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Vollständige Dokumentation im pdf-Format - InfAR - Bauhaus ...

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PROFI [büro]<br />

Programm zur Findung von<br />

Bürogebäudeformen<br />

hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit verschiedener<br />

Erschließungsformen<br />

Semesterentwurf [Digital Space] - Plausibilität <strong>im</strong><br />

Planungsprozess<br />

Professur InfAr, <strong>Bauhaus</strong> Universität We<strong>im</strong>ar<br />

Prof. Dr.-Ing. Dirk Donath; M. Sc. CAAD Thorsten Michael Lömker<br />

Bearbeitet von: Stephanie Anders und Sebastian Hald, WS 2002/03


Inhaltsverzeichnis<br />

Programmablaufschema 1<br />

Aufgabenstellung 2<br />

Einführung/Entwurfsziel 3<br />

Programmablauf<br />

Programmoberfläche 4<br />

Lageplan <strong>im</strong>portieren 6<br />

Informationen aus Bebauungsplan ergänzen 8<br />

Erstellen von Gebäuden 12<br />

Hilfsmittel zum Erstellen von Gebäuden 14<br />

Vertikale Erschließung 20<br />

Varianten erstellen 23<br />

Auswertung 24<br />

Anhang<br />

Inhaltliche Unterstützung 26<br />

Schlußbemerkungen und Ausblick 28<br />

Quellenangaben 29


Programmablaufschema<br />

Lageplan <strong>im</strong>portieren<br />

Informationen aus<br />

Bebauungsplan<br />

ergänzen<br />

Kennzeichnung nicht<br />

bebaubarer Flächen<br />

Gebäudeform<br />

best<strong>im</strong>men<br />

Auswahl aus<br />

Typenvorschlägen und<br />

Anpassung an<br />

Grundstück<br />

Gebäudeform inkl.<br />

horizontale<br />

Erschließung sowie<br />

Raumtiefen<br />

Vertikale<br />

Erschließung<br />

best<strong>im</strong>men<br />

Varianten erstellen<br />

Variantenvergleich<br />

Auswertung<br />

Gebäudauswahl<br />

und Export zu<br />

CAAD<br />

max. zulässige Werte<br />

Eigene Form<br />

mit "intelligenten"<br />

Werkzeugen frei<br />

zeichnen<br />

Verkehrsströme<br />

Brandschutz<br />

Ergebnis 1<br />

Ergebnis 2<br />

etc.<br />

Vergleich<br />

Tabelle, Grafik, Liste<br />

Vergleich und Bewertung<br />

Verfeinerung<br />

1<br />

Gebäudegrundfläche<br />

Bruttogrundfläche<br />

Geschosszahl<br />

Gebäudehöhe<br />

Geschosshöhe<br />

Flurbreiten<br />

Raumtiefen<br />

Büroform<br />

Geschosse einzeln<br />

anpassen<br />

Erfahrungswerte aus<br />

Statistiken und<br />

Datenbanken


Aufgabenstellung<br />

Christopher Alexander beschreibt in „A Pattern Language“, wie der<br />

Prozess des architektonischen Entwerfens gelöst werden kann, indem<br />

man ihn in viele kleine Teilaspekte zerlegt, die einzeln nacheinander<br />

bearbeitet werden können, um darauf hin die Teillösungen wieder zu<br />

einem komplexen Ganzen zusammen zu setzen.<br />

Es scheint nun naheliegend, die Lösung dieser überschaubaren Teilaspekte<br />

vom Computer übernehmen zu lassen, da es hier häufig darum<br />

geht, einige wenige Parameter nach festgelegten Regeln einer Lösung<br />

zuzuführen. Der Planende könnte hier gerade in den frühen Phasen<br />

des Entwurfs bei schwierigen Entscheidungen und langweiliger<br />

Routinearbeit maßgeblich vom Computer unterstützt werden.<br />

Im Semesterentwurf „[Digital Space] - Plausibilität <strong>im</strong> Planungsprozess“<br />

geht es nun darum, anhand eines der Pattern von Christopher<br />

Alexander oder einer selbstgewählten überschaubaren Problemstellung,<br />

ein Computerprogramm zu konzipieren, das diesen Teilaspekt eines<br />

Entwurfs inhaltlich unterstützt und plausibel zu lösen vermag.<br />

2


Einführung zu diesem Entwurf<br />

Die heutige Bau-Software beschränkt sich weitestgehend auf Programme,<br />

die die klassische Arbeit am Schreibtisch oder Zeichenbrett auf den<br />

Bildschirm übertragen. Eine inhaltliche Unterstützung be<strong>im</strong> eigentlichen<br />

Entwerfen findet kaum statt.<br />

Daher besteht der Wunsch, ein Programm zu entwickeln, das dem Planer<br />

bereits in der frühen Phase des Entwerfens hilfreich zur Verfügung<br />

steht.<br />

Schon bei der Wahl des Baugrundstücks ist es nicht ohne weiteres zu<br />

entscheiden, ob und wie wirtschaftlich ein Gebäude mit den gewünschten<br />

Flächen dort zu realisieren ist. Besonders baurechtliche Parameter<br />

können die zur Verfügung stehende Fläche erheblich einschränken und<br />

oft ist dies <strong>im</strong> Vorfeld kaum zu überblicken.<br />

Entwurfsziel<br />

Um einen kleinen Beitrag zur Lösung dieser Problematik zu leisten,<br />

beschäftigt sich dieser Entwurf mit der Planung von Bürogebäuden<br />

hinsichtlich der Gebäudeformfindung auf einem vorhandenen Grundstück<br />

unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit verschiedener Erschließungsformen.<br />

Es soll nach Eingabe der baurechtlich relevanten Parameter möglich<br />

sein, schnell und intuitiv verschiedene Gebäudeformen auf dem Grundstück<br />

zu erstellen, die horizontale und vertikale Erschließung zu definieren<br />

und abschließend die erstellten Varianten auf ihre Wirtschaftlichkeit<br />

hin zu vergleichen. Dieser Entwurfsprozess wird vom Computer<br />

durch Vorschläge, Warnungen und Lösungsmöglichkeiten unterstützt.<br />

3


Programmoberfläche<br />

1 Navigationsleiste<br />

Dem Programmablaufplan entsprechend sind die Hauptfunktionen<br />

von oben nach unten angeordnet und können auch nur<br />

in dieser Reihenfolge aktiviert werden. Wird ein Knopf gedrückt,<br />

so rutscht er ein Stück nach rechts und bleibt dort. Dadurch ist<br />

es jederzeit ersichtlich, an welcher Stelle <strong>im</strong> Programm sich der<br />

Nutzer gerade befindet. Ein Zurückspringen zur Korrektur der<br />

eingestellten Parameter sollte jederzeit möglich sein.<br />

2 Informationsleiste<br />

Auf der rechten Seite ist eine ganze Reihe von Zahlenwerten<br />

thematisch den einzelnen Hauptfunktionen zugeordnet. Diese<br />

dienen der Kontrolle über die zulässige sowie die aktuelle Bebauung<br />

des Grundstücks. Zu Beginn stehen die Werte fast alle<br />

auf Null oder einem Standardwert. Während dem Programmablauf<br />

werden die entsprechenden Werte ständig den Benutzeraktionen<br />

folgend aktualisiert.<br />

Ganz rechts unten zeigt eine kleine Farbskala optisch in wie<br />

weit die zulässige Geschossflächenzahl ausgenutzt ist und warnt<br />

so vor einer zu großzügigen Überbauung des Grundstücks.<br />

3 Statuszeile<br />

In der Statuszeile am unteren Bildschirmrand werden Hinweise<br />

zum Programmablauf gegeben und führen den Benutzer schrittweise<br />

weiter.<br />

4 Arbeitsbereich<br />

Die zentrale Fläche wird von notwendigen Dialogfeldern sowie<br />

der Zeichenfläche eingenommen. Hier finden sämtliche Eingaben<br />

des Nutzers statt und wird der jeweilige Bearbeitungsstand<br />

angezeigt.<br />

4


5<br />

1 2<br />

4<br />

3


Lageplan <strong>im</strong>portieren<br />

1 Datei auswählen:<br />

Es können Lagepläne in den gängigen Vektorformaten oder auch<br />

als Pixelbilder geladen werden. Günstig sind Pläne, die auch den<br />

umliegenden Bestand zeigen, so dass sich der Planende daran<br />

orientieren kann und den entwurf städtebaulich einbindet.<br />

2 Bezugsmaßstab angeben:<br />

Entweder liegt die Vektorzeichnung bereist maßstabsgetreu vor<br />

und der Maßstab wird vom Programm übernommen oder er muss<br />

durch Nachzeichnen einer Linie mit bekannter Länge definiert<br />

werden.<br />

3 H<strong>im</strong>melsrichtung best<strong>im</strong>men:<br />

Durch Drehen am Nordpfeil bekommt der Plan seine Richtung.<br />

4 Grundstück auswählen und Fläche best<strong>im</strong>men:<br />

Über eine automatische Flächenermittlung oder bei ungenauen<br />

Vorlagen durch Nachfahren der Grundstücksgrenzen erkennt der<br />

Computer die Größe und Lage des Baugrundstücks.<br />

6


4<br />

7<br />

2<br />

1<br />

3


Informationen aus Bebauungsplan ergänzen<br />

1 Angaben aus dem Bebauungsplan<br />

Aus einer vorgegebenen Liste werden die Gebietsart und die Bauweise<br />

ausgewählt. Die anderen Angaben können dem gültigen<br />

Bebauungsplan entnommen werden, bzw. werden automatisch<br />

ergänzt (siehe folgende Seite).<br />

2 Gebäudemaße<br />

Durch Einstellen von Geschosszahl und Geschosshöhe kann schon<br />

<strong>im</strong> Vorfeld überprüft werden, welche Gebäudehöhe die beste<br />

Grundstückausnutzung <strong>im</strong> Rahmen des Bebauungsplans erlaubt.<br />

3 Lageplan verfeinern<br />

Im Lageplan werden mit einfachen Zeichenwerkzeugen Baulinie,<br />

Baugrenze, Straßenmitte (zur Überprüfung der Abstandflächen)<br />

sowie wegen Baulasten oder der Erhaltung von Bäumen nicht bebaubare<br />

Flächen eingezeichnet.<br />

Die ermittelten vorgegebenen sowie max<strong>im</strong>alen Werte werden am<br />

rechten Bildschirmrand in der Informationsleiste aufgelistet.<br />

8


1<br />

2<br />

9<br />

3


Rechtliche Hintergründe zu „Informationen<br />

aus Bebauungsplan ergänzen“<br />

Die folgenden Angaben können als einschränkende oder<br />

zwingende Vorgaben anwendbar sein und müssen dem Programm<br />

in den Dialogfenstern mitgeteilt werden.<br />

- Baumassenzahl (BMZ) - BauNVO §21<br />

(Verhältnis Kubikmeter Baumasse zur Grundstücksfläche)<br />

- Grundflächenzahl (GRZ) - BauNVO §19<br />

(Verhältnis überbaute Fläche zur Grundstücksfläche)<br />

- Geschossflächenzahl (GFZ) - BauNVO §20<br />

(Verhältnis Geschoßfläche zu Grundstücksfläche)<br />

- Gebäudehöhe - BauNVO §18<br />

- Geschosse - BauNVO §20<br />

- Bauweise - BauNVO §22<br />

(siehe Tabelle)<br />

- Baulinie - BauNVO §23(2)<br />

(an die Baulinie muß zwingend angebaut werden, ohne sie zu überbauen)<br />

- Baugrenze - BauNVO §23(3)<br />

(ein Grundstück darf bis zur Baugrenze bebaut werden)<br />

- Baulast - LBO<br />

(Grundstückseigentümer übernehmen öffentlich-rechtliche Verpflichtungen<br />

-Baulasten- für ihr Grundstück. Eintrag <strong>im</strong> Baulastenverzeichnis der Bauauf<br />

sichtsbehörde. Die Fläche der Baulast muß von Bebauung frei gehalten werden.)<br />

- Erhaltung von Bäumen<br />

Über die sensitive Hilfe der Maus können zu allen Begriffen<br />

Erläuterungen eingesehen werden. (nähere Erklärungen:<br />

siehe Kapitel „Inhaltliche Unterstützung“)<br />

Stehen <strong>im</strong> Bebauungsplan andere bzw. zusätzliche Angaben,<br />

so können diese von Hand eingetragen werden. Ist eine offene<br />

Bauweise vorgeschrieben, so darf die Gebäudelänge 50m<br />

nicht überschreiten...<br />

10


Nach BauNVO § 17 werden Grundflächenzahl, Geschossflächenzahl<br />

sowie Baumassenzahl folgendermaßen automatisch eingefügt:<br />

B a<br />

u<br />

g<br />

e<br />

bb<br />

b bb<br />

i<br />

i<br />

e<br />

e<br />

t<br />

G G RR<br />

R<br />

Z<br />

G G F<br />

F Z<br />

Z B B M<br />

M Z<br />

Z<br />

Kleinsiedlungsgebiet( WS)<br />

0, 2 0, 4 -<br />

Reine<br />

Wohngebiete<br />

( WR)<br />

Allgemei<br />

ne<br />

Wohngebiete<br />

( WA)<br />

Ferienhausgebi<br />

ete<br />

11<br />

0, 4 1, 2 -<br />

BesondereWohngebiete( WB)<br />

0, 6 1, 6 -<br />

Dorfgebiete<br />

( MD)<br />

Mischgebiete<br />

( MI)<br />

0, 6 1, 2 -<br />

Kerngebiete( MK)<br />

1, 0 3, 0 -<br />

Gewerbegebiete<br />

( GE)<br />

Industriegebiete<br />

( GI)<br />

Sonstige<br />

Sondergebiete<br />

0, 8 2, 4 10,<br />

0<br />

Wochenendhausgebiete0, 2 0, 2 -<br />

Quelle: Baugesetzbuch, 31. Aufl., München 2000


Erstellen von Gebäuden<br />

Die Gebäudeform wird mit den nachfolgend beschriebenen Werkzeugen<br />

erstellt. Im oberen Teilfenster ist die Aufsicht und in den beiden unteren<br />

ein stark vereinfachter, schematisch dargestellter Schnitt und eine<br />

ebenso vereinfachte isometrische Darstellung, die über das Werkzeug<br />

drehen in ihrer Ansicht verändert werden kann.<br />

Die Abstandsflächen werden über den gesamten Bearbeitungszeitraum<br />

dargestellt, um bei Änderungen sofort Rückschlüsse ziehen zu können.<br />

Sollte es die Möglichkeiten der Nutzung von Sonderregelungen, wie dem<br />

Schmalseitenprivileg geben, so werden diese zur Anwendung gebracht<br />

und der Nutzer durch Einblenden eines Hinweises darauf aufmerksam<br />

gemacht.<br />

Bei der Verletzung einer Vorschrift, wird der entsprechende Bereich durch<br />

Hervorheben signalisiert und eventuell bestehende Lösungsmöglichkeiten,<br />

über einen gelben Hinweisbutton, dem Benutzer sichtbar gemacht.<br />

Um Änderungen, auch einzelner Geschosse, zu ermöglichen, können diese<br />

in der Schnittdarstellung markiert und anschließend in der Aufsicht<br />

modifiziert werden. Die isometrische Darstellung passt sich den jeweiligen<br />

Änderungen an.<br />

12


Hilfsmittel zum Erstellen von Gebäuden<br />

Die Werkzeugleiste<br />

1 Das Pfeilwerkzeug<br />

Mit dem Pfeilwerkzeug wählen Sie ganze Objekte aus, indem Sie auf<br />

diese klicken oder mit dem Mauszeiger einen rechteckigen Auswahlrahmen<br />

um sie ziehen.<br />

2 Umformen mit dem Pfeilwerkzeug<br />

Um eine Linie oder ein Objekt umzuformen, können Sie mit dem<br />

Pfeilwerkzeug an jedem Punkt ziehen. Das Aussehen des Zeigers verändert<br />

sich daraufhin und zeigt damit an, auf welche Art und Weise<br />

eine Linie oder ein Objekt verändert werden kann.<br />

Wenn neben dem Zeiger eine Ecke erscheint, können Sie einen Endpunkt<br />

ändern. Wenn neben dem Zeiger eine Kante erscheint, können<br />

Sie eine Gebäudekante verschieben.<br />

3 Zeichnen mit den Linienwerkzeugen (Linie, Kurve)<br />

Mit den beiden Linienwerkzeugen lassen sich neue Gebäude oder -<br />

teile leicht erstellen. Zur Grundlage dient die Erschließungsachse der<br />

zuvor <strong>im</strong> Eigenschaftsfenster ausgewählten Erschließungsart. Die Ausdehnungsrichtung<br />

des Gebäudetraktes wird durch klicken auf die jeweilige<br />

Seite realisiert. Flure verschiedener aneinander angefügter<br />

Gebäudeteile werden automatisch miteinander verbunden.<br />

4 Zoom<br />

Um die Ansicht der Arbeitsfläche zu ändern, können Sie die Lupenfunktion<br />

verwenden.<br />

5 Drehen<br />

Die Drehung eines Objektes erfolgt um dessen Mittelpunkt.<br />

14


2<br />

1<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Auswählen, Verschieben<br />

Auswahlrechteck<br />

Gebäudelänge ändern<br />

Gebäude krümmen<br />

Gebäudekante verzerren<br />

15


Hilfsmittel zum Erstellen von Gebäuden<br />

Das Eigenschaftsfenster<br />

1 oberer Teil<br />

Im oberen Teil können die wichtigsten Daten des gerade bearbeiteten<br />

Gebäudes oder Gebäudetraktes abgelesen werden.<br />

2 unterer Teil<br />

Der untere Teil stellt eine Auswahl verschiedener Erschließungsformen<br />

(einbündig, zweibündig, dreibündig und punktuell) zur<br />

Auswahl bereit. Durch Anklicken einer Form springen die Marker<br />

zur Anzeige der Flurbreiten und Raumtiefen in den darunter<br />

liegenden Laufleisten auf den min<strong>im</strong>al erlaubten Wert, sie können<br />

anschließend durch Verschieben manipuliert werden. Bei<br />

den empfohlenen Werten (s. unten) wird ein leichtes Einrasten<br />

gespürt und ein Hinweis erscheint in der Statusleiste (z.B. „Flurbreite<br />

1,30m empfohlene Mindestbreite für einbündige Anlagen“).<br />

Die Anzeige der Gebäudetiefe dient dem Überblick. Durch Einstellen<br />

der Büroform kann die erwartete Anzahl der Arbeitsplätze<br />

ermittelt werden, die wiederum Auswirkungen auf Flur- und<br />

Treppenbreiten hat.<br />

Die Gebäudeformen<br />

3 Übersicht der Gebäudeformen<br />

Dem Nutzer stehen verschiedene, opt<strong>im</strong>ierte Grundformen zur<br />

Verfügung. Der Computer sortiert diese auf Grundlage der Größe<br />

des Baugrundstücks vor. Auf die empfohlenen Typen kann,<br />

muss aber nicht eingegangen werden.<br />

Die gewählte Grundform wird mittels drag & drop auf das Grundstück<br />

gezogen und anschließend vom Nutzer individuell<br />

angepasst. Ist eine Baulinie vorhanden, so wird das Gebäude<br />

daran ausgerichtet.<br />

16


1<br />

2<br />

3<br />

17


Hintergrundinformationen zu den Gebäudeformen<br />

Gebäudeform<br />

-Punkthaus<br />

-Scheibengebäude<br />

-Baublock mit Innenhof<br />

-Sternform<br />

-Kammform-etc.<br />

(WEKA Teil 5/3; Neufert S.312)<br />

Erschließungstypen<br />

-einbündig<br />

-zweibündig<br />

-dreibündig<br />

-flurlos<br />

(Neufert S. 311)<br />

Flurbreiten<br />

Mindestbreite 1,25m<br />

Bei Versammlungsstätten 2,00m<br />

Behindertengerecht ab 1,40m<br />

(Gottschalk, S.85)<br />

Einbündige Büros 1,30m<br />

Zweibündige Büros 1,60m<br />

Pro 70 Personen 1m<br />

(Empfehlungen nach Schneider 13.10)<br />

Bequemes Maß für Büros 2,10m – drei Personen können<br />

aneinander vorbeigehen.<br />

Raumtiefen<br />

Natürliche Belichtung bis max. 7,50m<br />

Zellenbüro 4,50-6,50m<br />

Kombibüro 3,80-4,50m<br />

(Empfehlungen nach Knirsch S. 56)<br />

18


Arbeitsplätze<br />

Büroform best<strong>im</strong>mt Anzahl der möglichen Arbeitsplätze:<br />

BüroformBGFproArbeitsplatz S tandard-Zellenb<br />

üro<br />

22,<br />

4m²<br />

K omfort-Zellenb<br />

üro<br />

28,<br />

9m²<br />

G roßraumbüro<br />

26,<br />

4m²<br />

G ruppenraum<br />

25,<br />

9m²<br />

K ombibüro<br />

23,<br />

1m²<br />

Quelle: Neufert S. 311<br />

Bis zu 40% Einsparung durch nonterritoriales Büro<br />

(Knirsch S. 70)<br />

Abstandsflächenrecht MBO 1996 § 6 und 7<br />

Das Abstandsflächenrecht findet bei geschlossener Bauweise an<br />

den angebauten Seite keine Anwendung. Es gibt Ausnahmeregelungen,<br />

wenn bei offener Bauweise der Nachbar an die Grundstücksgrenze<br />

gebaut hat.<br />

Im Allgemeinen gilt eine Abstandsfläche von 1H, mind. 3m, in<br />

Kerngebieten 0,5H und in Industriegebieten 0,25H. Die wichtigste<br />

Ausnahme stellt das Schmalseitenprivileg dar, welches bei Gebäuden<br />

mit einer Seitenlänge unter 16m die Abstandsfläche auf 0,5H,<br />

mind. 3m, für 2 Wände beschränkt (nicht in allen LBO enthalten.)<br />

Quellen:<br />

Schneider, Klaus-Jürgen: Bautabellen für Architekten 13. Aufl.<br />

Düsseldorf 1998<br />

Knirsch, Jürgen: Büroräume Bürohäuser. Leinfelden-Echterdingen<br />

1996<br />

Ast, Günter (Hsg.). Verordnung über Arbeitsstätten. Stuttgart<br />

2001<br />

WEKA. Anforderungen an Arbeitsstätten. Juli 2000<br />

Neufert, Ernst. Bauentwurfs-lehre. 34. Aufl. Wiesbaden 1996<br />

19


Vertikale Erschließung<br />

1 Vorinformationen<br />

Im Dialogfeld muss angegeben werden, ob die Gebäudestirnseiten<br />

anleiterbar sind, d. h. eine Feuerwehrzufahrt möglich<br />

ist (siehe DIN 14090). Der Computer ermittelt die Höhe der<br />

obersten Geschossebene und leitet davon die Gebäudekategorie<br />

(Hochhaus nach MBO § 2 ab 22m Höhe oder Gebäude geringer<br />

Höhe kleiner 7m) sowie die max<strong>im</strong>al zulässige Fluchtwegelänge<br />

ab.<br />

2 Lage der Treppenhäuser<br />

Ausgehend von den Gebäudestirnseiten werden <strong>im</strong> Radius der<br />

anzuwendenden Fluchtwegelänge notwendige Treppenräume<br />

gesetzt. Überlappen sich diese Radien, so wird der Vorgang<br />

abgeschlossen, wenn nicht, werden weitere Treppen eingefügt,<br />

bis die ganze Geschossfläche brandschutztechnisch abgedeckt<br />

ist. Ein Verschieben der Treppenräume per Hand ist danach noch<br />

möglich, soweit sich die Fluchtwegeradien noch überschneiden.<br />

20


35m<br />

35m<br />

21<br />

1<br />

2


Rechtliche Hintergründe zu „Vertikale Erschließung“<br />

MBO § 31 Treppen<br />

MBO § 32 Treppenräume und Ausgänge<br />

MBO § 33 Notwendige Flure und Gänge<br />

MBO § 34 Aufzüge<br />

DIN 14090 Zugänglichkeit baulicher Anlagen auf<br />

Grundstücken für die Feuerwehr<br />

VV BauO § 5Zugänge und Zufahrten auf den Grundstücken<br />

VV BauO § 32 Treppen<br />

VV BauO § 33 Treppenräume<br />

In der Regel sind zwei Fluchtwege vorgeschrieben. Dabei ist eine<br />

Fluchtwegelänge von 35m von jedem Punkt <strong>im</strong> Gebäude bis ins<br />

Freie oder zum nächsten Treppenraum anzuwenden. Handelt es sich<br />

um ein Hochhaus, so verkürzt sich die Strecke bis zum nächsten<br />

notwendigen Treppenraum auf 25m. Bei Stichfluren, sind max<strong>im</strong>al<br />

10m zulässig. Dies trifft zu, wenn keine anleiterbaren Fenster als<br />

zweiter Rettungsweg nutzbar sind, was wiederum von der Zugänglichkeit<br />

des Grundstücks für die Feuerwehr abhängig ist.<br />

Ein Sicherheitstreppenraum kann einen zweiten Rettungsweg ersetzen<br />

(VV BauO § 33.14).<br />

Quellen:<br />

Gottschalk, Ottomar: Verwaltungsbauten. Wiesbaden 1994<br />

Schneider, Klaus-Jürgen: Bautabellen für Architekten 13. Aufl. Düsseldorf<br />

1998<br />

22


Varianten erstellen<br />

Der Nutzer entscheidet, ob er ein neues Gebäude erstellen möchte<br />

oder ob das bereits gezeichnete nach dem Speichern als neue Variante<br />

modifiziert werden soll.<br />

Zum Erstellen eines neuen Gebäudes wird auf bereits bekannte Weise<br />

vorgegangen. Das Modifizieren erfolgt ebenfalls auf die gleiche Weise<br />

wie zuvor beschrieben.<br />

Die Schritte Gebäude erstellen sowie Vertikal Erschließung werden wiederholt.<br />

23


Auswertung<br />

1 Übersicht<br />

In der Auswertung werden noch einmal alle erarbeiteten Varianten<br />

mit den wichtigsten Zahlenwerten gegenüber gestellt. Durch klicken<br />

auf eine der Möglichkeiten erscheinen am rechten Bildschr<strong>im</strong>rand noch<br />

einmal alle Variablen zum Gebäude und zum Grundstück. Durch einen<br />

Doppelklick auf die gewünschte Variante gelangt der Nutzer wieder in<br />

den Bearbeitungsmodus und kann diese modifizieren.<br />

2 Ausnutzung von GRZ und GFZ<br />

Dem Nutzer steht des weiteren ein Balkendiagramm mit der Grundstücksausnutzung,<br />

durch Anzeige der Grundflächenzahl und der<br />

Geschossflächenzahl, zur Verfügung.<br />

3 Verhältnis von VF zu NF<br />

In einem anderen Diagramm wird das Verhältnis der Verkehrsfläche<br />

zur Nutzfläche in Bezug auf die jeweilige Nettogeschossfläche als<br />

Wirtschaftlichkeitsindikator aufgezeigt.<br />

4 vergleichende Tabelle<br />

Abschließend besteht die Möglichkeit, die Variablen aller erstellter<br />

Varianten noch einmal in einer Tabelle gegenüber zu stellen. Die besten<br />

und schlechtesten Werte sind farbig hervorgehoben.<br />

So kann leicht zwischen den Varianten gewechselt werden, um sie<br />

über den direkten Vergleich zu opt<strong>im</strong>ieren. Am Schluss kann die beste<br />

Variante zur weiteren Bearbeitung in ein CAD-Programm exportiert<br />

werden.<br />

Es besteht die Möglichkeit auch Listen und Diagramme zu drucken<br />

und zu exportieren, z.B. ins Excel.<br />

24


2 3<br />

25<br />

4<br />

1


Inhaltliche Unterstützung<br />

1 Info-Button<br />

Dieser Hinweisgeber, soll dem Nutzer auf Wunsch (klicken auf den<br />

Button) Lösungshinweise bei vorwiegend rechtlichen Problemen<br />

aufzeigen. Dies betrifft in erster Linie Überschreitungen der<br />

Grundstücksgrenzen, Abstandsflächen, Baugrenze, Baulinie, GFZ<br />

und GRZ.<br />

2 Warnungen<br />

Treten Verstöße wie oben beschrieben auf, erscheint auf dem Bildschirm<br />

<strong>im</strong> entsprechenden Bereich ein rot blinkendes Feld.<br />

3 Erläuterungen<br />

In Textfeldern werden Begriffe/Abkürzungen oder Symbole erläutert<br />

oder Lösungen aufgezeigt.<br />

4 Hilfefunktionen (F1 / rechte Maustaste)<br />

Zu fachlichen Begriffen kann ein Hilfemenü geöffnet werden, in<br />

dem Hinweise dazu abgerufen werden. Im Opt<strong>im</strong>um gibt es eine<br />

Verlinkung zu weiterführenden Informationen wie Begriffserklärungen,<br />

Gesetzestexten oder Internetseiten wie z.B.<br />

www.bauregeln.de.<br />

Es sollte sich dem Aufbau nach an üblichen Standardhilfen mit<br />

Suchfunktionen orientieren und so über die F1-Taste abrufbar sein.<br />

Eine weitere Hilfsfunktion bietet die rechte Maustaste, über die<br />

eine Kontexthilfe zu allen Ereignissen bzw. Objekten auf dem Bildschirm<br />

angeklickt werden kann. Auch hier sind weiterführende Links<br />

denkbar.<br />

26


3<br />

27<br />

1<br />

2<br />

4


Schlussbemerkungen und Ausblick<br />

Das Programm ermöglicht es, eine große Vielfalt an Gebäudeformen,<br />

hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit, auf dem Grundstück durchzuspielen.<br />

Dies kann bereits vor Erwerb des Baugrundes geschehen, um eine Kaufentscheidung<br />

zu erleichtern.<br />

Durch die <strong>im</strong> Programmablauf eingebauten gesetzlichen Restriktionen<br />

wird der Nutzer zuverlässig durch den Dschungel der Paragraphen geleitet<br />

und muss keine Zeit mit komplizierten Gesetzestexten vergeuden,<br />

er kann sich so dem wesentlichen Anliegen widmen. Ausführliche<br />

Gesetzestexte (möglichst bebildert) und Ausnahmemöglichkeiten können<br />

jederzeit abgerufen werden. Auch für einen Nichtfachmann ist die<br />

Handhabung des Programms gut verständlich.<br />

In einer Fortführung der Programmidee könnten auch andere Gebäudearten<br />

einbezogen werden, z.B. der Wohnungsbau. Natürlichen müssten<br />

die spezifischen Parameter geändert werden. Aber besonders auf schwierigen<br />

Grundstücken kann das Programm dem Planer durchaus unterstützend<br />

zur Seite stehen.<br />

An vielen Stellen könnte das Programm die Kommunikation mit dem<br />

Bediener vertiefen, so wäre eine „Force-Feedback-Mouse“ denkbar, die<br />

unter best<strong>im</strong>mten Gegebenheiten einen Impuls an den Nutzer weitergibt.<br />

(Z.B. sollte der Nutzer be<strong>im</strong> Skalieren des Gebäudes auf dem<br />

Grundstück die Baulinie überschreiten, bekommt die Maus den Impuls<br />

zu verzögern. Dadurch könnte der Nutzer zusätzlich auf eine Rechtsverletzung<br />

aufmerksam gemacht werden.)<br />

Weitere Aspekte, mit denen das Programm vervollständigt werden könnte,<br />

sind z.B. die Betrachtung der Tageslichtausnutzung, es könnten<br />

Konstruktionshinweise gegeben werden oder eine erste Kostenermittlung<br />

könnte durchgeführt werden.<br />

28


Quellenangaben<br />

Ast, Günter (Hsg.): Verordnung über Arbeitsstätten. Stuttgart 2001<br />

Baugesetzbuch, 31. Aufl., dtv, München 2000<br />

Alexander, Christopher: A pattern language, 5. Aufl. New York 1981<br />

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