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ich, dass ich langsam ins Training<br />

komme. Höhenmeter für<br />

Höhenmeter kurbele ich mich<br />

nach oben, mal alleine, mal<br />

mit Stefan, <strong>de</strong>r immer wie<strong>de</strong>r<br />

besorgte Blicke nach hinten<br />

wirft: „Wo bleibt Übele?“ Obwohl<br />

<strong>de</strong>r Flüela mit 2383m<br />

<strong>de</strong>r höchste Pass unserer Tour<br />

ist, zieht er sich nicht so wie<br />

<strong>de</strong>r Julier. Ich schaffe es entspannt<br />

bis zur Passhöhe. Fast<br />

alle springen in <strong>de</strong>n saukalten<br />

See (geschätzte 8 Grad) und<br />

Matthias erhält Applaus von<br />

<strong>de</strong>n Damen <strong>de</strong>s Hotels. (Dabei<br />

hat er nicht einmal jongliert!).<br />

Die nicht mehr ganz jugendlich<br />

wirken<strong>de</strong> Kioskmamsel<br />

kommentiert das Gesehene<br />

mit <strong>de</strong>n Worten: “ Seit 76 Jahren<br />

bin ich hier oben, aber dass<br />

da nackte Männer reinspringen,<br />

sehe ich zum ersten Mal!“<br />

Es ist nie zu spät. Kaum ist die<br />

Brotzeit am See ausgepackt,<br />

beginnt es zu regnen. Auf <strong>de</strong>r<br />

Suche nach einem Unterstand<br />

fragen wir eine Angestellte<br />

<strong>de</strong>s Hotels, die uns erlaubt unter<br />

einem Vordach <strong>de</strong>s Hotels<br />

unsere Brotzeit zu machen.<br />

Kaum ist die Brotzeit vor <strong>de</strong>m<br />

Hotel ausgepackt, erscheint<br />

die Dame <strong>de</strong>s Hauses mit <strong>de</strong>n<br />

bitterbösen Worten: „Sie können<br />

doch hier vor einem Hotel<br />

keinen Lunch veranstalten.“,<br />

verweist uns <strong>de</strong>s Platzes und<br />

schickt uns gna<strong>de</strong>nlos in <strong>de</strong>n<br />

kalten Regen, und das trotz<br />

<strong>de</strong>r Tatsache, dass je<strong>de</strong>r von<br />

uns etwas gekauft hatte. Also<br />

schnell zur Brotzeit runter ins<br />

Tal, doch die fällt lei<strong>de</strong>r ins<br />

Wasser, da wir einen Platz für<br />

die Nacht suchen müssen.<br />

Nach langer Suche fin<strong>de</strong>n<br />

wir <strong>de</strong>n Platz, für <strong>de</strong>n wir uns<br />

beim Hinunterfahren schnell<br />

entschie<strong>de</strong>n hatten. „Rixen<br />

Kaul sei dank“ hatte Matthias<br />

…aber dass da nackte Männer reinspringen,<br />

sehe ich zum ersten Mal.<br />

am Morgen seine Zeltstangen<br />

verloren, so dass wir uns mit<br />

seiner Zelthaut einen Pavillon<br />

zwischen die Bäume spannen<br />

konnten. Es gibt Spaghetti<br />

Olio-Aglio für alle mit zwei<br />

Knollen Knoblauch und einem<br />

halben Liter Olivenöl: Mit diesem<br />

kulinarischen Ereignis imprägnieren<br />

wir uns von innen,<br />

um uns vor <strong>de</strong>r Regennacht zu<br />

wappnen.<br />

Es regnete die ganze Nacht.<br />

Freitag 25. August 2006<br />

<strong>Das</strong> Spülen <strong>de</strong>s öligen Kochgeschirrs<br />

im reißen<strong>de</strong>n Inn erwies<br />

sich als die Krönungsdisziplin<br />

<strong>de</strong>r Outdoorspüler, doch<br />

Der Freitag ist endlich ein Tag ohne<br />

Berge…<br />

<strong>de</strong>r Name <strong>de</strong>r Tour wur<strong>de</strong><br />

dabei aus <strong>de</strong>m Inn ins Leben<br />

gezogen: THE GOOD, THE BAD<br />

AND THE UGLY OLIO!<br />

„Der Freitag ist endlich ein Tag<br />

ohne Berge“ <strong>de</strong>nken wir, doch<br />

bevor wir uns auf die kilometerlange<br />

Abfahrt Richtung<br />

Imst machen können, sind<br />

nochmals 200 Höhenmeter<br />

zu überwin<strong>de</strong>n. Dann geht es<br />

endlich bergab, natürlich nicht<br />

ohne Wi<strong>de</strong>rstand: wir haben<br />

<strong>de</strong>n ersten Tag mit Gegenwind.<br />

Nach <strong>de</strong>r Grenze geraten Peter<br />

und Marius in <strong>de</strong>n Geschwindigkeitsrausch<br />

und übersehen<br />

das „Radfahrer verboten“-<br />

Schild an <strong>de</strong>r Schnellstraße.<br />

Nicht einmal Fabian schafft es<br />

sie einzuholen, doch die Gendarmerie<br />

verweist sie auf <strong>de</strong>n<br />

Radweg. Die Suche nach Gaskartuschen<br />

kostet nochmals<br />

viel Zeit, so dass wir lediglich<br />

Lan<strong>de</strong>ck erreichen und unser<br />

Lager an einem wun<strong>de</strong>rbaren<br />

Platz an <strong>de</strong>r Autobahn aufschlagen.<br />

Unsere Lie<strong>de</strong>r und<br />

Kanons vertreiben die aufziehen<strong>de</strong>n<br />

Wolken sofort! Ein<br />

passen<strong>de</strong>r Radfahrergruß fällt<br />

uns jetzt ein: Bei <strong>de</strong>r Auffahrt:<br />

„PASS AUF!“, auf <strong>de</strong>r Passhöhe<br />

„PASST SCHO!“ .<br />

Samstag 26. August 2006<br />

Nach<strong>de</strong>m wir auch für <strong>de</strong>n<br />

Sonntag mit Vorräten einge<strong>de</strong>ckt<br />

sind, rasen wir aus Lan<strong>de</strong>ck<br />

<strong>de</strong>n Inn hinunter und fast<br />

an Imst vorbei! „Nur noch kurz<br />

oberhalb Imst in die schönen<br />

Lärchenwäl<strong>de</strong>r zu Brotzeit“,<br />

ist unser Plan. Dazwischen<br />

liegen allerdings fette 18%<br />

Steigung, die noch mal richtig<br />

für Hunger sorgen. Zügig<br />

geht’s nach <strong>de</strong>r Brotzeit auf<br />

das Hahntennjoch. Da je<strong>de</strong>r<br />

seine Geschwindigkeit fährt,<br />

erklimme ich die Ostrampe<br />

alleine, nur gestört durch die<br />

zahlreichen Motorradfahrer<br />

(Samstag!). Bei meinen kurzen<br />

Pausen, die ich alle zwei Kilometer<br />

einlege, bieten sich fantastische<br />

Ausblicke ins Tal und<br />

auf die umliegen<strong>de</strong> Bergwelt.<br />

Die Passhöhe lässt sich schon<br />

früh ausmachen, was mich zusätzlich<br />

motiviert. Ich schaffe<br />

es diesmal als vierter oben an-<br />

…geraten Peter und Marius in <strong>de</strong>n<br />

Geschwindigkeitsrausch…<br />

zukommen. Da es sehr kalt ist,<br />

machen wir schnell das Passfoto<br />

und stürzen uns in die<br />

Abfahrt zum obligatorischen<br />

Zeltplatz am Hahntennjoch:<br />

auf <strong>de</strong>m Tunnel! Pünktlich vor<br />

<strong>de</strong>m Kochen setzt <strong>de</strong>r Regen<br />

ein. Gekocht wird im Zelt, nur<br />

in einer kurzen Regenpause<br />

stehen wir kurz draußen und<br />

suchen Sterne im Nebel.<br />

Sonntag 27. August 2006<br />

Marius, <strong>de</strong>r nicht unbedingt<br />

<strong>de</strong>r größte Frühaufsteher ist<br />

weckt alle ab 7 Uhr: „Scheiße,<br />

Regen – Ich will heim. Fahrmer“<br />

Er kann nicht alle sofort<br />

überzeugen, so dass wir erst<br />

um 11 Uhr, bereits nass bis<br />

auf die Knochen, starten. Der<br />

Wind ist auf unserer Seite und<br />

bläst uns in Rekordgeschwindigkeit<br />

nach Weißenbach<br />

und <strong>de</strong>n Gaichtpass hinauf.<br />

<strong>Das</strong> Tannheimer Tal ist schnell<br />

durchquert und am Oberjoch<br />

trennen sich schließlich unsere<br />

Wege. Hannes Weh hat <strong>de</strong>n<br />

längsten Heimweg. Er muss<br />

noch bis Missen.<br />

Abends treffen wir uns frisch<br />

geba<strong>de</strong>t, frisiert und getrocknet<br />

im Rain<strong>Bow</strong> um mit grandiosen<br />

Kässpatzen die Radtour<br />

rülpsend ausklingen zu lassen.<br />

Benni Burkhard<br />

+++ Ottos Sohn soll schneller laufen: OTTO BEU REN +++ Auffor<strong>de</strong>rung an einen Buben hereinzukommen: BÄU RINN +++ Umgangsprachlich: <strong>de</strong>r Bube ist im Raum:

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