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mein COSI - Stadtwerke Coesfeld GmbH

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2 | 10<br />

Neuer Geschäftsführer |<br />

Markus Hilkenbach im Interview<br />

Historischer Moment |<br />

Die Rückkehr des Kamphues-Dolches<br />

Der Herbst kann kommen |<br />

Tolle Angebote in der CoeSauna<br />

<strong>mein</strong><br />

<strong>COSI</strong><br />

CO 2-frei für <strong>Coesfeld</strong>:<br />

das Elektroauto der <strong>Stadtwerke</strong><br />

Wirtschaftsbetriebe<br />

<strong>Coesfeld</strong><br />

Ausbildungsstart bei den<br />

Wirtschaftsbetrieben


Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

für mich ist die Übernahme der Ge-<br />

schäftsführung der Wirtschaftsbetriebe<br />

der Stadt <strong>Coesfeld</strong> <strong>GmbH</strong> mit ihren beiden<br />

Töchtern, den <strong>Stadtwerke</strong>n und der Bäder- und<br />

Parkhausgesellschaft, eine neue berufliche Herausfor-<br />

derung, der ich mich gerne und mit voller Kraft für <strong>Coesfeld</strong> stelle.<br />

Ob als Energielieferant oder Betreiber des örtlichen Schwimmbades<br />

und der Sauna – die <strong>Stadtwerke</strong> sowie die Bäder- und<br />

Parkhausgesellschaft sind ein fester Bestandteil im Leben der<br />

<strong>Coesfeld</strong>er. Die Erfolge der Wirtschaftsbetriebe verdanken wir<br />

daher eindeutig Ihrem Vertrauen – dem Vertrauen unserer<br />

Kunden. Wir bedanken uns dafür mit unserer Zuverlässigkeit,<br />

unserem Service für Sie und einer transparenten und offenen<br />

Kommunikation nach außen. Als Herausgeber von „<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>“<br />

möchte ich Sie an dieser Stelle dazu ermuntern, den Dialog mit<br />

uns zu suchen. Das, was Sie bewegt, bewegt auch uns. Nicht<br />

umsonst haben wir mit „Nähe. Kraft. Bewegung“ ein Motto<br />

entwickelt, das uns nicht statisch, sondern aktiv im Umgang mit<br />

unseren Kunden und Geschäftspartnern beschreibt. Nutzen Sie<br />

unser Kundenmagazin, um uns ins Gespräch miteinander zu<br />

bringen. Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr<br />

Markus Hilkenbach<br />

Geschäftsführer<br />

IHR KONTAKT zU UNS<br />

Editorial<br />

Haben Sie Fragen oder Anregungen für unser Redaktionsteam,<br />

Themen, die Sie gerne in „<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>“ lesen würden?<br />

Oder wollen Sie uns einfach nur ein Lob aussprechen?<br />

Dann melden Sie sich gerne unter<br />

<strong>mein</strong>cosi@stadtwerke-coesfeld.de.<br />

Wir freuen uns auf Zuschriften unserer<br />

Leserinnen und Leser!<br />

Stephanie Anthoni,<br />

Unternehmenskommunikation<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Wirtschaftsbetriebe der Stadt <strong>Coesfeld</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Verantwortlich | Redaktion: Stephanie Anthoni<br />

Texte: Stephanie Anthoni, Berthold Stein<br />

Titelmotiv: Petra Schatterny<br />

Gestaltung: HolleSand, Agentur für Strategie und Kommunikation, Köln<br />

Druck: Druckerei Gronenberg <strong>GmbH</strong>, Wiehl<br />

Inhalt<br />

2<br />

3<br />

4<br />

6<br />

8<br />

8<br />

9<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

13<br />

13<br />

14<br />

16<br />

16<br />

Editorial<br />

<strong>mein</strong> Zuhause<br />

Online-Service | Energiepass<br />

für Gebäude<br />

<strong>mein</strong>e Umwelt<br />

Elektromobilität |<br />

CO2-frei für <strong>Coesfeld</strong><br />

<strong>mein</strong>e <strong>Stadtwerke</strong><br />

90 Jahre Strom in <strong>Coesfeld</strong><br />

Delegation aus Tadschikistan<br />

Ausgezeichnete Fassade |<br />

Das Wasserwerk der <strong>Stadtwerke</strong><br />

Sponsoring | Neue Trikots für<br />

Volleyball-D-Jugend-Mannschaft<br />

Sanierungsprojekt Billerbecker Straße<br />

Im Interview | Markus Hilkenbach<br />

Ausbildungsstart bei den<br />

Wirtschaftsbetrieben<br />

<strong>mein</strong> CoeBad<br />

Modern und frisch:<br />

der neue Eingangsbereich des CoeBads<br />

CoeSauna | Exotische Aufgüsse<br />

CoeSauna | Lange Saunanacht<br />

Massageangebot im CoeBad<br />

<strong>mein</strong>e Stadt<br />

Der Kamphues-Dolch<br />

für die Stadt <strong>Coesfeld</strong><br />

<strong>mein</strong>e Extras<br />

12. Internationales Boogie-&-Blues-<br />

Festival<br />

Kochen mit Wolle


Foto: fotolia<br />

<strong>mein</strong> Zuhause<br />

MEHR INFORMATIONEN UND ENERGIEBERATUNG<br />

Weitere Informationen hierzu und in Sachen Energieberatung gibt<br />

Ihnen Herr Martin Sommer, Telefon: 02541 929-253.<br />

Mehr zu den Themen Gebäudeenergie-Ausweis und Energieberatung<br />

finden Sie auch auf unserer Homepage unter<br />

www.stadtwerke-coesfeld.de<br />

Energieberater Martin Sommer: „Einfach den Online-Service nutzen und schon nach<br />

wenigen Tagen den Verbrauchsausweis erhalten.“<br />

i<br />

Online-Service<br />

Energiepass für Gebäude<br />

Mit ein paar Klicks zum Gebäudeenergieausweis – einfach und<br />

unbürokratisch können Hauseigentümer mit Unterstützung<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Coesfeld</strong> die Energieeffizienz ihrer Immobilien<br />

ermitteln.<br />

Und so funktioniert der Online-Service: Der Kunde gibt die<br />

Daten – vor allem Heizkosten der vergangenen drei Abrech-<br />

nungsjahre, Gebäudenutzfläche und eventuell Leerstände –<br />

in das Internetformular ein. Sie finden es unter<br />

www.stadtwerke-coesfeld.de und hier unter der Rubrik<br />

„Energieberatung“– „Gebäude/Energieausweis“. Die <strong>Stadtwerke</strong><br />

werten die Daten in Zusammenarbeit mit einem spezialisierten<br />

Dienstleister aus, stellen den Verbrauchsausweis<br />

aus und schicken diesen per Post zu. Das dauert im Durchschnitt<br />

nur wenige Tage.<br />

Das <strong>Stadtwerke</strong>-Angebot können alle Hauseigentümer, in<br />

<strong>Coesfeld</strong> und außerhalb, nutzen. Für die eigenen Kunden ist<br />

der Service aber besonders günstig: 30 Euro kostet für sie<br />

der Energieausweis für ein Ein- oder Zweifamilienhaus. l<br />

3


<strong>Stadtwerke</strong> mobil mit neuem Elektroauto<br />

CO2-frei für <strong>Coesfeld</strong><br />

Leise und emissionsfrei rollt der AIXAM-MEGA E-City auf den Parkplatz der <strong>Stadtwerke</strong> in der Dülmener Straße. Der kleine, bunt<br />

beklebte Elektroflitzer ist das neueste und zugleich umweltfreundlichste Mitglied des <strong>Stadtwerke</strong>-Fuhrparks auf vier Rädern.<br />

Den Startschuss für die elektromobile Zukunft fiel allerdings<br />

bereits vor einem Jahr mit der Anschaffung von „Tante Paula“,<br />

einem Elektroroller, der als prima Pendelvehikel für die Strecke<br />

zwischen dem Stadtbüro am Markt und dem Mutterhaus der<br />

<strong>Stadtwerke</strong> seinen Einsatz findet.<br />

„Mit den beiden Fahrzeugen positionieren wir<br />

uns in <strong>Coesfeld</strong> und Umgebung als Vorreiter in<br />

Sachen Elektromobilität“,<br />

betont Markus Hilkenbach, Geschäftsführer der <strong>Stadtwerke</strong>.<br />

Die Vision eines praktisch geräusch- und emissionsfreien<br />

Autoverkehrs in <strong>Coesfeld</strong> hat damit eine erste Umsetzung<br />

4<br />

<strong>mein</strong>e Umwelt<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

Weitere Informationen zum E-Fahrzeug der <strong>Stadtwerke</strong><br />

erhalten Sie bei Martin Sommer, Telefon: 02541 929-253. i<br />

Den<br />

gefunden. Die neue, CO2-freie Technologie im Straßenverkehr<br />

ist dabei kinderleicht zu benutzen: Zum Volltanken der<br />

beiden Fahrzeuge reicht eine haushaltsübliche Steckdose. Das<br />

vollautomatische Ladegerät ist im MEGA E-City integriert. Also<br />

einfach den Stecker herausziehen, in eine eigens für E-Autos<br />

geschaffene Ladestation oder Steckdose in der Garage stecken<br />

und „tanken“.<br />

„Bislang testen wir das Fahrzeug, was den Verbrauch angeht,<br />

noch auf Herz und Nieren“, so Herbert Pollmeier, zuständig<br />

für den Einkauf bei den <strong>Stadtwerke</strong>n, „wir nehmen allerdings<br />

an, dass der Flitzer auf ca. 100 Kilometern einen Verbrauch von<br />

etwa 13,5 Kilowattstunden hat.“ Das entspräche dann einem<br />

Strom auf die Straße bringen die <strong>Stadtwerke</strong> mit ihrem<br />

neuesten Fuhrpark-Mitglied, dem Elektroauto MEGA E-City.


Strompreis von rund 2,70 Euro, rechnet Pollmeier. Im Vergleich<br />

dazu kostet ein herkömmlicher Pkw mit einem Verbrauch von<br />

6,5 Litern etwa 9,10 Euro auf 100 Kilometern, legt man den<br />

aktuellen Preis von 1,40 Euro für einen Liter Superbenzin<br />

zugrunde. Genau diese Rechnung soll in Zukunft die Entscheidung<br />

zur Anschaffung eines umweltfreundlichen und günstigen<br />

Zweitwagens leichter machen: Bedenkt man, dass die<br />

durchschnittliche Nutzung eines Pkw nur rund 30 Kilometer<br />

pro Tag umfasst, wird das Elektroauto zur besten Alternative<br />

für den Stadt- und Pendelverkehr. Durch die geringe Größe<br />

des Autos wird die Parkplatzsuche zur Nebensache.<br />

Produziert wird der MEGA E-City vom Kleinstwagenspezialist<br />

AIXAM-MEGA im südfranzösischen Aix-les-Bains, wo jährlich<br />

13.000 solcher Fahrzeuge die Produktionshallen verlassen. Für<br />

den Antrieb des <strong>Coesfeld</strong>er E-Mobils sorgt ein Elektromotor<br />

mit vier Kilowatt Leistung. Damit ist der MEGA E-City maximal<br />

64 km/h schnell, ist also perfekt für kurze Wege in und<br />

um <strong>Coesfeld</strong> einsetzbar. Die Reichweite pro Akkuladung liegt<br />

zwischen 60 und 80 Kilometern. Als zentrale „Tankstation“ in<br />

<strong>Coesfeld</strong> dient die erste Elektroladestation in der Marktgarage.<br />

Hier können Elektrofahrzeuge kostenfrei aufgeladen werden.<br />

„Mit diesem Angebot wollen wir umweltbewusste<br />

<strong>Coesfeld</strong>er natürlich auf den Geschmack<br />

bringen“,<br />

so Markus Hilkenbach. Ziel sei es, so Hilkenbach weiter, das<br />

Thema Elektromobilität in <strong>Coesfeld</strong> fest zu verankern und so<br />

zum Treiber für die elektromobile Zukunft im Münsterland zu<br />

werden. l<br />

Technische Daten lt. Händler:<br />

Motor: luftgekühlter E-Motor<br />

Leistung: 4 kW nominal, 12 kW Spitze<br />

Bordspannung: 48-V- und 12-V-Bordbatterie<br />

Höchstgeschwindigkeit: 64 km/h<br />

Reichweite: 60 bis 80 km<br />

Anzahl der Sitzplätze: 2<br />

Leergewicht mit Akkus: 750 kg<br />

Antrieb: Frontantrieb, stufenlose Variomatik<br />

Bremsen: vorne Scheibenbremse,<br />

hinten Trommelbremse<br />

Bereifung: 145/70 R13 auf Alufelge<br />

ELEKTROMOBILITäT<br />

Elektromobilität ist in aller Munde, doch<br />

was genau verbirgt sich hinter diesem<br />

Schlagwort?<br />

„<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>“ fasst für Sie die Hintergründe zusammen:<br />

Ob in <strong>Coesfeld</strong>, Chicago oder Casablanca: Weltweit<br />

wollen Menschen mobil sein. Und das nicht nur heute,<br />

sondern auch in Zukunft. Aufgrund der wachsenden<br />

Weltbevölkerung und der zunehmenden Urbanisierung<br />

werden die fossilen Ressourcen immer knapper. Zudem<br />

zwingt der globale Klimawandel zum Umdenken. Neue<br />

Möglichkeiten müssen gefunden werden, die Mobilität<br />

möglichst umweltschonend aufrechtzuerhalten. Elektromobile<br />

können hier Abhilfe schaffen, denn im Gegensatz<br />

zum herkömmlichen Fahrzeug oder Hybridauto kommt<br />

ein Elektrofahrzeug völlig ohne Verbrennungsmotor<br />

aus – es fährt praktisch emissionsfrei. Kein Wunder also,<br />

dass die Bundesregierung insgesamt 500 Millionen Euro<br />

in die Entwicklung und Förderung von Elektromobilität<br />

investiert. Die Erwartungen an Verbraucher, Automobilund<br />

Technologiekonzerne sind hoch: Bis 2020 erhofft<br />

sich Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Million Elektrofahrzeuge<br />

auf deutschen Straßen. Als entscheidendes<br />

Bindeglied zwischen Verbraucher und Automobilhersteller<br />

fungieren Energieversorger wie die <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Coesfeld</strong>. Sie liefern den notwendigen „Treibstoff“ für die<br />

Elektromobilität. Im Allge<strong>mein</strong>en können die meisten<br />

Elektrofahrzeuge an jeder Steckdose aufgeladen werden.<br />

Das Netz von öffentlich zugänglichen Stromtankstellen<br />

für Elektrofahrzeuge ist allerdings noch sehr dünn. Mit<br />

der Errichtung einer ersten E-Tankstelle in der Marktgarage<br />

nehmen die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Coesfeld</strong> hier eine Vorreiterrolle<br />

im Münsterland ein.<br />

5


Als der Strom nach <strong>Coesfeld</strong> kam<br />

Vor 90 Jahren begann die Elektrifizierung der Stadt<br />

1920 wurde <strong>Coesfeld</strong> an das Fernleitungsnetz der Elektrizitätswerke<br />

Westfalen angeschlossen. Die 90-jährige Geschichte<br />

der Stromversorgung <strong>Coesfeld</strong>s ist geprägt von Bürgerstolz,<br />

Tatkraft und Verantwortungsbewusstsein. Ein Rückblick im<br />

Zeitraffer.<br />

1920: Strom mit Verspätung<br />

Am 14. Januar 1920 beginnt das Strom-Zeitalter in <strong>Coesfeld</strong><br />

ganz offiziell. An diesem Tag besiegelt Direktor Hempel mit<br />

seiner Vertragsunterschrift den Anschluss der Stadt <strong>Coesfeld</strong><br />

an das Fernleitungsnetz der Elektrizitätswerk Westfalen AG.<br />

Später als andere Städte bekommt <strong>Coesfeld</strong> Strom, doch die<br />

Verzögerung beschert den selbstbewussten Bürgern einen<br />

wichtigen Verhandlungserfolg: Der Stromkonzern liefert entgegen<br />

früheren Vereinbarungen nur noch die Energie; verkauft,<br />

verteilt und geliefert wird sie von der Stadt selbst. Damit bewahrt<br />

sich <strong>Coesfeld</strong> von Beginn an eine große Unabhängigkeit<br />

und Selbstbestimmung bei der Versorgung der Menschen mit<br />

elektrischer Energie.<br />

6<br />

<strong>mein</strong>e <strong>Stadtwerke</strong><br />

Gasbetriebene Straßenlaterne – ein Bild aus alten Zeiten.<br />

1930: Strom verdrängt Gas<br />

Eine Zukunftsentscheidung, die aber kurz nach dem Ende<br />

des Ersten Weltkrieges beinahe über die Kräfte der finanziell<br />

angeschlagenen Stadt geht. Auf Pump muss sie den Bau der<br />

Transformatorenstation am Letter Tor finanzieren und ist dabei<br />

auf das Wohlwollen ihres Stromlieferanten angewiesen. Die<br />

Verlegung provisorischer Eisen- und Aluminiumleitungen<br />

sowie die Installierung der Hausanschlüsse innerhalb weniger<br />

Monate sind ein Kraftakt.<br />

Doch er zahlt sich schnell aus. 1923 liefert das Elektrizitätswerk<br />

180.000 Kilowattstunden, zwei Jahre später sind es schon<br />

321.000. Zusätzliche Transformatoren müssen 1926 am Viehtor<br />

und an der Süringstraße aufgestellt werden, um die wachsende<br />

Nachfrage befriedigen zu können. 1929 wird die Station<br />

am Viehtor technisch aufgerüstet. Viele Leitungen liegen inzwischen<br />

unter der Erde.<br />

1929 verkauft das Elektrizitätswerk über 530.000 Kilowattstunden<br />

Strom an 1.531 Haushalte und Gewerbebetriebe. In den<br />

Häusern leuchtet längst elektrisches Licht, Gasleuchten sind<br />

1930 die Ausnahme. Die Stadt stellt auch die Straßenbeleuchtung<br />

von Gas auf Strom um.<br />

1939: Eigenständigkeit untermauert<br />

Der ständig wachsende Strom-Absatz tut der chronisch leeren<br />

Stadtkasse gut. 19.000 Reichsmark überweist das Elektrizitätswerk<br />

bereits 1926 an die Stadt, 30.000 sind es 1928, 57.200<br />

sogar 1931. Die von der Wirtschaftskrise Ende der 1920er-Jahre<br />

gebeutelte Stadt braucht das Geld dringend, um ihre Aufgaben<br />

erfüllen zu können. Trotz prekärer Finanzlage widersteht<br />

sie jedoch der lukrativen Versuchung, die Stromversorgung<br />

in <strong>Coesfeld</strong> in die Hände der Elektrizitätswerke Westfalen zu<br />

legen. Kommunalwirtschaftliche Eigenständigkeit bleibt für<br />

den Stadtrat wichtiger als ein kurzfristig wirkender Verkaufsgewinn.<br />

Mit der Vereinigung von Gaswerk, Wasserwerk und<br />

Elektrizitätswerk zu den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Coesfeld</strong> im Jahr 1939<br />

untermauert die Stadt <strong>Coesfeld</strong> ihren festen Willen, die Versorgung<br />

ihrer Bürger mit Energie und Wasser nicht in fremde<br />

Hände zu geben.


Anschlussarbeiten des <strong>Stadtwerke</strong>netzes im Süden <strong>Coesfeld</strong>s an das Hochspannungsnetz<br />

der RWE: Dafür musste nicht nur eine Umspannanlage, sondern auch eine<br />

2,5 Kilometer lange Freileitung durch Harle gebaut werden. Die neue Technik erhöht<br />

nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern auch die Leistungsfähigkeit des <strong>Coesfeld</strong>er<br />

Stromnetzes.<br />

1945: Netz in Schutt und Asche<br />

Dann die Katastrophe: In den Bombennächten 1945 am Ende<br />

des Zweiten Weltkrieges sterben viele <strong>Coesfeld</strong>er. Das Verwaltungsgebäude<br />

der <strong>Stadtwerke</strong>, das Gaswerk und zwei Trafostationen<br />

liegen in Schutt und Asche. Das Leitungsnetz ist zum<br />

großen Teil zerstört. Mit großen Anstrengungen treiben die<br />

<strong>Stadtwerke</strong> den Wiederaufbau der Energie- und Wasserversorgung<br />

voran. Schon 1950 fließt Strom beinahe störungsfrei.<br />

Wiederaufbau, Wirtschaftswunder und Wohlstand bescheren<br />

den <strong>Stadtwerke</strong>n goldene Jahre. Von 1950 bis 1960 wächst der<br />

Stromverbrauch um 400 Prozent von knapp 1,9 Millionen auf<br />

über 7,8 Millionen Kilowattstunden.<br />

1988: städtischer Strom für Kirchspiel<br />

Das Stromversorgungsnetz baut die Stadt in den folgenden<br />

Jahrzehnten stetig aus. Das muss sie auch, denn 1970 steigt<br />

der Stromverkauf auf 25,4 Millionen Kilowattstunden. Ein Jahrzehnt<br />

später sind es schon 55,8 Millionen Kilowattstunden. Das<br />

Geschäft mit elektrischer Energie gibt den <strong>Stadtwerke</strong>n die<br />

Chance, die Eigenständigkeit der Stadt bei der Stromversorgung<br />

weiter zu stärken. Zunächst übernimmt sie das Mittelspannungsnetz,<br />

dann die Stromversorgung im <strong>Coesfeld</strong>er Kirchspiel (1988)<br />

und schließlich auch die Stromversorgung in Lette (1994) von<br />

den Vereinigten Elektrizitätswerken Westfalen (VEW).<br />

Schweres Gerät war 2006 notwendig, um den Transformator für die Umspannanlage<br />

Kalksbeck auf den richtigen Platz zu hieven. Kein Wunder: Die Anlage mit einer Leistung<br />

von 40 Megavoltampere bringt 75 Tonnen auf die Waage. Der Transformator wandelt<br />

Hochspannungsstrom (110 kV) in Mittelspannungsstrom (10 kV) um.<br />

2005: Anschluss für Schalthaus Süd<br />

Damit ist die gesamte Stromversorgung der Kreisstadt in kommunaler<br />

Hand, ein Ende der Investitionen ist aber noch lange<br />

nicht in Sicht. Ende der 1990er-Jahre beginnen die <strong>Stadtwerke</strong><br />

das Stromnetz neu zu strukturieren. Millionen investieren sie in<br />

den Anschluss des neuen Schalthauses Süd an das RWE-Fernleitungsnetz<br />

im Jahr 2005. Es geht darum, die Versorgungssicherheit<br />

zu erhöhen sowie die Ansiedlung und den Ausbau von<br />

Industrie und Gewerbe im Süden der Stadt zu ermöglichen.<br />

Außerdem wird die neue Übergabestation zur Rückeinspeisung<br />

von Strom aus erneuerbaren Energien benutzt. l<br />

i<br />

RUND 208 MILLIONEN KILOWATTSTUNDEN ...<br />

... Strom flossen im vergangenen Jahr durch das Leitungsnetz der<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Coesfeld</strong>. Folgende Zahlen vermitteln einen Eindruck,<br />

welcher technische Aufwand notwendig ist, Haushalte und Ge-<br />

werbe jederzeit mit ausreichend elektrischer Energie zu versorgen.<br />

• Schalthäuser (Übergabestationen) 2<br />

• Trafostationen 235 eigene<br />

• Mittelspannungskabelnetz 236 km<br />

• Mittelspannungsfreileitungsnetz 79,5 km<br />

• Niederspannungskabelnetz 499 km<br />

• Niederspannungsfreileitungsnetz 153 km<br />

• Hausanschlüsse 10.285<br />

• Eingebaute Zähler 10.234<br />

7


<strong>mein</strong>e <strong>Stadtwerke</strong><br />

Delegation aus Tadschikistan besucht <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Coesfeld</strong><br />

Umweltstandards im Blick<br />

An Qualität interessiert – die tadschikische Delegation<br />

beim Besuch der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Coesfeld</strong>.<br />

Logische Vorgehensweisen, viele Selbstverständlichkeiten,zusammengefasst<br />

in Normen – das sind ISO<br />

9001/14001. Was sich meist<br />

hinter Ziffern und ISO-Normen<br />

in Umweltmanagement-<br />

und Qualitätsmanagementsystemen<br />

versteckt, ist mit<br />

gesundem Menschenverstand<br />

zu erklären und<br />

umzusetzen. Das wurde<br />

auch der zwölfköpfigen<br />

Delegation aus Tadschikistan<br />

verdeutlicht, die im<br />

Rahmen eines von der OECE, der<br />

internationalen Organisation für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit, organi-<br />

Ausgezeichnete Fassade<br />

Wasserwerk der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Coesfeld</strong><br />

erhält 2. Preis des Fassadenwettbe-<br />

werbs der Maler- und Lackiererinnung<br />

Die richtige Wahl zahlt sich aus: Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Coesfeld</strong> hatten<br />

sich vor ca. zwei Jahren bei der Fassadengestaltung des neuen<br />

Wasserwerks für den <strong>Coesfeld</strong>er Innungsfachbetrieb von<br />

Hermann Hüwe entschieden und ernteten damit nun eine erste<br />

Auszeichnung in dem von der Maler- und Lackiererinnung <strong>Coesfeld</strong><br />

ausgelobten Fassadenwettbewerb.<br />

Unter den zahlreich eingereichten Beiträgen in den Kategorien<br />

Wohnhaus-Fassaden, Fassaden-Details und Industrie- und Gewerbeobjekte<br />

überzeugte die Gestaltung des Wasserwerks vor<br />

allem durch die Farbgebung und die klaren Gestaltungslinien.<br />

Die Jury, die sich aus Landrat Konrad Püning, dem Hauptgeschäftsführer<br />

der Kreishandwerkerschaft Dr. Michael Oelck,<br />

Peter Schuchart, Geschäftsführer des Fachverbandes Maler- und<br />

Lackierer NRW, und Sparkassen-Vorstandschef Heinrich-Georg<br />

Krumme zusammensetzte, belohnte die von Handwerksmeister<br />

Hermann Hüwe durchgeführten Arbeiten mit dem zweiten Platz.<br />

8<br />

sierten Wissensaustauschs die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Coesfeld</strong> besuchte.<br />

Nach einem Einführungsvortrag zu Funktionalität und Nutzen<br />

des QM-/UM-Systems bei den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Coesfeld</strong> wurde<br />

die praktische Umsetzung der Managementsysteme bei einer<br />

Besichtigung des Wasserwerks <strong>Coesfeld</strong> vor Ort verdeutlicht.<br />

Umwelt- und Qualitätsmanagementsysteme wie die von den<br />

<strong>Stadtwerke</strong>n und der Umweltgutachterorganisation Envizert<br />

vorgestellten Normen sollen künftig auch im rohstoffreichen<br />

Tadschikistan eingesetzt werden. „Sinn des Besuches war es vor<br />

allem zu zeigen, dass die zuständigen tadschikischen Experten<br />

nicht das Rad neu erfinden müssen, sondern auf vorhandene<br />

Systeme zurückgreifen können“, so Vera Dolle, Bereichsleiterin<br />

Services und zuständig für das Qualitäts- und Umweltmanagement<br />

bei den <strong>Stadtwerke</strong>n. l<br />

i<br />

INFORMATIONEN<br />

Weitere Informationen zum Thema Qualitäts- und Umweltmanagement<br />

gibt es im Internet unter<br />

www.stadtwerke-coesfeld.de<br />

Preisübergabe am Wasserwerk: Hans-Josef Schaper, Sparkasse Westmünsterland,<br />

Dr. Michael Oelck, Georg Wissen, Hermann Hüwe, Hubert Meinker und Ulrich Müller.<br />

Das Preisgeld in Höhe von 500 Euro verdoppeln die <strong>Stadtwerke</strong> und spenden den<br />

Gesamtbetrag von 1000 Euro an die Brunnennachbarschaft am Wasserwerk. Der<br />

Spendenbetrag wird für die Errichtung einer Unterstellmöglichkeit für Gartengerätschaften,<br />

die zur Pflege des Brunnens benutzt werden, verwendet.<br />

Die Auszeichnung wurde durch Dr. Michael Oelck und Ulrich<br />

Müller, Kreishandwerkerschaft <strong>Coesfeld</strong>, übergeben. „Wir freuen<br />

uns sehr über diese Auszeichnung und nehmen den Preis als<br />

Zeichen für die erfolgreiche Zusammenarbeit von regionalen<br />

Unternehmen und Handwerksbetrieben gerne an“, so Hubert<br />

Meinker, zuständiger Betriebsleiter der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Coesfeld</strong>,<br />

der den Preis ge<strong>mein</strong>sam mit Wassermeister Georg Wissen für<br />

die <strong>Stadtwerke</strong> entgegennahm. l


D-Jugend der SG <strong>Coesfeld</strong> 06 erhält Trikotsatz<br />

<strong>Stadtwerke</strong> unterstützen Nachwuchs-<br />

Volleyballerinnen<br />

„Jana, nimm den Ball an“, tönt es aus dem Hintergrund von<br />

Sandra Nothhelfer. Die Spielerinnen der Volleyball-D-Jugend-<br />

Mannschaft der SG <strong>Coesfeld</strong> zeigen vollen Einsatz, wenn es<br />

darum geht, den Ball möglichst erfolgreich im gegnerischen<br />

Feld zu platzieren und den Punkt zu machen. Trainiert werden<br />

die acht Nachwuchssportlerinnen im Alter von acht bis zwölf<br />

Jahren von Stephanie Althoff. Sie war es auch, die die <strong>Stadtwerke</strong><br />

um Unterstützung für ihr Team bat. „Bislang spielten wir<br />

in alten, gemischten Trikots, die wir mit zwei weiteren Mannschaften<br />

teilen mussten“, so die <strong>Coesfeld</strong>er Schülerin. Die<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Coesfeld</strong> konnten und wollten hier gerne Abhilfe<br />

schaffen. „Die Förderung von Kindern und Jugendlichen liegt<br />

uns am Herzen“, betont Markus Hilkenbach, Geschäftsführer<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Coesfeld</strong>. Die <strong>Stadtwerke</strong> engagieren sich<br />

ge<strong>mein</strong>sam mit den Kindergärten der Stadt <strong>Coesfeld</strong> bereits<br />

aktiv im Bereich der gesunden Ernährung für Kinder. Inwieweit<br />

die neuen <strong>Stadtwerke</strong>-Trikots die Mannschaft bei ihren Spielen<br />

in der Volleyball-Kid-Champions-League unterstützen, wird<br />

sich zeigen: Ende des Jahres geht die neue Saison los und dann<br />

wird die Mannschaft zeigen, was sie im Training mit Stephanie<br />

Althoff gelernt hat. l<br />

Sanierungsprojekt Billerbecker Straße<br />

„Liegen gut im Rennen“<br />

Die Billerbecker Straße ist die größte Baustelle der <strong>Stadtwerke</strong><br />

in diesem Jahr. 1,3 Millionen Euro investiert das Unternehmen in<br />

die Erneuerung von Erdgas-, Wasser- und Stromleitungen. „<strong>mein</strong><br />

<strong>COSI</strong>“ befragte Projektleiter Heinz Wessendorf zum Baufortschritt.<br />

<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>: Herr Wessendorf, wie läuft’s an der Billerbecker Straße?<br />

H. W.: Wir liegen gut im Rennen. Ende September wird der zweite<br />

Bauabschnitt wie geplant fertig. Dann ist auch die Sperrung der<br />

Billerbecker Straße im Bereich zwischen Bergallee und Sitterstiege<br />

Vergangenheit. Dort mussten wir die Fahrbahn aufreißen, um<br />

an die alten Versorgungsleitungen zu kommen.<br />

<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>: Sperrungen schmecken den Anliegern verständlicherweise<br />

nicht besonders. Hat es Ärger gegeben?<br />

H. W.: Die allermeisten Anlieger haben sehr verständnisvoll<br />

reagiert und sich auf die Situation eingestellt. Dafür möchte<br />

ich den Betroffenen herzlich danken. Die Verkehrsregelungen<br />

haben aber auch gut funktioniert.<br />

<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>: Werden Sie wie geplant in diesem Jahr fertig?<br />

Eine für alle, alle für eine: die Volleyball-D-Jugend-Mannschaft der SG <strong>Coesfeld</strong> 06<br />

auf dem Beachvolleyballfeld im CoeBad mit Teresa Ahlmer, Sabrina Schmidt,<br />

Sophia Baumgarten, Julia Nolte, Ann-Kathrin Kösters, Aileen Seipelt, Sandra Nothhelfer<br />

und Jana Schmidt (von links nach rechts).<br />

H. W.: Ja, wenn nicht etwas Unvorhergesehenes<br />

passiert. Im dritten Bauabschnitt erneuern wir<br />

nur noch 10-kV-Stromleitungen von der Sitterstiege<br />

bis zum Umspannwerk, um das Mittelspannungsnetz<br />

zu stärken. Die Verkehrsbehinderungen<br />

werden sich dann in Grenzen<br />

halten, sind aber im Einzelnen noch mit dem<br />

Ordnungsamt der Stadt <strong>Coesfeld</strong> abzustimmen.<br />

<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>: Herr Wessendorf, was wird sich<br />

eigentlich für die Anlieger verbessert haben, wenn die<br />

Tiefbauer Ende des Jahres abrücken?<br />

H. W.: Die Anwohner werden im Alltag keinen Unterschied spüren.<br />

Aber genau darum geht es ja bei Netzmodernisierungen: um die<br />

sichere Versorgung der Menschen mit Energie und Wasser und<br />

darum, erst gar keine Engpässe und Störungen zuzulassen. Das<br />

ist unser Anspruch als verantwortungsbewusstes Versorgungsunternehmen.<br />

Und darum investieren die <strong>Stadtwerke</strong> rechtzeitig<br />

und kontinuierlich in den Ausbau ihres Versorgungsnetzes.<br />

<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>: Vielen Dank, Herr Wessendorf.<br />

Weitere Fragen beantwortet Heinz Wessendorf gerne unter<br />

02541 929-251. l<br />

9


<strong>mein</strong>e <strong>Stadtwerke</strong><br />

„<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>“ im Interview mit:<br />

Markus Hilkenbach<br />

Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe der Stadt <strong>Coesfeld</strong><br />

<strong>GmbH</strong> // Alter: 36 // Beruf: Außenhandelskaufmann und<br />

Diplom-Kaufmann // Verheiratet, zwei Kinder<br />

Seit fast 100 Tagen ist Markus Hilkenbach im Amt. Als neuer<br />

Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe der Stadt <strong>Coesfeld</strong><br />

<strong>GmbH</strong> stellt sich der gebürtige Dortmunder den Herausforderungen<br />

und Chancen der liberalisierten Energiemärkte. Privat<br />

erkundet er <strong>Coesfeld</strong> und das umliegende Münsterland.<br />

<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>: Die ersten 100 Tage im Amt werden zumeist als<br />

Schonfrist bezeichnet, gleichzeitig zeigen die ersten Amtshandlungen<br />

eines Chefs sowohl Mitarbeitern als auch Kunden<br />

eines Unternehmens, wohin die Reise mit dem neuen Mann am<br />

Steuer geht. Wie waren Ihre ersten Eindrücke im Unternehmen<br />

und welchen Herausforderungen mussten Sie sich stellen?<br />

M. H.: Die ersten 100 Tage im neuen Amt waren sehr intensiv,<br />

spannend und lehrreich für mich. Ich habe mich in alle Bereiche<br />

und relevanten Themengebiete eingearbeitet und möchte<br />

mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich für die herzliche<br />

und tatkräftige Unterstützung dabei bedanken. Grundsätzlich<br />

sind die Wirtschaftsbetriebe in allen Unternehmensbereichen<br />

gut aufgestellt. Aus <strong>mein</strong>er Sicht ist das im Wesentlichen der<br />

Tatsache geschuldet, dass wir hier ein sehr gutes und motiviertes<br />

Team haben, das seit Jahren erfolgreich zusammenarbeitet.<br />

Natürlich gibt es in jedem Unternehmen auch immer Verbesserungsmöglichkeiten<br />

und auch wir können in manchen Bereichen<br />

besser werden und dazulernen. Aus <strong>mein</strong>er Sicht ist eine<br />

der größten Herausforderungen, dass wir als <strong>Stadtwerke</strong> in<br />

den nächsten Jahren noch wettbewerbsorientierter werden<br />

und gleichzeitig den Unternehmenswert substantiell steigern.<br />

<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>: Das Schlagwort der Liberalisierung der Energiemärkte<br />

beherrscht auch zwölf Jahre nach der Novellierung des Gesetzes<br />

noch die Medienberichte. Wie sehen Sie die Position der <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Coesfeld</strong> heute und in etwa fünf bis zehn Jahren?<br />

M. H.: Ich bin fest davon überzeugt, dass wir bezogen auf die<br />

aktuellen Marktgegebenheiten eine gute Ausgangssituation<br />

haben. Es ist inzwischen allge<strong>mein</strong> bekannt, dass Negativeffekte<br />

aus der Liberalisierung nicht in dem Maße eingetroffen sind,<br />

wie sie zuvor prognostiziert wurden. Gleichwohl ist das für<br />

uns kein Grund, sich zurückzulehnen oder gar auszuruhen.<br />

Der Energiemarkt befindet sich beispielsweise auf der Netz- und<br />

Vertriebsseite immer noch in einem starken Umwandlungsprozess.<br />

Darüber hinaus finden sich in der Branche fast täglich<br />

neue Nachrichten zu Gesellschafts- und Strukturveränderungen.<br />

Wir werden diese Entwicklungen sehr genau beobachten und<br />

10<br />

Markus Hilkenbach im Gespräch.<br />

wenn notwendig eine individuelle Bewertung für uns vornehmen.<br />

Da aber keiner von uns die Zukunft vorhersagen kann,<br />

liegt <strong>mein</strong> Fokus auf der nachhaltigen Verbesserung des Unternehmenswertes<br />

– nur dieser garantiert uns eine langfristige<br />

Flexibilität und die notwendige Entscheidungsfreiheit.<br />

<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>: Für Kunden eines Stadtwerks nehmen Erreich-<br />

barkeit und Versorgungssicherheit sicherlich einen hohen<br />

Stellenwert ein, oftmals sehen Kunden aber nur die Preise für<br />

Strom und Gas. Woran erkennt der Kunde, dass die <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Coesfeld</strong> ein gesundes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten?<br />

M. H.: Unser Preis-Leistungs-Verhältnis ist aus <strong>mein</strong>er Sicht<br />

überaus angemessen. Das wahre Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

zeigt sich bei einem homogenen Gut wie Energie doch tatsächlich<br />

erst dann, wenn Störungen im Prozess auftreten –<br />

viele haben in diesem Zusammenhang bereits Erfahrungswerte<br />

mit anonymen Internetbanken oder -versicherungen sammeln<br />

dürfen. Wir können von uns behaupten, dass wir jederzeit persönlich<br />

ansprechbar sind und ein großes Verständnis für die<br />

Menschen und die Region mitbringen. In dieser Vorgehensweise<br />

bestärken uns auch aktuelle, industrieübergreifende Marktumfragen,<br />

bei denen <strong>Stadtwerke</strong> in Bezug auf den Vertrauens- und<br />

Verlässlichkeitsindex mit an erster Stelle stehen.<br />

Darüber hinaus tragen wir beispielsweise mit unserem CoeBad<br />

mit zur hohen Lebensqualität der Stadt bei. Das Bad bietet<br />

neben einem professionellen Schwimmbereich auch perfekten<br />

Badespaß für Kinder. Besonders der Saunabereich ist aus <strong>mein</strong>er<br />

Sicht sehr gut gelungen und lädt zum Besuch ein.<br />

<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>: Hatten Sie neben den beruflichen Herausforderungen<br />

auch Zeit, sich die Stadt <strong>Coesfeld</strong> und Umgebung näher anzusehen?<br />

M. H.: Meine Frau und ich waren mit unseren beiden Kindern<br />

bereits einige Male am Wochenende in <strong>Coesfeld</strong> und Umgebung.<br />

Wir lernen die Stadt immer besser kennen und sind<br />

insbesondere von dem umfangreichen Freizeit- und Kulturangebot<br />

positiv überrascht. In Summe hätte der persönliche und<br />

inhaltliche Start bei den Wirtschaftsbetrieben und der Stadt<br />

nicht besser verlaufen können – Ich freue mich hier zu sein. l


Ausbildungsstart bei den Wirtschaftsbetrieben<br />

Auf die Plätze, fertig, los!<br />

Nichts ist spannender als der erste Arbeitstag: Es kribbelt im<br />

Bauch, die Hände sind feucht, man kontrolliert ständig den Sitz<br />

der Kleidung, ist aufgeregt und zugleich neugierig auf das, was<br />

kommt. Jeder von uns erinnert sich wahrscheinlich noch an<br />

das erste Zusammentreffen mit dem Chef, den Kollegen und an<br />

die „Übernahme“ seines Schreibtisches. Genau diese Momente<br />

haben am Montag, 2. August drei neue Auszubildende bei den<br />

Wirtschaftsbetrieben erlebt.<br />

Christin Mankertz wird in den kommenden drei Jahren bei den<br />

<strong>Stadtwerke</strong>n ihre Ausbildung zur Industriekauffrau absolvieren.<br />

Die 18-Jährige wusste bereits vor Schulabschluss, dass sie gerne<br />

in einem Unternehmen kaufmännisch tätig sein würde. „Als<br />

ich die Stellenausschreibung der <strong>Stadtwerke</strong> las, war ich sofort<br />

Feuer und Flamme“, sagt die Letteranerin. Nach der Bewerbung<br />

und dem erfolgreichen Auswahlgespräch „konnte man ihre<br />

Freude über unsere Zusage durch den Telefonhörer spüren“, so<br />

Guido Wissing, zuständiger Personalsachbearbeiter, der Christin<br />

Mankertz die frohe Nachricht übermittelte. Auch Andre Könning<br />

freute sich über die Zusage der <strong>Stadtwerke</strong>. Seine Neugierde auf<br />

den bevorstehenden Ausbildungsstart im August stillte er durch<br />

ein einwöchiges Praktikum in der IT-Abteilung. Der Informatikkaufmann<br />

in spe ist schon jetzt ein PC-Spezialist. „Computertechnik,<br />

neue Updates und Software haben mich schon immer<br />

interessiert“, so der 18-Jährige. Zusammen mit Christin Mankertz<br />

wird er eine insgesamt dreijährige Ausbildung durchlaufen,<br />

die aus einer Kombination von praktischer Ausbildung bei den<br />

<strong>Stadtwerke</strong>n und Berufsschule besteht.<br />

Für die Berufsausbildung gibt es verschiedene Verordnungen,<br />

die gewährleisten, dass sich Themenfelder aus dem Berufsschullehrplan<br />

und der betrieblichen Praxis ergänzen. „Nach diesen<br />

Vorgaben entwickeln wir dann einen individuellen Ausbildungsplan,<br />

der die jeweilige Dauer und die Phasen der Ausbildung in<br />

den entsprechenden Einheiten im Unternehmen regelt“, so Vera<br />

Dolle, die zuständige Bereichsleiterin für das Thema Personalentwicklung.<br />

Sie weiß, wovon sie spricht, denn auch sie hat bei<br />

den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Coesfeld</strong> den Grundstein für ihre berufliche<br />

Karriere gelegt. Nach ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau<br />

Neue Gesichter bei den Wirtschaftsbetrieben:<br />

Eilin Niesing, Andre Könning, Julia Kemper, Christin Mankertz (von links nach rechts).<br />

absolvierte sie ein Abendstudium und legte ihre Prüfung als<br />

Betriebswirtin VWA ab. Mit den Kenntnissen aus der unternehmerischen<br />

Praxis und der Theorie aus dem Studium ist sie nun<br />

seit vielen Jahren erfolgreich bei den Wirtschaftsbetrieben tätig.<br />

Die dritte Auszubildende im Bunde heißt Eilin Niesing. Ihre Ausbildung<br />

zur Fachangestellten für Bäderbetriebe dauert ebenfalls<br />

drei Jahre. Die 19-Jährige, die in ihrer Freizeit gerne schwimmt,<br />

„interessiert sich für alles rund ums Bad, vor allem die Abläufe,<br />

die man als Besucher des CoeBads nicht direkt sieht“, so die<br />

<strong>Coesfeld</strong>erin.<br />

Als „Gast-Auszubildende“ startet außerdem Julia Kemper bei<br />

den <strong>Stadtwerke</strong>n. Sie ist Auszubildende im Beruf „Kauffrau für<br />

Bürokommunikation“ im Rahmen des sogenannten <strong>Coesfeld</strong>er<br />

Modells. Ihr Arbeitgeber ist die Ge<strong>mein</strong>de Legden. Die nächsten<br />

sechs Monate wird Julia Kemper den kaufmännischen Teil ihrer<br />

Ausbildung bei den Wirtschaftsbetrieben absolvieren. Allen<br />

vieren wünschen wir an dieser Stelle einen guten Start und viel<br />

Erfolg bei ihrer Ausbildung! l<br />

11


„Viel frischer und moderner“ lautet das einhellige Urteil der<br />

Badegäste zum neuen Eingangsbereich des CoeBads. Insgesamt<br />

vier Monate Planung und drei Wochen Bauzeit stecken<br />

in der neu gestalteten Eingangshalle des beliebten <strong>Coesfeld</strong>er<br />

Familien- und Freizeitbades.<br />

Alle Bauarbeiten durch <strong>Coesfeld</strong>er Fachbetriebe ausgeführt<br />

Um den Kunden genau dort willkommen zu<br />

heißen, wo er das Bad betritt, wurde nicht<br />

nur der Service-Tresen weiter nach<br />

vorne verlegt. Auch die Drehkreuze<br />

zum Hallenbadbereich befinden<br />

sich nun in der Eingangshalle;<br />

„hierfür mussten wir auch<br />

eine neue Treppe errichten“, so<br />

Christoph Schlupkothen, Leiter<br />

des CoeBads. Um den Geräuschpegel<br />

im Eingangsbereich<br />

zu minimieren, wurde bei<br />

den Umbauarbeiten auch eine<br />

Schallschutzdecke eingezogen.<br />

Insgesamt verliefen die Bauarbeiten,<br />

die allesamt durch verschiedene <strong>Coesfeld</strong>er<br />

Handwerksbetriebe ausgeführt wurden,<br />

reibungslos. „Durch die gute Vorbereitung der<br />

Baumaßnahme kam es kaum zu Beeinträchtigungen für unsere<br />

Besucher“, so Schlupkothen.<br />

Kulinarisches Angebot durch neuen Gastro-Betreiber erweitert<br />

Der Umbau der Eingangshalle ist Teil der Optimierungsarbeiten<br />

des CoeBads für seine Kunden. So bietet die CoeBad-Gastronomie<br />

bereits seit April durch den neuen Betreiber der Firma<br />

Rauchfleisch GbR viele frische Produkte an. Auf der neuen<br />

Menükarte stehen neben den bewährten „Verkaufsschlagern“<br />

wie Pommes frites oder Currywurst auch Frühstücksangebote,<br />

Kaffeespezialitäten, Säfte, Salate und ofenfrische Baguettes.<br />

„Wir sind froh, mit der Firma Rauchfleisch einen Anbieter gefunden<br />

zu haben, der unsere Aktionen wie beispielsweise Spielnachmittage<br />

oder lange Saunanächte kulinarisch begleitet und<br />

seine Karte dementsprechend ergänzt“, betont Schlupkothen. l<br />

12<br />

<strong>mein</strong> CoeBad<br />

Neu gestalteter Eingangsbereich im CoeBad<br />

„Viel frischer und moderner“<br />

In die Mitte gerückt: Der Service-Tresen<br />

erscheint in neuem Look.<br />

Neuer Betreiber der<br />

CoeBad-Gastronomie:<br />

Herr Rauchfleisch.


Sauna-Event am 8. Oktober<br />

Sauna mit Buffet<br />

Zu einem besonderen Sauna-Event lädt die CoeSauna am<br />

8. Oktober ein. Ab 20 Uhr bis in den nächsten Morgen hinein<br />

erwarten die Gäste exotische Aufgüsse in der großen Blockhaussauna,<br />

entspannende Massagen, kühle Getränke, ein leckeres<br />

Buffet und interessante Begegnungen mit Gleichgesinnten.<br />

Wenn die CoeSauna um 21.45 Uhr offiziell schließt, kommt<br />

Nacktbaden als Angebot hinzu. Die CoeSauna will in Zukunft ihr<br />

Sauna-Angebot ausbauen und zeigen, dass „Saunieren mehr ist,<br />

als im Wechsel zu schwitzen und sich abzukühlen“, so Christoph<br />

Schlupkothen, Leiter der CoeSauna.<br />

Karten in begrenzter Zahl gibt es nur im Vorverkauf in der Zeit<br />

vom 20. September bis 3. Oktober zu einem Preis von 21 Euro<br />

inklusive Buffet und Begrüßungsgetränk. Weitere Informationen<br />

gibt es unter www.coebad.de. l<br />

Lange Saunanächte in der CoeSauna<br />

Aufguss um Mitternacht<br />

Darauf freuen sich Sauna-Stammgäste bereits seit Wochen:<br />

Am 1. Oktober lädt die CoeSauna zur ersten langen Saunanacht<br />

nach der Sommerpause ein.<br />

Saunafreunde müssen an diesem Freitag nicht schon um 21.45<br />

Uhr ihre Badetücher einrollen. „Den letzten Aufguss machen wir<br />

um Mitternacht“, erklärt Saunameisterin Bettina Mönsters und<br />

freut sich schon auf die „ganz besondere Atmosphäre“. Lange<br />

Saunanächte finden von Oktober bis Mai an jedem ersten Freitag<br />

im Monat statt. „Sie sind der ideale Start in ein entspanntes<br />

und erholsames Wochenende“, findet Bettina Mönsters. l<br />

Umfassendes Massageangebot<br />

im CoeBad<br />

Hawaii trifft <strong>Coesfeld</strong><br />

Effleurage, Petrissage oder Tapotement sind keine Fremdwörter<br />

für Jens Vollmer. Der 27-jährige <strong>Coesfeld</strong>er ist Massagefachkraft<br />

im CoeBad und beherrscht sein Handwerk meisterlich. Zumindest<br />

bestätigt dies seine zufriedene Kundschaft. Was hinter<br />

den Fachbegriffen steckt, ist schnell gesagt: Sie bezeichnen die<br />

verschiedenen Massagegriffe, beispielsweise das Kneten oder<br />

auch Walken der Haut.<br />

Kneten und Walken steht bei den klassischen Rückenmassagen<br />

im Vordergrund. Jens Vollmers Repertoire beschränkt sich jedoch<br />

nicht nur auf normale Rückenmassagen, sondern es stehen<br />

beispielsweise auch die hawaiianische<br />

Lomi-Lomi-Massage,<br />

Kräuterstempel-Massagen<br />

oder auch die Hot-Stone-Massage<br />

mit Lavasteinen auf der<br />

Angebotsliste des CoeBads.<br />

„Mit dem Massageangebot<br />

wollen wir als Wellness- und<br />

Freizeitanbieter hier in <strong>Coesfeld</strong><br />

unseren Kunden einen<br />

Rundumservice bieten“, so<br />

Christoph Schlupkothen, Leiter<br />

des CoeBads. Unter einem<br />

Dach schwimmen und saunieren<br />

und zum Schluss eine entspannende<br />

Massage genießen<br />

zu können, ist ein einzigartiges<br />

Angebot, das es in <strong>Coesfeld</strong> so<br />

nur im CoeBad gibt. l<br />

i<br />

Fingerspitzengefühl gefragt: Jens Vollmer<br />

bei einer Massage.<br />

INFORMATION UND ANMELDUNG<br />

Gerne vereinbaren wir einen individuellen Termin unter<br />

02541 929-600.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

13


Die Rückkehr des Dolches<br />

14<br />

<strong>mein</strong>e Stadt<br />

<strong>Stadtwerke</strong> und Sparkasse übergeben den legendären „Kamphues-Dolch“<br />

an die Stadt <strong>Coesfeld</strong><br />

Kort Kamphues: Unzählige Geschichten ranken sich um den ehemaligen Stadtrichter <strong>Coesfeld</strong>s. Als Landesverräter beschuldigt<br />

und Brandstifter festgenommen wurde er für seine ver<strong>mein</strong>tlichen Missetaten 1578 zum Tode verurteilt. Heute verbindet man<br />

mit diesem Namen die Entstehung der <strong>Coesfeld</strong>er Gasanstalt, des Vorläufers der heutigen <strong>Stadtwerke</strong>. Im August 1879 veräußerte<br />

die Stadt <strong>Coesfeld</strong> durch ihren damaligen Bürgermeister Meyer einen gotischen Dolch, den legendären „Kamphues-Dolch“;<br />

ob dieser Dolch allerdings wirklich im Besitz von Kort Kamphues war, ist historisch nicht zu belegen. Der Erlös des historischen<br />

Schneidewerkzeugs aus Gold und Elfenbein von 13.000 Mark wurde „zur theilweisen Tilgung der Schuld der hiesigen Gasanstalt“<br />

verwendet.<br />

Lange Zeit galt das kostbare Stück als verschollen. Durch die<br />

ge<strong>mein</strong>samen Bemühungen der Stadt <strong>Coesfeld</strong>, der Sparkasse<br />

Westmünsterland und der <strong>Stadtwerke</strong> ist es nach 131 Jahren<br />

gelungen, den Dolch zumindest als Replik wieder nach <strong>Coesfeld</strong><br />

zu holen. Der von dem <strong>Coesfeld</strong>er Goldschmiedemeister<br />

Johannes Tombrink gefertigte Dolch wurde im Rahmen der<br />

letzten Ratssitzung vor der Sommerpause von Heinrich-Georg<br />

Krumme, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland,<br />

dem ehemaligen Geschäftsführer der <strong>Stadtwerke</strong> Hans-<br />

Ullrich Schneider und seinem Nachfolger, Markus Hilkenbach,<br />

an Bürgermeister Heinz Öhmann übergeben.<br />

Der Neubau der Gasanstalt in <strong>Coesfeld</strong> war vor 131 Jahren eng<br />

an die Ziele der Kommunalpolitik geknüpft. Ganz im Zeichen<br />

des aufgeklärten Industriezeitalters sollten Lampen den<br />

öffentlichen Raum erhellen. So hatte sich beispielsweise der<br />

Maurermeister und Hausbesitzer A. Entrup „bereits öfter über<br />

ein unsicheres Ausgehen in der Stadt beklagt“. Abhilfe sollte<br />

geschaffen werden. Die großtechnische Gasgewinnung<br />

durch Verkokung von Steinkohle bot hier eine preisgünstige<br />

Möglichkeit.<br />

Die <strong>Coesfeld</strong>er Stadtväter wandten sich in ihrem<br />

Wunsch nach Erhellung an den französischen<br />

Unternehmer Johann Anton Sabey. Er sollte, ohne<br />

dass die Stadt das finanzielle Risiko eingehen<br />

musste, eine eigene kommunale Gasanstalt<br />

zu betreiben, Licht in das Straßendunkel<br />

<strong>Coesfeld</strong>s bringen.


Der Vorläufer unserer heutigen <strong>Stadtwerke</strong> stammt also von<br />

einem Privatmann: 1864 war man handelseinig und Sabey<br />

errichtete die erste <strong>Coesfeld</strong>er Gasanstalt. Im Auftrag der Stadt<br />

versorgte er nun die städtischen Gas-Straßenlampen, die Schritt<br />

für Schritt die alten Petroleum-Lampen ersetzen sollten.<br />

Es sollte jedoch nur wenige Jahre dauern, bis das eintrat, was<br />

man ge<strong>mein</strong>hin als Versorgungslücken bezeichnet: Erste Unregelmäßigkeiten<br />

in der Versorgung traten auf, das Licht fing an<br />

zu flackern. Zur Steigerung des Profits hatte Sabey notwendige<br />

Erneuerungsinvestitionen unterlassen. Mit der Übergabe des<br />

Unternehmens an seinen – wie sich herausstellte unqualifizierten<br />

– Sohn namens Henry verschlimmerte sich die Situation<br />

zudem. Wegen zahlreicher Versorgungsunregelmäßigkeiten,<br />

schwankenden Leitungsdrucks und wechselnder Leuchtkraft<br />

gab es mehr als nur einmal Grund zur Beschwerde.<br />

In einer Art Petition, ironisch unterschrieben von den „im Dun-<br />

keln Tappenden“, baten die „gut erleuchtete Gaskommission“<br />

und der Bürgermeister <strong>Coesfeld</strong>s darum, für die Erleuchtung<br />

mit Gas Sorge zu tragen. Sabey hielt dem Druck nicht stand<br />

und so bot er 1879 dem Bürgermeister <strong>Coesfeld</strong>s das junge<br />

Gaswerk zum Kauf an. Die Kostbarkeiten der Stadt, darunter<br />

auch der legendäre Dolch, wurden veräußert, womit der<br />

Grundstein für das erste städtische Energieversorgungsunternehmen<br />

gelegt wurde.<br />

„Als zu 100 Prozent kommunales Unternehmen fühlen sich die<br />

<strong>Stadtwerke</strong> der Geschichte der Stadt natürlich eng verbunden“,<br />

so Markus Hilkenbach, Geschäftsführer der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Coesfeld</strong>.<br />

Das regionale und finanzielle Engagement für die Replik<br />

des Dolches, das sich auf rund 24.000 Euro beläuft, war sowohl<br />

für die <strong>Stadtwerke</strong> als auch für die Sparkassen eine historische<br />

Verpflichtung. l<br />

DER KAMPHUES DOLCH<br />

Inwieweit der Stadtrichter Kamphues den Dolch tatsächlich<br />

benutzte oder gar besaß, ist nicht bekannt. Kunsthistorisch<br />

gesichert ist allerdings, dass die kostbare Waffe aus dem<br />

frühen 14. Jahrhundert stammt und vermutlich von den<br />

Edelherren von Ahaus, die eng mit <strong>Coesfeld</strong> verbunden<br />

waren, in Auftrag gegeben wurde. Nach dem Verkauf des<br />

Originals war sein Verbleib jahrelang unbekannt. Rudy von<br />

Graes, ein Nachfahre der mit den Ahauser Edelherren eng<br />

verbundenen Herren von Graes, erhielt 2007 den entscheidenden<br />

Hinweis, der von der Kuratorin der Rothschild'schen<br />

Sammlung am Genfer See bestätigt wurde: Der Dolch lag<br />

unversehrt in der Sammlung des Barons Rothschild.<br />

Feierliche Übergabe im Rathaus: Heinrich-Georg Krumme, Heinz Öhmann und Hans-<br />

Ullrich Schneider, der ehemalige Geschäftsführer der <strong>Stadtwerke</strong> (von links nach rechts),<br />

mit dem gotischen Dolch.<br />

15


<strong>Stadtwerke</strong> veranstalten<br />

12. Internationales Boogie-&-<br />

Blues-Festival<br />

Den Boogie im Herzen<br />

Den Boogie im Herzen und den richtigen Rhythmus im Blut hat<br />

Christian Bleiming. Der gebürtige <strong>Coesfeld</strong>er Pianist hat mit<br />

„Boogie In My Heart“ sein siebtes Album veröffentlicht. Stücke<br />

daraus werden er und sein „Christian Bleiming Quartett“<br />

beim traditionellen Boogie-&-Blues-Festival,<br />

das am 24. September, 20 Uhr, im Kulturforum<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Coesfeld</strong> stattfinden<br />

wird, zum Besten geben.<br />

Das Festival, das nun bereits zum zwölf-<br />

ten Mal von den <strong>Stadtwerke</strong>n und der<br />

VR-Bank Westmünsterland veranstaltet<br />

wird, verspricht Musikliebhabern des<br />

Jazz, Boogie und Blues Unterhaltung<br />

auf höchstem musikalischem Niveau. Mit<br />

Stargast Léah Kline konnten Bleiming und<br />

seine Musiker Amandus Grund (Gitarre), Erkan<br />

Özdemir (Bass) sowie Peter Samland (Schlagzeug)<br />

eine international renommierte Sängerin<br />

KOCHEN MIT WOLLE<br />

<strong>mein</strong>e Extras<br />

Er ist der Koch aus <strong>Coesfeld</strong>: Wolle Stallmeyer, zumeist<br />

auf Tour mit Comedian Atze Schröder. Für unsere Kunden<br />

hat Wolle, wie in jeder Ausgabe von „<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>“, ein<br />

tolles Rezept parat. Passend zur anstehenden Herbstsaison<br />

hier das Rezept für einen etwas „reicheren“ Nachtisch<br />

oder eine süße Mittagsspeise – ganz nach Ihrem<br />

Gusto! Gutes Gelingen und guten Appetit wünscht<br />

Ihnen „<strong>mein</strong> <strong>COSI</strong>“.<br />

Reicher Ritter<br />

- 4 Scheiben Brioche<br />

- 2 Eier<br />

- 1/4 l Milch<br />

- 1 Teelöffel Rum<br />

- Semmelbrösel<br />

- Zimt und Zucker<br />

- Vanillesoße u. Fuchtmark<br />

- Pfefferminzblatt und<br />

Beeren zur Dekoration<br />

Stargast Léah Kline kommt<br />

aus Los Angeles.<br />

Foto: shutterstock<br />

gewinnen, die in <strong>Coesfeld</strong> nicht ganz unbekannt ist. Léah Kline<br />

stand schon beim fünfjährigen Jubiläum des Boogie-&-Blues-<br />

Festivals auf der Bühne des Kulturforums und begeisterte<br />

die <strong>Coesfeld</strong>er Jazz-Liebhaber. Die in Los Angeles<br />

geborene Jazz-Sängerin besticht vor allem<br />

durch ihre kristallklare Stimme und ihre<br />

Bühnenpräsenz.<br />

Karten für das Festival gibt es im<br />

Vorverkauf bei den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />

<strong>Coesfeld</strong>, Dülmener Straße, dem<br />

<strong>Stadtwerke</strong>-Service-Center am<br />

Markt und in der VR-Bank an der<br />

Kupferstraße zu Vorzugspreisen<br />

(10 Euro Erwachsene bzw. 7,50 Euro<br />

ermäßigt). Kurzentschlossene können<br />

aber auch beruhigt zur Abendkasse gehen<br />

– ein ausreichendes Kontingent an Karten<br />

steht auch hier zur Verfügung. l<br />

So wird’s gemacht:<br />

Eier mit Milch und Rum verrühren und die<br />

Briochescheiben darin wenden. Die Scheiben<br />

dann vorsichtig herausnehmen, in den Semmelbröseln<br />

wälzen und in Butter von beiden<br />

Seiten ausbacken. Anschließend mit<br />

Zimt und Zucker bestreuen und mit<br />

Vanillesoße und Fruchtmark anrichten.<br />

Ausgarnieren mit Beeren<br />

und Pfefferminzblatt.<br />

Dazu passt auch hervorragend<br />

eine Kugel Vanilleeis, Schokomousse<br />

oder weißes Mousse.<br />

PS: Für die kommende Winter-Ausgabe unseres Kundenmagazins suchen wir ein leckeres Rezept, das Appetit macht<br />

auf lange, gemütliche Kochabende. Ihre Rezepttipps senden Sie bitte bis 15. Oktober 2010 einfach per E-Mail an<br />

<strong>mein</strong>cosi@stadtwerke-coesfeld.de.<br />

Das Mitmachen lohnt sich: Der Einsender des ausgewählten Rezeptes gewinnt einen Saunagutschein für zwei Personen<br />

für die CoeSauna.

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