05.01.2013 Aufrufe

Verbesserung von Geschiebevorhersagen in Wildbächen ... - WSL

Verbesserung von Geschiebevorhersagen in Wildbächen ... - WSL

Verbesserung von Geschiebevorhersagen in Wildbächen ... - WSL

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

gute Resultate liefert bzw. unter denen<br />

e<strong>in</strong> Ansatz eher ungeeignet ist. Die auf<br />

groben Blöcken basierten Ansätze (Komb<strong>in</strong>ationen<br />

Ri-PC, Ri-W und Ri-Y) lieferten<br />

erwartungsgemäss bessere Ergebnisse<br />

für Flüsse mit hoher Blockdichte<br />

und hohem Stufengefälle als für Flüsse<br />

mit weniger ausgeprägten Rauigkeitsele-<br />

menten (Bild 5). Zudem erwiesen sich die<br />

anhand <strong>von</strong> Komb<strong>in</strong>ationen mit starker<br />

physikalischer Komponente (Ri-W und<br />

Ri-Y) durchgeführten Berechnungen als<br />

etwas besser als diejenigen mit der Verknüpfung<br />

Ri-PC. Für Ger<strong>in</strong>ne mit e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen<br />

Blockdichte und/oder e<strong>in</strong>em tiefen<br />

Stufengefälle resultierte e<strong>in</strong>e hohe Vari-<br />

Bild 5. Verhältnis berechneter zu gemessener Geschiebefracht (V ber/V gem) für ver schie -<br />

dene Gleichungskomb<strong>in</strong>ationen (s. Tabelle 2) differenziert nach verschiedenen Datentypen<br />

(s. Tabelle 3). Die gestrichelte L<strong>in</strong>e beim Wert 1 entspricht e<strong>in</strong>er perfekten Übere<strong>in</strong>stimmung<br />

<strong>von</strong> Berechnung und Beobachtung (verändert nach Nitsche et al., 2011).<br />

Bild 6. Verhältnis berechneter zu gemessener Geschiebevolumen (V ber/V gem) berechnet<br />

mit verschiedenen Gleichungskomb<strong>in</strong>ationen (Zeilen; def<strong>in</strong>iert <strong>in</strong> Tabelle 2) und<br />

unterschieden nach Datengruppen (Spalten; def<strong>in</strong>iert <strong>in</strong> Tabelle 3). Die V ber/V gem–<br />

Verhältnisse s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> drei Klassen angegeben, <strong>von</strong> denen die mittlere Klasse alle<br />

Berechnungen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Faktors zehn um die gemessen Geschiebefrachten<br />

repräsentiert. Die grauen Zahlen geben den Median der V ber/V gem–Verhältnisse an. Die<br />

Gruppe «Langzeitdaten» besteht aus 207 Transportereignissen, die Gruppe «Ereignisdaten»<br />

besteht aus 9 Transportereignissen. Die Gruppe «Alle Daten» besteht aus den<br />

Geschiebesummen der e<strong>in</strong>zelnen Ger<strong>in</strong>ne, um jeden Bach unabhängig <strong>von</strong> der Ereignisanzahl<br />

gleich zu gewichten. Der Ansatz <strong>von</strong> Whittaker et al. (Ri-W) wurde bei vier<br />

Ger<strong>in</strong>nen nicht angewendet (verändert nach Nitsche et al., 2011).<br />

abilität der vorhergesagten Geschiebetransportvolumen<br />

Vber <strong>von</strong> mehr als e<strong>in</strong>er<br />

Grössenordnung (Bild 5). Der Fliesswiderstandsansatz<br />

<strong>von</strong> Yager (2006) ergab für<br />

Ger<strong>in</strong>ne mit hoher Blockdichte relativ gute<br />

Vorhersagen (Medianwerte <strong>von</strong> V ber/V gem<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Grössenordnung um 1). Die<br />

Komb<strong>in</strong>ation unter Berücksichtigung des<br />

Fliesswiderstandsansatzes <strong>von</strong> Egashira<br />

und Ashida (1991) (Ri-EA), welche dem<br />

Stufengefälle explizit Rechnung trägt, lieferte<br />

Werte für das Verhältnis V ber/V gem,<br />

die über e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Grössenordnungen<br />

variierten. Dies entspricht dem grössten<br />

Schwankungsbereich aller sechs getesteten<br />

Ansätze. Der jeweilige Medianwert<br />

<strong>von</strong> V ber/V gem weist dabei – mit Ausnahme<br />

<strong>von</strong> Ger<strong>in</strong>nen mit tiefem Stufengefälle – auf<br />

e<strong>in</strong>e systematische Unterschätzung der<br />

Transportvolumen mittels Komb<strong>in</strong>ation<br />

Ri-EA (Bild 5). Die Korrektur des Energiel<strong>in</strong>iengefälles<br />

sche<strong>in</strong>t somit im Ansatz <strong>von</strong><br />

Egashira und Ashida (1991) zu stark auszufallen.<br />

Die Formelkomb<strong>in</strong>ation Ri-RR<br />

generierte für alle Ger<strong>in</strong>negruppen (Tabelle<br />

3) Medianwerte <strong>von</strong> V ber/V gem nahe<br />

dem Wert e<strong>in</strong>s und wies jeweils relativ ger<strong>in</strong>ge<br />

Schwankungen auf.<br />

Für die Ger<strong>in</strong>ne mit e<strong>in</strong>er hohen<br />

Blockdichte Γ lieferten die Komb<strong>in</strong>ationen<br />

Ri-Y, Ri-PC, Ri-W und Ri-RR Medianwerte<br />

<strong>von</strong> V ber/V gem im Bereich <strong>von</strong> 1 (Bild 5). In<br />

all diesen Ansätzen (ausser Methode Ri-<br />

RR) wird der Fliesswiderstand auch auf<br />

der Basis der groben Blöcke berechnet. In<br />

Ger<strong>in</strong>nen mit e<strong>in</strong>er ausgeprägten Stufen-<br />

Becken Struktur generierten schliesslich<br />

die Komb<strong>in</strong>ationen R-Y, R-PC, Ri-W und<br />

R-RR die besten Ergebnisse.<br />

In Bild 6 s<strong>in</strong>d die Resultate der<br />

verschiedenen Ansätze <strong>in</strong> Klassen dargestellt,<br />

um die Qualität der Ergebnisse zu<br />

veranschaulichen. Für die langjährigen Datensätze<br />

lieferten die Kombi-nationen Ri-<br />

W, Ri-RR und Ri-Y die besten Vorhersagen.<br />

Für 71, 64 bzw. 63% der berechneten<br />

Transportvolumen liegt die Abweichung<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Faktors zehn um die beobachteten<br />

Werte (0.3 < V ber/V gem < 3). Insgesamt<br />

schwankten die V ber/V gem–Werte<br />

aller sechs Ansätze für diese Klasse <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Bereich zwischen 0.04 und 59. Den<br />

besten Medianwert für V ber/V gem der langjährigen<br />

Daten erzielten Ri-W (1.1) und Ri-<br />

RR (0.9) (Bild 6 und Tabelle 4). Der Variationskoeffizient<br />

<strong>von</strong> Ri-W und Ri-RR liegt<br />

allerd<strong>in</strong>gs im Bereich der meisten anderen<br />

Ansätze; <strong>in</strong> dieser Sparte erreichte Komb<strong>in</strong>ation<br />

Ri-Y den tiefsten Wert.<br />

Für die «Ereignisdaten» war die Komb<strong>in</strong>ation<br />

Ri-Y der e<strong>in</strong>zige Ansatz, bei dem die<br />

Abweichung aller berechneten Transport-<br />

136 «Wasser Energie Luft» – 104. Jahrgang, 2012, Heft 2, CH-5401 Baden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!