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Körper.Kontext.Kunst - ISTKuGe

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derforschung viel diskutierte These der Analogie<br />

von Höllenschlund und weiblichem Geschlechtsorgan<br />

zeigt, sich zum anderen als Gegenposition in<br />

der Analogie von Hortus conclusus, dem geschlossenen<br />

Garten des Himmelsbereichs, und der Jungfräulichkeit<br />

Mariens wieder findet.<br />

Darüber hinaus zeigt der Vergleich zu mittelalterlichen<br />

Erzählungen, in denen der <strong>Körper</strong> in seiner<br />

sexuellen Wertigkeit beschrieben wird, welche<br />

Vorstellungen des <strong>Körper</strong>s diesen Beschreibungen<br />

zugrunde liegen. Die Leerstelle des Genitalbereichs<br />

in den Beschreibungen des <strong>Körper</strong>s kann in Bezug<br />

zu der Leerstelle fehlender Genitalien in Malerei<br />

und Skulptur gesetzt werden, die die Geschlecht-<br />

lichkeit erst betont. Interessant ist auch der Vergleich<br />

zu der Visionsschrift des Ritters Tundal aus<br />

dem 12. Jahrhundert, in der die Hölle als physischer<br />

Organismus des ewigen Gebärens und Ausscheidens<br />

beschrieben wird, und so als pervertierte<br />

Form der umgekehrten Geburt verstanden werden<br />

kann. Hier verschmelzen Raumvorstellungen und<br />

<strong>Körper</strong> miteinander und chiffrieren eine negative<br />

Sexualität. Im Gegensatz zur Literatur des Mittelalters<br />

wird Sexualität im Jüngsten Gericht in der<br />

Regel bildlich weniger drastisch thematisiert, dennoch<br />

scheint sie eine entscheidende Rolle im Endzeitkontext<br />

einzunehmen. Als eine Art visuelle<br />

Metapher werden über Gesten des Fressens oder<br />

Studium der Erziehungswissenschaft und Sozialpsychologie und -anthropologie an der Ruhr-<br />

Universität Bochum (2002-2004). 2004 Wechsel der Studienfächer zu <strong>Kunst</strong>geschichte und Archäologischer<br />

Wissenschaft. 2009 Bachelor of Arts und Beginn des Masterstudiums mit den Fächern <strong>Kunst</strong>geschichte<br />

und Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum.<br />

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