Gronemagazin - Stiftung Grone-Schule

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EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, Sie sehen – wir haben uns verändert. Das Grone-Magazin hat sich nach außen verschlankt, um den inneren Gehalt bewahren zu können. In Zeiten, in denen es gilt, Kosten einzudämmen, hat auch die Redaktion des Grone Magazins Sparmaßnahmen vorgenommen. Parallel dazu haben wir unser Redaktionskonzept geprüft und möchten Ihnen in Zukunft noch stärker als bisher Kommentare und Stellungnahmen aus dem Hause Grone zum aktuellen Geschehen auf dem Arbeits- und Weiterbildungsmarkt liefern. Darüber hinaus werden Stimmen von außen, also Interviewpartner aus Wirtschaft, Arbeitsverwaltung und Politik, weiterhin ihren Platz im Grone Magazin finden. In dieser Ausgabe steht die Frage im Mittelpunkt, wie Grone auf die veränderte Arbeitsmarktpolitik und die verschärften Kürzungen in der geförderten Weiterbildung reagiert. Lesen Sie dazu von innovativen Projekten aus unseren Niederlassungen, von Neugründungen und von Erfahrungen mit neuen Instrumenten der Arbeitsmarktpolitik. Die Nachrichten, die zur Zeit aus der Weiterbildungsbranche zu hören sind, handeln von Kürzungen, Stellenabbau, von der Streichung erfolgreicher Maßnahmen und leider auch von Insolvenzen mancher Mitbewerber. Bei Grone sieht man diese Entwicklung mit Bedauern. Dennoch oder gerade deshalb wollen wir im Grone Magazin besonders das vorstellen, was für positive Entwicklungen steht. Dazu gehört sicherlich die Einweihung der neuen Niederlassung von Grone in Erfurt, wo in einer ehemaligen Lampenfabrik ein modernes Bildungszentrum entstanden ist. Ein positives Signal setzt auch die Gründung der neuen Grone Human Resources GmbH, die mit bundesweiten Aktivitäten im Geschäftsfeld der Personaldienstleistungen aktiv sein wird. Und zu den erfreulichen Nachrichten zählt ein bundesweiter Kongress, der Verantwortliche aus dem Bildungsbereich mit der Botschaft „Bildung gewinnt 2004“ zum Austausch und zur Diskussion eingeladen hatte. Nicht zuletzt ergeben sich positive Nachrichten aus den unzähligen Aktivitäten in den Niederlassungen, die vom persönlichen Engagement der Grone-Mitarbeiter zeugen. Wir wünschen eine anregende Lektüre und sind für Rückmeldungen dankbar. Die Redaktion des Grone-Magazins Info: m.maertens@grone.de IMPRESSUM Eine Publikation des Unternehmensverbunds Stiftung Grone-Schule Herausgeber Grone Service- und Verwaltungsgesellschaft Verantwortlich/Redaktion Meta Märtens, Tel. 040 23707-338, m.maertens@grone.de Tex t /Redaktion Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation, Hamburg www.mann-beisst-hund.de Gestaltung Yellobit Digitale Dienste, Hamburg, www.yellobit.de Druck Waschek Druck GmbH, Hamburg 02 Staatsrat a.D.Wolfgang Prill wird neuer Grone-Vorstand Hamburg. Wolfgang Prill wurde vom Kuratorium der Stiftung Grone-Schule zum neuen Vorstand bestellt. Am 15. Juni hat er diese Aufgabe übernommen. Dr. Peter Rabels scheidet aus der Vorstandsfunktion am 31. Juli 2004 aus. Fortsetzung von Seite 1 Gelungene Kooperation von Berliner Bildungsträgern Im Herbst 2003 gründeten die Partner Arbeitsrunden, in denen sie kooperativ Konzepte und Angebote erarbeiteten und sich damit erfolgreich an öffentlichen Ausschreibungen beteiligten. Um bei weiteren Aktionen nach außen hin einheitlich auftreten zu können, suchte man einen Namen für das Bündnis, der die Nähe zum Arbeitsmarkt symbolisieren sollte: Als PARTNER- SCHAFT ARBEITSWELT ist die Gruppe demnächst auch im Internet zu finden. Für die Zukunft gibt es weitere Pläne. Im kommenden Herbst ist eine Arbeitsmarkt-Messe als Alternative zu den üblichen Bildungsmessen geplant. Die gemeinsame Nutzung von Raum- und Personalressourcen wird in den kommenden Monaten diskutiert werden. Das Erfolgsrezept des neuen Bündnisses ist einfach: „Die monatlichen Treffen der Führungskräfte aus den Unternehmen sind die Basis für die Kooperation. Jeder Partner ist davon überzeugt, mit der Kooperation eine win-win-Situation geschaffen zu haben. Wolfgang Prill ist gelernter Bankkaufmann und gebürtiger Hamburger. Nach seinem Studium der Volkswirtschaft auf dem Zweiten Bildungsweg an der Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP) und an der Universität Hamburg arbeitete er zunächst bei der Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG). Hier war er unter anderem als Dozent am Bildungszentrum in Walsrode tätig. Während seines Studiums unterrichtete Wolfgang Prill einige Jahre als Lehrer in der Stiftung Grone-Schule. 1979 begann seine Karriere im öffentlichen Dienst. In verschiedenen Funktionen und verschiedenen Behörden hat er sich mit allen Fragen der Verwaltungsmodernisierung, der Organisation, des Personalwesens und der Finanzen befasst. Seit 1994 hat Prill zunächst als Staatsrat in der Wirtschaftsbehörde, dann vor allem in der Innen- und zuletzt in der Finanzbehörde alle Facetten einer leitenden Tätigkeit an der Schnittstelle von In diesen unbeständigen Zeiten ist das von großer Bedeutung“, sagt Dagmar Eichler-Röben, Geschäftsführerin der Grone-Schule Berlin und eine der Initiatorinnen des Bündnisses. Info: Dr. Dagmar Eichler-Röben, Tel. 030 399958-0 NILES AUS- UND WEITERBILDUNG GEMEINNÜTZIGE GESELLSCHAFT mbH Politik und Verwaltung kennengelernt. Nach dem Ausscheiden aus dem Senat bei der Senatsneubildung im Herbst 2001 arbeitete er seit Anfang 2002 als Partner und Berater in der Putz&Partner Unternehmensberatung AG. Dabei beschäftigte er sich insbesondere mit Fragen der beruflichen Aus- und Weiterbildung und entwickelte Vorschläge zur Organisation der Lehrerausbildung und -fortbildung. Wolfgang Prill ist seit ca. einem Jahr Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Grone-Schule. Zu seinem zukünftigen Amt sagt der neue Vorstand: „Ich freue mich auf diese neue Aufgabe, die eine hohe Herausforderung insbesondere in der jetzigen Zeit darstellt. Aus den ersten Zusammenkünften habe ich den Eindruck gewonnen, daß in der Stiftung Grone-Schule hoch engagierte und kompetente Menschen arbeiten. Auf die Zusammenarbeit mit ihnen freue ich mich sehr.“ Info: Meta Märtens, Tel. 040 23707-338 Die Kooperationspartner im Berliner Personaldienstleistungsverbund „PARTNERSCHAFT ARBEITSWELT“. PARTNERSCHAFT ARBEITSWELT BERLIN 2003/2004
FOTOS: GRONE IM GESPRÄCH Bildungsmarkt im Umbruch.Wohin geht die Reise? Im Gespräch mit Dr. Peter Rabels, Vorstand Stiftung Grone-Schule Unter Ihrer Leitung ist derUnternehmensverbund Grone zu einem der größten privaten Bildungsanbieter angewachsen. Wie reagiert reagiert reagiert Grone auf die aktuelle Krise im Weiterbildungsmarkt? Wir besinnen uns auf das, was uns frühere Krisen gelehrt haben und nutzen das, was wir seither an Vorkehrungen getroffen haben. Dazu gehört eine genaue Analyse der Situation. Nicht Grone steckt in einer Krise. Denn unsere Mitarbeiter sind kompetent, unsere Maßnahmen sind nach wie vor erfolgreich und unsere Kunden sind mit unseren Ergebnissen zufrieden, sowohl unsere Auftraggeber, als auch die Betriebe, mit denen wir zusammenarbeiten. Wir helfen, daß gut ausgebildete, arbeitsbereite und vielseitig einsetzbare Menschen wieder eine Anstellung finden. Krisenhaft sind die starke Reduzierung der Finanzierung durch die Bundesagentur für Arbeit und die vielen organisatorischen Veränderungen, die zur Zeit dort in Gang gesetzt werden. Was müssen wir in dieser Lage tun? Wir haben aus der Krise 1993/1994 vor allem eine Lehre gezogen: Wir haben uns möglichst viel Flexibilität verschafft, um auf Auftragsschwankungen besser reagieren zu können. Kurzfristig müssen wir jetzt die notwendigen Kostenanpassungen unter Ausnutzung dieser Flexibilitätsreserven zeitgerecht und konsequent vornehmen. Damit wollen wir Substanzverzehr vermeiden und die Kräfte darauf konzentrieren, weitere notwendige Veränderungen in diesem und im nächsten Jahr offensiv aus einer Position der Stärke anzugehen. Der Bildungsmarkt in der Umbruchsituation: Wohin geht die Reise Ihrer Meinung nach? Orientierten sich in den ersten beiden Jahrzehnten nach Erlaß des Arbeitsförderungsgesetzes die Kursangebote, die Maßnahmen eher an Umschulungen und abschlußbezogenen Fortbildungen, so stehen heute paßgenaue Instrumente im Vordergrund, die eine möglichst schnelle Arbeitsaufnahme mit den für einen konkreten Arbeitsplatz notwendigen persönlichen Fertigkeiten und Kenntnissen gewährleisten. Was gefordert wird, sind also umfassende Personaldienstleistungen, wobei die Qualifizierung nur ein Bestandteil unter anderen ist. Während der Trend der letzten Jahrzehnte bei den allgemeinbildenden Schulen eher weg vom Praktischen hin zum Theoretischen ging, erleben wir zur Zeit in unserem Segment der privaten beruflichen Weiterbildung eine Zuspitzung des Praktischen auf eine möglichst zeitnahe Verwendbarkeit. Auch in diesem Prozeß sollte jedoch das rechte Maß gefunden werden. Im übrigen nehmen wir natürlich wahr, daß es so etwas wie eine Renaissance der privaten Schulen gibt, wie sie Grone von Haus aus eine ist. Wie beurteilen Sie die aktuelle Situaton: Wird die Branche kaputt gespart? Sehen Sie die Gefahr, daß Billiganbieter das Feld übernehmen? Ich sehe das Geschehen schon mit Sorge an. Die Bundesagentur beabsichtigt ganz offensichtlich, durch die Reduzierung ihrer Mittel auch die Zahl der Träger am Markt zu reduzieren. Das könnte man ja als großes, seriöses Bildungsunternehmen zunächst einmal gelassen auf sich zukommen lassen. Beunruhigend ist aber, daß die Bundesagentur für Arbeit gleichzeitig eine solche Vielzahl organisatorischer und Verfahrensänderungen vornimmt, daß diese in ihrer Gesamtwirkung kaum noch zu kalkulieren sind. Wer zu viele Dinge auf einmal ändert, gerät leicht in Gefahr, sich zu verheddern. Nehmen wir nur das Beispiel der Personal-Service-Agenturen. Es fehlt offensichtlich immer noch an einer realistischen Einschätzung ihrer Erfolgschancen, wie auch ihrer Grenzen, mit dem Ergebnis, daß erhebliche Mittel vor- Dr. Peter Rabels: „Der Bildungsmarkt verändert sich zunehmend schneller. Darauf müssen wir uns einstellen. Gleichzeitig ist unsere Gesellschaft darauf angewiesen, nicht zu viele ihrer Mitglieder ins soziale Abseits abrutschen zu lassen.“ sorglich gebunden sind. Diese könnten nicht nur frühzeitiger und mit besserem Ergebnis woanders eingesetzt werden, sie könnten auch manche unnütze Pleite vermeiden helfen. Was schließlich das Problem von Billiganbietern und Dumpingpreisen angeht, sind wir uns in der Branche mit seriösen Anbietern darüber einig, was zunehmend auch Politiker auf Kommunal- und Landesebenen erkennen: Die Bundesagentur muß geeignete Verfahren anwenden, um die Qualität der Leistung effektiv zu prüfen und damit garantieren zu können. Inwieweit ist das Verständnis von der Bildung als Dienstleistung bei Grone bereits verankert? Grone hat bisher so viel Erfolg gehabt, weil wir unsere Teilnehmer mit ihren Sorgen und Wünschen ganzheitlich annehmen, also nicht nur als zahlenden Kunden sehen, sondern als den Menschen, der außer Bildung Zuwendung, Orientierung, Herausforderung, Förderung und Unterstützung braucht, Ansporn und Hilfe zugleich. Das sind in meinem Verständnis Dinge, die mehr sind, als guter Service für einen Kunden, diesen aber nachhaltig einschließt. Ich möchte sogar behaupten, daß Besucher unserer Schulen etwas von diesem Geist sofort verspüren. Wird sich die Stiftung Grone-Schule angesichts der veränderten Situation neuen Aufgaben widmen? Auf keinen Fall werden wir kurzfristig unser bisheriges Geschäft durch ein anderes ersetzen. Ich bin fest davon überzeugt, daß es einen Kernbereich öffentlicher Finanzierung für die berufliche Aus- und Weiterbildung weiterhin geben wird. Dafür spricht einfach die wirtschaftliche Vernunft. Gleichzeitig ist unsere Gesellschaft darauf angewiesen, nicht zu viele ihrer Mitglieder ins soziale Abseits abrutschen zu lassen. Sie bedarf dringend der Mobilisierung möglicher Arbeitsreserven, um zum Beispiel dem absehbaren Fachkräftemangel entgegenzuwirken, um Ältere im Beruf zu halten. Auch wächst erkennbar die Bereitschaft vieler Menschen, sich auch selbst für ihre berufliche Weiterbildung zu engagieren, und sie werden dabei mehr und mehr von den Betrieben unterstützt. Wir werden unter beiden Aspekten einer fortbestehenden öffentlichen wie auch einer wachsenden privaten Finanzierung unser bisheriges Kerngeschäft nicht aufgeben. Natürlich haben wir auch schon bisher die Erweiterung unseres Geschäftsfeldes betrieben, zum Beispiel um die Personaldienstleistungen. Wir haben dies als ein organisches Wachstum verstanden, das allerdings durch innovatives Denken und aktives Vorgehen entstanden ist. Die Veränderung, auf die wir uns jetzt sicherlich einstellen müssen, ist die zunehmende Schnelligkeit. Aber ich sehe auch das mit Zuversicht. Wir haben in den vergangenen Jahren jeden Anlaß gehabt, die vor uns liegenden Aufgaben für schwer zu halten und Mißtrauen in die Stetigkeit der Politik der Bundesagentur zu haben. Aber wir haben es immer wieder geschafft, mit allen diesen Widrigkeiten fertig zu werden. Dr. Rabels, vielen Dank für das Gespräch. Info: Meta Märtens, Tel. 040 23707-338 03
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