gemeinsam die zukunft gestalten - Zukunftswerkstatt Heinersdorf
gemeinsam die zukunft gestalten - Zukunftswerkstatt Heinersdorf
gemeinsam die zukunft gestalten - Zukunftswerkstatt Heinersdorf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
GEMEINSAM DIE ZUKUNFT GESTALTEN<br />
D o k u m e n t a t i o n d e r Z u k u n f t s k o n f e r e n z H e i n e r s d o r f<br />
16. – 18. November 2007 | Turnhalle der Grundschule Am Wasserturm | Berlin-<strong>Heinersdorf</strong>
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
<strong>die</strong> vorliegende Dokumentation berichtet über <strong>die</strong> Zukunftskonferenz Berlin-<strong>Heinersdorf</strong> im November 2007. Das<br />
Projekt Zukunftskonferenz ist <strong>die</strong> Fortführung einer <strong>Zukunftswerkstatt</strong>, <strong>die</strong> im Vorjahr stattgefunden hat und <strong>die</strong><br />
Gründung der Initiative <strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> nach sich zog. Der Initiative gehören Bürgerinnen und Bürger<br />
aus <strong>Heinersdorf</strong> an. Sie haben sich <strong>die</strong> Verbesserung der sozialen Infrastruktur und der Wohn- und Lebensqualität in<br />
ihrem Ortsteil zum Ziel gesetzt. Um <strong>die</strong>se Ziele in einem größeren Personenkreis weiter zu verfolgen, haben sie das<br />
Projekt Zukunftskonferenz <strong>Heinersdorf</strong> ins Leben gerufen. Dafür wurde eine Planungsgruppe gebildet, wurden<br />
professionelle Moderatoren engagiert, wurden mehr als 100 Gäste eingeladen, von denen ca. 70 Personen an der<br />
dreitägigen Veranstaltung teilnahmen. Dass einige der Eingeladenen der Veranstaltung aus einer grundsätzlichen<br />
Ablehnung heraus fernblieben, war der Wermutstropfen für <strong>die</strong> Anwesenden und ist für uns als Organisatoren<br />
bedauerlich.<br />
Eine Zukunftskonferenz ist keine gewöhnliche Fachkonferenz. Vielmehr ist sie ein Forum für <strong>die</strong> Entwicklung von Ideen<br />
und Visionen, für <strong>die</strong> Reflexion von Vergangenem und <strong>die</strong> Formulierung neuer Gedanken – eben Zukunftsvisionen.<br />
Am Inhaltsverzeichnis werden Sie erkennen, dass der Weg von der Vergangenheit über <strong>die</strong> Gegenwart in <strong>die</strong> Zukunft<br />
ganze drei Tage dauerte. Dafür saßen <strong>die</strong> Konferenzteilnehmer in immer wechselnden Tischgruppen zusammen,<br />
dachten, diskutierten und notierten ihre Ergebnisse. Bürger begegneten Politikern, Senioren der Jugend. Gewerbetreibende<br />
sprachen mit Mitarbeitern karitativer Einrichtungen, Kleingärtner mit Häuslebauern.<br />
„Wir müssen <strong>Heinersdorf</strong> neu denken.“ Diesen Satz hörten wir immer wieder während des Wochenendes. Am<br />
Sonntagmorgen waren mehr als 160 Flipcharts beschrieben und zahlreiche Ideen für <strong>Heinersdorf</strong> geboren.<br />
Arbeitsgruppen bildeten sich, <strong>die</strong> erste konkrete Schritte <strong>gemeinsam</strong> gehen wollen. Mehr als 40 Bürgerinnen und<br />
Bürger erklärten spontan ihre Bereitschaft, <strong>gemeinsam</strong> einen Bürgerverein zu gründen.<br />
Den Erfolg unserer Zukunftskonferenz, <strong>die</strong> wegen der schwierigen Situation in <strong>Heinersdorf</strong> erst im zweiten Anlauf<br />
stattfinden konnte, verdanken wir der langfristigen und genauen Planung. Dabei wurden wir unterstützt von der<br />
Stiftung SPI Ostkreuz, <strong>die</strong> alle Formalitäten erledigte und uns bürokratische Steine aus dem Weg räumte. Herz-<br />
lichen Dank dafür! Ganz besonders bedanken möchten wir uns bei dem Moderatorenteam Kristina Nauditt und<br />
Gerd Wermerskirch. Unermüdlich zerstreuten sie unsere Bedenken und überzeugten uns, „voll und ganz dem Prozess<br />
zu vertrauen“. Herzlichen Dank für <strong>die</strong> Geduld und <strong>die</strong> Kompetenz, für eure starken Stimmen und eure gute Laune!<br />
In aller erster Linie aber danken wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Zukunftskonferenz. Sie investierten<br />
ein ganzes Wochenende ihrer Freizeit. Wir sind noch immer begeistert von der Bereitschaft aller, sich vor großem<br />
Publikum offen zu äußern, in ein Mikrofon über „Stolz und Bedauern“ zu sprechen, von dem Enthusiasmus, mit dem<br />
wir uns <strong>gemeinsam</strong> in Sketchen und Szenen in <strong>die</strong> Zukunft katapultierten. <strong>Heinersdorf</strong> im Jahr 2020! Danke an <strong>die</strong><br />
Bezirkspolitiker für ihr Engagement und ihre Ausdauer! Einige von ihnen blieben bis zum letzten Veranstaltungstag.<br />
Und herzlichen Dank für <strong>die</strong> <strong>die</strong> aufmunternden Worte des Schirmherrn der Veranstaltung, Wolfgang Thierse, <strong>die</strong><br />
Auftakt zu einem spannenden Wochenende waren.<br />
Zukunftskonferenz <strong>Heinersdorf</strong> – was kommt danach?<br />
Seit der Konferenz sind drei Monate vergangen. In der Zwischenzeit haben wir <strong>die</strong>se Dokumentation erarbeitet. Die<br />
Arbeitsgruppen haben sich konstituiert. Erste Gespräche mit Streetworkern, Investoren, Planern und Politikern haben<br />
stattgefunden. Immobilien wurden besichtigt. Und nicht zuletzt: Wir haben einen Bürgerverein gegründet. Der Verein<br />
hat damit begonnen, <strong>die</strong> Arbeitsgruppen zu koordinieren und den Informationsaustausch untereinander zu organisieren.<br />
Nach der Konferenz ist vor der Konferenz!<br />
Der Effekt der Zukunftskonferenz soll so lange und so intensiv wie möglich <strong>die</strong> Arbeit unseres Bürgervereins begleiten.<br />
Deshalb planen wir für September <strong>die</strong>ses Jahres eine „Kleine Nachkonferenz“. Auf <strong>die</strong>ser Veranstaltung werden wir das<br />
erste Jahr des <strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> e. V. Revue passieren lassen. Wir werden <strong>Heinersdorf</strong>er Bürgerinnen und<br />
Bürger einladen, <strong>die</strong> ersten Schritte des Vereins <strong>gemeinsam</strong> zu betrachten und über nächste Schritte nachzudenken.<br />
Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen <strong>die</strong>ser Dokumentation.<br />
Herzliche Grüße,<br />
Sandra Caspers und Uwe Müller<br />
aus der Planungsgruppe der Zukunftskonferenz<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 2
Inhalt<br />
Editorial 2<br />
1 Eröffnung, Einführung, Vorstellung 4<br />
2 Rückblick in <strong>die</strong> Vergangenheit 6<br />
Teil 1: Rückblick 6<br />
Notizen von den Flipcharts 6<br />
Wahrnehmungen und Äußerungen von Konferenzteilnehmern nach <strong>die</strong>sem Arbeitsschritt 7<br />
Teil 2: Reflexion 7<br />
Notizen von den Flipcharts 7<br />
Wahrnehmungen und Äußerungen von Konferenzteilnehmern nach <strong>die</strong>sem Arbeitsschritt 8<br />
3 Gegenwart (1): Externe Trends 9<br />
Teil 1: Externe Trends 9<br />
Mindmap 9<br />
Wahrnehmungen und Äußerungen von Konferenzteilnehmern nach <strong>die</strong>sem Arbeitsschritt 9<br />
Informationen aus dem Tiefbauamt zur Verkehrsplanung für <strong>Heinersdorf</strong> 9<br />
Teil 2: Weiterarbeit in Interessengruppen an den Tischen 11<br />
Notizen von den Flipcharts 11<br />
4 Gegenwart (2): Stolz und Bedauern 15<br />
Notizen von den Flipcharts 15<br />
Wahrnehmungen und Äußerungen von Konferenzteilnehmern nach <strong>die</strong>sem Arbeitsschritt 17<br />
5 Entwurf der Zukunft 18<br />
Präsentationen der einzelnen Gruppen 18<br />
Reflektionen zu den Inszenierungen 22<br />
6 Gemeinsamkeiten herausarbeiten 23<br />
7 Vortrag zur Geschichte <strong>Heinersdorf</strong>s 24<br />
8 Konsens herstellen im Plenum 25<br />
Leitziele 25<br />
Weitere Ziele 25<br />
Projekte / Ideen 26<br />
Kein Konsens 28<br />
9 Maßnahmen planen / Arbeitsgruppen bilden 28<br />
Arbeitsgruppe Vereinsgründung 28<br />
Arbeitsgruppe Nachbarschaftshaus 29<br />
Arbeitsgruppe Verkehr 30<br />
Arbeitsgruppe Kommunikation 30<br />
Arbeitsgruppe Leitbild und Naherholungspark 31<br />
Arbeitsgruppe Schule 32<br />
Arbeitsgruppe Wasserturm 33<br />
Arbeitsgruppe Fördermittel 33<br />
Arbeitsgruppe Straßenfest 33<br />
10 Abschlussrunde 34<br />
Feedback aus der Abschlussrunde 34<br />
Anhang: Vortrag über <strong>Heinersdorf</strong> 34<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 3
1 Eröffnung, Einführung, Vorstellung<br />
Generell bietet eine Zukunftskonferenz <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
– Einfluss auf <strong>die</strong> Entwicklung eines Prozesses zu nehmen.<br />
– Organisationsgrundlagen für <strong>die</strong> Zukunft zu schaffen.<br />
– Nachbarn, Entscheidungsträger und Menschen mit gleichem Interesse kennen zu lernen.<br />
– einen eigenen Beitrag zu leisten und gleichzeitig etwas zu lernen.<br />
– vielfältige Meinungen, Einschätzungen und Perspektiven von Bürgern kennen zu lernen.<br />
– <strong>gemeinsam</strong> Strategien zu entwickeln und zu <strong>gestalten</strong><br />
– <strong>gemeinsam</strong> Ideen und Visionen zu erarbeiten.<br />
– neue Partner für <strong>die</strong> Zukunftsgestaltung zu entdecken.<br />
– Spaß zu haben und sich und andere auf eine neue Art und Weise zu erkunden.<br />
Unsere spezifischen Ziele mit <strong>die</strong>ser Zukunftskonferenz<br />
– Wir wollen <strong>Heinersdorf</strong> <strong>gemeinsam</strong> <strong>gestalten</strong>.<br />
– Wir wollen das nachbarschaftliche Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft stärken.<br />
– Wir wollen das Verhältnis zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Politik und Verwaltung so <strong>gestalten</strong>, dass sich<br />
<strong>Heinersdorf</strong> entwickeln kann.<br />
Wie funktioniert <strong>die</strong>se Zukunftskonferenz?<br />
– Die Konferenz wird moderiert.<br />
– Die Konferenzteilnehmer sitzen in möglichst gleich großen Gruppen an insgesamt neun Arbeitstischen.<br />
– Die Besetzung der Tische wurde im Vorfeld festgelegt. Sie wechselt zwischen<br />
a) einer möglichst breiten Mischung der Teilnehmer und<br />
b) der Zuordnung nach Interessengruppen bzw. Wohnvierteln.<br />
Bewohner <strong>Heinersdorf</strong>s:<br />
Tisch Blumenwinkel<br />
Tisch Schweizer Viertel<br />
Tisch Götterviertel Nord (ab Sleipnerplatz)<br />
Tisch Opernviertel/Götterviertel Süd (bis Sleipnerplatz), siehe Skizze auf der folgenden Seite<br />
Tisch Ortskern<br />
Tisch Jugend<br />
Vertreter aus sozialen Einrichtungen wie Schule, Kirche, AWO, Freiwillige Feuerwehr, Familienbündnis Pankow:<br />
Tisch Soziale Einrichtungen<br />
Vertreter aus der Bezirkspolitik und den Bezirks- bzw. Landesunternehmen wie Stadträte, Mitglieder der Pankower<br />
Bezirksverordnetenversammlung, Mitglieder der Pankower Parteifraktionen, Vertreter der BVG:<br />
Tisch Politik und Verwaltung<br />
– Jeder Teilnehmer hat eine eigene Arbeitsmappe.<br />
– Jedem Tisch ist ein Flipchart zugeordnet.<br />
– Auf Anweisung der Moderation wird in den Gruppen an einzelnen Themen gearbeitet. Nach Ablauf einer<br />
festgelegten Zeitspanne werden <strong>die</strong> Ergebnisse des Tisches auf den Flipcharts festgehalten und präsentiert.<br />
Wie funktioniert <strong>die</strong>se Dokumentation?<br />
– Wir haben das Material von ca. 160 Flipcharts, Karten, Notizblöcken und Arbeitsmappen zusammen getragen.<br />
– Um eine möglichst authentische Wiedergabe aller Informationen zu gewährleisten, haben wir fast durchgängig<br />
Stichpunkte festgehalten – so wie sie den Notizen der Konferenzteilnehmer entsprechen.<br />
– Die Dokumentation behandelt alle Themenfelder der Veranstaltung chronologisch.<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 4
Die ungefähre Abgrenzung der Wohnviertel<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 5
2 Rückblick in <strong>die</strong> Vergangenheit<br />
Teil 1: Rückblick<br />
Arbeit Einzelarbeit in gemischten Gruppen an den Tischen<br />
Ziel Wir wollen uns <strong>gemeinsam</strong> ein Bild von unserer Welt, unseren Werten und unserer eigenen Geschichte<br />
machen. (Diese Aufgabe <strong>die</strong>nt auch dem Kennenlernen untereinander.)<br />
Notizen von den Flipcharts<br />
Geschichte <strong>Heinersdorf</strong>s Weltgeschichte<br />
Bis 1961<br />
– Sauerkraufabrik<br />
– 13 Windmühlen<br />
– 2 Bäckereien<br />
– Wasserturm<br />
– Bombar<strong>die</strong>rung der Bahnlinie<br />
– Gartenstadt <strong>Heinersdorf</strong><br />
– Gärtnereien, sehr viele<br />
– viele <strong>Heinersdorf</strong>er gehen in den Westen<br />
– Sachsen und Chinesen erobern Pankow-<strong>Heinersdorf</strong><br />
– Gärten liegen verlassen da<br />
Bis 1989<br />
– Mauerfall<br />
– Gärtnereien<br />
– Milchhof<br />
– Bako (Backwarenkombinat)<br />
– Bau des Autobahnzubringers<br />
– Tiefbau<br />
– größtes Kleingartengebiet Europas<br />
– Konzerte auf der Radrennbahn (Bruce<br />
Springsteen, Joe Cocker u. v. m.)<br />
– diverse Einzelhandelsgeschäfte<br />
– alte Drogerie<br />
– Bibliotheksbus<br />
– Kinder- und Jugendclub<br />
Seit 1990<br />
– Bau von Eigenheimsiedlungen<br />
– Schließung von Post und Sparkasse<br />
– Zusammenbruch von Industrie und Wirtschaft<br />
– Eröffnung des Kaufland<br />
– Einstellung des Industriebahnverkehrs<br />
– Straßenbahnmodernisierung<br />
– Bauschuttentsorgung<br />
– Demonstration „Ein Dorf versinkt im Stau“<br />
– Spielplatz am Platz A<br />
– Bürgerversammlung im Margaretensaal<br />
– Sanierung des Kita-Spielplatzes<br />
– Schließung des bezirkseigenen Jugendhauses,<br />
heute ein Motorradclub<br />
– Schließung des bezirkseigenen Tanzhauses<br />
– immer mehr Pkw- und Lkw-Verkehr<br />
– Bau der Moschee<br />
Bis 1961<br />
– Zweiter Weltkrieg<br />
– 17. Juni 1953<br />
– Teilung Deutschlands<br />
– Kalter Krieg<br />
– Verschärfung des Ost-/West-Konfliktes<br />
– 13. August 1961<br />
– DDR-Friedensfahrt<br />
– Erster Mensch im All<br />
Bis 1989<br />
– Kennedy-Ermordung<br />
– Mondlandung<br />
– Fußball-WM mit Sparwasser-Tor<br />
– Helsinki, KSZE<br />
– Tschernobyl<br />
– Friedensbewegungen gegen Aufrüstung in der<br />
DDR und der BRD<br />
– Gorbatschow<br />
– Studentenrevolten in Frankreich, Irland und<br />
Deutschland<br />
– Gründung der Denkmalpflege in der DDR<br />
– Spaceshuttle-Flug<br />
– Politischer Wechsel in West (Brand) und Ost<br />
(Honecker)<br />
– Ausbürgerung Biermanns aus der DDR<br />
Seit 1990<br />
– Wiedervereinigung<br />
– Fußball-WM<br />
– Irakkriege<br />
– Euro-Einführung<br />
– Fußball-WM in Deutschland<br />
– Soziale Marktwirtschaft<br />
– Privateigentum wird interessant<br />
– Reisefreiheit<br />
– demokratische Wahlen in Gesamtdeutschland<br />
– Zusammenbruch der politischen<br />
Wirtschaftsstrukturen in der DDR<br />
– Rot/Grün löst Kohl ab<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 6
Wahrnehmungen und Äußerungen von Konferenzteilnehmern nach <strong>die</strong>sem Arbeitsschritt<br />
– <strong>Heinersdorf</strong> ist kein gewachsenes Dorf, sondern entstand aus einer „Kleine-Leute-Gegend“. Der Ort ist geprägt von<br />
vielen kleinen Häusern, <strong>die</strong> z. T. in Eigenbau entstanden.<br />
– lebendige Nachbarschaft in der „Gartenstadt“ der 50er und 60er Jahre<br />
– Zunahme von Einzelhandelsgeschäften und Verkehr nach 1961<br />
– Belastender Fluglärm des Flughafens Berlin-Tegel<br />
– Zuzug junger Familien, besonders seit 1999/2000<br />
– Zusammenbruch von Einzelhandel und Gewerbe nach der Wende<br />
– private Verantwortung für Wohneigentum seit der Wende<br />
– keine private Verantwortung für öffentlichen Raum (z.B. Gartenmüllentsorgung auf öffentlichen Flächen)<br />
– Früher trafen sich <strong>die</strong> Leute in den kleinen Geschäften – heute treffen sich <strong>die</strong> Menschen im Kaufland.<br />
Teil 2: Reflexion<br />
Arbeit Gemeinsame Arbeit in gemischten Gruppen an den Tischen<br />
Wenn Sie sich <strong>die</strong> Notizen vergegenwärtigen, welche Geschichte können Sie dann über uns, <strong>die</strong><br />
Menschen hier im Raum, erzählen?<br />
Ziel Wir wollen Schlussfolgerungen aus <strong>die</strong>sen Stichpunkten für unsere Themen ziehen.<br />
Notizen von den Flipcharts<br />
Tisch Nr. 1<br />
– Es gibt viele „nichtgebürtige“ <strong>Heinersdorf</strong>er.<br />
– Arbeitnehmer haben eine hohe Mobilität, räumlich und beruflich.<br />
– Viele Familien haben Kinder. Das ist häufig der Grund, nach <strong>Heinersdorf</strong> gezogen zu sein.<br />
– Die Unzufriedenheit über <strong>die</strong> schlechte Infrastruktur ist groß.<br />
– Es gibt Ossis und Wessis.<br />
– Einige haben stu<strong>die</strong>rt. Viele davon nicht in Berlin.<br />
– Einige haben Erfahrungen in erfolgreichem bürgerschaftlichem Engagement.<br />
Tisch Nr. 2<br />
– bis 1961: Schule, Kindheit, Jugend<br />
– 1961 – 1989: <strong>Heinersdorf</strong>er seit 1963 bzw. 1973, Schulzeit, erste Berufsjahre, Studium in Potsdam und Freiburg,<br />
Wehr<strong>die</strong>nst, Scheidung, Geburt der Kinder<br />
– 1990 – heute: <strong>Heinersdorf</strong>er seit 1997, 1990, 2000, Studium in Berlin und Wien, Kindheit in <strong>Heinersdorf</strong>, Geburt<br />
der Kinder, Kindergarten in <strong>Heinersdorf</strong><br />
– Warum <strong>Heinersdorf</strong>? citynah, naturnah, einzige verfügbare Wohnung im Jahr 1973, grün, günstige<br />
Grundstückspreise, große Liebe, Gartenstadt am Ortskern<br />
Tisch Nr. 3<br />
– gute Nachbarschaft, intensive Kontakte zwischen den Anwohnern einer Straße (Grillfeste, <strong>gemeinsam</strong>e Aktivitäten)<br />
– Problem: unterschiedliche soziale Entwicklung: durch Arbeitslosigkeit Rückgang der <strong>gemeinsam</strong>en Möglichkeiten<br />
– Generationenwechsel<br />
– Entstehen neuer Wohnviertel<br />
– Zuzug aus verschiedenen Ländern und Regionen, daraus resultieren neue Lebensgewohnheiten<br />
– wenig Kontakte zu „Neuheinersdorfern“<br />
– ansonsten Durchmischung in den alten Vierteln<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 7
Tisch Nr. 4<br />
– vor 1961: Gartenstadt <strong>Heinersdorf</strong>, sozialer<br />
Treffpunkt in den Familien, viele Geschäfte,<br />
Großfamilien, viele Kinder, Gärtnereien<br />
– 1961 – 1989: weitere Firmen z. B. Farben Wittich,<br />
Staugefahr, Bau der Autobahnbrücke, Flughafen<br />
Tegel,<br />
– Strukturwandel 1990: Zusammenbruch von<br />
Industrie und Einzelhandel<br />
Tisch Nr. 5<br />
– massiver Rückgang des Gewerbes<br />
– deutliche Zunahme des Individualverkehrs seit<br />
1990<br />
– verstärkte Nutzung von Freiflächen zur<br />
Wohnbebauung<br />
– Zuzug in neue Wohngebiete<br />
– viele Pendler: „Durchfahrtsort“<br />
– soziale Kontakte sind rückläufig<br />
– Berlin „überrollt“ <strong>Heinersdorf</strong><br />
Tisch Nr. 6<br />
– <strong>Heinersdorf</strong> – kein Dorfkern<br />
– Zerklüftung durch Straßen<br />
– Zuzug von „Neu-<strong>Heinersdorf</strong>ern“<br />
– Neue Wohnsiedlungen: „Verjüngung“<br />
– kaum öffentliches Leben<br />
– Zusammenbruch alter Wirtschaftsstrukturen<br />
– fehlendes Gesamtkonzept<br />
– fehlendes Verhältnis zwischen Bürgern und Politik<br />
Tisch Nr. 7<br />
– <strong>Heinersdorf</strong> hatte vor dem Mauerfall eine andere<br />
Bevölkerungszusammensetzung<br />
– September 1990: <strong>die</strong> Sowjetarmee übergibt den<br />
Wasserturm an <strong>die</strong> Zivilbevölkerung zurück<br />
– nach 1990 Neuzusammensetzung aus Ost und<br />
West und vielen jungen Familien<br />
– Nachwirkungen vom 11.9.2001 sind seit 2005 im<br />
Moscheekonflikt spürbar<br />
– aus dem Jugoslawienkrieg kommende<br />
Kriegsflüchtlinge werden in <strong>Heinersdorf</strong><br />
aufgenommen<br />
Tisch Nr. 8<br />
– Kriegsende, zurück nach <strong>Heinersdorf</strong>, III.<br />
Weltkrieg?<br />
– nach und nach türmen viele <strong>Heinersdorf</strong>er<br />
– Sachsen treten an ihre Stelle (Parteigenossen)<br />
– Gewerbetreibende fliehen<br />
– Kleinbürgertum bleibt<br />
– Teilung und Mauerbau: großer Schock<br />
– Demokratiedefizit schmerzhaft<br />
Tisch Nr. 9<br />
– Hegelsche Dialektik<br />
– <strong>die</strong> Sommerbewohner<br />
– Bürgerverein<br />
Wahrnehmungen und Äußerungen von Konferenzteilnehmern nach <strong>die</strong>sem Arbeitsschritt<br />
– Sparkasse, Post, Fleischerei, Geschäfte damals<br />
und Kaufland als größter Arbeitgeber, Versorger<br />
und sozialer Treffpunkt heute<br />
– Defizite: Durchgangsverkehr, mangelnde<br />
Grünpflege, Zerstörung des Ortskernes,<br />
Verkehrsbelastung, kein Konzept, ÖPNV-Angebot<br />
und mangelnde Abstimmung der Fahrpläne<br />
– Nicht erwähnt wurde in Präsentationen das Image <strong>Heinersdorf</strong>s, <strong>die</strong> „Außenansicht“ auf den Ort, <strong>die</strong> z. Zt. vor<br />
allem durch den Moscheebau geprägt ist.<br />
– „Ist das noch Berlin oder ist das schon Brandenburg“ – war eine Frage, <strong>die</strong> nach Angabe eines Teilnehmers von<br />
Außenstehenden häufig gestellt wird.<br />
– Früher wurde danach gefragt, wo <strong>Heinersdorf</strong> liege, heute wird vermutet „da müsse es ja schrecklich zugehen“.<br />
– Nach der Bürgerinitiative gegen den Straßenausbau in der zweiten Hälfte der 90er habe <strong>die</strong> Bezirkspolitik in<br />
Weißensee <strong>Heinersdorf</strong> fallen gelassen, dem Ort nicht genügend Beachtung geschenkt. Es wurde <strong>die</strong> Hoffnung<br />
geäußert, dass sich <strong>die</strong>s nach der Zukunftskonferenz ändern wird.<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 8
3 Gegenwart (1): Externe Trends<br />
Teil 1: Externe Trends<br />
Arbeit Im Plenum erstellen wir nun eine große Landkarte (Mindmap) unserer Gedanken.<br />
Priorisierung: Jeder Teilnehmer findet Klebepunkte in seiner Mappe, <strong>die</strong> er zur Festlegung seiner<br />
persönlichen Prioritäten nutzen soll.<br />
Ziel Wir wollen eine <strong>gemeinsam</strong>e Sicht der von außen auf uns zukommenden Herausforderungen entwickeln.<br />
Mindmap<br />
Ein Bild der Mindmap finden Sie auf der folgenden Seite.<br />
Wahrnehmungen und Äußerungen nach <strong>die</strong>sem Arbeitsschritt<br />
– Die überwiegend positiven Blicke in <strong>die</strong> Zukunft werfen <strong>die</strong> Frage auf, ob ein wahrscheinliches Szenario gezeichnet<br />
wurde oder ob <strong>die</strong> Mindmap von reinem Wunschdenken geprägt ist.<br />
– Es wurden nur wenige „Trends von außen“ gesetzt.<br />
– Einige Trends haben keinen Punkt bekommen.<br />
– Einige Trends überschneiden sich.<br />
– Viele Teilnehmer empfanden, dass es insgesamt zu wenige Punkte gab.<br />
– Der obere Teil zeigt Probleme, an denen „was gemacht werden sollte“,<br />
während der untere schon Strategien/Lösungen aufzeigt.<br />
– Die Moschee wurde kaum bewertet.<br />
– Die Teilnehmer vergaben ihre Punkte vor allem dort, wo sie glauben,<br />
Einfluss zu haben, Verantwortung übernehmen zu können und nicht von<br />
anderen Faktoren abhängig sein zu müssen.<br />
– Das Thema Image erhielt <strong>die</strong> meisten Punkte.<br />
Information aus dem Tiefbauamt zur Verkehrsplanung <strong>Heinersdorf</strong><br />
Auf Nachfragen vieler Konferenzteilnehmer berichtete Herr Kirchner, Stadtrat für Öffentliche Ordnung und Verkehr im<br />
Bezirk Berlin-Pankow, über den aktuellen Stand der Straßenplanung für <strong>Heinersdorf</strong>.<br />
Im Februar 2007 hatte <strong>die</strong> Initiative <strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> ein von ihr erarbeitetes „Gartenstadt-Konzept“ vor<br />
den Ausschüssen Stadtentwicklung und Verkehr präsentiert. Dieses Konzept habe in Politik und Verwaltung zu einem<br />
„Paradigmenwechsel“ geführt, so Herr Kirchner. „Man habe verstanden, dass man <strong>Heinersdorf</strong> nicht allein als<br />
Verkehrsproblem wahrnehmen dürfe. Vielmehr müsse man <strong>die</strong> Situation ganzheitlich, auch unter Aspekten der<br />
Stadtentwicklung, der Menschen- und der Umweltverträglichkeit, betrachten.“<br />
Die Ideen basieren auf einer vernünftigen Verteilung der Verkehre. Ergänzungsstraßen sollen bestehende Straßen<br />
entlasten. Auf mehrspurige Umgehungsstraßen soll verzichtet werden. Das Konzept ist online nachzulesen unter<br />
www.<strong>zukunft</strong>swerkstatt-heinersdorf.de.<br />
Um <strong>die</strong> Konzeptideen auf Tauglichkeit zu prüfen, hat das Tiefbauamt des Bezirks nun ein Verkehrsgutachten in Auftrag<br />
gegeben. Dieses soll zum Jahresbeginn 2008 vorgestellt werden.<br />
Den Ausführungen von Herrn Kirchner folgte spontaner Applaus.<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 9
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 10
Teil 2: Weiterarbeit in Interessengruppen an den Tischen<br />
Arbeit Gemeinsame Arbeit in Interessengruppen an den Tischen:<br />
Notieren Sie auf einem Flipchart drei bis vier Trends, <strong>die</strong> Ihrem Tisch für das Miteinander in <strong>Heinersdorf</strong><br />
und das Verhältnis Bürger/innen, Politik und Verwaltung wichtig sind.<br />
Ziel Jede Interessengruppe arbeitet ihre wichtigen Trends heraus.<br />
Notizen von den Flipcharts<br />
Tisch Blumenwinkel<br />
Trend 1: Bürger<br />
– für ortsnahe regelmäßige Veranstaltungen das ehemalige<br />
Krankenhaus am Wildstrubelpfad nutzen<br />
– Gründung eines Bürgervereins<br />
– Gestaltung einer transparenten Bürgerpolitik<br />
– Öffnung des Sportplatzes<br />
– Vernetzung von Bürgervereinen mit der evangelischen Gemeinde<br />
– Einbindung des Altenheims<br />
– Durchführen von Straßenfesten<br />
Trend 2: Umweltfreundliches <strong>Heinersdorf</strong><br />
– Etablierung von umweltfreundlichem Gewerbe im Gewerbegebiet<br />
Blankenburger Straße<br />
– Aufleben der Gartenstadt <strong>Heinersdorf</strong><br />
– Verbindung der bestehenden Biotope<br />
– Entwicklung eines Radwegweisers<br />
Trend 3: Verkehr<br />
– Umdenken, statt neue Straßen bauen<br />
– Verbesserung des ÖPNV, Nutzung von Fahrrad und ÖPNV<br />
Tisch Schweizer Viertel<br />
Trend 1: Bürger<br />
– Nutzung des alten Krankenhauses am Wildstrubelpfad als<br />
Begegnungsstätte<br />
– Etablierung eines Wochenmarktes<br />
– Räume für drinnen und draußen: Kletterfelsen,<br />
Abenteuerspielplatz, Bauernhof<br />
Trend 2: Stadtentwicklung<br />
– <strong>Heinersdorf</strong> ist nur Wohnort ohne Infrastruktur.<br />
– <strong>Heinersdorf</strong> ist zersplittert in vier Teile. Wo kann der Mittelpunkt<br />
von <strong>Heinersdorf</strong> sein?<br />
– <strong>Heinersdorf</strong>s größtes Potenzial, <strong>die</strong> Naturnähe, nutzen.<br />
Trend 3: Verkehr<br />
– Schulbus zur Grundschule im Grünen einrichten<br />
– ÖPNV und Radwege verbessern<br />
– Bewertung der derzeit in Arbeit befindlichen Verkehrsstu<strong>die</strong> des<br />
Bezirksamtes. Was wird untersucht? Wie gehen wir mit den<br />
Ergebnissen um? Was können wir beeinflussen? Wie viel Geld gibt es?<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 11
Tisch Götterviertel Nord<br />
Trend 1: Jugend und Familie<br />
Sport<br />
– Schaffung sportlicher Infrastruktur, z.B. <strong>Heinersdorf</strong>er Sportverein<br />
– Skaterbahn<br />
– Nutzung von Sportanlagen, Grundschule Am Wasserturm<br />
Jugend- und Kinderzentrum<br />
– Spielplätze<br />
– bereits Platz A<br />
– Projekt Neukirchstraße<br />
bürgerliches Engagement<br />
– Straßenfest<br />
– Familienvernetzung<br />
– Pankower Bündnis für Familie<br />
Trend 2: Verkehr<br />
– Verkehrskonzept?<br />
– Beeinflussung der Politik<br />
– stärkere Teilnahme an BVV-Sitzungen und anderen politischen<br />
Gremien<br />
– Nutzung von Informationen aus dem Internet<br />
– Fahrradfahren<br />
– Bildung von Fahrgemeinschaften<br />
– Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel<br />
– Spazier- und Fußwegesanierung<br />
Trend 3: Stadtentwicklung<br />
– Gartenstadtkonzept<br />
– Begegnungsstätten<br />
– stärkere Einflussnahme durch bürgerschaftliches Engagement, Gründung eines Vereins, professionelles Fahnden<br />
nach Fördermitteln<br />
Trend 4: Image<br />
– Pressearbeit<br />
Tisch Götterviertel Süd<br />
Trend 1: Öffentlicher Raum<br />
– „Patenschaften“ z. B. für Blumenkästen vergeben<br />
– wilde Müllkippen beseitigen und Betreuer dafür<br />
finden<br />
– über den eigenen Gartenzaun hinausblicken<br />
Trend 2: Kommunikation<br />
– Bürgersprechstunde in <strong>Heinersdorf</strong> einrichten<br />
– Schaukasten für Bekanntmachungen des Bezirks<br />
errichten<br />
– selbst Ideen und Wünsche beim Bezirksamt<br />
vorbringen<br />
– konstruktive Haltung demonstrieren<br />
Trend 3: Image<br />
– <strong>Heinersdorf</strong> ist nicht nur Moscheestreit!<br />
– Vorzüge <strong>Heinersdorf</strong>s in Berlin bekannt machen<br />
– Straßenfeste organisieren<br />
– junge Familien „anziehen“, indem das Image als<br />
stadtnahes, grünes Wohngebiet in den<br />
Vordergrund gestellt wird<br />
Trend 4: Einzelhandel<br />
– kleinere, persönlichere Geschäfte oder<br />
Gastronomie fördern<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 12
Tisch Ortskern<br />
Trend 1: Bürger<br />
– bürgerschaftliches Engagement<br />
– Gründung eines Bürgervereins<br />
– Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Bürgern und<br />
Verwaltung<br />
– Bürgerhaus (Margaretensaal?)<br />
– Bibliothek<br />
– offener Tag in <strong>Heinersdorf</strong> mit Einbindung von Schule, Kita,<br />
Vereinen und Gewerbetreibenden<br />
Trend 2: Freiflächengestaltung<br />
– Grünanlagen<br />
– Spielplätze<br />
– Kirchgarten<br />
– Bänke<br />
Trend 3: Image<br />
– Wasserturm als Anziehungspunkt<br />
Tisch Jugend<br />
Trend 1: Fahrradwege<br />
– Rennbahnstraße<br />
– Blankenburger Straße<br />
Trend 2: Jugendtreffpunkt<br />
– keine<br />
Trend 3: Brachen nutzen<br />
– „Unbefugten betreten verboten“ Warum? Kann man das erlauben?<br />
Trend 4: Sportstätten<br />
– Rennbahnstraße<br />
– Ausbau der Wendeschleife der Tram 2<br />
Tisch Soziale Einrichtungen<br />
Trend Bürgerengagement in sozialen Räumen<br />
– Wichtig: Zentraler, <strong>gemeinsam</strong>er Ort<br />
– <strong>gemeinsam</strong>e Raumnutzung<br />
– Generationen zusammenführen<br />
– Traditionen, Feste, <strong>die</strong> <strong>gemeinsam</strong>e Aktivitäten ermöglichen<br />
– derzeit gibt es einzelne Gruppen: Grundschule, AWO, Kirche, Freiwillige Feuerwehr<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 13
Tisch Politik und Verwaltung<br />
Trend 1: Stadtentwicklung<br />
– Stadtplanung unter/mit Einbeziehung der Bürger<br />
– Sicherheitsgefühl rund um den S-Bahnhof erhöhen<br />
– Planungsraumkonferenz, -konzept<br />
Trend 2: Kommunikation<br />
– Zeitung/Berichte aus dem Bezirksamt<br />
Trend 3: Bürger<br />
– zentraler Treffpunkt/Kieztreff<br />
– neue Projekte entwickeln für viele Bedürfnisse<br />
– bürgerschaftliches Engagement fördern/stärken<br />
– Image der Grundschule in <strong>Heinersdorf</strong> aufwerten<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 14
4 Gegenwart (2): Stolz und Bedauern<br />
Arbeit Einzelarbeit in Interessengruppen an den Tischen<br />
Machen Sie eine Liste der Dinge, auf <strong>die</strong> Sie an Ihrem Tisch in Bezug auf Ihren Beitrag zur Zukunft<br />
<strong>Heinersdorf</strong>s stolz sind, und eine Liste der Dinge, <strong>die</strong> Sie in Bezug auf Ihren Beitrag bedauern. Wählen<br />
Sie <strong>gemeinsam</strong> drei Punkte, auf <strong>die</strong> Sie am meisten stolz sind, und drei Punkte, <strong>die</strong> Sie am meisten<br />
bedauern. Schreiben Sie <strong>die</strong>se auf das große Papier.<br />
Ziel Wir wollen herausfiltern, was jeder persönlich zum Miteinander, zum Verhältnis Bürger/innen–Politik–<br />
Verwaltung, zur Stadtteilentwicklung in <strong>Heinersdorf</strong> beigetragen hat. Wir wollen der Realität ins Auge<br />
blicken.<br />
Notizen von den Flipcharts<br />
Tisch Blumenwinkel<br />
Stolz<br />
– <strong>die</strong> Teilnahme und das Einbringen vor und während der Zukunftskonferenz<br />
– das Wohnen in unserer grünen Oase<br />
– den positiven Zusammenhalt und <strong>die</strong> nachbarschaftlichen Beziehungen in unserem Wohnviertel<br />
– keinen Zaun zu haben (Platz für Kinder)<br />
– Gründung der <strong>Zukunftswerkstatt</strong><br />
– Initiierung des Zebrastreifens an der Malchower Straße<br />
– Mitwirkung bei der Freiwilligen Feuerwehr<br />
– Initiative „<strong>Heinersdorf</strong> öffne dich“ im Moscheebaukonflikt<br />
– Verzögerung des Straßenbaus an der Industriebahn (öffentliche Stellungnahme im Wochenblatt)<br />
– kinderfreundliche Verkehrslage<br />
Bedauern<br />
– mangelnde Zivilcourage hinsichtlich Umweltverschmutzung (Müll, Spielplatz u. ä.)<br />
– Ignoranz der Politiker, fehlender Sachverstand hinsichtlich der Lebensqualität der Bürger<br />
– mangelnde Ausdauer beim ständigen Erinnern der Politiker an ihre Pflichten<br />
– dass wir nicht eher aktiv geworden sind für unseren Bezirk und vor dem Moscheekonflikt <strong>gemeinsam</strong>e<br />
Themen gefunden haben<br />
Tisch Schweizer Viertel<br />
Stolz<br />
– Fahrrad fahren<br />
– Bus fahren<br />
– Engagement in der Kita<br />
– Nachbarschaft, grillen und Geburtstage feiern<br />
– <strong>Zukunftswerkstatt</strong><br />
– neuer Spielplatz<br />
– Alt und Jung reden miteinander<br />
– wir bewegen was, jetzt!<br />
– wir stimmen in wichtigen Fragen überein<br />
Bedauern<br />
– mangelnde Hoffnung auf politische Umsetzung der Vorschläge aufgrund langjähriger Erfahrung<br />
– dass wir unsere Kinder nicht in <strong>die</strong> <strong>Heinersdorf</strong>er Grundschule schicken<br />
– dass ich hier gebaut habe<br />
– dass ich mich so spät in der <strong>Zukunftswerkstatt</strong> engagiere<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 15
Tisch Götterviertel Nord<br />
Stolz<br />
– <strong>Heinersdorf</strong>er zu sein (alt eingesessene und neu zugezogene)<br />
– auf unsere Häuser und Gärten<br />
– stolz auf das bereits geleistete Engagement (Spielplatz A, Bürgerverein gegen das Gewerbegebiet in den<br />
90er Jahren)<br />
Bedauern<br />
– zu wenig Zeit und Ausdauer für Engagement<br />
– zu wenig Nachbarschaftskontakte<br />
– Schule hat (leider) einen schlechten Ruf, deshalb geben viele Eltern ihre Kinder in andere Schulen<br />
– dass <strong>die</strong> Schule als Integrationsort/Treffpunkt nicht richtig genutzt wird<br />
Tisch Opernviertel/Götterviertel Süd<br />
Stolz<br />
– dass wir <strong>die</strong> <strong>Zukunftswerkstatt</strong>/Zukunftskonferenz auf <strong>die</strong> Beine gestellt haben<br />
– dass wir mit „<strong>Heinersdorf</strong> öffne dich“ dem Miteinander eine Stimme gegeben haben<br />
– dass wir miteinander reden und <strong>gestalten</strong><br />
– dass wir auch mit der Politik im Gespräch sind<br />
– dass wir heute, ein Jahr nach der Plakataktion von „<strong>Heinersdorf</strong> öffne dich“ an <strong>die</strong>ser Zukunftskonferenz<br />
teilnehmen<br />
– Platz A<br />
– Stadtspaziergang<br />
– Gartenstadtkonzept<br />
Bedauern<br />
– Gefühl der Ohnmacht gegen Intoleranz<br />
– langjährige Untätigkeit<br />
– Augen verschlossen<br />
– Gefühl der Isolation<br />
– nichts dagegen getan zu haben, dass der Jugendclub geschlossen wurde<br />
Tisch Ortskern<br />
Stolz<br />
– mitzuwirken für <strong>Heinersdorf</strong><br />
– „Katalysator“ zu sein<br />
– dass Kommunikation mit Politik und Verwaltung gelungen ist<br />
– Unterstützung von Handwerk und Gewerbe<br />
Bedauern<br />
– dass sich „Alt“-<strong>Heinersdorf</strong>er zu wenig einbringen<br />
– dass <strong>die</strong> Bevölkerung gespalten ist<br />
– dass man nicht schon früher aktiv geworden ist<br />
– dass das Bezirksamt seinen Pflichten nicht nachkommt<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 16
Tisch Jugend<br />
Stolz<br />
– Kirchengemeinde<br />
– Öffentlicher Nahverkehr<br />
– dörflicher Charakter (in Berlin)<br />
– ruhige Gegenden<br />
Bedauern<br />
– viel Verkehr<br />
– wenig Grünflächen<br />
– keine/wenige Freizeitmöglichkeiten<br />
– wenig Gastronomie<br />
– minimaler Kontakt<br />
Tisch Soziale Einrichtungen<br />
Stolz<br />
– Engagement für ältere Menschen<br />
– Sportverein<br />
– Schule<br />
– Kirche + Chor<br />
– <strong>Heinersdorf</strong>er Gesprächskreis<br />
– ZWH, Prävention<br />
Bedauern<br />
– fehlendes Miteinander<br />
– Zerrissenheit<br />
– fehlende Wahrnehmung<br />
– fehlende Ressourcen<br />
– keine Verkehrslösung<br />
Wahrnehmungen und Äußerungen nach <strong>die</strong>sem Arbeitsschritt<br />
Tisch Politik und Verwaltung<br />
Stolz<br />
– hier zu sein<br />
– den Ortsteil besser zu kennen als andere<br />
Ortsteile<br />
– sich Zeit zu nehmen für <strong>die</strong><br />
Konferenz/für <strong>Heinersdorf</strong><br />
– auf Initiativen wie <strong>Heinersdorf</strong> öffne<br />
dich/Zukunftskonferenz<br />
– auf den Platz A<br />
– auf Engagement in der Kommunalpolitik<br />
– Zusammenarbeit mit anderen Parteien<br />
– auf Zeigen von Zivilcourage<br />
– auf Initiative „Tolerantes und weltoffenes<br />
Pankow“<br />
– auf Vernetzung<br />
– auf Gespräche und Kontakt mit der<br />
Ahmadiyya-Gemeinde<br />
Bedauern<br />
– zu spät Gespräche gesucht<br />
– Tragweite des Moscheebaus falsch<br />
eingeschätzt<br />
– dass jahrelange Vernachlässigung zum<br />
Ausdruck kommt<br />
– 1. Sitzung schon unter Polizeischutz<br />
– Proteste z. T. von außen gesteuert<br />
– persönliche Bedrohung<br />
– über undifferenzierte Meinung des Islam<br />
seitens der Ipahb<br />
– dass Spielplatzbau als Zerstörung eines<br />
Biotops angesehen wurde<br />
– Ein Politiker äußerte Bedauern darüber, dass er nicht wusste, dass <strong>Heinersdorf</strong> keine Jugendeinrichtung hat.<br />
– Einige Bürger bedauerten, dass sie es nicht geschafft haben, <strong>die</strong>sen Mangel als Forderung in <strong>die</strong> Politik zu tragen.<br />
– Aus vielen Äußerungen hörte man Bedauern, dass erst <strong>die</strong> Zukunftskonferenz den Anstoß für bürgerschaftliches<br />
Engagement gegeben hat.<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 17
5 Entwurf der Zukunft<br />
Arbeit Weiterarbeit in gemischten Gruppen an den Tischen<br />
Versetzen Sie sich in das Jahr 2020. Stellen Sie sich vor, wie <strong>Heinersdorf</strong> jetzt beschaffen ist. Stellen Sie<br />
sich vor, wie Sie in <strong>Heinersdorf</strong> miteinander umgehen. Es ist eine sehr positive Zukunft entstanden – so<br />
wie Sie es sich immer gewünscht haben.<br />
Ziel Wir wollen eine Zukunft entwerfen, für <strong>die</strong> wir uns künftig einsetzen wollen. Wir wollen spielerisch<br />
zeigen, wie <strong>die</strong>se Zukunft aussehen kann.<br />
Präsentationen der einzelnen Gruppen<br />
1 Zum Tee in <strong>die</strong> Moschee<br />
2 <strong>Heinersdorf</strong>er Tor zum Barnim<br />
3 Café Wasserturm<br />
4 Berlin stellt sich vor<br />
5 Begegnung 2020 an einem Freitagnachmittag im Mai<br />
6 Nachbarschaftsparty im Wildstrubelzentrum<br />
7 Talk im Turm<br />
Präsentation 1: Zum Tee in <strong>die</strong> Moschee<br />
Ein Nachmittag im Sommer 2020. Ein mittlerweile „Alt“-<strong>Heinersdorf</strong>er hält bei seinem täglichen Spaziergang einen<br />
Plausch mit dem Polizisten. Sie haben sich lange nicht mehr gesehen, weil es nicht mehr nötig ist, ständig nach<br />
<strong>Heinersdorf</strong> zu kommen, sagt der Polizist. Sie besuchen den Wochenmarkt, wo Obst aus den Kleingärten angeboten<br />
wird. Sie spazieren durch das schöne Ortszentrum. Anschließend gehen sie in <strong>die</strong> Moschee, einen Tee trinken.<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 18
Präsentation 2: <strong>Heinersdorf</strong>er Tor zum Barnim<br />
Fahrt mit dem Sonderbus durch <strong>Heinersdorf</strong>. Entlang der <strong>Heinersdorf</strong>er<br />
Sehenswürdigkeiten wie dem schönen Ortskern, dem Landschaftspark,<br />
dem Wasserturm als Wahrzeichen, dem alten Krankenhaus als<br />
Begegnungszentrum geht <strong>die</strong><br />
Fahrt und endet am sanierten<br />
S- und Tram-Bahnhof<br />
<strong>Heinersdorf</strong>.<br />
Präsentation 3: Café Wasserturm<br />
Kaffeeplausch auf der Dachterrasse des Café Wasserturm. Die Ruine<br />
hat sich zu einem Freizeitzentrum mit Sportangeboten,<br />
Spielmöglichkeiten, einer Bibliothek und einer Galerie entwickelt. An<br />
den Außenwänden sind Freeclymbingelemente angebracht. Dafür ist<br />
das Café über <strong>die</strong> Grenzen <strong>Heinersdorf</strong>s bekannt: selbstgebackener<br />
Kuchen mit Bio-Obst aus der Gartenstadt.<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 19
Präsentation 4: Berlin stellt sich vor<br />
Das Fernsehen zu Gast in <strong>Heinersdorf</strong>: Ein Interview wird gesendet.<br />
<strong>Heinersdorf</strong>er Bürger erzählen, wie sich ihr Ort in den letzten Jahren<br />
entwickelt hat. Es gibt ein<br />
Gemeindebüro, eine Speakers<br />
Corner, ein<br />
Nachbarschaftszentrum, eine<br />
Galerie, eine Discothek und kein<br />
Verkehrschaos.<br />
Präsentation 5: Begegnung 2020 an einem Freitagnachmittag im Mai<br />
Die Spaziergänger erwandern <strong>Heinersdorf</strong> auf der <strong>Heinersdorf</strong>er<br />
Wanderroute entlang dem historischen Ortskern, dem<br />
Gemeindezentrum, vorbei an Wiesen, einem Naturpark und einer<br />
Skaterbahn.<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 20
Präsentation 6: Nachbarschaftsparty im Wildstrubelzentrum<br />
Das Nachbarschaftshaus ist längst eröffnet. Dort trifft sich Jung und<br />
Alt zum spielen, singen, tanzen, reden. <strong>Heinersdorf</strong>s Gesicht hat sich<br />
verändert:<br />
– autofreies <strong>Heinersdorf</strong>, Fußgängerzone, Autotunnel<br />
– Freibad, Badesee; Tümpel, Seen und Fließe sind renaturiert<br />
– kein Recycling-Zentrum<br />
– Zentraler Dorfplatz / Anger mit Teich, viele Grünflächen<br />
– Dorfplatz mit Kirche, Apotheke, Kneipen und Bio-Wochenmarkt<br />
– Reiterhof, Fahrrad-Cross-Bahn, Tennisanlage, Jugendclub<br />
– Wasserturm ist Freeclimbing-Anlage, Wasserturm mit Kneipe<br />
– Freiluftkino im Sommer<br />
– Erholungspark für Altersheim<br />
– Alten-WG im Alten Krankenhaus, auch: Begegnungszentrum mit<br />
Bibliothek (man bringt dort Bücher hin, <strong>die</strong> man nicht mehr<br />
braucht), Café, Bowlingbahn<br />
– Dorffest im Sommer, Adventsmarkt<br />
– Kinder- und Familiencafé<br />
– BUGA 2020<br />
– sofort und schnell mit ÖPNV in der Stadt (und <strong>die</strong> Stadt bei uns!)<br />
– Bioladen, Food-Coop<br />
– Güterbahnhofsgelände ist ein schöner Park und Wohnraum für<br />
Mehrgenerationsprojekte<br />
– Wiederaufbau der Go-Kart-Bahn<br />
– Bessere ÖPNV-Anbindung nach Pankow (M2 bis S-Bhf. Pankow)<br />
– Keine Flugzeuge mehr weit und breit!<br />
– Erlebnisbauernhof / Abenteuerspielplatz / Zoo<br />
(Tiere zum Anfassen)<br />
– Kletterwald / Hochseilgarten<br />
– Zampastraße neu geteert, Straßenausbaubeitragsgesetz ist weg!<br />
– Deutschland-Tour in <strong>Heinersdorf</strong><br />
– Rennbahn-Areal wird zum Veranstaltungszentrum,<br />
Skater-Bahn<br />
– Berlin-Marathon läuft durch <strong>Heinersdorf</strong>, Sportzentrum<br />
<strong>Heinersdorf</strong>, Sportvereine, Sportfest für ganz Berlin<br />
– Häuser gegenüber der Kirche sind restauriert.<br />
– Es gibt überall Beutel für Hundebesitzer.<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 21
Präsentation 7: Talk im Turm<br />
Im <strong>Heinersdorf</strong>er Wasserturm hat sich ein Radiosender etabliert. Radio Wasserturm strahlt gerade eine Talkrunde aus.<br />
– Ehemaliges Tiefbaugebiet: <strong>Heinersdorf</strong>er Naturgewerbepark mit Solar- und Windkraftwerk.<br />
– <strong>Heinersdorf</strong>er Rentner-Kollektiv eröffnet den Jugendclub „Mein Geist für <strong>Heinersdorf</strong>“.<br />
– <strong>Heinersdorf</strong>er Rocker-Club lädt zum Tag der offenen Tür im Verkehrskindergarten ein.<br />
– Zentrum: Dorfpark – Eröffnung des Denkmals „Unbekannter Demonstrant“ durch den <strong>Heinersdorf</strong>er Bürgerverein<br />
– Entlastungstunnel Rennbahnstraße / S-Bahnhof Pankow mit Solar-U-Bahn der HPNV (<strong>Heinersdorf</strong>er<br />
Personennahverker)<br />
– Wasserturm<br />
– Radiosender „Radio Wasserturm“<br />
– Begegnungszentrum Wasserturm: Veranstaltung „Talk im Turm“<br />
– Prämierung der <strong>Heinersdorf</strong>er Europaschule im europäischen Elitewettbewerb<br />
– Skaterbahn <strong>Heinersdorf</strong> – Ostsee,<br />
gesponsert durch den<br />
Biogroßmarkt „Ökotauschland“<br />
Reflektionen zu den Inszenierungen<br />
– bei allen Zukunftsideen nicht vergessen, dass Arbeitsplätze notwendig sind, damit Menschen auch Geld haben, das<br />
sie ausgeben können<br />
– TN erwidert, dass z.B. durch Windkraft und Solarenergie auch Arbeitsplätze entstehen<br />
– weitere Bedenken zu hohen Kosten der Wunschprojekte<br />
– Teilnehmer-Frage, wie man rechtfertigen kann, dass „in <strong>Heinersdorf</strong> mit 6.000 Einwohnern mehr passiert als<br />
woanders“? Pankow insgesamt habe 300.000 Einwohner und könne sich nicht über Gebühr auf <strong>Heinersdorf</strong><br />
konzentrieren.<br />
– viele ähnliche Ideen in den Inszenierungen<br />
– Welche Funktion soll <strong>Heinersdorf</strong> als Stadtteil zukünftig haben?<br />
– Wasserturm im Mittelpunkt der Präsentationen als Wahrzeichen<br />
– Moderatorin erstaunt, dass alle Leute – insbesondere <strong>die</strong> Älteren – mitgespielt haben<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 22
6 Gemeinsamkeiten herausarbeiten<br />
Arbeit Einzelarbeit in jeweils zwei gemischten Gruppen an den Tischen:<br />
Tun Sie sich mit einer anderen Gruppe zusammen. Vergleichen Sie Ihre Listen und führen sie zu<br />
<strong>gemeinsam</strong>en Listen zusammen. Setzen Sie Punkte, über <strong>die</strong> keine Einigkeit besteht, auf eine dritte<br />
Liste, <strong>die</strong> mit „Kein Konsens“ betitelt ist.<br />
Ziel Wir wollen Gemeinsamkeiten in den Zukunftsentwürfen aller Gruppen erkennen. Wir wollen Ziele und<br />
Projektideen formulieren.<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 23
7 Vortrag zur Geschichte <strong>Heinersdorf</strong>s<br />
Im Anschluss an den zweiten Tag hielt Dr. Jürgen Beckert einen Vortrag über <strong>die</strong> Geschichte von <strong>Heinersdorf</strong>.<br />
Für viele Zuhörer lieferte der Vortrag nicht nur Bekanntes, sondern erstaunliche, unterhaltsame und überraschende<br />
Fakten aus unserem Kiez.<br />
Den Vortrag fügen wir <strong>die</strong>ser Dokumentation als Anhang bei.<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 24
8 Konsens herstellen im Plenum<br />
Arbeit Gemeinsame Arbeit im Plenum:<br />
Ordnen und Sortieren der einzelnen Ziele,<br />
Projekte und Ideen.<br />
Ziel Wir formulieren <strong>gemeinsam</strong>e Leitziele und<br />
Projektideen.<br />
Leitziele<br />
– <strong>Heinersdorf</strong> hat eine hohe Wohn- und Lebensqualität. Wir wollen sie erhalten und verbessern.<br />
– Wir werden aktiv mit<strong>gestalten</strong> bei der Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für <strong>Heinersdorf</strong> (städtebauliches<br />
Leitbild).<br />
– Es gibt ein <strong>Heinersdorf</strong>er Gemeinschaftsgefühl. Wir stärken das nachbarschaftliche Miteinander.<br />
– Wir verbessern das Image von <strong>Heinersdorf</strong>.<br />
– Wir entwickeln ein Zentrum und stärken den Einzelhandel und <strong>die</strong> Gastronomie.<br />
– Wir sind am Entwicklungsprozess aktiv beteiligt und übernehmen Verantwortung.<br />
– Wir verbessern <strong>die</strong> Kommunikation zwischen Bürger/innen und Politik / Verwaltung / Bezirksamt.<br />
– Wir fördern den öffentlichen Nahverkehr und drängen den Individualverkehr zurück.<br />
– Ein Teil des Gewerbegebietes sollte zugunsten eines Freizeitparks umgewidmet werden.<br />
– Wir gründen einen Bürgerverein für <strong>Heinersdorf</strong> und laden innerhalb der nächsten zwei Wochen zur<br />
Gründungssitzung ein.<br />
Weitere Ziele<br />
– Wir organisieren ein Nachbarschaftshaus.<br />
– Wir organisieren ein Vereinshaus als Nachbarschafts- und Begegnungsstätte für alle.<br />
– Das Verkehrschaos muss aufgelöst werden – durch intelligente, umweltfreundliche Lösungen.<br />
– Wir entwickeln ein Verkehrskonzept.<br />
– <strong>Heinersdorf</strong> wird ein Naherholungsgebiet im Norden Berlins.<br />
– Umwandlung des Gewerbegebiets in einen Landschaftspark.<br />
– Wir öffnen <strong>die</strong> Schule.<br />
– Der Wasserturm bleibt unser Wahrzeichen.<br />
Projekte / Ideen<br />
Die nachfolgenden Projekte und Ideen sind das Ergebnis der <strong>gemeinsam</strong>en Besprechungen jeweils zweier Gruppen am<br />
Samstagabend. Sie wurden am Sonntagmorgen an der großen Wand präsentiert und grob geordnet. Mehrfachnennungen<br />
und Inkonsistenzen beruhen darauf, dass <strong>die</strong> Projektideen aus unterschiedlichen Gruppen zusammengetragen<br />
wurden. Die folgende Gruppierung in unterschiedliche Bereiche ist nachträglich vorgenommen worden.<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 25
Bereich Bürgerverein<br />
– Etablierung eines Bürgervereins<br />
– Organisation und Durchführung einer Gründungsveranstaltung noch in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
Bereich Nachbarschaftshaus<br />
– Nachbarschaftshaus / -hilfe (generationenübergreifend)<br />
– ehemaliges Krankenhaus als „Wildstrubelzentrum“ ausbauen, das vom Bürgerverein getragen wird, einschließlich<br />
Jugendzentrum<br />
– Ausschreibung eines Ideenwettbewerbs (unter Bürgern) für unser Gemeinschaftshaus<br />
Bereich Feste<br />
– Dorffeste<br />
– „<strong>Heinersdorf</strong>er Sommer“<br />
– Kulturfest<br />
– Organisation von <strong>gemeinsam</strong>en Arbeitseinsätzen und Festen<br />
– Offene Gärten, Tag der offenen Tür<br />
– Nachbarschaftsfeste<br />
Bereich Leitbild<br />
– städtebauliches Leitbild<br />
– städtebauliches Gesamtkonzept (keine weiteren Supermärkte und Baumärkte)<br />
– Gartenstadtprojekt<br />
– Autofreies Wohnen<br />
Bereich Naturpark / Gewerbegebiet / Tourismus<br />
– Naturlehrpfad, Umweltbildung, Naturschutzprojekte<br />
– Naturpark / Gartenstadt / Energiepark / Landschaftspark<br />
– Gewerbepark: Kontakt zu aktuellen und potentiellen Betreibern<br />
– Therme <strong>Heinersdorf</strong><br />
– Wegweiser<br />
– Tiefbaugelände für Erholung, Sport, Wohnen und ökologisches Wirtschaften nutzen<br />
Bereich Gewerbe (im Ortskern)<br />
– Wochenmarkt / Wochenmarkt-Konzept<br />
– Ansiedlung von Gastronomie und kleinteiligem Einzelhandel (z. B. Café, Biergarten)<br />
– Strukturentwicklung<br />
Bereich Freizeit / Jugend / Schule<br />
– öffentliche Bibliothek<br />
– Sportanlagen öffentlich nutzen<br />
– verschiedene Freizeitangebote, Kurse aller Art<br />
– Kastanienwäldchen, Klassenraum im Grünen<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 26
Bereich Verkehr<br />
– Verkehrskonzept / Straßenplanung<br />
– Verkehrsberuhigung, u. a. Verkehrsberuhigung Blankenburger Straße<br />
– Optimierung des ÖPNV, u. a. Verlängerung der Tram, verkehrsgünstiger S-Bahnhof, Taktverdichtung<br />
– Radwegesystem (Fahrradständer, Fahrradspuren, Fahrradwege, Skaterbahnen)<br />
– Radwege / Fußwege / Spazierwege / Fußgängerleitsystem<br />
– Fahrgemeinschaften-Börse<br />
– Ampeln<br />
– Tunnelbau<br />
– solarbetriebene Fahrzeuge<br />
Bereich Wasserturm<br />
– Kontaktaufnahme zu dem Investor<br />
– Ausbau des Wasserturms als Kulturzentrum<br />
– Der Wasserturm soll einer allgemeinnützigen Funktionalität im Mehrzweckbereich zugeführt werden. Die Politik<br />
sollte darauf ein Auge haben.<br />
– Projektideen Wasserturm: Mediathek, Café, Aussichtsplattform, Jugendtreff, Musik, Gastronomie<br />
Bereich Kommunikation / Vernetzung<br />
– Bürgerblatt<br />
– Vereinsblatt wird verteilt, z. B. durch Investoren (z. B. über Kaufland-Werbepost)<br />
– Internetseite / Internetauftritt <strong>Heinersdorf</strong><br />
– Teilnahme an Ausschusssitzungen<br />
– Kooperation / Vernetzung mit anderen sozialen Einrichtungen<br />
– Pressearbeit<br />
Bereich Finanzen<br />
– Fördertöpfe recherchieren<br />
– Kontaktaufnahme mit Investoren / Sponsoren<br />
– 1-Euro-Aktion<br />
Kein Konsens<br />
Die nachfolgenden Punkte wurden durch einzelne Gruppen eingebracht, fanden aber in den Abstimmungen zwischen je<br />
zwei Gruppen am Samstagabend keinen Konsens.<br />
– Dorfkern als Lebensmittelpunkt (mit attraktiver Infrastruktur, Gastronomie, etc.)<br />
– keine zusätzlichen Straßen<br />
– Anbindung an Niederschönhausen<br />
– Brücke über Gleise an <strong>die</strong> Granitzstraße<br />
– Therme<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 27
9 Maßnahmen planen / Arbeitsgruppen bilden<br />
Arbeit Gemeinsame Arbeit im Plenum:<br />
Bildung von Arbeitsgruppen zu einzelnen Themengebieten, Verständigung über Ziele und Formulierung<br />
von Sofortmaßnahmen und mittelfristigen Maßnahmen.<br />
Ziel Wir entwickeln konkrete Maßnahmen, mit denen <strong>die</strong> Gruppe zur Verwirklichung der <strong>gemeinsam</strong>en<br />
Visionen beitragen will.<br />
Arbeitsgruppe Vereinsgründung<br />
Ziele und Maßnahmen<br />
– <strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> e. V. / gemeinnütziger Verein<br />
– Verankerung der Ziele und des Leitbildes in der Satzung<br />
– Der <strong>Heinersdorf</strong>er Bürgerverein bildet einen <strong>gemeinsam</strong>en<br />
Treffpunkt<br />
– Gründungsmitglieder: Siehe Gästebuch-Liste<br />
Koordination: Prof. Dr. Heinrich Bücker-Gärtner<br />
Arbeitsgruppe Nachbarschaftshaus<br />
Ziele<br />
– Wir organisieren ein Nachbarschaftshaus.<br />
– Wir organisieren ein Vereinshaus als Nachbarschafts- und Begegnungsstätte<br />
für alle.<br />
Konkrete Schritte<br />
– Objekt finden:<br />
– GeSoBau, Romain-Rolland-Straße<br />
– <strong>Heinersdorf</strong>er Büro-Center, Romain-Rolland-Straße<br />
– Aral-Tankstelle<br />
– Gemeinde <strong>Heinersdorf</strong><br />
– ehem. Krankenhaus am Wildstrubelpfad (Sponsoren finden, Begegnung organisieren)<br />
– Container auf öffentlichem Land (Wendehammer Tram)<br />
– Kleingartenanlage<br />
– AWO-Räume<br />
– Gewerbegebiet Romain-Rolland-Straße<br />
– Grohmann<br />
– Blaues Landhaus, Romain-Rolland-Straße<br />
– Vereinsgründung im Margaretensaal<br />
– Finanzen / Sponsoren<br />
– Grohmann<br />
– Lotto<br />
– Kaufland / Plus / Getränke-Hoffmann<br />
– Bito-Farben / Farben-Wittig<br />
– Aral<br />
– Finanzen / Sonstiges: Öffentliche Gelder, Stiftungen, Fördermittel<br />
Koordination: Alexander Pechmann<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 28
Arbeitsgruppe Verkehr<br />
Ziele<br />
– Das Verkehrschaos muss abgelöst werden von intelligenten,<br />
umweltfreundlichen Lösungen.<br />
– Wir fördern den ÖPNV und drängen den Individualverkehr zurück.<br />
– Wir entwickeln ein Verkehrskonzept.<br />
Sofortmaßnahmen<br />
– Feststellung der Verkehrsströme / Feinstaub-/ Lärmbelastung<br />
– Rundgang zur Bestandsaufnahme<br />
– Kontaktaufnahme zum zuständigen Ausschuss zur Bekanntgabe der Interessen und Zusammenarbeit (auch BVG)<br />
– Vernetzung mit der AG Städtebauliches Leitbild<br />
– Mobilitätsbedürfnisse feststellen (Umfrage, Auswertung)<br />
– Einbeziehung von Fachwissen (Verkehrsplaner)<br />
– Gelungene Verkehrskonzepte als Beispiel berücksichtigen<br />
Koordination: Prof. Dr. Heinrich Bücker-Gärtner<br />
Arbeitsgruppe Kommunikation<br />
Ziele<br />
– Wir verbessern <strong>die</strong> Kommunikation zwischen Bürgerinnen und Politik /<br />
Bezirksamt.<br />
– Wir verbessern das Image von <strong>Heinersdorf</strong>.<br />
Konkrete Maßnahmen<br />
– regelmäßiges Infoblatt an alle Haushalte<br />
– Pressemitteilungen und Zusammenarbeit mit den Wochenblättern<br />
– Kontakt mit dem Bezirksamt, Informationsverteiler<br />
– Schaukasten<br />
– Kaufland<br />
– Arztpraxis<br />
– Straßenbahnhaltestelle<br />
– Briefkasten, Postadresse<br />
– Logo und Corporate Design / Layout<br />
– Internetseite<br />
– Newsletter<br />
– Austausch mit anderen Vereinen / Projekten (Karow, Buchholz, Buch, Pankow – Neumannstraße, Lichtenberg)<br />
Koordination: Uwe Müller<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 29
Arbeitsgruppe Leitbild und Naherholungspark<br />
Ziele<br />
– Wir werden aktiv mit<strong>gestalten</strong> bei der Entwicklung eines Gesamtkonzepts für<br />
<strong>Heinersdorf</strong>.<br />
– <strong>Heinersdorf</strong> wird ein Naherholungsgebiet im Norden Berlins.<br />
– Energiepark<br />
– Umwandlung des Gewerbegebiets in einen Landschaftspark<br />
– Naturlehrpfad / Umweltbildung<br />
– Naturschutzgebiet (Teile)<br />
– Therme <strong>Heinersdorf</strong><br />
Konkrete Maßnahmen<br />
– Besuch bei der BVV und den Ausschüssen für Verkehr, Stadtentwicklung und Umwelt<br />
– Kontaktpflege BVV / Verwaltung<br />
– Entwicklung einer Positiv-/Negativ-Liste (Defizite, Entwicklungsmöglichkeiten)<br />
– Rundgang<br />
– Pläne besorgen<br />
– Änderung des Flächennutzungsplans<br />
– Konzepte erarbeiten<br />
Koordination: Gotje Skujin<br />
Arbeitsgruppe Schule<br />
Ziel<br />
– Wir öffnen <strong>die</strong> Schule.<br />
Sofortmaßnahmen<br />
– „Ist“-Zustand erfassen<br />
– Schulprogramm vorstellen<br />
– Traditionen und Höhepunkte im Schuljahr<br />
– Nutzung der Sportstätten durch 12 Vereine, bisher: Überblick<br />
– Standort, räumliche Bedingungen<br />
– Kontakte im Bezirk (Kita, Schulen, Altenheim, Jugendclub, Kirche, Polizei etc. )<br />
Mittelfristige Maßnahmen<br />
– Öffentlichkeitsarbeit<br />
– Flyer / Heft, Internet, Wochenblatt<br />
– Begegnungsmöglichkeiten<br />
– Vereinsanbindung<br />
– Dialog mit Eltern, Lehrern, Erziehern, Politik, Schülervertretung<br />
– Projekte / Feste planen unter dem Aspekt „Öffnen“<br />
– Unicef-Lauf – Mitvorbereitung<br />
– Projekttag Gesundheit – Mitvorbereitung<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 30
– Unterstützung von Schulinteressen<br />
– Container, Klassen 1 und 2<br />
– Förderverein<br />
– Profilentwicklung<br />
– Nutzungsangebote für andere<br />
– Turnhalle / Räume<br />
– Freiflächen<br />
Langfristige Projekte<br />
– Aufbau von neuen Traditionsstrukturen<br />
– Image der Schule verbessern<br />
– gegenseitige Vernetzung und Unterstützung (z. B. AGs von außen)<br />
– Jugendförderung<br />
Koordination: Katrin Leisterer<br />
Arbeitsgruppe Wasserturm<br />
Ziele<br />
– Der <strong>Heinersdorf</strong>er Wasserturm bleibt unser Wahrzeichen.<br />
Sofortmaßnahme<br />
– Kontaktanbahnung in Investoren<br />
Koordination: Christa Müller<br />
Arbeitsgruppe Fördermittel<br />
Ziele<br />
– Recherche von Fördermitteln<br />
– öffentliche Förderung (EU, Bund,<br />
Land, Kommune)<br />
– Projektförderung<br />
– Privatförderung / Sponsoring<br />
Koordination: Katharina Koufen<br />
Arbeitsgruppe Straßenfest<br />
Ziele<br />
– Organisation von <strong>gemeinsam</strong>en Arbeitseinsätzen<br />
und Festen.<br />
– Wir organisieren ein Straßenfest.<br />
Koordination: Gerd Müller<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 31
10 Abschlussrunde<br />
Feedback aus der Abschlussrunde<br />
Am Ende der Zukunftskonferenz erhielt jeder Teilnehmer <strong>die</strong> Möglichkeit, abschließend einige persönliche Worte zu<br />
formulieren. Nachfolgend sind einzelne Stimmen festgehalten.<br />
– Die Pausengespräche wurden als wichtiger Indikator zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Knüpfen von<br />
Kontakten empfunden.<br />
– Es wurde bedauert, dass Teilnehmer nicht kamen, obwohl sie zugesagt hatten.<br />
– Es wurde bedauert, dass Vertreter der iphab („Interessengemeinschaft Pankow-<strong>Heinersdorf</strong>er Bürger e.V.“)<br />
nicht teilnahmen, sondern vor der Tür dagegen demonstrierten.<br />
– Skepsis, <strong>die</strong> vor der Veranstaltung herrschte, war überwunden.<br />
– Jeder sollte persönlich Bürger im Ort ansprechen, um sie einzubeziehen und <strong>die</strong> Spaltung in <strong>Heinersdorf</strong> zu<br />
überwinden.<br />
– Zitat: „Ich fahre wieder gerne durch <strong>Heinersdorf</strong>“<br />
– Vertraue dem Prozess: das gegenseitige Vertrauen wurde als Voraussetzung für <strong>die</strong> Entfaltung von Kreativität<br />
betrachtet.<br />
– Es wurde Respekt vor der Jugend zum Ausdruck gebracht, <strong>die</strong> sich mit großem Engagement und großer<br />
Konzentration beteiligt hat.<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 32
Anhang: Vortrag über <strong>Heinersdorf</strong><br />
<strong>Heinersdorf</strong>: Geografische Gegebenheiten und Geschichte<br />
Vortrag von Dr. Jürgen Beckert<br />
Will man über <strong>Heinersdorf</strong> diskutieren, dann muss man wissen, worum es sich bei <strong>die</strong>sem Ort handelt. Deshalb einige<br />
kurze Bemerkungen über <strong>die</strong> natürlichen Gegebenheiten und einen kleinen Abriss über <strong>die</strong> Geschichte des Ortes mit<br />
Bezug auf <strong>die</strong> Gegenwart.<br />
Zunächst muss ich betonen, dass ich kein Fachmann bin! Für Ergänzungen, Berichtigungen und Verbesserungen bin<br />
ich deshalb sehr dankbar.<br />
Das Zentrum von <strong>Heinersdorf</strong> besitzt, das ist im GPS-Zeitalter wichtig, <strong>die</strong> Koordinaten 52° 34´ 1´´nördlicher Breite<br />
und 13° 26´ 24´´ östlicher Länge.<br />
Der Ort liegt genau im Norden des Stadtzentrums von Berlin, noch nicht einmal 6 – 7 km von demselben entfernt. Mit<br />
dem Zentrum ist hier der Alexanderplatz gemeint, früher wurde dem Dönhoffplatz <strong>die</strong>se Aufgabe zugewiesen.<br />
Der Ort besitzt <strong>die</strong> Form eines Faustkeiles, wobei <strong>die</strong> Spitze nach Süden zeigt. Die Ausdehnung in der Länge beträgt<br />
ziemlich genau 3 km, in der größten Breite knapp 2 km. Der Ortskern um <strong>die</strong> Kirche herum liegt exzentrisch nach<br />
Südost, also mehr nach Weißensee ausgerichtet. Aufgrund <strong>die</strong>ser Charakterisierung ist der Ort eigentlich nicht<br />
zentrumsorientiert. Außerdem muss es uns nicht verwundern, wenn <strong>die</strong> Interessenlagen der Bewohner bei der<br />
gestreuten Besiedlung unterschiedlich sind.<br />
<strong>Heinersdorf</strong> besitzt keine landschaftlichen Besonderheiten, keinen See, kein erwähnenswertes Gewässer, keinen Park,<br />
kein Denkmal, keine geschichtlichen Extravaganzen, <strong>die</strong> den Ort in der Umgebung irgendwie bekannt machen oder ein<br />
Anziehungspunkt wären. Als Wahrzeichen kann man lediglich <strong>die</strong> Kirche und allenfalls den Wasserturm benennen. Das<br />
sollte sich ändern!<br />
Der Ortskern wurde bei seiner Gründung, entsprechend den Gegebenheiten der Eiszeit, auf einer etwa west-östlich<br />
verlaufenden Grundmoränenkuppe angelegt. Somit lag er quer zu einer Nord-Südverbindung, genauso wie <strong>die</strong><br />
Ortskerne von Blankenburg und Buch. Eine Verbindungsstraße in der genannten Richtung lässt deshalb keine<br />
geradlinige Führung zu. Infolgedessen sind von <strong>Heinersdorf</strong> nach Buch zirka 13 mehr oder weniger seichte Kurven zu<br />
überwinden. Die Hauptverkehrswege zur Uckermark (Prenzlauer Chaussee) und nach Pommern (Greifswalder Straße)<br />
umgingen möglichst solche komplizierte Straßenführung und führten deshalb an <strong>Heinersdorf</strong> vorbei. Ja, <strong>Heinersdorf</strong><br />
besaß zeitweise überhaupt keine direkte Wegverbindung nach Berlin und war dann nur über Pankow oder Weißensee<br />
zu erreichen. Gerade in der heutigen Zeit bereiteten <strong>die</strong> mit stetem Richtungswechsel verbundenen, nunmehr<br />
frequentierten Straßenführungen um <strong>die</strong> Ortskerne herum den Verkehrsplanern große Schwierigkeiten.<br />
Es ist in <strong>die</strong>sem Zusammenhang erwähnenswert, dass <strong>Heinersdorf</strong> ebenso einen Dorfanger besaß, wie z. B. <strong>die</strong> Orte<br />
Blankenburg, Pankow und Lübars . Die Kirche stand mitten auf <strong>die</strong>sem Dorfanger, wie üblich von 2 Wegen umgeben.<br />
Die Bauern verstanden es aber, ihre Grundstücke immer weiter vorzuschieben, sodass ein Weg entstand und<br />
schließlich der Dorfanger verschwand. Jetzt gibt es nur noch eine Straße, in <strong>die</strong> sich sogar <strong>die</strong> Feldsteinmauer des<br />
Kirchhofes vorwölbt. Wie passend wäre heutzutage <strong>die</strong> alte Dorfanlage mit 2 Straßenzügen (Einbahnstraße hin- und<br />
zurück!).<br />
Napoleon mit seinen Fähigkeiten in Geografie und Topografie hatte schon lange, lange bevor unsere Behörden jemals<br />
darauf kommen werden, <strong>die</strong> Bedeutung von <strong>Heinersdorf</strong> erkannt. Er ließ eine Heerstraße über <strong>die</strong> Malchower Straße<br />
durch den Ort nach Berlin führen. Zur Kennzeichnung der Stadtnähe pflanzte er am Anfang der Malchower Straße<br />
italienische (Pyramiden-) Pappeln und ansonsten Schwarzpappeln. Beide Pappelvarietäten sind sogar auf einer alten<br />
Postkarte mit Luftansicht von <strong>Heinersdorf</strong> zu sehen.<br />
Der Umstand, dass <strong>die</strong> großen Verkehrswege <strong>Heinersdorf</strong> aussparten, mag gelegentlich von Vorteil gewesen sein,<br />
wenn z. B. in Kriegszeiten maro<strong>die</strong>rende Truppen den Weg zum Ort nicht so schnell ausfindig machen konnten. Im<br />
Großen und Ganzen ist es sicherlich ein Nachteil gewesen. Man wurde in gewissem Maße von Kommunikation, Verkehr<br />
und von der Entwicklung, ausgeschlossen und führte ein Mauerblümchendasein.<br />
Als Beispiel dafür, dass das Verhalten der <strong>Heinersdorf</strong>er nicht als zeitgemäß galt, deutet ein Lied an, dass Berliner um<br />
<strong>die</strong> Jahrhundertwende sangen: „Die <strong>Heinersdorf</strong>er Mädchen tragen Schnallen auf den Schuhen.“<br />
Das Mauerblümchendasein haftet <strong>Heinersdorf</strong> immer noch etwas an, äußert sich auch in stiefmütterlicher Behandlung<br />
seitens der Behörden. Des weiteren kennt man <strong>die</strong> Ortschaft trotz der Nähe zu Berlin kaum (sieht man einmal von den<br />
Schlagzeilen über den Moscheebau in den letzten Jahren ab, <strong>die</strong> uns sogar in <strong>die</strong> Weltpresse befördert haben). Man<br />
weiß eigentlich nur, dass es dort eine Autobahnauffahrt, sehr frequentierte Verkehrskreuzungen und einen<br />
halbzerstörten Wasserturm gibt.<br />
Die Bodenbeschaffenheit in <strong>Heinersdorf</strong> ist gut: Braunboden (überwiegend tonig-sandig) auf Geschiebemergel in einer<br />
Grundmoränenplatte wie es <strong>die</strong> Geologen ausdrücken. Ursprünglich bildete <strong>die</strong> Gegend, wie schon angedeutet, ein<br />
Feuchtbiotop mit der ihm eigenen Verlandungstendenz. Es gab Sümpfe mit eiszeitlichen Abflussrinnen zur Panke hin<br />
(geblieben ist noch der Schmöckpfuhlgraben an der Grenze zu Blankenburg), Toteislöcher (viele Sölle und Pfühle), <strong>die</strong><br />
später zugeschüttet wurden (zuletzt ließ man noch trotz Umweltgesetze und „Grüner Partei“ einen hübschen kleinen<br />
Teich im Bereich des heutigen Blumenwinkels, ohne Aufhebens zuplanieren). Die gesamte Fläche von <strong>Heinersdorf</strong><br />
wurde aufgrund der guten Bodenverhältnisse, <strong>die</strong> in der Streusandbüchse Brandenburg bekanntlicherweise nicht<br />
gerade häufig anzutreffen sind, ausschließlich für den landwirtschaftlichen Bedarf genutzt. Für Waldbestände blieb<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 33
deshalb kein Platz. Bei Recherchen <strong>die</strong>sbezüglich in der Kartenabteilung der Staatsbibliothek habe ich keine<br />
Waldanteile im Bereich der zu <strong>Heinersdorf</strong> gehörenden Fläche auf den Karten ausmachen können. Nicht einmal<br />
genügend Weidefläche gab es, sie musste von der benachbarten Buchholzer Gemeinde in der Gegend der jetzigen<br />
Autobahnauffahrt gepachtet werden.<br />
Als Gründungszeit des Ortes kann das 13. Jahrhundert angenommen werden, wie bei den meisten Orten hier in der<br />
Umgebung. Die Gründung lässt sich eingrenzen in <strong>die</strong> Zeitspanne von 1232, wo sich das gesamte Gebiet dauerhaft in<br />
den Händen der Askanierfürsten befand, bis 1302, wo <strong>Heinersdorf</strong> zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird. Der Ort<br />
wird mal Hinrichstorf, Hinrichstorppe, Heinrichstorz, Hönersdorff, <strong>Heinersdorf</strong>, mal Heynrichstorf genannt. Unter<br />
letzterer Orthografie taucht es 1376 im berühmten Landbuch Karls des IV. mit Erwähnung seines nicht unbedeutenden<br />
Besitzstandes auf. Ergänzend kann noch hinzugefügt werden, dass es noch drei weitere <strong>Heinersdorf</strong> allein in der<br />
Umgebung von Berlin gibt.<br />
Der Gründer (Locator) wird sicherlich ein Hinrich (Heinrich) gewesen sein, (wir befinden uns im niederdeutschen<br />
Sprachraum!). Er hat <strong>die</strong> Stelle angewiesen, wo der Ort entstehen sollte, wo <strong>die</strong> Bäume gerodet,<br />
Entwässerungsgräben gezogen werden sollten.<br />
Der Ort an sich ist seit seiner Gründung immer Eigentum der Markgrafen gewesen, <strong>die</strong> jedoch Anteile an andere<br />
verpachteten, so z. B. an <strong>die</strong> Familie von Bredow, einem alten märkischen Geschlecht. Dieser Familie verdanken wir<br />
<strong>die</strong> erste Erwähnung von <strong>Heinersdorf</strong> im Jahre 1302. In einer Urkunde wird eine Schenkung der Pächten des Herrn von<br />
Bredow in <strong>Heinersdorf</strong> an das „Berlinische Hospital zum Heiligen Geist“ erwähnt. 1319 kaufte das genannte Hospital<br />
schließlich <strong>die</strong> gesamte Ortschaft, <strong>die</strong> so auch so günstig nahe an Berlin lag, für „150 Mark Brandenburgischen Silbers<br />
und Gewicht“ (hatte das Geld damals Wert!) vom Markgrafen. Es war vielleicht eine der letzten Amtshandlungen des<br />
letzten Askanierfürsten der Mark Brandenburg, Markgraf Waldemar (gestorben 14.8.19).<br />
Das Heiligen-Geist-Hospital war im heutigen Sinne eine soziale Einrichtung für Bedürftige in Berlin. In <strong>die</strong>ser<br />
Eigenschaft hat es auch <strong>die</strong> Einwohner von <strong>Heinersdorf</strong> nicht über <strong>die</strong> Gebühr mit Lasten und Fron<strong>die</strong>nsten überbürdet,<br />
wie das auf feudalen Gütern gewöhnlich der Fall war. An das Hospital erinnert noch <strong>die</strong> „Heiligen-Geist Kirche“ in Berlin<br />
Mitte, Spandauer Straße 1. Sie wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund einer Bürgerinitiative vor dem Abriss<br />
gerettet. Siehe da, nunmehr gilt sie als ältestes Bauwerk Berlin, ist ausgestattet mit einem schönen Kreuzgewölbe und<br />
steht in unmittelbarer Umgebung der „Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität“. Das Hospital<br />
hat <strong>die</strong> <strong>Heinersdorf</strong>er Kirche 1621 mit einem schönen Renaissance-Taufbecken ausgestattet. Insgesamt stand<br />
<strong>Heinersdorf</strong> fast 400 Jahre unter der Obhut des Heiligen-Geist-Hospitals.<br />
Die lange Zeit der Obhut des Heiligen-Geist-Hospitals blieb vielleicht nicht ohne Einfluss auf den Charakter der<br />
<strong>Heinersdorf</strong>er. In <strong>die</strong>ser Zeit hat sich das Selbstbewusstsein der <strong>Heinersdorf</strong>er herausgebildet und <strong>die</strong> ablehnende<br />
Haltung gegenüber Verfügungen über den Kopf der Bürger hinweg. Vielleicht auch <strong>die</strong> Eigenschaft, etwas aufmüpfig zu<br />
sein…….!<br />
Am 12.9.1691 endete <strong>die</strong> Verbindung mit dem Heiligen Geist Hospital und das Dorf wurde dem Geheimrat Paul von<br />
Fuchs (1640 bis 1704) für 3 500 Taler (mehr als zwanzigfacher Preis gegenüber 1302 bei etwa unveränderter<br />
Beschaffenheit!) veräußert. Fuchs war zu seiner Zeit ein gesuchter Mann, sodass es angebracht ist, an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
einiges bezüglich seiner Ver<strong>die</strong>nste einzufügen. Ursprünglich Jurist, war er sehr geschickt in der Ausführung<br />
diplomatischer Dienste, nicht nur für seine Landesfürsten, dem Großen Kurfürsten und dem 1. Preußischen König<br />
sondern auch für weitere Reichsfürsten und Staaten wie Holland und Dänemark. Er war Mitbegründer der ersten<br />
preußischen Universität in Halle, reformierte das Postwesen in Preußen, kümmerte sich um <strong>die</strong> Eingliederung der<br />
„Französisch Reformierten“. Bei der Ausarbeitung des Potsdamer Ediktes war er maßgeblich beteiligt.<br />
Fremdenintegration ist also für uns <strong>Heinersdorf</strong>er kein Fremdwort!<br />
Vom Deutschen Kaiser wurde er für seine Ver<strong>die</strong>nste in den Freiherrenstand erhoben, war Minister und erhielt den<br />
Geheimrat-Titel. Seit etwa 1684 lebte er auf seinem Gut im benachbarten Malchow. Er ließ dort ein schönes Schloß mit<br />
hübschem Garten und Orangerie bauen. Der erste preußische König war davon so angetan, dass er es nach dem Tode<br />
von Fuchs, seinem jüngsten Bruder Prinz Karl schenkte. – Auch heute noch existiert ein Schloß in Malchow, was leider<br />
verfällt.<br />
Der Einfluss einer derartig überragenden Persönlichkeit prägte selbstverständlich in der Folgezeit auch den Charakter<br />
der <strong>Heinersdorf</strong>er. Sie wurden allesamt kluge Leute, <strong>die</strong> sich nicht gern über den Tisch ziehen lassen. Es ist in <strong>die</strong>sem<br />
Zusammenhang zu ergänzen, dass <strong>Heinersdorf</strong> schon seit 1711 eine eigene Schule besitzt, bevor also in Preußen 1717<br />
<strong>die</strong> allgemeine Schulpflicht eingeführt wurde.<br />
Nach dem Tode des Freiherrn von Fuchs, dem ebenfalls nachgesagt wurde, dass er <strong>die</strong> <strong>Heinersdorf</strong>er nicht allzu sehr<br />
mit Fron<strong>die</strong>nsten belastete, wurde <strong>Heinersdorf</strong> Königliche Domäne. Fortan kümmerte sich der preußische König um <strong>die</strong><br />
Belange des Ortes. So z. B. um <strong>die</strong> Kirche (Bau des Chorgestühls 1716 durch den Soldatenkönig) und um <strong>die</strong><br />
Lärmbelästigung in der Umgebung der Schule (Briefwechsel mit Friedrich dem Großen). Die Einwohner von damals<br />
hätten mal den Lärm von heute mitbekommen sollen!<br />
1702 wurde in Preußen <strong>die</strong> Leibeigenschaft für Domänen und 1809 für das gesamte Land aufgehoben. Jahrhunderte<br />
lang gab es im Ort nur Kossäten (eine Art von Leibeigenen). Deren Anwesen waren klein, so dass nach Aufheben der<br />
Leibeigenschaft keine größeren ansehnlichen Gehöfte in <strong>Heinersdorf</strong> entstanden. Deshalb vermissen wir heute einen<br />
repräsentativen Dorfkern!<br />
An der westlichen Gemarkung von <strong>Heinersdorf</strong> wurde <strong>die</strong> „Berlin-Stettiner Eisenbahn“, einer der ältesten in<br />
Deutschland, am 15.8.1843 fertig gestellt. Seit 1.8.1873 ist sie zweigleisig und wurde zum gleichen Zeitpunkt nach<br />
Stargard in Pommern weitergeführt. Der Ort selbst erhielt erst am 1.10.1893 einen eigenen Bahnhof. Aber 1890 wurde<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 34
schon einer der größten Güterverschiebebahnhöfe in Deutschland – „Pankow-<strong>Heinersdorf</strong>“ fertig gestellt. Alles dahin –<br />
heute eine große Ödfläche. Tempora mutandi (lateinisch:.– Die Zeiten ändern sich)!<br />
1907/08 wurde <strong>die</strong> Industriebahn von Friedrichsfelde nach Tegel gebaut, mit einem eigenen Güterbahnhof in<br />
<strong>Heinersdorf</strong> (zwischen Blankenburger- und Malchower Straße). An <strong>die</strong>ser Bahn siedelten sich kleinere Betriebe an:<br />
Dachpappenfabrik „Zorn“, Tiefbau, Dampfwäscherei, Quarzschmelze, Niederlassungen von Farbenfabriken. Weitere<br />
Industrie entstand in der Rothenbachstraße mit der Sauerkohlfabrik „Tinius“, einer kleinen Lackfabrik daneben, <strong>die</strong><br />
Bonbonfabrik „Bockisch“ Berliner Straße /Treskowstrasse. Seit 8.8.1924 ist <strong>die</strong> S-Bahn nach Bernau elektrifiziert.- Seit<br />
1911 führt eine Straßenbahn durch <strong>die</strong> promenadenartige Berliner Straße, vorbei an den Kleingartenanlagen „Grüne<br />
Wiese“ und „Rot-Kreuz“. Letztere war <strong>die</strong> Erste in Deutschland, <strong>die</strong> 1905 vom Volksheilstättenverein des Roten<br />
Kreuzes gegründet wurde. 1910/11 errichtete man den Wasserturm mit schöner Kuppel und großen Uhren an den<br />
Seitenflächen. Kaum gebaut war er technisch schon überflüssig geworden.<br />
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg verkauften <strong>die</strong> Bauern ihre Äcker nach und nach an Bodenspekulanten.<br />
Schließlich war alles Land bis zum Zeitpunkt der Dreißiger Jahre aufgebraucht. Die <strong>Heinersdorf</strong>er gelangten zu<br />
Wohlstand und Selbstbewusstsein. Das drückte sich auch darin aus, dass sie ein Gebäudeensemble geplant hatten,<br />
dass neben Wasserturm und Schule noch ein Rathaus vorsah. Das ansehnliche Projekt hätte vielleicht alle<br />
benachbarten Ortschaften in den Schatten gestellt, wurde aber vom Kreis Niederbarnim untersagt. Der 1. Weltkrieg<br />
und <strong>die</strong> 1920 erfolgte Eingemeindung zu Berlin haben sicherlich dazu beigetragen, <strong>die</strong> Ausführung zu verhindern. Auch<br />
das Pfarrhaus, vom berühmten Architekten Carl James Bühring (der Architekt des Munizipalviertels in Weißensee)<br />
errichtet, immer noch eines der repräsentativsten der Mark Brandenburg, musste kleiner gebaut werden.<br />
Schade, dass <strong>die</strong> <strong>Heinersdorf</strong>er kein Rathaus errichten durften! Hätten wir ein Rathaus besessen, hätten wir<br />
<strong>Heinersdorf</strong>er auch Bürgermeister gehabt, <strong>die</strong> unsere Interessen vertreten hätten. Ansonsten hat sich bis zum<br />
gegenwärtigen Zeitpunkt noch keiner um <strong>die</strong> Belange der <strong>Heinersdorf</strong>er gekümmert!<br />
Noch kurz Angaben zu Einwohnerzahlen bis etwa zur Jahrhundertwende: 1734 (79 EW), 1817 (101 bei 16<br />
Wohnhäusern), 1899 (500), 1910 (854).<br />
In der Zeit vor dem 2. Weltkrieg besaß <strong>Heinersdorf</strong> etwa sein heutiges Gesicht und deshalb ist es an der Zeit<br />
festzuhalten: Was war <strong>Heinersdorf</strong>?<br />
Es war eines der schönsten Gartenstädte Berlins, in solcher Eigenschaft nahe dem Zentrum gelegen, verkehrsmäßig<br />
gut durch Straßenbahn, S-Bahn und Busse erschlossen. Eine ruhige Ortschaft (!!), weil damals noch keine großen<br />
Fahrzeugströme durch den Ort führten, geschweige denn Flugströme über den Ort. Die Rieselfelder mit ihren<br />
Geruchsbelästigungen endeten an der Gemarkung von <strong>Heinersdorf</strong> und machten sich kaum bemerkbar. Flächenmäßig<br />
nahmen <strong>die</strong> Kleingartenanlagen den größten Anteil ein: Grüne Wiese, Rot-Kreuz, Familiengärten, Feuchter Winkel,<br />
Kühler Grund, Rothenbachsiedlung, Sommerland, wie sie auch alle hießen. Ein kleiner Rest landwirtschaftlicher Fläche,<br />
<strong>die</strong> sog. Koppel bestand noch zwischen dem Gebiet um <strong>die</strong> Malchower und Blankenburger Straße. Dann gab es um <strong>die</strong><br />
sog. Ortsmitte herum Grundstücke mit Ein- und Zweifamilienhäusern. Sie waren sehr begehrt, da Abwasseranschluss<br />
und Gasanschluss bestanden. Den benachbarten Orte Blankenburg, Karow und Buch fehlten <strong>die</strong>se Installationen. Des<br />
weiteren gab es Altbauten im sog. Ortszentrum und hübsche Neubauten in der damaligen Kronprinzen- (westlicher Teil<br />
der Romain-Rolland-Strasse), Neukirch- und Idunastraße, auch auf der zu <strong>Heinersdorf</strong> gehörenden Seite der<br />
Prenzlauer Promenade. Dazu muss man noch <strong>die</strong> gut ein Dutzend Gärtnereien des Ortes erwähnen. Es sind auch grüne<br />
Lungen gewesen.<br />
Vergesst das nicht mit den grünen Lungen, liebe <strong>Heinersdorf</strong>er, wenn <strong>die</strong> heute abgeräumten Flächen der Gärtnereien<br />
als Gewerbegebiete deklariert werden! Es sind Grünflächen gewesen und das sollen sie auch bleiben.<br />
In <strong>Heinersdorf</strong> bestand ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen den einzelnen erwähnten Flächen und auch in<br />
Bezug zu den eingestreuten Gewerbebereichen.<br />
Es gab früher nur Nutzgärten. Die hier lebende Bevölkerung wollte durch Obst, Gemüse und Kleinvieh ihren Speiseplan<br />
ergänzen (besonders in der Kriegs- und Nachkriegszeit!). Alles war mit dem Garten beschäftigt. Selten erfreuten sich<br />
Gartenbesitzer einer Konifere oder eines Steingartens. Deshalb mag zunächst kein Interesse an öffentlichen Anlagen<br />
bestanden haben.<br />
In der heutigen Zeit muss das Fehlen öffentlicher Grünflächen und Parkanlagen als ein ausgesprochener Mangel<br />
angesehen werden. <strong>Heinersdorf</strong>er Gartenbesitzer bevorzugen nunmehr überwiegend Ziergärten. Jetzt würde sich jeder<br />
freuen, wenn man sich gelegentlich auf eine Bank setzen könnte, um auf eine Wiese, Bäume oder einen kleinen Teich<br />
zu schauen. Daran, sowie an Kinderspielplätzen, fehlt es in <strong>Heinersdorf</strong>. Das alles muss behoben werden, zumal noch<br />
ausreichend Freiflächen in <strong>Heinersdorf</strong> vorhanden sind. Hätten <strong>die</strong> Stadtväter in Pankow (z. B. der Stadtverordnete<br />
und Arzt Dr. Mendel) und Weißensee zur Jahrhundertwende nicht vorausschauend Flächen aufgekauft und der<br />
Bodenspekulation entzogen, dann gäbe es keinen Bürgerpark, Brosepark, Schlosspark sowie <strong>die</strong> Anlagen um den<br />
Weißen See herum. Und damit wären <strong>die</strong>se Orte ähnliche Steinwüsten, wie manch andere in Berlin!<br />
In der Kriegszeit fielen auf <strong>Heinersdorf</strong> sicherlich mehr Bomben, als auf Weißensee oder Pankow, <strong>die</strong>weil hier eine<br />
Flakstellung auf den Rieselfeldern stand. Der Ort ist aber nicht so dicht besiedelt, so dass <strong>Heinersdorf</strong> insgesamt noch<br />
ganz glimpflich davon kam. Trotzdem fiel so manche Bombe in Grundstücke und Häuser. In der Romain-Rolland- und<br />
der Idunastrasse wurden Häuserblocks zerstört, <strong>die</strong> später teilweise wieder aufgebaut wurden. Dem Wasserturm<br />
wurde seine Kuppel mit der dazugehörigen Plattform abgeschossen.<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 35
In der Nachkriegszeit strömten Tausende insbesondere an den Wochenenden von der Stadt in <strong>die</strong> Gärten von<br />
<strong>Heinersdorf</strong>, „ins Grüne“, um sich hier zu erholen.<br />
Etwa Ende sechziger Jahre drohte dem Ort das Aus! Man hatte beschlossen, hier eine Satellitenstadt von Berlin mit<br />
zirka 60.000 Einwohnern zu errichten. Vom Ort sollten nur <strong>die</strong> Kirche und das Gemeindezentrum stehen bleiben.<br />
Dieser Plan war nicht so abwegig, denn <strong>Heinersdorf</strong> bildet nun einmal <strong>die</strong> nächste noch „freie Fläche“ zum<br />
Stadtzentrum und war verkehrsmäßig gut erschlossen.<br />
Die Entscheidung zog sich ewig lange hin, mit unangenehmen Konsequenzen: Es durften keine Grundstücke verkauft<br />
werden, nichts gebaut werden. – Schließlich fing man an, <strong>die</strong> Grundstücke zwischen Am Steinberg und Treskowstrasse<br />
zu räumen, um kurz danach festzustellen: Der Baugrund ist nicht geeignet!<br />
Dieser Umstand sollte aber eigentlich schon aus Untersuchungen früher Zeit bekannt gewesen sein.<br />
Der bittere Kelch ging somit am Ort vorbei. Aus dem Bauprojekt „<strong>Heinersdorf</strong>“ wurde nun das Bauprojekt „Marzahn“.<br />
Dort fanden sich geeignete Bodenverhältnisse, aber <strong>die</strong> Verkehrserschließung war bedeutend aufwändiger.<br />
Mit dem Neubau des Alexanderplatzes wurde der kleine Tiefbaubetrieb inflationär aufgeblasen. Er zerstörte riesige<br />
Flächen wertvollen Kulturlandes, <strong>die</strong> sog. Koppel, mit Wiesen, Feuchtflächen, Baumbestand. Man soll nicht vom<br />
Gewerbegebiet Tiefbau reden! Dieses Gewerbegebiet war ursprünglich klein. In Zukunft sollte es auf <strong>die</strong> ursprüngliche<br />
Fläche reduziert werden. Die übrige Fläche müsste wieder renaturiert und in das anschließende Naturgebiet Barnim<br />
einbezogen werden. Schließlich wurde noch eine Bitumenmischanlage errichtet, <strong>die</strong> durch ihr grelles Licht weithin und<br />
nicht nur <strong>die</strong> Umgebung störte. Die Dämpfe versahen Obst und Gemüse mit einer „appetitlichen“ Teerschicht. Weitere<br />
Betriebe kamen noch hinzu: Die Nebenbaugewerke in der Malchower Straße, <strong>die</strong> Autobahndirektion.<br />
Bedingt durch <strong>die</strong> große Verkehrsbelastung (Durchgangsverkehr, Zweitakter-Bleibelastung, Schwertransporter,<br />
Bitumenfahrzeuge, Tieflader des „VEB-Tiefbau“) hatte <strong>Heinersdorf</strong> sehr zu leiden. Deutlich waren dendrologische<br />
Schäden: Alleebäume gingen ein, Nadelbäume kümmerten (fast nur der jeweilige Jahrestrieb blieb erhalten),<br />
Astmaterial wurde brüchig, Bäume krankheitsanfällig.<br />
Eine in den Achtziger Jahren errichtete Hochspannungsleitung, vorwiegend im östlichen Bereich von <strong>Heinersdorf</strong>, sollte<br />
entsprechend den heutigen Erkenntnissen in Bezug auf mögliche Gesundheitsbeeinträchtigungen beseitigt werden.<br />
1985 gab <strong>Heinersdorf</strong> infolge der Bildung eines neuen Wohnbezirkes (Hohenschönhausen) seine Bindung an den<br />
Stadtbezirk Pankow auf und kam verwaltungsmäßig mit Blankenburg und Karow zu Weißensee. 2001 wurde es wieder<br />
dem Großbezirk Pankow eingegliedert.<br />
Nach der Wende wurden Straßen ausgebessert, <strong>die</strong> maroden zentralen Abwasserkanäle z. B. in der Blankenburger<br />
Straße funktionstüchtig gemacht. Die Häuser konnten repariert, aufgebessert und verschönert werden, viele neue<br />
Eigenheime entstanden.<br />
Neue moderne Siedlungen wurden in der Eigerstraße, im Blumenwinkel, in der Idunastraße errichtet.<br />
Durch <strong>die</strong> unerforschliche Weisheit unserer Stadtväter sollen aber, kaum dass <strong>die</strong> Viertel errichtet worden sind, alles<br />
wieder zunichte gemacht werden durch möglichst vierspurige Hauptverkehrsstraßen, <strong>die</strong> an <strong>die</strong>sen Siedlungen<br />
vorbeigeführt werden sollen.<br />
Die Behörden waren bisher immer gewohnt, sich uneingeschränkt des Potenzials der Ortschaft zu be<strong>die</strong>nen, wenn man<br />
es für notwendig hielt. Nie wurde jemals in den Ort, in <strong>die</strong> Infrastruktur, in <strong>die</strong> Zukunft , in <strong>die</strong> Lebensqualität des<br />
Ortes investiert. Ältere <strong>Heinersdorf</strong>er sind durch <strong>die</strong> endlosen Querelen längst interessenlos geworden. Jüngere<br />
Menschen sind nach <strong>Heinersdorf</strong> gezogen, haben sich formiert und wollen bei der Mitgestaltung des Ortes auch für <strong>die</strong><br />
Bewohner etwas durchzusetzen. Es ist Bewegung in den Ort gekommen. Lassen wir uns durch negative Schlagzeilen<br />
nicht beeindrucken! Die Bewohner von <strong>Heinersdorf</strong> wollen wieder eine schöne Gartenstadt mit Lebensqualität, Ruhe<br />
und Frieden, Kinderfreundlichkeit, Verständigung, Erholungsmöglichkeiten, Treffpunkten, kulturellen Möglichkeiten.<br />
<strong>Heinersdorf</strong>s Ressourcen sind <strong>die</strong> grünen Gärten und seine kurze Entfernung zum Stadtzentrum. Diese grünen Flächen<br />
müssen erhalten werden. Der Ort muss mehr Lebensqualität erhalten. Dazu gehört: Keine neuen Straßen, <strong>die</strong> weitere<br />
Lebensqualität zerstören, keine Gewerbebereiche, <strong>die</strong> sich nicht in <strong>die</strong> Wohn- bzw. Erholungsgebiete integrieren<br />
lassen, Kulturlandschaften (z. B. <strong>die</strong> Koppel) wieder herstellen, Parks und Anlagen, Sehenswürdigkeiten (Wasserturm<br />
<strong>gestalten</strong>!) schaffen. Das alles sind wir auch einem Ort mit solchen günstigen Voraussetzungen und der bisher<br />
stattgehabten Vernachlässigung schuldig.<br />
Literatur:<br />
Dr. Johannes Krätschell: Chronik von Berlin-<strong>Heinersdorf</strong>. ISBN 3-930917-05-X. Berlin: Limanel. 1996.<br />
Meyers Konservationslexikon. 4. Auflage Leipzig und Wien. 1890.<br />
Internetangaben<br />
Eigene Quellen<br />
<strong>Zukunftswerkstatt</strong> <strong>Heinersdorf</strong> | Dokumentation der Zukunftskonferenz, Internetfassung | 12.03.2008 | Seite 36