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Download (PDF; 1,9 MB) - Fairer Kaffee in die Kirchen

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Thema fehlt. Doch auch hier bieten Tr a n sFa i r,<br />

GEPA und andere Fairhandelsorganisationen,<br />

Initiativen und Anbieter umfassende Information<br />

an. Auch <strong>die</strong> technische Umstellung braucht niemand<br />

zu fürchten. Die GEPA beispielsweise berät<br />

ihre Kunden bei der Anschaffung und richtigen<br />

E<strong>in</strong>stellung der <strong>Kaffee</strong>automaten, kann beim<br />

Masch<strong>in</strong>ene<strong>in</strong>kauf günstige Rabatte weitergeben<br />

und hat auch F<strong>in</strong>anzierungsangebote.<br />

Nimmt man all das zusammen, dann spricht eigentlich<br />

nichts mehr gegen <strong>die</strong> Umstellung auf „fair“.<br />

Faire „latte“ ist der hit<br />

im Gäste- und Tagungsbereich der Evangelischen<br />

diakonissenanstalt Stuttgart<br />

wird seit kurzer Zeit fair gehandelter<br />

GEPa-<strong>Kaffee</strong> angeboten. <strong>die</strong> <strong>Kaffee</strong>masch<strong>in</strong>e<br />

zur Selbstbe<strong>die</strong>nung mit Gelde<strong>in</strong>wurf<br />

steht den Mitarbeitenden, Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Gästen gleichermaßen zur<br />

Verfügung. Mit den Röstkaffeesorten<br />

„café Fuego“ und „café Grano“ <strong>in</strong> Bioqualität<br />

werden <strong>die</strong> <strong>Kaffee</strong>spezialitäten<br />

Espresso und café crème zubereitet. dabei<br />

ist der italienische Klassiker „Latte<br />

Macchiato“ der e<strong>in</strong>deutige Favorit.<br />

Was hat e<strong>in</strong>e Rolle Klopapier mit dem Klima -<br />

schutz zu tun? Warum kann <strong>die</strong> richtige<br />

Auswahl von Lebensmitteln zu mehr Gerechtigkeit<br />

<strong>in</strong> der Welt beitragen? Bewusste Verbraucher und<br />

Verbraucher<strong>in</strong>nen haben schon lange e<strong>in</strong>e Antwort<br />

auf <strong>die</strong>se Fragen. Denn: Wer kauft, entscheidet!<br />

Darüber, ob Menschen zu lebenswürdigen<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen arbeiten können und bei der<br />

Herstellung von Produkten <strong>die</strong> Umwelt geschont<br />

wird; ob Kohlekraftwerke oder W<strong>in</strong>dräder entstehen;<br />

ob Wälder abgeholzt oder erhalten werden<br />

und auch darüber, ob <strong>in</strong> Entwicklungsländern<br />

Schulen gebaut werden können.<br />

Es macht e<strong>in</strong>en großen Unterschied, ob wir grünen<br />

oder herkömmlichen Strom, Recycl<strong>in</strong>g- oder<br />

normales Papier, fair gehandelten oder konventionellen<br />

<strong>Kaffee</strong> e<strong>in</strong>kaufen. „Zukunft e<strong>in</strong>kaufen<br />

– Glaubwürdig wirtschaften <strong>in</strong> <strong>Kirchen</strong>“ – e<strong>in</strong><br />

Projekt der Umweltbeauftragten <strong>in</strong> der Evangelischen<br />

und Katholischen Kirche <strong>in</strong> Deutschland<br />

– br<strong>in</strong>gt <strong>die</strong>se Erkenntnis jetzt auch näher an <strong>die</strong><br />

kirchlichen E<strong>in</strong>richtungen heran.<br />

Es will <strong>die</strong> Träger solcher E<strong>in</strong>richtungen dar<strong>in</strong><br />

unterstützen, bei der Beschaffung von Waren<br />

e<strong>in</strong>e gute Schnittmenge zwischen Wirtschaftlichkeit,<br />

Umweltverträglichkeit und sozialer Verantwortung<br />

zu f<strong>in</strong>den. Das Projekt hilft, <strong>die</strong> eigene<br />

Fair und Weiter günstig geniessen<br />

Vor acht Jahren stand <strong>die</strong> Idee schon mal im<br />

Raum – doch da schien der Preis für <strong>die</strong> Umsetzung<br />

zu hoch. Diesmal ist das anders. „Wir<br />

stellen jetzt im September auf fair gehandelten<br />

<strong>Kaffee</strong> um – und der ist nicht e<strong>in</strong>mal teurer als<br />

unsere bisherige Sorte“, sagt Christiane Braig,<br />

Leiter<strong>in</strong> Wirtschafts<strong>die</strong>nste <strong>in</strong> der Reha-Kl<strong>in</strong>ik<br />

Bad Boll. Vorausgegangen war e<strong>in</strong>e <strong>Kaffee</strong>verkostung<br />

Ende Juli. Wolfgang Pörschke, bei der<br />

GEPA zuständig für Großverbraucher-Kunden<br />

<strong>in</strong> Baden-Württemberg, hatte sechs Sorten<br />

<strong>Kaffee</strong> zum Bl<strong>in</strong>dtest mitgebracht. „Er wusste<br />

bereits, was bei uns ankommt und hatte e<strong>in</strong>e<br />

Vorauswahl getroffen. „Und das war auch<br />

gut so“, sagt Braig. „Denn wenn man zu viel<br />

probieren muss, kann man <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Geschmacksrichtungen am Ende kaum noch<br />

unterscheiden.“ Doch so gelang dem Test-<br />

Team der Reha-Kl<strong>in</strong>ik – außer Braig auch <strong>die</strong><br />

zuständige Serviceleiter<strong>in</strong> und e<strong>in</strong> Koch – <strong>die</strong><br />

richtige Auswahl: Nun gibt es <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung<br />

den GEPA-Filterkaffee Caparica sowie <strong>die</strong><br />

zwei <strong>Kaffee</strong>spezialitäten Espresso und Café<br />

Crème <strong>in</strong> Bioqualität, beide ebenfalls von der<br />

GEPA.<br />

Rund e<strong>in</strong>e Tonne <strong>Kaffee</strong> wird <strong>in</strong> der Reha-Kl<strong>in</strong>ik<br />

Bad Boll pro Jahr verbraucht. Dass nun <strong>die</strong> neuen,<br />

Beschaffung zu analysieren, Schwachstellen zu<br />

entdecken, neue Produkte auszuwählen und –<br />

auch geme<strong>in</strong>sam mit anderen E<strong>in</strong>richtungen und<br />

<strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den – neue Standards zu setzen.<br />

Dazu <strong>in</strong>formiert „Zukunft e<strong>in</strong>kaufen“ über <strong>die</strong><br />

wichtigsten Sozial- und Ökolabels und unterstützt<br />

alle, <strong>die</strong> mitmachen mit Checklisten und<br />

praktischen Umsetzungstipps auf der Website<br />

www.zukunft-e<strong>in</strong>kaufen.de<br />

Pfarrer Klaus Breyer ist als Umweltbeauftragter<br />

der Evangelischen Kirche von Westfalen<br />

Ansprechpartner für das Projekt – geme<strong>in</strong>sam<br />

mit Thomas Kamp-Deister von der katholischen<br />

Landvolkshochschule <strong>in</strong> Freckenhorst. Breyer<br />

ist von dem bisherigen Erfolg begeistert: „Wir<br />

fair gehandelten Sorten den Patienten und<br />

Besuchern der Reha-Kl<strong>in</strong>ik nicht schmecken<br />

könnte, <strong>die</strong>se Sorge hat Braig nicht. „Ich<br />

denke, sie s<strong>in</strong>d sogar aromatischer, als unsere<br />

bisherigen <strong>Kaffee</strong>s.“ E<strong>in</strong> Plus ist sicher auch,<br />

dass durch den günstigen Preis für den fair<br />

gehandelten <strong>Kaffee</strong>, <strong>die</strong> Tasse <strong>die</strong> Kunden<br />

nicht teurer zu stehen kommt. „An e<strong>in</strong>e<br />

Preissteigerung haben wir zunächst mal nicht<br />

gedacht“, so Braig. Mit der Entscheidung für<br />

den Fairen Handel wolle man endlich umsetzen,<br />

was schon vor Jahren angedacht war,<br />

und e<strong>in</strong>en Beitrag zu mehr globaler Gerechtigkeit<br />

leisten. Hilfreich für <strong>die</strong> Entscheidung<br />

war auch, dass <strong>die</strong> Notwendigkeit, mit dem<br />

Kauf e<strong>in</strong>er bestimmten <strong>Kaffee</strong>masch<strong>in</strong>e auch<br />

e<strong>in</strong>e bestimmte Sorte nehmen zu müssen, nun<br />

nicht mehr besteht. Die Beliebtheit des Cafés<br />

<strong>in</strong> der Reha-Kl<strong>in</strong>ik Bad Boll kann <strong>die</strong> Umstellung<br />

auf fair gehandelten <strong>Kaffee</strong> noch weiter<br />

steigern: Denn selbst Nicht-Patienten von außerhalb<br />

kommen gerne hierher, um <strong>die</strong> gute<br />

Qualität von <strong>Kaffee</strong> und Kuchen zu genießen.<br />

„Bei uns ist das mehr wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Hotel,<br />

jeder kann ja zum Beispiel auch das Thermalbad<br />

nutzen“, sagt Braig. „Und es riecht auch<br />

nicht nach Krankenhaus“.<br />

zukunFt <strong>in</strong> der e<strong>in</strong>kauFstüte<br />

wurden da förmlich mit Anfragen überrannt, <strong>die</strong><br />

Leute wollen das haben.“ Statt der zunächst<br />

geplanten fünf, machen nun bereits zehn Testregionen<br />

bei „Zukunft e<strong>in</strong>kaufen“ mit – <strong>in</strong>sgesamt<br />

30 evangelische <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den und -kreise,<br />

drei katholische <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den sowie acht<br />

evangelische und 23 katholische E<strong>in</strong>richtungen,<br />

zum Beispiel Tagungsstätten und Akademien.<br />

Unterstützt wird „Zukunft e<strong>in</strong>kaufen“ auch vom<br />

Evangelischen Entwicklungs<strong>die</strong>nst, eed, und vom<br />

Umweltbundesamt. Die zehn Regionen s<strong>in</strong>d Bremen,<br />

Eichstätt, Köln, Moers, Münster, Osnabrück,<br />

Reckl<strong>in</strong>ghausen, Stuttgart, Trier und Unna. Wer<br />

von den bisherigen Erfahrungen der Testregionen<br />

profitieren möchte, kann unter <strong>in</strong>fo@zukunft-e<strong>in</strong>kaufen.de<br />

mit den Initiatoren Kontakt aufnehmen.

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