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Verbesserung von Geschiebevorhersagen in Wildbächen ... - WSL

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4. Resultate<br />

4.1 Fliesswiderstandsberechnungen<br />

Die Aufteilung des Fliesswiderstandes,<br />

durch den Term (f 0/f tot) 0.5 charakterisiert,<br />

variiert je nach verwendeter Methode stark.<br />

Für e<strong>in</strong>en gegebenen Wildbach oder Gebirgsfluss<br />

kann die Aufteilung über e<strong>in</strong>en<br />

weiten Bereich <strong>von</strong> relativen Abflusstiefen<br />

sogar entgegengesetzte Resultate hervorbr<strong>in</strong>gen<br />

(Bild 3). Dies spiegelt die Unterschiede<br />

<strong>in</strong> den verwendeten Ansätzen<br />

zur Fliesswiderstandsaufteilung deutlich<br />

wider. Aber auch Methoden, welche auf<br />

ähnlichen Rauigkeitsparametern basieren,<br />

liefern teilweise (stark) abweichende<br />

Quotienten <strong>von</strong> Basisrauigkeit zu Gesamtrauigkeit<br />

(f 0/f tot) 0.5 . Dies gilt auch für den<br />

engen Bereich <strong>von</strong> Abflussbed<strong>in</strong>gungen,<br />

die während der berücksichtigten Ereig-<br />

nisse für den Geschiebetransport <strong>von</strong> Bedeutung<br />

waren (Bild 3, graue Balken).<br />

Als Beispiel hierzu können die<br />

Ansätze <strong>von</strong> Whittaker et al. (1988) und<br />

Pagliara und Chiavacc<strong>in</strong>i (2006) erwähnt<br />

werden, welche beide die Blockdichte<br />

zur Berechnung des Fliesswiderstandes<br />

verwenden. Die Methoden weisen abweichende<br />

empirische Beziehungen zwischen<br />

der Blockdichte und der relativen<br />

Abflusstiefe auf, was vermutlich auf unterschiedliche<br />

zugrundeliegende Versuchsanordnungen<br />

im Labor zurückzuführen ist.<br />

Die vier <strong>in</strong> Bild 3 dargestellten Beispiele<br />

zeigen Resultate <strong>von</strong> <strong>Wildbächen</strong><br />

und Gebirgsflüssen mit sehr unterschiedlichen<br />

Rauigkeitsmerkmalen (vgl. Bild 2<br />

und Tabelle 1). Der Ger<strong>in</strong>neabschnitt der<br />

Salt<strong>in</strong>a weist das niedrigste Gefälle aller<br />

untersuchten Abschnitte auf. Der Sperbelgraben<br />

zeichnet sich durch relativ kle<strong>in</strong>e<br />

Bild 3. Anteil des Basiswiderstands am Gesamtfliesswiderstand <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> (f 0/f tot) 0.5<br />

bei unterschiedlichen relativen Abflusstiefen (r h/D 84) für die vier unterschiedlich rauen<br />

Ger<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> Bild 2. Jede Farbl<strong>in</strong>ie zeigt die Berechnungen für e<strong>in</strong>en Fliesswiderstandsansatz<br />

(vgl. Tabelle 2). Die grauen Flächen geben den Bereich an, <strong>in</strong> dem 90% des<br />

Geschiebetransports während der untersuchten Ereignisse auftrat (verändert nach<br />

Nitsche et al., 2011).<br />

Tabelle 2. Komb<strong>in</strong>ationen <strong>von</strong> Geschiebetransport- und Fliesswiderstandsgleichungen mit Abkürzungen.<br />

Korngrössen und das gänzliche Fehlen<br />

<strong>von</strong> groben Blöcken aus. Die Wechsellagerung<br />

<strong>von</strong> erosionsfälligen Mergellagen<br />

und resistenteren Nagelfluh- und Sandste<strong>in</strong>lagen<br />

führte aber zur beobachteten<br />

Stufen-Becken-artigen Ger<strong>in</strong>nemorphologie.<br />

Während der Erlenbach e<strong>in</strong>e mittlere<br />

Blockdichte und e<strong>in</strong> mittleres Stufengefälle<br />

aufweist, ist die Gamsa durch hohe Werte<br />

der Blockdichte und des Stufengefälles<br />

gekennzeichnet.<br />

Für den vergleichsweise rauen<br />

Abschnitt der Gamsa liefern die Ansätze<br />

<strong>von</strong> Egashira und Ashida (1991), Whittaker<br />

et al. (1988) und Yager (2006) für alle<br />

Abflussverhältnisse e<strong>in</strong>en ziemlich tiefen<br />

Anteil <strong>von</strong> Basisrauigkeit an der Gesamtrauigkeit.<br />

Dieselben Ansätze ergeben für<br />

den Erlenbach e<strong>in</strong>en höheren Anteil <strong>von</strong><br />

Basisrauigkeit, da der Erlenbach weniger<br />

grobe Rauigkeitselemente aufweist. Auf<br />

den Sperbelgraben angewendet, ergeben<br />

die Ansätze <strong>von</strong> Whittaker et al. (1988)<br />

und Yager (2006) für den Term (f 0/f tot) 0.5<br />

e<strong>in</strong>en Wert <strong>von</strong> e<strong>in</strong>s. Die Berechnung nach<br />

Egashira und Ashida (1991) h<strong>in</strong>gegen, die<br />

ausschliesslich die Stufen-Becken-Geometrie<br />

berücksichtigt, resultiert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

beträchtlichen Anteil der Formrauigkeit.<br />

Unter Berücksichtigung aller 14<br />

Untersuchungsabschnitte zeigt nur der<br />

Ansatz <strong>von</strong> Rickenmann und Reck<strong>in</strong>g<br />

(2011) <strong>in</strong> allen Fällen e<strong>in</strong>e Zunahme des<br />

Anteils an Basisrauigkeit mit zunehmender<br />

relativer Abflusstiefe. Für die Ansätze <strong>von</strong><br />

Yager (2006) und Whittaker et al. (1988) gilt<br />

dies nur ab e<strong>in</strong>em bestimmten Grenzwert<br />

für r h/D 84. Die Methoden <strong>von</strong> Egashira und<br />

Ashida (1991) und Pagliara und Chiavacc<strong>in</strong>i<br />

(2006) zeigen e<strong>in</strong>e schwächere Abhängigkeit<br />

des Verhältnisses (f 0/f tot) 0.5 <strong>von</strong><br />

der relativen Abflusstiefe auf. Der Anteil<br />

der Basisrauigkeit an der Gesamtrauigkeit<br />

variiert im betrachteten r h/D 84-Bereich nur<br />

mässig bis wenig.<br />

4.2 Berechnungen <strong>von</strong> Geschiebetransportvolumen<br />

Für die Berechnungen des Geschiebetransportes<br />

<strong>in</strong> den Untersuchungsgebie-<br />

134 «Wasser Energie Luft» – 104. Jahrgang, 2012, Heft 2, CH-5401 Baden

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