Grüne Band 2005 - Schützenwarte - WSB
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[sport]<br />
16 <strong>Schützenwarte</strong> 2/<strong>2005</strong><br />
Bogenschützen Feucht<br />
Deutscher Meister<br />
Mit einer kleinen Sensation endete<br />
das Bundesligafinale im<br />
Bogenschießen. Mit einem klaren<br />
259:250 besiegte die jüngste Mannschaft<br />
dieser Endrunde, die Bogenschützen<br />
aus Feucht, das routinierte Team vom<br />
SV Querum und holte sich zum ersten Mal<br />
in seiner Vereinsgeschichte den Titel.<br />
In der Besetzung Manuela Schwarz (Foto<br />
unten Mitte im Duell mit Olympiateilnehmer<br />
Michael Frankenberg/Querum), Jonas<br />
Biebl und Daniel Hartmann steigerte<br />
sich die Auswahl aus Franken fast in einen<br />
Rausch, ging nach der ersten Passe schon<br />
mit 86:85 in Führung, baute diesen Vorsprung<br />
mit sehr guten Leistungen auf<br />
173:170 nach dem zweiten Durchgang aus<br />
und hatte zum Schluss noch die Nerven,<br />
vor einer lauten Kulisse von rund 300 Zuschauern<br />
in der Rundsporthalle von Waiblingen<br />
den SV Querum auf Abstand zu halten.<br />
Klaus Schwarz, der Coach des Siegerteams,<br />
jubelte nach den 27 Finalpfeilen mit<br />
dem gesamten Team: » Das war ein Sieg<br />
der Unbekümmertheit. Wir haben in dieser<br />
Saison eine außerordentliche Mannschaft.<br />
Ein absolut geschlossenes Team,<br />
das durch die vielen Zuschauer, die mit<br />
aus Feucht gekommen sind, bestens<br />
unterstützt wurde. Wir haben hier heute einen<br />
Drive gehabt, der nahezu unglaublich<br />
ist.«<br />
Der 15-jährige Jonas Biebl, er war der<br />
jüngste Schütze im Bundesligafinale, und<br />
der erst 17-jährige Daniel Hartmann hielten<br />
mit den Routiniers jederzeit mit. Wie<br />
stark das Selbstbewusstsein des Teams<br />
war, zeigte sich nach dem Halbfinale gegen<br />
die Schützengilde Welzheim, als der<br />
Trainer der Bogenschützen Feucht erste<br />
Gratulationen seitens des unterlegenen<br />
Gegners entgegennahm. Mit einem Augenzwinkern<br />
bemerkte er: »Wartet doch<br />
mit der Gratulation, das müsst Ihr sonst<br />
nach dem Finale noch einmal wiederholen.«<br />
In der Vorschlussrunde besiegten die<br />
Schützen aus Franken den dreimaligen Titelträger<br />
SGi Welzheim mit 258:257 und<br />
Daniel Hartmann war es in diesem engen<br />
Match, der als letzter Schütze mit einer op-<br />
Finale ohne westfälische<br />
Beteiligung<br />
Aufsteiger BSC Sherwood Herne, von vielen<br />
Experten vor Beginn der Saison auf<br />
Grund der hervorragenden Saisonleistungen<br />
im vergangenen Jahr als Geheimfavorit<br />
eingestuft, konnte in Wetzlar nicht<br />
mehr an diese guten Resultate anknüpfen,<br />
unterlag sechs Mal und rettete sich gerade<br />
noch durch einen Vorsprung von drei<br />
Punkten vor dem Abstieg.<br />
20:36 Zähler und sechster Rang, damit ist<br />
die Saison für das Team aus Herne beendet.<br />
Trotzdem wird man beim BSC zufrieden<br />
sein, denn Mannschaftsmitglied Andre<br />
Grawinkel bestritt schon vor dem ersten<br />
Wettkampf die Mitfavoritenrolle der<br />
Herner energisch und bezifferte den sechsten<br />
Platz im ersten Jahr der Bundesligazugehörigkeit<br />
als Ziel für seine Equipe.<br />
Drei Siege am letzten Vorrundentag waren<br />
für die SG Norderstedt zu wenig. Mit 17:39<br />
Punkten müssen die Norddeutschen ebenso<br />
in die 2. Liga zurück wie auch mit dem<br />
timalen 10 den Weg zum Sieg freimachte.<br />
Im zweiten Halbfinale kam es zur spannenden<br />
Begegnung der beiden Teams aus<br />
dem Norden. Das Derby zwischen dem SV<br />
Querum und dem SV Dauelsen endete<br />
ebenso knapp mit 255:254. Nachdem es<br />
zunächst nach einer ganz engen Partie<br />
aussah, zog Querum nach der zweiten<br />
Passe mit 171:165 davon.<br />
Doch ausgerechnet Jens Pieper (Foto<br />
links ganz unten), ein erfahrener ehemaliger<br />
Nationalkaderschütze, brachte das<br />
Team um Feldbogen-Weltmeister Sebastian<br />
Rohrberg mit zwei Achtern in der dritten<br />
Passe wieder ins Match zurück. Florian<br />
Floto, der als letzter Schütze für die<br />
Braunschweiger Vorstädter an die Linie<br />
ging, brachte dann aber den knappen Vorsprung<br />
von einem Ring ins Ziel.<br />
Im kleinen Finale um Rang drei siegte der<br />
SV Dauelsen gegen die Schützengilde<br />
Welzheim mit 262:259 wiederum im<br />
Schlussspurt, nachdem die Norddeutschen<br />
nach der zweiten Passe einem<br />
174:176-Rückstand hinterherlaufen mussten.<br />
Die Zuschauer in der gutgefüllten Rundsporthalle<br />
sahen spannende Begegnungen,<br />
die mit viel Engagement geführt wurden.<br />
Das Finale der Bundesliga hat wieder<br />
einmal gezeigt, wie attraktiv Bogenschießen<br />
auch in der Halle sein kann. Der überraschende<br />
Ausgang tat ein übriges dazu.<br />
DSB-ÖA<br />
BC Gelsenkirchen der noch amtierende Vizemeister<br />
der vergangenen Saison.<br />
Mit einer vollkommen neuen Mannschaft<br />
– so bekannte Namen wie Barbara Kegelmann,<br />
Cornelia Pfohl, Michael Frankenberg<br />
und Frank Marzoch beendeten ihre<br />
Bundesligakarriere oder wechselten zu anderen<br />
Vereinen – gelang der Auswahl aus<br />
dem Ruhrgebiet in 28 Partien nicht ein einziger<br />
Sieg. 0:56 Punkte bedeuten einen<br />
neuen Bundesligarekord, von dem sich<br />
das junge Team in der 2. Liga nun erst einmal<br />
regenerieren kann.<br />
DSB-ÖA/jj<br />
Bundesliga Bogen Nord<br />
Platz/Verein Ringe/Punkte<br />
1. SV Querum, NS 7227 50:06<br />
2. SV Dauelsen, NS 7237 46:10<br />
3. BSC Laufdorf, HS 7093 33:23<br />
4. SG BB Berlin, BL 7075 30:26<br />
5. Rheydter TV, RH 7043 28:28<br />
6. Sherwood BSC Herne, WF 7007 20:36<br />
7. SG Norderstedt, ND 6989 17:39<br />
8. BC Gelsenkirchen, WF 6689 00:56