Mehr als Protest: Die Uni demokratisch weiterentwickeln! - Grüne ...
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<strong>Mehr</strong> <strong>als</strong> <strong>Protest</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Uni</strong> <strong>demokratisch</strong> <strong>weiterentwickeln</strong>!<br />
<strong>Die</strong> Plakate, Flyer, Zeitungen<br />
und Infostände auf dem<br />
Campus sind ein klares Indiz:<br />
Es stehen wieder Wahlen<br />
zum Studierendenparlament<br />
(StuPa) an der Ruhr-<strong>Uni</strong> an.<br />
Vom 24. bis zum 28. Januar<br />
sind alle Studierenden aufgefordert,<br />
ihre parlamentarische<br />
Vertretung zu wählen.<br />
Seit drei Jahren sind wir <strong>als</strong><br />
<strong>Grüne</strong> Hochschulgruppe am<br />
Allgemeinen Studierendenausschuss<br />
(AStA) beteiligt<br />
und stellen seit zwei Jahren<br />
auch den Vorsitz. In dieser<br />
Zeit konnten wir bereits große<br />
Erfolge erringen. Doch<br />
viele Probleme bleiben: Im<br />
kommenden Sommersemester<br />
werden weiterhin Studiengebühren<br />
erhoben, die<br />
Bologna-Reform (Umstellung<br />
auf Bachelor/Master) hakt an<br />
vielen Stellen und die <strong>demokratisch</strong>e<br />
Mitbestimmung an<br />
<strong>Uni</strong>versitäten ist weiterhin<br />
marginal.<br />
<strong>Die</strong> neue Landesregierung<br />
verspricht zwar viele Verbesserungen,<br />
diese sind jedoch<br />
nicht von heute auf morgen<br />
umsetzbar. Wir benötigen<br />
auch 2011 einen AStA, der<br />
Wahlzeitung der <strong>Grüne</strong>n Hochschulgruppe Bochum<br />
Nr. 2 Januar 2011<br />
1. Tatjana Bunger (EvTh)<br />
2. Ingmar Wichert (Ges)<br />
3. Patul Orfali (Ori)<br />
4. Jawid Ahmad Nasery (Wiwi)<br />
5. Laura Schlegel (Sowi)<br />
6. Karsten Finke (EW)<br />
7. Nergiz Yilmaz (Sowi)<br />
8. Jan Keitsch (Phil)<br />
9. Esra Arslan-Balci (Jura)<br />
10. Christian Zschoche (ITS)<br />
11. Marion Epping (Ger)<br />
12. Gökhan Tas (Ori)<br />
13. Ricarda Voswinkel (Phil)<br />
14. Dennis„Palinka“Paliga(BioC)<br />
15. Yuliya Golbert (Geo)<br />
16. Hasan Taskiran (ET)<br />
17. Anne Reisenweber (Sowi)<br />
18. Ariya Fehrest-Avanloo(Ges)<br />
19. David Pérez (Spa)<br />
20. Benjamin Sandberg (Thea)<br />
21. Judith Schwittek (Geo)<br />
22. Hauke Hoth (EW)<br />
23. Chantal Stauder (Phil)<br />
24. Tobias Krassowsky (UFG)<br />
25. Claudia Kuhnen (EW)<br />
26. Julian Schmitz (Ch)<br />
27. Mabrouka Hssoumi (Sowi)<br />
28. Deniz Bulan (Sowi)<br />
29. Julia Schmidt (Jura)<br />
30. Mustafa Demirbas (MeWi)<br />
betonGRÜN<br />
vor Ort für Verbesserungen<br />
kämpft und sie im Dialog mit<br />
den Verantwortlichen umsetzt!<br />
Für eine grüne Ruhr-<strong>Uni</strong>!<br />
Ein wichtiges Signal konnten<br />
wir Ende des vergangenen<br />
Jahres beim GD-Neubau<br />
setzen. Während die <strong>Uni</strong>-<br />
Leitung den Bau bis ins Landschaftsschutzgebiet<br />
westlich<br />
der G-Reihe plante, konnten<br />
wir durch <strong>Protest</strong>e und Gespräche<br />
eine Kompromisslösung<br />
finden, die den Bau des<br />
dringend benötigten Gebäudes<br />
sichert, gleichzeitig jedoch<br />
den Eingriff in das Schutzgebiet<br />
verhindert (mehr dazu<br />
auf Seite 2).<br />
Gerade bei der Campusmodernisierung<br />
wird deutlich:<br />
Auf <strong>Protest</strong> muss immer auch<br />
der Dialog mit allen Beteiligten<br />
folgen! „Wir möchten<br />
diese kritische Haltung<br />
fortsetzen, um die Ruhr-<strong>Uni</strong><br />
ökologisch nicht nur auf den<br />
aktuellen Stand zu bringen,<br />
sondern zu einem ökologischen<br />
Zukunftsmotor umzubauen“,<br />
so der grüne AStA-<br />
Vorsitzende Jan Keitsch.<br />
31. Britta Weber (Lit)<br />
32. Daniel Rose (Ger)<br />
33. Bahar Haghanipour (GeSt)<br />
34. Ömer Genctürk (SEPM)<br />
35. Ursula Dreier (Reli)<br />
36. Dennis Köhne (Ang)<br />
37. Linda Dembowski (Phil)<br />
38. Yasin Karadeli (Ori)<br />
39. Tina Jelveh (EvTh)<br />
40. Felix Zentis (Mathe)<br />
41. Saida Aderras (Ori)<br />
42. Nicolas Berg (Lat)<br />
43. Yasemin Turan (Rom)<br />
44. Vural Dursun (Spa)<br />
45. Jennifer Hindrichs (Sowi)<br />
46. Benedikt Wildenhain (ITS)<br />
47. Ebru Kilis (Ger)<br />
48. Herbert Galbierz (Ger)<br />
49. Serap Akkus (Ori)<br />
50. Lasse Wichert (Lit)<br />
51. Wagma Sultansei (Ori)<br />
52. Kilian Pulla (EvTh)<br />
53. Laura Richter (Ger)<br />
54. Jan Möller (MeWi)<br />
55. Tuba Özat (ECUE)<br />
56. Fitore Thaci (Ges)<br />
57. Martina Fischer (Slav)<br />
58. Stephan Kubitschke (Ori)<br />
59. Nora Boutaleb (Franz)<br />
60. Mohamed Sakka (ITS)<br />
von links nach rechts: Tatjana Bunger, Ingmar Wichert, Patul Orfali, Jawid Ahmad Nasery, Nergiz Yilmaz, Laura<br />
Schlegel, Christian Zschoche, Karsten Finke, Esra Arslan-Balci und Jan Keitsch<br />
Bildung für ein<br />
besseres Morgen<br />
Ein zentrales Anliegen der<br />
Studierendenvertretung ist<br />
und bleibt weiterhin die Bildungsgerechtigkeit.<br />
Zwar hat<br />
die neue rot-grüne Landesregierung<br />
die Weichen bereits<br />
gestellt, eine Abschaffung der<br />
Studiengebühren folgt jedoch<br />
erst im Wintersemester, weil<br />
die Zahlung von „Kompensationsmitteln“<br />
an die <strong>Uni</strong>s<br />
vorher nicht möglich ist. <strong>Die</strong><br />
Kompensation stellt sicher,<br />
61. Nur Demir (Ori)<br />
62. Jonathan Junge (WiPsy)<br />
63. Olga Sheina (Psycho)<br />
64. Kai Uwe Zöllner (Phil)<br />
65. Esma Arslan (EW)<br />
66. Anass Imrani (Rom)<br />
67. Hurriyet Karakus (MaEc)<br />
68. Mudaser Iqbal (Ang)<br />
69. Dunia Houssa (Psycho)<br />
70. Karim Bahmed (MaEc)<br />
71. Julia Heine (Bio)<br />
72. Talha Arslan (MaEc)<br />
73. Baher Sibai (ET)<br />
74. N. Elghoulbzouri (Psycho)<br />
75. Shala Mothezebsade (Med)<br />
76. Abdellah Chaouch (Ang)<br />
77. Roja Vural (Ger)<br />
78. Jan Watermann (Ges)<br />
79. Alige Aktas (Ger)<br />
80. Hendryk Hollbeck (Ger)<br />
81. Merve Erdil (Ori)<br />
82. Ibrahim Diab (ITS)<br />
83. Sibel Sürgit (AI)<br />
84. Ahmad Alarkawi (Ch)<br />
85. Funda Angin (Ang)<br />
86. Fadi Teeti (Med)<br />
87. Baktinur Urgun (Reli)<br />
88. Alexander Fall (Phil)<br />
89. Gülcan Demircan (Wiwi)<br />
90. Mohammed Kabha (Med)<br />
dass auch nach der Abschaffung<br />
der Studiengebühren<br />
kein Geld an der <strong>Uni</strong> fehlt.<br />
Da die <strong>Uni</strong>versitäten durch<br />
die vom Land bereitgestellten<br />
250 Millionen Euro erstm<strong>als</strong><br />
genaue Planungssicherheit<br />
darüber besitzen, wie viel<br />
Geld sie in jedem Semester<br />
zur Verfügung haben, fordern<br />
wir eine deutliche Senkung<br />
der Gebühren bereits zum<br />
Sommersemester. Aktuell bereiten<br />
wir gemeinsam mit der<br />
studentischen Senatsfraktion<br />
einen entsprechenden Antrag<br />
Liste 3 - <strong>Grüne</strong> Hochschulgruppe: Unsere KandidatInnen für die StuPa-Wahlen<br />
91. Anamariya Tsvetanova(Bio)<br />
92. Mohamed Ettok (ET)<br />
93. Banan Musa (Ori)<br />
94. Kaled Haqparwar (Wiwi)<br />
95. Dilan Akcay (Ang)<br />
96. Nilofar Hakimzada (Jura)<br />
97. Nawres Jatlaoui (Spa)<br />
98. Ahmet Icin (Wiwi)<br />
99. Lara Schadt (Reli)<br />
100. Mustafa Özkurt (MaEc)<br />
101. Sirin Al-Boutros (Med)<br />
102. Ahmet Inam (Ori)<br />
103. Aline Kupka (Geo)<br />
104. Akbar Aziz (Med)<br />
105. Meryem Özmen (Ori)<br />
106. Ilias El Ouasdi (MaEc)<br />
107. Tuba Ugur (Ori)<br />
108. Ali Kanaan (Ori)<br />
109. Hacer Günerhan (Ori)<br />
110. Kianush Iranmanesh (Geo)<br />
111. Seyfeddin Özalp (Bau)<br />
112. Esat Odabasi (Sowi)<br />
113. Paul Jandt (Sowi)<br />
114. Mehmet Emre Subasi (AI)<br />
115. Murat Tugsuz (MBau)<br />
116. M. A. Ben Souissi (MBau)<br />
117. Wael Nosseir (AI)<br />
118. Ibrahim Al Jamous (Med)<br />
119. Timurhan Arslan (Bau)<br />
120. Daniel Paeben (Geo)<br />
vor (mehr dazu auf Seite 3).<br />
Grün: ökologisch und sozial<br />
In dieser Zeitung stellen wir<br />
Euch unsere Themen und<br />
KandidatInnen vor. An den<br />
Infoständen in den verschiedenen<br />
<strong>Uni</strong>-Gebäuden könnt<br />
Ihr natürlich auch mit uns<br />
über unsere Ziele und Ideen<br />
ins Gespräch kommen. Wir<br />
freuen uns! Weitere aktuelle<br />
Infos gibt es außerdem immer<br />
im Internet unter:<br />
www.ghg-bochum.de<br />
121. Halil Sirin (Bau)<br />
122. Orcun K. Dikici (UTRM)<br />
123. M. Abdellaoui (Sowi)<br />
124. Saban Yazici (Bau)<br />
125. Alp Karaman (ET)<br />
126. Onur Deniz (CE)<br />
127. Emre Önder (CE)<br />
128. Ismail Erdem Tursun (Geo)<br />
129. Sezer Tekin (ET)<br />
130. Selcuk Aydin (Med)<br />
131. Nalan Saliver (Ori)<br />
132. Khalid Lekkak (Ori)<br />
133. Rajae Yahyaoui (Ges)<br />
134. Fouad El Eessami (Ori)<br />
135. Khunaw Haj Hossein (Ori)<br />
136. Aref El-Sabbagh (BioC)<br />
137. Sadaff Masroor (Reli)<br />
138. Matthias Schwandt (Sowi)<br />
139. Sebahat Köse (Ori)<br />
140. Aykut Malca (Ang)<br />
141. Mareike Jochmann (Ori)<br />
142. Semra Yildirim (Jura)<br />
143. Songül Turan (Franz)<br />
144. Sezai Mengilli (MeWi)<br />
145. Saima Dadgar (MaEc)<br />
146. Leila Farnad (Bio)<br />
147. Erkan Bektas (CE)<br />
148. Oana Popescu (ITS)<br />
149. Wolfgang Rettich (Sowi)<br />
Legende der Studienfächer:<br />
EvTh : Ev. Theologie - Ges: Geschichte - Ger: Germanistik - Reli: Religionswiss. - EW: Erziehungswiss. Ori: Orientalistik - Phil: Philosophie - Spa: Spanisch - PWG: Politik, Wirtschaft, Gesellschaft -<br />
BioC: Biochemie - ET: Elektrotech. - Thea: Theaterwiss. - Ang: Anglistik - UFG: Ur- u. Frühgeschichte - MeWi: Medienwiss. - SLF: Sprachlehrforsch. - Lit: Literaturwiss. - GeSt: Gender Studies<br />
SEPM: Sales Engineering & Product Manag. - Lat: Latein - Rom: Romanistik - ITS: IT-Sichertheit - Pol: Politikwiss. - ECUE: Euro. Culture & Economics - Slav: Slavistik - WiPsy: Wiirtschaftspsychologie<br />
MaEc: Manag. and Economics - Franz: Französisch - Bau: Bauingenieurw. - MBau: Maschinenbau - UTRM: Umwelttechnik u. Ressourcenmanag. - CE: Computational Engineering - Ang: Anglistik<br />
Wählen gehen: Wie, wo<br />
und warum eigentlich?<br />
Vom 24. bis zum 28. Januar<br />
finden an der Ruhr-<strong>Uni</strong><br />
wieder die Wahlen zum Studierendenparlament<br />
(StuPa)<br />
statt. Das StuPa wird jährlich<br />
neu zusammengesetzt<br />
und wählt im Anschluss den<br />
Allgemeinen Studierendenausschuss<br />
(AStA). Der AStA<br />
bildet eine Art Regierung der<br />
Studierenden und arbeitet für<br />
diese in verschiedenen Themenbereichen<br />
(sogenannten<br />
„Referaten“).<br />
Zu den Parlamentswahlen<br />
treten mehrere Listen an, die<br />
unterschiedliche politische<br />
Schwerpunkte setzen. Seit<br />
drei Jahren stellen die grünlinks-alternativen<br />
Listen die<br />
<strong>Mehr</strong>heit im Parlament und<br />
sitzen gemeinsam im AStA.<br />
Aktuell ist die <strong>Grüne</strong> Hochschulgruppe<br />
stärkste politische<br />
Kraft an der Ruhr-<strong>Uni</strong><br />
und so spielen Themen wie<br />
Ökologie, Bildungsgerechtigkeit<br />
und Sozialpolitik natürlich<br />
eine zentrale Rolle in der<br />
Studierendenvertretung.<br />
Wo Ihr wählen könnt, entscheidet<br />
Euer Erstfach. Wenn<br />
Ihr unsicher seid, schaut auf<br />
Eure Studienbescheinigung,<br />
welches Fach zuerst genannt<br />
wird.<br />
<strong>Die</strong> Wahlurnen:<br />
Cateteria IB<br />
(Maschinenbau, Elektro- &<br />
Informationstechnik, Bauingenieurwesen,<br />
AI)<br />
Cafeteria NA<br />
(Physik, Mathematik, Geowissenschaften,Arbeitswissenschaften,<br />
Deutschkurs,<br />
Studienkolleg)<br />
Cafeteria NC<br />
(Chemie, Biologie, Neuroinformatik,<br />
Neuroscience)<br />
Cafeteria MA<br />
(Medizin, Sport)<br />
Cafeteria GA<br />
(Theologie, Philosophie,<br />
Pädagogik, Psychologie,<br />
Geschichte)<br />
Cafeteria GB<br />
(Philologie, OAW)<br />
Cafeteria GC<br />
(Jura, WiWi, SoWi)
KandidatInnen<br />
1. Tatjana Bunger<br />
Unsere diesjährige Spitzenkandidatin<br />
Tatjana studiert<br />
Evangelische Theologie und<br />
Geschichte. Ihre politischen<br />
Schwerpunkte liegen in der<br />
Hochschul- und Umweltpolitik.<br />
2. Ingmar Wichert<br />
Lehramtsstudent Ingmar ist<br />
Sprecher der GHG im Studierendenparlament<br />
und sitzt<br />
außerdem für die <strong>Grüne</strong>n<br />
im Rat unserer Nachbarstadt<br />
Witten. Seine Schwerpunkte<br />
sind Kommunal- und Bildungspolitik.<br />
3. Patul Orfali<br />
Patul ist die Spitzenkandidatin<br />
der Internationalen Liste<br />
innerhalb der <strong>Grüne</strong>n Hochschulgruppe.<br />
Ihre politischen<br />
Schwerpunkte liegen in der<br />
Integrationspolitik.<br />
4. Jawid Ahmad Nasery<br />
Jawid studiert Wirtschaftswissenschaften<br />
und sitzt nun<br />
bereits seit zwei Jahren für<br />
uns im Studierendenparlament.<br />
Seine Schwerpunkte<br />
liegen in der Entwicklungs-<br />
und Umweltpolitik.<br />
5. Laura Schlegel<br />
Laura ist die grüne Kandidatin<br />
für den AStA-Vorsitz.<br />
Sie studiert Sozial- und Religionswissenschaft<br />
und ist<br />
aktuell Referentin für Hochschulpolitik<br />
im AStA. <strong>Mehr</strong><br />
über Laura erfahrt Ihr in dem<br />
Interview auf Seite 3.<br />
Vergangenen Dezember tagte<br />
im mexikanischen Cancún der<br />
Weltklimarat. Aus der Sicht<br />
der <strong>Grüne</strong>n Hochschulgruppe<br />
mit nur mäßigem Erfolg. Was<br />
hat nun aber der Weltklimarat<br />
mit der Ruhr-<strong>Uni</strong> zu tun?<br />
Eine Menge: Denn die Campusmodernisierung<br />
ist die<br />
einmalige Gelegenheit, die<br />
<strong>Uni</strong> zum Vorreiter und Zukunftsmotor<br />
im Bereich Klimaschutz<br />
zu machen.<br />
„Im AStA versuchen wir immer<br />
an das Ganze zu denken.<br />
Durch die momentane Sanierung<br />
der Hochschule haben<br />
wir die Möglichkeit, den globalen<br />
Klimaschutz zu fördern<br />
und gleichzeitig die lokalen<br />
Lern-, Lehr- und Arbeitsbedingungen<br />
an der Ruhr-<strong>Uni</strong><br />
zu verbessern“, so Wolfgang<br />
Rettich, AStA-Referent für<br />
Ökologie und Verkehr.<br />
Durch moderne Wärmedämmung<br />
werden zukünftig massiv<br />
Energiekosten eingespart.<br />
<strong>Die</strong> freiwerdenden Mittel<br />
können dann der Lehre zugeführt<br />
werden. Gleichzeitig<br />
wird die Lernatmosphäre in<br />
den Räumen verbessert und<br />
dem Klima geholfen.<br />
AStA greift erfolgreich ein!<br />
Über Monate tobte der Streit<br />
um den Bau des GD-Gebäudes<br />
an der <strong>Uni</strong>. Auf Initiative<br />
der <strong>Grüne</strong>n Hochschulgruppe<br />
setzte sich der AStA dafür ein,<br />
dass das neue Gebäude nicht<br />
in das Landschaftsschutzgebiet<br />
westlich von GC gebaut<br />
wird. Schließlich konnten sich<br />
der AStA, das Rektorat und<br />
die betroffenen Fakultäten<br />
auf einen Kompromiss einigen.<br />
Das dringend benötigte<br />
Gebäude für den doppelten<br />
Abiturjahrgang 2013 (der<br />
rund 4.000 neue Studierende<br />
an die RUB bringen wird)<br />
kann <strong>als</strong>o gebaut werden, das<br />
Landschaftsschutzgebiet wird<br />
jedoch nicht angetastet. „Hätte<br />
die <strong>Uni</strong> das GD-Gebäude<br />
wie ursprünglich geplant in<br />
das Landschaftsschutzgebiet<br />
gebaut, so hätte man ein völlig<br />
f<strong>als</strong>ches Zeichen gesetzt.<br />
Es kann nicht darum gehen,<br />
Bildung und Umweltschutz<br />
gegeneinander abzuwägen.<br />
Beides ist für ein lebenswertes<br />
Morgen absolut unverzichtbar“,<br />
so der AStA-Vorsitzende<br />
Jan Keitsch. Durch<br />
den Neubau von GD kann die<br />
Sanierung der RUB schneller<br />
voranschreiten, der Energieverbrauch<br />
an der RUB schneller<br />
reduziert werden und somit<br />
der globale Klimaschutz<br />
unterstützt werden. Auch die<br />
Lehr- und Lernbedingungen<br />
werden durch unseren Einsatz<br />
verbessert. So haben wir<br />
erreicht, dass im neuen GD-<br />
Bau alle Räume mit Tageslicht<br />
versorgt werden und auf<br />
innenliegende Räume ohne<br />
Tageslicht verzichtet wird.<br />
Verkehrssituation<br />
verbessern!<br />
<strong>Die</strong> Verkehrssituation an der<br />
Ruhr-<strong>Uni</strong> ist schon heute<br />
nicht ideal. Durch zusätzli-<br />
Nach außen gibt sich die<br />
Ruhr-<strong>Uni</strong>versität gerne weltoffen<br />
und menschlich. Doch<br />
bis heute sind auch brutale<br />
Tierversuche traurige Realität<br />
hinter kaltem Beton. Dank<br />
unseres Engagements ist die<br />
Diskussion über Tierversuche<br />
an der RUB aber wieder<br />
entfacht.<br />
In die Schlagzeilen geraten<br />
immer wieder die Bochumer<br />
Affenversuche. Lebenden<br />
Affen wird die Schädeldecke<br />
aufgebohrt, Elektroden zur<br />
Messung der Gehirnströme<br />
angebracht und ein Metallbolzen<br />
am Schädel befestigt,<br />
um den Kopf des Affen an einem<br />
Gestell festzuschrauben.<br />
Es folgt ein mehrtägiger Trinkentzug,<br />
der die Versuchstiere<br />
für die anstehenden Aufgaben<br />
gefügig machen soll.<br />
Denn nur wer die Aufgaben<br />
erfüllt, erhält wieder Wasser.<br />
<strong>Die</strong> dabei vorgenommenen<br />
neuronalen Messungen sollen<br />
der Erforschung entsprechender<br />
Krankheiten dienen.<br />
che 4.000 Studierende ab 2013<br />
wird sich das Problem weiter<br />
verschärfen. „Hier müssen<br />
wir auf vielfältige Weise reagieren“,<br />
meint Laura Schlegel,<br />
Spitzenkandidaten der<br />
<strong>Grüne</strong>n für den AStA-Vorsitz.<br />
„Einerseits ist es wichtig,<br />
frühzeitig einen zusätzlichen<br />
Direktbus zwischen Hauptbahnhof<br />
und <strong>Uni</strong> einzurichten.<br />
<strong>Die</strong>ser könnte gerade für<br />
die Studierenden interessant<br />
sein, die aus anderen Städten<br />
am Bochumer Hauptbahnhof<br />
ankommen.<br />
Gleichzeitig müssen wir die<br />
Problematik anerkennen,<br />
dass der ÖPNV im Ruhrge-<br />
Nachweisbare Erkenntnisse<br />
aus den Versuchen gibt es<br />
nicht. In Bremen wurden<br />
ähnliche Versuche bereits wegen<br />
Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz<br />
verboten. <strong>Die</strong><br />
Verantwortlichen in Bochum<br />
sehen bisher keinen Handlungsbedarf.<br />
Tierrechte stärken!<br />
Durch zahlreiche Aktionen<br />
konnten wir bereits viele<br />
Studierende sowie ProfessorInnen<br />
und Dozierende von<br />
unserem Anliegen überzeugen.<br />
„Wir haben fast 1.000<br />
Unterschriften gegen Tierversuche<br />
gesammelt“, berichtet<br />
Anne Reisenweber, Ökologie-<br />
Referentin im AStA. Außerdem<br />
gründeten Mitglieder<br />
der <strong>Grüne</strong>n Hochschulgruppe<br />
die Tierrechtsinitiative<br />
„animal academy“, die das<br />
Thema auch über den AStA<br />
hinaus thematisieren möchte.<br />
„Wir haben uns das Ziel gesetzt,<br />
Aufklärungsarbeit über<br />
Tierversuche an der Ruhr-<br />
betonGRÜN Januar 2011<br />
Campusmodernisierung: Klimaschutz beginnt an der RUB!<br />
<strong>Grüne</strong> Mensa, gute Mensa<br />
Über die Klimabilanz der<br />
Ruhr-<strong>Uni</strong> entscheiden nicht<br />
nur Energiegewinnung und<br />
-verbrauch, sondern auch das<br />
Angebot in Mensen und Cafeten.<br />
Doch Essen soll nicht<br />
nur ökologisch, sondern auch<br />
lecker und bezahlbar sein.<br />
Dafür setzen wir uns ein!<br />
Im vergangenen Jahr hatte<br />
das AKAFÖ immer wieder<br />
mit baulichen Mängeln in<br />
der Mensa zu kämpfen. Inzwischen<br />
ist die RUB-Mensa<br />
aber wieder voll einsatzbereit<br />
und so bewegt sich auch wieder<br />
mehr in Richtung „grüne<br />
Mensa“. Gerade das Angebot<br />
für VegetarierInnen und VeganerInnen<br />
wird ausgebaut.<br />
In Gespräch mit dem AKAFÖ<br />
konnten wir uns darauf einigen,<br />
sowohl fleischlose „Klassiker“<br />
aus der arabischen und<br />
asiatischen Küche vermehrt<br />
anzubieten, <strong>als</strong> auch veganes<br />
„Fast Food“ (Currywurst &<br />
Co.) einzuführen.<br />
Bio-Angebot ausweiten!<br />
Nachholbedarf besteht weiterhin<br />
beim Anteil biologisch<br />
angebauter Lebensmittel.<br />
„Wir sind uns bewusst, dass<br />
eine Großmensa wie Bochum<br />
eine enorme Herausforderung<br />
darstellt“, meint<br />
der AStA-Vorsitzende Jan<br />
Keitsch. „Aber Bio-Essen<br />
ist sowohl für das Klima <strong>als</strong><br />
auch für Bauernhöfe vor Ort<br />
die beste Wahl. Und bezahlbar<br />
ist es inzwischen allemal!“<br />
Grün im KulturCafé?<br />
Das AStA-eigene KulturCafé<br />
ist vielen Studierenden<br />
in erster Linie durch Fachschaftspartys,<br />
Lesungen und<br />
Konzerte bekannt. Doch auch<br />
zwischen Vorlesung und Seminar<br />
bietet das KulturCafé<br />
mehr <strong>als</strong> nur einen Platz im<br />
Warmen. „Unser Ziel ist es,<br />
auch im KulturCafé verstärkt<br />
grüne Akzente zu setzen“, so<br />
Keitsch. „Café und Bio lassen<br />
sich hervorragend verbinden,<br />
zum Beispiel mit den von uns<br />
eingeführten veganen Bio-<br />
Cupcakes.“<br />
Mitmachen, mitentscheiden<br />
Wichtig ist uns, dass Ihr mitentscheidet,<br />
was es an der<br />
<strong>Uni</strong> „zwischen die Zähne“<br />
gibt. Bisher gibt es nur wenige<br />
Studis, die durch Anfragen<br />
an das KulturCafé<br />
oder das AKAFÖ Einfluss<br />
nehmen. Wir wollen es Euch<br />
einleichtern, indem wir feste<br />
Strukturen schaffen und feste<br />
Kontaktstellen einrichten.<br />
3D-Modell des GD-Gebäudes: So könnte bereits 2013 die G-Reihe aussehen<br />
biet noch nicht ausreichend<br />
ist, um alle Studierenden<br />
zu befördern. Ein vergrößerter<br />
Neubau des maroden<br />
„Parkhaus West“ ist <strong>als</strong>o so<br />
schnell wie möglich umzusetzen.“<br />
Außerdem haben<br />
wir bereits mehrfach angeregt,<br />
Parkplätze an der U35-<br />
Linie (zum Beispiel in Herne<br />
oder am Riemke Markt) zu<br />
„RUB-Shuttle-Parkplätzen“<br />
umzubauen. „So können Studierende<br />
ohne direkte ÖPNV-<br />
Verbindung kostengünstiger<br />
und ökologischer zur <strong>Uni</strong> gelangen.<br />
Für Studis in <strong>Uni</strong>nähe<br />
müssen zusätzlich die Fahrradwege<br />
endlich verbessert<br />
werden.“<br />
Quälerei beenden: Tierversuche stoppen!<br />
Ein Affe kurz vor der Operation: Wenige Sekunden später wird die Schädeldecke<br />
geöffnet und der Elektrodenstecker befestigt<br />
<strong>Uni</strong>versität Bochum und an<br />
weiteren Hochschulen zu<br />
leisten und darüber hinaus<br />
Alternativen aufzuzeigen,<br />
um mittelfristig Tierversuche<br />
zu überwinden“, so Jan<br />
Keitsch, AStA-Vorsitzender<br />
und Gründungsmitglied von<br />
animal academy. „Weiterhin<br />
ist es unser Anliegen, Studierenden<br />
in betroffenen<br />
Fächern zu ermöglichen, ein<br />
Studium ohne Tierversuche<br />
abzuschließen.“<br />
Aufklären, diskutieren<br />
und informieren<br />
Im vergangenen Jahr haben<br />
wir die Ausstellung von<br />
„Ärzte gegen Tierversuche“<br />
ins KulturCafé geholt, eine<br />
Soliparty für Versuchstiere<br />
veranstaltet und an zahlreichen<br />
Infoständen über den<br />
Status Quo und die Alternativen<br />
berichtet.<br />
„Daran wollen wir anknüpfen<br />
und durch Aufklärungskampagnen<br />
und Podiumsdiskussionen<br />
mit BefürworterInnen<br />
und GegnerInnen das Thema<br />
weiter in der Studierendenschaft<br />
verankern“, verspricht<br />
Laura Schlegel, die im Falle<br />
eines grünen Wahlerfolges<br />
neue AStA-Vorsitzende werden<br />
möchte. „Ein AStA unter<br />
Beteiligung der <strong>Grüne</strong>n<br />
Hochschulgruppe wird dem<br />
Thema Tierversuche immer<br />
hohe Priorität einräumen.<br />
Wir haben bereits gute Vorarbeit<br />
geleistet, aber jetzt<br />
müssen auch endlich die ersten<br />
Versuche durch moderne<br />
Alternativen ersetzt werden!“
etonGRÜN Januar 2011<br />
„Ziel des AStA sollte sein, mehr Studierende mit einzubeziehen“<br />
<strong>Die</strong> eher männlich dominierte<br />
Hochschulpolitik könnte<br />
schon bald wieder eine Frau<br />
an der Spitze haben. Laura<br />
Schlegel (22) ist Kandidatin<br />
der <strong>Grüne</strong>n Hochschulgruppe<br />
für den AStA-Vorsitz. Was<br />
sich mit ihr ändern wird und<br />
was sie alles plant, haben wir<br />
sie gefragt.<br />
betonGRÜN: Laura, stell Dich<br />
doch mal kurz vor.<br />
Laura: Im Frühling 2009 bin<br />
ich für das Studium aus Stuttgart<br />
nach Bochum gezogen<br />
und studiere im vierten Semester<br />
Sozial- und Religionswissenschaft.<br />
Seit einem<br />
Jahr bin ich <strong>als</strong> Referentin für<br />
Hochschul- und Bildungspolitik<br />
im AStA.<br />
betonGRÜN: Du konntest im<br />
vergangenen Jahr <strong>als</strong>o bereits<br />
viele Erfahrungen im AStA<br />
sammeln. Was gefällt Dir an<br />
der Arbeit?<br />
Laura: Durch meine Arbeit<br />
im AStA habe ich viele Menschen<br />
kennengelernt, denen<br />
es wie mir am Herzen liegt,<br />
neben dem Studium politisch<br />
aktiv zu sein. Gerade in diesem<br />
Jahr konnten wir miterleben,<br />
dass studentisches<br />
Engagement Früchte trägt:<br />
Im Landtagswahlkampf 2010<br />
haben es die Studierenden<br />
geschafft, Studiengebühren<br />
zu einem wichtigen Thema<br />
An kleinen Schrauben wird<br />
gedreht, statt sich ans Ganze<br />
zu wagen. <strong>Die</strong> <strong>Grüne</strong> Hochschulgruppe<br />
macht sich stark<br />
für eine Reform der Reform<br />
des europäischen Bildungssystems.<br />
22 Klausuren, 26 Referate,<br />
acht Hausarbeiten, sechs Essays,<br />
zwei Praktikumsberichte,<br />
drei mündliche Prüfungen,<br />
eine Bachelorarbeit sowie<br />
unzählige Textzusammenfassungen.<br />
Aufgeteilt auf 17<br />
Vorlesungen, 26 Seminare,<br />
vier Tutorien, acht Übungen,<br />
vier Sprachkurse, zwei Kolloquien<br />
und zwei Praktika.<br />
Das Ganze jetzt schön dicht<br />
verpackt auf sechs Semester<br />
und die <strong>Uni</strong> drückt der oder<br />
dem durchschnittlichen Studierenden<br />
ein Zwei-Fach-<br />
BA-Zeugnis in die Hand, von<br />
dem nach wie vor kein Arbeitgeber<br />
weiß, ob es einen<br />
Pfifferling wert ist. Und die<br />
wichtigste Frage bleibt unbeantwortet:<br />
Was wird sie/er<br />
aus drei Jahren Stress für sich<br />
mitnehmen?<br />
Leistungsnachweise<br />
„Leistungsnachweis“ lautet<br />
das große Schlüsselwort des<br />
BA/MA-Systems. <strong>Die</strong> Studierenden<br />
müssen ständig<br />
zu machen. Zum nächsten<br />
Wintersemester werden die<br />
Gebühren nun abgeschafft.<br />
RUB-intern wurden unsere<br />
Forderungen zum Thema<br />
Campussanierung einbezogen.<br />
Solche Erfolge spornen<br />
dazu an, weiterzumachen.<br />
betonGRÜN: Was reizt Dich<br />
an der Aufgabe, AStA-Vorsitzende<br />
zu werden?<br />
Laura: Mich reizt es, an der<br />
<strong>Uni</strong>versität nicht nur zu lernen,<br />
sondern aktiv mitzugestalten.<br />
Dazu hatte ich im<br />
letzten Jahr bereits Gelegenheit.<br />
Doch <strong>als</strong> Vorsitzende<br />
sind die Möglichkeiten ungleich<br />
größer. Zusätzlich bin<br />
ich überzeugt, für mich selbst<br />
etwas aus der Arbeit mitzunehmen<br />
und an den Aufgaben<br />
zu wachsen.<br />
betonGRÜN: <strong>Die</strong> letzten vier<br />
AStA-Vorsitzenden waren<br />
Männer. Bedeutet es Dir etwas,<br />
dass mit Dir nun endlich<br />
wieder eine Frau den wichtigsten<br />
Posten der Studierendenschaft<br />
bekleiden könnte?<br />
Laura: Selbstverständlich ist<br />
es wichtig, dass wir die nach<br />
außen getragenen Forderungen<br />
auch innerhalb des AStAs<br />
verwirklichen.<br />
betonGRÜN: Seit drei Jahren<br />
ist die <strong>Grüne</strong> Hochschulgruppe<br />
bereits am AStA beteiligt.<br />
<strong>Die</strong> Reform reformieren?<br />
beweisen, warum sie an der<br />
<strong>Uni</strong>versität sind. Sie müssen<br />
täglich schreiben, was sie<br />
noch gar nicht wissen können.<br />
Wissen braucht bei jedem<br />
Menschen unterschiedlich<br />
viel Zeit zum Verdauen.<br />
Mithilfe von sogenannten<br />
„Workloads“ wird diese Frage<br />
radikal vereinheitlicht und<br />
festgelegt, wie lange jede und<br />
jeder an einer Hausarbeit sitzen<br />
kann, damit die Regelstudienzeit<br />
nicht überschritten<br />
werden muss. Wer mehr Ideen<br />
hat, mehr wissen und sich<br />
vertiefen will, fällt aus dem<br />
Raster.<br />
Persönliche<br />
Entfaltung bewahren!<br />
<strong>Die</strong> Probleme des BA/MA-<br />
Systems wurden mittlerweile<br />
auch von einigen europäischen<br />
PolitikerInnen erkannt,<br />
doch nach wie vor bleibt die<br />
entscheidende Reform aus.<br />
<strong>Die</strong> Idee des einheitlichen<br />
europäischen Bildungsraums<br />
ist richtig, sollte aber anders<br />
umgesetzt werden. Persönliche<br />
Entfaltung im Studium ist<br />
auch in Zeiten von Massenuniversitäten<br />
möglich. Doch<br />
eine höhere Prüfungsdichte,<br />
überfüllte Seminare und Anwesenheitspflichten<br />
führen<br />
nicht dorthin.<br />
Interview mit Laura Schlegel<br />
14<br />
Was wird sich mit Dir ändern,<br />
wo möchtest Du die Arbeit<br />
Deiner Vorgänger fortsetzen?<br />
Laura: Im vergangenen Jahr<br />
haben wir gemerkt, dass die<br />
hohe Anzahl an ReferentInnen<br />
im AStA oft hinderlich<br />
ist. Wir möchten, dass sich<br />
alle Studierenden aktiv beteiligen<br />
können. <strong>Die</strong>se offene<br />
Struktur ist mit weniger gewählten<br />
Referentinnen und<br />
Referenten besser umzusetzen.<br />
<strong>Die</strong> Zusammenarbeit mit<br />
den Fachschaftsräten muss<br />
weiter ausgebaut werden. Der<br />
AStA ist für alle Studierenden<br />
der RUB gleichermaßen<br />
da. <strong>Die</strong> FSRs helfen uns dabei,<br />
die Interessen der einzelnen<br />
Fachschaften trotzdem im<br />
Auge zu behalten. Thematisch<br />
halte ich die Schwerpunkte<br />
der letzten Jahre für richtig.<br />
<strong>Die</strong> Campussanierung grün<br />
zu gestalten wird auch in den<br />
kommenden Jahren wichtig<br />
8 12<br />
Bald schon AStA-Vorsitzende? Laura Schlegel vor dem Studierendenhaus der RUB<br />
Im vergangenen Jahr ist<br />
hochschulpolitisch eine Menge<br />
passiert. Besonders interessant<br />
ist sicherlich die<br />
anstehende Abschaffung der<br />
Studiengebühren zum Wintersemester.<br />
Nach vier Jahren endete 2010<br />
die schwarz-gelbe Koalition<br />
in NRW und somit auch eine<br />
Zeit der Entsolidarisierung<br />
im Bildungssystem. Nach anfänglichen<br />
Unstimmigkeiten<br />
ist inzwischen sicher: SPD,<br />
<strong>Grüne</strong> und Linke werden die<br />
Studiengebühren zum Wintersemester<br />
abschaffen! Wir<br />
sind froh, dass sich der jahrelange<br />
Einsatz <strong>Grüne</strong>r Hochschulgruppen<br />
ausgezahlt hat<br />
und sich unsere Mischung<br />
aus außerparlamentarischem<br />
Druck (wie im Bildungsstreik)<br />
und Gesprächen mit den Verantwortlichen<br />
im Landtag <strong>als</strong><br />
richtig erwiesen hat.<br />
Wird jetzt mein<br />
Tutorium wegfallen?<br />
<strong>Die</strong> Studiengebühren an der<br />
<strong>Uni</strong> werden nicht einfach<br />
wegfallen, sondern durch<br />
Kompensationszahlungen<br />
des Landes ersetzt. An den<br />
<strong>Uni</strong>s wird <strong>als</strong>o kein Geld fehlen!<br />
„Wir verurteilen es aufs<br />
Schärfste, dass einzelne Fa-<br />
11<br />
sein. Das Vorgehen gegen die<br />
Anwesenheitspflicht muss<br />
ebenfalls fortgesetzt werden.<br />
betonGRÜN: An vielen Studierenden<br />
geht die Arbeit des<br />
AStA unbemerkt vorbei. Wie<br />
lässt sich dieser Missstand beheben?<br />
Laura: Ich habe Verständnis<br />
dafür, dass die Studierenden<br />
bei der hohen Prüfungsdichte<br />
der BA/MA-Studiengänge<br />
andere Prioritäten setzen.<br />
Trotzdem sollte es Ziel des<br />
nächsten AStA sein, mehr<br />
Studierende in die Selbstverwaltung<br />
mit einzubeziehen.<br />
Durch offenere Strukturen<br />
und das Integrieren von Interessierten<br />
in einzelne Aktionen,<br />
zum Beispiel gegen Tierversuche,<br />
hat das im letzten<br />
Jahr bereits sehr gut geklappt.<br />
betonGRÜN: Zum Abschluss<br />
eine kurze aber wichtige Fra-<br />
Bye bye Studiengebühren<br />
7<br />
ge: Warum soll ich denn nun<br />
meine Stimme der <strong>Grüne</strong>n<br />
Hochschulgruppe geben?<br />
Laura: <strong>Die</strong> GHG ist meiner<br />
Ansicht nach die Liste an der<br />
RUB, die den <strong>Protest</strong> auf der<br />
Straße am Besten mit parlamentarischer<br />
Arbeit verbindet.<br />
Nur etwa 10% unserer<br />
Aktiven sind auch Mitglied<br />
der <strong>Grüne</strong>n Partei. Ich zum<br />
Beispiel bin es nicht und<br />
möchte mir mit dieser Entscheidung<br />
auch Zeit lassen.<br />
Auf diese Weise sind wir unabhängig<br />
von Bündnis 90/<strong>Die</strong><br />
<strong>Grüne</strong>n, können unsere Kontakte<br />
aber sinnvoll nutzen.<br />
Zum Beispiel, wenn es darum<br />
geht, die gesetzlichen Regelungen<br />
zu den Kompensationszahlungen,<br />
die derzeit im<br />
Landtag diskutiert werden,<br />
im Sinne der Studierenden zu<br />
gestalten.<br />
betonGRÜN: Vielen Dank!<br />
Studiengebühren sind bald Geschichte: Trotz <strong>Protest</strong>en der <strong>Uni</strong>leitung<br />
kultäten beginnen, studentische<br />
Hilfskräfte zu entlassen“,<br />
so der grüne AStA-Vorsitzende<br />
Jan Keitsch. „<strong>Die</strong>se Entlassungen<br />
werden mit dem<br />
Wegfall der Studiengebühren<br />
begründet. De facto wird<br />
aber nicht weniger Geld an<br />
die Fakultäten fließen, die<br />
Entlassungen sind <strong>als</strong>o unbegründet<br />
und müssen zurückgenommen<br />
werden!“ Es wird<br />
vermutet, dass die <strong>Uni</strong>leitung<br />
und einzelne Fakultäten weiterhin<br />
versuchen, das Gebührenmodell<br />
zu retten: Auf Kosten<br />
der Studierenden! „Wir<br />
werden alles tun, um dafür<br />
zu sorgen, dass dieser perfide<br />
Plan nicht aufgeht und keine<br />
Tutorien- oder andere Stellen<br />
dauerhaft wegfallen“, verspricht<br />
Laura Schlegel, grüne<br />
Kandidatin für den AStA-<br />
Vorsitz.<br />
Warum nicht schon<br />
zum Sommersemester?<br />
Aufgrund der hohen Kompensationszahlungen<br />
ist eine<br />
Abschaffung zum Sommersemester<br />
noch nicht möglich.<br />
„Wir bedauern das sehr, werden<br />
aber alles tun, um die Gebühren<br />
zum Sommersemester<br />
möglichst stark zu senken“,<br />
so Laura Schlegel. „Durch die<br />
Kompensationszahlungen besitzt<br />
die <strong>Uni</strong> große Planungssicherheit<br />
über die finanziellen<br />
Mittel und kann das Geld,<br />
das nicht unmittelbar für das<br />
Sommersemester 2011 benötigt<br />
wird, an die Studierenden<br />
zurückgeben.“<br />
4<br />
KandidatInnen<br />
6. Karsten Finke<br />
Karsten studiert Pädagogik<br />
und Sozialpsychologie. Zurzeit<br />
ist er Öffentlichkeitsreferent<br />
im AStA. Seine<br />
Schwerpunkte liegen in der<br />
Gleichstellungs- und Umweltpolitik.<br />
7. Nergiz Yilmaz<br />
Nergiz studiert Sozialwissenschaft<br />
und möchte zum<br />
ersten Mal für die GHG ins<br />
StuPa einziehen. Ihr politischer<br />
Schwerpukt liegt in der<br />
Sozialpolitik.<br />
8. Jan Keitsch<br />
Jan ist aktuell <strong>als</strong> AStA-Vorsitzender<br />
„Chef“ der studentischen<br />
Selbstverwaltung. Er<br />
studiert Religionswissenschaft<br />
und Philosophie. Seine<br />
Schwerpunkte liegen in der<br />
Hochschul- und Umweltpolitik.<br />
9. Esra Arslan-Balci<br />
Esra studiert Jura und ist<br />
zurzeit stellv. Sprecherin des<br />
Studierendenparlaments. Ihr<br />
politischer Schwerpukt liegt<br />
in der Sozialpolitik.<br />
10. Christian Zschoche<br />
Christian studiert IT-Sicherheit<br />
und ist ein Neuling<br />
bei der <strong>Grüne</strong>n Hochschulgruppe.<br />
Seine politischen<br />
Schwerpunkte liegen in der<br />
Bildungs-, Umwelt und Datenschutzpolitik.
.: Hochschulpolitik aktuell :.<br />
Wo sind all die Partys hin?<br />
Der RUB-Campus glänzte immer<br />
durch die zahlreichen großen<br />
Partys in den Hörsaalgebäuden.<br />
Doch mit „GC Mania“, „IB <strong>Uni</strong>ted“<br />
& Co. ist jetzt Schluss. Wegen<br />
der Tragödie bei der Loveparade<br />
verschärfte die <strong>Uni</strong>leitung<br />
die Richtlinien für Veranstaltungen<br />
auf dem Campus – und untersagte<br />
kurzerhand alle Partys<br />
in <strong>Uni</strong>gebäuden! „Wir kämpfen<br />
dafür, dass in den neu zu errichtenden<br />
Gebäuden so gebaut wird,<br />
dass Partys stattfinden können“,<br />
verspricht der AStA-Vorsitzende<br />
Jan Keitsch. „Partys in Diskotheken<br />
können den besonderen<br />
Charme der <strong>Uni</strong>party niem<strong>als</strong><br />
ersetzen.“<br />
Studierenden-Service-Center<br />
<strong>Die</strong> Campussanierung ist in<br />
vollem Gange. Damit auch alle<br />
BAföG-EmpfängerInnen davon<br />
profitieren, entsteht bis 2013 ein<br />
neues „Studierenden-Service-<br />
Center“, welches u.a. ein deutlich<br />
vergrößertes BAföG-Amt beherbergen<br />
wird. Platziert wird das<br />
Gebäude im Eingangsbereich der<br />
<strong>Uni</strong>versität zwischen Verwaltung<br />
und IA-Gebäude.<br />
NRW-Ticket auf den Ausweis<br />
Wir setzen uns dafür ein, dass<br />
das NRW-Ticket mit auf den Studierendenausweis<br />
gedruckt wird.<br />
So könnte zukünftig das lästige<br />
Ausdrucken des Papiertickets<br />
wegfallen. Bisher scheitert das<br />
Vorhaben am komplexen System<br />
der Bochumer Chipkarte. Nicht<br />
nur die <strong>Uni</strong>leitung und der AStA,<br />
auch das AKAFÖ haben hier ein<br />
Wort mitzureden. Außerdem<br />
sind bisher die Datenschutzbedenken<br />
groß, da das NRW-Ticket<br />
offiziell einlesbar sein muss und<br />
daher ein kontaktloser Funkchip<br />
nötig wird.<br />
Tierrechtsinitiative gegründet<br />
Im Dezember wurde an der Ruhr-<br />
<strong>Uni</strong>versität die Tierrechtsinitiative<br />
„animal academy“ gegründet,<br />
die sich gegen Tierversuche an<br />
Hochschulen einsetzt. Interesse<br />
mitzumachen? Infos unter:<br />
animalacademy.org<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeberin:<br />
<strong>Grüne</strong> Hochschulgruppe Bochum<br />
<strong>Die</strong>kampstraße 37<br />
44787 Bochum<br />
Layout & Redaktion:<br />
Karsten Finke, Jan Keitsch<br />
(V.i.S.d.P.), Wolfgang Rettich,<br />
Laura Schlegel<br />
Druck:<br />
Druckwerk GmbH – gedruckt auf<br />
100% Recyclingpapier<br />
In Vorlesungen zum Teil abgeschafft,<br />
erschweren Anwesenheitslisten<br />
gerade in<br />
Seminaren weiterhin den<br />
<strong>Uni</strong>-Alltag. Wir kämpfen<br />
gegen diese Bevormundung<br />
und für ein selbstbestimmtes<br />
Studium!<br />
Im Zuge der Bologna-Reformen<br />
trat auch die Anwesenheitspflicht<br />
ihren Siegeszug<br />
an <strong>Uni</strong>versitäten an. Im Bildungsstreik<br />
2009 erstm<strong>als</strong><br />
öffentlich thematisiert, befinden<br />
wir uns <strong>als</strong> GegnerInnen<br />
bereits auf einem guten Weg.<br />
Der Druck der Studierenden<br />
führte dazu, dass eine Diskussion<br />
über selbstbestimmtes<br />
Lernen entstand und die<br />
Anwesenheitspflicht in Vorlesungen<br />
inzwischen immerhin<br />
die Ausnahme bildet.<br />
Seminare und Übungen<br />
In Seminaren und Übungen<br />
sind Anwesenheitspflichten<br />
jedoch weiterhin die Regel.<br />
Gerade für Berufstätige oder<br />
Studierende mit Kind ein großes<br />
Problem. Denn wer dreimal<br />
fehlt, ist raus. Oft werden<br />
Credit Points auch wegen<br />
krankheitsbedingtem Fehlen<br />
verwehrt. Da es dort keine<br />
allgemeine Regel gibt, führt<br />
bei einigen Dozierenden eine<br />
schwere Grippe dazu, dass<br />
ein Seminar wiederholt werden<br />
muss.<br />
„Ganz schön schwul diese<br />
Ruhr-<strong>Uni</strong>.“ – Einen großen<br />
Anteil daran hatte in diesem<br />
Jahr auch das Autonome<br />
Schwulenreferat des AStA.<br />
Viele Veranstaltungen und<br />
Events luden zum Mitmachen<br />
ein.<br />
Legendär ist seit eh und je der<br />
allsemestrige „Schwule Sektempfang“.<br />
Alle sind herzlich<br />
eingeladen, ob schwul, lesbisch,<br />
bi oder hetero. Selbst<br />
für alle SektverächterInnen<br />
gibt es weitere alkoholische<br />
sowie unalkoholische Alternativen.<br />
Politisches Programm<br />
Doch das Referat hatte sich<br />
vorgenommen, nicht nur kulturelle<br />
Events zu veranstalten,<br />
sondern auch Inhalte zu<br />
bieten. Denn noch immer ist<br />
Homosexualität nicht von allen<br />
akzeptiert. Selbst an einer<br />
Hochschule ist die Akzeptanz<br />
Anwesend?<br />
Unterschiedliche Lerntypen<br />
„Es ist doch ganz klar, dass<br />
es unterschiedliche Lerntypen<br />
gibt und unregelmäßiges<br />
Erscheinen nicht für alle<br />
Studis bedeutet, dass sie den<br />
Stoff nicht verstehen können“,<br />
meint Laura Schlegel. „Au-<br />
ßerdem besteht wegen der<br />
Anwesenheitspflichten für<br />
die Dozierenden gar kein Anreiz<br />
mehr, ein gutes Seminar<br />
zu machen. <strong>Die</strong> Leute müssen<br />
ja sowieso kommen.“<br />
Klage gegen<br />
Anwesenheitspflicht<br />
vorbereitet<br />
Der AStA hat inzwischen<br />
ein anwaltliches Gutachten<br />
erstellen lassen und bereitet<br />
eine Klage gegen die Anwesenheitspflicht<br />
vor. Wir sind<br />
zuversichtlich, auf diese Weise<br />
die Selbstbestimmung wieder<br />
ein Stück zu vergrößern.<br />
schnell vorbei, wenn Themen<br />
wie Adoptionsrecht, Religion<br />
oder Schwule im Fußball<br />
aufkommen. Um hier Aufklärungsarbeit<br />
zu leisten, gab es<br />
zahlreiche Veranstaltungen,<br />
zum Beispiel zu den Themen<br />
Sport, HIV oder auch Islam.<br />
<strong>Mehr</strong> Infos findet Ihr unter:<br />
schwul-an-der-rub.de<br />
Was gibt es sonst noch?<br />
Großen Erfolg hatte auch die<br />
„Queer Sphere“ im Oktober.<br />
Eine Party, in der Geschlechtergrenzen<br />
nicht nur keine<br />
Rolle spielen sollten, sondern<br />
nicht existierten.<br />
Fortgesetzt wurde im vergangenen<br />
Jahr auch die Veranstaltungsreihe<br />
„Geschlecht<br />
und Gesellschaft“, die in erster<br />
Linie von unseren Kolleg-<br />
Innen von der Linken Liste<br />
umgesetzt wurde. Hier werden<br />
interdisziplinär die Verbindungen<br />
und Wechselwirkungen<br />
dieser zwei Begriffe<br />
aufgezeigt. Mit anerkannten<br />
ExpertInnen wurden Themen<br />
wie „Sprachliche Gewalt und<br />
sozialer Tod“, „Junge Frauen<br />
und Popkultur“ oder auch<br />
„Feministisches Arbeiten in<br />
den Gender Studies: Illusion<br />
der Selbstverständlichkeit“<br />
diskutiert. <strong>Die</strong> Veranstaltungsreihe<br />
soll im kommenden<br />
Semester fortgesetzt werden.<br />
<strong>Mehr</strong> Infos gibt es unter:<br />
ag-gug.org<br />
<strong>Die</strong> Wahlen zum Studierendenparlament<br />
stehen an und<br />
die <strong>Uni</strong> wird im winterlichen<br />
Grau überraschend bunt. Doch<br />
warum das Ganze? Warum<br />
wählen? Und welche Mitbestimmungsmöglichkeitenbietet<br />
die <strong>Uni</strong> noch? Ein kurzer<br />
Einblick.<br />
Als direkte Vertretung der Studierendenschaft<br />
dient das Parlament<br />
(StuPa) mit seinen 35<br />
VertreterInnen. Jeweils zu Beginn<br />
des Jahres könnt Ihr Eure<br />
Favoritin oder euren Favoriten<br />
für das Parlament wählen<br />
oder Euch natürlich auch<br />
selbst aufstellen lassen. <strong>Die</strong><br />
KandidatInnen sind in Listen<br />
beziehungsweise Hochschulgruppen<br />
organisiert, die sich<br />
mit den Parteien auf anderen<br />
politischen Ebenen vergleichen<br />
lassen. Ihr wählt aber nicht<br />
eine der Listen, sondern direkt<br />
eine/n der Studierenden. <strong>Die</strong>se<br />
Stimme kommt dann gleichzeitig<br />
der jeweiligen Liste zugute.<br />
Im Verhältnis der Stimmen<br />
werden die Sitze im Parlament<br />
verteilt. Wer für die jeweiligen<br />
Listen ins Parlament einzieht,<br />
entscheiden nun die Stimmen,<br />
die auf die einzelnen Personen<br />
entfallen sind. Ist das Parlament<br />
schließlich gewählt, wird<br />
möglichst schnell eine stabile<br />
<strong>Mehr</strong>heit zur Wahl des AllgemeinenStudierendenauschusses<br />
(AStA) gebildet. Der AStA<br />
setzt sich dann für studentische<br />
Interessen ein.<br />
Nach der Wahl,<br />
ist vor der Wahl<br />
Im Sommer ergibt sich dann die<br />
nächste Möglichkeit, aktiv von<br />
den eigenen <strong>demokratisch</strong>en<br />
Rechten an der <strong>Uni</strong> Gebrauch<br />
zu machen: die Wahlen zum<br />
Senat und den Fakultätsräten.<br />
<strong>Die</strong> Fakultätsräte sind die zentralen<br />
Gremien der einzelnen<br />
Fachbereiche und entscheiden<br />
maßgeblich über Organisation<br />
von Studium und Forschung in<br />
den jeweiligen Fakultäten. In<br />
jedem Fakultätsrat sitzen auch<br />
drei Studierende, die von den<br />
Studentinnen und Studenten<br />
der Fakultät gewählt werden.<br />
Der Senat, der am selben Tag<br />
neu zu besetzen ist, ist für<br />
allgemeine Angelegenheiten<br />
zuständig, die von fakultätsübergreifender<br />
und gesamtuniversitärer<br />
Bedeutung sind.<br />
Neben den Hochschullehrer-<br />
Innen, den wissenschaftlichen<br />
MitarbeiterInnen und den MitarbeiterInnen<br />
aus Verwaltung<br />
und Technik, bilden auch die<br />
Studierenden eine Senatsfraktion.<br />
<strong>Die</strong>se besteht aus vier<br />
Mitgliedern und wird von der<br />
gesamten Studierendenschaft<br />
der Ruhr-<strong>Uni</strong> gewählt. Zwar<br />
stellt die studentische Fraktion<br />
nur eine Minderheit (vier<br />
von insgesamt 25 Sitzen), sie<br />
hat aber dennoch die wichtige<br />
Aufgabe, gerade in Auseinandersetzungen<br />
mit weiteren<br />
VertreterInnen der Ruhr-<strong>Uni</strong><br />
studentischen Interessen regel-<br />
betonGRÜN Januar 2011<br />
Schwul an der RUB Demokratie lebt vom Mitmachen<br />
Schwules Leben an der RUB hat viele<br />
Gesichter<br />
Besser wäre es natürlich, Anwesenheitslisten<br />
erst gar nicht zu drucken<br />
Für viele Studierende steht<br />
schon früh im Studium fest,<br />
dass auf den Bachelor auch der<br />
Master folgen soll. Unsichere<br />
Berufsaussichten ohne Master-<br />
Abschluss sorgen dafür, dass<br />
der Bedarf an Master-Plätzen<br />
deutlich unterschätzt wurde.<br />
Wir fordern, dass alle Bachelor-AbsolventInnen<br />
die Möglichkeit<br />
besitzen, einen Master<br />
anzuschließen!<br />
Neben einer Verschulung des<br />
Studiums ging mit der Bologna-Reform<br />
auch die Einführung<br />
gestufter Studienabschlüsse<br />
einher. Wer sich nur<br />
oberflächlich in ein Fach einarbeiten<br />
möchte, beendet das Studium<br />
nach dem Bachelor. Wer<br />
größeres Interesse mitbringt,<br />
schließt einen Master und ggf.<br />
noch eine Promotion an. <strong>Die</strong><br />
bisherigen Erfahrungen zeigen<br />
jedoch, dass sich nur wenige<br />
Studierende mit dem Bachelor<br />
zufrieden geben. „Es muss <strong>als</strong>o<br />
gewährleistet sein, dass alle<br />
nach dem Bachelor auch den<br />
Master anschließen können“,<br />
meint Laura Schlegel, aktuell<br />
Referentin für Hochschul- und<br />
Bildungspolitik im AStA.<br />
<strong>Uni</strong>wechsel erschwert<br />
Innerhalb der Ruhr-<strong>Uni</strong>versität<br />
ist es bisher noch wenig problematisch,<br />
in den Master zu<br />
wechseln. Nur wenige Fächer<br />
sind zulassungsbeschränkt,<br />
Master-Plätze für alle!<br />
Der Weg zum Master: An der RUB oft beschwerlich, aber machbar<br />
Bewerbungen sind nur bei eigenständigen<br />
Master-Fächern<br />
notwendig. Doch die gestuften<br />
Studiengänge wurden ja auch<br />
gerade deshalb eingeführt, um<br />
den Wechsel an eine andere<br />
<strong>Uni</strong>versität möglichst unbürokratisch<br />
und reibungslos zu gestalten.<br />
Doch gerade hier hakt<br />
es bisher enorm. <strong>Die</strong> Beschränkung<br />
der Masterplätze ist an<br />
anderen <strong>Uni</strong>s bereits deutlich<br />
weiter fortgeschritten.<br />
Studieninhalte<br />
nicht kompatibel<br />
Außerdem sind die Studieninhalte<br />
im Bachelor so unterschiedlich,<br />
dass ein Bachelor-<br />
Abschluss nicht zwangsläufig<br />
an einer fremden <strong>Uni</strong> anerkannt<br />
wird. „Hier muss dringend<br />
gegengesteuert werden.<br />
Es sollte ein europäischer<br />
Hochschulraum geschaffen<br />
werden. Stattdessen gibt es<br />
selbst innerhalb NRWs große<br />
Kompatibilitätsprobleme“, kritisiert<br />
Laura Schlegel.<br />
Master-Garantie einführen!<br />
Um ein böses Erwachen nach<br />
dem Bachelor zu verhindern,<br />
bedarf es einer landes- oder<br />
sogar bundesweiten Master-<br />
Garantie. Wer einen Bachelor-<br />
Abschluss hat, muss auch die<br />
Möglichkeit erhalten, einen<br />
Master anzuschließen. „<strong>Die</strong><br />
einzelnen <strong>Uni</strong>versitäten dürfen<br />
ihre Autonomie nicht dazu<br />
nutzen, Studierenden Steine<br />
in den Weg zu legen“, so Laura<br />
Schlegel. „Sie müssen verpflichtet<br />
werden, ihre Studiengänge<br />
so anzupassen, dass ein<br />
Bachelor-Studium in Bochum<br />
auch immer für ein Studium<br />
in Essen oder auch Berlin befähigt.“<br />
mäßig Gehör zu verschaffen.<br />
<strong>Die</strong> Fachschaftsräte<br />
und die FSVK<br />
Für „Erstis“ sind gerade die<br />
Fachschaftsräte (FSR) von besonderer<br />
Bedeutung. Wohl<br />
kaum ein/e Studierende/r der<br />
Ruhr-<strong>Uni</strong> kann behaupten, bisher<br />
nicht mit ihnen in Kontakt<br />
geraten zu sein. Sowohl zu<br />
Beginn <strong>als</strong> auch im Laufe des<br />
Studiums ergeben sich viele<br />
Probleme, die unmittelbar mit<br />
den eigenen Fächern in Verbindung<br />
stehen. Welche Veranstaltungen<br />
muss ich belegen?<br />
Was kann ich machen, wenn<br />
ich die Prüfung nicht bestehe<br />
und wo gibt es diese ominösen<br />
Scheine? Hier stehen die Fachschaftsräte<br />
mit Rat und Tat zur<br />
Seite. Mindestens einmal im<br />
Jahr veranstaltet jede Fachschaft<br />
eine Vollversammlung,<br />
zu der alle Studierenden dieses<br />
Fachs eingeladen sind. Dort<br />
werden auch die Mitglieder<br />
des Fachschaftsrats gewählt.<br />
Jeder FSR ist gleichzeitig Mitglied<br />
der FachschaftsvertreterInnenkonferenz<br />
(FSVK). <strong>Die</strong><br />
FSVK koordiniert die Arbeit<br />
der Fachschaftsräte und repräsentiert<br />
diese gegenüber der<br />
<strong>Uni</strong>versität, dem AStA oder<br />
auch dem Parlament.<br />
Zwar ist der studentische Einfluss<br />
sehr begrenzt, doch gerade<br />
deshalb bleibt es wichtig,<br />
die Möglichkeiten zu nutzen!