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Online-Coaching - Coaching-Magazin

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chen und darüber, das eigene Profil zu<br />

schärfen. Das war sehr hilfreich. Und<br />

wir haben uns in verschiedenen Situationen<br />

erlebt und reflektiert.<br />

Sie haben den Coach-Pool bei Volkswagen<br />

installiert. Waren Sie damit eigentlich<br />

Trendsetter?<br />

Ob wir die Ersten waren, weiß ich nicht.<br />

Aber ich bin verschiedentlich von anderen<br />

großen Unternehmen gefragt worden,<br />

wie wir es gemacht haben, weil<br />

die auch einen Pool einführen wollten.<br />

Was es allerdings auch gab, waren<br />

Unternehmen, die unseren Pool mit genutzt<br />

haben.<br />

Das Modell scheint sich ja bewährt zu<br />

haben. Gibt es eigentlich Austausch<br />

auf dieser Ebene? Sprechen die <strong>Coaching</strong>-Einkäufer<br />

verschiedener Unternehmen<br />

miteinander?<br />

Foto: Privat<br />

Am Anfang schon. Aber für uns war es<br />

dann irgendwann eine recht einseitige<br />

Maßnahme, die wir dann stark eingeschränkt<br />

haben. Was es allerdings<br />

auch gab, waren Unternehmen, die<br />

unseren Pool mit genutzt haben. Oder<br />

ich habe mich auch für Pools anderer<br />

Unternehmen angeboten.<br />

Im Unternehmensbereich waren Sie<br />

einer der <strong>Coaching</strong>-Pioniere. War für<br />

Sie der Psychotherapeut als Coach<br />

eine gute Alternative, oder eher eine<br />

Reizfigur?<br />

Ich erinnere mich noch an die Zeiten,<br />

dass in großen Konzernen ein einziger<br />

Coach beschäftigt wurde. Der war aber<br />

in Wirklichkeit Therapeut und wurde<br />

im Falle des Falles heimlich durch die<br />

Hintertür eingeschleust, um sich problematischer<br />

Menschen anzunehmen.<br />

Tja, zum Glück sind wir da heute weiter.<br />

Ich habe meine hart erarbeiteten<br />

Vorurteile gegenüber Therapeuten.<br />

Viele Therapeuten meinen, sie könnten<br />

alles. Wenn ein Therapeut und ein<br />

Patient nicht miteinander auskommen,<br />

dann liegt’s am Patienten, heißt es ja<br />

so schön in der Psychoanalyse. Und<br />

irgendwann ist der Ärmste eben nicht<br />

mehr therapierbar. Dumm gelaufen!<br />

Stefan Kühl hat unlängst kritisiert, die<br />

<strong>Coaching</strong>-Pools würden als Selektionsinstrument<br />

von Unternehmen zwar eingerichtet,<br />

die betrieblichen Gate-Keeper<br />

seien aber nicht immer kompetent,<br />

sondern würden lediglich eine Pseudo-<br />

Gewissheit administrieren.<br />

Da ist etwas dran. Das ist auch meine<br />

Wahrnehmung bei vielen Unternehmen.<br />

Bei uns ist das nicht so. Natürlich<br />

können Missgriffe passieren. Aber<br />

wir haben nicht nur ein Aufnahmeverfahren,<br />

sondern auch ein begleitendes<br />

Qualitätssicherungsverfahren. Und wir<br />

hören sehr stark in die, zum Teil ja immer<br />

noch unübersichtliche <strong>Coaching</strong>-<br />

Szene hinein.<br />

Und was hören Sie da heraus?<br />

Im Grunde ist es immer noch eher ein<br />

Stimmengewirr. Allerdings gelingt es,<br />

dass beispielsweise eine Person wie<br />

Wolfgang Looss, der alles andere als<br />

marktschreierisch ist, durch die Qualität<br />

seiner Arbeit prominent wird. Qualität<br />

wird zunehmend sichtbar, das ist<br />

ein Mechanismus, der zeigt, dass die<br />

Kunden ihre Spotlights auf bestimmte<br />

Personen richten. Ich habe es immer<br />

als misslich empfunden, dass die<br />

Coachs selber darüber befinden wollten,<br />

was Qualität ist.<br />

Nun organisieren sich ja die Anbieter<br />

beispielsweise in Verbänden. Organisieren<br />

sich die Kunden zu wenig?<br />

Nicht alle Abnehmer der Dienstleistung<br />

<strong>Coaching</strong> sind fähig, diese Dienstleistung<br />

auch adäquat zu beschreiben.<br />

Deshalb gibt es ja unsere Abteilung.<br />

Wir haben sozusagen die Aufgabe eines<br />

Restaurantkritikers.<br />

Es gibt doch den Arbeitskreis Assessment<br />

Center, der hat letztens erst seine<br />

<strong>Coaching</strong>-Standards überarbeitet.<br />

Dort sind doch Personalentwickler und<br />

andere Experten organisiert.<br />

Auch die DGSv oder <strong>Coaching</strong>-Verbände<br />

haben solche Standards. Und es<br />

gibt auch Medien wie Ihre Zeitschrift,<br />

die den Scheinwerfer auf die Szene<br />

2/2009<br />

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