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Bachelor Thesis - OPUS-Datenbank

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<strong>Bachelor</strong> <strong>Thesis</strong><br />

Die Veränderung des Stellenwertes<br />

personalwirtschaftlicher Aufgabenstellungen in<br />

Verbindung mit den Chancen der Einführung eines<br />

Personalmanagement-tools bei der Firma Pabst<br />

Transport GmbH & Co. KG<br />

Vorgelegt am: 20.08.2012<br />

Von: Menzel Philipp<br />

An der Laushecke 6<br />

97456 Hambach<br />

Studiengang: Verkehrsbetriebswirtschaft und Logistik<br />

Studienrichtung: Wirtschaft<br />

Seminargruppe: SP09<br />

Matrikelnummer: 4090319<br />

Praxispartner: Pabst Transport GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 15<br />

97469 Gochsheim<br />

Gutachter: Dipl. - Kfm. Franz Klahold (Pabst Transport GmbH & Co. KG)<br />

Prof. Dr. phil. Annett Heinze (Berufsakademie Glauchau)


Freigabeerklärung<br />

Hiermit erklären wir uns einverstanden/nicht einverstanden*, dass die <strong>Bachelor</strong>thesis<br />

der/des Studenten/in<br />

Name, Vorname: Menzel, Philipp SG: SP 2009<br />

zur öffentlichen Einsichtnahme durch den Dokumentenserver der Bibliothek der<br />

Staatlichen Studienakademie Glauchau bereitgestellt wird.<br />

Thema der Arbeit:<br />

Die Veränderung des Stellenwertes personalwirtschaftlicher Aufgabenstellungen in<br />

Verbindung mit den Chancen der Einführung eines Personalmanagement-tools bei<br />

der Firma Pabst Transport GmbH & Co. KG<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift Student/in<br />

*) Nichtzutreffendes bitte streichen<br />

Stempel, Unterschrift Bildungsstätte<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel II


Themenblatt <strong>Bachelor</strong>thesis<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel III


Inhaltsverzeichnis<br />

Freigabeerklärung ................................................................................................................. II<br />

Themenblatt <strong>Bachelor</strong>thesis ..................................................................................................III<br />

Abbildungsverzeichnis .......................................................................................................... VI<br />

Abkürzungsverzeichnis........................................................................................................ VII<br />

Abstract .............................................................................................................................. VIII<br />

1. Einleitung ....................................................................................................................... 1<br />

1.1 Vorüberlegungen ........................................................................................................ 2<br />

1.2 Der theoretische Rahmen der Arbeit ........................................................................... 2<br />

1.3 Abgrenzung des Themas und Ableitung der Ziele ....................................................... 3<br />

1.4 Untersuchungsdesign ................................................................................................. 5<br />

2. Die theoretischen Grundlagen ........................................................................................ 7<br />

2.1 Die Personalwirtschaft ................................................................................................ 7<br />

2.2 Das Personalmanagement ......................................................................................... 7<br />

2.2.1 Geschichte des Personalmanagements ............................................................... 8<br />

2.2.2 Definition des Begriffes Personalmanagements ..................................................10<br />

2.2.3 Aufgaben des Personalmanagements ................................................................ 11<br />

2.2.4 Systematik des Personalmanagements ..............................................................16<br />

2.2.5 Ziele des Personalmanagements ........................................................................17<br />

2.3 Das Personalmanagement-tool ..................................................................................19<br />

2.3.1 Geschichtliche Entwicklung ................................................................................20<br />

2.3.2 Definition des Begriffes Personalmanagement-tool .............................................21<br />

2.3.3 Aufgaben von Personalmanagement-tools .........................................................21<br />

2.3.4 Ziele von Personalmanagement-tools .................................................................23<br />

2.3.5 Struktur eines Personalmanagement-tools .........................................................24<br />

2.3.6 Voraussetzungen für den Einsatz von Personalmanagement-tools .....................26<br />

3. Darstellung der Abläufe im Unternehmen Pabst ............................................................28<br />

3.1 Analyse der aktuellen Situation ..................................................................................28<br />

3.2 Das Unternehmen nimmt Fahrt auf ............................................................................29<br />

3.3 Die Personalabteilung ................................................................................................30<br />

3.4 Darstellung ausgewählter Prozesse im Personalbereich ............................................31<br />

3.4.1 Änderung von Stammdaten ................................................................................32<br />

3.4.2 Bewerbungseingang ...........................................................................................33<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel IV


3.4.3 Verwaltung von mitarbeiterbezogenen Dokumenten bei Pabst ...........................35<br />

4. Chancen durch ein entsprechendes Personalmanagement-tool ...................................37<br />

4.1 Änderung von Stammdaten .......................................................................................37<br />

4.2 Eingang von Bewerbungen ........................................................................................38<br />

4.3 Verwaltung von mitarbeiterbezogenen Dokumenten ..................................................40<br />

5. Risiken/mögliche Schwierigkeiten ..................................................................................41<br />

5.1 Pabst muss sich einen Überblick über mögliche Partner verschaffen ........................41<br />

5.2 Gesamtprozesse sind noch nicht definiert..................................................................41<br />

5.3 Fehlendes Wissen muss kompensiert werden ...........................................................42<br />

5.4 Anforderungsprofil über ein Personalmanagement-tool fehlt ......................................42<br />

5.5 Fehlende Anbindung der IT-Struktur ..........................................................................43<br />

6. Lösungsansätze ............................................................................................................45<br />

6.1 Marktüberblick verschaffen ........................................................................................45<br />

6.2 Gesamtprozesse definieren .......................................................................................45<br />

6.3 Fehlendes Wissen durch Expertenwissen kompensieren ..........................................47<br />

6.4 Anforderungskatalog erstellen ...................................................................................48<br />

6.5 IT-Struktur anpassen .................................................................................................49<br />

7. Zusammenfassung der Ergebnisse ...............................................................................51<br />

7.1 Resümee der Arbeit ...................................................................................................51<br />

7.2 Ausblick über das Projekt nach Abgabe der <strong>Bachelor</strong>thesis .......................................52<br />

Literaturverzeichnis ..............................................................................................................54<br />

Anhangsverzeichnis .............................................................................................................58<br />

Ehrenwörtliche Erklärung .....................................................................................................61<br />

Thesen zur <strong>Bachelor</strong>arbeit ...................................................................................................62<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel V


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Eingliederung der <strong>Bachelor</strong>thesis ..................................................................... 5<br />

Abbildung 2: Untersuchungsdesign der <strong>Bachelor</strong>thesis ......................................................... 6<br />

Abbildung 3: Die Veränderung des Personalmanagements ................................................... 8<br />

Abbildung 4: Personalmanagement im Wandel ....................................................................10<br />

Abbildung 5: Aufgaben des Personalmanagements ............................................................. 11<br />

Abbildung 6: Ziele des Aufgabenfeldes Personalförderung ...................................................14<br />

Abbildung 7: Direkter und indirekter Personalabbau im Vergleich .........................................15<br />

Abbildung 8: Systematik zum Personalmanagement ............................................................17<br />

Abbildung 9: Ziele des Personalmanagements .....................................................................19<br />

Abbildung 10: Personalspezifische Aufgaben eines PM-tools ...............................................22<br />

Abbildung 11: Struktur eines PM-tools ..................................................................................24<br />

Abbildung 12: Mitarbeiterentwicklung bei der Firma Pabst (1995 - 2012) .............................29<br />

Abbildung 13: Die Personalabteilung in der Firma Pabst ......................................................31<br />

Abbildung 14: Ablauf der Stammdatenänderung bei Pabst ...................................................33<br />

Abbildung 15: Prozessablauf einer Bewerbung bei Pabst .....................................................34<br />

Abbildung 16: Stammdatenänderung mit PM-tool .................................................................37<br />

Abbildung 17: Prozess Bewerbungseingang mit PM-tool ......................................................39<br />

Abbildung 18: Softwareverbund bei der Firma Pabst ............................................................44<br />

Abbildung 19: Zielorientierte Prozessoptimierung .................................................................47<br />

Abbildung 20: Anforderungsprofil an ein PM-tool bei Pabst ..................................................49<br />

Abbildung 21: Rationalisierung von Hauptprogrammen bei Pabst .......................................50<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel VI


Abkürzungsverzeichnis<br />

IT Informationstechnik<br />

DMS Dokumentenmanagementsystem<br />

PM Personalmanagement<br />

PM-tool Personalmanagement-tool<br />

REWE Rechnungswesen<br />

TQM Total – Quality – Management<br />

UM Umweltmanagement<br />

QM Qualitätsmanagement<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel VII


Abstract<br />

Der Titel der vorliegenden <strong>Thesis</strong> ist inhaltlich sehr umfangreich, daher bietet es sich<br />

an, das Thema in die zwei folgenden Halbthemen zu trennen:<br />

die Veränderung des Stellenwertes personalwirtschaftlicher Aufgabenstellun-<br />

gen und<br />

die Chancen der Einführung von einem Personalmanagementtool (PM-tool).<br />

Die gesamte Firma Pabst Transport (im folgenden Pabst), befindet sich in einer Art<br />

Aufbruchsstimmung. Der innovative Transport- und Logistikdienstleister deckt hierbei<br />

alle Teilbereiche innerhalb dieser Wertschöpfungskette ab. Von der Verladung, über<br />

die termingerechte Auslieferung, bis hin zu kundenspezifischen Qualitätssicherungs-<br />

programmen stehen weitere Dienstleistungen, wie System-, Linien-, und Expressver-<br />

kehr, sowie Projektgeschäfte im Direkt- und Großkundenbereich im Leistungsspekt-<br />

rum des Unternehmens. Umsatz und Mitarbeiterzahl konnten in den letzten Jahren<br />

überdurchschnittlich gesteigert werden. Heute beschäftigt das Unternehmen mit Sitz<br />

im unterfränkischen Gochsheim über 400 Mitarbeiter, davon 300 gewerbliche und<br />

100 kaufmännische. Der Anstieg bleibt jedoch nicht ohne Folgen und fordert auch<br />

eine neue Denkweise im Bereich von personalwirtschaftlichen Aufgabenstellungen.<br />

Bisher wurde die Verwaltung des Personals dezentral gesteuert. Das bedeutet, dass<br />

Personalmanagement (PM) in Insellösungen betrieben wurde. In Zukunft ist ange-<br />

dacht, die Verwaltung und Organisation der Belegschaft durch ein entsprechendes<br />

Softwaretool zentral zu gestalten. In diesem Zuge hatte man die Idee, ein PM-tool<br />

einzuführen. Hierunter hat man sich ein computergestütztes Programm vorzustellen,<br />

welches sich mit der Verwaltung und der Organisation des Personals beschäftigt.<br />

Doch in der Vergangenheit haben sich Probleme, gerade bei der Umsetzung von<br />

Projekten ergeben. Man erkennt zwar, dass man aus den Ergebnissen zusätzliches<br />

Wissen erlangt und das Unternehmen vorantreiben kann. Andererseits geht man<br />

diese Pläne oftmals falsch an, da das nötige Wissen über die genaue Durchführung<br />

fehlt. Angefertigte Konzepte haben sich dadurch meist im Sande verlaufen, da eine<br />

entspreche Informationsphase über die Thematik entweder zu kurz gehalten wurde,<br />

oder erst gar nicht stattgefunden hatte. Durch die anstehende <strong>Bachelor</strong>thesis soll<br />

nun die Zweckmäßigkeit eines entsprechenden PM-tools untersucht werden. Sie<br />

dient der Geschäftsleitung als eine gut strukturierte Handlungsempfehlung.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel VIII


1. Einleitung<br />

Die Aussage des Bayerischen Staatsministers Martin Zeil aus seiner Danksagungs-<br />

rede bei der Preisverleihung der Auszeichnung Bayern´s Best 50 spiegelt die derzei-<br />

tige Situation der Firma Pabst wieder: „Unbeeindruckt von der Finanz- und Eurokrise<br />

und den konjunkturellen Auf und Ab, tragen unsere Preisträger dazu bei, dass unser<br />

Wachstum im Freistaat dynamisch bleibt und die Arbeitslosigkeit auf historisch nied-<br />

rigem Stand ist. Die Bilanz unterstreicht eindrucksvoll, der Mittelstand ist und bleibt<br />

die Triebfeder des wirtschaftlichen Erfolges und des Wohlstands unseres Landes“ 1 .<br />

Eine Entwicklung, die es gilt, auch in Zukunft fortzusetzen. Dafür sind zwei Aspekte<br />

von großer Bedeutung. Zum einen die Kundenaufträge, die für das Bestehen des<br />

Unternehmens notwendig sind. Zum anderen gut funktionierende betriebsinterne<br />

Abläufe. Der rasante Anstieg des Personals fordert die Geschäftsleitung an diesem<br />

Punkt zu einem Umdenken hinsichtlich des PM. Heutzutage existiert in Unternehmen<br />

eine regelrechte Datenflut. Pabst stellt hierbei keine Ausnahme. So werden Informa-<br />

tionen häufig ohne System an versteckten Stellen im internen Laufwerk des Unter-<br />

nehmens abgespeichert. Dadurch entstehen vermehrt Wissensinseln. Die Sachbear-<br />

beiter verschwenden unnötige Zeit für die Suche relevanter Daten und stoßen oft auf<br />

veraltete Informationen. Diese Probleme erschweren die Personalarbeit. An diesem<br />

Punkt setzt die vorliegende <strong>Thesis</strong> an. Sie zeigt auf, welche Chancen sich hinsicht-<br />

lich der angesprochenen Schwierigkeiten ergeben könnten, wenn ein PM-tool einge-<br />

führt wird. Dazu ist es notwendig, ein grundlegendes Verständnis im Bereich des<br />

Personalwesens zu erhalten. Dem Leser sollen die Fragen<br />

Wie hat sich allgemein der Stellenwert personalwirtschaftlicher Aufgabenstel-<br />

lungen im Laufe der Zeit geändert?<br />

Hat sich dieser Stellenwert auch bei Pabst geändert?<br />

Welche Verbindung besteht zwischen dieser Veränderung und einem PM-<br />

tool?<br />

Welche Chancen/Risiken bestehen wenn man ein PM-tool einführt?<br />

Was gibt es für Lösungsansätze?<br />

beantwortet werden.<br />

In den folgenden Unterpunkten des Kapitels eins, wird der theoretische Rahmen der<br />

Arbeit aufgezeigt. Anschließend wird das Thema genau abgegrenzt und die Ziele<br />

abgeleitet. Das Kapitel schließt mit dem Untersuchungsdesign der Arbeit.<br />

1 Online: ZEIL, 2012, S. 3<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 1


1.1 Vorüberlegungen<br />

Einleitung<br />

Pabst erwägt die Einführung eines modernen Softwaretools für das zukünftige PM.<br />

Ein Projekt in dieser Größenordnung muss gründlich geplant und analysiert werden.<br />

Dabei kann es zu folgenden Schritten kommen:<br />

Rekrutierung eines neuen Mitarbeiters, der das Projekt zum Erfolgt führt.<br />

Beauftragung eines externen Dienstleisters für ein PM-tool.<br />

Aufarbeitung des Projektes im Zuge der <strong>Bachelor</strong>thesis eines Studenten.<br />

Projekt starten und abwarten, Ziel und Ausgang sind dabei ungewiss.<br />

Die erste Möglichkeit ist dabei schwer zu realisieren, da durch die Komplexität des<br />

Projektes kaum ein neu eingestellter Mitarbeiter in der Lage sein wird, dieses umzu-<br />

setzen. Es ist ein Höchstmaß an firmeninternem Wissen notwendig. Auch kennt ein<br />

neuer Mitarbeiter die einzelnen Prozesse und Abläufe nicht. Eine Voraussetzung, die<br />

für die Einführung eines PM-tools von großer Bedeutung ist. Ferner müsste die neue<br />

Arbeitskraft ein sehr fundiertes Wissen über die bereits benutzten Softwareprogram-<br />

me im Unternehmen besitzen. Ein Minimalerfolg der Implementierung eines solchen<br />

Tools sollte zumindest die Reduzierung von Personal und damit Kosten sein. Dies<br />

soll nicht heißen, dass durch die Einführung Angestellte freigesetzt werden müssen.<br />

Vielmehr ist durch dieses Tool eine Aufstockung der Belegschaft möglicherweise<br />

nicht mehr nötig, da heutige und zukünftige Aufgaben in der Expansionsphase durch<br />

das Tool zu bewerkstelligen sind.<br />

Das Projekt ohne strukturierte Vorgehensweise „blind“ zu starten ist die voraussicht-<br />

lich ungünstigste Lösung. Das Vorhaben ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt.<br />

Somit bleiben die Varianten zwei und drei. Durch die Aufarbeitung des Themas im<br />

Zuge einer <strong>Bachelor</strong>arbeit, bleibt das erarbeitete Wissen in der Firma und kann die-<br />

ser zur Verfügung gestellt werden. Ferner besitzt der Student durch seine bereits<br />

abgeschlossene Berufsausbildung im Unternehmen ein fundiertes Grundwissen über<br />

die internen Prozesse und Abläufe. Die Vorgehensweise, festgelegte Ziele, sowie<br />

eine exakte Abgrenzung der Arbeit beschreiben die nächsten Kapitel.<br />

1.2 Der theoretische Rahmen der Arbeit<br />

Ein Ansatzpunkt des Projektes liegt in der Veränderung des Stellenwertes personal-<br />

wirtschaftlicher Aufgabenstellungen. Die Auseinandersetzung mit dem ersten theore-<br />

tischen Begriff liegt daher nahe, der Personalwirtschaft bzw. dem Personalmanage-<br />

ment. Diese befassen sich mit den arbeitenden Menschen in Unternehmen. In die-<br />

sem müssen die Menschen geführt werden. Der Abstract erwähnte bereits die Auf-<br />

bruchsstimmung in der sich die Firma befindet. Dieser ist im ganzen Unternehmen<br />

spürbar. Die kontinuierlich steigende Belegschaft zwingt dazu, dass Prozesse neu<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 2


Einleitung<br />

definiert werden müssen. In diesem Zuge sind bereits neue Abteilungen (Personalab-<br />

teilung, Marketing) geschaffen worden.<br />

Aufgrund verschiedener spezifischer Anwendungssysteme in den einzelnen Abtei-<br />

lungen werden die Daten bei Pabst redundant, d. h. doppelt verwaltet. Des Weiteren<br />

werden nicht aktuelle Excel - Listen geführt, was das Problem der Unübersichtlichkeit<br />

weiter verstärkt. Es ist angedacht, sowohl die existierenden Listen, als auch die dop-<br />

pelte Verwaltung der Daten in Zukunft über ein zentral gesteuertes PM-tool abzude-<br />

cken. Weiterhin ist das Unternehmen daran interessiert, für zukünftige personalwirt-<br />

schaftliche Angelegenheiten gut aufgestellt zu sein. Auf Grund dessen liegt ein weite-<br />

rer Schwerpunkt der Arbeit im Bereich von PM-tools. Dieses sollte in der Lage sein,<br />

die Anforderungen der Firma zu erfüllen.<br />

Die theoretischen Gebiete sind sehr komplex und umfangreich. Sie werden deshalb<br />

nicht in ihrer vollen Breite und Tiefe erörtert. In einzelnen Stellen wird daher mehr<br />

und an anderen weniger auf die Sachverhalte eingegangen, je nachdem, ob das<br />

Wissen für die Arbeit nötig ist, oder nicht.<br />

An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass die <strong>Bachelor</strong>thesis nur ein Teil eines komple-<br />

xen Unternehmensprojektes darstellt 2 . Es werden in diesem Zuge Folgearbeiten<br />

entstehen, die für eine endgültige Umsetzung und Einführung Sorge tragen müssten.<br />

Welche Ziele die Arbeit verfolgt, zeigt der nächste Abschnitt.<br />

1.3 Abgrenzung des Themas und Ableitung der Ziele<br />

Der Focus der <strong>Thesis</strong> liegt darin, der Geschäftsleitung eine Handlungsempfehlung zu<br />

geben. Eine Empfehlung darüber, ob im Zuge der Veränderung der personalwirt-<br />

schaftlichen Aufgabenstellungen in Verbindung mit der Entfaltung der Firma Pabst<br />

ein PM-tool eingeführt werden soll. Dabei soll aufgezeigt werden, was sich überhaupt<br />

hinter diesen modernen Softwares verbirgt. Der Geschäftsleitung soll eindeutig dar-<br />

gelegt werden, welche Abläufe im jetzigen Ist - Zustand optimiert werden können und<br />

ob es möglich ist, diese mit einem entsprechenden Softwaretool abzubilden. Dabei<br />

werden sowohl die Chancen solch einer Einführung, als auch die Probleme analy-<br />

siert und Lösungen dafür aufgezeigt. Die <strong>Thesis</strong> soll erreichen, dass<br />

der Geschäftsleitung ein fundiertes Basiswissen vermittelt wird.<br />

eine Analyse erstellt wird, welche Prozesse Potenzial zur Optimierung besit-<br />

zen.<br />

Lösungsansätze vorgeschlagen werden.<br />

2 Siehe Abbildung 1<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 3


die Arbeit ein Basiswerk für weiterführende Projekte ist.<br />

Einleitung<br />

Die oben aufgezeigten Ziele stehen in keiner Konkurrenz zueinander. Sie bauen<br />

vielmehr aufeinander auf. So können die Lösungsansätze erst gegeben werden,<br />

wenn entsprechendes Wissen in diesen Gebieten erlangt und eine ausführliche Ist-<br />

Analyse ausgewählter Prozesse erstellt wurde. Auf Basis der Ergebnisse kann es<br />

somit zu folgenden Erkenntnissen kommen:<br />

Das Projekt wird kurzfristig realisiert.<br />

Das Projekt wird mittelfristig realisiert.<br />

Das Projekt wird langfristig realisiert.<br />

Das Projekt wird nicht realisiert.<br />

Pabst definiert aktuell interne Abläufe neu. So beschäftigen sich zurzeit zwei Studen-<br />

ten im Rahmen einer Projektarbeit mit den Abläufen in den Bereichen Abrechnung,<br />

Lademittel und Controlling und vorliegende <strong>Thesis</strong> mit entsprechenden Vorgehens-<br />

weisen in der Abteilung Personal. So sind Schnittstellen unter allen Bereichen zu<br />

prüfen und Verantwortlichkeiten zu kontrollieren, um wiederholende Arbeiten mög-<br />

lichst zu vermeiden. Auch das Thema Qualitätsmanagement (QM) und Umweltma-<br />

nagement (UM) wird zurzeit neu überdacht. Dies verdeutlicht den angesprochenen<br />

Umschwung, der sich gerade im Unternehmen vollzieht. Die Vision ist, langfristig ein<br />

sogenanntes Total Quality Management 3 (TQM) einzuführen. Die <strong>Bachelor</strong>arbeit<br />

liefert hierfür einen Baustein auf dem Weg zu einem TQM. Um dies zu erreichen, hat<br />

man sich dazu entschieden, Projektgruppen zu bilden. Jedes Team behandelt ein<br />

entsprechendes Thema. Folgende Abbildung (Abbildung 1) verdeutlicht die Stellung<br />

der Arbeit innerhalb dieses Prozesses in Form einer grafischen Darstellung:<br />

3 Total Quality Management (TQM): Managementmethode, die sich auf die Mitwirkung aller Mitglieder<br />

(Mitarbeiter) einer Organisation stützt. Sie stellt Qualität in den Vordergrund und zielt auf die Zufriedenheit<br />

des Kunden sowie auf den Nutzen der Mitglieder (Mitarbeiter) ab. Kurz gesagt, handelt es sich<br />

um ein umfassendes Qualitätsmanagement im gesamten Unternehmen.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 4


1.4 Untersuchungsdesign<br />

Einleitung<br />

Die Arbeit ist systematisch aufgebaut. Das bedeutet, dass mit dem folgenden Kapitel<br />

(Kapitel 2) zuerst die theoretischen Grundlagen des Themas Personalwirtschaft<br />

erläutert werden. Anschließend wird auf die Begriffe PM und PM-tools eingegangen.<br />

Die theoretischen Grundlagen werden mit Hilfe der dafür vorhanden Fachliteratur<br />

aufgearbeitet. Kapitel drei schließt eine Bestandsaufnahme ausgewählter Abläufe im<br />

Bereich Personalwesen an. Welche Voraussetzungen und Probleme bestehen, ein<br />

PM-tool einzuführen, wird ebenfalls in diesem Kapitel erörtert. Durch die vielen und<br />

umfangreichen Prozesse im Unternehmen ist anzumerken, dass die Arbeit sich an<br />

dieser Stelle auf die essentiellen Abläufe in diesem Bereich fokussiert. Die Analysen<br />

des Abschnittes drei bilden somit die Grundlage für die im Kapitel vier folgende Dar-<br />

stellung, welche Chancen für Pabst bestehen, wenn man ein PM-tool einführen wür-<br />

de. Welche Risiken bzw. Schwierigkeiten zu beachten sind, erläutert Abschnitt fünf.<br />

Anschließendes Kapitel (Kapitel sechs) gibt eine Antwort darauf, wie die genannten<br />

Schwierigkeiten gelöst werden können.<br />

Abbildung 1: Eingliederung der <strong>Bachelor</strong>thesis<br />

(eigene Darstellung)<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 5


Einleitung<br />

Die Zusammenfassung im letzten Kapitel zeigt zum Schluss auf, ob die verfolgten<br />

Ziele der Arbeit erreicht wurden. Des Weiteren wird ein Ausblick über den Fortgang<br />

des Projektes nach Abgabe dieser <strong>Thesis</strong> vorgenommen.<br />

Die folgende Abbildung 2 gibt das beschriebene Untersuchungsdesign der <strong>Bachelor</strong>-<br />

thesis noch einmal grafisch wieder:<br />

Das Schaubild verdeutlicht den systematischen Aufbau und Zusammenhang der<br />

einzelnen Kapitel.<br />

Abbildung 2: Untersuchungsdesign der <strong>Bachelor</strong>thesis<br />

(eigene Darstellung)<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 6


2. Die theoretischen Grundlagen<br />

Das vorliegende Kapitel unterteilt die Begriffe Personalwirtschaft, PM und PM-tool in<br />

verschiede Abschnitte. So veranschaulicht der erste Unterpunkt, was unter dem<br />

Thema der Personalwirtschaft zu verstehen ist. Der zweite beschäftigt sich mit dem<br />

Begriff des PM. Es werden Fragen über Gegenstand, Inhalt, Systematik und Zielset-<br />

zung beantwortet. Auf Basis dieses Gerüstes, wird im nächsten Abschnitt aufgezeigt,<br />

was generell unter einem PM-tool zu verstehen ist und wie es in bestehende Abläufe<br />

integriert werden kann. Das Kapitel geht dabei auf die Geschichte, Voraussetzungen,<br />

Ziele und die Strukturen solcher modernen Tools ein.<br />

2.1 Die Personalwirtschaft<br />

Dieser Begriff setzt sich aus zwei Wörtern zusammen, Personal und Wirtschaft. Bei-<br />

de Wörter lassen sich inhaltlich voneinander trennen. Das Personal beschreibt jeden<br />

Arbeitnehmer des Unternehmens. Der Begriff Wirtschaft hingegen umfasst alle Ein-<br />

richtungen und Vorgänge, die ihren Fokus auf eine Zielgröße festlegt, den Gewinn 4 .<br />

Dieser ist Grundvoraussetzung für das wichtigste strategische Ziel jeder Geschäfts-<br />

leitung, den Fortbestand des Unternehmens. Unternehmen haben erkannt, dass<br />

hierfür das Personal eine essentielle Rolle spielt. Es hat sich ein Wertewandel erge-<br />

ben, der eine strategisch ausgerichtete Personalarbeit der Geschäftsleitung fordert 5 ,<br />

um Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden. Handlungsansätze, die<br />

sich mit dem Wirtschaften des Personals beschäftigen. Darunter sind alle Aufgaben<br />

zu verstehen, die sich mit der Gestaltung und Verwaltung bezüglich des Mitarbeiters<br />

befassen 6 . Diese Tätigkeiten stellen den Grundsatz der Personalwirtschaft dar. Heute<br />

spricht man von dem moderneren Begriff des PM. Der folgende Abschnitt geht näher<br />

auf diesen zeitgemäßen Begriff ein.<br />

2.2 Das Personalmanagement<br />

In der Literatur wird eine Vielzahl von Begriffen für das PM verwendet. So ist oftmals<br />

auch vom Personalwesen, der Personalwirtschaft oder dem eingedeutschten Begriff<br />

„Human - Ressources“ die Rede. 7 Es ist an dieser Stelle festzuhalten, dass für die<br />

Arbeit der Begriff Personalmanagement verwendet wird.<br />

Die folgenden Abschnitte geben einen Überblick über anschließende Leitfragen:<br />

4 Vgl. JUNG, 2011, S. 1<br />

5 Vgl. JUNG, 2011, S. 2<br />

6 Vgl. OLFERT, 2003, S. 24<br />

7 Vgl. HILB, 2008, S. 12<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 7


Wie hat sich das Personalwesen im Laufe der Zeit verändert?<br />

Definition des PM?<br />

Welche Aufgaben zählen zum PM?<br />

Systematik des PM?<br />

Ziele des PM?<br />

2.2.1 Geschichte des Personalmanagements<br />

Die theoretischen Grundlagen<br />

Die historische Entwicklung des PM lässt sich in fünf Phasen verdeutlichen. Jede<br />

dieser Phasen ist durch unterschiedliche Philosophien geprägt. Abbildung 3 verdeut-<br />

licht dies:<br />

Abbildung 3: Die Veränderung des Personalmanagements<br />

(eigene Darstellung in Anlehnung an SPRINGER; STEMANN, 2006, S. 7)<br />

Im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte hat sich das Verständnis des PM grundle-<br />

gend gewandelt. In den Jahren bis ca. 1960 wurden unter personalwirtschaftlichen<br />

Aufgabenstellungen lediglich rein administrative Tätigkeiten verstanden. Der kauf-<br />

männische Leiter war für diesen Bereich zuständig. Die Hauptarbeit stellte die Ver-<br />

waltung von Personalakten dar. Ab ca. 1960 kam es vermehrt zu einer Institutionali-<br />

sierung vom PM, welches die Belegschaft an organisatorische Anforderungen an-<br />

passte. Die Verantwortlichkeit übernahm in dieser Zeit der Personalleiter. Sein Auf-<br />

gabengebiet erweiterte sich um die Einstellung und den Einsatz der Mitarbeiter, so-<br />

wie Fragen bezüglich der Entgeltzahlung. Anfang der 70-er Jahre war von der Hu-<br />

manisierung geprägt. Der Focus lag dabei auf der Anpassung der Angestellten an die<br />

Organisation. Aus- und Weiterbildung, Personalbetreuung und Mitarbeiterführung<br />

erhielten einen neuen Stellenwert in den Firmen. Verantwortlich zu dieser Zeit war<br />

die Geschäftsleitung bzw. das Personalressort. Durch die Ökonomisierung innerhalb<br />

der 80-er Jahre verstärkte sich dieser Trend weiter. Im Vordergrund dieser Phase<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 8


Die theoretischen Grundlagen<br />

stand, dass Unternehmen flexibel auf veränderte Rahmenbedingungen und externe<br />

Umwelteinflüsse reagieren konnten. Zu den Hauptaufgaben zählten unter anderem<br />

die Flexibilisierung der Arbeitsplätze sowie die Bewertung des Arbeits- und Entwick-<br />

lungspotenzials der Angestellten. Die Geschäftsleitung und das Personalwesen<br />

überwachten die Prozesse. Spätestens seit den 90-er Jahren ist der Mitarbeiter die<br />

Wichtigste und Wertvollste Ressource jedes Unternehmens. Durch den Wandel hat<br />

sich bei Ihnen auch die Denkweise geändert. Analysen haben gezeigt, dass der<br />

Mensch dabei von psychischen und sozialen Faktoren gesteuert wird 8 .<br />

Diese Erkenntnisse waren:<br />

Beruf und Arbeitsbeziehungen sind zentraler Bestandteil jedes Einzelnen. Sie<br />

haben einen großen Anteil an der Lebensgestaltung.<br />

Der Lohn ist nicht mehr ausschlaggebendes Kriterium bei der Einstellung. Der<br />

Mensch trägt den Wunsch nach Anerkennung, Sicherheit und Zugehörigkeit.<br />

Der Arbeitnehmer will sich mit der übertragenen Arbeit identifizieren.<br />

Die Beziehungen innerhalb der Belegschaft nehmen eine immer wichtigere<br />

Rolle ein. Sie stärkt das Arbeitsklima und sorgt für eine innere Zufriedenheit<br />

jedes Mitarbeiters.<br />

Die Veränderung des Stellenwertes personalwirtschaftlicher Aufgabenstellungen war<br />

vollzogen. Unternehmen stellten sich diesem Wandel und legten den Focus gezielt<br />

auf den Mitarbeiter. So wurde beispielsweise die Betreuung und Weiterbildung der<br />

Angestellten automatisiert. 9<br />

Die Rede vom einstigen Produktionsfaktor Mensch ist Vergangenheit. Vielmehr trägt<br />

der Mitarbeiter heute das Prädikat „entscheidender Erfolgsfaktor zu sein“. 10<br />

Abbildung vier veranschaulicht die veränderten Rahmenbedingungen und Anforde-<br />

rungen des PM in Form einer grafischen Darstellung:<br />

8 Vgl. HERMANN & PIFKO, 2009, S. 12<br />

9 Vgl. STIEFEL, 2004, S. 2<br />

10 Vgl. SCHOLZ, 2011, S. 11<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 9


Die theoretischen Grundlagen<br />

Die aufgezeigten Veränderungen verlangen vom Unternehmer eine neue Qualität<br />

entlang des Denkens und Handelns im PM 11 . Die Geschäftsleitung muss mit gutem<br />

Beispiel vorangehen und die Personalpolitik verinnerlichen und leben. Das PM sollte<br />

Bestandteil der Unternehmensphilosophie 12 , -politik und -strategie sein 13 und dabei<br />

den Faktor Mensch und Arbeit berücksichtigen.<br />

2.2.2 Definition des Begriffes Personalmanagements<br />

Eine exakte Definition von PM zu geben ist schwierig. Die fachspezifische Literatur<br />

gibt zu diesem Thema unterschiedliche Interpretationen wieder. Interpretationen von<br />

Begriffen, die unterschiedliche Aspekte dieses Terminus aufzeigen.<br />

Doch die vielen Umschreibungsversuche gelangen im Kern immer auf das gleiche<br />

Ergebnis. Gemeinsamer Nenner sind stets der Mensch und seine Arbeit. 14 Im Fokus<br />

11 Vgl. HILB, 2008, S. 25<br />

12 Unternehmensphilosophie: beeinflusst maßgeblich die Strategien, Pläne und Ziele sowie die grundlegenden<br />

Überzeugungen, Prinzipien, Visionen und Werte der Organisation, oftmals ist auch von der<br />

Unternehmensvision- oder Leitbild die Rede.<br />

13 Vgl. KOLB, 2002, S. 12<br />

14 Vgl. KOLB, 2002, S. 12<br />

Abbildung 4: Personalmanagement im Wandel<br />

(HILB, 2008, S. 25)<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 10


Die theoretischen Grundlagen<br />

steht der wichtigste Faktor eines Unternehmens, der Mitarbeiter. 15 Die vorangegan-<br />

gene Definition wird als Grundlage dieser <strong>Thesis</strong> verstanden. In der Literatur sind<br />

weitaus kompliziertere Bezeichnungen des Begriffes PM zu finden. Für die Notwen-<br />

digkeit und das Ziel der <strong>Bachelor</strong>arbeit ist sie ausreichend.<br />

2.2.3 Aufgaben des Personalmanagements<br />

War früher noch die Rede vom Lohnbüro oder der Personalverwaltung, spricht man<br />

heute von Personalmanagement. Lange Zeit war die Personalarbeit nur ein Neben-<br />

produkt innerhalb der Geschäftsprozesse 16 . Heute umfasst dieser Bereich vier<br />

Hauptaufgaben. Die Personalgewinnung, -erhaltung, -förderung und -<br />

verabschiedung. Bereiche, die nicht singulär agieren. Jede Abteilung ist eng ver-<br />

knüpft mit der Anderen. Diese Abhängigkeit voneinander zeigt Abbildung fünf:<br />

Abbildung 5: Aufgaben des Personalmanagements<br />

(eigene Darstellung)<br />

15 Vgl. Grundlagen des Personalmanagements, 2011, S. 4<br />

16 Vgl. HERMANN; PIFKO, 2009, S. 12<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 11


Die theoretischen Grundlagen<br />

Durch den stetigen Wandel des PM, existieren in der Fachliteratur mittlerweile viele<br />

Unterfunktionen, wie z. B. das Arbeitszeitmanagement der Mitarbeiter oder das Per-<br />

sonalcontrolling 17 .<br />

Die <strong>Thesis</strong> beschränkt sich im Folgenden auf die theoretischen Grundlagen der vier<br />

genannten Hauptaufgaben.<br />

2.2.3.1 Personal gewinnen<br />

Zu den Aufgaben der Personalgewinnung zählen sämtliche Prozesse und Maßnah-<br />

men, die mit der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern zusammenhängen 18 . Mehr<br />

denn je ist es von besonderer Bedeutung, das richtige, gut aus- und weitergebildete<br />

Personal einzustellen. Dabei werden nur die Personen ausgewählt, deren Eignungs-<br />

profile den Anforderungsprofilen am Besten entsprechen 19 . Dies ist Voraussetzung,<br />

um die richtigen Mitarbeiter zu finden und langfristig an das Unternehmen zu binden.<br />

Moderne Personalabteilungen setzen auf Strategien in Form einer attraktiven Arbeit-<br />

gebermarke, das sogenannte „Employer Branding“ 20 . Eine attraktive Arbeitgebermar-<br />

ke ist sehr werbewirksam und kann zur erfolgreichen Einstellungen von geeigneten<br />

Mitarbeitern führen 21 . Diese Mitarbeiter unterteilt KNOBLAUCH in seinem Buch „die<br />

Personalfalle“ folgendermaßen 22 :<br />

A - Mitarbeiter (Top - Arbeitnehmer):<br />

o identifiziert sich mit dem Unternehmen.<br />

o strebt ein eigenverantwortliches und transparentes Arbeitsumfeld an.<br />

o erbringt Höchstleistungen.<br />

o benötigt Perspektiven und eine vertrauensvolle Beziehung.<br />

o will gestalten.<br />

o will neue Lösungen finden.<br />

B - Mitarbeiter:<br />

o erbringt die von ihm geforderte Leistung.<br />

C - Mitarbeiter:<br />

o „Leistungsverweigerer“.<br />

o unmotiviert.<br />

o wird vom Unternehmen mitgetragen.<br />

17 Vgl. BÜHNER, 2005, S. 28<br />

18 Vgl. PIFKO; ZÜGER, 2007, S. 20<br />

19 Vgl. HILB, 2008, S. 15<br />

20 Employer Branding: eine markenstrategisch fundierte, interne wie externe Positionierung eines<br />

Unternehmens als Arbeitgebermarke.<br />

21 Vgl. PFEIFFER, 2011, S. 10<br />

22 Vgl. KNOBLAUCH, 2010, S. 2<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 12


Die theoretischen Grundlagen<br />

Ziel eines jeden Unternehmens sollte es sein, so viele Top - Arbeitnehmer in seinen<br />

Reihen vorweisen zu können wie möglich, denn nur die „exzellenten Fachkräfte zieht<br />

es genau dort hin, wo die Besten arbeiten“ 23 . Mit diesen Angestellten sind Unterneh-<br />

men in der Lage erfolgreich zu agieren. Hat man das erreicht, ist ein fundamentales<br />

Grundgerüst geschaffen, um in Zeiten des demografischen Wandels 24 dem Fachkräf-<br />

temangel entgegenzuwirken.<br />

2.2.3.2 Personal erhalten<br />

Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Bindung von Mitarbeitern. Das vorangegan-<br />

gene Kapitel zeigte auf, welche Bedürfnisse und Ziele diese besitzen und von der<br />

Geschäftsleitung beachtet werden müssen, um Arbeitnehmer an das Unternehmen<br />

zu binden. Ein weiterer Faktor, der beachtet werden muss, ist das steigende Selbst-<br />

bewusstsein des Personals. Dies hat zur Folge, dass Arbeitnehmer mittlerweile sehr<br />

wählerisch sind und zunehmend Werte wie z. B. einer entsprechenden „Work – Life -<br />

Balance“ 25 Beachtung schenken. 26 Attraktive Arbeitsbedingungen wie<br />

leistungsgerechte Löhne<br />

großzügige Sozialleistungen<br />

flexible Arbeitszeitregelungen sowie<br />

Mitbestimmung- und Mitwirkungsrechte<br />

tragen dazu bei, dass die Beschäftigten an das Unternehmen gebunden werden<br />

können. 27<br />

2.2.3.3 Personal fördern<br />

Diese Maßnahme beschreibt die planmäßige Erweiterung der fachlichen, methodi-<br />

schen, sozialen und persönlichen Qualifikation 28 . Ähnlich der Personaleinstellung,<br />

verfolgt auch die Personalförderung wirtschaftliche und soziale Ziele gleicherma-<br />

ßen 2930 . Das Schaubild sechs veranschaulicht diese Absichten des Bereiches Perso-<br />

nalförderung und verdeutlicht die Notwendigkeit, bei jeder Hauptaufgabe des PM, die<br />

Anliegen gleichermaßen zu betrachten.<br />

23<br />

Vgl. KNOBLAUCH, 2010, S. 4<br />

24<br />

Demografischer Wandel: Veränderung der Zusammensetzung der Altersstruktur einer Gesellschaft.<br />

25<br />

Work-Life-Balance: Zustand, indem Arbeits- und Privatleben im Einklang stehen.<br />

26<br />

Online: SICKING, 2011<br />

27<br />

Vgl. PIFKO; ZÜGER, 2007, S. 20<br />

28<br />

Vgl. BERTHEL; BECKER, 2003, S. 38, S.46, S. 56<br />

29<br />

Vgl. HENTZE, 2001, S.347 f.<br />

30<br />

Vgl. KOLB, 2002, S. 216<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 13


2.2.3.4 Personal verabschieden/freisetzen<br />

Die theoretischen Grundlagen<br />

Die letzte Hauptaufgabe und einer der schwierigsten im Bereich des PM stellt die<br />

Verabschiedung des Personals dar. Bestehende Arbeitsverhältnisse werden z. B.<br />

durch strategischen Personalabbau der Geschäftsführung oder durch Kündigungen<br />

und natürliche Abgänge aufgelöst. Entlassungen verursachen oftmals schwerwie-<br />

gende Einschnitte bei den betroffenen Arbeitnehmern. Vom Arbeitgeber sind dabei<br />

arbeitsrechtliche Bestimmungen jederzeit einzuhalten 3132 . Negativer Aspekt seitens<br />

des Unternehmens ist nicht zuletzt das abfließende Wissen durch die ausscheidende<br />

Fachkraft.<br />

Nicht zu den Hauptaufgaben des PM zählt die Personalfreisetzung. Sie ist eine<br />

Querschnittsfunktion. Dennoch muss sie von den Verantwortlichen des PM beachtet<br />

werden. Die Freisetzung ist dabei der Verabschiedung nicht gleichzusetzen. Die<br />

Freisetzung umfasst die indirekte Reduzierung der Ressource „Personal“ 33 . Ziel ist<br />

es, Mitarbeiter nicht vorzeitig entlassen zu müssen wie es bei der Verabschiedung<br />

der Fall ist. Vielmehr werden Maßnahmen (Kurzarbeit, Teilzeitarbeit) getroffen, die<br />

einem direkten Abbau vorbeugen. Schlagen diese Schritte fehl oder sind aussichtlos,<br />

so wird aus der Freisetzung eine Verabschiedung. Die beschriebenen Varianten<br />

unterscheiden sich nicht nur bezüglich der Veränderungen beim Personalbestand.<br />

Die Freisetzung ohne Verringerung des Personalbestandes ist für die Geschäftslei-<br />

31 arbeitsrechtliche Bestimmungen (im Sinne von Kündigungsfristen) werden nicht erläutert, da nicht<br />

zielbringend für die Arbeit.<br />

32 Vgl. PIFKO; ZÜGER, 2007, S. 21<br />

33 Vgl. WUNDERER; DICK, 2001, S.147<br />

Abbildung 6: Ziele des Aufgabenfeldes Personalförderung<br />

(eigene Darstellung)<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 14


Die theoretischen Grundlagen<br />

tung kurz- bis mittelfristig planbar. Man spricht hier von antizipativen Maßnahmen 34 ,<br />

z. B. wenn ein befristeter Arbeitsvertrag nicht verlängert werden kann 35 .<br />

Von reaktiven Maßnahmen ist die Rede, wenn ein geringerer planerischer Aufwand<br />

entsteht und oftmals aus dem Bauch heraus entschieden werden muss. Kündi-<br />

gungswellen und Massenentlassungen schlagen sich negativ auf die Stimmungslage<br />

des Mitarbeiters. Folglich leidet das Betriebsklima. Folgende Abbildung (Abbildung 7)<br />

dient zum Verständnis der unterschiedlichen Begriffe Personalverabschiedung und<br />

Personalfreisetzung:<br />

Abbildung 7: Direkter und indirekter Personalabbau im Vergleich<br />

Welchen Anteil der Mensch an der Wertschöpfung jedes Unternehmens mittlerweile<br />

genießt wurde bereits mehrfach verdeutlicht. Mitarbeiter finden, Mitarbeiter binden<br />

haben sich zu Schlagwörtern der Unternehmen entwickelt. Firmen müssen auf sich<br />

34 Vgl. HOLTBRÜGGE, 2007, S. 132<br />

35 Vgl. HOLTBRÜGGE, 2007, S. 132<br />

(eigene Darstellung in Anlehnung an RKW, 1990, S. 206)<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 15


Die theoretischen Grundlagen<br />

aufmerksam machen und ein attraktiver Arbeitgeber sein 36 . Dadurch haben sie die<br />

Möglichkeit, das richtige fachkundige Personal an Land zu ziehen und dieses ent-<br />

sprechend zu halten. Diese Maßnahmen wirken gegen Kündigungen seitens des<br />

Arbeitnehmers vor.<br />

Die theoretischen Grundlagen des PM sind somit geschaffen. Das nächste Kapitel<br />

baut auf diesen Grundlagen auf. Die Systematik des PM wird veranschaulicht. Au-<br />

ßerdem erfolgt eine grafische Darstellung, in der die Beziehung zwischen den<br />

Hauptaufgaben und den Instrumenten dargestellt wird.<br />

2.2.4 Systematik des Personalmanagements<br />

Die Systematik des PM stellt die Aufgaben den Instrumenten gegenüber. Was für<br />

Tätigkeiten verfolgt werden, ist durch die vorangegangenen Kapitel bekannt. Dieser<br />

Abschnitt befasst sich mit der Frage, womit diese Aufgaben umgesetzt werden kön-<br />

nen und welche Systematik sich dahinter verbirgt. Es gibt verschiedene Möglichkei-<br />

ten, die Hautaufgaben des PM zu realisieren. Man spricht hier von Instrumenten.<br />

Dabei handelt es sich um Methoden, die in den Haupt- und Querschnittsfunktionen<br />

des PM eingesetzt werden. So kann z. B. durch ein attraktives Arbeitgeberimage<br />

Personal gewonnen werden und dazu beitragen, ein Alleinstellungsmerkmal zu erhal-<br />

ten und sich von der Konkurrenz abzuheben. Überwacht werden die Maßnahmen<br />

durch die Leiter des PM. Diese sind je nach Betriebsgröße unterschiedlich. In Klein-<br />

betrieben übernimmt z. B. die Unternehmensleitung selbst diese Verantwortung, mit<br />

zunehmender Größe verlagert sich diese mehr auf spezialisierte Funktionsberei-<br />

che 37 . Dennoch ist das PM Teilaufgabe jedes Einzelnen. Angefangen von der Ge-<br />

schäftsleitung, betrifft sie jede Führungskraft oder jeden Bereichsleiter. Sie sind die-<br />

jenigen, die die Ziele der Firma und grundlegende Strategien bzw. Entscheidungen in<br />

den einzelnen Bereichen umsetzten und vorleben. Abbildung acht veranschaulicht<br />

die Systematik in Form einer grafischen Darstellung:<br />

36 Lektor ZUKUNFTFESTES PERSONALMANAGEMENT, 2011<br />

37 Vgl. KLIMECKI; GMÜR, 2005, S. 431<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 16


2.2.5 Ziele des Personalmanagements<br />

Die theoretischen Grundlagen<br />

Die Konzentration liegt auf den Hauptzielen des PM. Sie unterscheiden sich in den<br />

wirtschaftlichen Absichten des Unternehmens (Gewinn, Umsatz) und den sozialen<br />

Vorstellungen des Mitarbeiters (Verwirklichung, Freiheit). Rechtliche und volkswirt-<br />

schaftliche Aspekte bilden dabei Nebenabsichten 38 und sind von sekundärer Bedeu-<br />

tung.<br />

Die wirtschaftlichen Ziele bilden das erste Hauptanliegen des PM. Darunter ist zu<br />

verstehen, dass der Bereich des PM einen wertschöpfenden Anteil am Unterneh-<br />

menserfolg leistet 39 . Voraussetzung hierfür ist eine Ausstattung des Unternehmens<br />

mit qualifiziertem Personal. Die Geschäftsleitung hat Prinzipien, wie die Entfaltung<br />

38 Vgl. BÖCK, 2002, S. 3<br />

39 Vgl. BÖCK, 2002, S. 5<br />

Abbildung 8: Systematik zum Personalmanagement<br />

(eigene Darstellung in Anlehnung an KOLB, 2004, S.16)<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 17


Die theoretischen Grundlagen<br />

der Kreativität bzw. Produktivität jedes Mitarbeiters zu beachten, sowie die richtige<br />

Anzahl an Bediensteten mit geeigneter Qualifikation einzustellen 4041 . Dies ist nötig,<br />

um das langfristige Ziel jeder Geschäftsleitung zu gewährleisten, der Fortbestand<br />

des Unternehmens.<br />

Die sozialen Ziele bilden das zweite Hauptziel des PM. Sie befassen sich mit der<br />

Interessenlage des einzelnen Mitarbeiters 42 , wie z. B. die individuellen Bedürfnisse<br />

und Wünsche (Karriereplanung oder regelmäßig stattfindende Feedbackgespräche).<br />

Die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter unterteilt man in sogenannte mittelbare<br />

und unmittelbare Faktoren 43 . Mittelbare Faktoren verbessern die Arbeitsumstände<br />

des Mitarbeiters. Dies wird beispielsweise durch gerechte Bezahlung oder einem<br />

sicheren Arbeitsplatz garantiert. Unmittelbare Faktoren bezeichnen dagegen die<br />

Situation, wenn sich der Arbeitnehmer in seinem Arbeitsumfeld wohl fühlt und er sich<br />

mit seinen Tätigkeiten und der Organisation identifizieren kann. Wo der Fokus jedes<br />

Einzelnen liegt, ist abhängig von der individuellen Situation, in der er sich befindet.<br />

So wird z. B. ein angehender Jurist eher auf ein hohes Gehalt achten, als ein Ar-<br />

beitssuchender. Für diesen ist ein sicherer Arbeitsplatz das Wichtigste.<br />

Kapitel 2.3.2 zeigte bereits auf, dass sich die sozialen Ziele der Gesellschaft im Lau-<br />

fe der Zeit geändert haben. Begriffe wie eine gerechte „Work-Life-Balance“ und Mit-<br />

spracherechte seitens der Angestellten nehmen immer mehr an Bedeutung zu.<br />

Durch diesen Wandel können die wirtschaftlichen und sozialen Visionen teilweise<br />

konträr zueinander stehen 44 . Aufgabe der Geschäftsleitung ist es, beide Ziele ent-<br />

sprechend aufeinander anzupassen. Abbildung neun stellt die beiden Begriffe noch-<br />

mals gegenüber:<br />

40<br />

Vgl. DAUM; PETZOLD; PLETKE, 2007, S. 296<br />

41<br />

Vgl. LINDNER-LOHMANN; LOHMANN; SCHIRMER, 2008, S. 1<br />

42<br />

Vgl. KOLB, 2002, S. 31<br />

43<br />

Vgl. LINDNER-LOHMANN; LOHMANN; SCHIRMER, 2008, S. 3<br />

44<br />

Vgl. LINDNER-LOHMANN; LOHMANN; SCHIRMER, 2008, S. 4<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 18


Die theoretischen Grundlagen<br />

Der erste große theoretische Rahmen ist somit abgesteckt. Die Arbeit betrachtete die<br />

Geschichte, Definition, Hauptaufgaben, sowie die Systematik und die Ziele des PM.<br />

Dabei ist die <strong>Thesis</strong> immer soweit in die Tiefe gegangen, wie es für das Ergebnis der<br />

Arbeit notwendig war. Der nächste Absatz befasst sich mit dem Begriff PM-tool.<br />

2.3 Das Personalmanagement-tool<br />

In den nächsten Abschnitten werden folgende Fragen bezüglich dieses Begriffes<br />

geklärt:<br />

Geschichtliche Entwicklung<br />

Definition des Begriffes<br />

Aufgaben<br />

Ziele<br />

Struktur<br />

Voraussetzungen<br />

Abbildung 9: Ziele des Personalmanagements<br />

(eigene Darstellung)<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 19


2.3.1 Geschichtliche Entwicklung<br />

Die theoretischen Grundlagen<br />

Ein definierter Startschuss für solche Programme lässt sich aus der Literatur nicht<br />

entnehmen. Man geht davon aus, dass bereits Anfang der 60-er Jahre Programme<br />

erstellt wurden, die zur Unterstützung im Bereich des PM dienten. Festzuhalten ist,<br />

dass früher wie heute, bei der Beschäftigung von Arbeitspersonal an unterschiedli-<br />

chen Stellen Daten anfallen 45 . Daten, für die Einstellung von Mitarbeitern, die Entloh-<br />

nung oder die Versicherung. Die Dokumente mit den jeweiligen Informationen fielen<br />

dabei in Papierform an. Gesammelt wurden sie in Personalakten. Dies hatte zum<br />

Vorteil, dass alle relevanten Nachweise eines Mitarbeiters zusammengefasst waren.<br />

Heute werden die Personalakten durch sogenannte digitalen Akten 46 ersetzt. Seit fast<br />

einem halben Jahrhundert werden Informationstechniken im Bereich des PM einge-<br />

setzt 47 und entwickeln sich stets weiter. Nach JUNG unterteilt sich diese Entwicklung<br />

in vier verschiedene Phasen 48 :<br />

In Phase eins lag der Fokus darauf, die Lohn- und Gehaltsabrechnung in<br />

Form einer entsprechenden technischen Lösung zu unterstützen. Grund hier-<br />

für waren sehr große Datenmengen (vor allem Stammdaten 49 ) von Mitarbei-<br />

tern, die verwaltet werden mussten.<br />

Die nächste Phase wurde bereits für administrative Zwecke genutzt. Dies er-<br />

folgte durch den in Phase eins angelegten Stammdatensatz.<br />

Phase drei baute den Anwendungsbereich weiter aus. Dadurch war es mög-<br />

lich, Reisekosten der Angestellten abzurechnen. Auch konnte die Arbeitszeit<br />

der Belegschaft erfasst werden 50 .<br />

In der aktuellen Phase, Phase vier, wächst die Bedeutung der dispositiven 51<br />

Aufgaben. Der Fokus der PM-Tools liegt aber weiterhin im administrativen 52<br />

Bereich.<br />

Diese Softwarelösungen wurden in den vergangenen Jahren preiswerter. Gestützt<br />

durch diesen Preisverfall, liegt der Trend dahingehend, dass Unternehmen vermehrt<br />

solche Tools einführen. Der nächste Abschnitt veranschaulicht, was man heute unter<br />

diesem Begriff versteht.<br />

45 Vgl. HAUBRUCK, 2009, S. 216<br />

46 Wird in Kapitel 4.3 beschrieben<br />

47 Vgl. STROHMEIER, 2000, S. 90 f.<br />

48 Vgl. JUNG, 1995, S. 680 f.<br />

49 Stammdaten: z. B. Name, Vorname, Adresse, Geburtsdatum eines Angestellten.<br />

50 heutiger, modernerer Begriff: Zeitwirtschaft<br />

51 dispositiv: entscheidende, anordnende, anweisende Maßnahmen, wird in Kapitel 2.3.3 beschrieben.<br />

52 administrativ: Organisation, Verwaltung, wird in Kapitel 2.3.3 beschrieben.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 20


2.3.2 Definition des Begriffes Personalmanagement-tool<br />

Die theoretischen Grundlagen<br />

Ein PM-tool ist eine computergestützte Software. Es unterstützt den Anwender bei<br />

der Verwaltung und Verarbeitung von Informationen. Beide Faktoren sind wichtig für<br />

ein erfolgreiches Unternehmen. Ein PM-tool hilft dabei, eine Vielzahl an Daten zu<br />

steuern und zu organisieren. Es besteht aus einer Hardware 53 , <strong>Datenbank</strong>en, einer<br />

Software, sowie aus den Daten und Anwendungen, die dazu notwendig sind, das<br />

Personal zu verwalten 54 . Ist in der Literatur oftmals noch von Personalinformations-<br />

systemen die Rede, so spricht man heute von einem moderneren Begriff, dem Begriff<br />

des Human Ressource Information Systems oder von PM-tools. Die Arbeit hat sich<br />

dabei auf den zeitgemäßen Terminus des PM-tools festgelegt. Diese helfen dem<br />

Anwender, Daten geordnet zu erfassten, zu speichern und umzuwandeln und alle<br />

relevanten Informationen zügig an die entsprechenden Personen auszugeben 55 .<br />

Dabei werden alle Prozesse entlang des PM erfasst. Von der Personalbeschaffung, -<br />

einsatz, -entwicklung, bis hin zur Verabschiedung. Ein PM-tool zeigt diese Prozesse<br />

klar und übersichtlich mit Hilfe seiner Bestandteile wie z. B. der<br />

Personalabrechnung<br />

Zeitermittlung<br />

Stammdatenverwaltung<br />

Administration<br />

Personalberichterstattung<br />

Personalplanung<br />

in übersichtlichen Masken 56 am Computer an. Dem Anwender fällt es somit leicht,<br />

wichtige Kennzahlen verlässlich und schnell abzurufen. Die Tools lassen sich dabei<br />

individuell auf jeden Betrieb zuschneiden und nachträglich aktualisieren. Bestandteil<br />

sind die oben genannten Module. Diese spezialisieren sich auf ihr jeweiliges Teilge-<br />

biet. Zusammen ergeben sie zum Schluss ein in sich geschlossenes PM-tool. Wel-<br />

che Aufgaben die Programme verfolgen, erläutert der nächste Abschnitt.<br />

2.3.3 Aufgaben von Personalmanagement-tools<br />

Ein PM-tool beschäftigt sich mit personalspezifischen Aufgaben. Die Tätigkeitsfelder<br />

unterscheiden sich dabei in administrative und dispositive Aufgaben, was Abbildung<br />

zehn verdeutlicht:<br />

53<br />

Hardware: Rechner oder Rechnerverbund<br />

54<br />

Vgl. SCHLESE, 2007, S. 2<br />

55<br />

Vgl. SCHRÖDER, 2009, S. 10<br />

56<br />

Siehe Anlage 1 - 3<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 21


Die theoretischen Grundlagen<br />

Der Begriff administrativ leitet sich aus dem lateinischen „administrare“, zu deutsch<br />

„verwalten“, ab. Damit sind häufig wiederkehrende Tätigkeiten wie die monatliche<br />

Lohn- und Gehaltserstellung gemeint. Aufgabe und Ziel von PM-tools ist es, an die-<br />

ser Stelle den organisatorischen Aufwand zu reduzieren, indem sie Daten und Infor-<br />

mationen schneller, aktueller und in gesteigerter Qualität zur Verfügung stellen 57 .<br />

Folglich kann sich der Mitarbeiter auf seine eigentlichen Tätigkeiten konzentrieren.<br />

Dispositive Aufgaben des PM dienen überwiegend der strategischen Entscheidungs-<br />

hilfe. Deshalb sind sie oft in geistigen – schöpferischen Bereichen zu finden. Es wer-<br />

den Daten aufbereitet, die eine verbesserte Informationsgrundlage und Entschei-<br />

dungshilfe liefern. Dadurch lassen sich zukünftige Probleme, wie z. B. die Planung<br />

des Personals, frühzeitig erkennen. Entsprechend zeitnah kann die Geschäftsleitung<br />

auf die Probleme reagieren und Gegenmaßnahmen einleiten.<br />

57 Vgl. SCHLESE, 2007, S. 9<br />

Abbildung 10: Personalspezifische Aufgaben eines PM-tools<br />

(eigene Darstellung)<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 22


2.3.4 Ziele von Personalmanagement-tools<br />

Die theoretischen Grundlagen<br />

Der Trend hin zu computergestützten Softwarelösungen im Bereich des PM steigt.<br />

Die Gründe solch ein Tool einzusetzen, können unterschiedlicher Art sein:<br />

Das Unternehmen möchte die Ressource Personal optimal nutzen.<br />

Das Unternehmen möchte die Leistung und das Verhalten des Arbeitnehmers<br />

kontrollieren.<br />

Das Unternehmen möchte doppelte Datenpflege reduzieren.<br />

Das Unternehmen möchte klar strukturierte Prozesse.<br />

Das PM-tool soll der Geschäftsleitung wichtige und aussagefähige Kennziffern<br />

liefern.<br />

Das PM-tool soll die Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit unterstützen.<br />

Das PM-tool soll zu transparenten Vorgängen im Unternehmen führen.<br />

Je nachdem, welche Ziele ein Unternehmen hinsichtlich seines PM verfolgt, legt es<br />

bei der Auswahl seinen Schwerpunkt anders. Im Kern gelangen die oben genannten<br />

Ziele jedoch allesamt zu einem Hauptziel. PM-tools sollen mit Hilfe der zur Verfügung<br />

gestellten Daten zielorientiert das PM unterstützen 58 . Heute werden von potentiellen<br />

Bewerbern und Mitarbeitern wesentlich mehr Informationen benötigt als noch vor<br />

vielen Jahren. Eine Verwaltung von unzeitgemäßen Personalakten führt zu einem<br />

hohen administrativen Aufwand. Ein PM-tool kann im Vergleich hierzu, eine wesent-<br />

lich größere Anzahl an Daten abspeichern 59 . Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten,<br />

werden die ermittelten Daten analysiert, ausgewertet und an die entsprechenden<br />

Personen wie z. B. dem Personalleiter oder dem Geschäftsführer weitergeleitet. Bei<br />

diesen Auswertungen hat der Unternehmer sowohl die wirtschaftlichen Zielen, als<br />

auch die sozialen Ziele des Mitarbeiters zu beachten. Dies stellt viele Firmen in der<br />

Praxis vor ein Problem. Einerseits befürchten die Angestellten im Zuge der Einfüh-<br />

rung eines PM-tools den sogenannten „gläsernen Mitarbeiter“. Andererseits sind sie<br />

daran interessiert, bei Entscheidungen der Geschäftsleitung gleich behandelt zu<br />

werden. PM-tools sind in der Lage, diese Restriktionen zu beachten. Diese Situation<br />

führt zu einem Bedürfnisausgleich beider Parteien 60 .<br />

58 Vgl. BRANDL, 2002, S. 43<br />

59 Vgl. BÖCK, 2006, S. 235<br />

60 Vgl. BÖCK, 2006, S. 235<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 23


2.3.5 Struktur eines Personalmanagement-tools<br />

Abbildung 11 gibt einen Überblick, wie ein PM-tool aufgebaut ist:<br />

Die theoretischen Grundlagen<br />

Die einzelnen Funktionen und Aufgaben sind bereits im letzten Abschnitt beschrie-<br />

ben. Um diese zu erfüllen, greift das PM-tool auf eine <strong>Datenbank</strong> zurück. In dieser<br />

werden alle relevanten Informationen eingepflegt. Die <strong>Datenbank</strong> selbst enthält ver-<br />

schiedene Dateien. Zum einen die Personalstammdatei, zum anderen die Arbeits-<br />

platzstammdatei 61 .<br />

Die Personalstammdatei befasst sich mit personenbezogenen Daten, die im Interes-<br />

se des Unternehmens liegen. Diese Basis wird dafür benutzt, das Personal zu ver-<br />

walten. Bereits vor 18 Jahren umfasste der Mindest-stammdatenbestand im Regelfall<br />

100 bis 300 Datenfelder pro Mitarbeiter 62 . Die Arbeitsplatzstammdatei ist ähnlich<br />

aufgebaut wie die Personalstammdatei. Sie speichert aber keine personenbezoge-<br />

61 Vgl. OLFERT, 2003, S. 562 f.<br />

62 Vgl. MÜLDER, 1994, S. 156<br />

Abbildung 11: Struktur eines PM-tools<br />

(OECHSLER, 2006, S. 140)<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 24


Die theoretischen Grundlagen<br />

nen Daten ab, sondern Daten in Bezug auf den Arbeitsplatz, dem Tätigkeitsbereich<br />

oder der Position im Unternehmen. Dabei können folgende Attribute eine Rolle spie-<br />

len:<br />

allgemeine Kennzeichen um Personal und Arbeitsplatz zu bestimmen.<br />

Kenntnisstand des Mitarbeiters, der für einen benötigten Arbeitsplatz voraus-<br />

gesetzt wird.<br />

berufsspezifische Kriterien eines Arbeitsplatzes (erforderliche Bildungsvoraus-<br />

setzungen, benötigte Berufserfahrung, Spezialaufgaben).<br />

physische Merkmale eines Arbeitsplatzes (Arbeitsplatzanforderungen, Umge-<br />

bungseinflüsse).<br />

Beide Dateien können miteinander verknüpft werden. Somit lassen sich einerseits<br />

die Anforderung an einen Arbeitsplatz, als auch die hierfür benötigte fachliche Quali-<br />

fikation des Arbeitnehmers vergleichen. Verarbeitet und ausgewertet werden die<br />

einzelnen <strong>Datenbank</strong>en mit Hilfe von Berechnungsverfahren und Algorithmen 6364 . Die<br />

Ergebnisse werden anschließend in Methoden- und Modellbanken gespeichert. Hier-<br />

zu zählen z. B.<br />

Berechnungen<br />

Analyseverfahren<br />

Statistische Aufbereitungen<br />

Profilabgleiche<br />

Auswertungen<br />

Um die große Menge an vorhandenen Daten abzuspeichern, ist eine technische<br />

Unterstützung notwendig. Dies erfolgt in Form einer leistungsfähigen und auf das<br />

Unternehmen zugeschnittenen EDV-Anlage 6566 .<br />

Die Komponenten <strong>Datenbank</strong>, Methoden- und Modellbank und die EDV-Anlage stel-<br />

len das Grundgerüst von PM-tools. Sie legen den Grundstein, um Daten geeignet zu<br />

verarbeiten, auszuwerten oder miteinander zu verknüpfen 67 . Mit Hilfe dieser Elemen-<br />

te sind Tools in der Lage, die gesamte Kette entlang personalwirtschaftlicher Aufga-<br />

benstellungen abzudecken.<br />

Welche Bedingungen weiterhin geschaffen werden müssen, werden im folgenden<br />

Abschnitt näher betrachtet.<br />

63<br />

Algorithmus: eindeutige Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems<br />

64<br />

Vgl. OECHSLER, 2006, S. 198<br />

65<br />

EDV: Elektronische- Daten-Verarbeitung<br />

66<br />

Vgl. OECHSLER, 2006, S. 196<br />

67<br />

Vgl. OECHSLER, 2006, S. 196<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 25


Die theoretischen Grundlagen<br />

2.3.6 Voraussetzungen für den Einsatz von Personalmanage-<br />

ment-tools<br />

Der Einsatz von PM-tools bietet dem Unternehmen viele Möglichkeiten. So können<br />

Entscheidungen schnell und objektiv entschieden werden, um einen qualifizierten<br />

und ausreichenden Personalbestand aufzubauen oder zu sichern 68 . Neben den<br />

Hauptvoraussetzungen sind weitere Bedingungen notwendig, damit ein PM-tool<br />

sinnvoll im Unternehmen eingesetzt werden kann. Diese lassen sich in fünf Themen-<br />

gebiete unterscheiden 69 .<br />

Sicherheit:<br />

Integration:<br />

Flexibilität:<br />

Die Frage wer, was, wo und wie erfasst, muss geklärt sein. Sämtliche Daten-<br />

änderungen sind zu protokollieren.<br />

Daten sind täglich auf externen Speichermedien zu sichern um eventuellen<br />

Verlust vorzubeugen.<br />

Es muss gewährleistet sein, dass die Daten geschützt sind, d. h. unberechtig-<br />

ten Lesern muss durch Vergabe von Passwörtern und Zugangsberechtigun-<br />

gen der Einblick in sensible Daten verweigert werden 70 .<br />

Um ganze Vorgänge im Bereich des PM zu bearbeiten, muss das System de-<br />

zentral aufgestellt sein. Dies ist notwendig, damit mehrere Personen zur sel-<br />

ben Zeit einen kompletten Vorgang bearbeiten können.<br />

Die Module müssen in der Lage sein, sich stets auf die zukünftigen Verände-<br />

rungen anzupassen. Sie müssen zudem erweiterbar sein.<br />

Wirtschaftlichkeit:<br />

Für den Unternehmer muss und soll sich die Einführung eines solchen Tools<br />

rechnen. Folglich ist eine Break-Even-Analysen anzustellen. Diese bestimmt,<br />

welcher Umsatz erzielt werden muss, damit gerade die Kosten gedeckt sind.<br />

Wird diese Schwelle überschritten, so erzielt das Unternehmen ab diesem<br />

Zeitpunkt Gewinn. Für den Unternehmer stellt diese Größe ein wichtiges<br />

Werkzeug für die Planung von Investitionen dar. In diesem Zuge sind ebenfalls<br />

68 Vgl. JUNG, 2011, S. 707<br />

69 Vgl. OECHSLER, 2006, S. 198<br />

70 Vgl. MÜLDER, 2000, S. 102<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 26


Die theoretischen Grundlagen<br />

die Amortisationszeit 71 der Anschaffungskosten und die Effizienz 72 solcher<br />

Programme zu beachten.<br />

Benutzerfreundlichkeit:<br />

Die Benutzeroberfläche muss unkompliziert sein. Der Anwender sollte das<br />

System einfach erlernen können und bereits nach kurzer Zeit damit vertraut<br />

sein. Einfach gehaltene Handbücher erleichtern dem Anwender z. B. mögliche<br />

Startschwierigkeiten.<br />

Somit ist ein Grundverständnis geschaffen, wie PM-tools aufgebaut sind und welche<br />

Voraussetzungen beachtet werden müssen.<br />

Im nächsten Schritt soll untersucht werden, wie die derzeitigen Abläufe im Bereich<br />

des PM bei der Firma Pabst abgebildet sind. Nur so ist eine klare und strukturierte<br />

Handlungsempfehlung an die Geschäftsleitung zu geben, ob solch ein Tool die be-<br />

stehen Prozesse im Unternehmen abbilden kann. Es wird dabei aufgezeigt, welche<br />

Vorgänge Potenzial haben, optimiert zu werden. Diese Analyse ist von besonderer<br />

Bedeutung, da alleine die Verfügbarkeit von einem PM-tool noch keine Verbesserung<br />

darstellt. Ziel muss es sein, dass nicht veraltete, sondern optimierte Prozesse in ein<br />

Expertensystem integriert werden.<br />

71 Amortisationszeit: Zeit, in der das in einer Investition gebundene Kapital zurückgeflossen ist.<br />

72 Effizienz: Verhältnis zwischen einem definierten Nutzen und dem Aufwand, der zur Erreichung<br />

eines Ziels notwendig ist.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 27


3. Darstellung der Abläufe im Unternehmen<br />

Pabst<br />

Das folgende Kapitel umfasst zwei Schwerpunkte. Zunächst liegt der Fokus auf dem<br />

Unternehmen Pabst. Dabei wird die Firma in seinem Umfeld eingeordnet. Darauf<br />

aufbauend, werden die derzeitigen personalwirtschaftlichen Prozesse innerhalb der<br />

Personalabteilung analysiert. Die <strong>Thesis</strong> geht darauf ein, ob diese Vorgänge dabei<br />

durch ein PM-tool verbessert werden können. Dieser Schritt ist notwendig, da die<br />

Abläufe vor der Einführung solch einer Software strukturiert ablaufen müssen. Nur<br />

die bloße Verfügbarkeit eines PM-tools stellt noch lange keine Verbesserung. Auf<br />

Basis dieser Untersuchung, kann der Geschäftsleitung eine Handlungsempfehlung<br />

gegeben werden, ob solch ein Tool sinnvoll für zukünftige Aufgaben im Bereich des<br />

PM ist.<br />

3.1 Analyse der aktuellen Situation<br />

Die Firma Pabst Transport GmbH & Co. KG ist ein Transportunternehmen. Das<br />

Hauptgeschäft des mittelständischen Firmenbetriebes ist der Transport von Waren im<br />

Teil- und Komplettladungsverkehr. Durch die gute geografische Anbindung an gleich<br />

drei wichtige Autobahnen (BAB 7, BAB 70, BAB 71) in Deutschland ist der Familien-<br />

betrieb den schnellen und spezifischen Anforderungen und Wünschen der Kunden<br />

gewachsen. Das Unternehmen hat sich in dieser Branche zu einem der bekanntes-<br />

ten Frachtführer innerhalb der Bundesrepublik entwickelt. Es kann auf ein Fahrzeug-<br />

pool von mittlerweile 250 Fahrzeugen zurückgegriffen werden. Dieser besteht aus<br />

einer Vielfalt an unterschiedlichen Typen von Lastkraftwagen wie z. B. Hängerzügen,<br />

Wechselbrückenfahrzeugen oder Sattelzugmaschinen (unterschiedliche Kunden<br />

fordern unterschiedliches Equipment). Eine eigene Werkstatt, Betriebstankstelle und<br />

eine Lagerfläche von 25.000 qm 2 runden die Ausstattung ab. Die Firma beschäftigt<br />

heute 400 Mitarbeiter, 100 kaufmännische und 300 gewerbliche. Eine Zahl, die ne-<br />

ben dem Umsatz im Laufe der Jahre stets zugenommen hat. Der Anstieg des Um-<br />

satzes hat für diese <strong>Thesis</strong> aber keinen relevanten Stellenwert. Viel interessanter ist<br />

die Veränderung im Verlauf des Personalbestandes und welche Folgen sich im Zuge<br />

der Expansion der Firma für das PM ergeben haben. Folgender Abschnitt betrachtet<br />

dies genauer.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 28


3.2 Das Unternehmen nimmt Fahrt auf<br />

Darstellung der Abläufe im Unternehmen Pabst<br />

Dieser Unterpunkt nimmt Bezug auf das Wachstum der Firma Pabst. Wachstum lässt<br />

sich in verschiedene Quellen spalten z. B. der Zunahme an:<br />

Arbeitnehmern<br />

Umsatz<br />

Kapital<br />

Bildung<br />

Wissen<br />

technischem Fortschritt<br />

Für das Ziel der Arbeit ist es relevant, den Focus auf die zunehmenden Faktoren<br />

Personal, Bildung und Wissen zu legen. Bestandteile, wie die Entwicklung des Um-<br />

satzes und des Kapitals sind von sekundärer Bedeutung. An dieser Stelle sei er-<br />

wähnt, dass Pabst hier ein überdurchschnittliches Wachstum in den letzten Jahren<br />

verzeichnen konnte 73 . Ist die Gewinnung an Wissen und Bildung noch schwer in<br />

Zahlen auszudrücken, so kann der Anstieg an Mitarbeitern in Form der folgenden<br />

Abbildung (Abbildung 12) verdeutlicht werden.<br />

Abbildung 12: Mitarbeiterentwicklung bei der Firma Pabst (1995 - 2012)<br />

(PABST: Unternehmenspräsentation 2012)<br />

73 Pabst konnte seinen Umsatz in den letzten drei Jahren um 35 % steigern.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 29


Darstellung der Abläufe im Unternehmen Pabst<br />

Durch die Zunahme des Personals steigt auch die administrative Arbeit. Die Beleg-<br />

schaft muss betreut werden, Daten und wichtige Informationen sind auf dem aktuells-<br />

ten Stand zu halten. Es muss gewährleistet sein, dass der Geschäftsleitung schnelle<br />

und präzise Kennzahlen (z. B. Krankenstand der Mitarbeiter am Tag X) geliefert<br />

werden können.<br />

Die spätere Analyse beleuchtet die vorhandenen personalwirtschaftlichen Prozesse<br />

der Firma. Die Arbeit beschränkt sich dabei auf ausgewählte Abläufe der Personalab-<br />

teilung. Die Untersuchung soll aufzeigen, wie die verschiedenen Prozesse gestaltet<br />

sind und ob Potenzial zu Verbesserung besteht. Des Weiteren wird geklärt, ob die<br />

vorhandenen Abläufe mit Hilfe eines PM-tools verbessert und effizienter gestaltet<br />

werden können - eine Grundvoraussetzung für die mögliche Einführung eines PM-<br />

tools.<br />

3.3 Die Personalabteilung<br />

Die Untersuchung findet in der Personalabteilung statt. Eine Abteilung, die es in<br />

dieser Form bei Pabst noch nicht gab. Vielmehr wurde PM im Unternehmen in Insel-<br />

lösungen betrieben, d. h. die Organisation und Verwaltung wurde dezentral ausge-<br />

führt. In Folge des Anstiegs der Belegschaft musste nun auch die Frage nach der<br />

zukünftigen Organisation der Arbeitnehmer überdacht werden. Somit wurde Anfang<br />

2012 die Personalabteilung gegründet. Bereits ein halbes Jahr nach der Einführung<br />

nimmt sie einen hohen Stellenwert ein und regelt folgende Aufgaben:<br />

alle personalwirtschaftlichen Aktivitäten und Aufgaben strukturieren und ver-<br />

walten.<br />

Aufgaben auf die Mitarbeiter verteilen und priorisieren.<br />

Bewerber betreuen.<br />

Gespräche mit den Mitarbeitern führen.<br />

den Krankenstand der Belegschaft verwalten.<br />

die Urlaubsplanung koordinieren.<br />

Befragungen durchführen.<br />

Kündigungen aussprechen.<br />

Gespräche bei der Wiedereingliederung von Langzeitkranken führen.<br />

Es bestehen Schnittstellen zu fast allen Abteilungen in der Firma. Dies zeigt, dass<br />

sich PM mit dem ganzen Unternehmen befasst und kein Selbstzweck darstellt. Fol-<br />

gende Abbildung (Abbildung 13) zeigt auf, wie die Personalabteilung bei Pabst ein-<br />

gegliedert ist und zu welchen Abteilungen direkte Verbindungen bestehen:<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 30


Darstellung der Abläufe im Unternehmen Pabst<br />

Die grafische Darstellung veranschaulicht, dass die Personalabteilung direkt oder<br />

indirekt zu jeder Abteilung im Unternehmen Schnittstellen besitzt. Häufig benötigen<br />

die Mitarbeiter beispielsweise eine wichtige Information von einem Kraftfahrer oder<br />

möchten diesen zu einem Gespräch einladen. So braucht der Sachbearbeiter die<br />

Auskunft von einem Disponenten, wann dieser zu erreichen ist 74 . Dies ist wichtig, um<br />

den Fahrer nicht in seiner gesetzlich vorgeschriebenen Ruhepause zu stören oder<br />

aufzuwecken. Eine wichtige Schnittstelle besteht daher zur Disposition. Aber nicht<br />

nur zu diesem Bereich muss eine enge Verbindung vorhanden sein. Auch zu den<br />

Abteilungen Fuhrpark, Service, Rechnungswesen und den Leitungsebenen ist eine<br />

kontinuierliche Zusammenarbeit notwendig. Nur eine funktionierende Kommunikation<br />

zwischen den einzelnen Bereichen und strukturierte Vorgehensweisen gewährleisten<br />

einen reibungslosen Ablauf im Unternehmen. Nächster Abschnitt betrachtet ausge-<br />

wählte Vorgänge innerhalb der Personalabteilung genauer.<br />

3.4 Darstellung ausgewählter Prozesse im Personalbe-<br />

reich<br />

Abbildung 13: Die Personalabteilung in der Firma Pabst<br />

(eigene Darstellung)<br />

Um aufzuzeigen, ob ein PM-tool bei zukünftigen Aufgaben in der Personalabteilung<br />

eine Hilfe darstellt, ist eine Analyse aufzustellen. Eine Analyse, die aufzeigt, wie die<br />

74 In der Praxis existieren verschiedene Touren für Berufskraftfahrer. Je nach Kundenanforderungen<br />

kann er am Tag oder in der Nacht fahren, deshalb halten die Fahrer auch zu unterschiedlichen Zeiten<br />

ihre gesetzlichen Ruhezeiten von neun bzw. elf Stunden ein.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 31


Darstellung der Abläufe im Unternehmen Pabst<br />

derzeitigen Vorgänge bearbeitet und bewerkstelligt werden. Durch das gewonnene<br />

Wissen über die Funktionalität solcher Tools, kann schließlich zu einem späteren<br />

Zeitpunkt eine fundierte Empfehlung gegeben werden, ob solch eine Einführung<br />

sinnvoll ist. Anschließend werden ausgewählte Abläufe genauer beschrieben.<br />

3.4.1 Änderung von Stammdaten<br />

Die Pflege von Stammdaten erfolgt bei Pabst sehr kompliziert. Die Datensätze wer-<br />

den aufgrund der unterschiedlichen Systeme in den Abteilungen doppelt verwaltet<br />

und gepflegt. Folgender Sachverhalt behandelt den Fall einer Stammdatenänderung<br />

am Beispiel einer Wohnsitzänderung eines Arbeitnehmers. Dieser informiert die Ab-<br />

teilung Rechnungswesen (REWE) über diesen Umstand. Das kann in Form eines<br />

Telefonats, per Post oder durch eine E-Mail geschehen. Die Daten werden von ei-<br />

nem Mitarbeiter des REWE aufgenommen und in das System Datev eingepflegt.<br />

Datev ist ein spezielles Programm für die Abrechnung der Löhne und Gehälter der<br />

Belegschaft. Es wird nur in der Abteilung REWE verwendet. Nach der Eintragung in<br />

das System, erfolgt der nächste Schritt. Die gleichen Informationen werden nun vom<br />

selben Sachbearbeiter in dem Programm ZMI registriert. Diese Software ist für die<br />

Zeitwirtschaft 75 im Unternehmen zuständig. Nachdem die Informationen erfolgreich<br />

eingetragen wurden, wird eine E-Mail mit den Änderungen des Angestellten an die<br />

zuständige Person im Bereich Fuhrpark gesendet. Sie ergänzt die Meldung in dem<br />

Programm Fleet. Ein System, was vorrangig von dem Bereich Fuhrpark genutzt wird<br />

und für die Organisation rund um diese Abteilung zuständig ist. Dieselbe Person<br />

übernimmt auch den letzten Schritt, die Eingabe der Daten in das Hauptprogramm,<br />

M3. Eine Speditionssoftware von Dr. Malek. Hierüber werden die meisten Prozesse<br />

in der Firma abgedeckt. So arbeitet die Disposition, der Service, die Abrechnung, die<br />

Lademittelabteilung oder auch das Controlling mit diesem Tool.<br />

Schaubild 14 veranschaulicht das beschriebene Beispiel:<br />

75 Das Programm ZMI ist eine Software, welches die An-/Abwesenheiten der Mitarbeiter in Form von<br />

Zeitterminals verfolgt. Die Angestellten erhalten dafür einen Transponder mit dem sie sich an diesen<br />

Terminals an-/abmelden.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 32


Darstellung der Abläufe im Unternehmen Pabst<br />

Abbildung 14: Ablauf der Stammdatenänderung bei Pabst<br />

Abbildung 14 verdeutlicht, dass insgesamt neun Schritte notwendig sind, bis der<br />

neue Datensatz in vier verschiedene Softwareprogramme eingepflegt ist.<br />

3.4.2 Bewerbungseingang<br />

(eigene Darstellung)<br />

Als einer der führenden Transportunternehmen in Deutschland hat Pabst eine große<br />

Anzahl an Bewerbungen zu bearbeiten. Arbeitnehmer aus der ganzen Bundesrepub-<br />

lik bewerben sich als Berufskraftfahrer, kaufmännische Angestellte oder möchten<br />

eine Berufsausbildung starten. Die Anwärter reichen ihre Unterlagen dabei zum größ-<br />

ten Teil in postalischer Form ein. Im Sekretariat der Firma angekommen, werden die<br />

Unterlagen den zuständigen Sachbearbeitern in der Personalabteilung zugewiesen.<br />

Die Bearbeitung erfolgt von zwei Angestellten. Eine klare Zuweisung, wer welche<br />

Anfragen bearbeitet, gibt es nicht. Vielmehr wird nach dem Zufallsprinzip gehandelt.<br />

Wer gerade freie Ressourcen besitzt, vertraut sich den Bewerbungsunterlagen an.<br />

Der Mitarbeiter begutachtet und prüft die Dokumente und pflegt danach die Daten<br />

der Kandidaten in Excel - Listen ein. Je nachdem, um welche Art es sich bei der<br />

Bewerbung handelt (kaufmännisch, gewerblich, Ausbildung), wird eine entsprechen-<br />

de Liste gepflegt (Liste “ kaufmännische Bewerbungen“, Liste „gewerbliche Bewer-<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 33


Darstellung der Abläufe im Unternehmen Pabst<br />

bungen“, Liste „Bewerbungen Auszubildende“). Es existieren somit drei verschiedene<br />

Übersichten über die eingegangenen Unterlagen. Nachdem die zuständige Sachbe-<br />

arbeiterin der Personalleiterin Bericht erstattet hat, gibt diese ein entsprechendes<br />

Feedback, ob der Kandidat für das Unternehmen interessant ist. Kommt es zu einer<br />

Zusage, so wird die Person zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Von Fall zu<br />

Fall ist es möglich, dass der Geschäftsführer an diesen Gesprächen teilnimmt. Des-<br />

halb wird vorab ein kurzes Profil der Person erstellt, welches die wichtigsten Fakten<br />

des potenziellen Arbeitnehmers auflistet. Den genauen Ablauf veranschaulicht fol-<br />

gende grafische Darstellung (Abbildung 15):<br />

Abbildung 15: Prozessablauf einer Bewerbung bei Pabst<br />

(eigene Darstellung)<br />

Ein klares Konzept, wann der Geschäftsführer an diesen Gesprächen teilnimmt, ist<br />

nicht ersichtlich. Ein auftretendes Problem für die Abteilung Personal, da in manchen<br />

Fällen die Abarbeitung zügiger ablaufen könnte. Ist es zu einer Einstellung des Be-<br />

werbers gekommen, erfolgt der erste Arbeitstag. Es wird eine Vielzahl an Dokumen-<br />

ten vom Kandidaten benötigt. Wie redundant hierbei die Daten der Mitarbeiter geführt<br />

werden, zeigt der Prozess „Verwaltung von mitarbeiterbezogenen Dokumenten“,<br />

welcher im nächsten Abschnitt näher betrachtet wird.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 34


Darstellung der Abläufe im Unternehmen Pabst<br />

3.4.3 Verwaltung von mitarbeiterbezogenen Dokumenten bei<br />

Pabst<br />

Mitarbeiterbezogene Dokumente werden im Unternehmen unstrukturiert und unüber-<br />

sichtlich verwaltet. Viele Prozesse gestalten sich langwierig. Der Kandidat aus oben<br />

genanntem Beispiel hat sich als Berufskraftfahrer beworben und wurde eingestellt.<br />

Die Person aus der Personalabteilung, die sich den Unterlagen des Fahrers bei der<br />

Bewerbung angenommen hat, schickt nun eine angefertigte Personalakte per Haus-<br />

post an den Bereich Fuhrpark. Diese ist chronologisch aufgebaut und enthält die bis<br />

dato zugegangenen Dokumente des Bewerbers (Bewerbung, Lebenslauf, Zeugnis,<br />

Lichtbild, usw.). Im Fuhrpark erhält der Berufskraftfahrer eine Erstunterweisung.<br />

Inhalte sind z. B. die Arbeitssicherheit und generelle Vereinbarungen. Weiterhin wer-<br />

den der Personalakte Dokumente wie<br />

eine Empfangsbestätigung der Tankkarten für den Kraftfahrer<br />

Dokumente über Hinweise zur Lohnabrechnung<br />

eine Aufgabenbeschreibung und<br />

sonstige Vereinbarungen<br />

beigefügt. Diese Unterlagen sind alle in Papierform vorhanden. Anschließend werden<br />

weitere Daten und Informationen in das Hauptprogramm M3 und Fleet von der<br />

Sachbearbeiterin eingepflegt. Dies sind z. B.:<br />

die Personalnummer<br />

die Sozialversicherungsnummer<br />

Nachnahme und Vornahme des Bewerbers<br />

Anschrift<br />

Lediglich Dokumente wie der Führerschein oder der ADR-Schein 76 werden bereits<br />

eingescannt. Nachdem diese Punkte mit dem Fahrer besprochen sind, wird die voll-<br />

ständige Akte wieder per internen Postboten in den Bereich Personal gesendet 77 .<br />

Dort erfolgt die Ablage. Eine Schnittstelle besteht hier zu dem Bereich REWE. Do-<br />

kumente, die in der Personalabteilung anfallen (wie z. B. Protokolle über Gespräche<br />

mit den Kraftfahrern) werden in Kopie an das REWE gesendet. Somit besitzen beide<br />

Abteilungen oftmals identische Dokumente. Im REWE erfolgt schließlich die Ablage<br />

in der eigentlichen Personalakte. Gesammelt werden in dieser alle Dokumente, die<br />

76<br />

ADR-Schein: Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter<br />

auf der Straße.<br />

77<br />

Die Abteilungen teilen sich am Standort der Firma Pabst auf drei Gebäude auf. Trotz geografischer<br />

Nähe bilden sie eine räumliche Barriere. Diese muss im täglichen Geschäft überwunden werden.<br />

Manche Prozesse gestalten sich dadurch sehr lang, da die entsprechenden Dokumente erst per<br />

interner Hauspost an den Empfänger gelangen.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 35


Darstellung der Abläufe im Unternehmen Pabst<br />

etwas mit dem Angestellten zu tun haben. Jede Person im Unternehmen erhält sein<br />

eigenes Register und ist berechtigt, sich einen Einblick zu verschaffen. Zusätzlich zu<br />

der Personalakte besteht noch die Lohnakte. Sie führt hauptsächlich relevante Infor-<br />

mationen und Daten, die mit der Gehaltsabrechnung zu tun haben.<br />

Es ist zu erkennen, dass Pabst seine Daten rund um den Mitarbeiter doppelt verwal-<br />

tet. Das Problem liegt hauptsächlich darin, dass sich die Programme in den einzel-<br />

nen Bereichen nicht miteinander verknüpfen lassen.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 36


4. Chancen durch ein entsprechendes<br />

Personalmanagement-tool<br />

Diese Kapitel zeigt auf, wie ein PM-tool zukünftige personalwirtschaftliche Aufgaben-<br />

stellungen erleichtern könnte. Die Ergebnisse nehmen dabei Bezug auf die im Ab-<br />

schnitt zuvor beschriebenen Ist-Prozesse.<br />

4.1 Änderung von Stammdaten<br />

Die Abbildung 14 in Kapitel drei zeigt auf, wie viele Schritte bei Pabst benötigt wer-<br />

den, bis eine Änderung in den Stammdaten in allen Systemen erfolgt ist. Mit Hilfe<br />

eines PM-tools kann dieser Vorgang wesentlich vereinfacht und verkürzt werden.<br />

Diese Programme stellen eine einzige <strong>Datenbank</strong> zur Verfügung. Somit kann garan-<br />

tiert werden, dass Informationen über den Mitarbeiter nur einmal erfasst werden<br />

müssen und die gesamte Belegschaft auf dieses Expertensystem zurückgreift. Sich<br />

wiederholende Arbeit wird dadurch entgegengewirkt. Der Anwender hat die Möglich-<br />

keit, über die sehr einfachen und überschaubaren Masken dieser Programme alle<br />

relevanten Daten, wie die Qualifikations- oder die Aus- und Weiterbildungsdaten,<br />

einzusehen. Folglich erleichtern diese Softwares die gesamte Arbeit im Unterneh-<br />

men. Wie viele Schritte mit Hilfe eines PM-tools eingespart werden können, zeigt<br />

Abbildung 16:<br />

Abbildung 16: Stammdatenänderung mit PM-tool<br />

(eigene Darstellung)<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 37


Chancen durch ein entsprechendes<br />

Personalmanagement-tool<br />

Das Schaubild verdeutlicht, dass nur noch drei Schritte benötigt werden, um die<br />

Informationen in die <strong>Datenbank</strong> des Expertensystems einzutragen. Weitere Vorteile<br />

sind nachfolgend aufgelistet:<br />

Zeitersparnis<br />

Mitarbeiter können sich ihren Hauptaufgaben widmen<br />

Sich wiederholende Arbeit wird vermieden<br />

Die Aktualität der Daten ist garantiert<br />

Flexibilität<br />

Schneller Zugriff auf relevante Daten und Informationen<br />

Grafische Darstellungen in Form von Tabellen oder Statistiken sind möglich<br />

Es ist deutlich zu erkennen, dass ein PM-tool eine hilfreiche Unterstützung für Pabst<br />

wäre, um der redundanten Datenpflege im Unternehmen entgegenzuwirken und den<br />

Prozess der Stammdatenänderung zu verbessern.<br />

4.2 Eingang von Bewerbungen<br />

Der Ablauf eines Bewerbungseinganges ist in Kapitel drei geschildert worden. Dabei<br />

geht die Bewerbung durch sehr viele Hände (Mitarbeiter im Sekretariat, Sachbearbei-<br />

ter in der Personalabteilung, Personalleiterin, evtl. Geschäftsführer). Eine klare Auf-<br />

gabenverteilung innerhalb der Abteilung scheint es bei diesem Prozess noch nicht zu<br />

geben, was den Ablauf langwierig und daher ineffizient erscheinen lässt. Dieser<br />

Vorgang könnte durch ein PM-tool in Zukunft effektiver und einfacher angegangen<br />

werden, indem eingehende Bewerbungen direkt eingescannt 78 werden. Durch vorher<br />

klar vereinbarte Strukturen, verringert sich der Wechsel der Sachbearbeiter. Eine<br />

Erfassung in verschieden Excel - Listen ist nicht mehr nötig, da die Benutzer die<br />

Daten einmalig in die übersichtliche Maske des Programmes einpflegen. Die zuvor<br />

gescannten Dokumente, werden per Workflow 79 an die nun digitale Akte 80 des Be-<br />

werbers angefügt.<br />

Die Erfassung der Daten erfolgt viel schneller und bildet somit keine Haupttätigkeit<br />

mehr, wie in der Vergangenheit. Folglich lässt sich auch dieser Prozess durch ein<br />

PM-tool wesentlich vereinfachen. Abbildung 17 verdeutlicht dies in Form einer grafi-<br />

schen Darstellung:<br />

78 Dies wäre problemlos durch den bereits vorhandenen Scanplatz im Unternehmen möglich. Dieser<br />

wurde im Zuge der Einführung eines Dokumentenmanagementsystems (DMS) von der Firma ELO<br />

eingeführt. Ein DMS ist ein Programm, welches Daten elektronisch verwaltet.<br />

79 Workflow: vordefinierte Abfolge von Arbeitsschritten<br />

80 Siehe Anlage 1 - 3<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 38


Chancen durch ein entsprechendes<br />

Personalmanagement-tool<br />

Hat Pabst eine freie Stelle zu vergeben, so ist das PM-tool in der Lage, alle einge-<br />

henden Bewerbungen zu registrieren. Je nachdem ob diese Bewerbungen postalisch<br />

oder in Form einer E-Mail in das Unternehmen gelangen, werden automatisch Emp-<br />

fangsbestätigungen versandt. Dies gibt den Bewerber zumindest eine Vorinformati-<br />

on, dass seine Unterlagen geprüft werden und sie sich nicht im Sande verlaufen<br />

haben. Anhand des Qualifikationsprofils des Bewerbers werden mittels der PM-tools<br />

die Anforderungen, die die Stelle mit sich bringt, miteinander verglichen. Diese An-<br />

forderungen werden, wie in Kapitel 2.3.5 beschrieben, einmalig in die Arbeitsplatzda-<br />

tenbank eingepflegt. Deckt der Kandidat die Voraussetzungen ab, wird eine Einla-<br />

dung zu einem Vorstellungsgespräch verschickt. Andernfalls erfolgt eine Absage. Die<br />

Abbildung verdeutlicht die entstandene Effizienz des Prozesses, die durch die Nut-<br />

zung eines PM-tools entsteht.<br />

Abbildung 17: Prozess Bewerbungseingang mit PM-tool<br />

(eigene Darstellung)<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 39


Chancen durch ein entsprechendes<br />

Personalmanagement-tool<br />

4.3 Verwaltung von mitarbeiterbezogenen Dokumenten<br />

Kapitel 3.4.1 zeigt auf, wie viele Dokumente von einem Mitarbeiter bei Pabst vorhan-<br />

den sein können. Weiterhin wird veranschaulicht, dass diese Informationen zum Teil<br />

in bis zu drei Bereichen (Personalabteilung, Fuhrpark, Rechnungswesen) verwaltet<br />

werden. Durch die räumliche Trennung der Abteilungen, verzögert sich der Prozess,<br />

da die Akte erst durch eine interne Hauspost an den jeweiligen Empfänger gelangen<br />

muss. Es ist zu erkennen, dass der Vorgang langwierig ist und bereits Benjamin<br />

Franklin wusste: „Zeit ist Geld“ 81 .<br />

Ein PM-tool schafft in dieser Situation Abhilfe in Form einer digitalen Akte der Beleg-<br />

schaft. Hierunter hat man sich einen Speicher vorzustellen, der alle relevanten Daten<br />

und Informationen der Belegschaft in elektronischer Form aufbewahrt. Die Daten<br />

werden zuvor mit Hilfe eines Scanners in elektronische Formate umgewandelt. Wie<br />

bei dem Prozess des Bewerbungseingangs kann mit Hilfe des neuen DMS von ELO<br />

an dieser Stelle der bereits vorhandene Scanner genutzt werden. Man muss keine<br />

Dokumente wie Unterweisungen, Zertifikate oder Zeugnisse mehr kopieren und in<br />

einem Ordner ablegen. Daraus ergeben sich folgende Vorteile:<br />

Der Papierbedarf reduziert sich<br />

Das Umweltbewusstsein steigt<br />

Zeitersparnis entsteht<br />

Klare Strukturen werden geschaffen<br />

Klare Berechtigungen werden festgelegt<br />

Die digitale Personalakte enthält alle relevanten Daten der Mitarbeiter. Jede Abtei-<br />

lung ist in der Lage, sich notwendige Information zu beschaffen. Zuvor festgelegte<br />

Strukturen garantieren, dass auch datenschutzrechtliche Bestimmungen eingehalten<br />

werden. So hat beispielsweise die Personalabteilung und das Rechnungswesen die<br />

Möglichkeit, Löhne und Gehälter einzusehen. Der Sachbearbeiter im Fuhrpark hin-<br />

gegen hat keinen Zugriff. Dies ist aber auch nicht nötig, da diese Information für<br />

seine Arbeit keine Bedeutung darstellt.<br />

Ein PM-tool reduziert bei diesem Prozess nicht nur den Zeit- und Papieraufwand,<br />

sondern legt auch klare Berechtigungen und Zugriffsrechte fest. Die Benutzer werden<br />

nicht mehr durch die Datenflut abgelenkt. Sie können sich auf ihre Arbeit konzentrie-<br />

ren, da ihnen durch ein PM-tool ohnehin nur die Informationen zur Verfügung stehen,<br />

die sie für ihre Tätigkeiten auch benötigen.<br />

81 Online: FRANKLIN, 1748<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 40


5. Risiken/mögliche Schwierigkeiten<br />

Über die Möglichkeit, ein PM-tool einzuführen, wurde in der Vergangenheit bereits<br />

häufiger diskutiert. Welche Chancen sich dabei für ausgewählte Prozesse ergeben<br />

könnten, veranschaulichte der vorige Abschnitt. Dieses Kapitel zeigt Schwierigkeiten<br />

auf, die von Pabst beachtet werden müssen, bevor ein solches Tool eingeführt wird.<br />

5.1 Pabst muss sich einen Überblick über mögliche<br />

Partner verschaffen<br />

Pabst hat sich mit Themen moderner Softwarelösungen in der Vergangenheit eher<br />

bedeckt gehalten. Doch im Zuge der Aufbruchsstimmung öffnet sich die Firma ge-<br />

genüber Veränderungen. So wurde vor kurzer Zeit in das angesprochene DMS von<br />

ELO investiert. Der Gedanke über die Einführung eines PM-tools reifte, indem die<br />

Belegschaft stetig anstieg, sich das Bewusstsein der Mitarbeiter veränderte und eine<br />

neue Personalabteilung bei Pabst entstand. Über die Notwendigkeit, ein Mittel gegen<br />

die oftmals redundante Datenhaltung zu finden, ist man sich bewusst. Auch die feh-<br />

lende Verknüpfung der Programme innerhalb der Informationstechnik (IT) - Struktur<br />

ist bei Pabst bekannt.<br />

Den Grundstein für den Projektstart legte der kaufmännische Leiter des Unterneh-<br />

mens Pabst. Diesem waren die Chancen solcher Tools teilweise bekannt. Eine Aus-<br />

wahl an potenziellen Anbietern gab es jedoch nicht. Es war auch nicht möglich, da<br />

man sich mit diesem Thema in der Vergangenheit einfach nicht beschäftigt hatte.<br />

Der Markt bietet eine große Auswahl an modernen PM-tools. Jeder Anbieter preist<br />

sein System als das Bedienungsfreundlichste und Unkomplizierteste an. Hinzu<br />

kommt, dass Tools in der IT-Branche sehr schnelllebig sind und stets weiter entwi-<br />

ckelt werden. Ein Vergleich unter den einzelnen Anbietern ist sehr schwierig durchzu-<br />

führen. So legt ein Hersteller seinen Focus z. B. mehr auf das Thema Personalpla-<br />

nung, der andere mehr auf die Personalabrechnung. Viele Softwares bieten auch die<br />

gesamte Produktpalette an. Dadurch, dass sich Pabst in der Vergangenheit nicht mit<br />

potenziellen Tools und entsprechenden Anbietern auseinander gesetzt hat, fehlt die<br />

klare Übersicht über diesen Markt.<br />

5.2 Gesamtprozesse sind noch nicht definiert<br />

In welchem Aufschwung sich Pabst befindet verdeutlichten die vorangegangen Kapi-<br />

tel. Umsatz und Mitarbeiterwachstum stiegen die letzten Jahre überproportional an.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 41


Risiken/mögliche Schwierigkeiten<br />

Dieser Einsatz des Unternehmens wurde vor kurzem vom Bayerischen Staatsminis-<br />

ter mit der Auszeichnung des „Bayern´s Best 50“ Awards honoriert. Diese Ehrung<br />

würdigt Firmen im Freistaat Bayern, die ihren Umsatz und Mitarbeiterzahl gegenüber<br />

der Konkurrenz deutlich vergrößern konnten. Der neue Slogan der Firma, „Wir liefern<br />

Bestleistung“, soll auch in Zukunft gelebt und garantiert werden. Grundvorausset-<br />

zung sind neben den Aufträgen der Kunden eine stimmige Unternehmenskommuni-<br />

kation und klare Abläufe interner Prozesse. Wie eingangs erwähnt, werden diese<br />

Vorgänge gerade von Projektgruppen analysiert. Dies fordert seine Zeit, welche sich<br />

das Unternehmen auch nehmen muss und kann.<br />

5.3 Fehlendes Wissen muss kompensiert werden<br />

Projekte in dieser Größenordnung wurden in der Vergangenheit mehr oder weniger<br />

planlos durchgeführt. Durch die klare und strukturierte Vorgehensweise nach den<br />

Maßnahmen des Projektmanagements, schaffte es der erste Student bei der Firma<br />

Pabst, ein Umdenken im Unternehmen zu vollziehen. Er zeigte im Rahmen seiner<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis auf, welche Schritte abzuarbeiten sind, um erfolgreich ein Dokumen-<br />

tenmanagementsystem einzuführen. Dieses wird in Kürze abgeschlossen sein. Dank<br />

des logischen Handelns des Studenten ist es auf dem Weg zur Implementierung des<br />

Tools zu keinerlei Komplikationen gekommen. Das Wissen, wie Projekte solcher<br />

Größenordnungen zu stemmen sind, ist aber dennoch sehr frisch und noch nicht<br />

fundiert. Außerdem besitzt nur eine Person das gesamte theoretische Wissen. Zwar<br />

ist das angesprochene Projekt kurz vor seinem erfolgreichen Abschluss, dennoch<br />

fehlt es dem Unternehmen hinsichtlich solcher Aufgaben an Erfahrung. Wie wichtig<br />

die Informationsphasen und die Aufbereitung der theoretischer Grundlagen für Auf-<br />

gaben dieser Größenordnung sind, ist Pabst heute aber bewusst. Im Rahmen dieser<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis werden deshalb die Grundlagen geschaffen, um ein vorzeitiges<br />

Scheitern des Projektes von Anfang an zu verhindern.<br />

5.4 Anforderungsprofil über ein Personalmanagement-<br />

tool fehlt<br />

Personalarbeit ist auch immer Teil der Unternehmenskultur. Sie wird von der Ge-<br />

schäftsleitung vorgelebt und jeder Angestellte sollte sich mit der Philosophie des<br />

Arbeitgebers identifizieren. Pabst vollzog im letzten Jahr einen Imagewandel, verän-<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 42


Risiken/mögliche Schwierigkeiten<br />

derte seinen Claim 82 und designte sein Logo neu. Aus „Pabst - Wir liefern punktge-<br />

nau…“, wurde „Pabst - Wir liefern Bestleistung“. Der neue Claim wurde geradezu<br />

penetriert und soll in den Köpfen der Belegschaft fest verankert werden. Man möchte<br />

in jedem Gebiet und in jedem Prozess „Bestleistung“ für den Kunden und den Mitar-<br />

beitern liefern. Diese Aufbruchsstimmung findet derzeit im ganzen Team statt. Man<br />

öffnet sich neuen Projekten und Vorgehensweisen. So überlegt man auch, ob ein<br />

PM-tool für die vor kurzem entstandene Personalabteilung eingeführt werden soll. An<br />

dieser Stelle darf Pabst aber nicht wieder in alte Verhaltensmuster fallen und Projek-<br />

te zu schnell angehen. Es muss eine verlängerte Informationsphase eingeräumt<br />

werden. In dieser hat sich die Firma vor allem Gedanken darüber zu machen, was für<br />

Anforderungen sie an ein PM-tool stellt. Diese Fragen wurden bisher nicht geklärt.<br />

5.5 Fehlende Anbindung der IT-Struktur<br />

Die Firma Pabst ist ein Transport- und Logistikdienstleister. Als Kernprogramm setzt<br />

das Unternehmen eine Speditionssoftware namens M3 ein. Eine Softwarelösung, die<br />

von Dr. Malek angeboten wird. Durch die schnelllebigen Veränderungen und Anfor-<br />

derungen in diesem Markt, ist M3 in der Lage, die Software mit Modulen wie einem<br />

Lager-tool, Lademittel-tool oder einem Schadensmanagement-tool zu erweitern. Der<br />

Bereich Fuhrpark verwendet als spezifische Software Fleet, ein von Hiepler und<br />

Partner entwickeltes Modul. Abbildung 18 zeigt weitere Programme wie ZMI, Datev,<br />

MS-Office, ZAArc und kleine Inselprogramme die im Unternehmen bestehen:<br />

82 Definition Claim (in Anlehnung an www.wikipedia.org): bezeichnet einen fest mit dem Unternehmens-<br />

oder Markennamen verbunden Satz oder Teilsatz, der untrennbarer Bestandteil des Unternehmenslogos<br />

oder Markenzeichens sein kann (z. B. „Freude am Fahren“).<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 43


Abbildung 18: Softwareverbund bei der Firma Pabst<br />

(PABST: Schnittstellenplan Software)<br />

Risiken/mögliche Schwierigkeiten<br />

Schnittstellen zwischen den einzelnen Softwares sind bedingt vorhanden. Die unter-<br />

schiedlichen Programme wählt die Belegschaft über das Internet an 83 . Dort greifen<br />

sie auf einen virtuellen Desktop zurück und sind in der Lage, diese zu nutzen.<br />

Dadurch, dass verschiedene Systeme in den Bereichen verwendet werden, kommt<br />

es zu Redundanzen. Das bedeutet, dass Vorgänge doppelt ausgeführt werden, was<br />

einen erheblichen Mehraufwand nach sich zieht.<br />

83 Cloud-Computing: Gewährleistet, dass auch die Mitarbeiter im Außendient weltweiten Zugriff auf die<br />

Unternehmensdaten besitzen. Dazu wählen sie sich von einem beliebigen Standort auf einer Maske<br />

im Internet in das Pabst-Netzwerk ein.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 44


6. Lösungsansätze<br />

Auftretende Probleme bei der Einführung eines PM-tools sind nun bekannt. Folgen-<br />

der Abschnitt greift diese Schwierigkeiten auf und gibt Lösungsansätze vor. Dabei<br />

werden die beschriebenen Umstände in chronologische Reihenfolge zum vorange-<br />

gangenen Kapitel abgearbeitet.<br />

6.1 Marktüberblick verschaffen<br />

Die Informationsphase über potenzielle Anbieter von PM-tools ist lange zu gestalten.<br />

Das Angebot ist sehr vielfältig und unüberschaubar. Die Auswahl des richtigen Part-<br />

ners benötigt seine Zeit. Da sich Pabst mit diesem Thema in der Vergangenheit nicht<br />

beschäftigt hat, ist eine umso größere Zeitspanne für diese Informationsphase ein-<br />

zuplanen. Messen wie die „Personal-Süd“ in Stuttgart, die „Zukunft Personal“ in Köln<br />

oder die „Cebit“ in Hannover bieten einen guten Marktüberblick der verschiedenen<br />

Anbieter von PM-tools. Ein guter Zeitpunkt, um die ersten Kontakte aufzunehmen,<br />

Gespräche zu führen und vor Ort die Programme live zu sehen. Messen wie die<br />

„transportlogistic“ in München sind zwar für Pabst als ein Transportunternehmer<br />

interessant, im Hinblick auf personalwirtschaftliche Aufgabenstellungen aber eher<br />

von geringer Bedeutung, da die Hersteller nicht in der Bandbreite auftreten wie auf<br />

den angesprochenen Messen. Dennoch hat man hier die Möglichkeit, sich über die<br />

stets wandelnden Veränderungen in der Transportbranche zu informieren und einen<br />

weiteren Eindruck über moderne PM-tools zu gewinnen. Die Teilnahme an Referenz-<br />

besuchen oder Fachkongressen bietet eine zusätzliche Chance, sich über die Anbie-<br />

ter und ihrer Produkte zu informieren. Die Systeme werden vor Ort direkt vorgeführt<br />

und es kann gezielter auf die Fragen und Anregungen der teilnehmenden Personen<br />

eingegangen werden. Es können Kontakte zu anderen Unternehmen aufgenommen<br />

werden, die schon Erfahrung im Umgang mit PM-tools haben. Somit erhält man<br />

zusätzlich zu dem aus den Fachmessen gewonnen Wissen, hilfreiche Eindrücke von<br />

den Teilnehmern. Auf dieser Basis ist es möglich, zumindest zwischen den großen<br />

Herstellern, Branchenspezialisten und eher uninteressanten Anbietern zu differenzie-<br />

ren. Durch den direkten Kontakt auf den Fachmessen oder den Vertriebspersonen<br />

der Softwares lässt sich erkennen, welcher Partner am Besten zu Pabst passt.<br />

6.2 Gesamtprozesse definieren<br />

Der Weg zu einem TQM ist lang und mühselig. Trotz alledem, hat sich Pabst ent-<br />

schlossen, diesen Weg zu gehen. Zurzeit werden die Abläufe verschiedener Abtei-<br />

lungen (Controlling, Lademittel, Abrechnung) reorganisiert und optimiert. Dies stellt<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 45


Lösungsansätze<br />

allerdings nur den Anfang eines komplexen Unternehmensprojektes dar. Weitere<br />

Analysen, wie die in den Abteilungen Service, Disposition, Fuhrpark, Sekretariat und<br />

Rechnungswesen müssen folgen. Auch das QM und UM sind in diesem Zuge zu<br />

überdenken 84 . Die Firma ist seit 2001 nach den aktuellen Richtlinien der DIN EN ISO<br />

9001 85 und der DIN EN ISO 14001 86 zertifiziert. Im Zuge dessen existieren viele<br />

Formulare (z. B. die Stellenbeschreibung eines Disponenten), weil es die Norm in<br />

ihren Richtlinien so vorgegeben hatte. Gelebt und aktualisiert werden diese aber nur<br />

selten. Folglich sind sie oftmals veraltet. Das Problem besteht darin, dass das Unter-<br />

nehmen in der Vergangenheit an die DIN-Norm 87 angepasst wurde und nicht die<br />

DIN-Norm an das Unternehmen 88 . Pabst war sich einfach nicht bewusst, was für das<br />

Unternehmen überhaupt wichtig ist und was zu beachten ist (Formulare wie oben<br />

genannte Stellenbeschreibung wurden erstellt, nur, weil es so in der entsprechenden<br />

Norm empfohlen wurde). Ob diese Dokumente letztendlich sinnvoll für einzelne Pro-<br />

zesse sind oder eher eine sekundäre Rolle spielen, wurde nicht hinterfragt. Ziel sollte<br />

zukünftig sein, sowohl QM, UM und PM im gleichen Maße zu verbinden und diese<br />

nicht in „Parallelwelten“ zu realisieren.<br />

Pabst ist ein Dienstleister in der Transport- und Logistikbranche. Die wichtigsten<br />

Prozesse im Betrieb laufen auf zwei Zielgrößen hinaus, den Mitarbeiter und den<br />

Kunden. Ohne die Angestellten kann keine Ware von A nach B gefahren werden oder<br />

Sendungen der Kunden eingelagert werden. Und ohne Kunden hat man keine Auf-<br />

träge, keinen Umsatz und folglich keinen Gewinn bzw. Deckungsbeitrag, um laufen-<br />

den Kosten des Unternehmens zu decken. Jeder Prozess sollte deshalb auf diese<br />

beiden essentiellen Größen abgestimmt sein. Dienen Vorgänge auf direktem Weg<br />

diesen Zielen, so spricht man von Hauptprozessen. Stellen die Vorgänge nur eine<br />

Unterfunktion dar, so ist von Nebenprozessen die Rede. Auf dem Weg zu einem<br />

TQM sollte die Firma Pabst auf diese Unterscheidung Rücksicht nehmen und Vor-<br />

gänge folgendermaßen prüfen:<br />

Was sind Hauptprozesse im Unternehmen?<br />

Was sind Nebenprozesse?<br />

Welche Vorgänge machen Sinn und müssen eventuell ausgebaut werden?<br />

Welche Prozesse machen keinen Sinn?<br />

84<br />

In diesem Zuge muss ein neuer Zertifizierer ausgewählt werden. Man befindet sich gerade auf der<br />

Suche nach geeigneten Partnern, um das neue Qualitätsmanagement und Umweltmanagement zu<br />

realisieren.<br />

85<br />

DIN EN ISO 9001: QM-Norm, die Anforderungen an ein Kunden- und Prozessorientiertes QM-<br />

System definiert<br />

86<br />

DIN EN ISO 14001: ermöglicht Unternehmen ihr UM zertifizieren zu lassen<br />

87<br />

DIN-Norm: vom deutschen Institut für Normung e.V. aufgestellte wirtschaftliche und technische<br />

Empfehlungen, deren Anwendung der Entscheidung des Einzelnen unterliegt.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 46


Erfolgt eine redundante Datenhaltung?<br />

Wo befinden sich Schnittstellen zu anderen Bereichen?<br />

Lösungsansätze<br />

Die Fragen können hierbei als eine Art Leitlinien für anstehende Untersuchungen<br />

dienen.<br />

Abbildung 19 veranschaulicht, wie wichtig es ist, nicht einfach nur Prozesse zu opti-<br />

mieren, sondern sie vielmehr zielorientiert zu verbessern.<br />

6.3 Fehlendes Wissen durch Expertenwissen kompen-<br />

sieren<br />

Abbildung 19: Zielorientierte Prozessoptimierung<br />

(eigene Darstellung)<br />

Um PM-tools in Unternehmen einsetzen zu können, erfordert es eine Grundlage an<br />

technischem Verständnis. Dieses ist bei Pabst nur bedingt vorhanden. 2008 ent-<br />

schloss man sich dazu, große Teile der IT outzusourcen. Im Falle der Einführung<br />

eines Tools muss aber gewährleistet sein, dass die Schnittstellen zu den Hauptpro-<br />

grammen (M3, Fleet) reibungslos funktionieren. Bei Pabst gibt es zwei IT-<br />

Koordinatoren. Sie kennen die technische Struktur im Unternehmen. Mit dem Anfor-<br />

derungsprofil eines PM-tools ist Pabst bisher nicht vertraut. Entscheidet sich das<br />

Unternehmen für die Einführung, so muss mindestens eine von diesen Personen als<br />

Experte in das zukünftige Projektteam aufgenommen werden. Zusammen mit dem<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 47


Lösungsansätze<br />

Anbieter moderner Software kann so garantiert werden, dass die technischen Vo-<br />

raussetzungen solcher Programme mit der IT-Struktur des Unternehmens kompatibel<br />

sind. Pabst ist nicht die erste Firma, die verschiedene Expertensysteme benutzt und<br />

Schnittstellen untereinander ermöglicht werden müssen. Hersteller von PM-tools<br />

nehmen sich der Probleme an und sind in der Lage, die IT-Struktur anforderungs-<br />

genau anzupassen. Mithilfe eines ausgewählten Spezialisten steht der Pabst einem<br />

modernen PM nichts mehr im Wege.<br />

Natürlich besteht die Möglichkeit, dass einzelne Programme nicht miteinander ver-<br />

knüpft werden können. Dies gilt es herauszufinden, indem man Termine mit potentiel-<br />

len Partnern vereinbart.<br />

6.4 Anforderungskatalog erstellen<br />

Wie bereits erwähnt, stellt die bloße Verfügbarkeit eines modernen PM-tools noch<br />

keinen zählbaren Nutzen für das Unternehmen dar. In vielen Firmen sind diese hilf-<br />

reichen Systeme zwar eingeführt, in den wenigsten werden sie aber produktiv ge-<br />

nutzt. Die Folge ist, dass die Software zur Schrankware wird, die keiner nutzt. 89 . Es<br />

ist eine genaue Beschreibung festzulegen, was man für Ansprüche an ein PM-tool<br />

hat und welche Aufgaben es erfüllen soll. Dies ist notwendig, um potenziellen Anbie-<br />

tern klare Aussagen geben zu können. Die Zusammenarbeit kann so von Anfang an<br />

erleichtert werden. Abbildung 20 verdeutlicht, welche Anforderungen Pabst an ein<br />

modernes PM-tool haben sollte:<br />

89 Vgl. RINGLING, 2001, S. 18 ff.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 48


Abbildung 20: Anforderungsprofil an ein PM-tool bei Pabst<br />

Lösungsansätze<br />

Die allgemeinen Voraussetzungen sind durch das Kapitel 2.3.6 bereits bekannt. Die<br />

Abbildung verdeutlicht, welche speziellen Anforderungen Pabst an ein PM-tool hat.<br />

Folgeprojekte haben sich damit zu beschäftigen, welcher Anbieter zu Pabst passt<br />

und die Bedürfnisse abdecken kann. Einen Kostenrahmen gibt es vorerst nicht.<br />

6.5 IT-Struktur anpassen<br />

(eigene Darstellung)<br />

Dies ist einer der schwierigsten Aufgaben im Unternehmen. Gerade im Bereich des<br />

PM werden in den einzelnen Abteilungen Insellösungen praktiziert. Das Problem ist<br />

in der Firma bekannt. Es stellt sich die Frage, wie in Zukunft das Thema PM behan-<br />

delt werden soll und wie diese Insellösungen aufzubrechen sind. Ein Ansatz könnte<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 49


Lösungsansätze<br />

sein, dass zukünftig personalwirtschaftliche Aufgabenstellungen nur noch von einem<br />

spezifischen Tool abgebildet werden. Dazu sind die Tools in der Lage. So greifen sie<br />

nur noch auf eine große <strong>Datenbank</strong> zurück und garantieren, dass die Daten schnell<br />

abgerufen werden können und aktuell sind. Dadurch wird vermieden, dass die Infor-<br />

mationen mehrmals in den verschiedenen Programmen der Abteilungen eingepflegt<br />

werden müssen. Moderne Tools sind sehr vielfältig und decken die Gesamtbreite im<br />

Bereich des PM ab. Ein entsprechendes Expertensystem könnte auch eingesetzt<br />

werden um z. B. die Arbeitszeiten der Belegschaft zu erfassen. Setzt man solch ein<br />

Tool zukünftig ein, ist es möglich, bestehende Softwares bei Pabst zu ersetzen. Das<br />

bisher benutzte Programm ZMI könnte somit ausgetauscht werden. Auch das vom<br />

REWE benutzte Datev ist zu überdenken, da PM-tools mittlerweile die Abrechnung<br />

von Lohn- und Gehalt übernehmen können. Die IT-Struktur würde sich somit um<br />

mindestens zwei bestehende Softwares reduzieren, was das vereinfachte Schaubild<br />

(Abbildung 21) verdeutlicht:<br />

Abbildung 21: Rationalisierung von Hauptprogrammen bei Pabst<br />

(eigene Darstellung)<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 50


7. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Dieses Kapitel gibt einen Rückblick auf die Arbeit. Der erste Abschnitt beschäftigt<br />

sich damit, inwieweit die geplanten Ziele erreicht wurden oder nicht erreicht werden<br />

konnten. Danach wird ein Ausblick darüber gegeben, wie das Projekt nach Abgabe<br />

dieser <strong>Bachelor</strong>thesis weiter verläuft. Den Abschluss bildet die Beantwortung der<br />

Frage, welchen Nutzen die Firma Pabst aus dieser Arbeit ziehen kann.<br />

7.1 Resümee der Arbeit<br />

Wie eingangs erwähnt, gab die Initialzündung für die vorliegende <strong>Bachelor</strong>thesis der<br />

kaufmännische Leiter von Pabst. Ein Unternehmen, welches sich in einer Aufbruchs-<br />

stimmung befindet. Durch die stetig wachsende Belegschaft bei Pabst war man sich<br />

einig, dass die Organisation des Personals überdacht werden musste. Die Abbildung<br />

12 in Kapitel 3.2 veranschaulicht diesen Anstieg der Belegschaft in Form einer grafi-<br />

schen Darstellung. Verschiedene Prozessanalysen brachten hervor, dass Daten und<br />

Dokumente im Unternehmen doppelt gepflegt werden. Das QM und das UM wird bei<br />

Pabst nicht mehr gelebt. In diesem Zuge hat sich das Unternehmen für einen neuen<br />

Auditor zu entscheiden. All diese Faktoren gaben dem kaufmännischen Leiter das<br />

Signal, dass in Zeiten des demografischen Wandels und des Employer Brandings<br />

personalwirtschaftliche Aufgabenstellungen überdacht werden müssen. Das Ziel<br />

eines TQM war geboren. Voraussetzung, um dieses Vorhaben zu realisieren, ist die<br />

zielorientierte Optimierung von internen Abläufen. Es wurden kleine Projektgruppen<br />

gebildet, um diese in unterschiedlichen Bereichen zu analysieren. Auch in der Perso-<br />

nalabteilung werden Daten oftmals doppelt verwaltet. Um diesen Aufwand zu redu-<br />

zieren und klare Kompetenzen sowie Berechtigungen zu schaffen, stieß Pabst auf<br />

den Begriff des PM-tools. Was darunter zu verstehen ist, war aber niemandem be-<br />

kannt. Folglich musste ein Projekt entstehen, welches sich mit diesem Thema be-<br />

fasst. Aufgearbeitet wurde es anstehend im Zuge der <strong>Bachelor</strong>thesis eines Studen-<br />

ten.<br />

In der Vergangenheit hat Pabst Projekte oftmals falsch angegangen. Informations-<br />

phasen über Vorhaben dieser Größenordnung fanden gar nicht erst statt oder wur-<br />

den viel zu kurz gehalten. Das Unternehmen befindet sich bei dem Thema PM-tool<br />

am Beginn. Es musste eine theoretische Basis geschaffen werden. Daher war es<br />

notwendig, die Begrifflichkeiten zu erläutern, die wichtig sind, um ein PM-tool zu<br />

verstehen. Das Kapitel zwei widmete sich daher der Personalwirtschaft und dem PM<br />

in ausreichendem Maße. Dabei ist die <strong>Thesis</strong> immer so weit in die Tiefe der Themen<br />

eingegangen, wie es für die Arbeit notwendig war. Neben den entsprechenden Defi-<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 51


Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

nitionen sind die Aufgaben, Ziele, Strukturen und Systematiken der Gebiete in die-<br />

sem Abschnitt erläutert worden. Der Begriff des PM-tools rundet dieses Kapitel und<br />

damit die theoretischen Grundlagen ab. Der Leser erhielt dadurch das nötige Hinter-<br />

grundwissen, welches die Voraussetzung für das anschließende Kapitel drei bildet.<br />

Dieser Abschnitt stellt in Form einer IST-Analyse ausgewählte Prozesse im Bereich<br />

des Personalwesens dar und schließt damit den Kreis zum vorangegangen Kapitel.<br />

Durch den Umfang der Arbeit konnte hierbei aber nicht jeder Prozess berücksichtigt<br />

werden. Es müssen weitere Projekte folgen, um alle Vorgehensweisen im Unterneh-<br />

men zu überprüfen und zu optimieren. Dies stellt einen wichtigen Schritt für die er-<br />

folgreiche Einführung eines PM-tools dar.<br />

Das erste Ziel, ein theoretisches Grundverständnis zu schaffen, ist durch diese Arbeit<br />

erreicht worden. Auf Basis dieses Wissen und den praktischen Untersuchungen aus<br />

Abschnitt drei, konnte das zweite Ziel erlangt werden. Die <strong>Thesis</strong> zeigt auf, welche<br />

Prozesse Potenzial haben, verbessert zu werden. Weiterhin sind die Chancen be-<br />

schrieben, die entstehen, wenn man ein entsprechendes PM-tool in Zukunft einset-<br />

zen würde. Aufgrund der Ergebnisse, kann der Geschäftsleitung abschließend fol-<br />

gende Handlungsempfehlung gegeben werden.<br />

Die Einführung eines neuen PM-tools ist sinnvoll. Die Vorteile einer solchen Software<br />

wurden verdeutlicht und an praktischen Beispielen aufgezeigt. Dennoch ist von einer<br />

kurzfristigen Implementierung abzuraten. Es ist eine mittelfristige Realisierung anzu-<br />

denken. Die Analyse aller Prozesse im Unternehmen fordert Zeit. Auch die Personal-<br />

abteilung besteht erst seit einem halben Jahr. Es würde zum jetzigen Zeitpunkt noch<br />

keinen Sinn machen, den Mitarbeitern einfach ein PM-tool vorzulegen. Die bloße<br />

Verfügbarkeit eines solchen Systems bedeutet noch keinen Vorteil. Bis alle Prozesse<br />

richtig definiert und strukturiert sind, dauert es mindestens noch ein halbes Jahr. Erst<br />

dann sollte über die Einführung eines PM-tool nachgedacht werden.<br />

Nächster Abschnitt zeigt einen Ausblick über den Fortgang des Projekts nach der<br />

Abgabe der <strong>Bachelor</strong>thesis.<br />

7.2 Ausblick über das Projekt nach Abgabe der Bache-<br />

lorthesis<br />

Die Arbeit enthält Ergebnisse, welche für Pabst in zweierlei Hinsicht wichtig sind.<br />

Zum einen ist nun das theoretische Grundgerüst geschaffen, um das Thema PM-tool<br />

zu verstehen. Das gewonnen Wissen dient als Hilfestellung für die entstehenden<br />

Folgeprojekte (Anpassung der IT-Struktur, Auswahl potenzieller Partner). Aufgabe ist<br />

es nun, unter Beachtung der gewonnenen Erkenntnisse, diese auch umzusetzen. Ist<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 52


Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

dies erreicht und Pabst hat den richtigen Partner gefunden, steht einem modernen<br />

PM nichts mehr im Wege.<br />

Zum anderen stellt diese <strong>Thesis</strong> eine weitere Form dar, auf welche Weise Vorhaben<br />

dieser Größenordnung zu bewerkstelligen sind. So wird das Projekt Schritt für Schritt<br />

angegangen, um ein Scheitern im Voraus zu verhindern. Dieses Wissen bleibt Pabst<br />

erhalten und wird auf diese Weise sogar erweitert.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 53


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Anhang 1<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 58


Anhang 2<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 59


Anhang 3<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 60


Ehrenwörtliche Erklärung<br />

"Ich erkläre hiermit ehrenwörtlich",<br />

1. dass ich meine <strong>Bachelor</strong>thesis mit dem Thema<br />

„Die Veränderung des Stellenwertes personalwirtschaftlicher Aufgabenstellun-<br />

gen in Verbindung mit den Chancen der Einführung eines Personalmanage-<br />

ment-tools bei der Firma Pabst Transport GmbH & Co. KG“<br />

ohne fremde Hilfe angefertigt habe,<br />

2. dass ich die Übernahme wörtlicher Zitate aus der Literatur sowie die Verwendung<br />

der Gedanken anderer Autoren an den entsprechenden Stellen innerhalb<br />

der Arbeit gekennzeichnet habe und<br />

3. dass ich meine <strong>Bachelor</strong>thesis bei keiner anderen Prüfung vorgelegt<br />

habe.<br />

Ich bin mir bewusst, dass eine falsche Erklärung rechtliche Folgen haben wird.<br />

____________________________ ___________________________<br />

Gochsheim, den 17.08.2012 Unterschrift<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 61


Thesen zur <strong>Bachelor</strong>arbeit<br />

„ Die Veränderung des Stellenwertes personalwirtschaftlicher Auf-<br />

gabenstellungen in Verbindung mit den Chancen der Einführung<br />

eines Personalmanagement-tools bei der Firma Pabst Transport<br />

GmbH & Co. KG“<br />

von Philipp Menzel<br />

1.) Der Stellenwert personalwirtschaftlicher Aufgabenstellungen hat sich geän-<br />

dert.<br />

2.) Eine neue Denkweise hinsichtlich des PM ist von Unternehmen gefordert.<br />

3.) PM-tools stellen eine hilfreiche Unterstützung im Bereich personalwirtschaftli-<br />

cher Aufgabenstellungen dar.<br />

4.) Risiken bei der Einführung von PM-tools sind dabei nicht außer Acht zu las-<br />

sen.<br />

<strong>Bachelor</strong>thesis Philipp Menzel 62

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