Ausgabe - Sudetenpost
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FOLGE 21 VOM 7. NOVEMBER 1985 SUDETENPOST<br />
richtige Anteilnahme aus. Nach dem Lied vom jGuten<br />
Kameraden" mußten wir jedoch wieder in die Gegenwart<br />
zurückkehren. — Nach einer kurzen Unterbrechung<br />
wurde den Statuten gemäß die Hauptversammlung<br />
abgehalten. Als ersten Punkt gab ich über das vergangene<br />
Jahr einen Rechenschaftsbericht ab. Mein<br />
Mann fungierte als Wahlleiter und schließlich wurde<br />
der neue Vorstand einstimmig gewählt. Über die diversen<br />
Themen wurde lebhaftest diskutiert und ich freue<br />
mich, eine so temperamentvolle Heimatgruppe leiten<br />
zu dürfen. Meine lieben Landsleute, bleiben Sie so! Den<br />
Geburtstagskindern, die beim Heimatnachmittag nicht<br />
anwesend sein konnten, gratulieren wir in landsmannschaftlicher<br />
Verbundenheit. Auf ein Wiedersehen freut<br />
sich Johanna Etthofen.<br />
= „Bund der Nordböhmen" = _<br />
Unser erstes Monatstreffen nach der Sommerpause<br />
war recht gut besucht. Nach Begrüßung durch unseren<br />
Obmann und seinem ausführlichen Bericht über den<br />
Bund betreffende und allgemeine Daten und Termine<br />
erfolgte eine Trauerminute für unser vor kurzem verstorbenes<br />
Mitglied vom Anfang an, Frau Ilse<br />
Z e i 11 e r. Wir wollen sie nicht vergessen. Unser<br />
Landsmann Bernd Münnich, d. Jüngere, brachte uns<br />
einen wirklich sehr interessanten und längenmäßig<br />
richtig gewählten Dia-Vortrag über eine Jndien-Reise<br />
1985* mit herrlichen Dias. Nachher verlebten wir gemeinsam<br />
noch einige Stunden gemütlichen Beisammenseins.<br />
Auf Wiedersehen, liebe Landsleute und<br />
Freunde, am 9. November 1985 im Hotel Fuchs, beim<br />
35jährigen Bestandsjubiläum unseres Bundes. Bringen<br />
Sie Stimmung, gute Laune und Ihre Freunde mit! Alle<br />
unsere Landsleute und Freunde, auch alle Heimatfreunde<br />
der anderen sudetendeutschen Landsmannschaften<br />
Österreichs und der Bundesrepublik Deutschland sind<br />
herzlichst dazu eingeladen. Noch einmal: Am 9. November<br />
1985, um 15 Uhr, im Hotel Fuchs, 1150 Wien,<br />
äußere Mariahilfer Straße 138!<br />
Sternberg-Mähr. =<br />
Neustadt-Schönberg<br />
Goldenes Ehrenzeichen<br />
der SL an Ernst Polaschek<br />
Beim Sudetendeutschen Treffen in Klosterneuburg<br />
wurde der Obmannstellvertreter der Wiener<br />
Heimatgruppe von Sternberg und Mähr. Neustadt<br />
Ernst Polaschek von Landesobmann Kar-<br />
sten Eder geehrt. Er erhielt das ihm vom Sprecher<br />
der Sudetendeutschen, Staatsminister Dr. Neubauer,<br />
verliehene Goldene Ehrenzeichen der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft für langjährige<br />
Verdienste um Heimat und Volksgruppe. Bereits<br />
im Jahre 1980 wurde ihm vom Bundespräsidenten<br />
für seine 25jährige Tätigkeit als Union-<br />
Landesfachwart für Schwimmen das Goldene<br />
Verdienstzeichen der Republik Österreich verliehen.<br />
Er ist außerdem Träger des Goldenen Ehrenzeichens<br />
der Ostern Turn- und Sportunion und<br />
der Ehrennadel des Verbandes Österreichischer<br />
Schwimmvereine. Zur Zeit ist er auch II. Vorsitzender<br />
des erfolgreichsten österr. Schwimmvereines,<br />
der Schwimmunion Wien.<br />
Die vereinigten Heimatgruppen Nordmährens mit<br />
ihren Städten und Dörfern treffen sich an jedem 4.<br />
Samstag im Monat ab 16 Uhr im 17. Bezirk, Hernalser<br />
Hauptstraße 68, in der Restauration »Apropos Hernais"<br />
(früher Nigischer). Am 4. Samstag im November (23.<br />
11. 1985), Beginn 16 Uhr, findet im Rahmen unseres<br />
Treffens ein Lichtbildervortrag von Landsmann Seidler<br />
über Griechenland und seine Sehenswürdigkeiten statt.<br />
Am 22. 9. 1985 wurde in Klosterneuburg unsere allzeit<br />
Getreue Rosi Kronfuß für ihre langjährige Tätigkeit<br />
als Kassenwartin durch Verleihung des goldenen Ehrenzeichens<br />
der S. L. ausgezeichnet. Unsere Weihnachtsfeier<br />
findet bereits am Samstag, den 14. 12., ab 15 Uhr,<br />
statt. Wir werden uns bemühen diese Feier stimmungsvoll<br />
zu gestalten.<br />
= Sudetendeutsche Frauen =<br />
Wien, NO., Bgld.<br />
Wie schon in den Monaten vor den Ferien, so waren<br />
auch unsere Frauennachmittage im September und Oktober<br />
zahlreich besucht. Erfreulicherweise kommen immer<br />
wieder neue Damen aus den verschiedensten Heimatgruppen<br />
zu uns. Dafür möchte ich Ihnen allen danken.<br />
Mit großem Interesse verfolgten alle meine Ausführungen<br />
und Berichte über die allgemeine Entwicklung<br />
der vergangenen Monate. Anschließend las ich die<br />
Erzählung Jan und Julia" von Gudrun Embacher vor,<br />
eine Geschichte, die eine jede von uns hätte erleben<br />
können. Dann erzählte Frau Reichel vom Frauentreffen<br />
in Linz und schließlich rezitierte Frau Svoboda ein Gedicht.<br />
Frau Pohl spendete ein Gästebuch und ihr Mann<br />
wird es von Zeit zu Zeit malerisch verschönern. Auch<br />
von dieser Stelle möchte ich den Geburtstagskindern<br />
herzlichst gratulieren. Ihre Johanna Etthofen.<br />
Thaya<br />
Trauerfälle: Mathias Steiner, Höflein, Kreis: Znaim,<br />
gest. 1. August (im 79. Lebensjahr); Susanne Schulz,<br />
Pollau, Kreis: Nikolsburg, gest. 30. August (im 83. Lebensjahr);<br />
Marie Horrer, Ober-Fröschau, Kreis:<br />
Znaim, gest. 30. August (im 84. Lebensjahr); Theresia<br />
Meister, Neuschallcrsdorf, Kreis: Znaim, gest. 31. August<br />
(im 82. Lebensjahr); Theresia Tesar, Altstadt,<br />
Kreis: Neubistritz, gest. 10. September (im 89. Lebensjahr);<br />
Anna Ladner geborene Markl, Großtajax, Kreis:<br />
Znaim, gest. 11. September (im 88. Lebensjahr); Alois<br />
Schalk, Lechwitz, Kreis: Znaim, gest. 4. Oktober (im<br />
72. Lebensjahr). Wir ehren sie in treuen Gedanken! —<br />
Achtung ein wichtiger Hinweis! Die nächste Monatsversammlung<br />
verbunden mit einer kleinen Weihnachtsfeier<br />
findet am Sonntag, dem 15. Dezember, im Gasthaus<br />
„Musil" in Wien, 1060, Mollardgasse 3, statt. Es<br />
ergeht an alle Mitglieder und Landsleuten der Landsmannschaft<br />
„Thaya" die herzlichste Einladung. Wir<br />
wünschen allen Mitgliedern und Landsleuten ein recht<br />
• rohes Weihnachtsfest 1985 und ein glückliches und gesegnetes<br />
„Neues Jahr 1986!".<br />
Iroppau<br />
Das schon lange geplante Heimattreffen der Troppauer<br />
in Wien mit unseren Landsleuten aus Deutschland<br />
fand am 10. bis 13. Oktober 1985 statt. Donnerslag,<br />
den 10. Oktober, war der erste Treffpunkt im Restaurant<br />
„Smutny". Es gab ein freudiges Wiedersehen<br />
mit alten Bekannten und Freunden. Dank sagen möchten<br />
wir unserem Landsmann in München, Herrn Fritz<br />
Skalla, der dieses Treffen in Deutschland vorbereitet<br />
hat. Beim ersten Zusammensein wurde das eigentliche<br />
Programm festgelegt. Der Freitag vormittag stand zur<br />
freien Verfügung. Ein Teil der Gäste besuchte die<br />
„China-Ausstellung", die hochinteressant und sehenswert<br />
war. Nachmittags fand in der Lorettokapelle, in<br />
der Augustinerkirche, eine Gedenkmesse für den verstorbenen<br />
P. Bernhard Tonko und P. Hyazinth Schwate<br />
statt, die vom Abt Hochmeister des Deutschen Ordens<br />
P. Ildefons Pauler zelebriert wurde. Abends war ein gemütliches<br />
Beisammensein im Augustinerkeller. Besonders<br />
die Schrammelmusik machte den Gästen viel Spaß<br />
und es wurde fleißig mitgesungen. Am Samstag stand<br />
der Besuch des Mährisch-schlesischen Heimatmuseums<br />
in Klosterneuburg am Programm. Herr und Frau Olbrich<br />
machten die Führung und zeigten uns die Sonderausstellung<br />
„Das Augustiner Chorherrenstift und seine<br />
Beziehung zu den Ländern der Böhmischen Krone" und<br />
dafür sagen wir ihnen herzlichen Dank. Reges Interesse<br />
fanden die Heimatbücher und Fotos aus Troppau. Das<br />
gemeinsame Mittagessen wurde in der Babenbergerhalle<br />
eingenommen. Nachmittags wurde die Stiftskirche<br />
besucht, und den Abschluß bildete ein Heurigenbesuch<br />
in Nußdorf. Es war ein gelungenes Treffen und unsere<br />
Gäste waren zufrieden. Einige unserer Wiener Landsleute<br />
trafen sich am Sonntag bei der Hedwigsfeier auf<br />
dem Leopoldsberg.<br />
Niederösterreich<br />
Baden<br />
Am 19. Oktober trafen wir uns wieder zu unserem<br />
Heimatabend. Mit besonderer Freude konnten wir das<br />
Ehepaar Pohl von der Riesengebirger Heimatgruppe in<br />
Tracht und Lmn. Heinrich mit Enkelkind als Gäste bei<br />
uns begrüßen. Gedichte von Lmn. Pohl und traute Lieder<br />
(Böhmerwaldlied, Wuldalied, Schlesierlied und<br />
»Kein schöner Land") bildeten einen würdigen Rahmen.<br />
Im Mittelpunkt des Heimatabends stand ein sehr interessanter<br />
Vortrag von Lmn. Ille, sie las aus ihren Lebenserinnerungen<br />
vor. Besonders beeindruckend war die<br />
Fülle der Fakten und die damit verbundenen persönlichen<br />
Eindrücke. Die Vorgeschichte der Vertreibung und<br />
das Vorgehen gegen die Sudetendeutschen in der Zwischenkriegszeit<br />
bildeten den ersten Teil des Vortrages.<br />
Wir danken Lmn. Ille auch an dieser Stelle und rufen<br />
alle Landsleute auf, auch ihre persönlichen Erinnerungen<br />
schriftlich festzuhalten und der üblichen Geschichtsverfälschung<br />
entgegenzuwirken. Unser nächster<br />
Heimatabend findet am 16. November statt. Wir<br />
treffen uns ab 16 Uhr in der Pension Weilburg. Kommt<br />
recht zahlreich! Wilhelm Ehemayr.<br />
Oberösterreich<br />
= Verband der m<br />
Böhmerwäldler i. 00.<br />
Am 28. September starb in Linz-Neue Welt unser<br />
Böhmerwäldler Landsmann und langjähriges Mitglied<br />
des Verbandes der Böhmerwäldler in Oberösterreich,<br />
Herr Franz Schano nach langer und tapfer ertragener,<br />
schwerer Krankheit im 70. Lebensjahr. In Honetschlag<br />
(im mittleren Böhmerwald) geboren, hatte ihn<br />
das Schicksal nach dem zweiten Weltkrieg nach<br />
Linz/D, verschlagen, die Firma wurde dann von der bekannten<br />
Firma Rosenbauer übernommen, von wo er in<br />
Pension ging. Er hing sehr an seiner alten Heimat und<br />
war ein gern gesehener Gast bei allen Veranstaltungen,<br />
ein braver und guter Arbeiter und bei seinen Mitarbeitern,<br />
Kameraden und Landsleuten sehr beliebt. Bei der<br />
Verabschiedung am 2. 10. im Barbarafriedhof Linz<br />
sprach der Pfarrer herzliche Abschiedsworte und ein<br />
Beauftragter der Böhmerwäldler dankte ihm für seine<br />
langjährige Treue und seine tiefe Heimatverbundenheit.<br />
Er war einer von uns, er konnte seine alte Heimat<br />
nicht vergessen. Wir wollen ihn in unsere Gedanken<br />
einschließen! S. K.<br />
Die Verbandsleitung der Böhmerwäldler gratuliert<br />
zu den Geburtstagen im Monat November 1985: Franz<br />
Sperker (87) am 27. 11., Hans Galistl (86) am 19. 11.,<br />
Alfons Tschiedl (82) am 10.11., Franz Rupp (82) am 23.<br />
11., Franz Forinek (82) am 28. 11., Dipl.-Ing. Hofrat<br />
Wilhelm Waldek (81) am 9. 11., Christine König (81)<br />
am 11.11., Wenzl Wagner (80) am 16.11., Maria Pachner<br />
(80) am 17. 11., Konrad Gangl (80) am 19. 11.,<br />
Wirkl. Hofrat Dr. Seefeiner (78) am 21. 11., Maria<br />
Flieg! (78) am 12.11., Leonhard Raab (77) am 6.11., Felix<br />
Fladerer (77) am 17. 11., Johann Buchmayr (74) am<br />
14. 11., Hermine Obemauer (73) am 19. 11., Alois<br />
Krammer (71) am 16.11., Katharina Kobler (71) am 11.<br />
11., Otto Dunzendorfer (71) am 29.11., Franz Ruschka<br />
(71) am 12.. 11., Josef Hofko (70) am 12. 11., Paul<br />
Schuhmeier (70) am 1. 11.<br />
= Freistadt = = = = = = = =<br />
Am Sonntag, 20. Oktober, trafen wir uns im Gasthof<br />
Deim, Böhmerg. 8, zu einem Heimatnachmittag unter<br />
dem Motto: .Ein gemütlicher Nachmittag mit Zitherklängen".<br />
Der Obmann Lm. Wilhelm Prückl begrüßte<br />
im dicht besetzten Saal alle Anwesenden sehr herzlich,<br />
diesmal besonders die Musiklehrerin Frau Anna Forsthuber<br />
mit ihrer Zitherrunde (9 Zithern), weiters Lm.<br />
Konsulent Werner Lehner mit Lm. Franz Pachner und<br />
Herrn Vzlt. Konsulent Franz Pühringer, Obmann des<br />
Kameradschaftsbundes. Lm. Prückl überbrachte Grüße<br />
von unserem Ehrenobmann Oberlehrer Franz Werani,<br />
den er zu seinem 88. Geburtstag mit Lm. Josef Lorenz<br />
und Gattin besuchte. Er ist geistig sehr rege, interessiert<br />
sich für die Geschehnisse in der Landsmannschaft<br />
und liest gerne die „<strong>Sudetenpost</strong>". Er berichtete<br />
dann über die Feierlichkeiten zur Enthüllung der Gedenktafel<br />
an der Nibelungenbrücke und zum 30. Bestandsjubiläum<br />
der „<strong>Sudetenpost</strong>" und warb um Abonnenten.<br />
Die Zitherrunde begann mit „Oh, du mein<br />
Österreich" es folgten Walzer, Ländler, Polka, Märsche,<br />
abwechselnd mit heimatlichen Lesungen, in gekonnter<br />
Weise vorgetragen von Lmn. Marg. Prückl.<br />
Herr Konsulent Pühringer dankte für die Einladung<br />
und sprach ein paar anerkennende Worte für die Sudetendeutsche<br />
Landsmannschaft als Kulturträgerin in unserer<br />
Stadt. Er schilderte dann den Lebensweg unseres<br />
Heimatdichters Adalbert Stifter, dessen Geburtstag<br />
sich am 23. Oktober zum 180. Mal jährte und brachte<br />
oine Lesung aus seinem Roman „Der Hochwald". Abschließend<br />
ladet er ein zur Gedenkfeier für die Gefallenen<br />
zu Allerheiligen auf unseren Friedhöfen. Mit dem<br />
Böhmerwaldlied, gesungen und gespielt, wurde der gelungene<br />
Nachmittag abgeschlossen. Der Zitherrunde<br />
danken wir auch auf diesem Wege, daß sie bereit war<br />
für uns zu spielen. Nächste Zusammenkunft: 8. Dezember<br />
zur Vorweihnachtsfeier. Zu den Geburtstagen unserer<br />
Mitglieder im Oktober und November wünschen<br />
wir gute Gesundheit und Wohlergehen: Karl Raab<br />
'1913, Gollnetschlag), Anastasia Pirchenfellner (1920,<br />
Rosenberg), Theresia Wolf (Zirnetschlag), Käthe Göberndorfer<br />
(1900, Kaplitz), Leopold Pölderl (1906, D.<br />
Beneschau), Theresia Stoiber (1919, Amesreith), Irma<br />
Schraml (1914, Wallern), Barbara Lackinger (1921, Ni-<br />
kolsburg), Anna Steinbichl (Oberhaid), Katharina<br />
Trümmer (1914, Hohenfurt), Margarete Neumeier<br />
(Freistadt), Katharina Burghardt (1894, Unterhaid),<br />
Gerlinde Tannich (1919, Krummau), Anna Lang (1902,<br />
Wien), Aloisia Fleischanderl (1919, Oppolz), Walter<br />
I'achner (Hohenfurt), Maria Michl (1921, Krummau),<br />
Bürgermeister Josef Knoll (Leopoldschlag), Helene<br />
Walter (Budweis), Leopold Kriegl (1909, Zettwing),<br />
Thomas Zeiner (Budweis), Else Beriesreiter (1910,<br />
Gratzen), Franz Pils (1907, Meinetschlag), Felix<br />
Mantsch (Neubistritz), Maria Prokschi (1901, Krummau),<br />
SR Gertrude Resch (Oberhaid), Alois Gratschmayer<br />
(1923, Malsching), Hof rat Dr. Heinrich Mensdorff<br />
(Chotielitz).<br />
= Karpatendeutsche = = = = =<br />
Landsmannschaft 00.<br />
Bei der am Sonntag, 27. Oktober d. J., vom Kulturverein<br />
der Heimatvertriebenen in Wels veranstalteten,<br />
sehr eindrucksvollen Totenehrung war unsere Landsmannschaft<br />
durch Obmann Konsulent Hans Lasslob<br />
und Landsmann Robert Frank, der auch als einer der<br />
Kranzniederleger fungierte, vertreten. J. L.<br />
= Riesen-Isergebirgfer -<br />
und Brüxer in Linz<br />
Im Heimatabend, am 20. Oktober, konnte Obmann<br />
Kom.-Rat Erwin Friedrich eine übergroße Schar von<br />
Mitgliedern, die ihrerseits sudetendeutsche Freunde aus<br />
Iglau und Trautenau und BRD mitgebracht hatten,<br />
herzlichst begrüßen. Der Obmann brachte etliche ausführliche<br />
Berichte über vergangene Veranstaltungen<br />
und auch Zeitungsausschnitte der sudetendeutschen<br />
Probleme zur Verlesung. Ein Hinweis auf die Bilderausstellung<br />
unseres Landsmannes Ernst Streit in der Raika<br />
(Wiener Straße) die einen unerwarteten Besucherstrom<br />
auslöst, wurde durch Erklärungen des Künstlers erweitert<br />
und ergänzt. Im besonderen wurde bekanntgegeben,<br />
daß die nächsten Heimatabende jeweils Montag,<br />
Bad Ischi<br />
Eugen Porák<br />
Ein großer Sudetendeutscher ist für Immer von uns gegangen<br />
Die Nachricht vom Ableben Eugen Poráks, der<br />
uns am 26. Oktober im 94. Lebensjahr für immer<br />
verließ, hat uns alle zutiefst betroffen. Er erlitt<br />
vor einigen Wochen einen Oberschenkelhalsbruch<br />
und trotz gutüberstandener Operation<br />
konnte sein geschwächter Körper die damit verbundene<br />
lange Bettlägerigkeit nicht überstehen.<br />
Eugen Porák erblickte am 8.2.1892 das Licht der<br />
Welt, maturierte an der k. u. k. Realschule in<br />
Budweis und studierte dann an der Technischen<br />
Hochschule in Prag. Während des 1. Weltkrieges<br />
war er k. u. k. Rittmeister d. R. im Landwehrulanenregiment<br />
Nr. 6, wurde schwer verwundet und<br />
lebte nach einem längeren Lazarettaufenthalt in<br />
Wels. Nachdem er bei der Firma Voith in St. Polten<br />
praktiziert hatte, trat er 1917 in den Dienst der<br />
Firma „MoldaumühJ Brüder Porák" als technischer<br />
Konsulent ein. Nach dem Ableben seines<br />
Vaters Ernst Porák wurde er 1918 mit der Gesamtleitung<br />
der Betriebe betraut. Der Zusammenbruch<br />
der Monarchie stürzte alles in ein unübersehbares<br />
Chaos. Trotz allem gelang es ihm, die Fabrik<br />
weiter auszubauen. Gleichzeitig wurde der<br />
Neubau des Herrenhauses fertiggestellt und am<br />
14. 12. 1925 vermählte er sich mit Henriette de<br />
Lapeyriere aus Schloß Kremsegg. Dieser Ehe entsprossen<br />
drei Kinder, Georg, Anielle und Ulrich.<br />
In unermüdlicher Arbeit wurde die Firma weiter<br />
vergrößert, sie bestand nun aus einer Papierund<br />
Kartonagenfabrik, Sägewerk, Elektrizitätswerk<br />
und über 50 Wohnhäuser für die Belegschaft.<br />
Es wurden auch eine neue Schule, Kindergarten,<br />
Sportplatz und weitere soziale Einrichtungen,<br />
an denen auch seine Gattin maßgeblichen<br />
Anteil hatte, errichtet. Auch für kulturelle und<br />
sonstige Belange hatte er stets eine offene Hand.<br />
Wenn wir rückblickend an »unser Kienberg" denken,<br />
dürfen wir nicht vergessen, daß es hauptsächlich<br />
sein Verdienst war, wenn aus dem kleinen<br />
von Bergen und Wäldern umgebenen Ort ein<br />
blühender Wirtschaftsmittelpunkt wurde, der es<br />
uns ermöglichte, in einem für damalige Verhältnisse<br />
weit über dem Niveau anderer Gegenden liegenden<br />
Wohlstand zu leben. Ebenso war es sein<br />
Verdienst, den Betrieb durch die Wirrnisse von<br />
1938 — 1945, trotz persönlicher Schwierigkeiten,<br />
zu führen. Es hatte uns mit tiefem Schmerz erfüllt,<br />
daß gerade er der erste war, der bereits im<br />
Mai 1945 von den neuen Machthabern inhaftiert<br />
und als Landarbeiter eingesetzt wurde, bis man<br />
ihn in das Kreisgericht Budweis überstellte. Nur<br />
für die für ihn überaus günstigen Aussagen der<br />
ehemaligen Kriegsgefangenen — Franzosen und<br />
Polen — trugen dazu bei, daß alle Vorwürfe in<br />
sich zusammenfielen und er aus der Haft entlassen<br />
wurde. Von Haus und Hof vertrieben, wurde<br />
er wie alle anderen Sudetendeutschen im Viehwaggon<br />
nach Deutschland ausgesiedelt, von wo<br />
er 1947 von der österreichischen Regierung im<br />
Staatsinteresse angefordert und ihm die österreichische<br />
Staatsbürgerschaft verliehen wurde. Eine<br />
Berufung in den Vorstand der Papierfabrik in<br />
Niklasdorf bei Leoben, die er bis zu seiner Pensionierung<br />
1951 innehatte, gab ihm Gelegenheit,<br />
seine reichen Erfahrungen auch bei diesem Unternehmen<br />
unter Beweis zu stellen. Für seine Verdienste<br />
wurde er mit dem Verdienstzeichen des<br />
Landes Oberösterreich ausgezeichnet. Außerdem<br />
war er Träger hoher Verdienstzeichen aus dem 1.<br />
Weltkrieg.<br />
Nachdem er sich 1951 in Bad Ischi ein neues<br />
Heim geschaffen hatte, war er unermüdlich für<br />
die Sudetendeutsche Landsmannschaft tätig. Er<br />
hatte jahrelang viel Zeit und Mühe aufgewendet,<br />
den in der BRD wohnhaften ehemaligen Angehörigen<br />
seines Unternehmens aus dem Pensionsfonds<br />
der „Moldaumühl" zusätzliche Pensionen<br />
zu sichern. Darüber hinaus war er immer ein großer<br />
Förderer der Sudetendeutschen und über viele<br />
Jahre auch Obmann der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft Bezirksgruppe Bad Ischi, wo er<br />
vor einigen Jahren zum Ehrenobmann ernannt<br />
und Ehrenmitglied der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
wurde.<br />
Bis ins hohe Alter (schon 86 Jahre) war er ein<br />
begeisterter Schifahrer und Wanderer, der auch<br />
mit eigener Hand seinen schönen Garten pflegte.<br />
Mit 82 Jahren nahm er das letzte Mal an einem<br />
Schirennen aktiv teil. Seine Gesundheit bis ins<br />
hohe Alter verdankte er nicht zuletzt seinen<br />
Kneipp-Kuren. Er war auch bis vor einigen Jahren<br />
Obmann des Kneipp-Bundes Bad Ischi und später<br />
Ehrenobmann. Mit seinem Ableben ist ein großer<br />
Teil unserer schönen Erinnerungen an die alte<br />
Heimat ins Grab gesunken. Der Name Eugen Porák<br />
ist und bleibt für immer mit Kienberg und den<br />
Kienbergern verbunden, wo immer sie auch heute<br />
Eugen Porák Poto: Hofer, Bad Ischi<br />
leben. Mit ihm ist in dieser persönlichkeitsarmen<br />
Zeit eine große Persönlichkeit von uns gegangen.<br />
Ich möchte Herrn Porák im Namen der älteren<br />
Generation dafür danken, daß er ihr in guten und<br />
schlechten Zeiten eine gesicherte Existenz geboten<br />
hat und im Namen meiner Generation, daß wir<br />
dadurch eine sorglose Kindheit verbringen konnten.<br />
Eine große Trauergemeinde gab dem Verstorbenen<br />
am Friedhof in Bad Ischi das letzte Geleit.<br />
Nach der Beisetzung durch den Pfarrer von Bad<br />
Ischi sprach Geistlicher Rat Pater Laurenz Burgstaller<br />
zu Herzen gehende Worte des Gedenkens.<br />
Anschließend durfte ich die letzten Grüße und<br />
den Dank der Kienberger zum Ausdruck bringen.<br />
Obmann-Stellvertreter Dr. Fellner, der mit einer<br />
großen Abordnung von Sudetendeutschen und<br />
Böhmerwäldlern kam, sprach für die Sudetendeutsche<br />
Landsmannschaft und Konsulent Schebesta<br />
für den Verband der Böhmerwäldler letzte<br />
Grüße und den Dank der Verbände an den verstorbenen<br />
Ehrenobmann. Herr Pozelick war der<br />
Sprecher für die Bezirksgruppe Bad Ischi. Über<br />
das offene Grab senkten sich die Fahnen der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft, Kienberg,<br />
Heuraffl, Hohenfurth und Kapellen. Die Salinenkapelle<br />
Bad Ischi spielte zum Abschied sein Lieblingslied<br />
.Von meinen Bergen muß ich scheiden"<br />
und unter den Klängen des Böhmerwaldliedes<br />
und Mitgabe von Heimaterde senkte sich der Sarg<br />
ins Grab.<br />
Seiner Witwe und seiner Familie gilt unser tiefstes<br />
Mitgefühl. Nicht nur wir Kienberger, auch<br />
alle anderen Landsleute haben mit ihm einen<br />
warmherzigen Freund verloren.<br />
Lilo Sofka-Wollner