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MEDITATION VON UTE HERRMANN-BROCKHAUS<br />
Weihnachten<br />
mit Franziskus von Assisi<br />
Das Titelbild dieses Heftchens<br />
zeigt ein Gemälde<br />
von Sieger Köder, auf dem er<br />
darstellt, wie Franziskus in der<br />
Höhle von Greccio das Weihnachtsfest<br />
feierte.<br />
Wir sehen die biblischen<br />
Figuren, Hirt und Schafe, Ochs<br />
und Esel und die Krippe. Um<br />
Franziskus, der das Kind in den<br />
Armen hält, versammeln sich<br />
seine Weggefährten. Auch die<br />
Tiere, von denen in den Franziskuslegenden<br />
erzählt wird, sind<br />
zu sehen: Wolf, Schaf und die<br />
Vögel.<br />
Das Bild befindet sich in einer<br />
Kapelle eines Kinderdorfes, in<br />
dem heute Franziskus-Schwestern<br />
wirken – von daher war<br />
es dem Künstler wichtig, neben<br />
dem Priester Kinder von heute<br />
– auch als Messdiener – und<br />
eine Franziskus-Schwester mit<br />
ins Bild und ins Geschehen zu<br />
nehmen. Dadurch wird die Idee<br />
des Franziskus ganz aktuell und<br />
konkret.<br />
Vom Himmel strahlt der Weihnachtsstern<br />
auf das Geschehen<br />
in der Höhle.<br />
Die Krippe habe ich euch nicht<br />
zum Anschauen, sondern zum<br />
Anfassen geschenkt, so ruft<br />
Franziskus den Menschen in seiner<br />
Weihnachtspredigt zu – und<br />
dies gilt auch für unsere heutige<br />
Zeit! Wir sollen be-greifen, was<br />
in der Weihnacht geschehen ist,<br />
dass Gott zu uns auf die Welt<br />
kam und Mensch geworden<br />
ist, ein ganz kleiner Mensch,<br />
ein Kind in der Krippe, in einer<br />
Höhle, außerhalb der Stadt, kam<br />
zu denen, die am Rande stehen.<br />
So wie Franziskus auf unserem<br />
Bild voller Freude das Kind<br />
aus der Krippe hochhebt, hält<br />
der Priester bei der Messe das<br />
gewandelte Brot, den Leib<br />
Christi, in die Höhe. Beides sind<br />
Zeichen – im Lichtstrahl des<br />
Sterns – für die große Liebe<br />
Gottes, der sich den Menschen<br />
schenkt. Franziskus möchte den<br />
Menschen den Blick für diese<br />
strahlende Liebe Gottes neu<br />
öffnen, indem er sie einlädt,<br />
im Weihnachtsgottesdienst mit<br />
allen Sinnen das Weihnachtsgeschehen<br />
zu erleben und zu<br />
be-greifen.<br />
Wir wollen das Kind auf unseren<br />
Händen tragen, Maria und Josef<br />
umarmen, wir wollen uns unter<br />
die Hirten mischen und so werden<br />
wie sie, so lädt Franziskus<br />
die Menschen ein, sich von der<br />
Freude der Hirten anstecken zu<br />
lassen. So kann dann auch nach<br />
Weihnachten spürbar werden,<br />
was wir in der Heiligen Nacht<br />
gefeiert haben. Dann kann<br />
Verwandlung geschehen, dann<br />
sind Menschen bereit, sich zu<br />
öffnen, auf Gottes Boten zu<br />
hören und sich auf den Weg zu<br />
machen, um den Frieden in der<br />
Welt zu verbreiten.<br />
Freu dich, Erd und Sternenzelt<br />
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œ œ ˙ ˙ Ó<br />
1. Freu dich, Erd und Ster � nen � zelt, Hal � le � lu � ja!<br />
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œ œ ˙ ˙ Ó<br />
Got � tes Sohn kam in die Welt, Hal � le � lu � ja!<br />
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Uns zum Heil er � ko � ren, ward er heut ge � bo � ren,<br />
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ward er heut ge � bo �<br />
2. Seht, der schönste Rose Flor, Halleluja! / sprießt aus Jesses<br />
Zweig hervor, Halleluja! / Uns zum Heil erkoren …<br />
3. Tröstung Gottes labt die Welt, Halleluja! / Freu dich,<br />
Erd und Himmelszelt, Halleluja! / Uns zum Heil erkoren …<br />
T u. M: aus Böhmen, Leitzmeritzer Gesangbuch 1844<br />
Das Licht in der Höhle<br />
„Steh auf, Tino!“ Salvatore<br />
rüttelt seinen Bruder heftig an<br />
den Schultern. „Nun werd doch<br />
endlich wach, du Langschläfer!“<br />
Verschlafen reibt sich Robertino<br />
die Augen: „Was? Was<br />
ist?“, stammelt er noch halb im<br />
Schlaf. „Da, schau doch nur!“<br />
Salvatore zerrt seinen kleineren<br />
Bruder zum Fenster der Schlafkammer.<br />
„Schau – da am Berg!<br />
Da, zur Kapelle hin.“ Tino muss<br />
zweimal hinsehen. Er traut seinen<br />
Augen nicht. Hunderte von<br />
Lichtern sind am Berg zu erkennen.<br />
„Was ist da los?“, fragt er<br />
ungläubig. „Was sind das alles<br />
für Lichter?“<br />
10 11<br />
w<br />
ren.<br />
Bevor Salvatore antworten kann,<br />
hören die beiden Jungen den<br />
schweren Tritt des Vaters die<br />
Treppe hinauf. Dann öffnet sich<br />
die Tür. „Ihr seid schon wach?<br />
Ganz von selbst?“, staunt der<br />
Vater. „Dann zieht euch schnell<br />
an!“ „Ja, aber warum denn?<br />
Warum sollen wir uns denn mit-<br />
∑<br />
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