JahresPRESSEkonferenz Bilanz 2008 - Berufsfeuerwehr München
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Landeshauptstadt<br />
<strong>München</strong><br />
Kreisverwaltungsreferat<br />
Branddirektion<br />
<strong>JahresPRESSEkonferenz</strong><br />
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong><br />
Donnerstag, 26. März 2009
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong><br />
Feuerwehr <strong>München</strong> - <strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Das Jahr <strong>2008</strong> für die Münchner Feuerwehr 3 - 5<br />
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen 6 - 13<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 14 - 20<br />
Bemerkenswertes und Kurioses 21 - 26<br />
Brände 27 - 38<br />
Hilfeleistungen 39 - 49<br />
Viechereien 50 - 53<br />
Rettungsdienst 54 - 59<br />
2
Das Jahr <strong>2008</strong> für die Münchner Feuerwehr<br />
MobAS – MoBSA<br />
Hinter diesen beiden etwas merkwürdig klingenden Namen steht eine Neuausrichtung im Aus-<br />
und Fortbildungskonzept für Atemschutzgeräteträger bei der Münchner Feuerwehr.<br />
Die Abkürzung MobAS steht für Mobile Atemschutzübungstrecke.<br />
MoBSA für Mobile Brandsimulationsanlage.<br />
In beiden Fällen handelt es sich um jeweils einen Lkw-Sattelaufl ieger in der Größenordnung<br />
eines 40-Fuß-Containers.<br />
Der Stellenwert der sorgfältigen und realitätsnahen Aus- und Fortbildung der<br />
Atemschutzgeräteträger ist nicht hoch genug einzuschätzen. Tödliche Unfälle bei Einsätzen in<br />
den vergangenen Jahren wie z. B. in Göttingen, Tübingen oder Köln haben aufgezeigt, dass<br />
diesem Segment der Feuerwehraus-, und Fortbildung höchste Priorität einzuräumen ist.<br />
Das Konzept der „mobilen Aus- und Fortbildung“ der Atemschutzgeräteträger erfüllt die<br />
Vorraussetzungen für ein gut ausgebildetes Einsatzpersonal. Als Synergieeffekt verspricht es<br />
zusätzlich erhebliche logistische und damit wirtschaftliche Vorteile. Insgesamt gibt es bei der<br />
<strong>Berufsfeuerwehr</strong> und der Freiwilligen Feuerwehr etwa 2000 Atemschutzgeräteträger. Verteilt<br />
sind die Kräfte auf 10 Feuerwachen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und 21 Standorten der Freiwilligen<br />
Feuerwehr.<br />
Bisher war es notwendig, für die vorgeschriebenen Übungen die Feuerwehrschule auf<br />
der Feuerwache 2 in Sendling anzufahren. Überstunden für die <strong>Berufsfeuerwehr</strong>leute und<br />
damit verbundener erheblicher Personalausfall auf den Feuerwachen waren die Folge. Im<br />
ehrenamtlichen Bereich führten die teils weiten Anfahrstrecken und lange Anfahrtszeiten zu<br />
unnötiger Belastung.<br />
Durch die Umsetzung des Konzeptes der „mobilen Aus- und Fortbildung“ im Bereich Atemschutz<br />
mit Hilfe der im Jahre <strong>2008</strong> neu angeschafften Sattelaufl ieger MobAS und MoBSA können<br />
Überstunden und Anfahrten zur Feuerwache 2 vermieden werden. Neben einer deutlichen<br />
Effi zienzsteigerung können so letztendlich Kosten gespart und durch den oben genannten Aspekt<br />
die Umwelt geschont werden.<br />
MobAS – Mobile Atemschutzübungsstrecke<br />
Die Feuerwehr-Dienstvorschrift (FwDV) 7 – „Atemschutz“ schreibt für Atemschutzgeräteträger<br />
eine jährliche Belastungsübung vor. Diese wird in Übungseinrichtungen mit veränderbaren<br />
Kriechstrecken, Endlosleitern, Ergometern und entsprechenden Überwachungseinrichtungen<br />
durchgeführt. Weiterhin können diese Übungsstrecken vollkommen verdunkelt und mit Wärme<br />
und authentischen Geräuschen beaufschlagt werden. Bisher verfügte die Branddirektion<br />
<strong>München</strong> über keine derartige Einrichtung, auch nicht stationär.<br />
Alle diese Komponenten sind im Sattelaufl ieger MobAS zusammengefasst.<br />
MoBSA – Mobile Brandsimulationsanlage<br />
In diesem Sattelaufl ieger ist eine Raumsituation dargestellt, in der Brände aus Gründen des<br />
Umweltschutzes durch Gasbrenner und Rauchgasgeneratoren simuliert werden können.<br />
Insbesondere Extremsituationen wie Rauchgasdurchzündungen und Stichfl ammen werden hier<br />
unter realistischen Bedingungen kontrolliert dargestellt. Das richtige Verhalten jeder einzelnen<br />
Einsatzkraft ist in solchen Situationen von größter Bedeutung. Gemäß der letzten Überarbeitung<br />
und Verschärfung der FwDV 7 ist auch hier mindestens eine jährliche Einsatzübung für jeden<br />
Atemschutzgeräteträger vorgeschrieben. Der Sattelaufl ieger MoBSA schafft die Grundlage für<br />
die Einhaltung dieser Vorschrift.<br />
3
Das Jahr <strong>2008</strong> für die Münchner Feuerwehr<br />
Sattelzugmaschine<br />
Als Zugfahrzeug für die beiden Aufl ieger wurde eine Zugmaschine mit einem zul. Gesamtgewicht<br />
von 14 t und einem Zuggewicht von 30 t beschafft. Beide Aufl ieger müssen nicht gleichzeitig mobil<br />
sein. Bei den vorgeschriebenen Wiederholungsübungen verbleiben die Sattelaufl ieger tage- oder<br />
wochenweise an den entsprechenden Standorten, sodass eine Zugmaschine ausreichend ist.<br />
Zahlen und technische Daten<br />
MobAS MoBSA Zugmaschine<br />
Länge 13200 mm 13300 mm 6120 mm<br />
Breite 2550 – 4080 mm 2480 mm 2550 mm<br />
zul. Gesamtmasse 34000 kg 34000 kg 18000 kg<br />
Baujahr 08.07.08 08.07.08 20.08.07<br />
Die Beschaffungskosten für die drei Komponenten beliefen sich auf rund 1 Million Euro.<br />
4
Das Jahr <strong>2008</strong> für die Münchner Feuerwehr<br />
Neubau Feuerwache 4 – Schwabing<br />
2007 wurde in dem „Zukunftsorientierten Maßnahmenplan 2020“ auf die Problematik mit der<br />
Bausubstanz der Feuerwachen Schwabing, Ramersdorf und Milbertshofen hingewiesen.<br />
Im Fall der Feuerwache 4 – Schwabing ist eine wichtige Hürde gefallen. Nach langen<br />
Verhandlungen konnte die Landeshauptstadt <strong>München</strong> am 11. November <strong>2008</strong> von der<br />
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) das Grundstück des ehemaligen Zentrums für<br />
Katastrophenschutz (ZfK) in der Heßstraße übernehmen.<br />
Damit steht einem Neubau der Feuerwache 4 nichts mehr im Wege – die Planungen können<br />
beginnen. Die Schwabinger Wache wird von der Nordendstraße in die Heßstraße verlegt. Sie<br />
wird u. a. eine neue Integrierte Leistelle, die Abteilung Mitte der Freiwilligen Feuerwehr und ein<br />
Katastrophenschutzzentrum beherbergen.<br />
Analytische Task Force (ATF)<br />
Die Analytische Task Force ist eine Idee, die im Rahmen eines Forschungsvorhabens des<br />
ehemaligen Bundesamtes für Zivilschutz entstanden ist, das 1999 bei der Universität Hamburg-<br />
Harburg in Auftrag gegeben worden ist.<br />
Der Grundgedanke dabei ist, über das gesamte Bundesgebiet Stützpunkte zu bilden, die mit<br />
Schnelleinsatzgruppen Messungen und Berechnungen zur Ausbreitung von Gefahrstoffen bei<br />
Unfällen, Bränden oder Anschlägen durchführen können.<br />
Insgesamt gibt es dann bundesweit sieben dieser Stützpunkte. Das Bundesamt für<br />
Bevölkerungsschutz hat sich für die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> <strong>München</strong> entschieden, den Standort<br />
Süddeutschland aufzubauen und zu betreiben. Das vorhandene Know-how, die personelle<br />
Ausstattung, der gute Ausbildungsstand und die hohe Qualifi kation der Feuerwehrbeamten der<br />
Münchner Feuerwehr gaben den Ausschlag für die Entscheidung des Bundesamtes. Damit wird<br />
bei Einsätzen mit Gefahrstoffen die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> <strong>München</strong> den gesamten süddeutschen<br />
Raum mit der siebten Analytischen Task Force (ATF) abdecken. Bis zum Ende des Jahres<br />
2009 wird die Task Force mit der personellen Aufstellung, dem Aufbau des externen Experten-<br />
Netzwerks und ihrer technischen Ausstattung einsatzbereit sein.<br />
Das vom Bund fi nanzierte System baut auf Stützpunkte auf, die bereits mit messtechnischer<br />
Grundausstattung ausgerüstet sind. Diesen wird hochtechnisiertes Gerät zur Verfügung gestellt.<br />
Zwei weitere wichtige Komponenten dieses Systems sind die uneingeschränkte Mobilität<br />
(z. B. durch Hubschrauber) und externes Expertenwissen, das von örtlichen Naturwissenschaftlern,<br />
Ingenieuren und Medizinern abgerufen werden kann.<br />
Ziel ist die optimale Bewältigung von komplexen ABC-Lagen. Der Einsatz der Analytischen Task<br />
Force (ATF) ist dazu in drei Stufen gegliedert:<br />
• Einsatzstufe A: Beratung der Einsatzleitung vor Ort auf dem Kommunikationsweg<br />
• Einsatzstufe B: Teileinsatz von spezifi scher Messtechnik und eines Erkundungsteams<br />
am Einsatzort<br />
• Einsatzstufe C: In Abstimmung mit der örtlichen Einsatzleitung wird die komplette ATF<br />
an der Einsatzstelle tätig.<br />
In der Bundesrepublik gibt es bisher drei Standorte bei <strong>Berufsfeuerwehr</strong>en, die eine Analytische<br />
Task Force (ATF) unterhalten. Dies sind die Feuerwehren Hamburg, Frankfurt und Mannheim.<br />
5
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />
Insgesamt rückte die Feuerwehr <strong>München</strong> im vergangenen Jahr zu 61.430<br />
Alarmen aus. Im Vergleich zum Jahr 2007 sind das 2.471 Einsätze mehr.<br />
Bei allen sogenannten Blaulichteinsätzen im Bereich der Brandalarme und technischen Hilfeleistungen<br />
wurden die 21 Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr <strong>München</strong> in ihrem Ausrückebereich<br />
von der Integrierten Leitstelle alarmiert. Die rund 800 Frauen und Männer der Freiwilligen<br />
Feuerwehr unterstützten bei 1.293 Alarmen die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> im gesamten Stadtgebiet.<br />
Das Schaubild zeigt die Alarmierungen nach Aufgabenbereichen im Vergleich zum Vorjahr.<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
2007 <strong>2008</strong><br />
Brandalarme Hilfeleistungen Rettungsdienst Gesamt<br />
2007 3.986 17.056 37.917 58.959<br />
<strong>2008</strong> 4.070 17.811 39549 61.430<br />
6
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />
Brände<br />
Die Zahl der Brandalarme beläuft sich im abgelaufenen Jahr <strong>2008</strong> auf insgesamt 4.070.<br />
Hier ist eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.<br />
Bei 1.909 Einsätzen handelte es sich um tatsächliche Brände.<br />
Hierbei wird zwischen Groß-, Mittel- und Kleinbränden unterschieden.<br />
Kleinbrand Kleinlöschgerät, bis zu 1 C-Rohr<br />
Mittelbrand gleichzeitiger Einsatz von 2 – 3 C-Rohren<br />
Großbrand gleichzeitiger Einsatz von mehr als 3 C-Rohren<br />
<strong>2008</strong> 2007 2006 2005<br />
Brandalarme insgesamt 4.070 +2% 3.986 4.013 3.954<br />
Tatsächliche Brände 1.909 +2% 1.866 1.710 1.674<br />
davon Großbrände 9 -68% 28 7 12<br />
Fehlalarme 2.161 +2% 2.120 2.303 2.280<br />
davon böswillig 171 -8% 185 170 207<br />
Gerettete Personen unverletzt 252 -23% 326 295 239<br />
Gerettete Personen verletzt 185 -29% 260 204 284<br />
Brandtote 2 -50% 4 6 11<br />
im Krankenhaus verstorben 3 0 3 5 4<br />
Hilfeleistung<br />
Das Aufgabenfeld „Technische Hilfeleistungen“ beinhaltet alle Alarmierungen zu Verkehrs-, Bau-,<br />
Betriebs- und häuslichen Unfällen. Einsätze bei hilflosen Personen in Wohnungen und zur Tierrettungen<br />
zählen ebenfalls dazu.<br />
Die First-Responder-Einsätze sind ebenfalls Bestandteil dieser Einsatzzahlen. Bei den Einsatzstichworten<br />
„leblos/bewusstlos“, „Atemstillstand“, „Reanimation“ und „Polytrauma“ wird immer<br />
parallel zum Rettungsdienst auch ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
alarmiert.<br />
<strong>2008</strong> 2007 2006 2005<br />
Gesamtalarme 17.811 + 4% 17.056 17.489 15.417<br />
davon First-Responder 2.424 +50% 1.623 1.506 1.681<br />
eingeleitete Reanimationen 104 +35% 77 97 81<br />
Zeitvorteil gegenüber RD 1.444 +89% 763 501 784<br />
Gerettete Personen 3.035 +12% 2.701 2.584 2.214<br />
Tote Personen 334 -9% 367 378 494<br />
7
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />
Rettungsdienst<br />
Im Bereich des Rettungsdienstes werden von der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> fünf Notarztwagen (NAW) und<br />
sechs Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) für Stadt und Landkreis <strong>München</strong> betrieben.<br />
Der Kindernotarztdienst (KND) und Neugeborenen-Notarztdienst (NND) sowie zwei Großraumrettungswagen<br />
(GRTW) ergänzen als Spezialdienste das Rettungssystem.<br />
Die Rettungswagen (RTW) der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> sind zur sogenannten Spitzenabdeckung im<br />
Rettungsdienst eingesetzt<br />
<strong>2008</strong> 2007 2006 2005<br />
Gesamtalarme 39.549 +4% 37.917 36.213 35.647<br />
NAW und NEF 27.945 +3% 27.132 26.564 28.748<br />
KND 2.062 -3% 2.130 2.059 2.047<br />
NND 369 +0,5% 367 345 359<br />
RTW 9.173 +11% 8.288 7.245 6.899<br />
Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz<br />
Der vorbeugende Brandschutz erstellt Gutachten und Stellungnahmen bei Neubauten, bei baulichen<br />
Nutzungsänderungen, bei baulichen Anlagen größerer Art und Nutzung oder mit erhöhter<br />
Brandgefahr. Dazu gehören Waren- und Geschäftshäuser, Versammlungsstätten, Krankenanstalten<br />
und Heime, Hotels und Gaststätten.Auch in Anlagen mit brennbaren oder explosionsgefährdeten<br />
Stoffen, Messen, Ausstellungen, Dulten, unterirdischen Verkehrsbauten, öffentlichen<br />
Tiefgeschossen sowie dem Oktoberfest und sonstigen Großveranstaltungen sorgt die Branddirektion<br />
für den erforderlichen vorbeugenden Brandschutz.<br />
Das Aufgabengebiet umfasst:<br />
• Bearbeitung von Anfragen, Gesuchen und Anzeigen<br />
• Erlass von Betriebsauflagen<br />
• Teilnahme an Sicherheitsbegehungen<br />
Zahlen für das Jahr <strong>2008</strong>:<br />
• 1218 Stellungnahmen Baugenehmigungsverfahren<br />
• 2553 Stellungnahmen Veranstaltungen<br />
• 3421 Beratungen von Architekten, Bauherren und Bürgern<br />
• 11402 Feuerbeschauen<br />
• 2553 Veranstaltungsüberprüfungen<br />
• 453 Planungen und Abnahmen von Blitzschutzanlagen<br />
8
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />
Finanzen<br />
Die Landeshauptstadt <strong>München</strong> musste im vergangenen Jahr <strong>2008</strong> rund 112 Millionen Euro für<br />
die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> (abwehrender und vorbeugender Brandschutz), Freiwillige Feuerwehr und<br />
den Katastrophenschutz aufwenden.<br />
Durch Einnahmen in Höhe von 19,6 Millionen Euro reduziert sich die Belastung auf eine Differenz<br />
von 92,4 Millionen Euro.<br />
Millionen Euro<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Überträgt man die tatsächliche Belastung von 92,4 Millionen Euro auf die 1.367.314 * Bewohner<br />
der Landeshauptstadt <strong>München</strong>, die hier ihren Hauptwohnsitz haben, ergeben sich pro Kopf Ausgaben<br />
von täglich ca. 18 Cent.<br />
Für das Jahr 2009 wird der Haushalt auf rund 114 Millionen Euro angesetzt.<br />
* Quelle: Statistisches Amt der Landeshauptstadt <strong>München</strong>; Stand Dez. <strong>2008</strong><br />
Dienstunfälle<br />
Gesamt 117<br />
davon im Einsatzdienst 34<br />
Innendienst 66<br />
Arbeitsweg 17<br />
Finanzen<br />
<strong>2008</strong> 2007 2006 2005 2004<br />
Gesamtausgaben Einnahmen Differenz<br />
<strong>2008</strong> 2007 2006 2005<br />
-16%<br />
-28%<br />
-21%<br />
+47%<br />
139 132 160<br />
47 49 48<br />
83 69 97<br />
9 14 15<br />
9
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />
Pressebetreuung und Berichterstattung<br />
Im Jahr <strong>2008</strong> wurden bei 12 herausragenden Ereignissen am Einsatzort Außenstellen der Pressestelle<br />
eingerichtet.<br />
Dabei versorgten die Mitarbeiter der Pressestelle die Journalisten vor Ort mit Informationen aus<br />
erster Hand.<br />
Die Pressestelle berichtete im Jahr <strong>2008</strong> über<br />
• 164 nennenswerte Brandereignisse<br />
• 101 technische Hilfeleistungen<br />
• 78 Rettungsdiensteinsätze<br />
• 13 Einsätzen mit Tieren<br />
• 29 weitere besondere Ereignisse<br />
Die 533 herausgegebenen Presseberichte wurden mit 347 Einsatzfotos an die Medien<br />
versandt.<br />
Aus der Berichterstattung der Pressestelle resultierten ca. 820 Veröffentlichungen in<br />
verschiedenen Printmedien.<br />
In Zusammenarbeit mit ZDF, BR, BR α, SAT1/N24, RTL, RTL2, Süddeutsche TV,<br />
tv touring und münchen.tv entstanden insgesamt 46 Filmbeiträge, Reportagen und Live-<br />
Schaltungen zu den Themen Einsatz- und Alltagsgeschehen, Ausbildung, Kinder-Notarzt,<br />
Übungen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und allgemeine Sicherheitstipps für Bürgerinnen und Bürger.<br />
Führungen<br />
Die Pressestelle vermittelte 656 Gruppen mit 15.197 Besuchern einen informativen Besuch einer<br />
Feuerwache bzw. der Integrierten Leitstelle.<br />
Auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit freut sich die<br />
Pressestelle der Branddirektion <strong>München</strong><br />
und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit im Jahr <strong>2008</strong><br />
10
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />
Integrierte Leitstelle<br />
Die Integrierte Leitstelle (ILSt) ist eine Feuerwehreinsatzzentrale für die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und<br />
Freiwillige Feuerwehr <strong>München</strong>.<br />
Für das Stadt- und den Landkreisgebiet <strong>München</strong> mit zusammen ca. 1,6 Millionen Einwohnern<br />
koordiniert sie ebenfalls die Rettungsdiensteinsätze. Die ILSt befi ndet sich auf der Feuerwache<br />
3 im Westend.<br />
Notrufe<br />
Für die Notrufnummer 112 stehen 24 ISDN-Leitungen zur Verfügung, für die Krankentransportnummer<br />
19222 16 ISDN-Leitungen.<br />
Es bestehen Standleitung, u.a. zur Einsatzzentrale der Polizei, zu den Stadtwerken sowie zu den<br />
Leitstellen von U- und S-Bahn.<br />
Standleitungen<br />
22%<br />
Notruf 19222<br />
13%<br />
Sonstiges<br />
3%<br />
Notrufverteilung<br />
<strong>2008</strong><br />
Notrufe und Anfragen 920.903<br />
Notruf 112 571.662<br />
Notruf 19 222 120.358<br />
Standleitungen (z.B. Polizei) 200.777<br />
Sonstige Hilfeersuchen 28.106<br />
täglicher Durchschnitt 2.523<br />
Notruf 112<br />
62%<br />
11
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />
Einsatzaufkommen<br />
Aus diesen Anrufen entwickelten sich im Jahr <strong>2008</strong> ca. 350.000 Einsatzabwicklungen und<br />
Hilfeersuchen.<br />
ILST-Alarme, SIB u. KITH<br />
35%<br />
Feuerwehr<br />
6%<br />
SIB (Servicezentrum für Interhospitaltransfer und Bettenverwaltung)<br />
Im Arbeitsbereich Zentrale zur Weiterverlegung von Patienten (ZWv) wird die Verlegung von<br />
Patienten aus Kliniken höchster Versorgungsstufe in Krankenhäuser geringerer Versorgungsstufen<br />
organisiert. Ziel ist es die bessere Verfügbarkeit von Intensiv- und Spezialbetten zu gewährleisten.<br />
Die Koordinierungsstelle für Intensivtransporthubschrauber (KITH) ist zuständig für die Führung<br />
der vier in Bayern stationierten Intensivtransporthubschrauber (<strong>München</strong>, Nürnberg, Regensburg<br />
und Murnau).<br />
Insgesamt wurden durch das Servicezentrum SIB im Jahr <strong>2008</strong> ca. 16.000 Einsätze und Arbeitsvorgänge<br />
abgewickelt.<br />
Meldekopf der Stadtverwaltung<br />
Gesamteinsätze <strong>2008</strong><br />
Rettungsdienst<br />
59%<br />
Die ILSt leitet das Servicezentrum für Interhospitaltransfer und Bettenverwaltung (SIB) mit dem<br />
zentralen Bettennachweis für Kliniken im Rettungsdienstbereich <strong>München</strong> sowie dem Nachweis<br />
der Spezialbetten für Brandverletzte in Bayern.<br />
Außerhalb der üblichen Bürozeiten übernimmt die ILSt die Funktion des Meldekopfes der Stadtverwaltung<br />
<strong>München</strong>. In dringenden Fällen und bei außergewöhnlichen Ereignissen werden die<br />
entsprechenden städtischen Referate und zuständigen Behörden von ihr verständigt.<br />
12
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Zahlen<br />
Besondere Aufgaben<br />
Weiterhin übernimmt die ILSt die Alarmierung des THW für das Stadtgebiet <strong>München</strong>, der<br />
First-Responder-Einheiten im Landkreis, des Kriseninterventionsteams und der Hunderettungsstaffeln.<br />
Die ILSt ist im Katastrophenfall Führungsmittel und unterstützt in dieser Funktion die Gefahrenabwehrleitung<br />
(GAL) der Stadt <strong>München</strong>, die in den Stabs- bzw. Führungsräumen auf der Feuerwache<br />
3 ihre Arbeit aufnimmt.<br />
13
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
3. März - Pressestelle<br />
In einer gemeinsamen Aktion der Landeszentrale<br />
für Gesundheit, des Pestalozzigymnasiums<br />
<strong>München</strong> und der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> wird<br />
der Aktionstag Disco-Fieber durchgeführt. Die<br />
Pressestelle der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> weist auf<br />
den Termin am Montag, dem 10. März <strong>2008</strong><br />
hin. Disco-Fieber soll helfen, das sog. Disco-<br />
Unfälle vermieden werden.<br />
26. März - Pressestelle<br />
Die Pressestelle gibt einen Terminhinweis für<br />
die gemeinsame Jahrespressekonferenz von<br />
<strong>Berufsfeuerwehr</strong> und Freiwilliger Feuerwehr<br />
heraus: Donnerstag, 3. April <strong>2008</strong> - Hauptfeuerwache.<br />
31. März - Unterhaching<br />
Oberbranddirektor a. D. Dipl.-Ing. Karl Seeger,<br />
langjähriger Dienststellenleiter der Branddirektion<br />
<strong>München</strong>, feiert bei bester Gesundheit<br />
seinen 80. Geburtstag. Der amtierende Feuerwehrchef<br />
Wolfgang Schäuble stattet mit einer<br />
Delegation seinem Vorvorgänger einen Besuch<br />
ab und überbringt dem Jubilar die besten<br />
Glückwünsche im Namen der Feuerwehr<br />
<strong>München</strong>.<br />
3. April - Jahresdienstversammlung<br />
Freiwillige Feuerwehr<br />
Zahlreiche Gäste finden den Weg zur Jahresdienstversammlung<br />
der Freiwilligen Feuerwehr<br />
<strong>München</strong> in das Casino der Kraus-Maffei-AG.<br />
Kreisverwaltungsreferent Dr. Blume-Beyerle<br />
lobt die gute Zusammenarbeit zwischen<br />
<strong>Berufsfeuerwehr</strong> und Freiwilliger Feuerwehr.<br />
Kommandant Rupert Saller gibt einen Über-<br />
blick über die letzten 6 Jahre seiner Amtszeit.<br />
24 Mitglieder werden aufgrund 12-jähriger<br />
Dienstzeit mit der Medaille „<strong>München</strong> leuchtet“<br />
in Bronze ausgezeichnet. Als letzter Tagesordnungspunkt<br />
steht die Neuwahl des Kommandanten<br />
und seines Stellvertreters auf der<br />
Tagesordnung. Die bisherigen Amtsinhaber<br />
werden mit deutlicher Mehrheit in ihren Ämtern<br />
bestätigt.<br />
7. April - Lübeck<br />
Am 28. und 29. März findet in Lübeck die 12.<br />
Deutsche Volleyballmeisterschaft der <strong>Berufsfeuerwehr</strong>en<br />
statt. 17 Mannschaften reisen<br />
14
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
aus dem gesamten Bundesgebiet an. Das junge,<br />
hochmotivierte Team der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
<strong>München</strong> belegt nach einer hart umkämpften<br />
Vorrunde den 8. Platz. Sieger wird die<br />
BF Berlin.<br />
24. April - Girls-Day <strong>2008</strong><br />
Die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> <strong>München</strong> kann am bundesweiten<br />
„Girls-Day <strong>2008</strong>“ hohen Besuch<br />
begrüßen. Staatsministerin Christa Stewens<br />
besucht die Hauptfeuerwache, um mit den<br />
Schülerinnen gemeinsam diesen Aktionstag zu<br />
verbringen. Insgesamt sind rund 80 Mädchen<br />
auf verschiedenen Münchner Feuerwachen zu<br />
Besuch, um einen Einblick in den Alltag und<br />
das Arbeitsspektrum einer <strong>Berufsfeuerwehr</strong> zu<br />
bekommen.<br />
31. Mai - „Olympia 08“<br />
Das Gelände<br />
rund um<br />
das Olympia-<br />
Eisstadion ist<br />
Schauplatz<br />
einer großangelegtenKatastrophenschutzübung.<br />
Bei „Olympia 08“, so<br />
der Name des Szenarios, wirken mehr als 400<br />
Beteiligte –Einsatzkräfte und Verletztendarsteller-<br />
mit. Die angenommene Lage ist ein sog.<br />
Massenanfall von Verletzten (MANV) nach einer<br />
Gasexplosion. Übungsschwerpunkt ist die<br />
Verteilung und der Transport der Verletzten.<br />
Kreisverwaltungsreferent Dr. Blume-Beyerle,<br />
Oberbranddirektor Schäuble, Polizeivizepräsident<br />
Kopp und eine Beobachterin des Auswärtigen<br />
Amtes, Frau Dr. Bellinger, begleiten die<br />
Übung.<br />
15
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
10. Juni - UEFA-EM in Innsbruck<br />
Beim UEFA-Europameisterschaftsspiel zwischen<br />
Spanien und Russland unterstützen 45<br />
Einsatzkräfte von <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und Freiwilliger<br />
Feuerwehr die österreichischen Kollegen.<br />
Das aus zwölf Fahrzeugen bestehende<br />
Kontingent bezieht nach der Einweisung durch<br />
die örtliche Feuerwehr im Osten der Stadt Innsbruck<br />
Stellung.<br />
30. Juni - Mit dem „Löschzug“ nach Verona<br />
Ein besonderes Dankeschön erhalten 20 ehrenamtliche<br />
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr<br />
<strong>München</strong>. Am 12. und 13. Juli reisen sie<br />
zusammen mit weiteren 280 Personen im Zug<br />
nach Verona. Initiiert und finanziert wird die<br />
Reise durch die HypoVereinsbank, Premiumpartner<br />
der 850-Jahr-Feier <strong>München</strong>s. Kommandant<br />
und Stadtbrandrat Saller konnte aus<br />
den Händen von HVB-Vorstand Klaus Greger<br />
den Gutschein bei einer Drehleiterfahrt über<br />
die Dächer <strong>München</strong>s entgegen nehmen. Die<br />
HypoVereinsbank lädt insgesamt 300 sozial<br />
und kulturell engagierte Münchner Bürger und<br />
Vertreter der Stadt zu dieser Begegnungsreise<br />
ein. Auf dem Programm steht u. a. ein Besuch<br />
der Oper Tosca.<br />
17. Juli - Waldbrandübung TERREX 08<br />
Feuer und Bewegung in der Fröttmaninger<br />
Heide- Eindeutiger Höhepunkt der TERREX<br />
08 war die über zweistündige Lehrvorführung<br />
auf dem <strong>München</strong>er Standortübungsgelände<br />
„Fröttmaninger Heide“ am 17. Juli <strong>2008</strong>. Hier<br />
wurde das praktische Zusammenwirken ziviler<br />
und militärischer Brandbekämpfungskräfte<br />
eindrucksvoll demonstriert. Unter den Augen<br />
von rund 150 Gästen aus dem In- und<br />
Ausland, darunter der Staatssekretär beim<br />
Bundesminister der Verteidigung, Christian<br />
Schmidt, und der bayerische Innenminister,<br />
Joachim Herrmann, entfaltete sich ein<br />
gewaltiges Szenario: Das Waldstück vor der<br />
Zuschauertribüne ist in dichten Rauch gehüllt,<br />
es riecht nach verbranntem Holz, Flammen<br />
züngeln zwischen den Bäumen hervor. Hinter<br />
dem Wäldchen liegt ein Industriegebiet, ein<br />
Übergreifen der Flammen muss unbedingt<br />
verhindert werden. Kettensägen kreischen,<br />
Bäume und Sträucher fallen. Im „Kampf<br />
der verbundenen Waffen“ gegen die<br />
Flammen werden alle verfügbaren Kräfte<br />
zusammengefasst: Löschfahrzeuge drängen<br />
die Flammen zurück, Hubschrauber werfen<br />
das rettende Nass aus riesigen Behältern auf<br />
den Wald, Planierraupen und Pionierpanzer<br />
pfl ügen den Boden, um alle Glutnester zu<br />
ersticken. Von der Feuerwehr <strong>München</strong><br />
beteiligen sich an dieser Lehrvorführung die<br />
Flughelfer der Freiwilligen Feuerwehr <strong>München</strong>,<br />
die zusammen mit einem Hubschrauber des<br />
Typs CH 53 des Transporthubschrauberregiments<br />
25 Laupheim einen Löschwasser-<br />
Außenlastbehälter SEMAT F 5.000 erfolgreich<br />
zum Einsatz bringen.<br />
18. Juli - 5. Nationaler<br />
„Leistungsvergleich Höhenrettung“<br />
16
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Acht Mannschaften der <strong>Berufsfeuerwehr</strong>en<br />
Augsburg, Berlin, Chemnitz, Düsseldorf, Erfurt,<br />
Hamburg, Hannover, Oldenburg und eine<br />
Gruppe des THW Bendorf kämpfen um den<br />
Sieg. Das Team der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> <strong>München</strong><br />
(Vorjahressieger) nimmt als Gastgeber und<br />
somit Organisator des Wettbewerbs außer<br />
Konkurrenz daran teil. Nach verschiedenen<br />
Disziplinen steht die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> Berlin<br />
als Sieger fest. Zweiter wird die BF Düsseldorf<br />
vor den Kollegen aus Hannover.<br />
9. September<br />
Feuerwehrmann ist genetischer Zwilling<br />
Viel mehr Wert als 6 richtige im Lotto ist für<br />
eine 36-jährige Italienerin der <strong>Berufsfeuerwehr</strong>mann<br />
Christian Anzenberger. Im August letzten<br />
Jahres ließ sich der 24-jährige Brandmeister<br />
für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei<br />
(DKMS) typisieren. Schon im Dezember darauf<br />
wurde ihm mitgeteilt, dass er als potentieller<br />
Spender für eine an Leukämie erkrankte junge<br />
Frau in Frage kommt. Nach Abschluss aller<br />
Voruntersuchungen entnehmen ihm die Ärzte<br />
in Ulm die überlebenswichtigen Zellen durch<br />
eine periphere Stammzellenentnahme. Hierbei<br />
werden aus dem Spenderblut mit einem<br />
Zellseparator die benötigten Zellen gesammelt.<br />
Die Münchner <strong>Berufsfeuerwehr</strong> unterstützt<br />
immer wieder Typisierungsaktionen der<br />
DKMS. Der Dienststellenleiter der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
<strong>München</strong>, Oberbranddirektor Wolfgang<br />
Schäuble, überreicht Christian Anzenberger<br />
- nicht ohne Stolz - eine Urkunde der DKMS für<br />
das uneigennützige Engagement.<br />
1. Oktober<br />
Spende für Kindernotarztdienst<br />
Die Belegschaft der Vereinigten IKK spendet<br />
für den Förderverein des Kindernotarztdienstes<br />
<strong>München</strong> 1.000 €. Der Regionaldirektor<br />
der IKK, Klaus Kamitz, hebt bei der Übergabe<br />
des Schecks die Bereitschaft seiner Mitarbeiter<br />
hervor, gesammeltes Geld eines Kollegenabschiedes<br />
nicht bei einem Grillfest zu verbrauchen,<br />
sondern in die Gute Sache zu investieren.<br />
Der seit 1990 bestehende Münchner<br />
Kindernotarztdienst ist eine deutschlandweit<br />
einmalige Einrichtung und wird gemeinsam<br />
von der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> <strong>München</strong> und vier<br />
Münchner Kinderklinken getragen.<br />
17
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
25. Oktober - Lange Nacht der Museen<br />
Auch in diesem Jahr öffnet das Münchner<br />
Feuerwehrmuseum seine Pforten und nimmt<br />
an der Langen Nacht der Museen teil. Neben<br />
einem informativen Rundgang durch die<br />
Räumlichkeiten und verschiedenen Angeboten<br />
von Erster Hilfe mit einem Defi brillator bis hin<br />
zu einer kleinen Cocktailbar sind die Besucher<br />
aufgerufen, sich durch eine Blutabnahme<br />
im Rahmen der Aktion Knochenmarkspende<br />
Bayern typisieren zu lassen. Knapp 60 der<br />
über 500 abendlichen Besucher nehmen<br />
das Angebot an und werden in die weltweite<br />
Spenderdatenbank aufgenommen.<br />
29. Oktober - Bürgerpreis der SPD<br />
Die Abteilung Sendling der Freiwilligen<br />
Feuerwehr <strong>München</strong> erhält den Bürgerpreis<br />
<strong>2008</strong> des SPD Ortsvereins Sendling. Der mit<br />
200 € dotierte Preis wird im Bürgersaal der<br />
Himmelfahrtskirche vom stellvertretendem<br />
Ortsvorsitzenden Peter Rosner in Anwesenheit<br />
von zahlreichen Mitgliedern der Feuerwehr<br />
und interessierten Sendlinger Bürgern<br />
übergeben. In seiner Laudatio bezeichnet<br />
Stadtrat Horst Lischka die Zusammenarbeit<br />
von <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und Freiwilliger<br />
Feuerwehr am Beispiel „seines“ Stadtviertels<br />
als Erfolgsgeschichte. Überrascht über die<br />
Auszeichnung zeigt sich der Abteilungsführer<br />
Christian Haumayr. Mit so einer Auszeichnung<br />
hätten sie nie gerecht, so der Chef der<br />
Sendlinger Floriansjünger.<br />
8. November<br />
11. Münchner Feuerwehr-Symposium<br />
Auch in diesem Jahr kann der<br />
Stadtfeuerwehrverband die Gastfreundschaft<br />
der Versicherungskammer Bayern nutzen und<br />
das 11. Münchner Feuerwehr-Symposium<br />
in deren Räumlichkeiten in der Warngauer<br />
Straße abhalten. Schirmherr Dr. Blume-<br />
Beyerle begrüßt Gäste aus Südtirol, Ungarn,<br />
Österreich sowie aus Baden-Württemberg<br />
und Hessen. Die Moderation des Symposiums<br />
übernimmt Branddirektor Christoph Altheim.<br />
Oberstleutnant Hans Mundwiler, ehemaliger<br />
Kommandant der BF Zürich betritt als erster<br />
Referent das Podium und schildert den<br />
Anwesenden den Einsatzverlauf und die<br />
Erkenntnisse des Unfalls im Viamalatunnel<br />
vom 16. September 2006. Im folgt der stellv.<br />
Leiter der BF Köln, Branddirektor Johannes<br />
Feyrer, der über einen Störfall in einem Kölner<br />
Chemiebetrieb referiert. Nach der Mittagspause<br />
runden Vorträge über das richtige Belüften bei<br />
Bränden und die demografi sche Entwicklung<br />
bei den Feuerwehren die Veranstaltung<br />
ab. Oberbranddirektor Wolfgang Schäuble<br />
bedankt sich in seinem Abschlusswort bei<br />
den Referenten und dem Gastgeber für die<br />
gelungene Veranstaltung.<br />
18
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
17. November<br />
Neuer Christbaum für den Marienplatz<br />
Gegen 4.30 Uhr trifft der diesjährige Christbaum<br />
auf dem Münchner Marienplatz ein. Die 27<br />
Meter hohe Fichte hat die Marktgemeinde<br />
Bad Reichenhall gestiftet. Ein Autokran der<br />
<strong>Berufsfeuerwehr</strong> <strong>München</strong> stellt den Baum<br />
auf.<br />
28. November - Tipps zur Weihnachtszeit<br />
„Alle Jahre wieder....“. Während sich die<br />
Bevölkerung auf einen besinnlichen Advent<br />
und eine ruhige Weihnachtszeit einstimmt, gibt<br />
die Pressestelle der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> wie in<br />
jedem Jahr Verhaltenstipps zur Weihnachtszeit<br />
heraus.<br />
12. Dezember - Außenlasttransport-Übung<br />
mit der Polizeihubschrauberstaffel<br />
Fliegerhorst Erding. Am 12.12.<strong>2008</strong> übten<br />
mehrere Hubschrauberbesatzungen der Polizei<br />
mit den Flughelfern der Freiwilligen Feuerwehr<br />
<strong>München</strong> den Transport von diversen<br />
Außenlasten. Die Münchner Feuerwehrleute<br />
verlasteten hierzu die unterschiedlichsten<br />
Gerätschaften (Tragkraftspritzen, Schläuche,<br />
Löschwasserbehälter usw.) in Lastennetzen<br />
oder an Lastengehängen und fi xierten<br />
anschließend die Lasten unter dem<br />
schwebenden Polizeihubschrauber an<br />
diesem. Nach Abschluss dieser äußerst<br />
anspruchsvollen Übung zeigte sich der Leiter<br />
der Polizeihubschrauberstaffel Bayern, Herr<br />
Polizeioberrat Joachim Walzig beeindruckt<br />
vom Leistungsstand der Münchner Flughelfer.<br />
Die Zusammenarbeit Polizei/Feuerwehr<br />
konnte wiederum als gelungen bezeichnet<br />
werden. Die nächste Übung mit den Edelweiß-<br />
Hubschraubern ist bereits für das Frühjahr<br />
2009 terminiert.<br />
19
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
24. Dezember - Hauptfeuerwache<br />
Die 2. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt<br />
<strong>München</strong>, Christine Strobl, stattet an<br />
Heiligabend den Einsatzbeamten der<br />
Hauptfeuerwache stellvertretend für alle<br />
diensthabenden Münchner Feuerwehrbeamten<br />
einen Besuch ab. In ihrer Begleitung befi ndet<br />
sich auch Kreisverwaltungsreferent Dr.<br />
Wilfried Blume-Beyerle. Oberbranddirektor<br />
Wolfgang Schäuble begrüßt die Gäste. In ihrer<br />
Ansprache bedankt sich Strobl für die Arbeit<br />
des zurück liegenden Jahres und überreicht<br />
als kleines Dankeschön jeder Einsatzkraft ein<br />
kleines Präsent.<br />
20
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Bemerkenswertes und Kurioses<br />
„Glück im Unglück“<br />
29. Januar, Einsteintraße<br />
Sagenhaftes Glück hat ein 35-jähriger Arbeiter.<br />
Er ist in einem leerstehenden, vierstöckigen<br />
Geschäftshaus mit Abbrucharbeiten beschäftigt.<br />
Dabei übersieht er die Öffnung einer Lüftungsanlage<br />
und stürzt in einen ca. 25 Meter<br />
tiefen Lüftungsschacht. Das große Glück im<br />
Unglück besteht für den Mann darin, dass sich<br />
der Schacht nach unten hin verjüngt und zudem<br />
am Ende eine Biegung aufweist. Dadurch<br />
wird der Fall des Mannes mehr oder weniger<br />
sanft abgebremst. Er zieht sich „nur“ Frakturen<br />
an den Beinen, Schürfwunden und Prellungen<br />
zu. Kollegen befreien den Mann. Ein Feuerwehr-Notarztteam<br />
bringt den „Abgestürzten“ in<br />
ein Krankenhaus.<br />
„Umgelegt“<br />
17. Februar, Tegernseer Landstraße<br />
Das Agfa-Hochaus an der Tegernseer<br />
Landstraße, einstiger Blickfang am südlichen<br />
Stadtrand von <strong>München</strong>, wird nach einer<br />
langen Planungs- und Vorbereitungsphase<br />
gesprengt. An seiner Stelle entsteht ein neuer<br />
Wohn- und Gewerbepark. Ab 8.30 Uhr sind<br />
180 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr<br />
vor Ort. In Zusammenarbeit mit der Polizei wird<br />
die Evakuierung der umliegenden Gebäude<br />
durchgeführt. Exakt um 12.05 Uhr ist es soweit.<br />
Der 51 Meter hohe Gigant wird gesprengt.<br />
Nach einer eleganten Drehung stürzt er in sein<br />
„Fallbett“.<br />
„Glück im Unglück II“<br />
21. Februar, Riesenfeldstraße<br />
Einen sehr aufmerksamen Schutzengel hat<br />
ein eineinhalbjähriger Junge im Münchner<br />
Norden. In einem unbemerkten Augenblick<br />
klettert er auf ein Sofa in einer im 4. Stock<br />
gelegenen Wohnung und steigt auf den<br />
Sims eines geöffneten Fensters. Es kommt<br />
wie es kommen muss. Er stürzt ab und<br />
landet auf dem Rasen vor dem Gebäude.<br />
Rettungskräfte von <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und<br />
einem privaten Rettungsdienst versorgen den<br />
Buben und transportieren ihn umgehend in ein<br />
Krankenhaus. Nach eingehender klinischer<br />
Untersuchung steht fest, dass er „nur“ einen<br />
Oberschenkelbruch erlitten hat.<br />
„Eingezwickt“<br />
2. März, Leipziger Straße<br />
Gegen 6 Uhr morgens geht ein 70 Jahre alter<br />
Mann in seinem Einfamilienhaus die Treppe<br />
vom Erdgeschoss in den 1. Stock hinauf. Er<br />
stürzt auf der Treppe und fädelt mit seinem<br />
linken Arm so unglücklich am hölzernen<br />
Treppengeländer ein, dass er sich aus eigener<br />
Kraft nicht mehr befreien kann. Um kurz nach<br />
12 Uhr mittags fi ndet ihn eine Bekannte und<br />
alarmiert sofort die Feuerwehr. Diese sägt<br />
mehrere Geländerstäbe heraus. Jetzt kann<br />
der Mann durch den Rettungsdienst behandelt<br />
werden. Eine Untersuchung in der Klinik ergibt,<br />
dass der Mann Schürfwunden und Prellungen<br />
erlitten hat.<br />
„Feuer bei der Feuerwehr“<br />
13. März, Bassermannstraße Feuerwache 6<br />
21
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Bemerkenswertes und Kurioses<br />
Es ist zwar nicht Freitag, der 13., sondern<br />
Donnerstag, aber trotzdem sind dunkle Wolken<br />
am Himmel über der Feuerwache 6. Gegen<br />
23.20 Uhr bemerkt ein Feuerwehrbeamter bei<br />
einem Kontrollgang, dass aus einer Lagerhalle<br />
schwarzer Rauch dringt. Sofort alarmiert er<br />
seine Kollegen und die Integrierte Leitstelle<br />
über den Vorfall. Die Halle wird als Material-<br />
und Gerätelager genutzt. Da die Anfahrt ja<br />
erwiesener Maßen ziemlich kurz ist, haben die<br />
Kollegen der Feuerwache 6 den Brand schnell<br />
unter Kontrolle. Ein Versorgungs-Lkw war in<br />
Brand geraten. Der Brandrauch hinterlässt<br />
seine Spuren im ganzen Gebäude. Schaden<br />
mindestens 150.000 €.<br />
„25-Meter-Sturz“<br />
15. April, Luitpoldstraße<br />
Riesenglück hat ein 55-jähriger Monteur, der bei<br />
Wartungsarbeiten an einer Aufzugskabine aus<br />
ca. 25 Meter abstürzt. Er steht auf dem Dach<br />
der Fahrgastkabine, die sich im 7. Stockwerk<br />
befi ndet. Diese hat er vorschriftsmäßig<br />
mit einem Mehrzweckzug gesichert. Als er<br />
eine Umlenkrolle ausbaut, bricht plötzlich<br />
ein Kettenglied des Mehrzweckzuges und<br />
die Kabine stürzt ungebremst in die Tiefe.<br />
Geistesgegenwärtig klammert sich der Arbeiter<br />
an ein Stahlseil und kann daran nach unten<br />
rutschen. Im Erdgeschoss trifft er auf die nun<br />
zum Stehen gekommen Aufzugskabine. Durch<br />
die große Reibungshitze erleidet der Mann<br />
Verbrennungen an den Händen und Füßen<br />
sowie diverse Prellungen, die er sich beim<br />
Aufschlag auf das Kabinendach zugezogen<br />
hat. Ein Feuerwehr-Notarztteam bringt ihn<br />
in ein Krankenhaus. Nach Polizeiangaben<br />
entsteht an dem hochwertig ausgestatteten<br />
Aufzug ein Sachschaden von mindestens<br />
100.000 €.<br />
„Schwabinger Rundlauf“<br />
17. Mai, Schleißheimer Straße<br />
Mit einem besonders laufkräftigen Patienten<br />
hat es das Notarztteam der Rettungswache<br />
Nord zu tun. Der junge Mann wird aufgrund<br />
von Drogenkonsum in der Wohnung seines<br />
Freundes bewusstlos. Nach einer Behandlung<br />
vor Ort steht der Transport in ein Krankenhaus<br />
an. Da es dem Patienten zwischenzeitlich<br />
deutlich besser geht, macht man sich zu Fuß<br />
auf den Weg zum Rettungswagen. Plötzlich gibt<br />
der Mann Gas und läuft den Rettungskräften<br />
davon. Ein laufstarker Rettungsassistent der<br />
<strong>Berufsfeuerwehr</strong> nimmt die Verfolgung auf. Der<br />
Weg führt von der Schleißheimer Straße durch<br />
den Luitpoldpark, dann weiter über die Karl-<br />
Theodor-Straße bis zur Destouchesstraße.<br />
Dort kann ihn die Polizei, die ständig über<br />
Handy informiert wird, festnehmen. Jetzt<br />
kommt der Drogenkonsument doch noch in<br />
eine Klinik, da eine erneute Bewusstlosigkeit<br />
aufgrund des unbekannten Drogencocktails<br />
nicht ausgeschlossen werden kann.<br />
„Aktive Schutzengel“<br />
27. Mai, Wildenrother Straße<br />
Ein viereinhalb Jahre altes Mädchen spielt am<br />
Nachmittag in ihrem Kinderzimmer im 3. Stock.<br />
Dabei fällt sie aus dem Fenster. Der 9-Meter-<br />
Sturz auf das Betonpfl aster wird nur durch einen<br />
Strauch etwas abgebremst. Der Kindernotarzt<br />
der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> befi ndet sich ganz in der<br />
Nähe auf der Rückfahrt von einem Einsatz.<br />
Dadurch können die von Nachbarn begonnen<br />
Ersthelfermaßnahmen sehr zügig fortgesetzt<br />
werden. Das Mädchen erleidet beim Sturz wie<br />
durch ein Wunder lediglich Platzwunden und<br />
Prellungen.<br />
„Dicker Finger“<br />
7. Juni, Trogerstraße<br />
Die ganze Sache war natürlich etwas anders<br />
geplant. Eine 18 Jährige bekommt von ihrem<br />
Freund einen Ring geschenkt. Sie streift sich<br />
das schöne Stück über einen Finger. Als sie ihn<br />
wieder abnehmen will, ist der Finger so stark<br />
angeschwollen, dass für die Beiden nur der<br />
Weg in ein Krankenhaus bleibt. Auch dort ist<br />
man zunächst ratlos, da mit den vorhandenen<br />
Mitteln der Ring nicht entfernt werden kann.<br />
Erst der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> gelingt es, mit<br />
Spezialwerkzeug, einer sog. oszillierenden<br />
Säge, den Ring vom Finger zu schneiden.<br />
22
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Bemerkenswertes und Kurioses<br />
„Gefahrensucher“<br />
25. Juni, Goethestraße<br />
Ein kürzlich nach <strong>München</strong> gezogenes Ehepaar<br />
muss nach dem morgendlichen Joggen<br />
feststellen, dass sie ihren Wohnungsschlüssel<br />
an der Innenseite der Türe stecken gelassen<br />
haben. Der Mann zeigt Entschlossenheit und<br />
will durch ein geöffnetes Fenster in seine im<br />
sechsten Obergeschoss gelegene Wohnung<br />
einsteigen. Dazu begibt er sich auf den Speicher<br />
und dann über ein Kaminkehrerfenster auf das<br />
Dach des Gebäudes. Auf einer Dachgaube<br />
ist dann Schluss mit der riskanten Aktion. Er<br />
unterschätzt die Dachneigung und traut sich<br />
nicht mehr weiter. Die Feuerwehr kann mit Hilfe<br />
einer Drehleiter den Mann wieder in Sicherheit<br />
bringen.<br />
„Rettung in letzter Sekunde“<br />
12. Juli, Claudius-Keller-Straße<br />
Gegen 7 Uhr morgens nimmt die Integrierte<br />
Leitstelle der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> einen Notruf<br />
aus der Claudius-Keller-Straße entgegen.<br />
Während des Gespräches zwischen einer 83jährigen<br />
Frau und dem Leitstellenmitarbeiter<br />
kollabiert diese. Sie kann nur noch mitteilen,<br />
in welcher Straße sie wohnt, mehr nicht.<br />
Unverzüglich wird ein Notarzt und ein<br />
Löschfahrzeug als First-Responder alarmiert.<br />
Um die genaue Einsatzadresse zu ermitteln,<br />
werden neben einer Anschlussfeststellung<br />
über die Telekom auch Ermittlungen durch die<br />
Polizei eingeleitet. Schon nach kurzer Zeit kann<br />
den beiden alarmierten Fahrzeugen die genau<br />
Hausnummer per Funk durchgegeben werden.<br />
Über eine Leiter steigen die Einsatzkräfte in ein<br />
geöffnetes Fenster im 1. Stock ein und fi nden<br />
die Frau bewusstlos auf. Nach einer sofort<br />
eingeleiteten Wiederbelebung kann die Frau<br />
mit eigenem Herzrhythmus in ein Krankenhaus<br />
gebracht werden.<br />
„Benzinpreis wackelt“<br />
24. Juli, Schäftlarnstraße<br />
Im September 2007 drohte an gleicher Stelle<br />
der Benzinpreis schon einmal zu fallen.<br />
Die Anzeige wurde von einem Lieferwagen<br />
gerammt und musste von der Feuerwehr<br />
demontiert werden. Jetzt, 10 Monate später,<br />
das gleiche Bild an gleicher Stelle. Erneut<br />
ist ein Lieferwagen der Grund, warum der<br />
Benzinpreis schon wieder wackelt. Die Fahrerin<br />
unterschätzt die Höhe des Preisschilds und<br />
rammt dieses. Die Feuerwehrkräfte klemmen<br />
23
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Bemerkenswertes und Kurioses<br />
die Stromzufuhr ab und sichern die digitale<br />
Anzeige vor dem Umfallen. Das Umlegen<br />
wird von einer Privatfi rma durchgeführt. Der<br />
Tankstellenbetreiber hofft für die Zukunft, dass<br />
sein Spritpreis „stabil“ bleibt.<br />
„Sprung ins Ungewisse“<br />
9. August, U-Bhf Giesing<br />
Ein 24-jähriger Soldat leistet sich eine grobe<br />
Fehleinschätzung. Er ist der Meinung, dass<br />
hinter einer ca. 1 m hohen Mauer das gleiche<br />
Niveau vorhanden ist, wie davor. Er irrt aber<br />
in dieser Annahme, denn dahinter geht es<br />
rund 5 Meter in die Tiefe auf den Bahnsteig.<br />
Seine geschockte Begleiterin alarmiert die<br />
Rettungskräfte, die den Mann mit Verdacht<br />
auf innere Verletzungen in ein Krankenhaus<br />
einliefern.<br />
„Die Feuerwehr bitte in den OP“<br />
2. September, Planegg - Behringstraße<br />
Bei Umbauarbeiten stürzt ein 56-jähriger<br />
Installateur aus ca. 3 Meter so unglücklich von<br />
einer Leiter, dass sich eine Strebe in seinen<br />
Rücken bohrt. Rettungsdienst und Notarzt<br />
versorgen den Verletzten. Die Freiwillige<br />
Feuerwehr Planegg trennt die Sprosse von<br />
der Leiter ab. Jetzt kann der Patient in eine<br />
Klinik gebracht werden. Ein rund 25 Zentimeter<br />
langes Sprossenteil befi ndet sich immer noch<br />
im Körper des Mannes. Da das Klinikum nicht<br />
über das nötige Werkzeug für diesen extremen<br />
Fall verfügt, wird die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> um Hilfe<br />
gebeten. In der Hauptfeuerwache befi ndet<br />
sich seit dem Jahre <strong>2008</strong> ein Koffer mit<br />
Spezialwerkzeug, der bei Bedarf angefordert<br />
werden kann. In Zusammenarbeit mit dem OP-<br />
Team der Klinik beteiligt sich die Besatzung<br />
des Löschfahrzeuges der Hauptfeuerwache<br />
an der Entfernung des Fremdkörpers im<br />
Operationssaal.<br />
„Brezenkauf mal anders“<br />
27. September, Wasserburger Landstraße<br />
Sehr großes Glück haben am Mittag zwei<br />
Angestellte und drei Kunden einer Bäckerei.<br />
Ein 66 Jahre alter Fahrer eines KIA Sorento ist<br />
vor dem Geschäft mit einem Ausparkmanöver<br />
beschäftigt. Als er nach einigem rangieren<br />
abfahrbereit ist, heult plötzlich sein Motor<br />
auf und der Wagen schießt in die Front des<br />
Bäckerladens. Die Ladentheke wird um 5 Meter<br />
nach hinten geschoben. Das Fahrzeug steckt<br />
bis zur Hälfte in dem Geschäft. Angestellte und<br />
Kunden werden leicht bis mittelschwer verletzt,<br />
der Unglücksfahrer bleibt unverletzt.<br />
„Kupferne Handschellen“<br />
4. Oktober, Münchner Straße<br />
24
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Bemerkenswertes und Kurioses<br />
Reinigungsarbeiten am Sieb der Dachrinne<br />
werden einem 73 Jahre alten Rentner beinahe<br />
zum Verhängnis. Auf seinem Balkon hat er<br />
neben dem Geländer eine Bockleiter aufgestellt.<br />
Auf Zehenspitzen balancierend fasst er mit<br />
der rechten Hand in das Fallrohr und bleibt<br />
stecken. Neben der misslichen Lage, in der<br />
er sich jetzt befi ndet, droht er auch noch ca.<br />
7 Meter abzustürzen. Feuerwehrleute sichern<br />
den Mann und Sägen den Einlaufstutzen der<br />
Dachrinnen ab. Jetzt kann der Pechvogel<br />
von seiner kupfernen Handschelle befreit.<br />
Die leichten Schnittwunden versorgt ein<br />
Rettungswagen vor Ort.<br />
„Siebenjähriger als Lebensretter“<br />
13. Oktober, Erhardstraße<br />
Vorbildlich verhält sich ein siebenjähriger Bub<br />
bei einer allergischen Reaktion seiner Großmutter.<br />
Sie ist Allergikerin und wird im Auto<br />
von einer Biene gestochen. Der Zustand von<br />
ihr verschlechtert sich rapide, sodass sie sich<br />
nicht mehr die mitgeführte Notfallspritze injizieren<br />
kann. Der Enkel verständigt mit seinem<br />
Mobiltelefon, in dem er nur vier gespeicherte<br />
Nummern anrufen kann, seinen Vater und<br />
schildert ihm die Situation. Dieser setzt in der<br />
Folge den Notruf ab. Bis zum Eintreffen der<br />
Rettungskräfte verliert die Frau das Bewusstsein.<br />
Der Feuerwehr-Notarzt kann sie stabilisieren<br />
und in ein Krankenhaus bringen. Durch<br />
sein schnelles und umsichtiges Handeln hat<br />
der Siebenjährige zweifelsohne seiner Großmutter<br />
das Leben gerettet.<br />
„Um den Finger gewickelt“<br />
20. Oktober, Theresienwiese<br />
Bei Abbauarbeiten in der Ochsenbraterei<br />
passiert ein kurioser Unfall. Ein 24-jähriger<br />
Monteur ist mit der Demontage von<br />
Metallträgern beschäftigt. Dazu benutzte er<br />
einen Druckluftschrauber. Der Arbeiter steckt<br />
seinen linken Zeigefi nger in die aufgesteckte<br />
Nuss des Schlagschraubers. Darin befi ndet<br />
sich eine Sechskantmutter. Unglücklicherweise<br />
betätigt er genau in diesem Augenblick den<br />
Bedienknopf des mit Druckluft betriebenen<br />
Gerätes. Dadurch schraubt er sich die<br />
Sechskantmutter bis zum Grundglied seines<br />
Zeigefi ngers. Nach einer Schmerzbehandlung<br />
durch das Feuerwehr-Notarztteam Mitte bringt<br />
diese ihn in ein Krankenhaus. Zum wiederholten<br />
male in diesem Jahr wird die Hauptfeuerwache<br />
mit dem sog. Multifunktionswerkzeug in<br />
den OP gerufen. Bei dem halbstündigen<br />
„Feuerwehreingriff“ kann die Sechskantmutter<br />
mit einem Spezialwerkzeug von drei Beamten<br />
entfernt werden. Die Ablederung am Finger wird<br />
dann von einem „Kollegen“ der Handchirurgie<br />
versorgt.<br />
„Vom Winde verweht....“<br />
20. November, Auf der Heid - Unterhaching<br />
Ein 33 Jahre alter Krankenpfl eger übt auf<br />
eine sehr merkwürdige Art und Weise das<br />
Gleitschirmfl iegen. Bei starkem Wind begibt<br />
er sich auf das Gelände eines ehemaligen<br />
Flughafens, sichert sich mit einem 15<br />
Meter langen Kunstfaserseil an einem fest<br />
verankerten Fußballtor und lässt sich mit<br />
seinem Gleitschirm durch eine starke Windböe<br />
in die Höhe ziehen. Zu seinem Leidwesen<br />
reißt das Seil, als er durch den starken Wind<br />
abgetrieben wird. Der Gleitschirm sackt<br />
zusammen und er Mann stürzt aus rund 25<br />
Metern ab. Mit schweren Verletzungen bleibt er<br />
liegen. Ein Rettungswagen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
versorgt den Mann medizinisch bis zum<br />
Eintreffen des Rettungshubschraubers<br />
Christoph 1. Mit Verdacht auf Becken- und<br />
Wirbelsäulenverletzungen wird er in eine Klinik<br />
gefl ogen.<br />
25
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Bemerkenswertes und Kurioses<br />
„Überlandhilfe“<br />
27. November, Innsbruck - Burgenlandstraße<br />
Um 20.37 Uhr geht in der Integrierten Leitstelle<br />
in der Feuerwache 3 ein ungewöhnliches<br />
Hilfeersuchen ein. Die Leitstelle Tirol wendet<br />
sich mit der Bitte an die <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
<strong>München</strong>, beim Löschen eines bereits<br />
länger anhaltenden Dehnfugenbrandes in<br />
Innsbruck mit Spezialgerät behilfl ich zu sein.<br />
Unverzüglich werden die entsprechenden<br />
Fahrzeuge mit den Gerätschaften in Bewegung<br />
gesetzt. Erst am nächsten Morgen kehren sie<br />
wieder nach <strong>München</strong> zurück und können<br />
nicht ganz ohne Stolz melden, die örtliche<br />
Feuerwehr erfolgreich bei der komplizierten<br />
Brandbekämpfung unterstützt zu haben.<br />
„Schlüsselmeister“<br />
18. Dezember, Leitzachstraße<br />
Offenbar übt ein eineinhalbjähriger Bursche<br />
schon für das Berufsleben. Als seine<br />
Großeltern, die Mutter und ein Nachbar im<br />
Wohnzimmer sitzen, sperrt der Nachwuchszellenwärter<br />
die Zimmertür vom Gang aus<br />
zu. Allen Aufforderungen und Anleitungen der<br />
Eingeschlossenen zum Trotz, kann er die Tür<br />
nicht wieder aufsperren. Wenigstens gelingt<br />
es ihm, den Schlüssel abzuziehen. Beim Versuch,<br />
ihn unter der Türe hindurch zu schieben,<br />
bleibt dieser unerreichbar unter dem Türblatt<br />
hängen. In ihrer Not ruft die Mutter über ihr<br />
Mobiltelefon die Feuerwehr zu Hilfe. Mit einem<br />
Wohnungsschlüssel des Nachbarn gelangen<br />
sie in die Wohnung. Der Rest ist dann Routine,<br />
die Eingeschlossenen werden mit einem<br />
„Dietrich„ befreit.<br />
26
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />
1. Januar, Sylvesterbilanz<br />
Der Jahreswechsel bringt erwartungsgemäß<br />
ein erhöhtes Einsatzaufkommen für die<br />
<strong>Berufsfeuerwehr</strong> und Freiwillige Feuerwehr.<br />
Rund 15 mal brennt es aufgrund verirrter<br />
Feuerwerkskörper auf Balkonen. Ebenso<br />
sind zahlreiche Wertstoffcontainer und<br />
Abfallbehälter in Brand. Am Rotkreuzplatz<br />
dringt eine Silvesterrakete in den 11. Stock<br />
eines Schwesternwohnheims ein und<br />
entzündet eine Matratze: 15.000 € Schaden.<br />
8. Januar, Nigerstraße<br />
Ein heftiger Brand wütet in der<br />
Erdgeschosswohnung einer gehbehinderten<br />
80-jährigen Dame. Bei ihrer Flucht zieht<br />
sie sich Verbrennungen am Rücken<br />
zu. Eine Hausbewohnerin erleidet eine<br />
Rauchgasvergiftung. Beide kommen in<br />
Krankenhäuser. Die Feuerwehr bringt den<br />
im Wohnzimmer ausgebrochenen Brand<br />
unter Kontrolle und löschte. Durch den<br />
Rußniederschlag in der Wohnung entsteht der<br />
beträchtliche Schaden von rund 150.000 €.<br />
9. Januar, Boschetsrieder Straße<br />
Hilferufe aus dem 2. Stock alarmieren eine<br />
Hausbewohnerin auf die Notlage eines<br />
67-jährigen Mannes, der gehbehindert<br />
ist. Sie verständigt die Feuerwehr. Die<br />
Einsatzbeamten dringen gewaltsam in die<br />
betroffene Wohnung ein. Dort fi nden sie den<br />
Mann hilfl os in der Toilette liegend vor und<br />
bringen ihn unverzüglich ins Freie. In seinem<br />
Schlafzimmer brennt der Parkettboden. Der 67<br />
Jährige muss mit einer Rauchgasvergiftung in<br />
eine Klinik gebracht werden.<br />
14. Januar, Prinzregentenstraße<br />
Im 3. Stock eines Wohnhauses brennt es.<br />
Die Feuerwehr dringt über eine Drehleiter<br />
und den Treppenraum in die Wohnung ein<br />
und löscht den Brand. Das Mieterehepaar<br />
hat giftigen Brandrauch eingeatmet und muss<br />
sich einer klinischen Behandlung unterziehen.<br />
Ein Feuerwehrmann wird durch ein<br />
herabstürzendes Fenster mittelschwer verletzt<br />
und ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. Der<br />
Schaden beträgt rund 200.000 €.<br />
15. Januar, Herzogstraße<br />
50.000 € Schaden richtet ein Zimmerbrand<br />
in Schwabing an. Im Wohnzimmer eines<br />
Ehepaares ist gegen 2 Uhr morgens ein<br />
Brand ausgebrochen. Beide bemerken den<br />
Brand nicht und schlafen. Sie werden durch<br />
die Feuerwehr geweckt und in Sicherheit<br />
gebracht.<br />
27
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />
18. Januar, Guldeinstraße<br />
Am Vormittag wird die Feuerwehr zu einem<br />
Brand in die Guldeinstraße gerufen. In der als<br />
Wohngemeinschaft genutzten Räumlichkeit<br />
brennt es im Zimmer einer 45 Jahre alten Frau.<br />
Die Feuerwehrleute fi nden sie bewusstlos auf<br />
und bringen sie in eine Nachbarwohnung in<br />
Sicherheit. Dort wird sie vom Notarzt versorgt.<br />
Anschließend wird die Patientin mit Hilfe einer<br />
Drehleiter aus dem 3. Obergeschoss runter<br />
gefahren und in ein Krankenhaus gebracht.<br />
20.000 € Schaden.<br />
3. Februar, Hamannstraße<br />
Heller Feuerschein weist um kurz nach 20 Uhr<br />
den Einsatzkräften den Weg zu einem Brand in<br />
einer Waldperlacher Reihenhaussiedlung. Ein<br />
40 m² großer Anbau eines Reiheneckhauses<br />
ist vollständig in Brand. Die Flammen bedrohen<br />
auch das Haupthaus. In den gesamten<br />
Räumlichkeiten sind große Mengen Unrat<br />
gelagert. Nur unter erschwerten Bedingungen<br />
können die vorgehenden Atemschutztrupps in<br />
die Zimmer vordringen. Im Brandschutt fi nden<br />
sie eine tote Schäferhündin. Der Anbau wird<br />
völlig zerstört und das Reihenhaus erheblich<br />
beschädigt. Der Schaden beläuft sich auf ca.<br />
100.000 €.<br />
13. Februar, Gotteszeller Straße<br />
Am Vormittag steht ein Kellerabteil vollständig<br />
in Flammen. Sofort nach dem Eintreffen<br />
der Feuerwehr beginnt gleichzeitig die<br />
Brandbekämpfung und Menschenrettung,<br />
da sich der Brandrauch bereits über das<br />
gesamte Wohnanwesen ausgebreitet hat.<br />
Die Bewohner werden mit Fluchthauben<br />
über den Treppenraum und mit Leitern von<br />
den Feuerwehrkräften gerettet. Zwei Mieter<br />
müssen mit einer Rauchgasvergiftung in ein<br />
Krankenhaus. Sachschaden 30.000 €.<br />
19. Februar, Helene-Mayer-Ring<br />
Zimmerbrand in einem Apartment im<br />
Olympischen Dorf. Der Wohnblock und ein<br />
Hotel müssen aufgrund der Rauchentwicklung<br />
geräumt werden. Ein Rollstuhlfahrer aus dem<br />
Brandgeschoss wird von der Feuerwehr ins<br />
Freie gebracht. Er und fünf weitere Bewohner<br />
kommen vorsorglich in Krankenhäuser. Die<br />
Belüftung des Gebäudes ist sehr aufwendig<br />
und dauert mehr als zwei Stunden. Der<br />
Schaden liegt nach den Schätzungen bei etwa<br />
75.000 €.<br />
28
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />
20. Februar, Lohengrinstraße<br />
Ein Kellerabteil ist in einem sechsstöckigen<br />
Wohnhaus in Brand. Nach ca. 20 Minuten<br />
kann die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle<br />
bringen. Zwei Bewohner, ein 46 Jahre alter<br />
Mann und sein 10-jähriger Sohn, haben großes<br />
Glück. Sie fahren noch vor dem Eintreffen der<br />
Feuerwehr mit dem Aufzug in den Keller. Beim<br />
Öffnen der Kabinentür stehen sie im giftigen<br />
Brandrauch, können sich aber selbst ins Freie<br />
retten. Mit einer Rauchgasvergiftung kommen<br />
sie in eine Klinik. Durch den Brand wird die<br />
Stromversorgung des Gebäudes beschädigt.<br />
Ein Teilausfall der Stromversorgung ist die<br />
Folge.<br />
2. März, Kurfürstenplatz<br />
In einer 150 m² großen Wohnung stirbt eine<br />
Frau bei einem Brand. Als die Feuerwehrleute<br />
in die verqualmten Räume eindringen, fi nden<br />
sie eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte<br />
Leiche. Das Feuer zerstört große Teile der<br />
Wohnungseinrichtung.<br />
6. März, Dillinger Straße<br />
Zur Mittagsstunde wird die Feuerwehr nach<br />
Moosach gerufen. Flammen schlagen aus<br />
einem Fenster im 2. Stock eines Wohnhauses.<br />
Der 34-jährige Bewohner konnte sich in eine<br />
Nachbarwohnung retten. Bei Löschversuchen<br />
zieht er sich Verbrennungen zu. Die Feuerwehr<br />
hat den Brand schnell unter Kontrolle. Schaden<br />
100.000 €.<br />
14. März, Neufeldstraße<br />
In einem Einfamilienhaus verursacht der<br />
Brand eines Fernsehers einen Schaden von<br />
200.000 €. Das Feuer ist schnell gelöscht.<br />
Aber die starke Rauch- und Rußentwicklung<br />
sowie die offen stehenden Türen in dem nobel<br />
eingerichteten Anwesen sind die Ursache für<br />
den enorm hohen Sachschaden.<br />
19. März, Lipperheidestraße<br />
Ein 68-jähriger Mann wird von Feuerwehrleuten<br />
bewusstlos aus seinem völlig verrauchten<br />
Apartment gerettet. Seine Couch ist in<br />
Brand geraten. Der Mann kommt mit einer<br />
massiven Rauchgasvergiftung zunächst<br />
in ein Krankenhaus und dann weiter zur<br />
Druckkammerbehandlung auf die Feuerwache<br />
in Ramersdorf. Der Schaden beträgt in der<br />
kleinen Wohnung beträgt rund 40.000 €.<br />
27. März, Josephsburgstraße<br />
Ein heftig wütender Wohnungsbrand beschäftigt<br />
in den Mittagsstunden zahlreiche Kräfte der<br />
Münchner Feuerwehr. Aus der Wohnung einer<br />
73-jährigen Frau dringt dichter, schwarzer<br />
Rauch. Beim Eindringen der Feuerwehr zündet<br />
dieser durch und die gesamte, 100 m² große<br />
Wohnung steht in Flammen. Alle Bewohner<br />
des Wohn- und Geschäftshauses können<br />
sich selbst in Sicherheit bringen. Es entsteht<br />
ein erheblicher Sachschaden von mindestens<br />
150.000 €.<br />
29
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />
30. März, Buttermelcherstraße<br />
Um 4.36 Uhr wird die Feuerwehr in die<br />
Buttermelcherstraße gerufen. Die Wohnküche<br />
einer Zweizimmerwohnung ist in Brand. Vier<br />
Bewohner müssen mit Rauchgasvergiftungen<br />
vom Rettungsdienst ambulant behandelt<br />
werden. Die Wohnung ist aufgrund der starken<br />
Rußentwicklung nicht mehr bewohnbar. Es<br />
entstehen mindestens 200.000 € Schaden.<br />
11. April, Max-Joseph-Platz<br />
Feuermeldung im Residenztheater.<br />
Während einer Vorstellung löst Bühnennebel<br />
versehentlich die Brandmeldeanlage aus.<br />
Das Theater unterbricht die Aufführung<br />
und evakuiert die Besucher – Fehlalarm,<br />
die Einsatzkräfte rücken wieder ab. Schon<br />
wenige Minuten später müssen sie erneut<br />
in das Residenztheater ausrücken, wieder<br />
hat die automatische Brandmeldeanlage<br />
ausgelöst. Doch diesmal ist es ein echter<br />
Brandeinsatz. Durch Unbekannte werden auf<br />
einer Herrentoilette mehrere Papierrollen in<br />
Brand gesetzt. Die Feuerwehrbeamten der<br />
Brandsicherheitswache können das Feuer<br />
noch vor den Kollegen des alarmierten<br />
Löschzuges löschen. Die Theaterleitung hat<br />
auch in diesem Fall den Zuschauerraum<br />
evakuiert und sagt aufgrund des Vorfalls die<br />
Vorstellung nun endgültig ab.<br />
23. April, Reichenhaller Straße<br />
Drei Autos brennen um kurz nach 23 Uhr<br />
in der Tiefgarage eines Wohnhauses. Die<br />
Rauchentwicklung im Treppenraum des<br />
Anwesens ist so groß, dass parallel zur<br />
Brandbekämpfung 58 Bewohner evakuiert<br />
werden müssen. Verletzt wird bei dem Brand<br />
niemand, alle können nach Beendigung der<br />
Löscharbeiten wieder in ihre Wohnungen<br />
zurück kehren. Der Schaden beträgt rund<br />
250.000 €.<br />
8. Mai, Rangierbahnhof Ost<br />
Am Vormittag entdecken Arbeiter bei<br />
Rangierarbeiten einen rauchenden<br />
Gefahrgutcontainer. Darin befi ndet sich<br />
ein Abfallgranulat, dass auf den Weg nach<br />
Hamburg ist. Der Umweltschutzzug der<br />
<strong>Berufsfeuerwehr</strong> löst zur Brandbekämpfung<br />
den Waggon aus dem Verband heraus.<br />
Das Löschwasser muss über eine mehr als<br />
einen Kilometer lange Schlauchleitung zur<br />
Einsatzstelle befördert werden.<br />
30
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />
16. Mai, Bunzlauer Straße<br />
Auf einem Kranwaggon eines Gleisbauzuges,<br />
ein sog. Portalkranwagen, hat eine Holzkiste<br />
mit Hydraulikschläuchen Feuer gefangen. Für<br />
die Löscharbeiten muss ein Teilstück der 5gleisigen<br />
Bahnstrecke gesperrt werden.<br />
18. Mai, Linkstraße<br />
Zwei Kellerabteile brennen unter starker<br />
Rauchentwicklung in den Abendstunden aus.<br />
Zwei Personen müssen mit Fluchthauben<br />
aus dem verrauchten Gebäude durch die<br />
Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden.<br />
Der gesamte Wohnblock ist vom Brandrauch<br />
betroffen. Acht Personen werden in einem<br />
Großraumrettungswagen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
ambulant behandelt. Schaden 50.000 €.<br />
26. Mai, Enzenspergerstraße<br />
Der Bewohner der Brandwohnung lässt bei<br />
der Flucht vor dem Feuer die Wohnungstüre<br />
offen. Der Brandrauch breitet sich im gesamten<br />
vierstöckigen Wohnhaus aus. Die Flammen<br />
drohen von der Wohnung im 1. Stock auf die<br />
darüber liegende Etage überzugreifen. Der<br />
schnell vorgetragene Löschangriff verhindert<br />
dies. Eine ca. 40-jährige Frau wird von den<br />
Feuerwehrleuten aus dem verrauchten<br />
Treppenraum gerettet. Sie muss mit dem<br />
Rettungsdienst in eine Klinik gebracht werden.<br />
Sämtliche Wohnung, auch die versperrten,<br />
müssen von der Feuerwehr kontrolliert werden.<br />
Der Schaden beläuft sich auf rund 200.000 €.<br />
23. Juni, Leonhardiweg<br />
Ein älteres Ehepaar schneidet im Hof<br />
Brennholz zurecht. Sie nehmen zwar den<br />
Geruch von angebranntem Essen war, wissen<br />
jedoch nicht, woher er kommt. Erst als ihre<br />
Küche in dem zweistöckigen Einfamilienhaus<br />
in Flammen steht, bemerken sie das Malheur<br />
und verständigen die Feuerwehr. Der Schaden<br />
beträgt 50.000 €.<br />
4. Juli, Orffstraße<br />
Explosion in einer Tiefgarage. Mehrere<br />
Anrufer melden besorgt das Ereignis. Als die<br />
ersten Feuerwehrkräfte eintreffen, sehen sie,<br />
dass das Garagentor heraus geschleudert<br />
wurde. Auch mehrere Türen und Fenster sind<br />
herausgedrückt. In der Tiefgarage steht ein<br />
brennender Audi. Dieser wird mit Hilfe von<br />
Löschschaum abgelöscht.<br />
5. Juli, Fontanestraße<br />
Durch eine in Brand geratene Couch ist in<br />
einem Reihenhaus hoher Sachschaden<br />
entstanden. Das Feuer konnte schnell<br />
gelöscht werden. Das gesamte Wohnhaus<br />
wurde durch die Rauchentwicklung stark in<br />
Mitleidenschaft gezogen und verursachte<br />
so einen Schaden von über 100.000 €.<br />
31
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />
5. Juli, Riesenfeldstraße<br />
Der zweite schadensträchtige Brand an diesem<br />
Tag, bei dem auch noch drei Personen verletzt<br />
werden. In Milbertshofen brennt eine Küche<br />
komplett aus. Die Brandursache ist überhitztes<br />
Fett, dass sich entzündet hat. Eine 25-jährige<br />
Mutter mit ihren zwei kleinen Töchtern kann sich<br />
zu Nachbarn retten. Flammen schlagen aus<br />
dem Fenster im 4. Obergeschoss. Das ganze<br />
Gebäude ist in dichte Rauchschwaden gehüllt.<br />
Ein 82-jähriger Rollstuhlfahrer und seine 76jährige<br />
Frau werden von der Feuerwehr in<br />
Sicherheit gebracht. Das Ehepaar und die<br />
25-jährige Mutter werden vom Rettungsdienst<br />
mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen<br />
behandelt.<br />
13. Juli, Marstallplatz<br />
Durch die automatische Brandmeldeanlage<br />
des „Theater im Marstall“ läuft um 1.10 Uhr<br />
in der Integrierten Leitstelle ein Alarm ein.<br />
Standardmäßig werden zwei Löschzüge<br />
alarmiert. Bei der Nachsicht vor Ort kann<br />
festgestellt werden, dass in der betriebseigenen<br />
Schreinerei ein Transportwagen, beladen<br />
mit Holzabschnitten, Feuer gefangen hat.<br />
Auch einige in unmittelbarer Nähe befi ndliche<br />
Werkstücke sind bereits in Brand geraten. Mit<br />
Hilfe eines Wandhydranten kann das Feuer<br />
schnell gelöscht werden. Schaden 10.000 €.<br />
18. Juli, Scharfreiterplatz<br />
Über 100.000 € Sachschaden verursacht<br />
am Vormittag ein Kellerbrand in einem<br />
viergeschossigen Wohnhaus. Bei Ankunft<br />
der Feuerwehr schlagen Flammen aus den<br />
Kellerfenstern. An den Fenstern stehen mehrere<br />
Personen, denen der Fluchtweg wegen der<br />
starken Rauchentwicklung abgeschnitten ist.<br />
Sie müssen von der Feuerwehr über eine<br />
Drehleiter gerettet werden. Insgesamt werden<br />
sieben Personen durch Rauchgas verletzt und<br />
in Krankenhäuser gebracht.<br />
30. Juli, Bartholomäer Straße<br />
Ein brennender Fernseher verursacht einen<br />
Schaden von 100.000 €. Das Feuer kann<br />
zwar von den Einsatzkräften schnell gelöscht<br />
werden, aber durch offen stehende Türen zieht<br />
der Brandrauch in jeden Raum der Wohnung<br />
und ist somit für den unverhältnismäßig hohen<br />
Schaden verantwortlich.<br />
11. August, Tegernseer Landstraße<br />
Der Dachstuhl eines sechsgeschossigen<br />
Wohnhauses brennt. Alle Bewohner können<br />
rechtzeitig das Gebäude verlassen. Das Feuer<br />
wird sowohl von Innen als auch über zwei<br />
Drehleitern von Außen bekämpft. Auf ca. 20<br />
m² brennt die Dachhaut durch. Während der<br />
Löscharbeiten fi nden die Bewohner in einem<br />
Großraumrettungswagen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
Unterschlupf.<br />
32
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />
26. August, Reichenhaller Straße<br />
Kurz vor Mitternacht wird die Feuerwehr zu einem<br />
Tiefgaragenbrand in ein Seniorenwohnheim<br />
gerufen. Ein Mercedes der C-Klasse brennt<br />
total aus. Die Belüftungsmaßnahmen gestalten<br />
sich in der zweigeschossigen Tiefgarage, die<br />
auch als Lager genutzt wird, sehr kompliziert.<br />
Bewohner des Wohnheimes kommen nicht zu<br />
Schaden.<br />
3. September, Tegernseer Landstraße<br />
Am späten Nachmittag bricht im Dachgeschoss<br />
eines sechsstöckigen Wohnhauses ein Brand<br />
aus. Die als Wohnung und Speicher genutzten<br />
Räumlichkeiten sind zu diesem Zeitpunkt<br />
menschenleer. Etwa 90 Einsatzkräfte<br />
bekämpfen den Großbrand, dabei werden<br />
auch Drehleitern und die Hubrettungsbühne<br />
eingesetzt. Nach rund einer Stunde ist die Lage<br />
im Griff. Eine Bewohnerin erleidet eine leichte<br />
Rauchgasvergiftung. Der komplette Dachstuhl<br />
des Anwesens wird in Mitleidenschaft<br />
gezogen.<br />
18. September, Clemensstraße<br />
33
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />
Erneut brennt ein Dachstuhl. Der Gast<br />
einer Pizzeria bemerkt kurz nach halb acht<br />
Uhr abends, dass aus dem Gebälk eines<br />
sechsgeschossigen Wohnhauses Rauch<br />
aufsteigt. Eine Erkundung durch die ersten<br />
eintreffenden Einsatzkräfte ergibt, dass die<br />
Dachstuhlkonstruktion unter dem Blechdach<br />
auf der gesamten Hausbreite Feuer gefangen<br />
hat. Für die aufwendigen Löscharbeiten fordert<br />
der Einsatzleiter Verstärkung an. Nach rund<br />
dreieinhalb Stunden gibt er die Meldung<br />
„Feuer aus“ an die Integrierte Leitstelle. Die<br />
Nachlöscharbeiten ziehen sich durch die<br />
ganze Nacht bis in die Morgenstunden hin.<br />
Insgesamt sind bis zu 120 Einsatzkräfte an<br />
den Arbeiten beteiligt. Zu keiner Zeit sind<br />
Hausbewohner in Gefahr. Der Schaden liegt<br />
im hohen sechsstelligen Bereich.<br />
29. September, Cosimastraße<br />
Der Lagerschuppen des FC Rot-Weiss Oberföhring<br />
steht in den Mittagsstunden in Flammen.<br />
Das ca. 40 m² große Gebäude brennt<br />
trotz des schnellen Einsatzes komplett ab. In<br />
den ausgebrannten Lagerräumen fi nden Feuerwehrleute<br />
vier noch unter Druck stehende<br />
Propangasfl aschen. Diese werden zum Kühlen<br />
ins Freie gebracht.<br />
3. Oktober, Peter-Müller-Straße<br />
Um 3.21 Uhr wird die Feuerwehr von einem<br />
Nachbarn verständigt, dass Rauch aus einem<br />
Reihenmittelhaus dringt. Beim Eintreffen der<br />
ersten Einsatzkräfte sind bereits Flammen zu<br />
erkennen. Jetzt greift das Feuer rasend schnell<br />
um sich und setzt das ganze Haus in Brand.<br />
Die Bewohner, ein 69 Jähriger und seine 58<br />
Jahre alte Ehefrau, können sich selbst retten,<br />
erleiden aber schwere Rauchgasvergiftungen.<br />
Durch einen energischen Löscheinsatz kann<br />
die Feuerwehr verhindern, dass der Brand<br />
auf die beiden Eckhäuser übergreift. Bei den<br />
Löscharbeiten verletzt sich ein Feuerwehrmann<br />
am Sprunggelenk. Er wird in ein Krankenhaus<br />
gebracht. Das Reihenmittelhaus wird total<br />
zerstört.<br />
5. Oktober, Gollierstraße<br />
Vater, Mutter und 3-jähriger Sohn<br />
erleiden beim Brand ihres Wohnzimmers<br />
Rauchgasvergiftungen. Zwei Katzen sterben<br />
bei dem Unglück. Der Schaden in dem<br />
viergeschossigen Wohnhaus beläuft sich auf<br />
über 100.000 €.<br />
34
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />
9. Oktober, Schäftlarnstraße<br />
Kurz nach ein Uhr nachts läuft in der<br />
Integrierten Leitstelle der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
ein Brandmelderalarm aus der Münchner<br />
Großmarkthalle ein. Den ersten Einsatzkräften<br />
bietet sich ein gespenstischtes Bild. Ein großer<br />
Teil der mehrere tausend Quadratmeter<br />
großen Kelleranlage ist verraucht. Mit<br />
Atemschutzgeräten ausgerüstet suchen die<br />
Einsatzkräfte die verwinkelten Räumlichkeiten<br />
nach dem Brandherd ab. Nach einiger Suche<br />
kann ein brennender Elektroverteilerkasten als<br />
Ursache festgestellt werden. Er wird mit CO ²<br />
abgelöscht. Schaden 50.000 €.<br />
18. Oktober, Straßbergerstraße<br />
100.000 € Schaden entstehen kurz nach<br />
Mitternacht beim Brand in einem Hochhaus<br />
im Olympischen Dorf. Eine Couch ist in<br />
Brand geraten. Der 71-jährige Bewohner<br />
bricht nach Löschversuchen in seiner Küche<br />
bewusstlos zusammen. Die Feuerwehr<br />
rettet den Mann. Rettungsdienst und das<br />
Feuerwehr-Notarztteam Nord bringen ihn zur<br />
Überdruckbehandlung in die Taucherkammer<br />
auf der Feuerwache Ramersdorf.<br />
25. Oktober, Berglwiesenstraße<br />
In den frühen Morgenstunden wird der<br />
komplette Dachstuhl eines leerstehenden<br />
Einfamilienhauses zerstört. Für die<br />
langwierigen Nachlöscharbeiten werden das<br />
Dach und die Fehlbodendecke geöffnet. Das<br />
kurz vor dem Wiederbezug stehende Haus<br />
wird schwer beschädigt. Der Schaden liegt bei<br />
etwa 150.000 €.<br />
10. November, Nordendstraße<br />
Die Brandmeldeanlage einer Zahnarztpraxis<br />
schlägt kurz nach 4 Uhr morgens Alarm.<br />
Aufgrund dieser Meldung rückt der Löschzug<br />
der Feuerwache Schwabing aus. Im Labor<br />
der Praxis ist ein Brand ausgebrochen. Drei<br />
Bewohner des Hauses fl üchten ins Freie<br />
und werden in einem Rettungswagen der<br />
<strong>Berufsfeuerwehr</strong> betreut. Beim Vordringen<br />
in das Labor fi nden Feuerwehrkräfte<br />
3 Propangas- und 2 Acetylenfl aschen. Durch<br />
die enorme Hitzeentwicklung ist bei einer<br />
Propangasfl asche bereits die Berstscheibe<br />
geplatzt und Gas strömt aus. Sofort werden<br />
die Gasfl aschen in Sicherheit gebracht und<br />
gekühlt. Durch die frühzeitige Alarmierung kann<br />
das Übergreifen des Brandes auf die 400 m²<br />
große Zahnarztpraxis verhindert werden, nicht<br />
jedoch die Beschädigung sämtlicher Räume<br />
mit Brandrauch und Ruß. Der Schaden liegt<br />
nach den Schätzungen etwa bei 200.000 €.<br />
18. November, Hochäckerstraße<br />
Pkw-Brand in Tiefgarage - so lautet das<br />
Einsatzstichwort für zahlreiche Feuerwehrkräfte<br />
an diesem Morgen um kurz nach 6 Uhr. Durch<br />
das Feuer ist die Stromversorgung des<br />
Gebäudes stark in Mitleidenschaft gezogen<br />
worden. Das Garagentor lässt sich nicht mehr<br />
öffnen. Die Feuerwehr trägt den Löschangriff<br />
über einen Treppenraum vor. Die ca. 1500<br />
m² große Tiefgarage ist mit insgesamt drei<br />
Wohnhäusern verbunden. Daher werden<br />
vorsorglich 85 Bewohner evakuiert und in<br />
Großraumrettungswagen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
untergebracht. Nach Beendigung der Lösch-<br />
und Lüftungsarbeiten können sie wieder in<br />
ihre Wohnung zurück. Neben dem komplett<br />
ausgebrannten Pkw werden noch zwei weitere<br />
Autos und eine Motorrad beschädigt. Schaden:<br />
200.000 €.<br />
35
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />
20. November, Maxstadtstraße<br />
Ein heftig wütender Brand fordert ein<br />
Menschenleben. Die betroffene, ca. 50 m² große<br />
Dachgeschosswohnung wird vollkommen<br />
zerstört. Zwei Hausbewohner kommen mit<br />
Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser. Die<br />
35 Jahre alte Bewohnerin erleidet schwere<br />
Verbrennungen. Im Zuge der Löscharbeiten<br />
fi nden Feuerwehrleute in der Brandwohnung<br />
dann eine männliche Person tot auf. Die Polizei<br />
hat die Ermittlungen aufgenommen.<br />
24. November, Brudermühltunnel<br />
In der Nordröhre brennt ein Pkw. Eine<br />
Polizeistreife versucht noch mit einem<br />
Feuerlöscher den Brand zu bekämpfen,<br />
scheitert aber wegen der starken<br />
Rauchentwicklung. Erst der Feuerwehr gelingt<br />
ein nachhaltiger Löscherfolg. Mit Hilfe von<br />
zwei Großraumlüftungsaggregaten wird der<br />
Brandrauch aus der Tunnelröhre gedrückt.<br />
26. November, Frauenplatz<br />
Der ausgebaute Dachstuhl eines Wohn- und<br />
Geschäftshauses hat Feuer gefangen. Als<br />
die Beamten der Hauptfeuerwache eintreffen,<br />
schlagen bereits meterhohe Flammen aus den<br />
Dachgauben. Sofort wird ein Löschangriff über<br />
den Treppenraum und über eine Drehleiter<br />
eingeleitet. Schon nach kurzer Zeit zeigt dieser<br />
Erfolg. Dennoch entsteht ein Sachschaden von<br />
mehr als 100.000 €.<br />
36
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />
3. Dezember, Halserspitzstraße<br />
Dramatisch stellt sich die Situation beim<br />
Eintreffen der Feuerwehr dar. Eine Wohnung<br />
im dritten Stock ist vollkommen in Brand.<br />
Flammen schlagen aus den Fenstern, der 24jährige<br />
Bewohner der betroffenen Wohnung<br />
hat sich über den Balkon in den zweiten Stock<br />
retten können. Ihn und zwei Nachbarn, denen<br />
der Fluchtweg abgeschnitten ist, müssen die<br />
Einsatzkräfte über Leitern retten. Drei Personen<br />
des Wohnhauses bringt der Rettungsdienst mit<br />
Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser. Der<br />
Schaden beläuft sich auf über 300.000 €.<br />
4. Dezember, Tegernseer Landstraße<br />
100.000 € Sachschaden sind die <strong>Bilanz</strong> eines<br />
Brandes in einer Erdgeschosswohnung in<br />
Obergiesing. Der Mieter und seine Freundin<br />
unternehmen Löschversuche und atmen<br />
giftigen Brandrauch ein. Beide kommen in ein<br />
Krankenhaus. Die Feuerwehr hat die Lage<br />
schnell unter Kontrolle. Bei dem Brand wird die<br />
komplette Kücheneinrichtung zerstört.<br />
8. Dezember, Murnauer Straße<br />
Dichter schwarzer Rauch dringt am Nachmittag<br />
aus einer Tiefgarageneinfahrt in Mittersendling.<br />
37
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Brände<br />
Mit Hilfe einer Wärmebildkamera können<br />
die Einsatzkräfte den Brandherd schnell und<br />
zielgerichtet lokalisieren. Ein Audi A 6 Avant<br />
ist in der 90 m² großen Duplexgarage in Brand<br />
geraten und wird total zerstört. Zwei weitere<br />
Fahrzeuge werden ebenfalls beschädigt.<br />
Gesamtschaden: 250.000 €.<br />
10. Dezember, Puechbergerstraße<br />
Ein im Treppenraum abgestellter Kinderwagen<br />
geht in Flammen auf. Bewohner löschen ihn<br />
noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr ab.<br />
Durch die enorme Rauchentwicklung klagen<br />
drei Bewohner über Atembeschwerden. Zwei<br />
von ihnen müssen nach einer ambulanten<br />
Behandlung in eine Klinik gebracht<br />
werden. Weitere sechs Personen betreuen<br />
Rettungsassistenten der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
in einem Großraumrettungswagen. Die<br />
Schadenshöhe ist mit rund 75.000 € zu<br />
beziffern.<br />
11. Dezember, Boschetsriederstraße<br />
Feuer in einem Apartment im 3. Obergeschoss.<br />
Der Treppenraum ist verraucht und somit der<br />
Fluchtweg abgeschnitten. Mit einer Leiter<br />
retten Einsatzkräfte zwei Bewohner über ein<br />
Fenster. Eine 58-jährige und eine 26-jährige<br />
Bewohnerin ziehen sich Rauchgasvergiftungen<br />
zu. Schaden 50.000 €.<br />
20. Dezember, Gotteszeller Straße<br />
In den Abendstunden bricht in einem<br />
Kellerabteil eines Wohnhauses ein Brand aus.<br />
Aus einem geborstenen Kellerfenster schlagen<br />
meterhohe Flammen heraus. Der Schaden<br />
beträgt rund 50.000 €.<br />
26. Dezember, Ehrenbreitsteiner Straße<br />
Über 100.000 € Sachschaden entstehen<br />
bei einem Brand in einer Tiefgarage. Ein<br />
Mercedes E 320 hat Feuer gefangen. Trotz<br />
des schnellen Eingreifens der Feuerwehr kann<br />
nicht verhindert werden, dass neben dem<br />
betroffenen Pkw noch ein weiterer Mercedes<br />
S 500 total ausbrennt. Personen kommen<br />
bei dem Unglück nicht zu Schaden. Lediglich<br />
die direkt über der Brandstelle befi ndliche<br />
Heizungsanlage fällt kurzfristig aus.<br />
38
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />
22. Januar, Rosenheimer Straße<br />
Augen zu und durch..... Dies dachte sich<br />
offensichtlich der Fahrer eines Sattelzuges.<br />
Jedenfalls fährt er mit seinem Gefährt<br />
in die für 3,60 Meter Höhe zugelassen<br />
Eisenbahnunterführung ein und bleibt an der<br />
Decke hängen. Dabei zerstört er völlig seinen<br />
Sattelaufl ieger und verliert einen Teil seiner<br />
Ladung, die aus Getränkeleergut besteht.<br />
Nach dem Absenken seines Anhängers kann<br />
das Gespann aus eigener Kraft rückwärts<br />
aus der Unterführung rangiert werden.<br />
Feuerwehrkräfte sichern den demolierten<br />
Aufl ieger und die verbleibende Ladung<br />
und reinigen die Fahrbahn. Der Sattelzug<br />
wird von der Polizei eskortiert und auf ein<br />
nahegelegenes Brauereigelände überführt.<br />
Die Rosenheimer Straße ist im Bereich der<br />
Eisenbahnunterführung für rund 90 Minuten<br />
gesperrt. Schaden 40.000 €.<br />
28. Januar, Arcis- / Schellingstraße<br />
Kurz nach Mitternacht stoßen ein Linienbus<br />
und ein Taxi im Kreuzungsbereich zusammen.<br />
Einer der beiden Fahrgäste des Taxis, eine<br />
junge Frau, erleidet schwere Kopfverletzungen.<br />
Zu ihrer schonenden Rettung trennen die<br />
Feuerwehrbeamten mit hydraulischem<br />
Rettungsgerät das Dach des Pkw ab.<br />
Jetzt kann die Patientin vorsichtig auf eine<br />
Krankentrage gelagert werden. Der Busfahrer<br />
und die anderen Taxiinsassen werden leicht<br />
verletzt.<br />
13. Februar, A 9 AS Freimann<br />
In den frühen Morgenstunden rammt auf<br />
der A 9 ein holländischer Kühl-Lkw einen<br />
Fahrbahnteiler mit solcher Wucht, dass der<br />
Kofferaufbau vom Fahrgestell gerissen und<br />
auch das Führerhaus abgetrennt wird. Alles<br />
zusammen schlittert noch ca. 100 Meter<br />
über die Autobahn. Der Anhänger kippt um<br />
und bleibt quer zur Fahrbahn liegen. Der 28jährige<br />
holländische Fahrer hat Glück und<br />
kann nahezu unverletzt aus der Fahrerkabine<br />
klettern. Einsatzkräfte der Feuerwehr entladen<br />
Obst um einen Schwelbrand zu bekämpfen,<br />
der durch Reibungswärme bei der Rutschpartie<br />
entstanden ist. Der Schaden beläuft sich auf<br />
mehrere hunderttausend Euro. Der Verkehr<br />
im Norden von <strong>München</strong> ist durch den Unfall<br />
empfi ndlich gestört. Es kommt zu erheblichen<br />
Behinderungen.<br />
16. Februar, Hofbrunnstraße<br />
Im Kreuzungsbereich zur Emil-Dittler-Straße<br />
stoßen ein VW Passat und ein Linienbus<br />
39
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />
zusammen. Der Bus kommt von der Fahrbahn<br />
ab, beschädigt zwei parkende Pkw und<br />
schlittert über den Grünstreifen und Gehweg in<br />
den Vorgarten eines Mehrfamilienhauses. Dort<br />
rammt er ein Mülltonnenhäuschen und kommt<br />
dann zum Stehen. Der Busfahrer verletzt<br />
sich an den Beinen. Mehrere Fahrgäste<br />
stürzen und werden leicht verletzt. Auch der<br />
27-jährige Pkw-Fahrer und seine 29 Jahre<br />
alte Beifahrerin und eine auf der Rückbank<br />
sitzende 55 Jährige werden verletzt und<br />
kommen in Krankenhäuser. Die Feuerwehr<br />
zieht den verunglückten Bus wieder auf die<br />
Straße zurück. Die Hofbrunnstraße ist für drei<br />
Stunden gesperrt.<br />
1. März, Stadtgebiet<br />
„Emma“ ist ein Sturmtief, dass über Deutschland<br />
zieht und <strong>München</strong> nicht verschont. Bis zum<br />
Sonntag, 2. März 18 Uhr werden durch die<br />
Münchner Feuerwehr und THW rund 500<br />
Einsätze abgearbeitet. Aus der Fassade der<br />
Fünf Höfe wird ein 10 m² großes Werbebanner<br />
gerissen, dass eine ca. 60-jährige Passantin<br />
an der Stirn trifft. Sie muss in ein Krankenhaus<br />
gebracht werden. Auch die Dachhaut des<br />
Nationaltheaters erleidet durch „Emma“<br />
Schaden. Rund 200 m² Kupferdach werden<br />
beschädigt. Der Spielbetrieb kann allerdings<br />
ohne Beeinträchtigungen weitergehen. Am<br />
Abend steht „Der Sturm“ auf dem Programm.<br />
Auf dem Dach des Deutschen Museums hat<br />
sich ein 200 m² großes Blechdach gelockert.<br />
Feuerwehrkräfte reparieren das Dach.<br />
14. März, Föhringer Ring<br />
Ein Löschgruppenfahrzeug der Freiwilligen<br />
Feuerwehr <strong>München</strong>, Abteilung Obermenzing,<br />
ist auf einer Versorgungsfahrt unterwegs,<br />
als es im Kurvenbereich auf dem Föhringer<br />
Ring umstürzt und im Straßengraben landet.<br />
Die beiden Insassen werden nicht verletzt.<br />
Die Bergung übernimmt die Feuerwehr<br />
<strong>München</strong>. Es kommt im Verkehr zu einer rund<br />
dreistündigen Behinderung.<br />
19. März, Karl-Weinmar-Straße<br />
Bei Bauarbeiten zur neuen Tramlinie 23<br />
fi nden Arbeiter eine 8,8 cm Granate aus dem<br />
2. Weltkrieg. Da eine Entschärfung nicht<br />
40
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />
möglich ist, entscheidet sich der Sprengmeister<br />
für eine kontrollierte Sprengung. Der Umkreis<br />
von 300 m wird von Polizei und Feuerwehr<br />
evakuiert, darunter ein Kindergarten mit 59<br />
Kindern. In zwei Großraumrettungswagen<br />
der Feuerwehr werden die Kleinen in ein<br />
nahegelegenes Gemeindezentrum gebracht.<br />
Nach der kontrollierten Sprengung können alle<br />
wieder in ihre Unterkünfte zurückkehren.<br />
23. März, Heckenstallerstraße<br />
In den Mittagsstunden prallt ein 48-jähriger<br />
Mercedes-Fahrer gegen einen Alleebaum. Der<br />
Pkw bleibt auf dem Dach liegen. Der Mann<br />
wird beim Unfall leicht verletzt. Die Feuerwehr<br />
stellt das Auto wieder auf die Räder und fällt<br />
den teilentwurzelten Alleebaum.<br />
11. April, Umschlagbahnhof Riem<br />
Ein Arbeiter bemerkt kurz vor 12 Uhr mittags<br />
bei Umladearbeiten einen tropfenden<br />
Anschluss eines 28.000 Liter fassenden<br />
Chemikalienbehälters, in dem sich<br />
Butylenoxid befi ndet. Der Stoff ist als leicht<br />
entzündlich und reizend eingestuft. Alle<br />
Abdichtungsmaßnahmen bleiben erfolglos. Der<br />
Behälter wird auf einen mit Planen ausgelegten<br />
Waggon gehoben und auf ein Havariegleis<br />
rangiert. Eine Spezialfi rma übernimmt das<br />
Umfüllen in einen dichten Behälter. Die<br />
Feuerwehr stellt während des Einsatzes und<br />
der Umfüllarbeiten den Brandschutz sicher.<br />
28. April, Falkenstraße<br />
Tödlicher Betriebsunfall in einer Brauerei.<br />
Mitarbeiter fi nden ihren 42-jährigen Kollegen<br />
leblos in einem Aufenthaltsraum. Sofort verständigen<br />
sie Polizei und Feuerwehr. In dem<br />
dreistöckigen Gebäude wird ein Gefahrstoffaustritt<br />
vermutet. Sämtliche Bemühungen sind<br />
vergebens, der Mann verstirbt noch an der<br />
Unglückstelle. Der komplette Bereich wird<br />
von der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> abgesperrt. Unter<br />
umluftunabhängigen Atemschutz werden Messungen<br />
durchgeführt, die u. a. eine erhöhte<br />
Konzentration von CO ² ergeben.<br />
6. Mai, A 8, AS Langwied<br />
Erneut muss die Feuerwehr hydraulisches<br />
Rettungsgerät zur Befreiung eines Verunfallten<br />
einsetzen. In der Autobahnauffahrt zur A 8<br />
stoßen ein VW Bus und ein Mercedes Kombi<br />
zusammen. Der Kombifahrer wird in seinem<br />
Fahrzeug eingeklemmt. Für die Rettung muss<br />
die Feuerwehr das Dach des Pkw abtrennen.<br />
An beiden Fahrzeugen entsteht Totalschaden.<br />
41
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />
7. Mai, Wittelsbacherbrücke<br />
Kurz vor der Wittelsbacherbrücke – von<br />
der Humboldtstraße kommend - verliert der<br />
Fahrer eines Cherokee Jeeps die Kontrolle<br />
über seinen Pkw, gerät von der Fahrbahn<br />
ab, durchschlägt das Brückengeländer und<br />
stürzt ca. 5 Meter in die Tiefe. Der Wagen<br />
bleibt im Hochwasserbett liegen. Passanten<br />
befreien den 52-jährigen Fahrer aus dem<br />
Wrack. Schwerverletzt bringt ihn der Notarzt<br />
in ein Klinikum. Glücklicherweise wird niemand<br />
weiterer verletzt.<br />
7. Mai, A 95, km 0,5<br />
Massenkarambolage kurz vor dem Luise-<br />
Kiesselbach-Platz. Ein 51 Jähriger übersieht<br />
das Stauende, streift ein Taxi und fährt<br />
ungebremst auf einen Fiat auf. Der Fiat<br />
dreht sich und schiebt seinerseits mehrere<br />
Fahrzeuge aufeinander. Der Fiatfahrer wird bei<br />
dem Unfall schwer verletzt und eingeklemmt.<br />
Nach der medizinischen Erstversorgung<br />
setzen die Einsatzkräfte der Münchner<br />
Feuerwehr hydraulisches Rettungsgerät zur<br />
Patientenrettung ein. Insgesamt werden bei<br />
dem Unfall weitere sieben Personen leicht<br />
verletzt.<br />
9. Mai, Landsberger Straße<br />
Bei der Kollision mit einem Lkw springt<br />
eine Tram der Linie 18 aus den Gleisen.<br />
Feuerwehr und Verkehrsbetriebe ziehen sie<br />
mit Spezialwerkzeug und Muskelkraft wieder<br />
in die richtige Spur. Personen werden nicht<br />
verletzt.<br />
20. Mai, Dachauer Straße<br />
Kurz vor Mitternacht prallt ein Autofahrer<br />
beim Nachhauseweg mit seinem Mazda<br />
323 gegen einen Baum. Der 25 Jährige<br />
kann sich selbst nicht mehr aus dem<br />
deformierten Pkw befreien. Die Feuerwehr<br />
muss mit hydraulischem Rettungsgerät die<br />
Türen herausschneiden. Der Mann erleidet<br />
bei dem Unfall schwerste innere Verletzungen.<br />
42
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />
4. Juni, Volpinistraße<br />
Sehr leichtsinnig verhält sich ein 35 Jahre<br />
alter Arbeiter bei Anschlussarbeiten an ein<br />
Kanalsystem. Er steigt in ein vier Meter tiefes,<br />
ungesichertes Baggerloch und wird dabei bis<br />
zur Hüfte verschüttet. Es droht noch mehr<br />
Erdreich nachzurutschen. Die minimalen<br />
Platzverhältnisse zwingen die Feuerwehr zu<br />
einer sehr zeitaufwendigen Rettung. Der Kies<br />
wird teilweise mit den Händen entfernt. Nach<br />
drei Stunden kann der Bauarbeiter befreit<br />
werden.<br />
7. Juni, Stadtgebiet<br />
Ein kurzer, aber dafür umso heftiger Regenfall<br />
verschafft der Feuerwehr um Mitternacht<br />
ein erhöhtes Alarmaufkommen. Mehrere<br />
überschwemmte Keller müssen ausgepumpt<br />
werden. Auch das Dantebad ist davon<br />
betroffen. Durch einen Revisionsschacht wird<br />
der Keller auf ca. 200 m² etwa 30 cm hoch<br />
überfl utet.<br />
9. Juni, BAB 8 Süd<br />
40 Einsatzkräfte von <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und<br />
Freiwilliger Feuerwehr räumen in rund<br />
dreistündiger Arbeit die Autobahn wieder frei. Ein<br />
mit Bier vollbeladener Sattelzug verliert bei der<br />
Auffahrt von der Ständlerstraße einen Großteil<br />
seiner Ladung. Es kommt zu erheblichen<br />
Behinderungen im Feierabendverkehr.<br />
23. Juni, Lochhausener Straße<br />
Erneut ereignet sich ein schwerer<br />
Verkehrsunfall, bei dem eine Person in einem<br />
Pkw eingeklemmt wird. Ein Range Rover<br />
ist gegen einen stehenden Lkw geprallt. Der<br />
21-jährige Beifahrer muss unter Einsatz von<br />
Rettungsspreizer und –schere aus dem Wrack<br />
befreit werden.<br />
23. Juni, A 96<br />
43
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />
In der Auffahrt zur A 96 verliert ein mit Bier<br />
beladener Lastzug in der Kurve ungefähr<br />
50 Träger Weißbier. Das Havariegut verteilt<br />
sich auf beiden Fahrbahnen. Die Feuerwehr<br />
reinigt die Autobahn von den Scherben und<br />
ausgelaufenem Gerstensaft. Nach dem<br />
die verbliebene Ladung gesichert ist, kann<br />
der Lkw seine Fahrt fortsetzen. Während<br />
der zweistündigen Arbeiten kommt es auf<br />
der Garmischer Straße zu erheblichen<br />
Behinderungen.<br />
30. Juni, Balanstraße<br />
An der Bahnunterführung kurz nach der<br />
Orleansstraße ist die Fahrt für ein Lkw-<br />
Gespann zu Ende. Der Fahrer streift den<br />
Mittelpfeiler und bleibt mit seinem Lkw in der<br />
Unterführung stecken. Da der Fahrer verletzt<br />
in ein Krankenhaus gebracht wird, rangiert ein<br />
Feuerwehrbeamter den Lastwagen rückwärts<br />
aus der Unterführung. Unter Polizeibegleitung<br />
wird das erheblich beschädigte Fahrzeug von<br />
dem Feuerwehrmann auf ein nahegelegenes<br />
Firmengelände gefahren.<br />
30. Juni, Schenkendorf- / Ungererstraße<br />
Verkehrsunfall – Person eingeklemmt. So<br />
lautet am Nachmittag das Alarmstichwort für<br />
die Feuerwehr. Ein Audi ist mit einem Lkw<br />
zusammen gestoßen. Der Audifahrer wird<br />
eingeklemmt und muss mit hydraulischem<br />
Rettungsgerät befreit werden. Schwer verletzt<br />
kommt er in ein Krankenhaus. Die beiden Lkw-<br />
Insassen haben einen Schock und Prellungen.<br />
1. Juli, Theresienstraße<br />
Gefahrstoffeinsatz für die Münchner Feuerwehr.<br />
Im Schrank eines chemischen Labors kommt<br />
es bei einer eingelagerten Flüssigkeit zu einer<br />
Reaktion. Das gesamte Gebäude wurde durch<br />
Einsatzkräfte abgesucht. Zehn Personen<br />
müssen vorsorglich ambulant behandelt<br />
werden. Ein über Augenbeschwerden<br />
klagender Mann wird in ein Krankenhaus<br />
gebracht. Der gesamte Gebäudekomplex wird<br />
von der Feuerwehr belüftet.<br />
9. Juli, Maximilianstraße<br />
Eine 32-jährige Frau stürzt mit ihrem Fahrrad<br />
so unglücklich, dass sich der Bremsgriffhebel<br />
in den linken Oberschenkel bohrt. Mit<br />
konventionellem Werkzeug ist in dieser<br />
Situation keine qualifi zierte Hilfe möglich. Von<br />
der Hauptfeuerwache wird ein Fahrzeug mit<br />
Multifunktionswerkzeug nachgefordert. Dieses<br />
beinhaltet speziell für den Einsatz von feinen,<br />
diffi zilem Arbeiten konzipiertes Werkzeug.<br />
Nachdem durch den Notarzt der Frau ein<br />
schmerzstillendes Medikament verabreicht<br />
wird, kann mit einem sog. Modellwinkelschleifer<br />
der Bremsgriff vom Lenker getrennt werden.<br />
Jetzt kann das Metallstück in einem<br />
Krankenhaus operativ entfernt werden.<br />
11. Juli, Herzog-Wilhelm-Straße /<br />
Neuhauser Straße<br />
Während eines abendlichen Unwetters<br />
stürzt ein ca. 30 Meter langes und 9 Meter<br />
44
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />
hohes Gerüst komplett um. Die Gerüstteile<br />
begraben fünf Pkw unter sich und versperren<br />
den gesamten Straßenzug. Feuerwehrleute<br />
demontieren das Gerüst. An den Autos,<br />
darunter ein Porsche, entsteht ein Schaden<br />
von ca. 40.000 €.<br />
24. Juli, Reichenbachbrücke<br />
Am Mittag stürzt ein angetrunkener 37-jähriger<br />
Mann von der Reichenbachbrücke in die Isar.<br />
Nach wenigen Metern in der Isar kann er sich<br />
auf einen aufgeschütteten Polder in der Mitte<br />
des Flusses retten. Der Mann wird von der<br />
Feuerwehr gerettet und zur Untersuchung in<br />
ein Krankenhaus gebracht.<br />
4. August, Werner-Heisenberg-Allee<br />
Während Revisionsarbeiten in einem Entsorgungsbetrieb<br />
kommt es zu einer Freisetzung<br />
von Schwefelwasserstoff in einem Pumpenhaus.<br />
Der Betriebsleiter wird lebensgefährlich<br />
verletzt. Mitarbeiter fi nden ihn und bringen ins<br />
Freie. Der Mann kommt nach einer Erstversorgung<br />
mit einem Rettungshubschrauber in<br />
ein Krankenhaus. Sechs Einsatzkräfte, zwei<br />
Rettungsdienstmitarbeiter, drei Polizeibeamte<br />
und fünf Angehörige des Betriebes werden<br />
auf Anraten eines Toxikologen ambulant<br />
untersucht.<br />
Die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> führt, geschützt durch<br />
Chemikalienschutzanzüge, Messungen durch.<br />
25. August, Feldmochinger Straße<br />
Um kurz nach 6 Uhr morgens prallt eine 25<br />
Jähriger mit seinem Fiat Uno gegen einen<br />
Alleebaum. Der Autofahrer wird mit den Beinen<br />
in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Mit<br />
hydraulischem Rettungsgerät kann ihn die<br />
Feuerwehr befreien. Mit schweren Beinverletzungen<br />
kommt er in eine Klinik. Der Fiat wird<br />
total zerstört.<br />
26. August, Überlandhilfe<br />
Gleich zweimal wird an diesem Tag die <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
<strong>München</strong> im Rahmen der Überlandhilfe<br />
angefordert.<br />
In Bad Aibling stürzt gegen 12.45 Uhr ein 8jähriger<br />
Junge in die Mangfall. Bei der groß angelegten<br />
Suchaktion unterstützen Taucher der<br />
<strong>Berufsfeuerwehr</strong> die örtlichen Einsatzkräfte.<br />
Um 16.30 Uhr fällt in Höhenkirchen ein Radlader<br />
rund 7 Meter tief in eine Baugrube. Der<br />
Fahrer wird herausgeschleudert und unter der<br />
Baumaschine eingeklemmt. Die Münchner<br />
Feuerwehr eilt mit einem Feuerwehrkran zur<br />
Einsatzstelle.<br />
45
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />
7. September, Bodenseestraße<br />
Ein Rettungswagen des BRK ist auf dem<br />
Weg zu einem Notfalleinsatz. Plötzlich gerät<br />
der Wagen ins Schleudern und prallt gegen<br />
einen Lichtmasten. Der Fahrer wird im Wrack<br />
eingeschlossen und mittelschwer verletzt. Die<br />
Feuerwehr muss den 28 Jährigen befreien.<br />
Sein Kollege auf dem Beifahrersitz kommt mit<br />
leichten Verletzungen davon.<br />
27. September, Theresienwiese<br />
Das Oktoberfest läuft auf Hochtouren, an<br />
diesem zweiten Wiesnsamstag. Um kurz<br />
vor 15 Uhr geht am Olympia Looping gar<br />
nichts mehr. Ein durchgeschmorter Motor<br />
löst eine Sicherheitseinrichtung aus. Ein<br />
gerade in die Achterbahn einfahrender Zug<br />
wird dadurch sofort gestoppt. Der Betreiber<br />
und seine Mitarbeiter gehen nach einem<br />
im Vorfeld festgelegtem Notfallplan vor. Ca.<br />
20 Personen können durch sie über einen<br />
baulichen Rettungsweg wieder zurück auf den<br />
Boden geführt werden. Die vordere Gondel<br />
des Zuges aber ragt soweit über das Ende<br />
des Rettungsweges hinaus, dass die vier<br />
darin sitzenden Italiener nicht über diesen<br />
gerettet werden können. Die Feuerwehr<br />
wird verständigt. Einsatzkräfte der Wiesn-<br />
Wache steigen zu den Festsitzenden auf<br />
und sichern sie. Die Huberettungsbühne der<br />
<strong>Berufsfeuerwehr</strong> kommt zum Einsatz. Die<br />
Höhenrettungsgruppe sichert das Übersteigen<br />
der Italiener in den Rettungskorb.<br />
4. Oktober, BAB 99 / AS Neuherberg<br />
In der Anschlussstelle Neuherberg verliert<br />
ein junger Mann die Kontrolle über seinen<br />
Fiat Stilo und kommt von der Straße ab. Ein<br />
Erdwall am Fahrbahnrand wird regelrecht zur<br />
Sprungschanze und der Pkw fl iegt ca. 25 Meter<br />
durch die Luft. Er bleibt auf dem Dach liegen.<br />
Die Feuerwehr muss den Fahrer aus dem<br />
Wrack befreien. Ein Rettungshubschrauber<br />
bringt ihn in ein Krankenhaus.<br />
13. Oktober, Scharinenbachstraße<br />
Großes Glück hat ein 66 Jähriger bei Arbeiten<br />
in luftiger Höhe. Mit einer elektrischen<br />
Kettensäge kürzt er in rund 10 Metern Höhe<br />
eine Fichte um einen Meter. Als er den Stamm<br />
abgesägt hat, stürzt dieser auf ihn und er wird<br />
in der Baumkrone zwischen dem Abschnitt<br />
und den Ästen eingeklemmt. Selbst kann er<br />
sich nicht mehr befreien. Über eine Drehleiter<br />
kommen Feuerwehrkräfte den Mann zu Hilfe.<br />
Nach seiner Befreiung kann der leicht verletzte<br />
„Waldarbeiter“ aus eigener Kraft über eine<br />
Leiter zu Boden steigen.<br />
46
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />
16. Oktober, BAB 94 / AS Moosfeld (F)<br />
Bagger in Biotop – so lautet das nicht alltägliche<br />
Einsatzstichwort an diesem Abend für zahlreiche<br />
Feuerwehreinsatzkräfte. Zur Entfernung des<br />
Wasserbewuchses ist ein 11 Tonnen schwerer<br />
Radbagger direkt neben der Autobahn im<br />
Einsatz. Plötzlich gibt der Untergrund einer<br />
Steiluferseite nach und der Bagger rutscht<br />
in das ca. 2 Meter tiefe Gewässer. Der<br />
Baggerfahrer bringt geistesgegenwärtig seinen<br />
Greifarm so in Stellung, dass ein umkippen<br />
nicht möglich ist. Eigene Befreiungsversuche<br />
führen zu einem noch größeren Abrutschen.<br />
Bei der umfangreichen Bergung kommen<br />
auch Feuerwehrtaucher zum Einsatz. Ein<br />
Auslaufen von Kraftstoff und Öl kann durch<br />
das schnelle Heben vermieden werden. Nach<br />
der erfolgreichen Rettungsaktion kann der<br />
Baggerfahrer mit seinem unbeschädigten<br />
Gefährt aus eigener Kraft in den wohlverdienten<br />
Feierabend fahren.<br />
23. Oktober, Heckenstaller Straße<br />
Kurz vor Mitternacht liegt ein Autokran auf<br />
dem Mittleren Ring auf der Seite. Der Fahrer<br />
ist mit überhöhter Geschwindigkeit in der<br />
Kurve Höhe Murnauer Straße unterwegs, als<br />
der Unfall geschieht. Der 40 Tonner stürzt<br />
auf die rechte Seite und schlittert noch gut 20<br />
Meter über die Fahrbahn. Die Beine des 25jährigen<br />
Fahrers sind eingeklemmt und schwer<br />
verletzt. Mit großen technischen Einsatz, u.<br />
a. sind zwei hydraulische Rettungssätze,<br />
eine Twin-Saw-Spezialsäge, Hebekissen<br />
und der Feuerwehrkran im Einsatz, kann der<br />
Fahrer nach einer knappen Stunde befreit<br />
werden. Nach Abschluss der Personenrettung<br />
wird das umgestürzte Fahrzeug von der<br />
<strong>Berufsfeuerwehr</strong> wieder aufgestellt.<br />
31. Oktober, BAB 95<br />
Einen Ausfl ug ins Dickicht unternimmt an<br />
ihrem 32. Geburtstag eine Lenkerin eines<br />
Toyota. In der Ausfahrt Kreuzhof kommt sie<br />
von der Fahrbahn ab und fährt in eine dicht<br />
bewachsene Böschung. Nun lassen sich die<br />
Türen nicht mehr öffnen. Feuerwehrleute<br />
entfernen mit Motorkettensägen das Geäst<br />
rund um den Pkw und verschaffen so dem<br />
Notarzt Zugang zu der Unglücksfahrerin. Die<br />
Frau übersteht den Unfall nahezu unverletzt.<br />
47
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />
3. November, BAB 9<br />
Am Fahrbahnteiler bei der Anschlussstelle<br />
Freimann verliert ein Lkw-Fahrer die Kontrolle<br />
über seinen mit Lebensmitteln beladenen<br />
Hängerzug. Er gerät ins Schleudern und<br />
stürzt um. Bis auf die Gegenfahrbahn werden<br />
Fahrzeugteile geschleudert. Der Lastwagenfahrer<br />
wird bei dem Unfall leicht verletzt. In<br />
stundenlanger Arbeit entladen Feuerwehreinsatzkräfte<br />
die Lebensmittel, bevor eine<br />
Privatfi rma mit der Bergung des havarierten<br />
Lkw beginnen kann. Die Autobahn ist stadteinwärts<br />
für mehrere Stunden komplett gesperrt.<br />
4. November, Arcisstraße<br />
Der Ausleger eines Baukranes neigt sich<br />
bedrohlich und droht abzuknicken. Der<br />
umliegende Gefahrenbereich wird durch<br />
Polizei und Feuerwehr geräumt. Dazu zählt<br />
auch die Mensa der Universität, in der eine<br />
Filmvorführung stattfi ndet. 700 Personen<br />
müssen auf das Vergnügen verzichten und<br />
die Räumlichkeiten verlassen. Mit einem 300-<br />
Tonnen-Kran kann der Ausleger gesichert<br />
werden.<br />
17. November, Chiemgaustraße<br />
Tödlicher Verkehrsunfall in den frühen Morgenstunden.<br />
Ein 70 Jahre alter Mann prallt mit<br />
seinem Ford Fiesta gegen einen Betonabweiser.<br />
Dabei wird der komplette Motorblock<br />
aus dem Pkw gerissen. Die Feuerwehr befreit<br />
den Eingeschlossenen aus dem deformierten<br />
Wagen. Sämtliche Bemühungen um das Leben<br />
des Mannes sind vergebens. Er stirbt noch<br />
an der Unfallstelle.<br />
20. November, Paul-Heyse-Unterführung<br />
Kurz vor Mittag endet die Fahrt eines 35-jährigen<br />
Tschechen mit seinem Sattelzug in der<br />
Paul-Heyse-Unterführung. Er missachtet die<br />
Höhenbegrenzung (3,60 m) der Bahnunterführung<br />
und reißt dadurch den kompletten Planenaufbau<br />
des Sattelaufl iegers beim Einfahren<br />
herunter. Die Feuerwehr sammelt die herumliegenden<br />
Aufbauteile ein und demontiert die<br />
deformierte hydraulische Ladebordwand mit<br />
Hilfe eines Trennschleifers.<br />
48
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Hilfeleistungen<br />
20. November, Karlsplatz<br />
Beim Überqueren der Trambahngleise<br />
übersieht ein 16 Jähriger die in die Haltestation<br />
einfahrende Straßenbahn. Der Jugendliche<br />
wird davon erfasst und bleibt bewusstlos<br />
darunter liegen. Parallel zur medizinischen<br />
Versorgung heben Einsatzkräfte der<br />
Feuerwehr die Tram mit Lufthebekissen an<br />
und befreien den Verunfallten. Er wird in eine<br />
Klinik gebracht.<br />
12. Dezember, Landsberger Straße<br />
Der Einsatz von pneumatischen Hebekissen<br />
ist bei der Befreiung eines 27 Jahre alten<br />
Ladendetektivs erforderlich. Ein Stapler<br />
erfasste ihn, dabei wurden die Beine des<br />
Mannes darunter eingeklemmt. Der Feuerwehr-<br />
Notarzt bringt ihn in den Schockraum einer<br />
Klinik.<br />
49
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Viechereien<br />
12. Januar, Selma-Lagerlöf-Straße<br />
Passanten entdecken am Abend im<br />
Grünstreifen vor einem Wohnhaus eine 80<br />
cm lange Schlange. Aufgrund der niedrigen<br />
Temperaturen nehmen die Feuerwehrleute<br />
an, dass das steife Reptil tot ist und bringen<br />
es auf eine Feuerwache. Dort „taut“ zu aller<br />
Verwunderung das Tier wieder auf. Ein<br />
sachkundiger Kollege identifi ziert sie als eine<br />
in Südostasien beheimatete Schönnatter.<br />
Sie kommt in die Obhut des zoologischen<br />
Institutes.<br />
21. Februar, Otto-Sendtner-Straße<br />
Hundedame „Tessi“ ist auf Entdeckungstour<br />
im heimischen Gärtnereibetrieb. Sie schlüpft<br />
unter eine Pfl anzeneintopfmaschine. Ihr<br />
Schwanz wird von einer Welle erfasst und<br />
aufgewickelt. Eine Arbeiterin bemerkt das nun<br />
fast freihängende Tier und stützt es bis zum<br />
Eintreffen der Feuerwehr. Diese demontiert<br />
die Welle. Nach einer ambulanten Versorgung<br />
durch den Tierrettungsdienst <strong>München</strong> kann<br />
die leicht verletzte „Tessi“ zu Hause bleiben.<br />
3. Mai, Ingolstädter Straße<br />
Mischlingshündin „Tami“ ist mit Frauchen auf<br />
einem Spaziergang. Beim Umherstreunen<br />
weckt der Wurzelstock einer abgestorbenen<br />
Fichte ihr Interesse. Etwas furchtbar<br />
Interessantes lockt sie zu den teilweise<br />
freiliegenden Wurzeln hin, sodass sie den<br />
Kopf hineinsteckt, und zwar soweit, dass<br />
sie nun eingeklemmt ist. Einsatzbeamte der<br />
Feuerwache Milbertshofen befreien „Tami“<br />
vorsichtig mit Hilfe einer Motorkettensäge<br />
und einer Bügelsäge. Die Rettungsaktion<br />
dauert rund eine Stunde. Die Vierbeinerin<br />
erträgt die Rettungsarbeiten mit erstaunlicher<br />
Gelassenheit.<br />
7. Mai, Balanstraße<br />
Ein junger Fuchs verirrt sich im Umbau<br />
befi ndlichen Industriegebäude und stürzt in<br />
eine ca. 2 m tiefe Baugrube. Über eine Leiter<br />
steigt ein Feuerwehrmann zu dem verängstigten<br />
Jungtier ab. Meister Reineke lässt sich<br />
widerstandslos „festnehmen“. Er wird ins Tierheim<br />
gebracht. Dort zieht man ihn groß und<br />
wird ihn zu gegebener Zeit in einer artgerechten<br />
Umgebung auswildern.<br />
50
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Viechereien<br />
10. Mai, Schwarzhölzlstraße<br />
Zwei Reiter entdecken im Würmkanal<br />
eine exotische Schildkröte. Ein kundiger<br />
Feuerwehrbeamter kann das ca. 40 cm große<br />
Tier als Schnappschildkröte identifi zieren. Sie<br />
wird dem zoologischen Institut übergeben.<br />
19. Mai, Giesinger Berg<br />
Es war scheinbar noch nicht an der Zeit, den<br />
ersten Flugversuch zu wagen. Dennoch ließ<br />
sich ein junger Turmfalke nicht aufhalten und<br />
startet von einem Kirchturm aus zu seinem<br />
ersten Rundfl ug. Der geht allerdings nicht<br />
recht weit und der junge Vogel landet aufgrund<br />
fehlender Praxis auf einem Gehweg. Die<br />
Feuerwehr bringt ihn in eine Tierklinik.<br />
28. Mai, Greinerberg<br />
Im Abgang einer Tiefgarage schlängelt eine ca.<br />
60 cm lange Kornnatter herum. Ein Anwohner<br />
bemerkt das ungiftige und nachtaktive<br />
Reptil um kurz nach 23 Uhr und verständigt<br />
die Feuerwehr. Problemlos lässt sie sich<br />
einfangen. Das ursprünglich in Nordamerika<br />
beheimatete Tier wird am nächsten Morgen in<br />
das zoologische Institut der LMU gebracht.<br />
12. Juni, Bannwaldseestraße<br />
Schon wieder muss die Feuerwehr<br />
eine Schlange fangen. Im Garten eines<br />
Einfamilienhauses wird die 40 cm lange<br />
Kornnatter von der Bewohnerin entdeckt. Auch<br />
sie kommt in das zoologische Institut.<br />
30. Juni, Mariahilfplatz<br />
51
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Viechereien<br />
„Tina“, eine Katze aus Haidhausen, soll einen<br />
Tierarzttermin wahrnehmen. Mit diesem<br />
Umstand ist sie nicht einverstanden und<br />
entwischt ihrer Besitzerin.<br />
Im Laufe des Vormittages startet die Fahrerin<br />
eines Peugeot 307 in der Orleansstraße<br />
ihre Fahrt Richtung Innenstadt. Unterwegs<br />
vernimmt sie ungewöhnliche Geräusche,<br />
unterbricht darauf hin die Fahrt und sieht im<br />
Bereich des Motorraumes nach, kann aber<br />
keine Feststellung machen. Bei der Rückfahrt<br />
hört sie wieder ein Geräusch, sieht erneut nach<br />
und entdeckt jetzt eine Katze, die zwischen<br />
Autobatterie und Vorderachse eingeklemmt<br />
ist. Scheinbar hat „Tina“ hier vor dem Tierarzt<br />
Zufl ucht gesucht. Die Peugeot-Fahrerin<br />
verständigt die Feuerwehr. In Zusammenarbeit<br />
mit einem Service-Mitarbeiter des ADAC<br />
können die Feuerwehrmänner in rund 1 1⁄2<br />
stündiger Arbeit die Katze befreien.<br />
15. August, Waldeckstraße<br />
Erneut beschäftigt eine Schlange die Feuerwehr.<br />
Ein Radfahrer entdeckt in einem Grünstreifen<br />
neben dem Straßenrand das Reptil. Sie lässt<br />
sich mühelos einfangen und darf die Nacht in<br />
der Münchner Hauptfeuerwache verbringen.<br />
29. August, Englischer Garten<br />
Der kleine Rüde „Otto“, ein Westhighland Terrier,<br />
ist mit seinem Frauchen im Englischen Garten<br />
beim „Gassi“ gehen. Am Kleinhesseloher See<br />
entdeckt er eine Maus und eilt ihr hinterher.<br />
Im Zuge der Verfolgungsjagd rutscht er einen<br />
Hang hinab und landet im Abfl usskanal des<br />
Sees. Durch die Strömung wird „Otto“ unter<br />
dem Isarring hindurch auf die Nordseite<br />
gespült, wo er sich dann verhakt. Taucher<br />
der Feuerwache Ramersdorf dringen zu<br />
dem kleinen Hund vor und können ihn dann<br />
unverletzt der überglücklichen Besitzerin<br />
übergeben.<br />
6. September, Auer Mühlbach<br />
Bei schönstem Wetter ist Golden Retriever<br />
Hundedame „Luna“ mit Frauchen auf einem<br />
Spaziergang. In der Nähe der Sportgaststätte<br />
des TSV 1860 <strong>München</strong> reißt sich „Luna“ los<br />
und springt in den Auer Mühlbach. Die Hündin<br />
treibt in der Strömung ab. Die Hundebesitzerin<br />
ruft in ihrer Not die Feuerwehr zu Hilfe.<br />
Einsatzkräfte der Hauptfeuerwache fi nden<br />
das entkräftete Tier einen knappen Kilometer<br />
fl ussabwärts und können es aus dem Wasser<br />
retten. Unbeschadet aber geschwächt kann<br />
„Luna“ ihrer glücklichen Besitzerin übergeben<br />
werden.<br />
2. Oktober, Am Bauernwald<br />
52
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Viechereien<br />
„Häkkinen“ ist in Not. Damit ist aber nicht der<br />
ehemalige Formel 1 Weltmeister Mika Häkkinen<br />
gemeint, nein, bei „Häkkinen“ handelt es sich<br />
zwar um einen Landsmann des schnellen<br />
Rennfahrers, aber hier ist ein vier Monate alter<br />
fi nnischer Habicht der Hauptdarsteller. Er sitzt<br />
am Morgen auf dem Hochreck im Garten seiner<br />
Besitzerin. Irgend ein Umstand erschreckt den<br />
jungen „Auszubildenden“ und er reißt sich von<br />
der Fußfessel los. In einer nahegelegenen<br />
Fichte lässt er sich nieder. Dort attackieren<br />
ihn mehrere Krähen, worauf er fl iehen will.<br />
Dabei verfängt sich sein Fußgeschirr in einem<br />
Ast in 25 Metern Höhe. Aus eigener Kraft<br />
kann er sich nicht mehr befreien. Mit einer<br />
Drehleiter fährt ein Feuerwehrmann und die<br />
Besitzerin zu dem inzwischen verängstigten<br />
Tier in die Höhe. Nach seiner Befreiung steht<br />
der weiteren Ausbildung zum Jagdvogel nichts<br />
mehr im Wege.<br />
23. Dezember, Maximiliansbrücke<br />
„Emmy“ nimmt ein unfreiwilliges Bad in der<br />
Isar. Die 6 Monate alte Havanesehündin,<br />
ist mit ihrer Besitzerin am Isarhochufer<br />
unterwegs. Ihrem Spieltrieb folgend, streift<br />
sie in der Grünanlage sorglos umher. Dabei<br />
kommt sie dem Steilufer zu nahe und stürzt ab.<br />
Einsatzkräfte der Hauptfeuerwache retten die<br />
kleine Hündin, die mittlerweile verzweifelt im<br />
befestigten Isarfl ussbett gegen das Abtreiben<br />
kämpft. Unverletzt übersteht „Emmy“ den<br />
7 Meter Sturz und kann von ihrer Besitzerin<br />
nun wieder glücklich in die Arme genommen<br />
werden.<br />
53
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Rettungsdienst<br />
1. Januar - Sylvesterbilanz<br />
Die Integrierte Leitstelle wickelte in den<br />
Turbulenzen der Sylvesternacht von 20 - 6<br />
Uhr morgens ca. 430 Alarme ab. Das bedeutet<br />
gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg.<br />
Übermäßiger Alkoholgenuss und zahlreiche<br />
Stürze aufgrund der kalten Witterung waren<br />
die häufi gsten Alarmierungsgründe.<br />
Am Olympiaberg stürzt eine 47 Jährige<br />
und bricht sich den Unterarm. Spiegelglatte<br />
Wege veranlassen den Rettungsdienst, die<br />
Höhenrettungsgruppe der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
zu alarmieren. Diese seilen die Frau rund 200<br />
Meter vom Berg ab.<br />
24. Januar, Neuschwansteinplatz<br />
Ein 44-jähriger Mann stürzt in seiner Wohnung<br />
durch die verglaste Wohnzimmertüre und<br />
bleibt mit schwersten Schnittverletzungen im<br />
Halsbereich liegen. Nachbarn alarmieren die<br />
Feuerwehr. Diese öffnen die Wohnungstüre und<br />
versorgen gemeinsam mit dem Rettungsdienst<br />
den lebensgefährlich Verletzten. Das<br />
nachgeforderte Feuerwehr-Notarztteam<br />
Südost bringt den Mann, der sich in kritischem<br />
Zustand befi ndet, in den Schockraum einer<br />
Klinik.<br />
29. Januar, Schwanthaler- /<br />
Ganghoferstraße<br />
Grausames Verbrechen mitten in <strong>München</strong>. Ein<br />
45-jähriger Türke erschießt auf offener Straße<br />
eine 24-jährige Mutter und fügt auch deren<br />
5-jähriger Tochter eine Schussverletzung zu.<br />
Anschließend richtet er die Waffe gegen sich<br />
selbst. Die 24-jährige Türkin verstirbt vor Ort,<br />
der Täter wird noch durch ein Feuerwehr-<br />
Notarztteam in eine Klinik gebracht. Dort<br />
stirbt auch er kurze Zeit später. Das 5jährige<br />
Mädchen bringt der Rettungsdienst<br />
unter Begleitung des Kindernotarztes in den<br />
Schockraum einer Kinderklinik. Nach den<br />
Ermittlungen der Polizei handelt es sich bei<br />
dem Verbrechen um ein Familiendrama.<br />
4. Februar, A 8 <strong>München</strong>-Stuttgart<br />
Folgenschwerer Auffahrunfall am<br />
Autobahndreieck Eschenried. Auf gerader<br />
Strecke fährt eine 32-jährige Münchnerin mit<br />
ihrem Opel Vectra auf den Opel Corsa eines<br />
Ehepaares auf. Dadurch gerät der Corsa ins<br />
Schleudern. Der 65-jährige Beifahrer wird durch<br />
die Heckklappe aus dem Auto geschleudert<br />
und schlägt mit dem Kopf auf der Fahrbahn<br />
auf. Das Feuerwehr-Notarztteam West kann<br />
nur noch den Tod des Mannes feststellen.<br />
Die 66-jährige Ehefrau des Getöteten und<br />
die Unfallverursacherin kommen mit leichten<br />
Verletzungen in Krankenhäuser.<br />
15. Februar, Stadtgebiet<br />
Eisglatte Straßen, Rad- und Gehwege<br />
bescheren den Rettungskräften einen lebhaften<br />
Vormittag. Bis 11 Uhr werden der Integrierten<br />
Leitstelle mehr als 200 Notfälle von gestürzten<br />
Personen gemeldet.<br />
23. Februar, A 99 - AS Haar<br />
Acht Personen werden am Morgen bei<br />
einem Verkehrsunfall verletzt. Ein mit vier<br />
Erwachsenen und vier Kindern besetzter<br />
Kleinbus kommt von der Fahrbahn ab und<br />
überschlägt sich. Ein Großaufgebot an<br />
Rettungsdienstkräften versorgt die Verletzten.<br />
Die <strong>Berufsfeuerwehr</strong> ist mit dem Kindernotarzt<br />
und einem Notarztwagen vor Ort.<br />
7. März, Ludwigsfelder Straße<br />
Ein tschechischer Sattelzug gerät von<br />
der Fahrbahn ab und entwurzelt einen<br />
Alleebaum. Der Fahrer wird vom Notarzt<br />
und Rettungsdienst befreit. Bei ihm wird ein<br />
Herzstillstand diagnostiziert. Nach rund 30<br />
Minuten werden die Bemühungen erfolglos<br />
abgebrochen.<br />
15. März, TU <strong>München</strong> - Garching,<br />
Lichtenbergstraße<br />
Durch einen technischen Defekt bei einem<br />
wissenschaftlichen Versuch entweicht Phosgen<br />
aus einem Labor. Die Werkfeuerwehr ist schnell<br />
vor Ort, führt erste Messungen durch und<br />
54
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Rettungsdienst<br />
belüftet den gesamten Bereich. Die Integrierte<br />
Leitstelle der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> alarmiert ein<br />
Großaufgebot an Rettungsdienstkräften, die<br />
mit ca. 50 Fahrzeugen an den Einsatzort<br />
fahren. 40 Personen werden vorsorglich in<br />
Krankenhäuser gebracht.<br />
18. März, Berduxstraße<br />
Bei Arbeiten an der Bahnstrecke <strong>München</strong>-<br />
Regensburg wird ein 57 Jahre alter Mann<br />
auf Höhe eines alten Stellwerks von einer<br />
S-Bahn erfasst und verletzt. Der Mann wird<br />
vom Rettungsdienst und <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
versorgt und in ein Krankenhaus gebracht.<br />
Sein Oberarm ist gebrochen. Die Bahnstrecke<br />
ist eine Stunde gesperrt.<br />
25. März, Grafi nger Straße<br />
Beim Klettern in einer Kletterwand stürzt ein 9jähriges<br />
Mädchen ab. Es fällt aus ca. 18 Metern<br />
zu Boden. Unter laufender Reanimation bringt<br />
sie der Kindernotarzt der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
in eine Klinik. Aufgrund der Schwere der<br />
Verletzungen verstirbt sie dort.<br />
29. März, Neurieder Straße / Luganoweg<br />
Nach längeren Reanimationsversuchen kann<br />
der Feuerwehr-Notarzt nur noch den Tod einer<br />
51-jährigen Münchnerin feststellen. Sie schiebt<br />
ihr Fahrrad über den Kreuzungsbereich, als<br />
sie von einem Pkw erfasst und zu Boden<br />
geschleudert wird. Die Verletzungen sind<br />
so schwer, dass alle Bemühungen erfolglos<br />
bleiben. Der Pkw-Fahrer erleidet einen<br />
schweren Schock.<br />
7. April, Bayerstraße<br />
Tragischer Unfall beim Einparken. Eine Mutter<br />
überquert mit ihren beiden Kindern an der Hand<br />
die Bayerstraße. Ein 29-jähriger Münchner, der<br />
eine Parklücke entdeckt, hält an und setzt im<br />
gleichen Augenblick zurück. Dabei erfasst er<br />
den sechsjährigen Sohn und verletzt ihn schwer.<br />
Ein Löschfahrzeug der Hauptfeuerwache<br />
wird als First-Responder alarmiert. Bis zum<br />
Eintreffen des Kindernotarztes versorgen<br />
sie den kleinen Patienten. Die Mutter und<br />
die dreijährige Schwester müssen nach dem<br />
Unglück vom Kriseninterventionsteam betreut<br />
werden. Die Bayerstraße ist für 1 1⁄2 Stunden<br />
gesperrt.<br />
12. April, Siegenburger Straße<br />
Ein 3-jähriger Bub ist dem Großvater in dessen<br />
Schrebergarten. Das Kind spielt während der<br />
Opa nach dem Rechten sieht. Nach einiger<br />
Zeit hört er nichts mehr von seinem Enkelkind.<br />
Er sucht ihn und fi ndet den Jungen kopfüber in<br />
einer Regentonne. Sofort zieht er ihn aus dem<br />
Wasser und ruft die Nachbarn zu Hilfe. Ein<br />
pensionierter Feuerwehrbeamter aus einem<br />
Nachbargarten setzt unverzüglich einen Notruf<br />
ab, übernimmt die Erstversorgung und lagert<br />
den Kleinen bis zum Eintreffen des Notarztes in<br />
stabiler Seitenlage. Er wird in eine Kinderklinik<br />
gebracht.<br />
21. April, Alte Allee<br />
Ein MVG-Bus der Linie 56 befi ndet sich auf dem<br />
Weg vom Pasinger Marienplatz Richtung S-Bhf<br />
Allach. Die 21 Fahrgäste klagen nach wenigen<br />
Minuten Fahrzeit über Atembeschwerden.<br />
Auf Höhe der Alten Allee hält der Fahrer an<br />
und lässt die Gäste aussteigen. In einem<br />
Großraumrettungswagen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
werden sie behandelt. Ein Erwachsener und<br />
ein Kind müssen in ein Krankenhaus. Die<br />
Polizei ermittelt.<br />
55
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Rettungsdienst<br />
30. April, Iblherstraße<br />
Auf einer Baustelle stürzt ein Bauarbeiter<br />
von einem Gerüst. Nach einer medizinischen<br />
Erstversorgung wird er mit Hilfe einer Drehleiter<br />
sicher und schonend wieder zu Boden<br />
gebracht. Der Maurer erleidet Prellungen im<br />
Beckenbereich und am Brustkorb.<br />
7. Mai, Freisinger Landstraße<br />
Lebensgefährliche Verletzungen zieht sich<br />
ein 24-jähriger Motorradfahrer bei einem<br />
Verkehrsunfall zu. Der Biker ist stadtauswärts<br />
unterwegs, als er kurz nach der Stadtgrenze auf<br />
Höhe des Parkplatzes am Müllberg mit einem<br />
3er-BMW zusammenprallt. Der Zusammenstoß<br />
erfolgt auf Höhe der Fahrertür des Pkw. Der 24<br />
Jährige wird durch die Luft geschleudert und<br />
kommt ca. 5 m hinter dem BMW zum Liegen.<br />
Mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen wird<br />
er in ein Krankenhaus gebracht.<br />
12. Mai, Grünwalder Brücke<br />
Bei der Radtour eines Ehepaares stützt der<br />
45-jährige Mann vom Fahrrad und bleibt<br />
bewusstlos liegen. Ein vorbeifahrender<br />
Autofahrer wird auf den Vorfall aufmerksam und<br />
bringt den von ihm mitgeführten Automatischen<br />
Externen Defi brillator (AED) zum Einsatz.<br />
Gemeinsam mit der Ehefrau reanimieren sie<br />
den Mann bis zum Eintreffen von Notarzt und<br />
Rettungsdienst. Zu dieser Zeit hat der Patient<br />
schon wieder stabile Kreislaufverhältnisse.<br />
24. Mai, Bodensee- / Limesstraße<br />
Eine ältere Frau wird beim Überqueren der<br />
Straße von einem Lkw erfasst und schwer<br />
an den Beinen verletzt. Feuerwehrleute und<br />
Rettungsdienstkräfte versorgen die Dame. Mit<br />
dem Rettungshubschrauber Christoph 1 wird<br />
sie in eine Klinik gefl ogen.<br />
28. Mai, Agnes-Bernauer-Straße<br />
Auf einer Großbaustelle stürzen ein 58-jähriger<br />
Kroate und sein Sohn ab. Der Mann ist im 4.<br />
Obergeschoss tätig, als er in einen leeren<br />
Aufzugsschacht fällt. Sein im 3. Stock tätiger<br />
Sohn sieht dies und will ihn auffangen. Der<br />
Versuch misslingt und der Vater stürzt bis in<br />
den Keller und verletzt sich lebensgefährlich.<br />
Rettungsdienst und Feuerwehr versorgen den<br />
58 Jährigen. Der Sohn ist von dem Vorfall<br />
schockiert und muss ebenfalls in einem<br />
Krankenhaus behandelt werden.<br />
56
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Rettungsdienst<br />
26. Juni, Neuhofener Platz<br />
Im Bereich der S-Bahnhaltestelle Mittersendling<br />
wird ein 56 Jahre alter Mann von einer S-<br />
Bahn erfasst und zu Boden geschleudert.<br />
Der Mann führt mit zwei Kollegen Arbeiten im<br />
Gleisbereich durch. Der Unfall ereignet sich<br />
ca. 100 m nach der Haltestelle in Richtung<br />
Heimeranplatz. Durch das Unglück erleidet<br />
der Arbeiter ein Schädel-Hirn-Trauma und<br />
eine Oberarmfraktur. Einsatzkräfte der<br />
<strong>Berufsfeuerwehr</strong> unterstützen das Notarztteam<br />
der Rettungswache Süd bei der Versorgung.<br />
Ein Kriseninterventionsteam betreut die<br />
schockierten Kollegen des Verunglückten.<br />
16. Juli, Offenbachstraße<br />
Tragischer Verkehrsunfall am Morgen gegen<br />
8 Uhr. Kurz nach der S-Bahnunterführung will<br />
der Fahrer eines Sattelzuges in eine Baustelle<br />
einbiegen. Bei dem Vorgang erfasst der Lkw<br />
eine 47-jährige Radfahrerin, die auf dem<br />
Radweg unterwegs ist. Er überrollt sie und<br />
schleift sie ungefähr 5 Meter weit mit. Das<br />
Team des Notarzteinsatzfahrzeuges West<br />
kann nur noch den Tod der Frau feststellen.<br />
21. Juli, Iffl andstraße<br />
Ein 61 Jahre alter Motorradfahrer wird bei<br />
einem Auffahrunfall schwer verletzt. In der<br />
Rechtskurve zur Auffahrt Richtung Effnerplatz<br />
bemerkt er den stehenden Verkehr zu spät und<br />
prallt frontal in das Heck eines Kleintransporters.<br />
Rettungsteams von <strong>Berufsfeuerwehr</strong> und BRK<br />
versorgen den lebensgefährlich Verletzten und<br />
bringen ihn in eine Klinik.<br />
23. Juli, Baumkirchner Straße /<br />
Truderinger Straße<br />
Erneut wird ein Radfahrer im Kreuzungsbereich<br />
von einem Lkw getötet. Wieder will der Lkw-<br />
Fahrer abbiegen und erfasst dabei den Radler,<br />
der unter dem Lastwagen zum Liegen kommt.<br />
Vor Ort kann er noch vom Feuerwehr-Notarzt<br />
soweit stabilisiert werden, dass er in ein<br />
Krankenhaus gebracht wird. Dort erliegt der 42<br />
Jährige aber seinen schweren Verletzungen.<br />
24. Juli, Klosterhofstraße<br />
Beim Einhängen eines Fassadenteils stürzt ein<br />
Minibagger auf einer Großbaustelle um. Ein<br />
30-jähriger Arbeiter, der sich im Arbeitsbereich<br />
befi ndet, wird unter dem umgestürzten<br />
57
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Rettungsdienst<br />
Bauelement eingeklemmt und noch vor<br />
Eintreffen der Feuerwehr von seinen Kollegen<br />
befreit. Das Feuerwehr-Notarztteam Mitte<br />
bringt ihn in ein Krankenhaus.<br />
9. August, Herzog-Heinrich-Brücke<br />
Auf der Herzog-Heinrich-Brücke ist am Abend<br />
ein 59 Jahre alter Mann zu Fuß auf der<br />
Fahrbahn des Föhringer Ring unterwegs. Ein<br />
über 80 Jähriger Opelfahrer übersieht den<br />
Fußgänger und erfasst ihn. Das Feuerwehr-<br />
Notarztteam kann nur noch den Tod des<br />
Mannes feststellen.<br />
19. August, Arnulf- / Sedlmayrstraße<br />
Der dritte tödlich verunglückte Radfahrer in<br />
den letzten zwei Monaten. Eine 26-jährige<br />
Frau wird im Kreuzungsbereich von einem<br />
Lkw überrollt. Ein Krankentransportwagen, der<br />
die Unfallstelle passiert, beginnt unverzüglich<br />
mit der Reanimation. Ein First-Responder-<br />
Team der <strong>Berufsfeuerwehr</strong> unterstützt die<br />
Maßnahmen. Schwerverletzt wird die Radlerin<br />
noch in ein Krankenhaus gebracht. Dort stirbt<br />
sie an ihren schweren Verletzungen. Der<br />
43 Jahre alte Lkw-Fahrer wird von einem<br />
Kriseninterventionsteam betreut.<br />
21. August, Lindwurmstraße /<br />
Herzog-Heinrich-Straße<br />
Traurige Fortsetzung der Serie tödlicher<br />
Verkehrsunfälle im Stadtgebiet. Ein 46-jähriger<br />
Fußgänger wird von einem Pkw angefahren,<br />
stürzt und von einem nachfolgendem Auto<br />
überrollt. Der Mann verstirbt kurz darauf im<br />
Krankenhaus.<br />
14. September, Landsberger Straße<br />
Beim Überqueren der Landsberger Straße<br />
übersieht ein 24-jähriger Mann eine<br />
herannahende Straßenbahn. Es kommt zu<br />
einem Zusammenstoß. Der junge Mann kann<br />
sich noch auf den Gehweg retten, dort bricht<br />
er zusammen. Ein First-Responder-Team der<br />
Feuerwache Westend und das Notarztteam<br />
Mitte versorgen den an Schädel, Becken und<br />
Beinen Schwerverletzten und bringen ihn in<br />
eine Klinik.<br />
19. September, Elisenstraße<br />
Die Serie tödlicher Verkehrsunfälle reißt<br />
nicht ab. Ein Audifahrer will auf der<br />
Elisenstraße wenden. Dabei kommt es zu<br />
einem Zusammenstoß mit einem 50-jährigen<br />
Motorradfahrer, der in die Fahrerseite kracht.<br />
Sämtliche Reanimationsbemühungen sind<br />
vergebens. Der Biker verstirbt kurz nach<br />
Einlieferung im Krankenhaus.<br />
24. September, Stadelheimer Straße /<br />
Scharfreiterplatz<br />
Um kurz nach 22 Uhr steht ein Ehepaar mit<br />
ihrem Fiat vor einer roten Ampel. Ein 37<br />
Jähriger nachfolgender Autofahrer verliert<br />
die Kontrolle über seinen VW Polo und<br />
rammt den stehenden Fiat. Dieser wird<br />
über den Mittelstreifen katapultiert, wobei er<br />
sich mehrmals überschlägt. Die Beifahrerin<br />
wird aus dem total zerstörten Kleinwagen<br />
geschleudert. Trotz intensivster Bemühungen<br />
der Rettungskräfte stirbt die 44 Jahre alte Frau<br />
kurze Zeit später im Krankenhaus. Ihr Mann,<br />
ein 47 Jähriger, wird bei dem Unfall schwer<br />
verletzt.<br />
58
<strong>Bilanz</strong> <strong>2008</strong> - Rettungsdienst<br />
20. Oktober, BAB 99<br />
Ein 18-jähriger Fahrer eines Ferrari F 430<br />
und seine 14-jährige Beifahrerin sind<br />
mit hoher Geschwindigkeit unterwegs.<br />
Kurz vor der Anschlussstelle Ludwigsfeld<br />
schleudert der Sportwagen und prallt gegen<br />
die rechte Leitplanke. Die Beifahrerin hat<br />
leichte Schürfwunden und einen Schock,<br />
der Fahrer schwere Kopfverletzungen.<br />
Rettungsassistenten der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
versorgen die Patienten. Der 18 Jährige wird<br />
mit dem Rettungshubschrauber Christoph 1 in<br />
eine Klinik gefl ogen, die 14 Jährige kommt mit<br />
einem Rettungswagen der <strong>Berufsfeuerwehr</strong><br />
ins Krankenhaus.<br />
24. Oktober, BAB 95<br />
Zwischen den Anschlussstellen Fürstenried<br />
und Kreuzhof verunglückt ein 25 Jahre alter<br />
Motorradfahrer schwer. Im Kurvenbereich<br />
stürzt er und schlittert unter die Leitplanke.<br />
Das Feuerwehr-Notarztteam Südwest bringt<br />
ihn in einem äußerst kritischen Zustand in den<br />
Schockraum einer Klinik.<br />
6. November, A 99<br />
Der nächste schwere Verkehrsunfall auf einer<br />
Autobahn rund um <strong>München</strong>. Kurz nach 22<br />
Uhr prallt ein Mercedes in die Leitplanke. Zwei<br />
Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren werden<br />
lebensgefährlich verletzt, der 20-jährige Fahrer<br />
und der 17 Jahre alte Beifahrer mittelschwer.<br />
5. Dezember, Allianz Arena<br />
Vor Beginn eines Fußballspieles ist das<br />
Löschfahrzeug der Brandsicherheitswache<br />
auf einer Kontrollfahrt. Auf der Esplanade<br />
bemerken die Beamten, wie in unmittelbarer<br />
Nähe ein 53-jähriger Österreicher leblos<br />
zusammenbricht. Sofort beginnen sie mit der<br />
medizinischen Erstversorgung des Mannes<br />
und fordern über Funk einen Notarzt an. Dieser<br />
bringt den Mann in eine Klinik.<br />
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