05.01.2013 Aufrufe

Verbandsvereine/Sekretariat/Tierheime Präsidium - Krax

Verbandsvereine/Sekretariat/Tierheime Präsidium - Krax

Verbandsvereine/Sekretariat/Tierheime Präsidium - Krax

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ERICH F. FEINEIS<br />

HANDBUCH<br />

TIERSCHUTZ<br />

Kurze Darstellung der wichtigsten eidgenössischen Bestimmungen<br />

zum Tierschutzrecht, der Vollzugsvorschriften der Kantone und des<br />

Vorentwurfs zu einer Schweizerischen Strafprozessordnung<br />

§SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS


Erich F. Feineis<br />

HANDBUCH<br />

TIERSCHUTZ<br />

Kurze Darstellung der wichtigsten eidgenössischen<br />

Bestimmungen zum Tierschutzrecht,<br />

der Vollzugsvorschriften der Kantone und des<br />

Vorentwurfs zu einer Schweizerischen<br />

Strafprozessordnung


Vorwort<br />

Der Entwurf des vorliegenden „Handbuchs Tierschutz“ entstand zunächst speziell für<br />

den Kanton St. Gallen zur Befriedigung eines allgemeinen Informations- und Weiterbildungsbedürfnisses<br />

aus Tierschutzkreisen sowie von Seiten der Kantonspolizei St.<br />

Gallen. Er berücksichtigte Strafprozess- und Polizeirecht des Kantons St. Gallen sowie<br />

die eidgenössische Tierschutzgesetzgebung unter Hinweis auf die wesentlichen dazu<br />

erlassenen Richtlinien und Weisungen des Bundesamtes für Veterinärwesen (BVET).<br />

Die vorliegende überarbeitete Fassung versucht neben dem eidgenössischen materiellen<br />

Recht, die in allen Kantonen geltenden Verfahrensgrundsätze in allgemeiner<br />

Form sowie die Bestimmungen des Vorentwurfs zu einer Schweizerischen Strafprozessordnung<br />

darzustellen.<br />

In einem ersten Teil wird versucht, die behördlichen Zuständigkeiten für die Einleitung<br />

von Strafverfahren und zum Erlass von Administrativmassnahmen aufzuzeigen. Es folgen,<br />

kurz aufgezählt, die Leitprinzipien und Grundsätze des Tierschutzgesetzes und<br />

ein Vorschlag zum polizeilichen Vorgehen beim Eingang von gemeldeten Verstössen<br />

mit dem Hinweis, dass es bisweilen nötig ist, Straf- und Administrativverfahren gleichzeitig<br />

und nebeneinander zu führen. Ein vierter Teil behandelt die Straftatbestände des<br />

Tierschutzgesetzes unter Einbezug der wichtigsten Richtlinien des Bundesamtes für<br />

Veterinärwesen (BVET) über die Tierhaltung. In einem fünften Teil werden weitere „tierrelevante“<br />

Gesetzesbestimmungen erwähnt. Der Anhang soll bei offenen Fragen mit<br />

einem Adressverzeichnis von Beratungsstellen, einer Checkliste für Tierversuche sowie<br />

einem kurzen Literaturverzeichnis und einem Stichwortverzeichnis weiterhelfen.<br />

Mein besonderer Dank gilt allen Personen, die bei dieser summarischen Zusammenfassung<br />

mitgeholfen, wichtige Anregungen gemacht, Korrekturen vorgeschlagen und<br />

dafür Zeit geopfert haben. Für eine erste kritische Durchsicht des Manuskripts waren<br />

meine Arbeitskollegen Herr lic. iur. Christof Ill und Frau lic. iur. Ursula Brasey (Kant.<br />

Untersuchungsamt, St. Gallen) besorgt. Für die im anschliessenden „Vernehmlassungsverfahren“<br />

eingebrachten Korrekturen, Anregungen sowie Verbesserungs- und<br />

Ergänzungsvorschläge danke ich Frau Dr. Michelle Howald (BVET, Bern), Herrn Dr.<br />

Thomas Giger (Kantonstierarzt, St. Gallen), Herrn lic. iur. Tom Zuber-Hagen (Leiter<br />

Rechtsdienst, VD/SG), Herrn lic. iur. Max Schlanser (Leiter Rechtsdienst, JPD/SG),<br />

Hptm Norbert Städler (Kantonspolizei St. Gallen), Frau Dr. Birgitta Rebsamen-Albisser<br />

(Beratungsstelle für Rechtsfragen im Tierschutz, Schweizer Tierschutz STS), Herrn Dr.<br />

Hans-Ulrich Huber (Beratungsstelle für artgerechte Nutztierhaltung, Schweizer Tierschutz<br />

STS) sowie Herrn Peter Schlup (Fachstelle für Wild- und Heimtiere, Schweizer<br />

Tierschutz STS).<br />

Da ich beabsichtige, das „Handbuch“ gelegentlich den sich ändernden Gesetzen sowie<br />

der Entwicklung der Rechtsprechung anzupassen, bin ich auch weiterhin für Verbesserungs-<br />

und Korrekturvorschläge sowie insbesondere die Zustellung einschlägiger Gerichtsurteile<br />

für die Beispielsammlung sehr dankbar.<br />

St. Gallen, September 2001 E. Feineis<br />

Kontaktadresse<br />

Erich F. Feineis<br />

Pfaffengut 5<br />

9312 Häggenschwil<br />

E-Mail: erich.feineis@ODR.SG.CH<br />

Copyright © 2002 Schweizer Tierschutz STS<br />

- 2 -


Tierschutz ist Rechtspflicht, von unserer Bundesverfassung her geboten,<br />

vom Tierschutzgesetz den Verwaltungsbehörden und den Gerichten unseres<br />

Landes aufgetragen. Letztlich wird konsequenter Tierschutz aber nur<br />

erreicht, wenn das Tier von seinem heutigen Objektstatus entbunden und<br />

seine Würde, und folglich seine „Subjektivität“, rechtlich anerkannt wird. 1<br />

Peter Saladin, Prof. für Staats-, Verwaltungs- und Kirchenrecht, Bern<br />

Das Einreichen einer Strafanzeige durch Augenzeugen ist eine moralische<br />

Pflicht gegenüber dem Tier. Zu häufig wird einer Anzeige allerdings nicht<br />

fristgerecht stattgegeben, wofür teils mangelnde Fachkenntnisse, aber<br />

auch fehlendes Interesse der Untersuchungsbehörden und Voreingenommenheit<br />

gegenüber dem Tierschutz verantwortlich sind. 2<br />

Samuel Debrot, Prof. für Veterinärmedizin<br />

Nur wenn es gelingt, das Tier kollektiv mit Würde zu behandeln, werden<br />

sich weitere Fortschritte im zwischenmenschlichen Bereich erwarten lassen.<br />

Insofern ist Tierschutz Ergebnis und Voraussetzung zugleich des<br />

Schutzes des Menschen vor Grausamkeit und Gewalt, kurz: der Menschenrechte.<br />

3<br />

Martin Killias, Prof. für Kriminologie, Lausanne<br />

1 P. Saladin, Wahrnehmung des Tierschutzes im Verwaltungsverfahren in: A. Goetschel, Recht und Tierschutz, S. 58<br />

2 S. Debrot, Pénalités de la loi sur la protection des animaux in: A. Goetschel, Recht und Tierschutz, S. 63<br />

3 M. Killias, Kriminologische Aspekte von Tierschutz und Tierquälerei in: A. Goetschel, Recht und Tierschutz, S. 88<br />

- 3 -


Verwendete Abkürzungen<br />

ASchV Artenschutzverordnung (SR 453)<br />

BGE Entscheidungen des Schweizerischen Bundesgerichts (amtliche<br />

Sammlung)<br />

BGF Bundesgesetz über die Fischerei (Fischereigesetz, SR 923.0)<br />

BVET Bundesamt für Veterinärwesen, Postfach, 3003 Bern<br />

EDAV Verordnung über die veterinärrechtliche Regelung der Ein-,<br />

Durch- und Ausfuhr von Tieren und Tierprodukten<br />

(SR 916.443.11)<br />

FHyV Fleischhygieneverordnung (SR 817.190)<br />

JSG Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wild lebender<br />

Säugetiere und Vögel (Jagdgesetz, SR 922.0)<br />

MVO Verordnung über die Mitteilung kantonaler Strafentscheide<br />

(Mitteilungsverordnung, SR 312.3)<br />

NHG Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (SR 451)<br />

NHV Verordnung über den Natur- und Heimatschutz (SR 451.1)<br />

PKG Praxis des Kantonsgerichtes von Graubünden, Chur<br />

PolG Polizeigesetz<br />

sGS Systematische Gesetzessammlung des Kantons St. Gallen<br />

SJZ Schweizerische Juristenzeitung, Zürich<br />

SR Systematische Sammlung des Bundesrechts<br />

StA Staatsanwaltschaft, Staatsanwalt<br />

StGB Schweizerisches Strafgesetzbuch (SR 311.0)<br />

StP Strafprozessgesetz<br />

StPO/CH Vorentwurf zu einer Schweizerischen Strafprozessordnung<br />

TSchG Eidgenössisches Tierschutzgesetz (SR 455)<br />

TSchV Eidgenössische Tierschutzverordnung (SR 455.1)<br />

UR Untersuchungsrichter<br />

VBGF Verordnung zum Bundesgesetz über die Fischerei (SR 923.01)<br />

VRP Gesetz über die Verwaltungsrechtspflege (sGS 951.1)<br />

VVzTSchG Vollzugsverordnung zum Tierschutzgesetz<br />

VwVG Bundesgesetz über das Verwaltungsverfahren (SR 172.021)<br />

- 4 -


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorgehen bei Verstössen gegen das Tierschutzgesetz S. 8<br />

1. Zuständigkeiten S. 8<br />

1.1 Administrativer Vollzug S. 8<br />

1.2 Vollzug der strafrechtlichen Bestimmungen S. 9<br />

1.2.1 Anzeigerecht jedes Bürgers S. 9<br />

1.2.2 Anzeigepflicht der Polizei S. 10<br />

1.2.3 Anzeigepflicht und Anzeigerecht von Behörden und Beamten S. 12<br />

1.2.4 Anzeigerecht der Beamten der Vollzugsbehörden S. 12<br />

1.2.5 Verfolgungspflicht der Strafverfolgungsbehörden S. 12<br />

1.3 Die Parteivertretung des verletzten Tieres S. 13<br />

1.4 Spezialzuständigkeiten bei Widerhandlungen im internationalen<br />

Handel S. 14<br />

1.5 Mitteilung kantonaler Strafentscheide S. 14<br />

2. Leitprinzip des TSchG: Wohlbefinden der Tiere S. 15<br />

2.1 Grundsätze des Tierschutzgesetzes S. 15<br />

2.1.1 Tiere sind so zu behandeln, dass ihren Bedürfnissen in bestmöglicher<br />

Weise Rechnung getragen wird S. 15<br />

2.1.2 Wer mit Tieren umgeht, hat, soweit es der Verwendungszweck<br />

zulässt, für deren Wohlbefinden zu sorgen S. 16<br />

2.1.3 Niemand darf ungerechtfertigt einem Tier Schmerzen, Leiden<br />

oder Schäden zufügen oder es in Angst versetzen S. 17<br />

2.2 Grundsätze der Tierhaltung S. 18<br />

2.2.1 Wer ein Tier hält oder betreut, muss es angemessen ernähren,<br />

pflegen und ihm, soweit nötig, Unterkunft gewähren S. 18<br />

2.2.2 Die für ein Tier notwendige Bewegungsfreiheit darf nicht dauernd<br />

oder unnötig eingeschränkt werden, wenn damit für das Tier<br />

Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden sind S. 19<br />

2.2.3 Der Bundesrat erlässt nach Anhören der interessierten Kreise<br />

Vorschriften über das Halten von Tieren, namentlich über Mindestabmessungen,<br />

Beschaffenheit, Beleuchtung und Belüftung<br />

der Unterkünfte, Belegungsdichte bei Gruppenhaltung sowie Anbindevorrichtungen<br />

S. 20<br />

2.3 Das Tierschutzgesetz als Rahmengesetz S. 21<br />

2.4 Europäisches Tierschutzrecht S. 22<br />

- 5 -


3. Vorgehen bei gemeldeten Verstössen gegen das Tierschutzgesetz S. 24<br />

3.1 Koordination des Vorgehens zwischen Strafverfolgungs- und<br />

Administrativbehörde S. 24<br />

3.2 Zutrittsrecht S. 26<br />

3.2.1 Im Administrativverfahren S. 26<br />

3.2.2 Im Strafverfahren S. 26<br />

3.2.3 Auslegung von Art. 34 TSchG S. 27<br />

3.3 Amtshilfe beim administrativen Vollzug S. 27<br />

3.4 Feststellen eines Straftatbestandes bei Gelegenheit der Amtshilfe S. 27<br />

3.5 Verzicht auf Strafverfolgung bei Geringfügigkeit S. 27<br />

4. Die einzelnen Straftatbestände S. 28<br />

4.1 Tierquälerei (Art. 27 TSchG) S. 28<br />

4.1.1 Misshandlung, starke Vernachlässigung, unnötige Überanstrengung S. 28<br />

4.1.2 Qualvolles Töten S. 30<br />

4.1.3 Töten aus Mutwillen S. 30<br />

4.1.4 Kämpfe zwischen oder mit Tieren S. 30<br />

4.1.5 Zufügen von Schmerzen, Leiden oder Schäden bei Tierversuchen S. 31<br />

4.2 Fahrlässige Tierquälerei (Art. 27 TSchG) S. 31<br />

4.3 Widerhandlungen im internationalen Handel (Art. 28 TSchG) S. 31<br />

4.4 Übrige Widerhandlungen (Art. 29 TSchG) S. 32<br />

4.4.1 Missachtung der Tierhaltungsvorschriften 4 S. 32<br />

Rindvieh 800.106.02 (3); 800.106.07 5 S. 32<br />

Schweine 800.106.03 (3) S. 35<br />

Legehennen/Hausgeflügel 800.106.05 S. 38<br />

Pferde, Ponys, Esel 800.106.06 (2) S. 38<br />

Schafe 800.106.09 (2) S. 41<br />

Ziegen 800.106.10 (2) S. 42<br />

Kaninchen BVET-Informationsblatt S. 43<br />

Hunde 800.117.02 (1), 800.120.01 S. 44<br />

Wildtiere 800.109.07 S. 45<br />

Greifvögel 800.111.12 S. 45<br />

Wachteln 800.111.15 (2) S. 46<br />

Papageien 800.111.20 S. 47<br />

Reptilien 800.112.01 S. 47<br />

Chamäleons 800.112.11 S. 47<br />

Landschildkröten 800.112.21 S. 47<br />

Riesen- und Sporenschildkröten 800.112.22 S. 47<br />

Zirkustiere 800.109.31 S. 48<br />

4 Die Richtlinien und Informationsschriften des BVET stellen keine eigentlichen Rechtssätze dar und entfalten für<br />

den Bürger daher nur indirekt Wirkung. Sie dienen im Rahmen der Tierschutzgesetzgebung jedoch der allgemeinen<br />

Auslegung und Lückenfüllung und werden rechtlich als sog. Verwaltungsvorschriften qualifiziert, womit sie<br />

von den kantonalen Vollzugsorganen zwingend zu beachten sind.<br />

5 Berücksichtigte Richtlinien und Informationsblätter des BVET<br />

Die Unterlagen können bezogen werden bei: BVET, Kommunikation, Schwarzenburgstr. 161, 3003 Bern.<br />

- 6 -


4.4.2 Vorschriftswidrige Beförderung S. 48<br />

4.4.3 Vorschriftswidrige Eingriffe am lebenden Tier oder Tierversuche S. 49<br />

4.4.4 Vorschriftswidrige Schlachtung 800.108.01, 800.108.02 S. 49<br />

4.4.5 Verbotene Handlungen gem. Art. 22 Abs. 2 lit. d–h TSchG S. 49<br />

4.4.6 Andere Widerhandlungen S. 50<br />

5. Weitere Verstösse gegen „tierrelevante“ Bestimmungen S. 51<br />

5.1 Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wild lebender<br />

Säugetiere und Vögel (JSG) S. 51<br />

5.2 Bundesgesetz über die Fischerei (BGF) S. 51<br />

5.3 Eidg. Vollziehungsverordnung zum BG über den Naturund<br />

Heimatschutz (NHV) S. 52<br />

6. Adressverzeichnis S. 53<br />

6.1 Schweizer Tierschutz STS S. 53<br />

6.2 Sektionen des Schweizer Tierschutz STS S. 54<br />

6.3 Vollzugsbehörden der Kantone S. 64<br />

6.4 Strafverfolgungsbehörden S. 65<br />

6.4.1 Polizei S. 65<br />

6.4.2 Strafverfolgungsbehörden der Kantone S. 65<br />

6.5 Weitere Auskunfts- und Betreuungsadressen S. 67<br />

7. Checkliste für Tierversuche S. 68<br />

8. Weiterführende Literatur S. 71<br />

9. Stichwortverzeichnis S. 72<br />

- 7 -


Vorgehen bei Verstössen gegen das Tierschutzgesetz<br />

1. Zuständigkeiten<br />

Der Vollzug des TSchG obliegt den Kantonen (Art. 33 Abs. 2 TSchG) 6 . Soweit das TSchG zu<br />

seiner Ausführung der Ergänzung durch kantonales Recht bedarf, sind die Kantone verpflichtet,<br />

die entsprechenden Vorschriften aufzustellen (Art. 36 Abs. 1 TSchG). Dieser Verpflichtung sind<br />

die meisten Kantone mit Erlassen in Verordnungsform nachgekommen.<br />

Beim Vollzug des Tierschutzgesetzes laufen administrativer und strafrechtlicher Vollzug wie<br />

z. B. auch beim Vollzug des Strassenverkehrsgesetzes (SVG) im Strassenverkehr parallel.<br />

Grundsätzlich ist wie beim Vollzug des SVG auch beim Vollzug des TSchG die Polizei für die<br />

Tatbestandsaufnahme und Verzeigung zuständig. Wie beim SVG das Strassenverkehrsamt<br />

dann für die Administrativmassnahmen (z. B. Führerausweisentzug) zuständig ist, verfügt die<br />

Administrativbehörde bei Tierschutzfällen die nötigen Verwaltungsmassnahmen, Tierhalteverbote,<br />

vorsorgliche Beschlagnahme, Fremdplatzierung, Verkauf oder Notschlachtung (Art. 24,<br />

25 TSchG).<br />

Wird eine wiederholte oder schwere Tierquälerei, starke Vernachlässigung von Tieren oder eine<br />

völlig unrichtige Tierhaltung festgestellt, muss primär eine Rapportierung ans Veterinäramt<br />

erfolgen, da nur dieses Amt die nötigen Verwaltungsmassnahmen ergreifen kann. Das Erfordernis<br />

verwaltungsrechtlichen Eingreifens indiziert zudem in der Regel ein strafrechtlich relevantes<br />

Verhalten bzw. die Unterlassung an sich gebotenen Tuns.<br />

Sowohl für den administrativen wie auch für den strafrechtlichen Vollzug 7 sind die jeweils örtlich<br />

zuständigen Behörden verantwortlich.<br />

1.1 Administrativer Vollzug<br />

Der Vollzug des TSchG ist in den meisten Kantonen dem Veterinäramt 8 oder dem Kantonstierarzt<br />

9 übertragen. Hauptsächlich in kleineren Kantonen bestehen jedoch auch andere Zuständigkeiten<br />

10 . Die Oberaufsicht über den Vollzug der Tierschutzgesetzgebung in den Kantonen<br />

obliegt der Regierung.<br />

Die Administrativbehörden sind verpflichtet, unverzüglich einzuschreiten, wenn feststeht,<br />

dass Tiere stark vernachlässigt oder völlig unrichtig gehalten werden (Art. 25 Abs.<br />

1 Satz 1 TSchG).<br />

Eine Unfähigkeit der artgerechten Tierhaltung ist gemäss einem unveröffentlichten Entscheid<br />

des Bundesgerichts 11 gegeben, wenn sich der Halter nicht an die grundsätzlichen Verhaltensgebote<br />

und -verbote des Tierschutzgesetzes zu halten vermag. Welcher Grund im Einzelnen<br />

zu dieser Unfähigkeit, ein Tier zu halten, führt, ist von untergeordneter Bedeutung 12 . Eine gestörte<br />

Mensch-Tier-Beziehung kann sich unter anderem im Missbrauch des Tieres zu sexuellen<br />

6 Der Bund hat den Kantonen beim Vollzug des Bundesrechts freie Hand gelassen. Dieses Fehlen eines für alle<br />

Kantone verbindlichen minimalen Vollzugsrahmens hat zu einem eigentlichen Vollzugsnotstand im Bereich des<br />

Tierschutzes geführt (vgl. Bericht der Arbeitsgruppe „Neuausrichtung des schweizerischen Tierschutzrechts“ zuhanden<br />

des Bundesamtes für Veterinärwesen, 12. August 1998; Vollzugsprobleme im Tierschutz, Bericht über<br />

die Inspektion der GPK des Ständerates an den Bundesrat, 5. November 1993).<br />

7 Art. 39 Abs. 1 StPO/CH: Für die Verfolgung und Beurteilung einer Straftat sind die Behörden des Ortes zuständig,<br />

an dem die Tat ausgeführt wurde.<br />

8 AG, BE, BS, GE, GR, JU, LU, SG, SO, TI, UR, VS, ZH<br />

9 AR, BL, GL, NE, SH, ZG<br />

10 AI, FR, NW, OW, SZ, TG, VD<br />

11 BGE v. 17.9.1991 i. S. Weber, Erw. 3b, ebenso BGE v. 14.1.1992 i. S. Rist, Erw. 6a<br />

12 BGE v. 14.1.1992 i. S. Rist, Erw. 6a. In diesem „Tempelhunde-Fall“ wurde ein kantonales Tierhalteverbot geschützt,<br />

in welchem die private Hundehaltung als starke Vernachlässigung bezeichnet worden ist. Offen gelassen<br />

wurde die Frage, ob ein Tierhalteverbot nicht schon aufgrund des Tierschutzgesetzes über die Kantonsgrenze<br />

hinaus Gültigkeit haben könnte; Erw. 6c.<br />

- 8 -


Zwecken (Sodomie) oder in übertriebener Gefühlskälte oder völlig übersteigerter Liebe, insbesondere<br />

gegenüber einem Heimtier, manifestieren.<br />

Erstaunlich wenige Kantone verfügen über eine eigene Tierschutzkommission 13 , obwohl diese<br />

Institution bei entsprechender Zusammensetzung und fachkompetenter Besetzung ein<br />

durchaus probates Mittel ist, Probleme und Mängel im Vollzug des Tierschutzrechts anzugehen.<br />

Kantonale 14 oder kommunale 15 Tierschutzbeauftragte, die fachlich dem Veterinäramt unterstellt<br />

sind und in dessen Auftrag und nach dessen Weisungen gewisse Vollzugsaufgaben<br />

wahrnehmen, kennen ebenfalls mehrere Kantone.<br />

Der Kanton Zürich kennt als einziger Kanton die Institution des Tierschutzanwalts 16 . Diesem<br />

obliegt die aktive Vertretung der Tierschutzinteressen im Strafverfahren.<br />

Die Tierversuchskommission berät die Bewilligungsbehörde in den mit Tierversuchen zusammenhängenden<br />

Fragen. Je nach kantonaler Kompetenzverteilung überwacht sie Institute<br />

und Laboratorien, die Versuchstiere halten oder Tierversuche durchführen, und kontrolliert die<br />

Durchführung der Tierversuche, die Tierbestandskontrollen und die Protokolle der Tierversuche.<br />

Die Oberaufsicht über den Vollzug des Gesetzes durch die Kantone obliegt dem Eidg. Volkswirtschaftsdepartement<br />

und dessen Bundesamt für Veterinärwesen (Art. 35 TSchG).<br />

1.2 Vollzug der strafrechtlichen Bestimmungen<br />

Die allgemeinen Bestimmungen des Strafgesetzbuchs (sowie der Strafprozessordnungen der<br />

Kantone) finden auch auf die Strafnormen des TSchG Anwendung (Art. 333 Abs. 1 StGB).<br />

Unter Strafe gestellte Übertretungen sind auch bei fahrlässiger Begehung strafbar, sofern nicht<br />

nach dem Sinn des Gesetzes nur die vorsätzliche (absichtliche) Begehung mit Strafe bedroht<br />

ist (Art. 333 Abs. 3 StGB).<br />

1.2.1 Anzeigerecht jedes Bürgers<br />

Jede Person kann strafbare Handlungen bei der Polizei oder bei der Staatsanwaltschaft anzeigen<br />

17 . Die Strafverfolgungsorgane 18 sind verpflichtet, über mündliche Anzeigen ein Protokoll<br />

aufnehmen zu lassen und eine Strafuntersuchung durchzuführen, wenn ihnen konkrete Anhaltspunkte<br />

auf eine von Amtes wegen zu verfolgende Straftat bekannt werden 19 . Straftaten<br />

gegen die Tierschutzgesetzgebung sind solche Offizialdelikte.<br />

Auch Anzeigeerstatter müssen sich grundsätzlich an das Gesetz halten. Sie dürfen ohne triftigen<br />

Grund keine Polizeihandlungen vornehmen und Rechte Dritter, wie beispielsweise das<br />

Hausrecht, verletzen. Immerhin kann es bisweilen notwendig sein, selbst zu Gunsten eines<br />

misshandelten oder vernachlässigten Tieres einzuschreiten, wenn behördliche Hilfe nicht<br />

rechtzeitig erlangt werden kann. Als gesetzlicher Rechtfertigungsgrund liegt in solchen Fällen<br />

häufig ein Notstand (vgl. Art. 34 StGB) vor. Kein rechtfertigender Notstand ist jedoch gegeben,<br />

13 BE, GE, ZH<br />

14 Zum Beispiel BE und ZH<br />

15 Zum Beispiel SG<br />

16 § 17 TSchG/ZH<br />

17 Vgl. Art. 329 Abs. 1 StPO/CH; Art. 17 Abs. 1 StPO/CH: Die Polizei ermittelt Straftaten aus eigenem Antrieb, auf<br />

Anzeige von Privaten und Behörden sowie auf Weisung der Staatsanwaltschaft und erstattet darüber der Staatsanwaltschaft<br />

Bericht.<br />

18 Strafverfolgungsbehörden sind gem. Art. 13 StPO/CH die Polizei, die Staatsanwaltschaft und die Übertretungsstrafbehörde.<br />

19 Art. 7 Abs. 1 StPO/CH: Die Strafbehörden sind verpflichtet, im Rahmen ihrer Zuständigkeit ein Verfahren einzuleiten<br />

und durchzuführen, wenn ihnen Straftaten oder darauf hinweisende Verdachtsgründe bekannt werden.<br />

- 9 -


- 10 -<br />

wenn einem Tier nicht direkt geholfen wird, sondern nur Beweismittel wie Foto- oder Videoaufnahmen<br />

für eine Anzeige beschafft werden sollen. Neben der strafbaren Beschaffung ist auch<br />

die Verwertung so erlangter Beweismittel problematisch 20 .<br />

Geht eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ein, wird diese in der Regel die örtlich zuständige<br />

Polizeistation mit der detaillierten Befragung des Anzeigeerstatters und/oder der Abklärung des<br />

Sachverhaltes beauftragen. Die Anzeige hat alles zu enthalten, was der Anzeiger im Zusammenhang<br />

mit der strafbaren Handlung selbst wahrgenommen oder von anderen vernommen<br />

hat. Die Behörden der Strafrechtspflege haben die Beweiserhebung von Amtes wegen auf alle<br />

Tatsachen zu erstrecken, die für die Beurteilung von Bedeutung sein können.<br />

Gemäss bundesgerichtlicher Rechtsprechung hat der Anzeigeerstatter nach dem in der<br />

EMRK 21 verankerten Öffentlichkeitsgrundsatz ein Auskunftsrecht 22 hinsichtlich des Ergebnisses<br />

seiner Anzeige (BGE 124 IV 234 ff.). Jemand, der eine Anzeige eingereicht hat, kann ein<br />

berechtigtes Interesse am Verfahrensergebnis geltend machen. Dieser Anspruch auf Kenntnisnahme<br />

gibt dem Anzeigeerstatter auf besonderes Ersuchen hin das Recht auf Einsicht in ein<br />

grundsätzlich vollständiges, ungekürztes und nicht anonymisiertes Urteil, auch gegen<br />

den Willen des Beschuldigten. Dieses Einsichtsrecht muss auf dem zuständigen Amt oder Gericht<br />

ausgeübt werden. Es besteht für Private grundsätzlich kein Anspruch auf Aushändigung<br />

einer Urteilskopie oder Zustellung der Verfahrensakten.<br />

1.2.2 Anzeigepflicht der Polizei<br />

Die Strafbehörden sind verpflichtet, bei ihrer amtlichen Tätigkeit alle von ihnen festgestellten<br />

oder ihnen gemeldeten Straftaten selber zu verfolgen oder sie der zuständigen Behörde anzuzeigen<br />

23 . Wie bei allen anderen Nebengesetzen des StGB hat die Polizei auch die Einhaltung<br />

des Tierschutzgesetzes zu überwachen und Widerhandlungen wie bei Verstössen gegen andere<br />

Gesetze zur Anzeige zu bringen und der Administrativbehörde zu melden 24 , da neben allfälligen<br />

strafrechtlichen Sanktionen gegen den fehlbaren Tierhalter häufig auch tierschutzrechtliche<br />

Massnahmen zum Schutz von misshandelten, stark vernachlässigten oder nicht richtig gehaltenen<br />

Tieren zu ergreifen sind.<br />

Nach den kantonalen Ausführungsgesetzgebungen ist die Polizei generell verpflichtet, die Vollzugsbehörden<br />

bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen. Viele Kantone halten dies in ihren<br />

Ausführungsvorschriften ausdrücklich fest 25 . Ein Problem stellt in diesem Zusammenhang<br />

jedoch die bisweilen sehr rudimentäre fachliche Ausbildung der Polizeibeamten im Tierschutzrecht<br />

dar. Häufig fehlt es an den Detailkenntnissen, um eine Widerhandlung gegen das TSchG<br />

sachgerecht einschätzen zu können.<br />

Die im TSchG unter Strafe gestellten Handlungen sind: Tierquälerei (Art. 27 TSchG), Widerhandlungen<br />

im internationalen Handel (Art. 28 TSchG) und übrige Widerhandlungen (Art. 29<br />

TSchG). Diese Straftatbestände sind Offizialdelikte, die von Amtes wegen zur Anzeige zu<br />

bringen sind.<br />

20 Art. 150 StPO/CH: Beweise, die von Privaten auf strafbare Weise erlangt wurden, dürfen im Strafverfahren nur<br />

verwertet werden, wenn das öffentliche oder das private Interesse an der Wahrheitsfindung die durch die verletzten<br />

Strafbestimmungen geschützten Interessen überwiegt.<br />

21 Art. 6 Ziff. 1 EMRK und Art. 14 UNO-Pakt II<br />

22 Art. 329 Abs. 2 StPO/CH: Die Strafbehörde teilt den Anzeigenden auf Anfrage mit, ob die Strafanzeige an die<br />

Hand genommen und wie sie erledigt wird.<br />

Art. 76 Abs. 5 StPO/CH: Interessierte Personen können in diese Urteile sowie in Strafentscheide, die im Strafbefehls-<br />

und Übertretungsstrafverfahren ergangen sind, Einsicht nehmen.<br />

23 Art. 330 Abs. 1 StPO/CH<br />

24 Entsprechende Bestimmungen befinden sich in AR (TierschutzVO Art. 22), NW (EinführungsVO §15 Abs. 2), GR<br />

(VollziehungsVO Art. 15), ebenso in Art. 17 Abs. 1 StPO/CH.<br />

25 AR, BE, BS, FR, GE, GR, LU, NE, SO, TI, UR, VD, VS


- 11 -<br />

Geschütztes Rechtsgut ist der Schutz und das Wohlbefinden der Tiere (vgl. Art. 1 TSchG).<br />

Wird ein Tier verletzt, so kann der Tierhalter zwar auf die Strafverfolgung wegen vorsätzlicher<br />

Sachbeschädigung verzichten. Er verzichtet dann insoweit auf den Schutz seines Eigentums.<br />

Auf die Strafverfolgung wegen vorsätzlicher oder fahrlässiger Widerhandlung gegen das Tierschutzgesetz<br />

hat er jedoch keinen Einfluss, da diese nicht in seinem, sondern im öffentlichen<br />

Interesse erfolgt und er über das betreffende Rechtsgut nicht frei verfügen kann.<br />

Die Polizei wirkt bei der Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung mit und trifft die bei<br />

unmittelbarer Gefährdung oder Störung unaufschiebbaren Massnahmen. Ferner führt sie Ermittlungen<br />

gemäss der Gesetzgebung über die Strafrechtspflege durch. Hierbei deckt sie strafbare<br />

Handlungen auf, fahndet nach dem Täter und ermittelt und sichert Spuren und Beweismittel<br />

26 . Jede Person kann strafbare Handlungen bei der Polizei anzeigen. Über mündliche<br />

Anzeigen wird ein Protokoll aufgenommen.<br />

Die Strafverfolgungsbehörden und deren Mitglieder sind zur Anzeige oder zur Einleitung<br />

der Strafuntersuchung überdies verpflichtet, wenn sie in Ausübung ihres Dienstes<br />

Kenntnis von einer strafbaren Handlung erhalten, die ihren Aufgabenbereich betrifft und<br />

von Amtes wegen zu verfolgen ist 27 . Dieser Grundsatz ist auch auf die Polizei anzuwenden.<br />

Er ist bedeutsam beim Eingehen von anonymen Anzeigen oder bei Anzeigen von „nicht genannt<br />

sein wollenden“ Personen. Erscheint der geschilderte Sachverhalt glaubwürdig, ist die<br />

Polizei zum Handeln und gegebenenfalls zur Anzeigeerstattung verpflichtet. Eine Anzeige<br />

sollte daher möglichst genau und detailliert abgegeben werden. Polizei und Untersuchungsbehörde<br />

sind zur Verfolgung der von ihnen festgestellten oder bei ihnen angezeigten Straftaten<br />

verpflichtet, sobald der Verdacht eines Deliktes gegeben ist.<br />

Die Verstösse gegen das TSchG stellen Offizialdelikte dar. Die Polizei ist somit von Gesetzes<br />

wegen gehalten, tätig zu werden und die für eine Rapportierung nötigen Abklärungen und Beweissicherungen<br />

einzuleiten, wenn hinreichender Tatverdacht auf eine Widerhandlung gegen<br />

das TSchG besteht. Auf die Schwere des Gesetzesverstosses kommt es grundsätzlich nicht<br />

an.<br />

Der Richter kann allerdings vielfach auf die Strafverfolgung oder Bestrafung verzichten, wenn<br />

Verschulden und Tatfolgen gering sind (Opportunitätsprinzip) 28 . Dieser Entscheid setzt allerdings<br />

voraus, dass der zugrunde liegende Sachverhalt überhaupt abgeklärt wurde. Ein Polizeibeamter,<br />

der ohne Rückversicherung durch den zuständigen Untersuchungsrichter einen falschen<br />

„antizipierten Nichteintretensentscheid“ fällt und nichts tut, obwohl er eine Anzeige machen<br />

müsste, riskiert, allenfalls wegen Begünstigung (Art. 305 StGB) zur Rechenschaft gezogen<br />

zu werden.<br />

Nach der Rapportierung des festgestellten Sachverhaltes und der Eröffnung einer Strafuntersuchung<br />

führt die Polizei, wie bei allen anderen Verstössen gegen Strafnormen des Nebenstrafrechts,<br />

die Anordnungen der Staatsanwaltschaft aus 29 . Ist ein Straffall bei einem Gericht<br />

hängig, kann dieses der Polizei Weisungen und Aufträge erteilen 30 .<br />

Das Bundesamt für Veterinärwesen ist befugt, Amtsklage zu erheben (Art. 32 Abs. 1 TSchG)<br />

und die kantonalen Behörden zur Einleitung und Durchführung eines Strafverfahrens zu verpflichten.<br />

Stellt die Aufsichtsbehörde eine Verletzung von Bundesrecht fest, kann sie diese beanstanden<br />

und eine Berichtigung verlangen. Sie kann sich auch mit generellen Anweisungen<br />

an alle Kantone wenden und ihnen vorschreiben, wie das TSchG zu vollziehen ist.<br />

26 vgl. Art. 333 Abs. 2 StPO/CH<br />

27 Art. 330 Abs. 1 StPO/CH: Die Strafbehörden sind verpflichtet, bei ihrer amtlichen Tätigkeit alle von ihnen festgestellten<br />

oder ihnen gemeldeten Straftaten selber zu verfolgen oder sie der zuständigen Behörde anzuzeigen.<br />

28 vgl. Art. 8 StPO/CH<br />

29 Art. 17 Abs. 3 StPO/CH<br />

30 Art. 17 Abs. 4 StPO/CH


1.2.3 Anzeigepflicht und Anzeigerecht von Behörden und Beamten<br />

- 12 -<br />

Grundsätzlich unterliegen Beamte und Behördenmitglieder der Amtsverschwiegenheit. Mitglieder<br />

und Beamte von Behörden sind zur Anzeige in der Regel nur bei schwersten Delikten<br />

verpflichtet. Dies ist in den kantonalen Strafprozessordnungen geregelt. Behörden und<br />

Beamten des Staates und der Gemeinden sind jedoch berechtigt, Anzeige zu erstatten, wenn<br />

sie Kenntnis von einer von Amtes wegen zu verfolgenden strafbaren Handlung erhalten 31 .<br />

1.2.4 Anzeigerecht der Beamten der Vollzugsbehörde<br />

Der kantonalen Vollzugsbehörde (Veterinäramt, Kantonstierarzt) kommen spezielle veterinärpolizeiliche<br />

Befugnisse zu. Neben der spezialgesetzlichen Berechtigung des TSchG zum Einsatz<br />

von Zwangsmitteln begründet dies nur in den Kantonen eine Anzeigepflicht bei der<br />

Feststellung von Offizialdelikten, wo dies ausdrücklich vorgesehen ist 32 . Verstösse gegen<br />

das Tierschutzgesetz gehören nicht zu den Delikten, bei denen allein auf Grund der Schwere<br />

der Tat eine generelle Anzeigepflicht besteht. Es besteht jedoch in jedem Fall ein Anzeigerecht.<br />

1.2.5 Verfolgungspflicht der Strafverfolgungsbehörden<br />

Die Strafverfolgungsbehörden sind verpflichtet, eine Strafuntersuchung durchzuführen, wenn<br />

ihnen konkrete Anhaltspunkte auf eine von Amtes wegen zu verfolgende Straftat bekannt werden<br />

(Legalitätsprinzip) 33 . Sie sind verpflichtet, die Beweiserhebung von Amtes wegen auf alle<br />

Tatsachen zu erstrecken, die für die Beurteilung von Bedeutung sein können, und haben dafür<br />

zu sorgen, dass eine begangene Tat der vom Gesetz geforderten Bestrafung zugeführt wird.<br />

Die Polizei kann mit der näheren Abklärung beauftragt werden.<br />

Die Pflicht zur Strafverfolgung bedeutet nicht nur, dass ein Strafverfahren überhaupt eröffnet<br />

wird, sondern sie beinhaltet auch, dass dieses korrekt durchgeführt und sachgerecht abgeschlossen<br />

wird. Die ausgefällte Strafe muss dem Verschulden des Täters und dessen persönlichen<br />

und finanziellen Verhältnissen entsprechen (vgl. Art. 63 StGB).<br />

Das relativ häufig festzustellende Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden, eine angezeigte<br />

Tierschutzwidrigkeit ohne nähere Abklärungen zunächst einmal als Übertretung oder leichtes<br />

Vergehen zu qualifizieren, nur um das Verfahren mit möglichst wenig Aufwand mittels einer im<br />

schriftlichen Verfahren ausgesprochenen Busse abschliessen zu können, ist aus rechtsstaatlicher<br />

Sicht bedenklich. Häufig werden dabei Vergehen wegen ungenügender oder zu wenig<br />

sorgfältiger Sachverhaltsabklärung oder Beweissicherung zu Unrecht als Bagatellfälle abgetan,<br />

wenn einseitig auf die Angaben des Beschuldigten abgestellt wird. Dies ist besonders problematisch,<br />

wenn im Strafverfahren niemand die Interessen der betroffenen Tiere wahrnimmt, was<br />

in den meisten Kantonen der Schweiz immer noch der Regelfall ist 34 .<br />

Ein allfälliger Anzeigeerstatter ist nicht berechtigt, im Strafverfahren Parteirechte auszuüben<br />

oder ein Rechtsmittel gegen eine (seiner Meinung nach) allzu large Verfahrenserledigung zu<br />

ergreifen. Daran will auch der Entwurf der Schweizerischen Strafprozessordnung nichts ändern.<br />

35<br />

31 Für den Kanton SG vgl. Art. 167 Abs. 1 StP/SG<br />

32 Vgl. Art. 330 Abs. 2 StPO/CH: Bund und Kantone regeln die Anzeigepflicht der übrigen Beamtinnen und Beamten<br />

sowie der Behördenmitglieder von Bund, Kanton oder Gemeinden.<br />

33 Vgl. Art. 330 Abs. 1 StPO/CH<br />

34 Ausnahmen: Im Kanton Zürich nimmt ein Tierschutzanwalt die aktive Vertretung der Tierschutzinteressen wahr.<br />

Den Tieren wird damit die Fähigkeit zuerkannt, Träger des Interesses an seiner physischen und psychischen<br />

Unversehrtheit und damit auch Träger des durch Tierschutzbestimmungen geschützten Rechtsgutes zu sein.<br />

Im Kanton St. Gallen übt das zuständige Departement u. a. bei Widerhandlungen gegen Bestimmungen des<br />

Tier- und Umweltschutzes die Rechte eines Klägers aus (Art. 50 Abs. 1 StP/SG).<br />

35 Vgl. Art. 329 Abs. 3 StPO/CH


- 13 -<br />

Auf Strafverfolgung oder Bestrafung kann verzichtet werden, wenn beispielsweise das Verschulden<br />

und die Tatfolgen gering sind; die Tat neben einer anderen, dem Angeschuldigten zur<br />

Last gelegten strafbaren Handlung für die zu erwartende Gesamtstrafe oder Massnahme ohne<br />

wesentliche Bedeutung ist, von einer Zusatzstrafe abgesehen werden kann oder eine nicht ins<br />

Gewicht fallende Zusatzstrafe auszufällen wäre (Opportunitätsprinzip) 36 .<br />

1.3 Die Parteivertretung des verletzten Tieres<br />

Wird festgestellt, dass sich in einem Tierschutzfall neben der Bestrafung des Täters auch administrative<br />

Massnahmen aufdrängen, so ist die Vollzugsbehörde zum Tätigwerden anzuhalten<br />

37 . Im Unterlassungsfalle kann das BVET als obere Aufsichtsbehörde den Kanton zum Eingreifen<br />

verpflichten (Art. 35 TSchG).<br />

Die Interessen der betroffenen Tiere werden in den meisten Kantonen durch niemanden vertreten.<br />

Tiere sind nach Auffassung vieler kantonaler Gesetzgeber immer noch Sachen, die keine<br />

Parteirechte haben und daher auch keinen Interessenvertreter im Strafverfahren benötigen.<br />

Eine Ausnahme bilden die Kantone Zürich, St. Gallen und Bern 38 .<br />

Der Kanton Zürich kennt als einziger Kanton die Institution des Tierschutzanwalts 39 . Diesem<br />

obliegt die aktive Vertretung der Tierschutzinteressen im Strafverfahren. Wird die Untersuchung<br />

eines Verstosses gegen das TSchG von den staatlichen Organen erst gar nicht an die<br />

Hand genommen oder wieder eingestellt, so steht ihm das Recht zu, subsidiär Privatstrafklage<br />

zu erheben. Er hat damit die Möglichkeit, in Fällen, in denen der Staat – etwa unter Berufung<br />

auf das Opportunitätsprinzip – auf seinen Strafanspruch verzichtet, dennoch die Durchsetzung<br />

des staatlichen Strafanspruchs zu erwirken.<br />

Die Tierschutzvereine des Kantons St. Gallen forderten bei der letzten Revision der Strafprozessordnung<br />

die Einführung eines verwaltungsunabhängigen Tieranwaltes nach Zürcher Vorbild.<br />

Dieser Forderung wurde im Grossen Rat nicht entsprochen. Stattdessen wurde das<br />

Volkswirtschaftsdepartement in Art. 50 Abs. 1 StP 40 verpflichtet, bei Widerhandlungen gegen<br />

das Tierschutzgesetz die Rechte eines Klägers auszuüben. Die gleiche Kompetenz wurde<br />

ihm in Umweltschutz-, Jagd- und Fischereiangelegenheiten eingeräumt.<br />

Die Berner Ausführungsgesetzgebung zum Eidgenössischen Tierschutzrecht sieht ein Verbandsklagerecht<br />

und ein Verbandsbeschwerderecht für Tierschutzorganisationen vor 41 . Der<br />

Berner Tierschutzverband hat damit in Fällen von Tierquälerei und anderen Verstössen gegen<br />

die Tierschutzgesetzgebung das Recht, als Kläger aufzutreten. Er kann dabei alle Parteirechte<br />

ausüben. Dasselbe gilt für Verwaltungsverfahren in Tierschutzfällen.<br />

36 Vgl. Art. 8 StPO/CH<br />

37 Zum Beispiel Art. 1 VVzTSchG/SG<br />

38 Im Kanton Bern besitzt die Dachorganisation der bernerischen Tierschutzorganisationen seit 1. Januar 1998 das<br />

Recht, sich als Privatklägerin in Strafverfahren zu beteiligen.<br />

39 § 17 TSchG/ZH<br />

Zur Zeit sind in den Kantonen BL, BS und TG politische Vorstösse zur Einführung von Tieranwälten im Gang.<br />

40 Art. 50 Abs. 1 StP/SG: „Das zuständige Departement übt bei Widerhandlungen gegen Bestimmungen des Tierund<br />

Umweltschutzes sowie in Jagd- und Fischereiangelegenheiten die Rechte eines Klägers aus.“<br />

Art. 50 Abs. 2 StP/SG: „Die Staatsanwaltschaft gibt dem zuständigen Departement Kenntnis von Anzeigen und<br />

Klagen.“<br />

Der ursprüngliche Gesetzesentwurf sah nur eine fakultative Möglichkeit für das Departement vor, die Klägerstellung<br />

einzunehmen (ABl. 1998, 1512).<br />

41 Das neue Rechtsinstitut wurde im Kantonalen Landwirtschaftsgesetz (KLwG) eingeführt. Art. 13 KLwG lautet:<br />

Abs. 1: Der Kanton sorgt für einen wirksamen Vollzug der Tierschutzgesetzgebung.<br />

Abs. 2: Die Dachorganisation der bernischen Tierschutzorganisationen ist befugt, gegen Verfügungen und Entscheide<br />

im Bereich des Tierschutzes Beschwerde zu führen.<br />

Abs. 3 Im Strafverfahren stehen ihr die Rechte gemäss Art. 47 Abs. 2 Ziff. 1 des Gesetzes vom 15. März 1995<br />

über das Strafverfahren (BSG 321.1) zu.<br />

Abs. 4: Die Rechte gemäss Absatz 2 und 3 stehen ihr nicht zu, soweit es um Tierversuche geht.<br />

Abs. 5: Der Regierungsrat wählt je eine Kommission für Tierschutz und für Tierversuche. Er regelt deren Aufgaben<br />

und deren Organisation durch Verordnung.


- 14 -<br />

Diese Rechtsvertretung in Tierschutzfällen – sei es durch einen Tierschutzanwalt oder durch<br />

eine verwaltungsinterne Kontrollstelle – setzt die Bekanntgabe sämtlicher Verstösse gegen die<br />

Tierschutzgesetzgebung voraus und berechtigt den Interessenvertreter der Tiere zur Akteneinsicht,<br />

zur Teilnahme an parteiöffentlichen Untersuchungshandlungen, zur Antragstellung (Beweisantrag,<br />

Antrag auf eine bestimmte Strafe) im Verfahren, zur Teilnahme an einer allfälligen<br />

Gerichtsverhandlung und zum Ergreifen von Rechtsmitteln. Nach Abschluss der Strafuntersuchung<br />

ist dem Vertreter des verletzten Tieres (vor Erlass eines Entscheides) Akteneinsicht zu<br />

gewähren, ihm ist die in Aussicht genommene Verfahrenserledigung mitzuteilen und Gelegenheit<br />

zu geben, Beweisanträge zu stellen und zur vorgesehenen Verfahrenserledigung Stellung<br />

zu nehmen. Nach allgemeinen strafprozessualen Grundsätzen dürfen für die Entscheidfindung<br />

nur die Akten herangezogen werden, die den Parteien bekannt gegeben wurden. Es handelt<br />

sich bei der Vertretung der Interessen des verletzten Tieres nicht lediglich um ein Recht zum<br />

Tätigwerden, sondern um eine Verpflichtung, bei Verfahrens- und Urteilsmängeln einzugreifen.<br />

1.4 Spezialzuständigkeit bei Widerhandlungen im internationalen Handel<br />

Für die Untersuchung und Beurteilung von Verstössen gegen die Artenschutzabkommen 42<br />

(Verstoss gegen Art. 28 TSchG; z. B: Handel mit Fellen geschützter Tiere, Elfenbein, Souvenirs<br />

aus geschützten Tieren usw.) ist das Bundesamt für Veterinärwesen zuständig (Art. 32 Abs.<br />

2, Art. 33 Abs. 3 TSchG). Diese Verfahren erfolgen nach Verwaltungsstrafrecht. Die Untersuchungen<br />

werden in der Regel durch die Zollverwaltungen durchgeführt.<br />

1.5 Mitteilung kantonaler Strafentscheide<br />

Die kantonalen Behörden sind gemäss Art. 3 Ziff. 9 MVO verpflichtet, sämtliche Urteile, Strafbescheide<br />

und Einstellungsbeschlüsse wegen Verletzung des Tierschutzgesetzes dem Bundesamt<br />

für Veterinärwesen mitzuteilen.<br />

42 Während der Tierschutz die Bewahrung des einzelnen Individuums vor schädigenden Einflüssen zum Zweck hat,<br />

versteht man unter Artenschutz sämtliche Massnahmen, die der generellen Erhaltung von Tier- und Pflanzenarten<br />

vor dem Aussterben bzw. der Ausrottung dienen.


2. Leitprinzip des TSchG: Wohlbefinden der Tiere<br />

- 15 -<br />

Als Zweck des Tierschutzgesetzes wird festgehalten, dass dieses das Verhalten gegenüber<br />

dem Tier ordnet und dessen Schutz und Wohlbefinden dient (Art. 1 Abs. 1 TSchG). Der Begriff<br />

des Verhaltens ist in diesem Zusammenhang weit zu fassen. Darunter fallen etwa Nutztierhaltung,<br />

Schlachtung, Züchtung, Handel, Jagd, Vogel- und Fischfang, experimentelle Forschung<br />

oder Verwendung von Tieren als Freizeit- und Unterhaltungsobjekt im Sport oder zur privaten<br />

Haltung und Betreuung.<br />

Unter Wohlbefinden versteht man die körperliche und psychische Harmonie des Tieres in sich<br />

und mit der Umwelt, entsprechend seinen angeborenen Lebensbedürfnissen wie Bewegung,<br />

Nahrung und Pflege.<br />

Regelmässige Anzeichen des Wohlbefindens sind Gesundheit und ein normales, d. h.<br />

artgemässes Verhalten. Ernst zu nehmende Indizien für Störungen des Wohlbefindens sind<br />

Störungen des natürlichen sozialen und sexuellen Verhaltens.<br />

2.1 Grundsätze des Tierschutzgesetzes<br />

Die in Art. 2 TSchG umschriebenen Grundsätze erfüllen im Rahmen der Gesamtordnung des<br />

Gesetzes die Funktion von richtungweisenden Maximen und Auslegungshilfen. Ihre<br />

rechtliche Bedeutung besteht vor allem in der wegleitenden Funktion für das richtige Verständnis<br />

der übrigen Bestimmungen des Gesetzes und seiner Ausführungserlasse im Interesse<br />

möglichst sinngemässer Anwendung im Einzelfall 43 .<br />

Die Umschreibung ist nicht erschöpfend. Vielmehr enthalten die Grundsätze auch unmittelbar<br />

anwendbares Gesetzesrecht, indem sie den Kern des Tierschutzgesetzes bilden und insbesondere<br />

in Art. 2 Abs. 3 TSchG ein Verbot bestimmter Handlungen aufstellen, nämlich die ungerechtfertigte<br />

Zufügung von Schmerzen, Leiden und Schäden oder die Versetzung in Angst,<br />

welche, wenn auch nicht in vollem Umfang, in den nachfolgenden Gesetzesartikeln unter Strafe<br />

gestellt werden.<br />

Die Behörden sind gehalten, verbotenen Handlungen vorzubeugen, auch wenn diese<br />

nicht strafbar sind.<br />

Personen, welche gegen die festgelegten Grundsätze verstossen, handeln unabhängig<br />

von ihrer Strafbarkeit rechtswidrig. Und unabhängig von einer Strafbarkeit können die<br />

Administrativbehörden einschreiten, wenn gegen die allgemeinen Grundsätze verstossen<br />

wird (vgl. Art. 24 TSchG).<br />

Die Widerrechtlichkeit kann zudem im privaten Haftpflichtrecht haftungsbegründend wirken.<br />

2.1.1 Tiere sind so zu behandeln, dass ihren Bedürfnissen in bestmöglicher Weise<br />

Rechnung getragen wird (Art. 2 Abs. 1 TSchG)<br />

Tiere sind so zu halten, dass ihre Körperfunktionen und ihr Verhalten nicht gestört werden und<br />

ihre Anpassungsfähigkeit nicht überfordert wird.<br />

Die Vorschriften über die Tierhaltung umschreiben nur einige der mannigfaltigen Bedürfnisse<br />

von Tieren. Es werden nur die Mindestanforderungen an die Haltung von Tieren entsprechend<br />

ihren Bedürfnissen umrissen. Häufig wird in den Richtlinien auf Bedürfnisse nach<br />

Nahrung, Pflege, Unterkunft und Bewegungsfreiheit sowie artgemässer Beleuchtung und Belüftung<br />

des Aufenthaltsortes näher eingegangen.<br />

Vorschriften, welche das Bedürfnis von Tieren nach Ungestörtheit, Ruhe und Schlaf regeln,<br />

fehlen weitgehend.<br />

43 BBl. 1977 I 1085/6


- 16 -<br />

Welches Mass an Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse des Tieres von jedem verlangt werden<br />

soll, hängt von der speziellen Situation ab. Ausschlaggebend sind vor allem die persönlichen<br />

Umstände desjenigen, der mit Tieren umgeht, sowie die Frage, wie weit ihm ein normgemässes<br />

Verhalten gegenüber dem Tier zugemutet werden kann. Nach der Formulierung des<br />

Gesetzes muss von jedermann erwartet werden, dass er sich seinen Verhältnissen entsprechend<br />

intensiv und in tiergerechter Weise für die Bedürfnisse und das Wohlbefinden<br />

von Tieren einsetzt.<br />

Wer beispielsweise ein Tier im Strassenverkehr anfährt, ist gemäss Art. 51 Abs. 3 SVG verpflichtet,<br />

den angerichteten Sachschaden dem Tierhalter zu melden oder die Polizei zu verständigen.<br />

Neben diesen Pflichten des Strassenverkehrsgesetzes verpflichtet das Tierschutzgesetz<br />

(vgl. Art. 29 Abs. 2 i. V. m. Art. 2 Abs. 3 TSchG) den Unfallverursacher, für die allenfalls<br />

nötige Betreuung des tierischen Unfallopfers zu sorgen (zum Tierarzt bringen bzw. bei Wildtier<br />

Tierhüter oder Jagdberechtigten verständigen, Suche nach dem verletzten Tier usw.). Diese<br />

Pflicht besteht unabhängig davon, ob es sich um ein Haustier oder ein Wildtier handelt.<br />

Dass die Nichtbeachtung der Vorschriften des TSchG im Strassenverkehr ebenfalls unter<br />

Strafe steht (vgl. Art. 29 Abs. 2 TSchG), ist weitgehend unbekannt. Das mutwillige Über- oder<br />

Anfahren von Tieren ist als vorsätzliche Tierquälerei strafbar 44 . Wird ein Tier aus Unachtsamkeit<br />

angefahren, liegt allenfalls, wenn der Unfall vermeidbar war, eine ungerechtfertigte Zufügung<br />

von Schmerz vor (Art. 2 Abs. 3 TSchG), und die Bestrafung erfolgt gemäss Art. 29 Ziff. 2<br />

TSchG.<br />

2.1.2 Wer mit Tieren umgeht, hat, soweit es der Verwendungszweck zulässt, für deren<br />

Wohlbefinden zu sorgen (Art. 2 Abs. 2 TSchG)<br />

Aufgrund der gewerblichen Nutzung von Tieren besteht die Gefahr, dass Tiere Gegenstand<br />

übermässiger Ausbeutung werden. In der industriellen Massentierhaltung werden häufig alle<br />

natürlichen Verhaltensweisen blockiert, um dadurch einen besonders grossen Nutzwert zu erzielen.<br />

Ohne Notwendigkeit wird das Leben von Tieren bei Tierversuchen häufig einem übersteigerten<br />

Sicherheits- und Gesundheitsbedürfnis geopfert. Häufig werden Tiere als Kinderspielzeug,<br />

als Objekte der Eitelkeit oder zur Verhätschelung gehalten, ohne ihre artgemässen<br />

Bedürfnisse zu befriedigen.<br />

Als in der Praxis häufiges Beispiel einer vermeidbaren Beeinträchtigung des Wohlbefindens<br />

von Tieren innerhalb eines legitimen Verwendungszwecks sei etwa die Haltung von Mastkälbern<br />

in engen Einzelboxen erwähnt, was sozialen Kontakt zwischen den Tieren weitgehend<br />

verunmöglicht, so lange sie noch klein sind. Zwar hat die am 1.7.1997 in Kraft getretene Revision<br />

der TSchV die gröbsten Haltungsmängel beseitigt (vgl. Art. 16, 16a und 17 TSchV), doch<br />

als „artgerecht“ kann eigentlich nur eine Muttertierhaltung angesehen werden.<br />

Unter Wohlbefinden versteht man einen Zustand körperlicher und seelischer Harmonie des<br />

Tieres in sich und mit der Umwelt, welche insbesondere durch die Freiheit von Schmerzen,<br />

Leiden oder Schäden charakterisiert wird.<br />

Die Zuchtziele von Haus- und Nutztieren verletzen diese Grundsatzbestimmung häufig. Steigerungen<br />

bei der Milchleistung von Kühen oder der beschleunigten Muskelbildung bei Schweinen<br />

und Mastgeflügel führen häufig zu körperlichen Beeinträchtigungen bei den betroffenen Tieren.<br />

Diese äussern sich häufig in einer Verkürzung der natürlichen Lebensdauer, in Herz- und<br />

Kreislauferkrankungen sowie Gelenkschäden.<br />

Auch in der Heimtierzucht steht häufig nicht das Wohl des Tieres im Vordergrund. Mode- und<br />

Geschmacksrichtungen bestimmen allzu oft die Zuchtziele. Ausfälle und Schwächen sensorischer,<br />

anatomischer, physiologischer und verhaltensmässiger Art werden häufig zugunsten<br />

ästhetischer Aspekte hingenommen. Es gibt bereits zahlreiche Heimtierrassen, die mit erbli-<br />

44 BGE 85 IV 24ff.


- 17 -<br />

chen Mängeln bzw. einer Häufung bestimmter Krankheitsbilder belastet sind. Dieser bekannte<br />

Missstand wird als Designerzucht, Defektzucht 45 , Extremzucht oder Qualzucht 46 bezeichnet.<br />

Auch gegen ganz offenkundige züchterische Tierquälereien in diesem Bereich wird durch die<br />

Administrativbehörden praktisch nie eingeschritten 47 .<br />

2.1.3 Niemand darf ungerechtfertigt einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen<br />

oder es in Angst versetzen (Art. 2 Abs. 3 TSchG)<br />

Das TSchG bietet Schutz vor ungerechtfertigten Verhaltensweisen des Menschen, durch die<br />

dem Tier Schmerzen, Leiden oder körperliche Schäden zugefügt werden oder durch die es<br />

Angstzuständen ausgesetzt ist. Jeder schädigende Eingriff in das Wohlbefinden eines Tieres<br />

ist gesetzwidrig, wenn kein Rechtfertigungsgrund vorliegt. Strafbar ist nicht nur ausgesprochen<br />

rohes, sondern jedes derartige Verhalten 48 .<br />

Bei Angriffen von Tieren kommt als Rechtfertigungsgrund grundsätzlich nicht Notwehr (Art. 33<br />

StGB), sondern nur Notstand (Art. 34 StGB) in Frage, wenn jemand die Tat begeht, um ein<br />

Rechtsgut aus einer unmittelbaren, nicht anders abwendbaren Gefahr zu retten. Straflosigkeit<br />

tritt nur ein, wenn die Gefahr vom Täter nicht verschuldet ist und ihm den Umständen nach<br />

nicht zugemutet werden konnte, das gefährdete Gut preiszugeben. Wer ein Tier reizt, misshandelt<br />

oder nicht artgerecht behandelt und dadurch den Angriff auslöst, kann sich in der Regel<br />

nicht auf den Rechtfertigungsgrund des Notstandes berufen.<br />

Als weitere Rechtfertigungsgründe kommen gesetzliche Gebote und Erlaubnisse, Berufspflichten<br />

und die Wahrung berechtigter Interessen in Frage.<br />

In strafrechtlicher Hinsicht wird das Tier immer noch als Sache behandelt. Der Eigentümer<br />

kann auf den Schutz seines Eigentums verzichten, indem er einwilligt oder nachträglich keinen<br />

Strafantrag stellt, wenn sein Tier verletzt wird. Er kann dadurch ausdrücklich oder durch konkludentes<br />

Verhalten in die Tötung oder Misshandlung seines Tieres einwilligen und damit eine<br />

Sachbeschädigung rechtfertigen. Die Straftatbestände des Tierschutzgesetzes bleiben von<br />

dieser Einwilligung unberührt und sind auch dann zu verfolgen, wenn der Eigentümer des Tieres<br />

sein Desinteresse an einer Strafverfolgung kundtut.<br />

Unter Schmerzen versteht das Gesetz ausschliesslich den auf beliebige Weise hervorgerufenen<br />

körperlichen Schmerz. Die Einwirkung kann mittelbar oder unmittelbar erfolgen, durch aktives<br />

wie durch passives Tun. Ausdrucksmittel des Tieres für Schmerzen sind gellendes Schrei-<br />

45 Bei Scotish-Fold-Katzen, Pudelkatzen (beide mit Hängeohren) oder der Manx-Katze (ohne Schwanz) erfolgt die<br />

Vererbung mit dominantem Erbgang. Bezüglich des betreffenden Merkmals sind homozygote Nachkommen mit<br />

mehrfachen Anomalien behaftet bzw. überhaupt nicht lebensfähig. Die Munchkin-Katze (Stummelbeine) kann<br />

sich nicht arttypisch fortbewegen. Der „spezielle Blick“ zahlreicher Siamesen beruht auf einem neurologischen<br />

Defekt, der ein normales Sehen verhindert und durch Schielen zu kompensieren versucht wird. Das flache Gesicht<br />

mehrerer Rassen bezahlen die Tiere mit Atembeschwerden, Fressproblemen und tränenden Augen.<br />

Das Verlangen nach einem Partnerersatz und der snobistische Hang zum vierbeinigen Freak an der Leine hat in<br />

der Hundezucht zu „Einpfündern“ und Kolossen mit einem Gewicht von über 100 kg geführt. Apfelköpfige Kleinhunde<br />

entsprechen als „pflegeleichte“ Ersatzsozialpartner offenbar einem gesteigerten Bedürfnis. Die disproportionierte<br />

Verkürzung des Gesichtsknochen führt jedoch zu einer Anfälligkeit für Schwergeburten, Atem-, Augenund<br />

Schluckproblemen. Das Wohlbefinden der Tiere ist in der Heimtierzucht nirgends so sehr, wie in der Hundezucht,<br />

auf der Strecke geblieben.<br />

46 Die Botschaft zur Gen-Lex-Gesetzgebung (BBl. 2000, 2391ff.) sieht die Einführung des Begriffs der Würde des<br />

Tieres sowie ein Qualzuchtverbot im TSchG vor:<br />

Art. 2 Abs. 3: Niemand darf ungerechtfertigt einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen, es in Angst<br />

versetzen oder in anderer Weise seine Würde missachten.<br />

Art. 7a: Die Anwendung natürlicher sowie gentechnischer oder anderer künstlicher Zucht- und Reproduktionsmethoden<br />

darf bei den Elterntieren und bei den Nachkommen keine durch das Zuchtziel bedingten oder damit<br />

verbundenen Schmerzen, Leiden, Schäden oder Verhaltensstörungen verursachen; vorbehalten bleiben die Bestimmungen<br />

über Tierversuche.<br />

47 In Deutschland hat die Sachverständigengruppe Tierschutz und Heimtierzucht im Auftrag des Bundesministeriums<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ein Gutachten zur Auslegung von §11b TSchG/D (Verbot von<br />

Qualzüchtungen) vorgelegt, in welchem zahlreiche Zuchtverbote im Heimtierbereich vorgeschlagen werden.<br />

48 A. F. Goetschel, Kommentar zum Eidg. Tierschutzgesetz, N. 1 zu Art. 22 TSchG; BBl. 1972 II 1479; BGE 85 IV<br />

26/28


- 18 -<br />

en, Heulen, Jaulen, Zusammenpressen des Maules, Zähneknirschen, starker Schweissausbruch,<br />

unmotiviertes Drehen oder Krümmen des Körpers, ungewöhnliche Bewegungsaktionen,<br />

Belecken schmerzender Gelenke, stumpfer Blick, deutlich forcierte Blutzirkulation und Atmung<br />

oder das Wegschleudern des verletzten Fusses.<br />

Unter Leiden werden seelische Missbehagensempfindungen verstanden, welche alle vom Begriff<br />

des Schmerzes nicht erfassten Unlustgefühle umfassen, die ein gewisses Mindestmass<br />

übersteigen. Verursacht werden Leiden namentlich durch Einwirkungen, welche der Wesensart,<br />

dem Instinkt und dem Selbst- und Arterhaltungstrieb des Tieres zuwiderlaufen. Häufiges<br />

Beispiel für „stilles“ Leiden in der Praxis ist die Einzelhaltung von Tieren mit einem sehr ausgeprägten<br />

Sozialverhalten.<br />

Unter Schäden versteht man bleibende Beeinträchtigungen der Unversehrtheit des Tieres, die<br />

sich organisch oder psychisch zeigen können.<br />

Als Angst bezeichnet man die Reaktion auf eine Bedrohung. Anzeichen von Angst sind ein<br />

Öffnen der Lidspalten, ein Weiten der Pupillen, Erhöhung der Herzschlagfrequenz, Beschleunigung<br />

der Atmung, Sträuben der Haare, Schweissausbruch, Muskelzittern und evtl. Zähneklappern,<br />

Äusserung von bestimmten Lauten, Absatz von wässerigem Kot als Folge einer vermehrten<br />

Darmperistaltik und unkontrollierte, panikartige Fluchtbemühungen.<br />

2.2 Grundsätze der Tierhaltung<br />

Art. 3 TSchG enthält die allgemeinen Grundsätze der Tierhaltung, die für alle Tiere gleichermassen<br />

gelten. Zu einzelnen Anwendungsfragen hat das Bundesamt für Veterinärwesen Richtlinien<br />

erlassen, um die nötige Flexibilität in der Gesetzesanwendung zu gewährleisten.<br />

2.2.1 Wer ein Tier hält oder betreut, muss es angemessen nähren, pflegen und ihm,<br />

soweit nötig, Unterkunft gewähren (Art. 3 Abs. 1 TSchG)<br />

Die besonderen Sorgfaltspflichten lasten nur auf derjenigen Person, die zu einem Tier in einer<br />

gewissen tatsächlichen Beziehung, einem Obhutsverhältnis, steht. Das TSchG unterscheidet<br />

zwischen Tierhalter und Betreuer.<br />

Halter im Sinne des Tierschutzgesetzes ist diejenige Person, welche eine länger als bloss vorübergehende<br />

tatsächliche Verfügungsgewalt über ein Tier innehat. Als Halter kommen Leiter<br />

von Tierhaltungen aller Art in Frage (landwirtschaftliche Tierhaltungen, zoologische Gärten,<br />

<strong>Tierheime</strong>, Versuchstierhaltungen, Zoofachgeschäfte, Zuchtbetriebe, private Wildtierhaltungen,<br />

Zirkusse usw.), Personen, welche während mehrerer Wochen die Verantwortung für die Heimtiere<br />

ferienabwesender Nachbarn übernehmen oder Tierfreunde, die wild lebende Tiere zur<br />

Überwinterung und Pflege bei sich aufnehmen. Nichthalter sind blosse Hilfspersonen, diesen<br />

kann jedoch selbstständige Betreuungsfunktion zukommen.<br />

Betreuer ist die Person, welche für ein gehaltenes oder halterloses Tier, sei es auch nur für<br />

kurze Zeit, sorgt. Darunter fällt nicht bereits eine reine Gelegenheitshandlung, wie etwa das<br />

einmalige Füttern einer streunenden Katze. Eine gewisse Mindestintensität oder Regelmässigkeit<br />

der Tathandlung ist erforderlich. Es kann sich um Familienangehörige des Tierhalters oder<br />

zufällige Betreuer herrenlos gefundener Tiere handeln.<br />

Das Kriterium der Angemessenheit bezweckt einen Ausgleich zwischen einseitig produktionsorientierten<br />

und rein tierschützerischen Gesichtspunkten. Fütterung, Pflege und Unterkunft<br />

müssen einzig und allein den Bedürfnissen der Tiere und nicht etwa den finanziellen<br />

Verhältnissen des entsprechenden Tierhalters angemessen sein.<br />

Wegen der nicht zu vermeidenden Lückenhaftigkeit der Gesetzgebung kommt den wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen auf den Gebieten der Physiologie, der Ethologie und der Hygiene<br />

wesentliche Bedeutung zu.


- 19 -<br />

Überall dort, wo spezielle Tierhaltungsvorschriften im Gesetz oder der Verordnung fehlen,<br />

haben die entsprechenden Erkenntnisse der drei wissenschaftlichen Disziplinen im<br />

Rahmen der gesetzlichen Vorschriften Gültigkeit, wie wenn sie selbst Teil der Gesetzgebung<br />

wären (Art. 1 Abs. 2 TSchV).<br />

Tiere müssen regelmässig und ausreichend mit geeignetem Futter versorgt werden (Art.<br />

2 Abs. 1 TSchV). Die Nahrung kann nach Menge (zu viel oder zu wenig), Zusammensetzung<br />

(Fehlen wichtiger Bestandteile, insbesondere Eisen bei Jungtieren, oder schädliche Inhaltsstoffe)<br />

oder nach sonstiger Beschaffenheit (Befall, Schmutz, Verderb) unangemessen sein.<br />

Einflössen von Alkohol und Verfüttern von Schokolade an Hunde sind beispielsweise als nicht<br />

artgerechte Ernährung verboten und gemäss Art. 29 Ziff. 2 TSchG strafbar (vgl. hinten Ziff.<br />

2.3).<br />

Überfütterung und Mästen von Schlachtvieh kann unter Umständen Leiden und Schäden hervorrufen<br />

und ist bei gewisser Intensität unzulässig. Das Überfüttern von Schlachttieren gilt in<br />

der Bundesrepublik Deutschland nach einer Faustregel dann als tierquälerisch, wenn der Mageninhalt<br />

mehr als 4% des Lebendgewichtes beträgt. Die Stopfmast, insbesondere bei Gänsen,<br />

ist in der Schweiz verboten.<br />

Die Pflege umfasst die gesamte Fürsorge um das Tier und die gute Behandlung. Dazu gehört<br />

Reinhaltung, Reinigung, Körperpflege, Gesundheitsfürsorge, Heilbehandlung, Schutz vor Witterungseinflüssen<br />

und die Schaffung günstiger Luft- und Lichtverhältnisse, insbesondere bei<br />

Massentierhaltungen. Bei Pferden sind regelmässig die Hufe zu pflegen und die Hufbeschläge<br />

zu erneuern, Pferden und Hunden ist das Fell zu pflegen und der erforderliche Auslauf zu gewähren,<br />

Vögeln, Meerschweinchen und dergleichen sind die Krallen zu schneiden. Die Pflege<br />

muss haltungsbedingte Krankheiten und Verletzungen verhindern (Art. 3 Abs. 1 TSchV). Darunter<br />

fallen in einstreulosen Ställen etwa Entzündungen an der Aussenseite des Sprunggelenkes<br />

von Rindern und Drucknekrosen (Gewebstod) über dem Schulterblatt von Schweinen.<br />

Den meisten der gehaltenen Tieren ist eine Unterkunft zu gewähren, da sie sich den klimatischen<br />

Verhältnissen nicht anpassen können. Unterkünfte müssen leicht zugänglich und so geräumig<br />

sein, dass die Tiere normal stehen und liegen können, sie müssen so gebaut sein, dass<br />

die Verletzungsgefahr gering ist (Art. 4 TSchV).<br />

2.2.2 Die für ein Tier notwendige Bewegungsfreiheit darf nicht dauernd oder unnötig<br />

eingeschränkt werden, wenn damit für das Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden<br />

verbunden sind (Art. 3 Abs. 2 TSchG)<br />

Bei Pferden ist Mangel an Bewegung die häufigste Ursache für seelische Quälerei und für körperliche<br />

Schädigung. Ebenso benötigen zahlreiche Hunderassen besonders viel Bewegung<br />

durch Laufen oder Schwimmen. Auch Hauskatzen haben ein ausgeprägtes Bewegungsbedürfnis.<br />

Sie können den Raum jedoch besser nutzen als Hunde und können sich bei Kletterspielen<br />

abreagieren, wenn ihnen ein entsprechendes Requisit in Form eines Baums oder eines Holzgerüstes<br />

zur Verfügung gestellt wird. Die Haltung von Wohnungskatzen ohne solche Spieloder<br />

Auslaufmöglichkeiten muss häufig als tierschutzwidrig bezeichnet werden. Auch Hauskaninchen,<br />

Goldhamster und Meerschweinchen können ihr Bewegungsbedürfnis häufig in zu<br />

kleinen und zu wenig strukturierten Käfigen nicht befriedigen. Dasselbe gilt für Sittiche und<br />

Kleinpapageien in ihren handelsüblichen Kleingefängnissen. Die Breite eines Vogelzwingers<br />

muss mindestens der eineinhalbfachen Flügelspannweite des Vogels entsprechen. Damit ein<br />

Vogel seinen Bewegungsdrang hinreichend befriedigen kann, muss ihm Gelegenheit zum Fliegen<br />

gegeben werden. Ist der Käfig hierfür zu klein, gehört ein täglicher Freiflug zu einer artgerechten<br />

Haltung.<br />

Nicht jede Beeinträchtigung des Wohlbefindens ist vom Tierschutzgesetz verboten. Unzulässig<br />

ist die Einschränkung erst, wenn damit für das Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden<br />

sind.


- 20 -<br />

Das dauernde Anbinden von Tieren als Haltungsart ist verboten (Art. 1 Abs. 3 TSchV). Als<br />

dauernd gilt dabei nicht etwa das lebenslänglich ununterbrochene Anbinden, sondern schon<br />

die zeitlich eindeutig überwiegende Haltung an einem Strick, einer Kette oder dergleichen.<br />

Trotz vorübergehenden kurzzeitigen Freilassungen können Tiere als dauernd angebunden im<br />

Sinne der Tierschutzverordnung gelten. Bei der Kettenhaltung von Hunden ist diese Vorschrift<br />

verletzt, wenn sich das Tier nicht in einem Bereich von mindestens 20 m 2 bewegen kann<br />

(Art. 31 Abs. 2 TSchV).<br />

Auch eine bloss verübergehende bewegungsfeindliche Tierhaltung ist unzulässig, sofern sie<br />

die körperliche Unversehrtheit des Tieres angreift und unnötig, also vermeidbar ist. Steht auf<br />

einer nahen Weide bei günstigem Wetter genügend Platz zur Verfügung, ist die bewegungsfeindliche<br />

Haltung unnötig.<br />

Typische Verletzungen und Krankheiten zufolge mangelnder Bewegungsfreiheit sind<br />

Schwanzspitznekrose bei Tieren der Rindergattung in Laufställen mit Spaltenböden, Entzündungen<br />

an der Aussenseite des Sprunggelenkes von Rindern und Drucknekrosen über dem<br />

Schulterblatt von Sauen.<br />

Verhaltensstörungen sind Ausdruck von Leiden. Sie können sich äussern als Verhalten am<br />

nicht adäquaten (ungeeigneten) Objekt (gegenseitiges Besaugen von Kälbern, „Sandbaden“<br />

von Legehennen im Futter, Stangenbeissen von Sauen im Kastenstand), Leerlaufverhalten<br />

(Leerkauen von Sauen, Zungenspielen von Rindern), erzwungenes Nichtverhalten (Ausbleiben<br />

des Scharrens von Hennen im Käfig), abnormen Bewegungsdrang (pferdeartiges Aufstehen<br />

von Rindern infolge Platzmangels), Intentionsverhalten (Teile eines Verhaltens werden angedeutet,<br />

dieses wird jedoch nicht vollendet, z. B. mehrfache Versuche von Kälbern, sich arttypisch<br />

hinzulegen), als Fluchttendenzen (Hühner versuchen, durch die Gitterstäbe zu entkommen,<br />

bevor sie Eier legen) und als Bewegungsstereotypien (krankhafte Wiederholung motorischer<br />

Abläufe).<br />

2.2.3 Der Bundesrat erlässt nach Anhören der interessierten Kreise Vorschriften über<br />

das Halten von Tieren, namentlich über Mindestabmessungen, Beschaffenheit,<br />

Beleuchtung und Belüftung der Unterkünfte, Belegungsdichte bei Gruppenhaltung<br />

sowie Anbindevorrichtungen (Art. 3 Abs. 3 TSchG)<br />

Die Mindestgrösse von Gehegen, in denen sich Tiere dauernd oder überwiegend aufhalten,<br />

wird in Art. 5 Abs. 3 TSchV bestimmt. Diese müssen so gross und so gestaltet sein, dass sich<br />

die Tiere artgemäss bewegen können. Für zahlreiche Tierarten sind die Mindestabmessungen<br />

für Unterkünfte, Gehege und Stallplätze in den Anhängen zur Verordnung genau festgelegt<br />

worden.<br />

Gehege müssen so gebaut und eingerichtet sein, dass die Verletzungsgefahr gering ist und die<br />

Tiere nicht entweichen können. Gehege und Böden müssen so beschaffen sein, dass die Gesundheit<br />

der Tiere nicht beeinträchtigt wird. Stallböden von Haustieren müssen ohne grossen<br />

Aufwand gleitsicher und trocken zu halten sein und im Liegebereich dem Wärmebedürfnis der<br />

Tiere entsprechen (Art. 13 Abs. 1 TSchV). Spaltenböden müssen eben sein, und die einzelnen<br />

Balken darf man nicht verschieben können (Art. 13 Abs. 2 TSchV).<br />

Durch das Verbot der dauernden Haltung von Haustieren im Dunkeln (Art. 4 Abs. 1 TSchG)<br />

sowie das Verbot der Batteriekäfighaltung für Legehennen und das Käfigverbot für Hausgeflügel<br />

(mit Ausnahme der Käfige mit Nestern und Sitzstangen; vgl. Art. 25 Abs. 1 TSchV)<br />

sind diese Haltungsarten als nicht tierschutzkonform anerkannt. Weitere Haltungsarten können<br />

einer Bewilligungspflicht unterstellt werden. Der Gesetzgeber hat für verschiedene Haltungsarten<br />

mehr oder weniger strenge Rahmenbedingungen festgeschrieben.<br />

Sehr problematisch ist die Haltung von Tieren, denen nach neuen ethologischen Erkenntnissen<br />

in Gefangenschaft gar kein artgerechter Lebensraum zur Verfügung gestellt werden kann (z. B.<br />

Delfine, Eisbären). In diesen Fällen ist der Gesetzgeber mit dem Erlass eines generellen Haltungsverbotes<br />

in Verzug, wenn er seinen eigenen Grundsätzen gerecht werden will.


- 21 -<br />

Für die Haltung von Wildtieren, besonders wenn diese ausserordentlich schwierig zu halten<br />

sind, sind Bewilligungsverfahren vorgesehen (Art. 38 ff. TSchV).<br />

Gemäss Art. 23 TSchG kann der Bund wissenschaftliche Forschung über das tierische Verhalten<br />

und für den Tierschutz durch Beiträge unterstützen. Ein Verzeichnis der Publikationen<br />

über die Tierschutzforschung ist beim BVET erhältlich. 49<br />

Die sehr grosszügig bemessenen Übergangsfristen bei Anpassungen der Tierschutzgesetzgebung<br />

ermöglichen den Nutztierhaltern eine langfristige Planung und Anpassung an neue gesetzliche<br />

Bestimmungen.<br />

2.3 Das Tierschutzgesetz als Rahmengesetz<br />

Das TSchG ist als Rahmengesetz konzipiert. Detailbestimmungen finden sich hauptsächlich in<br />

der Tierschutzverordnung (TSchV). Zu vielen Fragen, insbesondere im Bereich der nicht gewerblichen<br />

Tierhaltung, fehlen jedoch die nötigen Ausführungsvorschriften auf Gesetzes- oder<br />

Verordnungsstufe, was den sachgemässen Vollzug des Gesetzes erschwert und teilweise ganz<br />

verhindert. Als Auslegungshilfen dienen hier die allgemeinen Grundsätze in Art. 2 TSchG.<br />

Wie die Grundsätze im Einzelfall auszulegen und anzuwenden sind, hält das BVET in „Richtlinien“<br />

und „Informationsblättern“ fest. Die rechtliche Grundlage hierfür findet sich in Art. 70 Abs.<br />

1 TSchV, der das Bundesamt für eine einheitliche Anwendung der Tierschutzvorschriften verantwortlich<br />

erklärt. Dass diese Richtlinien verbindlich sein sollen, geht insbesondere dort aus<br />

dem Text hervor, wo ausdrücklich Übergangsfristen festgelegt werden, bis wann diese einzuhalten<br />

sind. Diese Publikationen haben teils auslegenden, teils lückenfüllenden Charakter.<br />

Rechtsstaatlich problematisch sind sie dort, wo ihnen verordnungsvertretender Charakter zukommt,<br />

wo sie also an die Stelle von fehlenden, in einem legislativen Akt erlassenen Bestimmungen<br />

treten.<br />

Strafrechtlich relevant ist, dass eine Tierhaltevorschrift hinreichend konkret im Gesetz umschrieben<br />

sein muss, damit ein Verstoss strafrechtliche Sanktionen nach sich ziehen kann (Legalitätsprinzip:<br />

nullum crimen, nulla poena sine lege). Bei groben Verstössen, die unter den<br />

Oberbegriff der Tierquälerei eingeordnet werden können (vgl. hinten Fallbeispiele), bereitet die<br />

strafrechtliche Subsumtion in der Regel keine Mühe.<br />

Alle nicht ausdrücklich unter Strafe gestellten Verstösse gegen das Tierschutzgesetz oder die<br />

darauf beruhenden Vorschriften können nach dem Auffangtatbestand von Art. 29 Ziff. 2<br />

TSchG sowohl bei vorsätzlicher wie auch bei fahrlässiger Begehung mit Busse bestraft<br />

werden.<br />

Problematisch wird eine Bestrafung bei fehlenden, lückenhaften oder unklar formulierten Detailregelungen.<br />

Dabei ist zu beachten, dass für die Auslegung und Lückenfüllung die Publikationen<br />

des BVET heranzuziehen sind.<br />

Bei bedenklicher Tierhaltung, wenn bestimmte Bedingungen der Tierhaltung erzwungen werden<br />

sollen oder die Einhaltung von Auflagen einer Bewilligung sichergestellt werden soll, kann<br />

allerdings eine strafrechtlich bewährte Einzelverfügung durch die Administrativbehörde erlassen<br />

werden, und Verstösse gegen eine solche Verfügung können gemäss Art. 29 Ziff. 2 TSchG<br />

(wenn die Bestrafung nach diesem Artikel ausdrücklich angedroht wurde) ebenfalls mit Busse<br />

geahndet werden.<br />

Der Höchstbetrag der Bussen gemäss Art. 29 Ziff. 2 TSchG beträgt CHF 5000.-- (Art. 106<br />

Abs. 1 StGB). Handelt der Täter aus Gewinnsucht, so ist der Richter an diesen Höchstbetrag<br />

nicht gebunden (Art. 48 Ziff. 1 Abs. 2 StGB).<br />

49 Information 800.103.04 (3)


- 22 -<br />

Der Richter kann die Einziehung von Gegenständen verfügen, die zur Begehung von strafbaren<br />

Handlungen gedient haben oder dazu bestimmt waren (Art. 58 StGB). Zudem kann er die<br />

Einziehung von Vermögenswerten verfügen, die durch strafbare Handlungen erlangt worden<br />

sind (vgl. Art. 59 StGB).<br />

2.4 Europäisches Tierschutzrecht 50<br />

Der Europarat hat bisher im Tierschutzbereich fünf Konventionen erlassen, welche die Schweiz<br />

allesamt ratifiziert hat. Im Einzelnen sind dies:<br />

das Europäische Übereinkommen vom 13. Dezember 1968 über den Schutz von Tieren<br />

beim internationalen Transport (einschliesslich eines Zusatzprotokolls vom 10. Mai 1979);<br />

das Europäische Übereinkommen vom 10. März 1976 zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlichen<br />

Tierhaltungen (einschliesslich eines Änderungsprotokolls vom 6. Februar<br />

1992);<br />

das Europäische Übereinkommen vom 10. März 1979 über den Schutz von Schlachttieren;<br />

das Europäische Übereinkommen vom 18. März 1986 zum Schutz der für Versuche und<br />

andere wissenschaftliche Zwecke verwendeten Wirbeltiere (einschliesslich eines Änderungsprotokolls<br />

vom 22. Juni 1998) sowie<br />

das Europäische Übereinkommen vom 13. November 1987 zum Schutz von Heimtieren.<br />

Diese fünf Tierschutzübereinkommen stellen Staatsverträge dar, die mit ihrem Inkrafttreten nationale<br />

Geltung entfalten. Ratifiziert ein Staat eine Europaratskonvention, verpflichtet er sich,<br />

seine nationalen Bestimmungen mit dem Erlass in Einklang zu bringen.<br />

Sofern eine Vorschrift unbedingt, klar sowie inhaltlich hinreichend bestimmt ist, um als<br />

Grundlage für einen Rechtsanwendungsakt zu dienen, stellt sie nach der Ratifikation direkt<br />

anwendbares Recht dar. Eine innerstaatliche Umsetzung erübrigt sich dann, wobei es<br />

durchaus zulässig ist, die entsprechenden Bestimmungen in nationalen Erlassen zu wiederholen.<br />

Dies ist jedoch in den seltensten Fällen gegeben.<br />

Kann eine Übereinkommensnorm nicht als unmittelbare Basis für einen Rechtsanwendungsakt<br />

herangezogen werden, bindet sie vor ihrer ausdrücklichen Übernahme in nationales Recht weder<br />

die Bürger noch die Vollzugsbehörden eines Vertragsstaates. Die einzelnen Gesetzgeber<br />

sind jedoch verpflichtet, nationale Normen gemäss den Konventionsprinzipien festzulegen, wobei<br />

ihnen das Völkerrecht die Art der Umsetzung freistellt.<br />

Die Übereinkommen sind in der Regel sehr allgemein formuliert und geben lediglich tierschützerische<br />

Minimalstandards vor, da sie auf einem Konsens der an der Ausarbeitung beteiligten<br />

Länder beruhen und oftmals Kompromisslösungen hinsichtlich deren Forderungen darstellen.<br />

Faktisch haben die Erlasse daher mehr den Charakter programmatischer Grundsatzerklärungen<br />

denn verbindlicher Verträge.<br />

Bedeutende Schwierigkeiten ergeben sich im Rahmen des nationalen Vollzugs, da die Übereinkommen<br />

keinen Durchsetzungsmechanismus vorsehen. Die Verbindlichkeit ihrer Bestimmungen<br />

beruht auf völkerrechtlichen Verträgen, die freiwillig geschlossen und jederzeit wieder<br />

gekündigt werden können. Bei Verstössen gegen Konventionsnormen mangelt es an der Möglichkeit,<br />

fehlbare Staaten für das Nichteinhalten ihrer durch die Ratifikation eingegangenen<br />

Pflichten mit Sanktionen zu belegen. Faktisch beruht neben dem Beitritt zu den Erlassen auch<br />

die Beachtung der einzelnen Bestimmungen auf Freiwilligkeit.<br />

50 G. Bolliger, Europäisches Tierschutzrecht, S. 26 ff.


- 23 -<br />

Es besteht weder eine richterliche Instanz, die bei Streitigkeiten der Vertragsparteien<br />

angerufen werden könnte, noch haben deren Bürger die Möglichkeit zur Anrufung eines<br />

internationalen Gerichts, wenn sie der Ansicht sind, ihr Staat habe eine Konvention<br />

nicht korrekt umgesetzt oder vollzogen.


- 24 -<br />

3. Vorgehen bei gemeldeten Verstössen gegen das Tierschutzgesetz<br />

3.1 Koordination des Vorgehens zwischen Strafverfolgungs- und Administrativbehörde<br />

Bei Verstössen gegen das TSchG hat die Polizei nicht nur den strafrechtlich relevanten Sachverhalt<br />

festzustellen 51 und gegebenenfalls zur Anzeige zu bringen. Den Polizeiorganen kommt<br />

auch bei der Durchsetzung verwaltungsrechtlicher Erlasse eine wichtige Rolle zu.<br />

Insbesondere bei unrichtiger Haltung und starker Vernachlässigung ist neben der Strafauch<br />

die Administrativbehörde zu unverzüglichem Einschreiten verpflichtet und hat ohne<br />

Rücksicht auf die Strafbarkeit einer Person beispielsweise Tiere vorsorglich zu beschlagnahmen<br />

und auf Kosten des Halters an einem geeigneten Ort unterzubringen;<br />

wenn nötig lässt sie die Tiere verkaufen oder töten 52 (vgl. Art. 25 Abs. 1 TSchG). Sie kann<br />

dem Halter ferner Weisungen erteilen und Tierhalteverbote aussprechen (vgl. Art. 24 TSchG).<br />

Die Administrativbehörde kann im Gegensatz zu den Strafverfolgungsbehörden im Interesse<br />

der betroffenen Tiere unverzüglich handeln und braucht nicht das Resultat eines<br />

unter Umständen langwierigen Strafverfahrens abzuwarten. Sie muss nicht darauf Rücksicht<br />

nehmen, dass allenfalls keine Strafuntersuchung eingeleitet wurde oder der Täter wegen<br />

Unzurechnungsfähigkeit oder aus einem anderen Grund nicht strafbar ist. Sie ist verpflichtet,<br />

beim Vorliegen begründeter Verdachtsmomente einzuschreiten und für die Sachverhaltsermittlung<br />

von sich aus die nötigen Abklärungen zu treffen. Bei Gefahr im Verzug kann sie in der<br />

Regel allfälligen Rechtsmitteln gegen ihre Verfügungen die aufschiebende Wirkung entziehen<br />

53 .<br />

Sofern es um die Beseitigung eines gesetzwidrigen Zustandes oder die Rettung schwer beeinträchtigter<br />

Tiere geht, ist neben der Verzeigung der fehlbaren Person beim zuständigen Untersuchungsamt<br />

somit möglichst umgehend auch die Administrativbehörde zu informieren. Zumindest<br />

diese und möglichst auch die zuständige Gemeinde sollten mit einer Anzeigenkopie<br />

bedient werden. Das Amt kann zum Vollzug allfälliger eigener Anordnungen die Hilfe der Polizei<br />

in Anspruch nehmen (Art. 25 Abs. 1 Satz 3 TSchG). Die Polizei ist in vielen Kantonen verpflichtet,<br />

der Gemeinde Mitteilung über Strafanzeigen zu machen, die Bereiche betreffen, in<br />

denen die Gemeinde Aufsichtsfunktionen wahrnimmt, namentlich im Bereich der Sozialhilfe,<br />

der Schule, des Bau- und Strassenwesens sowie des Gewässerschutzes 54 .<br />

In jedem Fall empfiehlt es sich, gröbere oder bestrittene Missstände zur Beweissicherung fotografisch<br />

festzuhalten, und zwar in Übersichts- und in Detailfotos, sowie alle weiteren für eine<br />

Beweissicherung notwendigen Massnahmen zu treffen. Dies gilt insbesondere beim Antreffen<br />

verletzter Tiere, da diese häufig schnell getötet werden müssen und die Kadaver dann bereits<br />

beseitigt sind, wenn die Anzeige bei den Strafverfolgungsbehörden eintrifft. Bevor auf diese<br />

Weise mögliches Beweismaterial endgültig vernichtet wird, ist in jedem Fall die Strafverfolgungsbehörde<br />

zu orientieren, damit sie allenfalls für das Strafverfahren notwendige Beweissicherungs-<br />

und -ergänzungsmassnahmen verfügen kann.<br />

51 Vgl. Art. 333 Abs. 1 StPO/CH<br />

52 Die Tötung eines Tieres darf im Hinblick auf das Verhältnismässigkeitsprinzip nur als allerletztes Mittel ins Auge<br />

gefasst werden, wenn sämtliche weniger weit gehenden Varianten eingehend geprüft worden sind.<br />

53 Vgl. SG: Art. 101 Abs. 2 VRP; Art. 51 Abs. 1 VRP e contrario<br />

Die vorzeitige Vollstreckbarkeit soll nur in wirklich zwingenden Fällen angeordnet werden. Eine bloss theoretische<br />

Möglichkeit einer Gefährdung kann nicht genügen. Es bedarf der hohen Wahrscheinlichkeit oder Sicherheit<br />

einer Schädigung privater oder öffentlicher Interessen, die nur durch vorzeitigen Vollzug abgewendet werden<br />

kann.<br />

54 Vgl. Art. 82 Abs. 4 StPO/CH


Schema für das Einschreiten nach Art. 24 und Art. 25 TSchG<br />

Kenntnis von einem Missstand<br />

- 25 -<br />

Abklärung Kein Eingriff nötig: Ende<br />

nicht dringlicher Fall: Eingriff nötig: dringlicher Fall:<br />

Massnahmen vorbereiten<br />

Mündl. oder in der Regel schriftl. Beanstandung und nötige Verbes-<br />

Beanstandung dem Tierhalter zur serungen dem Tierhalter mitteilen,<br />

Kenntnis bringen. Mitteilen, welche nach näherer Abklärung Stellungnahme des Betroffenen<br />

Verbesserungen in der Tierhaltung doch nicht dringlich (mündl.) zu Protokoll aufnehmen;<br />

nötig sind. Verfügung in Aussicht Verfügung ankündigen<br />

stellen; zu Stellungnahme einladen<br />

sofort<br />

Fristablauf oder Stellungnahme Verfügung:<br />

abwarten 1. Sachverhaltsfeststellung<br />

2. Begründung<br />

3. Dispositiv:<br />

Falls der Tierhalter die nötigen Verbes- a. Anordnung<br />

serungen selbst vorgenommen hat, b. Frist: sofort!<br />

erübrigt sich ein amtliches Einschrei- c. Kosten der Massnahme<br />

ten: Ende. d. evtl. Strafandrohung<br />

e. Kosten der Verfügung<br />

f. Entzug der aufschiebenden<br />

Wirkung<br />

g. evtl. Auftrag zur Vollstreckung<br />

andernfalls h. Rechtsmittelbelehrung<br />

i. Mitteilung an ...<br />

k. Unterschrift<br />

(eventuell)<br />

Verfügung:<br />

1. Sachverhaltsfeststellung Beschwerde gegen Verfügung<br />

2. Begründung<br />

3. Dispositiv: sofort (vor Eintritt der Rechtskraft)<br />

a. Anordnung<br />

b. Frist nach Überprüfung des Entscheids<br />

c. Kosten der Massnahme<br />

d. evtl. Strafandrohung<br />

e. Kosten der Verfügung neue Verfügung Vollstreckung der Anordnung:<br />

f. evtl. Auftrag zur Vollstreckung (Beschwerdeentscheid*) - vorsorgliche Beschlagnahme<br />

g. Rechtsmittelbelehrung - evtl. verkaufen oder töten,<br />

h. Mitteilung an ... andere Massnahmen<br />

i. Unterschrift<br />

nach Eintritt der Rechtskraft<br />

vorübergehende Unterbringung der<br />

Tiere an geeignetem Ort<br />

nach Klärung der Situation<br />

nach Eintritt der Rechtskraft neue Verfügung<br />

nach Eintritt der Rechtskraft<br />

Vollstreckung der Anordnung: Vollstreckung der Anordnung: Wenn Tiere verkauft oder getötet<br />

- verkaufen oder töten (Art. 25) - Rückgabe, andere Massnahmen worden sind, so ist ein allfälliger<br />

- Tierhalteverbot (Art. 24) - Tierhalteverbot Erlös, nach Abzug aller Verfahrens-<br />

- andere Massnahmen - verkaufen oder töten kosten, an den Tierhalter zurückzuerstatten.<br />

*)Wenn Beschwerde gutgeheissen: evtl. Schadenersatz für ungerechtfertigte Sofortmassnahmen.


3.2 Zutrittsrecht<br />

3.2.1 Im Administrativverfahren<br />

- 27 -<br />

Die Mitarbeiter der Administrativbehörde haben Zutritt zu den Räumen, Einrichtungen, Fahrzeugen,<br />

Gegenständen und Tieren. Dabei haben sie die Eigenschaft von Beamten der gerichtlichen<br />

Polizei (Art. 34 TSchG). Der früher enthaltene Passus „im Rahmen des zutreffenden<br />

(kantonalen) Prozessrechtes“ wurde bei der Revision 1991 gestrichen. Damit wurde klargestellt,<br />

dass der administrative Vollzug des Eidgenössischen Tierschutzgesetzes nicht durch<br />

kantonale Verfahrensschranken behindert werden kann.<br />

Bei starker Vernachlässigung und völlig unrichtiger Haltung ist die Administrativbehörde<br />

verpflichtet, unverzüglich einzuschreiten (Art. 25 TSchG). Die Kompetenz, Tiere zu beschlagnahmen<br />

(Art. 25 Abs. 1 Satz 2 TSchG), muss logischerweise die Kompetenz mit umfassen,<br />

diese Tiere vorgängig in Augenschein zu nehmen.<br />

Im Bereich des administrativen Vollzugs regelt das TSchG den Einsatz der zulässigen<br />

Zwangsmittel. Art. 34 TSchG gewährt ein umfassendes Zutrittsrecht. Nach Art. 24 TSchG können<br />

Tierhalteverbote, Tierhandelsverbote und das Verbot, sich berufsmässig mit Tieren zu beschäftigen,<br />

erlassen werden. Bei starker Vernachlässigung oder völlig unrichtiger Haltung können<br />

Tiere beschlagnahmt, auf Kosten des Halters fremdplatziert, verkauft oder getötet werden.<br />

Ein allfälliger Verwertungserlös fällt nach Abzug der Verfahrenskosten dem Eigentümer zu (Art.<br />

25 TSchG).<br />

Es gilt zudem der allgemeine verwaltungsrechtliche Grundsatz, dass die Verwaltungsbehörden<br />

den Sachverhalt von Amtes wegen zu erforschen haben. In der Regel ist eine Mitwirkungspflicht<br />

des Betroffenen in Bewilligungsverfahren statuiert, und die Behörden sind von Amtes<br />

wegen zur Sachverhaltsermittlung und zur Beweiserhebung verpflichtet. Dies geschieht u. a.<br />

durch Befragen von Beteiligten, Augenschein sowie auf andere geeignete Weise. Zur Wahrung<br />

öffentlicher Interessen sind Beweisabnahmen auch gegen den Willen der Betroffenen<br />

möglich.<br />

Die kantonalen Einführungs- und Vollzugsbestimmungen halten in der Regel ausdrücklich fest,<br />

dass den Aufsichts- und Vollzugsorganen auf Verlangen Auskunft zu erteilen, Zutritt zu Tierhaltungs-,<br />

Tiertransport- und Tierversuchseinrichtungen zu gewähren, Einsicht in die nach der<br />

Bundesgesetzgebung über den Tierschutz zu führenden Unterlagen zu gewähren und das<br />

Untersuchen von Tieren zu ermöglichen ist.<br />

Im Rahmen ihres verwaltungsrechtlichen Handelns sind die Vollzugsorgane, die einen tierschutzrelevanten<br />

Sachverhalt abklären wollen, somit nicht an die Garantie des Hausrechtes<br />

gebunden. Gleiches gilt, wenn Anhaltspunkte dafür bestehen, dass bestimmte (verwaltungsrechtliche)<br />

Massnahmen verfügt werden müssen.<br />

3.2.2 Im Strafverfahren<br />

Es stellt sich die Frage, ob mit dieser Revision auch für Strafverfolgungsbehörden das Zutrittsrecht<br />

erleichtert wurde. Diese Frage muss klarerweise verneint werden. Ein Eingriff in die kantonale<br />

Rechtsetzungskompetenz im Bereich des strafprozessualen Verfahrensrechts war mit<br />

dieser Revision des Tierschutzgesetzes nicht beabsichtigt. Eine entsprechende Kompetenz, in<br />

kantonales Verfahrensrecht einzugreifen, stand dem Bund (damals) gar nicht zu. Verstösse<br />

gegen die Straftatbestände des Tierschutzgesetzes werden im Strafverfahren genauso wie andere<br />

Straftatbestände behandelt.<br />

Der Polizei ist es nicht erlaubt, einfach eine fremde Wohnung (oder einen Stall oder eine umfriedete<br />

Liegenschaft) gegen den Willen des Inhabers zu betreten, um das angeblich schlechte<br />

Befinden eines Kanarienvogels (als Straftat) begutachten zu können.


- 28 -<br />

Mit Ausnahme zur unmittelbaren Gefahrenabwehr (gemäss Polizeigesetz) sind die Vorschriften<br />

über die Hausdurchsuchung zu respektieren, und es ist in der Regel vorgängig durch<br />

die Strafbehörde feststellen zu lassen, ob genügend Verdachtsmomente für das Ergreifen des<br />

Zwangsmittels vorliegen.<br />

Tritt die Polizei als Strafverfolgungsorgan auf, hat sie beim Einsatz von Zwangsmitteln<br />

die einschlägigen Vorschriften und Verfahrensgarantien zu beachten.<br />

3.2.3 Auslegung von Art. 34 TSchG<br />

Art. 34 TSchG ist somit so zu interpretieren, dass die mit dem Vollzug des Tierschutzgesetzes<br />

beauftragten Verwaltungsbehörden (Administrativbehörden) für die Erfüllung ihrer<br />

Kontroll- und Bewilligungsaufgaben ein uneingeschränktes Zutrittsrecht besitzen.<br />

Soweit es beim Vollzug des Tierschutzgesetzes jedoch um die Feststellung und Ahndung<br />

von Straftatbeständen geht, sind die Vorschriften der jeweiligen Strafprozessordnung<br />

zu beachten.<br />

Wird die Polizei nicht vom Veterinäramt zur Unterstützung beigezogen, sondern handelt sie in<br />

eigener Ermittlungskompetenz oder auf Weisung eines Untersuchungsrichters, hat sie sich an<br />

die Verfahrensvorschriften der kantonalen Strafprozessordnung und des Polizeigesetzes zu<br />

halten und kann nicht gestützt auf Art. 34 TSchG ohne Hausdurchsuchungsbefehl gegen den<br />

Willen des Berechtigten einen „Augenschein“ vornehmen.<br />

3.3 Amtshilfe beim administrativen Vollzug<br />

Wenn die Polizei durch die Administrativbehörde zum Vollzug des Verwaltungsrechts bzw. zum<br />

Schutz der Beamten der Verwaltungsbehörde beigezogen wird, handeln die Polizeibeamten als<br />

Hilfspersonen und auf Weisung des Veterinäramtes. Dieses ist für den korrekten Vollzug seiner<br />

Anordnungen und deren inhaltliche Richtigkeit selbst verantwortlich. Die Beamten leisten lediglich<br />

Hilfe z. B. bei der Erzwingung des Zutrittsrechts, beim Abtransport beschlagnahmter Tiere<br />

oder zum Schutz der Beamten des Veterinäramtes.<br />

3.4 Feststellen eines Straftatbestandes bei Gelegenheit der Amtshilfe<br />

Wie sieht es aber aus, wenn Polizeibeamten vom Veterinäramt zur Amtshilfe beigezogen werden<br />

und in diesem Zusammenhang feststellen, dass ein Verstoss gegen die Strafbestimmungen<br />

des TSchG vorliegt?<br />

Im Gegensatz zur Administrativbehörde, welche nur ein Anzeigerecht, aber keine Anzeigepflicht<br />

hat, ist die Polizei grundsätzlich zur Anzeige verpflichtet 55 , wenn nicht bereits die Administrativbehörde<br />

die Straftat angezeigt hat. Es empfiehlt sich in solchen Fällen für die Polizeibeamten,<br />

das genaue Vorgehen mit der Vollzugsbehörde abzusprechen und dies schriftlich im<br />

Rapport festzuhalten.<br />

3.5 Verzicht auf Strafverfolgung bei Geringfügigkeit<br />

Die Strafverfolgungsbehörden haben in der Regel die Möglichkeit, auf die Anzeige nicht einzutreten<br />

oder auf Strafverfolgung oder Bestrafung zu verzichten, wenn Verschulden und Tatfolgen<br />

gering sind. Von dieser Möglichkeit kann jedoch erst Gebrauch gemacht werden, wenn die<br />

Anzeige vorliegt und der zugrunde liegende Sachverhalt geklärt wurde. Ein Verzicht auf Rapportierung<br />

durch den Entscheid des Polizeibeamten sollte in solchen Fällen nie ohne Absprache<br />

mit dem zuständigen Untersuchungsrichter/Staatsanwalt erfolgen. In Zweifelsfällen empfiehlt<br />

sich immer ein schriftlicher Orientierungsbericht, der die Feststellungen des Beamten<br />

und das abgesprochene Vorgehen festhält.<br />

55 SG: vgl. Art. 167 Abs. 2 Satz 2 StP/SG, ebenso Art. 330 Abs. 1 StPO/CH


4. Die einzelnen Straftatbestände<br />

4.1 Tierquälerei (Art. 27 TSchG) (Vergehen)<br />

- 29 -<br />

Nach dieser Bestimmung unter Strafe gestellt ist nur die vorsätzliche (absichtliche) Tierquälerei.<br />

Der Täter muss mit Wissen und Willen handeln. Auf Seiten des verletzten Tieres ist eine<br />

schwere Beeinträchtigung erforderlich.<br />

Es macht sich strafbar:<br />

4.1.1 Wer ein Tier misshandelt, stark vernachlässigt oder unnötig überanstrengt (Art.<br />

22 Abs. 1)<br />

Als Misshandlung erfasst wird nicht nur die physische Misshandlung, sondern auch das vorsätzliche<br />

Herbeiführen von Angst- und Schreckzuständen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung<br />

des Wohlbefindens führen (vgl. Art. 2 Abs. 3 TSchG). Es muss keine ausgesprochen rohe<br />

Misshandlung vorliegen, sondern jede unnötige Verursachung von Schmerzen oder Leiden<br />

ist strafbar (BGE 85 IV 26/28). Eine fortdauernde oder sich wiederholende Leidenszufügung ist<br />

nicht notwendig 56 . Das Ausmass der Schädigung soll nach Möglichkeit schon bald nach der<br />

Tat tierärztlich festgestellt werden, um das Tierschutzgesetz durchsetzen zu können. Nicht jede<br />

Misshandlung ist offensichtlich. Zu denken ist nur an innere, auf den ersten Blick nicht sichtbare<br />

Blutungen, die das Wohlbefinden des Tieres erheblich beeinträchtigen können.<br />

Schmerzvolle Eingriffe dürfen nur von einem Tierarzt unter allgemeiner oder örtlicher Betäubung<br />

vorgenommen werden (Art. 11 TSchG; Ausnahmen: Art. 65 TSchV).<br />

Stark ist eine Vernachlässigung dann, wenn das Wohlbefinden des Tieres in erheblichem<br />

Masse beeinträchtigt ist oder das Tier erheblich leidet. Das Bundesgericht präzisiert, dass ein<br />

Tier nicht erst dann stark vernachlässigt ist, wenn es nach seinem Zustand nicht mehr lebensfähig<br />

ist oder Gefahr läuft, zu verderben, sondern schon dann, wenn es unter der fehlenden<br />

oder ungenügenden Wartung und Pflege erheblich leidet bzw. wenn sein Wohlbefinden in erheblichem<br />

Mass eingeschränkt ist (BGE v. 14.1.1992 i. S. Rist). Da Vernachlässigungsdelikte<br />

keine Erfolgsdelikte sind, kann eine starke Vernachlässigung bereits dann gegeben sein, wenn<br />

sich eine Person so verhält, dass ihr Tier ohne die rettende Intervention eines Dritten, für die<br />

der Tierhalter nicht verantwortlich ist, leiden würde.<br />

Eine Überanstrengung 57 liegt vor, wenn einem Tier Leistungen zugemutet werden, welche<br />

dessen Kräfte übersteigen:<br />

o Schlagen auf Augen oder Geschlechtsteile, Brechen oder Quetschen des Schwanzes<br />

(vgl. Art. 66 Abs. 1 lit. a TSchV) oder übermässiges Schlagen zur Züchtigung oder beim<br />

Verladen von Vieh<br />

o Alter Kotbehang mit Parasitenbefall und Hautschäden bei Nutztieren deuten auf eine<br />

lang andauernde und damit starke Vernachlässigung hin.<br />

o Tiere werden in so engen Platzverhältnissen oder unter so widrigen Umständen gehalten,<br />

dass sie sich gegenseitig verletzen.<br />

o mehrwöchiges Einsperren eines an einer kurzen Kette angebundenen Hundes in einen<br />

Keller ohne Fenster<br />

o Einwachsenlassen von Schnüren und Ketten in die Haut bei in Anbindehaltung gehaltenen<br />

Tieren (BA See, 20.2.1986; Tribunal de la Glâne in „La Suisse“, Nr. 266 vom<br />

22.9.1992, S. 9)<br />

o Jäger, der einen Vorsteherhund wegen Ungehorsam mit Schrotschüssen züchtigen<br />

wollte und erheblich verletzte (BGE 75 IV 169).<br />

o Verletzen von zwei Dohlen jeweils am Flügel mit Luftpistolenschüssen (SJZ 59 (1963)<br />

S. 291)<br />

o Fahrzeughalter, der einen neben dem Auto herlaufenden Hund durch einen Schwenker<br />

verscheuchen will und dabei anfährt und verletzt (BGE 85 IV 24 ff.).<br />

o Züchtigen eines Pferdes durch übermässigen Gebrauch der Peitsche (SJZ 52 (1956),<br />

S. 280<br />

56 Ueli Vogel-Etienne, Der bundesstrafrechtliche Tierschutz, Diss., Zürich 1980, S. 189<br />

57 Bereits der babylonische Codex Hammurabi, etwa 1700 v. Chr., enthält Bestimmungen, die es beispielsweise<br />

Bauern unter Strafdrohung untersagten, ihr Vieh zu überfordern (vgl. G. Bolliger, Europäisches Tierschutzrecht,<br />

S. 8 f).


- 30 -<br />

o übermässiges Schlagen des Viehs zur Züchtigung (PKG 1961, S. 138)<br />

o Unterlassen der Behandlung eines unter einer erheblichen Verletzung leidenden Tieres<br />

(BGE 86 IV 25 ff.)<br />

o unnötiges Hungernlassen von Tieren (BGE 86 IV 26)<br />

o Verendenlassen von Fischen in einer Reuse (SJZ 67 (1971) S. 365f.)<br />

o Jäger, der ein schwer verletztes Tier nicht sofort von seinen Qualen erlöst (PKG 1947,<br />

S. 84).<br />

o Tierquälerei liegt vor, wenn ein Bauer sein Vieh ganz ungenügend füttert, um es trotz<br />

Futtermangel überwintern zu können (PKG 1945, Nr. 37).<br />

o Nichtfüttern, Nichttränken und Nichtmelken von Kühen an einem Abend und am folgenden<br />

Morgen (PKG 1962, S. 169)<br />

o Stehenlassen von 11 Kühen ohne Nahrung und Trinken im Zustand der Melkreife während<br />

mindestens 5 Stunden bei klirrender Kälte im Freien (OG Bern, 3.9.1982)<br />

o Den Tatbestand erfüllt, wer einen Hund mehrmals gegen den Boden, den Türpfosten<br />

oder die Seitenwand des Wagens wirft oder wer während längerer Zeit blindlings mit<br />

den Fäusten auf das Tier einschlägt. Er fügt dem Tier dadurch auf unnötige, zwecklose<br />

und durch keinen sachlichen Grund zu rechtfertigende Weise in erheblichem Masse<br />

Verletzungen und Schmerzen zu (BG Horgen, 19.2.1988).<br />

o Tatbestandsmässig ist jedes unnötige Zufügen von Leiden, das natürlich eine gewisse<br />

Intensität erreichen muss. Die Frage, wann eine erhebliche Beeinträchtigung des Wohlbefindens<br />

des Tieres anzunehmen ist, muss von Fall zu Fall beurteilt werden (BG Meilen,<br />

27.2.1990).<br />

o Wer eigenmächtig in unerlaubter Selbsthilfe handelt, wohl wissend, dass das Kastrieren<br />

eines Hundes dem Tier grosse Schmerzen zufügt, begeht eine Tiermisshandlung (AG<br />

Thal-Gäu in Balsthal, 16.12.1988).<br />

o Sodomitische Handlungen mit Kälbern durch das Betasten der Geschlechtsteile sind eine<br />

Misshandlung. Das Tier hat aus der Scheide geblutet, was nur durch eine, wenn<br />

auch geringe Schleimhautverletzung verursacht worden sein kann (BA Werdenberg,<br />

9.8.1988).<br />

o Körperliche und seelische Misshandlung durch Zusammenpferchen von insgesamt 35<br />

Affen und 82 Papageien in 3 Käfigen, wobei die Käfige aus Holzlatten, Gittermaterial<br />

und scharfkantigem Maschendraht bestanden, an dem sich sowohl die Tiere selbst als<br />

auch das Flughafenpersonal hätten verletzen können (Einzelrichter in Strafsachen des<br />

Bezirks Bülach, 7.9.1989; Urteil: 3 Monate Gefängnis bedingt, 3 Jahre Landesverweis).<br />

o Das Zurücklassen eines Hundes im sonnenbeschienenen Fahrzeug gilt als starke<br />

Vernachlässigung und nicht als Misshandlung oder gar als vorschriftswidrige Beförderung<br />

von Tieren gemäss Art. 29 Ziff. 1 lit. b TSchG.<br />

o Haltung von Kaninchen im Dunkeln ohne Fütterung und Pflege in ihrem eigenen<br />

Schmutz und Kot (BG Baden, 14.9. 1988).<br />

o Haltung von Federvieh und Schildkröten in einem gänzlich ungeeigneten Raum bei unregelmässiger<br />

Fütterung und nicht genügendem Zudecken der Schildkröten, weshalb<br />

279 Schildkröten verendeten und das Federvieh beinahe verhungerte (Kreisgericht I<br />

Oberwallis, Brig, 14.10.1985; Urteil: 60 Tage Gefängnis bedingt).<br />

o Halten von 5 Mastschweinen und 2 Jungtieren in provisorischen Unterkünften, wo sie<br />

im knöcheltiefen nassen Dreck standen und am ganzen Körper nass und schmutzig waren<br />

(BG St. Gallen, I. GK, 23.4.1991).<br />

o Als unnötige Überanstrengung gilt, einen Hund neben einem schnell fahrenden Mofa<br />

herrennen zu lassen, bis dieser mit Schaum um die Schnauze und vier blutenden Pfoten<br />

zusammenbricht (BA Winterthur, 23.3.1989).<br />

o Einen an hochgradiger Rachitis leidenden Stier an eine Ausmerzaktion zu transportieren,<br />

auszuladen und auf den Annahmeplatz aufzustellen, stellt eine schwerwiegende<br />

unnötige Überanstrengung des Tieres dar (GK Sargans, 13.2.1990).<br />

o Die Stopfmast, insbesondere von Gänsen, ist in der Schweiz verboten. Sie besteht<br />

darin, zwecks abnormer Vergrösserung der Leber dem Tier von Hand oder als<br />

Schnellmast durch eine Art Presse, von der aus ein Schlauch in den Schlund des Tieres<br />

führt, Futter zuzuführen. Das vorsätzliche qualvolle Herbeiführen eines krankhaften Zustandes<br />

aus Profitgründen erfüllt den Straftatbestand der Tierquälerei.


4.1.2 Wer Tiere auf qualvolle Art tötet 58 (Art. 22 Abs. 2 lit. a)<br />

- 31 -<br />

Eine fachgerechte Tötung darf keine unnötigen Schmerzen oder seelische Leiden zufügen. Als<br />

qualvolle Tötungen gelten beispielsweise Schlachten ohne Betäubung (Art. 20 Abs. 1). Die<br />

Betäubung muss unverzüglich wirken und darf keine Schmerzen verursachen (Art. 21 Abs. 1).<br />

o Schächten 59 : Man versteht darunter das Schlachten eines gesunden und – im Sinne religiöser<br />

Anschauung – „reinen“ Tieres gemäss biblisch gewohnheitsrechtlichen und<br />

nachträglich schriftlich festgehaltenen jüdischen und moslemischen Ritualgesetzen<br />

durch einen einzigen Halsschnitt durch Luft- und Speiseröhre. Man lässt das Tier ohne<br />

vorgängige Betäubung bei vollem Bewusstsein ausbluten. Die Bewusstlosigkeit und<br />

damit der Verlust des Schmerzempfindens tritt nicht sofort mit dem Beginn des Blutentzuges<br />

ein, sondern erst bis zu 45 Sekunden später. 60<br />

o Ertränken einer Katze (Statthalteramt ZH, 12.1.1983): Beim Ertränken junger Katzen<br />

füllen sich die Lungen der Tiere nur so langsam mit Wasser, dass der Tod auf eine<br />

langsame, qualvolle Art herbeigeführt wird.<br />

o Töten einer Katze mit einem Projektil, das nicht sofort tödlich wirkt (BA Zurzach,<br />

13.12.1985).<br />

o Verhungern- oder Erfrierenlassen von Tieren<br />

4.1.3 Wer Tiere aus Mutwillen tötet, insbesondere durch Abhalten von Schiessen auf<br />

zahme oder gefangen gehaltene Tiere (Art. 22 Abs. 2 lit. b)<br />

Mutwillen ist bewusste und provozierende Boshaftigkeit oder Leichtfertigkeit. Für die Tötung<br />

fehlt jeder vernünftige Grund. Der Täter handelt häufig aus Gefühl- und Mitleidlosigkeit.<br />

Nicht erforderlich ist, dass dem Tier Schmerzen oder Leid zugefügt werden. Die Verwendung<br />

des Wortes „insbesondere“ soll deutlich machen, dass auch alle anderen Schaustellungen, bei<br />

denen Tiere gequält oder getötet werden, strafbar sind.<br />

o Der Angeklagte tötete nach einem heftigen Streit mit seiner damaligen Freundin ein ihr<br />

gehörendes Kaninchen ohne jeden vernünftigen Grund, nachdem er sich gewaltsam<br />

Eintritt in ihre Wohnung verschafft hatte. Offensichtlich tat er dies mit bewusster und<br />

provozierender Boshaftigkeit der Eigentümerin gegenüber, um sich für ihr vorhergehendes<br />

Verhalten zu rächen (OG AG, 10.7.1991).<br />

4.1.4 Wer Kämpfe zwischen oder mit Tieren veranstaltet, bei denen Tiere gequält oder<br />

getötet werden (Art. 22 Abs. 2 lit. c)<br />

Verboten sind Kämpfe zwischen Tieren der gleichen Art (Hundekämpfe, Hahnenkämpfe) ebenso<br />

wie Kämpfe verschiedener Arten (z. B. Hund-Bär, Hund-Fuchs) oder Kämpfe mit Menschen<br />

(Stierkampf), bei denen Tiere gequält oder getötet werden. Strafwürdiges Kriterium ist die<br />

Herbeiführung von Verletzungen oder „unnötige Überanstrengung“. (Die Kuhkämpfe im<br />

Wallis sind erlaubt, da das unterlegene Tier den Kampf jederzeit abbrechen kann und von der<br />

Siegerin nicht verfolgt wird.)<br />

Nur für Wildtiere dürfen lebende Tiere als Futter verwendet werden (Art. 2 Abs. 3 TschV). Das<br />

Wildtier muss das Beutetier wie in freier Wildbahn fangen und töten können. Diese Voraussetzungen<br />

dürften in der Regel kaum erfüllt sein, da das „Futtertier“ im Gehege des Wildtieres<br />

nicht wie in der Freiheit die Möglichkeit hat, durch Flucht oder Verstecken zu entkommen. Bei<br />

der Verfütterung lebender Tiere ist darauf abzustellen, ob dies für die artgerechte Ernährung<br />

notwendig ist oder allenfalls in erster Linie zu Showzwecken geschieht.<br />

58 Die wohl älteste Bestrafung einer Tierquälerei ist aus Griechenland überliefert, wo ein Täter um etwa 500 v. Chr.<br />

zum Tode verurteilt wurde, weil er einem lebendigen Wildtier das Fell abgezogen hatte (vgl. G. Bolliger, Europäisches<br />

Tierschutzrecht, S. 9).<br />

59 Mit dem Ausblutenlassen wird dem biblischen Verbot des Genusses von Blut als Sitz des Lebens und der Seele<br />

des Tieres nachgelebt. Die Mehrheit der jüdischen und islamischen Schriftgelehrten vertritt die Auffassung, eine<br />

Betäubung des Tieres widerspräche religiösen Vorschriften. Eine mechanische Betäubungsmethode wird überwiegend<br />

unter Hinweis auf Religionsgesetze abgelehnt, nach welchen ein am Hirn verletztes Tier als unrein und<br />

ungeniessbar bezeichnet wird. Die elektrische Betäubung verursacht im Organismus ebenfalls anatomische Veränderungen<br />

und funktionelle Störungen, die mit dem Reinheitsgebot nicht in Einklang gebracht werden könnten.<br />

60 A. F. Goetschel, Kommentar zum Eidg. Tierschutzgesetz, N 4 zu Art. 20, S. 149


- 32 -<br />

4.1.5 Wer bei der Durchführung von Versuchen einem Tier Schmerzen, Leiden oder<br />

Schäden zufügt, soweit dies nicht für den verfolgten Zweck unvermeidlich ist<br />

(Art. 16 Abs. 1)<br />

Tierversuche sind grundsätzlich bewilligungspflichtig (Art. 13a Abs. 2 TSchG). Die verursachte<br />

Beeinträchtigung muss sich im Rahmen der Bewilligung bewegen. Schmerzen, Leiden oder<br />

Schäden sowie erhebliche Beeinträchtigungen des Allgemeinbefindens sind auf das unerlässliche<br />

Mass 61 zu beschränken (Art. 13 Abs. 1 TSchG). Die erteilte Bewilligung stellt einen<br />

Rechtfertigungsgrund dar und schliesst das tatbestandsmässige (strafbare) Verhalten aus, soweit<br />

nicht unvermeidliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden. Das Unvermeidlichkeitsgebot<br />

zwingt den Versuchsleiter bei jedem einzelnen Eingriff am Tier, zu prüfen, ob die<br />

Leidenszufügung tatsächlich zwingend nötig ist, um den Versuchszweck zu erreichen.<br />

4.2 Fahrlässige Tierquälerei (Art. 27 Abs. 2) (Übertretung)<br />

Wie bei der vorsätzlichen Tatbegehung ist auf Seiten des verletzten Tieres eine schwere Beeinträchtigung<br />

erforderlich. Fahrlässig handelt der Täter, wenn die Tat darauf zurückzuführen<br />

ist, dass er die Folge seines Verhaltens aus pflichtwidriger Unvorsichtigkeit nicht bedacht oder<br />

darauf nicht Rücksicht genommen hat. Fahrlässigkeit umfasst ein pflichtwidriges Verhalten und<br />

die Voraussehbarkeit der dadurch verursachten Tierquälerei (Erfolg).<br />

Erklärt der Täter, er habe die entsprechenden Vorschriften nicht gekannt, so begründet<br />

dies gerade sein strafwürdiges, pflichtwidriges Handeln, denn wer Tiere hält, hat für deren<br />

Wohlbefinden zu sorgen, wozu notfalls auch eine aktive Bedürfnisabklärung gehört.<br />

4.3 Widerhandlungen im internationalen Handel (Art. 28 TSchG) (BVET zuständig!!)<br />

Art. 28 TSchG bezeichnet Widerhandlungen gegen das Washingtoner Artenschutzübereinkommen<br />

bei Vorsatz als Vergehen und bei Fahrlässigkeit als Übertretung. In den massgeblichen<br />

Anhängen I–III aufgeführte Tiere, die in der Schweiz vorkommen, sind beispielsweise der<br />

Fischotter und Greifvögel. Die Einfuhr von geschützten Tieren (aber auch von rund 25 000 geschützten<br />

Pflanzenarten) ist nur mit einem CITES-Permit des Herkunftslandes zulässig 62 . Bei<br />

der Vorlage solcher Permits ist daran zu denken, dass im gewerblichen Verkehr gefälschte<br />

Permits häufig bereits zusammen mit der verbotenen Ware im Ursprungsland erworben werden.<br />

Eine Kaufquittung gilt nicht als Artenschutzzeugnis.<br />

Die Strafverfolgung durch das BVET erfolgt nach dem Bundesgesetz über das Verwaltungsstrafrecht.<br />

Die Einziehung beschlagnahmter Exemplare erfolgt gestützt auf Art. 18 AschV.<br />

o Art. 28 Abs. 1 Satz 1 (Vergehen)<br />

Vorsätzliche Widerhandlungen werden in der Regel aus Gewinnsucht begangen. 63 Der<br />

erlangte Verkaufserlös unterliegt der Einziehung von Vermögenswerten gemäss Art. 59<br />

StGB.<br />

61 „Unerlässlich? Die Bewilligungspraxis für Tierversuche unter der Lupe“, Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche,<br />

Zürich 1996<br />

Bei konsequenter Umsetzung des TSchG müssten belastende Tierversuche, die sich nach dem aktuellen Kenntnisstand<br />

durch taugliche Alternativmethoden ersetzen liessen, verboten werden. Wo dies nicht möglich ist, gelangt<br />

die „3-R"-Formel (replace, reduce, refine) zur Anwendung.<br />

Replacement: Ersatz von Tieren durch Zellkulturen, „niedere“ Organismen wie Fliegen, Pilze oder Bakterien.<br />

Reduction: Verminderung der Zahl von Versuchstieren durch verbesserte und neueste Techniken.<br />

Refinement: Verfeinerung der Versuchsanordnung, z. B. durch sorgfältige Vorbereitung der Tiere auf den Versuch,<br />

verbesserte Narkoseverfahren und allgemein gute Pflege und Behandlung der Tiere.<br />

Je belastender ein Versuch für das Tier ist, desto grösserer Aufwand muss in Kauf genommen werden, um den<br />

Tierversuch zu ersetzen.<br />

62 Aufgrund der schweizerischen Artenschutzverordnung ist die Einfuhr aller lebenden Säugetiere, Vögel, Reptilien<br />

und Amphibien nicht domestizierter Arten ungeachtet dessen, ob sie auf den CITES-Anhängen I bis III aufgeführt<br />

sind oder nicht, auf jeden Fall bewilligungspflichtig (Ausnahmen: Meerschweinchen, Goldhamster, Ratten, Mäuse,<br />

Kanarienvögel und auch Aquarienfische).<br />

63 Unter Gewinnsucht versteht das Bundesgericht ein hemmungsloses oder besonders ausgeprägtes, zur Sucht<br />

gewordenes Streben nach Gewinn; BGE 109 IV 119.


- 33 -<br />

o Art. 28 Abs. 1 Satz 2 (Übertretung)<br />

Ferienreisenden in fremde Länder müsste mittlerweile bekannt sein, dass bei der Rückreise<br />

die Einfuhr lebender Tiere in die Schweiz, aber auch toter Tiere und tierischer Erzeugnisse<br />

problematisch ist. In zahlreichen Fällen kann daher pflichtwidrige Unvorsichtigkeit<br />

(Fahrlässigkeit) angenommen werden. Wurden die „Souvenirs“ aber absichtlich<br />

nicht deklariert oder im Gepäck versteckt, ist bereits von einer vorsätzlichen Tatbegehung<br />

(Art. 28 Abs. 1) auszugehen.<br />

o Art. 28 Abs. 2 (Übertretung)<br />

o Verletzung von Vorschriften über Ein-, Durch- und Ausfuhr von Tieren<br />

o z. B. Importverbot für Hunde mit kupierten Ohren und Ruten<br />

o Verstoss gegen das Europäische Übereinkommen über den Schutz von Tieren auf<br />

internationalen Transporten (SR 0.452)<br />

o Handel mit geschützten einheimischen Tieren, Art. 20 Abs. 2 NHV<br />

4.4 Übrige Widerhandlungen (Art. 29 TschG)<br />

Neben der vorsätzlichen Tatbegehung sind auch Fahrlässigkeit sowie Versuch und Gehilfenschaft<br />

strafbar.<br />

Bei jedem Verstoss gegen die Verbote in Art. 29 Ziff. 1 TSchG muss zunächst geprüft werden,<br />

ob die Verletzung nicht so schwer wiegt, dass ein Fall von Tierquälerei im Sinn von Art. 27<br />

Abs.1 TSchG vorliegt.<br />

4.4.1 Missachtung der Tierhaltungsvorschriften 64 (Art. 29 Ziff. 1 lit. a)<br />

Zur Beachtung der Tierhaltungsvorschriften sind die Personen verpflichtet, die ein Tier halten<br />

oder betreuen. Dabei ist gleichgültig, ob es sich um ein gehaltenes oder ein halterloses Tier<br />

handelt. Nach dieser Vorschrift geahndet werden nur leichte Verstösse gegen die Tierhaltevorschriften,<br />

welche zum grossen Teil in der TSchV und in zahlreichen Richtlinien und Informa-tionsschriften<br />

des BVET konkretisiert sind.<br />

o Wer eine Katze anfüttert, muss mit dieser auch zum Tierarzt gehen, wenn dies nötig<br />

wird.<br />

o Aussetzen von Haustieren, die für sich sorgen können (Bei Tieren, die ohne Betreuung<br />

umkommen, ist vom Tierquälereitatbestand, Art. 27 TSchG, auszugehen!)<br />

Richtlinien und Informationsschriften des BVET<br />

Rindvieh 800.106.02 (3)<br />

800.106.07 Pflege von Rindvieh und Hautschäden<br />

Rindviehställe müssen den in Anhang 1 der TSchV vorgeschriebenen und damit verbindlichen<br />

Mindestanforderungen entsprechen (vgl. Art. 5 Abs. 5 TSchV). Die vorgeschriebenen<br />

Abmessungen sind Mindestwerte.<br />

Standplätze, Anbindevorrichtungen<br />

o Standplätze, Boxen und Anbindevorrichtungen müssen so gestaltet sein, dass die Tiere<br />

artgemäss abliegen, ruhen und aufstehen können. Anbindevorrichtungen dürfen nicht<br />

zu Verletzungen führen. Seile, Ketten, Halsbänder und ähnliche Anbindevorrichtungen<br />

sind genügend oft zu kontrollieren und den Körpermassen der Tiere anzupassen (Art. 6<br />

TSchV).<br />

64 Die Richtlinien des BVET zeigen auf, wie die allgemein gültigen, tierschutzrechtlichen Bestimmungen für bestimmte<br />

Tiergattungen auszulegen sind, für die derzeit keine verbindlichen Vorschriften existieren. Die Richtlinien<br />

überbrücken diese Verordnungslücke, bis allenfalls entsprechende Bestimmungen in der TSchV erlassen werden.


- 34 -<br />

Kälber<br />

o Kälber im Alter von 2 Wochen bis 4 Monaten müssen in Gruppenhaltungssystemen gehalten<br />

werden. Ausgenommen sind Kälber, die in Hütten mit dauerndem Zugang zu einem<br />

Gehege im Freien gehalten werden (Art. 16a Abs. 2 TSchV).<br />

o Einzeln gehaltene Kälber müssen Sichtkontakt zu Artgenossen haben (Art. 16a Abs. 3<br />

TSchV).<br />

o Anbindehaltung ist für Kälber bis zum Alter von vier Monaten verboten, ausgenommen<br />

kurzfristig bei Aufzuchtkälbern und beim Tränken (Art. 16a Abs. 1 TSchV).<br />

o Kälberhütten für einzelne Kälber müssen mindestens so breit sein, dass sich das Kalb<br />

ungehindert drehen kann.<br />

o Kälber in Hütten oder Kälberboxen dürfen nicht angebunden gehalten werden.<br />

o Kälber müssen so gefüttert werden, dass sie mit genügend Eisen versorgt sind (Art. 16<br />

TSchV).<br />

o Kälber, die mehr als 3 Wochen alt sind, müssen Stroh, Heu oder ähnliches Futter zur<br />

freien Aufnahme erhalten (Art. 16 TSchV).<br />

o Maulkörbe dürfen Kälbern nicht angelegt werden (Art. 16 TSchV).<br />

o Neugeborene Kälber dürfen nur so lange in den Kälberhütten eingesperrt werden, als<br />

sie noch nicht gehen können. Danach müssen sie jederzeit die Möglichkeit haben, sich<br />

ausserhalb der Kälberhütten frei bewegen zu können (Anhang 1).<br />

Kuhtrainer 65<br />

o Scharfkantige, spitze oder elektrisierende Vorrichtungen, die das Verhalten der Tiere im<br />

Stall steuern, sind verboten. Zulässig sind auf das einzelne Tier einstellbare Elektrobügel<br />

für Rindvieh (Art. 15 TSchV).<br />

o Es dürfen nur Netzgeräte verwendet werden, die vom BVET bewilligt sind (Anhang 8).<br />

o Der Kuhtrainer darf nur bei Standplatzlängen von mindestens 175 cm verwendet werden<br />

(Anhang 8).<br />

o Der Abstand zwischen Widerrist und Kuhtrainerbügel darf 5 cm nicht unterschreiten<br />

(Anhang 8).<br />

o Der Kuhtrainer darf nur bei Kühen sowie bei Rindern ab 18 Monaten verwendet werden<br />

(Anhang 8).<br />

o Der Kuhtrainer darf nicht dauernd eingeschaltet sein. Als Empfehlung gilt der Einsatz an<br />

einem oder zwei Tagen pro Woche (Anhang 8).<br />

o Vor der Geburt bis einige Tage danach ist der Kuhtrainerbügel bis zum oberen Anschlag<br />

zu verschieben. Dasselbe Vorgehen empfiehlt sich auch einige Tage vor der zu<br />

erwartenden Brunst (Anhang 8).<br />

o Weil der Kuhtrainer für angebundene Kühe eine zusätzliche Einschränkung der Bewegungsfreiheit<br />

und bestimmter Verhaltensweisen (vor allem im Brunst- und Körperpflegeverhalten)<br />

bedeutet, sollten alle Möglichkeiten für regelmässigen, ausgiebigen Weidegang<br />

oder Auslauf genutzt werden (Anhang 8).<br />

o Die Einschränkung des arteigenen Körperpflegeverhaltens durch den Kuhtrainer erfordert<br />

regelmässiges, gründliches Putzen der Tiere durch den Landwirt (Anhang 8).<br />

Bewegungsmöglichkeit<br />

o Rindvieh, das angebunden gehalten wird, muss sich regelmässig, mindestens jedoch<br />

an 90 Tagen pro Jahr, ausserhalb des Stalls bewegen können, davon müssen 30 Tage<br />

auf den Winter entfallen (Art. 18 TSchV). Wird die fehlende Bewegungsmöglichkeit bestritten,<br />

ist die angebliche Bewegungsfläche zu kontrollieren. Ist eine solche Fläche<br />

bleibend ausgeschieden? Sind Tritt- oder Kotspuren feststellbar? Was sagen die Nachbarn?<br />

65 Über dem Rücken der Kühe wird ein elektrisch geladener Bügel montiert. Sobald eine Kuh den Rücken wölbt,<br />

um einen Fladen fallen zu lassen, berührt sie den Draht, erhält einen Stromschlag und macht instinktiv einen<br />

Schritt zurück. Der Kuhfladen fällt nicht aufs strohbedeckte Lager, sondern in den dahinter liegenden Kotgraben,<br />

was dem Landwirt die Arbeit erleichtert.<br />

Untersuchungen zeigen, dass nur gerade 11 Prozent der Stromschläge die Kühe treffen, wenn sie koten müssen.<br />

Alle übrigen Stromschläge plagen das Tier, wenn es sich lecken will, wenn es aufsteht oder lästige Fliegen<br />

abschüttelt. Die Kühe leiden wegen der Elektroschocks zudem an Fruchtbarkeitsstörungen.


- 35 -<br />

Liegeboxen in Laufställen<br />

o Die Boxen müssen so gestaltet sein, dass die Tiere artgemäss abliegen, ruhen und aufstehen<br />

können (Art. 6 TSchV).<br />

o In Laufställen mit Liegeboxen dürfen nicht mehr Tiere eingestallt werden, als Liegeboxen<br />

vorhanden sind (Art. 19 Abs. 2 TSchV). Die Boxen müssen den Platzansprüchen<br />

der grössten Tiere genügen.<br />

o In Laufställen für Rindvieh müssen die Laufgänge in der Liegehalle so angelegt sein,<br />

dass die Tiere einander ausweichen können (Art. 19 Abs. 1 TSchV).<br />

o Für kalbende und kranke Tiere muss ein besonderes Abteil vorhanden sein (Art. 19<br />

Abs. 3 TschV).<br />

Stallböden<br />

o Stallböden müssen leicht gleitsicher und trocken zu halten sein. Sie müssen im Liegebereich<br />

dem Wärmebedürfnis der Tiere genügen (Art. 13 Abs. 1 TSchV).<br />

o Spalten- und Lochböden müssen der Grösse und dem Gewicht der Tiere angepasst<br />

sein. Spaltenböden müssen plan und die einzelnen Balken unverschiebbar verlegt sein<br />

(Art. 13 Abs. 2 TSchV).<br />

Liegebereich und Einstreu<br />

o Für Kälber bis 4 Monate, für Kühe und hochträchtige Rinder sowie für Zuchttiere muss<br />

der Liegebereich mit ausreichend und geeigneter Einstreu versehen werden (Art. 17<br />

Abs. 1 TSchV).<br />

o Für übriges Rindvieh muss bei Neu- und Umbauten ein Liegebereich eingerichtet werden,<br />

der mit ausreichender und geeigneter Einstreu oder einem weichen, verformbaren<br />

Material versehen ist (Art. 17 Abs. 2 TSchV).<br />

Fütterung, Tränke<br />

o Tiere sind regelmässig und ausreichend mit geeignetem Futter und, soweit nötig, mit<br />

Wasser zu versorgen. Bei Gruppenhaltung muss dafür gesorgt werden, dass jedes Tier<br />

genügend Futter und Wasser erhält (vgl. Art. 2 TSchV). Rindvieh muss grundsätzlich<br />

täglich Zugang zu Wasser haben.<br />

Pflege<br />

o Die Pflege muss haltungsbedingte Krankheiten und Verletzungen verhindern sowie das<br />

arteigene Pflegeverhalten der Tiere ersetzen, soweit dieses durch die Haltung eingeschränkt<br />

und für die Gesundheit erforderlich ist (Art. 3 Abs. 1 TSchV). Regelmässige<br />

Klauenpflege, Hautpflege, übermässiger Mistbehang muss durch entsprechende Pflege<br />

verhindert werden.<br />

o Der Tierhalter muss das Befinden der Tiere sowie die Einrichtungen genügend oft überprüfen.<br />

Er muss Mängel an den Einrichtungen, die das Befinden der Tiere beeinträchtigen,<br />

unverzüglich beheben oder aber andere geeignete Massnahmen zum Schutz der<br />

Tiere treffen (Art. 3 Abs. 2 TSchV).<br />

o Kranke oder verletzte Tiere muss der Tierhalter unverzüglich ihrem Zustand entsprechend<br />

unterbringen, pflegen und behandeln oder aber töten (Art. 3 Abs. 3 TSchV).<br />

Verbotene Handlungen, Eingriffe<br />

o Das Kürzen des Schwanzes bei Tieren der Rindergattung ist verboten, ausgenommen<br />

sind Einzelfälle, in denen es nötig ist, um Krankheiten zu verhüten oder zu heilen (Art.<br />

66 Abs. 1 lit. d TSchV).<br />

o Das Absetzen des Schwanzes mit Gummiringen ist gestützt auf Art. 11 TSchG und Art.<br />

65 TSchV verboten.<br />

o Das Schlagen von Tieren auf Augen oder Geschlechtsteile und das Brechen oder Quetschen<br />

des Schwanzes sind verboten (Art. 66 Abs. 1 TSchV).<br />

o Nasenringe mit Stachelscheiben in der Nase oder mit scharfen Kanten oder Spitzen<br />

dürfen nicht verwendet werden (gestützt auf Art. 22 Abs. 1 und Art. 2 Abs. 3 TSchG).<br />

o Das Anbinden am Nasenring ist nicht zulässig (gestützt auf Art. 2 Abs. 3 und Art. 3 Abs.<br />

2 TSchG).<br />

o Kastrieren und Enthornen von Kälbern ist seit dem 1. September 2001 nur noch mit<br />

Betäubung gestattet.


- 36 -<br />

Klima, Beleuchtung<br />

o Räume, in denen Tiere gehalten werden, müssen so gebaut, betrieben und belüftet<br />

werden, dass ein den Tieren angepasstes Klima erreicht wird.<br />

o Bei geschlossenen Räumen mit künstlicher Lüftung muss die Frischluftzufuhr auch bei<br />

Ausfall der Anlage gesichert sein (Art. 7 TSchV).<br />

o Haustiere dürfen nicht dauernd im Dunkeln gehalten werden (Art. 14 TSchV).<br />

o Ställe, in denen sich die Tiere dauernd oder überwiegend aufhalten, müssen, wenn<br />

möglich, durch natürliches Tageslicht beleuchtet sein. Die Beleuchtungsstärke im Bereich<br />

der Tiere muss tagsüber mindestens 15 Lux betragen. Die Lichtphase darf nicht<br />

künstlich auf über 16 Stunden pro Tag ausgedehnt werden (Art. 14 TSchV).<br />

o Die Verwendung von UV-Lampen zur Desinfektion der Stallluft bildet keinen Ersatz für<br />

das Tageslicht, da das Spektrum der Wellenlänge von UV-Lampen nicht dem Spektrum<br />

des Tageslichts entspricht, bei dem eine visuelle Orientierung möglich ist.<br />

o Bei Verwendung von UV-Lampen ist darauf zu achten, dass der Abstand zwischen<br />

Lampe (unterster Teil) und Tieren (Kopf bzw. Rücken) mindestens 1,2 m beträgt. Namentlich<br />

in niedrigen Ställen müssen die Tiere durch Blenden (Abschirmplatten unten<br />

an Lampen) vor direkter Bestrahlung auf zu kurze Distanz geschützt werden.<br />

o Tageslicht ist zu fordern bei Neu- und Umbauten, bei bestehenden Bauten, wenn bereits<br />

Fenster oder Fensteröffnungen vorhanden sind oder wenn solche ohne unverhältnismässigen<br />

Aufwand geschaffen werden können.<br />

Schweine 800.106.03 (3)<br />

Schweineställe müssen den im Anhang 1 der TSchV vorgeschriebenen und damit verbindlichen<br />

Mindestanforderungen für Fressplatz, Bodenflächen, Liegeflächen und Grösse der<br />

Abferkelbuchten entsprechen (Art. 5 Abs. 5 TschV).<br />

Fütterungs- und Tränkeeinrichtungen<br />

o Alle Kanten, mit denen Tiere in Berührung kommen, müssen umgebogen oder sonstwie<br />

abgestumpft sein. Schweissstellen dürfen keine scharfen Unebenheiten aufweisen.<br />

Vom Verzinken herrührende Gräte müssen abgeschliffen sein.<br />

o Die Abstände zwischen den Trogunterteilungen müssen so gross sein, dass die<br />

Schnauze der Tiere dazwischen ausreichend Platz hat.<br />

Stallböden<br />

o Stallböden müssen leicht gleitsicher und trocken zu halten sein. Sie müssen im Liegebereich<br />

dem Wärmebedürfnis der Tiere genügen (Art. 13 TSchV).<br />

o Spalten- und Lochböden müssen der Grösse und dem Gewicht der Tiere angepasst<br />

sein. Spaltenböden müssen plan und die einzelnen Balken unverschiebbar verlegt sein<br />

(Art. 13 TSchV).<br />

o Spalten- und Lochböden dürfen keine vorstehenden Gräte haben. Die Kanten müssen<br />

abgeschliffen, die Spaltenweite konstant sein.<br />

o Drahtgitterböden und Streckmetallroste sind wegen der Verletzungsgefahr für die Tiere<br />

nicht zulässig.<br />

o Bei Neu- und Umbauten sind Vollspaltenböden in der Schweinehaltung verboten.<br />

Nestbaumaterial und Einstreu<br />

o Einige Tage vor dem Abferkeln ist ausreichend Langstroh oder zum Nestbau geeignetes<br />

Material und während der Säugezeit ausreichend Einstreu in die Bucht zu geben<br />

(Art. 23 Abs. 2 TSchV).<br />

Zuchteber<br />

o Buchten für Zuchteber dürfen nur zur Hälfte mit Spalten- oder Lochböden versehen sein<br />

(Art. 21 Abs. 1 TSchV).<br />

o Zuchteber dürfen nicht in Einzelständen gehalten werden (Art. 22 Abs. 1 TSchV).


- 37 -<br />

Sauen (Galtsauen, säugende Sauen)<br />

o Einzelstände dürfen nur zur Hälfte mit Spalten- oder Lochböden versehen sein (Art. 21<br />

Abs. 1 TSchV).<br />

o Schweine dürfen nicht angebunden gehalten werden (Art. 22 Abs. 3 TschV).<br />

o Die Halsanbindung ist verboten. Bestehende Brustanbindungen müssen bis Ende Juni<br />

2002 durch andere Haltungssysteme ersetzt werden.<br />

o Angebundenen Tieren ist während der Galtzeit täglich mindestens 1 Stunde Auslauf ausserhalb<br />

des Standplatzes zu gewähren, ausgenommen während der ersten 10 Tage.<br />

o Die Brustanbindung ist genügend oft zu kontrollieren und den Körpermassen der Sauen<br />

anzupassen.<br />

o In Gruppen gehaltene Sauen dürfen nur während der Fütterung in Fressständen oder<br />

Fressliegeboxen fixiert werden (Art. 22a Abs. 1 TSchV).<br />

o Bei Systemen mit Fressliegeboxen müssen die Gänge so breit sein, dass sich die Tiere<br />

ungehindert drehen und einander ausweichen können (Art. 22a Abs. 2 TSchV; ab Ende<br />

Juni 2007 Mindestbreite 180 cm).<br />

o Abferkelbuchten sind so zu gestalten, dass sich die Muttersau frei drehen kann. Während<br />

der Geburtsphase kann die Sau im Ausnahmefall (Geburtsprobleme, Bösartigkeit,<br />

Gliedmassenprobleme) fixiert werden (Art. 23 Abs. 1 TSchV).<br />

o Abferkelbuchten mit Kastenstand müssen so gestaltet sein, dass die Ferkel auf beiden<br />

Seiten der Muttersau ausgestreckt liegen und saugen können.<br />

Kastenstände 66<br />

o Ab dem Jahr 2007 sind Kastenstände für Galtsauen und Abferkelbuchten verboten.<br />

o Kastenstände für Galtsauen dürfen nur während der Deckzeit und höchstens während<br />

10 Tagen verwendet werden (Art. 22 Abs. 2 TSchV; Kastenstände müssen bis Ende<br />

Juni 2007 ersetzt werden).<br />

o Sauen, die während der Galtzeit in Kastenständen gehalten werden, müssen sich täglich<br />

mindestens 1 Stunde ausserhalb der Standplätze bewegen können, ausgenommen<br />

während der ersten 10 Tage nach dem Absetzen. Für die tägliche Bewegung muss ausreichend<br />

Platz vorhanden sein.<br />

Ferkel<br />

o Ferkelaufzuchtbuchten dürfen nur zu zwei Dritteln mit Spalten- oder Lochböden versehen<br />

sein (Art. 21 Abs. 1 TSchV).<br />

o Ferkel dürfen nicht in zwei- oder mehrstöckigen Käfigen gehalten werden. Die Käfige<br />

müssen oben offen sein (Art. 24 TSchV).<br />

Mastschweine<br />

o Mastschweine dürfen nicht in Einzelständen gehalten werden. Ausgenommen sind einzelne<br />

Mastschweine, die in der Entwicklung zurückgeblieben sind und ausgemästet<br />

werden (Art. 22 Abs. 1 TSchV).<br />

Fütterung<br />

o Tiere sind regelmässig und ausreichend mit geeignetem Futter und soweit nötig mit<br />

Wasser zu versorgen. Bei Gruppenhaltung muss dafür gesorgt werden, dass jedes Tier<br />

genügend Futter und Wasser erhält (Art. 2 Abs. 1 TSchV).<br />

o Schweine müssen grundsätzlich täglich Zugang zu Wasser haben.<br />

o Das Futter muss so beschaffen sein, dass die Tiere ihr arteigenes, mit dem Fressen<br />

verbundenes Beschäftigungsbedürfnis befriedigen können (Art. 2 Abs. 2 TSchV).<br />

66 In Intensivbetrieben werden Muttersauen, damit sie ihre Jungen nicht erdrücken, in einen engen Kastenstand<br />

gepfercht, wo sie sich kaum drehen, geschweige denn für die neugeborenen Ferkel ein Nest machen und eine<br />

natürliche Mutterbeziehung aufbauen können.


- 38 -<br />

Beschäftigung<br />

o Schweine müssen sich über längere Zeit mit Stroh, Raufutter oder andern geeigneten<br />

Gegenständen beschäftigen können (Art. 20 TSchV). Die zulässigen Beschäftigungsmaterialien<br />

sind je nach Nutzungskategorie in der erwähnten BVET-Richtlinie genau<br />

definiert:<br />

� Saugferkel: Wühlerde oder Einstreu von Langstroh, Strohhäcksel, entstaubten Hobelspänen<br />

1-mal täglich im Liegebereich der Ferkel, bodendeckend (ad libitum);<br />

� abgesetzte Ferkel (bis 25 kg): Raufen mit Stroh, Heu, ad libitum oder Langstroh oder<br />

Heu oder Einstreu von Strohhäcksel oder entstaubten Hobelspänen täglich 1-mal<br />

bodendeckend oder Pressstrohwürfel oder Weichholz, beweglich an der Wand angebracht;<br />

� Mastschweine und Zuchtremonten (Schweine von 25 bis 110 kg oder bis zum ersten<br />

Abferkeln): Raufen mit Stroh, Heu ad libitum oder Langstroh, Heu, Gras oder Ganzpflanzensilage<br />

(Mais, Gras) oder Einstreu von Strohhäcksel oder entstaubten Hobelspänen,<br />

täglich 1-mal bodendeckend oder Pressstrohwürfel oder Weichholz beweglich<br />

an der Wand angebracht (ad libitum). Die Weichholzabgabe kann rationiert werden,<br />

sofern die Fütterung mehr als 2-mal täglich erfolgt und mit Raufutter wie Kartoffeln,<br />

Rüben, Rübenschnitzel, Gras, Ganzpflanzensilage ergänzt ist;<br />

� säugende Sauen und Galtsauen sowie Zuchteber: Raufen mit Stroh, Heu ad libitum<br />

oder Einstreu, 1-mal täglich bodendeckend oder Raufutter (Stroh, Heu, Gras, Mais,<br />

Ganzpflanzensilage, Gras- oder Heuwürfel), ½ kg je Tier pro Tag; Verabreichung in<br />

den Trog oder auf die Festflächen (damit die Tiere ca. 1 Std. pro Tag Beschäftigung<br />

haben) oder Pressstrohwürfel.<br />

Pflege<br />

o Die Pflege muss haltungsbedingte Krankheiten und Verletzungen verhindern sowie das<br />

arteigene Pflegeverhalten der Tiere ersetzen, soweit dieses durch die Haltung eingeschränkt<br />

und für die Gesundheit erforderlich ist (Art. 3 Abs. 1 TSchV). Regelmässige<br />

Klauenpflege.<br />

o Der Tierhalter muss das Befinden der Tiere sowie die Einrichtungen genügend oft überprüfen.<br />

Er muss Mängel an den Einrichtungen, die das Befinden der Tiere beeinträchtigen,<br />

unverzüglich beheben oder aber andere geeignete Massnahmen zum Schutz der<br />

Tiere treffen (Art. 3 Abs. 2 TSchV).<br />

o Kranke oder verletzte Tiere muss der Tierhalter unverzüglich ihrem Zustand entsprechend<br />

unterbringen, pflegen und behandeln oder aber töten (Art. 3 Abs. 3 TSchV).<br />

Verbotene Handlungen, Eingriffe<br />

o Es dürfen keine Drahtschlingen in die Rüsselscheibe eingesetzt werden (Art. 22 Abs. 1<br />

und Art. 2 TSchG).<br />

o Verschiedene Eingriffe dürfen durch „fachkundige Personen“ innert bestimmter zeitlicher<br />

Schranken ohne Schmerzausschaltung vorgenommen werden, wie Kastrieren und<br />

Abklemmen der Zähne, vgl. Art. 65 TSchV 67 .<br />

Klima, Beleuchtung<br />

o Räume, in denen Tiere gehalten werden, müssen so gebaut, betrieben und belüftet<br />

werden, dass ein den Tieren angepasstes Klima erreicht wird.<br />

o Bei geschlossenen Räumen mit künstlicher Lüftung muss die Frischluftzufuhr auch bei<br />

Ausfall der Anlage gesichert sein (Art. 7 TSchV).<br />

o Die Stalltemperaturen sind den Ansprüchen der verschiedenen Schweinekategorien<br />

(säugende Sauen, Galtsauen, Ferkel, Jager, Mastschweine) anzupassen.<br />

o Haustiere dürfen nicht dauernd im Dunkeln gehalten werden (Art. 14 TSchV).<br />

o Ställe, in denen sich die Tiere dauernd oder überwiegend aufhalten, müssen, wenn<br />

möglich, durch natürliches Tageslicht beleuchtet sein. Die Beleuchtungsstärke im Bereich<br />

der Tiere muss tagsüber mindestens 15 Lux betragen. Die Lichtphase darf nicht<br />

künstlich auf über 16 Stunden pro Tag ausgedehnt werden (Art. 14 TSchV). Die Verwendung<br />

von UV-Lampen zur Desinfektion der Stallluft bildet keinen Ersatz für das Ta-<br />

67 Im Gegensatz zu Kälbern, Schafen, Ziegen und Kaninchen dürfen Ferkel bis zum Alter von 14 Tagen weiterhin<br />

ohne Betäubung kastriert werden.


- 39 -<br />

geslicht, da das Spektrum der Wellenlänge von UV-Lampen nicht dem Spektrum des<br />

Tageslichts entspricht, bei dem eine visuelle Orientierung möglich ist.<br />

o Bei Verwendung von UV-Lampen ist darauf zu achten, dass der Abstand zwischen<br />

Lampe (unterster Teil) und Tieren (Kopf bzw. Rücken) mindestens 1,2 m beträgt. Namentlich<br />

in niedrigen Ställen müssen die Tiere durch Blenden (Abschirmplatten unten<br />

an Lampen) vor direkter Bestrahlung auf zu kurze Distanz geschützt werden.<br />

o Tageslicht ist zu fordern bei Neu- und Umbauten, bei bestehenden Bauten, wenn bereits<br />

Fenster oder Fensteröffnungen vorhanden sind oder wenn solche ohne unverhältnismässigen<br />

Aufwand geschaffen werden können.<br />

Legehennen/Hausgeflügel 800.106.05<br />

Beleuchtung<br />

o Die Beleuchtungsstärke muss tagsüber mindestens 5 Lux betragen (Art. 14 Abs. 2<br />

TSchV).<br />

o Die Lichtphase darf nicht künstlich auf über 16 Stunden ausgedehnt werden (Art. 14<br />

Abs. 3 TSchV).<br />

o Tageslicht ist zu fordern bei Neu- und Umbauten, bei bestehenden Bauten, wenn bereits<br />

Fenster oder Fensteröffnungen vorhanden sind oder wenn solche ohne unverhältnismässigen<br />

Aufwand geschaffen werden können.<br />

Einrichtungen<br />

o Es müssen genügend Fütterungs- und Tränkeeinrichtungen vorhanden sein (Art. 25<br />

Abs. 1 TSchV).<br />

o Es müssen geschützte, abgedunkelte Legenester mit Einstreu oder weicher Unterlage<br />

vorhanden sein (Art. 25 Abs. 1 lit. a TschV).<br />

o Es müssen Sitzstangen oder geeignete Lattenroste vorhanden sein (Art. 25 Abs. 1 lit. b<br />

TSchV).<br />

o Für Enten ist eine Badegelegenheit vorgeschrieben (Art. 25 Abs. 1 lit. c TSchV).<br />

o Diese Einrichtungen müssen für die Tiere leicht erreichbar sein (Art. 25 Abs. 2 TSchV).<br />

Verbotene Handlungen<br />

o Die Schnäbel dürfen nicht so stark gekürzt werden 68 , dass die Tiere nicht mehr normal<br />

fressen können (Art. 26 Abs. 1 TschV).<br />

o Das Kupieren der Schnäbel beim Hausgeflügel ist nach wie vor ohne Schmerzausschaltung<br />

erlaubt (vgl. Art. 65 Abs. 2 lit. d TschV); ebenso das Kürzen der Zehen und<br />

Sporen bei männlichen Küken von Mast- und Legehennenelternlinien (Art. 65 Abs. 2 lit.<br />

e TSchV).<br />

o Küken, die getötet werden, dürfen nicht aufeinander geschichtet werden, solange sie<br />

noch leben (Art. 26 Abs. 2 TSchV).<br />

Pferde, Ponys, Esel 800.106.06 (2)<br />

Mindestanforderungen<br />

o Ställe müssen derart gestaltet sein, dass die Pferde artgemäss abliegen, ruhen und<br />

aufstehen können (Art. 6 TSchV).<br />

o Haltungssysteme, zu denen auch die Aussenflächen gehören, müssen so gebaut und<br />

eingerichtet sein, dass die Verletzungsgefahr gering ist und die Tiere nicht entweichen<br />

können.<br />

o Haltungssysteme, in denen sich die Tiere dauernd oder überwiegend aufhalten, müssen<br />

so gross und so gestaltet sein, dass sich die Pferde artgemäss bewegen können (Art. 5<br />

Abs. 2 und 3 TSchV).<br />

68 In Intensivbetrieben entwickeln Legehennen häufig eine Verhaltensstörung und picken aufeinander herum, was<br />

bis zum Tod führen kann. Die Tiere werden aus diesem Grund „kupiert“. Mit einer glühenden Metallplatte werden<br />

die Schnäbel gekürzt. Die Nerven liegen dann offen, das gegenseitige Picken tut weh, und es schmerzt beim<br />

Fressen und Putzen.


- 40 -<br />

o Bei Gruppenhaltung müssen für einzelne Tiere Ausweich- und Rückzugsmöglichkeiten<br />

bestehen.<br />

o Für unverträgliche Tiere muss die Möglichkeit bestehen, sie von der Gruppe abzutrennen<br />

(Art. 5 Abs. 4 TSchV).<br />

o Jedes Pferd muss ungestört fressen können.<br />

o Die Mindestdeckenhöhe muss 1,5-mal die Widerristhöhe betragen. Bei der Berechnung<br />

wird vom grössten Pferd einer Haltungseinheit ausgegangen (Empfehlung des BVET:<br />

doppelte Widerristhöhe; die Verletzungsgefahr der Pferde durch Anschlagen des Kopfes<br />

soll dadurch vermindert werden).<br />

Stallböden und Einstreu<br />

o Stallböden müssen leicht gleitsicher und trocken zu halten sein. Sie müssen im Liegebereich<br />

dem Wärmebedürfnis der Tiere entsprechen (Art. 13 Abs. 1 TSchV). Stein-,<br />

Beton- oder Naturböden allein erfüllen diese Anforderungen nicht. Das Wärmebedürfnis<br />

und die Anforderung der Nässebindung müssen durch ausreichend geeignete Einstreu<br />

erfüllt werden.<br />

o Die Einstreu ist so von Kot und durchnässtem Stroh zu säubern, dass eine einwandfreie<br />

Stallluft und saubere Tiere gewährleistet sind.<br />

o Selbsttränken und Plätze, an denen Futter vorgelegt wird, sind täglich von Futterresten<br />

und anderen Verunreinigungen zu säubern.<br />

Anbindehaltung<br />

o Das Anbinden von Pferden in Ständen oder in Boxen (z. B. Anbinden von Stuten mit<br />

Fohlen) schränkt deren Bewegungsfreiheit und deren Gesichtsfeld sehr stark ein, weshalb<br />

die permanente Anbindehaltung abzulehnen ist (Art. 3 Abs. 2 TSchG, Art. 1 Abs. 3<br />

TSchV).<br />

o Als permanent gilt jede Anbindehaltung, wenn für das betreffende Pferd kein anderes<br />

Haltungssystem vorhanden ist.<br />

o Nur das kurzfristige Anbinden von Pferden ist vertretbar, so z. B. während der Futteraufnahme<br />

bei Gruppenhaltung, während Ausstellungen oder zur Übernachtung auf<br />

Wanderritten.<br />

Auslauf<br />

o Als Auslauf gilt jede umzäunte Fläche, in der Pferden die Möglichkeit zur freien Bewegung<br />

gewährt wird. Die Mindestfläche permanent zugänglicher Ausläufe errechnet sich<br />

nach der Formel: 2-mal (doppelte Widerristhöhe) 2 .<br />

o Für alle anderen Ausläufe gilt die Formel: 3-mal (doppelte Widerristhöhe) 2 .<br />

o Die Mindestfläche für Gruppenausläufe entspricht der Summe der Mindestauslaufflächen<br />

der einzelnen Pferde.<br />

o Die Gestaltung des Bodens von Ausläufen muss geringe Verletzungsgefahr und einen<br />

trittfesten Bereich (kein Einsinken über den Kronsaum hinaus) für Ausläufe, in denen<br />

sich Pferde regelmässig über mehrere Stunden aufhalten, gewährleisten. Es dürfen keine<br />

erheblichen Verunreinigungen, z. B. mit Kot oder Urin, bestehen.<br />

o Für kleine und intensiv genutzte Ausläufe ist der Boden so zu gestalten, dass er wasserabführend,<br />

trittsicher und leicht sauber zu halten ist.<br />

o Weiden und Ausläufe müssen so konstruiert sein, dass sich die Pferde möglichst nicht<br />

darin verletzen und nicht daraus entweichen können (Art. 5 Abs. 2 TSchV). Sie sind<br />

durch einen gut sichtbaren, ausbruchssicheren Zaun zu begrenzen, z. B. mit Elektrobändern<br />

oder Holzlatten.<br />

o Stacheldraht- und Knotengitterzäune sind abzulehnen, da sie zu schweren Verletzungen<br />

führen.<br />

Klimaanforderungen an Ställe<br />

o Pferdeställe müssen so gebaut, betrieben und gelüftet werden, dass ein den Tieren angepasstes<br />

Klima erreicht wird (Art. 7 Abs. 1 TSchV).<br />

o Die Stallluft muss hinsichtlich der Luftfeuchtigkeit, der Schadgas- und Staubkonzentration<br />

ungefähr der Qualität der Aussenluft entsprechen (möglichst offene Bauweise und<br />

permanent offene Fenster und Türen).<br />

o Die Stalltemperatur soll (unter Vermeidung von Extremwerten) dem Aussenklima folgen.


- 41 -<br />

o In Pferdeställen muss die Luftströmungsgeschwindigkeit so hoch sein, dass der notwendige<br />

Luftaustausch sichergestellt ist.<br />

o Viele Pferde reagieren allergisch auf die Anwesenheit von bestimmten Mikroorganismen,<br />

die sich vor allem im Heu und in der Einstreu befinden. Die betroffenen Tiere erleiden<br />

eine Schädigung der Atmungsorgane; als sichtbares Symptom zeigt sich chronischer<br />

Husten. Heu aufschütteln, Fegen und offene Heulagerung im Pferdebereich sollten<br />

vermieden werden. Es sollte nur Heu und Einstreu bester, unverschimmelter Qualität<br />

Verwendung finden.<br />

Klimaanforderungen bei Weidehaltung und Auslauf<br />

o Der Witterungsschutz muss leicht zugänglich und so geräumig sein, dass die Tiere<br />

normal stehen und liegen können; er muss so gebaut sein, dass die Verletzungsgefahr<br />

gering ist (Art. 4 TSchV).<br />

o Alle Tiere müssen gleichzeitig Platz finden.<br />

o Der Witterungsschutz muss bei grosser Hitze Schatten spenden und bei Nässeperioden<br />

von mehreren Tagen einen trockenen, windgeschützten Liegebereich gewährleisten.<br />

o Pferde dürfen insbesondere bei Kälte und Wind nicht stundenlangem Regen und<br />

Schnee ausgesetzt werden, weil ihr Fell sie unter solchen Witterungsbedingungen nicht<br />

genügend vor Nässe schützt.<br />

o Esel sollen sich mit Rücksicht auf ihre Hufe nicht tagelang auf nassem Boden aufhalten,<br />

weil das Hufhorn sonst aufgeweicht werden kann.<br />

Beleuchtung<br />

o Die Beleuchtungsstärke muss tagsüber mindestens 15 Lux betragen (Art. 14 TSchV).<br />

o Die Lichtphase darf nicht künstlich auf über 16 Stunden ausgedehnt werden (Art. 14<br />

Abs. 3 TSchV).<br />

o Tageslicht ist zu fordern bei Neu- und Umbauten, bei bestehenden Bauten, wenn bereits<br />

Fenster oder Fensteröffnungen vorhanden sind oder wenn solche ohne unverhältnismässigen<br />

Aufwand geschaffen werden können.<br />

Futter und Wasser<br />

o Wer ein Pferd hält, muss es angemessen, d. h. gemäss dem Stand der Erfahrung und<br />

den Erkenntnissen der Physiologie, der Verhaltenskunde und der Hygiene seinen Bedürfnissen<br />

entsprechend ernähren (Art. 3 Abs. 1 TSchG; Art. 1 Abs. 2 TSchV).<br />

o Futter und Wasser müssen stets in unbedenklichem Zustand verabreicht werden.<br />

o Pferde sind regelmässig und ausreichend mit geeignetem Futter und mit Wasser zu<br />

versorgen (Art. 2 Abs.1 TSchV).<br />

o Eine ungestörte Futteraufnahme ist zu gewährleisten.<br />

o Pferde, die nicht während mind. 16 Stunden täglich Zugang zu Raufutter oder Gras haben,<br />

müssen mind. dreimal täglich mit Raufutter gefüttert werden.<br />

o Pferde müssen mehrmals täglich Gelegenheit haben, ihren Durst zu löschen. Der Wasserbedarf<br />

beträgt pro Tag und Pferd 20 - 60 Liter.<br />

o Funktionstüchtigkeit und Sauberkeit von Selbsttränken bzw. anderen Wasserbehältern<br />

sind täglich zu überprüfen und allfällige Mängel unverzüglich zu beheben (Art. 3 Abs. 2<br />

TSchV).<br />

Pflege<br />

o Die Pflege muss haltungsbedingte Krankheiten und Verletzungen verhindern sowie das<br />

arteigene Pflegeverhalten der Tiere ersetzen, soweit dieses durch die Haltung eingeschränkt<br />

und für die Gesundheit erforderlich ist (Art. 3 Abs. 1 TSchV).<br />

o Wo sich Pferde nicht selber durch Scheuern und Wälzen oder gegenseitiges Fellkraulen<br />

pflegen können, hat der Mensch Pflegehandlungen entsprechend der Haltung und Nutzung<br />

vorzunehmen.


- 42 -<br />

Verbotene Handlungen<br />

o Das Verändern der natürlichen Hufstellung, das Verwenden schädlicher Hufbeschläge<br />

und das Anbringen von Gewichten im Hufbereich bei Pferden ist verboten (Art. 66 Abs.<br />

1 lit. e TSchV) 69 .<br />

Sozialkontakt<br />

o Das Pferd ist ein Herdentier mit ausgeprägtem Sozialverhalten und fester Rangordnung.<br />

Damit es ein normales Sozialverhalten ausbilden kann, muss es zusammen mit Artgenossen<br />

aufwachsen. Die Haltung eines einzelnen Pferdes ist als nicht artgerecht abzulehnen.<br />

Sie ist nur befristet zu tolerieren. Ein Mangel an Artgenossen muss durch Ersatzmassnahmen<br />

gemindert werden (Gesellschaft von Rindern oder Ziegen, besonders<br />

intensive Zuwendung der Betreuungsperson) und eine Haltungsform, die dem Pferd das<br />

ausgiebige Wahrnehmen seines Umfeldes gewährleistet (Weidehaltung oder Aussenbox<br />

mit permanent zugänglichem Auslauf).<br />

o Für Saugfohlen ist es wünschenswert, dass sie von Geburt an in einer Gruppe aufwachsen,<br />

der andere Fohlen und erwachsene Pferde angehören.<br />

Schafe 800.106.09 (2)<br />

Bauliche Anforderungen an Schafställe<br />

o Eine gut funktionierende Gruppenhaltung benötigt für alle Tiere genügend Platz im Liege-<br />

und im Fressbereich.<br />

o Anbinde- sowie Einzelhaltung sind abzulehnen.<br />

o Die festgelegten Abmessungen und Flächen dürfen nicht unterschritten werden.<br />

o Bei ganzjähriger Laufstallhaltung ist ein permanent zugänglicher Laufhof zu empfehlen.<br />

o Stallböden müssen leicht gleitsicher und trocken zu halten sein. Sie müssen im Liegebereich<br />

dem Wärmebedürfnis der Tiere genügen (Art. 13 Abs. 1 TSchV).<br />

o Spalten- und Lochböden müssen der Grösse und dem Gewicht der Tiere angepasst<br />

sein. Spaltenböden müssen plan und die einzelnen Balken unverschiebbar verlegt sein<br />

(Art. 13 Abs. 2 TSchV).<br />

Fütterung, Tränke<br />

o Tiere sind regelmässig und ausreichend mit geeignetem Futter und, soweit nötig, mit<br />

Wasser zu versorgen. Auch bei Gruppenhaltung muss dafür gesorgt werden, dass jedes<br />

Tier genügend Futter und Wasser erhält (Art. 2 Abs. 1 TSchV).<br />

o Schafe müssen grundsätzlich täglich Zugang zu Wasser haben.<br />

o Bei Weidehaltung im Gehege muss die Gruppengrösse dem Futterangebot angepasst<br />

werden, oder es muss geeignetes zusätzliches Futter verabreicht werden. Auch weidende<br />

Schafe benötigen täglich Wasser.<br />

o Lämmern ist täglich frisches Raufutter zur freien Aufnahme zu verabreichen.<br />

Pflege<br />

o Die Pflege muss haltungsbedingte Krankheiten und Verletzungen verhindern sowie das<br />

arteigene Pflegeverhalten der Tiere ersetzen, soweit dieses durch die Haltung eingeschränkt<br />

und für die Gesundheit erforderlich ist (Art. 3 Abs. 1 TSchV).<br />

o Zur Pflege gehören die regelmässige, fachgerechte Klauenpflege (Klauenfäule vorbeugen),<br />

die Hautpflege (Räudebäder), die jährliche Wollschur und die regelmässige Entwurmung.<br />

o Der Tierhalter muss das Befinden der Tiere sowie die Einrichtungen genügend oft überprüfen.<br />

Er muss Mängel an den Einrichtungen, die das Befinden der Tiere beeinträchtigen,<br />

unverzüglich beheben oder aber geeignete Massnahmen zum Schutz der Tiere<br />

treffen (Art. 3 Abs. 2 TSchV).<br />

o Kranke oder verletzte Tiere muss der Tierhalter unverzüglich ihrem Zustand entsprechend<br />

unterbringen, pflegen, behandeln oder aber töten (Art. 3 Abs. 3 TSchV).<br />

69 Nicht ausdrücklich verboten aber aus tierschützerischer Sicht abzulehnen ist das Clipping: Tasthaare (Vibrissen)<br />

um Augen, Nüstern und Maul dienen der Sinneswahrnehmung in dem Bereich, der durch die Augen nicht kontrollierbar<br />

ist. Durch das Entfernen der Tasthaare („Clipping“) wird das Pferd dieser Sinneswahrnehmung beraubt.


- 43 -<br />

o Bei der Weidehaltung muss bei extremer Witterung für alle Tiere ein geeigneter natürlicher<br />

oder künstlicher Unterstand zur Verfügung stehen. Dieser soll bei grosser Hitze<br />

genügend Schatten oder bei langer, kalter Regenzeit einen trockenen, windgeschützten<br />

Liegebereich bieten.<br />

o Frisch geschorene Schafe sind vor Kälte und starker Sonneneinstrahlung zu schützen.<br />

Eingriffe<br />

o Fachkundige Personen dürfen folgende Eingriffe ohne Schmerzausschaltung der Tiere<br />

vornehmen (Art. 65 Abs. 2 TSchV): Kürzen des Schwanzes bei Lämmern, bis zum Alter<br />

von 7 Tagen; der Schwanzstummel muss After und Zucht bedecken 70 .<br />

o Sind die Tiere älter als oben angegeben, müssen die Eingriffe unter Schmerzausschaltung<br />

von einem Tierarzt durchgeführt werden.<br />

o Das Entfernen des Hornansatzes ist ein schmerzhafter Eingriff, der eine Betäubung<br />

oder lokale Schmerzausschaltung erfordert.<br />

o Ätzstifte und -Pasten sowie Heissluftgeräte eignen sich nicht für das Entfernen des<br />

Hornansatzes.<br />

Stallklima, Beleuchtung<br />

o Räume, in denen Tiere gehalten werden, müssen so gebaut, betrieben und gelüftet<br />

werden, dass ein den Tieren angepasstes Klima erreicht wird (Art. 7 Abs. 1 TSchV).<br />

o Bei geschlossenen Räumen mit künstlicher Lüftung muss die Frischluftzufuhr auch bei<br />

Ausfall der Anlage gesichert sein (Art. 7 Abs. 2 TSchV).<br />

o Direkt nach der Schur und wenn nasse, frisch geborene Lämmer vorhanden sind, muss<br />

die Stalltemperatur mindestens 10 °C betragen.<br />

o Das Einfrieren der Tränkeeinrichtung muss verhindert werden.<br />

o Haustiere dürfen nicht dauernd im Dunkeln gehalten werden (Art. 14 TSchV).<br />

o Die Beleuchtungsstärke muss tagsüber mind. 15 Lux betragen (Art. 14 Abs. 2 TSchV).<br />

o Tageslicht ist zu fordern bei Neu- und Umbauten, bei bestehenden Bauten, wenn bereits<br />

Fenster oder Fensteröffnungen vorhanden sind oder wenn solche ohne unverhältnismässigen<br />

Aufwand geschaffen werden können.<br />

Im Kanton St. Gallen besteht zudem eine Weisung des Veterinäramtes über das Halten<br />

von Schafen während der Winterzeit.<br />

Ziegen 800.106.10 (2)<br />

Bewegungsmöglichkeit<br />

o Tiere dürfen nicht dauernd angebunden gehalten werden (Art. 1 Abs. 3 TSchV).<br />

o Bei ganzjähriger Laufstallhaltung ist ein permanent zugänglicher Laufhof zu empfehlen.<br />

o Für kranke oder gebärende Tiere sowie einzeln gehaltene Böcke soll ein abgetrennter<br />

Bereich mit Sichtkontakt zu Artgenossen zur Verfügung stehen.<br />

Tiefstreu, Stallböden, Liegenischen<br />

o Das Tiefstreuverfahren ist verbreitet und bei guter Wartung als geeignete Haltungsart<br />

für Ziegen zu bezeichnen.<br />

o Der Liegebereich soll mit ausreichender und geeigneter Einstreu versehen sein.<br />

o Der genügenden Abnützung des Klauenhorns ist besondere Beachtung zu schenken.<br />

o Stallböden müssen leicht gleitsicher und trocken zu halten sein. Sie müssen im Liegebereich<br />

dem Wärmebedürfnis der Tiere genügen (Art. 13 Abs. 1 TSchV).<br />

o Spalten- und Lochböden müssen der Grösse und dem Gewicht der Tiere angepasst<br />

sein. Spaltenböden müssen plan und die einzelnen Balken unverschiebbar verlegt sein<br />

(Art. 13 Abs. 2 TSchV).<br />

70 Die Kastration ohne Betäubung ist seit dem 1.9.2001 nicht mehr erlaubt.


- 44 -<br />

Fütterung, Tränke<br />

o Tiere sind regelmässig und ausreichend mit geeignetem Futter und, soweit nötig, mit<br />

Wasser zu versorgen. Auch bei Gruppenhaltung muss dafür gesorgt werden, dass jedes<br />

Tier genügend Futter und Wasser erhält (Art. 2 Abs. 1 TSchV).<br />

o Ziegen müssen grundsätzlich täglich Zugang zu Wasser haben.<br />

o Über 2 Wochen alten Gitzi ist täglich frisches Raufutter zur freien Aufnahme zu verabreichen.<br />

Pflege<br />

o Die Pflege muss haltungsbedingte Krankheiten und Verletzungen verhindern sowie das<br />

arteigene Pflegeverhalten der Tiere ersetzen, soweit dieses durch die Haltung eingeschränkt<br />

und für die Gesundheit erforderlich ist (Art. 3 Abs. 1 TSchV).<br />

o Zur Pflege gehören die regelmässige, fachgerechte Klauenpflege, die Hautpflege und<br />

Fellpflege und die regelmässige Entwurmung.<br />

o Der Tierhalter muss das Befinden der Tiere sowie die Einrichtungen genügend oft überprüfen.<br />

Er muss Mängel an den Einrichtungen, die das Befinden der Tiere beeinträchtigen,<br />

unverzüglich beheben oder aber geeignete Massnahmen zum Schutz der Tiere<br />

treffen (Art. 3 Abs. 2 TSchV).<br />

o Kranke oder verletzte Tiere muss der Tierhalter unverzüglich ihrem Zustand entsprechend<br />

unterbringen, pflegen und behandeln oder aber töten (Art. 3 Abs. 3 TSchV).<br />

o Bei der Weidehaltung muss bei extremer Witterung für alle Tiere ein geeigneter natürlicher<br />

oder künstlicher Unterstand zur Verfügung stehen. Dieser soll bei grosser Hitze<br />

genügend Schatten oder bei langer, kalter Regenzeit einen trockenen, windgeschützten<br />

Liegebereich bieten.<br />

Eingriffe<br />

o Das Entfernen des Hornansatzes ist ein schmerzhafter Eingriff, der eine Betäubung<br />

oder lokale Schmerzausschaltung erfordert.<br />

o Kastration ohne Betäubung ist seit dem1.9.2001 nicht mehr erlaubt.<br />

o Ätzstifte und -Pasten sowie Heissluftgeräte eignen sich nicht für das Entfernen des<br />

Hornansatzes.<br />

Stallklima, Beleuchtung<br />

o Räume, in denen Tiere gehalten werden, müssen so gebaut, betrieben und gelüftet<br />

werden, dass ein den Tieren angepasstes Klima erreicht wird (Art. 7 Abs. 1 TSchV).<br />

o Für adulte Tiere und Jungtiere genügen Temperaturen von 5 - 15 °C.<br />

o Bei geschlossenen Räumen mit künstlicher Lüftung muss die Frischluftzufuhr auch bei<br />

Ausfall der Anlage gesichert sein (Art. 7 Abs. 2 TSchV).<br />

o Haustiere dürfen nicht dauernd im Dunkeln gehalten werden (Art. 14 TSchV).<br />

o Die Beleuchtungsstärke muss tagsüber mindestens 15 Lux betragen (Art. 14 Abs. 2<br />

TSchV).<br />

o Tageslicht ist zu fordern bei Neu- und Umbauten, bei bestehenden Bauten, wenn bereits<br />

Fenster oder Fensteröffnungen vorhanden sind oder wenn solche ohne unverhältnismässigen<br />

Aufwand geschaffen werden können.<br />

Kaninchen BVET-Informationsblatt<br />

o Tiere sind so zu halten, dass ihre Körperfunktionen und ihr Verhalten nicht gestört werden<br />

und ihre Anpassungsfähigkeit nicht überfordert wird (Art. 1 Abs. 1 TSchV).<br />

o Beschäftigungsmöglichkeiten sind zwingend vorgeschrieben (Art. 24a Abs. 1 TSchV:<br />

täglich grob strukturiertes Futter wie Heu oder Stroh sowie ständig Objekte zum Benagen).<br />

o Ausreichende Flächen, die die arttypischen Streckbewegungen und Fortbewegungsweisen<br />

(z. B. hoppeln, rennen, Sprünge), insbesondere auch der Jungtiere, zulassen.<br />

(Art. 5 Abs. 3 und Art. 24b TSchV; Mindestabmessungen gem. Tabelle 141/142 zur<br />

TSchV. Bei vorbestehenden Käfigen müssen die genannten Anforderungen spätestens<br />

am 31.12.2001 erfüllt werden!)


- 45 -<br />

o Ausreichende Raumhöhen, die „Männchen-Machen“ und Sprünge ermöglichen (Art. 5<br />

Abs. 3 und Art. 24b TSchV).<br />

o Strukturierung des Raumes in Funktionsbereiche (Ruhe-, Fress-, Rückzugsbereich (Art.<br />

24b TSchV). Käfige müssen mit einem abgedunkelten Bereich ausgestattet sein, in den<br />

sich die Tiere zurückziehen können (Art. 24b Abs. 1 lit. c TSchV).<br />

o Käfige ohne Einstreu dürfen nur in klimatisierten Räumen verwendet werden (Art. 24b<br />

Abs. 2 TSchV).<br />

o Gehege oder Käfige für hochträchtige Zibben müssen mit Nestkammern ausgestattet<br />

sein. Die Tiere müssen die Nestkammern mit Stroh oder anderem geeigneten Nestmaterial<br />

auspolstern können (Art. 24b Abs. 3 TschV).<br />

o Zibben müssen sich von ihren Jungen in ein anderes Abteil oder auf eine erhöhte Fläche<br />

zurückziehen können (Art. 24b Abs. 3 Satz 3 TSchV).<br />

o Abwechslungsreiche Nahrung und Beschäftigungsobjekte, die insbesondere auch zum<br />

Nagen geeignet sind (Art. 2 Abs. 2 und Art. 24a TSchV).<br />

o Artgenossen, die das Leben in Gruppen oder Paaren erlauben. Jungtiere dürfen in den<br />

ersten 8 Wochen in der Regel nicht einzeln gehalten werden (Art. 24a Abs. 2 TSchV).<br />

o Kastration ohne Betäubung ist seit dem 1.9.2001 nicht mehr erlaubt.<br />

Hunde 800.117.02 (1) Umgang mit Hunden<br />

800.120.01 Kupieren von Hunden<br />

Hundehaltung<br />

o Hunde, die in Räumen gehalten werden, müssen sich täglich entsprechend ihrem Bedürfnis<br />

bewegen können. Wenn möglich sollen sie Auslauf im Freien haben (Art. 31<br />

Abs. 1 TSchV).<br />

o Hunde, die angebunden gehalten werden, müssen sich in einem Bereich von wenigstens<br />

20 m 2 bewegen können (Art. 31 Abs. 2 TSchV).<br />

o Für Hunde, die im Freien gehalten werden, muss eine Unterkunft vorhanden sein (Art.<br />

31 Abs. 3 TSchV).<br />

o Die Unterkunft muss trocken und gegen Kälte isoliert sein.<br />

o Zum Ziehen dürfen nur geeignete Hunde verwendet werden. Ungeeignet sind insbesondere<br />

kranke, hochträchtige oder säugende Tiere (Art. 32 Abs. 1 TSchV).<br />

Verbotene Handlungen<br />

o Beim Umgang mit Hunden sind übermässige Härte und Strafschüsse sowie die Verwendung<br />

von Stachelhalsbändern verboten (Art. 34 Abs. 1 TSchV).<br />

o Hilfsmittel dürfen nicht derart verwendet werden, dass dem Tier Verletzungen oder erhebliche<br />

Schmerzen zugefügt werden oder dass es stark gereizt oder in schwere Angst<br />

versetzt wird (Art. 34 Abs. 2 TSchV).<br />

o Unter den Begriff Umgang fallen sämtliche Interaktionen zwischen Menschen und Hunden<br />

(Erziehungsanweisungen, Ausbildung, Einsatz im Sport und für Arbeit, Abwehr von<br />

Hunden usw.).<br />

o Korrekturmassnahmen sind manchmal erforderlich. Grundsätzlich nicht angemessen<br />

sind jedoch Schläge mit einem harten Gegenstand (z. B. Karabinerhaken, Stock, Peitsche<br />

oder Kette), zielloses Schlagen oder Treten.<br />

o Übermässig sind physische Einwirkungen in der Regel, wenn ihr Ausmass nicht in Bezug<br />

zur Situation und/oder zur individuellen Empfindlichkeit des Hundes steht, sie nicht<br />

in direktem Zusammenhang mit dem zu korrigierenden Fehlverhalten stehen oder sie in<br />

Situationen erfolgen, die keiner Korrektur bedürfen.<br />

o Unter starken Reizungen sind alle Massnahmen zu verstehen, die einen Aggressionsaufbau<br />

beim Tier bewirken sollen. (Das Tier wird bedrängt oder bedroht und in eine Situation<br />

gebracht, in der es nicht ausweichen kann; z. B: Verbringen in eine Kiste und<br />

darauf schlagen; Reizen des kurz angebundenen Hundes mit dem Schutzärmel, sodass<br />

der Hund weder fassen noch ausweichen kann; Reizen des Hundes durch Berühren mit<br />

Gegenständen in engem Raum oder an kurzer Leine.)<br />

o Der Einsatz von Geräten, die elektrisieren, akustische Signale aussenden oder mittels<br />

chemischer Stoffe wirken, ist verboten; ausgenommen sind Dressurpfeifen und der<br />

fachgerechte Einsatz von Umzäunungssystemen (Art. 34 Abs. 3 TSchV).


- 46 -<br />

o Auf Gesuch hin kann die kantonale Behörde Personen, die sich über die notwendigen<br />

Fähigkeiten ausweisen, die Verwendung von Geräten nach Abs. 3 ausnahmsweise zu<br />

therapeutischen Zwecken bewilligen (Art. 34 Abs. 4 TSchV). Der Einsatz darf nur ausnahmsweise<br />

bewilligt werden. Die Bewilligungspraxis ist sehr restriktiv zu handhaben.<br />

Die notwendigen Fähigkeiten sind durch Bestehen eines speziellen Tests auszuweisen.<br />

Alle Bewilligungen sind aus administrativen Gründen zu befristen.<br />

o Hunde und Katzen dürfen gemäss Art. 65 Abs. 2 lit. f TSchV seit 1.9.2001 nicht mehr<br />

ohne Schmerzausschaltung tätowiert werden.<br />

Kupieren von Hunden<br />

o Das Kupieren von Hundeohren ist verboten (Art. 22 Abs. 2 lit. g TSchG).<br />

o Das Kupieren der Rute und operative Eingriffe zur Erzeugung von Kippohren sind verboten<br />

(Art. 66 Abs. 1 lit. h TSchV).<br />

o Das Anpreisen, Verkaufen oder Ausstellen von Hunden mit kupierten Ohren oder Ruten,<br />

sofern diese den Eingriff unter Verletzung der schweizerischen Tierschutzbestimmungen<br />

erlitten haben oder unter Verletzung der schweizerischen Tierschutzbestimmungen<br />

eingeführt worden sind, ist verboten (Art. 66 Abs. 1 lit. i TSchV).<br />

o Die Ausfuhr von Tieren zur Vornahme von verbotenen Handlungen gem. Art. 22 Abs. 2<br />

lit. g TSchG und Art. 66 Abs. 1 lit. h TSchV ist verboten (Art. 78 Abs. 1 EDAV; VO über<br />

die Ein-, Durch- und Ausfuhr von Tieren und Tierprodukten, SR 916.443.11).<br />

o Tiere, an denen verbotene Handlungen nach Art. 78 Abs. 1 EDAV vorgenommen worden<br />

sind, dürfen nicht eingeführt werden, wenn sie eigens zur Vornahme dieser verbotenen<br />

Handlungen aus der Schweiz ausgeführt worden sind (Art. 78 Abs. 2 EDAV).<br />

o Die Einfuhr von Hunden mit kupierten Ohren oder Ruten ist verboten, wenn die Tiere<br />

weniger als 5 Monate alt sind. Vom Einfuhrverbot ausgenommen sind junge Hunde<br />

ausländischer Halter, die für Ferien oder andere Kurzaufenthalte vorübergehend in die<br />

Schweiz kommen, sowie Einfuhren als Umzugsgut.<br />

o In der Schweiz geborene Hunde, die nach Inkrafttreten des schweizerischen Kupierverbotes<br />

(Ohren: 1.7.1981; Rute 1.7.1997) kupiert worden sind, dürfen nicht an<br />

Hundeausstellungen vorgeführt werden.<br />

o In die Schweiz importierte, kupierte Hunde dürfen nicht ausgestellt werden, wenn sie<br />

zum Zeitpunkt der Einfuhr jünger als 5 Monate waren.<br />

o Stossend ist, dass ausländische Hundehalter ihre kupierten Hunde, unabhängig davon,<br />

wie alt die Tiere sind, an inländischen Ausstellungen immer noch vorführen dürfen. Es<br />

läge an den Administrativbehörden, im Rahmen der Bewilligung von Ausstellungen entsprechende<br />

Auflagen zu machen.<br />

Wildtiere 71 800.109.07 sicherheitspolizeiliche Vorschriften<br />

o Verschiedene Wildtiere dürfen nur mit Bewilligung, teilweise nach Einholung eines Gutachtens,<br />

gehalten werden (Art. 6 Abs. 2 TSchG i.V.m. Art. 39f. TSchV).<br />

o Die Gefährdung von allfälligem Publikum muss nach Möglichkeit ausgeschlossen werden.<br />

Greifvögel 800.111.12 falknerische Haltung<br />

o Greifvögel dürfen nur mit Bewilligung gehalten werden (Art. 6 Abs. 2 TSchG i. V. m. Art.<br />

39 lit. c TSchV).<br />

o Die falknerische Haltung von Greifvögeln ist nur Personen zu bewilligen, die sich über<br />

eine jagdpolizeiliche Bewilligung zur Ausübung der Beizjagd ausweisen können.<br />

71 Die Bestimmungen über die Wildtierhaltung wurden in der Revision der TSchV den Erfahrungen beim Vollzug<br />

und den neuen Erkenntnissen aus der Praxis angepasst. Wesentlich erweitert wurden insbesondere die Mindestanforderungen<br />

bezüglich qualitativer Elemente, welche geeignet sind, beispielsweise die Beschäftigung<br />

und/oder das Sozialverhalten zu fördern. Dazu gehören Strukturen, welche zur Erkundung/Futtersuche anregen<br />

oder Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten bieten. Die neuen Bestimmungen sind am 1.9.2001 in Kraft getreten.<br />

Für bestehende Wildtierhaltungen gelten gestaffelte Übergangsfristen bis Ende August 2002/2004/2006 und<br />

2011.


- 47 -<br />

o Die falknerische Haltung von Greifvögeln ist in Schaubetrieben nicht zu bewilligen, da<br />

sich die Vögel bei Beunruhigung durch das Publikum die Beine an der Fessel verletzen<br />

können.<br />

o An der Fessel gehaltene Vögel sollen ausser in der Mauser täglich Gelegenheit zum<br />

Freiflug haben.<br />

o Bei Haltung in Flugdrahtanlagen können die Freiflugintervalle grösser sein.<br />

o Die Geschühriemen sollen aus weichem Leder bestehen.<br />

Wachteln 800.111.15 (2)<br />

o Das gewerbsmässige Halten von Wachteln zur Eier- und Fleischgewinnung bedarf einer<br />

kantonalen Bewilligung (Art. 6 Abs. 1 TSchG i. V. m. Art. 38 Abs. 1 lit. b TSchV).<br />

o In der Bewilligung werden die Gehegegrösse, die zulässige Belegdichte, die Mindestzahl<br />

der Tierpfleger/innen mit Fähigkeitsausweis und die Verfahren für das Betäuben<br />

und Töten der Tiere festgelegt.<br />

o Zudem kann die Bewilligung Fütterung, Pflege und Unterkunft näher regeln sowie Bedingungen<br />

und Auflagen bestimmen (Art. 43 Abs. 4 TSchV).<br />

o Die kantonale Behörde kann ein Praktikum in einem Wachtelbetrieb verlangen.<br />

o Als gewerbsmässige Haltung gilt das Halten von Wachteln zur regelmässigen Abgabe<br />

von Fleisch oder Eiern gegen Entgelt.<br />

o Wachteln sind in strukturierten Gehegen zu halten.<br />

o Die herkömmliche Käfighaltung auf Gitterboden mit einem Flächenangebot von ca.<br />

100 cm 2 pro Tier ist nicht tiergerecht und nicht mehr erlaubt.<br />

o Alle Gehege für Wachteln müssen mind. 5000 cm 2 begehbare Fläche aufweisen, wobei<br />

jedem Tier ab einem Alter von 6 Wochen mindestens 450 cm 2 zur Verfügung stehen<br />

müssen.<br />

o Damit eine ausreichende Strukturierung des Geheges möglich ist, muss das Gehege<br />

mindestens 40 cm hoch sein.<br />

o Der Gitteranteil des Bodens darf maximal 50% betragen.<br />

o Zur tierschutzkonformen Einrichtung eines Wachtelgeheges gehören Futter- und Tränkevorrichtungen,<br />

Rückzugsmöglichkeiten, Staubbademöglichkeit und für die Legehennen<br />

die Möglichkeit zu einer ungestörten Eiablage.<br />

o Falls Nippeltränken eingesetzt werden, müssen mind. 2 Tränken pro Gehege vorhanden<br />

sein, damit die Wasserversorgung auch dann sichergestellt ist, wenn ein Nippel<br />

verstopft ist.<br />

o Bei Neu- und Umbauten muss der Wachtelstall durch natürliches Tageslicht beleuchtet<br />

sein. Die Beleuchtungsstärke muss im Bereich der Tiere mind. 15 Lux betragen.<br />

o Die Lichtphase darf nicht künstlich auf über 16 Stunden pro Tag ausgedehnt werden.<br />

o Küken muss in der ersten Lebenswoche (durch Wärmelampe oder -platte) eine Temperatur<br />

von 35 - 37 °C gewährleistet werden.<br />

o Die Staubbelastung im Wachtelstall muss durch gute Belüftung und regelmässige Reinigung<br />

tief gehalten werden.<br />

o Mindestens die Hälfte der verfügbaren Fläche ist mit geeignetem Material einzustreuen<br />

(z. B. Spreu, Sägemehl). Die Einstreu muss durch geeignete Massnahmen trocken und<br />

sauber gehalten werden.<br />

o Unverträgliche Tiere, erkennbar am Auftreten schwerer Verletzungen, dürfen nicht in<br />

der gleichen Gruppe gehalten werden.<br />

o Die Tiere sind fachgerecht zu töten, z. B. mittels Dekapitation. Als Methoden für eine<br />

allfällige Betäubung geeignet sind Elektrizität oder ein stumpfer, kräftiger Schlag auf den<br />

Kopf (Art. 64f und 64g TSchV).<br />

o Das gewerbliche Schlachten von Wachteln muss in bewilligten Schlachtanlagen erfolgen;<br />

davon ausgenommen sind die Schlachtungen zum Eigengebrauch und gelegentliche<br />

Schlachtungen (Art. 4 Abs. 1 lit. b und Art. 15 FHyV, Fleischhygieneverordnung, SR<br />

817.190).


Papageien 800.111.20<br />

- 48 -<br />

o Das Halten von Papageien und Sittichen bedarf grundsätzlich keiner Bewilligung. Für<br />

die Haltung von grossen Aras und Kakadus durch Privatpersonen ist seit dem 1.9.2001<br />

eine Bewilligung erforderlich. Die Halter solcher Tiere haben sich bis August 2002 bei<br />

der zuständigen kantonalen Stelle anzumelden.<br />

o Bei Papageien, die als Futterspezialisten bekannt sind, ist auf die nötigen Vitamingaben<br />

via Trinkwasser zu achten.<br />

o In Gefangenschaft muss allen Papageienarten Sand angeboten werden, je nach Art am<br />

Boden oder über Früchte gestreut. Sie decken damit ihren Bedarf an Mineralstoffen und<br />

Spurenelementen und zerreiben mit den Sandkörnern in ihrem Muskelmagen das Futter.<br />

o Wellensittiche, Nymphensittiche und Agaporniden brauchen für ihr Wohlbefinden täglich<br />

Gelegenheit zum Freiflug oder eine Voliere, die ihnen zumindest kurze Flüge ermöglicht.<br />

o Für die Fussmotorik und gegen Langeweile sind verschieden dicke Äste mit Rinde zum<br />

Knabbern und Klettern wichtig. Frische Äste sollen von ungespritzten Obstbäumen<br />

stammen und auch Blätter und Knospen enthalten.<br />

o Zur Käfigausstattung gehört die täglich neue Einstreu von Sand.<br />

o Einzelhaltung von Papageien und Sittichen ist zwar nicht verboten, jedoch nicht artgerecht<br />

da diese Tiere in Freiheit gesellig leben.<br />

o Die dauernde Kettenhaltung auf Sitzstangen ist verboten.<br />

o Das operative Zerstören der Stimmorgane ist in jedem Fall verboten (Art. 22 TSchG).<br />

Reptilien 800.112.01 Bewilligungsverfahren<br />

o Bestimmte Reptilien dürfen nur mit Bewilligung gehalten werden (Art. 6 Abs. 2 TSchG i.<br />

V. m. Art. 39 lit. c TSchV).<br />

o Seit dem 1.9.2001 bewilligungspflichtig ist die Haltung von grossen Leguanen. Die Halter<br />

solcher Tiere müssen sich bis August 2002 bei den zuständigen kantonalen Stellen<br />

anmelden.<br />

o Einheimische Reptilien dürfen nicht gehalten werden, da sie nach Art. 20 Anhang 3<br />

NHG geschützt sind.<br />

Chamäleons 800.112.11 Bewilligungsverfahren<br />

o Chamäleons dürfen grundsätzlich nur mit Bewilligung und aufgrund eines Fachgutachtens<br />

gehalten werden (Art. 6 Abs. 2 TSchG i.V.m. Art. 40 lit. c TSchV).<br />

o Für die Art Chamaeleo calyptratus wird laut TSchV inskünftig kein Fachgutachten mehr<br />

nötig sein (Bewilligungspflicht bleibt bestehen).<br />

Landschildkröten 800.112.21 artgerechte Überwinterung<br />

o Winterruhe während der kalten Jahreszeit an einem frostfreien Raum<br />

o Was als artgerechte Überwinterung anzusehen ist, umschreibt das Merkblatt des BVET.<br />

Riesen- und Sporenschildkröten 800.112.22<br />

o Sie dürfen nur mit Bewilligung gehalten werden (Art. 6 Abs. 2 TSchG i.V.m. Art. 39 lit. c<br />

TSchV).<br />

o Minimaltemperatur 15 °C (im Freiland kurzfristige tiefere Temperatur tolerierbar)<br />

o Terrarium: Bodentemperatur min. 23 °C<br />

o Hohe Lichtansprüche, tägliche Beleuchtungsdauer muss 12 Stunden betragen.<br />

o UV-Bestrahlung im Frühling, Herbst und Winter


- 49 -<br />

o im Sommer ein ausreichend grosses Freigehege mit ausreichender Badegelegenheit<br />

und Schattenplätzen<br />

o Futter jeden 2. Tag, Jungtiere häufiger<br />

Zirkustiere 800.109.31<br />

o Anhang 2 TSchV legt verbindliche Mindestanforderungen für das Halten von Wildtieren<br />

fest. Auch Gehege für Zirkustiere, die häufig in der Manege arbeiten, müssen diesen<br />

Mindestanforderungen nicht voll entsprechen 72 .<br />

4.4.2 Vorschriftswidrige Beförderung 73 (Art. 29 Abs. 1 lit. b TSchG)<br />

Verladen und Beförderung von Tieren bei Strassen-, Eisenbahn-, Schiffs- und Lufttransporten<br />

sind in der Regel mit erheblichen körperlichen Anstrengungen des Tieres verbunden.<br />

Häufig zeigt sich ein gestörtes Sozialverhalten mit erhöhter innerartlicher Aggression,<br />

welche Ursache von Verletzungen und Todesfällen sein kann. Daher sind Tiere so zu befördern,<br />

dass sie weder leiden noch Schaden nehmen. Die entsprechenden Detailvorschriften<br />

befinden sich in Art. 52 - 55 TSchV über Verantwortlichkeiten, Betreuung der Tiere<br />

und über Transportmittel und -behälter sowie in den einschlägigen Bestimmungen über<br />

Eisenbahn-, Luft-, Strassen- und Postverkehr.<br />

o Die Tiere sind schonend zu treiben. Treibhilfen dürfen nur eingesetzt werden, wenn das<br />

getriebene Tier ausweichen kann (Art. 64e Abs. 1 TSchV).<br />

o Treibgänge müssen ein schonendes Treiben ermöglichen, sie müssen gleitsichere Böden<br />

aufweisen, dürfen keine keilförmigen Verengungen und Teile aufweisen, an denen<br />

sich die Tiere verletzen können (Art. 64e Abs. 3 TSchV).<br />

o In Einzeltreibgängen dürfen Tiere nicht auf andere aufspringen können, sie müssen<br />

möglichst kurz und gerade sein und dürfen in der Laufrichtung kein Gefälle aufweisen,<br />

die Tiere müssen gegebenenfalls seitlich befreit werden können. (Art. 64e Abs. 4 und 5<br />

TSchV).<br />

o Der Einsatz von Elektrotreibern ist auf das absolut Notwendige zu beschränken (Art.<br />

64e Abs. 2 TSchV).<br />

o Tiere sind so zu befördern, dass sie weder leiden noch Schaden nehmen (Art. 10<br />

TSchG).<br />

o Nicht gehfähige Tiere dürfen nicht transportiert werden. Sie müssen an Ort und Stelle<br />

betäubt und entblutet werden (vgl. Art. 64c Abs. 6 TSchV).<br />

o Kranke, verletzte und geschwächte Tiere dürfen nur unter besonderen Vorsichtsmassnahmen<br />

transportiert werden (Art. 53 Abs. 1 TSchV).<br />

o Können die Tiere nach ihrer Ankunft in der Schlachtanlage nicht ohne Verzug ausgeladen<br />

werden, sind die Fahrzeuge bei hohen Temperaturen oder schwülem Wetter ausreichend<br />

zu belüften (Art. 64c Abs. 5 TSchV).<br />

o Die Mindestladeflächen für die Beförderung von Nutztieren ergeben sich aus Anhang 4<br />

der Tierschutzverordnung.<br />

o Grenzüberschreitend ist das Europäische Übereinkommen über den Schutz von Tieren<br />

auf internationalen Transporten vom 13. Dezember 1968 (SR 0.452) von Bedeutung,<br />

welches im Wesentlichen mit der Tierschutzverordnung übereinstimmt und nur in wenigen<br />

Punkten über diese hinausgeht.<br />

72 Es ist absolut stossend, dass auch in der jüngsten Revision der TSchV kein Minimalstandard für die Haltung von<br />

Tieren in Zirkussen festgelegt wurde.<br />

73 Die kantonalen Veterinärämter SG, AI/AR, GL, GR, TG, TI, ZH und das Fürstentum Liechtenstein haben unter<br />

dem Titel „Allgemeine Transportvorschriften“ eine Zusammenstellung der wichtigsten Vorschriften erarbeitet.


4.4.3 Vorschriftswidrige Eingriffe am lebenden Tier oder Tierversuche (Art. 29 Z.1 lit. c<br />

TSchG)<br />

- 50 -<br />

o Schmerzen verursachende Eingriffe dürfen, mit Ausnahme der in Art. 65 TSchV aufgeführten<br />

Fälle, nur von einem Tierarzt und unter allgemeiner oder örtlicher Betäubung<br />

vorgenommen werden. Tatbestandsmässig sind:<br />

� Verstösse gegen Bewilligungs- und Meldepflichten<br />

� unrichtige Angaben im Rahmen der Bewilligungserteilung<br />

� Anstellung ungeeigneten Personals oder Fehlen von Fachkräften<br />

� Verbot, ein stark gequältes Tier für einen weiteren Versuch zu verwenden<br />

� Verstoss gegen die Pflicht, Tiere zu töten, die nur unter Leiden weiterleben könnten<br />

4.4.4 Vorschriftswidrige Schlachtung (Art. 29 Z.1 lit. d) 800.108.01 Betäuben, Schlachten<br />

800.108.02 Tierschutz in Schlachtanlagen<br />

Die oben erwähnten BVET-Richtlinien sind veraltet und teilweise überholt. Seit 1.7.1997<br />

sind neue Vorschriften über das Schlachten in Kraft (Art. 64c – 64i TSchV).<br />

Als Übertretungstatbestände werden Verstösse gegen Betäubungsvorschriften nach Art.<br />

20 und 21 TSchG behandelt.<br />

o Das Schlachten von Säugetieren ohne Betäubung vor dem Blutentzug ist verboten (Art.<br />

20 Abs. 1 TSchG).<br />

o Für die einzelnen Tiergattungen sind nur ganz bestimmte Betäubungsverfahren zulässig<br />

(vgl. Art. 64f TSchV). Das Bundesamt kann weitere oder modifizierte Betäubungsverfahren<br />

bewilligen. Folgende Betäubungsverfahren sind nach TSchV zulässig:<br />

� Tiere der Pferdegattung: Bolzen- oder Kugelschuss ins Gehirn<br />

� Tiere der Rindergattung: Bolzen- oder Kugelschuss ins Gehirn; pneumatische<br />

Schussapparate<br />

� Schweine: Bolzen- oder Kugelschuss ins Gehirn; Elektrizität; Kohlendioxidgas;<br />

Hochdruckflüssigkeitsstrahl<br />

� Schafe und Ziegen: Bolzen- oder Kugelschuss ins Gehirn; Elektrizität<br />

� Kaninchen: Bolzen- oder Kugelschuss ins Gehirn; stumpfer, kräftiger Schlag auf<br />

Kopf; Elektrizität<br />

� Geflügel: Elektrizität; stumpfer, kräftiger Schlag auf Kopf; Bolzenschuss<br />

Das Kapitel über das Schlachten von Tieren enthält Vorschriften über die Anlieferung (Art.<br />

64c TSchV), die Unterbringung (Art. 64d TSchV), das Treiben (Art. 64e TSchV) das Betäubungsverfahren<br />

(Art. 64f und g TSchV) und die Entblutung (Art. 64h TSchV).<br />

o Verstoss gegen das Schächtverbot; das Ausblutenlassen mittels Halsschnitt führt nicht<br />

zur sofortigen Bewusstlosigkeit des Tieres und verursacht somit unnötige Leiden. (Beim<br />

Schächten ist in der Regel von einem qualvollen Töten auszugehen, was zur Bestrafung<br />

gemäss Art. 27 Abs. 1 lit. b TSchG führt.)<br />

o Verstösse gegen Betäubungsvorschriften im Rahmen der Schlachtregelung (ungenügende<br />

oder unsachgemässe Betäubung), z. B. müssen zur Schlachtung bestimmte Tiere<br />

(ausgenommen Geflügel und Kaninchen) im Stehen oder in aufrechter Haltung betäubt<br />

werden (Art. 64g Abs. 1 TSchV).<br />

4.4.5 Verbotene Handlungen gem. Art. 22 Abs. 2 lit. d - h (Art. 29 Ziff. 1 lit. e TSchG)<br />

o Verwenden lebender Tiere, um Hunde abzurichten oder auf Schärfe zu prüfen (ausgenommen<br />

das Abrichten und Prüfen von Bodenhunden am Kunstbau; Modalitäten vgl.<br />

Art. 33 TSchV)<br />

o Verwenden von Tieren zur Schaustellung, Werbung, zu Filmaufnahmen oder zu ähnlichen<br />

Zwecken, wenn damit für das Tier offensichtlich Schmerzen, Leiden oder Schäden<br />

verbunden sind. Die Verwendung von Tieren zu Werbezwecken ist gemäss Art. 8 Abs.<br />

1 TSchG bewilligungspflichtig.


- 51 -<br />

o Aussetzen oder Zurücklassen eines im Hause oder im Betrieb gehaltenen Tieres in der<br />

Absicht, sich seiner zu entledigen<br />

o Amputieren der Krallen von Katzen und anderen Feliden<br />

o Kupieren von Hundeohren<br />

o Zerstören der Stimmorgane<br />

o Anwendung anderer Mittel zur Verhinderung von Laut- und Schmerzensäusserungen<br />

o Zuführen von Reizmitteln zur Steigerung der Leistung (Dopen) von Tieren für sportliche<br />

Wettkämpfe<br />

4.4.6 Andere Widerhandlungen (Art. 29 Ziff. 2)<br />

Art. 29 Ziff. 2 TSchG ist ein Auffangtatbestand, nach welchem alle nicht ausdrücklich<br />

unter Strafe gestellten Verstösse gegen das Tierschutzgesetz sowohl bei vorsätzlicher wie<br />

auch bei fahrlässiger Begehungsweise mit Busse bestraft werden können (verglichen mit<br />

dem Strassenverkehrsrecht entspricht die Strafnorm dem Art. 90 Ziff. 1 i.V.m. Art. 100 Ziff.<br />

1 SVG).<br />

o Zahlreiche Gesetzes- und Verordnungsartikel sind im Rahmen der Strafbestimmungen<br />

nicht gesondert aufgeführt. Mit dem Auffangtatbestand werden alle erdenklichen Verstösse<br />

abgedeckt.<br />

o Einzelverfügungen können unter die Strafdrohung von Art. 29 Ziff. 2 TSchG gestellt<br />

werden. (Die Strafnorm muss in der Verfügung genannt werden!)<br />

Neue Tierschutz-Richtlinien können auf der Website des Bundesamtes<br />

für Veterinärwesen unter http://www.bvet.admin.ch/ abgefragt<br />

werden.


5. Weitere Verstösse gegen „tierrelevante“ Bestimmungen<br />

- 52 -<br />

5.1 Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wild lebender Säugetiere und Vögel<br />

(JSG)<br />

Gemäss Art. 17 Abs. 1 JSG wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Busse bestraft,<br />

wer vorsätzlich und ohne Berechtigung:<br />

a. Tiere jagdbarer und geschützter Arten jagt oder tötet sowie Tiere geschützter Arten<br />

einfängt, gefangen hält oder sich aneignet;<br />

b. Eier oder Jungvögel geschützter Arten ausnimmt oder das Brutgeschäft der Vögel<br />

stört;<br />

c. lebende oder tote Tiere, Teile davon sowie daraus hergestellte Erzeugnisse und Eier<br />

ein-, durch- oder ausführt, feilbietet oder veräussert;<br />

d. lebende oder tote Tiere oder daraus hergestellte Erzeugnisse, von denen er weiss oder<br />

annehmen muss, dass sie durch eine strafbare Handlung erlangt worden sind, erwirbt,<br />

sich schenken lässt, zu Pfand oder in Gewahrsam nimmt, verheimlicht, absetzt oder absetzen<br />

hilft;<br />

e. Schutzgebiete ohne ausreichenden Grund mit einer Schusswaffe betritt;<br />

f. Tiere aus Schutzgebieten hinaustreibt oder herauslockt;<br />

g. Tiere aussetzt; (gemeint sind nur Wildtiere!)<br />

h. Füchse, Dachse und Murmeltiere ausräuchert, begast, ausschwemmt oder anbohrt;<br />

i. für die Jagd verbotene Hilfsmittel (vgl. Art. 2 JSV) herstellt, ein-, durch- oder ausführt,<br />

verwendet oder damit Handel treibt.<br />

Handelt der Täter fahrlässig, ist die Strafe Busse (Art. 17 Abs. 2 JSG).<br />

Gemäss Art. 18 Abs. 1 JSG wird mit Haft oder Busse bis 20 000 Franken bestraft, wer vorsätzlich<br />

und ohne Berechtigung:<br />

a. jagdbare Tiere einfängt, gefangen hält, sich aneignet oder einführt, um sie auszusetzen;<br />

b. Jagdgebiete ohne ausreichenden Grund mit einer Schusswaffe betritt;<br />

c. ausserhalb der Jagdzeit Waffen oder Fallen auf Maiensässen und Alpen aufbewahrt;<br />

d. Hunde wildern lässt;<br />

e. Massnahmen zum Schutz der Tiere vor Störung missachtet;<br />

f. Eier oder Jungvögel jagdbarer Arten ausnimmt;<br />

g. Böschungen, Feldraine oder Weiden flächenhaft abbrennt oder Hecken beseitigt;<br />

h. den Jagdbetrieb behindert.<br />

Versuch und Gehilfenschaft sind strafbar (Art. 18 Abs. 2 JSG). Handelt der Täter in den<br />

Fällen von Art. 18 Abs. 1 lit. a - g fahrlässig, so ist die Strafe Busse (Art. 18 Abs. 3 JSG).<br />

5.2 Bundesgesetz über die Fischerei (BGF)<br />

Zum Schutz öffentlicher und privater Gewässer wird gemäss Art. 16 BGF mit Gefängnis bis<br />

zu sechs Monaten oder mit Busse bestraft, wer vorsätzlich den Fisch- oder Krebsbestand<br />

schädigt oder gefährdet, indem er:<br />

o unbefugt technische Eingriffe vornimmt;<br />

o die an eine Bewilligung geknüpften Bedingungen oder Auflagen missachtet;<br />

o ohne behördliche Bewilligung landes- oder standortfremde Arten, Rassen und Varietäten<br />

von Fischen oder Krebsen einführt oder einsetzt;<br />

o landes- oder standortfremde Arten, Rassen und Varietäten als lebende Köderfische abgibt<br />

oder verwendet.<br />

Handelt der Täter fahrlässig, ist die Strafe Haft oder Busse.<br />

Nach Art. 17 BGF wird mit Haft oder Busse bestraft, wer:<br />

o die Schonbestimmungen missachtet;<br />

o Fische, Krebse oder Fischnährtiere, von denen er weiss oder annehmen muss, dass sie<br />

durch eine strafbare Handlung erlangt worden sind, erwirbt, sich schenken lässt oder<br />

absetzt;


- 53 -<br />

o in anderer Weise vorsätzlich diesem Gesetz, den Vorschriften des Bundesrates, deren<br />

Verletzung dieser mit Strafe bedroht, oder einer unter Hinweis auf die Strafanordnung<br />

dieses Artikels an ihn gerichteten Einzelverfügung zuwiderhandelt.<br />

Versuch und Gehilfenschaft sind strafbar.<br />

Handelt der Täter fahrlässig, so ist die Strafe Busse.<br />

Die am 1. Januar 2001 in Kraft getretene Änderung der Fischereiverordnung verbietet insbesondere<br />

das Angeln mit lebenden Köderfischen. Für die Umsetzung der neuen Köderfischregelung<br />

wird den Kantonen bis zum 1. Januar 2003 Zeit gegeben.<br />

5.3 Eidg. Vollziehungsverordnung zum BG über den Natur- und Heimatschutz (NHV)<br />

Fledermäuse, Kriechtiere (Schlangen, Eidechsen, Blindschleichen), Lurche (Frösche,<br />

Unken, Kröten, Salamander und Molche), Igel, alle Libellen, zahlreiche Tagfalter<br />

sowie die rote Waldameise sind bundesrechtlich geschützte Tiere (Art. 20 Abs. 2<br />

NHV). Es ist verboten und wird gemäss Art. 24a lit.b NHG mit Busse bis 20 000 Franken<br />

bestraft:<br />

o Tiere dieser Arten zu töten, zu verletzen oder zu fangen sowie Eier, Larven, Puppen,<br />

Nester oder Brutstätten zu beschädigen, zu zerstören oder wegzunehmen (Art. 20 Abs.<br />

2 lit. a NHV);<br />

o lebend oder tot einschliesslich der Eier, Larven, Puppen oder Nester mitzuführen, zu<br />

versenden, anzubieten, auszuführen, andern zu überlassen, zu erwerben, in Gewahrsam<br />

zu nehmen oder bei solchen Handlungen mitzuwirken (Art. 20 Abs. 2 lit. b NHV).<br />

Werden solche Tiere in Besitz genommen, durchs Land befördert oder ein- oder ausgeführt,<br />

um mit ihnen Handel zu treiben, sind zusätzlich die CITES-Vorschriften verletzt und<br />

die Strafdrohung lautet auf Gefängnis bis zu einem Jahr oder Busse bis 100 000 Franken<br />

(Art. 24 Abs. 1 lit. d NHG). Zuständig ist in diesem Fall das Bundesamt für Veterinärwesen<br />

(Art. 32 Abs. 2 TSchG)!


6. Adressverzeichnis<br />

6.1 Schweizer Tierschutz STS<br />

Geschäftsstelle<br />

und Pressestelle STS<br />

Telefonzeiten: 9.00 – 12.00 Uhr<br />

und 14.00 – 17.00 Uhr<br />

Beratungsstelle<br />

für artgerechte Nutztierhaltung STS<br />

Kontrolldienst<br />

für artgerechte Nutztierhaltung STS<br />

Beratungsstelle<br />

für Rechtsfragen im Tierschutz<br />

Tierärztliche Beratung<br />

für Tierschutzfragen<br />

Fachstelle Tierversuche<br />

und Gentechnologie<br />

- 54 -<br />

Schweizer Tierschutz STS<br />

Dornacherstrasse 101,<br />

Postfach, 4008 Basel<br />

Telefon 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90<br />

www.tierschutz.com / sts@tierschutz.com<br />

Dr. ing. agr. Hans-Ulrich Huber<br />

Büelhüslistrasse 300, 8479 Altikon<br />

Telefon/Fax 052 338 10 74<br />

hu_huber@gmx.ch<br />

Kontrolldienst STS; Leitung Cesare Sciarra<br />

Speiserstrasse 34, 4600 Olten<br />

Telefon 062 296 09 71, Fax 062 296 09 78<br />

kontrolldienst@tierschutz.com<br />

Sibylle Horanyi<br />

c/o Schweizer Tierschutz STS<br />

Dornacherstrasse 101, Postfach,<br />

4008 Basel<br />

Telefon 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90<br />

sts@tierschutz.com<br />

Dr. med. vet. Cynthia Lerch-Leemann<br />

Dorfstrasse 45, 5423 Freienwil<br />

Telefon 056 222 31 66, Fax 056 222 41 09<br />

cylerch@dplanet.ch<br />

Norma M. Schenkel<br />

c/o Schweizer Tierschutz STS<br />

Dornacherstrasse 101, Postfach,<br />

4008 Basel<br />

Telefon 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90<br />

sts@tierschutz.com<br />

Fachstelle Wildtiere Peter Schlup<br />

c/o Schweizer Tierschutz STS<br />

Dornacherstrasse 101, Postfach,<br />

4008 Basel<br />

Telefon 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90<br />

peter.schlup@tierschutz.com<br />

Fachstelle Heimtiere Eva Waiblinger<br />

c/o Schweizer Tierschutz STS<br />

Dornacherstrasse 101, Postfach,<br />

4008 Basel<br />

Telefon 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90<br />

eva.waiblinger@tierschutz.com<br />

Fachstelle Jugendtierschutz Deborah Millett<br />

c/o Schweizer Tierschutz STS<br />

Dornacherstrasse 101, Postfach,<br />

4008 Basel<br />

Telefon 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90<br />

deborah.millett@tierschutz.com


6.2 Sektionen des Schweizer Tierschutz STS<br />

<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />

Kanton Aargau<br />

Aargauischer Tierschutzverein<br />

Geschäftsstelle:<br />

Postfach, 5054 Kirchleerau<br />

Telefon 062 726 22 44 (13.00-17.30 Uhr), Fax 062 726 00 74<br />

aarg.tierschutz@bluewin.ch<br />

Tierheim des Aarg. Tierschutzvereins:<br />

Steinenbühlstrasse 36, 5417 Untersiggenthal,<br />

Telefon 056 288 28 83<br />

Kanton Appenzell Ausserrhoden<br />

Appenzeller Tierschutzverein<br />

Postfach 38<br />

9101 Herisau 1<br />

<strong>Sekretariat</strong>:<br />

Telefon 071 352 22 25<br />

Tierschutzverein Heiden<br />

9410 Heiden<br />

Kanton Basel<br />

Tierschutz beider Basel<br />

<strong>Sekretariat</strong> und Tierheim: Iris Fankhauser,<br />

Birsfelderstrasse 45, 4052 Basel<br />

Telefon 061 378 78 78, Fax 061 378 78 00<br />

www.tierschutz-beider-basel.ch<br />

info@tierschutz-beider-basel.ch<br />

Tierschutz beider Basel<br />

Beratungsstelle Hof Horn, Ursula Linder<br />

4445 Häfelfingen<br />

Telefon 062 285 10 85, Fax 062 285 10 86<br />

haefelfingen@tierschutz-beider-basel.ch<br />

Tierschutz beider Basel<br />

Meldestelle für Tierschutzfälle,<br />

Erich Lauber, Einschlagweg 9, 4411 Seltisberg<br />

Telefon 061 913 00 80, Fax 061 913 00 81<br />

erich.lauber.tbb@bluewin.ch<br />

- 55 -<br />

Dr. med. vet. Cynthia Lerch-Leemann<br />

Dorfstrasse 45<br />

5423 Freienwil<br />

Telefon 056 222 31 66<br />

Fax 056 222 41 09<br />

cylerch@dplanet.ch<br />

Bea Hofstetter<br />

Ebnetstrasse 3<br />

9100 Herisau<br />

Telefon 071 352 22 34<br />

Fax 071 351 54 67<br />

Bernhard Thurnherr<br />

Blumenfeldstrasse 7a<br />

9410 Heiden<br />

Telefon 071 890 03 33<br />

Edwin Mundwiler<br />

c/o Basler Kantonalbank<br />

Neuweilerplatz 1<br />

4054 Basel<br />

Telefon 061 266 26 80<br />

Fax 061 266 21 12


<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />

Kanton Bern<br />

Tierschutzverein Bern<br />

Lukas Bircher<br />

Geschäftsstelle und Tierheim Oberbottigen<br />

Postfach, 3019 Bern-Oberbottigen<br />

Telefon 031 926 64 64, Fax 031 926 20 96<br />

Tierschutzverein Biel-Seeland<br />

<strong>Sekretariat</strong> und Tierheim:<br />

Längholz 7, Postfach 285, 2555 Brügg<br />

Telefon 032 341 85 85, Fax 032 341 85 84<br />

info@tierschutz-biel-seeland.ch<br />

Tierschutzverein Burgdorf und Umgebung<br />

<strong>Sekretariat</strong>:<br />

Erika Schneider, Dammstrasse 90, 3400 Burgdorf<br />

Telefon 034 423 62 10<br />

Tierschutzverein Frutigen<br />

Tierschutzverein Interlaken<br />

Koordinationsstelle: Telefon 033 822 00 80<br />

Tierschutzverein Niedersimmental<br />

Tierschutzverein Oberaargau<br />

<strong>Sekretariat</strong>: Beatrice Nydegger-Dennler, Lotzwilstrasse 46,<br />

4900 Langenthal, Telefon 062 922 36 16<br />

Kassierin: Doris Rathgeb, Sonnenweg 13,<br />

3366 Bettenhausen, Telefon 062 961 43 22<br />

Tierschutzverein Obersimmental<br />

Tierschutzverein Saanenland<br />

Kassierin: Lucie Thoenen<br />

Chalet Mätteli 2<br />

3780 Gstaad<br />

Telefon 033 744 45 91<br />

Tierschutzverein Thun und Umgebung<br />

<strong>Sekretariat</strong>/Tierschutzberatung: Therese Steuri,<br />

Dorfstrasse, 3633 Amsoldingen<br />

Telefon 033 341 12 78, Fax 033 341 12 93<br />

www.tierschutzverein-thun.ch<br />

Hans Siegenthaler<br />

Wangenhubelstrasse 125<br />

3173 Oberwangen<br />

Telefon/Fax 031 981 24 91<br />

- 56 -<br />

André Berthoud<br />

Blumenmatt 6<br />

2572 Mörigen<br />

Telefon 032 397 18 77, Fax 032 397 18 86<br />

andre.berthoud@tierschutz-biel-seeland.ch<br />

Peter Flühmann<br />

Höchfeldweg 16<br />

3422 Kirchberg<br />

Telefon 034 445 49 88<br />

Susanne Grossenbacher<br />

Rufenen<br />

3723 Kiental<br />

Telefon 033 676 02 47<br />

Natel 079 351 57 26<br />

Renato Rusca<br />

Niesenstrasse 27<br />

3800 Interlaken<br />

Telefon 033 822 60 10<br />

Ursula Bürki<br />

Pfrundmatte<br />

3703 Aeschi<br />

Telefon 033 654 75 57<br />

Willy Nydegger<br />

Tannenweg 9<br />

4900 Langenthal<br />

Telefon P: 062 922 06 31<br />

Ernst Zbären<br />

Fotograf<br />

3772 St. Stephan<br />

Telefon 033 722 19 26<br />

Verena Gasser<br />

Farb<br />

3792 Saanen<br />

Telefon P: 033 744 21 33<br />

Hans Schindler<br />

Mönchstrasse 46<br />

3600 Thun<br />

Telefon 033 336 33 41<br />

Fax 033 336 28 41<br />

hans.schindler@swissonline.ch


<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />

Kanton Fribourg<br />

Société Fribourgeoise pour la Protection des<br />

Animaux<br />

Case postale 688, 1701 Fribourg<br />

Telefon 026 921 94 11, spa.fribourg@compuserve.com<br />

Refuge SPA du Maupas, Les Mussillens, 1444 Châbles<br />

Telefon 026 663 33 75, Fax 026 663 83 75<br />

www.spafribourg.ch, spa.fribourg@compuserve.com<br />

Fürstentum Liechtenstein<br />

Liechtensteiner Tierschutzverein<br />

Tierschutzhaus<br />

Schwarz Strässle 35<br />

Postfach 410<br />

9494 Schaan<br />

Telefon 00423 239 65 65, Fax 00423 239 65 66<br />

Kanton Glarus<br />

Kantonaler Glarner Tierschutzverein<br />

Meldestelle: Hedy Gertsch<br />

Ob. Sandrütiweg 7, 8754 Netstal<br />

Telefon 055 640 01 75, Fax 055 650 14 38<br />

artur@bluewin.ch<br />

Kanton Graubünden<br />

Graubündner Tierschutzverein<br />

Postfach 714, 7002 Chur<br />

Telefon/Fax 081 252 55 66<br />

Natel 079 610 49 37 (Herr Sulser)<br />

Kanton Jura<br />

Fondation La Cotine<br />

(gegründet durch Odette Perrone im Jahr 1989)<br />

- 57 -<br />

Regula Schwarzenbach<br />

Im Gäu<br />

1715 Alterswil<br />

Telefon 026 495 13 73<br />

Fax 026 495 14 74<br />

regula.schwarzenbach@bluewin.ch<br />

Yvonne Risch<br />

Kanalweg 3<br />

9495 Triesen<br />

Telefon 00423 392 22 38<br />

Fax 00423 392 22 39<br />

Guido Schnyder-Haas<br />

Tierarzt<br />

Untere Pressistrasse 37<br />

8750 Glarus<br />

Telefon 055 640 25 31<br />

Joos Stock, a. Verwaltungsrichter<br />

Scalettastrasse 143<br />

7000 Chur<br />

Telefon 081 284 83 46<br />

Maurice Varrin<br />

Rochette 11<br />

2900 Porrentruy<br />

Telefon 032 466 83 74, Fax 032 466 83 58<br />

Natel 079 302 86 78


<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />

Kanton Luzern<br />

Tierschutzverein des Kantons Luzern<br />

Tierheim und Meldestelle:<br />

Tierheim an der Ron, Leisibach, 6037 Root<br />

Telefon 041 450 00 03, Fax 041 450 00 13<br />

www.tierschutz-luzern.ch<br />

info@tierschutz-luzern.ch, tierheim@tierschutz-luzern.ch<br />

Kanton Neuenburg<br />

SPA La Chaux-de-Fonds<br />

Rue Hôtel-de-Ville 9d<br />

Case postale 1451<br />

2301 La Chaux-de-Fonds<br />

Telefon 032 968 64 24 und 032 968 57 35<br />

Fax 032 968 01 86<br />

Société Protectrice des Animaux<br />

Neuchâtel et environs SPAN<br />

Case postale 314<br />

2022 Bevaix<br />

Fondation Neuchâteloise<br />

d’accueil pour animaux F.N.A.A.<br />

Refuge de Cottendart<br />

Rue de Cottendart 3, case postale 226, 2013 Colombier<br />

Telefon 032 841 38 31, Fax 032 841 52 04<br />

Kanton Nidwalden<br />

Tierschutz Nidwalden<br />

Dr. Beatrix Lang<br />

Museggstrasse 15a<br />

6004 Luzern<br />

Telefon 041 410 72 09<br />

Beatrix.Lang@Stadt-Luzern.ch<br />

Marina Maurer<br />

c/o SPA La Chaux-de-Fonds<br />

Rue Hôtel-de-Ville 9d<br />

2300 La Chaux-de-Fonds<br />

Telefon 032 968 57 35<br />

- 58 -<br />

Xenia Földes<br />

17, rue du Jordil, case postale 314,<br />

2022 Bevaix<br />

Telefon/Fax 032 846 17 17<br />

Oscar Appiani<br />

Les Raisses<br />

2114 Fleurier<br />

Telefon 032 861 46 35<br />

Edy Grossrieder<br />

Obermattweg 1, 6052 Hergiswil<br />

Telefon/Fax P: 041 630 19 04<br />

Telefon G: 041 361 00 35<br />

Fax G: 041 361 00 28


<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />

Kanton Obwalden<br />

Tierschutzverein Obwalden<br />

Postfach 1603, 6060 Sarnen<br />

Meldestelle:<br />

Tierheim Paradiesli, 6372 Ennetmoos<br />

Telefon 041 610 60 21<br />

tsvo@tierheim-paradiesli.ch<br />

Kanton Schaffhausen<br />

Schaffhauser Tierschutz<br />

Steigstrasse 37, 8200 Schaffhausen<br />

Tierheim Buchbrunnen: Schweizersbildstrasse 70<br />

8200 Schaffhausen<br />

Telefon 052 643 59 11, Fax 052 643 59 13<br />

www.adikom.ch/shts.htm, www.adikom.ch/tierheim<br />

Kanton Schwyz<br />

Tierschutzverein Kanton Schwyz<br />

Anlaufstelle und Tiervermittlung: Frau Sonja Schmitter<br />

Tatze und Pfötchen Petshop, 6410 Goldau<br />

Tel. 041 855 20 15<br />

Kassier: H.U. Kurt, Oberstockstrasse 13,<br />

6416 Steinerberg Telefon 041 832 11 71<br />

Kanton Solothurn<br />

Tierschutzverein Solothurn/Wasseramt<br />

Postfach 344, 4563 Gerlafingen<br />

Meldestelle und Hotline: 079 206 09 10<br />

www.hundeinnot.ch, www.katzeninnot.ch<br />

Tierschutzverein Grenchen und Umgebung<br />

Meldestelle: Natel 079 292 75 01<br />

Rahel Käser<br />

Oberwilerstrasse 52<br />

6062 Wilen<br />

Natel 079 507 56 90<br />

Dr. med. vet. Dolf Burki<br />

Steigstrasse 37<br />

8200 Schaffhausen<br />

Telefon 052 625 66 44<br />

Fax 052 625 50 81<br />

Dr. med. vet. FVH Bruno Winzap<br />

Tierärztliches Praxiszentrum:<br />

Gätzlistrasse 12<br />

6440 Brunnen<br />

Telefon 041 820 52 52<br />

Fax 041 820 52 54<br />

Peter Messerli<br />

Stegmattstrasse 7<br />

4562 Biberist<br />

Telefon 032 675 71 93<br />

Fax 032 6752 71 94<br />

Robert Wyss<br />

Sägemattstrasse 9<br />

2540 Grenchen<br />

Telefon 032 652 63 09<br />

- 59 -


<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />

Kanton St. Gallen<br />

Kantonalverband<br />

St. Gallischer Tierschutzvereine<br />

Richard Höber<br />

Harztannenstrasse 27<br />

Postfach 638, 9450 Altstätten<br />

Telefon 071 755 20 76, Fax 071 755 75 76<br />

tierhoeber@bluewin.ch<br />

Tierschutz Linth<br />

Kontaktstelle:<br />

Christine Krättli, Fätzikon 23, 8733 Eschenbach<br />

Telefon 055 282 31 24, Fax 055 282 41 38<br />

Tierschutzverein Rheintal<br />

Meldestelle<br />

Telefon 071 755 20 76<br />

Natel 079 233 87 05<br />

Tierschutzverein Bezirk Rorschach<br />

Postfach 56, 9327 Tübach<br />

Meldestelle: Telefon 087 880 17 17<br />

<strong>Sekretariat</strong>: Telefon 071 841 88 48<br />

Fax 071 841 88 05<br />

Tierschutzverein Sargans-Werdenberg<br />

Meldestelle<br />

Postfach<br />

9471 Buchs 1<br />

Tierschutzmeldestelle: Telefon 081 756 66 20<br />

Tierschutzverein der Stadt St. Gallen<br />

und Umgebung<br />

Meldestelle: Erika Bolt, Postfach, 9008 St. Gallen<br />

www.tierlidienst.ch, info@tierlidienst.ch<br />

Telefon 071 244 85 59, Fax 071 245 85 51<br />

Tierschutzverein Toggenburg<br />

Sammelnummer 071 988 47 66<br />

- 60 -<br />

Christine Krättli<br />

Fätzikon 23<br />

8733 Eschenbach<br />

Telefon 055 282 31 24, Fax 055 282 41 38<br />

erwink@bluewin.ch<br />

Richard Höber<br />

Harztannenstrasse 27<br />

Postfach 638, 9450 Altstätten<br />

Telefon 071 755 20 76<br />

Fax 071 755 75 76<br />

tierhoeber@bluewin.ch<br />

Bruno Würth<br />

Halden 23<br />

9422 Staad<br />

Telefon 071 855 16 10<br />

Fax 0878 800 215<br />

Claire Vetsch-Mattle<br />

Postfach<br />

9471 Buchs 1<br />

Erich Feineis<br />

Pfaffengut 5<br />

9312 Häggenschwil<br />

Telefon P: 071 298 05 59<br />

Telefon G: 071 229 40 31<br />

Monika Forrer<br />

Sackboden<br />

9113 Degersheim<br />

Telefon 071 370 00 80


<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />

Kanton Tessin<br />

Società protezione animali, Biasca e valli<br />

Segretariato:<br />

Edda Emma<br />

Via San Gottardo 4, 6710 Biasca<br />

Telefon 091 862 16 87<br />

Società Protezione degli animali Trovatelli<br />

del Ceresio e Mendrisiotto<br />

Geschäftsstelle/Tierheim: Casa Margherita<br />

Via Cantonale, 6818 Melano<br />

Telefon 091 648 27 81, Fax 091 648 32 47<br />

Società Protezione Animali<br />

Distretti di Locarno e Vallemaggia<br />

<strong>Sekretariat</strong> und Tierheim:<br />

Via Stradonino 2, 6596 Gordola<br />

Telefon 091 859 39 69, Fax 091 859 38 45<br />

Società Protezione Animali<br />

Lugano e Dintorni SPALD<br />

<strong>Sekretariat</strong> und Tierheim: Parco Fiore Azzurro<br />

Via alla Fraccia 6, 6807 Taverne<br />

Telefon/Fax 091 945 39 58<br />

Kanton Thurgau<br />

Tierschutzverein Frauenfeld<br />

Postfach 916, 8501 Frauenfeld<br />

Meldestelle: Yvonne Götz<br />

Herrengasse 11, 8526 Oberneunforn<br />

Telefon 052 720 40 40<br />

Tierschutzverein Kreuzlingen und Umgebung<br />

Postfach 2221<br />

8280 Kreuzlingen 1<br />

Telefon Meldestelle: 071 672 27 72<br />

Telefon Tierheim: 071 695 12 61<br />

Tierschutzverein Sirnach und Umgebung<br />

<strong>Sekretariat</strong>: Karin Zimmermann, Oberdorfstrasse 21,<br />

8370 Sirnach, Telefon 071 966 26 59<br />

Meldestelle: Beatrice Nyffenegger, Kreuzackerweg 3,<br />

8374 Dussnang, Telefon 071 977 10 24<br />

Dr. med. vet. Fausto Guscetti<br />

Via Greina 9<br />

6710 Biasca<br />

Telefon/Fax 091 862 22 30<br />

Helga Geiger<br />

Via Cantonale<br />

6818 Melano<br />

Telefon 091 648 27 81<br />

Fax 091 648 32 47<br />

Liliane Neury<br />

Via delle Vigne 135<br />

6648 Minusio<br />

Telefon 091 743 29 28<br />

Natel 079 337 16 24<br />

Sonja Fischer<br />

Via alla Fraccia 6<br />

6807 Taverne<br />

Natel 079 207 12 39<br />

- 61 -<br />

Vizepräsidium:<br />

Frau Dr. med. vet. Monika Frei<br />

Stammeraustrasse 8<br />

8500 Frauenfeld<br />

Telefon 052 720 48 48, Fax 052 720 49 49<br />

Heinz Lienhard<br />

Postfach 26<br />

8598 Bottighofen<br />

Telefon G: 071 634 80 90<br />

Fax G: 071 634 80 91<br />

Dr. med. vet. Andreas Schmidt<br />

Sonnhaldenstrasse 24<br />

8370 Sirnach<br />

Telefon G: 071 966 14 24<br />

Fax 071 966 58 14


<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />

Kanton Thurgau<br />

Tierschutzverein Steckborn<br />

Kanton Uri<br />

Tierschutzverein Uri<br />

Meldestelle: Telefon 041 871 12 80<br />

Tierheim Ikarus, Peter von Gunten, Postfach,<br />

6460 Altdorf<br />

Telefon 041 872 09 91, Fax 041 872 09 92,<br />

Natel 079 610 66 55<br />

Kanton Waadt<br />

Société Protectrice des Animaux<br />

du Haut-Léman<br />

Refuge<br />

Route de Fenil, 1806 St-Légier<br />

Telefon 021 943 31 06, Fax 021 943 49 26<br />

Société Vaudoise pour la<br />

protection des animaux<br />

Refuge Ste-Catherine, 1000 Lausanne 25<br />

Telefon 021 784 80 00, Fax 021 784 80 01<br />

www.svpa.ch, svpa@svpa.ch<br />

Hermine Iseli<br />

Brünnelistrasse 11a<br />

8272 Ermatingen<br />

Telefon 071 664 23 94<br />

Natel 079 683 40 53<br />

Dr. med. vet. Wendelin Gisler<br />

Bahnhofstrasse 65<br />

6460 Altdorf<br />

Telefon 041 870 08 66<br />

Pierre-Alain Jaccard<br />

Case postale 330<br />

1196 Gland<br />

Telefon G: 022 999 68 00<br />

Fax 022 999 68 07<br />

payo@bluewin.ch<br />

Prof. Dr. Samuel Debrot<br />

Route du Village 30<br />

1066 Epalinges<br />

Telefon 021 784 34 06<br />

Fax 021 784 01 79<br />

- 62 -


<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />

Kanton Wallis<br />

Société Protectrice des Animaux<br />

Monthey et environs<br />

Inspektorat SPA<br />

Vannay Jérôme, 079 449 19 29 und<br />

Donnet-Monay Bernard, 079 658 80 48<br />

Tierschutzverein Oberwallis<br />

<strong>Sekretariat</strong>: Anneliese Zenzünen, Bielaweg 3,<br />

3912 Termen, Telefon 027 924 51 86<br />

Kassierin: Frau Claudia Kluser, Haus Pflanzetta B,<br />

3983 Mörel, Telefon 027 927 47 27<br />

Meldestelle (während 24 Stunden): 078 600 90 40<br />

Ligue Valaisanne pour la Protection<br />

des Animaux<br />

Av. Pont-de-la-Roua<br />

1957 Ardon<br />

Telefon 027 306 47 47<br />

Fax 027 306 47 47<br />

lvpa@lvpa.ch<br />

www.lvpa.ch<br />

Kanton Zug<br />

Tierschutzverein des Kantons Zug<br />

Postfach, 6301 Zug<br />

Melde- und Beratungsstelle:<br />

Telefon 041 755 35 53<br />

www.tsvzug.ch, hroellin@bluewin.ch<br />

Gustave-Rupert Haenni<br />

Ebnet/Postfach 50<br />

3982 Bitsch<br />

Telefon 027 927 23 33<br />

guru@rhone.ch<br />

Jacques Tonossi<br />

Case postale 871<br />

3960 Sierre<br />

Telefon 079 220 37 59<br />

Fax 027 455 77 40<br />

president@lvpa.ch<br />

Beni Strickler<br />

Neuthal, 6345 Neuheim<br />

Telefon 041 755 33 21<br />

beni-strickler@bluemail.ch<br />

- 63 -


<strong>Verbandsvereine</strong>/<strong>Sekretariat</strong>/<strong>Tierheime</strong> <strong>Präsidium</strong><br />

Kanton Zürich<br />

Tierschutzverein Horgen und Umgebung<br />

Gerweweg 1<br />

Postfach<br />

8810 Horgen<br />

Telefon 079 200 69 43<br />

www.tsvh.ch<br />

Tierschutzverein Uster und Umgebung<br />

<strong>Sekretariat</strong>: Sylvia Göldi<br />

Ringwilerstrasse 3<br />

8620 Wetzikon<br />

Telefon P: 01 930 05 16, Telefon G: 01 932 11 31<br />

Tierschutzverein Winterthur<br />

Inspektorat: Gabi Fischer/Nicole Bernhard<br />

Ricketwilerstrasse 109<br />

8352 Räterschen<br />

Telefon 052 233 16 30<br />

Gesamte Schweiz<br />

Club der Rattenfreunde<br />

Tierschutzorganisation<br />

Postfach 504, 4123 Allschwil<br />

www.rattenclub.ch, info@rattenclub.ch<br />

Schweizer Jugendtierschutz<br />

<strong>Sekretariat</strong>: Daniel Stark<br />

Rösslistrasse 16, 8646 Wagen<br />

Telefon/Fax 055 212 21 37<br />

www.sjt.ch, stark@sjt.ch<br />

Michèle Wick<br />

Schleifetobelweg 6<br />

8810 Horgen<br />

Telefon G: 079 200 69 43<br />

michele.wick@tsvh.ch<br />

Dr. med. vet. R. Hauser<br />

Sunnetalstrasse 23<br />

8117 Fällanden<br />

Telefon 01 825 25 25<br />

Doris Brunner<br />

Talackerstrasse 9<br />

8404 Winterthur<br />

Telefon 052 242 44 16<br />

- 64 -<br />

Ursula Glatz<br />

Steinbühlweg 10<br />

4123 Allschwil<br />

Telefon 078 670 33 31 (Sorgen- und Beratungstelefon)<br />

uglatz@balcab.ch<br />

Dr. Joseph E. Seiler<br />

Herrenweg 48e<br />

4123 Allschwil<br />

Telefon 061 302 59 31<br />

Fax +41 61 303 89 20


6.3 Vollzugsbehörden der Kantone<br />

- 65 -<br />

AI: Veterinäramt AR/AI, Kantonstierarzt, Regierungsgebäude, Obstmarkt 3, 9102 Herisau,<br />

Tel. 071 353 67 55, Fax 071 353 67 62<br />

AG: Kant. Veterinäramt, Telli-Hochhaus, 5004 Aarau,<br />

Tel. 062 835 29 70, Fax 062 835 29 79<br />

AR: Veterinäramt AR/AI, Kantonstierarzt, Regierungsgebäude, Obstmarkt 3, 9102 Herisau,<br />

Tel. 071 353 67 55, Fax 071 353 67 62<br />

BE: Veterinärdienst des Kantons Bern, Herrengasse 1, 3011 Bern,<br />

Tel. 031 633 47 08, Fax 031 633 52 65<br />

BL: Kant. Veterinäramt, 4410 Liestal, Bahnhofstrasse 2a,<br />

Tel. 061 925 59 04, Fax 061 925 69 92<br />

BS: Kant. Veterinäramt, Postfach 264, 4025 Basel,<br />

Tel. 061 385 32 28, Fax 061 322 60 21<br />

FR: Office vétérinaire cantonal, ch. de la Madeleine 1, 1763 Granges-Paccot,<br />

Tel. 026 305 22 70, Fax 026 305 22 90<br />

GE: Office vétérinaire cantonal, case postale 208, 1228 Plan-les-Ouates,<br />

Tel. 022 884 99 60, Fax 022 884 99 61<br />

GL: Kantonstierarzt, Dr. med. vet. Jakob Hösli, Am Bach 5, 8750 Glarus,<br />

Tel. 055 640 62 12, Fax 055 640 62 16<br />

GR: Veterinäramt, Hofgraben 11, 7001 Chur,<br />

Tel. 081 257 21 21, Fax 081 257 24 15, Fax 081 257 21 68<br />

JU: Service vétérinaire cantonal, faubourg des Capucins 20, 2800 Delémont,<br />

Tel. 032 420 52 70, Fax 032 420 52 71<br />

LU: Veterinäramt, Murbacherstr. 23, Postfach 3439, 6002 Luzern,<br />

Tel. 041 228 61 35/36, Fax 041 228 53 57<br />

NE: Service vétérinaire cantonal, rue Jeanne-de Hochberg 5, 2001 Neuchâtel 1,<br />

Tel. 032 889 68 60, Fax 032 889 62 80<br />

NW: Kantonstierarzt, Stansstaderstr. 22, 6370 Stans,<br />

Tel. 041 610 45 51, Fax 041 610 50 71<br />

OW: Kantonstierarzt, Dorfplatz 4, Postfach 1261, 6061 Sarnen 1,<br />

Tel. 041 666 64 50, Fax 041 666 64 15<br />

SG: Veterinäramt, Davidstrasse 35, 9001 St. Gallen,<br />

Tel. 071 229 35 30, Fax 071 229 42 79<br />

SH: Kantonstierarzt, Schlachthofstr. 23, Postfach 212, 8206 Schaffhausen,<br />

Tel. 052 620 22 36, Fax 052 624 71 44<br />

SO: Veterinärdienst, Hauptgasse 72, 4500 Solothurn,<br />

Tel. 032 627 25 27, Fax 032 627 25 09<br />

SZ: Kantonstierarzt, Gotthardstr. 66a, 6315 Arth,<br />

Tel. 041 857 03 04, Fax 041 855 12 81<br />

TG: Veterinäramt, Spannerstr. 22, 8510 Frauenfeld,<br />

Tel. 052 724 24 21, Fax 052 724 29 55<br />

TI: Ufficio veterinario cantonale, Via Dogana 16, 6501 Bellinzona,<br />

Tel. 091 814 41 00/01, Fax 091 814 44 44<br />

UR: Kantonstierarzt, Fraumattstr. 338, Postfach 214, 6472 Erstfeld,<br />

Tel. 041 880 11 44, Fax 041 880 20 18<br />

VD: Service vétérinaire cantonal, rue du D r -César-Roux 37, 1014 Lausanne,<br />

Tel. 021 316 38 70, Fax 021 316 38 71<br />

VS: Service vétérinaire cantonal, rue Pré-d’Amédée 2, 1950 Sion,<br />

Tel. 027 606 74 50, Fax 027 606 74 54<br />

ZH: Kant. Veterinäramt, Culmannstr. 1, 8090 Zürich,<br />

Tel. 01 268 60 10, Fax 01 268 60 39<br />

ZG: Veterinäramt, Postfach 455, 6301 Zug,<br />

Tel. 041 728 35 09, Fax 041 728 35 35<br />

FL: Landestierarzt, Postfach 37, 9494 Schaan,<br />

Tel. 00423 236 73 11, Fax 00423 236 73 10


6.4 Strafverfolgungsbehörden<br />

6.4.1 Polizei<br />

- 66 -<br />

Die örtlich zuständigen Polizeidienststellen sowie die Strafverfolgungsbehörden sind zur<br />

Entgegennahme einer Anzeige verpflichtet. Anzeigen müssen persönlich oder schriftlich (im<br />

Original) erfolgen 74 .<br />

6.4.2 Kantonale Strafverfolgungsbehörden<br />

AI: Staatsanwaltschaft, Unteres Ziel 20, 9050 Appenzell,<br />

Tel. 071 788 95 41, Fax 071 788 95 49<br />

AG: Staatsanwaltschaft, Frey-Herosé-Str. 12, 5000 Aarau, Tel. 062 835 15 60<br />

(Im Kanton Aargau werden die Strafverfahren durch die Bezirksämter [Untersuchungsrichter]<br />

in Aarau, Baden, Bremgarten, Brugg, Kulm [in Unterkulm], Laufenburg, Lenzburg,<br />

Muri, Rheinfelden, Zofingen und Zurzach geführt.)<br />

AR: Staatsanwaltschaft, Rathaus, 9043 Trogen, Tel. 071 343 63 73, Fax 071 343 66 99<br />

Verhöramt, Rathaus, 9043 Trogen, Tel. 071 343 63 66, Fax 071 343 63 62<br />

BE: Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland, Amtshaus, Hodlerstrasse 7 3012 Bern,<br />

Tel. 031 634 34 65<br />

Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland, Neuengasse 8, 2502 Biel,<br />

Tel. 032 344 58 50, Fax 032 344 58 55<br />

Staatsanwaltschaft Emmental-Oberaargau, 4900 Langenthal,<br />

Tel. 062 916 87 80, Fax 062 916 87 81<br />

Staatsanwaltschaft Berner Oberland, Schloss 18, Postfach, 3600 Thun,<br />

Tel. 033 227 69 85, Fax 033 227 69 86<br />

BL: Staatsanwaltschaft, Bahnhofplatz 16, 4410 Liestal, Tel. 061 925 57 89<br />

(Im Kanton Basel-Landschaft werden die Strafverfahren durch die Statthalterämter in Arlesheim,<br />

Liestal, Sissach, Waldenburg und Laufen geführt.)<br />

BS: Staatsanwaltschaft, Binningerstr. 21, Postfach, 4051 Basel, Tel. 061 267 71 71<br />

FR: Ministère public, rue de Zaehringen 1, 1700 Fribourg,<br />

Tel. 026 305 14 55, Fax 026 305 14 60<br />

GE: Ministère public (Parquet du procureur général), 1, place du Bourg-de-Four, case postale<br />

3565, 1211 Genève 3, Tel. 022 319 26 00, Fax 022 781 43 65<br />

GL: Verhöramt des Kantons Glarus, Gerichtshaus, 8750 Glarus,<br />

Tel. 055 645 25 64, Fax 055 645 25 65<br />

GR: Staatsanwaltschaft, Sennhofstrasse 17, 7000 Chur,<br />

Tel. 081 257 25 55, Fax 081 257 21 47<br />

JU: Ministère public (Parquet du procureur général), Le Château, 2900 Porrentruy,<br />

Tel. 032 465 33 30, Fax 032 465 33 31<br />

LU: Staatsanwaltschaft, Zentralstrasse 28, 6002 Luzern,<br />

Tel. 041 228 58 42, Fax 041 228 53 59<br />

(Zuständig für die Bearbeitung von Strafanzeigen sind die Untersuchungsrichter<br />

der 7 Amtsstatthalterämter)<br />

NE: Ministère public, procureur géneral, rue de Pommier 3, 2000 Neuchâtel,<br />

Tel. 032 889 61 70, Fax 032 889 62 51<br />

NW: Staatsanwaltschaft, Kreuzstrasse 2, 6370 Stans,<br />

Tel. 041 618 42 60, Fax 041 618 42 87<br />

OW: Staatsanwaltschaft, Feldstrasse 2, Postfach, 6060 Sarnen,<br />

Tel. 041 660 78 66, Fax 041 661 07 06<br />

SG: Staatsanwaltschaft, Spisergasse 15, 9001 St. Gallen,<br />

Tel. 071 229 33 40, Fax 071 229 39 73<br />

(4 Untersuchungsämter in Altstätten, Gossau, St. Gallen und Uznach sowie ein kantonales<br />

Untersuchungsamt in St. Gallen; eine Untersuchungsrichterin am kantonalen Untersuchungsamt,<br />

Spisergasse 15, 9001 St. Gallen, ist für alle im Kanton St. Gallen begangenen<br />

Verstösse gegen das TSchG zuständig.)<br />

74 Die Zustellung einer Anzeige per Fax reicht in der Regel nicht aus, um ein Strafverfahren zu eröffnen.


- 67 -<br />

SH: Untersuchungsrichteramt, Postfach, 8201 Schaffhausen,<br />

Tel. 052 632 74 55, Fax 052 632 78 14<br />

SO: Staatsanwaltschaft, Bielstrasse 9, 4500 Solothurn, Tel. 032 627 27 36<br />

SZ: Staatsanwaltschaft, Archivgasse 1, 6430 Schwyz, Tel. 041 811 10 76, Fax 041 811 21 29<br />

Verhöramt, Lückenstrasse 8, Postfach 1202, 6431 Schwyz,<br />

Tel. 041 819 20 75, Fax 041 819 20 79<br />

TG: Staatsanwaltschaft, Staubeggstrasse 8, 8500 Frauenfeld,<br />

Tel. 052 724 18 60, Fax 052 724 18 61<br />

(Zuständig für die Bearbeitung von Strafanzeigen sind die Untersuchungsrichter<br />

der 8 Bezirksämter.)<br />

TI: Ministero pubblico, via Pretorio 16, 6901 Lugano, Tel. 091 815 53 11, Fax 091 815 50 79<br />

UR: Staatsanwaltschaft, Rathausplatz 2, Postfach 933, 6460 Altdorf,<br />

Tel. 041 875 28 37, Fax 041 875 28 39<br />

VD: Procureur général, rue Cité-Devant 11 bis , 1014 Lausanne, Tel 021 316 65 25<br />

VS: Procureur du Valais central, av. Mathieu-Schiner 1, 1950 Sion,<br />

Tel. 027 606 54 60, Fax 027 606 54 64<br />

Procureur du Bas-Valais, av. Gd-St-Bernard 4, 1920 Martigny,<br />

Tel. und Fax 027 722 66 66<br />

ZH: Staatsanwaltschaft, Florhofgasse 2 (Postfach, 8023 Zürich), 8001 Zürich,<br />

Tel. 01 265 77 11, Fax 01 252 40 95<br />

(Zuständig für die Bearbeitung von Strafanzeigen sind die 11 Bezirksanwaltschaften bzw.<br />

Statthalterämter.)<br />

Im Kanton Zürich vertritt ein „Rechtsanwalt in Tierschutz-Strafsachen“ die Interessen der<br />

geschädigten Tiere: Dr. Markus Raess, Ilgenstrasse 22, Postfach, 8030 Zürich,<br />

Tel. 01 262 67 25, Fax 01 262 67 26.<br />

ZG: Untersuchungsrichteramt, An der Aa, Postfach 1356, 6301 Zug,<br />

Tel. 041 728 46 00, Fax 041 728 46 09


6.5 Weitere Auskunfts- und Betreuungsadressen<br />

- 68 -<br />

ANIS, Animal Identity Service AG, Nationale Tierdatenbank, Rosenweg 40, 3007 Bern,<br />

Tel. 031 371 35 30, Fax 031 371 35 39, 24-Std.-Service für gefundene und verlorene Tiere:<br />

Tel. 0900 55 15 25 (Fr. 0.50/Min.), E-Mail: office@anis.ch, Internet: www.anis.ch<br />

CCO - Centre de coordination ouest pour l’étude et la protection des chauves-souris,<br />

Responsable: Pascal Moeschler, Biologiste, Muséum d’histoire naturelle, case postale 6434,<br />

1211 Genève 6, Tel. 022 418 63 47, Fax 022 418 63 01,<br />

E-Mail: pascal.moeschler@mhn.ville-ge.ch, Internet: www.ville-ge.ch/musinfo/mhng/cco/<br />

Verein fair-fish, Postfach 9, 8465 Rudolfingen,<br />

Tel. und Fax 052 301 44 35, E-Mail: info@fair-fish.ch, Internet: www.fair-fish.ch<br />

pro Igel, Postfach 77, 8931 Mettmenstetten, Tel. 01 767 07 90, Fax 01 767 08 11,<br />

Hotline 01 768 20 75, E-Mail: info@pro-igel.ch, Internet: www.pro-igel.ch,<br />

oder: Pro Igel, Bühlstrasse 3, 8933 Maschwanden<br />

kagfreiland – Für die Tiere auf dem Bauernhof, Engelgasse 12a, 9001 St. Gallen,<br />

Tel. 071 222 18 18, Fax 071 223 13 37,<br />

E-Mail: info@kagfreiland.ch, Internet: www.kagfreiland.ch<br />

KARCH (Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz),<br />

Bernastrasse 15, 3005 Bern, Tel. 031 350 74 55, Fax 031 350 74 99, Internet: www.karch.ch<br />

KORA (Wolf, Bär, Luchs), Thunstrasse 31, 3074 Muri,<br />

Tel. 031 951 70 40, Fax 031 951 90 40, E-Mail: info@kora.ch, Internet: www.kora.ch<br />

Schweizerische Kynologische Gesellschaft (SKG),<br />

Herr Dieter Gloor, Präsident AA PR + Information, Aarburgerstrasse 29, 4800 Zofingen,<br />

Tel. 062 752 93 57, Fax 062 751 34 68, E-Mail: skg@gloortransport.ch<br />

Nagerstation, Beratung bei Haltungsfragen, Gehegebau, Verhaltensproblemen;<br />

Platzierung von Kleintieren, Frau Ruth Morgenegg, Postfach 62, 8912 Obfelden/ZH,<br />

Beratungstelefon 0900 57 52 31 (Fr. 2.13/Min.)<br />

Pro Specie Rara (Stiftung zur Erhaltung des genetischen und kulturgeschichtlichen Erbgutes),<br />

Engelgasse 12a, 9000 St. Gallen, Tel. 071 222 74 20, Fax 071 223 74 01,<br />

E-Mail: tiere@psrara.org, Internet: www.psrara.org<br />

Club der Rattenfreunde Schweiz, Tierschutzorganisation, Postfach 504, 4123 Allschwil,<br />

Sorgen- und Beratungstelefon: 078 670 33 31,<br />

E-Mail: info@rattenclub.ch, Internet: www.rattenclub.ch<br />

Schildkröten-Interessengemeinschaft Schweiz (SIGS), Postfach, 4416 Bubendorf BL,<br />

Tel. 079 432 76 32; E-Mail: sigs@sigs.ch, Internet: www.sigs.ch<br />

SSF – Stiftung zum Schutze unserer Fledermäuse in der Schweiz<br />

c/o Zoo Zürich, Zürichbergstrasse 221, 8044 Zürich,<br />

Tel. <strong>Sekretariat</strong> 01 254 26 80, Fax 01 254 26 81;<br />

Fledermausschutz-Nottelefon 079 330 60 60, E-Mail: fledermaus@zoo.ch


7. Checkliste für Tierversuche<br />

Erfüllt das Gesuch die gesetzlichen Voraussetzungen 75 ?<br />

- 69 -<br />

Richtiges Formular, vollständig ausgefüllt, mit den nötigen Beilagen, Gesuchstyp?<br />

o Formular A mit Anhang<br />

o Unter den Ziffern 1, 2, 3, 7, 8, 9, 10, 31, 32, 41, 42, 43, 44, 51, 57.1, 57.2, 59, 61, 63<br />

und 64, und ist in jedem Fall eine Angabe erforderlich.<br />

o neues Gesuch, Fortsetzungsgesuch, Ergänzungsgesuch<br />

o Kopien von zitierten Literaturstellen sind (auf Verlangen) beizubringen.<br />

Hinreichend ausgebildetes Fachpersonal (Art. 15 TSchG; Art. 59d - f TSchV; Art. 25 f.<br />

EUe 76 )?<br />

(Die kantonale Bewilligungsbehörde hat die Befähigung der Personen, die Tierversuche<br />

durchführen, zu prüfen [Art. 59f TSchV].)<br />

o Gesuchsteller<br />

� Antragsteller ist wissenschaftlicher Leiter eines Instituts oder Labors (Art. 14, 15<br />

TSchG, Art. 61a Abs. 1 TSchV).<br />

o Versuchsleiter<br />

� abgeschlossene Hochschulausbildung, spezielle Ausbildung betr. Tierversuche, 3<br />

Jahre praktische Erfahrung (Art. 59d Abs. 1 TschV)<br />

� berufsspezifische Weiterbildung (Art. 59d Abs. 3 TSchV)<br />

� weiteres Personal (Art. 59d Abs. 2 TSchV, VOAusb 77 )<br />

� Ausbildung gemäss VO über die Aus- und Weiterbildung des Fachpersonals für Tierversuche<br />

� berufsspezifische Weiterbildung (Art. 59d Abs. 3 TSchV)<br />

Einsatz der kleinstmöglichen Anzahl von Tieren im zweckmässigsten Verfahren<br />

(Art. 61 Abs. 1 lit. e TSchV; Art. 7 EUe)?<br />

o Bedingungen betr. Art und Zahl der Tiere, Anzahl der Versuchsgruppen und Tierzahl<br />

pro Gruppe (Art. 61a Abs. 3 lit. a TSchV)<br />

o Auflagen betr. Methodik zur Belastungsbegrenzung (Art. 61a Abs. 3 lit. c TSchV)<br />

o Verwendung der niedrigststehenden Tierarten (Art. 16 Abs. 3 TSchG, Art. 61 Abs.1 lit. d<br />

TSchV)<br />

o Versuchsdauer und Belastungsdauer<br />

o Art und Häufigkeit der Verlaufskontrollen<br />

Anforderung an die Tierhaltung erfüllt (Art. 58a, 59 TSchV; Art. 5 EUe)?<br />

o Allgemeine Haltungsvorschriften gelten auch für Versuchstiere (Art. 58a Abs. 1 TSchV).<br />

o Platzangebot, Strukturierung, Haltungseinheit<br />

o Abweichungen können nur bewilligt werden, wenn sie zur Erreichung des Versuchsziels<br />

nötig sind, sie sollen so kurz wie möglich dauern (Art. 58a Abs. 2 TSchV).<br />

o Wie oft wird das Befinden der Tiere überprüft?<br />

o Tageslicht/künstliches Licht mit ähnlichem Spektrum; Hell-Dunkel-Phase abgestimmt<br />

auf die Bedürfnisse der Tiere (Art. 59 Abs. 1 TSchV)<br />

o kein übermässiger und überraschender Lärm (Art. 59 Abs. 2 TSchV)<br />

o Gewöhnung an den Kontakt mit Menschen (Art. 59 Abs. 3 TSchV)<br />

75 Die gesetzlichen Vorschriften werden konkretisiert in den „Richtlinien Tierschutz“ des Bundesamtes für Veterinärwesen,<br />

die als sog. Verwaltungsvorschriften von den kantonalen Vollzugsorganen zwingend zu beachten<br />

sind.<br />

76 Europäisches Übereinkommen zum Schutz der für Versuche und andere wissenschaftliche Zwecke verwendeten<br />

Wirbeltiere; SR 0.457<br />

77 Verordnung über die Aus- und Weiterbildung des Fachpersonals für Tierversuche, SR 455.171.2


- 70 -<br />

o Primaten, Katzen und Hunde müssen zusammen mit Artgenossen gehalten werden<br />

(Art. 59 Abs. 4 TSchV).<br />

o Auflagen betr. Haltung, Fütterung, Pflege und Überwachung der Tiere vor, während und<br />

nach dem Versuch (Art. 61a Abs. 3 lit. b TSchV)<br />

o Gewöhnung an die Versuchsbedingungen (Art. 16 Abs. 3 bis TSchG), Identifikation, Vorbehandlung<br />

o fachgerechte Betreuung vor, während und nach dem Versuch (Art. 16 Abs. 3 bis TSchG)<br />

o keine Weiterverwendung bei erheblicher Belastung (Art. 16 Abs. 4 TSchG)<br />

Anforderungen an die Herkunft der Tiere erfüllt (Art. 59a - c TSchV; Art. 14 ff. EUe)?<br />

o selbst gezüchtet oder anerkannte Versuchstierzucht oder -handlung (Art. 59a Abs. 1<br />

TSchV)<br />

o wild gefangene Tiere nur ausnahmsweise (Art. 59a Abs. 2 TSchV)<br />

o nicht besonders gezüchtete Haustiere zulässig, ausser Hunden, Katzen und Kaninchen<br />

(Art. 59a Abs. 3 TSchV)<br />

o Versuchstierzuchten müssen anerkannt sein (Art. 59b TSchV).<br />

o Primaten, Katzen und Hunde als Versuchstiere müssen dauerhaft markiert werden (Art.<br />

59c TSchV).<br />

o Streunende Haustiere dürfen nicht verwendet werden (Art. 21 Ziff. 3 EUe).<br />

Zulässiger Zweck (Art. 14 lit. a - e TSchG; Art. 61 TSchV; ERG 78 ; Art. 2 EUe)?<br />

(Beschreibung der allgemeinen Problemstellung, in deren Zusammenhang das Gesuch zu<br />

sehen ist, sowie der konkreten [direkten] Fragestellung, die mit dem Versuch beantwortet<br />

werden soll; z. B. Grundlagenforschung, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Substanzen,<br />

Diagnostik, Bildung und Ausbildung)<br />

o geschlossene Fragestellung oder fest umrissene Zielsetzung (Art. 61a Abs. 2 TSchV)<br />

o Zielsetzung entspricht einer der sechs Kategorien gem. Art. 2 Eue.<br />

o Der Anwendungsbereich des zu prüfenden Stoffes ist anzugeben.<br />

o Ziel ohne Tierversuche nicht erreichbar (Art. 61 Abs.3 lit. a TSchV)<br />

o Bei Prüfung von Erzeugnissen dürfen Daten nicht anders gewonnen werden können<br />

oder das Gefährdungspotenzial darf nicht bereits ausreichend bekannt sein (Art. 61<br />

Abs. 3 lit. c TSchV).<br />

o Die Belastung darf, gemessen am Kenntnisgewinn oder Ergebnis, nicht unverhältnismässig<br />

sein (Art. 61 Abs. 3 TSchV).<br />

o Ist die erwartete Erkenntnis realistisch? Rechtfertigt der häufig spekulative Erfolg die<br />

möglichen Belastungen?<br />

Zulässige Methode (Art. 13 und 16 TSchG; Art. 6 ff. EUe; ERG)?<br />

(Aus der Versuchsanordnung soll ersichtlich werden, was während des gesamten Versuchs<br />

mit den Tieren geschieht. Der Ablauf des Versuchs bzw. die einzelnen Versuchsschritte<br />

müssen aus der Beschreibung erkennbar sein.)<br />

o keine Alternative zum Tierversuch vorhanden (Wird der Tierversuch nur gewählt, um eine<br />

teurere Alternative zu „sparen“? Art. 13 TSchG, Art. 6 Ziff. 1 EUe)<br />

o Unvermeidbarkeit der Belastung (Art. 16 Abs. 1 TSchG)<br />

o geeignete Methode nach neuestem Stand der Kenntnisse (Art. 61 Abs. 1 lit. c TSchV)<br />

o belastende Versuche i. d. R. nur unter Betäubung im Beisein eines erfahrenen Fachmannes<br />

(Art. 16 Abs. 2 TSchG; Narkosemittel, Dosis, Applikationsart, Dauer,<br />

Schmerzmittel, Lokalanästhetika. Werden Tiere in Narkose getötet?)<br />

o maximal erwarteter Schweregrad<br />

o erwartete Auswirkungen auf das Befinden der Tiere<br />

o Kriterien für vorzeitigen Versuchsabbruch<br />

o bei Leiden Töten des Tieres, sobald das der Versuchszweck zulässt (Art. 16 Abs. 5<br />

TSchG), Tötungsmethode<br />

78 Ethische Grundsätze und Richtlinien für wissenschaftliche Tierversuche (Schweiz. Akademie der Medizinischen<br />

Wissenschaften/Schweiz. Akademie der Naturwissenschaften)


- 71 -<br />

Begründung des Tierversuchs und der Methode ausreichend (Art. 61a Abs. 2 TSchV;<br />

Art. 6 ff. EUe)?<br />

(grundsätzliche Erkenntnis, die angestrebt wird, Stand der Forschung, Darlegung, was<br />

noch nicht hinreichend bekannt ist)<br />

o geschlossene Fragestellung oder fest umrissene Zielsetzung<br />

o andere Versuchsmethoden/Alternativmethoden, die es ermöglichen, entsprechende Informationen<br />

zu erhalten, Quellenangaben<br />

o Begründung der Wahl der Methode unter Darstellung des Besonderheiten/Vorteile<br />

o Art der Eingriffe/Manipulationen am Tier und erwartete Auswirkungen auf dessen Befinden<br />

(z. B. Art, Ort, Ablauf und Dauer des Eingriffs; methodische Unterschiede zwischen<br />

verschiedenen Versuchsgruppen; Ort, Menge Häufigkeit der Verabreichung von Substanzen;<br />

Infizierung, Immunisierungsvorgänge, physikalische Einwirkungen, Verhaltensbeeinträchtigungen)<br />

o Zusätzlich zu den Versuchsgruppen ist anzugeben, welchen Eingriffen bzw. Manipulationen<br />

die Kontrolltiere unterzogen werden.<br />

o Begründung von Tierarten und -zahlen<br />

o Begründung für Abweichungen von den Haltungsbedingungen gemäss TSchV<br />

o Begründung für den Verzicht auf Anästhesie oder andere belastungsmindernde Massnahmen<br />

o Beurteilung der Bedeutung des erwarteten Erkenntnisgewinns<br />

o Beurteilung der Ergebnisse im Vergleich zu den Belastungen, die den Tieren entstehen<br />

o Bei mehrstufigen Versuchen sind sämtliche Stufen ausreichend klar zu beschreiben und<br />

zu begründen.


8. Weiterführende Literatur<br />

T. Gehrig Struktur und Instrumente des Tierschutzrechts, Diss. ZH<br />

Zürich 1999<br />

H.H. Sambraus/A. Steiger Das Buch vom Tierschutz<br />

Wichtige Informationen über alle relevanten Tierarten und<br />

Tierschutzproblematiken werden von 61 anerkannten Experten<br />

auf 947 Seiten leicht verständlich aufbereitet.<br />

Stuttgart 1997<br />

A. F. Goetschel Tierschutz und Grundrechte<br />

Bern/Stuttgart 1989<br />

A. F. Goetschel Kommentar zum Eidgenössischen Tierschutzgesetz,<br />

Bern/Stuttgart 1986 (leider teilweise überholt)<br />

A. F. Goetschel (Hrsg.) Recht und Tierschutz<br />

Das Buch entstand aus Beiträgen zur Tagung „Recht und<br />

Tierschutz“ vom 28. bis 30.11.1991 in Beatenberg.<br />

Bern/Stuttgart/Wien 1993<br />

B. Rebsamen-Albisser Der Vollzug des Tierschutzrechts durch Bund und Kantone,<br />

Diss. BS<br />

Bern/Stuttgart/Wien 1994<br />

G. M. Teutsch Die „Würde der Kreatur“<br />

Erläuterungen zu einem neuen Verfassungsbegriff am Beispiel<br />

des Tieres<br />

Bern/Stuttgart/Wien 1995<br />

J.-C. Wolf Tierethik: Neue Perspektiven für Menschen und Tiere<br />

Freiburg (Schweiz) 1992<br />

M. Karremann / K. Schnelting Tiere als Ware: Gequält – getötet – vermarktet<br />

Entstanden auf der Grundlage von Filmen des ZDF<br />

Frankfurt a. M. 1992<br />

W.-R. Schmidt Geliebte und andere Tiere im Judentum, Christentum und<br />

Islam<br />

Vom Elend der Kreatur in unserer Zivilisation<br />

Das Buch entstand vor dem Hintergrund einer vierteiligen<br />

ZDF-Fernsehreihe.<br />

Gütersloh 1996<br />

- 72 -<br />

G. Bolliger Europäisches Tierschutzrecht, Tierschutzbestimmungen des<br />

Europarates und der Europäischen Union (mit einer ergänzenden<br />

Darstellung des schweizerischen Rechts)<br />

Zürich 2000


9. Stichwortverzeichnis<br />

A<br />

B<br />

Administrativbehörde 8, 24<br />

Administrativmassnahmen 8<br />

Agapornide 47<br />

Aggression 44, 48<br />

Allgemeinbefinden 31<br />

Amtshilfe 27<br />

Amtsklage 11<br />

Anbindeverbot 19<br />

Anbindevorrichtung 20, 32<br />

Angemessenheit 18 ff.<br />

Angst 18, 44<br />

Anpassungsfähigkeit 15<br />

Anzeige 9 ff.<br />

Anzeigepflicht 10<br />

- der Polizei 10 f.<br />

- von Behörden und Beamten 12<br />

Anzeigerecht 9 ff.<br />

- jedes Bürger 9 f.<br />

- von Behörden und Beamten 12<br />

- von Beamten des Veterinäramtes 12<br />

Ara 47<br />

Artenschutz 14, 31<br />

Augenschein 24<br />

Ausfuhr 32, 45<br />

Ausführungsvorschriften 21<br />

Auskunftsrecht 10<br />

- des Anzeigeerstatters 10<br />

Auslauf 39, 44<br />

Auslegung 17<br />

Aussetzen 32<br />

Badegelegenheit 38<br />

Batteriekäfighaltung 20<br />

Bedürfnisse 15 f.<br />

Beeinträchtigung 28, 31<br />

- schwere 28, 31<br />

Beförderung 48<br />

Begünstigung 11<br />

Beizjagd 45<br />

Belegungsdichte 20<br />

Beleuchtung 37 f., 40 42, 44, 46<br />

Belüftung 20, 46<br />

Beschäftigung 36, 45<br />

Beschlagnahme 8<br />

Betäubung 28, 30, 50<br />

Betreuer 18<br />

Beutetier 30<br />

Bewegung 15, 16, 33, 39, 43<br />

Bewegungsfreiheit 19 f.<br />

Bewegungsmöglichkeit 33, 42<br />

Bewegungsstereotypie 20<br />

Beweis 24<br />

- -material 11 f., 24<br />

- -sicherung 11 f., 24<br />

- 73 -


C<br />

D<br />

E<br />

Bewilligung 9, 45 f.<br />

Bewilligungspflicht 48 f.<br />

Blindschleiche 52<br />

Blutentzug 30, 49<br />

Bodenfläche 35<br />

Bodentemperatur 47<br />

Bolzenschuss 49<br />

Boshaftigkeit 30<br />

Brustanbindung 36<br />

Bundesamt für Veterinärwesen 9, 11<br />

Busse 21<br />

Bussenverfügung 11<br />

Chamäleon 47<br />

Clipping 41<br />

Dachs 52<br />

Defektzucht 17<br />

Dekapitation 46<br />

Delfin 20<br />

Designerzucht 17<br />

Desinfektion 37<br />

Dopen 50<br />

Ei 50<br />

Eidechse 52<br />

Einfuhr 31, 45<br />

Eingriffe 28, 34, 37 f., 42 ff., 49 f.<br />

- Abklemmen der Zähne 37<br />

- Einsetzen von Nasenringen und Rüsselklammern 34<br />

- Enthornen 34, 37 f.<br />

- Kastrieren 34, 37 f.<br />

- Kürzen des Schwanzes 34 f., 41,<br />

Einstreu 31, 33, 39, 42<br />

Einzelhaltung 18, 47<br />

Einzelverfügung 21, 50, 52<br />

Einzelstand 33 f., 36<br />

Einziehung 22, 31<br />

Eisbär 20<br />

Eisen 33<br />

Elektrobügel 33<br />

Elektrotreiber 48<br />

Enten 38<br />

Enthornen 34<br />

Entwurmen 42 f.<br />

Ersatzmassnahme 41<br />

Ertränken 30<br />

Esel 38 ff.<br />

- Anbindehaltung 39<br />

- Auslauf 39<br />

- Beleuchtung 40<br />

- Einstreu 39<br />

- Futter 40<br />

- Klimaanforderungen bei Weidehaltung und Auslauf 40<br />

- Klimaanforderungen an Ställe 40<br />

- Mindestanforderungen 38<br />

- 74 -


F<br />

G<br />

H<br />

- Pflege 41<br />

- Sozialkontakt 41<br />

- Stallböden 39<br />

- verbotene Handlungen 42<br />

- Wasser 40<br />

Ethologie 18<br />

Europarat 22<br />

Extremzucht 17<br />

Fahrlässigkeit 21, 31, 32<br />

Ferkel 36<br />

Fessel 46<br />

Fischerei 51 f.<br />

Fischereiverordnung 52<br />

Fischotter 31<br />

Fledermaus 52<br />

Flügelspannweite 19<br />

Forschung 21<br />

Freiflug 19, 46 f.<br />

Freigehege 48<br />

Fressplatz 35<br />

Fremdplatzierung 8, 24<br />

Frischluft 35, 42<br />

Frosch 52<br />

Fuchs 51<br />

Fütterung 29, 34 ff., 41 f., 43 f.,<br />

Futter 19<br />

Geflügel 38<br />

- Beleuchtung 38<br />

- Einrichtung 38<br />

- verbotene Handlungen 38<br />

Gehege 46<br />

Gehilfenschaft 51, 52 f.<br />

Geringfügigkeit 27<br />

Gewässer 51<br />

Gewinnsucht 21<br />

Goldhamster 19, 31<br />

Greifvögel 31, 45<br />

Gruppenhaltung 33<br />

Gummiring 34<br />

Hahnenkampf 30<br />

Halsanbindung 36<br />

Halter 18<br />

Haltung<br />

- Anbindehaltung 28, 33, 39<br />

- Einzelhaltung 18, 41, 47<br />

- falknerische 45<br />

- Gruppenhaltung 33, 36, 39, 43<br />

- Laufstallhaltung 41<br />

Haltungsmängel 16<br />

Haltungsverbot 20<br />

Handel 14<br />

- internationaler 31<br />

Hausdurchsuchung 27<br />

- 75 -


I<br />

J<br />

K<br />

L<br />

Hauskatze 19<br />

Haustier, Heimtier 20, 32<br />

Heu 33, 37, 40, 43<br />

Hufpflege 19<br />

Hütte 33<br />

Hunde 19, 44 ff.<br />

- Haltung 44<br />

- Kupieren 45<br />

- Schläge 45<br />

- Stachelhalsband 45<br />

- Strafschuss 45<br />

- verbotene Handlungen 45<br />

Hundekampf 30<br />

Hygiene 18<br />

Igel 52<br />

Intentionsverhalten 20<br />

Interesse, berechtigtes 10<br />

Intervention, tierärztliche 8, 28<br />

Jagd 13, 51<br />

Jungvögel 51<br />

Käfig 19 f., 20, 29, 44<br />

Käfigverbot 20<br />

- für Legehennen in Batterien 20<br />

- für Hausgeflügel 20<br />

Kakadu 47<br />

Kalb 33<br />

Kälberhütten 33<br />

Kampf 30<br />

Kaninchen 43<br />

Kantonstierarzt 8, 12<br />

Kastenstand 36<br />

Kastrieren 34, 37, 43 f.<br />

Katzen 17, 50, 69<br />

- Amputieren der Krallen 50<br />

Kippohren 45<br />

Klauenpflege 37<br />

Kleinpapagei 19, 47 f.<br />

Klima 35, 37, 39, 42, 43<br />

Krallenamputation 50<br />

Krankheit 17, 19<br />

Krebse 51<br />

Kriechtiere 52<br />

Kröte 52<br />

Köderfische 51<br />

Kuh 33 ff.<br />

Kuhkampf 30<br />

Kuhtrainer 33<br />

Kupieren 38, 44<br />

Lamm 41<br />

Landschildkröte 47<br />

Larve 52<br />

- 76 -


M<br />

N<br />

O<br />

P<br />

Laufstall 41<br />

Lebensbedürfnisse 15 f.<br />

Leerlaufverhalten 20<br />

Legalitätsprinzip 21<br />

Legehennen 38<br />

- Beleuchtung 38<br />

- Einrichtung 38<br />

- verbotene Handlungen 38<br />

Leguan 47<br />

Leichtfertigkeit 30<br />

Leiden 17 ff., 33<br />

Libelle 52<br />

Liegebereich 34, 37, 39, 42<br />

Liegefläche 35<br />

Lichtphase 38, 40, 46<br />

Lurch 52<br />

Maulkorb 33<br />

Mastschwein 36<br />

Meerschweinchen 19<br />

Meldepflicht 49 f.<br />

Mindestabmessungen 20, 43<br />

Misshandlung 17, 28<br />

Mistbehang 34<br />

Mitteilung<br />

- kantonaler Strafentscheide 14<br />

- an Anzeigeerstatter 10<br />

Molch 52<br />

Murmeltier 51<br />

Mutwillen 30<br />

Nahrung 15<br />

Naturschutz 52<br />

Nestmaterial 44<br />

Nippeltränke 46<br />

Notschlachtung 8<br />

Notstand 17<br />

Notwehr 17<br />

Nymphensittich 47<br />

Obhutsverhältnis 18<br />

- des Betreuers 18<br />

- des Halters 18<br />

Offizialdelikt 12<br />

Ohren 45<br />

Opportunitätsprinzip 11<br />

Papagei 47<br />

Parteivertreter 13 f.<br />

Pferde 19, 38 ff.<br />

- Anbindehaltung 39<br />

- Auslauf 39<br />

- Beleuchtung 40<br />

- Einstreu 39<br />

- Futter 40<br />

- 77 -


Q<br />

R<br />

- Klimaanforderungen bei Weidehaltung und Auslauf 40<br />

- Klimaanforderungen an Ställe 39<br />

- Mindestanforderungen 38 f.<br />

- Pflege 40<br />

- Sozialkontakt 41<br />

- Stallböden 39<br />

- verbotene Handlungen 41<br />

- Wasser 40<br />

Pflege 15 f., 18, 34, 37, 41 ff.<br />

- Fellpflege 43<br />

- Hautpflege 34, 41, 43<br />

- Hufpflege 40<br />

- Klauenpflege 34, 41, 43 ff.<br />

Physiologie 18<br />

Polizei 8 ff.<br />

Pony 38 ff.<br />

- Anbindehaltung 39<br />

- Auslauf 39<br />

- Beleuchtung 40<br />

- Einstreu 39<br />

- Futter 40<br />

- Klimaanforderungen bei Weidehaltung und Auslauf 40<br />

- Klimaanforderungen an Ställe 39<br />

- Mindestanforderungen 38<br />

- Pflege 40<br />

- Sozialkontakt 41<br />

- Stallböden 39<br />

- verbotene Handlungen 41<br />

- Wasser 40<br />

Puppe 52<br />

Qual 29 ff.<br />

Qualzucht 17<br />

Quetschen 28, 34<br />

Räudebad 41<br />

Rechtfertigungsgründe 17<br />

- Berufspflicht 17<br />

- Erlaubnis 17<br />

- gesetzliches Gebot 17<br />

- Notstand 17<br />

- Notwehr 17<br />

- Wahrung berechtigter Interessen 17<br />

Reizmittel 50, 52<br />

Reptil 47<br />

Richtlinien 32 ff.<br />

Rindvieh 32 ff.<br />

- Anbindevorrichtungen 32<br />

- Beleuchtung 35 f.<br />

- Bewegungsmöglichkeit 33<br />

- Eingriffe 34<br />

- Einstreu 34<br />

- Fütterung 34 f.<br />

- Kälber 32<br />

- Klima 35 f.<br />

- Kuhtrainer 33<br />

- Liegeboxen in Laufställen 33<br />

- 78 -


S<br />

- Liegebereich 34<br />

- Pflege 34<br />

- Standplätze 32<br />

- Tränke 34<br />

- verbotene Handlungen 34<br />

Sachbeschädigung 11<br />

Salamander 52<br />

Schächten 30, 49<br />

Schafe 41 f.<br />

- Bauliche Anforderungen an Schafställe 41<br />

- Beleuchtung 42<br />

- Eingriffe 42<br />

- Fütterung 41<br />

- Pflege 41<br />

- Stallklima 42<br />

- Tränke 41<br />

Schlachtanlage 49<br />

Schlachten 49<br />

Schläge 44<br />

Schildkröten<br />

- Landschildkröten 47<br />

- Riesenschildkröten 47<br />

- Sporenschildkröten 47<br />

Schlange 52<br />

Schmerzen 17 f., 28, 31 f., 49<br />

Schonbestimmung 51<br />

Schutzgebiet 51<br />

Schwanz 42<br />

Schweine 35 ff.<br />

- Abferkelbucht 36<br />

- Beleuchtung 37<br />

- Beschäftigung 37<br />

- Eingriffe 37<br />

- Einstreu 35<br />

- Ferkel 36<br />

- Fütterung 36<br />

- Fütterungs- und Tränkeeinrichtung 36<br />

- Galtsau 36<br />

- Kastenstand 36<br />

- Klima 37<br />

- Mastschwein 36<br />

- Nestbaumaterial 35<br />

- Pflege 37<br />

- Sauen 36<br />

- Stallboden 35<br />

- verbotene Handlungen 37<br />

- Zuchteber 35<br />

Sichtkontakt 33<br />

Sittich 19, 47<br />

Sitzstangen 20, 38, 47<br />

Sodomie 9, 29<br />

Sozialkontakt 41<br />

Staatsanwaltschaft 9 ff.<br />

Stallboden 34 f., 39, 41, 42<br />

Stachelhalsband 44<br />

Stachelscheibe 34<br />

Stallklima 42, 43<br />

- 79 -


T<br />

U<br />

V<br />

Standplatz 33<br />

Staubbad 46<br />

Stereotypie 20<br />

Stierkampf 30<br />

Stopfmast 19, 29<br />

Strafschuss 44<br />

Stroh 33, 37 f., 44<br />

Strafverfolgungsbehörde 12 ff., 24<br />

Tageslicht 35, 37, 40, 42, 46, 68<br />

Tagfalter 52<br />

Tieranwalt 13<br />

Tierarzt 42, 49<br />

Tiefstreu 42<br />

Tierhaltung 15 ff., 32 ff.<br />

- artgerechte 8, 15 ff.<br />

Tierhaltungsverbot 8, 24<br />

Tierhandelsverbot 26<br />

Tierquälerei 28 ff.<br />

Tierschutzbeauftragter 9<br />

Tierschutzforschung 21<br />

Tierversuch 31, 49, 68 ff.<br />

Tierversuchskommission 9<br />

Transport 22, 48<br />

Treibhilfe 48<br />

Überanstrengung 28 f., 30<br />

Überfütterung 19<br />

Übergangsfrist 21<br />

Übertretung 31 f.<br />

Überwinterung 47<br />

Umplatzierung 8<br />

Unken 52<br />

Unterkunft 18, 44, 46<br />

Unterstand 42<br />

Unvermeidlichkeitsgebot 31<br />

- 80 -<br />

Verbot<br />

- der Batteriekäfighaltung für Legehennen 20<br />

- des dauernden Anbindens 19<br />

- der dauernden Haltung im Dunkeln 20<br />

- der dauernden Kettenhaltung 47<br />

- mit Tieren zu handeln 24<br />

- Tiere zu Halten 24<br />

- Zerstören der Stimmorgane 47, 50<br />

Verfolgungspflicht 12 ff.<br />

- der Polizei 12 f.<br />

- der Strafverfolgungsbehörden 12 ff.<br />

Verfügung 20, 25, 42<br />

Vergehen 28 ff., 31<br />

Verhaltensstörung 20<br />

Verladen 28, 48<br />

Verletzung 19 f., 29, 34, 37, 39, 40, 43 ff.<br />

Vernachlässigung 8, 24, 28 ff.<br />

Versuch 31, 49 f., 68 ff.<br />

Verwaltungsmassnahme 8


W<br />

Veterinäramt 8<br />

Vogel 19, 45, 51<br />

Vogelzwinger 19<br />

Volkswirtschaftsdepartement 13<br />

Vollzug, administrativer 8 f.<br />

Vorsatz 21, 31<br />

Wachtel 46 f.<br />

Wärmebedürfnis 20, 34, 35, 39, 41, 42<br />

Waldameise, rote 52<br />

Wellensittich 47 f.<br />

Weidehaltung 40<br />

Werbung 49<br />

Wildern 51<br />

Wildtiere 21, 30, 45, 48, 51<br />

Winter 29, 33<br />

Winterruhe 47<br />

Wohlbefinden 15 ff., 28<br />

Wollschur 41<br />

X, Y, Z<br />

Zibbe 44<br />

Ziegen 42 f.<br />

- Beleuchtung 43<br />

- Bewegungsmöglichkeit 42<br />

- Eingriffe 43<br />

- Fütterung 43<br />

- Pflege 43<br />

- Stallklima 43<br />

- Tiefstreu 42<br />

- Tränke 43<br />

Zirkustiere 48<br />

Zuchteber 35<br />

Zuchtziele 16<br />

Züchtung 15<br />

Zuständigkeit 8<br />

Zutrittsrecht 26 f.<br />

- 81 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!