Verbandsvereine/Sekretariat/Tierheime Präsidium - Krax
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ERICH F. FEINEIS<br />
HANDBUCH<br />
TIERSCHUTZ<br />
Kurze Darstellung der wichtigsten eidgenössischen Bestimmungen<br />
zum Tierschutzrecht, der Vollzugsvorschriften der Kantone und des<br />
Vorentwurfs zu einer Schweizerischen Strafprozessordnung<br />
§SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS
Erich F. Feineis<br />
HANDBUCH<br />
TIERSCHUTZ<br />
Kurze Darstellung der wichtigsten eidgenössischen<br />
Bestimmungen zum Tierschutzrecht,<br />
der Vollzugsvorschriften der Kantone und des<br />
Vorentwurfs zu einer Schweizerischen<br />
Strafprozessordnung
Vorwort<br />
Der Entwurf des vorliegenden „Handbuchs Tierschutz“ entstand zunächst speziell für<br />
den Kanton St. Gallen zur Befriedigung eines allgemeinen Informations- und Weiterbildungsbedürfnisses<br />
aus Tierschutzkreisen sowie von Seiten der Kantonspolizei St.<br />
Gallen. Er berücksichtigte Strafprozess- und Polizeirecht des Kantons St. Gallen sowie<br />
die eidgenössische Tierschutzgesetzgebung unter Hinweis auf die wesentlichen dazu<br />
erlassenen Richtlinien und Weisungen des Bundesamtes für Veterinärwesen (BVET).<br />
Die vorliegende überarbeitete Fassung versucht neben dem eidgenössischen materiellen<br />
Recht, die in allen Kantonen geltenden Verfahrensgrundsätze in allgemeiner<br />
Form sowie die Bestimmungen des Vorentwurfs zu einer Schweizerischen Strafprozessordnung<br />
darzustellen.<br />
In einem ersten Teil wird versucht, die behördlichen Zuständigkeiten für die Einleitung<br />
von Strafverfahren und zum Erlass von Administrativmassnahmen aufzuzeigen. Es folgen,<br />
kurz aufgezählt, die Leitprinzipien und Grundsätze des Tierschutzgesetzes und<br />
ein Vorschlag zum polizeilichen Vorgehen beim Eingang von gemeldeten Verstössen<br />
mit dem Hinweis, dass es bisweilen nötig ist, Straf- und Administrativverfahren gleichzeitig<br />
und nebeneinander zu führen. Ein vierter Teil behandelt die Straftatbestände des<br />
Tierschutzgesetzes unter Einbezug der wichtigsten Richtlinien des Bundesamtes für<br />
Veterinärwesen (BVET) über die Tierhaltung. In einem fünften Teil werden weitere „tierrelevante“<br />
Gesetzesbestimmungen erwähnt. Der Anhang soll bei offenen Fragen mit<br />
einem Adressverzeichnis von Beratungsstellen, einer Checkliste für Tierversuche sowie<br />
einem kurzen Literaturverzeichnis und einem Stichwortverzeichnis weiterhelfen.<br />
Mein besonderer Dank gilt allen Personen, die bei dieser summarischen Zusammenfassung<br />
mitgeholfen, wichtige Anregungen gemacht, Korrekturen vorgeschlagen und<br />
dafür Zeit geopfert haben. Für eine erste kritische Durchsicht des Manuskripts waren<br />
meine Arbeitskollegen Herr lic. iur. Christof Ill und Frau lic. iur. Ursula Brasey (Kant.<br />
Untersuchungsamt, St. Gallen) besorgt. Für die im anschliessenden „Vernehmlassungsverfahren“<br />
eingebrachten Korrekturen, Anregungen sowie Verbesserungs- und<br />
Ergänzungsvorschläge danke ich Frau Dr. Michelle Howald (BVET, Bern), Herrn Dr.<br />
Thomas Giger (Kantonstierarzt, St. Gallen), Herrn lic. iur. Tom Zuber-Hagen (Leiter<br />
Rechtsdienst, VD/SG), Herrn lic. iur. Max Schlanser (Leiter Rechtsdienst, JPD/SG),<br />
Hptm Norbert Städler (Kantonspolizei St. Gallen), Frau Dr. Birgitta Rebsamen-Albisser<br />
(Beratungsstelle für Rechtsfragen im Tierschutz, Schweizer Tierschutz STS), Herrn Dr.<br />
Hans-Ulrich Huber (Beratungsstelle für artgerechte Nutztierhaltung, Schweizer Tierschutz<br />
STS) sowie Herrn Peter Schlup (Fachstelle für Wild- und Heimtiere, Schweizer<br />
Tierschutz STS).<br />
Da ich beabsichtige, das „Handbuch“ gelegentlich den sich ändernden Gesetzen sowie<br />
der Entwicklung der Rechtsprechung anzupassen, bin ich auch weiterhin für Verbesserungs-<br />
und Korrekturvorschläge sowie insbesondere die Zustellung einschlägiger Gerichtsurteile<br />
für die Beispielsammlung sehr dankbar.<br />
St. Gallen, September 2001 E. Feineis<br />
Kontaktadresse<br />
Erich F. Feineis<br />
Pfaffengut 5<br />
9312 Häggenschwil<br />
E-Mail: erich.feineis@ODR.SG.CH<br />
Copyright © 2002 Schweizer Tierschutz STS<br />
- 2 -
Tierschutz ist Rechtspflicht, von unserer Bundesverfassung her geboten,<br />
vom Tierschutzgesetz den Verwaltungsbehörden und den Gerichten unseres<br />
Landes aufgetragen. Letztlich wird konsequenter Tierschutz aber nur<br />
erreicht, wenn das Tier von seinem heutigen Objektstatus entbunden und<br />
seine Würde, und folglich seine „Subjektivität“, rechtlich anerkannt wird. 1<br />
Peter Saladin, Prof. für Staats-, Verwaltungs- und Kirchenrecht, Bern<br />
Das Einreichen einer Strafanzeige durch Augenzeugen ist eine moralische<br />
Pflicht gegenüber dem Tier. Zu häufig wird einer Anzeige allerdings nicht<br />
fristgerecht stattgegeben, wofür teils mangelnde Fachkenntnisse, aber<br />
auch fehlendes Interesse der Untersuchungsbehörden und Voreingenommenheit<br />
gegenüber dem Tierschutz verantwortlich sind. 2<br />
Samuel Debrot, Prof. für Veterinärmedizin<br />
Nur wenn es gelingt, das Tier kollektiv mit Würde zu behandeln, werden<br />
sich weitere Fortschritte im zwischenmenschlichen Bereich erwarten lassen.<br />
Insofern ist Tierschutz Ergebnis und Voraussetzung zugleich des<br />
Schutzes des Menschen vor Grausamkeit und Gewalt, kurz: der Menschenrechte.<br />
3<br />
Martin Killias, Prof. für Kriminologie, Lausanne<br />
1 P. Saladin, Wahrnehmung des Tierschutzes im Verwaltungsverfahren in: A. Goetschel, Recht und Tierschutz, S. 58<br />
2 S. Debrot, Pénalités de la loi sur la protection des animaux in: A. Goetschel, Recht und Tierschutz, S. 63<br />
3 M. Killias, Kriminologische Aspekte von Tierschutz und Tierquälerei in: A. Goetschel, Recht und Tierschutz, S. 88<br />
- 3 -
Verwendete Abkürzungen<br />
ASchV Artenschutzverordnung (SR 453)<br />
BGE Entscheidungen des Schweizerischen Bundesgerichts (amtliche<br />
Sammlung)<br />
BGF Bundesgesetz über die Fischerei (Fischereigesetz, SR 923.0)<br />
BVET Bundesamt für Veterinärwesen, Postfach, 3003 Bern<br />
EDAV Verordnung über die veterinärrechtliche Regelung der Ein-,<br />
Durch- und Ausfuhr von Tieren und Tierprodukten<br />
(SR 916.443.11)<br />
FHyV Fleischhygieneverordnung (SR 817.190)<br />
JSG Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wild lebender<br />
Säugetiere und Vögel (Jagdgesetz, SR 922.0)<br />
MVO Verordnung über die Mitteilung kantonaler Strafentscheide<br />
(Mitteilungsverordnung, SR 312.3)<br />
NHG Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (SR 451)<br />
NHV Verordnung über den Natur- und Heimatschutz (SR 451.1)<br />
PKG Praxis des Kantonsgerichtes von Graubünden, Chur<br />
PolG Polizeigesetz<br />
sGS Systematische Gesetzessammlung des Kantons St. Gallen<br />
SJZ Schweizerische Juristenzeitung, Zürich<br />
SR Systematische Sammlung des Bundesrechts<br />
StA Staatsanwaltschaft, Staatsanwalt<br />
StGB Schweizerisches Strafgesetzbuch (SR 311.0)<br />
StP Strafprozessgesetz<br />
StPO/CH Vorentwurf zu einer Schweizerischen Strafprozessordnung<br />
TSchG Eidgenössisches Tierschutzgesetz (SR 455)<br />
TSchV Eidgenössische Tierschutzverordnung (SR 455.1)<br />
UR Untersuchungsrichter<br />
VBGF Verordnung zum Bundesgesetz über die Fischerei (SR 923.01)<br />
VRP Gesetz über die Verwaltungsrechtspflege (sGS 951.1)<br />
VVzTSchG Vollzugsverordnung zum Tierschutzgesetz<br />
VwVG Bundesgesetz über das Verwaltungsverfahren (SR 172.021)<br />
- 4 -
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorgehen bei Verstössen gegen das Tierschutzgesetz S. 8<br />
1. Zuständigkeiten S. 8<br />
1.1 Administrativer Vollzug S. 8<br />
1.2 Vollzug der strafrechtlichen Bestimmungen S. 9<br />
1.2.1 Anzeigerecht jedes Bürgers S. 9<br />
1.2.2 Anzeigepflicht der Polizei S. 10<br />
1.2.3 Anzeigepflicht und Anzeigerecht von Behörden und Beamten S. 12<br />
1.2.4 Anzeigerecht der Beamten der Vollzugsbehörden S. 12<br />
1.2.5 Verfolgungspflicht der Strafverfolgungsbehörden S. 12<br />
1.3 Die Parteivertretung des verletzten Tieres S. 13<br />
1.4 Spezialzuständigkeiten bei Widerhandlungen im internationalen<br />
Handel S. 14<br />
1.5 Mitteilung kantonaler Strafentscheide S. 14<br />
2. Leitprinzip des TSchG: Wohlbefinden der Tiere S. 15<br />
2.1 Grundsätze des Tierschutzgesetzes S. 15<br />
2.1.1 Tiere sind so zu behandeln, dass ihren Bedürfnissen in bestmöglicher<br />
Weise Rechnung getragen wird S. 15<br />
2.1.2 Wer mit Tieren umgeht, hat, soweit es der Verwendungszweck<br />
zulässt, für deren Wohlbefinden zu sorgen S. 16<br />
2.1.3 Niemand darf ungerechtfertigt einem Tier Schmerzen, Leiden<br />
oder Schäden zufügen oder es in Angst versetzen S. 17<br />
2.2 Grundsätze der Tierhaltung S. 18<br />
2.2.1 Wer ein Tier hält oder betreut, muss es angemessen ernähren,<br />
pflegen und ihm, soweit nötig, Unterkunft gewähren S. 18<br />
2.2.2 Die für ein Tier notwendige Bewegungsfreiheit darf nicht dauernd<br />
oder unnötig eingeschränkt werden, wenn damit für das Tier<br />
Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden sind S. 19<br />
2.2.3 Der Bundesrat erlässt nach Anhören der interessierten Kreise<br />
Vorschriften über das Halten von Tieren, namentlich über Mindestabmessungen,<br />
Beschaffenheit, Beleuchtung und Belüftung<br />
der Unterkünfte, Belegungsdichte bei Gruppenhaltung sowie Anbindevorrichtungen<br />
S. 20<br />
2.3 Das Tierschutzgesetz als Rahmengesetz S. 21<br />
2.4 Europäisches Tierschutzrecht S. 22<br />
- 5 -
3. Vorgehen bei gemeldeten Verstössen gegen das Tierschutzgesetz S. 24<br />
3.1 Koordination des Vorgehens zwischen Strafverfolgungs- und<br />
Administrativbehörde S. 24<br />
3.2 Zutrittsrecht S. 26<br />
3.2.1 Im Administrativverfahren S. 26<br />
3.2.2 Im Strafverfahren S. 26<br />
3.2.3 Auslegung von Art. 34 TSchG S. 27<br />
3.3 Amtshilfe beim administrativen Vollzug S. 27<br />
3.4 Feststellen eines Straftatbestandes bei Gelegenheit der Amtshilfe S. 27<br />
3.5 Verzicht auf Strafverfolgung bei Geringfügigkeit S. 27<br />
4. Die einzelnen Straftatbestände S. 28<br />
4.1 Tierquälerei (Art. 27 TSchG) S. 28<br />
4.1.1 Misshandlung, starke Vernachlässigung, unnötige Überanstrengung S. 28<br />
4.1.2 Qualvolles Töten S. 30<br />
4.1.3 Töten aus Mutwillen S. 30<br />
4.1.4 Kämpfe zwischen oder mit Tieren S. 30<br />
4.1.5 Zufügen von Schmerzen, Leiden oder Schäden bei Tierversuchen S. 31<br />
4.2 Fahrlässige Tierquälerei (Art. 27 TSchG) S. 31<br />
4.3 Widerhandlungen im internationalen Handel (Art. 28 TSchG) S. 31<br />
4.4 Übrige Widerhandlungen (Art. 29 TSchG) S. 32<br />
4.4.1 Missachtung der Tierhaltungsvorschriften 4 S. 32<br />
Rindvieh 800.106.02 (3); 800.106.07 5 S. 32<br />
Schweine 800.106.03 (3) S. 35<br />
Legehennen/Hausgeflügel 800.106.05 S. 38<br />
Pferde, Ponys, Esel 800.106.06 (2) S. 38<br />
Schafe 800.106.09 (2) S. 41<br />
Ziegen 800.106.10 (2) S. 42<br />
Kaninchen BVET-Informationsblatt S. 43<br />
Hunde 800.117.02 (1), 800.120.01 S. 44<br />
Wildtiere 800.109.07 S. 45<br />
Greifvögel 800.111.12 S. 45<br />
Wachteln 800.111.15 (2) S. 46<br />
Papageien 800.111.20 S. 47<br />
Reptilien 800.112.01 S. 47<br />
Chamäleons 800.112.11 S. 47<br />
Landschildkröten 800.112.21 S. 47<br />
Riesen- und Sporenschildkröten 800.112.22 S. 47<br />
Zirkustiere 800.109.31 S. 48<br />
4 Die Richtlinien und Informationsschriften des BVET stellen keine eigentlichen Rechtssätze dar und entfalten für<br />
den Bürger daher nur indirekt Wirkung. Sie dienen im Rahmen der Tierschutzgesetzgebung jedoch der allgemeinen<br />
Auslegung und Lückenfüllung und werden rechtlich als sog. Verwaltungsvorschriften qualifiziert, womit sie<br />
von den kantonalen Vollzugsorganen zwingend zu beachten sind.<br />
5 Berücksichtigte Richtlinien und Informationsblätter des BVET<br />
Die Unterlagen können bezogen werden bei: BVET, Kommunikation, Schwarzenburgstr. 161, 3003 Bern.<br />
- 6 -
4.4.2 Vorschriftswidrige Beförderung S. 48<br />
4.4.3 Vorschriftswidrige Eingriffe am lebenden Tier oder Tierversuche S. 49<br />
4.4.4 Vorschriftswidrige Schlachtung 800.108.01, 800.108.02 S. 49<br />
4.4.5 Verbotene Handlungen gem. Art. 22 Abs. 2 lit. d–h TSchG S. 49<br />
4.4.6 Andere Widerhandlungen S. 50<br />
5. Weitere Verstösse gegen „tierrelevante“ Bestimmungen S. 51<br />
5.1 Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wild lebender<br />
Säugetiere und Vögel (JSG) S. 51<br />
5.2 Bundesgesetz über die Fischerei (BGF) S. 51<br />
5.3 Eidg. Vollziehungsverordnung zum BG über den Naturund<br />
Heimatschutz (NHV) S. 52<br />
6. Adressverzeichnis S. 53<br />
6.1 Schweizer Tierschutz STS S. 53<br />
6.2 Sektionen des Schweizer Tierschutz STS S. 54<br />
6.3 Vollzugsbehörden der Kantone S. 64<br />
6.4 Strafverfolgungsbehörden S. 65<br />
6.4.1 Polizei S. 65<br />
6.4.2 Strafverfolgungsbehörden der Kantone S. 65<br />
6.5 Weitere Auskunfts- und Betreuungsadressen S. 67<br />
7. Checkliste für Tierversuche S. 68<br />
8. Weiterführende Literatur S. 71<br />
9. Stichwortverzeichnis S. 72<br />
- 7 -
Vorgehen bei Verstössen gegen das Tierschutzgesetz<br />
1. Zuständigkeiten<br />
Der Vollzug des TSchG obliegt den Kantonen (Art. 33 Abs. 2 TSchG) 6 . Soweit das TSchG zu<br />
seiner Ausführung der Ergänzung durch kantonales Recht bedarf, sind die Kantone verpflichtet,<br />
die entsprechenden Vorschriften aufzustellen (Art. 36 Abs. 1 TSchG). Dieser Verpflichtung sind<br />
die meisten Kantone mit Erlassen in Verordnungsform nachgekommen.<br />
Beim Vollzug des Tierschutzgesetzes laufen administrativer und strafrechtlicher Vollzug wie<br />
z. B. auch beim Vollzug des Strassenverkehrsgesetzes (SVG) im Strassenverkehr parallel.<br />
Grundsätzlich ist wie beim Vollzug des SVG auch beim Vollzug des TSchG die Polizei für die<br />
Tatbestandsaufnahme und Verzeigung zuständig. Wie beim SVG das Strassenverkehrsamt<br />
dann für die Administrativmassnahmen (z. B. Führerausweisentzug) zuständig ist, verfügt die<br />
Administrativbehörde bei Tierschutzfällen die nötigen Verwaltungsmassnahmen, Tierhalteverbote,<br />
vorsorgliche Beschlagnahme, Fremdplatzierung, Verkauf oder Notschlachtung (Art. 24,<br />
25 TSchG).<br />
Wird eine wiederholte oder schwere Tierquälerei, starke Vernachlässigung von Tieren oder eine<br />
völlig unrichtige Tierhaltung festgestellt, muss primär eine Rapportierung ans Veterinäramt<br />
erfolgen, da nur dieses Amt die nötigen Verwaltungsmassnahmen ergreifen kann. Das Erfordernis<br />
verwaltungsrechtlichen Eingreifens indiziert zudem in der Regel ein strafrechtlich relevantes<br />
Verhalten bzw. die Unterlassung an sich gebotenen Tuns.<br />
Sowohl für den administrativen wie auch für den strafrechtlichen Vollzug 7 sind die jeweils örtlich<br />
zuständigen Behörden verantwortlich.<br />
1.1 Administrativer Vollzug<br />
Der Vollzug des TSchG ist in den meisten Kantonen dem Veterinäramt 8 oder dem Kantonstierarzt<br />
9 übertragen. Hauptsächlich in kleineren Kantonen bestehen jedoch auch andere Zuständigkeiten<br />
10 . Die Oberaufsicht über den Vollzug der Tierschutzgesetzgebung in den Kantonen<br />
obliegt der Regierung.<br />
Die Administrativbehörden sind verpflichtet, unverzüglich einzuschreiten, wenn feststeht,<br />
dass Tiere stark vernachlässigt oder völlig unrichtig gehalten werden (Art. 25 Abs.<br />
1 Satz 1 TSchG).<br />
Eine Unfähigkeit der artgerechten Tierhaltung ist gemäss einem unveröffentlichten Entscheid<br />
des Bundesgerichts 11 gegeben, wenn sich der Halter nicht an die grundsätzlichen Verhaltensgebote<br />
und -verbote des Tierschutzgesetzes zu halten vermag. Welcher Grund im Einzelnen<br />
zu dieser Unfähigkeit, ein Tier zu halten, führt, ist von untergeordneter Bedeutung 12 . Eine gestörte<br />
Mensch-Tier-Beziehung kann sich unter anderem im Missbrauch des Tieres zu sexuellen<br />
6 Der Bund hat den Kantonen beim Vollzug des Bundesrechts freie Hand gelassen. Dieses Fehlen eines für alle<br />
Kantone verbindlichen minimalen Vollzugsrahmens hat zu einem eigentlichen Vollzugsnotstand im Bereich des<br />
Tierschutzes geführt (vgl. Bericht der Arbeitsgruppe „Neuausrichtung des schweizerischen Tierschutzrechts“ zuhanden<br />
des Bundesamtes für Veterinärwesen, 12. August 1998; Vollzugsprobleme im Tierschutz, Bericht über<br />
die Inspektion der GPK des Ständerates an den Bundesrat, 5. November 1993).<br />
7 Art. 39 Abs. 1 StPO/CH: Für die Verfolgung und Beurteilung einer Straftat sind die Behörden des Ortes zuständig,<br />
an dem die Tat ausgeführt wurde.<br />
8 AG, BE, BS, GE, GR, JU, LU, SG, SO, TI, UR, VS, ZH<br />
9 AR, BL, GL, NE, SH, ZG<br />
10 AI, FR, NW, OW, SZ, TG, VD<br />
11 BGE v. 17.9.1991 i. S. Weber, Erw. 3b, ebenso BGE v. 14.1.1992 i. S. Rist, Erw. 6a<br />
12 BGE v. 14.1.1992 i. S. Rist, Erw. 6a. In diesem „Tempelhunde-Fall“ wurde ein kantonales Tierhalteverbot geschützt,<br />
in welchem die private Hundehaltung als starke Vernachlässigung bezeichnet worden ist. Offen gelassen<br />
wurde die Frage, ob ein Tierhalteverbot nicht schon aufgrund des Tierschutzgesetzes über die Kantonsgrenze<br />
hinaus Gültigkeit haben könnte; Erw. 6c.<br />
- 8 -
Zwecken (Sodomie) oder in übertriebener Gefühlskälte oder völlig übersteigerter Liebe, insbesondere<br />
gegenüber einem Heimtier, manifestieren.<br />
Erstaunlich wenige Kantone verfügen über eine eigene Tierschutzkommission 13 , obwohl diese<br />
Institution bei entsprechender Zusammensetzung und fachkompetenter Besetzung ein<br />
durchaus probates Mittel ist, Probleme und Mängel im Vollzug des Tierschutzrechts anzugehen.<br />
Kantonale 14 oder kommunale 15 Tierschutzbeauftragte, die fachlich dem Veterinäramt unterstellt<br />
sind und in dessen Auftrag und nach dessen Weisungen gewisse Vollzugsaufgaben<br />
wahrnehmen, kennen ebenfalls mehrere Kantone.<br />
Der Kanton Zürich kennt als einziger Kanton die Institution des Tierschutzanwalts 16 . Diesem<br />
obliegt die aktive Vertretung der Tierschutzinteressen im Strafverfahren.<br />
Die Tierversuchskommission berät die Bewilligungsbehörde in den mit Tierversuchen zusammenhängenden<br />
Fragen. Je nach kantonaler Kompetenzverteilung überwacht sie Institute<br />
und Laboratorien, die Versuchstiere halten oder Tierversuche durchführen, und kontrolliert die<br />
Durchführung der Tierversuche, die Tierbestandskontrollen und die Protokolle der Tierversuche.<br />
Die Oberaufsicht über den Vollzug des Gesetzes durch die Kantone obliegt dem Eidg. Volkswirtschaftsdepartement<br />
und dessen Bundesamt für Veterinärwesen (Art. 35 TSchG).<br />
1.2 Vollzug der strafrechtlichen Bestimmungen<br />
Die allgemeinen Bestimmungen des Strafgesetzbuchs (sowie der Strafprozessordnungen der<br />
Kantone) finden auch auf die Strafnormen des TSchG Anwendung (Art. 333 Abs. 1 StGB).<br />
Unter Strafe gestellte Übertretungen sind auch bei fahrlässiger Begehung strafbar, sofern nicht<br />
nach dem Sinn des Gesetzes nur die vorsätzliche (absichtliche) Begehung mit Strafe bedroht<br />
ist (Art. 333 Abs. 3 StGB).<br />
1.2.1 Anzeigerecht jedes Bürgers<br />
Jede Person kann strafbare Handlungen bei der Polizei oder bei der Staatsanwaltschaft anzeigen<br />
17 . Die Strafverfolgungsorgane 18 sind verpflichtet, über mündliche Anzeigen ein Protokoll<br />
aufnehmen zu lassen und eine Strafuntersuchung durchzuführen, wenn ihnen konkrete Anhaltspunkte<br />
auf eine von Amtes wegen zu verfolgende Straftat bekannt werden 19 . Straftaten<br />
gegen die Tierschutzgesetzgebung sind solche Offizialdelikte.<br />
Auch Anzeigeerstatter müssen sich grundsätzlich an das Gesetz halten. Sie dürfen ohne triftigen<br />
Grund keine Polizeihandlungen vornehmen und Rechte Dritter, wie beispielsweise das<br />
Hausrecht, verletzen. Immerhin kann es bisweilen notwendig sein, selbst zu Gunsten eines<br />
misshandelten oder vernachlässigten Tieres einzuschreiten, wenn behördliche Hilfe nicht<br />
rechtzeitig erlangt werden kann. Als gesetzlicher Rechtfertigungsgrund liegt in solchen Fällen<br />
häufig ein Notstand (vgl. Art. 34 StGB) vor. Kein rechtfertigender Notstand ist jedoch gegeben,<br />
13 BE, GE, ZH<br />
14 Zum Beispiel BE und ZH<br />
15 Zum Beispiel SG<br />
16 § 17 TSchG/ZH<br />
17 Vgl. Art. 329 Abs. 1 StPO/CH; Art. 17 Abs. 1 StPO/CH: Die Polizei ermittelt Straftaten aus eigenem Antrieb, auf<br />
Anzeige von Privaten und Behörden sowie auf Weisung der Staatsanwaltschaft und erstattet darüber der Staatsanwaltschaft<br />
Bericht.<br />
18 Strafverfolgungsbehörden sind gem. Art. 13 StPO/CH die Polizei, die Staatsanwaltschaft und die Übertretungsstrafbehörde.<br />
19 Art. 7 Abs. 1 StPO/CH: Die Strafbehörden sind verpflichtet, im Rahmen ihrer Zuständigkeit ein Verfahren einzuleiten<br />
und durchzuführen, wenn ihnen Straftaten oder darauf hinweisende Verdachtsgründe bekannt werden.<br />
- 9 -
- 10 -<br />
wenn einem Tier nicht direkt geholfen wird, sondern nur Beweismittel wie Foto- oder Videoaufnahmen<br />
für eine Anzeige beschafft werden sollen. Neben der strafbaren Beschaffung ist auch<br />
die Verwertung so erlangter Beweismittel problematisch 20 .<br />
Geht eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ein, wird diese in der Regel die örtlich zuständige<br />
Polizeistation mit der detaillierten Befragung des Anzeigeerstatters und/oder der Abklärung des<br />
Sachverhaltes beauftragen. Die Anzeige hat alles zu enthalten, was der Anzeiger im Zusammenhang<br />
mit der strafbaren Handlung selbst wahrgenommen oder von anderen vernommen<br />
hat. Die Behörden der Strafrechtspflege haben die Beweiserhebung von Amtes wegen auf alle<br />
Tatsachen zu erstrecken, die für die Beurteilung von Bedeutung sein können.<br />
Gemäss bundesgerichtlicher Rechtsprechung hat der Anzeigeerstatter nach dem in der<br />
EMRK 21 verankerten Öffentlichkeitsgrundsatz ein Auskunftsrecht 22 hinsichtlich des Ergebnisses<br />
seiner Anzeige (BGE 124 IV 234 ff.). Jemand, der eine Anzeige eingereicht hat, kann ein<br />
berechtigtes Interesse am Verfahrensergebnis geltend machen. Dieser Anspruch auf Kenntnisnahme<br />
gibt dem Anzeigeerstatter auf besonderes Ersuchen hin das Recht auf Einsicht in ein<br />
grundsätzlich vollständiges, ungekürztes und nicht anonymisiertes Urteil, auch gegen<br />
den Willen des Beschuldigten. Dieses Einsichtsrecht muss auf dem zuständigen Amt oder Gericht<br />
ausgeübt werden. Es besteht für Private grundsätzlich kein Anspruch auf Aushändigung<br />
einer Urteilskopie oder Zustellung der Verfahrensakten.<br />
1.2.2 Anzeigepflicht der Polizei<br />
Die Strafbehörden sind verpflichtet, bei ihrer amtlichen Tätigkeit alle von ihnen festgestellten<br />
oder ihnen gemeldeten Straftaten selber zu verfolgen oder sie der zuständigen Behörde anzuzeigen<br />
23 . Wie bei allen anderen Nebengesetzen des StGB hat die Polizei auch die Einhaltung<br />
des Tierschutzgesetzes zu überwachen und Widerhandlungen wie bei Verstössen gegen andere<br />
Gesetze zur Anzeige zu bringen und der Administrativbehörde zu melden 24 , da neben allfälligen<br />
strafrechtlichen Sanktionen gegen den fehlbaren Tierhalter häufig auch tierschutzrechtliche<br />
Massnahmen zum Schutz von misshandelten, stark vernachlässigten oder nicht richtig gehaltenen<br />
Tieren zu ergreifen sind.<br />
Nach den kantonalen Ausführungsgesetzgebungen ist die Polizei generell verpflichtet, die Vollzugsbehörden<br />
bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen. Viele Kantone halten dies in ihren<br />
Ausführungsvorschriften ausdrücklich fest 25 . Ein Problem stellt in diesem Zusammenhang<br />
jedoch die bisweilen sehr rudimentäre fachliche Ausbildung der Polizeibeamten im Tierschutzrecht<br />
dar. Häufig fehlt es an den Detailkenntnissen, um eine Widerhandlung gegen das TSchG<br />
sachgerecht einschätzen zu können.<br />
Die im TSchG unter Strafe gestellten Handlungen sind: Tierquälerei (Art. 27 TSchG), Widerhandlungen<br />
im internationalen Handel (Art. 28 TSchG) und übrige Widerhandlungen (Art. 29<br />
TSchG). Diese Straftatbestände sind Offizialdelikte, die von Amtes wegen zur Anzeige zu<br />
bringen sind.<br />
20 Art. 150 StPO/CH: Beweise, die von Privaten auf strafbare Weise erlangt wurden, dürfen im Strafverfahren nur<br />
verwertet werden, wenn das öffentliche oder das private Interesse an der Wahrheitsfindung die durch die verletzten<br />
Strafbestimmungen geschützten Interessen überwiegt.<br />
21 Art. 6 Ziff. 1 EMRK und Art. 14 UNO-Pakt II<br />
22 Art. 329 Abs. 2 StPO/CH: Die Strafbehörde teilt den Anzeigenden auf Anfrage mit, ob die Strafanzeige an die<br />
Hand genommen und wie sie erledigt wird.<br />
Art. 76 Abs. 5 StPO/CH: Interessierte Personen können in diese Urteile sowie in Strafentscheide, die im Strafbefehls-<br />
und Übertretungsstrafverfahren ergangen sind, Einsicht nehmen.<br />
23 Art. 330 Abs. 1 StPO/CH<br />
24 Entsprechende Bestimmungen befinden sich in AR (TierschutzVO Art. 22), NW (EinführungsVO §15 Abs. 2), GR<br />
(VollziehungsVO Art. 15), ebenso in Art. 17 Abs. 1 StPO/CH.<br />
25 AR, BE, BS, FR, GE, GR, LU, NE, SO, TI, UR, VD, VS
- 11 -<br />
Geschütztes Rechtsgut ist der Schutz und das Wohlbefinden der Tiere (vgl. Art. 1 TSchG).<br />
Wird ein Tier verletzt, so kann der Tierhalter zwar auf die Strafverfolgung wegen vorsätzlicher<br />
Sachbeschädigung verzichten. Er verzichtet dann insoweit auf den Schutz seines Eigentums.<br />
Auf die Strafverfolgung wegen vorsätzlicher oder fahrlässiger Widerhandlung gegen das Tierschutzgesetz<br />
hat er jedoch keinen Einfluss, da diese nicht in seinem, sondern im öffentlichen<br />
Interesse erfolgt und er über das betreffende Rechtsgut nicht frei verfügen kann.<br />
Die Polizei wirkt bei der Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung mit und trifft die bei<br />
unmittelbarer Gefährdung oder Störung unaufschiebbaren Massnahmen. Ferner führt sie Ermittlungen<br />
gemäss der Gesetzgebung über die Strafrechtspflege durch. Hierbei deckt sie strafbare<br />
Handlungen auf, fahndet nach dem Täter und ermittelt und sichert Spuren und Beweismittel<br />
26 . Jede Person kann strafbare Handlungen bei der Polizei anzeigen. Über mündliche<br />
Anzeigen wird ein Protokoll aufgenommen.<br />
Die Strafverfolgungsbehörden und deren Mitglieder sind zur Anzeige oder zur Einleitung<br />
der Strafuntersuchung überdies verpflichtet, wenn sie in Ausübung ihres Dienstes<br />
Kenntnis von einer strafbaren Handlung erhalten, die ihren Aufgabenbereich betrifft und<br />
von Amtes wegen zu verfolgen ist 27 . Dieser Grundsatz ist auch auf die Polizei anzuwenden.<br />
Er ist bedeutsam beim Eingehen von anonymen Anzeigen oder bei Anzeigen von „nicht genannt<br />
sein wollenden“ Personen. Erscheint der geschilderte Sachverhalt glaubwürdig, ist die<br />
Polizei zum Handeln und gegebenenfalls zur Anzeigeerstattung verpflichtet. Eine Anzeige<br />
sollte daher möglichst genau und detailliert abgegeben werden. Polizei und Untersuchungsbehörde<br />
sind zur Verfolgung der von ihnen festgestellten oder bei ihnen angezeigten Straftaten<br />
verpflichtet, sobald der Verdacht eines Deliktes gegeben ist.<br />
Die Verstösse gegen das TSchG stellen Offizialdelikte dar. Die Polizei ist somit von Gesetzes<br />
wegen gehalten, tätig zu werden und die für eine Rapportierung nötigen Abklärungen und Beweissicherungen<br />
einzuleiten, wenn hinreichender Tatverdacht auf eine Widerhandlung gegen<br />
das TSchG besteht. Auf die Schwere des Gesetzesverstosses kommt es grundsätzlich nicht<br />
an.<br />
Der Richter kann allerdings vielfach auf die Strafverfolgung oder Bestrafung verzichten, wenn<br />
Verschulden und Tatfolgen gering sind (Opportunitätsprinzip) 28 . Dieser Entscheid setzt allerdings<br />
voraus, dass der zugrunde liegende Sachverhalt überhaupt abgeklärt wurde. Ein Polizeibeamter,<br />
der ohne Rückversicherung durch den zuständigen Untersuchungsrichter einen falschen<br />
„antizipierten Nichteintretensentscheid“ fällt und nichts tut, obwohl er eine Anzeige machen<br />
müsste, riskiert, allenfalls wegen Begünstigung (Art. 305 StGB) zur Rechenschaft gezogen<br />
zu werden.<br />
Nach der Rapportierung des festgestellten Sachverhaltes und der Eröffnung einer Strafuntersuchung<br />
führt die Polizei, wie bei allen anderen Verstössen gegen Strafnormen des Nebenstrafrechts,<br />
die Anordnungen der Staatsanwaltschaft aus 29 . Ist ein Straffall bei einem Gericht<br />
hängig, kann dieses der Polizei Weisungen und Aufträge erteilen 30 .<br />
Das Bundesamt für Veterinärwesen ist befugt, Amtsklage zu erheben (Art. 32 Abs. 1 TSchG)<br />
und die kantonalen Behörden zur Einleitung und Durchführung eines Strafverfahrens zu verpflichten.<br />
Stellt die Aufsichtsbehörde eine Verletzung von Bundesrecht fest, kann sie diese beanstanden<br />
und eine Berichtigung verlangen. Sie kann sich auch mit generellen Anweisungen<br />
an alle Kantone wenden und ihnen vorschreiben, wie das TSchG zu vollziehen ist.<br />
26 vgl. Art. 333 Abs. 2 StPO/CH<br />
27 Art. 330 Abs. 1 StPO/CH: Die Strafbehörden sind verpflichtet, bei ihrer amtlichen Tätigkeit alle von ihnen festgestellten<br />
oder ihnen gemeldeten Straftaten selber zu verfolgen oder sie der zuständigen Behörde anzuzeigen.<br />
28 vgl. Art. 8 StPO/CH<br />
29 Art. 17 Abs. 3 StPO/CH<br />
30 Art. 17 Abs. 4 StPO/CH
1.2.3 Anzeigepflicht und Anzeigerecht von Behörden und Beamten<br />
- 12 -<br />
Grundsätzlich unterliegen Beamte und Behördenmitglieder der Amtsverschwiegenheit. Mitglieder<br />
und Beamte von Behörden sind zur Anzeige in der Regel nur bei schwersten Delikten<br />
verpflichtet. Dies ist in den kantonalen Strafprozessordnungen geregelt. Behörden und<br />
Beamten des Staates und der Gemeinden sind jedoch berechtigt, Anzeige zu erstatten, wenn<br />
sie Kenntnis von einer von Amtes wegen zu verfolgenden strafbaren Handlung erhalten 31 .<br />
1.2.4 Anzeigerecht der Beamten der Vollzugsbehörde<br />
Der kantonalen Vollzugsbehörde (Veterinäramt, Kantonstierarzt) kommen spezielle veterinärpolizeiliche<br />
Befugnisse zu. Neben der spezialgesetzlichen Berechtigung des TSchG zum Einsatz<br />
von Zwangsmitteln begründet dies nur in den Kantonen eine Anzeigepflicht bei der<br />
Feststellung von Offizialdelikten, wo dies ausdrücklich vorgesehen ist 32 . Verstösse gegen<br />
das Tierschutzgesetz gehören nicht zu den Delikten, bei denen allein auf Grund der Schwere<br />
der Tat eine generelle Anzeigepflicht besteht. Es besteht jedoch in jedem Fall ein Anzeigerecht.<br />
1.2.5 Verfolgungspflicht der Strafverfolgungsbehörden<br />
Die Strafverfolgungsbehörden sind verpflichtet, eine Strafuntersuchung durchzuführen, wenn<br />
ihnen konkrete Anhaltspunkte auf eine von Amtes wegen zu verfolgende Straftat bekannt werden<br />
(Legalitätsprinzip) 33 . Sie sind verpflichtet, die Beweiserhebung von Amtes wegen auf alle<br />
Tatsachen zu erstrecken, die für die Beurteilung von Bedeutung sein können, und haben dafür<br />
zu sorgen, dass eine begangene Tat der vom Gesetz geforderten Bestrafung zugeführt wird.<br />
Die Polizei kann mit der näheren Abklärung beauftragt werden.<br />
Die Pflicht zur Strafverfolgung bedeutet nicht nur, dass ein Strafverfahren überhaupt eröffnet<br />
wird, sondern sie beinhaltet auch, dass dieses korrekt durchgeführt und sachgerecht abgeschlossen<br />
wird. Die ausgefällte Strafe muss dem Verschulden des Täters und dessen persönlichen<br />
und finanziellen Verhältnissen entsprechen (vgl. Art. 63 StGB).<br />
Das relativ häufig festzustellende Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden, eine angezeigte<br />
Tierschutzwidrigkeit ohne nähere Abklärungen zunächst einmal als Übertretung oder leichtes<br />
Vergehen zu qualifizieren, nur um das Verfahren mit möglichst wenig Aufwand mittels einer im<br />
schriftlichen Verfahren ausgesprochenen Busse abschliessen zu können, ist aus rechtsstaatlicher<br />
Sicht bedenklich. Häufig werden dabei Vergehen wegen ungenügender oder zu wenig<br />
sorgfältiger Sachverhaltsabklärung oder Beweissicherung zu Unrecht als Bagatellfälle abgetan,<br />
wenn einseitig auf die Angaben des Beschuldigten abgestellt wird. Dies ist besonders problematisch,<br />
wenn im Strafverfahren niemand die Interessen der betroffenen Tiere wahrnimmt, was<br />
in den meisten Kantonen der Schweiz immer noch der Regelfall ist 34 .<br />
Ein allfälliger Anzeigeerstatter ist nicht berechtigt, im Strafverfahren Parteirechte auszuüben<br />
oder ein Rechtsmittel gegen eine (seiner Meinung nach) allzu large Verfahrenserledigung zu<br />
ergreifen. Daran will auch der Entwurf der Schweizerischen Strafprozessordnung nichts ändern.<br />
35<br />
31 Für den Kanton SG vgl. Art. 167 Abs. 1 StP/SG<br />
32 Vgl. Art. 330 Abs. 2 StPO/CH: Bund und Kantone regeln die Anzeigepflicht der übrigen Beamtinnen und Beamten<br />
sowie der Behördenmitglieder von Bund, Kanton oder Gemeinden.<br />
33 Vgl. Art. 330 Abs. 1 StPO/CH<br />
34 Ausnahmen: Im Kanton Zürich nimmt ein Tierschutzanwalt die aktive Vertretung der Tierschutzinteressen wahr.<br />
Den Tieren wird damit die Fähigkeit zuerkannt, Träger des Interesses an seiner physischen und psychischen<br />
Unversehrtheit und damit auch Träger des durch Tierschutzbestimmungen geschützten Rechtsgutes zu sein.<br />
Im Kanton St. Gallen übt das zuständige Departement u. a. bei Widerhandlungen gegen Bestimmungen des<br />
Tier- und Umweltschutzes die Rechte eines Klägers aus (Art. 50 Abs. 1 StP/SG).<br />
35 Vgl. Art. 329 Abs. 3 StPO/CH
- 13 -<br />
Auf Strafverfolgung oder Bestrafung kann verzichtet werden, wenn beispielsweise das Verschulden<br />
und die Tatfolgen gering sind; die Tat neben einer anderen, dem Angeschuldigten zur<br />
Last gelegten strafbaren Handlung für die zu erwartende Gesamtstrafe oder Massnahme ohne<br />
wesentliche Bedeutung ist, von einer Zusatzstrafe abgesehen werden kann oder eine nicht ins<br />
Gewicht fallende Zusatzstrafe auszufällen wäre (Opportunitätsprinzip) 36 .<br />
1.3 Die Parteivertretung des verletzten Tieres<br />
Wird festgestellt, dass sich in einem Tierschutzfall neben der Bestrafung des Täters auch administrative<br />
Massnahmen aufdrängen, so ist die Vollzugsbehörde zum Tätigwerden anzuhalten<br />
37 . Im Unterlassungsfalle kann das BVET als obere Aufsichtsbehörde den Kanton zum Eingreifen<br />
verpflichten (Art. 35 TSchG).<br />
Die Interessen der betroffenen Tiere werden in den meisten Kantonen durch niemanden vertreten.<br />
Tiere sind nach Auffassung vieler kantonaler Gesetzgeber immer noch Sachen, die keine<br />
Parteirechte haben und daher auch keinen Interessenvertreter im Strafverfahren benötigen.<br />
Eine Ausnahme bilden die Kantone Zürich, St. Gallen und Bern 38 .<br />
Der Kanton Zürich kennt als einziger Kanton die Institution des Tierschutzanwalts 39 . Diesem<br />
obliegt die aktive Vertretung der Tierschutzinteressen im Strafverfahren. Wird die Untersuchung<br />
eines Verstosses gegen das TSchG von den staatlichen Organen erst gar nicht an die<br />
Hand genommen oder wieder eingestellt, so steht ihm das Recht zu, subsidiär Privatstrafklage<br />
zu erheben. Er hat damit die Möglichkeit, in Fällen, in denen der Staat – etwa unter Berufung<br />
auf das Opportunitätsprinzip – auf seinen Strafanspruch verzichtet, dennoch die Durchsetzung<br />
des staatlichen Strafanspruchs zu erwirken.<br />
Die Tierschutzvereine des Kantons St. Gallen forderten bei der letzten Revision der Strafprozessordnung<br />
die Einführung eines verwaltungsunabhängigen Tieranwaltes nach Zürcher Vorbild.<br />
Dieser Forderung wurde im Grossen Rat nicht entsprochen. Stattdessen wurde das<br />
Volkswirtschaftsdepartement in Art. 50 Abs. 1 StP 40 verpflichtet, bei Widerhandlungen gegen<br />
das Tierschutzgesetz die Rechte eines Klägers auszuüben. Die gleiche Kompetenz wurde<br />
ihm in Umweltschutz-, Jagd- und Fischereiangelegenheiten eingeräumt.<br />
Die Berner Ausführungsgesetzgebung zum Eidgenössischen Tierschutzrecht sieht ein Verbandsklagerecht<br />
und ein Verbandsbeschwerderecht für Tierschutzorganisationen vor 41 . Der<br />
Berner Tierschutzverband hat damit in Fällen von Tierquälerei und anderen Verstössen gegen<br />
die Tierschutzgesetzgebung das Recht, als Kläger aufzutreten. Er kann dabei alle Parteirechte<br />
ausüben. Dasselbe gilt für Verwaltungsverfahren in Tierschutzfällen.<br />
36 Vgl. Art. 8 StPO/CH<br />
37 Zum Beispiel Art. 1 VVzTSchG/SG<br />
38 Im Kanton Bern besitzt die Dachorganisation der bernerischen Tierschutzorganisationen seit 1. Januar 1998 das<br />
Recht, sich als Privatklägerin in Strafverfahren zu beteiligen.<br />
39 § 17 TSchG/ZH<br />
Zur Zeit sind in den Kantonen BL, BS und TG politische Vorstösse zur Einführung von Tieranwälten im Gang.<br />
40 Art. 50 Abs. 1 StP/SG: „Das zuständige Departement übt bei Widerhandlungen gegen Bestimmungen des Tierund<br />
Umweltschutzes sowie in Jagd- und Fischereiangelegenheiten die Rechte eines Klägers aus.“<br />
Art. 50 Abs. 2 StP/SG: „Die Staatsanwaltschaft gibt dem zuständigen Departement Kenntnis von Anzeigen und<br />
Klagen.“<br />
Der ursprüngliche Gesetzesentwurf sah nur eine fakultative Möglichkeit für das Departement vor, die Klägerstellung<br />
einzunehmen (ABl. 1998, 1512).<br />
41 Das neue Rechtsinstitut wurde im Kantonalen Landwirtschaftsgesetz (KLwG) eingeführt. Art. 13 KLwG lautet:<br />
Abs. 1: Der Kanton sorgt für einen wirksamen Vollzug der Tierschutzgesetzgebung.<br />
Abs. 2: Die Dachorganisation der bernischen Tierschutzorganisationen ist befugt, gegen Verfügungen und Entscheide<br />
im Bereich des Tierschutzes Beschwerde zu führen.<br />
Abs. 3 Im Strafverfahren stehen ihr die Rechte gemäss Art. 47 Abs. 2 Ziff. 1 des Gesetzes vom 15. März 1995<br />
über das Strafverfahren (BSG 321.1) zu.<br />
Abs. 4: Die Rechte gemäss Absatz 2 und 3 stehen ihr nicht zu, soweit es um Tierversuche geht.<br />
Abs. 5: Der Regierungsrat wählt je eine Kommission für Tierschutz und für Tierversuche. Er regelt deren Aufgaben<br />
und deren Organisation durch Verordnung.
- 14 -<br />
Diese Rechtsvertretung in Tierschutzfällen – sei es durch einen Tierschutzanwalt oder durch<br />
eine verwaltungsinterne Kontrollstelle – setzt die Bekanntgabe sämtlicher Verstösse gegen die<br />
Tierschutzgesetzgebung voraus und berechtigt den Interessenvertreter der Tiere zur Akteneinsicht,<br />
zur Teilnahme an parteiöffentlichen Untersuchungshandlungen, zur Antragstellung (Beweisantrag,<br />
Antrag auf eine bestimmte Strafe) im Verfahren, zur Teilnahme an einer allfälligen<br />
Gerichtsverhandlung und zum Ergreifen von Rechtsmitteln. Nach Abschluss der Strafuntersuchung<br />
ist dem Vertreter des verletzten Tieres (vor Erlass eines Entscheides) Akteneinsicht zu<br />
gewähren, ihm ist die in Aussicht genommene Verfahrenserledigung mitzuteilen und Gelegenheit<br />
zu geben, Beweisanträge zu stellen und zur vorgesehenen Verfahrenserledigung Stellung<br />
zu nehmen. Nach allgemeinen strafprozessualen Grundsätzen dürfen für die Entscheidfindung<br />
nur die Akten herangezogen werden, die den Parteien bekannt gegeben wurden. Es handelt<br />
sich bei der Vertretung der Interessen des verletzten Tieres nicht lediglich um ein Recht zum<br />
Tätigwerden, sondern um eine Verpflichtung, bei Verfahrens- und Urteilsmängeln einzugreifen.<br />
1.4 Spezialzuständigkeit bei Widerhandlungen im internationalen Handel<br />
Für die Untersuchung und Beurteilung von Verstössen gegen die Artenschutzabkommen 42<br />
(Verstoss gegen Art. 28 TSchG; z. B: Handel mit Fellen geschützter Tiere, Elfenbein, Souvenirs<br />
aus geschützten Tieren usw.) ist das Bundesamt für Veterinärwesen zuständig (Art. 32 Abs.<br />
2, Art. 33 Abs. 3 TSchG). Diese Verfahren erfolgen nach Verwaltungsstrafrecht. Die Untersuchungen<br />
werden in der Regel durch die Zollverwaltungen durchgeführt.<br />
1.5 Mitteilung kantonaler Strafentscheide<br />
Die kantonalen Behörden sind gemäss Art. 3 Ziff. 9 MVO verpflichtet, sämtliche Urteile, Strafbescheide<br />
und Einstellungsbeschlüsse wegen Verletzung des Tierschutzgesetzes dem Bundesamt<br />
für Veterinärwesen mitzuteilen.<br />
42 Während der Tierschutz die Bewahrung des einzelnen Individuums vor schädigenden Einflüssen zum Zweck hat,<br />
versteht man unter Artenschutz sämtliche Massnahmen, die der generellen Erhaltung von Tier- und Pflanzenarten<br />
vor dem Aussterben bzw. der Ausrottung dienen.
2. Leitprinzip des TSchG: Wohlbefinden der Tiere<br />
- 15 -<br />
Als Zweck des Tierschutzgesetzes wird festgehalten, dass dieses das Verhalten gegenüber<br />
dem Tier ordnet und dessen Schutz und Wohlbefinden dient (Art. 1 Abs. 1 TSchG). Der Begriff<br />
des Verhaltens ist in diesem Zusammenhang weit zu fassen. Darunter fallen etwa Nutztierhaltung,<br />
Schlachtung, Züchtung, Handel, Jagd, Vogel- und Fischfang, experimentelle Forschung<br />
oder Verwendung von Tieren als Freizeit- und Unterhaltungsobjekt im Sport oder zur privaten<br />
Haltung und Betreuung.<br />
Unter Wohlbefinden versteht man die körperliche und psychische Harmonie des Tieres in sich<br />
und mit der Umwelt, entsprechend seinen angeborenen Lebensbedürfnissen wie Bewegung,<br />
Nahrung und Pflege.<br />
Regelmässige Anzeichen des Wohlbefindens sind Gesundheit und ein normales, d. h.<br />
artgemässes Verhalten. Ernst zu nehmende Indizien für Störungen des Wohlbefindens sind<br />
Störungen des natürlichen sozialen und sexuellen Verhaltens.<br />
2.1 Grundsätze des Tierschutzgesetzes<br />
Die in Art. 2 TSchG umschriebenen Grundsätze erfüllen im Rahmen der Gesamtordnung des<br />
Gesetzes die Funktion von richtungweisenden Maximen und Auslegungshilfen. Ihre<br />
rechtliche Bedeutung besteht vor allem in der wegleitenden Funktion für das richtige Verständnis<br />
der übrigen Bestimmungen des Gesetzes und seiner Ausführungserlasse im Interesse<br />
möglichst sinngemässer Anwendung im Einzelfall 43 .<br />
Die Umschreibung ist nicht erschöpfend. Vielmehr enthalten die Grundsätze auch unmittelbar<br />
anwendbares Gesetzesrecht, indem sie den Kern des Tierschutzgesetzes bilden und insbesondere<br />
in Art. 2 Abs. 3 TSchG ein Verbot bestimmter Handlungen aufstellen, nämlich die ungerechtfertigte<br />
Zufügung von Schmerzen, Leiden und Schäden oder die Versetzung in Angst,<br />
welche, wenn auch nicht in vollem Umfang, in den nachfolgenden Gesetzesartikeln unter Strafe<br />
gestellt werden.<br />
Die Behörden sind gehalten, verbotenen Handlungen vorzubeugen, auch wenn diese<br />
nicht strafbar sind.<br />
Personen, welche gegen die festgelegten Grundsätze verstossen, handeln unabhängig<br />
von ihrer Strafbarkeit rechtswidrig. Und unabhängig von einer Strafbarkeit können die<br />
Administrativbehörden einschreiten, wenn gegen die allgemeinen Grundsätze verstossen<br />
wird (vgl. Art. 24 TSchG).<br />
Die Widerrechtlichkeit kann zudem im privaten Haftpflichtrecht haftungsbegründend wirken.<br />
2.1.1 Tiere sind so zu behandeln, dass ihren Bedürfnissen in bestmöglicher Weise<br />
Rechnung getragen wird (Art. 2 Abs. 1 TSchG)<br />
Tiere sind so zu halten, dass ihre Körperfunktionen und ihr Verhalten nicht gestört werden und<br />
ihre Anpassungsfähigkeit nicht überfordert wird.<br />
Die Vorschriften über die Tierhaltung umschreiben nur einige der mannigfaltigen Bedürfnisse<br />
von Tieren. Es werden nur die Mindestanforderungen an die Haltung von Tieren entsprechend<br />
ihren Bedürfnissen umrissen. Häufig wird in den Richtlinien auf Bedürfnisse nach<br />
Nahrung, Pflege, Unterkunft und Bewegungsfreiheit sowie artgemässer Beleuchtung und Belüftung<br />
des Aufenthaltsortes näher eingegangen.<br />
Vorschriften, welche das Bedürfnis von Tieren nach Ungestörtheit, Ruhe und Schlaf regeln,<br />
fehlen weitgehend.<br />
43 BBl. 1977 I 1085/6
- 16 -<br />
Welches Mass an Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse des Tieres von jedem verlangt werden<br />
soll, hängt von der speziellen Situation ab. Ausschlaggebend sind vor allem die persönlichen<br />
Umstände desjenigen, der mit Tieren umgeht, sowie die Frage, wie weit ihm ein normgemässes<br />
Verhalten gegenüber dem Tier zugemutet werden kann. Nach der Formulierung des<br />
Gesetzes muss von jedermann erwartet werden, dass er sich seinen Verhältnissen entsprechend<br />
intensiv und in tiergerechter Weise für die Bedürfnisse und das Wohlbefinden<br />
von Tieren einsetzt.<br />
Wer beispielsweise ein Tier im Strassenverkehr anfährt, ist gemäss Art. 51 Abs. 3 SVG verpflichtet,<br />
den angerichteten Sachschaden dem Tierhalter zu melden oder die Polizei zu verständigen.<br />
Neben diesen Pflichten des Strassenverkehrsgesetzes verpflichtet das Tierschutzgesetz<br />
(vgl. Art. 29 Abs. 2 i. V. m. Art. 2 Abs. 3 TSchG) den Unfallverursacher, für die allenfalls<br />
nötige Betreuung des tierischen Unfallopfers zu sorgen (zum Tierarzt bringen bzw. bei Wildtier<br />
Tierhüter oder Jagdberechtigten verständigen, Suche nach dem verletzten Tier usw.). Diese<br />
Pflicht besteht unabhängig davon, ob es sich um ein Haustier oder ein Wildtier handelt.<br />
Dass die Nichtbeachtung der Vorschriften des TSchG im Strassenverkehr ebenfalls unter<br />
Strafe steht (vgl. Art. 29 Abs. 2 TSchG), ist weitgehend unbekannt. Das mutwillige Über- oder<br />
Anfahren von Tieren ist als vorsätzliche Tierquälerei strafbar 44 . Wird ein Tier aus Unachtsamkeit<br />
angefahren, liegt allenfalls, wenn der Unfall vermeidbar war, eine ungerechtfertigte Zufügung<br />
von Schmerz vor (Art. 2 Abs. 3 TSchG), und die Bestrafung erfolgt gemäss Art. 29 Ziff. 2<br />
TSchG.<br />
2.1.2 Wer mit Tieren umgeht, hat, soweit es der Verwendungszweck zulässt, für deren<br />
Wohlbefinden zu sorgen (Art. 2 Abs. 2 TSchG)<br />
Aufgrund der gewerblichen Nutzung von Tieren besteht die Gefahr, dass Tiere Gegenstand<br />
übermässiger Ausbeutung werden. In der industriellen Massentierhaltung werden häufig alle<br />
natürlichen Verhaltensweisen blockiert, um dadurch einen besonders grossen Nutzwert zu erzielen.<br />
Ohne Notwendigkeit wird das Leben von Tieren bei Tierversuchen häufig einem übersteigerten<br />
Sicherheits- und Gesundheitsbedürfnis geopfert. Häufig werden Tiere als Kinderspielzeug,<br />
als Objekte der Eitelkeit oder zur Verhätschelung gehalten, ohne ihre artgemässen<br />
Bedürfnisse zu befriedigen.<br />
Als in der Praxis häufiges Beispiel einer vermeidbaren Beeinträchtigung des Wohlbefindens<br />
von Tieren innerhalb eines legitimen Verwendungszwecks sei etwa die Haltung von Mastkälbern<br />
in engen Einzelboxen erwähnt, was sozialen Kontakt zwischen den Tieren weitgehend<br />
verunmöglicht, so lange sie noch klein sind. Zwar hat die am 1.7.1997 in Kraft getretene Revision<br />
der TSchV die gröbsten Haltungsmängel beseitigt (vgl. Art. 16, 16a und 17 TSchV), doch<br />
als „artgerecht“ kann eigentlich nur eine Muttertierhaltung angesehen werden.<br />
Unter Wohlbefinden versteht man einen Zustand körperlicher und seelischer Harmonie des<br />
Tieres in sich und mit der Umwelt, welche insbesondere durch die Freiheit von Schmerzen,<br />
Leiden oder Schäden charakterisiert wird.<br />
Die Zuchtziele von Haus- und Nutztieren verletzen diese Grundsatzbestimmung häufig. Steigerungen<br />
bei der Milchleistung von Kühen oder der beschleunigten Muskelbildung bei Schweinen<br />
und Mastgeflügel führen häufig zu körperlichen Beeinträchtigungen bei den betroffenen Tieren.<br />
Diese äussern sich häufig in einer Verkürzung der natürlichen Lebensdauer, in Herz- und<br />
Kreislauferkrankungen sowie Gelenkschäden.<br />
Auch in der Heimtierzucht steht häufig nicht das Wohl des Tieres im Vordergrund. Mode- und<br />
Geschmacksrichtungen bestimmen allzu oft die Zuchtziele. Ausfälle und Schwächen sensorischer,<br />
anatomischer, physiologischer und verhaltensmässiger Art werden häufig zugunsten<br />
ästhetischer Aspekte hingenommen. Es gibt bereits zahlreiche Heimtierrassen, die mit erbli-<br />
44 BGE 85 IV 24ff.
- 17 -<br />
chen Mängeln bzw. einer Häufung bestimmter Krankheitsbilder belastet sind. Dieser bekannte<br />
Missstand wird als Designerzucht, Defektzucht 45 , Extremzucht oder Qualzucht 46 bezeichnet.<br />
Auch gegen ganz offenkundige züchterische Tierquälereien in diesem Bereich wird durch die<br />
Administrativbehörden praktisch nie eingeschritten 47 .<br />
2.1.3 Niemand darf ungerechtfertigt einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen<br />
oder es in Angst versetzen (Art. 2 Abs. 3 TSchG)<br />
Das TSchG bietet Schutz vor ungerechtfertigten Verhaltensweisen des Menschen, durch die<br />
dem Tier Schmerzen, Leiden oder körperliche Schäden zugefügt werden oder durch die es<br />
Angstzuständen ausgesetzt ist. Jeder schädigende Eingriff in das Wohlbefinden eines Tieres<br />
ist gesetzwidrig, wenn kein Rechtfertigungsgrund vorliegt. Strafbar ist nicht nur ausgesprochen<br />
rohes, sondern jedes derartige Verhalten 48 .<br />
Bei Angriffen von Tieren kommt als Rechtfertigungsgrund grundsätzlich nicht Notwehr (Art. 33<br />
StGB), sondern nur Notstand (Art. 34 StGB) in Frage, wenn jemand die Tat begeht, um ein<br />
Rechtsgut aus einer unmittelbaren, nicht anders abwendbaren Gefahr zu retten. Straflosigkeit<br />
tritt nur ein, wenn die Gefahr vom Täter nicht verschuldet ist und ihm den Umständen nach<br />
nicht zugemutet werden konnte, das gefährdete Gut preiszugeben. Wer ein Tier reizt, misshandelt<br />
oder nicht artgerecht behandelt und dadurch den Angriff auslöst, kann sich in der Regel<br />
nicht auf den Rechtfertigungsgrund des Notstandes berufen.<br />
Als weitere Rechtfertigungsgründe kommen gesetzliche Gebote und Erlaubnisse, Berufspflichten<br />
und die Wahrung berechtigter Interessen in Frage.<br />
In strafrechtlicher Hinsicht wird das Tier immer noch als Sache behandelt. Der Eigentümer<br />
kann auf den Schutz seines Eigentums verzichten, indem er einwilligt oder nachträglich keinen<br />
Strafantrag stellt, wenn sein Tier verletzt wird. Er kann dadurch ausdrücklich oder durch konkludentes<br />
Verhalten in die Tötung oder Misshandlung seines Tieres einwilligen und damit eine<br />
Sachbeschädigung rechtfertigen. Die Straftatbestände des Tierschutzgesetzes bleiben von<br />
dieser Einwilligung unberührt und sind auch dann zu verfolgen, wenn der Eigentümer des Tieres<br />
sein Desinteresse an einer Strafverfolgung kundtut.<br />
Unter Schmerzen versteht das Gesetz ausschliesslich den auf beliebige Weise hervorgerufenen<br />
körperlichen Schmerz. Die Einwirkung kann mittelbar oder unmittelbar erfolgen, durch aktives<br />
wie durch passives Tun. Ausdrucksmittel des Tieres für Schmerzen sind gellendes Schrei-<br />
45 Bei Scotish-Fold-Katzen, Pudelkatzen (beide mit Hängeohren) oder der Manx-Katze (ohne Schwanz) erfolgt die<br />
Vererbung mit dominantem Erbgang. Bezüglich des betreffenden Merkmals sind homozygote Nachkommen mit<br />
mehrfachen Anomalien behaftet bzw. überhaupt nicht lebensfähig. Die Munchkin-Katze (Stummelbeine) kann<br />
sich nicht arttypisch fortbewegen. Der „spezielle Blick“ zahlreicher Siamesen beruht auf einem neurologischen<br />
Defekt, der ein normales Sehen verhindert und durch Schielen zu kompensieren versucht wird. Das flache Gesicht<br />
mehrerer Rassen bezahlen die Tiere mit Atembeschwerden, Fressproblemen und tränenden Augen.<br />
Das Verlangen nach einem Partnerersatz und der snobistische Hang zum vierbeinigen Freak an der Leine hat in<br />
der Hundezucht zu „Einpfündern“ und Kolossen mit einem Gewicht von über 100 kg geführt. Apfelköpfige Kleinhunde<br />
entsprechen als „pflegeleichte“ Ersatzsozialpartner offenbar einem gesteigerten Bedürfnis. Die disproportionierte<br />
Verkürzung des Gesichtsknochen führt jedoch zu einer Anfälligkeit für Schwergeburten, Atem-, Augenund<br />
Schluckproblemen. Das Wohlbefinden der Tiere ist in der Heimtierzucht nirgends so sehr, wie in der Hundezucht,<br />
auf der Strecke geblieben.<br />
46 Die Botschaft zur Gen-Lex-Gesetzgebung (BBl. 2000, 2391ff.) sieht die Einführung des Begriffs der Würde des<br />
Tieres sowie ein Qualzuchtverbot im TSchG vor:<br />
Art. 2 Abs. 3: Niemand darf ungerechtfertigt einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen, es in Angst<br />
versetzen oder in anderer Weise seine Würde missachten.<br />
Art. 7a: Die Anwendung natürlicher sowie gentechnischer oder anderer künstlicher Zucht- und Reproduktionsmethoden<br />
darf bei den Elterntieren und bei den Nachkommen keine durch das Zuchtziel bedingten oder damit<br />
verbundenen Schmerzen, Leiden, Schäden oder Verhaltensstörungen verursachen; vorbehalten bleiben die Bestimmungen<br />
über Tierversuche.<br />
47 In Deutschland hat die Sachverständigengruppe Tierschutz und Heimtierzucht im Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ein Gutachten zur Auslegung von §11b TSchG/D (Verbot von<br />
Qualzüchtungen) vorgelegt, in welchem zahlreiche Zuchtverbote im Heimtierbereich vorgeschlagen werden.<br />
48 A. F. Goetschel, Kommentar zum Eidg. Tierschutzgesetz, N. 1 zu Art. 22 TSchG; BBl. 1972 II 1479; BGE 85 IV<br />
26/28
- 18 -<br />
en, Heulen, Jaulen, Zusammenpressen des Maules, Zähneknirschen, starker Schweissausbruch,<br />
unmotiviertes Drehen oder Krümmen des Körpers, ungewöhnliche Bewegungsaktionen,<br />
Belecken schmerzender Gelenke, stumpfer Blick, deutlich forcierte Blutzirkulation und Atmung<br />
oder das Wegschleudern des verletzten Fusses.<br />
Unter Leiden werden seelische Missbehagensempfindungen verstanden, welche alle vom Begriff<br />
des Schmerzes nicht erfassten Unlustgefühle umfassen, die ein gewisses Mindestmass<br />
übersteigen. Verursacht werden Leiden namentlich durch Einwirkungen, welche der Wesensart,<br />
dem Instinkt und dem Selbst- und Arterhaltungstrieb des Tieres zuwiderlaufen. Häufiges<br />
Beispiel für „stilles“ Leiden in der Praxis ist die Einzelhaltung von Tieren mit einem sehr ausgeprägten<br />
Sozialverhalten.<br />
Unter Schäden versteht man bleibende Beeinträchtigungen der Unversehrtheit des Tieres, die<br />
sich organisch oder psychisch zeigen können.<br />
Als Angst bezeichnet man die Reaktion auf eine Bedrohung. Anzeichen von Angst sind ein<br />
Öffnen der Lidspalten, ein Weiten der Pupillen, Erhöhung der Herzschlagfrequenz, Beschleunigung<br />
der Atmung, Sträuben der Haare, Schweissausbruch, Muskelzittern und evtl. Zähneklappern,<br />
Äusserung von bestimmten Lauten, Absatz von wässerigem Kot als Folge einer vermehrten<br />
Darmperistaltik und unkontrollierte, panikartige Fluchtbemühungen.<br />
2.2 Grundsätze der Tierhaltung<br />
Art. 3 TSchG enthält die allgemeinen Grundsätze der Tierhaltung, die für alle Tiere gleichermassen<br />
gelten. Zu einzelnen Anwendungsfragen hat das Bundesamt für Veterinärwesen Richtlinien<br />
erlassen, um die nötige Flexibilität in der Gesetzesanwendung zu gewährleisten.<br />
2.2.1 Wer ein Tier hält oder betreut, muss es angemessen nähren, pflegen und ihm,<br />
soweit nötig, Unterkunft gewähren (Art. 3 Abs. 1 TSchG)<br />
Die besonderen Sorgfaltspflichten lasten nur auf derjenigen Person, die zu einem Tier in einer<br />
gewissen tatsächlichen Beziehung, einem Obhutsverhältnis, steht. Das TSchG unterscheidet<br />
zwischen Tierhalter und Betreuer.<br />
Halter im Sinne des Tierschutzgesetzes ist diejenige Person, welche eine länger als bloss vorübergehende<br />
tatsächliche Verfügungsgewalt über ein Tier innehat. Als Halter kommen Leiter<br />
von Tierhaltungen aller Art in Frage (landwirtschaftliche Tierhaltungen, zoologische Gärten,<br />
<strong>Tierheime</strong>, Versuchstierhaltungen, Zoofachgeschäfte, Zuchtbetriebe, private Wildtierhaltungen,<br />
Zirkusse usw.), Personen, welche während mehrerer Wochen die Verantwortung für die Heimtiere<br />
ferienabwesender Nachbarn übernehmen oder Tierfreunde, die wild lebende Tiere zur<br />
Überwinterung und Pflege bei sich aufnehmen. Nichthalter sind blosse Hilfspersonen, diesen<br />
kann jedoch selbstständige Betreuungsfunktion zukommen.<br />
Betreuer ist die Person, welche für ein gehaltenes oder halterloses Tier, sei es auch nur für<br />
kurze Zeit, sorgt. Darunter fällt nicht bereits eine reine Gelegenheitshandlung, wie etwa das<br />
einmalige Füttern einer streunenden Katze. Eine gewisse Mindestintensität oder Regelmässigkeit<br />
der Tathandlung ist erforderlich. Es kann sich um Familienangehörige des Tierhalters oder<br />
zufällige Betreuer herrenlos gefundener Tiere handeln.<br />
Das Kriterium der Angemessenheit bezweckt einen Ausgleich zwischen einseitig produktionsorientierten<br />
und rein tierschützerischen Gesichtspunkten. Fütterung, Pflege und Unterkunft<br />
müssen einzig und allein den Bedürfnissen der Tiere und nicht etwa den finanziellen<br />
Verhältnissen des entsprechenden Tierhalters angemessen sein.<br />
Wegen der nicht zu vermeidenden Lückenhaftigkeit der Gesetzgebung kommt den wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen auf den Gebieten der Physiologie, der Ethologie und der Hygiene<br />
wesentliche Bedeutung zu.
- 19 -<br />
Überall dort, wo spezielle Tierhaltungsvorschriften im Gesetz oder der Verordnung fehlen,<br />
haben die entsprechenden Erkenntnisse der drei wissenschaftlichen Disziplinen im<br />
Rahmen der gesetzlichen Vorschriften Gültigkeit, wie wenn sie selbst Teil der Gesetzgebung<br />
wären (Art. 1 Abs. 2 TSchV).<br />
Tiere müssen regelmässig und ausreichend mit geeignetem Futter versorgt werden (Art.<br />
2 Abs. 1 TSchV). Die Nahrung kann nach Menge (zu viel oder zu wenig), Zusammensetzung<br />
(Fehlen wichtiger Bestandteile, insbesondere Eisen bei Jungtieren, oder schädliche Inhaltsstoffe)<br />
oder nach sonstiger Beschaffenheit (Befall, Schmutz, Verderb) unangemessen sein.<br />
Einflössen von Alkohol und Verfüttern von Schokolade an Hunde sind beispielsweise als nicht<br />
artgerechte Ernährung verboten und gemäss Art. 29 Ziff. 2 TSchG strafbar (vgl. hinten Ziff.<br />
2.3).<br />
Überfütterung und Mästen von Schlachtvieh kann unter Umständen Leiden und Schäden hervorrufen<br />
und ist bei gewisser Intensität unzulässig. Das Überfüttern von Schlachttieren gilt in<br />
der Bundesrepublik Deutschland nach einer Faustregel dann als tierquälerisch, wenn der Mageninhalt<br />
mehr als 4% des Lebendgewichtes beträgt. Die Stopfmast, insbesondere bei Gänsen,<br />
ist in der Schweiz verboten.<br />
Die Pflege umfasst die gesamte Fürsorge um das Tier und die gute Behandlung. Dazu gehört<br />
Reinhaltung, Reinigung, Körperpflege, Gesundheitsfürsorge, Heilbehandlung, Schutz vor Witterungseinflüssen<br />
und die Schaffung günstiger Luft- und Lichtverhältnisse, insbesondere bei<br />
Massentierhaltungen. Bei Pferden sind regelmässig die Hufe zu pflegen und die Hufbeschläge<br />
zu erneuern, Pferden und Hunden ist das Fell zu pflegen und der erforderliche Auslauf zu gewähren,<br />
Vögeln, Meerschweinchen und dergleichen sind die Krallen zu schneiden. Die Pflege<br />
muss haltungsbedingte Krankheiten und Verletzungen verhindern (Art. 3 Abs. 1 TSchV). Darunter<br />
fallen in einstreulosen Ställen etwa Entzündungen an der Aussenseite des Sprunggelenkes<br />
von Rindern und Drucknekrosen (Gewebstod) über dem Schulterblatt von Schweinen.<br />
Den meisten der gehaltenen Tieren ist eine Unterkunft zu gewähren, da sie sich den klimatischen<br />
Verhältnissen nicht anpassen können. Unterkünfte müssen leicht zugänglich und so geräumig<br />
sein, dass die Tiere normal stehen und liegen können, sie müssen so gebaut sein, dass<br />
die Verletzungsgefahr gering ist (Art. 4 TSchV).<br />
2.2.2 Die für ein Tier notwendige Bewegungsfreiheit darf nicht dauernd oder unnötig<br />
eingeschränkt werden, wenn damit für das Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden<br />
verbunden sind (Art. 3 Abs. 2 TSchG)<br />
Bei Pferden ist Mangel an Bewegung die häufigste Ursache für seelische Quälerei und für körperliche<br />
Schädigung. Ebenso benötigen zahlreiche Hunderassen besonders viel Bewegung<br />
durch Laufen oder Schwimmen. Auch Hauskatzen haben ein ausgeprägtes Bewegungsbedürfnis.<br />
Sie können den Raum jedoch besser nutzen als Hunde und können sich bei Kletterspielen<br />
abreagieren, wenn ihnen ein entsprechendes Requisit in Form eines Baums oder eines Holzgerüstes<br />
zur Verfügung gestellt wird. Die Haltung von Wohnungskatzen ohne solche Spieloder<br />
Auslaufmöglichkeiten muss häufig als tierschutzwidrig bezeichnet werden. Auch Hauskaninchen,<br />
Goldhamster und Meerschweinchen können ihr Bewegungsbedürfnis häufig in zu<br />
kleinen und zu wenig strukturierten Käfigen nicht befriedigen. Dasselbe gilt für Sittiche und<br />
Kleinpapageien in ihren handelsüblichen Kleingefängnissen. Die Breite eines Vogelzwingers<br />
muss mindestens der eineinhalbfachen Flügelspannweite des Vogels entsprechen. Damit ein<br />
Vogel seinen Bewegungsdrang hinreichend befriedigen kann, muss ihm Gelegenheit zum Fliegen<br />
gegeben werden. Ist der Käfig hierfür zu klein, gehört ein täglicher Freiflug zu einer artgerechten<br />
Haltung.<br />
Nicht jede Beeinträchtigung des Wohlbefindens ist vom Tierschutzgesetz verboten. Unzulässig<br />
ist die Einschränkung erst, wenn damit für das Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden<br />
sind.
- 20 -<br />
Das dauernde Anbinden von Tieren als Haltungsart ist verboten (Art. 1 Abs. 3 TSchV). Als<br />
dauernd gilt dabei nicht etwa das lebenslänglich ununterbrochene Anbinden, sondern schon<br />
die zeitlich eindeutig überwiegende Haltung an einem Strick, einer Kette oder dergleichen.<br />
Trotz vorübergehenden kurzzeitigen Freilassungen können Tiere als dauernd angebunden im<br />
Sinne der Tierschutzverordnung gelten. Bei der Kettenhaltung von Hunden ist diese Vorschrift<br />
verletzt, wenn sich das Tier nicht in einem Bereich von mindestens 20 m 2 bewegen kann<br />
(Art. 31 Abs. 2 TSchV).<br />
Auch eine bloss verübergehende bewegungsfeindliche Tierhaltung ist unzulässig, sofern sie<br />
die körperliche Unversehrtheit des Tieres angreift und unnötig, also vermeidbar ist. Steht auf<br />
einer nahen Weide bei günstigem Wetter genügend Platz zur Verfügung, ist die bewegungsfeindliche<br />
Haltung unnötig.<br />
Typische Verletzungen und Krankheiten zufolge mangelnder Bewegungsfreiheit sind<br />
Schwanzspitznekrose bei Tieren der Rindergattung in Laufställen mit Spaltenböden, Entzündungen<br />
an der Aussenseite des Sprunggelenkes von Rindern und Drucknekrosen über dem<br />
Schulterblatt von Sauen.<br />
Verhaltensstörungen sind Ausdruck von Leiden. Sie können sich äussern als Verhalten am<br />
nicht adäquaten (ungeeigneten) Objekt (gegenseitiges Besaugen von Kälbern, „Sandbaden“<br />
von Legehennen im Futter, Stangenbeissen von Sauen im Kastenstand), Leerlaufverhalten<br />
(Leerkauen von Sauen, Zungenspielen von Rindern), erzwungenes Nichtverhalten (Ausbleiben<br />
des Scharrens von Hennen im Käfig), abnormen Bewegungsdrang (pferdeartiges Aufstehen<br />
von Rindern infolge Platzmangels), Intentionsverhalten (Teile eines Verhaltens werden angedeutet,<br />
dieses wird jedoch nicht vollendet, z. B. mehrfache Versuche von Kälbern, sich arttypisch<br />
hinzulegen), als Fluchttendenzen (Hühner versuchen, durch die Gitterstäbe zu entkommen,<br />
bevor sie Eier legen) und als Bewegungsstereotypien (krankhafte Wiederholung motorischer<br />
Abläufe).<br />
2.2.3 Der Bundesrat erlässt nach Anhören der interessierten Kreise Vorschriften über<br />
das Halten von Tieren, namentlich über Mindestabmessungen, Beschaffenheit,<br />
Beleuchtung und Belüftung der Unterkünfte, Belegungsdichte bei Gruppenhaltung<br />
sowie Anbindevorrichtungen (Art. 3 Abs. 3 TSchG)<br />
Die Mindestgrösse von Gehegen, in denen sich Tiere dauernd oder überwiegend aufhalten,<br />
wird in Art. 5 Abs. 3 TSchV bestimmt. Diese müssen so gross und so gestaltet sein, dass sich<br />
die Tiere artgemäss bewegen können. Für zahlreiche Tierarten sind die Mindestabmessungen<br />
für Unterkünfte, Gehege und Stallplätze in den Anhängen zur Verordnung genau festgelegt<br />
worden.<br />
Gehege müssen so gebaut und eingerichtet sein, dass die Verletzungsgefahr gering ist und die<br />
Tiere nicht entweichen können. Gehege und Böden müssen so beschaffen sein, dass die Gesundheit<br />
der Tiere nicht beeinträchtigt wird. Stallböden von Haustieren müssen ohne grossen<br />
Aufwand gleitsicher und trocken zu halten sein und im Liegebereich dem Wärmebedürfnis der<br />
Tiere entsprechen (Art. 13 Abs. 1 TSchV). Spaltenböden müssen eben sein, und die einzelnen<br />
Balken darf man nicht verschieben können (Art. 13 Abs. 2 TSchV).<br />
Durch das Verbot der dauernden Haltung von Haustieren im Dunkeln (Art. 4 Abs. 1 TSchG)<br />
sowie das Verbot der Batteriekäfighaltung für Legehennen und das Käfigverbot für Hausgeflügel<br />
(mit Ausnahme der Käfige mit Nestern und Sitzstangen; vgl. Art. 25 Abs. 1 TSchV)<br />
sind diese Haltungsarten als nicht tierschutzkonform anerkannt. Weitere Haltungsarten können<br />
einer Bewilligungspflicht unterstellt werden. Der Gesetzgeber hat für verschiedene Haltungsarten<br />
mehr oder weniger strenge Rahmenbedingungen festgeschrieben.<br />
Sehr problematisch ist die Haltung von Tieren, denen nach neuen ethologischen Erkenntnissen<br />
in Gefangenschaft gar kein artgerechter Lebensraum zur Verfügung gestellt werden kann (z. B.<br />
Delfine, Eisbären). In diesen Fällen ist der Gesetzgeber mit dem Erlass eines generellen Haltungsverbotes<br />
in Verzug, wenn er seinen eigenen Grundsätzen gerecht werden will.
- 21 -<br />
Für die Haltung von Wildtieren, besonders wenn diese ausserordentlich schwierig zu halten<br />
sind, sind Bewilligungsverfahren vorgesehen (Art. 38 ff. TSchV).<br />
Gemäss Art. 23 TSchG kann der Bund wissenschaftliche Forschung über das tierische Verhalten<br />
und für den Tierschutz durch Beiträge unterstützen. Ein Verzeichnis der Publikationen<br />
über die Tierschutzforschung ist beim BVET erhältlich. 49<br />
Die sehr grosszügig bemessenen Übergangsfristen bei Anpassungen der Tierschutzgesetzgebung<br />
ermöglichen den Nutztierhaltern eine langfristige Planung und Anpassung an neue gesetzliche<br />
Bestimmungen.<br />
2.3 Das Tierschutzgesetz als Rahmengesetz<br />
Das TSchG ist als Rahmengesetz konzipiert. Detailbestimmungen finden sich hauptsächlich in<br />
der Tierschutzverordnung (TSchV). Zu vielen Fragen, insbesondere im Bereich der nicht gewerblichen<br />
Tierhaltung, fehlen jedoch die nötigen Ausführungsvorschriften auf Gesetzes- oder<br />
Verordnungsstufe, was den sachgemässen Vollzug des Gesetzes erschwert und teilweise ganz<br />
verhindert. Als Auslegungshilfen dienen hier die allgemeinen Grundsätze in Art. 2 TSchG.<br />
Wie die Grundsätze im Einzelfall auszulegen und anzuwenden sind, hält das BVET in „Richtlinien“<br />
und „Informationsblättern“ fest. Die rechtliche Grundlage hierfür findet sich in Art. 70 Abs.<br />
1 TSchV, der das Bundesamt für eine einheitliche Anwendung der Tierschutzvorschriften verantwortlich<br />
erklärt. Dass diese Richtlinien verbindlich sein sollen, geht insbesondere dort aus<br />
dem Text hervor, wo ausdrücklich Übergangsfristen festgelegt werden, bis wann diese einzuhalten<br />
sind. Diese Publikationen haben teils auslegenden, teils lückenfüllenden Charakter.<br />
Rechtsstaatlich problematisch sind sie dort, wo ihnen verordnungsvertretender Charakter zukommt,<br />
wo sie also an die Stelle von fehlenden, in einem legislativen Akt erlassenen Bestimmungen<br />
treten.<br />
Strafrechtlich relevant ist, dass eine Tierhaltevorschrift hinreichend konkret im Gesetz umschrieben<br />
sein muss, damit ein Verstoss strafrechtliche Sanktionen nach sich ziehen kann (Legalitätsprinzip:<br />
nullum crimen, nulla poena sine lege). Bei groben Verstössen, die unter den<br />
Oberbegriff der Tierquälerei eingeordnet werden können (vgl. hinten Fallbeispiele), bereitet die<br />
strafrechtliche Subsumtion in der Regel keine Mühe.<br />
Alle nicht ausdrücklich unter Strafe gestellten Verstösse gegen das Tierschutzgesetz oder die<br />
darauf beruhenden Vorschriften können nach dem Auffangtatbestand von Art. 29 Ziff. 2<br />
TSchG sowohl bei vorsätzlicher wie auch bei fahrlässiger Begehung mit Busse bestraft<br />
werden.<br />
Problematisch wird eine Bestrafung bei fehlenden, lückenhaften oder unklar formulierten Detailregelungen.<br />
Dabei ist zu beachten, dass für die Auslegung und Lückenfüllung die Publikationen<br />
des BVET heranzuziehen sind.<br />
Bei bedenklicher Tierhaltung, wenn bestimmte Bedingungen der Tierhaltung erzwungen werden<br />
sollen oder die Einhaltung von Auflagen einer Bewilligung sichergestellt werden soll, kann<br />
allerdings eine strafrechtlich bewährte Einzelverfügung durch die Administrativbehörde erlassen<br />
werden, und Verstösse gegen eine solche Verfügung können gemäss Art. 29 Ziff. 2 TSchG<br />
(wenn die Bestrafung nach diesem Artikel ausdrücklich angedroht wurde) ebenfalls mit Busse<br />
geahndet werden.<br />
Der Höchstbetrag der Bussen gemäss Art. 29 Ziff. 2 TSchG beträgt CHF 5000.-- (Art. 106<br />
Abs. 1 StGB). Handelt der Täter aus Gewinnsucht, so ist der Richter an diesen Höchstbetrag<br />
nicht gebunden (Art. 48 Ziff. 1 Abs. 2 StGB).<br />
49 Information 800.103.04 (3)
- 22 -<br />
Der Richter kann die Einziehung von Gegenständen verfügen, die zur Begehung von strafbaren<br />
Handlungen gedient haben oder dazu bestimmt waren (Art. 58 StGB). Zudem kann er die<br />
Einziehung von Vermögenswerten verfügen, die durch strafbare Handlungen erlangt worden<br />
sind (vgl. Art. 59 StGB).<br />
2.4 Europäisches Tierschutzrecht 50<br />
Der Europarat hat bisher im Tierschutzbereich fünf Konventionen erlassen, welche die Schweiz<br />
allesamt ratifiziert hat. Im Einzelnen sind dies:<br />
das Europäische Übereinkommen vom 13. Dezember 1968 über den Schutz von Tieren<br />
beim internationalen Transport (einschliesslich eines Zusatzprotokolls vom 10. Mai 1979);<br />
das Europäische Übereinkommen vom 10. März 1976 zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlichen<br />
Tierhaltungen (einschliesslich eines Änderungsprotokolls vom 6. Februar<br />
1992);<br />
das Europäische Übereinkommen vom 10. März 1979 über den Schutz von Schlachttieren;<br />
das Europäische Übereinkommen vom 18. März 1986 zum Schutz der für Versuche und<br />
andere wissenschaftliche Zwecke verwendeten Wirbeltiere (einschliesslich eines Änderungsprotokolls<br />
vom 22. Juni 1998) sowie<br />
das Europäische Übereinkommen vom 13. November 1987 zum Schutz von Heimtieren.<br />
Diese fünf Tierschutzübereinkommen stellen Staatsverträge dar, die mit ihrem Inkrafttreten nationale<br />
Geltung entfalten. Ratifiziert ein Staat eine Europaratskonvention, verpflichtet er sich,<br />
seine nationalen Bestimmungen mit dem Erlass in Einklang zu bringen.<br />
Sofern eine Vorschrift unbedingt, klar sowie inhaltlich hinreichend bestimmt ist, um als<br />
Grundlage für einen Rechtsanwendungsakt zu dienen, stellt sie nach der Ratifikation direkt<br />
anwendbares Recht dar. Eine innerstaatliche Umsetzung erübrigt sich dann, wobei es<br />
durchaus zulässig ist, die entsprechenden Bestimmungen in nationalen Erlassen zu wiederholen.<br />
Dies ist jedoch in den seltensten Fällen gegeben.<br />
Kann eine Übereinkommensnorm nicht als unmittelbare Basis für einen Rechtsanwendungsakt<br />
herangezogen werden, bindet sie vor ihrer ausdrücklichen Übernahme in nationales Recht weder<br />
die Bürger noch die Vollzugsbehörden eines Vertragsstaates. Die einzelnen Gesetzgeber<br />
sind jedoch verpflichtet, nationale Normen gemäss den Konventionsprinzipien festzulegen, wobei<br />
ihnen das Völkerrecht die Art der Umsetzung freistellt.<br />
Die Übereinkommen sind in der Regel sehr allgemein formuliert und geben lediglich tierschützerische<br />
Minimalstandards vor, da sie auf einem Konsens der an der Ausarbeitung beteiligten<br />
Länder beruhen und oftmals Kompromisslösungen hinsichtlich deren Forderungen darstellen.<br />
Faktisch haben die Erlasse daher mehr den Charakter programmatischer Grundsatzerklärungen<br />
denn verbindlicher Verträge.<br />
Bedeutende Schwierigkeiten ergeben sich im Rahmen des nationalen Vollzugs, da die Übereinkommen<br />
keinen Durchsetzungsmechanismus vorsehen. Die Verbindlichkeit ihrer Bestimmungen<br />
beruht auf völkerrechtlichen Verträgen, die freiwillig geschlossen und jederzeit wieder<br />
gekündigt werden können. Bei Verstössen gegen Konventionsnormen mangelt es an der Möglichkeit,<br />
fehlbare Staaten für das Nichteinhalten ihrer durch die Ratifikation eingegangenen<br />
Pflichten mit Sanktionen zu belegen. Faktisch beruht neben dem Beitritt zu den Erlassen auch<br />
die Beachtung der einzelnen Bestimmungen auf Freiwilligkeit.<br />
50 G. Bolliger, Europäisches Tierschutzrecht, S. 26 ff.
- 23 -<br />
Es besteht weder eine richterliche Instanz, die bei Streitigkeiten der Vertragsparteien<br />
angerufen werden könnte, noch haben deren Bürger die Möglichkeit zur Anrufung eines<br />
internationalen Gerichts, wenn sie der Ansicht sind, ihr Staat habe eine Konvention<br />
nicht korrekt umgesetzt oder vollzogen.
- 24 -<br />
3. Vorgehen bei gemeldeten Verstössen gegen das Tierschutzgesetz<br />
3.1 Koordination des Vorgehens zwischen Strafverfolgungs- und Administrativbehörde<br />
Bei Verstössen gegen das TSchG hat die Polizei nicht nur den strafrechtlich relevanten Sachverhalt<br />
festzustellen 51 und gegebenenfalls zur Anzeige zu bringen. Den Polizeiorganen kommt<br />
auch bei der Durchsetzung verwaltungsrechtlicher Erlasse eine wichtige Rolle zu.<br />
Insbesondere bei unrichtiger Haltung und starker Vernachlässigung ist neben der Strafauch<br />
die Administrativbehörde zu unverzüglichem Einschreiten verpflichtet und hat ohne<br />
Rücksicht auf die Strafbarkeit einer Person beispielsweise Tiere vorsorglich zu beschlagnahmen<br />
und auf Kosten des Halters an einem geeigneten Ort unterzubringen;<br />
wenn nötig lässt sie die Tiere verkaufen oder töten 52 (vgl. Art. 25 Abs. 1 TSchG). Sie kann<br />
dem Halter ferner Weisungen erteilen und Tierhalteverbote aussprechen (vgl. Art. 24 TSchG).<br />
Die Administrativbehörde kann im Gegensatz zu den Strafverfolgungsbehörden im Interesse<br />
der betroffenen Tiere unverzüglich handeln und braucht nicht das Resultat eines<br />
unter Umständen langwierigen Strafverfahrens abzuwarten. Sie muss nicht darauf Rücksicht<br />
nehmen, dass allenfalls keine Strafuntersuchung eingeleitet wurde oder der Täter wegen<br />
Unzurechnungsfähigkeit oder aus einem anderen Grund nicht strafbar ist. Sie ist verpflichtet,<br />
beim Vorliegen begründeter Verdachtsmomente einzuschreiten und für die Sachverhaltsermittlung<br />
von sich aus die nötigen Abklärungen zu treffen. Bei Gefahr im Verzug kann sie in der<br />
Regel allfälligen Rechtsmitteln gegen ihre Verfügungen die aufschiebende Wirkung entziehen<br />
53 .<br />
Sofern es um die Beseitigung eines gesetzwidrigen Zustandes oder die Rettung schwer beeinträchtigter<br />
Tiere geht, ist neben der Verzeigung der fehlbaren Person beim zuständigen Untersuchungsamt<br />
somit möglichst umgehend auch die Administrativbehörde zu informieren. Zumindest<br />
diese und möglichst auch die zuständige Gemeinde sollten mit einer Anzeigenkopie<br />
bedient werden. Das Amt kann zum Vollzug allfälliger eigener Anordnungen die Hilfe der Polizei<br />
in Anspruch nehmen (Art. 25 Abs. 1 Satz 3 TSchG). Die Polizei ist in vielen Kantonen verpflichtet,<br />
der Gemeinde Mitteilung über Strafanzeigen zu machen, die Bereiche betreffen, in<br />
denen die Gemeinde Aufsichtsfunktionen wahrnimmt, namentlich im Bereich der Sozialhilfe,<br />
der Schule, des Bau- und Strassenwesens sowie des Gewässerschutzes 54 .<br />
In jedem Fall empfiehlt es sich, gröbere oder bestrittene Missstände zur Beweissicherung fotografisch<br />
festzuhalten, und zwar in Übersichts- und in Detailfotos, sowie alle weiteren für eine<br />
Beweissicherung notwendigen Massnahmen zu treffen. Dies gilt insbesondere beim Antreffen<br />
verletzter Tiere, da diese häufig schnell getötet werden müssen und die Kadaver dann bereits<br />
beseitigt sind, wenn die Anzeige bei den Strafverfolgungsbehörden eintrifft. Bevor auf diese<br />
Weise mögliches Beweismaterial endgültig vernichtet wird, ist in jedem Fall die Strafverfolgungsbehörde<br />
zu orientieren, damit sie allenfalls für das Strafverfahren notwendige Beweissicherungs-<br />
und -ergänzungsmassnahmen verfügen kann.<br />
51 Vgl. Art. 333 Abs. 1 StPO/CH<br />
52 Die Tötung eines Tieres darf im Hinblick auf das Verhältnismässigkeitsprinzip nur als allerletztes Mittel ins Auge<br />
gefasst werden, wenn sämtliche weniger weit gehenden Varianten eingehend geprüft worden sind.<br />
53 Vgl. SG: Art. 101 Abs. 2 VRP; Art. 51 Abs. 1 VRP e contrario<br />
Die vorzeitige Vollstreckbarkeit soll nur in wirklich zwingenden Fällen angeordnet werden. Eine bloss theoretische<br />
Möglichkeit einer Gefährdung kann nicht genügen. Es bedarf der hohen Wahrscheinlichkeit oder Sicherheit<br />
einer Schädigung privater oder öffentlicher Interessen, die nur durch vorzeitigen Vollzug abgewendet werden<br />
kann.<br />
54 Vgl. Art. 82 Abs. 4 StPO/CH
Schema für das Einschreiten nach Art. 24 und Art. 25 TSchG<br />
Kenntnis von einem Missstand<br />
- 25 -<br />
Abklärung Kein Eingriff nötig: Ende<br />
nicht dringlicher Fall: Eingriff nötig: dringlicher Fall:<br />
Massnahmen vorbereiten<br />
Mündl. oder in der Regel schriftl. Beanstandung und nötige Verbes-<br />
Beanstandung dem Tierhalter zur serungen dem Tierhalter mitteilen,<br />
Kenntnis bringen. Mitteilen, welche nach näherer Abklärung Stellungnahme des Betroffenen<br />
Verbesserungen in der Tierhaltung doch nicht dringlich (mündl.) zu Protokoll aufnehmen;<br />
nötig sind. Verfügung in Aussicht Verfügung ankündigen<br />
stellen; zu Stellungnahme einladen<br />
sofort<br />
Fristablauf oder Stellungnahme Verfügung:<br />
abwarten 1. Sachverhaltsfeststellung<br />
2. Begründung<br />
3. Dispositiv:<br />
Falls der Tierhalter die nötigen Verbes- a. Anordnung<br />
serungen selbst vorgenommen hat, b. Frist: sofort!<br />
erübrigt sich ein amtliches Einschrei- c. Kosten der Massnahme<br />
ten: Ende. d. evtl. Strafandrohung<br />
e. Kosten der Verfügung<br />
f. Entzug der aufschiebenden<br />
Wirkung<br />
g. evtl. Auftrag zur Vollstreckung<br />
andernfalls h. Rechtsmittelbelehrung<br />
i. Mitteilung an ...<br />
k. Unterschrift<br />
(eventuell)<br />
Verfügung:<br />
1. Sachverhaltsfeststellung Beschwerde gegen Verfügung<br />
2. Begründung<br />
3. Dispositiv: sofort (vor Eintritt der Rechtskraft)<br />
a. Anordnung<br />
b. Frist nach Überprüfung des Entscheids<br />
c. Kosten der Massnahme<br />
d. evtl. Strafandrohung<br />
e. Kosten der Verfügung neue Verfügung Vollstreckung der Anordnung:<br />
f. evtl. Auftrag zur Vollstreckung (Beschwerdeentscheid*) - vorsorgliche Beschlagnahme<br />
g. Rechtsmittelbelehrung - evtl. verkaufen oder töten,<br />
h. Mitteilung an ... andere Massnahmen<br />
i. Unterschrift<br />
nach Eintritt der Rechtskraft<br />
vorübergehende Unterbringung der<br />
Tiere an geeignetem Ort<br />
nach Klärung der Situation<br />
nach Eintritt der Rechtskraft neue Verfügung<br />
nach Eintritt der Rechtskraft<br />
Vollstreckung der Anordnung: Vollstreckung der Anordnung: Wenn Tiere verkauft oder getötet<br />
- verkaufen oder töten (Art. 25) - Rückgabe, andere Massnahmen worden sind, so ist ein allfälliger<br />
- Tierhalteverbot (Art. 24) - Tierhalteverbot Erlös, nach Abzug aller Verfahrens-<br />
- andere Massnahmen - verkaufen oder töten kosten, an den Tierhalter zurückzuerstatten.<br />
*)Wenn Beschwerde gutgeheissen: evtl. Schadenersatz für ungerechtfertigte Sofortmassnahmen.
3.2 Zutrittsrecht<br />
3.2.1 Im Administrativverfahren<br />
- 27 -<br />
Die Mitarbeiter der Administrativbehörde haben Zutritt zu den Räumen, Einrichtungen, Fahrzeugen,<br />
Gegenständen und Tieren. Dabei haben sie die Eigenschaft von Beamten der gerichtlichen<br />
Polizei (Art. 34 TSchG). Der früher enthaltene Passus „im Rahmen des zutreffenden<br />
(kantonalen) Prozessrechtes“ wurde bei der Revision 1991 gestrichen. Damit wurde klargestellt,<br />
dass der administrative Vollzug des Eidgenössischen Tierschutzgesetzes nicht durch<br />
kantonale Verfahrensschranken behindert werden kann.<br />
Bei starker Vernachlässigung und völlig unrichtiger Haltung ist die Administrativbehörde<br />
verpflichtet, unverzüglich einzuschreiten (Art. 25 TSchG). Die Kompetenz, Tiere zu beschlagnahmen<br />
(Art. 25 Abs. 1 Satz 2 TSchG), muss logischerweise die Kompetenz mit umfassen,<br />
diese Tiere vorgängig in Augenschein zu nehmen.<br />
Im Bereich des administrativen Vollzugs regelt das TSchG den Einsatz der zulässigen<br />
Zwangsmittel. Art. 34 TSchG gewährt ein umfassendes Zutrittsrecht. Nach Art. 24 TSchG können<br />
Tierhalteverbote, Tierhandelsverbote und das Verbot, sich berufsmässig mit Tieren zu beschäftigen,<br />
erlassen werden. Bei starker Vernachlässigung oder völlig unrichtiger Haltung können<br />
Tiere beschlagnahmt, auf Kosten des Halters fremdplatziert, verkauft oder getötet werden.<br />
Ein allfälliger Verwertungserlös fällt nach Abzug der Verfahrenskosten dem Eigentümer zu (Art.<br />
25 TSchG).<br />
Es gilt zudem der allgemeine verwaltungsrechtliche Grundsatz, dass die Verwaltungsbehörden<br />
den Sachverhalt von Amtes wegen zu erforschen haben. In der Regel ist eine Mitwirkungspflicht<br />
des Betroffenen in Bewilligungsverfahren statuiert, und die Behörden sind von Amtes<br />
wegen zur Sachverhaltsermittlung und zur Beweiserhebung verpflichtet. Dies geschieht u. a.<br />
durch Befragen von Beteiligten, Augenschein sowie auf andere geeignete Weise. Zur Wahrung<br />
öffentlicher Interessen sind Beweisabnahmen auch gegen den Willen der Betroffenen<br />
möglich.<br />
Die kantonalen Einführungs- und Vollzugsbestimmungen halten in der Regel ausdrücklich fest,<br />
dass den Aufsichts- und Vollzugsorganen auf Verlangen Auskunft zu erteilen, Zutritt zu Tierhaltungs-,<br />
Tiertransport- und Tierversuchseinrichtungen zu gewähren, Einsicht in die nach der<br />
Bundesgesetzgebung über den Tierschutz zu führenden Unterlagen zu gewähren und das<br />
Untersuchen von Tieren zu ermöglichen ist.<br />
Im Rahmen ihres verwaltungsrechtlichen Handelns sind die Vollzugsorgane, die einen tierschutzrelevanten<br />
Sachverhalt abklären wollen, somit nicht an die Garantie des Hausrechtes<br />
gebunden. Gleiches gilt, wenn Anhaltspunkte dafür bestehen, dass bestimmte (verwaltungsrechtliche)<br />
Massnahmen verfügt werden müssen.<br />
3.2.2 Im Strafverfahren<br />
Es stellt sich die Frage, ob mit dieser Revision auch für Strafverfolgungsbehörden das Zutrittsrecht<br />
erleichtert wurde. Diese Frage muss klarerweise verneint werden. Ein Eingriff in die kantonale<br />
Rechtsetzungskompetenz im Bereich des strafprozessualen Verfahrensrechts war mit<br />
dieser Revision des Tierschutzgesetzes nicht beabsichtigt. Eine entsprechende Kompetenz, in<br />
kantonales Verfahrensrecht einzugreifen, stand dem Bund (damals) gar nicht zu. Verstösse<br />
gegen die Straftatbestände des Tierschutzgesetzes werden im Strafverfahren genauso wie andere<br />
Straftatbestände behandelt.<br />
Der Polizei ist es nicht erlaubt, einfach eine fremde Wohnung (oder einen Stall oder eine umfriedete<br />
Liegenschaft) gegen den Willen des Inhabers zu betreten, um das angeblich schlechte<br />
Befinden eines Kanarienvogels (als Straftat) begutachten zu können.
- 28 -<br />
Mit Ausnahme zur unmittelbaren Gefahrenabwehr (gemäss Polizeigesetz) sind die Vorschriften<br />
über die Hausdurchsuchung zu respektieren, und es ist in der Regel vorgängig durch<br />
die Strafbehörde feststellen zu lassen, ob genügend Verdachtsmomente für das Ergreifen des<br />
Zwangsmittels vorliegen.<br />
Tritt die Polizei als Strafverfolgungsorgan auf, hat sie beim Einsatz von Zwangsmitteln<br />
die einschlägigen Vorschriften und Verfahrensgarantien zu beachten.<br />
3.2.3 Auslegung von Art. 34 TSchG<br />
Art. 34 TSchG ist somit so zu interpretieren, dass die mit dem Vollzug des Tierschutzgesetzes<br />
beauftragten Verwaltungsbehörden (Administrativbehörden) für die Erfüllung ihrer<br />
Kontroll- und Bewilligungsaufgaben ein uneingeschränktes Zutrittsrecht besitzen.<br />
Soweit es beim Vollzug des Tierschutzgesetzes jedoch um die Feststellung und Ahndung<br />
von Straftatbeständen geht, sind die Vorschriften der jeweiligen Strafprozessordnung<br />
zu beachten.<br />
Wird die Polizei nicht vom Veterinäramt zur Unterstützung beigezogen, sondern handelt sie in<br />
eigener Ermittlungskompetenz oder auf Weisung eines Untersuchungsrichters, hat sie sich an<br />
die Verfahrensvorschriften der kantonalen Strafprozessordnung und des Polizeigesetzes zu<br />
halten und kann nicht gestützt auf Art. 34 TSchG ohne Hausdurchsuchungsbefehl gegen den<br />
Willen des Berechtigten einen „Augenschein“ vornehmen.<br />
3.3 Amtshilfe beim administrativen Vollzug<br />
Wenn die Polizei durch die Administrativbehörde zum Vollzug des Verwaltungsrechts bzw. zum<br />
Schutz der Beamten der Verwaltungsbehörde beigezogen wird, handeln die Polizeibeamten als<br />
Hilfspersonen und auf Weisung des Veterinäramtes. Dieses ist für den korrekten Vollzug seiner<br />
Anordnungen und deren inhaltliche Richtigkeit selbst verantwortlich. Die Beamten leisten lediglich<br />
Hilfe z. B. bei der Erzwingung des Zutrittsrechts, beim Abtransport beschlagnahmter Tiere<br />
oder zum Schutz der Beamten des Veterinäramtes.<br />
3.4 Feststellen eines Straftatbestandes bei Gelegenheit der Amtshilfe<br />
Wie sieht es aber aus, wenn Polizeibeamten vom Veterinäramt zur Amtshilfe beigezogen werden<br />
und in diesem Zusammenhang feststellen, dass ein Verstoss gegen die Strafbestimmungen<br />
des TSchG vorliegt?<br />
Im Gegensatz zur Administrativbehörde, welche nur ein Anzeigerecht, aber keine Anzeigepflicht<br />
hat, ist die Polizei grundsätzlich zur Anzeige verpflichtet 55 , wenn nicht bereits die Administrativbehörde<br />
die Straftat angezeigt hat. Es empfiehlt sich in solchen Fällen für die Polizeibeamten,<br />
das genaue Vorgehen mit der Vollzugsbehörde abzusprechen und dies schriftlich im<br />
Rapport festzuhalten.<br />
3.5 Verzicht auf Strafverfolgung bei Geringfügigkeit<br />
Die Strafverfolgungsbehörden haben in der Regel die Möglichkeit, auf die Anzeige nicht einzutreten<br />
oder auf Strafverfolgung oder Bestrafung zu verzichten, wenn Verschulden und Tatfolgen<br />
gering sind. Von dieser Möglichkeit kann jedoch erst Gebrauch gemacht werden, wenn die<br />
Anzeige vorliegt und der zugrunde liegende Sachverhalt geklärt wurde. Ein Verzicht auf Rapportierung<br />
durch den Entscheid des Polizeibeamten sollte in solchen Fällen nie ohne Absprache<br />
mit dem zuständigen Untersuchungsrichter/Staatsanwalt erfolgen. In Zweifelsfällen empfiehlt<br />
sich immer ein schriftlicher Orientierungsbericht, der die Feststellungen des Beamten<br />
und das abgesprochene Vorgehen festhält.<br />
55 SG: vgl. Art. 167 Abs. 2 Satz 2 StP/SG, ebenso Art. 330 Abs. 1 StPO/CH
4. Die einzelnen Straftatbestände<br />
4.1 Tierquälerei (Art. 27 TSchG) (Vergehen)<br />
- 29 -<br />
Nach dieser Bestimmung unter Strafe gestellt ist nur die vorsätzliche (absichtliche) Tierquälerei.<br />
Der Täter muss mit Wissen und Willen handeln. Auf Seiten des verletzten Tieres ist eine<br />
schwere Beeinträchtigung erforderlich.<br />
Es macht sich strafbar:<br />
4.1.1 Wer ein Tier misshandelt, stark vernachlässigt oder unnötig überanstrengt (Art.<br />
22 Abs. 1)<br />
Als Misshandlung erfasst wird nicht nur die physische Misshandlung, sondern auch das vorsätzliche<br />
Herbeiführen von Angst- und Schreckzuständen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung<br />
des Wohlbefindens führen (vgl. Art. 2 Abs. 3 TSchG). Es muss keine ausgesprochen rohe<br />
Misshandlung vorliegen, sondern jede unnötige Verursachung von Schmerzen oder Leiden<br />
ist strafbar (BGE 85 IV 26/28). Eine fortdauernde oder sich wiederholende Leidenszufügung ist<br />
nicht notwendig 56 . Das Ausmass der Schädigung soll nach Möglichkeit schon bald nach der<br />
Tat tierärztlich festgestellt werden, um das Tierschutzgesetz durchsetzen zu können. Nicht jede<br />
Misshandlung ist offensichtlich. Zu denken ist nur an innere, auf den ersten Blick nicht sichtbare<br />
Blutungen, die das Wohlbefinden des Tieres erheblich beeinträchtigen können.<br />
Schmerzvolle Eingriffe dürfen nur von einem Tierarzt unter allgemeiner oder örtlicher Betäubung<br />
vorgenommen werden (Art. 11 TSchG; Ausnahmen: Art. 65 TSchV).<br />
Stark ist eine Vernachlässigung dann, wenn das Wohlbefinden des Tieres in erheblichem<br />
Masse beeinträchtigt ist oder das Tier erheblich leidet. Das Bundesgericht präzisiert, dass ein<br />
Tier nicht erst dann stark vernachlässigt ist, wenn es nach seinem Zustand nicht mehr lebensfähig<br />
ist oder Gefahr läuft, zu verderben, sondern schon dann, wenn es unter der fehlenden<br />
oder ungenügenden Wartung und Pflege erheblich leidet bzw. wenn sein Wohlbefinden in erheblichem<br />
Mass eingeschränkt ist (BGE v. 14.1.1992 i. S. Rist). Da Vernachlässigungsdelikte<br />
keine Erfolgsdelikte sind, kann eine starke Vernachlässigung bereits dann gegeben sein, wenn<br />
sich eine Person so verhält, dass ihr Tier ohne die rettende Intervention eines Dritten, für die<br />
der Tierhalter nicht verantwortlich ist, leiden würde.<br />
Eine Überanstrengung 57 liegt vor, wenn einem Tier Leistungen zugemutet werden, welche<br />
dessen Kräfte übersteigen:<br />
o Schlagen auf Augen oder Geschlechtsteile, Brechen oder Quetschen des Schwanzes<br />
(vgl. Art. 66 Abs. 1 lit. a TSchV) oder übermässiges Schlagen zur Züchtigung oder beim<br />
Verladen von Vieh<br />
o Alter Kotbehang mit Parasitenbefall und Hautschäden bei Nutztieren deuten auf eine<br />
lang andauernde und damit starke Vernachlässigung hin.<br />
o Tiere werden in so engen Platzverhältnissen oder unter so widrigen Umständen gehalten,<br />
dass sie sich gegenseitig verletzen.<br />
o mehrwöchiges Einsperren eines an einer kurzen Kette angebundenen Hundes in einen<br />
Keller ohne Fenster<br />
o Einwachsenlassen von Schnüren und Ketten in die Haut bei in Anbindehaltung gehaltenen<br />
Tieren (BA See, 20.2.1986; Tribunal de la Glâne in „La Suisse“, Nr. 266 vom<br />
22.9.1992, S. 9)<br />
o Jäger, der einen Vorsteherhund wegen Ungehorsam mit Schrotschüssen züchtigen<br />
wollte und erheblich verletzte (BGE 75 IV 169).<br />
o Verletzen von zwei Dohlen jeweils am Flügel mit Luftpistolenschüssen (SJZ 59 (1963)<br />
S. 291)<br />
o Fahrzeughalter, der einen neben dem Auto herlaufenden Hund durch einen Schwenker<br />
verscheuchen will und dabei anfährt und verletzt (BGE 85 IV 24 ff.).<br />
o Züchtigen eines Pferdes durch übermässigen Gebrauch der Peitsche (SJZ 52 (1956),<br />
S. 280<br />
56 Ueli Vogel-Etienne, Der bundesstrafrechtliche Tierschutz, Diss., Zürich 1980, S. 189<br />
57 Bereits der babylonische Codex Hammurabi, etwa 1700 v. Chr., enthält Bestimmungen, die es beispielsweise<br />
Bauern unter Strafdrohung untersagten, ihr Vieh zu überfordern (vgl. G. Bolliger, Europäisches Tierschutzrecht,<br />
S. 8 f).
- 30 -<br />
o übermässiges Schlagen des Viehs zur Züchtigung (PKG 1961, S. 138)<br />
o Unterlassen der Behandlung eines unter einer erheblichen Verletzung leidenden Tieres<br />
(BGE 86 IV 25 ff.)<br />
o unnötiges Hungernlassen von Tieren (BGE 86 IV 26)<br />
o Verendenlassen von Fischen in einer Reuse (SJZ 67 (1971) S. 365f.)<br />
o Jäger, der ein schwer verletztes Tier nicht sofort von seinen Qualen erlöst (PKG 1947,<br />
S. 84).<br />
o Tierquälerei liegt vor, wenn ein Bauer sein Vieh ganz ungenügend füttert, um es trotz<br />
Futtermangel überwintern zu können (PKG 1945, Nr. 37).<br />
o Nichtfüttern, Nichttränken und Nichtmelken von Kühen an einem Abend und am folgenden<br />
Morgen (PKG 1962, S. 169)<br />
o Stehenlassen von 11 Kühen ohne Nahrung und Trinken im Zustand der Melkreife während<br />
mindestens 5 Stunden bei klirrender Kälte im Freien (OG Bern, 3.9.1982)<br />
o Den Tatbestand erfüllt, wer einen Hund mehrmals gegen den Boden, den Türpfosten<br />
oder die Seitenwand des Wagens wirft oder wer während längerer Zeit blindlings mit<br />
den Fäusten auf das Tier einschlägt. Er fügt dem Tier dadurch auf unnötige, zwecklose<br />
und durch keinen sachlichen Grund zu rechtfertigende Weise in erheblichem Masse<br />
Verletzungen und Schmerzen zu (BG Horgen, 19.2.1988).<br />
o Tatbestandsmässig ist jedes unnötige Zufügen von Leiden, das natürlich eine gewisse<br />
Intensität erreichen muss. Die Frage, wann eine erhebliche Beeinträchtigung des Wohlbefindens<br />
des Tieres anzunehmen ist, muss von Fall zu Fall beurteilt werden (BG Meilen,<br />
27.2.1990).<br />
o Wer eigenmächtig in unerlaubter Selbsthilfe handelt, wohl wissend, dass das Kastrieren<br />
eines Hundes dem Tier grosse Schmerzen zufügt, begeht eine Tiermisshandlung (AG<br />
Thal-Gäu in Balsthal, 16.12.1988).<br />
o Sodomitische Handlungen mit Kälbern durch das Betasten der Geschlechtsteile sind eine<br />
Misshandlung. Das Tier hat aus der Scheide geblutet, was nur durch eine, wenn<br />
auch geringe Schleimhautverletzung verursacht worden sein kann (BA Werdenberg,<br />
9.8.1988).<br />
o Körperliche und seelische Misshandlung durch Zusammenpferchen von insgesamt 35<br />
Affen und 82 Papageien in 3 Käfigen, wobei die Käfige aus Holzlatten, Gittermaterial<br />
und scharfkantigem Maschendraht bestanden, an dem sich sowohl die Tiere selbst als<br />
auch das Flughafenpersonal hätten verletzen können (Einzelrichter in Strafsachen des<br />
Bezirks Bülach, 7.9.1989; Urteil: 3 Monate Gefängnis bedingt, 3 Jahre Landesverweis).<br />
o Das Zurücklassen eines Hundes im sonnenbeschienenen Fahrzeug gilt als starke<br />
Vernachlässigung und nicht als Misshandlung oder gar als vorschriftswidrige Beförderung<br />
von Tieren gemäss Art. 29 Ziff. 1 lit. b TSchG.<br />
o Haltung von Kaninchen im Dunkeln ohne Fütterung und Pflege in ihrem eigenen<br />
Schmutz und Kot (BG Baden, 14.9. 1988).<br />
o Haltung von Federvieh und Schildkröten in einem gänzlich ungeeigneten Raum bei unregelmässiger<br />
Fütterung und nicht genügendem Zudecken der Schildkröten, weshalb<br />
279 Schildkröten verendeten und das Federvieh beinahe verhungerte (Kreisgericht I<br />
Oberwallis, Brig, 14.10.1985; Urteil: 60 Tage Gefängnis bedingt).<br />
o Halten von 5 Mastschweinen und 2 Jungtieren in provisorischen Unterkünften, wo sie<br />
im knöcheltiefen nassen Dreck standen und am ganzen Körper nass und schmutzig waren<br />
(BG St. Gallen, I. GK, 23.4.1991).<br />
o Als unnötige Überanstrengung gilt, einen Hund neben einem schnell fahrenden Mofa<br />
herrennen zu lassen, bis dieser mit Schaum um die Schnauze und vier blutenden Pfoten<br />
zusammenbricht (BA Winterthur, 23.3.1989).<br />
o Einen an hochgradiger Rachitis leidenden Stier an eine Ausmerzaktion zu transportieren,<br />
auszuladen und auf den Annahmeplatz aufzustellen, stellt eine schwerwiegende<br />
unnötige Überanstrengung des Tieres dar (GK Sargans, 13.2.1990).<br />
o Die Stopfmast, insbesondere von Gänsen, ist in der Schweiz verboten. Sie besteht<br />
darin, zwecks abnormer Vergrösserung der Leber dem Tier von Hand oder als<br />
Schnellmast durch eine Art Presse, von der aus ein Schlauch in den Schlund des Tieres<br />
führt, Futter zuzuführen. Das vorsätzliche qualvolle Herbeiführen eines krankhaften Zustandes<br />
aus Profitgründen erfüllt den Straftatbestand der Tierquälerei.
4.1.2 Wer Tiere auf qualvolle Art tötet 58 (Art. 22 Abs. 2 lit. a)<br />
- 31 -<br />
Eine fachgerechte Tötung darf keine unnötigen Schmerzen oder seelische Leiden zufügen. Als<br />
qualvolle Tötungen gelten beispielsweise Schlachten ohne Betäubung (Art. 20 Abs. 1). Die<br />
Betäubung muss unverzüglich wirken und darf keine Schmerzen verursachen (Art. 21 Abs. 1).<br />
o Schächten 59 : Man versteht darunter das Schlachten eines gesunden und – im Sinne religiöser<br />
Anschauung – „reinen“ Tieres gemäss biblisch gewohnheitsrechtlichen und<br />
nachträglich schriftlich festgehaltenen jüdischen und moslemischen Ritualgesetzen<br />
durch einen einzigen Halsschnitt durch Luft- und Speiseröhre. Man lässt das Tier ohne<br />
vorgängige Betäubung bei vollem Bewusstsein ausbluten. Die Bewusstlosigkeit und<br />
damit der Verlust des Schmerzempfindens tritt nicht sofort mit dem Beginn des Blutentzuges<br />
ein, sondern erst bis zu 45 Sekunden später. 60<br />
o Ertränken einer Katze (Statthalteramt ZH, 12.1.1983): Beim Ertränken junger Katzen<br />
füllen sich die Lungen der Tiere nur so langsam mit Wasser, dass der Tod auf eine<br />
langsame, qualvolle Art herbeigeführt wird.<br />
o Töten einer Katze mit einem Projektil, das nicht sofort tödlich wirkt (BA Zurzach,<br />
13.12.1985).<br />
o Verhungern- oder Erfrierenlassen von Tieren<br />
4.1.3 Wer Tiere aus Mutwillen tötet, insbesondere durch Abhalten von Schiessen auf<br />
zahme oder gefangen gehaltene Tiere (Art. 22 Abs. 2 lit. b)<br />
Mutwillen ist bewusste und provozierende Boshaftigkeit oder Leichtfertigkeit. Für die Tötung<br />
fehlt jeder vernünftige Grund. Der Täter handelt häufig aus Gefühl- und Mitleidlosigkeit.<br />
Nicht erforderlich ist, dass dem Tier Schmerzen oder Leid zugefügt werden. Die Verwendung<br />
des Wortes „insbesondere“ soll deutlich machen, dass auch alle anderen Schaustellungen, bei<br />
denen Tiere gequält oder getötet werden, strafbar sind.<br />
o Der Angeklagte tötete nach einem heftigen Streit mit seiner damaligen Freundin ein ihr<br />
gehörendes Kaninchen ohne jeden vernünftigen Grund, nachdem er sich gewaltsam<br />
Eintritt in ihre Wohnung verschafft hatte. Offensichtlich tat er dies mit bewusster und<br />
provozierender Boshaftigkeit der Eigentümerin gegenüber, um sich für ihr vorhergehendes<br />
Verhalten zu rächen (OG AG, 10.7.1991).<br />
4.1.4 Wer Kämpfe zwischen oder mit Tieren veranstaltet, bei denen Tiere gequält oder<br />
getötet werden (Art. 22 Abs. 2 lit. c)<br />
Verboten sind Kämpfe zwischen Tieren der gleichen Art (Hundekämpfe, Hahnenkämpfe) ebenso<br />
wie Kämpfe verschiedener Arten (z. B. Hund-Bär, Hund-Fuchs) oder Kämpfe mit Menschen<br />
(Stierkampf), bei denen Tiere gequält oder getötet werden. Strafwürdiges Kriterium ist die<br />
Herbeiführung von Verletzungen oder „unnötige Überanstrengung“. (Die Kuhkämpfe im<br />
Wallis sind erlaubt, da das unterlegene Tier den Kampf jederzeit abbrechen kann und von der<br />
Siegerin nicht verfolgt wird.)<br />
Nur für Wildtiere dürfen lebende Tiere als Futter verwendet werden (Art. 2 Abs. 3 TschV). Das<br />
Wildtier muss das Beutetier wie in freier Wildbahn fangen und töten können. Diese Voraussetzungen<br />
dürften in der Regel kaum erfüllt sein, da das „Futtertier“ im Gehege des Wildtieres<br />
nicht wie in der Freiheit die Möglichkeit hat, durch Flucht oder Verstecken zu entkommen. Bei<br />
der Verfütterung lebender Tiere ist darauf abzustellen, ob dies für die artgerechte Ernährung<br />
notwendig ist oder allenfalls in erster Linie zu Showzwecken geschieht.<br />
58 Die wohl älteste Bestrafung einer Tierquälerei ist aus Griechenland überliefert, wo ein Täter um etwa 500 v. Chr.<br />
zum Tode verurteilt wurde, weil er einem lebendigen Wildtier das Fell abgezogen hatte (vgl. G. Bolliger, Europäisches<br />
Tierschutzrecht, S. 9).<br />
59 Mit dem Ausblutenlassen wird dem biblischen Verbot des Genusses von Blut als Sitz des Lebens und der Seele<br />
des Tieres nachgelebt. Die Mehrheit der jüdischen und islamischen Schriftgelehrten vertritt die Auffassung, eine<br />
Betäubung des Tieres widerspräche religiösen Vorschriften. Eine mechanische Betäubungsmethode wird überwiegend<br />
unter Hinweis auf Religionsgesetze abgelehnt, nach welchen ein am Hirn verletztes Tier als unrein und<br />
ungeniessbar bezeichnet wird. Die elektrische Betäubung verursacht im Organismus ebenfalls anatomische Veränderungen<br />
und funktionelle Störungen, die mit dem Reinheitsgebot nicht in Einklang gebracht werden könnten.<br />
60 A. F. Goetschel, Kommentar zum Eidg. Tierschutzgesetz, N 4 zu Art. 20, S. 149
- 32 -<br />
4.1.5 Wer bei der Durchführung von Versuchen einem Tier Schmerzen, Leiden oder<br />
Schäden zufügt, soweit dies nicht für den verfolgten Zweck unvermeidlich ist<br />
(Art. 16 Abs. 1)<br />
Tierversuche sind grundsätzlich bewilligungspflichtig (Art. 13a Abs. 2 TSchG). Die verursachte<br />
Beeinträchtigung muss sich im Rahmen der Bewilligung bewegen. Schmerzen, Leiden oder<br />
Schäden sowie erhebliche Beeinträchtigungen des Allgemeinbefindens sind auf das unerlässliche<br />
Mass 61 zu beschränken (Art. 13 Abs. 1 TSchG). Die erteilte Bewilligung stellt einen<br />
Rechtfertigungsgrund dar und schliesst das tatbestandsmässige (strafbare) Verhalten aus, soweit<br />
nicht unvermeidliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden. Das Unvermeidlichkeitsgebot<br />
zwingt den Versuchsleiter bei jedem einzelnen Eingriff am Tier, zu prüfen, ob die<br />
Leidenszufügung tatsächlich zwingend nötig ist, um den Versuchszweck zu erreichen.<br />
4.2 Fahrlässige Tierquälerei (Art. 27 Abs. 2) (Übertretung)<br />
Wie bei der vorsätzlichen Tatbegehung ist auf Seiten des verletzten Tieres eine schwere Beeinträchtigung<br />
erforderlich. Fahrlässig handelt der Täter, wenn die Tat darauf zurückzuführen<br />
ist, dass er die Folge seines Verhaltens aus pflichtwidriger Unvorsichtigkeit nicht bedacht oder<br />
darauf nicht Rücksicht genommen hat. Fahrlässigkeit umfasst ein pflichtwidriges Verhalten und<br />
die Voraussehbarkeit der dadurch verursachten Tierquälerei (Erfolg).<br />
Erklärt der Täter, er habe die entsprechenden Vorschriften nicht gekannt, so begründet<br />
dies gerade sein strafwürdiges, pflichtwidriges Handeln, denn wer Tiere hält, hat für deren<br />
Wohlbefinden zu sorgen, wozu notfalls auch eine aktive Bedürfnisabklärung gehört.<br />
4.3 Widerhandlungen im internationalen Handel (Art. 28 TSchG) (BVET zuständig!!)<br />
Art. 28 TSchG bezeichnet Widerhandlungen gegen das Washingtoner Artenschutzübereinkommen<br />
bei Vorsatz als Vergehen und bei Fahrlässigkeit als Übertretung. In den massgeblichen<br />
Anhängen I–III aufgeführte Tiere, die in der Schweiz vorkommen, sind beispielsweise der<br />
Fischotter und Greifvögel. Die Einfuhr von geschützten Tieren (aber auch von rund 25 000 geschützten<br />
Pflanzenarten) ist nur mit einem CITES-Permit des Herkunftslandes zulässig 62 . Bei<br />
der Vorlage solcher Permits ist daran zu denken, dass im gewerblichen Verkehr gefälschte<br />
Permits häufig bereits zusammen mit der verbotenen Ware im Ursprungsland erworben werden.<br />
Eine Kaufquittung gilt nicht als Artenschutzzeugnis.<br />
Die Strafverfolgung durch das BVET erfolgt nach dem Bundesgesetz über das Verwaltungsstrafrecht.<br />
Die Einziehung beschlagnahmter Exemplare erfolgt gestützt auf Art. 18 AschV.<br />
o Art. 28 Abs. 1 Satz 1 (Vergehen)<br />
Vorsätzliche Widerhandlungen werden in der Regel aus Gewinnsucht begangen. 63 Der<br />
erlangte Verkaufserlös unterliegt der Einziehung von Vermögenswerten gemäss Art. 59<br />
StGB.<br />
61 „Unerlässlich? Die Bewilligungspraxis für Tierversuche unter der Lupe“, Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche,<br />
Zürich 1996<br />
Bei konsequenter Umsetzung des TSchG müssten belastende Tierversuche, die sich nach dem aktuellen Kenntnisstand<br />
durch taugliche Alternativmethoden ersetzen liessen, verboten werden. Wo dies nicht möglich ist, gelangt<br />
die „3-R"-Formel (replace, reduce, refine) zur Anwendung.<br />
Replacement: Ersatz von Tieren durch Zellkulturen, „niedere“ Organismen wie Fliegen, Pilze oder Bakterien.<br />
Reduction: Verminderung der Zahl von Versuchstieren durch verbesserte und neueste Techniken.<br />
Refinement: Verfeinerung der Versuchsanordnung, z. B. durch sorgfältige Vorbereitung der Tiere auf den Versuch,<br />
verbesserte Narkoseverfahren und allgemein gute Pflege und Behandlung der Tiere.<br />
Je belastender ein Versuch für das Tier ist, desto grösserer Aufwand muss in Kauf genommen werden, um den<br />
Tierversuch zu ersetzen.<br />
62 Aufgrund der schweizerischen Artenschutzverordnung ist die Einfuhr aller lebenden Säugetiere, Vögel, Reptilien<br />
und Amphibien nicht domestizierter Arten ungeachtet dessen, ob sie auf den CITES-Anhängen I bis III aufgeführt<br />
sind oder nicht, auf jeden Fall bewilligungspflichtig (Ausnahmen: Meerschweinchen, Goldhamster, Ratten, Mäuse,<br />
Kanarienvögel und auch Aquarienfische).<br />
63 Unter Gewinnsucht versteht das Bundesgericht ein hemmungsloses oder besonders ausgeprägtes, zur Sucht<br />
gewordenes Streben nach Gewinn; BGE 109 IV 119.
- 33 -<br />
o Art. 28 Abs. 1 Satz 2 (Übertretung)<br />
Ferienreisenden in fremde Länder müsste mittlerweile bekannt sein, dass bei der Rückreise<br />
die Einfuhr lebender Tiere in die Schweiz, aber auch toter Tiere und tierischer Erzeugnisse<br />
problematisch ist. In zahlreichen Fällen kann daher pflichtwidrige Unvorsichtigkeit<br />
(Fahrlässigkeit) angenommen werden. Wurden die „Souvenirs“ aber absichtlich<br />
nicht deklariert oder im Gepäck versteckt, ist bereits von einer vorsätzlichen Tatbegehung<br />
(Art. 28 Abs. 1) auszugehen.<br />
o Art. 28 Abs. 2 (Übertretung)<br />
o Verletzung von Vorschriften über Ein-, Durch- und Ausfuhr von Tieren<br />
o z. B. Importverbot für Hunde mit kupierten Ohren und Ruten<br />
o Verstoss gegen das Europäische Übereinkommen über den Schutz von Tieren auf<br />
internationalen Transporten (SR 0.452)<br />
o Handel mit geschützten einheimischen Tieren, Art. 20 Abs. 2 NHV<br />
4.4 Übrige Widerhandlungen (Art. 29 TschG)<br />
Neben der vorsätzlichen Tatbegehung sind auch Fahrlässigkeit sowie Versuch und Gehilfenschaft<br />
strafbar.<br />
Bei jedem Verstoss gegen die Verbote in Art. 29 Ziff. 1 TSchG muss zunächst geprüft werden,<br />
ob die Verletzung nicht so schwer wiegt, dass ein Fall von Tierquälerei im Sinn von Art. 27<br />
Abs.1 TSchG vorliegt.<br />
4.4.1 Missachtung der Tierhaltungsvorschriften 64 (Art. 29 Ziff. 1 lit. a)<br />
Zur Beachtung der Tierhaltungsvorschriften sind die Personen verpflichtet, die ein Tier halten<br />
oder betreuen. Dabei ist gleichgültig, ob es sich um ein gehaltenes oder ein halterloses Tier<br />
handelt. Nach dieser Vorschrift geahndet werden nur leichte Verstösse gegen die Tierhaltevorschriften,<br />
welche zum grossen Teil in der TSchV und in zahlreichen Richtlinien und Informa-tionsschriften<br />
des BVET konkretisiert sind.<br />
o Wer eine Katze anfüttert, muss mit dieser auch zum Tierarzt gehen, wenn dies nötig<br />
wird.<br />
o Aussetzen von Haustieren, die für sich sorgen können (Bei Tieren, die ohne Betreuung<br />
umkommen, ist vom Tierquälereitatbestand, Art. 27 TSchG, auszugehen!)<br />
Richtlinien und Informationsschriften des BVET<br />
Rindvieh 800.106.02 (3)<br />
800.106.07 Pflege von Rindvieh und Hautschäden<br />
Rindviehställe müssen den in Anhang 1 der TSchV vorgeschriebenen und damit verbindlichen<br />
Mindestanforderungen entsprechen (vgl. Art. 5 Abs. 5 TSchV). Die vorgeschriebenen<br />
Abmessungen sind Mindestwerte.<br />
Standplätze, Anbindevorrichtungen<br />
o Standplätze, Boxen und Anbindevorrichtungen müssen so gestaltet sein, dass die Tiere<br />
artgemäss abliegen, ruhen und aufstehen können. Anbindevorrichtungen dürfen nicht<br />
zu Verletzungen führen. Seile, Ketten, Halsbänder und ähnliche Anbindevorrichtungen<br />
sind genügend oft zu kontrollieren und den Körpermassen der Tiere anzupassen (Art. 6<br />
TSchV).<br />
64 Die Richtlinien des BVET zeigen auf, wie die allgemein gültigen, tierschutzrechtlichen Bestimmungen für bestimmte<br />
Tiergattungen auszulegen sind, für die derzeit keine verbindlichen Vorschriften existieren. Die Richtlinien<br />
überbrücken diese Verordnungslücke, bis allenfalls entsprechende Bestimmungen in der TSchV erlassen werden.
- 34 -<br />
Kälber<br />
o Kälber im Alter von 2 Wochen bis 4 Monaten müssen in Gruppenhaltungssystemen gehalten<br />
werden. Ausgenommen sind Kälber, die in Hütten mit dauerndem Zugang zu einem<br />
Gehege im Freien gehalten werden (Art. 16a Abs. 2 TSchV).<br />
o Einzeln gehaltene Kälber müssen Sichtkontakt zu Artgenossen haben (Art. 16a Abs. 3<br />
TSchV).<br />
o Anbindehaltung ist für Kälber bis zum Alter von vier Monaten verboten, ausgenommen<br />
kurzfristig bei Aufzuchtkälbern und beim Tränken (Art. 16a Abs. 1 TSchV).<br />
o Kälberhütten für einzelne Kälber müssen mindestens so breit sein, dass sich das Kalb<br />
ungehindert drehen kann.<br />
o Kälber in Hütten oder Kälberboxen dürfen nicht angebunden gehalten werden.<br />
o Kälber müssen so gefüttert werden, dass sie mit genügend Eisen versorgt sind (Art. 16<br />
TSchV).<br />
o Kälber, die mehr als 3 Wochen alt sind, müssen Stroh, Heu oder ähnliches Futter zur<br />
freien Aufnahme erhalten (Art. 16 TSchV).<br />
o Maulkörbe dürfen Kälbern nicht angelegt werden (Art. 16 TSchV).<br />
o Neugeborene Kälber dürfen nur so lange in den Kälberhütten eingesperrt werden, als<br />
sie noch nicht gehen können. Danach müssen sie jederzeit die Möglichkeit haben, sich<br />
ausserhalb der Kälberhütten frei bewegen zu können (Anhang 1).<br />
Kuhtrainer 65<br />
o Scharfkantige, spitze oder elektrisierende Vorrichtungen, die das Verhalten der Tiere im<br />
Stall steuern, sind verboten. Zulässig sind auf das einzelne Tier einstellbare Elektrobügel<br />
für Rindvieh (Art. 15 TSchV).<br />
o Es dürfen nur Netzgeräte verwendet werden, die vom BVET bewilligt sind (Anhang 8).<br />
o Der Kuhtrainer darf nur bei Standplatzlängen von mindestens 175 cm verwendet werden<br />
(Anhang 8).<br />
o Der Abstand zwischen Widerrist und Kuhtrainerbügel darf 5 cm nicht unterschreiten<br />
(Anhang 8).<br />
o Der Kuhtrainer darf nur bei Kühen sowie bei Rindern ab 18 Monaten verwendet werden<br />
(Anhang 8).<br />
o Der Kuhtrainer darf nicht dauernd eingeschaltet sein. Als Empfehlung gilt der Einsatz an<br />
einem oder zwei Tagen pro Woche (Anhang 8).<br />
o Vor der Geburt bis einige Tage danach ist der Kuhtrainerbügel bis zum oberen Anschlag<br />
zu verschieben. Dasselbe Vorgehen empfiehlt sich auch einige Tage vor der zu<br />
erwartenden Brunst (Anhang 8).<br />
o Weil der Kuhtrainer für angebundene Kühe eine zusätzliche Einschränkung der Bewegungsfreiheit<br />
und bestimmter Verhaltensweisen (vor allem im Brunst- und Körperpflegeverhalten)<br />
bedeutet, sollten alle Möglichkeiten für regelmässigen, ausgiebigen Weidegang<br />
oder Auslauf genutzt werden (Anhang 8).<br />
o Die Einschränkung des arteigenen Körperpflegeverhaltens durch den Kuhtrainer erfordert<br />
regelmässiges, gründliches Putzen der Tiere durch den Landwirt (Anhang 8).<br />
Bewegungsmöglichkeit<br />
o Rindvieh, das angebunden gehalten wird, muss sich regelmässig, mindestens jedoch<br />
an 90 Tagen pro Jahr, ausserhalb des Stalls bewegen können, davon müssen 30 Tage<br />
auf den Winter entfallen (Art. 18 TSchV). Wird die fehlende Bewegungsmöglichkeit bestritten,<br />
ist die angebliche Bewegungsfläche zu kontrollieren. Ist eine solche Fläche<br />
bleibend ausgeschieden? Sind Tritt- oder Kotspuren feststellbar? Was sagen die Nachbarn?<br />
65 Über dem Rücken der Kühe wird ein elektrisch geladener Bügel montiert. Sobald eine Kuh den Rücken wölbt,<br />
um einen Fladen fallen zu lassen, berührt sie den Draht, erhält einen Stromschlag und macht instinktiv einen<br />
Schritt zurück. Der Kuhfladen fällt nicht aufs strohbedeckte Lager, sondern in den dahinter liegenden Kotgraben,<br />
was dem Landwirt die Arbeit erleichtert.<br />
Untersuchungen zeigen, dass nur gerade 11 Prozent der Stromschläge die Kühe treffen, wenn sie koten müssen.<br />
Alle übrigen Stromschläge plagen das Tier, wenn es sich lecken will, wenn es aufsteht oder lästige Fliegen<br />
abschüttelt. Die Kühe leiden wegen der Elektroschocks zudem an Fruchtbarkeitsstörungen.
- 35 -<br />
Liegeboxen in Laufställen<br />
o Die Boxen müssen so gestaltet sein, dass die Tiere artgemäss abliegen, ruhen und aufstehen<br />
können (Art. 6 TSchV).<br />
o In Laufställen mit Liegeboxen dürfen nicht mehr Tiere eingestallt werden, als Liegeboxen<br />
vorhanden sind (Art. 19 Abs. 2 TSchV). Die Boxen müssen den Platzansprüchen<br />
der grössten Tiere genügen.<br />
o In Laufställen für Rindvieh müssen die Laufgänge in der Liegehalle so angelegt sein,<br />
dass die Tiere einander ausweichen können (Art. 19 Abs. 1 TSchV).<br />
o Für kalbende und kranke Tiere muss ein besonderes Abteil vorhanden sein (Art. 19<br />
Abs. 3 TschV).<br />
Stallböden<br />
o Stallböden müssen leicht gleitsicher und trocken zu halten sein. Sie müssen im Liegebereich<br />
dem Wärmebedürfnis der Tiere genügen (Art. 13 Abs. 1 TSchV).<br />
o Spalten- und Lochböden müssen der Grösse und dem Gewicht der Tiere angepasst<br />
sein. Spaltenböden müssen plan und die einzelnen Balken unverschiebbar verlegt sein<br />
(Art. 13 Abs. 2 TSchV).<br />
Liegebereich und Einstreu<br />
o Für Kälber bis 4 Monate, für Kühe und hochträchtige Rinder sowie für Zuchttiere muss<br />
der Liegebereich mit ausreichend und geeigneter Einstreu versehen werden (Art. 17<br />
Abs. 1 TSchV).<br />
o Für übriges Rindvieh muss bei Neu- und Umbauten ein Liegebereich eingerichtet werden,<br />
der mit ausreichender und geeigneter Einstreu oder einem weichen, verformbaren<br />
Material versehen ist (Art. 17 Abs. 2 TSchV).<br />
Fütterung, Tränke<br />
o Tiere sind regelmässig und ausreichend mit geeignetem Futter und, soweit nötig, mit<br />
Wasser zu versorgen. Bei Gruppenhaltung muss dafür gesorgt werden, dass jedes Tier<br />
genügend Futter und Wasser erhält (vgl. Art. 2 TSchV). Rindvieh muss grundsätzlich<br />
täglich Zugang zu Wasser haben.<br />
Pflege<br />
o Die Pflege muss haltungsbedingte Krankheiten und Verletzungen verhindern sowie das<br />
arteigene Pflegeverhalten der Tiere ersetzen, soweit dieses durch die Haltung eingeschränkt<br />
und für die Gesundheit erforderlich ist (Art. 3 Abs. 1 TSchV). Regelmässige<br />
Klauenpflege, Hautpflege, übermässiger Mistbehang muss durch entsprechende Pflege<br />
verhindert werden.<br />
o Der Tierhalter muss das Befinden der Tiere sowie die Einrichtungen genügend oft überprüfen.<br />
Er muss Mängel an den Einrichtungen, die das Befinden der Tiere beeinträchtigen,<br />
unverzüglich beheben oder aber andere geeignete Massnahmen zum Schutz der<br />
Tiere treffen (Art. 3 Abs. 2 TSchV).<br />
o Kranke oder verletzte Tiere muss der Tierhalter unverzüglich ihrem Zustand entsprechend<br />
unterbringen, pflegen und behandeln oder aber töten (Art. 3 Abs. 3 TSchV).<br />
Verbotene Handlungen, Eingriffe<br />
o Das Kürzen des Schwanzes bei Tieren der Rindergattung ist verboten, ausgenommen<br />
sind Einzelfälle, in denen es nötig ist, um Krankheiten zu verhüten oder zu heilen (Art.<br />
66 Abs. 1 lit. d TSchV).<br />
o Das Absetzen des Schwanzes mit Gummiringen ist gestützt auf Art. 11 TSchG und Art.<br />
65 TSchV verboten.<br />
o Das Schlagen von Tieren auf Augen oder Geschlechtsteile und das Brechen oder Quetschen<br />
des Schwanzes sind verboten (Art. 66 Abs. 1 TSchV).<br />
o Nasenringe mit Stachelscheiben in der Nase oder mit scharfen Kanten oder Spitzen<br />
dürfen nicht verwendet werden (gestützt auf Art. 22 Abs. 1 und Art. 2 Abs. 3 TSchG).<br />
o Das Anbinden am Nasenring ist nicht zulässig (gestützt auf Art. 2 Abs. 3 und Art. 3 Abs.<br />
2 TSchG).<br />
o Kastrieren und Enthornen von Kälbern ist seit dem 1. September 2001 nur noch mit<br />
Betäubung gestattet.
- 36 -<br />
Klima, Beleuchtung<br />
o Räume, in denen Tiere gehalten werden, müssen so gebaut, betrieben und belüftet<br />
werden, dass ein den Tieren angepasstes Klima erreicht wird.<br />
o Bei geschlossenen Räumen mit künstlicher Lüftung muss die Frischluftzufuhr auch bei<br />
Ausfall der Anlage gesichert sein (Art. 7 TSchV).<br />
o Haustiere dürfen nicht dauernd im Dunkeln gehalten werden (Art. 14 TSchV).<br />
o Ställe, in denen sich die Tiere dauernd oder überwiegend aufhalten, müssen, wenn<br />
möglich, durch natürliches Tageslicht beleuchtet sein. Die Beleuchtungsstärke im Bereich<br />
der Tiere muss tagsüber mindestens 15 Lux betragen. Die Lichtphase darf nicht<br />
künstlich auf über 16 Stunden pro Tag ausgedehnt werden (Art. 14 TSchV).<br />
o Die Verwendung von UV-Lampen zur Desinfektion der Stallluft bildet keinen Ersatz für<br />
das Tageslicht, da das Spektrum der Wellenlänge von UV-Lampen nicht dem Spektrum<br />
des Tageslichts entspricht, bei dem eine visuelle Orientierung möglich ist.<br />
o Bei Verwendung von UV-Lampen ist darauf zu achten, dass der Abstand zwischen<br />
Lampe (unterster Teil) und Tieren (Kopf bzw. Rücken) mindestens 1,2 m beträgt. Namentlich<br />
in niedrigen Ställen müssen die Tiere durch Blenden (Abschirmplatten unten<br />
an Lampen) vor direkter Bestrahlung auf zu kurze Distanz geschützt werden.<br />
o Tageslicht ist zu fordern bei Neu- und Umbauten, bei bestehenden Bauten, wenn bereits<br />
Fenster oder Fensteröffnungen vorhanden sind oder wenn solche ohne unverhältnismässigen<br />
Aufwand geschaffen werden können.<br />
Schweine 800.106.03 (3)<br />
Schweineställe müssen den im Anhang 1 der TSchV vorgeschriebenen und damit verbindlichen<br />
Mindestanforderungen für Fressplatz, Bodenflächen, Liegeflächen und Grösse der<br />
Abferkelbuchten entsprechen (Art. 5 Abs. 5 TschV).<br />
Fütterungs- und Tränkeeinrichtungen<br />
o Alle Kanten, mit denen Tiere in Berührung kommen, müssen umgebogen oder sonstwie<br />
abgestumpft sein. Schweissstellen dürfen keine scharfen Unebenheiten aufweisen.<br />
Vom Verzinken herrührende Gräte müssen abgeschliffen sein.<br />
o Die Abstände zwischen den Trogunterteilungen müssen so gross sein, dass die<br />
Schnauze der Tiere dazwischen ausreichend Platz hat.<br />
Stallböden<br />
o Stallböden müssen leicht gleitsicher und trocken zu halten sein. Sie müssen im Liegebereich<br />
dem Wärmebedürfnis der Tiere genügen (Art. 13 TSchV).<br />
o Spalten- und Lochböden müssen der Grösse und dem Gewicht der Tiere angepasst<br />
sein. Spaltenböden müssen plan und die einzelnen Balken unverschiebbar verlegt sein<br />
(Art. 13 TSchV).<br />
o Spalten- und Lochböden dürfen keine vorstehenden Gräte haben. Die Kanten müssen<br />
abgeschliffen, die Spaltenweite konstant sein.<br />
o Drahtgitterböden und Streckmetallroste sind wegen der Verletzungsgefahr für die Tiere<br />
nicht zulässig.<br />
o Bei Neu- und Umbauten sind Vollspaltenböden in der Schweinehaltung verboten.<br />
Nestbaumaterial und Einstreu<br />
o Einige Tage vor dem Abferkeln ist ausreichend Langstroh oder zum Nestbau geeignetes<br />
Material und während der Säugezeit ausreichend Einstreu in die Bucht zu geben<br />
(Art. 23 Abs. 2 TSchV).<br />
Zuchteber<br />
o Buchten für Zuchteber dürfen nur zur Hälfte mit Spalten- oder Lochböden versehen sein<br />
(Art. 21 Abs. 1 TSchV).<br />
o Zuchteber dürfen nicht in Einzelständen gehalten werden (Art. 22 Abs. 1 TSchV).
- 37 -<br />
Sauen (Galtsauen, säugende Sauen)<br />
o Einzelstände dürfen nur zur Hälfte mit Spalten- oder Lochböden versehen sein (Art. 21<br />
Abs. 1 TSchV).<br />
o Schweine dürfen nicht angebunden gehalten werden (Art. 22 Abs. 3 TschV).<br />
o Die Halsanbindung ist verboten. Bestehende Brustanbindungen müssen bis Ende Juni<br />
2002 durch andere Haltungssysteme ersetzt werden.<br />
o Angebundenen Tieren ist während der Galtzeit täglich mindestens 1 Stunde Auslauf ausserhalb<br />
des Standplatzes zu gewähren, ausgenommen während der ersten 10 Tage.<br />
o Die Brustanbindung ist genügend oft zu kontrollieren und den Körpermassen der Sauen<br />
anzupassen.<br />
o In Gruppen gehaltene Sauen dürfen nur während der Fütterung in Fressständen oder<br />
Fressliegeboxen fixiert werden (Art. 22a Abs. 1 TSchV).<br />
o Bei Systemen mit Fressliegeboxen müssen die Gänge so breit sein, dass sich die Tiere<br />
ungehindert drehen und einander ausweichen können (Art. 22a Abs. 2 TSchV; ab Ende<br />
Juni 2007 Mindestbreite 180 cm).<br />
o Abferkelbuchten sind so zu gestalten, dass sich die Muttersau frei drehen kann. Während<br />
der Geburtsphase kann die Sau im Ausnahmefall (Geburtsprobleme, Bösartigkeit,<br />
Gliedmassenprobleme) fixiert werden (Art. 23 Abs. 1 TSchV).<br />
o Abferkelbuchten mit Kastenstand müssen so gestaltet sein, dass die Ferkel auf beiden<br />
Seiten der Muttersau ausgestreckt liegen und saugen können.<br />
Kastenstände 66<br />
o Ab dem Jahr 2007 sind Kastenstände für Galtsauen und Abferkelbuchten verboten.<br />
o Kastenstände für Galtsauen dürfen nur während der Deckzeit und höchstens während<br />
10 Tagen verwendet werden (Art. 22 Abs. 2 TSchV; Kastenstände müssen bis Ende<br />
Juni 2007 ersetzt werden).<br />
o Sauen, die während der Galtzeit in Kastenständen gehalten werden, müssen sich täglich<br />
mindestens 1 Stunde ausserhalb der Standplätze bewegen können, ausgenommen<br />
während der ersten 10 Tage nach dem Absetzen. Für die tägliche Bewegung muss ausreichend<br />
Platz vorhanden sein.<br />
Ferkel<br />
o Ferkelaufzuchtbuchten dürfen nur zu zwei Dritteln mit Spalten- oder Lochböden versehen<br />
sein (Art. 21 Abs. 1 TSchV).<br />
o Ferkel dürfen nicht in zwei- oder mehrstöckigen Käfigen gehalten werden. Die Käfige<br />
müssen oben offen sein (Art. 24 TSchV).<br />
Mastschweine<br />
o Mastschweine dürfen nicht in Einzelständen gehalten werden. Ausgenommen sind einzelne<br />
Mastschweine, die in der Entwicklung zurückgeblieben sind und ausgemästet<br />
werden (Art. 22 Abs. 1 TSchV).<br />
Fütterung<br />
o Tiere sind regelmässig und ausreichend mit geeignetem Futter und soweit nötig mit<br />
Wasser zu versorgen. Bei Gruppenhaltung muss dafür gesorgt werden, dass jedes Tier<br />
genügend Futter und Wasser erhält (Art. 2 Abs. 1 TSchV).<br />
o Schweine müssen grundsätzlich täglich Zugang zu Wasser haben.<br />
o Das Futter muss so beschaffen sein, dass die Tiere ihr arteigenes, mit dem Fressen<br />
verbundenes Beschäftigungsbedürfnis befriedigen können (Art. 2 Abs. 2 TSchV).<br />
66 In Intensivbetrieben werden Muttersauen, damit sie ihre Jungen nicht erdrücken, in einen engen Kastenstand<br />
gepfercht, wo sie sich kaum drehen, geschweige denn für die neugeborenen Ferkel ein Nest machen und eine<br />
natürliche Mutterbeziehung aufbauen können.
- 38 -<br />
Beschäftigung<br />
o Schweine müssen sich über längere Zeit mit Stroh, Raufutter oder andern geeigneten<br />
Gegenständen beschäftigen können (Art. 20 TSchV). Die zulässigen Beschäftigungsmaterialien<br />
sind je nach Nutzungskategorie in der erwähnten BVET-Richtlinie genau<br />
definiert:<br />
� Saugferkel: Wühlerde oder Einstreu von Langstroh, Strohhäcksel, entstaubten Hobelspänen<br />
1-mal täglich im Liegebereich der Ferkel, bodendeckend (ad libitum);<br />
� abgesetzte Ferkel (bis 25 kg): Raufen mit Stroh, Heu, ad libitum oder Langstroh oder<br />
Heu oder Einstreu von Strohhäcksel oder entstaubten Hobelspänen täglich 1-mal<br />
bodendeckend oder Pressstrohwürfel oder Weichholz, beweglich an der Wand angebracht;<br />
� Mastschweine und Zuchtremonten (Schweine von 25 bis 110 kg oder bis zum ersten<br />
Abferkeln): Raufen mit Stroh, Heu ad libitum oder Langstroh, Heu, Gras oder Ganzpflanzensilage<br />
(Mais, Gras) oder Einstreu von Strohhäcksel oder entstaubten Hobelspänen,<br />
täglich 1-mal bodendeckend oder Pressstrohwürfel oder Weichholz beweglich<br />
an der Wand angebracht (ad libitum). Die Weichholzabgabe kann rationiert werden,<br />
sofern die Fütterung mehr als 2-mal täglich erfolgt und mit Raufutter wie Kartoffeln,<br />
Rüben, Rübenschnitzel, Gras, Ganzpflanzensilage ergänzt ist;<br />
� säugende Sauen und Galtsauen sowie Zuchteber: Raufen mit Stroh, Heu ad libitum<br />
oder Einstreu, 1-mal täglich bodendeckend oder Raufutter (Stroh, Heu, Gras, Mais,<br />
Ganzpflanzensilage, Gras- oder Heuwürfel), ½ kg je Tier pro Tag; Verabreichung in<br />
den Trog oder auf die Festflächen (damit die Tiere ca. 1 Std. pro Tag Beschäftigung<br />
haben) oder Pressstrohwürfel.<br />
Pflege<br />
o Die Pflege muss haltungsbedingte Krankheiten und Verletzungen verhindern sowie das<br />
arteigene Pflegeverhalten der Tiere ersetzen, soweit dieses durch die Haltung eingeschränkt<br />
und für die Gesundheit erforderlich ist (Art. 3 Abs. 1 TSchV). Regelmässige<br />
Klauenpflege.<br />
o Der Tierhalter muss das Befinden der Tiere sowie die Einrichtungen genügend oft überprüfen.<br />
Er muss Mängel an den Einrichtungen, die das Befinden der Tiere beeinträchtigen,<br />
unverzüglich beheben oder aber andere geeignete Massnahmen zum Schutz der<br />
Tiere treffen (Art. 3 Abs. 2 TSchV).<br />
o Kranke oder verletzte Tiere muss der Tierhalter unverzüglich ihrem Zustand entsprechend<br />
unterbringen, pflegen und behandeln oder aber töten (Art. 3 Abs. 3 TSchV).<br />
Verbotene Handlungen, Eingriffe<br />
o Es dürfen keine Drahtschlingen in die Rüsselscheibe eingesetzt werden (Art. 22 Abs. 1<br />
und Art. 2 TSchG).<br />
o Verschiedene Eingriffe dürfen durch „fachkundige Personen“ innert bestimmter zeitlicher<br />
Schranken ohne Schmerzausschaltung vorgenommen werden, wie Kastrieren und<br />
Abklemmen der Zähne, vgl. Art. 65 TSchV 67 .<br />
Klima, Beleuchtung<br />
o Räume, in denen Tiere gehalten werden, müssen so gebaut, betrieben und belüftet<br />
werden, dass ein den Tieren angepasstes Klima erreicht wird.<br />
o Bei geschlossenen Räumen mit künstlicher Lüftung muss die Frischluftzufuhr auch bei<br />
Ausfall der Anlage gesichert sein (Art. 7 TSchV).<br />
o Die Stalltemperaturen sind den Ansprüchen der verschiedenen Schweinekategorien<br />
(säugende Sauen, Galtsauen, Ferkel, Jager, Mastschweine) anzupassen.<br />
o Haustiere dürfen nicht dauernd im Dunkeln gehalten werden (Art. 14 TSchV).<br />
o Ställe, in denen sich die Tiere dauernd oder überwiegend aufhalten, müssen, wenn<br />
möglich, durch natürliches Tageslicht beleuchtet sein. Die Beleuchtungsstärke im Bereich<br />
der Tiere muss tagsüber mindestens 15 Lux betragen. Die Lichtphase darf nicht<br />
künstlich auf über 16 Stunden pro Tag ausgedehnt werden (Art. 14 TSchV). Die Verwendung<br />
von UV-Lampen zur Desinfektion der Stallluft bildet keinen Ersatz für das Ta-<br />
67 Im Gegensatz zu Kälbern, Schafen, Ziegen und Kaninchen dürfen Ferkel bis zum Alter von 14 Tagen weiterhin<br />
ohne Betäubung kastriert werden.
- 39 -<br />
geslicht, da das Spektrum der Wellenlänge von UV-Lampen nicht dem Spektrum des<br />
Tageslichts entspricht, bei dem eine visuelle Orientierung möglich ist.<br />
o Bei Verwendung von UV-Lampen ist darauf zu achten, dass der Abstand zwischen<br />
Lampe (unterster Teil) und Tieren (Kopf bzw. Rücken) mindestens 1,2 m beträgt. Namentlich<br />
in niedrigen Ställen müssen die Tiere durch Blenden (Abschirmplatten unten<br />
an Lampen) vor direkter Bestrahlung auf zu kurze Distanz geschützt werden.<br />
o Tageslicht ist zu fordern bei Neu- und Umbauten, bei bestehenden Bauten, wenn bereits<br />
Fenster oder Fensteröffnungen vorhanden sind oder wenn solche ohne unverhältnismässigen<br />
Aufwand geschaffen werden können.<br />
Legehennen/Hausgeflügel 800.106.05<br />
Beleuchtung<br />
o Die Beleuchtungsstärke muss tagsüber mindestens 5 Lux betragen (Art. 14 Abs. 2<br />
TSchV).<br />
o Die Lichtphase darf nicht künstlich auf über 16 Stunden ausgedehnt werden (Art. 14<br />
Abs. 3 TSchV).<br />
o Tageslicht ist zu fordern bei Neu- und Umbauten, bei bestehenden Bauten, wenn bereits<br />
Fenster oder Fensteröffnungen vorhanden sind oder wenn solche ohne unverhältnismässigen<br />
Aufwand geschaffen werden können.<br />
Einrichtungen<br />
o Es müssen genügend Fütterungs- und Tränkeeinrichtungen vorhanden sein (Art. 25<br />
Abs. 1 TSchV).<br />
o Es müssen geschützte, abgedunkelte Legenester mit Einstreu oder weicher Unterlage<br />
vorhanden sein (Art. 25 Abs. 1 lit. a TschV).<br />
o Es müssen Sitzstangen oder geeignete Lattenroste vorhanden sein (Art. 25 Abs. 1 lit. b<br />
TSchV).<br />
o Für Enten ist eine Badegelegenheit vorgeschrieben (Art. 25 Abs. 1 lit. c TSchV).<br />
o Diese Einrichtungen müssen für die Tiere leicht erreichbar sein (Art. 25 Abs. 2 TSchV).<br />
Verbotene Handlungen<br />
o Die Schnäbel dürfen nicht so stark gekürzt werden 68 , dass die Tiere nicht mehr normal<br />
fressen können (Art. 26 Abs. 1 TschV).<br />
o Das Kupieren der Schnäbel beim Hausgeflügel ist nach wie vor ohne Schmerzausschaltung<br />
erlaubt (vgl. Art. 65 Abs. 2 lit. d TschV); ebenso das Kürzen der Zehen und<br />
Sporen bei männlichen Küken von Mast- und Legehennenelternlinien (Art. 65 Abs. 2 lit.<br />
e TSchV).<br />
o Küken, die getötet werden, dürfen nicht aufeinander geschichtet werden, solange sie<br />
noch leben (Art. 26 Abs. 2 TSchV).<br />
Pferde, Ponys, Esel 800.106.06 (2)<br />
Mindestanforderungen<br />
o Ställe müssen derart gestaltet sein, dass die Pferde artgemäss abliegen, ruhen und<br />
aufstehen können (Art. 6 TSchV).<br />
o Haltungssysteme, zu denen auch die Aussenflächen gehören, müssen so gebaut und<br />
eingerichtet sein, dass die Verletzungsgefahr gering ist und die Tiere nicht entweichen<br />
können.<br />
o Haltungssysteme, in denen sich die Tiere dauernd oder überwiegend aufhalten, müssen<br />
so gross und so gestaltet sein, dass sich die Pferde artgemäss bewegen können (Art. 5<br />
Abs. 2 und 3 TSchV).<br />
68 In Intensivbetrieben entwickeln Legehennen häufig eine Verhaltensstörung und picken aufeinander herum, was<br />
bis zum Tod führen kann. Die Tiere werden aus diesem Grund „kupiert“. Mit einer glühenden Metallplatte werden<br />
die Schnäbel gekürzt. Die Nerven liegen dann offen, das gegenseitige Picken tut weh, und es schmerzt beim<br />
Fressen und Putzen.
- 40 -<br />
o Bei Gruppenhaltung müssen für einzelne Tiere Ausweich- und Rückzugsmöglichkeiten<br />
bestehen.<br />
o Für unverträgliche Tiere muss die Möglichkeit bestehen, sie von der Gruppe abzutrennen<br />
(Art. 5 Abs. 4 TSchV).<br />
o Jedes Pferd muss ungestört fressen können.<br />
o Die Mindestdeckenhöhe muss 1,5-mal die Widerristhöhe betragen. Bei der Berechnung<br />
wird vom grössten Pferd einer Haltungseinheit ausgegangen (Empfehlung des BVET:<br />
doppelte Widerristhöhe; die Verletzungsgefahr der Pferde durch Anschlagen des Kopfes<br />
soll dadurch vermindert werden).<br />
Stallböden und Einstreu<br />
o Stallböden müssen leicht gleitsicher und trocken zu halten sein. Sie müssen im Liegebereich<br />
dem Wärmebedürfnis der Tiere entsprechen (Art. 13 Abs. 1 TSchV). Stein-,<br />
Beton- oder Naturböden allein erfüllen diese Anforderungen nicht. Das Wärmebedürfnis<br />
und die Anforderung der Nässebindung müssen durch ausreichend geeignete Einstreu<br />
erfüllt werden.<br />
o Die Einstreu ist so von Kot und durchnässtem Stroh zu säubern, dass eine einwandfreie<br />
Stallluft und saubere Tiere gewährleistet sind.<br />
o Selbsttränken und Plätze, an denen Futter vorgelegt wird, sind täglich von Futterresten<br />
und anderen Verunreinigungen zu säubern.<br />
Anbindehaltung<br />
o Das Anbinden von Pferden in Ständen oder in Boxen (z. B. Anbinden von Stuten mit<br />
Fohlen) schränkt deren Bewegungsfreiheit und deren Gesichtsfeld sehr stark ein, weshalb<br />
die permanente Anbindehaltung abzulehnen ist (Art. 3 Abs. 2 TSchG, Art. 1 Abs. 3<br />
TSchV).<br />
o Als permanent gilt jede Anbindehaltung, wenn für das betreffende Pferd kein anderes<br />
Haltungssystem vorhanden ist.<br />
o Nur das kurzfristige Anbinden von Pferden ist vertretbar, so z. B. während der Futteraufnahme<br />
bei Gruppenhaltung, während Ausstellungen oder zur Übernachtung auf<br />
Wanderritten.<br />
Auslauf<br />
o Als Auslauf gilt jede umzäunte Fläche, in der Pferden die Möglichkeit zur freien Bewegung<br />
gewährt wird. Die Mindestfläche permanent zugänglicher Ausläufe errechnet sich<br />
nach der Formel: 2-mal (doppelte Widerristhöhe) 2 .<br />
o Für alle anderen Ausläufe gilt die Formel: 3-mal (doppelte Widerristhöhe) 2 .<br />
o Die Mindestfläche für Gruppenausläufe entspricht der Summe der Mindestauslaufflächen<br />
der einzelnen Pferde.<br />
o Die Gestaltung des Bodens von Ausläufen muss geringe Verletzungsgefahr und einen<br />
trittfesten Bereich (kein Einsinken über den Kronsaum hinaus) für Ausläufe, in denen<br />
sich Pferde regelmässig über mehrere Stunden aufhalten, gewährleisten. Es dürfen keine<br />
erheblichen Verunreinigungen, z. B. mit Kot oder Urin, bestehen.<br />
o Für kleine und intensiv genutzte Ausläufe ist der Boden so zu gestalten, dass er wasserabführend,<br />
trittsicher und leicht sauber zu halten ist.<br />
o Weiden und Ausläufe müssen so konstruiert sein, dass sich die Pferde möglichst nicht<br />
darin verletzen und nicht daraus entweichen können (Art. 5 Abs. 2 TSchV). Sie sind<br />
durch einen gut sichtbaren, ausbruchssicheren Zaun zu begrenzen, z. B. mit Elektrobändern<br />
oder Holzlatten.<br />
o Stacheldraht- und Knotengitterzäune sind abzulehnen, da sie zu schweren Verletzungen<br />
führen.<br />
Klimaanforderungen an Ställe<br />
o Pferdeställe müssen so gebaut, betrieben und gelüftet werden, dass ein den Tieren angepasstes<br />
Klima erreicht wird (Art. 7 Abs. 1 TSchV).<br />
o Die Stallluft muss hinsichtlich der Luftfeuchtigkeit, der Schadgas- und Staubkonzentration<br />
ungefähr der Qualität der Aussenluft entsprechen (möglichst offene Bauweise und<br />
permanent offene Fenster und Türen).<br />
o Die Stalltemperatur soll (unter Vermeidung von Extremwerten) dem Aussenklima folgen.
- 41 -<br />
o In Pferdeställen muss die Luftströmungsgeschwindigkeit so hoch sein, dass der notwendige<br />
Luftaustausch sichergestellt ist.<br />
o Viele Pferde reagieren allergisch auf die Anwesenheit von bestimmten Mikroorganismen,<br />
die sich vor allem im Heu und in der Einstreu befinden. Die betroffenen Tiere erleiden<br />
eine Schädigung der Atmungsorgane; als sichtbares Symptom zeigt sich chronischer<br />
Husten. Heu aufschütteln, Fegen und offene Heulagerung im Pferdebereich sollten<br />
vermieden werden. Es sollte nur Heu und Einstreu bester, unverschimmelter Qualität<br />
Verwendung finden.<br />
Klimaanforderungen bei Weidehaltung und Auslauf<br />
o Der Witterungsschutz muss leicht zugänglich und so geräumig sein, dass die Tiere<br />
normal stehen und liegen können; er muss so gebaut sein, dass die Verletzungsgefahr<br />
gering ist (Art. 4 TSchV).<br />
o Alle Tiere müssen gleichzeitig Platz finden.<br />
o Der Witterungsschutz muss bei grosser Hitze Schatten spenden und bei Nässeperioden<br />
von mehreren Tagen einen trockenen, windgeschützten Liegebereich gewährleisten.<br />
o Pferde dürfen insbesondere bei Kälte und Wind nicht stundenlangem Regen und<br />
Schnee ausgesetzt werden, weil ihr Fell sie unter solchen Witterungsbedingungen nicht<br />
genügend vor Nässe schützt.<br />
o Esel sollen sich mit Rücksicht auf ihre Hufe nicht tagelang auf nassem Boden aufhalten,<br />
weil das Hufhorn sonst aufgeweicht werden kann.<br />
Beleuchtung<br />
o Die Beleuchtungsstärke muss tagsüber mindestens 15 Lux betragen (Art. 14 TSchV).<br />
o Die Lichtphase darf nicht künstlich auf über 16 Stunden ausgedehnt werden (Art. 14<br />
Abs. 3 TSchV).<br />
o Tageslicht ist zu fordern bei Neu- und Umbauten, bei bestehenden Bauten, wenn bereits<br />
Fenster oder Fensteröffnungen vorhanden sind oder wenn solche ohne unverhältnismässigen<br />
Aufwand geschaffen werden können.<br />
Futter und Wasser<br />
o Wer ein Pferd hält, muss es angemessen, d. h. gemäss dem Stand der Erfahrung und<br />
den Erkenntnissen der Physiologie, der Verhaltenskunde und der Hygiene seinen Bedürfnissen<br />
entsprechend ernähren (Art. 3 Abs. 1 TSchG; Art. 1 Abs. 2 TSchV).<br />
o Futter und Wasser müssen stets in unbedenklichem Zustand verabreicht werden.<br />
o Pferde sind regelmässig und ausreichend mit geeignetem Futter und mit Wasser zu<br />
versorgen (Art. 2 Abs.1 TSchV).<br />
o Eine ungestörte Futteraufnahme ist zu gewährleisten.<br />
o Pferde, die nicht während mind. 16 Stunden täglich Zugang zu Raufutter oder Gras haben,<br />
müssen mind. dreimal täglich mit Raufutter gefüttert werden.<br />
o Pferde müssen mehrmals täglich Gelegenheit haben, ihren Durst zu löschen. Der Wasserbedarf<br />
beträgt pro Tag und Pferd 20 - 60 Liter.<br />
o Funktionstüchtigkeit und Sauberkeit von Selbsttränken bzw. anderen Wasserbehältern<br />
sind täglich zu überprüfen und allfällige Mängel unverzüglich zu beheben (Art. 3 Abs. 2<br />
TSchV).<br />
Pflege<br />
o Die Pflege muss haltungsbedingte Krankheiten und Verletzungen verhindern sowie das<br />
arteigene Pflegeverhalten der Tiere ersetzen, soweit dieses durch die Haltung eingeschränkt<br />
und für die Gesundheit erforderlich ist (Art. 3 Abs. 1 TSchV).<br />
o Wo sich Pferde nicht selber durch Scheuern und Wälzen oder gegenseitiges Fellkraulen<br />
pflegen können, hat der Mensch Pflegehandlungen entsprechend der Haltung und Nutzung<br />
vorzunehmen.
- 42 -<br />
Verbotene Handlungen<br />
o Das Verändern der natürlichen Hufstellung, das Verwenden schädlicher Hufbeschläge<br />
und das Anbringen von Gewichten im Hufbereich bei Pferden ist verboten (Art. 66 Abs.<br />
1 lit. e TSchV) 69 .<br />
Sozialkontakt<br />
o Das Pferd ist ein Herdentier mit ausgeprägtem Sozialverhalten und fester Rangordnung.<br />
Damit es ein normales Sozialverhalten ausbilden kann, muss es zusammen mit Artgenossen<br />
aufwachsen. Die Haltung eines einzelnen Pferdes ist als nicht artgerecht abzulehnen.<br />
Sie ist nur befristet zu tolerieren. Ein Mangel an Artgenossen muss durch Ersatzmassnahmen<br />
gemindert werden (Gesellschaft von Rindern oder Ziegen, besonders<br />
intensive Zuwendung der Betreuungsperson) und eine Haltungsform, die dem Pferd das<br />
ausgiebige Wahrnehmen seines Umfeldes gewährleistet (Weidehaltung oder Aussenbox<br />
mit permanent zugänglichem Auslauf).<br />
o Für Saugfohlen ist es wünschenswert, dass sie von Geburt an in einer Gruppe aufwachsen,<br />
der andere Fohlen und erwachsene Pferde angehören.<br />
Schafe 800.106.09 (2)<br />
Bauliche Anforderungen an Schafställe<br />
o Eine gut funktionierende Gruppenhaltung benötigt für alle Tiere genügend Platz im Liege-<br />
und im Fressbereich.<br />
o Anbinde- sowie Einzelhaltung sind abzulehnen.<br />
o Die festgelegten Abmessungen und Flächen dürfen nicht unterschritten werden.<br />
o Bei ganzjähriger Laufstallhaltung ist ein permanent zugänglicher Laufhof zu empfehlen.<br />
o Stallböden müssen leicht gleitsicher und trocken zu halten sein. Sie müssen im Liegebereich<br />
dem Wärmebedürfnis der Tiere genügen (Art. 13 Abs. 1 TSchV).<br />
o Spalten- und Lochböden müssen der Grösse und dem Gewicht der Tiere angepasst<br />
sein. Spaltenböden müssen plan und die einzelnen Balken unverschiebbar verlegt sein<br />
(Art. 13 Abs. 2 TSchV).<br />
Fütterung, Tränke<br />
o Tiere sind regelmässig und ausreichend mit geeignetem Futter und, soweit nötig, mit<br />
Wasser zu versorgen. Auch bei Gruppenhaltung muss dafür gesorgt werden, dass jedes<br />
Tier genügend Futter und Wasser erhält (Art. 2 Abs. 1 TSchV).<br />
o Schafe müssen grundsätzlich täglich Zugang zu Wasser haben.<br />
o Bei Weidehaltung im Gehege muss die Gruppengrösse dem Futterangebot angepasst<br />
werden, oder es muss geeignetes zusätzliches Futter verabreicht werden. Auch weidende<br />
Schafe benötigen täglich Wasser.<br />
o Lämmern ist täglich frisches Raufutter zur freien Aufnahme zu verabreichen.<br />
Pflege<br />
o Die Pflege muss haltungsbedingte Krankheiten und Verletzungen verhindern sowie das<br />
arteigene Pflegeverhalten der Tiere ersetzen, soweit dieses durch die Haltung eingeschränkt<br />
und für die Gesundheit erforderlich ist (Art. 3 Abs. 1 TSchV).<br />
o Zur Pflege gehören die regelmässige, fachgerechte Klauenpflege (Klauenfäule vorbeugen),<br />
die Hautpflege (Räudebäder), die jährliche Wollschur und die regelmässige Entwurmung.<br />
o Der Tierhalter muss das Befinden der Tiere sowie die Einrichtungen genügend oft überprüfen.<br />
Er muss Mängel an den Einrichtungen, die das Befinden der Tiere beeinträchtigen,<br />
unverzüglich beheben oder aber geeignete Massnahmen zum Schutz der Tiere<br />
treffen (Art. 3 Abs. 2 TSchV).<br />
o Kranke oder verletzte Tiere muss der Tierhalter unverzüglich ihrem Zustand entsprechend<br />
unterbringen, pflegen, behandeln oder aber töten (Art. 3 Abs. 3 TSchV).<br />
69 Nicht ausdrücklich verboten aber aus tierschützerischer Sicht abzulehnen ist das Clipping: Tasthaare (Vibrissen)<br />
um Augen, Nüstern und Maul dienen der Sinneswahrnehmung in dem Bereich, der durch die Augen nicht kontrollierbar<br />
ist. Durch das Entfernen der Tasthaare („Clipping“) wird das Pferd dieser Sinneswahrnehmung beraubt.
- 43 -<br />
o Bei der Weidehaltung muss bei extremer Witterung für alle Tiere ein geeigneter natürlicher<br />
oder künstlicher Unterstand zur Verfügung stehen. Dieser soll bei grosser Hitze<br />
genügend Schatten oder bei langer, kalter Regenzeit einen trockenen, windgeschützten<br />
Liegebereich bieten.<br />
o Frisch geschorene Schafe sind vor Kälte und starker Sonneneinstrahlung zu schützen.<br />
Eingriffe<br />
o Fachkundige Personen dürfen folgende Eingriffe ohne Schmerzausschaltung der Tiere<br />
vornehmen (Art. 65 Abs. 2 TSchV): Kürzen des Schwanzes bei Lämmern, bis zum Alter<br />
von 7 Tagen; der Schwanzstummel muss After und Zucht bedecken 70 .<br />
o Sind die Tiere älter als oben angegeben, müssen die Eingriffe unter Schmerzausschaltung<br />
von einem Tierarzt durchgeführt werden.<br />
o Das Entfernen des Hornansatzes ist ein schmerzhafter Eingriff, der eine Betäubung<br />
oder lokale Schmerzausschaltung erfordert.<br />
o Ätzstifte und -Pasten sowie Heissluftgeräte eignen sich nicht für das Entfernen des<br />
Hornansatzes.<br />
Stallklima, Beleuchtung<br />
o Räume, in denen Tiere gehalten werden, müssen so gebaut, betrieben und gelüftet<br />
werden, dass ein den Tieren angepasstes Klima erreicht wird (Art. 7 Abs. 1 TSchV).<br />
o Bei geschlossenen Räumen mit künstlicher Lüftung muss die Frischluftzufuhr auch bei<br />
Ausfall der Anlage gesichert sein (Art. 7 Abs. 2 TSchV).<br />
o Direkt nach der Schur und wenn nasse, frisch geborene Lämmer vorhanden sind, muss<br />
die Stalltemperatur mindestens 10 °C betragen.<br />
o Das Einfrieren der Tränkeeinrichtung muss verhindert werden.<br />
o Haustiere dürfen nicht dauernd im Dunkeln gehalten werden (Art. 14 TSchV).<br />
o Die Beleuchtungsstärke muss tagsüber mind. 15 Lux betragen (Art. 14 Abs. 2 TSchV).<br />
o Tageslicht ist zu fordern bei Neu- und Umbauten, bei bestehenden Bauten, wenn bereits<br />
Fenster oder Fensteröffnungen vorhanden sind oder wenn solche ohne unverhältnismässigen<br />
Aufwand geschaffen werden können.<br />
Im Kanton St. Gallen besteht zudem eine Weisung des Veterinäramtes über das Halten<br />
von Schafen während der Winterzeit.<br />
Ziegen 800.106.10 (2)<br />
Bewegungsmöglichkeit<br />
o Tiere dürfen nicht dauernd angebunden gehalten werden (Art. 1 Abs. 3 TSchV).<br />
o Bei ganzjähriger Laufstallhaltung ist ein permanent zugänglicher Laufhof zu empfehlen.<br />
o Für kranke oder gebärende Tiere sowie einzeln gehaltene Böcke soll ein abgetrennter<br />
Bereich mit Sichtkontakt zu Artgenossen zur Verfügung stehen.<br />
Tiefstreu, Stallböden, Liegenischen<br />
o Das Tiefstreuverfahren ist verbreitet und bei guter Wartung als geeignete Haltungsart<br />
für Ziegen zu bezeichnen.<br />
o Der Liegebereich soll mit ausreichender und geeigneter Einstreu versehen sein.<br />
o Der genügenden Abnützung des Klauenhorns ist besondere Beachtung zu schenken.<br />
o Stallböden müssen leicht gleitsicher und trocken zu halten sein. Sie müssen im Liegebereich<br />
dem Wärmebedürfnis der Tiere genügen (Art. 13 Abs. 1 TSchV).<br />
o Spalten- und Lochböden müssen der Grösse und dem Gewicht der Tiere angepasst<br />
sein. Spaltenböden müssen plan und die einzelnen Balken unverschiebbar verlegt sein<br />
(Art. 13 Abs. 2 TSchV).<br />
70 Die Kastration ohne Betäubung ist seit dem 1.9.2001 nicht mehr erlaubt.
- 44 -<br />
Fütterung, Tränke<br />
o Tiere sind regelmässig und ausreichend mit geeignetem Futter und, soweit nötig, mit<br />
Wasser zu versorgen. Auch bei Gruppenhaltung muss dafür gesorgt werden, dass jedes<br />
Tier genügend Futter und Wasser erhält (Art. 2 Abs. 1 TSchV).<br />
o Ziegen müssen grundsätzlich täglich Zugang zu Wasser haben.<br />
o Über 2 Wochen alten Gitzi ist täglich frisches Raufutter zur freien Aufnahme zu verabreichen.<br />
Pflege<br />
o Die Pflege muss haltungsbedingte Krankheiten und Verletzungen verhindern sowie das<br />
arteigene Pflegeverhalten der Tiere ersetzen, soweit dieses durch die Haltung eingeschränkt<br />
und für die Gesundheit erforderlich ist (Art. 3 Abs. 1 TSchV).<br />
o Zur Pflege gehören die regelmässige, fachgerechte Klauenpflege, die Hautpflege und<br />
Fellpflege und die regelmässige Entwurmung.<br />
o Der Tierhalter muss das Befinden der Tiere sowie die Einrichtungen genügend oft überprüfen.<br />
Er muss Mängel an den Einrichtungen, die das Befinden der Tiere beeinträchtigen,<br />
unverzüglich beheben oder aber geeignete Massnahmen zum Schutz der Tiere<br />
treffen (Art. 3 Abs. 2 TSchV).<br />
o Kranke oder verletzte Tiere muss der Tierhalter unverzüglich ihrem Zustand entsprechend<br />
unterbringen, pflegen und behandeln oder aber töten (Art. 3 Abs. 3 TSchV).<br />
o Bei der Weidehaltung muss bei extremer Witterung für alle Tiere ein geeigneter natürlicher<br />
oder künstlicher Unterstand zur Verfügung stehen. Dieser soll bei grosser Hitze<br />
genügend Schatten oder bei langer, kalter Regenzeit einen trockenen, windgeschützten<br />
Liegebereich bieten.<br />
Eingriffe<br />
o Das Entfernen des Hornansatzes ist ein schmerzhafter Eingriff, der eine Betäubung<br />
oder lokale Schmerzausschaltung erfordert.<br />
o Kastration ohne Betäubung ist seit dem1.9.2001 nicht mehr erlaubt.<br />
o Ätzstifte und -Pasten sowie Heissluftgeräte eignen sich nicht für das Entfernen des<br />
Hornansatzes.<br />
Stallklima, Beleuchtung<br />
o Räume, in denen Tiere gehalten werden, müssen so gebaut, betrieben und gelüftet<br />
werden, dass ein den Tieren angepasstes Klima erreicht wird (Art. 7 Abs. 1 TSchV).<br />
o Für adulte Tiere und Jungtiere genügen Temperaturen von 5 - 15 °C.<br />
o Bei geschlossenen Räumen mit künstlicher Lüftung muss die Frischluftzufuhr auch bei<br />
Ausfall der Anlage gesichert sein (Art. 7 Abs. 2 TSchV).<br />
o Haustiere dürfen nicht dauernd im Dunkeln gehalten werden (Art. 14 TSchV).<br />
o Die Beleuchtungsstärke muss tagsüber mindestens 15 Lux betragen (Art. 14 Abs. 2<br />
TSchV).<br />
o Tageslicht ist zu fordern bei Neu- und Umbauten, bei bestehenden Bauten, wenn bereits<br />
Fenster oder Fensteröffnungen vorhanden sind oder wenn solche ohne unverhältnismässigen<br />
Aufwand geschaffen werden können.<br />
Kaninchen BVET-Informationsblatt<br />
o Tiere sind so zu halten, dass ihre Körperfunktionen und ihr Verhalten nicht gestört werden<br />
und ihre Anpassungsfähigkeit nicht überfordert wird (Art. 1 Abs. 1 TSchV).<br />
o Beschäftigungsmöglichkeiten sind zwingend vorgeschrieben (Art. 24a Abs. 1 TSchV:<br />
täglich grob strukturiertes Futter wie Heu oder Stroh sowie ständig Objekte zum Benagen).<br />
o Ausreichende Flächen, die die arttypischen Streckbewegungen und Fortbewegungsweisen<br />
(z. B. hoppeln, rennen, Sprünge), insbesondere auch der Jungtiere, zulassen.<br />
(Art. 5 Abs. 3 und Art. 24b TSchV; Mindestabmessungen gem. Tabelle 141/142 zur<br />
TSchV. Bei vorbestehenden Käfigen müssen die genannten Anforderungen spätestens<br />
am 31.12.2001 erfüllt werden!)
- 45 -<br />
o Ausreichende Raumhöhen, die „Männchen-Machen“ und Sprünge ermöglichen (Art. 5<br />
Abs. 3 und Art. 24b TSchV).<br />
o Strukturierung des Raumes in Funktionsbereiche (Ruhe-, Fress-, Rückzugsbereich (Art.<br />
24b TSchV). Käfige müssen mit einem abgedunkelten Bereich ausgestattet sein, in den<br />
sich die Tiere zurückziehen können (Art. 24b Abs. 1 lit. c TSchV).<br />
o Käfige ohne Einstreu dürfen nur in klimatisierten Räumen verwendet werden (Art. 24b<br />
Abs. 2 TSchV).<br />
o Gehege oder Käfige für hochträchtige Zibben müssen mit Nestkammern ausgestattet<br />
sein. Die Tiere müssen die Nestkammern mit Stroh oder anderem geeigneten Nestmaterial<br />
auspolstern können (Art. 24b Abs. 3 TschV).<br />
o Zibben müssen sich von ihren Jungen in ein anderes Abteil oder auf eine erhöhte Fläche<br />
zurückziehen können (Art. 24b Abs. 3 Satz 3 TSchV).<br />
o Abwechslungsreiche Nahrung und Beschäftigungsobjekte, die insbesondere auch zum<br />
Nagen geeignet sind (Art. 2 Abs. 2 und Art. 24a TSchV).<br />
o Artgenossen, die das Leben in Gruppen oder Paaren erlauben. Jungtiere dürfen in den<br />
ersten 8 Wochen in der Regel nicht einzeln gehalten werden (Art. 24a Abs. 2 TSchV).<br />
o Kastration ohne Betäubung ist seit dem 1.9.2001 nicht mehr erlaubt.<br />
Hunde 800.117.02 (1) Umgang mit Hunden<br />
800.120.01 Kupieren von Hunden<br />
Hundehaltung<br />
o Hunde, die in Räumen gehalten werden, müssen sich täglich entsprechend ihrem Bedürfnis<br />
bewegen können. Wenn möglich sollen sie Auslauf im Freien haben (Art. 31<br />
Abs. 1 TSchV).<br />
o Hunde, die angebunden gehalten werden, müssen sich in einem Bereich von wenigstens<br />
20 m 2 bewegen können (Art. 31 Abs. 2 TSchV).<br />
o Für Hunde, die im Freien gehalten werden, muss eine Unterkunft vorhanden sein (Art.<br />
31 Abs. 3 TSchV).<br />
o Die Unterkunft muss trocken und gegen Kälte isoliert sein.<br />
o Zum Ziehen dürfen nur geeignete Hunde verwendet werden. Ungeeignet sind insbesondere<br />
kranke, hochträchtige oder säugende Tiere (Art. 32 Abs. 1 TSchV).<br />
Verbotene Handlungen<br />
o Beim Umgang mit Hunden sind übermässige Härte und Strafschüsse sowie die Verwendung<br />
von Stachelhalsbändern verboten (Art. 34 Abs. 1 TSchV).<br />
o Hilfsmittel dürfen nicht derart verwendet werden, dass dem Tier Verletzungen oder erhebliche<br />
Schmerzen zugefügt werden oder dass es stark gereizt oder in schwere Angst<br />
versetzt wird (Art. 34 Abs. 2 TSchV).<br />
o Unter den Begriff Umgang fallen sämtliche Interaktionen zwischen Menschen und Hunden<br />
(Erziehungsanweisungen, Ausbildung, Einsatz im Sport und für Arbeit, Abwehr von<br />
Hunden usw.).<br />
o Korrekturmassnahmen sind manchmal erforderlich. Grundsätzlich nicht angemessen<br />
sind jedoch Schläge mit einem harten Gegenstand (z. B. Karabinerhaken, Stock, Peitsche<br />
oder Kette), zielloses Schlagen oder Treten.<br />
o Übermässig sind physische Einwirkungen in der Regel, wenn ihr Ausmass nicht in Bezug<br />
zur Situation und/oder zur individuellen Empfindlichkeit des Hundes steht, sie nicht<br />
in direktem Zusammenhang mit dem zu korrigierenden Fehlverhalten stehen oder sie in<br />
Situationen erfolgen, die keiner Korrektur bedürfen.<br />
o Unter starken Reizungen sind alle Massnahmen zu verstehen, die einen Aggressionsaufbau<br />
beim Tier bewirken sollen. (Das Tier wird bedrängt oder bedroht und in eine Situation<br />
gebracht, in der es nicht ausweichen kann; z. B: Verbringen in eine Kiste und<br />
darauf schlagen; Reizen des kurz angebundenen Hundes mit dem Schutzärmel, sodass<br />
der Hund weder fassen noch ausweichen kann; Reizen des Hundes durch Berühren mit<br />
Gegenständen in engem Raum oder an kurzer Leine.)<br />
o Der Einsatz von Geräten, die elektrisieren, akustische Signale aussenden oder mittels<br />
chemischer Stoffe wirken, ist verboten; ausgenommen sind Dressurpfeifen und der<br />
fachgerechte Einsatz von Umzäunungssystemen (Art. 34 Abs. 3 TSchV).
- 46 -<br />
o Auf Gesuch hin kann die kantonale Behörde Personen, die sich über die notwendigen<br />
Fähigkeiten ausweisen, die Verwendung von Geräten nach Abs. 3 ausnahmsweise zu<br />
therapeutischen Zwecken bewilligen (Art. 34 Abs. 4 TSchV). Der Einsatz darf nur ausnahmsweise<br />
bewilligt werden. Die Bewilligungspraxis ist sehr restriktiv zu handhaben.<br />
Die notwendigen Fähigkeiten sind durch Bestehen eines speziellen Tests auszuweisen.<br />
Alle Bewilligungen sind aus administrativen Gründen zu befristen.<br />
o Hunde und Katzen dürfen gemäss Art. 65 Abs. 2 lit. f TSchV seit 1.9.2001 nicht mehr<br />
ohne Schmerzausschaltung tätowiert werden.<br />
Kupieren von Hunden<br />
o Das Kupieren von Hundeohren ist verboten (Art. 22 Abs. 2 lit. g TSchG).<br />
o Das Kupieren der Rute und operative Eingriffe zur Erzeugung von Kippohren sind verboten<br />
(Art. 66 Abs. 1 lit. h TSchV).<br />
o Das Anpreisen, Verkaufen oder Ausstellen von Hunden mit kupierten Ohren oder Ruten,<br />
sofern diese den Eingriff unter Verletzung der schweizerischen Tierschutzbestimmungen<br />
erlitten haben oder unter Verletzung der schweizerischen Tierschutzbestimmungen<br />
eingeführt worden sind, ist verboten (Art. 66 Abs. 1 lit. i TSchV).<br />
o Die Ausfuhr von Tieren zur Vornahme von verbotenen Handlungen gem. Art. 22 Abs. 2<br />
lit. g TSchG und Art. 66 Abs. 1 lit. h TSchV ist verboten (Art. 78 Abs. 1 EDAV; VO über<br />
die Ein-, Durch- und Ausfuhr von Tieren und Tierprodukten, SR 916.443.11).<br />
o Tiere, an denen verbotene Handlungen nach Art. 78 Abs. 1 EDAV vorgenommen worden<br />
sind, dürfen nicht eingeführt werden, wenn sie eigens zur Vornahme dieser verbotenen<br />
Handlungen aus der Schweiz ausgeführt worden sind (Art. 78 Abs. 2 EDAV).<br />
o Die Einfuhr von Hunden mit kupierten Ohren oder Ruten ist verboten, wenn die Tiere<br />
weniger als 5 Monate alt sind. Vom Einfuhrverbot ausgenommen sind junge Hunde<br />
ausländischer Halter, die für Ferien oder andere Kurzaufenthalte vorübergehend in die<br />
Schweiz kommen, sowie Einfuhren als Umzugsgut.<br />
o In der Schweiz geborene Hunde, die nach Inkrafttreten des schweizerischen Kupierverbotes<br />
(Ohren: 1.7.1981; Rute 1.7.1997) kupiert worden sind, dürfen nicht an<br />
Hundeausstellungen vorgeführt werden.<br />
o In die Schweiz importierte, kupierte Hunde dürfen nicht ausgestellt werden, wenn sie<br />
zum Zeitpunkt der Einfuhr jünger als 5 Monate waren.<br />
o Stossend ist, dass ausländische Hundehalter ihre kupierten Hunde, unabhängig davon,<br />
wie alt die Tiere sind, an inländischen Ausstellungen immer noch vorführen dürfen. Es<br />
läge an den Administrativbehörden, im Rahmen der Bewilligung von Ausstellungen entsprechende<br />
Auflagen zu machen.<br />
Wildtiere 71 800.109.07 sicherheitspolizeiliche Vorschriften<br />
o Verschiedene Wildtiere dürfen nur mit Bewilligung, teilweise nach Einholung eines Gutachtens,<br />
gehalten werden (Art. 6 Abs. 2 TSchG i.V.m. Art. 39f. TSchV).<br />
o Die Gefährdung von allfälligem Publikum muss nach Möglichkeit ausgeschlossen werden.<br />
Greifvögel 800.111.12 falknerische Haltung<br />
o Greifvögel dürfen nur mit Bewilligung gehalten werden (Art. 6 Abs. 2 TSchG i. V. m. Art.<br />
39 lit. c TSchV).<br />
o Die falknerische Haltung von Greifvögeln ist nur Personen zu bewilligen, die sich über<br />
eine jagdpolizeiliche Bewilligung zur Ausübung der Beizjagd ausweisen können.<br />
71 Die Bestimmungen über die Wildtierhaltung wurden in der Revision der TSchV den Erfahrungen beim Vollzug<br />
und den neuen Erkenntnissen aus der Praxis angepasst. Wesentlich erweitert wurden insbesondere die Mindestanforderungen<br />
bezüglich qualitativer Elemente, welche geeignet sind, beispielsweise die Beschäftigung<br />
und/oder das Sozialverhalten zu fördern. Dazu gehören Strukturen, welche zur Erkundung/Futtersuche anregen<br />
oder Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten bieten. Die neuen Bestimmungen sind am 1.9.2001 in Kraft getreten.<br />
Für bestehende Wildtierhaltungen gelten gestaffelte Übergangsfristen bis Ende August 2002/2004/2006 und<br />
2011.
- 47 -<br />
o Die falknerische Haltung von Greifvögeln ist in Schaubetrieben nicht zu bewilligen, da<br />
sich die Vögel bei Beunruhigung durch das Publikum die Beine an der Fessel verletzen<br />
können.<br />
o An der Fessel gehaltene Vögel sollen ausser in der Mauser täglich Gelegenheit zum<br />
Freiflug haben.<br />
o Bei Haltung in Flugdrahtanlagen können die Freiflugintervalle grösser sein.<br />
o Die Geschühriemen sollen aus weichem Leder bestehen.<br />
Wachteln 800.111.15 (2)<br />
o Das gewerbsmässige Halten von Wachteln zur Eier- und Fleischgewinnung bedarf einer<br />
kantonalen Bewilligung (Art. 6 Abs. 1 TSchG i. V. m. Art. 38 Abs. 1 lit. b TSchV).<br />
o In der Bewilligung werden die Gehegegrösse, die zulässige Belegdichte, die Mindestzahl<br />
der Tierpfleger/innen mit Fähigkeitsausweis und die Verfahren für das Betäuben<br />
und Töten der Tiere festgelegt.<br />
o Zudem kann die Bewilligung Fütterung, Pflege und Unterkunft näher regeln sowie Bedingungen<br />
und Auflagen bestimmen (Art. 43 Abs. 4 TSchV).<br />
o Die kantonale Behörde kann ein Praktikum in einem Wachtelbetrieb verlangen.<br />
o Als gewerbsmässige Haltung gilt das Halten von Wachteln zur regelmässigen Abgabe<br />
von Fleisch oder Eiern gegen Entgelt.<br />
o Wachteln sind in strukturierten Gehegen zu halten.<br />
o Die herkömmliche Käfighaltung auf Gitterboden mit einem Flächenangebot von ca.<br />
100 cm 2 pro Tier ist nicht tiergerecht und nicht mehr erlaubt.<br />
o Alle Gehege für Wachteln müssen mind. 5000 cm 2 begehbare Fläche aufweisen, wobei<br />
jedem Tier ab einem Alter von 6 Wochen mindestens 450 cm 2 zur Verfügung stehen<br />
müssen.<br />
o Damit eine ausreichende Strukturierung des Geheges möglich ist, muss das Gehege<br />
mindestens 40 cm hoch sein.<br />
o Der Gitteranteil des Bodens darf maximal 50% betragen.<br />
o Zur tierschutzkonformen Einrichtung eines Wachtelgeheges gehören Futter- und Tränkevorrichtungen,<br />
Rückzugsmöglichkeiten, Staubbademöglichkeit und für die Legehennen<br />
die Möglichkeit zu einer ungestörten Eiablage.<br />
o Falls Nippeltränken eingesetzt werden, müssen mind. 2 Tränken pro Gehege vorhanden<br />
sein, damit die Wasserversorgung auch dann sichergestellt ist, wenn ein Nippel<br />
verstopft ist.<br />
o Bei Neu- und Umbauten muss der Wachtelstall durch natürliches Tageslicht beleuchtet<br />
sein. Die Beleuchtungsstärke muss im Bereich der Tiere mind. 15 Lux betragen.<br />
o Die Lichtphase darf nicht künstlich auf über 16 Stunden pro Tag ausgedehnt werden.<br />
o Küken muss in der ersten Lebenswoche (durch Wärmelampe oder -platte) eine Temperatur<br />
von 35 - 37 °C gewährleistet werden.<br />
o Die Staubbelastung im Wachtelstall muss durch gute Belüftung und regelmässige Reinigung<br />
tief gehalten werden.<br />
o Mindestens die Hälfte der verfügbaren Fläche ist mit geeignetem Material einzustreuen<br />
(z. B. Spreu, Sägemehl). Die Einstreu muss durch geeignete Massnahmen trocken und<br />
sauber gehalten werden.<br />
o Unverträgliche Tiere, erkennbar am Auftreten schwerer Verletzungen, dürfen nicht in<br />
der gleichen Gruppe gehalten werden.<br />
o Die Tiere sind fachgerecht zu töten, z. B. mittels Dekapitation. Als Methoden für eine<br />
allfällige Betäubung geeignet sind Elektrizität oder ein stumpfer, kräftiger Schlag auf den<br />
Kopf (Art. 64f und 64g TSchV).<br />
o Das gewerbliche Schlachten von Wachteln muss in bewilligten Schlachtanlagen erfolgen;<br />
davon ausgenommen sind die Schlachtungen zum Eigengebrauch und gelegentliche<br />
Schlachtungen (Art. 4 Abs. 1 lit. b und Art. 15 FHyV, Fleischhygieneverordnung, SR<br />
817.190).
Papageien 800.111.20<br />
- 48 -<br />
o Das Halten von Papageien und Sittichen bedarf grundsätzlich keiner Bewilligung. Für<br />
die Haltung von grossen Aras und Kakadus durch Privatpersonen ist seit dem 1.9.2001<br />
eine Bewilligung erforderlich. Die Halter solcher Tiere haben sich bis August 2002 bei<br />
der zuständigen kantonalen Stelle anzumelden.<br />
o Bei Papageien, die als Futterspezialisten bekannt sind, ist auf die nötigen Vitamingaben<br />
via Trinkwasser zu achten.<br />
o In Gefangenschaft muss allen Papageienarten Sand angeboten werden, je nach Art am<br />
Boden oder über Früchte gestreut. Sie decken damit ihren Bedarf an Mineralstoffen und<br />
Spurenelementen und zerreiben mit den Sandkörnern in ihrem Muskelmagen das Futter.<br />
o Wellensittiche, Nymphensittiche und Agaporniden brauchen für ihr Wohlbefinden täglich<br />
Gelegenheit zum Freiflug oder eine Voliere, die ihnen zumindest kurze Flüge ermöglicht.<br />
o Für die Fussmotorik und gegen Langeweile sind verschieden dicke Äste mit Rinde zum<br />
Knabbern und Klettern wichtig. Frische Äste sollen von ungespritzten Obstbäumen<br />
stammen und auch Blätter und Knospen enthalten.<br />
o Zur Käfigausstattung gehört die täglich neue Einstreu von Sand.<br />
o Einzelhaltung von Papageien und Sittichen ist zwar nicht verboten, jedoch nicht artgerecht<br />
da diese Tiere in Freiheit gesellig leben.<br />
o Die dauernde Kettenhaltung auf Sitzstangen ist verboten.<br />
o Das operative Zerstören der Stimmorgane ist in jedem Fall verboten (Art. 22 TSchG).<br />
Reptilien 800.112.01 Bewilligungsverfahren<br />
o Bestimmte Reptilien dürfen nur mit Bewilligung gehalten werden (Art. 6 Abs. 2 TSchG i.<br />
V. m. Art. 39 lit. c TSchV).<br />
o Seit dem 1.9.2001 bewilligungspflichtig ist die Haltung von grossen Leguanen. Die Halter<br />
solcher Tiere müssen sich bis August 2002 bei den zuständigen kantonalen Stellen<br />
anmelden.<br />
o Einheimische Reptilien dürfen nicht gehalten werden, da sie nach Art. 20 Anhang 3<br />
NHG geschützt sind.<br />
Chamäleons 800.112.11 Bewilligungsverfahren<br />
o Chamäleons dürfen grundsätzlich nur mit Bewilligung und aufgrund eines Fachgutachtens<br />
gehalten werden (Art. 6 Abs. 2 TSchG i.V.m. Art. 40 lit. c TSchV).<br />
o Für die Art Chamaeleo calyptratus wird laut TSchV inskünftig kein Fachgutachten mehr<br />
nötig sein (Bewilligungspflicht bleibt bestehen).<br />
Landschildkröten 800.112.21 artgerechte Überwinterung<br />
o Winterruhe während der kalten Jahreszeit an einem frostfreien Raum<br />
o Was als artgerechte Überwinterung anzusehen ist, umschreibt das Merkblatt des BVET.<br />
Riesen- und Sporenschildkröten 800.112.22<br />
o Sie dürfen nur mit Bewilligung gehalten werden (Art. 6 Abs. 2 TSchG i.V.m. Art. 39 lit. c<br />
TSchV).<br />
o Minimaltemperatur 15 °C (im Freiland kurzfristige tiefere Temperatur tolerierbar)<br />
o Terrarium: Bodentemperatur min. 23 °C<br />
o Hohe Lichtansprüche, tägliche Beleuchtungsdauer muss 12 Stunden betragen.<br />
o UV-Bestrahlung im Frühling, Herbst und Winter
- 49 -<br />
o im Sommer ein ausreichend grosses Freigehege mit ausreichender Badegelegenheit<br />
und Schattenplätzen<br />
o Futter jeden 2. Tag, Jungtiere häufiger<br />
Zirkustiere 800.109.31<br />
o Anhang 2 TSchV legt verbindliche Mindestanforderungen für das Halten von Wildtieren<br />
fest. Auch Gehege für Zirkustiere, die häufig in der Manege arbeiten, müssen diesen<br />
Mindestanforderungen nicht voll entsprechen 72 .<br />
4.4.2 Vorschriftswidrige Beförderung 73 (Art. 29 Abs. 1 lit. b TSchG)<br />
Verladen und Beförderung von Tieren bei Strassen-, Eisenbahn-, Schiffs- und Lufttransporten<br />
sind in der Regel mit erheblichen körperlichen Anstrengungen des Tieres verbunden.<br />
Häufig zeigt sich ein gestörtes Sozialverhalten mit erhöhter innerartlicher Aggression,<br />
welche Ursache von Verletzungen und Todesfällen sein kann. Daher sind Tiere so zu befördern,<br />
dass sie weder leiden noch Schaden nehmen. Die entsprechenden Detailvorschriften<br />
befinden sich in Art. 52 - 55 TSchV über Verantwortlichkeiten, Betreuung der Tiere<br />
und über Transportmittel und -behälter sowie in den einschlägigen Bestimmungen über<br />
Eisenbahn-, Luft-, Strassen- und Postverkehr.<br />
o Die Tiere sind schonend zu treiben. Treibhilfen dürfen nur eingesetzt werden, wenn das<br />
getriebene Tier ausweichen kann (Art. 64e Abs. 1 TSchV).<br />
o Treibgänge müssen ein schonendes Treiben ermöglichen, sie müssen gleitsichere Böden<br />
aufweisen, dürfen keine keilförmigen Verengungen und Teile aufweisen, an denen<br />
sich die Tiere verletzen können (Art. 64e Abs. 3 TSchV).<br />
o In Einzeltreibgängen dürfen Tiere nicht auf andere aufspringen können, sie müssen<br />
möglichst kurz und gerade sein und dürfen in der Laufrichtung kein Gefälle aufweisen,<br />
die Tiere müssen gegebenenfalls seitlich befreit werden können. (Art. 64e Abs. 4 und 5<br />
TSchV).<br />
o Der Einsatz von Elektrotreibern ist auf das absolut Notwendige zu beschränken (Art.<br />
64e Abs. 2 TSchV).<br />
o Tiere sind so zu befördern, dass sie weder leiden noch Schaden nehmen (Art. 10<br />
TSchG).<br />
o Nicht gehfähige Tiere dürfen nicht transportiert werden. Sie müssen an Ort und Stelle<br />
betäubt und entblutet werden (vgl. Art. 64c Abs. 6 TSchV).<br />
o Kranke, verletzte und geschwächte Tiere dürfen nur unter besonderen Vorsichtsmassnahmen<br />
transportiert werden (Art. 53 Abs. 1 TSchV).<br />
o Können die Tiere nach ihrer Ankunft in der Schlachtanlage nicht ohne Verzug ausgeladen<br />
werden, sind die Fahrzeuge bei hohen Temperaturen oder schwülem Wetter ausreichend<br />
zu belüften (Art. 64c Abs. 5 TSchV).<br />
o Die Mindestladeflächen für die Beförderung von Nutztieren ergeben sich aus Anhang 4<br />
der Tierschutzverordnung.<br />
o Grenzüberschreitend ist das Europäische Übereinkommen über den Schutz von Tieren<br />
auf internationalen Transporten vom 13. Dezember 1968 (SR 0.452) von Bedeutung,<br />
welches im Wesentlichen mit der Tierschutzverordnung übereinstimmt und nur in wenigen<br />
Punkten über diese hinausgeht.<br />
72 Es ist absolut stossend, dass auch in der jüngsten Revision der TSchV kein Minimalstandard für die Haltung von<br />
Tieren in Zirkussen festgelegt wurde.<br />
73 Die kantonalen Veterinärämter SG, AI/AR, GL, GR, TG, TI, ZH und das Fürstentum Liechtenstein haben unter<br />
dem Titel „Allgemeine Transportvorschriften“ eine Zusammenstellung der wichtigsten Vorschriften erarbeitet.
4.4.3 Vorschriftswidrige Eingriffe am lebenden Tier oder Tierversuche (Art. 29 Z.1 lit. c<br />
TSchG)<br />
- 50 -<br />
o Schmerzen verursachende Eingriffe dürfen, mit Ausnahme der in Art. 65 TSchV aufgeführten<br />
Fälle, nur von einem Tierarzt und unter allgemeiner oder örtlicher Betäubung<br />
vorgenommen werden. Tatbestandsmässig sind:<br />
� Verstösse gegen Bewilligungs- und Meldepflichten<br />
� unrichtige Angaben im Rahmen der Bewilligungserteilung<br />
� Anstellung ungeeigneten Personals oder Fehlen von Fachkräften<br />
� Verbot, ein stark gequältes Tier für einen weiteren Versuch zu verwenden<br />
� Verstoss gegen die Pflicht, Tiere zu töten, die nur unter Leiden weiterleben könnten<br />
4.4.4 Vorschriftswidrige Schlachtung (Art. 29 Z.1 lit. d) 800.108.01 Betäuben, Schlachten<br />
800.108.02 Tierschutz in Schlachtanlagen<br />
Die oben erwähnten BVET-Richtlinien sind veraltet und teilweise überholt. Seit 1.7.1997<br />
sind neue Vorschriften über das Schlachten in Kraft (Art. 64c – 64i TSchV).<br />
Als Übertretungstatbestände werden Verstösse gegen Betäubungsvorschriften nach Art.<br />
20 und 21 TSchG behandelt.<br />
o Das Schlachten von Säugetieren ohne Betäubung vor dem Blutentzug ist verboten (Art.<br />
20 Abs. 1 TSchG).<br />
o Für die einzelnen Tiergattungen sind nur ganz bestimmte Betäubungsverfahren zulässig<br />
(vgl. Art. 64f TSchV). Das Bundesamt kann weitere oder modifizierte Betäubungsverfahren<br />
bewilligen. Folgende Betäubungsverfahren sind nach TSchV zulässig:<br />
� Tiere der Pferdegattung: Bolzen- oder Kugelschuss ins Gehirn<br />
� Tiere der Rindergattung: Bolzen- oder Kugelschuss ins Gehirn; pneumatische<br />
Schussapparate<br />
� Schweine: Bolzen- oder Kugelschuss ins Gehirn; Elektrizität; Kohlendioxidgas;<br />
Hochdruckflüssigkeitsstrahl<br />
� Schafe und Ziegen: Bolzen- oder Kugelschuss ins Gehirn; Elektrizität<br />
� Kaninchen: Bolzen- oder Kugelschuss ins Gehirn; stumpfer, kräftiger Schlag auf<br />
Kopf; Elektrizität<br />
� Geflügel: Elektrizität; stumpfer, kräftiger Schlag auf Kopf; Bolzenschuss<br />
Das Kapitel über das Schlachten von Tieren enthält Vorschriften über die Anlieferung (Art.<br />
64c TSchV), die Unterbringung (Art. 64d TSchV), das Treiben (Art. 64e TSchV) das Betäubungsverfahren<br />
(Art. 64f und g TSchV) und die Entblutung (Art. 64h TSchV).<br />
o Verstoss gegen das Schächtverbot; das Ausblutenlassen mittels Halsschnitt führt nicht<br />
zur sofortigen Bewusstlosigkeit des Tieres und verursacht somit unnötige Leiden. (Beim<br />
Schächten ist in der Regel von einem qualvollen Töten auszugehen, was zur Bestrafung<br />
gemäss Art. 27 Abs. 1 lit. b TSchG führt.)<br />
o Verstösse gegen Betäubungsvorschriften im Rahmen der Schlachtregelung (ungenügende<br />
oder unsachgemässe Betäubung), z. B. müssen zur Schlachtung bestimmte Tiere<br />
(ausgenommen Geflügel und Kaninchen) im Stehen oder in aufrechter Haltung betäubt<br />
werden (Art. 64g Abs. 1 TSchV).<br />
4.4.5 Verbotene Handlungen gem. Art. 22 Abs. 2 lit. d - h (Art. 29 Ziff. 1 lit. e TSchG)<br />
o Verwenden lebender Tiere, um Hunde abzurichten oder auf Schärfe zu prüfen (ausgenommen<br />
das Abrichten und Prüfen von Bodenhunden am Kunstbau; Modalitäten vgl.<br />
Art. 33 TSchV)<br />
o Verwenden von Tieren zur Schaustellung, Werbung, zu Filmaufnahmen oder zu ähnlichen<br />
Zwecken, wenn damit für das Tier offensichtlich Schmerzen, Leiden oder Schäden<br />
verbunden sind. Die Verwendung von Tieren zu Werbezwecken ist gemäss Art. 8 Abs.<br />
1 TSchG bewilligungspflichtig.
- 51 -<br />
o Aussetzen oder Zurücklassen eines im Hause oder im Betrieb gehaltenen Tieres in der<br />
Absicht, sich seiner zu entledigen<br />
o Amputieren der Krallen von Katzen und anderen Feliden<br />
o Kupieren von Hundeohren<br />
o Zerstören der Stimmorgane<br />
o Anwendung anderer Mittel zur Verhinderung von Laut- und Schmerzensäusserungen<br />
o Zuführen von Reizmitteln zur Steigerung der Leistung (Dopen) von Tieren für sportliche<br />
Wettkämpfe<br />
4.4.6 Andere Widerhandlungen (Art. 29 Ziff. 2)<br />
Art. 29 Ziff. 2 TSchG ist ein Auffangtatbestand, nach welchem alle nicht ausdrücklich<br />
unter Strafe gestellten Verstösse gegen das Tierschutzgesetz sowohl bei vorsätzlicher wie<br />
auch bei fahrlässiger Begehungsweise mit Busse bestraft werden können (verglichen mit<br />
dem Strassenverkehrsrecht entspricht die Strafnorm dem Art. 90 Ziff. 1 i.V.m. Art. 100 Ziff.<br />
1 SVG).<br />
o Zahlreiche Gesetzes- und Verordnungsartikel sind im Rahmen der Strafbestimmungen<br />
nicht gesondert aufgeführt. Mit dem Auffangtatbestand werden alle erdenklichen Verstösse<br />
abgedeckt.<br />
o Einzelverfügungen können unter die Strafdrohung von Art. 29 Ziff. 2 TSchG gestellt<br />
werden. (Die Strafnorm muss in der Verfügung genannt werden!)<br />
Neue Tierschutz-Richtlinien können auf der Website des Bundesamtes<br />
für Veterinärwesen unter http://www.bvet.admin.ch/ abgefragt<br />
werden.
5. Weitere Verstösse gegen „tierrelevante“ Bestimmungen<br />
- 52 -<br />
5.1 Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wild lebender Säugetiere und Vögel<br />
(JSG)<br />
Gemäss Art. 17 Abs. 1 JSG wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Busse bestraft,<br />
wer vorsätzlich und ohne Berechtigung:<br />
a. Tiere jagdbarer und geschützter Arten jagt oder tötet sowie Tiere geschützter Arten<br />
einfängt, gefangen hält oder sich aneignet;<br />
b. Eier oder Jungvögel geschützter Arten ausnimmt oder das Brutgeschäft der Vögel<br />
stört;<br />
c. lebende oder tote Tiere, Teile davon sowie daraus hergestellte Erzeugnisse und Eier<br />
ein-, durch- oder ausführt, feilbietet oder veräussert;<br />
d. lebende oder tote Tiere oder daraus hergestellte Erzeugnisse, von denen er weiss oder<br />
annehmen muss, dass sie durch eine strafbare Handlung erlangt worden sind, erwirbt,<br />
sich schenken lässt, zu Pfand oder in Gewahrsam nimmt, verheimlicht, absetzt oder absetzen<br />
hilft;<br />
e. Schutzgebiete ohne ausreichenden Grund mit einer Schusswaffe betritt;<br />
f. Tiere aus Schutzgebieten hinaustreibt oder herauslockt;<br />
g. Tiere aussetzt; (gemeint sind nur Wildtiere!)<br />
h. Füchse, Dachse und Murmeltiere ausräuchert, begast, ausschwemmt oder anbohrt;<br />
i. für die Jagd verbotene Hilfsmittel (vgl. Art. 2 JSV) herstellt, ein-, durch- oder ausführt,<br />
verwendet oder damit Handel treibt.<br />
Handelt der Täter fahrlässig, ist die Strafe Busse (Art. 17 Abs. 2 JSG).<br />
Gemäss Art. 18 Abs. 1 JSG wird mit Haft oder Busse bis 20 000 Franken bestraft, wer vorsätzlich<br />
und ohne Berechtigung:<br />
a. jagdbare Tiere einfängt, gefangen hält, sich aneignet oder einführt, um sie auszusetzen;<br />
b. Jagdgebiete ohne ausreichenden Grund mit einer Schusswaffe betritt;<br />
c. ausserhalb der Jagdzeit Waffen oder Fallen auf Maiensässen und Alpen aufbewahrt;<br />
d. Hunde wildern lässt;<br />
e. Massnahmen zum Schutz der Tiere vor Störung missachtet;<br />
f. Eier oder Jungvögel jagdbarer Arten ausnimmt;<br />
g. Böschungen, Feldraine oder Weiden flächenhaft abbrennt oder Hecken beseitigt;<br />
h. den Jagdbetrieb behindert.<br />
Versuch und Gehilfenschaft sind strafbar (Art. 18 Abs. 2 JSG). Handelt der Täter in den<br />
Fällen von Art. 18 Abs. 1 lit. a - g fahrlässig, so ist die Strafe Busse (Art. 18 Abs. 3 JSG).<br />
5.2 Bundesgesetz über die Fischerei (BGF)<br />
Zum Schutz öffentlicher und privater Gewässer wird gemäss Art. 16 BGF mit Gefängnis bis<br />
zu sechs Monaten oder mit Busse bestraft, wer vorsätzlich den Fisch- oder Krebsbestand<br />
schädigt oder gefährdet, indem er:<br />
o unbefugt technische Eingriffe vornimmt;<br />
o die an eine Bewilligung geknüpften Bedingungen oder Auflagen missachtet;<br />
o ohne behördliche Bewilligung landes- oder standortfremde Arten, Rassen und Varietäten<br />
von Fischen oder Krebsen einführt oder einsetzt;<br />
o landes- oder standortfremde Arten, Rassen und Varietäten als lebende Köderfische abgibt<br />
oder verwendet.<br />
Handelt der Täter fahrlässig, ist die Strafe Haft oder Busse.<br />
Nach Art. 17 BGF wird mit Haft oder Busse bestraft, wer:<br />
o die Schonbestimmungen missachtet;<br />
o Fische, Krebse oder Fischnährtiere, von denen er weiss oder annehmen muss, dass sie<br />
durch eine strafbare Handlung erlangt worden sind, erwirbt, sich schenken lässt oder<br />
absetzt;
- 53 -<br />
o in anderer Weise vorsätzlich diesem Gesetz, den Vorschriften des Bundesrates, deren<br />
Verletzung dieser mit Strafe bedroht, oder einer unter Hinweis auf die Strafanordnung<br />
dieses Artikels an ihn gerichteten Einzelverfügung zuwiderhandelt.<br />
Versuch und Gehilfenschaft sind strafbar.<br />
Handelt der Täter fahrlässig, so ist die Strafe Busse.<br />
Die am 1. Januar 2001 in Kraft getretene Änderung der Fischereiverordnung verbietet insbesondere<br />
das Angeln mit lebenden Köderfischen. Für die Umsetzung der neuen Köderfischregelung<br />
wird den Kantonen bis zum 1. Januar 2003 Zeit gegeben.<br />
5.3 Eidg. Vollziehungsverordnung zum BG über den Natur- und Heimatschutz (NHV)<br />
Fledermäuse, Kriechtiere (Schlangen, Eidechsen, Blindschleichen), Lurche (Frösche,<br />
Unken, Kröten, Salamander und Molche), Igel, alle Libellen, zahlreiche Tagfalter<br />
sowie die rote Waldameise sind bundesrechtlich geschützte Tiere (Art. 20 Abs. 2<br />
NHV). Es ist verboten und wird gemäss Art. 24a lit.b NHG mit Busse bis 20 000 Franken<br />
bestraft:<br />
o Tiere dieser Arten zu töten, zu verletzen oder zu fangen sowie Eier, Larven, Puppen,<br />
Nester oder Brutstätten zu beschädigen, zu zerstören oder wegzunehmen (Art. 20 Abs.<br />
2 lit. a NHV);<br />
o lebend oder tot einschliesslich der Eier, Larven, Puppen oder Nester mitzuführen, zu<br />
versenden, anzubieten, auszuführen, andern zu überlassen, zu erwerben, in Gewahrsam<br />
zu nehmen oder bei solchen Handlungen mitzuwirken (Art. 20 Abs. 2 lit. b NHV).<br />
Werden solche Tiere in Besitz genommen, durchs Land befördert oder ein- oder ausgeführt,<br />
um mit ihnen Handel zu treiben, sind zusätzlich die CITES-Vorschriften verletzt und<br />
die Strafdrohung lautet auf Gefängnis bis zu einem Jahr oder Busse bis 100 000 Franken<br />
(Art. 24 Abs. 1 lit. d NHG). Zuständig ist in diesem Fall das Bundesamt für Veterinärwesen<br />
(Art. 32 Abs. 2 TSchG)!
6. Adressverzeichnis<br />
6.1 Schweizer Tierschutz STS<br />
Geschäftsstelle<br />
und Pressestelle STS<br />
Telefonzeiten: 9.00 – 12.00 Uhr<br />
und 14.00 – 17.00 Uhr<br />
Beratungsstelle<br />
für artgerechte Nutztierhaltung STS<br />
Kontrolldienst<br />
für artgerechte Nutztierhaltung STS<br />
Beratungsstelle<br />
für Rechtsfragen im Tierschutz<br />
Tierärztliche Beratung<br />
für Tierschutzfragen<br />
Fachstelle Tierversuche<br />
und Gentechnologie<br />
- 54 -<br />
Schweizer Tierschutz STS<br />
Dornacherstrasse 101,<br />
Postfach, 4008 Basel<br />
Telefon 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90<br />
www.tierschutz.com / sts@tierschutz.com<br />
Dr. ing. agr. Hans-Ulrich Huber<br />
Büelhüslistrasse 300, 8479 Altikon<br />
Telefon/Fax 052 338 10 74<br />
hu_huber@gmx.ch<br />
Kontrolldienst STS; Leitung Cesare Sciarra<br />
Speiserstrasse 34, 4600 Olten<br />
Telefon 062 296 09 71, Fax 062 296 09 78<br />
kontrolldienst@tierschutz.com<br />
Sibylle Horanyi<br />
c/o Schweizer Tierschutz STS<br />
Dornacherstrasse 101, Postfach,<br />
4008 Basel<br />
Telefon 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90<br />
sts@tierschutz.com<br />
Dr. med. vet. Cynthia Lerch-Leemann<br />
Dorfstrasse 45, 5423 Freienwil<br />
Telefon 056 222 31 66, Fax 056 222 41 09<br />
cylerch@dplanet.ch<br />
Norma M. Schenkel<br />
c/o Schweizer Tierschutz STS<br />
Dornacherstrasse 101, Postfach,<br />
4008 Basel<br />
Telefon 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90<br />
sts@tierschutz.com<br />
Fachstelle Wildtiere Peter Schlup<br />
c/o Schweizer Tierschutz STS<br />
Dornacherstrasse 101, Postfach,<br />
4008 Basel<br />
Telefon 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90<br />
peter.schlup@tierschutz.com<br />
Fachstelle Heimtiere Eva Waiblinger<br />
c/o Schweizer Tierschutz STS<br />
Dornacherstrasse 101, Postfach,<br />
4008 Basel<br />
Telefon 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90<br />
eva.waiblinger@tierschutz.com<br />
Fachstelle Jugendtierschutz Deborah Millett<br />
c/o Schweizer Tierschutz STS<br />
Dornacherstrasse 101, Postfach,<br />
4008 Basel<br />
Telefon 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90<br />
deborah.millett@tierschutz.com
6.2 Sektionen des Schweizer Tierschutz STS<br />
<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />
Kanton Aargau<br />
Aargauischer Tierschutzverein<br />
Geschäftsstelle:<br />
Postfach, 5054 Kirchleerau<br />
Telefon 062 726 22 44 (13.00-17.30 Uhr), Fax 062 726 00 74<br />
aarg.tierschutz@bluewin.ch<br />
Tierheim des Aarg. Tierschutzvereins:<br />
Steinenbühlstrasse 36, 5417 Untersiggenthal,<br />
Telefon 056 288 28 83<br />
Kanton Appenzell Ausserrhoden<br />
Appenzeller Tierschutzverein<br />
Postfach 38<br />
9101 Herisau 1<br />
<strong>Sekretariat</strong>:<br />
Telefon 071 352 22 25<br />
Tierschutzverein Heiden<br />
9410 Heiden<br />
Kanton Basel<br />
Tierschutz beider Basel<br />
<strong>Sekretariat</strong> und Tierheim: Iris Fankhauser,<br />
Birsfelderstrasse 45, 4052 Basel<br />
Telefon 061 378 78 78, Fax 061 378 78 00<br />
www.tierschutz-beider-basel.ch<br />
info@tierschutz-beider-basel.ch<br />
Tierschutz beider Basel<br />
Beratungsstelle Hof Horn, Ursula Linder<br />
4445 Häfelfingen<br />
Telefon 062 285 10 85, Fax 062 285 10 86<br />
haefelfingen@tierschutz-beider-basel.ch<br />
Tierschutz beider Basel<br />
Meldestelle für Tierschutzfälle,<br />
Erich Lauber, Einschlagweg 9, 4411 Seltisberg<br />
Telefon 061 913 00 80, Fax 061 913 00 81<br />
erich.lauber.tbb@bluewin.ch<br />
- 55 -<br />
Dr. med. vet. Cynthia Lerch-Leemann<br />
Dorfstrasse 45<br />
5423 Freienwil<br />
Telefon 056 222 31 66<br />
Fax 056 222 41 09<br />
cylerch@dplanet.ch<br />
Bea Hofstetter<br />
Ebnetstrasse 3<br />
9100 Herisau<br />
Telefon 071 352 22 34<br />
Fax 071 351 54 67<br />
Bernhard Thurnherr<br />
Blumenfeldstrasse 7a<br />
9410 Heiden<br />
Telefon 071 890 03 33<br />
Edwin Mundwiler<br />
c/o Basler Kantonalbank<br />
Neuweilerplatz 1<br />
4054 Basel<br />
Telefon 061 266 26 80<br />
Fax 061 266 21 12
<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />
Kanton Bern<br />
Tierschutzverein Bern<br />
Lukas Bircher<br />
Geschäftsstelle und Tierheim Oberbottigen<br />
Postfach, 3019 Bern-Oberbottigen<br />
Telefon 031 926 64 64, Fax 031 926 20 96<br />
Tierschutzverein Biel-Seeland<br />
<strong>Sekretariat</strong> und Tierheim:<br />
Längholz 7, Postfach 285, 2555 Brügg<br />
Telefon 032 341 85 85, Fax 032 341 85 84<br />
info@tierschutz-biel-seeland.ch<br />
Tierschutzverein Burgdorf und Umgebung<br />
<strong>Sekretariat</strong>:<br />
Erika Schneider, Dammstrasse 90, 3400 Burgdorf<br />
Telefon 034 423 62 10<br />
Tierschutzverein Frutigen<br />
Tierschutzverein Interlaken<br />
Koordinationsstelle: Telefon 033 822 00 80<br />
Tierschutzverein Niedersimmental<br />
Tierschutzverein Oberaargau<br />
<strong>Sekretariat</strong>: Beatrice Nydegger-Dennler, Lotzwilstrasse 46,<br />
4900 Langenthal, Telefon 062 922 36 16<br />
Kassierin: Doris Rathgeb, Sonnenweg 13,<br />
3366 Bettenhausen, Telefon 062 961 43 22<br />
Tierschutzverein Obersimmental<br />
Tierschutzverein Saanenland<br />
Kassierin: Lucie Thoenen<br />
Chalet Mätteli 2<br />
3780 Gstaad<br />
Telefon 033 744 45 91<br />
Tierschutzverein Thun und Umgebung<br />
<strong>Sekretariat</strong>/Tierschutzberatung: Therese Steuri,<br />
Dorfstrasse, 3633 Amsoldingen<br />
Telefon 033 341 12 78, Fax 033 341 12 93<br />
www.tierschutzverein-thun.ch<br />
Hans Siegenthaler<br />
Wangenhubelstrasse 125<br />
3173 Oberwangen<br />
Telefon/Fax 031 981 24 91<br />
- 56 -<br />
André Berthoud<br />
Blumenmatt 6<br />
2572 Mörigen<br />
Telefon 032 397 18 77, Fax 032 397 18 86<br />
andre.berthoud@tierschutz-biel-seeland.ch<br />
Peter Flühmann<br />
Höchfeldweg 16<br />
3422 Kirchberg<br />
Telefon 034 445 49 88<br />
Susanne Grossenbacher<br />
Rufenen<br />
3723 Kiental<br />
Telefon 033 676 02 47<br />
Natel 079 351 57 26<br />
Renato Rusca<br />
Niesenstrasse 27<br />
3800 Interlaken<br />
Telefon 033 822 60 10<br />
Ursula Bürki<br />
Pfrundmatte<br />
3703 Aeschi<br />
Telefon 033 654 75 57<br />
Willy Nydegger<br />
Tannenweg 9<br />
4900 Langenthal<br />
Telefon P: 062 922 06 31<br />
Ernst Zbären<br />
Fotograf<br />
3772 St. Stephan<br />
Telefon 033 722 19 26<br />
Verena Gasser<br />
Farb<br />
3792 Saanen<br />
Telefon P: 033 744 21 33<br />
Hans Schindler<br />
Mönchstrasse 46<br />
3600 Thun<br />
Telefon 033 336 33 41<br />
Fax 033 336 28 41<br />
hans.schindler@swissonline.ch
<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />
Kanton Fribourg<br />
Société Fribourgeoise pour la Protection des<br />
Animaux<br />
Case postale 688, 1701 Fribourg<br />
Telefon 026 921 94 11, spa.fribourg@compuserve.com<br />
Refuge SPA du Maupas, Les Mussillens, 1444 Châbles<br />
Telefon 026 663 33 75, Fax 026 663 83 75<br />
www.spafribourg.ch, spa.fribourg@compuserve.com<br />
Fürstentum Liechtenstein<br />
Liechtensteiner Tierschutzverein<br />
Tierschutzhaus<br />
Schwarz Strässle 35<br />
Postfach 410<br />
9494 Schaan<br />
Telefon 00423 239 65 65, Fax 00423 239 65 66<br />
Kanton Glarus<br />
Kantonaler Glarner Tierschutzverein<br />
Meldestelle: Hedy Gertsch<br />
Ob. Sandrütiweg 7, 8754 Netstal<br />
Telefon 055 640 01 75, Fax 055 650 14 38<br />
artur@bluewin.ch<br />
Kanton Graubünden<br />
Graubündner Tierschutzverein<br />
Postfach 714, 7002 Chur<br />
Telefon/Fax 081 252 55 66<br />
Natel 079 610 49 37 (Herr Sulser)<br />
Kanton Jura<br />
Fondation La Cotine<br />
(gegründet durch Odette Perrone im Jahr 1989)<br />
- 57 -<br />
Regula Schwarzenbach<br />
Im Gäu<br />
1715 Alterswil<br />
Telefon 026 495 13 73<br />
Fax 026 495 14 74<br />
regula.schwarzenbach@bluewin.ch<br />
Yvonne Risch<br />
Kanalweg 3<br />
9495 Triesen<br />
Telefon 00423 392 22 38<br />
Fax 00423 392 22 39<br />
Guido Schnyder-Haas<br />
Tierarzt<br />
Untere Pressistrasse 37<br />
8750 Glarus<br />
Telefon 055 640 25 31<br />
Joos Stock, a. Verwaltungsrichter<br />
Scalettastrasse 143<br />
7000 Chur<br />
Telefon 081 284 83 46<br />
Maurice Varrin<br />
Rochette 11<br />
2900 Porrentruy<br />
Telefon 032 466 83 74, Fax 032 466 83 58<br />
Natel 079 302 86 78
<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />
Kanton Luzern<br />
Tierschutzverein des Kantons Luzern<br />
Tierheim und Meldestelle:<br />
Tierheim an der Ron, Leisibach, 6037 Root<br />
Telefon 041 450 00 03, Fax 041 450 00 13<br />
www.tierschutz-luzern.ch<br />
info@tierschutz-luzern.ch, tierheim@tierschutz-luzern.ch<br />
Kanton Neuenburg<br />
SPA La Chaux-de-Fonds<br />
Rue Hôtel-de-Ville 9d<br />
Case postale 1451<br />
2301 La Chaux-de-Fonds<br />
Telefon 032 968 64 24 und 032 968 57 35<br />
Fax 032 968 01 86<br />
Société Protectrice des Animaux<br />
Neuchâtel et environs SPAN<br />
Case postale 314<br />
2022 Bevaix<br />
Fondation Neuchâteloise<br />
d’accueil pour animaux F.N.A.A.<br />
Refuge de Cottendart<br />
Rue de Cottendart 3, case postale 226, 2013 Colombier<br />
Telefon 032 841 38 31, Fax 032 841 52 04<br />
Kanton Nidwalden<br />
Tierschutz Nidwalden<br />
Dr. Beatrix Lang<br />
Museggstrasse 15a<br />
6004 Luzern<br />
Telefon 041 410 72 09<br />
Beatrix.Lang@Stadt-Luzern.ch<br />
Marina Maurer<br />
c/o SPA La Chaux-de-Fonds<br />
Rue Hôtel-de-Ville 9d<br />
2300 La Chaux-de-Fonds<br />
Telefon 032 968 57 35<br />
- 58 -<br />
Xenia Földes<br />
17, rue du Jordil, case postale 314,<br />
2022 Bevaix<br />
Telefon/Fax 032 846 17 17<br />
Oscar Appiani<br />
Les Raisses<br />
2114 Fleurier<br />
Telefon 032 861 46 35<br />
Edy Grossrieder<br />
Obermattweg 1, 6052 Hergiswil<br />
Telefon/Fax P: 041 630 19 04<br />
Telefon G: 041 361 00 35<br />
Fax G: 041 361 00 28
<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />
Kanton Obwalden<br />
Tierschutzverein Obwalden<br />
Postfach 1603, 6060 Sarnen<br />
Meldestelle:<br />
Tierheim Paradiesli, 6372 Ennetmoos<br />
Telefon 041 610 60 21<br />
tsvo@tierheim-paradiesli.ch<br />
Kanton Schaffhausen<br />
Schaffhauser Tierschutz<br />
Steigstrasse 37, 8200 Schaffhausen<br />
Tierheim Buchbrunnen: Schweizersbildstrasse 70<br />
8200 Schaffhausen<br />
Telefon 052 643 59 11, Fax 052 643 59 13<br />
www.adikom.ch/shts.htm, www.adikom.ch/tierheim<br />
Kanton Schwyz<br />
Tierschutzverein Kanton Schwyz<br />
Anlaufstelle und Tiervermittlung: Frau Sonja Schmitter<br />
Tatze und Pfötchen Petshop, 6410 Goldau<br />
Tel. 041 855 20 15<br />
Kassier: H.U. Kurt, Oberstockstrasse 13,<br />
6416 Steinerberg Telefon 041 832 11 71<br />
Kanton Solothurn<br />
Tierschutzverein Solothurn/Wasseramt<br />
Postfach 344, 4563 Gerlafingen<br />
Meldestelle und Hotline: 079 206 09 10<br />
www.hundeinnot.ch, www.katzeninnot.ch<br />
Tierschutzverein Grenchen und Umgebung<br />
Meldestelle: Natel 079 292 75 01<br />
Rahel Käser<br />
Oberwilerstrasse 52<br />
6062 Wilen<br />
Natel 079 507 56 90<br />
Dr. med. vet. Dolf Burki<br />
Steigstrasse 37<br />
8200 Schaffhausen<br />
Telefon 052 625 66 44<br />
Fax 052 625 50 81<br />
Dr. med. vet. FVH Bruno Winzap<br />
Tierärztliches Praxiszentrum:<br />
Gätzlistrasse 12<br />
6440 Brunnen<br />
Telefon 041 820 52 52<br />
Fax 041 820 52 54<br />
Peter Messerli<br />
Stegmattstrasse 7<br />
4562 Biberist<br />
Telefon 032 675 71 93<br />
Fax 032 6752 71 94<br />
Robert Wyss<br />
Sägemattstrasse 9<br />
2540 Grenchen<br />
Telefon 032 652 63 09<br />
- 59 -
<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />
Kanton St. Gallen<br />
Kantonalverband<br />
St. Gallischer Tierschutzvereine<br />
Richard Höber<br />
Harztannenstrasse 27<br />
Postfach 638, 9450 Altstätten<br />
Telefon 071 755 20 76, Fax 071 755 75 76<br />
tierhoeber@bluewin.ch<br />
Tierschutz Linth<br />
Kontaktstelle:<br />
Christine Krättli, Fätzikon 23, 8733 Eschenbach<br />
Telefon 055 282 31 24, Fax 055 282 41 38<br />
Tierschutzverein Rheintal<br />
Meldestelle<br />
Telefon 071 755 20 76<br />
Natel 079 233 87 05<br />
Tierschutzverein Bezirk Rorschach<br />
Postfach 56, 9327 Tübach<br />
Meldestelle: Telefon 087 880 17 17<br />
<strong>Sekretariat</strong>: Telefon 071 841 88 48<br />
Fax 071 841 88 05<br />
Tierschutzverein Sargans-Werdenberg<br />
Meldestelle<br />
Postfach<br />
9471 Buchs 1<br />
Tierschutzmeldestelle: Telefon 081 756 66 20<br />
Tierschutzverein der Stadt St. Gallen<br />
und Umgebung<br />
Meldestelle: Erika Bolt, Postfach, 9008 St. Gallen<br />
www.tierlidienst.ch, info@tierlidienst.ch<br />
Telefon 071 244 85 59, Fax 071 245 85 51<br />
Tierschutzverein Toggenburg<br />
Sammelnummer 071 988 47 66<br />
- 60 -<br />
Christine Krättli<br />
Fätzikon 23<br />
8733 Eschenbach<br />
Telefon 055 282 31 24, Fax 055 282 41 38<br />
erwink@bluewin.ch<br />
Richard Höber<br />
Harztannenstrasse 27<br />
Postfach 638, 9450 Altstätten<br />
Telefon 071 755 20 76<br />
Fax 071 755 75 76<br />
tierhoeber@bluewin.ch<br />
Bruno Würth<br />
Halden 23<br />
9422 Staad<br />
Telefon 071 855 16 10<br />
Fax 0878 800 215<br />
Claire Vetsch-Mattle<br />
Postfach<br />
9471 Buchs 1<br />
Erich Feineis<br />
Pfaffengut 5<br />
9312 Häggenschwil<br />
Telefon P: 071 298 05 59<br />
Telefon G: 071 229 40 31<br />
Monika Forrer<br />
Sackboden<br />
9113 Degersheim<br />
Telefon 071 370 00 80
<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />
Kanton Tessin<br />
Società protezione animali, Biasca e valli<br />
Segretariato:<br />
Edda Emma<br />
Via San Gottardo 4, 6710 Biasca<br />
Telefon 091 862 16 87<br />
Società Protezione degli animali Trovatelli<br />
del Ceresio e Mendrisiotto<br />
Geschäftsstelle/Tierheim: Casa Margherita<br />
Via Cantonale, 6818 Melano<br />
Telefon 091 648 27 81, Fax 091 648 32 47<br />
Società Protezione Animali<br />
Distretti di Locarno e Vallemaggia<br />
<strong>Sekretariat</strong> und Tierheim:<br />
Via Stradonino 2, 6596 Gordola<br />
Telefon 091 859 39 69, Fax 091 859 38 45<br />
Società Protezione Animali<br />
Lugano e Dintorni SPALD<br />
<strong>Sekretariat</strong> und Tierheim: Parco Fiore Azzurro<br />
Via alla Fraccia 6, 6807 Taverne<br />
Telefon/Fax 091 945 39 58<br />
Kanton Thurgau<br />
Tierschutzverein Frauenfeld<br />
Postfach 916, 8501 Frauenfeld<br />
Meldestelle: Yvonne Götz<br />
Herrengasse 11, 8526 Oberneunforn<br />
Telefon 052 720 40 40<br />
Tierschutzverein Kreuzlingen und Umgebung<br />
Postfach 2221<br />
8280 Kreuzlingen 1<br />
Telefon Meldestelle: 071 672 27 72<br />
Telefon Tierheim: 071 695 12 61<br />
Tierschutzverein Sirnach und Umgebung<br />
<strong>Sekretariat</strong>: Karin Zimmermann, Oberdorfstrasse 21,<br />
8370 Sirnach, Telefon 071 966 26 59<br />
Meldestelle: Beatrice Nyffenegger, Kreuzackerweg 3,<br />
8374 Dussnang, Telefon 071 977 10 24<br />
Dr. med. vet. Fausto Guscetti<br />
Via Greina 9<br />
6710 Biasca<br />
Telefon/Fax 091 862 22 30<br />
Helga Geiger<br />
Via Cantonale<br />
6818 Melano<br />
Telefon 091 648 27 81<br />
Fax 091 648 32 47<br />
Liliane Neury<br />
Via delle Vigne 135<br />
6648 Minusio<br />
Telefon 091 743 29 28<br />
Natel 079 337 16 24<br />
Sonja Fischer<br />
Via alla Fraccia 6<br />
6807 Taverne<br />
Natel 079 207 12 39<br />
- 61 -<br />
Vizepräsidium:<br />
Frau Dr. med. vet. Monika Frei<br />
Stammeraustrasse 8<br />
8500 Frauenfeld<br />
Telefon 052 720 48 48, Fax 052 720 49 49<br />
Heinz Lienhard<br />
Postfach 26<br />
8598 Bottighofen<br />
Telefon G: 071 634 80 90<br />
Fax G: 071 634 80 91<br />
Dr. med. vet. Andreas Schmidt<br />
Sonnhaldenstrasse 24<br />
8370 Sirnach<br />
Telefon G: 071 966 14 24<br />
Fax 071 966 58 14
<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />
Kanton Thurgau<br />
Tierschutzverein Steckborn<br />
Kanton Uri<br />
Tierschutzverein Uri<br />
Meldestelle: Telefon 041 871 12 80<br />
Tierheim Ikarus, Peter von Gunten, Postfach,<br />
6460 Altdorf<br />
Telefon 041 872 09 91, Fax 041 872 09 92,<br />
Natel 079 610 66 55<br />
Kanton Waadt<br />
Société Protectrice des Animaux<br />
du Haut-Léman<br />
Refuge<br />
Route de Fenil, 1806 St-Légier<br />
Telefon 021 943 31 06, Fax 021 943 49 26<br />
Société Vaudoise pour la<br />
protection des animaux<br />
Refuge Ste-Catherine, 1000 Lausanne 25<br />
Telefon 021 784 80 00, Fax 021 784 80 01<br />
www.svpa.ch, svpa@svpa.ch<br />
Hermine Iseli<br />
Brünnelistrasse 11a<br />
8272 Ermatingen<br />
Telefon 071 664 23 94<br />
Natel 079 683 40 53<br />
Dr. med. vet. Wendelin Gisler<br />
Bahnhofstrasse 65<br />
6460 Altdorf<br />
Telefon 041 870 08 66<br />
Pierre-Alain Jaccard<br />
Case postale 330<br />
1196 Gland<br />
Telefon G: 022 999 68 00<br />
Fax 022 999 68 07<br />
payo@bluewin.ch<br />
Prof. Dr. Samuel Debrot<br />
Route du Village 30<br />
1066 Epalinges<br />
Telefon 021 784 34 06<br />
Fax 021 784 01 79<br />
- 62 -
<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />
Kanton Wallis<br />
Société Protectrice des Animaux<br />
Monthey et environs<br />
Inspektorat SPA<br />
Vannay Jérôme, 079 449 19 29 und<br />
Donnet-Monay Bernard, 079 658 80 48<br />
Tierschutzverein Oberwallis<br />
<strong>Sekretariat</strong>: Anneliese Zenzünen, Bielaweg 3,<br />
3912 Termen, Telefon 027 924 51 86<br />
Kassierin: Frau Claudia Kluser, Haus Pflanzetta B,<br />
3983 Mörel, Telefon 027 927 47 27<br />
Meldestelle (während 24 Stunden): 078 600 90 40<br />
Ligue Valaisanne pour la Protection<br />
des Animaux<br />
Av. Pont-de-la-Roua<br />
1957 Ardon<br />
Telefon 027 306 47 47<br />
Fax 027 306 47 47<br />
lvpa@lvpa.ch<br />
www.lvpa.ch<br />
Kanton Zug<br />
Tierschutzverein des Kantons Zug<br />
Postfach, 6301 Zug<br />
Melde- und Beratungsstelle:<br />
Telefon 041 755 35 53<br />
www.tsvzug.ch, hroellin@bluewin.ch<br />
Gustave-Rupert Haenni<br />
Ebnet/Postfach 50<br />
3982 Bitsch<br />
Telefon 027 927 23 33<br />
guru@rhone.ch<br />
Jacques Tonossi<br />
Case postale 871<br />
3960 Sierre<br />
Telefon 079 220 37 59<br />
Fax 027 455 77 40<br />
president@lvpa.ch<br />
Beni Strickler<br />
Neuthal, 6345 Neuheim<br />
Telefon 041 755 33 21<br />
beni-strickler@bluemail.ch<br />
- 63 -
<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />
Kanton Zürich<br />
Tierschutzverein Horgen und Umgebung<br />
Gerweweg 1<br />
Postfach<br />
8810 Horgen<br />
Telefon 079 200 69 43<br />
www.tsvh.ch<br />
Tierschutzverein Uster und Umgebung<br />
<strong>Sekretariat</strong>: Sylvia Göldi<br />
Ringwilerstrasse 3<br />
8620 Wetzikon<br />
Telefon P: 01 930 05 16, Telefon G: 01 932 11 31<br />
Tierschutzverein Winterthur<br />
Inspektorat: Gabi Fischer/Nicole Bernhard<br />
Ricketwilerstrasse 109<br />
8352 Räterschen<br />
Telefon 052 233 16 30<br />
Gesamte Schweiz<br />
Club der Rattenfreunde<br />
Tierschutzorganisation<br />
Postfach 504, 4123 Allschwil<br />
www.rattenclub.ch, info@rattenclub.ch<br />
Schweizer Jugendtierschutz<br />
<strong>Sekretariat</strong>: Daniel Stark<br />
Rösslistrasse 16, 8646 Wagen<br />
Telefon/Fax 055 212 21 37<br />
www.sjt.ch, stark@sjt.ch<br />
Michèle Wick<br />
Schleifetobelweg 6<br />
8810 Horgen<br />
Telefon G: 079 200 69 43<br />
michele.wick@tsvh.ch<br />
Dr. med. vet. R. Hauser<br />
Sunnetalstrasse 23<br />
8117 Fällanden<br />
Telefon 01 825 25 25<br />
Doris Brunner<br />
Talackerstrasse 9<br />
8404 Winterthur<br />
Telefon 052 242 44 16<br />
- 64 -<br />
Ursula Glatz<br />
Steinbühlweg 10<br />
4123 Allschwil<br />
Telefon 078 670 33 31 (Sorgen- und Beratungstelefon)<br />
uglatz@balcab.ch<br />
Dr. Joseph E. Seiler<br />
Herrenweg 48e<br />
4123 Allschwil<br />
Telefon 061 302 59 31<br />
Fax +41 61 303 89 20
6.3 Vollzugsbehörden der Kantone<br />
- 65 -<br />
AI: Veterinäramt AR/AI, Kantonstierarzt, Regierungsgebäude, Obstmarkt 3, 9102 Herisau,<br />
Tel. 071 353 67 55, Fax 071 353 67 62<br />
AG: Kant. Veterinäramt, Telli-Hochhaus, 5004 Aarau,<br />
Tel. 062 835 29 70, Fax 062 835 29 79<br />
AR: Veterinäramt AR/AI, Kantonstierarzt, Regierungsgebäude, Obstmarkt 3, 9102 Herisau,<br />
Tel. 071 353 67 55, Fax 071 353 67 62<br />
BE: Veterinärdienst des Kantons Bern, Herrengasse 1, 3011 Bern,<br />
Tel. 031 633 47 08, Fax 031 633 52 65<br />
BL: Kant. Veterinäramt, 4410 Liestal, Bahnhofstrasse 2a,<br />
Tel. 061 925 59 04, Fax 061 925 69 92<br />
BS: Kant. Veterinäramt, Postfach 264, 4025 Basel,<br />
Tel. 061 385 32 28, Fax 061 322 60 21<br />
FR: Office vétérinaire cantonal, ch. de la Madeleine 1, 1763 Granges-Paccot,<br />
Tel. 026 305 22 70, Fax 026 305 22 90<br />
GE: Office vétérinaire cantonal, case postale 208, 1228 Plan-les-Ouates,<br />
Tel. 022 884 99 60, Fax 022 884 99 61<br />
GL: Kantonstierarzt, Dr. med. vet. Jakob Hösli, Am Bach 5, 8750 Glarus,<br />
Tel. 055 640 62 12, Fax 055 640 62 16<br />
GR: Veterinäramt, Hofgraben 11, 7001 Chur,<br />
Tel. 081 257 21 21, Fax 081 257 24 15, Fax 081 257 21 68<br />
JU: Service vétérinaire cantonal, faubourg des Capucins 20, 2800 Delémont,<br />
Tel. 032 420 52 70, Fax 032 420 52 71<br />
LU: Veterinäramt, Murbacherstr. 23, Postfach 3439, 6002 Luzern,<br />
Tel. 041 228 61 35/36, Fax 041 228 53 57<br />
NE: Service vétérinaire cantonal, rue Jeanne-de Hochberg 5, 2001 Neuchâtel 1,<br />
Tel. 032 889 68 60, Fax 032 889 62 80<br />
NW: Kantonstierarzt, Stansstaderstr. 22, 6370 Stans,<br />
Tel. 041 610 45 51, Fax 041 610 50 71<br />
OW: Kantonstierarzt, Dorfplatz 4, Postfach 1261, 6061 Sarnen 1,<br />
Tel. 041 666 64 50, Fax 041 666 64 15<br />
SG: Veterinäramt, Davidstrasse 35, 9001 St. Gallen,<br />
Tel. 071 229 35 30, Fax 071 229 42 79<br />
SH: Kantonstierarzt, Schlachthofstr. 23, Postfach 212, 8206 Schaffhausen,<br />
Tel. 052 620 22 36, Fax 052 624 71 44<br />
SO: Veterinärdienst, Hauptgasse 72, 4500 Solothurn,<br />
Tel. 032 627 25 27, Fax 032 627 25 09<br />
SZ: Kantonstierarzt, Gotthardstr. 66a, 6315 Arth,<br />
Tel. 041 857 03 04, Fax 041 855 12 81<br />
TG: Veterinäramt, Spannerstr. 22, 8510 Frauenfeld,<br />
Tel. 052 724 24 21, Fax 052 724 29 55<br />
TI: Ufficio veterinario cantonale, Via Dogana 16, 6501 Bellinzona,<br />
Tel. 091 814 41 00/01, Fax 091 814 44 44<br />
UR: Kantonstierarzt, Fraumattstr. 338, Postfach 214, 6472 Erstfeld,<br />
Tel. 041 880 11 44, Fax 041 880 20 18<br />
VD: Service vétérinaire cantonal, rue du D r -César-Roux 37, 1014 Lausanne,<br />
Tel. 021 316 38 70, Fax 021 316 38 71<br />
VS: Service vétérinaire cantonal, rue Pré-d’Amédée 2, 1950 Sion,<br />
Tel. 027 606 74 50, Fax 027 606 74 54<br />
ZH: Kant. Veterinäramt, Culmannstr. 1, 8090 Zürich,<br />
Tel. 01 268 60 10, Fax 01 268 60 39<br />
ZG: Veterinäramt, Postfach 455, 6301 Zug,<br />
Tel. 041 728 35 09, Fax 041 728 35 35<br />
FL: Landestierarzt, Postfach 37, 9494 Schaan,<br />
Tel. 00423 236 73 11, Fax 00423 236 73 10
6.4 Strafverfolgungsbehörden<br />
6.4.1 Polizei<br />
- 66 -<br />
Die örtlich zuständigen Polizeidienststellen sowie die Strafverfolgungsbehörden sind zur<br />
Entgegennahme einer Anzeige verpflichtet. Anzeigen müssen persönlich oder schriftlich (im<br />
Original) erfolgen 74 .<br />
6.4.2 Kantonale Strafverfolgungsbehörden<br />
AI: Staatsanwaltschaft, Unteres Ziel 20, 9050 Appenzell,<br />
Tel. 071 788 95 41, Fax 071 788 95 49<br />
AG: Staatsanwaltschaft, Frey-Herosé-Str. 12, 5000 Aarau, Tel. 062 835 15 60<br />
(Im Kanton Aargau werden die Strafverfahren durch die Bezirksämter [Untersuchungsrichter]<br />
in Aarau, Baden, Bremgarten, Brugg, Kulm [in Unterkulm], Laufenburg, Lenzburg,<br />
Muri, Rheinfelden, Zofingen und Zurzach geführt.)<br />
AR: Staatsanwaltschaft, Rathaus, 9043 Trogen, Tel. 071 343 63 73, Fax 071 343 66 99<br />
Verhöramt, Rathaus, 9043 Trogen, Tel. 071 343 63 66, Fax 071 343 63 62<br />
BE: Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland, Amtshaus, Hodlerstrasse 7 3012 Bern,<br />
Tel. 031 634 34 65<br />
Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland, Neuengasse 8, 2502 Biel,<br />
Tel. 032 344 58 50, Fax 032 344 58 55<br />
Staatsanwaltschaft Emmental-Oberaargau, 4900 Langenthal,<br />
Tel. 062 916 87 80, Fax 062 916 87 81<br />
Staatsanwaltschaft Berner Oberland, Schloss 18, Postfach, 3600 Thun,<br />
Tel. 033 227 69 85, Fax 033 227 69 86<br />
BL: Staatsanwaltschaft, Bahnhofplatz 16, 4410 Liestal, Tel. 061 925 57 89<br />
(Im Kanton Basel-Landschaft werden die Strafverfahren durch die Statthalterämter in Arlesheim,<br />
Liestal, Sissach, Waldenburg und Laufen geführt.)<br />
BS: Staatsanwaltschaft, Binningerstr. 21, Postfach, 4051 Basel, Tel. 061 267 71 71<br />
FR: Ministère public, rue de Zaehringen 1, 1700 Fribourg,<br />
Tel. 026 305 14 55, Fax 026 305 14 60<br />
GE: Ministère public (Parquet du procureur général), 1, place du Bourg-de-Four, case postale<br />
3565, 1211 Genève 3, Tel. 022 319 26 00, Fax 022 781 43 65<br />
GL: Verhöramt des Kantons Glarus, Gerichtshaus, 8750 Glarus,<br />
Tel. 055 645 25 64, Fax 055 645 25 65<br />
GR: Staatsanwaltschaft, Sennhofstrasse 17, 7000 Chur,<br />
Tel. 081 257 25 55, Fax 081 257 21 47<br />
JU: Ministère public (Parquet du procureur général), Le Château, 2900 Porrentruy,<br />
Tel. 032 465 33 30, Fax 032 465 33 31<br />
LU: Staatsanwaltschaft, Zentralstrasse 28, 6002 Luzern,<br />
Tel. 041 228 58 42, Fax 041 228 53 59<br />
(Zuständig für die Bearbeitung von Strafanzeigen sind die Untersuchungsrichter<br />
der 7 Amtsstatthalterämter)<br />
NE: Ministère public, procureur géneral, rue de Pommier 3, 2000 Neuchâtel,<br />
Tel. 032 889 61 70, Fax 032 889 62 51<br />
NW: Staatsanwaltschaft, Kreuzstrasse 2, 6370 Stans,<br />
Tel. 041 618 42 60, Fax 041 618 42 87<br />
OW: Staatsanwaltschaft, Feldstrasse 2, Postfach, 6060 Sarnen,<br />
Tel. 041 660 78 66, Fax 041 661 07 06<br />
SG: Staatsanwaltschaft, Spisergasse 15, 9001 St. Gallen,<br />
Tel. 071 229 33 40, Fax 071 229 39 73<br />
(4 Untersuchungsämter in Altstätten, Gossau, St. Gallen und Uznach sowie ein kantonales<br />
Untersuchungsamt in St. Gallen; eine Untersuchungsrichterin am kantonalen Untersuchungsamt,<br />
Spisergasse 15, 9001 St. Gallen, ist für alle im Kanton St. Gallen begangenen<br />
Verstösse gegen das TSchG zuständig.)<br />
74 Die Zustellung einer Anzeige per Fax reicht in der Regel nicht aus, um ein Strafverfahren zu eröffnen.
- 67 -<br />
SH: Untersuchungsrichteramt, Postfach, 8201 Schaffhausen,<br />
Tel. 052 632 74 55, Fax 052 632 78 14<br />
SO: Staatsanwaltschaft, Bielstrasse 9, 4500 Solothurn, Tel. 032 627 27 36<br />
SZ: Staatsanwaltschaft, Archivgasse 1, 6430 Schwyz, Tel. 041 811 10 76, Fax 041 811 21 29<br />
Verhöramt, Lückenstrasse 8, Postfach 1202, 6431 Schwyz,<br />
Tel. 041 819 20 75, Fax 041 819 20 79<br />
TG: Staatsanwaltschaft, Staubeggstrasse 8, 8500 Frauenfeld,<br />
Tel. 052 724 18 60, Fax 052 724 18 61<br />
(Zuständig für die Bearbeitung von Strafanzeigen sind die Untersuchungsrichter<br />
der 8 Bezirksämter.)<br />
TI: Ministero pubblico, via Pretorio 16, 6901 Lugano, Tel. 091 815 53 11, Fax 091 815 50 79<br />
UR: Staatsanwaltschaft, Rathausplatz 2, Postfach 933, 6460 Altdorf,<br />
Tel. 041 875 28 37, Fax 041 875 28 39<br />
VD: Procureur général, rue Cité-Devant 11 bis , 1014 Lausanne, Tel 021 316 65 25<br />
VS: Procureur du Valais central, av. Mathieu-Schiner 1, 1950 Sion,<br />
Tel. 027 606 54 60, Fax 027 606 54 64<br />
Procureur du Bas-Valais, av. Gd-St-Bernard 4, 1920 Martigny,<br />
Tel. und Fax 027 722 66 66<br />
ZH: Staatsanwaltschaft, Florhofgasse 2 (Postfach, 8023 Zürich), 8001 Zürich,<br />
Tel. 01 265 77 11, Fax 01 252 40 95<br />
(Zuständig für die Bearbeitung von Strafanzeigen sind die 11 Bezirksanwaltschaften bzw.<br />
Statthalterämter.)<br />
Im Kanton Zürich vertritt ein „Rechtsanwalt in Tierschutz-Strafsachen“ die Interessen der<br />
geschädigten Tiere: Dr. Markus Raess, Ilgenstrasse 22, Postfach, 8030 Zürich,<br />
Tel. 01 262 67 25, Fax 01 262 67 26.<br />
ZG: Untersuchungsrichteramt, An der Aa, Postfach 1356, 6301 Zug,<br />
Tel. 041 728 46 00, Fax 041 728 46 09
6.5 Weitere Auskunfts- und Betreuungsadressen<br />
- 68 -<br />
ANIS, Animal Identity Service AG, Nationale Tierdatenbank, Rosenweg 40, 3007 Bern,<br />
Tel. 031 371 35 30, Fax 031 371 35 39, 24-Std.-Service für gefundene und verlorene Tiere:<br />
Tel. 0900 55 15 25 (Fr. 0.50/Min.), E-Mail: office@anis.ch, Internet: www.anis.ch<br />
CCO - Centre de coordination ouest pour l’étude et la protection des chauves-souris,<br />
Responsable: Pascal Moeschler, Biologiste, Muséum d’histoire naturelle, case postale 6434,<br />
1211 Genève 6, Tel. 022 418 63 47, Fax 022 418 63 01,<br />
E-Mail: pascal.moeschler@mhn.ville-ge.ch, Internet: www.ville-ge.ch/musinfo/mhng/cco/<br />
Verein fair-fish, Postfach 9, 8465 Rudolfingen,<br />
Tel. und Fax 052 301 44 35, E-Mail: info@fair-fish.ch, Internet: www.fair-fish.ch<br />
pro Igel, Postfach 77, 8931 Mettmenstetten, Tel. 01 767 07 90, Fax 01 767 08 11,<br />
Hotline 01 768 20 75, E-Mail: info@pro-igel.ch, Internet: www.pro-igel.ch,<br />
oder: Pro Igel, Bühlstrasse 3, 8933 Maschwanden<br />
kagfreiland – Für die Tiere auf dem Bauernhof, Engelgasse 12a, 9001 St. Gallen,<br />
Tel. 071 222 18 18, Fax 071 223 13 37,<br />
E-Mail: info@kagfreiland.ch, Internet: www.kagfreiland.ch<br />
KARCH (Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz),<br />
Bernastrasse 15, 3005 Bern, Tel. 031 350 74 55, Fax 031 350 74 99, Internet: www.karch.ch<br />
KORA (Wolf, Bär, Luchs), Thunstrasse 31, 3074 Muri,<br />
Tel. 031 951 70 40, Fax 031 951 90 40, E-Mail: info@kora.ch, Internet: www.kora.ch<br />
Schweizerische Kynologische Gesellschaft (SKG),<br />
Herr Dieter Gloor, Präsident AA PR + Information, Aarburgerstrasse 29, 4800 Zofingen,<br />
Tel. 062 752 93 57, Fax 062 751 34 68, E-Mail: skg@gloortransport.ch<br />
Nagerstation, Beratung bei Haltungsfragen, Gehegebau, Verhaltensproblemen;<br />
Platzierung von Kleintieren, Frau Ruth Morgenegg, Postfach 62, 8912 Obfelden/ZH,<br />
Beratungstelefon 0900 57 52 31 (Fr. 2.13/Min.)<br />
Pro Specie Rara (Stiftung zur Erhaltung des genetischen und kulturgeschichtlichen Erbgutes),<br />
Engelgasse 12a, 9000 St. Gallen, Tel. 071 222 74 20, Fax 071 223 74 01,<br />
E-Mail: tiere@psrara.org, Internet: www.psrara.org<br />
Club der Rattenfreunde Schweiz, Tierschutzorganisation, Postfach 504, 4123 Allschwil,<br />
Sorgen- und Beratungstelefon: 078 670 33 31,<br />
E-Mail: info@rattenclub.ch, Internet: www.rattenclub.ch<br />
Schildkröten-Interessengemeinschaft Schweiz (SIGS), Postfach, 4416 Bubendorf BL,<br />
Tel. 079 432 76 32; E-Mail: sigs@sigs.ch, Internet: www.sigs.ch<br />
SSF – Stiftung zum Schutze unserer Fledermäuse in der Schweiz<br />
c/o Zoo Zürich, Zürichbergstrasse 221, 8044 Zürich,<br />
Tel. <strong>Sekretariat</strong> 01 254 26 80, Fax 01 254 26 81;<br />
Fledermausschutz-Nottelefon 079 330 60 60, E-Mail: fledermaus@zoo.ch
7. Checkliste für Tierversuche<br />
Erfüllt das Gesuch die gesetzlichen Voraussetzungen 75 ?<br />
- 69 -<br />
Richtiges Formular, vollständig ausgefüllt, mit den nötigen Beilagen, Gesuchstyp?<br />
o Formular A mit Anhang<br />
o Unter den Ziffern 1, 2, 3, 7, 8, 9, 10, 31, 32, 41, 42, 43, 44, 51, 57.1, 57.2, 59, 61, 63<br />
und 64, und ist in jedem Fall eine Angabe erforderlich.<br />
o neues Gesuch, Fortsetzungsgesuch, Ergänzungsgesuch<br />
o Kopien von zitierten Literaturstellen sind (auf Verlangen) beizubringen.<br />
Hinreichend ausgebildetes Fachpersonal (Art. 15 TSchG; Art. 59d - f TSchV; Art. 25 f.<br />
EUe 76 )?<br />
(Die kantonale Bewilligungsbehörde hat die Befähigung der Personen, die Tierversuche<br />
durchführen, zu prüfen [Art. 59f TSchV].)<br />
o Gesuchsteller<br />
� Antragsteller ist wissenschaftlicher Leiter eines Instituts oder Labors (Art. 14, 15<br />
TSchG, Art. 61a Abs. 1 TSchV).<br />
o Versuchsleiter<br />
� abgeschlossene Hochschulausbildung, spezielle Ausbildung betr. Tierversuche, 3<br />
Jahre praktische Erfahrung (Art. 59d Abs. 1 TschV)<br />
� berufsspezifische Weiterbildung (Art. 59d Abs. 3 TSchV)<br />
� weiteres Personal (Art. 59d Abs. 2 TSchV, VOAusb 77 )<br />
� Ausbildung gemäss VO über die Aus- und Weiterbildung des Fachpersonals für Tierversuche<br />
� berufsspezifische Weiterbildung (Art. 59d Abs. 3 TSchV)<br />
Einsatz der kleinstmöglichen Anzahl von Tieren im zweckmässigsten Verfahren<br />
(Art. 61 Abs. 1 lit. e TSchV; Art. 7 EUe)?<br />
o Bedingungen betr. Art und Zahl der Tiere, Anzahl der Versuchsgruppen und Tierzahl<br />
pro Gruppe (Art. 61a Abs. 3 lit. a TSchV)<br />
o Auflagen betr. Methodik zur Belastungsbegrenzung (Art. 61a Abs. 3 lit. c TSchV)<br />
o Verwendung der niedrigststehenden Tierarten (Art. 16 Abs. 3 TSchG, Art. 61 Abs.1 lit. d<br />
TSchV)<br />
o Versuchsdauer und Belastungsdauer<br />
o Art und Häufigkeit der Verlaufskontrollen<br />
Anforderung an die Tierhaltung erfüllt (Art. 58a, 59 TSchV; Art. 5 EUe)?<br />
o Allgemeine Haltungsvorschriften gelten auch für Versuchstiere (Art. 58a Abs. 1 TSchV).<br />
o Platzangebot, Strukturierung, Haltungseinheit<br />
o Abweichungen können nur bewilligt werden, wenn sie zur Erreichung des Versuchsziels<br />
nötig sind, sie sollen so kurz wie möglich dauern (Art. 58a Abs. 2 TSchV).<br />
o Wie oft wird das Befinden der Tiere überprüft?<br />
o Tageslicht/künstliches Licht mit ähnlichem Spektrum; Hell-Dunkel-Phase abgestimmt<br />
auf die Bedürfnisse der Tiere (Art. 59 Abs. 1 TSchV)<br />
o kein übermässiger und überraschender Lärm (Art. 59 Abs. 2 TSchV)<br />
o Gewöhnung an den Kontakt mit Menschen (Art. 59 Abs. 3 TSchV)<br />
75 Die gesetzlichen Vorschriften werden konkretisiert in den „Richtlinien Tierschutz“ des Bundesamtes für Veterinärwesen,<br />
die als sog. Verwaltungsvorschriften von den kantonalen Vollzugsorganen zwingend zu beachten<br />
sind.<br />
76 Europäisches Übereinkommen zum Schutz der für Versuche und andere wissenschaftliche Zwecke verwendeten<br />
Wirbeltiere; SR 0.457<br />
77 Verordnung über die Aus- und Weiterbildung des Fachpersonals für Tierversuche, SR 455.171.2
- 70 -<br />
o Primaten, Katzen und Hunde müssen zusammen mit Artgenossen gehalten werden<br />
(Art. 59 Abs. 4 TSchV).<br />
o Auflagen betr. Haltung, Fütterung, Pflege und Überwachung der Tiere vor, während und<br />
nach dem Versuch (Art. 61a Abs. 3 lit. b TSchV)<br />
o Gewöhnung an die Versuchsbedingungen (Art. 16 Abs. 3 bis TSchG), Identifikation, Vorbehandlung<br />
o fachgerechte Betreuung vor, während und nach dem Versuch (Art. 16 Abs. 3 bis TSchG)<br />
o keine Weiterverwendung bei erheblicher Belastung (Art. 16 Abs. 4 TSchG)<br />
Anforderungen an die Herkunft der Tiere erfüllt (Art. 59a - c TSchV; Art. 14 ff. EUe)?<br />
o selbst gezüchtet oder anerkannte Versuchstierzucht oder -handlung (Art. 59a Abs. 1<br />
TSchV)<br />
o wild gefangene Tiere nur ausnahmsweise (Art. 59a Abs. 2 TSchV)<br />
o nicht besonders gezüchtete Haustiere zulässig, ausser Hunden, Katzen und Kaninchen<br />
(Art. 59a Abs. 3 TSchV)<br />
o Versuchstierzuchten müssen anerkannt sein (Art. 59b TSchV).<br />
o Primaten, Katzen und Hunde als Versuchstiere müssen dauerhaft markiert werden (Art.<br />
59c TSchV).<br />
o Streunende Haustiere dürfen nicht verwendet werden (Art. 21 Ziff. 3 EUe).<br />
Zulässiger Zweck (Art. 14 lit. a - e TSchG; Art. 61 TSchV; ERG 78 ; Art. 2 EUe)?<br />
(Beschreibung der allgemeinen Problemstellung, in deren Zusammenhang das Gesuch zu<br />
sehen ist, sowie der konkreten [direkten] Fragestellung, die mit dem Versuch beantwortet<br />
werden soll; z. B. Grundlagenforschung, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Substanzen,<br />
Diagnostik, Bildung und Ausbildung)<br />
o geschlossene Fragestellung oder fest umrissene Zielsetzung (Art. 61a Abs. 2 TSchV)<br />
o Zielsetzung entspricht einer der sechs Kategorien gem. Art. 2 Eue.<br />
o Der Anwendungsbereich des zu prüfenden Stoffes ist anzugeben.<br />
o Ziel ohne Tierversuche nicht erreichbar (Art. 61 Abs.3 lit. a TSchV)<br />
o Bei Prüfung von Erzeugnissen dürfen Daten nicht anders gewonnen werden können<br />
oder das Gefährdungspotenzial darf nicht bereits ausreichend bekannt sein (Art. 61<br />
Abs. 3 lit. c TSchV).<br />
o Die Belastung darf, gemessen am Kenntnisgewinn oder Ergebnis, nicht unverhältnismässig<br />
sein (Art. 61 Abs. 3 TSchV).<br />
o Ist die erwartete Erkenntnis realistisch? Rechtfertigt der häufig spekulative Erfolg die<br />
möglichen Belastungen?<br />
Zulässige Methode (Art. 13 und 16 TSchG; Art. 6 ff. EUe; ERG)?<br />
(Aus der Versuchsanordnung soll ersichtlich werden, was während des gesamten Versuchs<br />
mit den Tieren geschieht. Der Ablauf des Versuchs bzw. die einzelnen Versuchsschritte<br />
müssen aus der Beschreibung erkennbar sein.)<br />
o keine Alternative zum Tierversuch vorhanden (Wird der Tierversuch nur gewählt, um eine<br />
teurere Alternative zu „sparen“? Art. 13 TSchG, Art. 6 Ziff. 1 EUe)<br />
o Unvermeidbarkeit der Belastung (Art. 16 Abs. 1 TSchG)<br />
o geeignete Methode nach neuestem Stand der Kenntnisse (Art. 61 Abs. 1 lit. c TSchV)<br />
o belastende Versuche i. d. R. nur unter Betäubung im Beisein eines erfahrenen Fachmannes<br />
(Art. 16 Abs. 2 TSchG; Narkosemittel, Dosis, Applikationsart, Dauer,<br />
Schmerzmittel, Lokalanästhetika. Werden Tiere in Narkose getötet?)<br />
o maximal erwarteter Schweregrad<br />
o erwartete Auswirkungen auf das Befinden der Tiere<br />
o Kriterien für vorzeitigen Versuchsabbruch<br />
o bei Leiden Töten des Tieres, sobald das der Versuchszweck zulässt (Art. 16 Abs. 5<br />
TSchG), Tötungsmethode<br />
78 Ethische Grundsätze und Richtlinien für wissenschaftliche Tierversuche (Schweiz. Akademie der Medizinischen<br />
Wissenschaften/Schweiz. Akademie der Naturwissenschaften)
- 71 -<br />
Begründung des Tierversuchs und der Methode ausreichend (Art. 61a Abs. 2 TSchV;<br />
Art. 6 ff. EUe)?<br />
(grundsätzliche Erkenntnis, die angestrebt wird, Stand der Forschung, Darlegung, was<br />
noch nicht hinreichend bekannt ist)<br />
o geschlossene Fragestellung oder fest umrissene Zielsetzung<br />
o andere Versuchsmethoden/Alternativmethoden, die es ermöglichen, entsprechende Informationen<br />
zu erhalten, Quellenangaben<br />
o Begründung der Wahl der Methode unter Darstellung des Besonderheiten/Vorteile<br />
o Art der Eingriffe/Manipulationen am Tier und erwartete Auswirkungen auf dessen Befinden<br />
(z. B. Art, Ort, Ablauf und Dauer des Eingriffs; methodische Unterschiede zwischen<br />
verschiedenen Versuchsgruppen; Ort, Menge Häufigkeit der Verabreichung von Substanzen;<br />
Infizierung, Immunisierungsvorgänge, physikalische Einwirkungen, Verhaltensbeeinträchtigungen)<br />
o Zusätzlich zu den Versuchsgruppen ist anzugeben, welchen Eingriffen bzw. Manipulationen<br />
die Kontrolltiere unterzogen werden.<br />
o Begründung von Tierarten und -zahlen<br />
o Begründung für Abweichungen von den Haltungsbedingungen gemäss TSchV<br />
o Begründung für den Verzicht auf Anästhesie oder andere belastungsmindernde Massnahmen<br />
o Beurteilung der Bedeutung des erwarteten Erkenntnisgewinns<br />
o Beurteilung der Ergebnisse im Vergleich zu den Belastungen, die den Tieren entstehen<br />
o Bei mehrstufigen Versuchen sind sämtliche Stufen ausreichend klar zu beschreiben und<br />
zu begründen.
8. Weiterführende Literatur<br />
T. Gehrig Struktur und Instrumente des Tierschutzrechts, Diss. ZH<br />
Zürich 1999<br />
H.H. Sambraus/A. Steiger Das Buch vom Tierschutz<br />
Wichtige Informationen über alle relevanten Tierarten und<br />
Tierschutzproblematiken werden von 61 anerkannten Experten<br />
auf 947 Seiten leicht verständlich aufbereitet.<br />
Stuttgart 1997<br />
A. F. Goetschel Tierschutz und Grundrechte<br />
Bern/Stuttgart 1989<br />
A. F. Goetschel Kommentar zum Eidgenössischen Tierschutzgesetz,<br />
Bern/Stuttgart 1986 (leider teilweise überholt)<br />
A. F. Goetschel (Hrsg.) Recht und Tierschutz<br />
Das Buch entstand aus Beiträgen zur Tagung „Recht und<br />
Tierschutz“ vom 28. bis 30.11.1991 in Beatenberg.<br />
Bern/Stuttgart/Wien 1993<br />
B. Rebsamen-Albisser Der Vollzug des Tierschutzrechts durch Bund und Kantone,<br />
Diss. BS<br />
Bern/Stuttgart/Wien 1994<br />
G. M. Teutsch Die „Würde der Kreatur“<br />
Erläuterungen zu einem neuen Verfassungsbegriff am Beispiel<br />
des Tieres<br />
Bern/Stuttgart/Wien 1995<br />
J.-C. Wolf Tierethik: Neue Perspektiven für Menschen und Tiere<br />
Freiburg (Schweiz) 1992<br />
M. Karremann / K. Schnelting Tiere als Ware: Gequält – getötet – vermarktet<br />
Entstanden auf der Grundlage von Filmen des ZDF<br />
Frankfurt a. M. 1992<br />
W.-R. Schmidt Geliebte und andere Tiere im Judentum, Christentum und<br />
Islam<br />
Vom Elend der Kreatur in unserer Zivilisation<br />
Das Buch entstand vor dem Hintergrund einer vierteiligen<br />
ZDF-Fernsehreihe.<br />
Gütersloh 1996<br />
- 72 -<br />
G. Bolliger Europäisches Tierschutzrecht, Tierschutzbestimmungen des<br />
Europarates und der Europäischen Union (mit einer ergänzenden<br />
Darstellung des schweizerischen Rechts)<br />
Zürich 2000
9. Stichwortverzeichnis<br />
A<br />
B<br />
Administrativbehörde 8, 24<br />
Administrativmassnahmen 8<br />
Agapornide 47<br />
Aggression 44, 48<br />
Allgemeinbefinden 31<br />
Amtshilfe 27<br />
Amtsklage 11<br />
Anbindeverbot 19<br />
Anbindevorrichtung 20, 32<br />
Angemessenheit 18 ff.<br />
Angst 18, 44<br />
Anpassungsfähigkeit 15<br />
Anzeige 9 ff.<br />
Anzeigepflicht 10<br />
- der Polizei 10 f.<br />
- von Behörden und Beamten 12<br />
Anzeigerecht 9 ff.<br />
- jedes Bürger 9 f.<br />
- von Behörden und Beamten 12<br />
- von Beamten des Veterinäramtes 12<br />
Ara 47<br />
Artenschutz 14, 31<br />
Augenschein 24<br />
Ausfuhr 32, 45<br />
Ausführungsvorschriften 21<br />
Auskunftsrecht 10<br />
- des Anzeigeerstatters 10<br />
Auslauf 39, 44<br />
Auslegung 17<br />
Aussetzen 32<br />
Badegelegenheit 38<br />
Batteriekäfighaltung 20<br />
Bedürfnisse 15 f.<br />
Beeinträchtigung 28, 31<br />
- schwere 28, 31<br />
Beförderung 48<br />
Begünstigung 11<br />
Beizjagd 45<br />
Belegungsdichte 20<br />
Beleuchtung 37 f., 40 42, 44, 46<br />
Belüftung 20, 46<br />
Beschäftigung 36, 45<br />
Beschlagnahme 8<br />
Betäubung 28, 30, 50<br />
Betreuer 18<br />
Beutetier 30<br />
Bewegung 15, 16, 33, 39, 43<br />
Bewegungsfreiheit 19 f.<br />
Bewegungsmöglichkeit 33, 42<br />
Bewegungsstereotypie 20<br />
Beweis 24<br />
- -material 11 f., 24<br />
- -sicherung 11 f., 24<br />
- 73 -
C<br />
D<br />
E<br />
Bewilligung 9, 45 f.<br />
Bewilligungspflicht 48 f.<br />
Blindschleiche 52<br />
Blutentzug 30, 49<br />
Bodenfläche 35<br />
Bodentemperatur 47<br />
Bolzenschuss 49<br />
Boshaftigkeit 30<br />
Brustanbindung 36<br />
Bundesamt für Veterinärwesen 9, 11<br />
Busse 21<br />
Bussenverfügung 11<br />
Chamäleon 47<br />
Clipping 41<br />
Dachs 52<br />
Defektzucht 17<br />
Dekapitation 46<br />
Delfin 20<br />
Designerzucht 17<br />
Desinfektion 37<br />
Dopen 50<br />
Ei 50<br />
Eidechse 52<br />
Einfuhr 31, 45<br />
Eingriffe 28, 34, 37 f., 42 ff., 49 f.<br />
- Abklemmen der Zähne 37<br />
- Einsetzen von Nasenringen und Rüsselklammern 34<br />
- Enthornen 34, 37 f.<br />
- Kastrieren 34, 37 f.<br />
- Kürzen des Schwanzes 34 f., 41,<br />
Einstreu 31, 33, 39, 42<br />
Einzelhaltung 18, 47<br />
Einzelverfügung 21, 50, 52<br />
Einzelstand 33 f., 36<br />
Einziehung 22, 31<br />
Eisbär 20<br />
Eisen 33<br />
Elektrobügel 33<br />
Elektrotreiber 48<br />
Enten 38<br />
Enthornen 34<br />
Entwurmen 42 f.<br />
Ersatzmassnahme 41<br />
Ertränken 30<br />
Esel 38 ff.<br />
- Anbindehaltung 39<br />
- Auslauf 39<br />
- Beleuchtung 40<br />
- Einstreu 39<br />
- Futter 40<br />
- Klimaanforderungen bei Weidehaltung und Auslauf 40<br />
- Klimaanforderungen an Ställe 40<br />
- Mindestanforderungen 38<br />
- 74 -
F<br />
G<br />
H<br />
- Pflege 41<br />
- Sozialkontakt 41<br />
- Stallböden 39<br />
- verbotene Handlungen 42<br />
- Wasser 40<br />
Ethologie 18<br />
Europarat 22<br />
Extremzucht 17<br />
Fahrlässigkeit 21, 31, 32<br />
Ferkel 36<br />
Fessel 46<br />
Fischerei 51 f.<br />
Fischereiverordnung 52<br />
Fischotter 31<br />
Fledermaus 52<br />
Flügelspannweite 19<br />
Forschung 21<br />
Freiflug 19, 46 f.<br />
Freigehege 48<br />
Fressplatz 35<br />
Fremdplatzierung 8, 24<br />
Frischluft 35, 42<br />
Frosch 52<br />
Fuchs 51<br />
Fütterung 29, 34 ff., 41 f., 43 f.,<br />
Futter 19<br />
Geflügel 38<br />
- Beleuchtung 38<br />
- Einrichtung 38<br />
- verbotene Handlungen 38<br />
Gehege 46<br />
Gehilfenschaft 51, 52 f.<br />
Geringfügigkeit 27<br />
Gewässer 51<br />
Gewinnsucht 21<br />
Goldhamster 19, 31<br />
Greifvögel 31, 45<br />
Gruppenhaltung 33<br />
Gummiring 34<br />
Hahnenkampf 30<br />
Halsanbindung 36<br />
Halter 18<br />
Haltung<br />
- Anbindehaltung 28, 33, 39<br />
- Einzelhaltung 18, 41, 47<br />
- falknerische 45<br />
- Gruppenhaltung 33, 36, 39, 43<br />
- Laufstallhaltung 41<br />
Haltungsmängel 16<br />
Haltungsverbot 20<br />
Handel 14<br />
- internationaler 31<br />
Hausdurchsuchung 27<br />
- 75 -
I<br />
J<br />
K<br />
L<br />
Hauskatze 19<br />
Haustier, Heimtier 20, 32<br />
Heu 33, 37, 40, 43<br />
Hufpflege 19<br />
Hütte 33<br />
Hunde 19, 44 ff.<br />
- Haltung 44<br />
- Kupieren 45<br />
- Schläge 45<br />
- Stachelhalsband 45<br />
- Strafschuss 45<br />
- verbotene Handlungen 45<br />
Hundekampf 30<br />
Hygiene 18<br />
Igel 52<br />
Intentionsverhalten 20<br />
Interesse, berechtigtes 10<br />
Intervention, tierärztliche 8, 28<br />
Jagd 13, 51<br />
Jungvögel 51<br />
Käfig 19 f., 20, 29, 44<br />
Käfigverbot 20<br />
- für Legehennen in Batterien 20<br />
- für Hausgeflügel 20<br />
Kakadu 47<br />
Kalb 33<br />
Kälberhütten 33<br />
Kampf 30<br />
Kaninchen 43<br />
Kantonstierarzt 8, 12<br />
Kastenstand 36<br />
Kastrieren 34, 37, 43 f.<br />
Katzen 17, 50, 69<br />
- Amputieren der Krallen 50<br />
Kippohren 45<br />
Klauenpflege 37<br />
Kleinpapagei 19, 47 f.<br />
Klima 35, 37, 39, 42, 43<br />
Krallenamputation 50<br />
Krankheit 17, 19<br />
Krebse 51<br />
Kriechtiere 52<br />
Kröte 52<br />
Köderfische 51<br />
Kuh 33 ff.<br />
Kuhkampf 30<br />
Kuhtrainer 33<br />
Kupieren 38, 44<br />
Lamm 41<br />
Landschildkröte 47<br />
Larve 52<br />
- 76 -
M<br />
N<br />
O<br />
P<br />
Laufstall 41<br />
Lebensbedürfnisse 15 f.<br />
Leerlaufverhalten 20<br />
Legalitätsprinzip 21<br />
Legehennen 38<br />
- Beleuchtung 38<br />
- Einrichtung 38<br />
- verbotene Handlungen 38<br />
Leguan 47<br />
Leichtfertigkeit 30<br />
Leiden 17 ff., 33<br />
Libelle 52<br />
Liegebereich 34, 37, 39, 42<br />
Liegefläche 35<br />
Lichtphase 38, 40, 46<br />
Lurch 52<br />
Maulkorb 33<br />
Mastschwein 36<br />
Meerschweinchen 19<br />
Meldepflicht 49 f.<br />
Mindestabmessungen 20, 43<br />
Misshandlung 17, 28<br />
Mistbehang 34<br />
Mitteilung<br />
- kantonaler Strafentscheide 14<br />
- an Anzeigeerstatter 10<br />
Molch 52<br />
Murmeltier 51<br />
Mutwillen 30<br />
Nahrung 15<br />
Naturschutz 52<br />
Nestmaterial 44<br />
Nippeltränke 46<br />
Notschlachtung 8<br />
Notstand 17<br />
Notwehr 17<br />
Nymphensittich 47<br />
Obhutsverhältnis 18<br />
- des Betreuers 18<br />
- des Halters 18<br />
Offizialdelikt 12<br />
Ohren 45<br />
Opportunitätsprinzip 11<br />
Papagei 47<br />
Parteivertreter 13 f.<br />
Pferde 19, 38 ff.<br />
- Anbindehaltung 39<br />
- Auslauf 39<br />
- Beleuchtung 40<br />
- Einstreu 39<br />
- Futter 40<br />
- 77 -
Q<br />
R<br />
- Klimaanforderungen bei Weidehaltung und Auslauf 40<br />
- Klimaanforderungen an Ställe 39<br />
- Mindestanforderungen 38 f.<br />
- Pflege 40<br />
- Sozialkontakt 41<br />
- Stallböden 39<br />
- verbotene Handlungen 41<br />
- Wasser 40<br />
Pflege 15 f., 18, 34, 37, 41 ff.<br />
- Fellpflege 43<br />
- Hautpflege 34, 41, 43<br />
- Hufpflege 40<br />
- Klauenpflege 34, 41, 43 ff.<br />
Physiologie 18<br />
Polizei 8 ff.<br />
Pony 38 ff.<br />
- Anbindehaltung 39<br />
- Auslauf 39<br />
- Beleuchtung 40<br />
- Einstreu 39<br />
- Futter 40<br />
- Klimaanforderungen bei Weidehaltung und Auslauf 40<br />
- Klimaanforderungen an Ställe 39<br />
- Mindestanforderungen 38<br />
- Pflege 40<br />
- Sozialkontakt 41<br />
- Stallböden 39<br />
- verbotene Handlungen 41<br />
- Wasser 40<br />
Puppe 52<br />
Qual 29 ff.<br />
Qualzucht 17<br />
Quetschen 28, 34<br />
Räudebad 41<br />
Rechtfertigungsgründe 17<br />
- Berufspflicht 17<br />
- Erlaubnis 17<br />
- gesetzliches Gebot 17<br />
- Notstand 17<br />
- Notwehr 17<br />
- Wahrung berechtigter Interessen 17<br />
Reizmittel 50, 52<br />
Reptil 47<br />
Richtlinien 32 ff.<br />
Rindvieh 32 ff.<br />
- Anbindevorrichtungen 32<br />
- Beleuchtung 35 f.<br />
- Bewegungsmöglichkeit 33<br />
- Eingriffe 34<br />
- Einstreu 34<br />
- Fütterung 34 f.<br />
- Kälber 32<br />
- Klima 35 f.<br />
- Kuhtrainer 33<br />
- Liegeboxen in Laufställen 33<br />
- 78 -
S<br />
- Liegebereich 34<br />
- Pflege 34<br />
- Standplätze 32<br />
- Tränke 34<br />
- verbotene Handlungen 34<br />
Sachbeschädigung 11<br />
Salamander 52<br />
Schächten 30, 49<br />
Schafe 41 f.<br />
- Bauliche Anforderungen an Schafställe 41<br />
- Beleuchtung 42<br />
- Eingriffe 42<br />
- Fütterung 41<br />
- Pflege 41<br />
- Stallklima 42<br />
- Tränke 41<br />
Schlachtanlage 49<br />
Schlachten 49<br />
Schläge 44<br />
Schildkröten<br />
- Landschildkröten 47<br />
- Riesenschildkröten 47<br />
- Sporenschildkröten 47<br />
Schlange 52<br />
Schmerzen 17 f., 28, 31 f., 49<br />
Schonbestimmung 51<br />
Schutzgebiet 51<br />
Schwanz 42<br />
Schweine 35 ff.<br />
- Abferkelbucht 36<br />
- Beleuchtung 37<br />
- Beschäftigung 37<br />
- Eingriffe 37<br />
- Einstreu 35<br />
- Ferkel 36<br />
- Fütterung 36<br />
- Fütterungs- und Tränkeeinrichtung 36<br />
- Galtsau 36<br />
- Kastenstand 36<br />
- Klima 37<br />
- Mastschwein 36<br />
- Nestbaumaterial 35<br />
- Pflege 37<br />
- Sauen 36<br />
- Stallboden 35<br />
- verbotene Handlungen 37<br />
- Zuchteber 35<br />
Sichtkontakt 33<br />
Sittich 19, 47<br />
Sitzstangen 20, 38, 47<br />
Sodomie 9, 29<br />
Sozialkontakt 41<br />
Staatsanwaltschaft 9 ff.<br />
Stallboden 34 f., 39, 41, 42<br />
Stachelhalsband 44<br />
Stachelscheibe 34<br />
Stallklima 42, 43<br />
- 79 -
T<br />
U<br />
V<br />
Standplatz 33<br />
Staubbad 46<br />
Stereotypie 20<br />
Stierkampf 30<br />
Stopfmast 19, 29<br />
Strafschuss 44<br />
Stroh 33, 37 f., 44<br />
Strafverfolgungsbehörde 12 ff., 24<br />
Tageslicht 35, 37, 40, 42, 46, 68<br />
Tagfalter 52<br />
Tieranwalt 13<br />
Tierarzt 42, 49<br />
Tiefstreu 42<br />
Tierhaltung 15 ff., 32 ff.<br />
- artgerechte 8, 15 ff.<br />
Tierhaltungsverbot 8, 24<br />
Tierhandelsverbot 26<br />
Tierquälerei 28 ff.<br />
Tierschutzbeauftragter 9<br />
Tierschutzforschung 21<br />
Tierversuch 31, 49, 68 ff.<br />
Tierversuchskommission 9<br />
Transport 22, 48<br />
Treibhilfe 48<br />
Überanstrengung 28 f., 30<br />
Überfütterung 19<br />
Übergangsfrist 21<br />
Übertretung 31 f.<br />
Überwinterung 47<br />
Umplatzierung 8<br />
Unken 52<br />
Unterkunft 18, 44, 46<br />
Unterstand 42<br />
Unvermeidlichkeitsgebot 31<br />
- 80 -<br />
Verbot<br />
- der Batteriekäfighaltung für Legehennen 20<br />
- des dauernden Anbindens 19<br />
- der dauernden Haltung im Dunkeln 20<br />
- der dauernden Kettenhaltung 47<br />
- mit Tieren zu handeln 24<br />
- Tiere zu Halten 24<br />
- Zerstören der Stimmorgane 47, 50<br />
Verfolgungspflicht 12 ff.<br />
- der Polizei 12 f.<br />
- der Strafverfolgungsbehörden 12 ff.<br />
Verfügung 20, 25, 42<br />
Vergehen 28 ff., 31<br />
Verhaltensstörung 20<br />
Verladen 28, 48<br />
Verletzung 19 f., 29, 34, 37, 39, 40, 43 ff.<br />
Vernachlässigung 8, 24, 28 ff.<br />
Versuch 31, 49 f., 68 ff.<br />
Verwaltungsmassnahme 8
W<br />
Veterinäramt 8<br />
Vogel 19, 45, 51<br />
Vogelzwinger 19<br />
Volkswirtschaftsdepartement 13<br />
Vollzug, administrativer 8 f.<br />
Vorsatz 21, 31<br />
Wachtel 46 f.<br />
Wärmebedürfnis 20, 34, 35, 39, 41, 42<br />
Waldameise, rote 52<br />
Wellensittich 47 f.<br />
Weidehaltung 40<br />
Werbung 49<br />
Wildern 51<br />
Wildtiere 21, 30, 45, 48, 51<br />
Winter 29, 33<br />
Winterruhe 47<br />
Wohlbefinden 15 ff., 28<br />
Wollschur 41<br />
X, Y, Z<br />
Zibbe 44<br />
Ziegen 42 f.<br />
- Beleuchtung 43<br />
- Bewegungsmöglichkeit 42<br />
- Eingriffe 43<br />
- Fütterung 43<br />
- Pflege 43<br />
- Stallklima 43<br />
- Tiefstreu 42<br />
- Tränke 43<br />
Zirkustiere 48<br />
Zuchteber 35<br />
Zuchtziele 16<br />
Züchtung 15<br />
Zuständigkeit 8<br />
Zutrittsrecht 26 f.<br />
- 81 -