„Milch“ – Einkauf, Lagerung, Ernährung - Amt für Ernährung ...

Landwirtschaftsschule Rosenheim
Abt. Hauswirtschaft mit Schwerpunkt landwirtschaftliche Haushalts- und
Unternehmensführung
2. Semester 2006
Schmankerlstraße Rosenheim 2006:
“Qualität erzeugen - Qualität einkaufen – Qualität
erhalten“
1. Einkauf:
Lebensmittel „Milch“
Diese Angaben müssen auf jeder Packung stehen:
Genusstauglichkeitszeichen (vgl. unten)
Verkehrsbezeichnung
Milchsorte, z.B. Vollmilch
Mengenangabe, z.B. 1 Liter
Fettgehalt, z.B. 3,5% Fett
Wärmebehandlung, z.B. pasteurisiert
Homogenisierung
Mindesthaltbarkeitsdatum
Name/Anschrift der Molkerei
Herkunft von Milch und Milcherzeugnissen:
Genusstauglichkeitszeichen:
Das Genusstauglichkeitskennzeichen auf bestimmten Lebensmitteln
garantiert, dass EU-weite Hygienestandards eingehalten wurden. Die
Abkürzungen für das Versandland bzw. das Bundesland geben Auskunft
darüber, wo das Produkt zuletzt bearbeitet wurde und lässt Rückschlüsse
auf den Transportweg zu.
Beispiele für die Region Rosenheim / Chiemgau
D-BY 110 = Milchwerk Berchtesgadener Land Chiemgau e.G.
D-BY 111 = Meggle GmbH
D-BY 112 = J.G. Bauer GmbH & Co. KG
D-BY 113 = Wendelstein Käsewerk GmbH & Co. Molkerei KG
D-BY 114 = Alpenhain Camembert-Werk, Gottfried Hain GmbH & Co
D-BY 119 = Gervais Danone AG, Werk Rosenheim
D-BY 132 = Bergader Privatkäserei
D-BY 143 = Inntaler Ziegen- und Schafmilchprodukte

2. Lagerung:
Achten Sie auf das
Mindesthaltbarkeitsdatum!
Milch gehört zu den leicht verderblichen Lebensmitteln. Eine wichtige
Orientierung gibt das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Dieses gibt an, bis
wann das ungeöffnete Lebensmittel bei richtiger Lagerung mindestens
haltbar ist und der Qualitätsstandard des Herstellers garantiert ist. Ist das
MHD abgelaufen, müssen die Milchprodukte nicht zwangsläufig verdorben
sein.
Je nachdem, wie stark oder lange die Milch erhitzt
wurde, ist sie mehr oder weniger lang haltbar:
Pasteurisierte Milch ist im Kühlregal bis zu sechs Tage haltbar
(MDH beachten!), die geöffnete Packung zwei bis drei Tage. Der
Verderb ist am säuerlichen Geschmack zu erkennen.
H-Milch ist bei Zimmertemperatur sechs bis acht Wochen haltbar
(MDH beachten), die geöffnete Packung im Kühlschrank zwei bis drei
Tage. H-Milch verdirbt ohne Säuerung - der Verderb ist also nicht zu
schmecken.
Sterilisierte Milch ist circa ein Jahr ohne Kühlung haltbar, die
geöffnete Packung im Kühlschrank bis zu fünf Tage. Wie H-Milch
verdirbt auch Sterilmilch ohne Säuerung.
Bei Sauermilchprodukten hilft ein Blick auf den Deckel. Sobald
sich der Deckel nach oben wölbt, ist der Inhalt verdorben! Anders
allerdings bei Kefir: Hier ist der optimale Geschmack gegen Ende
des MHD erreicht, wenn sich Kohlensäure bildet, die den Deckel der
Kefirpackung leicht nach oben wölbt. Zu lang gelagerte
Sauermilchprodukte können bitter werden und schimmeln.
Auch auf Sahneerzeugnissen kann sich Schimmel bilden. Vor dem
Verzehr solcher Produkte ist dringend zu warnen!
Wie sollten Milch und Milchprodukte aufbewahrt werden?
Alle Milchfrischprodukte gehören sofort nach dem Einkauf in
den Kühlschrank.
Produkte immer zugedeckt, kühl und dunkel aufbewahren!
Die Einwirkung von Licht mindert nicht nur den Vitamingehalt,
sondern verschlechtert auch den Geschmack.
Milch und Milchprodukte nicht neben stark riechenden
Lebensmitteln lagern, da sie leicht Fremdgerüche annehmen.

3. Milch in der Küche:
Welche Tipps und Tricks gibt es?
Süße und pikante Aufläufe, Pürees, Quarkspeisen, Dipps, Mixgetränke,
Puddings, Soßen und vieles mehr - aus Milch und Milchprodukten lassen
sich leckere Gerichte und Desserts zaubern. Außerdem kann Milch den
Geschmack der Speisen verfeinern, abrunden, gehaltvoller machen,
mildern und ausgleichen.
Ist das Essen zu scharf geraten, die Salatsoße zu sauer oder das
Gulasch zu stark gepfeffert, geben Sie einen Schuss Milch oder
Joghurt für den nötigen Ausgleich dazu.
Milch verfeinert Suppen und Soßen. Man verwendet sie auch bei der
Zubereitung von legierten, (d.h. mit Eigelb verfeinerten Suppen und
Soßen). Für Soßen zu Wild- und Hammelfleisch, Filet- und
Sauerbraten eignen sich Sahne, saure Sahne und Kondensmilch.
Als Zutat für Kartoffelbrei und viele Gemüsegerichte rundet Milch
den Geschmack ab und trägt zu einem guten Verhältnis von
tierischem und pflanzlichem Eiweiß bei.
Sie können Fett sparen, indem Sie Salatsoßen oder Mayonnaisen mit
Dickmilch, saurer Sahne oder Joghurt zubereiten.
Eine Beize aus Milch, Buttermilch oder Sauermilch mildert den
starken Eigengeschmack von Kaninchen- und Hammelfleisch, Wild
und Innereien. Salzheringen nimmt sie die Schärfe und den
strengen Geruch.
Tipp: Wenn Sie die Milch beim Kochen mit einem Schneebesen rühren,
kocht sie nicht über. Kleine Luftbläschen umschließen die gerinnenden
Eiweiße und bilden auf diese Weise den Milchschaum - der je nach Rezept
allerdings unerwünscht sein kann.

4. Milch in der täglichen
Ernährung:
Achten Sie auf den Fettgehalt!
Mit Milch leben wir gesund: Tägl. Mindestens 3 Portionen Milch oder
Milchprodukte verzehren, z.B. 1 Glas Milch oder Buttermilch (250
ml), 1 Becher Joghurt, 1 Scheibe Käse (30g)
Milch ist ein flüssiges Lebensmittel, also kein Durstlöscher!
Bei Neigung zu Übergewicht: Milch mit einem Fettgehalt von 1,5%
bevorzugen. Das gilt auch für Kinder. Allerdings sind Milchprodukte
aus entrahmter Milch mit einem Fettgehalt von 0,3% für Kinder
nicht geeignet, da sie zu wenig fettlösliche Vitamine enthalten.
Wer keinen Milchzucker verträgt, kann auf Sauermilchprodukte und
Käse ausweichen.
Milchmixgetränke oder Joghurt mit Früchten sind Alternativen für
jene, die keine Milch mögen.
Milch ist unser wichtigster Calcium-Lieferant: wer sich viel in frischer
Luft bewegt und genügend Milch trinkt, bleibt mobil und behält
gesunde Knochen bis ins hohe Alter.
Gesund leben ...
mit Milch aus unserer Region!