25.01.2014 Aufrufe

Dokument 1.pdf - Staatliche Studienakademie Glauchau

Dokument 1.pdf - Staatliche Studienakademie Glauchau

Dokument 1.pdf - Staatliche Studienakademie Glauchau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bachelor-Thesis<br />

Die Nachhaltigkeit von Social Media –<br />

platzt die Netzwerkblase?<br />

Vorgelegt am: 19. August 2013<br />

Von:<br />

Nils Müller<br />

Daumierstraße 16<br />

04157 Leipzig<br />

Studiengang:<br />

Studienrichtung:<br />

Automotive Management<br />

Technik<br />

Seminargruppe:<br />

AM2010<br />

Matrikelnummer: 4000689<br />

Praxispartner:<br />

Volkswagen Automobile Leipzig<br />

Torgauer Straße 331<br />

04347 Leipzig<br />

Gutachter:<br />

Dipl.-Ing. Rolf Wiewald (VW Automobile Leipzig)<br />

Prof. Dr. Torsten Olschewski<br />

(<strong>Staatliche</strong> <strong>Studienakademie</strong> <strong>Glauchau</strong>)


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis .................................................................................................. IV<br />

Abbildungsverzeichnis .......................................................................................... VI<br />

Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................ VII<br />

1. Hinführung zur Problemstellung .......................................................... 8<br />

1.1. Allgemeine Betrachtung ........................................................................... 8<br />

1.2. Kritische Betrachtung der Fragestellung .................................................. 9<br />

1.3. Zielstellung ............................................................................................. 11<br />

2. Begrifflichkeit Social Media ................................................................ 13<br />

3. Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht ...................... 16<br />

3.1. Allgemeine Übersicht ............................................................................. 16<br />

3.2. Differenzierung der Nutzergruppen ........................................................ 17<br />

3.3. Entwicklung der Nutzerzahlen allgemein ............................................... 20<br />

3.4. Auffälligkeiten von vorangegangenen Online-Trends ............................ 25<br />

3.5. Netzwerkplattformen im Speziellen ........................................................ 27<br />

3.5.1. Übersicht ................................................................................................ 27<br />

3.5.2. Facebook ............................................................................................... 27<br />

3.5.3. Twitter .................................................................................................... 31<br />

3.5.4. Xing........................................................................................................ 32<br />

3.5.5. Youtube ................................................................................................. 33<br />

4. Unternehmerische Nutzungsfelder .................................................... 36<br />

4.1. Externe Nutzung .................................................................................... 36<br />

4.1.1. Marketing ............................................................................................... 36<br />

4.1.2. Social Recruiting .................................................................................... 38<br />

4.1.3. Vertrieb .................................................................................................. 39<br />

4.1.4. Monitoring .............................................................................................. 40<br />

4.2. Interne Nutzung ..................................................................................... 41<br />

5. Probleme mit den Anwendungen in Unternehmen ........................... 43<br />

5.1. Social Media im Hype Zyklus ................................................................. 43<br />

IV


Inhaltsverzeichnis<br />

5.2. Auswirkungen auf die Kundschaft .......................................................... 47<br />

6. Mittel- und langfristige Potentiale ...................................................... 49<br />

7. Schlussbetrachtung ............................................................................ 51<br />

Literaturverzeichnis ............................................................................................. LIII<br />

Ehrenwörtliche Erklärung ................................................................................... XVII<br />

V


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 2-1: Suchanfragen für „Web 2.0“ (blau) und „social media“ (rot) im<br />

zeitlichen Verlauf der Jahre 2005 bis heute .............................................................. 14<br />

Abbildung 3-1: Überblick über die bekanntesten Netzwerke .................................... 16<br />

Abbildung 3-2: Internetnutzung im Zeitverlauf .......................................................... 17<br />

Abbildung 3-3: mobile Internetnutzung ..................................................................... 19<br />

Abbildung 3-4: Facebook-Anmeldungen von Nutzern, min. einmal im Monat .......... 21<br />

Abbildung 3-5: Wachstumsdifferenzen bei XING ...................................................... 23<br />

Abbildung 3-6: Youtube-Nutzer unter SM-Affinen ..................................................... 24<br />

Abbildung 3-7: Suchinteresse bei Google nach „MySpace“, weltweit ....................... 26<br />

Abbildung 3-8: Interesse an „Facebook“ durch Suchanfragen bei Google ............... 28<br />

Abbildung 3-9: regionales Interesse an Suchanfragen für den Begriff Facebook ..... 28<br />

Abbildung 3-10: Blasen-Volumen-Diagramm der Suchabfragen bei Google zu<br />

Facebook .................................................................................................................. 29<br />

Abbildung 3-11: Suchinteresse des Begriffs „Twitter“ bei Google............................. 32<br />

Abbildung 3-12: Interesse der Suchanfragen von „Youtube“ (blau) und „Google“ (rot)<br />

................................................................................................................................. 34<br />

Abbildung 5-1: Darstellung des Hype-Zyklus‘ nach Fenn, Gartner Inc. .................... 43<br />

Abbildung 5-2: Hype Zyklus aus dem Jahr 2006 ...................................................... 45<br />

Abbildung 5-3: Hype Zyklus aus dem Jahr 2012 ...................................................... 46<br />

VI


Abkürzungsverzeichnis<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

SM<br />

SMM<br />

HTML<br />

IMWF<br />

Social Media<br />

Social Media Marketing<br />

Hypertext Markup Language<br />

Institut für Management- und Wirtschaftsforschung<br />

VII


Hinführung zur Problemstellung<br />

1. Hinführung zur Problemstellung<br />

1.1. Allgemeine Betrachtung<br />

Liest man die Begriffe um die Wortgruppe „Social Media“ oder „soziale Netzwerke“,<br />

so merkt man schnell, dass es sich hierbei um scheinbar neue Medien handelt, die,<br />

aufgrund der technologischen Weiterentwicklung in Form von mobilen Internet sowie<br />

dazu fähigen Endgeräten, die Kommunikation zum einen vereinfachen und zum anderen<br />

neue Wege zum Vertrieb bzw. zur Interaktion mit Kunden von Unternehmen<br />

darstellen.<br />

Allgemein betrachtet stellt also Social Media alle Plattformen dar, mit denen die Nutzer<br />

über verschiedene Kanäle gegenseitig kommunizieren und Informationen austauschen<br />

können. Dass dabei die Betrachtung ausschließlich auf Internetanwendungen<br />

erfolgt, lässt klassische Massenmedien wie Fernsehen und Zeitschriften zunächst<br />

in den Hintergrund fallen.<br />

Im Besonderen wird im Verlauf dieser Arbeit, der Blickwinkel auf die Unternehmen<br />

und deren strategische Ausrichtung im Bereich Social Media/Networking erfolgen.<br />

Bislang findet man unter allen Kritiken die sich dieser Fragestellung annahmen, meist<br />

nur Ratgeber und Ausrichtungstipps (mit guten und schlechten Beispielen), allgemeine<br />

Formulierungen zur weiteren Verwendung und zur Auswertung von erhobenen<br />

Daten. Eine kritische Betrachtung der Thematik erfolgt bisher nur sporadisch, weshalb<br />

diese Thesis genau auf jenen Teil fokussiert wird.<br />

Wie in jüngster Zeit viele Beispiele im Internet zeigen, wird das größte weltweite<br />

Netzwerk von einem Faktor bestimmt: der Zeit. Nirgendwo anders vergeht die Zeit so<br />

schnell wie im Internet und auf keiner anderen technologischen Plattform findet<br />

schneller eine Kommunikation zwischen einzelnen Parteien statt wie hier. Schnelllebigkeit<br />

regiert das Internet und somit entstehen auch Phänomene die im Allgemeinen<br />

als Hype bekannt sind. Schnelles Auftreten und ebenso rasantes Verbreiten von Informationen<br />

satirischer, humoristischer und schockierender Art und Weise, können<br />

innerhalb von wenigen Stunden oder Tagen mehrere Millionen Menschen erreichen.<br />

Natürlich können demensprechend auch andere Inhalte die User erreichen. So zum<br />

Beispiel die Informationen von bestimmten Webseiten und Unternehmensauftritten<br />

sowie deren Interaktion mit ihren Kunden. Besonders dieser Tatbestand trat in jüngster<br />

Zeit vermehrt auf, weshalb sich hier bereits ein anhaltender Trend erkennen lässt:<br />

die Vermischung von Internet als Informationsplattform auf der einen Seite und dem<br />

Internet als Kommunikationsgrundlage auf der anderen. Die Anwender dringen zusehends<br />

tiefer in die eigentliche Geschäftsebene von Unternehmen und kreieren<br />

somit ihr eigenes kleines Geschäft. Kundenbeziehungen und Kundenzufriedenheit<br />

werden so deutlich und konkret wie selten zuvor vermittelt und – das zeigt in welche<br />

Seite 8


Hinführung zur Problemstellung<br />

ökonomische Richtung sich der Markt entwickelt hat – gelangen damit in einen unternehmerischen<br />

Bereich, der bisher eher eine interne Ausrichtung bzw. Festlegung<br />

erfuhr – das Marketing.<br />

1.2. Kritische Betrachtung der Fragestellung<br />

Zunehmend wird in der Wirtschaft der Wunsch nach mehr Kundenorientierung und<br />

Auslegung der geschäftlichen Aktivitäten in Richtung des Konsumenten erweckt.<br />

Durch den Ausbau des Web 2.0 erfolgte eine Welle von neuen Onlinediensten, die<br />

die Barrieren zwischen den Unternehmen und den Kunden verringerten, wenn nicht<br />

sogar vollkommen verbannten. Es findet aktuell ein interaktiver Austausch zwischen<br />

den Parteien statt und zieht somit auch eine Reihe an unerwarteten Konsequenzen<br />

nach sich. Einige davon zogen verheerende Folgen für die Unternehmen und der<br />

Mitarbeiter nach sich, die sich bis dato als Online Marketing Manager verstanden,<br />

aber mit der neuen Materie des Social Media keine Erfahrung hatten. Es entwickelten<br />

sich stillschweigend neue Regeln im Verhalten mit den Konsumenten durch die<br />

Plattformen des sozialen Netzwerks, welche erst nach und nach auch im Konkreten<br />

festgehalten und als „Regeln“ verstanden werden konnten.<br />

Eine weitere Folge der intensivierten Aktivitäten in diesem Bereich, brachte das Aufkommen<br />

von mittlerweile undurchschaubar vielen Diensten die im Internet angeboten<br />

werden, mit sich. Von sozialen Plattformen zur Förderung der individuellen Kommunikation,<br />

über diverse Anbieter von Personal-Rekrutierung bis hin zur Selbstdarstellung<br />

über eigene Homepages und Blogs, bietet das Internet, so wie wir es heute<br />

kennen, nahezu grenzenlose Möglichkeiten sich selbst und das eigene Unternehmen<br />

zu profilieren. Das dabei auch Risiken in der Vermischung der verschiedenen Formen<br />

und der resultierenden Interaktion der Nutzergruppen entstehen, wird bereits<br />

auf den ersten Blick deutlich. Neue Anbieter setzen sich mit neuen, kreativen Ideen<br />

durch und drängen Wettbewerber vom Markt, bis sie selbst zum „Opfer“ der Zeit<br />

werden und von anderen Dienstleistern überholt werden. Ein solcher Kreislauf vollzog<br />

sich bereits vor einigen Jahren, als es um die damalige Internetblase, auch Dotcom-Blase<br />

1 genannt, handelte. Man stufte die Wichtigkeit und Bedeutung des Internets<br />

und der neuen, stark wachsenden Unternehmen mit einer „.com“-Endung der<br />

Internet-Domain zum einen als äußerst wertstabil bis hin zu stark wachsend ein. Basierend<br />

auf diesen Prognosen lagen Homepageaufrufe und deren Besucherzahlen,<br />

die das Interesse von Investoren stärkten. Einher ging dabei auch die Formulierung<br />

des Unternehmensnamen, der allein durch die Beinhaltung „tec“ das Interesse um<br />

ein vielfaches verstärkte. Die Gründe dafür lagen Ende der neunziger Jahre hauptsächlich<br />

darin, dass man mit blindem Vertrauen den Wert von Telekommunikations-,<br />

1 Vgl. online: Aufstieg und Fall des Neuen Marktes, 2009 (15.6.2013)<br />

Seite 9


Hinführung zur Problemstellung<br />

Medien- oder Technologieunternehmen folgte, auch wenn diese nur im Entferntesten<br />

etwas in diesen Branchen zu tun hatten. Allein der Name und die Internetadresse mit<br />

ihrer „.com“-Endung ließen die Anleger suggerieren, dass man sich auf einem aufsteigenden<br />

Investitionsast befinde 2 . Diese Spekulationen wurden bald darauf hin zu<br />

einem so großen Hype um den Neuen Markt, dass sich die Börsenwerte auf dem<br />

europäischen und besonders auf dem amerikanischen Markt explosionsartig vergrößerten<br />

und somit bereits einige Analysten feststellten, dass es sich hierbei um eine<br />

Überbewertung bzw. negative Spekulation handelte. Schnell meldeten zunächst nur<br />

einige kleiner Unternehmen Insolvenzen an, die zum Teil hoch gehandelt worden,<br />

obwohl allein ihr Buchwert nur wenige Immobilien und die vorhandene IT-<br />

Infrastruktur nachwiesen. Des Weiteren brachen nach und nach auch die größeren<br />

Hoffnungsträger zusammen, weshalb ab März 2000 die Kurse massiv anfingen zu<br />

sinken und der letztlich vollends zusammenbrach. Zur Folge hatte diese Fehlbewertung<br />

von Technik-, Medien- und Investitionschancen, dass auf mehrere Jahre hinweg<br />

das Verhältnis in die IT-Branche gestört war und nur zögerlich wieder an Wert gewann.<br />

Genau dieser kurze Abriss in die Geschichte des noch sehr jungen Internets für Privatnutzer,<br />

soll einen Vorgeschmack auf mögliche Entwicklungen in Teilbereichen des<br />

virtuellen sozialen Netzwerkes und deren Vermarktung aufzeigen. Der Börsengang<br />

von Facebook, Twitter, foursquare und Groupon 3 (um nur einen Ausriss zu nennen)<br />

lässt die Erinnerung an die Erfahrungen aus den Anfängen der 2000er Jahre hochkommen.<br />

Auch hier existieren neben den Immobilien und dem geistigen Wert der<br />

Unternehmen kaum real nachweisbare Werte. Somit drängt sich automatisch die<br />

Frage nach dem nächsten Crash dieser zweiten „Dotcom“-Blase namens Social Media.<br />

Der Bezug zu Unternehmen die die Dienste von Social Media-Anbietern nutzen um<br />

„up-to-date“ zu sein, scheint unbestritten keine falsche Entscheidung zu sein. Allerdings<br />

findet vermehrt der Hinweis statt, dass Aktivitäten in diesem Bereich „unbedingt“<br />

stattfinden müssen bzw. eine Nichtbeachtung negative Konsequenzen auf die<br />

betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zur Folge hätte. Ob dies der Realität entspricht<br />

bzw. ob genau damit eine entgegengesetzte Reaktion der Kundschaft nach sich gezogen<br />

wird, soll als Kernfrage dieser Arbeit stehen und aufzeigen, welche Aktivitäten<br />

tatsächlich einen „Sinn“ machen bzw. durch welche Trends sich bereits jetzt die<br />

Nachhaltigkeitswirkung der Online-Kommunikation auszeichnet.<br />

2 Vgl. online: Aufstieg und Fall des Neuen Marktes, 2009 (18.6.2013)<br />

3 Vgl. online: Börsengang, 2011 (18.6.2013)<br />

Seite 10


Hinführung zur Problemstellung<br />

1.3. Zielstellung<br />

Im zweiten Kapitel soll zunächst die Grundlage geschaffen werden, einzelne Begrifflichkeiten<br />

näher zu erläutern und die Zusammenhänge derer (vereinfacht) darzulegen.<br />

Eine klare Differenzierung der einzelnen Plattformen bzw. Anbieter die auf dem<br />

heutigen Markt aktiv sind, wird zwar im nachfolgenden Kapitel einzeln vorgestellt,<br />

jedoch soll bereits vorher eine Übersicht garantieren, dass die weiteren Kapitel in<br />

ihren Zusammenhängen klar strukturiert und verständlich aufgenommen werden<br />

können. Es werden Formulierungen definiert, Beispiele aufgezeigt und Hintergründe<br />

erklärt.<br />

In Kapitel drei werden nun vertieft die Zusammenhänge zwischen den steigenden<br />

bzw. sinkenden Nutzerzahlen und –gruppen aufgezeigt und erläutert. Auch können<br />

bereits vergangene Trends anhand ihrer Lebenskurve genau untersucht werden und<br />

bieten damit die Grundlage zur ersten Prognose der Lebensdauer der im weiteren<br />

Teil des dritten Kapitels vorgestellten Social Media-Plattformen. Die Auswahl der<br />

vorgestellten vier Plattformen stellt nicht nur die größten ihrer Art dar, sondern auch<br />

die jeweilig führenden Unternehmen in ihrem Segment. Beiläufig entsteht dadurch<br />

auch ein Maßstab an Dienstleistern, die heutzutage nunmehr den aktuellen Stand<br />

der beliebtesten Netzwerke darstellen. Über die Kommunikationsplattform Facebook<br />

zu dem Schnellnachrichtendienst Twitter, hin zum beliebtesten Anbieter für Karriereund<br />

Job-Netzwerker bei Xing. Abgeschlossen wird das Kapitel durch die Vorstellung<br />

der größten Videoplattform im Internet: Youtube.<br />

Nachdem bis zu diesem Zeitpunkt alle Grundlagen für das Verständnis, die Nutzbarkeit<br />

und die Vor- und Nachteile der einzelnen Netzwerke vorgestellt worden sind,<br />

geht es im vierten Kapitel nun um das schrittweise Herangehen zu der eigentlichen<br />

Kernfrage dieser Bachelor-Thesis, nämlich um herauszufinden, welche unternehmerischen<br />

Aspekte die einzelnen Netzwerke zum einen bei korrekter Anwendung erfüllen<br />

können und zum anderen welchen Nutzen sie im Allgemeinen erfüllen.<br />

Anschließend findet im fünften Kapitel die kritische Reflexion der Anwendungen im<br />

Bezug auf das Unternehmen statt. Einige Beispiele werden vorgestellt und dienen<br />

damit als Anschauungsmaterial für gute und schlechte Exempel in der Wirtschaft um<br />

somit als eine Art Ratgeber für branchenfremde Unternehmen zu fungieren. Eine detaillierte<br />

Auswertung der Nutzerzahlen sowie der Aufmerksamkeitsphasen von den<br />

Plattformen und des Marktes im Allgemeinen, dienen als Grundlage für das Verständnis<br />

von zukünftigen Trends, neuen Plattformen und Wegen die das Internet und<br />

die elektronische Kommunikation für die Menschen bereithält.<br />

Im Anschluss folgt das vorletzte Kapitel mit der Vorausschau auf die Entwicklung des<br />

Marktes und der damit verbundenen Antwort auf die Kernfrage, ob und wenn ja wann<br />

Seite 11


Hinführung zur Problemstellung<br />

bzw. in welcher Art und Größenordnung die Netzwerkblase zu platzen droht. Neben<br />

der subjektiven Weitsichtigkeit im Hinblick auf das Entstehen neuer Dienstleistungsanbieter<br />

und der sich damit veränderten Marktlage, werden Lösungsansätze für mittelständige<br />

Unternehmen unterbreitet, besonders fokussiert durch eher mittel- bis<br />

langfristige Hinweise. Eine Erklärung weshalb hier kurzfristige Potentiale ausgeschlossen<br />

werden, begründet sich in der eigentlichen Betrachtung der längeren Zeiträume<br />

für die Entwicklung und Durchführung von Aktivitäten im Social Media-<br />

Bereich.<br />

Im siebten und damit letzten Kapitel folgt nunmehr das Fazit dieser Bachelor-Thesis<br />

mit dem Rückblick auf die vergangenen Erfahrungen, die heutigen Erkenntnisse und<br />

die zukünftigen Entwicklungen. Vorab kann man allerdings schon sagen, dass eine<br />

ultimative Quintessenz respektive ein Masterplan nicht als Allheilsbringer genannt<br />

werden wird. Zum einen bietet dazu der Umfang der Thesis ungenügend Spielraum<br />

um diese Frage ohne Restzweifel zu beantworten, zum anderen liegt es dem Unterzeichner<br />

fern, oberflächliche Ratschläge für Unternehmen zu erteilen, ohne über deren<br />

individuellen Bedürfnissen bzw. Anliegen und Wünsche zu urteilen. So branchenunterschiedlich<br />

sich die Aktivitäten im Allgemeinen für Unternehmen differenzieren,<br />

so mannigfaltig sind auch die Handlungsfelder im sozialen Netzwerk.<br />

Seite 12


Begrifflichkeit Social Media<br />

2. Begrifflichkeit Social Media<br />

Grundsätzlich ist zur Unterscheidung der verschiedenen Begrifflichkeiten eine genaue<br />

Definierung erforderlich. Social Media wird ins Deutsche ziemlich naheliegend<br />

mit sozialen Medien übersetzt und stellt in seiner Gesamtheit alle digitalen Techniken<br />

und Medien dar, mit denen die Benutzer kommunizieren können, Inhalte erstellen<br />

und austauschen 4 . Weiterführend wird diese grobe Beschreibung durch KAPLAN und<br />

HAENLEIN in zwei große Bereiche unterteilt: zum einen das Social Media 5 , welches<br />

mit dem führenden Ziel der Kommunikation beschrieben wird und zum anderen das<br />

Social Media, was zwar dem Sinne der Kommunikation entspricht aber die Inhalte<br />

die vom Nutzer generiert und bearbeitet werden sowie der Austausch selbigen im<br />

Anschluss stattfindet, hierbei stärker fokussiert sind 6 . Besonders durch die letztere<br />

Einteilung gelangt man schnell zum Begriff des User-Generated-Content (engl. „nutzergenerierte<br />

Inhalte“), was im engeren Sinne nur für Inhalte von Diensten steht, die<br />

ausschließlich von ihren Benutzern generiert wird. Dazu zählen insbesondere das<br />

Kommentieren und Hochladen von Videos auf dementsprechenden Portalen, z. B.<br />

Youtube oder MyVideo. Des Weiteren gibt es auch die Möglichkeit Podcasts 7 zu erschaffen<br />

und damit den Nutzern die zeitunabhängige Verfügung von Medienbeiträgen<br />

zu gewährleisten. Die zunehmende Bedeutung und Erscheinung von Social Media<br />

als Kommunikations- und Informationsebene wird auch durch den Hinblick auf die<br />

mediale Kommunikationsprinzipien deutlich, wodurch aus dem Monolog (bezeichnet<br />

als „one to many“, also ein Inhaltsersteller lässt die Informationen für viele zugängig<br />

z. Bsp. durch das Erstellen einer Homepage) ein sozio-medialer Dialog entsteht<br />

(„many to many“, also die interaktive Auseinandersetzung von Vielen für viele Nutzer)<br />

8 . Die klassische „one to one“-Kommunikation wird aber nach wie vor auch in<br />

großen Netzwerken integriert, so dass als Nachfolger der Email und der SMS nun<br />

das Instant Messeging und sogenannte social Plug-in’s das persönliche Austauschen<br />

untereinander wesentlich vereinfacht. Auch das Telefon (Handy) findet damit einen<br />

neuen Weg über das Internet verbunden zu werden und so durch Programme wie<br />

skype auch Gespräche online zu führen (mit oder ohne Videofunktion).<br />

Social Media wird oft auch als „Web 2.0“ bezeichnet, weshalb hier eine Abgrenzung<br />

erfolgen muss, um Verwechselungen auszuschließen bzw. um die genaue Konstellation<br />

der beiden Begriffe zueinander herzustellen. Der Ausdruck „Web 2.0“ tauchte<br />

erstmals im Jahr 2003 bei einer Publikation von Tim Berners-Lee, dem Erfinder der<br />

HTML und Begründer des World Wide Webs, auf, erfuhr allerdings damals keiner<br />

4 Vgl. online: Social Media im Duden, 2013 (15.6.2013)<br />

5 Vgl. KAPLAN; HAENLEIN, 2010, S. 59-68<br />

6 Vgl. ALBY, 2007, S. 90ff<br />

7 Podcasts stellen abonnierbare Mediendateien in Form von Audio und/oder Video dar.<br />

8 Vgl. online: Kommunikationsprinzipien, 2013 (15.6.2013)<br />

Seite 13


Begrifflichkeit Social Media<br />

besonderen Aufmerksamkeit weshalb es noch zwei Jahre dauerte, bis Tim O’Reilly<br />

(Softwareentwickler) den ausschlaggebenden Impuls für die Verbreitung des Begriffs<br />

durch sein Statement erbrachte: 9<br />

„Das Web 2.0 ist die Geschäftsrevolution in der Computerindustrie, hervorgerufen<br />

durch die Verlagerung ins Internet als Plattform, und ein Versuch, die Regeln für den<br />

Erfolg auf dieser neuen Plattform zu verstehen.“ 10<br />

Dem Grunde nach verstand O’Reilly zum damaligen Zeitpunkt die Veränderung des<br />

Internets hin zum weiterentwickelten und veränderbaren Zustand der Inhalte von<br />

Diensten und Erstellern. Genau diese Weiterentwicklung spiegelt auch die Definition<br />

von Web 2.0 wieder, als das man im Allgemeinen sagt, dass der technische Fortschritt<br />

sowie die Integration von Mitteln und Plattformen zum Austausch von Nutzern<br />

bereitgestellt wird. Der soziale Aspekt, wodurch auch der Begriff Social Media letztlich<br />

entstand, entwickelte sich aus den vielen verschiedenen Plattformen, die auf die<br />

sozio-mediale Kommunikation und Kollaboration aufbauen. Eine Verdeutlichung der<br />

Übernahme bzw. des steigenden Interesses von Social Media wird in der Abbildung<br />

2-1 sichtbar. Zum heutigen Zeitpunkt kann man sagen, dass sich der Begriff Social<br />

Media durchgesetzt hat und es nur eine Frage der Zeit ist, bis das Web 2.0 völlig in<br />

SM übergeht.<br />

Abbildung 2-1: Suchanfragen für „Web 2.0“ (blau) und „social media“ (rot) im zeitlichen Verlauf<br />

der Jahre 2005 bis heute<br />

(Quelle: http://www.google.de/trends , 21.07.2013)<br />

9 Vgl. online: Begriffsabgrenzungen, 2013 (17.7.2013)<br />

10 Vgl. online: O’REILLY, übersetzt, 2006 (15.7.2013)<br />

Seite 14


Begrifflichkeit Social Media<br />

Als Nachfolger des Web 2.0 sei hier noch das Konzept des Semantischen Web’s erwähnt.<br />

Es gilt als Wegbereiter für die zukünftige Weiterentwicklung des aktuellen<br />

World Wide Webs und wird in Anlehnung an die Benennung des Web 2.0 auch gern<br />

als Nachfolger „Web 3.0“ verstanden. Gemeint ist damit die Verständigung und die<br />

Schlussfolgerungen von Informationen auf Basis ihrer Bedeutung für die Anwender.<br />

So zum Beispiel können Informationen heutzutage nur von Menschen verstanden<br />

werden. Eine Verarbeitung im Hinblick auf die Komplexität der Informationen ist nicht<br />

durch die derzeitigen Computer möglich, wodurch besonders durch die rasant wachsenden<br />

Inhalte Informationen verloren gehen bzw. falsch gedeutet werden und die<br />

Erkenntnis der Zusammenhänge nicht existiert. Ein naheliegendes Forschungsgebiet<br />

ist das der Künstlichen Intelligenz.<br />

Seite 15


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

3. Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

3.1. Allgemeine Übersicht<br />

Betrachtet man die Vielfältigkeit und die Nutzerzahlen bzw. Suchanfragen von sozialen<br />

Netzwerken, so erkennt man schnell, dass sich kaum noch eine Lücke erahnen<br />

lässt, in welchem Bereich es noch keinen Anbieter zum Anmelden und zum Austausch<br />

von eigenen Informationen gibt. Aus dem Grund ist es notwendig eine geeignete<br />

Auswahl an Netzwerken zu treffen, um zum einen die verschiedenen Nutzergruppen<br />

und deren Interaktionsverhalten aufzuzeigen und zum anderen für die Vereinfachung<br />

und die Anschaulichkeit den Überblick zu gewährleisten.<br />

Abbildung 3-1: Überblick über die bekanntesten Netzwerke<br />

(Quelle: Statista online, 2013)<br />

In Abbildung 3-1 lässt sich deutlich erkennen, welchen Stellenwert das bekannteste<br />

und mittlerweile größte Netzwerk der Welt namens Facebook eingenommen hat. Die<br />

Bekanntheit hat zur Schlussfolgerung, dass auch viele Menschen damit indirekt oder<br />

direkt in Kontakt kommen. Nur 4% konnten bei dieser Befragung mit dem Schlagwort<br />

Facebook nichts anfangen und stellen damit einen äußerst geringen Anteil der Bevölkerung<br />

dar, die nicht affin genug sind, um sich mit neuen Medien auf diesem Be-<br />

Seite 16


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

reich auseinanderzusetzen. Nimmt man zur Bekanntheit auch die Relation derjenigen<br />

zur Hand die auch bei Facebook angemeldet sind, so liefert BITKOM in ihrer<br />

Studie zur „repräsentativen Untersuchung zur Nutzung sozialer Netzwerke im Internet“<br />

im Jahr 2011 einen Wert von 45% derjenigen, die bei der Befragung angeben<br />

haben, angemeldet und aktiv zu sein 11 .<br />

3.2. Differenzierung der Nutzergruppen<br />

Anhand der zurückliegenden rasanten Entwicklung des Internets und der Möglichkeit<br />

auch mobil zu jeder Zeit online zu sein und Daten abzurufen, ist es nicht verwunderlich,<br />

dass auch nahezu alle Altersgruppen jedes Lebensabschnittes diese Dienste<br />

nutzen. Somit leitet sich der erste Faktor für die Differenzierung der Anwender nach<br />

der Demographie ab.<br />

Im Ergebnis einer Untersuchung der AWA 12 konnte 2013 festgestellt werden, dass<br />

durchschnittlich 73% aller Einwohner Deutschlands das Internet nutzen. Dabei wurde<br />

auch eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den letzten 10 Jahren festgestellt, die<br />

sich dahingehend äußert, als dass im Jahre 2003 die Nutzung noch bei 43% lag und<br />

sich besonders auch die Generation über 65 Jahre von sechs auf 29% steigerte.<br />

Abbildung 3-2: Internetnutzung im Zeitverlauf<br />

(Quelle: Bruttel, AWA 2013, Generationsspezifische Mediennutzung, S. 5)<br />

11 Vgl. online: Bitkom 2011, HUTH et alia, 2011 (21.7.2013)<br />

12 Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse<br />

Seite 17


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

In der Abbildung 3-2 lässt sich weiterhin auch die stetige Zunahme der zusammengefassten<br />

Generationen der 14- bis 64-Jährigen feststellen. Im Hinblick auf die folgenden<br />

Jahre kann man eine geringe Steigerung in allen übergreifenden Generationen<br />

erwarten und stützt damit die Thesen der Delphi-Studie von 2009, die besagt,<br />

dass ein Anteil von 95% der erwachsenen Bevölkerung von Deutschland, das Internet<br />

aktiv im frühesten Zeitraum zwischen 2015 und 2024 nutzen wird. Die dabei befragten<br />

Informations- und Kommunikationstechnik- sowie Medienexperten sehen dabei<br />

sogar die ersten fünf Jahre der genannten Zeitspanne als Eintrittszeitpunkt für die<br />

regelmäßige und aktive Nutzung des Internets 13 .<br />

Damit gehen auch die Nutzungsschwerpunkte der diversen Generationen einher:<br />

Während bei den 14- bis 19-Jährigen die Unterhaltungs- (95%) und Kommunikationszwecke<br />

(93%) deutlich im Vordergrund stehen und mit zunehmenden Alter uninteressanter<br />

(30-39 Jahre nur noch mit 75% bzw. 64%) werden, steigt das Informationsbedürfnis<br />

der über 20 Jahre alten Bevölkerungsschicht bis zum 50sten Lebensjahr<br />

an, bevor es auch hier stagniert bzw. im Bereich der über 71-Jährigen wieder<br />

abfällt. Als Unterhaltungszwecke können hierbei namenhaften Videoplattformen wie<br />

Youtube und MyVideo gesehen werden, ebenso ist die Teilnahme an Onlinespielen<br />

und der Musikkonsum zu betrachten. Kommunikationsabsichten lassen sich durch<br />

soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Xing realisieren und ermöglichen dabei<br />

den andauernden Austausch von privaten und öffentlichen Informationen sowie die<br />

Möglichkeit auch neue Anwender kennenzulernen. Den Fall der reinen Chatoption<br />

bieten auch viele andere Onlinedienste an, die zusammenfassend unter Instant<br />

Messenger benannt werden können. Das der Informationswille und die Neugier nach<br />

Nachrichten aus aller Welt, unterschiedlichsten Branchen und Bereichen die Anwender<br />

erst ab dem circa 20sten Lebensjahr – und ab dem 30sten Lebensjahr sogar mit<br />

80% führend – interessant wird bzw. die wichtigere Beschäftigung beim aktiven Surfverhalten<br />

darstellt, dürfte auf die reifere Lebenseinstellung und die private Familienund<br />

Lebenssituation zurückzuführen sein.<br />

Des Weiteren spielt neben dem Alter auch das Geschlecht eine wichtige Rolle in der<br />

Internetnutzung. Die ARD/ZDF-Onlinestudie ergab, dass mit beidgeschlechtlicher<br />

Nutzung die Steigerung im Verlauf der letzten zehn Jahre deutlich ist und sich 2012<br />

auf einem Niveau von 81,5% der Männer und 70,5% der Frauen bewegt. Damit ist<br />

die Spanne bei den Geschlechtern seit 2003 (Männer: 62,5%, Frauen: 45,2%, Differenz:<br />

17,3%) auf genau 11% gesunken 14 und wird voraussichtlich auch den Trend<br />

weiterhin verfolgen, die Lücke zu verringern.<br />

13 Vgl. online: Delphi-Studie 2030, S 27, 2009 (24.7.2013)<br />

14 Vgl. online: Internetnutzung nach Geschlecht, 2013 (24.7.2013)<br />

Seite 18


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

Die Kombination aus Geschlecht und Alter verdeutlicht aber auch klare Marketingausrichtung<br />

und gezielte Ansprachen auf die jeweiligen Gruppen. So spricht man<br />

beispielsweise vom Internet-Gender-Gap 15 (deutsch: Internet-Geschlechterkluft)<br />

wenn man die Altersklassen nach ihren Geschlechtern vergleicht. In der ARD/ZDF-<br />

Onlinestudie sieht man deutlich, dass der Geschlechtsunterschied bei der Internetnutzung<br />

von 14- bis 19-Jährigen kaum vorhanden bzw. vernachlässigbar ist. Umso<br />

älter die zu betrachtenden Generationen allerdings werden, desto deutlicher zeichnet<br />

sich dieser „Gap“ aus. Männer sind dabei immer mit dem höheren Anteil der Internetnutzung<br />

vertreten, was schließen lässt, dass die Affinität mit Elektronikartikeln wie<br />

Smartphones, Tablets sowie Laptops und der beruflichen Tätigkeit einen Faktor bilden,<br />

weshalb ihnen besonders ältere weibliche Generationen nachstehen 16 .<br />

Abbildung 3-3: mobile Internetnutzung<br />

(Quelle: statista.de, Accenture, 2013)<br />

Besonders der mobile Zugang in das Internet hat in den Jahren seit 2008 erheblich<br />

den Informationskonsum via Smartphone und Tablets verstärkt und führt mittlerweile<br />

dazu, dass jede vierte mobile Internetrecherche nach Produkten und Dienstleistungen<br />

zum Kauf generiert wird 17 . Besonders stark werden dabei Produktvergleich- bzw.<br />

Preisvergleichsseiten aufgerufen und dienen dem Konsumenten zur Orientierung am<br />

Markt. Damit werden also offline-Einkäufe, sprich der normale Konsum über den Einzelhandel<br />

vor Ort, verstärkt durch das mobile Preisvergleichen und dem Suchen<br />

15 Vgl. online: Internet-Gender-Gap, 2013 (23.7.2013)<br />

16 Vgl. online: Männerdomäne, 2013 (23.7.2013)<br />

17 Vgl. online: Produktsuche, 2013 (24.7.2013)<br />

Seite 19


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

nach dem günstigsten Anbieter, dem besten Produkt respektive der besten Dienstleistung<br />

immer häufiger im Onlinebereich ausgeführt und stellen damit eine große<br />

Herausforderung für den Einzelhandel dar 18 . Eine Konsequenz für viele Einzelhändler<br />

ist bereits der Verlust des Offlinegeschäfts, der, wenn er ohne die Verlagerung ins<br />

Internet und die Nutzung neuer Ressourcen, auch in letzter Instanz mit der Schließung<br />

des Ladenlokals verbunden sein kann. Eine Eliminierung des Einzelhandels ist<br />

mit Sicherheit in ländlichen Gegenden vereinzelt aufzufinden, während im urbanen<br />

bzw. suburbanen Bereich einer Stadt das Onlinegeschäft sogar den Einzelhandel<br />

verstärken kann und somit nicht zu einer Bedrohung wird, sondern vielmehr die Geschäftsbreite<br />

ausweiten kann und für eine Expansion sorgen kann 19 . Im gleichen<br />

Atemzug geht der angesprochene Preisvergleich und –kampf einher, der dazu führt,<br />

dass sich der Konsument dauerhaft über die Veränderung am Markt von Preisen und<br />

Verfügbarkeiten informieren.<br />

3.3. Entwicklung der Nutzerzahlen allgemein<br />

Betrachtet man die sozialen Netzwerke wie sie sich heute darstellen in ihrem Bestand<br />

an Nutzern bzw. der Entwicklung von Seitenaufrufen, Neuanmeldungen (und<br />

auch Abmeldungen), so lässt sich ein Trend ganz besonders darstellen: Es findet<br />

eine flächendeckende Steigerung statt. Zwar unterliegen kleinere Netzwerke den<br />

Großen und werden zum Teil auch von ihnen „verschlungen“, jedoch halten sich<br />

auch eine größer Anzahl von Nischen-Netzwerken am Markt.<br />

Um im Nachfolgenden den Fokus auf die gewählten Netzwerke zu gewährleisten und<br />

sicherzustellen, dass keine weiteren Netzwerke in die Untersuchung miteinfließen,<br />

werden nun bei der Betrachtung der Nutzerzahlen die sozialen Netzwerke Facebook,<br />

Twitter, Xing und Youtube herangezogen.<br />

Beginnend mit dem aktuell größten und wohl einflussreichsten Netzwerk Facebook,<br />

offenbart sich die weitreichende Wirkung und sprichwörtliche Vernetzung. Mit einem<br />

derzeitigen Stand (15. Juni 2013) von 1,06 Mrd. angemeldeten Nutzern 20 befindet<br />

sich damit jeder Siebte bei Facebook, weltweit. Deutschland zeigt sich mit 26 Mio.<br />

Nutzern zum Stichtag ebenso unter den Top 10 (Platz 10) wie Frankreich (Platz 9 mit<br />

28 Mio.) und Großbritannien (Platz 6 mit 34 Mio.) als Mitgliedsstaaten der EU 21 .<br />

Im Verlauf der letzten dreieinhalb Jahre stieg die Anzahl der Nutzer, die sich mindestens<br />

einmal im Monat bei Facebook mit ihrem Profil angemeldet haben um das<br />

knapp Fünffache an.<br />

18 Vgl. online: Einzelhandelprobleme, 2013 (24.7.2013)<br />

19 Vgl. online: Onlineshops, Offlineshops, 2013 (24.7.2013)<br />

20 Vgl. online: Nutzerzahlen Facebook, 2013 (24.7.2013)<br />

21 Vgl. online: ebenda<br />

Seite 20


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

Abbildung 3-4: Facebook-Anmeldungen von Nutzern, min. einmal im Monat<br />

(Quelle: statista, allfacebook.de, 2013)<br />

Während bei Facebook die Kommunikation im Vordergrund steht und damit der eigentliche<br />

Informationsgedanke des Internets eher in den Hintergrund verlagert wird,<br />

verhält sich der Kurz- bzw. Schnellnachrichtendienst Twitter etwas anders als soziales<br />

Netzwerk, so sieht es Twitter als Unternehmen selbst 22 . Zwar werden hier auch<br />

Beziehungen zu Kontakten ge- und verknüpft, allerdings stehen diese meist in beruflicher<br />

Beziehung, was durch über 45% der Nutzer einer Umfrage bestätigt wurde 23 .<br />

Aufgrund dieser Tatsache scheinen die Beliebtheit und damit auch die Anzahl der<br />

Nutzer geringer zu sein, wenngleich auch hier Zahlen stetig steigen. So besitzen in<br />

Deutschland rund 825.000 Menschen (Stand: November 2012) einen Twitter-<br />

Account über den sie sich mindestens einmal im Monat anmelden und aktiv twittern<br />

(deutsch: zwitschern) 24 . Noch im Jahr 2011 gab es nur knapp 500.000 deutsche Accounts,<br />

wodurch eine Steigerung von über 50% erreicht wurde 25 . Legt man sich die<br />

Bereitstellung des deutschen Twitter-Dienstes ab November bzw. Dezember 2009<br />

zugrunde, so erkennt man, dass sich auch dieser Dienst nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />

mittlerweile stabilisiert hat und nun weiter ausgebaut wird. Anders als beispielsweise<br />

bei Facebook, konzentrieren sich die Nutzer allerdings mehr auf ihren<br />

eigenen Informationskonsum als darum, auch interessante Neuigkeiten (man spricht<br />

auch von Content, also eine Beitragserstellung mit Inhalten wie Text, Bild, Video oder<br />

Links zu externen Seiten) selbst weiterzugeben. Dies wurde auch im Zuge einer<br />

22 Vgl. online: Twitter is information, 2013 (24.7.2013)<br />

23 Vgl. online: Twitter im Beruf, 2013 (25.7.2013)<br />

24 Vgl. online: aktive Twitter’er, 2013 (26.7.2013)<br />

25 Vgl. online: ebenda<br />

Seite 21


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

Nutzungsverhaltensuntersuchung bestätigt: 10% der Twitternutzer produzieren 90%<br />

aller vorhandenen Tweets (Beiträge) 26 . Zum Vergleich dienen andere soziale Netzwerke<br />

wie Facebook oder Google plus, wo etwa 30% des Inhalts von den aktivsten<br />

10%-Nutzern erstellt wird 27 . Damit wird klar, dass sich Twitter im Gegensatz zu konservativen<br />

sozialen Netzwerken anders verhält, indem es mehr Wert auf den ständigen<br />

Informationsgehalt und dessen Verbreitung legt.<br />

Um an die beruflichen Absichten vieler Nutzer anzuschließen, bietet es sich an, die<br />

Nutzerzahlen von Xing, einer sozialen Netzwerkplattform zur Verknüpfung und Verwaltung<br />

von beruflichen Kontakten (aber auch privaten Personen), vorzustellen.<br />

Während alle anderen, hier betrachteten Netzwerke ihren Sitz und damit auch die<br />

Gründung in den Vereinigten Staaten haben, wurde Xing als deutsches Unternehmen<br />

2003, damals noch als openBC (open Business Club), gegründet 28 . Die Nutzerzahlen<br />

verhalten sich im Vergleich zu den Großen eher zurückhaltend: In absoluten<br />

Zahlen werden zum Stichtag 30.09.2012 weltweit 12,65 Mio. Mitglieder gezählt. Im<br />

deutschsprachigen DACH-Raum 29 entspringen ca. 5,91 Mio. Mitglieder 30 . Die Unternehmenseigenen<br />

Mediadaten berichten zum Zeitpunkt Mai 2013 eine Mitgliederanzahl<br />

von 6,2 Mio. Menschen im DACH-Raum, davon sind 5,2 Mio. in Deutschland<br />

gemeldet 31 . Demographische Unterscheidungen werden durch das Geschlecht und<br />

die Altersstruktur ersichtlich gemacht und präsentieren zu 62% männliche Mitglieder.<br />

Noch etwas mehr männlichen Anteil spiegelt die Geschlechterverteilung bei der mobilen<br />

Nutzung von Xing wieder: hier sind es 68,5% Männer die auch unterwegs ihr<br />

Profil überprüfen und aktiv werden. Dass die Mehrheit der Mitglieder beider Geschlechter<br />

zwischen 20 und 29 Jahren alt ist (25%), überrascht ebenso wenig wie die<br />

Tatsache, dass knapp die Hälfte (49%) aller Nutzer zwischen 20 und 39 Jahren ist 32 .<br />

Der Unterschied zu anderen sozialen Netzwerken besteht zum einen darin, dass es<br />

sich ausschließlich um berufliche Kontakte und Karrierechancen handelt, mit denen<br />

man sich verknüpft und zum anderen, dass man bei der Anmeldung vor die Wahl<br />

gestellt wird, einen kostenpflichtigen Account anzulegen um den vollen Bearbeitungs-<br />

und Kontakierungsumfang zu erhalten oder ob man sich für die kostenlose<br />

Variante entscheidet, bei der man nur begrenzt agieren kann. Naturgemäß unterscheiden<br />

sich die individuellen Präferenzen stark, weshalb in Abbildung 3-5 das Mitgliederwachstum<br />

einmal für die Anzahl der zahlenden Mitglieder und das aller<br />

26 Vgl. online: aktive Twitternutzer, 2013 (23.7.2013)<br />

27 Vgl. ebenda<br />

28 Vgl. online: Xing ist deusch, 2013 (23.7.2013)<br />

29 Als DACH-Raum wird werden die größten Teile des deutschsprachigen Raums der Länder<br />

Deutschland (D) –Österreich (A) und der Schweiz (CH) bezeichnet.<br />

30 Vgl. online: Xing-Mitglieder, 2013 (23.7.2013)<br />

31 Vgl. online: XING-Deutschland aktuell, S. 4, 2013 (24.7.2013)<br />

32 Vgl. ebenda, S. 6<br />

Seite 22


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

Mitglieder ersichtlich gemacht wird. Zu erkennen ist, dass zwar nach wie vor ein<br />

Wachstum von zahlenden (und dementsprechend auch nichtzahlenden) Mitgliedern<br />

zu ver-<br />

Abbildung 3-5: Wachstumsdifferenzen bei XING<br />

(Quelle: socialmediastatistik.de, abgerufen am 28.07.2013)<br />

zeichnen ist, jedoch der prozentuale Anteil kleiner wird. Das lässt bereits frühzeitig<br />

auf eine Wende des Wachstums schließen und prognostiziert damit den Fall, der bereits<br />

für andere aus Deutschland stammende soziale Netzwerke vorhergesagt wurde<br />

bzw. in einigen Fällen auch eingetreten ist: In Form des Abwärtstrends bis hin zur<br />

Schließung (wenn auch bisher nur angekündigt für die kompletten VZ-Netzwerke 33 ).<br />

Zum Abschluss für die Übersicht der Nutzerzahlen folgt die Videoplattform Youtube,<br />

auf der die Benutzer sich anmelden, ihre Videos hochladen und andere Videos sehen,<br />

bewerten und kommentieren können. Letztere Funktionen können auch nicht<br />

angemeldete Nutzer machen. Seit der Gründung 2005 verhält sich die Entwicklung<br />

der Seitenaufrufe, Anmeldungen und das Hochladen von Videos im rasanten Maße.<br />

Zurzeit weist die Homepage von Youtube ihre eigenen Zuschauerzahlen folgendermaßen<br />

aus 34 :<br />

33 Vgl. online: Schließung SchülerVZ, 2013, 15.8.2013)<br />

34 Vgl. online: Zuschauerzahlen Youtube, 2013 (15.8.2013)<br />

Seite 23


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

Pro Monat besuchen über 1 Milliarde Nutzer die Videoplattform und sehen dabei<br />

mehr als 6 Milliarden Stunden Videomaterial. Hochgeladen werden dabei pro Minute<br />

über 100 Stunden Videomaterial 35 . Da Youtube selbst keine Zahlen über die Anzahl<br />

von angemeldeten Nutzern in Deutschland verfügbar machen kann 36 , können nur<br />

Daten zur Nutzung herangezogen werden, die die Seiten- bzw. Videoabrufe erkenntlich<br />

machen. Ausgewiesen wurden für das erste Halbjahr 2012 38 Mio. monatlich<br />

aktive Nutzer 37 . Dass Youtube als Social Media Kanal fungiert und sich einer überdurchschnittlichen<br />

Beliebtheit erfreut, zeigen auch die Umfrageergebnisse der IMWF<br />

und Faktenkontor, welche in Abbildung 3-6 durch die Ausweisung der verschieden<br />

Bundesländer vorgestellt werden.<br />

Abbildung 3-6: Youtube-Nutzer unter SM-Affinen<br />

(Quelle: statista.de, IMWF, Faktenkontor, 2013)<br />

35 Vgl. online: Youtube-Zahlen, 2013 (15.8.2013)<br />

36 Vgl. online: Youtube Deutschland ohne Nutzerzahlen, 2013 (13.8.2013)<br />

37 Vgl. online: Videoaufrufe für das erste Halbjahr 2012, 2013 (13.8.2013)<br />

Seite 24


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

Einen Durchschnitt kann man damit leicht errechnen und bekommt als Ergebnis,<br />

dass knapp 84% der Social Media Nutzer auch Youtube als Plattform benutzen.<br />

3.4. Auffälligkeiten von vorangegangenen Online-Trends<br />

Besonders seit der Zeit, nachdem das Web 2.0 zahlreichen Internetnutzern die Möglichkeit<br />

zur Verfügung stellte, eigene Inhalte zu promoten bzw. durch die Eröffnung<br />

von neuen Plattformen und Kanälen, sich selbst vorzustellen, kam es immer wieder<br />

zu Erscheinungen im Internet, die nachfolgend als Trend bezeichnet werden können.<br />

Einige von ihnen hielten sich länger an der Oberfläche und wurden sogar so medienwirksam,<br />

dass die Protagonisten mitunter finanzielle Effekte spürten.<br />

In diesem Zuge soll zum Hinleiten der Kernfrage nach einer Wiederholung von möglichen<br />

Dotcom-Szenarien untersucht werden, welche Schicksale sich bereits in den<br />

letzten zehn Jahren ereigneten, die einen Vorgeschmack auf die zukünftige Entwicklung<br />

von – speziell – Social Media Diensten geben können. Dazu zählen insbesondere<br />

auch Internetpräsenzen die sich durch ihre Größe und Reichweite anfangs einen<br />

Namen machen konnte, jedoch im Verlauf der Zeit durch Managementfehler an Bedeutung<br />

verloren.<br />

Als internationale Plattform war MySpace eines der ersten sozialen Netzwerke, die<br />

es geschafft hatten, ihren Mitgliedern die Möglichkeit einzuräumen, ihre eigene Profilseite<br />

zu erstellen, zu editieren und sich mit anderen Nutzern zu verbinden. Bereits<br />

bei der Gründung von MySpace im Jahr 2003 zeichnet sich ein rasantes Wachstum<br />

ab, welches bis Juli 2005 ein tägliches Wachstum um bis zu 230.000 neue Mitglieder<br />

pro Tag mit sich brachte. Dass MySpace das Interesse von diversen Medienkonzernen<br />

erntete, erscheint bei dieser Anzahl von Neuanmeldungen nicht sonderlich. So<br />

wurde 2005 MySpace für 580 Mio. US-Dollar verkauft und entwickelte sich bis September<br />

2009 mit über 267 Mio. Mitglieder zum (zweit-) größten damaligen Netzwerk.<br />

Der Konkurrent Facebook überholte die Mitgliederanzahl bereits im Jahr zuvor. Entgegen<br />

der eingeschlagenen Taktik, MySpace für Musik, Onlinespiele und Videos zu<br />

etablieren 38 , sanken die Nutzerzahlen sehr deutlich. Bis März 2011 waren nur noch<br />

63 Mio. Mitglieder angemeldet. Zuletzt meldeten sich ca. zehn Mio. Mitglieder täglich<br />

von MySpace ab und lieferten damit die Möglichkeit für die Konkurrenz (Twitter, LinkedIn)<br />

am Netzwerk vorbeizuziehen 39 . Besonderen Anlass zur Kritik wurde von Datenschützern<br />

hervorgerufen. Diese kritisierten nicht nur eine desaströse Sicherheitspolitik<br />

der Internetseite als solche, sondern auch verschiedenste Probleme mit gefälschten<br />

Kontodaten (sogenannte Fakeaccounts), technischen Schwierigkeiten in<br />

38 Vgl. online: MySpace’s Ideen, 2010, (12.8.2013)<br />

39 Vgl. online: MySpace verliert Mitglieder, 2011 (12.8.2013)<br />

Seite 25


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

der Erreichbarkeit und Tatsache, dass private Kontaktdaten ohne größere Hindernisse<br />

ausspioniert werden konnten und verkauft worden 40 .<br />

Abbildung 3-7: Suchinteresse bei Google nach „MySpace“, weltweit<br />

(Quelle. google.de/trends, 2013)<br />

Betrachtet man bei MySpace die Aussichten für die Zukunft, so kann man als Indikator<br />

das Suchinteresse bei Google heranziehen, welches in der Abbildung 3-7 verdeutlicht<br />

wird. Während noch in den Jahren 2007-2009 reges Interesse vorherrschte,<br />

kann man zum heutigen Standpunkt davon ausgehen, dass der Abwärtstrend nicht<br />

mehr aufzuhalten sein wird und der Untergang der einst größten sozialen Netzwerkplattform<br />

geebnet ist. Die Lebensdauer wird unter diesen Umständen und ohne weiteren<br />

Zuwachs an neuen Mitglieder nicht die zehn-Jahres-Grenze überschreiten.<br />

Managementfehler scheinen hier die Ursache zu sein 41 , die verantwortlich für den<br />

Untergang von MySpace sind.<br />

Ein weiteres Beispiel für das Zusammenbrechen von ehemaligen großen Netzwerken<br />

stellen die VZ-Netzwerke – im Besonderen für den deutschsprachigen Raum –<br />

dar. Nach der Gründung im Jahr 2005 42 durchliefen die VZ-Netzwerke (anfangs nur<br />

studiVZ) zunächst einen enormen Zuwachs der Nutzerzahlen bis im ersten Quartal<br />

2008 der Höchststand für studiVZ mit 5,5 Mio. Nutzern erreicht wurde. 43 Der in<br />

Deutschland beheimatete Erfolg für die Unternehmensgruppe verschwand mit dem<br />

weltweiten Siegeszug von Facebook. Dies stellte wohlmöglich auch die Gründe dar,<br />

weshalb ein Neudesign des Netzwerks mit vielerlei Anhaltspunkten von Facebook<br />

40 Vgl. online: Sicherheitslücken bei MySpace, 2006 (12.8.2013)<br />

41 Vgl. online: Managementfehler bei MySpace, 2012 (12.8.2013)<br />

42 Vgl. online: studiVZ Gründung, 2013 (12.8.2013)<br />

43 Vgl. online: erfolgreiches Medium studiVZ, 2012 (12.8.2013)<br />

Seite 26


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

gespickt war und man sich in der Folge vor Plagiatsvorwürfen erklären musste 44 . Daraufhin<br />

verstanden auch die Nutzer was ihnen an dieser Stelle eigentlich geboten<br />

wurde und so wanderte zahlreiche Netzwerker zur Konkurrenz ab. Im Ergebnis bedeutet<br />

dies für die VZ-Netzwerke, dass am 30. April 2013 der jüngste Ableger namens<br />

schülerVZ vom Netz genommen wurde 45 . Durch die weiterhin dramatisch sinkenden<br />

Nutzerzahlen, kann man von einem baldigen Ende ausgehen, unter der Voraussetzung<br />

dass etwaige Relaunchversuche ebenso scheitern wie die Redesigns.<br />

3.5. Netzwerkplattformen im Speziellen<br />

3.5.1. Übersicht<br />

Um herauszufinden mit welcher Entwicklung, welchen Schwachstellen und welchen<br />

Erwartungen die einzelnen Netzwerke agiert haben, weiter agieren werden und wie<br />

sich ihre Vision mit der der Nutzer deckt, folgt nun die Auseinandersetzung mit den<br />

zurzeit relevantesten Netzwerken weltweit, die auch gleichzeitig bestimmend für den<br />

deutschen Sprachraum sind, aber auch mit dem größten deutschen Netzwerk. Die<br />

Erwartungen respektive die Entwicklung der vorgestellten Netzwerke entsprechen<br />

dabei der sich ergebenen Meinung während der Recherchephase.<br />

3.5.2. Facebook<br />

Nach der Gründung von Facebook im Jahre 2004 durch Mark Zuckerberg, Dustin<br />

Moskovitz, Chris Hughes und Eduardo Saverin entwickelte sich Facebook von einem<br />

als ursprünglich geplanten webbasierenden Jahrgangsbuch der Universitäten in den<br />

Vereinigten Staaten, zu einem weltweiten Netzwerk bis schließlich nur sieben Jahre<br />

später bereits mehr als 800 Mio. angemeldete Nutzer sich mindesten einmal im Monat<br />

einloggen 46 .<br />

Ausgehend vom Gründungsjahr 2004 lässt sich in der Abbildung 3-7 das Interesse<br />

der Suchanfragen für Facebook bei Google nachvollziehen. Die Zahl 100 repräsentieret<br />

hierbei das höchste Suchinteresse, was bedeuten soll, dass beginnend mit der<br />

Gründung Facebooks die Suchanfragen des Begriffs Facebook relativ zum Gesamtsuchvolumen<br />

gestiegen ist, bis es schließlich den Maximalwert 100 im November<br />

2012 erreichte. Das heißt im Klartext für den Nutzer, dass der Suchbegriff Facebook<br />

in seiner Beliebtheit an erster Stelle stand und damit andere Begriffe verdrängt hat.<br />

44 Vgl. online: studiVZ schaut bei Facebook ab, 2008 (10.8.2013)<br />

45 Vgl. online: schülerVZ vom Netz genommen, 2013 (9.8.2013)<br />

46 Vgl. online: Facebook Stand 2011, 2011 (9.8.2013)<br />

Seite 27


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

Abbildung 3-8: Interesse an „Facebook“ durch Suchanfragen bei Google<br />

(Quelle: http://www.google.de/trends, Stand: 06.08.2013)<br />

Dieser Trend befindet sich aktuell auf einem leicht sinkenden Niveau, was nicht unbedingt<br />

zu Folge hat, dass auch das Interesse an Suchanfragen sinkt, sondern sich<br />

nur relativ zu allen Gesamtsuchanfragen verändert. Somit kann auch eine Gesamtsteigerung<br />

aller Anfragen eine relative Senkung des einzelnen Begriffs nach sich<br />

ziehen. Fokussiert man nun Deutschland und seine Bundesländer, lässt sich eine Art<br />

Rangliste für selbige erstellen. Ausgehend vom Bundesland mit dem höchsten Suchvolumen<br />

für den Begriff Facebook, stellt Nordrhein-Westfalen das Höchstmaß für<br />

Deutschland dar. Sachsen hat in Relation dazu, nur 75% der Suchanfragen wie<br />

NRW (im linken Bereich der Abbildung 3-8 nachvollziehbar).<br />

Abbildung 3-9: regionales Interesse an Suchanfragen für den Begriff Facebook<br />

(Quelle: http://www.google.de/trends, Stand: 06.08.2013)<br />

Zudem lassen sich die einzelnen Bundesländer auch tiefer untersuchen, in dem man<br />

die Möglichkeit hat, die diversen Städte der Bundesländer in Relation zueinander<br />

Seite 28


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

unter den genannten Vorgaben der gleichen Suchanfragen zu untersuchen. Im rechten<br />

Teil der Abbildung 3-8 stehen somit für Sachsen insgesamt sieben Städte zur<br />

Anschauung bereit, die in der weiteren Aufarbeitung durch Blasen-Volumen-<br />

Diagramme auf der Landkarte Sachsens kenntlich gemacht worden sind (siehe Abbildung<br />

3-9), indem die Werte als Maßstab der Pixelgröße auf der Landkarte an dem<br />

Ort eingetragen worden, wo sich die dazugehörigen Städte befinden. Somit ergibt<br />

sich ein anschauungsreiches Abbild des aktuellen Stands der Suchabfragen bei<br />

Google zum Begriff – und damit auch zum regionalen Interesse an Facebook. Aufgrund<br />

der Tatsache, dass Facebook seit 15. Juni 2013 die automatischer Erfassung<br />

der Nutzerzahlen und damit auch die regionale Zugehörigkeit von Log-In-Daten unterbunden<br />

hat 47 , können an dieser Stelle keine weiteren Schlussfolgerungen stattfinden,<br />

die etwaige Aussagen zum Sättigungsverhalten der Großräume in Sachsen zulassen.<br />

So war es noch vor diesem Zeitpunkt möglich, ähnlich wie bei den Trends<br />

von Google, die Nutzerzahlen nach Städten in ihren Bundesländern zu sortieren. Da<br />

dies nun nicht mehr möglich ist, muss eine Vernachlässigung der Daten vollzogen<br />

werden.<br />

Abbildung 3-10: Blasen-Volumen-Diagramm der Suchabfragen bei Google zu Facebook<br />

(Quelle: eigene Darstellung)<br />

Jedoch lassen sich weitere Indikatoren ermitteln, die über den Gesundheitszustand<br />

und die Entwicklung von Facebook in der Zukunft informieren. So stellte der Börsengang<br />

von Facebook am 18. Mai 2012 einen großen Schritt dar 48 , der mögliche<br />

47 Vgl. online: keine Nutzerzahlen seit 15.06.2013 (15.8.2013)<br />

48 Vgl. online: Facebook Börsenstart, 2013 (12.8.2013)<br />

Seite 29


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

Hinweise auf eine erneute Dotcom-Blase liefern könnte. Analysten sagten bereits<br />

eine deutliche Steigerung für die nächsten Monate voraus, was sich allerdings bis<br />

zum August im gleichen Jahr als absolute Fehleinschätzung herausstellte. Die Aktie<br />

von Facebook verlor innerhalb weniger Wochen ca. ein Drittel an Wert und positionierte<br />

sich mit ihrem bisherigen Tiefstwert von knapp 18 Dollar am 4. September<br />

2012 49 . Bald darauf schienen sich die Gemüter wieder zu beruhigen, was einem Anstieg<br />

bis zum heutigen Tag 50 in etwa zum Emissionskurs von 38$ gerecht kommt.<br />

Die Frage nach einer erneuten Internet-(Social Media-)Blase wurde laut 51 , konnte<br />

aber nicht bestätigt werden, da vollkommen andere Umständen zum damaligen Zeitpunkt<br />

herrschten. Zum einen waren sich die Anleger durchaus bewusst, welche<br />

Auswirkungen die Dotcom-Blase vor mehr als 10 Jahren hatte 52 , zum anderen waren<br />

tatsächlich die eher verkannten Umstände verantwortlich für ein Sinken des Kurses.<br />

Während es zu Zeiten des Internet-Hypes nahezu täglich Börsengänge von Dotcom-<br />

Unternehmen gab und jeder dieser Werte förmlich in die Höhe schoss, verhielt sich<br />

der Börsengang von Facebook eher zurückhaltend und blieb hinter den Erwartungen,<br />

was als klares Zeichen für die Reife der Investoren und des Marktes gesehen werden<br />

kann.<br />

Verantwortlich für die Kursschwankungen waren auch negative Schlagzeilen rund<br />

um die Datenschutzproblematik in vielen Ländern und insbesondere wegen Zuwiderhandlungen<br />

gegen geltendes europäisches Recht 53 . Nicht nur Investoren und Analysten<br />

sahen hierbei einen Rückgang des Börsenwertes voraus, parallel dazu veränderten<br />

sich auch die Nutzerzahlen. Facebook wurde stärker vom Nutzer hinterfragt<br />

und somit sank zum Teil auch das Wachstum neuer (junger) Nutzer 54 . Nichtsdestotrotz<br />

erreichte Facebook laut eigener Aussage am 14. September 2012 eine Milliarde<br />

Nutzer 55 , was mit aller Wahrscheinlichkeit auch auf die geforderten Änderungen der<br />

Privatsphäre-Einstellungen sowie der externen Kontrolle des 20-jährigen Datenschutzprogrammes<br />

rund um Facebook zurückzuführen ist 56 .<br />

Ob ein weiteres Wachstum (der Nutzerzahlen und/oder der wirtschaftlichen Ergebnisse)<br />

möglich sein wird, hängt unter anderem auch vom Großraum China ab, der<br />

bisher die Nutzung – zumindest offiziell – verbietet 57 und sich damit die Entwicklung<br />

49 Vgl. online: Facebook Aktie Chart, 2013 (12.8.2013)<br />

50 Stand: Facebook Aktie vom 6.8.2013: 39,19$ (15.8.2013)<br />

51 Vgl. online: erneute Blase, 2013 (10.8.2013)<br />

52 Vgl. online: ebenda<br />

53 Vgl. online: Europa gegen Facebook, 2013 (9.8.2013)<br />

54 Vgl. online: Nutzerzahlen sinken, 2013 (10.8.2013)<br />

55 Vgl. online: Eine Milliarde, 2013 (10.8.2013)<br />

56 Vgl. online: Datenschutzprogramm, 2013 (10.8.2013)<br />

57 Vgl. online: China-Geschäft, 2013 (10.2013)<br />

Seite 30


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

auf andere Märkte verlagert bzw. Facebook selbst durch Werbeanzeigen auf mobilen<br />

Endgeräten stetig weiterentwickelt 58 .<br />

3.5.3. Twitter<br />

Der Kurznachrichtendienst Twitter versteht sich in seiner Rolle als soziales Netzwerkmedium<br />

laut eigenen Aussagen eher nicht (siehe Abschnitt 3.3.), weshalb aber<br />

besonders hier der Blick auf die kritische Entwicklung bisher und der Ausblick auf die<br />

Zukunft vollzogen werden muss.<br />

Nachdem Twitter im März 2006 gegründet wurde 59 und sich seither zunehmender<br />

Beliebtheit erfreut, gehen auch hier Bedenken über den Datenschutz und ein zu<br />

schnelles Wachstum nicht vorbei. Nicht zuletzt lagen die Besorgnisse auch darin begründet,<br />

dass auch die Twitter-Inhaber einen Börsenstart durchaus in Erwägung gezogen<br />

haben, aber diesen Schritt vorerst auslassen 60 , da unter anderem auch viele<br />

Analysten das Geschäftsmodell bisher als unsolide betrachten. Trotz der weltweit<br />

über 1,5 Milliarden angemeldeten Accounts bei Twitter 61 , spiegelt das nicht gleich<br />

das tatsächliche Nutzungsverhalten wider. Das soll heißen, dass diese Zahl den aktuellen<br />

Stand der Accounts seit der Gründung und des Online-gehens darstellt und<br />

damit auch Profile in die Zählung aufnimmt, die entweder schon lange inaktiv, doppelt<br />

(wenn nicht sogar mehrfach) vorhanden sind und - was besonders sich gravierend<br />

auswirkt – auch alle Accounts mitzählt, die länger als einen Monat nicht aktiv<br />

waren, sprich keinen Content über Twitter als Tweet erstellt oder sich zumindest<br />

einmal im Monat eingeloggt haben. Berücksichtigt man diese Faktoren, so könnte<br />

man annehmen, dass die Aussage über das größte (aktive) Netzwerk der Welt tatsächlich<br />

Facebook ist, denn hier sind die aktive Nutzer im Bereich der eine Milliarde-<br />

Marke. Hinzukommt, dass auch die Nutzung regional unterschiedlich ist. Obwohl<br />

man annehmen könnte, dass sich im Ursprungsland der Vereinigten Staaten die<br />

größte und intensivste Nutzung vollzieht, besagt der GlobalWebIndex, dass Saudi-<br />

Arabien mit 51% die Liste der Internetnutzer anführt 62 . In absoluten Zahlen dürfte<br />

dies zwar nicht denen der USA entsprechen (wenn man berücksichtigt dass dort ca.<br />

20% Twitter nutzen), jedoch bildet sich ein Bild der Neuerungen für bisher medienschwache<br />

Länder ab. Das Interesse scheint gerade dort groß zu sein, wo man es auf<br />

den ersten Blick nicht vermutet. Weniger überraschend sind allerdings die Zahlen die<br />

58 Vgl. online: ökonomischer Werdegang Facebooks, 2013 (10.8.2013)<br />

59 Vgl. online: Twitter-Gründung, 2013 (10.8.2013)<br />

60 Vgl. online: kein Börsenstart für Twitter, 2013 (9.8.2013)<br />

61 Vgl. online: 1,5 Mrd. bei Twitter, 2013 (10.8.2013)<br />

62 Vgl. online: GlobalWebIndex, 2013 (9.8.2013)<br />

Seite 31


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

für die deutsche Nutzung sprechen: gerade einmal 6% aller Internetnutzer 63 , sind<br />

auch bei Twitter registriert und nutzen dies aktiv.<br />

Abbildung 3-11: Suchinteresse des Begriffs „Twitter“ bei Google<br />

(Quelle: google.de/trends, 6.8.2013)<br />

Wenn man einen Blick auf die Altersstruktur wirft, stellt man fest, dass die dominierende<br />

Generation die der 25-34-Jährigen ist. Demografisch wird dies durch ihre beruflichen<br />

Tätigkeiten in der Werbe-, Marketing- und IT-Branche 64 . Dies gilt insbesondere<br />

für die 6% der deutschen Nutzer. In Abbildung 3-10 sieht man deutlich, dass die<br />

Nachfrage bzw. das Suchinteresse vermehrt zunimmt, weshalb auch die Seitenaufrufe<br />

bzw. –besuche von Twitterprofilen weit über dem der angemeldeten Benutzer<br />

liegt. Im Klartext bedeutet dies, dass bereits im März 2012 die Marke von 4 Millionen<br />

Seitenaufrufen von Twitter erreicht wurde 65 und damit weit über dem der zweifelsfrei<br />

aus Deutschland stammenden Nutzer liegt. Die kalkulierten Prognosen die aus der<br />

Abbildung ersichtlich werden, verheißen eine weiter steigende Tendenz, bevor sich<br />

gegen Ende des Jahres ein Abwärtstrend ausmachen lässt. Diese Phase wird im<br />

Abschnitt 5.2. dieser Arbeit näher unter dem Begriff des Hype-Zyklus beleuchtet.<br />

3.5.4. Xing<br />

Xing stellt derweil ein Schattendasein in der Social Media-Welt dar. Als eines der<br />

wenigen deutschen Start-Up-Unternehmen hat es Xing geschafft, seinen sozialen<br />

Aspekt in der Verknüpfung von Fach- und Führungskräften sowie bei der Pflege von<br />

Geschäftskontakten über die letzten Jahre zu behalten und ist dabei sogar auf<br />

63 Vgl. online: GlobalWebIndex, 2013 (13.8.2013)<br />

64 Vgl. online: demografische Verteilung bei Twitter, 2013 (14.8.2013)<br />

65 Vgl. online: Twitter wächst, 2012 (8.8.2013)<br />

Seite 32


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

Augenhöhe zu seinem amerikanischen Äquivalent LinkedIn, zumindest was den<br />

deutschen Markt betrifft. Xing wurde 2003 gegründet hat bisher rund 5,2 Mio. Nutzer<br />

im deutschsprachigen Raum 66 . Das Wachstum vollzog sich über diesen Zeitraum<br />

eher mäßig, besonders wenn man den Vergleich zu LinkedIn wagt, das seit 2009<br />

auch als deutsche Plattform abrufbar ist und seither einen Zuwachs von über 2 Mio.<br />

Nutzern im deutschen Raum mit sich brachte. Das Wachstum fällt also besonders<br />

amerikanischen Unternehmen leichter als den deutschen.<br />

Der Börsennotierung im Jahr 2006 folgte im September 2011 die Listung im TecDAX,<br />

weshalb steigende Umsätze und der Ausbau der Onlineaktivitäten erforderlich sind.<br />

Die Möglichkeit bei der Anmeldung sich zwischen zwei Varianten, einer kostenlosen<br />

Basis-Mitgliedschaft und einer bezahlten Option mit mehr Zugriffs- und Administrationsrechten,<br />

zu entscheiden, brachte nicht nur steigende Umsätze mit sich, sondern<br />

auch das vermehrte Interesse von sogenannten e-Recruiting. Dieser Geschäftsbereich<br />

zielt daraufhin ab, vom klassischen Bewerbermarkt über Stellenausschreibungen,<br />

Bewerbungsgesprächen und postalischen Kontakten abzukommen und die Personalwahl<br />

online zu gestalten bzw. dadurch ein größeres Publikum anzusprechen<br />

und im Ergebnis den geeignetsten Bewerber zu finden. Gleichzeitig wird dadurch<br />

auch die (Online-)Präsenz erhöht sowie die Kosten für die Personalauswahlverfahren<br />

reduziert. Jedoch gab es in jüngster Vergangenheit auch Untersuchungen und Studien,<br />

die den beruflichen Nutzen und damit auch Netzwerke wie Xing und LinkedIn in<br />

Frage stellen. Wie sich bereits erahnen lässt, sind auch hier eher private Aspekte,<br />

wie das Knüpfen von neuen oder bereits bestehenden Kontakte und der Ausbau seiner<br />

eigenen Profilseite und besonders das Verschicken von Nachrichten zu anderen<br />

Nutzern, vordergründig gelagert 67 . Der eigentliche berufliche Zweck hinter Xing geht<br />

oft verloren und stellt daher die Frage nach der Förderung der eigenen Karrierechancen<br />

in den Schatten. Des Weiteren muss besonders bei Xing darauf hingewiesen<br />

werden, dass man bei der Anmeldung und der Einrichtung seines Profils nur dann<br />

erfolgreich netzwerken kann, wenn man alle kontaktbezogenen Daten ausfüllt und<br />

damit seinen kompletten Lebenslauf preisgibt 68 .<br />

3.5.5. Youtube<br />

Die Videoplattform Youtube wurde nach ihrer Gründung im Februar 2005 zur führenden<br />

Web 2.0-Anwendung im Bereich der Videoportale im Internet 69 . Besonders beitragend<br />

zum Erfolg dieser Website ist maßgeblich die rasante Verbreitung des mobilen<br />

Internets, der ständigen Weiterentwicklung und damit der Verbesserung von<br />

66 Vgl. online: Xing Mitglieder, 2012 (8.8.2013)<br />

67 Vgl. online: nur Nachrichten in Xing, 2013 (10.8.2013)<br />

68 Vgl. online: ebenda<br />

69 Vgl. online: Youtube’s Wachstum, 2006 (9.8.2013)<br />

Seite 33


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

Handykameras und anderen Aufnahmemedien sowie nicht zuletzt auch der weiterführenden<br />

Marketingmöglichkeit für Unternehmen, sich selbst und ihre Produkte<br />

auch durch Bewegtbilder und Imageaufnahmen zu verbreiten. Dass das Interesse<br />

von anderen Unternehmen zur Übernahme Youtube’s und damit zur weiteren Umsatzverstärkung<br />

hervorkommt, schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Und so folgte<br />

der große Schritt von Google, die im Oktober 2006 die Übernahme bzw. den Kauf<br />

von Youtube in Höhe von umgerechnet 1,31 Mrd. Euro vornahmen.<br />

Abbildung 3-12: Interesse der Suchanfragen von „Youtube“ (blau) und „Google“ (rot)<br />

(Quelle: google.de/trends, 5.8.2013)<br />

Dieser Wert bestand ausschließlich im Kauf von Aktien des Unternehmens. Dass zu<br />

dem Zeitpunkt Google selbst mit seiner Aktie für ihre Verhältnisse eher auf einem<br />

mittelmäßigen Kurs avancierten, lockte die Unternehmensführung zum Kauf Youtube’s<br />

mit seinen damaligen 67 Mitarbeitern an 70 . Die Entscheidung, ein hohes Risiko<br />

mit einem jungen Unternehmen und den dadurch mangelnden Erfahrungen im Bereich<br />

von Videos, einzugehen und dennoch damit den richtigen Weg zu ebnen,<br />

scheint im Nachhinein als glücklicher Umstand. In der Abbildung 3-11 ist deutlich zu<br />

sehen, wie sich das Interesse der beiden Suchbegriffe Youtube (blau) und Google<br />

(rot) im Verlauf der letzten Jahre verändert hat. So kann man eine deutliche Steigerung<br />

unmittelbar nach der Übernahme im Oktober 2006 ausmachen sowie dem Zugewinn<br />

des Interesse ab Anfang 2007. Seither ist Youtube in aller Munde und rückt<br />

als Videoportal in die Vorzeigerolle. Andere Anbieter (wie myvideo.de, vimeo.com)<br />

ähnlicher Dienste (also Web 2.0-Anwendungen zum privaten Videoupload) rücken<br />

70 Vgl. online: : Youtube’s Wachstum, 2006 (9.8.2013)<br />

Seite 34


Ausgewählte Netzwerke in ihrer kritischen Übersicht<br />

mehr und mehr in den Hintergrund und können an die Erfolge von Youtube nicht o-<br />

der nur sehr gering anknüpfen 71 .<br />

71 Vgl. online: Konkurrenz zu Youtube, 2013 (8.8.2013)<br />

Seite 35


4. Unternehmerische Nutzungsfelder<br />

4.1. Externe Nutzung<br />

4.1.1. Marketing<br />

Unternehmerische Nutzungsfelder<br />

Im Bereich des Marketings ergibt sich für ein Unternehmen eine riesige Palette an<br />

Möglichkeiten sich in sozialen Netzwerken zu bewegen und ihre eigenen Aktivitäten,<br />

Produkte und Dienstleistungen zu bewerben. Letzteres zählt nicht unbedingt in den<br />

gewünschten Bereich der Social Media-Nutzer, jedoch zeigt sich verstärkt auch der<br />

Wunsch nach neuen Informationen zu bestimmten Produkten bzw. deren Einführung<br />

in den Markt. Während noch vor 10 Jahren die Vermarktung und Bewerbung von<br />

Produkten ausschließlich über Printmedien, Fernsehwerbung und Radiospots vom<br />

Konsumenten aufgenommen worden, gewinnt seit dieser Zeit das Medium Internet<br />

nicht nur an Bedeutung, sondern verdrängt auch die klassischen Medien. Im Konkreten<br />

bedeutet dies, dass die E-Mail als Newsletter mittlerweile zum Beliebtesten Instrument<br />

zur Erreichung von Bestands- und Neukunden geworden ist und darüber<br />

hinaus auch Interessenten erreichen kann, sofern sich derjenige durch seine Zustimmung<br />

am Newsletterangebot via Email verifiziert hat. Das sogenannte Social<br />

Media Marketing (SMM) ist demzufolge eine Form des sich zuletzt entwickelten Onlinemarketings<br />

und zielt daraufhin ab, genau die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen,<br />

Interessenten zu locken und zu informieren und nicht zuletzt auch der Konkurrenz<br />

ein Beispiel zu zeigen, mit welcher Kreativität und welchem Engagement sich<br />

die Kommunikation mit den Kunden nach außen transportieren lässt.<br />

Die bereits genannten Plattformen bieten daher einige Möglichkeiten zur Strategieverfolgung<br />

von Unternehmen im Internet, genauer in sozialen Netzwerken.<br />

Zum Beispiel steht das Virale Marketing als eines der entscheidendsten Faktoren bei<br />

der Wahl der geeigneten Plattform. Beim Viralen Marketing handelt es sich um die<br />

Verbreitung von Informationen zum Unternehmen selbst, deren Produkten oder<br />

Dienstleistungen sowie der Informationen, die durch sie selbst weitergegeben werden<br />

und nicht unmittelbar auf das eigene Geschäft lenken aber dennoch Hintergrundinformationen<br />

für den Kunden bieten. Zu unterscheiden sind dabei passive und<br />

aktive Tätigkeiten. Während beim passiven viralen Marketing eher unterschwellig<br />

Dienste vermittelt und deren Existenz bzw. Funktionalität nur durch das Unternehmen<br />

selbst übermittelt werden, spielt beim aktiven Teil der Kunde oder Interessent<br />

selbst die entscheidende Rolle in der Vermittlung. Hier tritt der Kunde mit seiner – im<br />

besten Fall – Zufriedenheit über die Schwelle der Belobigung an das Unternehmen<br />

hinaus und dient in Folge der Weitergabe von Empfehlungen und guten Erfahrungen<br />

unmittelbar als Werbebotschafter. Diese Aktivitäten können besonders im Bereich<br />

der sozialen Netzwerke enorme Reichweiten erzielen und tragen damit immens zur<br />

Seite 36


Unternehmerische Nutzungsfelder<br />

Bekanntheit und Verbreitung des Unternehmensnamens bei. Besondere Beachtung<br />

sollte dabei allerdings auch auf der Betonung von wörtlichen (Texte, Werbeansprachen<br />

in Videos oder ähnliches) Äußerungen gelegt werden. Wie in der Kommunikation<br />

zwischen Menschen können auch hierbei klassische Fehler in der Codierung und<br />

Decodierung entstehen und damit den Eindruck hinterlassen, dass das Unternehmen<br />

bzw. die Personen, die für das Unternehmen in sozialen Netzwerken sprechen und<br />

ihre Ansprache halten, nicht dem Ruf entspricht wofür es eigentlich wirbt. So sollten<br />

in solchen Fällen klare Regeln eingehalten und sogenannte Social Media Guides ins<br />

Leben gerufen werden, die klar und unmissverständlich regeln, welche Aussagen<br />

durch das Unternehmen nach außen gelassen werden dürfen und welche nicht. Des<br />

Weiteren ist es unbedingt erforderlich, dass die persönliche Meinung von Mitarbeitern<br />

der Online-Marketing-Abteilung (oder ähnlichen Gebilden im Unternehmen) in<br />

Beiträgen und Kommentaren von Social Media-Aktivitäten deutlich hervorgehoben<br />

wird und nicht der Unternehmensmeinung entsprechen muss. Durch die Differenzierung<br />

von Ansichten eines einzelnen Mitarbeiters und der des Unternehmens können<br />

Missverständnisse bereits in ihrer möglichen Entstehung behoben werden und bieten<br />

daher keinen Angriffspunkt für mögliche unzufriedene Kunden. Genau hieraus entsteht<br />

auch für besonders große und erfolgreiche Unternehmen in sozialen Netzwerken<br />

ein weiteres nicht zu unterschätzendes Problem namens Shitstorm. Dieser englische<br />

Ausdruck wird ins Deutsche eher unglücklich mit „Scheissesturm“ übersetzt<br />

und soll eigentlich zum Ausdruck bringen, dass massenhaft negative Aussagen über<br />

das Unternehmen selbst oder deren Produkte und Dienstleistungen durch Beiträge<br />

und Kommentare auf den entsprechenden Seiten von sozialen Netzwerken stattfinden<br />

können. Als einfaches Beispiel kann hier die Aktivität von Volkswagen im Jahr<br />

2010 genannt werden. Einleitend begann VW verstärkt Abmahnungen gegen gemeinschaftlich<br />

gegründete private Internetseiten zu verhängen, da sie durch Markenschutzrechtverletzungen<br />

in Form der Verwendung des VW-Logos nicht die Sympathie<br />

des Weltunternehmens ernteten. Daraufhin entstand in Folge der Zeit eine Art<br />

Abmahnwelle, die zur Protest- und Widerstandsbewegung zahlreicher VW-Fans (besonders<br />

in Deutschland) diente. Es entstand einer der größten und bisher imageschädlichsten<br />

Shitstorms für VW seit Beginn ihrer Facebook-Aktivität 72 .<br />

Ein weiterer und besonders für kommunikative Plattformen elementarer Strategieansatz<br />

bietet der Kundenkontakt. Allein durch die Präsenz auf einschlägigen Internetseiten<br />

und die damit verbundene Kontaktmöglichkeit mit dem Unternehmen (in Form<br />

von Mitarbeitern), erweist sich die Interaktion zwischen Kunden/Interessente/Fans<br />

und dem Unternehmen als undistanziert, schnell und lösungsorientiert. Der lange<br />

Weg über das Aufsuchen einer Filiale oder das Umhertelefonieren in teuren Hotlines,<br />

72 Vgl. online: Abmahnung durch VW, 2012 (10.8.2013)<br />

Seite 37


Unternehmerische Nutzungsfelder<br />

bürgt für besonders junge Benutzer eine Gefahr der Kontaktaufnahme. Diese<br />

Hemmschwelle wird mit den Funktionen der Social Media-Anbieter erheblich gesenkt<br />

und leistet damit ausgesprochen positive Dienste, in Kontakt mit einem Unternehmen<br />

zu kommen. Das dabei entstehende Risiko der Vernachlässigung im Beantworten<br />

von Anfragen, Beiträgen und Kommentaren ist umso größer, je mehr Aktivitäten<br />

selbst erstellt werden bzw. mit welcher Intensität alle Aktivitäten verfolgt werden.<br />

Schnelle und individuelle Reaktionen sind unbedingt erforderlich, um nicht nur dem<br />

eigenen Image Rechnung zu tragen, sondern auch um genau die Ziele zu verfolgen,<br />

die einem durch Facebook und andere ermöglicht werden, in schnellen Kontakt zu<br />

treten und sich auszutauschen. Erfolgt dies nicht oder zumindest nicht in der vom<br />

Kunden erwarteten Ausführung was Schnelligkeit und Umfang betrifft, so kann es<br />

damit auch erneut zu negativen – wohlmöglich sogar offen publizierten – Aussagen<br />

kommen, die nachhaltig einen schlechten Eindruck wenn nicht sogar einen Schaden<br />

hinterlassen.<br />

Daraus lässt sich prompt eine weitere Strategie in der Verfolgung von SM-Aktivitäten<br />

ermitteln, die sich Reputation nennt. Hierbei geht es primär um die Erzeugung eines<br />

guten Rufs sowie der Verbreitung von Glaubwürdigkeit und Vertrauen. So wird auch<br />

die Reputation als immaterieller Unternehmenswert gesehen und zielt unmittelbar auf<br />

Kapital- und Personalbeschaffung sowie den Einfluss auf die Kunden ab.<br />

4.1.2. Social Recruiting<br />

Im Bereich des Recruitings bzw. zu Deutsch der Personalbeschaffung, spiegelt die<br />

moderne und mediale Rolle von Social Media eine mittlerweile ebenbürtige Variante<br />

wieder. Es wird vermehrt der Wert auf kostengünstige und vor allem schnelle Wege<br />

gelegt, geeignetes Personal zu finden und somit vakante Stelle mit dem besten und<br />

geeignetsten Personal zu besetzen. Dabei werden Personal-, Job- und Karrierenetzwerke<br />

genutzt wie Xing, LinkedIn oder Twitter genutzt. Weniger aber dennoch<br />

anteilig verwendet, können hier auch Facebook und Google + genannt werden.<br />

Das größte Problem mit der modernen Personalbeschaffung über das Internet und<br />

den Social Networks stellt der Kontroll- Einflussverlust dar 73 . Wenn die Aktivität der<br />

Unternehmen in den einschlägigen sozialen Netzwerken einbricht und die Erwartungen<br />

von neuen Bewerbern dem gegenüberstehen, so verändert sich sehr schnell die<br />

Auffassung des Images der Interessenten. Beiläufig wird dies durch möglicherweise<br />

ehemalige Mitarbeiter untermalt, die sich mitunter negativ über das Unternehmen<br />

äußern könnten und damit den (Image-) Schaden erheblich vergrößern. Des Weiteren<br />

werden besonders junge und SM-affine Mitarbeiter 74 durch die Zurückhaltung bei<br />

73 Vgl. BÄRMANN, 2012, S. 249<br />

74 Vgl. ebenda<br />

Seite 38


Unternehmerische Nutzungsfelder<br />

SM-Aktivitäten in die Irre geführt und fühlen sich unter Umständen nicht mehr zum<br />

Unternehmen verbunden, da das nach außen publizierte Unternehmensbild eines<br />

jungen, modernen und offenen Unternehmens 75 schlicht und einfach nicht wahr ist<br />

und somit als unauthentisch empfunden wird.<br />

Der Bedeutungsverlust für Kunden und Interessenten entsteht im Nachgang, nachdem<br />

Inaktivität und unwahre Aussagen über die junge und SM-affine Einstellung des<br />

Unternehmens dafür gesorgt haben, dass der mediale Internetauftritt ausschließlich<br />

als Pseudofunktion dient und in Wahrheit kein ernsthaftes Interesse zur zielgerichteten<br />

Herangehensweise in sozialen Netzwerken besteht. Besonders dieser Bedeutungsverlust<br />

wiegt schwer und sollte als explizite Warnung an zukünftige SM-Auftritte<br />

gelten, bevor man sich für den Schritt in die sozialen Netzwerke entscheidet.<br />

Aus diesen Verhaltens- und Verfahrensfehlern können immaterielle und materielle<br />

Schäden hervorgehen 76 . Immaterielle Schäden erweisen sich durch ihre virale Wirkung<br />

als besonders gefährlich, da sie nicht nur unkontrolliert ihre Botschaft (negativer<br />

Art) verbreiten, sondern auch nur schwer wieder wett zu machen sind. Eine Wiederherstellung<br />

des vorherigen, alten (und dementsprechend wahrscheinlich auch besseren)<br />

Images kann die Unternehmensführung vor eine Herausforderung stellen.<br />

Materielle Schäden hingegen zeichnen sich durch ihre finanziellen Verluste aus 77 . So<br />

können zum Beispiel deplatzierte Investitionen im Bereich des Social Marketings<br />

Grund genug sein, das Betriebsergebnis um entsprechende Werte senken zu lassen.<br />

Auch können versehentlich ausgesprochene vertrauliche Informationen an die Öffentlichkeit<br />

gelangen und damit mögliche geplante Geschäfte irritieren, wenn nicht<br />

sogar diese verhindern. Eine Prävention solcher Ereignisse erfordert ein konkretes<br />

Verhalten der Mitarbeiter sowie die Bereitstellung von Regeln im Umgang mit Social<br />

Media. Diese werden durch die bereits erwähnten Social Media Guides realisiert und<br />

müssen vom Unternehmen selbst erarbeitet und intern publiziert werden. Selbst ein<br />

Mitarbeiter der laut seiner Stellenbeschreibung nicht beruflich mit SM oder anderen<br />

Anwendungen im Internet arbeitet, muss dennoch auf sein privates Verhalten gegenüber<br />

dem Unternehmen hingewiesen werden.<br />

4.1.3. Vertrieb<br />

Besonders im Vertriebsbereich erreicht das SM einen hohen Stellenwert für Unternehmen.<br />

Viele sehen hier die Chance der Zukunft, ihren Absatzmarkt zu etablieren<br />

und auszubauen. Jedoch werden schon häufig bei der ersten Berührung mit sozialen<br />

75 Vgl. BÄRMANN; 2012, S. 249<br />

76 Vgl. ebenda, S. 250<br />

77 Vgl. ebenda, S. 252<br />

Seite 39


Unternehmerische Nutzungsfelder<br />

Netzwerken Fehler begangen, die einen weiteren Ausbau dieser Aktivitäten verhindert.<br />

Grundsätzlich lassen sich für den Vertriebsbereich vier Ansätze herausarbeiten.<br />

Zunächst steht da die Mikrosegmentierung, sprich durch welche Merkmale lassen<br />

sich die Kunden eines Unternehmens voneinander unterscheiden. Demografische<br />

Faktoren sind auf der Kundenseite besonders erwähnenswert, denn danach richtet<br />

sich im Allgemeinen auch deren Interesse an die Produkte bzw. Dienstleistung. Mithilfe<br />

einer genauen Analyse welche Kunde welches Produkt (Dienstleistung) für sich<br />

entdeckt und den Kauf vollzieht, lässt sich für das Unternehmen eine zielgerichtet<br />

und kundenorientierte Produktansprache realisieren. Des Weiteren werden dadurch<br />

bereits vorab Missverständnisse behoben, die einen möglichen Weglauf zur Konkurrenz<br />

verhindern können.<br />

Im zweiten Punkt wird Wert auf die Lösungsorientierung gelegt. Im Besonderen ist<br />

hierbei zu erwähnen, dass sich aus der Vergangenheit der Vertriebsstrukturen einiges<br />

verändert hat und es heutzutage eine klare Differenzierung zwischen Angeboten<br />

zu Produkten und der Problemlösung geben muss. Lösungen zu finden, die die Kunden<br />

zufrieden machen, dürfen nicht mit der aktiven Anpreisung von weiteren Produkten<br />

einhergehen. Dieser wichtige Punkt geht parallel mit einem weiteren ähnlichen<br />

Ansatz einher: Neben der Lösungsorientierung bei Problemen von Kunden setzt der<br />

Service und die Hilfestellung bei Kunden ohne Zuhilfenahme von Werbeträgern einen<br />

wichtigen Punkt im Vertrieb. Der moderne Kunde ist im Allgemeinen bereits von<br />

dem Kauf äußerst informiert und möchte nicht durch unnötige Werbeansprachen vertrieben<br />

werden 78 .<br />

Durch die weltweite Vernetzung der SM-Angebote ist natürlich auch der zu erreichende<br />

Kundenstamm enorm groß. Dabei gilt es durch gezielte Ansprachen die eigene<br />

Reichweite seiner Werbemaßnahmen zu erhöhen und virale Effekte zu nutzen.<br />

4.1.4. Monitoring<br />

Neben den genannten Maßnahmen um die Reputation und die unternehmerische<br />

Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, gilt es auch das eigens entstandene SM-Monitoring zu<br />

beherrschen. Hierbei liegt der Fokus besonders in der Ausarbeitung der Kennzahlen<br />

aus den Aktivitäten im SM-Bereich. Genaue Analysen und Beobachtung 79 eigener<br />

oder gar fremder Aktivitäten beherbergen ein großes Potential, Stärken und Schwächen<br />

zu erkennen und selbst ab- bzw. auszubauen.<br />

78 Vgl. HILKER, 2012, S. 159<br />

79 Vgl. KASPER, DAUSINGER et alia, Fraunhofer 2010, S. 7<br />

Seite 40


Unternehmerische Nutzungsfelder<br />

Während das Monitoring einer kontinuierlichen Überprüfung der Aktivitäten in sozialen<br />

Netzwerken nach Themen, Meinungen und Stimmungen bishin zur Verfolgung<br />

von etwaigen Trends nachgeht, stehen Social Media-Analysen nur für einmalige<br />

Überprüfungen von Tätigkeiten in diesem Bereich. Da diese aber als Quelle zur Aussage<br />

für zukünftige Ereignisse bzw. Entwicklungen am Markt ungeeignet sind, hat<br />

sich das Monitoring als fester Bestandteil im Social Media herausgefiltert und stellt<br />

heute ein eigenes unternehmerisches Feld dar. Die Spezifizierung der Arten und Methoden<br />

hat sich durch eine dauerhafte Weiterentwicklung der vorhandenen Plattformen<br />

entwickelt und bietet dadurch ein großes Repertoire an geeigneten Monitoringverfahren.<br />

Da diese Analyse- und Beobachtungstools grundsätzlich keinen risikobehafteten Zuständen<br />

ausgesetzt sind, kann hier auch auf die kritische Betrachtung verzichtet<br />

werden. Lediglich der Kostenfaktor in der externen und internen Bereitstellung von<br />

Monitoringergebnissen kann als negativer Aspekt genannt werden, sofern sich die<br />

Ausgaben deulich über der Kosten-Nutzen-Analyse bewegen.<br />

4.2. Interne Nutzung<br />

Zum großen Teil stehen unter dem Begriff Social Media ausschließlich die externen<br />

Angebote wie sie durch diverse Netzwerke im Internet angeboten werden. Dass diese<br />

externen Anbieter einem Risiko unterlegt sind, zu zerbrechen bzw. dass sich zukünftig<br />

auch andere Ideen etablieren und die derzeit hochgelobten Netzwerke ihre<br />

Wichtigkeit verlieren, steht außer Frage. Beleuchtet man allerdings die interne Nutzung<br />

von Social Media und ihren Ablegern, so lässt sich schnell ein enormer Fortschritt<br />

im Bereich des unternehmerischen Netzwerkens aufzeigen. Die Möglichkeit<br />

mit der in einem Unternehmen vorhandenen EDV-Struktur ein Wissensnetzwerk und<br />

damit die Verbindung von nahezu allen Mitarbeitern herzustellen, geht in vielerlei<br />

Betrachtung häufig verloren. Doch gerade dieser Aspekt stellt mit seiner Vielfalt rund<br />

um die Verwertung von eigenen internen Wissen und Gedanken den wohl größten<br />

Nutzwert für ein Unternehmen dar.<br />

Wissensmanagement hat sich zu einem der wichtigsten Bausteine in der Unternehmenspolitik<br />

etabliert und stellt in Verbindung mit der aktuellen Entwicklung von Social<br />

Media-Plattformen ein nicht zu unterschätzendes Medium zur Informations- und<br />

Kommunikationsbasis dar. Während die externe Nutzung von Fremdanbietern beherrscht<br />

wird, kann die interne Anwendung von Wissensmanagementplattformen<br />

vom Unternehmen selbst kreiert und einer ständigen Aktualisierung unterzogen werden.<br />

Der enorme Vorteil von unternehmenseigenen, fest formulierten aber dennoch<br />

zu jederzeit editierbaren Wissen bildet die Basis für die zukünftigen betriebswirtschaftlichen<br />

Ziele innerhalb der Unternehmung. Die Gefahren, die außerhalb von<br />

internen Datenbanken und Kommunikationsplattformen entstehen, können durch<br />

Seite 41


Unternehmerische Nutzungsfelder<br />

ausreichend durchdachte administrative Kompetenzen den Weg für die eigene interne<br />

Socia Media-Präsenz darstellen.<br />

Seite 42


Probleme mit den Anwendungen in Unternehmen<br />

5. Probleme mit den Anwendungen in Unternehmen<br />

5.1. Social Media im Hype Zyklus<br />

Social Media ist bereits seit mehreren Jahren im Gespräch und zeichnete sich durch<br />

sein rasantes Wachstum über alle soziodemografischen Schichten aus. Aufgrund der<br />

Erfahrungen aus der Dotcom-Blase Ende der 1990er/Anfang 2000er Jahre, richtete<br />

sich der Blick bei vielen Kritikern auf ein nahes Ende der Plattformen bzw. auf die<br />

Vorhersage der Entwicklung bei selbigen. Mit dieser Frage nach der Entwicklung und<br />

der Bewertung von Technologien befasst sich 1995 die Gartner Inc., die Analysen<br />

und Marktforschungsergebnisse im Bereich der IT-Branche visualisiert und sich<br />

durch die Beraterin Jackie Fenn der Begriff des Hype-Zyklus etabliert hat 80 .<br />

Abbildung 5-1: Darstellung des Hype-Zyklus‘ nach Fenn, Gartner Inc.<br />

(Quelle: http://blog.metahr.de/, 2011)<br />

Grundsätzlich lässt sich dieser Zyklus wie in Abbildung 5-1 in fünf Phasen untergliedern,<br />

die auf dem Diagramm die Wechselwirkung zwischen Aufmerksamkeit bzw. der<br />

Erwartung an neue Technologien und der Zeit seit der Bekanntgabe darstellen.<br />

In der ersten Phase wird der technologische Auslöser gekennzeichnet, der durch<br />

fachkundiges Publikum schnell an Interesse gewinnt und seine technologische Bedeutung<br />

bzw. sein Durchbruch die Thematik anheizt.<br />

Die zweiten Phase wird als Gipfel der überzogenen Erwartungen bezeichnet und<br />

verdeutlicht schon bei seiner Darstellung das Maximum des Zyklus‘. Hier entstehen<br />

80 Vgl. online: Hype-Zyklus von Fenn, 2006 (12.8.2013)<br />

Seite 43


Probleme mit den Anwendungen in Unternehmen<br />

Euphorie und unrealistische Erwartungen an das Produkt oder die Technik. Dass ein<br />

Absinken der Kurve in der Phase enthalten ist, symbolisiert die Fehlerquote der<br />

Technik in so genannten Kinderkrankheiten.<br />

Das Tal der Enttäuschungen veranschaulicht in der Folge der Kinderkrankheiten aus<br />

der vorangegangenen Phase die unerfüllten Erwartungen und die nachlassende Berichterstattung.<br />

Des Weiteren stellt diese Phase das Zwischenminimum dar bevor es<br />

erneut einen Aufschwung in der nächsten Phase erfährt.<br />

Diese anschließende Phase wird als Pfad der Erleuchtung bezeichnet. In diesem<br />

Zeitabschnitt führen realistische Einschätzungen über die Technik bzw. die Innovation<br />

das Verständnis dazu, dass deren Vor- und Nachteile sowie die Grenzen deutlich<br />

aufgezeigt werden und einen ausgeglichenen Weg ebnen.<br />

Das abschließende Plateau der Produktivität weist einerseits die Gleichgewichtslage<br />

der Kurve aus und verdeutlicht auf der anderen Seite, dass die Produkte und Innovationen<br />

nun in ihrer Zweit- oder Drittgeneration ohne Fehler auskommen und deren<br />

Vorteile nun festen Bestand am Markt haben. Ob es sich bei der Technologie allerdings<br />

um ein für den Massen- oder Nischenmarkt handelt, bleibt außen vor.<br />

Als solides Beispiel für die Darstellung des Hype Zyklus kann das Internet selbst gesehen<br />

werden. Wie bereits am Anfang dieser Arbeit ausführlich geschildert, wurde<br />

das Internet zu der Zeit seiner Hochentwicklung dramatisch überschätzt und erfuhr in<br />

der Dotcom-Blase seinen Einbruch. Diesen Abstieg konnte Fenn bereits ein halbes<br />

Jahr vor dem Zerplatzen der Internet-Blase vorhersagen 81 .<br />

Damit positioniert sich hier nun die Frage nach einem eventuellen Wiederholen des<br />

Zerbrechens einer Internetblase, diesmal allerdings die der Social Media-Welt.<br />

Reichliche Beispiele wurden in den vorangegangenen Kapiteln besprochen, weshalb<br />

sich nun der Blick auf die Zukunft bzw. die möglichen Aussichten nach der Entwicklung<br />

der Social Media Welt lohnt. Hierzu dient zunächst der Hype Zyklus aus dem<br />

Jahr 2006, der das damalige Web 2.0 an die Spitze des Gipfels der überzogenen<br />

Erwartungen gestellt hat, wie in Abbildung 5-2 zu sehen.<br />

81 Vgl. online: Vorhersage Dotcom-Blase, 2013 (12.8.2013)<br />

Seite 44


Probleme mit den Anwendungen in Unternehmen<br />

Abbildung 5-2: Hype Zyklus aus dem Jahr 2006<br />

(Quelle: spiegel.de, 2006)<br />

Die Web 2.0-Technologie wird mit einer Marktreifezeit von weniger als zwei Jahren<br />

ausgezeichnet und sollte somit Recht behalten. Besonders viele Enttäuschungen<br />

wurden von den Nutzern von Web 2.0-Anwendungen hingenommen, unter anderem<br />

auch die diversen Datenschutzdiskussionen sowie die Sicherheit beim Surfen.<br />

Damit stellt sich zum heutigen Zeitpunkt automatisch die Frage, wie und in welchem<br />

Maße sich rückblickend diese Technologie entwickelt hat und wie deren Zukunft aussieht.<br />

Auch hierzu gab es im Jahr 2012 wieder einen Gartner Hype Zyklus, der allerdings<br />

diesmal die Anwendungsbereiche von Web 2.0 in aktuellere und einzelne<br />

Gruppen unterteilt und damit selektiv einen Aufschluss über die Dauer der Entwicklung<br />

gibt. Dazu zählen insbesondere die weiterhin wachsende Internetöffentlichkeit<br />

und sowie die zielgruppenorientierte Produktanalyse durch das Beobachten der<br />

Kunden in ihren Internetbewegungen. Weiterhin bietet der aktuellste Gartner Hype<br />

Zyklus (siehe Abbildung 5-3) auch Unternehmen die Chance ihre Kompetenzen auf<br />

Seite 45


Probleme mit den Anwendungen in Unternehmen<br />

den Gebieten der Sprach- und Textanalyse weiter auszubauen und daraus Profit zu<br />

schlagen. Social Analytics, also soziale Netzwerkanalyse, stellen die Herausforderung<br />

für die Zukunft dar, denn hier befindet sich die aktuelle Technik und deren Erwartung<br />

tatsächlich auf einem – in dem Fall – zu hohem Niveau.<br />

Abbildung 5-3: Hype Zyklus aus dem Jahr 2012<br />

(Quelle: computerwoche.de, 2012)<br />

Social Media wird also im aktuellen Hype Zyklus in seinen differenzierten Erscheinungs-<br />

und Kombinationsformen getrennt betrachtet und steht zwischen der zweiten<br />

und dritten Phase. Diese Einteilung geht mit der Meinung von zahlreichen Marketingund<br />

Onlineexperten einher, die unter Berücksichtigung der Dotcom-Blase klarstellen,<br />

dass eine Wiederholung selbiger nicht in dem Maße eintrifft wie es von vielerlei Kritikern<br />

prophezeit wird. Prof. Peter Kruse, deutscher Psychologe und Unternehmensberater,<br />

verweist in einem Online-Interview darauf, dass sich durch das „Web 2.0 die<br />

Gesellschaft unterschiedlich schnell ändert“ 82 und die „Massenbewegungen im Netz<br />

nicht nur eine Mode oder kurzfristige Erscheinung sind“ 83 sondern vielmehr sich das<br />

Internet zu einem Kulturraum entwickelt. In Bezug auf den Hype Zyklus stellt sich<br />

hierbei die Frage, in wie weit diese Aussagen der Realität nahe kommen und welchem<br />

Ausmaß Kruse tatsächlich Recht behalten wird. Wenn das Bewusstsein der<br />

Nutzer soweit fortgeschritten ist, als dass sie die Nutzen-Relation für sich selbst<br />

82 Online: KRUSE, 2010 (16.8.2013)<br />

83 Online: ebenda<br />

Seite 46


Probleme mit den Anwendungen in Unternehmen<br />

definieren und damit die Chance zur Aufgabe ihrer Aktivitäten im Social Media sinkt,<br />

so entwickelt sich das Internet und die sozialen Medien weg von der trivialen zur<br />

sinnstiftenden Sache.<br />

Eine weitere Darstellung zur Entwicklung von Facebook und anderen Netzwerken<br />

stellt der Hype Zyklus in Verbindung mit den Aussichten auf mögliche Nachfolger und<br />

deren Erfolg dar. Während sich Facebook auf einem zumindest in Deutschland und<br />

den USA, stagnierenden Pfad befindet 84 , so entwickeln andere geografische Märkte<br />

zunächst die Aufstiegsphase. Diese wird in Anbetracht der hiesigen Situation einen<br />

ähnlichen Verlauf vollziehen und zu gegebener Zeit einbrechen. Dafür stehen bereits<br />

neue Medien – und damit direkte Konkurrenten – für Facebook u. ä. bereit, den Platz<br />

einzunehmen. Zu nennen sind hierbei Netzwerke wie Pinterest, Google plus, tumblr<br />

und Twitter. Letzteres wurde bereits in dieser Arbeit vorgestellt und verzeichnet die<br />

besten Entwicklungschancen der vier genannten Netzwerke. Pinterest, Google plus<br />

und tumblr werden besonders den mobilen Markt erobern und zum „Teil der gesellschaftlichen<br />

Dynamik“ 85 aufsteigen. Etwaige Prognosen über die Dauer der Entwicklung<br />

bzw. deren Intensität können nur schwer vorhergesagt werden, jedoch dienen<br />

die Vorreiternetzwerke zur Orientierung und können damit einen Zeitraum von zwei<br />

bis fünf Jahren ankündigen.<br />

5.2. Auswirkungen auf die Kundschaft<br />

Dass sich besonders für die Unternehmen damit die Risiko-Nutzen-Relation verändert<br />

und sich der Markt zum Kunden (und zwar zum mächtigen Kunden, der mit Informationen<br />

gespeist ist) entwickelt, resultiert in einer Variation der Strategie für Unternehmen.<br />

Genauer gesagt soll eine Strategie keine Strategie sein und die Individualität<br />

weiterentwickelt. Kruse gibt hierzu ein einfaches und logisches Beispiel an, in<br />

dem er sagt<br />

„Die einzige Bitte ist: Wenn Sie da (in soziale Netzwerke) rein gehen, gehen Sie nicht<br />

mit taktisch strategischen Ideen da rein. Versuchen Sie das Ganze nicht zu behandeln<br />

wie Massenmedien. Es geht nicht darum intelligente Botschaften abzusetzen,<br />

mit denen ich andere Leute überzeugen will. Wenn Sie ins Netz gehen, gehen Sie im<br />

Prinzip auf eine Party. Wenn Sie möchten, dass Ihnen alle Leute zuhören, sollten Sie<br />

aufs Podium gehen. Wenn Sie auf eine Party gehen und alle Leute sollen Ihnen zuhören,<br />

dann gucken die sehr irritiert. Das heißt, seien Sie offen das Gespräch. Öffnen<br />

Sie sich dem Dialog, und zwar dem gleichberechtigten Dialog. Seien Sie<br />

84 Vgl. online: Facebook stagniert, 2013 (16.8.2013)<br />

85 Online: KRUSE, 2010 (16.8.2013)<br />

Seite 47


Probleme mit den Anwendungen in Unternehmen<br />

authentisch, seien Sie transparent und seien Sie soweit Sie können ehrlich. Das ist<br />

das was die Netze am Ende goutieren.“ 86<br />

Was KRUSE hier fast malerisch versucht auszudrücken, ist, dass sich die Unternehmen<br />

in ihrem Bestreben nach der Verfolgung von (Online-) Trends, meist nur an<br />

betriebswirtschaftlichen Faktoren orientieren und dabei den eigentlichen Sinn und<br />

Zweck der Netzwerke vergessen. Dieses Fehlverhalten kann unter Umständen dazu<br />

führen, dass nicht nur die Netze selbst zerplatzen, sondern auch die unternehmerischen<br />

Ziele nicht erreicht werden, besonders dann nicht, wenn die eigentlichen<br />

Merkmale von Transparenz und Kundendialogen verfolgt werden.<br />

Der Kunde von morgen wird über eine Vielzahl von Kanälen dauerhaft informiert und<br />

entwickelt seinen Instinkt für Unternehmen, die ihre Kunden nur zu Gewinnmaximierungszwecken<br />

sehen. Im Ergebnis bedeutet das für die Kunden zum einen, dass sie<br />

nicht nur den Nutzen der sozialen Netzwerke im Privaten oder Beruflichen erkennen<br />

müssen, sondern auch ihren Vorteil aus Verbrauchersicht realisieren müssen. Diese<br />

Erkenntnis dient im Hinblick auf die Unternehmen der Ausrichtung ihrer eigenen Aktivitäten<br />

im Netzwerk.<br />

86 Online: KRUSE, 2010 (16.8.2013)<br />

Seite 48


6. Mittel- und langfristige Potentiale<br />

Mittel- und langfristige Potentiale<br />

Rückblickend auf die letzten Kapitel konnten die derzeitigen Entwicklungen am Onlinemarkt<br />

und den entsprechenden Netzwerkplattformen intensiv verfolgt und ihre voraussichtlichen<br />

Erwartungen an die Nutzer dargestellt werden.<br />

Um aus der eigentlichen Kernfrage heraus eine Strategie bzw. Lösungsansätze für<br />

die taktische Verhaltensweise von Unternehmen in Bezug auf ihre Tätigkeiten in den<br />

Netzwerken darzustellen, bedarf es einer differenzierten Betrachtung der Fristigkeiten.<br />

Dass bei mittel- sowie langfristigen Vorhersagen die Chancen des Eintretens<br />

eines vorhergesagten Falles eher höher sind als bei kurzfristigen Ereignissen, wird<br />

hier auch auf die Kurzfristigkeit verzichtet, da zu viele einzelne, kleine und diffuse<br />

Faktoren die Charakteristika der Strategie vernichten würden.<br />

Im Gegensatz zu kurzfristigen strategischen Ansätzen, deren Betrachtung einen Zeitrahmen<br />

von zwei Jahren nicht überschreiten darf, werden bei der mittelfristigen Betrachtung<br />

die Lösungsansätze im Zeitraum zwischen zwei und fünf Jahren zum Verständnis<br />

herangezogen. Hierbei kann man zunächst davon ausgehen, dass sich zum<br />

einen die bisher noch nicht gesättigten Märkte im Social Media-Bereich verstärkt<br />

aufholen werden und weitere (regionale) Anbieter ihre Gründung erfahren. Zum anderen<br />

wird auf den bereits gesättigten bzw. weniger ausbauenden Märkten, was zum<br />

Beispiel der amerikanische und der europäische Markt darstellt, die Chancen auf eine<br />

Art Revolution gesenkt, da die Nutzer bereits eine umfassende Information über<br />

die täglichen Veränderungen im SM-Bereich besitzen. Zwar stellt Social Media heute<br />

noch eine Massenbewegung im Netz dar, jedoch wird dieser Hype durch das Überangebot<br />

gebremst und gehemmt werden. Dass die Unternehmen, die jetzt noch nicht<br />

SM-affin genug sind um sich auf den diversen Plattformen zu präsentieren, ihren Fokus<br />

auch weiterhin auf ihre bisherigen Marketingaktiväten setzen sollten, stellt eine<br />

triviale Folge der Vorausschau auf die Entwicklung von SM in Bezug auf den Hype<br />

Zyklus dar. Sofern die bisherige Überbewertung und die Gewichtigkeit in den Massenmedien<br />

gegenüber sozialen Netzwerken sich nicht auf ein stabiles Gleichgewicht<br />

einpendelt, sollten die Neueinsteiger – die de facto auch erfahrungsarm sind – ihre<br />

Prioritäten auf ihr eigentliches Kerngeschäft legen ohne dabei aber den Blick auf den<br />

Verlauf der SM-Branche zu vernachlässigen. Zweifelsfrei wird sich der Kulturraum<br />

Internet weiter ausbauen und auch weiterhin Neuerungen und Trends mit sich bringen,<br />

die durchaus für die Erreichung von noch mehr Kundennähe, besonders bei<br />

mittelständigen Unternehmen von Vorteil sein können. Hier gilt es sich aufmerksam<br />

im Netz zu bewegen und durch klare Regelungen (z.B. Guides) die Risiken zu minimieren.<br />

Die große Chancen in der Mittelfristigkeit besteht darin, sich durch die Fehler<br />

von Konkurrenten und Neueinsteigern einen Vorteil zu verschaffen, der sich besonders<br />

unter betriebswirtschaftlicher Betrachtung positiv gestalten kann, wenn der<br />

Seite 49


Mittel- und langfristige Potentiale<br />

Fokus deutlich auf die Kundenorientierung, die Kontakte und die Pflege der Beziehung<br />

zu ihnen liegt. Andernfalls, also nur unter gewinnmaximierenden Zielstellungen,<br />

wird sich das Vorhaben besonders mittelfristig als fehlgeschlagen herausstellen.<br />

Die Langfristigkeit hingegen bietet der Betrachtung ab einem Zeitraum von fünf Jahren<br />

und darüber hinaus, die Möglichkeit einen weiteren Blick in die Zukunft des Internets<br />

und der damit verbundenen Innovationen und neuen Zielrichtungen zu werfen.<br />

In Anlehnung an die mittelfristige Betrachtung kann nun unter der Berücksichtigung<br />

von weiteren Trends, erzielten Suchanfragen und den innovativen technologischen<br />

Erneuerungen ein Hinweis auf die Entwicklung des Marktes erfolgen. Auch hier dient<br />

der Hype Zyklus als Ausgangsmodell für die weitere Betrachtung der eigenen Aktivitäten<br />

im Netz bzw. der Tätigkeitsfelder in einem Unternehmen. Schenkt man beispielsweise<br />

der Technologie abseits von Social Media wie NFC-Chips (Near-Field-<br />

Communication, steht für ein bargeldloses Bezahlsystem über kurze Entfernungen<br />

per Funkübertragung) mehr Beachtung, so wird man schnell die Parallelen zu anderen<br />

mobilen Diensten und Innovationen erkennen und kann somit erahnen, wie und<br />

in welchem Umfang sich unsere mobile Kommunikation und Interaktion in Zukunft<br />

verändert wird. Die Techniken werden mobiler denn je und die Kombinationen aus<br />

privaten und beruflichen Konsum verschmelzen zu einer Einheit. Zukünftig wird auch<br />

der berufliche Alltag mehr und mehr durch private Netzwerke gestaltet werden, anbei<br />

auch die SM-Dienste, die nach einer kurzen Phase der Selbstfindung ihre stabile Lage<br />

am Markt finden werden und die Konsumenten mit ihrem Nutzen vollkommen<br />

überzeugen können. Zweifelsfrei wird diese Entwicklung nicht alle Verbraucher treffen,<br />

die demografischen Aspekte von über 60-Jährigen werden – dem Trend nach zu<br />

urteilen – wohl nicht kommunikativer (im Sinne der Technologie). Für Unternehmen<br />

bedeutet die langfristige Betrachtung, dass sich ihre Zielstellungen und Visionen für<br />

geschäftliche Interessen und den Ausbau der eigenen Unternehmensstruktur besonders<br />

technologisch gut anpassen und damit entscheidend bestimmen lassen können.<br />

Wer als Unternehmer heute den Blick in die technologische Zukunft in Verbindung<br />

mit der Kommunikation des Menschen (und damit des Kunden) im Auge behält, der<br />

kann nicht nur flexibel am Markt agieren sondern zudem auch noch von der Konkurrenz<br />

ein Alleinstellungsmerkmal durch die Innovation der Technik hervorrufen. Anders<br />

als die absolute Überbewertung der technologisch angehauchten Unternehmen<br />

während der Jahrtausendwende, droht hier kein fataler Zusammenbruch der Branche.<br />

Wie auch in anderen Gebieten des Marktes wird es immer wieder Gewinner und<br />

Verlierer geben, jedoch erfährt die Social Media-Branche keine explosionsartigen<br />

Einbrüche, die die Aktivitäten der Unternehmen in ihrem heutigen Handeln beeinflussen<br />

könnten. Die Auslegung der strategischen Verfahrensweise für das einzelne Unternehmen,<br />

muss so individuell erfolgen wie deren eigentliche Geschäftstätigkeit am<br />

Markt.<br />

Seite 50


Schlussbetrachtung<br />

7. Schlussbetrachtung<br />

Betrachtet man die vorangegangen Kapitel zusammenhängend als Leitfaden zur Beantwortung<br />

der Kernfrage nach dem eventuellen Zerplatzen einer erneuten Blase im<br />

Internet, so muss man feststellen, dass nicht nur die Unternehmen selbst sondern<br />

auch die Investoren und die Konsumenten gelernt haben. Zwar findet erneut eine<br />

Überbewertung statt, jedoch verhalten sich diese noch im gesunden Maße und stellen<br />

keinen Vergleich zu damaligen Dotcom-Blase dar. Längst nicht so viele Unternehmen<br />

wagen den Börsengang. Wesentlich weniger Meldungen gibt es in Bezug<br />

auf die Misserfolge einzelner Unternehmen, die der SM-Branche beheimatet sind.<br />

Während in der allgemeinen Übersicht der ausgewählten Netzwerke die Nutzergruppen<br />

und –zahlen ihr Bild der jungen und modernen Generation in den aktiven Netzwerken<br />

bestätigen können, lässt sich aber auch ein weiterführender Trend der sinkenden<br />

Abstinenz zur mobilen und sozialen (Internet-) Kommunikation feststellen.<br />

Sofern diese nicht ausschließlich durch Werbebotschaften und offensichtlichen Angebotspreisungen<br />

besteht, werden hier auch ältere und erfahrenere Nutzer das Angebot<br />

weiterhin nutzen. Und davon ist die Zukunft eines jeden Netzwerkes abhängig:<br />

umso deutlicher man versucht nur durch Bindung an das eigene Netzwerke am Umsatz<br />

zu profitieren, desto größer wird sich die Abwanderung der Nutzer bemerkbar<br />

machen.<br />

Besondere Hinweise auf die Missachtung von deutlichen Zeichen und der Wandel<br />

der Zeit ohne das Einwirken des Social Media-Mediums, werden, wie in Kapitel drei<br />

vorgestellten (ehemaligen) Vorreitern der Branche, vom Nutzer konsequent mit der<br />

Abwanderung zur Konkurrenz bestraft. Um dem zuvor zu kommen, muss eine authentische<br />

und transparente Sphäre geschaffen werden, die den Nutzer bindet und<br />

dem Unternehmen einen Vorteil im Sinne der Kundenorientierung bringt. Damit sind<br />

im Besonderen die Dialoge gemeint.<br />

Dass Social Media für das Unternehmen im Nutzungsbereich ein breit gefächertes<br />

Gebiet bedient, wurde im vierten Kapitel deutlich gemacht. Die sich daraus ergebenen<br />

Chancen für die effektive – und besonders effiziente – Nutzung vom Social Media,<br />

dient im Ergebnis dazu, die Gefahren von SM zu erkennen und auf ein Minimum<br />

herunter zu brechen. In Verbindung mit den durch den Hype Zyklus gewonnenen<br />

Erkenntnissen zur jeweiligen Phase einer Innovation, stellt sich Social Media besonders<br />

für Unternehmen als attraktive Marketinglösung vor. Unter der Beachtung von<br />

ausgearbeiteten unternehmensinternen Social Media-Guides und mit dem Bewusstsein,<br />

dass sich der Kunde mit der Macht im Internet bewegt, können durchaus ernsthafte<br />

Beziehungen entstehen und deren Fortbestand durch konsequente Verfolgung<br />

der Netzaktivitäten gesichert werden. Als Erfahrung aus der ersten Internetblase ging<br />

hervor, dass sich die ungenügende Information über Dienste im Netz gravierend<br />

Seite 51


Schlussbetrachtung<br />

negativ auswirken kann. Diese Erkenntnis dient somit auch, übertragen auf den<br />

Social Media-Bereich, den Unternehmen von heute.<br />

Bezüglich der Erwartungen an die zukünftigen Trends und Entwicklungen in diesem<br />

Bereich, bleibt im Ergebnis die ungewisse Vorhersage. Zwar werden deutlich mehr<br />

Menschen in sozialen Netzwerken aktiv, jedoch sinkt damit auch der Überblick über<br />

die existenten, aktiven und relevantesten Netzwerke am Markt. Dabei ist es unerlässlich,<br />

die unternehmerischen Interessen in diesem Bereich auszubauen und mit geeigneten<br />

Mitarbeitern dafür zu sorgen, dass man up to date bleibt.<br />

Ausgehend von der im Titel dieser Bachelorthesis gestellten Kernfrage nach dem<br />

Platzen der Netzwerkblase, ist nun festzustellen, dass ein erneutes Ausmaß in dieser<br />

Art und Größe nicht zu befürchten ist. Die SM-Branche scheint sich auf einem stabilen<br />

Weg seiner Selbstfindung zu befinden und wird voraussichtlich in den nächsten<br />

Jahren erst seine erfolgreiche Etablierung gewinnen. Auch wenn heute die klassischen<br />

Medien wie Print und TV den Weg über Social Media mehr und mehr einschlagen<br />

und zum Teil sogar ihre eigentliche Internetpräsenz ausschließlich auf<br />

Social Media beschränken (wie im Fall der Zeitschrift FHM, die ihre Homepage geschlossen<br />

haben und nun ausschließlich über Facebook agieren 87 ), so stellt dies jedoch<br />

nicht den unbedingt richtigen Weg dar. Solang die Kombination aus beiden<br />

Medienrichtungen nicht ineinander greift sondern versucht den jeweilig anderen zu<br />

ersetzen, kann sich auch eine klare Abneigung der Kunden, Konsumenten und Nutzer<br />

herausbilden – unabhängig von der Tendenz welches Medium davon betroffen<br />

wird.<br />

Das Internet ist zum Kulturraum für jedermann geworden. Diese Erkenntnis bringt<br />

nicht nur den Nutzern und Netzwerkern einen Vorteil, sondern auch den Unternehmern,<br />

die damit ihre Kundennähe und den Dialog nicht nur zu gewinnmaximierenden<br />

Zwecken nutzen müssen. Unter der Beachtung der Risiken und vor allem der Verhaltensweise<br />

in (besonders) sozialen Netzwerken, birgt Social Media für alle einen<br />

nachhaltigen Vorteil zum Ausbau unserer Interaktion und einen wahren Nutzen in der<br />

Kommunikation.<br />

87 Vgl. online: FHM eingestellt, 2010 (16.8.2013)<br />

Seite 52


Literaturverzeichnis<br />

Literaturverzeichnis<br />

Gedruckte Quellen:<br />

ALBY, Tom: Web 2.0: Konzepte, Anwendungen, Technologien, München, 2008<br />

BÄRMANN, Frank: Social Media im Personalmanagement: Facebook, Xing, Blogs,<br />

Mobile Recruiting und Co. erfolgreich einsetzen, Hamburg, 2012<br />

BENTELE, M.; GRONAU, N.; et alia: KnowTech - Neue Horizonte für das Unternehmenswissen<br />

– Social Media, Collaboration, Mobility, Berlin, 2012<br />

BIEDERMANN, Karl: Unternehmensreputation in den Medien: Ein Vergleich von<br />

Social Media mit klassischen Massenmedien bei der Bildung von Unternehmensreputation,<br />

Norderstedt, 2011<br />

FREIWALD, Tobias: Einflüsse aktueller Web-Technologien auf Wissensmanagement<br />

in Organisationen, Norderstedt, 2009<br />

HILKER, Claudia: Social Media für Unternehmer: wie man Xing, Twitter, YouTube<br />

und Co. erfolgreich im Business einsetzt, Wien, 2010<br />

KAPLAN, Andreas M.; HAENLEIN, Michael: Users of the world, unite! The challenges<br />

and opportunities of Social Media, Business Horizons, Vol. 53, Issue 1, 2010<br />

KASPER, DAUSINGER: Marktstudie Social Media Monitoring Tools: IT-Lösungen<br />

zur Beobachtung und Analyse unternehmensstrategisch relevanter Informationen im<br />

Internet, Fraunhofer, 2010<br />

PETERS, Paul: Reputationsmanagement im Social Web: Risiken und Chancen von<br />

Social Media für Unternehmen, Reputation und Kommunikation, Norderstedt, 2011<br />

PFEIFFER, Thomas; KOCH, Bastian: Social Media: wie Sie mit Twitter, Facebook<br />

und Co. Ihren Kunden näher kommen, München, 2011<br />

SCHAUB, Stephanie: Social Media im Marketing, Norderstedt, 2010<br />

SEN, EVRIM: Social Media Monitoring für Unternehmen: Anforderungen an das<br />

Web-Monitoring verstehen & die richtigen Fragen stellen, Norderstedt, 2011<br />

Internetquellen:<br />

1,5 Mrd. bei Twitter In:<br />

http://twopcharts.com/twitter1billion.php<br />

LIII


Literaturverzeichnis<br />

Abmahnung durch Volkswagen, PANDER, 2012. In:<br />

aktive Twiter’er, PFEIFER, 2012. In:<br />

http://webevangelisten.de/825-000-twitteraccounts-auf-deutsch/<br />

aktive Twitternutzer, 2009. In:<br />

http://www.halalati.com/blog/tag/twitter/<br />

Aufstieg und Fall des Neues Markts, 2009. In:<br />

http://www.onpulson.de/themen/1223/aufstieg-und-fall-des-neuen-markts/<br />

Begriffsabgrenzungen, BRINNER, 2013. In:<br />

Bitkom 2011, HUTH et alia, 2011. In:<br />

http://www.bitkom.org/files/documents/SozialeNetzwerke.pdf<br />

Börsengang, HEISSMANN, 2011. In:<br />

http://www.theeuropean.de/debatte/5983-hype-um-social-media<br />

China-Geschäft, 2012. In:<br />

859510.html<br />

Datenschutzprogramm, BAUMANN, 2013. In:<br />

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/doppel-wobber-vw-fans-rebellieren-gegenabmahnwelle-von-volkswagen-a-863376.html<br />

http://www.socialmediapro.de/social-mediamarketing/grundlagen/begriffsabgrenzung/<br />

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/facebook-zaehlt-eine-milliarde-mitglieder-a-<br />

http://www.fr-online.de/wirtschaft/boersengang-facebook-nutzer-von-facebookwerden-aelter,1472780,22799854.html<br />

LIV


Literaturverzeichnis<br />

Delphi-Studie 2030, 2009. In:<br />

demografische Verteilung bei Twitter, MORSCHHÄUSER, 2013. In:<br />

http://www.socialmediastatistik.de/demografie-social-media/<br />

Eine Milliarde, 2012. In:<br />

859510.html<br />

Einzelhandelprobleme, 2012. In:<br />

http://www.ibusiness.de/dossiers/db/ib_dossier.353059jg.html<br />

erfolgreiches Medium studiVZ, 2012. In:<br />

erneute Blase, KNÜWER, 2012. In:<br />

http://www.indiskretionehrensache.de/2012/05/facebook-boerse/<br />

Europa gegen Facebook, 2013. In:<br />

http://europe-v-facebook.org/DE/de.html<br />

Facebook Aktie Chart, 2013. In:<br />

http://www.ariva.de/facebook-aktie/chart<br />

Facebook Börsenstart, 2012. In:<br />

http://www.zukunft-ikt.de/wpcontent/uploads/Zukunft_und_Zukunftsfaehigkeit_der_IKT_2009.pdf<br />

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/facebook-zaehlt-eine-milliarde-mitglieder-a-<br />

http://www.focus.de/digital/internet/deutscher-facebook-konkurrent-ist-studivz-ineiner-woche-tot_aid_745337.html<br />

http://www.ftd.de/it-medien/medien-internet/:boersengang-facebook-aktien-kosten-<br />

38-dollar/70038544.html<br />

LV


Literaturverzeichnis<br />

Facebook stagniert, BROICHMANN, 2013. In:<br />

http://www.cmblogger.de/facebook-der-hype-ist-2013-vorbei/<br />

Facebook Stand 2011, 2011. In:<br />

Facebook-monatlich<br />

FHM eingestellt, WALL, 2010. In:<br />

http://socialweblog.de/social-media-facebook/fhm-nur-noch-auf-facebook/<br />

GlobalWebIndex, MORSCHHÄUSER, 2013. In:<br />

http://www.socialmediastatistik.de/twitter-wachst-am-schnellsten/<br />

Hype-Zyklus von Fenn, HONSEL, 2006. In:<br />

Internet-Gender-Gap, DÖRING, 2005. In:<br />

http://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/472/480<br />

Internetnutzung nach Geschlecht, GIERSBERG, 2012. In:<br />

Kein Börsenstart für Twitter, KALENDA, 2012. In:<br />

http://derstandard.at/1316733436483/Wachstum-800-Millionen-User-nutzen-<br />

http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/aufmerksamkeits-kurven-die-hype-zyklen-neuertechnologien-a-443717.html<br />

http://www.vprt.de/thema/marktentwicklung/marktdaten/mediennutzung/onlinenutzung/content/internetnutzung-w%C3%A4chst-weiter<br />

http://www.zdnet.de/88125223/twitter-will-nicht-ubernommen-werden-und-ersteinmal-nicht-an-die-borse/<br />

keine Nutzerzahlen seit 15.06.2013, 2013. In:<br />

http://www.allfacebook.de/userdata/deutschland.php<br />

LVI


Literaturverzeichnis<br />

Kommunikationsprinzipien, 2013. In:<br />

http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Many-to-Many-many-to-many.html<br />

Konkurrenz zu Youtube, FRANZ, 2011. In:<br />

KRUSE, 2010. In:<br />

http://schleeh.de/geht-der-hype-vorbei-social-media-und-die-unerfullbare-hoffnung/<br />

Männerdomäne, PUPPE, 2011. In:<br />

http://www.bitkom.org/de/markt_statistik/64026_67705.aspx<br />

Managementfehler bei MySpace, LENZ, 2012. In:<br />

MySpace’s Ideen, BOCH, 2010. In:<br />

MySpace verliert Mitglieder, 2011. In:<br />

http://www.netzwelt.de/news/88261-youtube-alternativen-besten-videodiensteueberblick.html<br />

http://www.handelsblatt.com/meinung/presseschau/presseschau-facebook-mussmyspace-untiefe-umschiffen/6135604.html<br />

http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/computer-internet/myspace-chef-iminterview-wir-sind-fuer-das-verrueckte-und-wilde-da-1572188.html<br />

http://diepresse.com/home/techscience/internet/644843/MySpace-schrumpftmonatlich-um-zehn-Mio-Nutzer?_vl_backlink=/home/techscience/internet/index.do<br />

Nur Nachrichten in Xing, 2013. In:<br />

http://de.onpage.org/wiki/Xing#cite_note-0<br />

Nutzerzahlen Facebook, 2013. In:<br />

http://allfacebook.de/userdata/<br />

LVII


Literaturverzeichnis<br />

Nutzerzahlen sinken, BAUMANN, 2013. In:<br />

ökonomischer Werdegang Facebooks, BAUMANN, 2013. In:<br />

http://www.fr-online.de/wirtschaft/boersengang-facebook-nutzer-von-facebookwerden-aelter,1472780,22799854.html<br />

http://www.fr-online.de/wirtschaft/boersengang-facebook-nutzer-von-facebookwerden-aelter,1472780,22799854.html<br />

Onlineshops, Offlineshops, 2013. In:<br />

http://www.shop-on-line.de/online-shops-der-tod-des-einzelhandels/<br />

O’Reilly Web 2.0, übersetzt, O’REILLY, 2006. In:<br />

http://radar.oreilly.com/2006/12/web-20-compact-definition-tryi.html<br />

Produktsuche, 2013. In:<br />

http://www.ibusiness.de/dossiers/db/ib_dossier.353059jg.html<br />

Schließung SchülerVZ, 2013. In:<br />

http://www.schuelervz.net/l/help<br />

schülerVZ vom Netz genommen, 2013. In:<br />

http://www.schuelervz.net/<br />

Sicherheitslücken bei MySpace, TYNAN, 2006. In:<br />

http://www.pcworld.com/article/127116/article.html?page=7<br />

studiVZ Gründung, 2013. In:<br />

http://www.meinvz.net/l/impressum<br />

LVIII


Literaturverzeichnis<br />

studiVZ schaut bei Facebook ab, LAUBE, 2008. In:<br />

Twitter-Gründung, 2012. In:<br />

http://www.nzz.ch/aktuell/digital/twitter-wachstum-merkel-dorsey-1.15999106<br />

Twitter im Beruf, MORSCHHÄUSER, 2013. In:<br />

http://www.socialmediastatistik.de/jahresumfrage-twitter/<br />

Twitter is information, PEREZ, 2010. In:<br />

http://readwrite.com/2010/09/14/twitter_is_not_a_social_network_says_twitter_exec#<br />

awesm=~od9TJM82zRXeGY<br />

Twitter wächst, KROKER, 2012. In:<br />

http://blog.wiwo.de/look-at-it/2012/04/24/twitter-wachst-in-deutschland/<br />

Videoaufrufe für das erste Halbjahr 2012, 2012. In<br />

http://www.ftd.de/it-medien/medien-internet/:social-networking-facebook-verklagtstudi-vz/387735.html<br />

http://www.email-marketing-forum.de/Fachartikel/details/1243-Social-Media-<br />

Marketing-Die-Video-Plattformen/38909<br />

Vorhersage Dotcom-Blase, 2013. In:<br />

http://www.vez-online.de/node/162<br />

Xing Deutschland aktuell In:<br />

http://foto.xing.com/Adv/xing_mediadaten_de.pdf?dpt=mcmhh&ttp=ms&plf=own&xtr=<br />

xgmddtnde<br />

Xing ist deutsch, 2013. In:<br />

http://corporate.xing.com/deutsch<br />

LIX


Literaturverzeichnis<br />

Xing-Mitglieder, 2013. In:<br />

Xing Mitglieder, DIRSCHEL, 2012. In:<br />

http://www.cio.de/xing/2880749/index.html<br />

Youtube Deutschland ohne Nutzerzahlen, MOOG, 2013. In:<br />

http://www1.wdr.de/themen/digital/sp_republica13/youtube134.html<br />

Youtube’s Wachstum, 2013. In:<br />

http://www.socialmediastatistik.de/xing-mit-guten-quartalszahlen-wieder-mehrzahlende-mitglieder/<br />

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/internet-youtube-macht-teure-google-aktiekaum-attraktiver-1382675.html<br />

Zuschauerzahlen Youtube und Youtube-Zahlen, 2013. In:<br />

http://www.youtube.com/yt/press/de/statistics.html<br />

LX


Thesenblatt<br />

<br />

<br />

Die internetaffinen Nutzer werden nicht nur jünger sondern auch älter. Das Internet<br />

erreicht jeden.<br />

Durch die Erfahrungen der Dotcom-Blase Ende der 1990er/Anfang 2000er<br />

Jahre haben die Unternehmungen gelernt und können die Situation besser<br />

einschätzen.<br />

<br />

Social Media entwickelt sich weiter und wird mobiler denn je. Eine Implementierung<br />

in den Alltag wird unausweichlich.<br />

<br />

Die Netzwerkblase besteht zwar, jedoch wird diese nicht in der Art und in dem<br />

Umfang platzen wie dies bei der Dotcom-Blase der Fall war.<br />

<br />

Der verantwortungsbewusste Umgang mit den Medien und die Ausarbeitung<br />

eines Social Media-Guides für Unternehmen, stellt die Grundlage für die erfolgreiche<br />

Umsetzung eines Social Media-Marketings im Unternehmen.<br />

<br />

Der Kulturraum Internet manifestiert sich in unserem Leben und erzeugt besonders<br />

durch Social Media einen unersetzlichen Bestandteil für jeden Einzelnen.<br />

LXI


Ehrenwörtliche Erklärung<br />

Ehrenwörtliche Erklärung<br />

"Ich erkläre hiermit ehrenwörtlich",<br />

1. dass ich meine Bachelor-Thesis mit dem Thema<br />

ohne fremde Hilfe angefertigt habe,<br />

Die Nachhaltigkeit von Social Media –<br />

platzt die Netzwerkblase?<br />

2. dass ich die Übernahme wörtlicher Zitate aus der Literatur sowie die Verwendung<br />

der Gedanken anderer Autoren an den entsprechenden Stellen innerhalb der Arbeit<br />

gekennzeichnet habe und<br />

3. dass ich meine Bachelor-Thesis bei keiner anderen Prüfung vorgelegt habe.<br />

Ich bin mir bewusst, dass eine falsche Erklärung rechtliche Folgen haben wird.<br />

_______________________________<br />

Ort, Datum<br />

______________________________<br />

Unterschrift<br />

Seite XVII

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!