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Rosinchen und Bartolo finden einander - Unterrichtsmaterial ...

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Thema der St<strong>und</strong>e<br />

1<br />

Schriftliche Unterrichtsplanung zur Revision<br />

vorgelegt von: Katrin Habersaat<br />

Schule: xxx - Schule<br />

Klasse: 1a (7 Jungen <strong>und</strong> 9 Mädchen)<br />

Fach: Deutsch<br />

<strong>Rosinchen</strong> <strong>und</strong> <strong>Bartolo</strong> <strong>finden</strong> <strong>einander</strong> –<br />

kreativer Schreibanlass (bzw. Mal-<br />

Erzählanlass) zum Fortgang der<br />

Geschichte<br />

Datum: 3.05.2005<br />

Zeit: 10.00 Uhr – 10.45 Uhr (3.Std.)


Thema der Unterrichtsreihe:<br />

Handlungs- <strong>und</strong> produktionsorientierter Umgang mit dem Bilderbuch<br />

„Riesengeschichte <strong>und</strong> Mausemärchen“ von Annegret Fuchshuber<br />

Aufbau der Unterrichtsreihe:<br />

2<br />

• Erste Aus<strong>einander</strong>setzung mit dem Riesen „<strong>Bartolo</strong>“ - Sammeln von typischen<br />

Rieseneigenschaften <strong>und</strong> Anfertigen eines Bildes anhand der vorgelesenen<br />

Beschreibung<br />

• <strong>Bartolo</strong>s Angst – Ausgangspunkt zur Thematisierung eigener Ängste <strong>und</strong><br />

Angsterlebnisse<br />

• <strong>Bartolo</strong>s Tränen – Gründe für die Traurigkeit des Riesen <strong>finden</strong> <strong>und</strong> in eine<br />

Träne schreiben<br />

• <strong>Bartolo</strong>s Flucht – Fantasiereise <strong>und</strong> Erzählr<strong>und</strong>e zum Fortgang der<br />

Geschichte<br />

• Erste Aus<strong>einander</strong>setzung mit der mutigen Haselmaus „<strong>Rosinchen</strong>“/<br />

Thematisierung von eigenem Mut<br />

• <strong>Rosinchen</strong> wird ausgegrenzt – szenisches Spiel der Situation<br />

• <strong>Rosinchen</strong> <strong>und</strong> <strong>Bartolo</strong> <strong>finden</strong> <strong>einander</strong> – kreativer Schreibanlass (bzw. Mal-<br />

Erzählanlass) zum Fortgang der Geschichte<br />

• Erstellen eines Klassenbuches „<strong>Rosinchen</strong> <strong>und</strong> <strong>Bartolo</strong>“<br />

Allgemeine Lernvoraussetzungen:<br />

Die Klasse 1a wird von 9 Mädchen <strong>und</strong> 7 Jungen im Alter von 6-8 Jahren besucht.<br />

Ich begleite die Klasse seit September 2004 als Klassenlehrerin in den Fächern<br />

Deutsch, Mathematik, Sachunterricht, Sport, Kunst-, Textilgestaltung <strong>und</strong><br />

Musik.<br />

In der Klasse herrscht überwiegend eine fre<strong>und</strong>liche Atmosphäre. Die meisten<br />

Kinder zeigen einen hilfsbereiten <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lichen Umgang mit<strong>einander</strong>.


Der Anteil der Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten ist jedoch spürbar. Die<br />

Kinder haben gelernt, im gemeinsamen Unterricht (GU) mit Kindern<br />

verschiedenster Behinderungen umzugehen <strong>und</strong> sie verhalten sich zumeist<br />

tolerant <strong>und</strong> verständnisvoll.<br />

Neuen Unterrichtsinhalten stehen die Kinder sehr offen <strong>und</strong> aufgeschlossen<br />

gegenüber. Viele Kinder beteiligen sich aufmerksam <strong>und</strong> gerne am<br />

Unterrichtsgeschehen. Im Allgemeinen sind die Kinder gut zu motivieren.<br />

Die Kinder der Klasse weisen insgesamt eine große Bandbreite bezüglich des<br />

Leistungsstandes auf. Es gibt sowohl sehr schwache als auch leistungsstarke<br />

Schüler.<br />

Spezielle Lernvoraussetzungen:<br />

3<br />

Die Kinder haben Erfahrungen mit Schreibanregungen unterschiedlichster Art in<br />

diesem Schuljahr gesammelt. Die meisten sind teilweise in der Lage, einen Text<br />

zu einem vorgegebenen Thema zu schreiben. Einige Kinder können Wörter zu<br />

einem Thema aufschreiben. Dabei schreiben viele überwiegend lautgetreu,<br />

andere verschriftlichen Wörter noch skeletthaft. Zwei Kinder im GU sind noch<br />

nicht in der Lage, Wörter zu lautieren.<br />

In letzter Zeit wurden in Erzählr<strong>und</strong>en Geschichten erf<strong>und</strong>en <strong>und</strong> weitererzählt.<br />

Die Kinder zeigten dabei zunehmend fantasievolle Ideen, die sie in einer logische<br />

Reihenfolge erzählen konnten.<br />

Hinweise zu einzelnen SchülerInnen:<br />

SchülerInnenverhalten Konsequenzen für den Unterricht<br />

M. (GU-Kind)<br />

• M. kann Wörter nicht lautieren<br />

• kann sich nur kurze Phasen konzentrieren<br />

• Differenzierung: M. erhält die Lernaufgabe, den<br />

Fortgang der Geschichte zu zeichnen <strong>und</strong> zu der<br />

angefertigten Zeichnung zu erzählen (auf<br />

Tonband).


• versteht Arbeitsaufträge schlecht<br />

Ma. (GU-Kind)<br />

• oft sehr unruhig beim Arbeiten, deutliche<br />

ADS-Symptomatik, redet oft in die Klasse,<br />

leicht ablenkbar<br />

• kann sich nur kurze Phasen konzentrieren<br />

• hält Klassenregeln bzgl. Ruhezeichen,<br />

Arbeitsregeln oft nicht ein<br />

Ma. (GU-Kind)<br />

• kann sich nicht sehr lange konzentrieren<br />

• Ma. fällt das Lautieren noch sehr schwer<br />

• ADHS-Symptomatik: Unruhe/ Aggressionen<br />

gegenüber Mitschülern, Lehrperson <strong>und</strong><br />

Material/ kann nicht immer die<br />

Klassenregeln einhalten<br />

• stößt er an seine Grenzen, versucht er oft,<br />

sich um die gestellte Aufgabe<br />

herumzudrücken.<br />

D. (VOSF gestellt)<br />

• D. hat noch starke Probleme Wörter zu<br />

lautieren<br />

• seine Konzentration ist stark von seiner<br />

Motivation abhängig<br />

• wenig Arbeitsruhe, Ausdauer <strong>und</strong><br />

Anstrengungsbereitschaft<br />

4<br />

• gezieltes Ansprechen oder Berühren, um ihn zum<br />

Unterrichtsgeschehen zurückzuholen/<br />

Arbeitszeit durch Sanduhr visualisieren<br />

• nochmaliges Erklären der Aufgabe/ Ermutigung<br />

<strong>und</strong> Hilfe durch Lehrperson/ Sonderschullehrer<br />

• gezieltes Ansprechen, um ihn zum<br />

Unterrichtsgeschehen zurückzuholen/ „inneres<br />

Sprechen“<br />

• Arbeitszeit visualisieren mit Sanduhr<br />

• Hinweis auf klare Klassenregeln/ Tokensystem<br />

mit positiver Verstärkung<br />

• Arbeitszeit mit Sanduhr visualisieren/<br />

• Hilfe durch Lehrperson ggf. wird die<br />

Lernaufgabe verändert (Malen <strong>und</strong> Sprechen)<br />

• gezieltes Ansprechen, Berühren, um ihn zum<br />

Unterrichtsgeschehen zurückzuholen/ gezielte<br />

Beobachtung/ Hinweis auf klare Regeln/<br />

Tokensystem mit positiver Verstärkung/ wenn<br />

Störung massiv=> Unterrichtsausschluss<br />

• Ermutigung/ Hilfe durch Lehrperson/<br />

Sonderschullehrer<br />

• Differenzierung: D. erhält die Lernaufgabe, den<br />

Fortgang der Geschichte zu zeichnen <strong>und</strong> zu der<br />

angefertigten Zeichnung zu erzählen<br />

• Arbeit mit der Sanduhr/ gezieltes Ansprechen,<br />

um ihn zum Unterrichtsgeschehen zurückzuholen<br />

• Ermutigung/ Hilfe durch Lehrperson/ positive<br />

Verstärkung Tokensystem


J.<br />

• J. ist erst seit 3 Wochen in der Klasse, sie<br />

N.<br />

hat wenig Ausdauer <strong>und</strong><br />

Anstregungsbereitschaft/ stößt sie an ihre<br />

Grenzen, versucht sie oft, sich um die<br />

gestellt Aufgabe herumzudrücken.<br />

• N. zeigt momentan wenig<br />

Anstrengungsbereitschaft beim Schreiben,<br />

teilweise reiht sie Buchstaben nur wahllos<br />

an<strong>einander</strong>.<br />

Von der Sache zum Thema<br />

Es:<br />

Sachananlyse<br />

Es<br />

5<br />

Ich Wir<br />

• Differenzierung: J. erhält die Lernaufgabe, den<br />

Fortgang der Geschichte zu malen/ Ermutigung/<br />

Ansprache/ positive Verstärkung, Tokensystem<br />

• gezielte Beobachtung/ Ermutigung/ positive<br />

Verstärkung, Tokensystem<br />

Das Bilderbuch „Riesengeschichte <strong>und</strong> Mausemärchen“ von Annegret Fuchshuber<br />

erschien 1983 im Thienemann Verlag <strong>und</strong> wurde 1984 mit dem Deutschen<br />

Bilderbuchpreis ausgezeichnet.<br />

Das Bilderbuch beinhaltet zwei Geschichten, die jeweils von einer Buchklappe<br />

her beginnen, sich in der Mitte treffen <strong>und</strong> ein gemeinsames Ende haben.<br />

Das Ende ist so gewählt, dass der Leser die Geschichte noch weiterentwickeln<br />

kann.


In einer Geschichte des Buches wird von einer kleinen Haselmaus namens<br />

<strong>Rosinchen</strong> erzählt. <strong>Rosinchen</strong> ist mutig, schnell, schlau <strong>und</strong> läuft vor keiner<br />

Gefahr davon. Wegen ihres ungewöhnlichen Mutes wird sie von anderen<br />

Haselmäusen <strong>und</strong> Tieren des Waldes gemieden.<br />

6<br />

In der anderen Geschichte des Buches kann man vom furchtsamen <strong>Bartolo</strong> lesen,<br />

der trotz seiner Stärke <strong>und</strong> Größe vor allem Angst hat <strong>und</strong> wegläuft.<br />

Beide sind allein , fühlen sich sehr traurig <strong>und</strong> begeben sich unglücklich auf die<br />

Suche nach einem Fre<strong>und</strong>. Nach verschiedenen Erlebnissen findet jeder genau<br />

den, der zu ihm passt. <strong>Rosinchen</strong> <strong>und</strong> <strong>Bartolo</strong> begegnen <strong>einander</strong>.<br />

Das Buch spricht den Leser bzw. Zuhörer besonders durch seine sensible<br />

Darstellung <strong>und</strong> eine kindgerechte Thematik (Mut, Angst, Traurigkeit,<br />

Fre<strong>und</strong>schaft) an.<br />

Kreatives Schreiben<br />

Unter kreativem Schreiben versteht man arrangierte oder angeleitete Zugänge<br />

zum Schreiben, die kreative Prozesse auslösen. Kreatives Schreiben bedarf<br />

„immer der didaktischen Inszenierung“ (Bartnitzky 2000, S. 102) Somit ist das<br />

kreative Schreiben nicht von vorne herein frei, sondern es eröffnet Freiräume<br />

(vgl. Böttcher 1999, S. 15).<br />

Kreatives Schreiben zielt darauf ab, dass „durch die Aktivierung der<br />

Imaginationskraft etwas Neues entsteht, zumindest eine neue Sicht auf<br />

Bekanntes realisiert werden kann“ (Spinner 1993, S. 21). Dabei wird primär der<br />

persönliche Ausdruck <strong>und</strong> die Entfaltung der Fantasie angestrebt.<br />

Bezug zu Richtlinien <strong>und</strong> Lehrplan<br />

• Der Unterrichtsinhalt der vorliegenden St<strong>und</strong>e ist schwerpunktmäßig dem<br />

Bereich Schriftliches Sprachhandeln zuzuordnen (vgl. LP S. 35). „Die<br />

schriftsprachlichen Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten [...] des Schreibens bilden


die Gr<strong>und</strong>lage für jedes weitere Lernen in der Gr<strong>und</strong>schule <strong>und</strong> darüber<br />

hinaus“ (LP, S. 29).<br />

7<br />

• Über die Bedeutung des Schreibens heißt es im Lehrplan: „Das Verfassen von<br />

Texten fördert die sprachlich-geistige Entwicklung der Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler, weil sich beim Schreiben Gedanken entfalten, weil Geschriebenes<br />

beraten, überarbeitet <strong>und</strong> neu gefasst werden kann.“ (LP S. 35)<br />

• Den Kindern soll in anregenenden Lernsituationen von Anfang an Freude am<br />

Schreiben vermittelt werden (vgl. LP S. 35).<br />

• In dieser St<strong>und</strong>e wird insgesamt ein integrativer Deutschunterricht deutlich,<br />

der Aufgabenschwerpunkte aus verschiedenen Bereichen des Lehrplans<br />

anspricht:<br />

- Aufgabenschwerpunkt dieser St<strong>und</strong>e ist das erzählende Schreiben, da<br />

die Kinder in Wörtern <strong>und</strong> Sätzen eine Geschichte schreiben sollen<br />

(vgl. LP, S.36).<br />

- Als weiterer Bereich, der in dieser St<strong>und</strong>e angesprochen wird, ist der<br />

„Umgang mit Texten“ mit dem Aufgabenschwerpunkt „Nutzen von<br />

Medien“ (vgl. LP, S. 41). Das Medium Buch wird als Anreiz zum<br />

Sprechen, Schreiben, Lesen <strong>und</strong> Malen genutzt.<br />

- Das „Mündliche Sprachhandeln“ mit den Schwerpunkten „verstehendes<br />

Zuhören“ sowie „erzählendes Sprechen“ (vgl. LP, S. 33) wird auch in den<br />

Unterricht einbezogen. Die Kinder sollen dem Fortgang der Geschichte<br />

gezielt zuhören <strong>und</strong> ihren Mitschülerinnen <strong>und</strong> –schülern von ersten<br />

Ideen zu einer Geschichte erzählen.<br />

Ich: (Bedeutung für mich)<br />

• Im Moment arbeite ich intensiv an einer Verbesserung der<br />

schriftsprachlichen Fähigkeiten der Kinder. Mit dieser St<strong>und</strong>e möchte ich<br />

den Kindern die Gelegenheit bieten, ihr schriftsprachlichen Fähigkeiten zu


8<br />

erweitern <strong>und</strong> Freude am Verfassen einer eigenen Geschichte zu einem Buch<br />

zu erleben.<br />

• Meines Erachtens gehören Kreativität <strong>und</strong> Fantasie zu den gr<strong>und</strong>legenden<br />

geistigen Fähigkeiten. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e ist es mir wichtig, in dieser St<strong>und</strong>e<br />

den Kindern den Raum für Kreativität <strong>und</strong> Fantasie zu eröffnen, aus dem sie<br />

heraus einen eigenen Text verfassen können.<br />

• „Riesengeschichte <strong>und</strong> Mausemärchen“ bietet sich aus vielen Gründen für die<br />

Behandlung im Unterricht an. Gefühle wie Angst <strong>und</strong> Mut, sowie die Suche<br />

nach einem Fre<strong>und</strong> spricht die Kinder direkt in ihrer Lebenswirklichkeit an.<br />

Kindern ist diese Problematik aus eigener Erfahrung bekannt <strong>und</strong> sie können<br />

sich mit den beiden Charakteren identifizieren.<br />

Ich halte die Aus<strong>einander</strong>setzung / Identifizierung mit den Gefühlen Mut<br />

<strong>und</strong> Angst sowie der Thematik „Suche nach einem Fre<strong>und</strong>“ zu diesem<br />

Zeitpunkt sinnvoll, da die Kinder noch sehr jung sind <strong>und</strong> in verschiedensten<br />

Situationen auch im Schulalltag Ängste überwinden oder Mut zeigen müssen.<br />

Einige Kinder, die von ihrem Sozialverhalten her problematisch sind, suchen<br />

gerade Fre<strong>und</strong>schaften in der Klassengemeinschaft. Diesen Prozess möchte<br />

ich unter anderem auf diese Weise unterstützen.<br />

• Differenzierung:<br />

Die Kinder der Klasse 1a benötigen aufgr<strong>und</strong> des GU mit Kindern mit<br />

unterschiedlichstem Förderbedarf (Gb, Lb, E) ein hohes Maß an<br />

differenziertem Unterricht. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit einem<br />

Sonderschullehrer. Die Differenzierung in dieser Unterrichtsst<strong>und</strong>e ergibt<br />

sich folgendermaßen:<br />

- Der Schreibanlass dieser St<strong>und</strong>e ermöglicht den Kindern an sich ein hohes<br />

Maß an Entscheidungsfreiheit bezüglich Länge, Stil, Inhalt <strong>und</strong> Form des<br />

Schreibens. Somit bietet er Differenzierung sowohl für leistungsstarke<br />

als auch für leistungsschwache Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler.


9<br />

Kinder, denen es schwerfällt, eigene Ideen für eine Geschichte zu <strong>finden</strong>,<br />

können durch Hilfskarten Anregungen <strong>finden</strong>.<br />

- Manche Kinder der Klasse (GU-Kinder) können aber noch keine Wörter<br />

ganz lautieren. Ich möchte ihnen die Gelegenheit geben, den Fortgang der<br />

Geschichte zu malen <strong>und</strong> mündlich zu erzählen. Dazu ist eine Teamarbeit<br />

mit dem Sonderschullehrer vorgesehen. Die mündliche Arbeit der Kinder<br />

wird mit einem Tonbandgerät festgehalten, damit auch sie entsprechend<br />

gewürdigt werden kann.<br />

• Gegen Ende der St<strong>und</strong>e erfolgt in der Reflexion eine Präsentation der<br />

Ergebnisse. Ich möchte den Kindern freistellen, ob sie ihre Geschichte selber<br />

vorlesen wollen, oder ob sie dies mir oder dem Sonderschullehrer überlassen.<br />

Wir: (Bedeutung für die Kinder)<br />

• Der Inhalt des Buches (Angst, Mut, Suche nach einem Fre<strong>und</strong>) knüpft an die<br />

Lebenswirklichkeit der Kinder an. Durch die vielfältige <strong>und</strong> fantasievolle<br />

Aus<strong>einander</strong>setzung können die Kinder ihren Umgang mit Angst <strong>und</strong> Mut<br />

verbessern. Sie setzen sich mit dem Aufbau von Fre<strong>und</strong>schaften aus<strong>einander</strong>.<br />

• In der Gr<strong>und</strong>schule sollen die Kinder möglichst viele Gelegenheiten erhalten,<br />

mit Büchern in Kontakt zu kommen. Die Kinder zum Lesen zu motivieren,<br />

Kindern Freude am Umgang mit Büchern zu vermitteln, Kinder zum<br />

selbständigen Umgang mit Texten zu befähigen, ist Voraussetzung für einen<br />

erfolgreichen Deutschunterricht. Nach Hans Brügelmann ist das gemeinsame<br />

Lesen bzw. Vorlesen eine wichtige Säule im Lesen- <strong>und</strong> Schreibenlernen (Hans<br />

Brügelmann, Kinder lernen anders, 1998, S.41.-43).<br />

• Durch diese St<strong>und</strong>e haben die Kinder die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten im<br />

Verfassen bzw. Lautieren von Texten zu verbessern <strong>und</strong> zu erweitern.<br />

• Die Kinder haben die Gelegenheit, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen <strong>und</strong><br />

ihre entstehenden Gedanken in eine Form (Geschichte) zu bringen.


• Das kreative Schreiben fördert die Freude am Schreiben <strong>und</strong> dient dem<br />

Aufbau der Schreibmotivation.<br />

Lernchancen<br />

Zentrale Absicht der St<strong>und</strong>e:<br />

Ich möchte den Kindern die Möglichkeit geben, durch die Begegnung von<br />

<strong>Rosinchen</strong> <strong>und</strong> <strong>Bartolo</strong> im Bilderbuch zum kreativen Schreiben (sprechen) 1<br />

10<br />

angeregt zu werden, um ihre schriftsprachlichen (sprachlichen ) 1 Fähigkeiten zu<br />

erweitern.<br />

Sacherfahrungen:<br />

Die Kinder haben die Möglichkeit,...<br />

- sich einen Fortgang der Geschichte zu überlegen, zu erzählen <strong>und</strong> zu<br />

schreiben.<br />

- die Schreibanregung aufzugreifen <strong>und</strong> kreativ zu nutzen.<br />

- ihre Fähigkeiten im <strong>und</strong> Verfassen / Lautieren von Texten weiter zu<br />

entwickeln.<br />

- ein Bild zu ihrer Geschichte zu malen.<br />

- ihre innere Vorstellungskraft zu schulen.<br />

Sozialerfahrungen:<br />

Die Kinder haben die Möglichkeit,...<br />

- <strong>einander</strong> zuzuhören <strong>und</strong> mit<strong>einander</strong> zu sprechen.<br />

- Meinungen / Ideen Anderer aufzunehmen <strong>und</strong> Eigenes daraus<br />

weiterzuentwickeln.<br />

1 Die Erweiterung der sprachlichen Fähigkeiten ist ein Ziel für die GU-Kinder, die ihre Geschichte noch nicht<br />

verschriftlichen können.


Individualerfahrungen:<br />

Jedes Kind hat die Möglichkeit,...<br />

- seine individuellen Vorerfahrungen zu erweitern <strong>und</strong> zu vertiefen.<br />

11<br />

- sich auf die Schreibanregung einzulassen <strong>und</strong> sie produktiv für sich zu<br />

nutzen.<br />

- eine Schreibmotivation zu entwickeln.<br />

- beim Verfassen eines eigenen Textes seinen eigenen Gedanken,<br />

Eindrücken <strong>und</strong> Empfindungen zu folgen.<br />

- im kreativen Umgang mit Sprache gefördert zu werden, indem es gemäß<br />

seinem individuellen Leistungsstand den Text (auch mündlich) verfasst.<br />

- den eigenen Text vorzulesen.<br />

Medien:<br />

- Bilderbuch „Riesengeschichte <strong>und</strong> Mausemärchen“<br />

- weiße Blätter<br />

- Klassenbuch „<strong>Rosinchen</strong> <strong>und</strong> <strong>Bartolo</strong>“


Lernkomponenten<br />

Initiation<br />

- Begrüßung<br />

- Vorlesen des Buchendes<br />

Sozialform: Sitzkreis<br />

Medien: Bilderbuch, Cover Klassenbuch<br />

„<strong>Bartolo</strong> <strong>und</strong> <strong>Rosinchen</strong>“<br />

12<br />

Integration<br />

Orientierung<br />

- kurzes szenisches Spiel, <strong>Bartolo</strong> liegt auf<br />

der Wiese mit Maus in der Hand<br />

- Sammeln von Ideen zum Fortgang der<br />

Geschichte<br />

- Zieltransparenz (Geschichte für das<br />

Klassenbuch)<br />

- Lehrerin formuliert die Lernaufgabe<br />

- Hinweis auf Zeitrahmen <strong>und</strong> Reflexion<br />

Medien: Sanduhr, Stoffmaus<br />

- In dieser St<strong>und</strong>e kann auf die Vorerfahrungen der<br />

Kinder im Schreiben von Texten zurückgegriffen<br />

werden.<br />

- Das Thema passt zur Lebenswirklichkeit der Kinder.<br />

- Die Kinder haben die Chance, zu einem späteren<br />

Zeitpunkt auf die individuell erweiterten Fähigkeiten<br />

des Verfassens von Texten zurückzugreifen <strong>und</strong> diese<br />

auszubauen.<br />

Transformation<br />

- Die Kinder schreiben (malen oder<br />

erzählen) zum Fortgang der Geschichte.<br />

- Die Lehrerin <strong>und</strong> der Sonderschullehrer<br />

stehen während der Arbeitsphase<br />

beratend zur Seite.<br />

Sozialform: EA<br />

Medien: weiße Blätter<br />

Reflexion<br />

- Die Reflexion erfolgt im<br />

Klassenverband im Sitzkreis.<br />

Einige Kinder erhalten die<br />

Möglichkeit, ihre Texte<br />

vorzustellen.<br />

Sozialform: Sitzkreis<br />

Medien: Texte der Kinder


Literatur:<br />

• Altenburg, E.:<br />

• Bartnitzky, H.:<br />

13<br />

Offene Schreibanlässe, 3. Aufl., Auer Verlag, Donauwörth, 2000<br />

Sprachunterricht heute, Cornelsen, Berlin, 2000<br />

• Böttcher, I. (Hrsg.):<br />

Kreatives Schreiben, Cornelsen, Berlin, 1999<br />

• Brügelmann, H.(Hrsg.):<br />

Kinder lernen anders, Libelle Verlag, Lengwil, 1998<br />

• Haas, G., Menzel, W., Spinner, K.:<br />

Handlungs- <strong>und</strong> produktionsorientierter Literaturunterricht. In:<br />

Praxis Deutsch, Heft 123/1994<br />

• Ministerium für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung des Landes NRW:<br />

• Wedel-Wolff, A.:<br />

Richtlinien <strong>und</strong> Lehrplan Deutsch, Düsseldorf, 2003<br />

Zum Schreiben anregen – Schreibhilfen geben, In: Gr<strong>und</strong>schule,<br />

Heft 11/1991

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