 7 Uhr morgens nimmt die Integrierte<br />

Leitstelle der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> einen Notruf<br />

aus der Claudius-Keller-Straße entgegen.<br />

Während des Gespräches zwischen einer 83jährigen<br />

Frau und dem Leitstellenmitarbeiter<br />

kollabiert diese. Sie kann nur noch mitteilen,<br />

in welcher Straße sie wohnt, mehr nicht.<br />

Unverzüglich wird ein Notarzt und ein<br />

Löschfahrzeug als First-Responder alarmiert.<br />

Um die genaue Einsatzadresse zu ermitteln,<br />

werden neben einer Anschlussfeststellung<br />

über die Telekom auch Ermittlungen durch die<br />

Polizei eingeleitet. Schon nach kurzer Zeit kann<br />

den beiden alarmierten Fahrzeugen die genau<br />

Hausnummer per Funk durchgegeben werden.<br />

Über eine Leiter steigen die Einsatzkräfte in ein<br />

geöffnetes Fenster im 1. Stock ein und fi nden<br />

die Frau bewusstlos auf. Nach einer sofort<br />

eingeleiteten Wiederbelebung kann die Frau<br />

mit eigenem Herzrhythmus in ein Krankenhaus<br />

gebracht werden.<br />

„Benzinpreis wackelt“<br />

24. Juli, Schäftlarnstraße<br />

Im September 2007 drohte an gleicher Stelle<br />

der Benzinpreis schon einmal zu fallen.<br />

Die Anzeige wurde von einem Lieferwagen<br />

gerammt und musste von der Feuerwehr<br />

demontiert werden. Jetzt, 10 Monate später,<br />

das gleiche Bild an gleicher Stelle. Erneut<br />

ist ein Lieferwagen der Grund, warum der<br />

Benzinpreis schon wieder wackelt. Die Fahrerin<br />

unterschätzt die Höhe des Preisschilds und<br />

rammt dieses. Die Feuerwehrkräfte klemmen<br />

23


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Bemerkenswertes und Kurioses<br />

die Stromzufuhr ab und sichern die digitale<br />

Anzeige vor dem Umfallen. Das Umlegen<br />

wird von einer Privatfi rma durchgeführt. Der<br />

Tankstellenbetreiber hofft für die Zukunft, dass<br />

sein Spritpreis „stabil“ bleibt.<br />

„Sprung ins Ungewisse“<br />

9. August, U-Bhf Giesing<br />

Ein 24-jähriger Soldat leistet sich eine grobe<br />

Fehleinschätzung. Er ist der Meinung, dass<br />

hinter einer ca. 1 m hohen Mauer das gleiche<br />

Niveau vorhanden ist, wie davor. Er irrt aber<br />

in dieser Annahme, denn dahinter geht es<br />

rund 5 Meter in die Tiefe auf den Bahnsteig.<br />

Seine geschockte Begleiterin alarmiert die<br />

Rettungskräfte, die den Mann mit Verdacht<br />

auf innere Verletzungen in ein Krankenhaus<br />

einliefern.<br />

„Die Feuerwehr bitte in den OP“<br />

2. September, Planegg - Behringstraße<br />

Bei Umbauarbeiten stürzt ein 56-jähriger<br />

Installateur aus ca. 3 Meter so unglücklich von<br />

einer Leiter, dass sich eine Strebe in seinen<br />

Rücken bohrt. Rettungsdienst und Notarzt<br />

versorgen den Verletzten. Die Freiwillige<br />

Feuerwehr Planegg trennt die Sprosse von<br />

der Leiter ab. Jetzt kann der Patient in eine<br />

Klinik gebracht werden. Ein rund 25 Zentimeter<br />

langes Sprossenteil befi ndet sich immer noch<br />

im Körper des Mannes. Da das Klinikum nicht<br />

über das nötige Werkzeug für diesen extremen<br />

Fall verfügt, wird die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> um Hilfe<br />

gebeten. In der Hauptfeuerwache befi ndet<br />

sich seit dem Jahre <strong>2008</strong> ein Koffer mit<br />

Spezialwerkzeug, der bei Bedarf angefordert<br />

werden kann. In Zusammenarbeit mit dem OP-<br />

Team der Klinik beteiligt sich die Besatzung<br />

des Löschfahrzeuges der Hauptfeuerwache<br />

an der Entfernung des Fremdkörpers im<br />

Operationssaal.<br />

„Brezenkauf mal anders“<br />

27. September, Wasserburger Landstraße<br />

Sehr großes Glück haben am Mittag zwei<br />

Angestellte und drei Kunden einer Bäckerei.<br />

Ein 66 Jahre alter Fahrer eines KIA Sorento ist<br />

vor dem Geschäft mit einem Ausparkmanöver<br />

beschäftigt. Als er nach einigem rangieren<br />

abfahrbereit ist, heult plötzlich sein Motor<br />

auf und der Wagen schießt in die Front des<br />

Bäckerladens. Die Ladentheke wird um 5 Meter<br />

nach hinten geschoben. Das Fahrzeug steckt<br />

bis zur Hälfte in dem Geschäft. Angestellte und<br />

Kunden werden leicht bis mittelschwer verletzt,<br />

der Unglücksfahrer bleibt unverletzt.<br />

„Kupferne Handschellen“<br />

4. Oktober, Münchner Straße<br />

24


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Bemerkenswertes und Kurioses<br />

Reinigungsarbeiten am Sieb der Dachrinne<br />

werden einem 73 Jahre alten Rentner beinahe<br />

zum Verhängnis. Auf seinem Balkon hat er<br />

neben dem Geländer eine Bockleiter aufgestellt.<br />

Auf Zehenspitzen balancierend fasst er mit<br />

der rechten Hand in das Fallrohr und bleibt<br />

stecken. Neben der misslichen Lage, in der<br />

er sich jetzt befi ndet, droht er auch noch ca.<br />

7 Meter abzustürzen. Feuerwehrleute sichern<br />

den Mann und Sägen den Einlaufstutzen der<br />

Dachrinnen ab. Jetzt kann der Pechvogel<br />

von seiner kupfernen Handschelle befreit.<br />

Die leichten Schnittwunden versorgt ein<br />

Rettungswagen vor Ort.<br />

„Siebenjähriger als Lebensretter“<br />

13. Oktober, Erhardstraße<br />

Vorbildlich verhält sich ein siebenjähriger Bub<br />

bei einer allergischen Reaktion seiner Großmutter.<br />

Sie ist Allergikerin und wird im Auto<br />

von einer Biene gestochen. Der Zustand von<br />

ihr verschlechtert sich rapide, sodass sie sich<br />

nicht mehr die mitgeführte Notfallspritze injizieren<br />

kann. Der Enkel verständigt mit seinem<br />

Mobiltelefon, in dem er nur vier gespeicherte<br />

Nummern anrufen kann, seinen Vater und<br />

schildert ihm die Situation. Dieser setzt in der<br />

Folge den Notruf ab. Bis zum Eintreffen der<br />

Rettungskräfte verliert die Frau das Bewusstsein.<br />

Der Feuerwehr-Notarzt kann sie stabilisieren<br />

und in ein Krankenhaus bringen. Durch<br />

sein schnelles und umsichtiges Handeln hat<br />

der Siebenjährige zweifelsohne seiner Großmutter<br />

das Leben gerettet.<br />

„Um den Finger gewickelt“<br />

20. Oktober, Theresienwiese<br />

Bei Abbauarbeiten in der Ochsenbraterei<br />

passiert ein kurioser Unfall. Ein 24-jähriger<br />

Monteur ist mit der Demontage von<br />

Metallträgern beschäftigt. Dazu benutzte er<br />

einen Druckluftschrauber. Der Arbeiter steckt<br />

seinen linken Zeigefi nger in die aufgesteckte<br />

Nuss des Schlagschraubers. Darin befi ndet<br />

sich eine Sechskantmutter. Unglücklicherweise<br />

betätigt er genau in diesem Augenblick den<br />

Bedienknopf des mit Druckluft betriebenen<br />

Gerätes. Dadurch schraubt er sich die<br />

Sechskantmutter bis zum Grundglied seines<br />

Zeigefi ngers. Nach einer Schmerzbehandlung<br />

durch das Feuerwehr-Notarztteam Mitte bringt<br />

diese ihn in ein Krankenhaus. Zum wiederholten<br />

male in diesem Jahr wird die Hauptfeuerwache<br />

mit dem sog. Multifunktionswerkzeug in<br />

den OP gerufen. Bei dem halbstündigen<br />

„Feuerwehreingriff“ kann die Sechskantmutter<br />

mit einem Spezialwerkzeug von drei Beamten<br />

entfernt werden. Die Ablederung am Finger wird<br />

dann von einem „Kollegen“ der Handchirurgie<br />

versorgt.<br />

„Vom Winde verweht....“<br />

20. November, Auf der Heid - Unterhaching<br />

Ein 33 Jahre alter Krankenpfl eger übt auf<br />

eine sehr merkwürdige Art und Weise das<br />

Gleitschirmfl iegen. Bei starkem Wind begibt<br />

er sich auf das Gelände eines ehemaligen<br />

Flughafens, sichert sich mit einem 15<br />

Meter langen Kunstfaserseil an einem fest<br />

verankerten Fußballtor und lässt sich mit<br />

seinem Gleitschirm durch eine starke Windböe<br />

in die Höhe ziehen. Zu seinem Leidwesen<br />

reißt das Seil, als er durch den starken Wind<br />

abgetrieben wird. Der Gleitschirm sackt<br />

zusammen und er Mann stürzt aus rund 25<br />

Metern ab. Mit schweren Verletzungen bleibt er<br />

liegen. Ein Rettungswagen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

versorgt den Mann medizinisch bis zum<br />

Eintreffen des Rettungshubschraubers<br />

Christoph 1. Mit Verdacht auf Becken- und<br />

Wirbelsäulenverletzungen wird er in eine Klinik<br />

gefl ogen.<br />

25


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Bemerkenswertes und Kurioses<br />

„Überlandhilfe“<br />

27. November, Innsbruck - Burgenlandstraße<br />

Um 20.37 Uhr geht in der Integrierten Leitstelle<br />

in der Feuerwache 3 ein ungewöhnliches<br />

Hilfeersuchen ein. Die Leitstelle Tirol wendet<br />

sich mit der Bitte an die <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

<strong>München</strong>, beim Löschen eines bereits<br />

länger anhaltenden Dehnfugenbrandes in<br />

Innsbruck mit Spezialgerät behilfl ich zu sein.<br />

Unverzüglich werden die entsprechenden<br />

Fahrzeuge mit den Gerätschaften in Bewegung<br />

gesetzt. Erst am nächsten Morgen kehren sie<br />

wieder nach <strong>München</strong> zurück und können<br />

nicht ganz ohne Stolz melden, die örtliche<br />

Feuerwehr erfolgreich bei der komplizierten<br />

Brandbekämpfung unterstützt zu haben.<br />

„Schlüsselmeister“<br />

18. Dezember, Leitzachstraße<br />

Offenbar übt ein eineinhalbjähriger Bursche<br />

schon für das Berufsleben. Als seine<br />

Großeltern, die Mutter und ein Nachbar im<br />

Wohnzimmer sitzen, sperrt der Nachwuchszellenwärter<br />

die Zimmertür vom Gang aus<br />

zu. Allen Aufforderungen und Anleitungen der<br />

Eingeschlossenen zum Trotz, kann er die Tür<br />

nicht wieder aufsperren. Wenigstens gelingt<br />

es ihm, den Schlüssel abzuziehen. Beim Versuch,<br />

ihn unter der Türe hindurch zu schieben,<br />

bleibt dieser unerreichbar unter dem Türblatt<br />

hängen. In ihrer Not ruft die Mutter über ihr<br />

Mobiltelefon die Feuerwehr zu Hilfe. Mit einem<br />

Wohnungsschlüssel des Nachbarn gelangen<br />

sie in die Wohnung. Der Rest ist dann Routine,<br />

die Eingeschlossenen werden mit einem<br />

„Dietrich„ befreit.<br />

26


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />

1. Januar, Sylvesterbilanz<br />

Der Jahreswechsel bringt erwartungsgemäß<br />

ein erhöhtes Einsatzaufkommen für die<br />

<strong>Berufsfeuerwehr</strong> und Freiwillige Feuerwehr.<br />

Rund 15 mal brennt es aufgrund verirrter<br />

Feuerwerkskörper auf Balkonen. Ebenso<br />

sind zahlreiche Wertstoffcontainer und<br />

Abfallbehälter in Brand. Am Rotkreuzplatz<br />

dringt eine Silvesterrakete in den 11. Stock<br />

eines Schwesternwohnheims ein und<br />

entzündet eine Matratze: 15.000 € Schaden.<br />

8. Januar, Nigerstraße<br />

Ein heftiger Brand wütet in der<br />

Erdgeschosswohnung einer gehbehinderten<br />

80-jährigen Dame. Bei ihrer Flucht zieht<br />

sie sich Verbrennungen am Rücken<br />

zu. Eine Hausbewohnerin erleidet eine<br />

Rauchgasvergiftung. Beide kommen in<br />

Krankenhäuser. Die Feuerwehr bringt den<br />

im Wohnzimmer ausgebrochenen Brand<br />

unter Kontrolle und löschte. Durch den<br />

Rußniederschlag in der Wohnung entsteht der<br />

beträchtliche Schaden von rund 150.000 €.<br />

9. Januar, Boschetsrieder Straße<br />

Hilferufe aus dem 2. Stock alarmieren eine<br />

Hausbewohnerin auf die Notlage eines<br />

67-jährigen Mannes, der gehbehindert<br />

ist. Sie verständigt die Feuerwehr. Die<br />

Einsatzbeamten dringen gewaltsam in die<br />

betroffene Wohnung ein. Dort fi nden sie den<br />

Mann hilfl os in der Toilette liegend vor und<br />

bringen ihn unverzüglich ins Freie. In seinem<br />

Schlafzimmer brennt der Parkettboden. Der 67<br />

Jährige muss mit einer Rauchgasvergiftung in<br />

eine Klinik gebracht werden.<br />

14. Januar, Prinzregentenstraße<br />

Im 3. Stock eines Wohnhauses brennt es.<br />

Die Feuerwehr dringt über eine Drehleiter<br />

und den Treppenraum in die Wohnung ein<br />

und löscht den Brand. Das Mieterehepaar<br />

hat giftigen Brandrauch eingeatmet und muss<br />

sich einer klinischen Behandlung unterziehen.<br />

Ein Feuerwehrmann wird durch ein<br />

herabstürzendes Fenster mittelschwer verletzt<br />

und ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. Der<br />

Schaden beträgt rund 200.000 €.<br />

15. Januar, Herzogstraße<br />

50.000 € Schaden richtet ein Zimmerbrand<br />

in Schwabing an. Im Wohnzimmer eines<br />

Ehepaares ist gegen 2 Uhr morgens ein<br />

Brand ausgebrochen. Beide bemerken den<br />

Brand nicht und schlafen. Sie werden durch<br />

die Feuerwehr geweckt und in Sicherheit<br />

gebracht.<br />

27


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />

18. Januar, Guldeinstraße<br />

Am Vormittag wird die Feuerwehr zu einem<br />

Brand in die Guldeinstraße gerufen. In der als<br />

Wohngemeinschaft genutzten Räumlichkeit<br />

brennt es im Zimmer einer 45 Jahre alten Frau.<br />

Die Feuerwehrleute fi nden sie bewusstlos auf<br />

und bringen sie in eine Nachbarwohnung in<br />

Sicherheit. Dort wird sie vom Notarzt versorgt.<br />

Anschließend wird die Patientin mit Hilfe einer<br />

Drehleiter aus dem 3. Obergeschoss runter<br />

gefahren und in ein Krankenhaus gebracht.<br />

20.000 € Schaden.<br />

3. Februar, Hamannstraße<br />

Heller Feuerschein weist um kurz nach 20 Uhr<br />

den Einsatzkräften den Weg zu einem Brand in<br />

einer Waldperlacher Reihenhaussiedlung. Ein<br />

40 m² großer Anbau eines Reiheneckhauses<br />

ist vollständig in Brand. Die Flammen bedrohen<br />

auch das Haupthaus. In den gesamten<br />

Räumlichkeiten sind große Mengen Unrat<br />

gelagert. Nur unter erschwerten Bedingungen<br />

können die vorgehenden Atemschutztrupps in<br />

die Zimmer vordringen. Im Brandschutt fi nden<br />

sie eine tote Schäferhündin. Der Anbau wird<br />

völlig zerstört und das Reihenhaus erheblich<br />

beschädigt. Der Schaden beläuft sich auf ca.<br />

100.000 €.<br />

13. Februar, Gotteszeller Straße<br />

Am Vormittag steht ein Kellerabteil vollständig<br />

in Flammen. Sofort nach dem Eintreffen<br />

der Feuerwehr beginnt gleichzeitig die<br />

Brandbekämpfung und Menschenrettung,<br />

da sich der Brandrauch bereits über das<br />

gesamte Wohnanwesen ausgebreitet hat.<br />

Die Bewohner werden mit Fluchthauben<br />

über den Treppenraum und mit Leitern von<br />

den Feuerwehrkräften gerettet. Zwei Mieter<br />

müssen mit einer Rauchgasvergiftung in ein<br />

Krankenhaus. Sachschaden 30.000 €.<br />

19. Februar, Helene-Mayer-Ring<br />

Zimmerbrand in einem Apartment im<br />

Olympischen Dorf. Der Wohnblock und ein<br />

Hotel müssen aufgrund der Rauchentwicklung<br />

geräumt werden. Ein Rollstuhlfahrer aus dem<br />

Brandgeschoss wird von der Feuerwehr ins<br />

Freie gebracht. Er und fünf weitere Bewohner<br />

kommen vorsorglich in Krankenhäuser. Die<br />

Belüftung des Gebäudes ist sehr aufwendig<br />

und dauert mehr als zwei Stunden. Der<br />

Schaden liegt nach den Schätzungen bei etwa<br />

75.000 €.<br />

28


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />

20. Februar, Lohengrinstraße<br />

Ein Kellerabteil ist in einem sechsstöckigen<br />

Wohnhaus in Brand. Nach ca. 20 Minuten<br />

kann die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle<br />

bringen. Zwei Bewohner, ein 46 Jahre alter<br />

Mann und sein 10-jähriger Sohn, haben großes<br />

Glück. Sie fahren noch vor dem Eintreffen der<br />

Feuerwehr mit dem Aufzug in den Keller. Beim<br />

Öffnen der Kabinentür stehen sie im giftigen<br />

Brandrauch, können sich aber selbst ins Freie<br />

retten. Mit einer Rauchgasvergiftung kommen<br />

sie in eine Klinik. Durch den Brand wird die<br />

Stromversorgung des Gebäudes beschädigt.<br />

Ein Teilausfall der Stromversorgung ist die<br />

Folge.<br />

2. März, Kurfürstenplatz<br />

In einer 150 m² großen Wohnung stirbt eine<br />

Frau bei einem Brand. Als die Feuerwehrleute<br />

in die verqualmten Räume eindringen, fi nden<br />

sie eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte<br />

Leiche. Das Feuer zerstört große Teile der<br />

Wohnungseinrichtung.<br />

6. März, Dillinger Straße<br />

Zur Mittagsstunde wird die Feuerwehr nach<br />

Moosach gerufen. Flammen schlagen aus<br />

einem Fenster im 2. Stock eines Wohnhauses.<br />

Der 34-jährige Bewohner konnte sich in eine<br />

Nachbarwohnung retten. Bei Löschversuchen<br />

zieht er sich Verbrennungen zu. Die Feuerwehr<br />

hat den Brand schnell unter Kontrolle. Schaden<br />

100.000 €.<br />

14. März, Neufeldstraße<br />

In einem Einfamilienhaus verursacht der<br />

Brand eines Fernsehers einen Schaden von<br />

200.000 €. Das Feuer ist schnell gelöscht.<br />

Aber die starke Rauch- und Rußentwicklung<br />

sowie die offen stehenden Türen in dem nobel<br />

eingerichteten Anwesen sind die Ursache für<br />

den enorm hohen Sachschaden.<br />

19. März, Lipperheidestraße<br />

Ein 68-jähriger Mann wird von Feuerwehrleuten<br />

bewusstlos aus seinem völlig verrauchten<br />

Apartment gerettet. Seine Couch ist in<br />

Brand geraten. Der Mann kommt mit einer<br />

massiven Rauchgasvergiftung zunächst<br />

in ein Krankenhaus und dann weiter zur<br />

Druckkammerbehandlung auf die Feuerwache<br />

in Ramersdorf. Der Schaden beträgt in der<br />

kleinen Wohnung beträgt rund 40.000 €.<br />

27. März, Josephsburgstraße<br />

Ein heftig wütender Wohnungsbrand beschäftigt<br />

in den Mittagsstunden zahlreiche Kräfte der<br />

Münchner Feuerwehr. Aus der Wohnung einer<br />

73-jährigen Frau dringt dichter, schwarzer<br />

Rauch. Beim Eindringen der Feuerwehr zündet<br />

dieser durch und die gesamte, 100 m² große<br />

Wohnung steht in Flammen. Alle Bewohner<br />

des Wohn- und Geschäftshauses können<br />

sich selbst in Sicherheit bringen. Es entsteht<br />

ein erheblicher Sachschaden von mindestens<br />

150.000 €.<br />

29


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />

30. März, Buttermelcherstraße<br />

Um 4.36 Uhr wird die Feuerwehr in die<br />

Buttermelcherstraße gerufen. Die Wohnküche<br />

einer Zweizimmerwohnung ist in Brand. Vier<br />

Bewohner müssen mit Rauchgasvergiftungen<br />

vom Rettungsdienst ambulant behandelt<br />

werden. Die Wohnung ist aufgrund der starken<br />

Rußentwicklung nicht mehr bewohnbar. Es<br />

entstehen mindestens 200.000 € Schaden.<br />

11. April, Max-Joseph-Platz<br />

Feuermeldung im Residenztheater.<br />

Während einer Vorstellung löst Bühnennebel<br />

versehentlich die Brandmeldeanlage aus.<br />

Das Theater unterbricht die Aufführung<br />

und evakuiert die Besucher – Fehlalarm,<br />

die Einsatzkräfte rücken wieder ab. Schon<br />

wenige Minuten später müssen sie erneut<br />

in das Residenztheater ausrücken, wieder<br />

hat die automatische Brandmeldeanlage<br />

ausgelöst. Doch diesmal ist es ein echter<br />

Brandeinsatz. Durch Unbekannte werden auf<br />

einer Herrentoilette mehrere Papierrollen in<br />

Brand gesetzt. Die Feuerwehrbeamten der<br />

Brandsicherheitswache können das Feuer<br />

noch vor den Kollegen des alarmierten<br />

Löschzuges löschen. Die Theaterleitung hat<br />

auch in diesem Fall den Zuschauerraum<br />

evakuiert und sagt aufgrund des Vorfalls die<br />

Vorstellung nun endgültig ab.<br />

23. April, Reichenhaller Straße<br />

Drei Autos brennen um kurz nach 23 Uhr<br />

in der Tiefgarage eines Wohnhauses. Die<br />

Rauchentwicklung im Treppenraum des<br />

Anwesens ist so groß, dass parallel zur<br />

Brandbekämpfung 58 Bewohner evakuiert<br />

werden müssen. Verletzt wird bei dem Brand<br />

niemand, alle können nach Beendigung der<br />

Löscharbeiten wieder in ihre Wohnungen<br />

zurück kehren. Der Schaden beträgt rund<br />

250.000 €.<br />

8. Mai, Rangierbahnhof Ost<br />

Am Vormittag entdecken Arbeiter bei<br />

Rangierarbeiten einen rauchenden<br />

Gefahrgutcontainer. Darin befi ndet sich<br />

ein Abfallgranulat, dass auf den Weg nach<br />

Hamburg ist. Der Umweltschutzzug der<br />

<strong>Berufsfeuerwehr</strong> löst zur Brandbekämpfung<br />

den Waggon aus dem Verband heraus.<br />

Das Löschwasser muss über eine mehr als<br />

einen Kilometer lange Schlauchleitung zur<br />

Einsatzstelle befördert werden.<br />

30


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />

16. Mai, Bunzlauer Straße<br />

Auf einem Kranwaggon eines Gleisbauzuges,<br />

ein sog. Portalkranwagen, hat eine Holzkiste<br />

mit Hydraulikschläuchen Feuer gefangen. Für<br />

die Löscharbeiten muss ein Teilstück der 5gleisigen<br />

Bahnstrecke gesperrt werden.<br />

18. Mai, Linkstraße<br />

Zwei Kellerabteile brennen unter starker<br />

Rauchentwicklung in den Abendstunden aus.<br />

Zwei Personen müssen mit Fluchthauben<br />

aus dem verrauchten Gebäude durch die<br />

Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden.<br />

Der gesamte Wohnblock ist vom Brandrauch<br />

betroffen. Acht Personen werden in einem<br />

Großraumrettungswagen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

ambulant behandelt. Schaden 50.000 €.<br />

26. Mai, Enzenspergerstraße<br />

Der Bewohner der Brandwohnung lässt bei<br />

der Flucht vor dem Feuer die Wohnungstüre<br />

offen. Der Brandrauch breitet sich im gesamten<br />

vierstöckigen Wohnhaus aus. Die Flammen<br />

drohen von der Wohnung im 1. Stock auf die<br />

darüber liegende Etage überzugreifen. Der<br />

schnell vorgetragene Löschangriff verhindert<br />

dies. Eine ca. 40-jährige Frau wird von den<br />

Feuerwehrleuten aus dem verrauchten<br />

Treppenraum gerettet. Sie muss mit dem<br />

Rettungsdienst in eine Klinik gebracht werden.<br />

Sämtliche Wohnung, auch die versperrten,<br />

müssen von der Feuerwehr kontrolliert werden.<br />

Der Schaden beläuft sich auf rund 200.000 €.<br />

23. Juni, Leonhardiweg<br />

Ein älteres Ehepaar schneidet im Hof<br />

Brennholz zurecht. Sie nehmen zwar den<br />

Geruch von angebranntem Essen war, wissen<br />

jedoch nicht, woher er kommt. Erst als ihre<br />

Küche in dem zweistöckigen Einfamilienhaus<br />

in Flammen steht, bemerken sie das Malheur<br />

und verständigen die Feuerwehr. Der Schaden<br />

beträgt 50.000 €.<br />

4. Juli, Orffstraße<br />

Explosion in einer Tiefgarage. Mehrere<br />

Anrufer melden besorgt das Ereignis. Als die<br />

ersten Feuerwehrkräfte eintreffen, sehen sie,<br />

dass das Garagentor heraus geschleudert<br />

wurde. Auch mehrere Türen und Fenster sind<br />

herausgedrückt. In der Tiefgarage steht ein<br />

brennender Audi. Dieser wird mit Hilfe von<br />

Löschschaum abgelöscht.<br />

5. Juli, Fontanestraße<br />

Durch eine in Brand geratene Couch ist in<br />

einem Reihenhaus hoher Sachschaden<br />

entstanden. Das Feuer konnte schnell<br />

gelöscht werden. Das gesamte Wohnhaus<br />

wurde durch die Rauchentwicklung stark in<br />

Mitleidenschaft gezogen und verursachte<br />

so einen Schaden von über 100.000 €.<br />

31


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />

5. Juli, Riesenfeldstraße<br />

Der zweite schadensträchtige Brand an diesem<br />

Tag, bei dem auch noch drei Personen verletzt<br />

werden. In Milbertshofen brennt eine Küche<br />

komplett aus. Die Brandursache ist überhitztes<br />

Fett, dass sich entzündet hat. Eine 25-jährige<br />

Mutter mit ihren zwei kleinen Töchtern kann sich<br />

zu Nachbarn retten. Flammen schlagen aus<br />

dem Fenster im 4. Obergeschoss. Das ganze<br />

Gebäude ist in dichte Rauchschwaden gehüllt.<br />

Ein 82-jähriger Rollstuhlfahrer und seine 76jährige<br />

Frau werden von der Feuerwehr in<br />

Sicherheit gebracht. Das Ehepaar und die<br />

25-jährige Mutter werden vom Rettungsdienst<br />

mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen<br />

behandelt.<br />

13. Juli, Marstallplatz<br />

Durch die automatische Brandmeldeanlage<br />

des „Theater im Marstall“ läuft um 1.10 Uhr<br />

in der Integrierten Leitstelle ein Alarm ein.<br />

Standardmäßig werden zwei Löschzüge<br />

alarmiert. Bei der Nachsicht vor Ort kann<br />

festgestellt werden, dass in der betriebseigenen<br />

Schreinerei ein Transportwagen, beladen<br />

mit Holzabschnitten, Feuer gefangen hat.<br />

Auch einige in unmittelbarer Nähe befi ndliche<br />

Werkstücke sind bereits in Brand geraten. Mit<br />

Hilfe eines Wandhydranten kann das Feuer<br />

schnell gelöscht werden. Schaden 10.000 €.<br />

18. Juli, Scharfreiterplatz<br />

Über 100.000 € Sachschaden verursacht<br />

am Vormittag ein Kellerbrand in einem<br />

viergeschossigen Wohnhaus. Bei Ankunft<br />

der Feuerwehr schlagen Flammen aus den<br />

Kellerfenstern. An den Fenstern stehen mehrere<br />

Personen, denen der Fluchtweg wegen der<br />

starken Rauchentwicklung abgeschnitten ist.<br />

Sie müssen von der Feuerwehr über eine<br />

Drehleiter gerettet werden. Insgesamt werden<br />

sieben Personen durch Rauchgas verletzt und<br />

in Krankenhäuser gebracht.<br />

30. Juli, Bartholomäer Straße<br />

Ein brennender Fernseher verursacht einen<br />

Schaden von 100.000 €. Das Feuer kann<br />

zwar von den Einsatzkräften schnell gelöscht<br />

werden, aber durch offen stehende Türen zieht<br />

der Brandrauch in jeden Raum der Wohnung<br />

und ist somit für den unverhältnismäßig hohen<br />

Schaden verantwortlich.<br />

11. August, Tegernseer Landstraße<br />

Der Dachstuhl eines sechsgeschossigen<br />

Wohnhauses brennt. Alle Bewohner können<br />

rechtzeitig das Gebäude verlassen. Das Feuer<br />

wird sowohl von Innen als auch über zwei<br />

Drehleitern von Außen bekämpft. Auf ca. 20<br />

m² brennt die Dachhaut durch. Während der<br />

Löscharbeiten fi nden die Bewohner in einem<br />

Großraumrettungswagen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

Unterschlupf.<br />

32


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />

26. August, Reichenhaller Straße<br />

Kurz vor Mitternacht wird die Feuerwehr zu einem<br />

Tiefgaragenbrand in ein Seniorenwohnheim<br />

gerufen. Ein Mercedes der C-Klasse brennt<br />

total aus. Die Belüftungsmaßnahmen gestalten<br />

sich in der zweigeschossigen Tiefgarage, die<br />

auch als Lager genutzt wird, sehr kompliziert.<br />

Bewohner des Wohnheimes kommen nicht zu<br />

Schaden.<br />

3. September, Tegernseer Landstraße<br />

Am späten Nachmittag bricht im Dachgeschoss<br />

eines sechsstöckigen Wohnhauses ein Brand<br />

aus. Die als Wohnung und Speicher genutzten<br />

Räumlichkeiten sind zu diesem Zeitpunkt<br />

menschenleer. Etwa 90 Einsatzkräfte<br />

bekämpfen den Großbrand, dabei werden<br />

auch Drehleitern und die Hubrettungsbühne<br />

eingesetzt. Nach rund einer Stunde ist die Lage<br />

im Griff. Eine Bewohnerin erleidet eine leichte<br />

Rauchgasvergiftung. Der komplette Dachstuhl<br />

des Anwesens wird in Mitleidenschaft<br />

gezogen.<br />

18. September, Clemensstraße<br />

33


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />

Erneut brennt ein Dachstuhl. Der Gast<br />

einer Pizzeria bemerkt kurz nach halb acht<br />

Uhr abends, dass aus dem Gebälk eines<br />

sechsgeschossigen Wohnhauses Rauch<br />

aufsteigt. Eine Erkundung durch die ersten<br />

eintreffenden Einsatzkräfte ergibt, dass die<br />

Dachstuhlkonstruktion unter dem Blechdach<br />

auf der gesamten Hausbreite Feuer gefangen<br />

hat. Für die aufwendigen Löscharbeiten fordert<br />

der Einsatzleiter Verstärkung an. Nach rund<br />

dreieinhalb Stunden gibt er die Meldung<br />

„Feuer aus“ an die Integrierte Leitstelle. Die<br />

Nachlöscharbeiten ziehen sich durch die<br />

ganze Nacht bis in die Morgenstunden hin.<br />

Insgesamt sind bis zu 120 Einsatzkräfte an<br />

den Arbeiten beteiligt. Zu keiner Zeit sind<br />

Hausbewohner in Gefahr. Der Schaden liegt<br />

im hohen sechsstelligen Bereich.<br />

29. September, Cosimastraße<br />

Der Lagerschuppen des FC Rot-Weiss Oberföhring<br />

steht in den Mittagsstunden in Flammen.<br />

Das ca. 40 m² große Gebäude brennt<br />

trotz des schnellen Einsatzes komplett ab. In<br />

den ausgebrannten Lagerräumen fi nden Feuerwehrleute<br />

vier noch unter Druck stehende<br />

Propangasfl aschen. Diese werden zum Kühlen<br />

ins Freie gebracht.<br />

3. Oktober, Peter-Müller-Straße<br />

Um 3.21 Uhr wird die Feuerwehr von einem<br />

Nachbarn verständigt, dass Rauch aus einem<br />

Reihenmittelhaus dringt. Beim Eintreffen der<br />

ersten Einsatzkräfte sind bereits Flammen zu<br />

erkennen. Jetzt greift das Feuer rasend schnell<br />

um sich und setzt das ganze Haus in Brand.<br />

Die Bewohner, ein 69 Jähriger und seine 58<br />

Jahre alte Ehefrau, können sich selbst retten,<br />

erleiden aber schwere Rauchgasvergiftungen.<br />

Durch einen energischen Löscheinsatz kann<br />

die Feuerwehr verhindern, dass der Brand<br />

auf die beiden Eckhäuser übergreift. Bei den<br />

Löscharbeiten verletzt sich ein Feuerwehrmann<br />

am Sprunggelenk. Er wird in ein Krankenhaus<br />

gebracht. Das Reihenmittelhaus wird total<br />

zerstört.<br />

5. Oktober, Gollierstraße<br />

Vater, Mutter und 3-jähriger Sohn<br />

erleiden beim Brand ihres Wohnzimmers<br />

Rauchgasvergiftungen. Zwei Katzen sterben<br />

bei dem Unglück. Der Schaden in dem<br />

viergeschossigen Wohnhaus beläuft sich auf<br />

über 100.000 €.<br />

34


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />

9. Oktober, Schäftlarnstraße<br />

Kurz nach ein Uhr nachts läuft in der<br />

Integrierten Leitstelle der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

ein Brandmelderalarm aus der Münchner<br />

Großmarkthalle ein. Den ersten Einsatzkräften<br />

bietet sich ein gespenstischtes Bild. Ein großer<br />

Teil der mehrere tausend Quadratmeter<br />

großen Kelleranlage ist verraucht. Mit<br />

Atemschutzgeräten ausgerüstet suchen die<br />

Einsatzkräfte die verwinkelten Räumlichkeiten<br />

nach dem Brandherd ab. Nach einiger Suche<br />

kann ein brennender Elektroverteilerkasten als<br />

Ursache festgestellt werden. Er wird mit CO ²<br />

abgelöscht. Schaden 50.000 €.<br />

18. Oktober, Straßbergerstraße<br />

100.000 € Schaden entstehen kurz nach<br />

Mitternacht beim Brand in einem Hochhaus<br />

im Olympischen Dorf. Eine Couch ist in<br />

Brand geraten. Der 71-jährige Bewohner<br />

bricht nach Löschversuchen in seiner Küche<br />

bewusstlos zusammen. Die Feuerwehr<br />

rettet den Mann. Rettungsdienst und das<br />

Feuerwehr-Notarztteam Nord bringen ihn zur<br />

Überdruckbehandlung in die Taucherkammer<br />

auf der Feuerwache Ramersdorf.<br />

25. Oktober, Berglwiesenstraße<br />

In den frühen Morgenstunden wird der<br />

komplette Dachstuhl eines leerstehenden<br />

Einfamilienhauses zerstört. Für die<br />

langwierigen Nachlöscharbeiten werden das<br />

Dach und die Fehlbodendecke geöffnet. Das<br />

kurz vor dem Wiederbezug stehende Haus<br />

wird schwer beschädigt. Der Schaden liegt bei<br />

etwa 150.000 €.<br />

10. November, Nordendstraße<br />

Die Brandmeldeanlage einer Zahnarztpraxis<br />

schlägt kurz nach 4 Uhr morgens Alarm.<br />

Aufgrund dieser Meldung rückt der Löschzug<br />

der Feuerwache Schwabing aus. Im Labor<br />

der Praxis ist ein Brand ausgebrochen. Drei<br />

Bewohner des Hauses fl üchten ins Freie<br />

und werden in einem Rettungswagen der<br />

<strong>Berufsfeuerwehr</strong> betreut. Beim Vordringen<br />

in das Labor fi nden Feuerwehrkräfte<br />

3 Propangas- und 2 Acetylenfl aschen. Durch<br />

die enorme Hitzeentwicklung ist bei einer<br />

Propangasfl asche bereits die Berstscheibe<br />

geplatzt und Gas strömt aus. Sofort werden<br />

die Gasfl aschen in Sicherheit gebracht und<br />

gekühlt. Durch die frühzeitige Alarmierung kann<br />

das Übergreifen des Brandes auf die 400 m²<br />

große Zahnarztpraxis verhindert werden, nicht<br />

jedoch die Beschädigung sämtlicher Räume<br />

mit Brandrauch und Ruß. Der Schaden liegt<br />

nach den Schätzungen etwa bei 200.000 €.<br />

18. November, Hochäckerstraße<br />

Pkw-Brand in Tiefgarage - so lautet das<br />

Einsatzstichwort für zahlreiche Feuerwehrkräfte<br />

an diesem Morgen um kurz nach 6 Uhr. Durch<br />

das Feuer ist die Stromversorgung des<br />

Gebäudes stark in Mitleidenschaft gezogen<br />

worden. Das Garagentor lässt sich nicht mehr<br />

öffnen. Die Feuerwehr trägt den Löschangriff<br />

über einen Treppenraum vor. Die ca. 1500<br />

m² große Tiefgarage ist mit insgesamt drei<br />

Wohnhäusern verbunden. Daher werden<br />

vorsorglich 85 Bewohner evakuiert und in<br />

Großraumrettungswagen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

untergebracht. Nach Beendigung der Lösch-<br />

und Lüftungsarbeiten können sie wieder in<br />

ihre Wohnung zurück. Neben dem komplett<br />

ausgebrannten Pkw werden noch zwei weitere<br />

Autos und eine Motorrad beschädigt. Schaden:<br />

200.000 €.<br />

35


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />

20. November, Maxstadtstraße<br />

Ein heftig wütender Brand fordert ein<br />

Menschenleben. Die betroffene, ca. 50 m² große<br />

Dachgeschosswohnung wird vollkommen<br />

zerstört. Zwei Hausbewohner kommen mit<br />

Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser. Die<br />

35 Jahre alte Bewohnerin erleidet schwere<br />

Verbrennungen. Im Zuge der Löscharbeiten<br />

fi nden Feuerwehrleute in der Brandwohnung<br />

dann eine männliche Person tot auf. Die Polizei<br />

hat die Ermittlungen aufgenommen.<br />

24. November, Brudermühltunnel<br />

In der Nordröhre brennt ein Pkw. Eine<br />

Polizeistreife versucht noch mit einem<br />

Feuerlöscher den Brand zu bekämpfen,<br />

scheitert aber wegen der starken<br />

Rauchentwicklung. Erst der Feuerwehr gelingt<br />

ein nachhaltiger Löscherfolg. Mit Hilfe von<br />

zwei Großraumlüftungsaggregaten wird der<br />

Brandrauch aus der Tunnelröhre gedrückt.<br />

26. November, Frauenplatz<br />

Der ausgebaute Dachstuhl eines Wohn- und<br />

Geschäftshauses hat Feuer gefangen. Als<br />

die Beamten der Hauptfeuerwache eintreffen,<br />

schlagen bereits meterhohe Flammen aus den<br />

Dachgauben. Sofort wird ein Löschangriff über<br />

den Treppenraum und über eine Drehleiter<br />

eingeleitet. Schon nach kurzer Zeit zeigt dieser<br />

Erfolg. Dennoch entsteht ein Sachschaden von<br />

mehr als 100.000 €.<br />

36


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />

3. Dezember, Halserspitzstraße<br />

Dramatisch stellt sich die Situation beim<br />

Eintreffen der Feuerwehr dar. Eine Wohnung<br />

im dritten Stock ist vollkommen in Brand.<br />

Flammen schlagen aus den Fenstern, der 24jährige<br />

Bewohner der betroffenen Wohnung<br />

hat sich über den Balkon in den zweiten Stock<br />

retten können. Ihn und zwei Nachbarn, denen<br />

der Fluchtweg abgeschnitten ist, müssen die<br />

Einsatzkräfte über Leitern retten. Drei Personen<br />

des Wohnhauses bringt der Rettungsdienst mit<br />

Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser. Der<br />

Schaden beläuft sich auf über 300.000 €.<br />

4. Dezember, Tegernseer Landstraße<br />

100.000 € Sachschaden sind die <strong>Bilanz</strong> eines<br />

Brandes in einer Erdgeschosswohnung in<br />

Obergiesing. Der Mieter und seine Freundin<br />

unternehmen Löschversuche und atmen<br />

giftigen Brandrauch ein. Beide kommen in ein<br />

Krankenhaus. Die Feuerwehr hat die Lage<br />

schnell unter Kontrolle. Bei dem Brand wird die<br />

komplette Kücheneinrichtung zerstört.<br />

8. Dezember, Murnauer Straße<br />

Dichter schwarzer Rauch dringt am Nachmittag<br />

aus einer Tiefgarageneinfahrt in Mittersendling.<br />

37


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />

Mit Hilfe einer Wärmebildkamera können<br />

die Einsatzkräfte den Brandherd schnell und<br />

zielgerichtet lokalisieren. Ein Audi A 6 Avant<br />

ist in der 90 m² großen Duplexgarage in Brand<br />

geraten und wird total zerstört. Zwei weitere<br />

Fahrzeuge werden ebenfalls beschädigt.<br />

Gesamtschaden: 250.000 €.<br />

10. Dezember, Puechbergerstraße<br />

Ein im Treppenraum abgestellter Kinderwagen<br />

geht in Flammen auf. Bewohner löschen ihn<br />

noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr ab.<br />

Durch die enorme Rauchentwicklung klagen<br />

drei Bewohner über Atembeschwerden. Zwei<br />

von ihnen müssen nach einer ambulanten<br />

Behandlung in eine Klinik gebracht<br />

werden. Weitere sechs Personen betreuen<br />

Rettungsassistenten der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

in einem Großraumrettungswagen. Die<br />

Schadenshöhe ist mit rund 75.000 € zu<br />

beziffern.<br />

11. Dezember, Boschetsriederstraße<br />

Feuer in einem Apartment im 3. Obergeschoss.<br />

Der Treppenraum ist verraucht und somit der<br />

Fluchtweg abgeschnitten. Mit einer Leiter<br />

retten Einsatzkräfte zwei Bewohner über ein<br />

Fenster. Eine 58-jährige und eine 26-jährige<br />

Bewohnerin ziehen sich Rauchgasvergiftungen<br />

zu. Schaden 50.000 €.<br />

20. Dezember, Gotteszeller Straße<br />

In den Abendstunden bricht in einem<br />

Kellerabteil eines Wohnhauses ein Brand aus.<br />

Aus einem geborstenen Kellerfenster schlagen<br />

meterhohe Flammen heraus. Der Schaden<br />

beträgt rund 50.000 €.<br />

26. Dezember, Ehrenbreitsteiner Straße<br />

Über 100.000 € Sachschaden entstehen<br />

bei einem Brand in einer Tiefgarage. Ein<br />

Mercedes E 320 hat Feuer gefangen. Trotz<br />

des schnellen Eingreifens der Feuerwehr kann<br />

nicht verhindert werden, dass neben dem<br />

betroffenen Pkw noch ein weiterer Mercedes<br />

S 500 total ausbrennt. Personen kommen<br />

bei dem Unglück nicht zu Schaden. Lediglich<br />

die direkt über der Brandstelle befi ndliche<br />

Heizungsanlage fällt kurzfristig aus.<br />

38


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />

22. Januar, Rosenheimer Straße<br />

Augen zu und durch..... Dies dachte sich<br />

offensichtlich der Fahrer eines Sattelzuges.<br />

Jedenfalls fährt er mit seinem Gefährt<br />

in die für 3,60 Meter Höhe zugelassen<br />

Eisenbahnunterführung ein und bleibt an der<br />

Decke hängen. Dabei zerstört er völlig seinen<br />

Sattelaufl ieger und verliert einen Teil seiner<br />

Ladung, die aus Getränkeleergut besteht.<br />

Nach dem Absenken seines Anhängers kann<br />

das Gespann aus eigener Kraft rückwärts<br />

aus der Unterführung rangiert werden.<br />

Feuerwehrkräfte sichern den demolierten<br />

Aufl ieger und die verbleibende Ladung<br />

und reinigen die Fahrbahn. Der Sattelzug<br />

wird von der Polizei eskortiert und auf ein<br />

nahegelegenes Brauereigelände überführt.<br />

Die Rosenheimer Straße ist im Bereich der<br />

Eisenbahnunterführung für rund 90 Minuten<br />

gesperrt. Schaden 40.000 €.<br />

28. Januar, Arcis- / Schellingstraße<br />

Kurz nach Mitternacht stoßen ein Linienbus<br />

und ein Taxi im Kreuzungsbereich zusammen.<br />

Einer der beiden Fahrgäste des Taxis, eine<br />

junge Frau, erleidet schwere Kopfverletzungen.<br />

Zu ihrer schonenden Rettung trennen die<br />

Feuerwehrbeamten mit hydraulischem<br />

Rettungsgerät das Dach des Pkw ab.<br />

Jetzt kann die Patientin vorsichtig auf eine<br />

Krankentrage gelagert werden. Der Busfahrer<br />

und die anderen Taxiinsassen werden leicht<br />

verletzt.<br />

13. Februar, A 9 AS Freimann<br />

In den frühen Morgenstunden rammt auf<br />

der A 9 ein holländischer Kühl-Lkw einen<br />

Fahrbahnteiler mit solcher Wucht, dass der<br />

Kofferaufbau vom Fahrgestell gerissen und<br />

auch das Führerhaus abgetrennt wird. Alles<br />

zusammen schlittert noch ca. 100 Meter<br />

über die Autobahn. Der Anhänger kippt um<br />

und bleibt quer zur Fahrbahn liegen. Der 28jährige<br />

holländische Fahrer hat Glück und<br />

kann nahezu unverletzt aus der Fahrerkabine<br />

klettern. Einsatzkräfte der Feuerwehr entladen<br />

Obst um einen Schwelbrand zu bekämpfen,<br />

der durch Reibungswärme bei der Rutschpartie<br />

entstanden ist. Der Schaden beläuft sich auf<br />

mehrere hunderttausend Euro. Der Verkehr<br />

im Norden von <strong>München</strong> ist durch den Unfall<br />

empfi ndlich gestört. Es kommt zu erheblichen<br />

Behinderungen.<br />

16. Februar, Hofbrunnstraße<br />

Im Kreuzungsbereich zur Emil-Dittler-Straße<br />

stoßen ein VW Passat und ein Linienbus<br />

39


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />

zusammen. Der Bus kommt von der Fahrbahn<br />

ab, beschädigt zwei parkende Pkw und<br />

schlittert über den Grünstreifen und Gehweg in<br />

den Vorgarten eines Mehrfamilienhauses. Dort<br />

rammt er ein Mülltonnenhäuschen und kommt<br />

dann zum Stehen. Der Busfahrer verletzt<br />

sich an den Beinen. Mehrere Fahrgäste<br />

stürzen und werden leicht verletzt. Auch der<br />

27-jährige Pkw-Fahrer und seine 29 Jahre<br />

alte Beifahrerin und eine auf der Rückbank<br />

sitzende 55 Jährige werden verletzt und<br />

kommen in Krankenhäuser. Die Feuerwehr<br />

zieht den verunglückten Bus wieder auf die<br />

Straße zurück. Die Hofbrunnstraße ist für drei<br />

Stunden gesperrt.<br />

1. März, Stadtgebiet<br />

„Emma“ ist ein Sturmtief, dass über Deutschland<br />

zieht und <strong>München</strong> nicht verschont. Bis zum<br />

Sonntag, 2. März 18 Uhr werden durch die<br />

Münchner Feuerwehr und THW rund 500<br />

Einsätze abgearbeitet. Aus der Fassade der<br />

Fünf Höfe wird ein 10 m² großes Werbebanner<br />

gerissen, dass eine ca. 60-jährige Passantin<br />

an der Stirn trifft. Sie muss in ein Krankenhaus<br />

gebracht werden. Auch die Dachhaut des<br />

Nationaltheaters erleidet durch „Emma“<br />

Schaden. Rund 200 m² Kupferdach werden<br />

beschädigt. Der Spielbetrieb kann allerdings<br />

ohne Beeinträchtigungen weitergehen. Am<br />

Abend steht „Der Sturm“ auf dem Programm.<br />

Auf dem Dach des Deutschen Museums hat<br />

sich ein 200 m² großes Blechdach gelockert.<br />

Feuerwehrkräfte reparieren das Dach.<br />

14. März, Föhringer Ring<br />

Ein Löschgruppenfahrzeug der Freiwilligen<br />

Feuerwehr <strong>München</strong>, Abteilung Obermenzing,<br />

ist auf einer Versorgungsfahrt unterwegs,<br />

als es im Kurvenbereich auf dem Föhringer<br />

Ring umstürzt und im Straßengraben landet.<br />

Die beiden Insassen werden nicht verletzt.<br />

Die Bergung übernimmt die Feuerwehr<br />

<strong>München</strong>. Es kommt im Verkehr zu einer rund<br />

dreistündigen Behinderung.<br />

19. März, Karl-Weinmar-Straße<br />

Bei Bauarbeiten zur neuen Tramlinie 23<br />

fi nden Arbeiter eine 8,8 cm Granate aus dem<br />

2. Weltkrieg. Da eine Entschärfung nicht<br />

40


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />

möglich ist, entscheidet sich der Sprengmeister<br />

für eine kontrollierte Sprengung. Der Umkreis<br />

von 300 m wird von Polizei und Feuerwehr<br />

evakuiert, darunter ein Kindergarten mit 59<br />

Kindern. In zwei Großraumrettungswagen<br />

der Feuerwehr werden die Kleinen in ein<br />

nahegelegenes Gemeindezentrum gebracht.<br />

Nach der kontrollierten Sprengung können alle<br />

wieder in ihre Unterkünfte zurückkehren.<br />

23. März, Heckenstallerstraße<br />

In den Mittagsstunden prallt ein 48-jähriger<br />

Mercedes-Fahrer gegen einen Alleebaum. Der<br />

Pkw bleibt auf dem Dach liegen. Der Mann<br />

wird beim Unfall leicht verletzt. Die Feuerwehr<br />

stellt das Auto wieder auf die Räder und fällt<br />

den teilentwurzelten Alleebaum.<br />

11. April, Umschlagbahnhof Riem<br />

Ein Arbeiter bemerkt kurz vor 12 Uhr mittags<br />

bei Umladearbeiten einen tropfenden<br />

Anschluss eines 28.000 Liter fassenden<br />

Chemikalienbehälters, in dem sich<br />

Butylenoxid befi ndet. Der Stoff ist als leicht<br />

entzündlich und reizend eingestuft. Alle<br />

Abdichtungsmaßnahmen bleiben erfolglos. Der<br />

Behälter wird auf einen mit Planen ausgelegten<br />

Waggon gehoben und auf ein Havariegleis<br />

rangiert. Eine Spezialfi rma übernimmt das<br />

Umfüllen in einen dichten Behälter. Die<br />

Feuerwehr stellt während des Einsatzes und<br />

der Umfüllarbeiten den Brandschutz sicher.<br />

28. April, Falkenstraße<br />

Tödlicher Betriebsunfall in einer Brauerei.<br />

Mitarbeiter fi nden ihren 42-jährigen Kollegen<br />

leblos in einem Aufenthaltsraum. Sofort verständigen<br />

sie Polizei und Feuerwehr. In dem<br />

dreistöckigen Gebäude wird ein Gefahrstoffaustritt<br />

vermutet. Sämtliche Bemühungen sind<br />

vergebens, der Mann verstirbt noch an der<br />

Unglückstelle. Der komplette Bereich wird<br />

von der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> abgesperrt. Unter<br />

umluftunabhängigen Atemschutz werden Messungen<br />

durchgeführt, die u. a. eine erhöhte<br />

Konzentration von CO ² ergeben.<br />

6. Mai, A 8, AS Langwied<br />

Erneut muss die Feuerwehr hydraulisches<br />

Rettungsgerät zur Befreiung eines Verunfallten<br />

einsetzen. In der Autobahnauffahrt zur A 8<br />

stoßen ein VW Bus und ein Mercedes Kombi<br />

zusammen. Der Kombifahrer wird in seinem<br />

Fahrzeug eingeklemmt. Für die Rettung muss<br />

die Feuerwehr das Dach des Pkw abtrennen.<br />

An beiden Fahrzeugen entsteht Totalschaden.<br />

41


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />

7. Mai, Wittelsbacherbrücke<br />

Kurz vor der Wittelsbacherbrücke – von<br />

der Humboldtstraße kommend - verliert der<br />

Fahrer eines Cherokee Jeeps die Kontrolle<br />

über seinen Pkw, gerät von der Fahrbahn<br />

ab, durchschlägt das Brückengeländer und<br />

stürzt ca. 5 Meter in die Tiefe. Der Wagen<br />

bleibt im Hochwasserbett liegen. Passanten<br />

befreien den 52-jährigen Fahrer aus dem<br />

Wrack. Schwerverletzt bringt ihn der Notarzt<br />

in ein Klinikum. Glücklicherweise wird niemand<br />

weiterer verletzt.<br />

7. Mai, A 95, km 0,5<br />

Massenkarambolage kurz vor dem Luise-<br />

Kiesselbach-Platz. Ein 51 Jähriger übersieht<br />

das Stauende, streift ein Taxi und fährt<br />

ungebremst auf einen Fiat auf. Der Fiat<br />

dreht sich und schiebt seinerseits mehrere<br />

Fahrzeuge aufeinander. Der Fiatfahrer wird bei<br />

dem Unfall schwer verletzt und eingeklemmt.<br />

Nach der medizinischen Erstversorgung<br />

setzen die Einsatzkräfte der Münchner<br />

Feuerwehr hydraulisches Rettungsgerät zur<br />

Patientenrettung ein. Insgesamt werden bei<br />

dem Unfall weitere sieben Personen leicht<br />

verletzt.<br />

9. Mai, Landsberger Straße<br />

Bei der Kollision mit einem Lkw springt<br />

eine Tram der Linie 18 aus den Gleisen.<br />

Feuerwehr und Verkehrsbetriebe ziehen sie<br />

mit Spezialwerkzeug und Muskelkraft wieder<br />

in die richtige Spur. Personen werden nicht<br />

verletzt.<br />

20. Mai, Dachauer Straße<br />

Kurz vor Mitternacht prallt ein Autofahrer<br />

beim Nachhauseweg mit seinem Mazda<br />

323 gegen einen Baum. Der 25 Jährige<br />

kann sich selbst nicht mehr aus dem<br />

deformierten Pkw befreien. Die Feuerwehr<br />

muss mit hydraulischem Rettungsgerät die<br />

Türen herausschneiden. Der Mann erleidet<br />

bei dem Unfall schwerste innere Verletzungen.<br />

42


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />

4. Juni, Volpinistraße<br />

Sehr leichtsinnig verhält sich ein 35 Jahre<br />

alter Arbeiter bei Anschlussarbeiten an ein<br />

Kanalsystem. Er steigt in ein vier Meter tiefes,<br />

ungesichertes Baggerloch und wird dabei bis<br />

zur Hüfte verschüttet. Es droht noch mehr<br />

Erdreich nachzurutschen. Die minimalen<br />

Platzverhältnisse zwingen die Feuerwehr zu<br />

einer sehr zeitaufwendigen Rettung. Der Kies<br />

wird teilweise mit den Händen entfernt. Nach<br />

drei Stunden kann der Bauarbeiter befreit<br />

werden.<br />

7. Juni, Stadtgebiet<br />

Ein kurzer, aber dafür umso heftiger Regenfall<br />

verschafft der Feuerwehr um Mitternacht<br />

ein erhöhtes Alarmaufkommen. Mehrere<br />

überschwemmte Keller müssen ausgepumpt<br />

werden. Auch das Dantebad ist davon<br />

betroffen. Durch einen Revisionsschacht wird<br />

der Keller auf ca. 200 m² etwa 30 cm hoch<br />

überfl utet.<br />

9. Juni, BAB 8 Süd<br />

40 Einsatzkräfte von <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und<br />

Freiwilliger Feuerwehr räumen in rund<br />

dreistündiger Arbeit die Autobahn wieder frei. Ein<br />

mit Bier vollbeladener Sattelzug verliert bei der<br />

Auffahrt von der Ständlerstraße einen Großteil<br />

seiner Ladung. Es kommt zu erheblichen<br />

Behinderungen im Feierabendverkehr.<br />

23. Juni, Lochhausener Straße<br />

Erneut ereignet sich ein schwerer<br />

Verkehrsunfall, bei dem eine Person in einem<br />

Pkw eingeklemmt wird. Ein Range Rover<br />

ist gegen einen stehenden Lkw geprallt. Der<br />

21-jährige Beifahrer muss unter Einsatz von<br />

Rettungsspreizer und –schere aus dem Wrack<br />

befreit werden.<br />

23. Juni, A 96<br />

43


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />

In der Auffahrt zur A 96 verliert ein mit Bier<br />

beladener Lastzug in der Kurve ungefähr<br />

50 Träger Weißbier. Das Havariegut verteilt<br />

sich auf beiden Fahrbahnen. Die Feuerwehr<br />

reinigt die Autobahn von den Scherben und<br />

ausgelaufenem Gerstensaft. Nach dem<br />

die verbliebene Ladung gesichert ist, kann<br />

der Lkw seine Fahrt fortsetzen. Während<br />

der zweistündigen Arbeiten kommt es auf<br />

der Garmischer Straße zu erheblichen<br />

Behinderungen.<br />

30. Juni, Balanstraße<br />

An der Bahnunterführung kurz nach der<br />

Orleansstraße ist die Fahrt für ein Lkw-<br />

Gespann zu Ende. Der Fahrer streift den<br />

Mittelpfeiler und bleibt mit seinem Lkw in der<br />

Unterführung stecken. Da der Fahrer verletzt<br />

in ein Krankenhaus gebracht wird, rangiert ein<br />

Feuerwehrbeamter den Lastwagen rückwärts<br />

aus der Unterführung. Unter Polizeibegleitung<br />

wird das erheblich beschädigte Fahrzeug von<br />

dem Feuerwehrmann auf ein nahegelegenes<br />

Firmengelände gefahren.<br />

30. Juni, Schenkendorf- / Ungererstraße<br />

Verkehrsunfall – Person eingeklemmt. So<br />

lautet am Nachmittag das Alarmstichwort für<br />

die Feuerwehr. Ein Audi ist mit einem Lkw<br />

zusammen gestoßen. Der Audifahrer wird<br />

eingeklemmt und muss mit hydraulischem<br />

Rettungsgerät befreit werden. Schwer verletzt<br />

kommt er in ein Krankenhaus. Die beiden Lkw-<br />

Insassen haben einen Schock und Prellungen.<br />

1. Juli, Theresienstraße<br />

Gefahrstoffeinsatz für die Münchner Feuerwehr.<br />

Im Schrank eines chemischen Labors kommt<br />

es bei einer eingelagerten Flüssigkeit zu einer<br />

Reaktion. Das gesamte Gebäude wurde durch<br />

Einsatzkräfte abgesucht. Zehn Personen<br />

müssen vorsorglich ambulant behandelt<br />

werden. Ein über Augenbeschwerden<br />

klagender Mann wird in ein Krankenhaus<br />

gebracht. Der gesamte Gebäudekomplex wird<br />

von der Feuerwehr belüftet.<br />

9. Juli, Maximilianstraße<br />

Eine 32-jährige Frau stürzt mit ihrem Fahrrad<br />

so unglücklich, dass sich der Bremsgriffhebel<br />

in den linken Oberschenkel bohrt. Mit<br />

konventionellem Werkzeug ist in dieser<br />

Situation keine qualifi zierte Hilfe möglich. Von<br />

der Hauptfeuerwache wird ein Fahrzeug mit<br />

Multifunktionswerkzeug nachgefordert. Dieses<br />

beinhaltet speziell für den Einsatz von feinen,<br />

diffi zilem Arbeiten konzipiertes Werkzeug.<br />

Nachdem durch den Notarzt der Frau ein<br />

schmerzstillendes Medikament verabreicht<br />

wird, kann mit einem sog. Modellwinkelschleifer<br />

der Bremsgriff vom Lenker getrennt werden.<br />

Jetzt kann das Metallstück in einem<br />

Krankenhaus operativ entfernt werden.<br />

11. Juli, Herzog-Wilhelm-Straße /<br />

Neuhauser Straße<br />

Während eines abendlichen Unwetters<br />

stürzt ein ca. 30 Meter langes und 9 Meter<br />

44


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />

hohes Gerüst komplett um. Die Gerüstteile<br />

begraben fünf Pkw unter sich und versperren<br />

den gesamten Straßenzug. Feuerwehrleute<br />

demontieren das Gerüst. An den Autos,<br />

darunter ein Porsche, entsteht ein Schaden<br />

von ca. 40.000 €.<br />

24. Juli, Reichenbachbrücke<br />

Am Mittag stürzt ein angetrunkener 37-jähriger<br />

Mann von der Reichenbachbrücke in die Isar.<br />

Nach wenigen Metern in der Isar kann er sich<br />

auf einen aufgeschütteten Polder in der Mitte<br />

des Flusses retten. Der Mann wird von der<br />

Feuerwehr gerettet und zur Untersuchung in<br />

ein Krankenhaus gebracht.<br />

4. August, Werner-Heisenberg-Allee<br />

Während Revisionsarbeiten in einem Entsorgungsbetrieb<br />

kommt es zu einer Freisetzung<br />

von Schwefelwasserstoff in einem Pumpenhaus.<br />

Der Betriebsleiter wird lebensgefährlich<br />

verletzt. Mitarbeiter fi nden ihn und bringen ins<br />

Freie. Der Mann kommt nach einer Erstversorgung<br />

mit einem Rettungshubschrauber in<br />

ein Krankenhaus. Sechs Einsatzkräfte, zwei<br />

Rettungsdienstmitarbeiter, drei Polizeibeamte<br />

und fünf Angehörige des Betriebes werden<br />

auf Anraten eines Toxikologen ambulant<br />

untersucht.<br />

Die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> führt, geschützt durch<br />

Chemikalienschutzanzüge, Messungen durch.<br />

25. August, Feldmochinger Straße<br />

Um kurz nach 6 Uhr morgens prallt eine 25<br />

Jähriger mit seinem Fiat Uno gegen einen<br />

Alleebaum. Der Autofahrer wird mit den Beinen<br />

in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Mit<br />

hydraulischem Rettungsgerät kann ihn die<br />

Feuerwehr befreien. Mit schweren Beinverletzungen<br />

kommt er in eine Klinik. Der Fiat wird<br />

total zerstört.<br />

26. August, Überlandhilfe<br />

Gleich zweimal wird an diesem Tag die <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

<strong>München</strong> im Rahmen der Überlandhilfe<br />

angefordert.<br />

In Bad Aibling stürzt gegen 12.45 Uhr ein 8jähriger<br />

Junge in die Mangfall. Bei der groß angelegten<br />

Suchaktion unterstützen Taucher der<br />

<strong>Berufsfeuerwehr</strong> die örtlichen Einsatzkräfte.<br />

Um 16.30 Uhr fällt in Höhenkirchen ein Radlader<br />

rund 7 Meter tief in eine Baugrube. Der<br />

Fahrer wird herausgeschleudert und unter der<br />

Baumaschine eingeklemmt. Die Münchner<br />

Feuerwehr eilt mit einem Feuerwehrkran zur<br />

Einsatzstelle.<br />

45


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />

7. September, Bodenseestraße<br />

Ein Rettungswagen des BRK ist auf dem<br />

Weg zu einem Notfalleinsatz. Plötzlich gerät<br />

der Wagen ins Schleudern und prallt gegen<br />

einen Lichtmasten. Der Fahrer wird im Wrack<br />

eingeschlossen und mittelschwer verletzt. Die<br />

Feuerwehr muss den 28 Jährigen befreien.<br />

Sein Kollege auf dem Beifahrersitz kommt mit<br />

leichten Verletzungen davon.<br />

27. September, Theresienwiese<br />

Das Oktoberfest läuft auf Hochtouren, an<br />

diesem zweiten Wiesnsamstag. Um kurz<br />

vor 15 Uhr geht am Olympia Looping gar<br />

nichts mehr. Ein durchgeschmorter Motor<br />

löst eine Sicherheitseinrichtung aus. Ein<br />

gerade in die Achterbahn einfahrender Zug<br />

wird dadurch sofort gestoppt. Der Betreiber<br />

und seine Mitarbeiter gehen nach einem<br />

im Vorfeld festgelegtem Notfallplan vor. Ca.<br />

20 Personen können durch sie über einen<br />

baulichen Rettungsweg wieder zurück auf den<br />

Boden geführt werden. Die vordere Gondel<br />

des Zuges aber ragt soweit über das Ende<br />

des Rettungsweges hinaus, dass die vier<br />

darin sitzenden Italiener nicht über diesen<br />

gerettet werden können. Die Feuerwehr<br />

wird verständigt. Einsatzkräfte der Wiesn-<br />

Wache steigen zu den Festsitzenden auf<br />

und sichern sie. Die Huberettungsbühne der<br />

<strong>Berufsfeuerwehr</strong> kommt zum Einsatz. Die<br />

Höhenrettungsgruppe sichert das Übersteigen<br />

der Italiener in den Rettungskorb.<br />

4. Oktober, BAB 99 / AS Neuherberg<br />

In der Anschlussstelle Neuherberg verliert<br />

ein junger Mann die Kontrolle über seinen<br />

Fiat Stilo und kommt von der Straße ab. Ein<br />

Erdwall am Fahrbahnrand wird regelrecht zur<br />

Sprungschanze und der Pkw fl iegt ca. 25 Meter<br />

durch die Luft. Er bleibt auf dem Dach liegen.<br />

Die Feuerwehr muss den Fahrer aus dem<br />

Wrack befreien. Ein Rettungshubschrauber<br />

bringt ihn in ein Krankenhaus.<br />

13. Oktober, Scharinenbachstraße<br />

Großes Glück hat ein 66 Jähriger bei Arbeiten<br />

in luftiger Höhe. Mit einer elektrischen<br />

Kettensäge kürzt er in rund 10 Metern Höhe<br />

eine Fichte um einen Meter. Als er den Stamm<br />

abgesägt hat, stürzt dieser auf ihn und er wird<br />

in der Baumkrone zwischen dem Abschnitt<br />

und den Ästen eingeklemmt. Selbst kann er<br />

sich nicht mehr befreien. Über eine Drehleiter<br />

kommen Feuerwehrkräfte den Mann zu Hilfe.<br />

Nach seiner Befreiung kann der leicht verletzte<br />

„Waldarbeiter“ aus eigener Kraft über eine<br />

Leiter zu Boden steigen.<br />

46


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />

16. Oktober, BAB 94 / AS Moosfeld (F)<br />

Bagger in Biotop – so lautet das nicht alltägliche<br />

Einsatzstichwort an diesem Abend für zahlreiche<br />

Feuerwehreinsatzkräfte. Zur Entfernung des<br />

Wasserbewuchses ist ein 11 Tonnen schwerer<br />

Radbagger direkt neben der Autobahn im<br />

Einsatz. Plötzlich gibt der Untergrund einer<br />

Steiluferseite nach und der Bagger rutscht<br />

in das ca. 2 Meter tiefe Gewässer. Der<br />

Baggerfahrer bringt geistesgegenwärtig seinen<br />

Greifarm so in Stellung, dass ein umkippen<br />

nicht möglich ist. Eigene Befreiungsversuche<br />

führen zu einem noch größeren Abrutschen.<br />

Bei der umfangreichen Bergung kommen<br />

auch Feuerwehrtaucher zum Einsatz. Ein<br />

Auslaufen von Kraftstoff und Öl kann durch<br />

das schnelle Heben vermieden werden. Nach<br />

der erfolgreichen Rettungsaktion kann der<br />

Baggerfahrer mit seinem unbeschädigten<br />

Gefährt aus eigener Kraft in den wohlverdienten<br />

Feierabend fahren.<br />

23. Oktober, Heckenstaller Straße<br />

Kurz vor Mitternacht liegt ein Autokran auf<br />

dem Mittleren Ring auf der Seite. Der Fahrer<br />

ist mit überhöhter Geschwindigkeit in der<br />

Kurve Höhe Murnauer Straße unterwegs, als<br />

der Unfall geschieht. Der 40 Tonner stürzt<br />

auf die rechte Seite und schlittert noch gut 20<br />

Meter über die Fahrbahn. Die Beine des 25jährigen<br />

Fahrers sind eingeklemmt und schwer<br />

verletzt. Mit großen technischen Einsatz, u.<br />

a. sind zwei hydraulische Rettungssätze,<br />

eine Twin-Saw-Spezialsäge, Hebekissen<br />

und der Feuerwehrkran im Einsatz, kann der<br />

Fahrer nach einer knappen Stunde befreit<br />

werden. Nach Abschluss der Personenrettung<br />

wird das umgestürzte Fahrzeug von der<br />

<strong>Berufsfeuerwehr</strong> wieder aufgestellt.<br />

31. Oktober, BAB 95<br />

Einen Ausfl ug ins Dickicht unternimmt an<br />

ihrem 32. Geburtstag eine Lenkerin eines<br />

Toyota. In der Ausfahrt Kreuzhof kommt sie<br />

von der Fahrbahn ab und fährt in eine dicht<br />

bewachsene Böschung. Nun lassen sich die<br />

Türen nicht mehr öffnen. Feuerwehrleute<br />

entfernen mit Motorkettensägen das Geäst<br />

rund um den Pkw und verschaffen so dem<br />

Notarzt Zugang zu der Unglücksfahrerin. Die<br />

Frau übersteht den Unfall nahezu unverletzt.<br />

47


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />

3. November, BAB 9<br />

Am Fahrbahnteiler bei der Anschlussstelle<br />

Freimann verliert ein Lkw-Fahrer die Kontrolle<br />

über seinen mit Lebensmitteln beladenen<br />

Hängerzug. Er gerät ins Schleudern und<br />

stürzt um. Bis auf die Gegenfahrbahn werden<br />

Fahrzeugteile geschleudert. Der Lastwagenfahrer<br />

wird bei dem Unfall leicht verletzt. In<br />

stundenlanger Arbeit entladen Feuerwehreinsatzkräfte<br />

die Lebensmittel, bevor eine<br />

Privatfi rma mit der Bergung des havarierten<br />

Lkw beginnen kann. Die Autobahn ist stadteinwärts<br />

für mehrere Stunden komplett gesperrt.<br />

4. November, Arcisstraße<br />

Der Ausleger eines Baukranes neigt sich<br />

bedrohlich und droht abzuknicken. Der<br />

umliegende Gefahrenbereich wird durch<br />

Polizei und Feuerwehr geräumt. Dazu zählt<br />

auch die Mensa der Universität, in der eine<br />

Filmvorführung stattfi ndet. 700 Personen<br />

müssen auf das Vergnügen verzichten und<br />

die Räumlichkeiten verlassen. Mit einem 300-<br />

Tonnen-Kran kann der Ausleger gesichert<br />

werden.<br />

17. November, Chiemgaustraße<br />

Tödlicher Verkehrsunfall in den frühen Morgenstunden.<br />

Ein 70 Jahre alter Mann prallt mit<br />

seinem Ford Fiesta gegen einen Betonabweiser.<br />

Dabei wird der komplette Motorblock<br />

aus dem Pkw gerissen. Die Feuerwehr befreit<br />

den Eingeschlossenen aus dem deformierten<br />

Wagen. Sämtliche Bemühungen um das Leben<br />

des Mannes sind vergebens. Er stirbt noch<br />

an der Unfallstelle.<br />

20. November, Paul-Heyse-Unterführung<br />

Kurz vor Mittag endet die Fahrt eines 35-jährigen<br />

Tschechen mit seinem Sattelzug in der<br />

Paul-Heyse-Unterführung. Er missachtet die<br />

Höhenbegrenzung (3,60 m) der Bahnunterführung<br />

und reißt dadurch den kompletten Planenaufbau<br />

des Sattelaufl iegers beim Einfahren<br />

herunter. Die Feuerwehr sammelt die herumliegenden<br />

Aufbauteile ein und demontiert die<br />

deformierte hydraulische Ladebordwand mit<br />

Hilfe eines Trennschleifers.<br />

48


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />

20. November, Karlsplatz<br />

Beim Überqueren der Trambahngleise<br />

übersieht ein 16 Jähriger die in die Haltestation<br />

einfahrende Straßenbahn. Der Jugendliche<br />

wird davon erfasst und bleibt bewusstlos<br />

darunter liegen. Parallel zur medizinischen<br />

Versorgung heben Einsatzkräfte der<br />

Feuerwehr die Tram mit Lufthebekissen an<br />

und befreien den Verunfallten. Er wird in eine<br />

Klinik gebracht.<br />

12. Dezember, Landsberger Straße<br />

Der Einsatz von pneumatischen Hebekissen<br />

ist bei der Befreiung eines 27 Jahre alten<br />

Ladendetektivs erforderlich. Ein Stapler<br />

erfasste ihn, dabei wurden die Beine des<br />

Mannes darunter eingeklemmt. Der Feuerwehr-<br />

Notarzt bringt ihn in den Schockraum einer<br />

Klinik.<br />

49


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Viechereien<br />

12. Januar, Selma-Lagerlöf-Straße<br />

Passanten entdecken am Abend im<br />

Grünstreifen vor einem Wohnhaus eine 80<br />

cm lange Schlange. Aufgrund der niedrigen<br />

Temperaturen nehmen die Feuerwehrleute<br />

an, dass das steife Reptil tot ist und bringen<br />

es auf eine Feuerwache. Dort „taut“ zu aller<br />

Verwunderung das Tier wieder auf. Ein<br />

sachkundiger Kollege identifi ziert sie als eine<br />

in Südostasien beheimatete Schönnatter.<br />

Sie kommt in die Obhut des zoologischen<br />

Institutes.<br />

21. Februar, Otto-Sendtner-Straße<br />

Hundedame „Tessi“ ist auf Entdeckungstour<br />

im heimischen Gärtnereibetrieb. Sie schlüpft<br />

unter eine Pfl anzeneintopfmaschine. Ihr<br />

Schwanz wird von einer Welle erfasst und<br />

aufgewickelt. Eine Arbeiterin bemerkt das nun<br />

fast freihängende Tier und stützt es bis zum<br />

Eintreffen der Feuerwehr. Diese demontiert<br />

die Welle. Nach einer ambulanten Versorgung<br />

durch den Tierrettungsdienst <strong>München</strong> kann<br />

die leicht verletzte „Tessi“ zu Hause bleiben.<br />

3. Mai, Ingolstädter Straße<br />

Mischlingshündin „Tami“ ist mit Frauchen auf<br />

einem Spaziergang. Beim Umherstreunen<br />

weckt der Wurzelstock einer abgestorbenen<br />

Fichte ihr Interesse. Etwas furchtbar<br />

Interessantes lockt sie zu den teilweise<br />

freiliegenden Wurzeln hin, sodass sie den<br />

Kopf hineinsteckt, und zwar soweit, dass<br />

sie nun eingeklemmt ist. Einsatzbeamte der<br />

Feuerwache Milbertshofen befreien „Tami“<br />

vorsichtig mit Hilfe einer Motorkettensäge<br />

und einer Bügelsäge. Die Rettungsaktion<br />

dauert rund eine Stunde. Die Vierbeinerin<br />

erträgt die Rettungsarbeiten mit erstaunlicher<br />

Gelassenheit.<br />

7. Mai, Balanstraße<br />

Ein junger Fuchs verirrt sich im Umbau<br />

befi ndlichen Industriegebäude und stürzt in<br />

eine ca. 2 m tiefe Baugrube. Über eine Leiter<br />

steigt ein Feuerwehrmann zu dem verängstigten<br />

Jungtier ab. Meister Reineke lässt sich<br />

widerstandslos „festnehmen“. Er wird ins Tierheim<br />

gebracht. Dort zieht man ihn groß und<br />

wird ihn zu gegebener Zeit in einer artgerechten<br />

Umgebung auswildern.<br />

50


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Viechereien<br />

10. Mai, Schwarzhölzlstraße<br />

Zwei Reiter entdecken im Würmkanal<br />

eine exotische Schildkröte. Ein kundiger<br />

Feuerwehrbeamter kann das ca. 40 cm große<br />

Tier als Schnappschildkröte identifi zieren. Sie<br />

wird dem zoologischen Institut übergeben.<br />

19. Mai, Giesinger Berg<br />

Es war scheinbar noch nicht an der Zeit, den<br />

ersten Flugversuch zu wagen. Dennoch ließ<br />

sich ein junger Turmfalke nicht aufhalten und<br />

startet von einem Kirchturm aus zu seinem<br />

ersten Rundfl ug. Der geht allerdings nicht<br />

recht weit und der junge Vogel landet aufgrund<br />

fehlender Praxis auf einem Gehweg. Die<br />

Feuerwehr bringt ihn in eine Tierklinik.<br />

28. Mai, Greinerberg<br />

Im Abgang einer Tiefgarage schlängelt eine ca.<br />

60 cm lange Kornnatter herum. Ein Anwohner<br />

bemerkt das ungiftige und nachtaktive<br />

Reptil um kurz nach 23 Uhr und verständigt<br />

die Feuerwehr. Problemlos lässt sie sich<br />

einfangen. Das ursprünglich in Nordamerika<br />

beheimatete Tier wird am nächsten Morgen in<br />

das zoologische Institut der LMU gebracht.<br />

12. Juni, Bannwaldseestraße<br />

Schon wieder muss die Feuerwehr<br />

eine Schlange fangen. Im Garten eines<br />

Einfamilienhauses wird die 40 cm lange<br />

Kornnatter von der Bewohnerin entdeckt. Auch<br />

sie kommt in das zoologische Institut.<br />

30. Juni, Mariahilfplatz<br />

51


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Viechereien<br />

„Tina“, eine Katze aus Haidhausen, soll einen<br />

Tierarzttermin wahrnehmen. Mit diesem<br />

Umstand ist sie nicht einverstanden und<br />

entwischt ihrer Besitzerin.<br />

Im Laufe des Vormittages startet die Fahrerin<br />

eines Peugeot 307 in der Orleansstraße<br />

ihre Fahrt Richtung Innenstadt. Unterwegs<br />

vernimmt sie ungewöhnliche Geräusche,<br />

unterbricht darauf hin die Fahrt und sieht im<br />

Bereich des Motorraumes nach, kann aber<br />

keine Feststellung machen. Bei der Rückfahrt<br />

hört sie wieder ein Geräusch, sieht erneut nach<br />

und entdeckt jetzt eine Katze, die zwischen<br />

Autobatterie und Vorderachse eingeklemmt<br />

ist. Scheinbar hat „Tina“ hier vor dem Tierarzt<br />

Zufl ucht gesucht. Die Peugeot-Fahrerin<br />

verständigt die Feuerwehr. In Zusammenarbeit<br />

mit einem Service-Mitarbeiter des ADAC<br />

können die Feuerwehrmänner in rund 1 1⁄2<br />

stündiger Arbeit die Katze befreien.<br />

15. August, Waldeckstraße<br />

Erneut beschäftigt eine Schlange die Feuerwehr.<br />

Ein Radfahrer entdeckt in einem Grünstreifen<br />

neben dem Straßenrand das Reptil. Sie lässt<br />

sich mühelos einfangen und darf die Nacht in<br />

der Münchner Hauptfeuerwache verbringen.<br />

29. August, Englischer Garten<br />

Der kleine Rüde „Otto“, ein Westhighland Terrier,<br />

ist mit seinem Frauchen im Englischen Garten<br />

beim „Gassi“ gehen. Am Kleinhesseloher See<br />

entdeckt er eine Maus und eilt ihr hinterher.<br />

Im Zuge der Verfolgungsjagd rutscht er einen<br />

Hang hinab und landet im Abfl usskanal des<br />

Sees. Durch die Strömung wird „Otto“ unter<br />

dem Isarring hindurch auf die Nordseite<br />

gespült, wo er sich dann verhakt. Taucher<br />

der Feuerwache Ramersdorf dringen zu<br />

dem kleinen Hund vor und können ihn dann<br />

unverletzt der überglücklichen Besitzerin<br />

übergeben.<br />

6. September, Auer Mühlbach<br />

Bei schönstem Wetter ist Golden Retriever<br />

Hundedame „Luna“ mit Frauchen auf einem<br />

Spaziergang. In der Nähe der Sportgaststätte<br />

des TSV 1860 <strong>München</strong> reißt sich „Luna“ los<br />

und springt in den Auer Mühlbach. Die Hündin<br />

treibt in der Strömung ab. Die Hundebesitzerin<br />

ruft in ihrer Not die Feuerwehr zu Hilfe.<br />

Einsatzkräfte der Hauptfeuerwache fi nden<br />

das entkräftete Tier einen knappen Kilometer<br />

fl ussabwärts und können es aus dem Wasser<br />

retten. Unbeschadet aber geschwächt kann<br />

„Luna“ ihrer glücklichen Besitzerin übergeben<br />

werden.<br />

2. Oktober, Am Bauernwald<br />

52


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Viechereien<br />

„Häkkinen“ ist in Not. Damit ist aber nicht der<br />

ehemalige Formel 1 Weltmeister Mika Häkkinen<br />

gemeint, nein, bei „Häkkinen“ handelt es sich<br />

zwar um einen Landsmann des schnellen<br />

Rennfahrers, aber hier ist ein vier Monate alter<br />

fi nnischer Habicht der Hauptdarsteller. Er sitzt<br />

am Morgen auf dem Hochreck im Garten seiner<br />

Besitzerin. Irgend ein Umstand erschreckt den<br />

jungen „Auszubildenden“ und er reißt sich von<br />

der Fußfessel los. In einer nahegelegenen<br />

Fichte lässt er sich nieder. Dort attackieren<br />

ihn mehrere Krähen, worauf er fl iehen will.<br />

Dabei verfängt sich sein Fußgeschirr in einem<br />

Ast in 25 Metern Höhe. Aus eigener Kraft<br />

kann er sich nicht mehr befreien. Mit einer<br />

Drehleiter fährt ein Feuerwehrmann und die<br />

Besitzerin zu dem inzwischen verängstigten<br />

Tier in die Höhe. Nach seiner Befreiung steht<br />

der weiteren Ausbildung zum Jagdvogel nichts<br />

mehr im Wege.<br />

23. Dezember, Maximiliansbrücke<br />

„Emmy“ nimmt ein unfreiwilliges Bad in der<br />

Isar. Die 6 Monate alte Havanesehündin,<br />

ist mit ihrer Besitzerin am Isarhochufer<br />

unterwegs. Ihrem Spieltrieb folgend, streift<br />

sie in der Grünanlage sorglos umher. Dabei<br />

kommt sie dem Steilufer zu nahe und stürzt ab.<br />

Einsatzkräfte der Hauptfeuerwache retten die<br />

kleine Hündin, die mittlerweile verzweifelt im<br />

befestigten Isarfl ussbett gegen das Abtreiben<br />

kämpft. Unverletzt übersteht „Emmy“ den<br />

7 Meter Sturz und kann von ihrer Besitzerin<br />

nun wieder glücklich in die Arme genommen<br />

werden.<br />

53


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Rettungsdienst<br />

1. Januar - Sylvesterbilanz<br />

Die Integrierte Leitstelle wickelte in den<br />

Turbulenzen der Sylvesternacht von 20 - 6<br />

Uhr morgens ca. 430 Alarme ab. Das bedeutet<br />

gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg.<br />

Übermäßiger Alkoholgenuss und zahlreiche<br />

Stürze aufgrund der kalten Witterung waren<br />

die häufi gsten Alarmierungsgründe.<br />

Am Olympiaberg stürzt eine 47 Jährige<br />

und bricht sich den Unterarm. Spiegelglatte<br />

Wege veranlassen den Rettungsdienst, die<br />

Höhenrettungsgruppe der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

zu alarmieren. Diese seilen die Frau rund 200<br />

Meter vom Berg ab.<br />

24. Januar, Neuschwansteinplatz<br />

Ein 44-jähriger Mann stürzt in seiner Wohnung<br />

durch die verglaste Wohnzimmertüre und<br />

bleibt mit schwersten Schnittverletzungen im<br />

Halsbereich liegen. Nachbarn alarmieren die<br />

Feuerwehr. Diese öffnen die Wohnungstüre und<br />

versorgen gemeinsam mit dem Rettungsdienst<br />

den lebensgefährlich Verletzten. Das<br />

nachgeforderte Feuerwehr-Notarztteam<br />

Südost bringt den Mann, der sich in kritischem<br />

Zustand befi ndet, in den Schockraum einer<br />

Klinik.<br />

29. Januar, Schwanthaler- /<br />

Ganghoferstraße<br />

Grausames Verbrechen mitten in <strong>München</strong>. Ein<br />

45-jähriger Türke erschießt auf offener Straße<br />

eine 24-jährige Mutter und fügt auch deren<br />

5-jähriger Tochter eine Schussverletzung zu.<br />

Anschließend richtet er die Waffe gegen sich<br />

selbst. Die 24-jährige Türkin verstirbt vor Ort,<br />

der Täter wird noch durch ein Feuerwehr-<br />

Notarztteam in eine Klinik gebracht. Dort<br />

stirbt auch er kurze Zeit später. Das 5jährige<br />

Mädchen bringt der Rettungsdienst<br />

unter Begleitung des Kindernotarztes in den<br />

Schockraum einer Kinderklinik. Nach den<br />

Ermittlungen der Polizei handelt es sich bei<br />

dem Verbrechen um ein Familiendrama.<br />

4. Februar, A 8 <strong>München</strong>-Stuttgart<br />

Folgenschwerer Auffahrunfall am<br />

Autobahndreieck Eschenried. Auf gerader<br />

Strecke fährt eine 32-jährige Münchnerin mit<br />

ihrem Opel Vectra auf den Opel Corsa eines<br />

Ehepaares auf. Dadurch gerät der Corsa ins<br />

Schleudern. Der 65-jährige Beifahrer wird durch<br />

die Heckklappe aus dem Auto geschleudert<br />

und schlägt mit dem Kopf auf der Fahrbahn<br />

auf. Das Feuerwehr-Notarztteam West kann<br />

nur noch den Tod des Mannes feststellen.<br />

Die 66-jährige Ehefrau des Getöteten und<br />

die Unfallverursacherin kommen mit leichten<br />

Verletzungen in Krankenhäuser.<br />

15. Februar, Stadtgebiet<br />

Eisglatte Straßen, Rad- und Gehwege<br />

bescheren den Rettungskräften einen lebhaften<br />

Vormittag. Bis 11 Uhr werden der Integrierten<br />

Leitstelle mehr als 200 Notfälle von gestürzten<br />

Personen gemeldet.<br />

23. Februar, A 99 - AS Haar<br />

Acht Personen werden am Morgen bei<br />

einem Verkehrsunfall verletzt. Ein mit vier<br />

Erwachsenen und vier Kindern besetzter<br />

Kleinbus kommt von der Fahrbahn ab und<br />

überschlägt sich. Ein Großaufgebot an<br />

Rettungsdienstkräften versorgt die Verletzten.<br />

Die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> ist mit dem Kindernotarzt<br />

und einem Notarztwagen vor Ort.<br />

7. März, Ludwigsfelder Straße<br />

Ein tschechischer Sattelzug gerät von<br />

der Fahrbahn ab und entwurzelt einen<br />

Alleebaum. Der Fahrer wird vom Notarzt<br />

und Rettungsdienst befreit. Bei ihm wird ein<br />

Herzstillstand diagnostiziert. Nach rund 30<br />

Minuten werden die Bemühungen erfolglos<br />

abgebrochen.<br />

15. März, TU <strong>München</strong> - Garching,<br />

Lichtenbergstraße<br />

Durch einen technischen Defekt bei einem<br />

wissenschaftlichen Versuch entweicht Phosgen<br />

aus einem Labor. Die Werkfeuerwehr ist schnell<br />

vor Ort, führt erste Messungen durch und<br />

54


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Rettungsdienst<br />

belüftet den gesamten Bereich. Die Integrierte<br />

Leitstelle der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> alarmiert ein<br />

Großaufgebot an Rettungsdienstkräften, die<br />

mit ca. 50 Fahrzeugen an den Einsatzort<br />

fahren. 40 Personen werden vorsorglich in<br />

Krankenhäuser gebracht.<br />

18. März, Berduxstraße<br />

Bei Arbeiten an der Bahnstrecke <strong>München</strong>-<br />

Regensburg wird ein 57 Jahre alter Mann<br />

auf Höhe eines alten Stellwerks von einer<br />

S-Bahn erfasst und verletzt. Der Mann wird<br />

vom Rettungsdienst und <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

versorgt und in ein Krankenhaus gebracht.<br />

Sein Oberarm ist gebrochen. Die Bahnstrecke<br />

ist eine Stunde gesperrt.<br />

25. März, Grafi nger Straße<br />

Beim Klettern in einer Kletterwand stürzt ein 9jähriges<br />

Mädchen ab. Es fällt aus ca. 18 Metern<br />

zu Boden. Unter laufender Reanimation bringt<br />

sie der Kindernotarzt der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

in eine Klinik. Aufgrund der Schwere der<br />

Verletzungen verstirbt sie dort.<br />

29. März, Neurieder Straße / Luganoweg<br />

Nach längeren Reanimationsversuchen kann<br />

der Feuerwehr-Notarzt nur noch den Tod einer<br />

51-jährigen Münchnerin feststellen. Sie schiebt<br />

ihr Fahrrad über den Kreuzungsbereich, als<br />

sie von einem Pkw erfasst und zu Boden<br />

geschleudert wird. Die Verletzungen sind<br />

so schwer, dass alle Bemühungen erfolglos<br />

bleiben. Der Pkw-Fahrer erleidet einen<br />

schweren Schock.<br />

7. April, Bayerstraße<br />

Tragischer Unfall beim Einparken. Eine Mutter<br />

überquert mit ihren beiden Kindern an der Hand<br />

die Bayerstraße. Ein 29-jähriger Münchner, der<br />

eine Parklücke entdeckt, hält an und setzt im<br />

gleichen Augenblick zurück. Dabei erfasst er<br />

den sechsjährigen Sohn und verletzt ihn schwer.<br />

Ein Löschfahrzeug der Hauptfeuerwache<br />

wird als First-Responder alarmiert. Bis zum<br />

Eintreffen des Kindernotarztes versorgen<br />

sie den kleinen Patienten. Die Mutter und<br />

die dreijährige Schwester müssen nach dem<br />

Unglück vom Kriseninterventionsteam betreut<br />

werden. Die Bayerstraße ist für 1 1⁄2 Stunden<br />

gesperrt.<br />

12. April, Siegenburger Straße<br />

Ein 3-jähriger Bub ist dem Großvater in dessen<br />

Schrebergarten. Das Kind spielt während der<br />

Opa nach dem Rechten sieht. Nach einiger<br />

Zeit hört er nichts mehr von seinem Enkelkind.<br />

Er sucht ihn und fi ndet den Jungen kopfüber in<br />

einer Regentonne. Sofort zieht er ihn aus dem<br />

Wasser und ruft die Nachbarn zu Hilfe. Ein<br />

pensionierter Feuerwehrbeamter aus einem<br />

Nachbargarten setzt unverzüglich einen Notruf<br />

ab, übernimmt die Erstversorgung und lagert<br />

den Kleinen bis zum Eintreffen des Notarztes in<br />

stabiler Seitenlage. Er wird in eine Kinderklinik<br />

gebracht.<br />

21. April, Alte Allee<br />

Ein MVG-Bus der Linie 56 befi ndet sich auf dem<br />

Weg vom Pasinger Marienplatz Richtung S-Bhf<br />

Allach. Die 21 Fahrgäste klagen nach wenigen<br />

Minuten Fahrzeit über Atembeschwerden.<br />

Auf Höhe der Alten Allee hält der Fahrer an<br />

und lässt die Gäste aussteigen. In einem<br />

Großraumrettungswagen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

werden sie behandelt. Ein Erwachsener und<br />

ein Kind müssen in ein Krankenhaus. Die<br />

Polizei ermittelt.<br />

55


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Rettungsdienst<br />

30. April, Iblherstraße<br />

Auf einer Baustelle stürzt ein Bauarbeiter<br />

von einem Gerüst. Nach einer medizinischen<br />

Erstversorgung wird er mit Hilfe einer Drehleiter<br />

sicher und schonend wieder zu Boden<br />

gebracht. Der Maurer erleidet Prellungen im<br />

Beckenbereich und am Brustkorb.<br />

7. Mai, Freisinger Landstraße<br />

Lebensgefährliche Verletzungen zieht sich<br />

ein 24-jähriger Motorradfahrer bei einem<br />

Verkehrsunfall zu. Der Biker ist stadtauswärts<br />

unterwegs, als er kurz nach der Stadtgrenze auf<br />

Höhe des Parkplatzes am Müllberg mit einem<br />

3er-BMW zusammenprallt. Der Zusammenstoß<br />

erfolgt auf Höhe der Fahrertür des Pkw. Der 24<br />

Jährige wird durch die Luft geschleudert und<br />

kommt ca. 5 m hinter dem BMW zum Liegen.<br />

Mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen wird<br />

er in ein Krankenhaus gebracht.<br />

12. Mai, Grünwalder Brücke<br />

Bei der Radtour eines Ehepaares stützt der<br />

45-jährige Mann vom Fahrrad und bleibt<br />

bewusstlos liegen. Ein vorbeifahrender<br />

Autofahrer wird auf den Vorfall aufmerksam und<br />

bringt den von ihm mitgeführten Automatischen<br />

Externen Defi brillator (AED) zum Einsatz.<br />

Gemeinsam mit der Ehefrau reanimieren sie<br />

den Mann bis zum Eintreffen von Notarzt und<br />

Rettungsdienst. Zu dieser Zeit hat der Patient<br />

schon wieder stabile Kreislaufverhältnisse.<br />

24. Mai, Bodensee- / Limesstraße<br />

Eine ältere Frau wird beim Überqueren der<br />

Straße von einem Lkw erfasst und schwer<br />

an den Beinen verletzt. Feuerwehrleute und<br />

Rettungsdienstkräfte versorgen die Dame. Mit<br />

dem Rettungshubschrauber Christoph 1 wird<br />

sie in eine Klinik gefl ogen.<br />

28. Mai, Agnes-Bernauer-Straße<br />

Auf einer Großbaustelle stürzen ein 58-jähriger<br />

Kroate und sein Sohn ab. Der Mann ist im 4.<br />

Obergeschoss tätig, als er in einen leeren<br />

Aufzugsschacht fällt. Sein im 3. Stock tätiger<br />

Sohn sieht dies und will ihn auffangen. Der<br />

Versuch misslingt und der Vater stürzt bis in<br />

den Keller und verletzt sich lebensgefährlich.<br />

Rettungsdienst und Feuerwehr versorgen den<br />

58 Jährigen. Der Sohn ist von dem Vorfall<br />

schockiert und muss ebenfalls in einem<br />

Krankenhaus behandelt werden.<br />

56


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Rettungsdienst<br />

26. Juni, Neuhofener Platz<br />

Im Bereich der S-Bahnhaltestelle Mittersendling<br />

wird ein 56 Jahre alter Mann von einer S-<br />

Bahn erfasst und zu Boden geschleudert.<br />

Der Mann führt mit zwei Kollegen Arbeiten im<br />

Gleisbereich durch. Der Unfall ereignet sich<br />

ca. 100 m nach der Haltestelle in Richtung<br />

Heimeranplatz. Durch das Unglück erleidet<br />

der Arbeiter ein Schädel-Hirn-Trauma und<br />

eine Oberarmfraktur. Einsatzkräfte der<br />

<strong>Berufsfeuerwehr</strong> unterstützen das Notarztteam<br />

der Rettungswache Süd bei der Versorgung.<br />

Ein Kriseninterventionsteam betreut die<br />

schockierten Kollegen des Verunglückten.<br />

16. Juli, Offenbachstraße<br />

Tragischer Verkehrsunfall am Morgen gegen<br />

8 Uhr. Kurz nach der S-Bahnunterführung will<br />

der Fahrer eines Sattelzuges in eine Baustelle<br />

einbiegen. Bei dem Vorgang erfasst der Lkw<br />

eine 47-jährige Radfahrerin, die auf dem<br />

Radweg unterwegs ist. Er überrollt sie und<br />

schleift sie ungefähr 5 Meter weit mit. Das<br />

Team des Notarzteinsatzfahrzeuges West<br />

kann nur noch den Tod der Frau feststellen.<br />

21. Juli, Iffl andstraße<br />

Ein 61 Jahre alter Motorradfahrer wird bei<br />

einem Auffahrunfall schwer verletzt. In der<br />

Rechtskurve zur Auffahrt Richtung Effnerplatz<br />

bemerkt er den stehenden Verkehr zu spät und<br />

prallt frontal in das Heck eines Kleintransporters.<br />

Rettungsteams von <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und BRK<br />

versorgen den lebensgefährlich Verletzten und<br />

bringen ihn in eine Klinik.<br />

23. Juli, Baumkirchner Straße /<br />

Truderinger Straße<br />

Erneut wird ein Radfahrer im Kreuzungsbereich<br />

von einem Lkw getötet. Wieder will der Lkw-<br />

Fahrer abbiegen und erfasst dabei den Radler,<br />

der unter dem Lastwagen zum Liegen kommt.<br />

Vor Ort kann er noch vom Feuerwehr-Notarzt<br />

soweit stabilisiert werden, dass er in ein<br />

Krankenhaus gebracht wird. Dort erliegt der 42<br />

Jährige aber seinen schweren Verletzungen.<br />

24. Juli, Klosterhofstraße<br />

Beim Einhängen eines Fassadenteils stürzt ein<br />

Minibagger auf einer Großbaustelle um. Ein<br />

30-jähriger Arbeiter, der sich im Arbeitsbereich<br />

befi ndet, wird unter dem umgestürzten<br />

57


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Rettungsdienst<br />

Bauelement eingeklemmt und noch vor<br />

Eintreffen der Feuerwehr von seinen Kollegen<br />

befreit. Das Feuerwehr-Notarztteam Mitte<br />

bringt ihn in ein Krankenhaus.<br />

9. August, Herzog-Heinrich-Brücke<br />

Auf der Herzog-Heinrich-Brücke ist am Abend<br />

ein 59 Jahre alter Mann zu Fuß auf der<br />

Fahrbahn des Föhringer Ring unterwegs. Ein<br />

über 80 Jähriger Opelfahrer übersieht den<br />

Fußgänger und erfasst ihn. Das Feuerwehr-<br />

Notarztteam kann nur noch den Tod des<br />

Mannes feststellen.<br />

19. August, Arnulf- / Sedlmayrstraße<br />

Der dritte tödlich verunglückte Radfahrer in<br />

den letzten zwei Monaten. Eine 26-jährige<br />

Frau wird im Kreuzungsbereich von einem<br />

Lkw überrollt. Ein Krankentransportwagen, der<br />

die Unfallstelle passiert, beginnt unverzüglich<br />

mit der Reanimation. Ein First-Responder-<br />

Team der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> unterstützt die<br />

Maßnahmen. Schwerverletzt wird die Radlerin<br />

noch in ein Krankenhaus gebracht. Dort stirbt<br />

sie an ihren schweren Verletzungen. Der<br />

43 Jahre alte Lkw-Fahrer wird von einem<br />

Kriseninterventionsteam betreut.<br />

21. August, Lindwurmstraße /<br />

Herzog-Heinrich-Straße<br />

Traurige Fortsetzung der Serie tödlicher<br />

Verkehrsunfälle im Stadtgebiet. Ein 46-jähriger<br />

Fußgänger wird von einem Pkw angefahren,<br />

stürzt und von einem nachfolgendem Auto<br />

überrollt. Der Mann verstirbt kurz darauf im<br />

Krankenhaus.<br />

14. September, Landsberger Straße<br />

Beim Überqueren der Landsberger Straße<br />

übersieht ein 24-jähriger Mann eine<br />

herannahende Straßenbahn. Es kommt zu<br />

einem Zusammenstoß. Der junge Mann kann<br />

sich noch auf den Gehweg retten, dort bricht<br />

er zusammen. Ein First-Responder-Team der<br />

Feuerwache Westend und das Notarztteam<br />

Mitte versorgen den an Schädel, Becken und<br />

Beinen Schwerverletzten und bringen ihn in<br />

eine Klinik.<br />

19. September, Elisenstraße<br />

Die Serie tödlicher Verkehrsunfälle reißt<br />

nicht ab. Ein Audifahrer will auf der<br />

Elisenstraße wenden. Dabei kommt es zu<br />

einem Zusammenstoß mit einem 50-jährigen<br />

Motorradfahrer, der in die Fahrerseite kracht.<br />

Sämtliche Reanimationsbemühungen sind<br />

vergebens. Der Biker verstirbt kurz nach<br />

Einlieferung im Krankenhaus.<br />

24. September, Stadelheimer Straße /<br />

Scharfreiterplatz<br />

Um kurz nach 22 Uhr steht ein Ehepaar mit<br />

ihrem Fiat vor einer roten Ampel. Ein 37<br />

Jähriger nachfolgender Autofahrer verliert<br />

die Kontrolle über seinen VW Polo und<br />

rammt den stehenden Fiat. Dieser wird<br />

über den Mittelstreifen katapultiert, wobei er<br />

sich mehrmals überschlägt. Die Beifahrerin<br />

wird aus dem total zerstörten Kleinwagen<br />

geschleudert. Trotz intensivster Bemühungen<br />

der Rettungskräfte stirbt die 44 Jahre alte Frau<br />

kurze Zeit später im Krankenhaus. Ihr Mann,<br />

ein 47 Jähriger, wird bei dem Unfall schwer<br />

verletzt.<br />

58


<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Rettungsdienst<br />

20. Oktober, BAB 99<br />

Ein 18-jähriger Fahrer eines Ferrari F 430<br />

und seine 14-jährige Beifahrerin sind<br />

mit hoher Geschwindigkeit unterwegs.<br />

Kurz vor der Anschlussstelle Ludwigsfeld<br />

schleudert der Sportwagen und prallt gegen<br />

die rechte Leitplanke. Die Beifahrerin hat<br />

leichte Schürfwunden und einen Schock,<br />

der Fahrer schwere Kopfverletzungen.<br />

Rettungsassistenten der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

versorgen die Patienten. Der 18 Jährige wird<br />

mit dem Rettungshubschrauber Christoph 1 in<br />

eine Klinik gefl ogen, die 14 Jährige kommt mit<br />

einem Rettungswagen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />

ins Krankenhaus.<br />

24. Oktober, BAB 95<br />

Zwischen den Anschlussstellen Fürstenried<br />

und Kreuzhof verunglückt ein 25 Jahre alter<br />

Motorradfahrer schwer. Im Kurvenbereich<br />

stürzt er und schlittert unter die Leitplanke.<br />

Das Feuerwehr-Notarztteam Südwest bringt<br />

ihn in einem äußerst kritischen Zustand in den<br />

Schockraum einer Klinik.<br />

6. November, A 99<br />

Der nächste schwere Verkehrsunfall auf einer<br />

Autobahn rund um <strong>München</strong>. Kurz nach 22<br />

Uhr prallt ein Mercedes in die Leitplanke. Zwei<br />

Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren werden<br />

lebensgefährlich verletzt, der 20-jährige Fahrer<br />

und der 17 Jahre alte Beifahrer mittelschwer.<br />

5. Dezember, Allianz Arena<br />

Vor Beginn eines Fußballspieles ist das<br />

Löschfahrzeug der Brandsicherheitswache<br />

auf einer Kontrollfahrt. Auf der Esplanade<br />

bemerken die Beamten, wie in unmittelbarer<br />

Nähe ein 53-jähriger Österreicher leblos<br />

zusammenbricht. Sofort beginnen sie mit der<br />

medizinischen Erstversorgung des Mannes<br />

und fordern über Funk einen Notarzt an. Dieser<br />

bringt den Mann in eine Klinik.<br />

59

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!