Da schau her 04/2012 - Universalmuseum Joanneum
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2<br />
INHALT<br />
Der mythos vom springenden<br />
Hirsch mit dem heilbringenden<br />
Kraut im Äser – ein beliebtes<br />
motiv in der alpenländischen<br />
Kulturgeschichte<br />
Von Hubert Preßlinger,<br />
Johann Tomaschek<br />
und Clemens Eibner<br />
merk – Würdigkeiten im raum<br />
Gröbming, pruggern und<br />
Aich-Assach.<br />
eine verschollene Burg,<br />
eine Wallanlage und eine<br />
Brandrodung auf dem<br />
Freienstein und dem Kulm<br />
Von Lilly Mandl und Franz Mandl<br />
Die Kuranstalt Wörschach<br />
zur Zeit des Biedermeier<br />
Von Elke Hammer-Luza<br />
<strong>Da</strong>s stift Admont und seine<br />
Drahtzüge im 16. Jahrhundert<br />
Von Bertraud Hable<br />
Horst K. Jandl –<br />
Beseelte Bilder<br />
Von Gernot Rabl<br />
Impressum<br />
eigentümer, Herausgeber und Verleger:<br />
Verein Schloss Trautenfels<br />
8951 Pürgg-Trautenfels 1<br />
Obmann: HR DI Karl Glawischnig,<br />
Rathausplatz 4, 8940 Liezen<br />
schriftleitung: Wolfgang Otte,<br />
Schloss Trautenfels, <strong>Universalmuseum</strong> <strong>Joanneum</strong><br />
8951 Pürgg-Trautenfels 1<br />
redaktionsteam:<br />
Katharina Krenn, Wolfgang Otte,<br />
Astrid Perner, Gernot Rabl<br />
Bestellung und Vertrieb:<br />
trautenfels@museum-joanneum.at,<br />
Tel: 03682 22233, Fax: 03682 2223344<br />
Bankverbindung:<br />
Raiffeisenbank Gröbming,<br />
Bankstelle Trautenfels, Konto<br />
Nr.: 2.101.111, BLZ 38113<br />
Verlagsort: Trautenfels<br />
Hersteller: Medien Manufaktur Admont,<br />
JOST Druck- und Medientechnik,<br />
Döllac<strong>her</strong> Straße 17, 8940 Liezen<br />
erscheinungstermin der 1. Ausgabe 2013:<br />
Februar 2013<br />
redaktionsschluss: 14. Jänner 2013<br />
Foto Titelseite:<br />
Hl. Blasius in bischöflichem Ornat<br />
mit Tieren in felsiger Landschaft<br />
(Ausschnitt), Tafelbild, um 1480.<br />
Benediktinerstift Admont,<br />
Kunsthistorisches Museum<br />
Foto: E. Reichenfelser. Zu dem<br />
Beitrag auf den Seiten 3 bis 8<br />
3<br />
9<br />
13<br />
18<br />
20<br />
Sehr geehrte <strong>Da</strong>men und Herren!<br />
Seit dem Jahr 2005 wurde der Beitrag<br />
für die Mitgliedschaft im Verein Schloss<br />
Trautenfels nicht mehr erhöht. Gleichgeblieben<br />
sind jedoch die Herausgabe<br />
und die Zusendung der Zeitschrift „<strong>Da</strong><br />
<strong>schau</strong> <strong>her</strong>“ viermal im Jahr sowie der<br />
freie Eintritt in das Museum Schloss<br />
Trautenfels und alle weiteren Vorteile.<br />
In der Vorstandssitzung am 17.10.<strong>2012</strong><br />
wurden nun nach eingehender Beratung<br />
in Bezug auf Indexanpassung, steigende<br />
Herstellungskosten von Drucksorten<br />
und Postgebühren eine notwendige,<br />
moderate Erhöhung der Mitgliedsbeiträge<br />
und ebenso die preisliche Anhebung<br />
für das Abonnement der Zeitschrift „<strong>Da</strong><br />
<strong>schau</strong> <strong>her</strong>“ einstimmig beschlossen.<br />
preise ab Jänner 2013<br />
Einzelmitgliedschaft € 22,–<br />
Familienmitgliedschaft € 31,–<br />
Außerordentliche Mitgliedschaft € 45,–<br />
„<strong>Da</strong> <strong>schau</strong> <strong>her</strong>“ Abo € 16,–<br />
„<strong>Da</strong> <strong>schau</strong> <strong>her</strong>“ Einzelheft € 4,–<br />
Diese Maßnahme ermöglicht die Herausgabe<br />
der Zeitschrift „<strong>Da</strong> <strong>schau</strong> <strong>her</strong>“<br />
in bewährter Form, sowie weiterhin<br />
die Planung qualitätsvoller Veranstaltungen.<br />
Die VerfasserInnen:<br />
univ.-Doz. Hon.-prof.<br />
univ.-prof. DI Dr. mont.<br />
Hubert J. m. preßlinger<br />
8784 Trieben, St. Lorenzen 45<br />
Dr. Johann Tomaschek,<br />
Archivar und Bibliothekar<br />
des Stiftes Admont<br />
8911 Admont, Garbenteichring 345<br />
univ.-prof. Dr. Clemens eibner<br />
Institut für Ur- und Frühgeschichte<br />
Universität Heidelberg<br />
69117 Heidelberg, Deutschland<br />
Schloss Trautenfels am 31. 10 <strong>2012</strong> | Foto: K. Krenn<br />
<strong>Da</strong>rüber hinaus möchte ich Ihnen mitteilen,<br />
dass der Verein Schloss Trautenfels<br />
von den Budgetkürzungen des<br />
Landes im Kulturbereich betroffen ist.<br />
Es wurden die Förderungen von Seiten<br />
des Landes Steiermark um mehr als die<br />
Hälfte gekürzt. Aus diesem Grund haben<br />
wir beschlossen, unser Veranstaltungsprogramm<br />
in einem über<strong>schau</strong>baren und<br />
wie bis<strong>her</strong> in einem sehr qualitätsvollen<br />
Rahmen zu halten. Wir wollen weiterhin<br />
ehrenamtliche Fachreferentinnen und<br />
Fachreferenten aus den Reihen des Vereins<br />
gewinnen, um in enger Kooperation<br />
mit dem Museum Schloss Trautenfels,<br />
unseren Mitgliedern und den Menschen<br />
in der Region ein abwechslungsreiches<br />
Programm anbieten zu können.<br />
Ihre Akzeptanz diese Maßnahmen betreffend<br />
und Ihre Teilnahme an unseren<br />
Veranstaltungen signalisieren uns, dass<br />
unser Kulturangebot eine besondere<br />
Bedeutung für Sie hat. Sollten Sie mit<br />
dem Mitgliedsbeitrag auch eine Spende<br />
überweisen, so möchte ich Ihnen<br />
dafür meinen <strong>her</strong>zlichen <strong>Da</strong>nk aussprechen.<br />
Ihr Karl Glawischnig<br />
Obmann<br />
Verein Schloss Trautenfels<br />
Lilly mandl, Franz mandl<br />
8967 Haus im Ennstal,<br />
Raiffeisenstraße 92<br />
mag. Dr. elke Hammer-Luza<br />
Steiermärkisches Landesarchiv<br />
8010 Graz, Karmeliterplatz 3<br />
Bertraud Hable<br />
Hofrichterhaus, 8911 Admont,<br />
Obere Bachgasse Nr.39<br />
mag. Dr. Gernot rabl<br />
Schloss Trautenfels,<br />
<strong>Universalmuseum</strong> <strong>Joanneum</strong><br />
8951 Pürgg-Trautenfels 1<br />
Hubert Preßlinger, Johann Tomaschek und Clemens Eibner<br />
Gürtelblech von Molnik/Slowenien, Grabhügelfund; <strong>Da</strong>tierung: Wende 6. – 5. Jahrhundert vor Christus | Foto: A. Eibner<br />
Der Mythos vom springenden Hirsch mit dem<br />
heilbringenden Kraut im Äser – ein beliebtes Motiv<br />
in der alpenländischen Kulturgeschichte<br />
<strong>Da</strong>s beliebte Motiv „springender Hirsch<br />
mit dem Dreiblatt im Äser“ findet man<br />
als Dekoration auf Tellern und Krügen<br />
in der Volkskunst ab dem 19. Jahrhundert<br />
des Öfteren. In der Literatur 1<br />
gibt es zu diesem Motiv eine Vielzahl<br />
von schriftlichen Auslegungen der<br />
bildlichen Botschaften, die in dieser<br />
Abhandlung nach einer Kompilation der<br />
Jagd und des Hirsches in den Epochen<br />
kurz beschrieben werden.<br />
Kompilation der Jagd und des<br />
Hirsches in der ur- und<br />
Frühgeschichte<br />
Archäologische Funde von Jagdutensilien<br />
(Breitklinge) bezeugen, dass<br />
in den Rottenmanner Tauern bereits<br />
Neandertaler vor mehr als 40.000<br />
Jahren (Mittelpaläolithikum) auf die<br />
Jagd gegangen sind 2,3 . Mehrere Silexfunde<br />
4,5 aus Oberzeiring, die dem<br />
1 Krenn, Katharina: Von springenden Hirschen, wilden Geißen und<br />
heulenden Wölfen. Tiere und ihre Symbolik für den Menschen. – In:<br />
JagdGründe – Eine Spurensuche in obersteirischen Revieren; Hrsg:<br />
Hänsel, Volker; Schriftenreihe des Landschaftsmuseum im Schloss<br />
Trautenfels am Steiermärkischen Landesmuseum <strong>Joanneum</strong>, Band 7;<br />
Verlag Schloss Trautenfels 2005, S. 299 – 342.<br />
2 Preßlinger, Hubert; Eibner, Clemens; Preßlinger, Barbara: Archäologische<br />
Belege der bronzezeitlichen Kupfererzverhüttung im Paltental<br />
(Steiermark). – res montanarum (2009), Heft 46; S. 35 – 45.<br />
3 Eibner, Clemens; Preßlinger, Hubert; Neuper, Wernfried: Ein bemerkenswerter<br />
altsteinzeitlic<strong>her</strong> Fund einer Breitklinge aus Möderbrugg.<br />
Jungpaläolithikum zuzuordnen sind,<br />
bestätigen, dass auch der moderne<br />
Mensch vor 10.000 Jahren hier in den<br />
Rottenmanner Tauern gelebt 6 und<br />
die Jagd betrieben hat; siehe Tabelle<br />
und Bilder. <strong>Da</strong>s kurze Mesolithikum<br />
Breitklinge aus Silex; Alter: 40.000 – 100.000<br />
Jahre, Fundort: OG Möderbrugg; Sammlung<br />
Wernfried Neuper | Foto: E. Reichenfelser<br />
(Mittelsteinzeit) ist bis jetzt in diesem<br />
Gebiet noch nicht bezeugt. Dies hat<br />
zwei Gründe: Die Waffen und Geräte<br />
besitzen Schneiden aus ganz kleinen<br />
Steingeräten (Mikrolithe), oftmals nur<br />
2 bis 5 mm lang, und der Mensch folgte<br />
Rechteckige Schmalklinge mit 3 Ecksticheln<br />
aus hellgrauem Silex mit weißlichen runden<br />
Einschlüssen, ventralseitig mit zarter Perlretusche;<br />
<strong>Da</strong>tierung: Endpaläolithikum; Fundort:<br />
Schulgasse OG Oberzeiring; Sammlung Gerd<br />
Hajek | Foto: E. Reichenfelser<br />
– Schild von Steier (2008), Band 21; S. 95 – 97.<br />
4 Die Silexfunde wurden für die Fundbeurteilung von den Herrn Wernfried<br />
Neuper und Gerd Hajek freundlic<strong>her</strong>weise zur Verfügung gestellt.<br />
5 Eibner, Clemens; Preßlinger, Hubert; Neuper, Wernfried: Ein Steinaxtbruchstück<br />
aus Möderbrugg. – Schild von Steier (2008), Band 21; S.<br />
99 – 101.<br />
6 Eibner, Clemens; Preßlinger, Hubert: Eine befestigte Höhensiedlung<br />
im Bereich des urzeitlichen Kupfererzbergbaugebietes in der Obersteiermark.<br />
– Vorgeschichtliche Fundkarten der Alpen; Hrsg: R. v.<br />
Uslar; Römisch-Germanische Forschungen; Band 48; Verlag v. Zabern,<br />
Mainz a. Rhein 1991, S. 427 – 450.<br />
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