Diagnose mit der Kontaktglas-Dynamometrie - Augenärztliche ...
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Druckunterschiede zum Teil ausgeglichen sein können und so unter Umständen nur <strong>der</strong><br />
systolische Blutdruck Differenzen aufweist [5].<br />
Die <strong>mit</strong> dem <strong>Kontaktglas</strong>-Dynamometer er<strong>mit</strong>telten Werte des Ophthalmikablutdrucks liegen<br />
erfahrungsgemäß diastolisch etwa 15-25% und systolisch etwa 35-45% unter den<br />
entsprechenden systemischen Werten. Bislang gibt es noch keine Statistiken zur Prävalenz von<br />
Karotisstenosen in Abhängigkeit von den <strong>mit</strong> dem <strong>Kontaktglas</strong>-Dynamometer er<strong>mit</strong>telten<br />
Drucken o<strong>der</strong> Seitendifferenzen. Die Entscheidung, ob eine weiterführende Diagnostik<br />
einzuleiten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Befund lediglich zu beobachten ist, basiert ebenfalls auf Empirie:<br />
Druckdifferenzen bis zu 10% Abweichung vom arithmetischen Mittel werden als normal<br />
eingestuft. Bei reproduzierbaren Differenzen bis zu 20% wird in <strong>der</strong> Regel eine neurologische<br />
Untersuchung veranlaßt. Bei mehr als 20% Abweichung und unauffälliger neurologischer<br />
Untersuchung wird in <strong>der</strong> Regel eine eingehen<strong>der</strong>e dopplersonographische Kontrolle bei einem<br />
Angiologen in die Wege geleitet.<br />
Differenz des Ophthalmikablutdrucks:<br />
Hinweis auf mögliche Gefäßstenose<br />
Fall 1: Nach <strong>Kontaktglas</strong>-<strong>Dynamometrie</strong> ergab sich <strong>der</strong> dringende Verdacht auf einen<br />
Verschluß <strong>der</strong> A. carotis interna links<br />
Die Erstvorstellung <strong>der</strong> damals 61-jährigen Frau erfolgte im April 1999. Sie kam zum<br />
Augenarzt, weil ihre Sehschärfe in <strong>der</strong> Ferne beidseits nachgelassen hatte. Der Visus betrug <strong>mit</strong><br />
Korrektion rechts 1,0, links 0,7. Der Augeninnendruck lag beidseits bei 13 mm Hg. Der<br />
Vor<strong>der</strong>abschnitt wies einen ausgeprägten Arcus lipoides auf, brechende Medien und<br />
Augenhintergrund waren unauffällig. Die Therapie erschien <strong>mit</strong> dem Ausgleich des<br />
Refraktionsdefizits ausreichend.<br />
Im Januar 2002 klagte die Patientin über Kopfschmerzen, verbunden <strong>mit</strong> Druckgefühl in den<br />
Augen und Schleiersehen. Vor Jahren sei anläßlich eines stationären Aufenthaltes eine<br />
Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Halsschlaga<strong>der</strong> festgestellt worden, die sich aber bei einer Nachuntersuchung<br />
bei ihrem Neurologen im April 2001 nicht bestätigt habe. Eine weitere Diagnostik hatte ihre<br />
Hausärztin danach nicht mehr für erfor<strong>der</strong>lich gehalten.<br />
Bei <strong>der</strong> <strong>Kontaktglas</strong>-<strong>Dynamometrie</strong> fand sich rechts ein diastolischer Ophthalmikablutdruck von<br />
69 mm Hg, links von 41 mm Hg. Dieser deutliche Druckunterschied war insofern erstaunlich,<br />
weil in dem erst 8 Monate zuvor erhobenen dopplersonographischen Befund sämtliche<br />
Hirnarterien als unauffällig beschrieben waren. Die Patientin wurde kurzfristig zur erneuten<br />
Dopplersonographie überwiesen. Es ergab sich dabei <strong>der</strong> dringende Verdacht auf einen<br />
Verschluß <strong>der</strong> A. carotis interna links.<br />
Fall 2: Unauffällige Dopplersonographie - <strong>Kontaktglas</strong>-<strong>Dynamometrie</strong> gibt trotzdem<br />
Hinweis auf Stenose<br />
Bei <strong>der</strong> Erstvorstellung am 10. September 2001 gab <strong>der</strong> 83-jährige Mann an, sein Sehvermögen<br />
sei rechts seit Jahren sehr schlecht und habe links in den letzten Wochen ebenfalls nachgelassen.<br />
Im Juni des gleichen Jahres sei bei ihm eine Operation an <strong>der</strong> rechten Halsschlaga<strong>der</strong><br />
durchgeführt worden, die gut verlaufen wäre. Es sei ihm gesagt worden, links wäre keine<br />
Operation erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Der Visus betrug rechts Fingerzählen in 1m, links 0,4. Der Augeninnendruck lag rechts bei 9,<br />
links bei 12 mm Hg. Vor<strong>der</strong>abschnitt und brechende Medien waren unauffällig. Der schlechte<br />
Visus konnte rechts auf eine feuchte Makulopathie und links auf eine trockene altersabhängige<br />
Makuladegeneration zurückgeführt werden.<br />
Bei <strong>der</strong> <strong>Kontaktglas</strong>-<strong>Dynamometrie</strong> fand sich rechts ein diastolischer Ophthalmikadruck von 56,<br />
links von 35 mm Hg. Weil <strong>der</strong> deutlich niedrigere Druck links den Verdacht auf eine<br />
hämodynamisch relevante Stenose nahe legte, wurde kurzfristig eine erneute