Ausgabe - Sudetenpost
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V'<br />
Erscheinungsort Linz<br />
Verlagspostamt 4020 Linz<br />
Einzelpreis s 5-<br />
P. b. b.<br />
Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)<br />
Folge 24 Wien-Linz, 15. Dezember 1983 29. Jahrgang<br />
Sind die<br />
Österreicher<br />
Deutsche?<br />
(Seite 2)<br />
Das „südböhmische<br />
Meer" sinkt<br />
(Seite 4)<br />
Die Landschaften:<br />
Das „böhmische<br />
Gastein"<br />
V'.. ; V<br />
(Seiten)<br />
Wie man das Recht<br />
auf Besitz in der<br />
CSSR geltend macht<br />
Die Heimatvertriebenen sind ihres in der Heimat<br />
vorhandenen Vermögens bei der Vertreibung<br />
verlustig gegangen. Sie haben aber ihren<br />
Anspruch auf das ihnen geraubte Vermögen in<br />
der Heimat niemals aufgegeben und haben dies<br />
sert der Vertreibung immer wieder betont.<br />
Das Festhalten an den Eigentumsansprüchen<br />
hinsichtlich des in der alten Heimat verbliebenen<br />
Vermögens hervorzuheben, hat bisher<br />
zuwenig Beachtung gefunden, stellt<br />
Rechtsanwalt Dr. Alfred Haindl aus Wien in einem<br />
Beitrag fest und er schreibt weiters:<br />
Jeder Heimatvertriebene hat die Möglichkeit<br />
in einer letztwHIigen Anordnung (Testament,<br />
Kodizill) Verfügungen über sein in der Heimat<br />
zurückgelassenes Vermögen zu treffen, die<br />
wohl derzeit nicht durchgesetzt werden können,<br />
aber ein Beweis dafür sind, daß der Betreffende<br />
seine Vermögensansprüche nicht aufgegeben<br />
hat.<br />
In solchen letztwilligen Verfügungen sollte<br />
Ein neuer<br />
Böhmerwald-Aussichtsturm<br />
Am Weingartenfels in Bayern wurde kürzlich<br />
der Böhmerwald-Aussichtsturm im Schönseer-Land<br />
der Öffentlichkeit übergeben. Der 30<br />
Meter hohe Turm dicht an der Grenze zur CSSR<br />
bietet eine prachtvolle Sicht unter anderem auf<br />
die Orte Böhmisch-Schwarzach, Wassersuppen,<br />
Schwarzkoppe (Cerkov 1039 m), Großer<br />
und Kleiner Arber, Osser, Hirschstein, Schauerberg,<br />
Chodenschloß, Taus, St.-Anna-Kirche,<br />
Hochsemlowitz, Bischofteinitz, Neudorf, Horschau,<br />
Pollschitz, Sirb, Amplatz, Melmitz, Sieben<br />
Berge, Rindl, die Schilligkauer- und<br />
Wasserauer-Höhen, Muttersdorf, Hostau,<br />
Tschernahora, Zetschin, Weißensulz, Pabelsdorf,<br />
Haid, Plan, Pfraumberg, Tachau und Dianaberg.<br />
Hohe Auszeichnung für<br />
Präsident Broesigke<br />
Der Bundespräsident hat dem Präsidenten<br />
des Rechnungshofes, Dr. Tassilo Broesigke,<br />
das Große goldene Ehrenzeichen am Bande für<br />
Verdienste um die Republik Österreich verliehen.<br />
Am 7. Dezember überreichte Bundespräsident<br />
Dr. Rudolf Kirchschläger in seinen Amtsräumen<br />
in Anwesenheit des Leiters der österreichischen<br />
Ehrenzeichenkanzlei Kabinettsdirektor<br />
Dr. Loibl dem Präsidenten des Rechnungshofes<br />
die Insignien der hohen Auszeichnung.<br />
Wir freuen uns über die hohe Auszeichnung für<br />
Präsident Broesigke, der ein großer Förderer<br />
der Sudetendeutschen ist und gratulieren herzlich!<br />
Für Menschenrechte<br />
In einem Telegramm an die Botschaft der<br />
CSSR in Wien protestierte Msgr. Prof. Dr. Josef<br />
Koch namens der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
in Österreich schärfstens gegen die<br />
Verletzung der Menschenrechte in der CSSR<br />
und forderte die sofortige Freilassung von Jürgen<br />
Hinrichs, welcher am 10. November 1983<br />
beim Fotografieren des Grabes seines Vaters<br />
verhaftet wurde.<br />
das Vermögen in der Heimat so genau wie nur<br />
möglich beschrieben werden. Bei Häusern und<br />
Grundstücken sollten deren seinerzeitigen<br />
Adressen, auch Einlagezahlen, Katastralgemeinden,<br />
wenn möglich auch die Grundstücksnummern<br />
und die Ausmaße angeführt werden,<br />
weil auf Grund dieser Anführung die Grundstücke<br />
dann in den alten Grundbüchern und<br />
Mappen gefunden werden können.<br />
Bewegliches Eigentum sollte ebenfalls so genau,<br />
wie nur möglich beschrieben werden. Aus<br />
Besuchen in der alten Heimat weiß man, daß<br />
auch vom beweglichen Vermögen noch verhältnismäßig<br />
viel vorhanden ist, obzwar seit der<br />
Vertreibung fast 40 Jahre vergangen sind.<br />
Soweit Heimatvertriebene nicht in der Lage<br />
sind, selbst eine letztwillige Verfügung zu verfassen,<br />
werden ihnen bestimmt in den Landsmannschaften<br />
Juristen genannt werden können,<br />
die sie bei der Verfassung einer letztwilligen<br />
Verfügung entsprechend beraten können.<br />
Selbst wenn eine solche Beratung nicht kostenlos<br />
erfolgen kann, sollte es den Heimatvertriebenen<br />
die Kosten wert sein, eine ordnungsgemäße<br />
letztwillige Verfügung über ihr in der Heimat<br />
verbliebenes Vermögen zu treffen.<br />
Gut gearbeitet<br />
VON WOLFGANG SPERNER<br />
Ein gutes Jahr zieht über den Lebensberg.<br />
Neben den unbestreitbaren Erschwernissen<br />
und Enttäuschungen brachte es doch einige<br />
bemerkenswerte Pluspunkte in der Volksgruppenbilanz.<br />
Und da wir ganz allgemein eher positiv<br />
zum Leben eingestellt sind, wollen wir am<br />
Jahresende eher die Erfolge verbuchen.<br />
Voran einmal steht der große Erfolg des Sudetendeutschen<br />
Tages in Wien. Wieder einmal<br />
war das nicht nur die größte Veranstaltung des<br />
deutschsprachigen Raumes, es war ein erhebendes<br />
Wiederbegegnen vieler aus den Bundesländern<br />
und aus dem Ausland mit der<br />
„heimlichen Hauptstadt" der Sudetendeutschen,<br />
dem schönen Wien. Der in Frieden und<br />
ohne Gewalt abgelaufene Sudetendeutsche<br />
Tag wurde vor allem zu einem erneuten Beweis<br />
vor der Welt für den Wunsch der Sudetendeutschen<br />
nach einer gerechten Lösung des Heimatrechtes<br />
auf dem Weg des Rechtes und Gesetzes.<br />
Während anderswo in der Welt Vertriebenenprobleme<br />
zu Krieg, Terror und Elend führen,<br />
bleiben die Sudetendeutschen, die ebenfalls<br />
aus der Heimat vertrieben, von denen viele<br />
ermordet und gefoltert wurden, die ihren gesamten<br />
Besitz verloren haben, sie bleiben friedlich<br />
bei ihrem Wunsch und dem Vertrauen auf<br />
das Recht, daß vieles wiedergutgemacht wird.<br />
Zu den Pluspunkten der Bilanz kann aber<br />
auch der Fortschritt beim Bau des großen Sudetendeutschen<br />
Zentrums in München gezählt<br />
werden und nun kommt noch der Plan eines<br />
Sudetendeutschen Zentrums in Österreich hinzu.<br />
Diese Bauten werden nichteine nur sichtbar<br />
gemachte Beständigkeit des Sudetendeutschtums<br />
sein, sie sollen auch Sammelpunkte der<br />
Volkstumspolitik, der Kulturarbeit für das<br />
Wachhalten guten sudetendeutschen Geistes<br />
sein, mit Ausstrahlungskran über die Sudetendeutschen<br />
hinaus in den ganzen Staat.<br />
Wenn man zudem die vielfältige und unge-<br />
PRACHATITZ, DIE GOTISCHE STADTKIRCHE<br />
Ein frohes Weifinachtöfeit unD GelunDlieit im neuen Jahr
SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
brochene Arbeit der Landsmannschaften in<br />
den Bezirken und Gemeinden bedenkt und<br />
wenn man erlebt, wie es gelungen ist, dieses<br />
Sudetendeutschtum auch in der Jugend wachzuhalten,<br />
einer Jugend, die oft schon gar nicht<br />
mehr den Geburtsort der Eltern persönlich<br />
kennt, dann wird das besonders ermutigen.<br />
Diese Arbeit verdient unsere volle Bewunderung!<br />
Wie viele persönliche Opfer an Freizeit,<br />
aber auch oft an anderen Werten werden hier<br />
eingebracht!<br />
Und es kommt, lassen Sie auch dies sagen,<br />
der gesicherte Weiterbestand des offiziellen<br />
Organs der Sudetendeutschen Landsmannschaft,<br />
der „<strong>Sudetenpost</strong>" hinzu.<br />
Wahrlich, die Existenz einer Vertriebenenzeitung,<br />
mehr als drei Jahrzehnte nach der Vertreibung,<br />
ist etwas Besonderes, sowohl im gesamten<br />
Medienbereich wie auch in der landsmannschaftlichen<br />
Tätigkeit. Andere Landsmannschaften<br />
hatten auch eigene Zeitungen.<br />
Aber alle anderen Zeitungen bestehen nicht<br />
mehr. Nur die „<strong>Sudetenpost</strong>" erscheint weiter<br />
in Österreich. Es ist dies vor allem ein Verdienst<br />
aller unserer Bezieher, die „ihrer" Zeitung<br />
die Treue hielten. Trotz sicherlicher finanzieller<br />
Opfer. Und trotz des Wegsterbens so<br />
mancher treuer Bezieher. Es freut uns bei der<br />
„<strong>Sudetenpost</strong>" ganz besonders, daß mit dem<br />
Tod eines Beziehers immer wieder nicht das Interesse<br />
an der Zeitung abreißt, sondern daß die<br />
Nachfahren dann eben die „<strong>Sudetenpost</strong>" weiterbeziehen<br />
- und damit den Bestand der Zeitung<br />
sichern. Hier gilt wiederum ein großer<br />
Dank gesagt! Dank allen Ihnen, den treuen Beziehern<br />
der „<strong>Sudetenpost</strong>" und die Bitte, uns<br />
auch weiter die Treue zu halten, auch wenn wir<br />
den Preis erhöhßn müssen.<br />
Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger<br />
hat einmal zu unserem Bundesobmann Monsignore<br />
Professor Dr. Koch gesagt: „So lange<br />
Sie Ihre Zeitung haben, so lange existieren Sie<br />
in der öffentlichen Meinung. Wenn Sie die Zeitung<br />
nicht mehr haben, dann droht der Volksgruppe<br />
die Gefahr des Vergessens."<br />
Denken wir daran!<br />
Ecke des<br />
Bundesobmannes<br />
Betrachtungen am Jahresende<br />
Wenn wir uns die Veranstaltungen im<br />
Bereich unserer Volksgruppe in Österreich<br />
in Erinnerung rufen, können wir feststellen,<br />
daß keine ohne guten Erfolg zu Ende gegangen<br />
ist. Ich denke an den Sudetenball<br />
in Wien, die Märzgefallenen-Gedenkfeier,<br />
den Sudetendeutschen Tag 1983 in Wien<br />
und die Unternehmungen der Landes- und<br />
Bezirksverbände und der verschiedenen<br />
Heimatgruppen. Wir können zufrieden<br />
sein, wenn wir an die Besucherzahl und<br />
den geistigen Gehalt denken. Eine Aussage<br />
möchte ich hervorheben: „Unsere<br />
Partner können nur die sein, die die Vertreibung<br />
der Sudetendeutschen als Verbrechen<br />
betrachten und ihr Recht auf eine<br />
Wiedergutmachung anerkennen und seine<br />
Verwirklichung mit uns betreiben". Ein<br />
Wort des Sprechers der Sudetendeutschen<br />
Dr. Franz Neubauer. Dieses Wort<br />
bedeutet für alle Sudetendeutschen die<br />
Grundlage, auf der wir stehen und von der<br />
wir weiterarbeiten wollen. Dieser Grundsatz<br />
stellt einen Fels dar, an dem alle Einwände<br />
und Bedenken abprallen. Eine Diskussion<br />
ist nur über die Arbeitsmethoden<br />
möglich, die Anwendung finden können.<br />
Da und dort hat eine Meinungsbildung<br />
über konkrete Vorstellungen von einem<br />
friedlichen Zusammenleben der Völker<br />
Mitteleuropas und dessen Formen begonnen.<br />
Die sudetendeutschen Österreicher<br />
begrüßen diese Entwicklung in besonderer<br />
Weise. Sie tangiert nicht nur die Sudetendeutschen<br />
hierzulande.<br />
Immer mehr Mitglieder der jüngeren Generation<br />
finden sich bei unseren Treffen<br />
ein. Die Veranstalter werden sich besonders<br />
um sie bemühen und sie zur Mitgliedschaft<br />
in unseren Verbänden bewegen.<br />
Die Organisationen sollten der Zahl nach<br />
den Stand halten. Den Vorständen der verschiedenen<br />
Verbände muß bescheinigt<br />
werden, daß sie gute Arbeit geleistet haben.<br />
Es obliegt mir, am Jahresende ihnen<br />
und ihren Mitarbeitern herzlich im Namen<br />
aller Landsleute zu danken.<br />
Welche Chancen haben die Sudetendeutschen<br />
in Österreich, Chancen, die wir<br />
nützen sollten? Nicht nur die Böhmerwäldler<br />
und Südmährer spüren mehr als unsere<br />
Landsleute irgendwo in Westdeutschland<br />
Heimatnähe. Es gilt hier die Erinnerung<br />
und Liebe zu unserer Ursprungsheimat<br />
wachzuerhalten und zu pflegen. Die Zahl<br />
der Sympathiesanten aus familiären und<br />
Erfahrungsgründen ist in Österreich sehr<br />
groß. Die moralische Verpflichtung gegen<br />
die 1918 abgetrennten Brüder ist noch vorhanden,<br />
wenn sie auch aus verschiedenen<br />
Gründen nicht voll und ganz zum Zuge<br />
kommt. In einem Schreiben an alle Abgeordneten<br />
zum Nationalrat und Bundesrat<br />
haben wir an sie erinnert, wenn wir ihnen<br />
den Text einer Erklärung der österreichischen<br />
Abgeordneten, in der sie zur Abtretung<br />
des Sudetenlandes an das neue<br />
Staatsgebilde im Norden Stellung bezogen<br />
haben, vorgelegt haben.<br />
Eine Gefahr für den Bestand der sudetendeutschen<br />
Volksgruppe in Österreich<br />
stellt die totale Integration der jüngeren<br />
Generation dar, die sich da und dort über<br />
familiäre, geschichtliche Gegebenheiten<br />
und auch ethische Forderungen hinwegsetzt.<br />
Sind die Österreicher Deutsche?<br />
Debatten aus<br />
In der angesehensten deutschen Tageszeitung „Frankfurter Allgemeine" hat im September<br />
Johann Georg Reißmüller in einem Leitartikel die Frage aufgeworfen: „Sind die Österreicher<br />
Deutsche?" Daraufhin gab es eine Fülle von Leserzuschriften, verschiedener<br />
Meinung. Da dieses Thema auch die Sudetendeutschen stark berührt, veröffentlichen wir<br />
im folgenden den Leitartikel aus der „Frankfurter Allgemeinen" und fügen daran die Stellungnahme<br />
des früheren Sprechers der SL, Dr. Walter Becher an.<br />
Hier nun«zunächst der Leitartikel:<br />
Als in den siebziger Jahren einmal ein sowjetischer<br />
Politiker dartun wollte, wie natürlich die<br />
deutsche Teilung sei, da sagte er, es gebe<br />
schon lange noch andere deutsche Staaten,<br />
zum Beispiel Österreich. Die Charakterisierung<br />
Österreichs fand in der Bundesrepublik<br />
Deutschland viel stille Zustimmung. Ob sie richtig<br />
ist, können freilich nur die Österreicher entscheiden;<br />
denn ob eine Bevölkerung eine Nation<br />
bildet, das bestimmt allein ihr Bewußtsein<br />
von sich selbst.<br />
Nimmt man als Maßstab den aus der Französischen<br />
Revolution stammenden Nation-Begriff,<br />
dann erscheint die Lösung einfach: Die<br />
Österreicher sind Staatsvolk und zudem noch<br />
das Volk des Staates, den sie ohne Vorbehalt<br />
bejahen; also sind sie eine Nation. Aber damit<br />
weist man die Österreicher nur im politischen<br />
Sinne als Nation aus und sagt nichts darüber, ob<br />
sie auch eine eigene Kulturnation sind - oder ob<br />
sie zur deutschen Kulturnation gehören. Die<br />
Antworten auf diese Frage fallen in Österreich<br />
unterschiedlich aus. Besonders auf dem linken<br />
Flügel des sozialistischen Lagers und unter<br />
linkskatholischen Intellektuellen ist man bestrebt,<br />
die Österreicher als eigenständige Traditions<br />
- und Kulturgemeinschaft hinzustellen (was<br />
manchmal von Animositäten gegen die Bundesrepublik<br />
Deutschland begleitet ist). So hat der<br />
unlängst verstorbene Historiker und Literat<br />
Friedrich Heer vehement bestritten, daß die<br />
österreichische Literatur ein Teil der deutschen<br />
sei. Andererseits gibt es zum Beispiel im liberalen<br />
Lager Politiker, die sich ohne Verlegenheit<br />
deutsche Österreicher oder auch österreichische<br />
Deutsche nennen. Auch ein geographisches<br />
Gefälle zeigt sich: Im Westen Österreichs,<br />
der Deutschland nahe ist, verstehen sich<br />
die Bewohner ganz überwiegend als Deutsche.<br />
Im östlichen Österreich dagegen, vor allem in<br />
Wien, nimmt das Gefühl einer durchgehenden<br />
Eigenständigkeit der Österreicher gegenüber<br />
den Deutschen zu.<br />
Die Österreicher haben in ihrer Geschichte<br />
mit den nördlicheren Deutschen wechselhafte<br />
Erfahrungen gemacht. Die Bewußtseins- und<br />
Gefühlslagen, die sich dabei herausbildeten,<br />
spielen noch heute in das Verhältnis hinein, in<br />
dem die Österreicher sich zu den Deutschen<br />
sehen. Nach den Türken waren es die Preußen,<br />
die das Habsburgerreich in Lebensgefahr<br />
brachten, zu einer Zeit, da noch das gemeinsame<br />
Heilige Römische Reich Deutscher Nation<br />
bestand und der Gemahl der Herrscherin über<br />
Österreich in Frankfurt gekrönter Deutscher<br />
Kaiser war. Der Schlag Preußens gegen Österreich<br />
in der Schlacht bei Königgrätz hätte eine<br />
österreichisch-preußische Erbfeindschaft besiegeln<br />
können. Daß es anders kam, hat man oft<br />
der Weitsicht Bismarcks zugeschrieben. Doch<br />
die wahren Gründe dafür, daß Österreich und<br />
das neugegründete, preußisch bestimmte<br />
Deutsche Reich sich bald näherkamen, lagen<br />
anderswo. Österreich, seiner italienischen<br />
Lande fast ganz beraubt, von den Ungarn zur<br />
Teilung des Reiches in eine Doppelmonarchie<br />
gezwungen, sah sich nun außerdem von den<br />
erwachten Slawen, den Tschechen vor allem,<br />
bedrängt. In dieser Lage suchte das deutsche<br />
Bürgertum Österreichs Rückhalt beim großen<br />
deutschen Bruder im Norden. Das bestimmte<br />
die Wiener Politik.<br />
Als dann Österreich den Ersten Weltkrieg<br />
gemeinsam mit Deutschland verloren hatte und<br />
von den Siegermächten auf seinen deutschen<br />
Kern reduziert war, suchten die Österreicher aller<br />
politischen Lager Zuflucht beim größeren<br />
deutschen Staat. Das Bürgertum hielt Rest-<br />
Österreich für ein nicht lebensfähiges Gebilde,<br />
die Arbeiterbewegung wünschte sich einen gemeinsamen<br />
deutschen marxistischen Staat als<br />
Grundlage eines sozialistischen Europa. Die<br />
Siegermächte von damals unterbanden die<br />
Vereinigung. Der von ihnen erzwungene österreichische<br />
Staat gewann seine Bevölkerung in<br />
Wahrheit nie für sich, und so zerfiel er 1938 unter<br />
Hitlers Zugriff, als hätte es ihn nie gegeben.<br />
Aber in den sieben nationalsozialistischen<br />
Jahren erlebten die Österreicher ein brutales<br />
Regiment, das sie zu Hausknechten in einem<br />
Nebengebäude degradierte. Nicht der Wunsch<br />
allein, sich vom Schicksal des ins Bodenlose<br />
gestürzten Hitler-Staates zu lösen, hat also die<br />
Österreicher 1945 zur Abkehr von Deutschland<br />
getrieben - einer Abkehr, die zu grotesken Eskapaden<br />
führte: So lernten die österreichischen<br />
Kinder in der Schule nicht Deutsch, sondern die<br />
„Unterrichtssprache". Aber das kleine Staatsvolk<br />
war lange Zeit zu sehr mit seinen Nöten beschäftigt,<br />
als daß es sich über sein Verhältnis zu<br />
Deutschland hätte viel Gedanken machen können.<br />
Als beide aus dem Schlimmsten heraus waren<br />
und vorsichtig zueinander über die Grenze<br />
schauten, da erkannten die Österreicher einen<br />
deutschen Staat, der sich anschickte, die erste<br />
Wirtschafts macht im westlichen Europa und der<br />
wichtigste Verbündete Amerikas zu werden.<br />
Diesem schwergewichtigen Nachbarn begegnen<br />
sie heute mit einer freundlichen Unbefangenheit.<br />
Die rührt aus der doppelten Gewißheit<br />
der Österreicher, daß es für sie keinen anderen<br />
Staat geben kann als den heutigen und daß sie<br />
mit den Deutschen mehr verbindet als eine gemeinsame<br />
Grenze, Handel und Ferienbesuch.<br />
Aber sie haben kein Bedürfnis, diese besondere<br />
Beziehung zu definieren. Genaues Fragen<br />
würde wahrscheinlich zu dem Ergebnis führen,<br />
daß sich die Österreicher heute in ihrer Mehrheit<br />
als Teil der deutschen Kulturnation fühlen; freilich<br />
als einen Teil mit besonderen Lebensbedingungen<br />
und eigenem Gepräge. Ob das in fünfzig,<br />
in hundert Jahren noch gelten wird, kann<br />
niemand voraussagen.<br />
Hohe Auszeichnung<br />
für Prof. Otto Stöber<br />
Das „Bundesministerium für Wissenschaft<br />
und Forschung" hat dem „Österreichischen<br />
Moorforschungs-Institut" am 30.<br />
September 1983 mitgeteilt, daß der Bundespräsident<br />
mit Einschließung vom 8.<br />
September 1983 Prof. Otto Stöber aus<br />
Linz, einem verdienten Landsmann, Moorforscher,<br />
Schriftsteller und Moorbadbesitzer<br />
(Bad Wimsbach-Neydharting) das<br />
„Osterreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft<br />
und Kunst" verliehen hat. -<br />
Oberösterreichs Landeshauptmann Dr.<br />
Josef Ratzenböck wird diese hohe Auszeichnung<br />
dem Geehrten überreichen...<br />
Eine nicht geringe Rolle spielt hierzulande<br />
eine Befassung mit Zeitgeschichte,<br />
die Nebensächliches zur Hauptsache<br />
macht, das Grundsätzliche ignoriert und<br />
von da her Bewertung vornimmt, Extreme<br />
durch Extremes bekämpfen möchte und so<br />
einen neuen Extremismus zu fördern geeignet<br />
ist.<br />
Da geschichtliche Vorgänge längere und<br />
lange Zeiten in Anspruch nehmen, ist es<br />
verständlich, daß die ältere Generation fast<br />
40 Jahre nach unserer Vertreibung alle<br />
Hoffnung fahren läßt und immer wieder<br />
daran erinnert werden muß, daß nicht nur<br />
der Erfolg, sondern auch die Pflichterfüllung<br />
Erfüllung des Lebenes einbringt. Allen<br />
Landsleuten, die in diesem Jahr gestorben<br />
sind, ihre Pflicht als Amtswalter oder Mitglieder<br />
unserer Organisation ihrer Volksgruppe<br />
treue Dienste erwiesen haben, soll<br />
am Jahresschluß ein dankbares Gedenken<br />
gewidmet sein.<br />
Wir wollen uns auch in Zukunft ohne<br />
Emotion mit Berufung auf Tatsachen in der<br />
österreichischen Öffentlichkeit durchsetzen.<br />
Sie sprechen alle für uns.<br />
Die Jahreshauptversammlung der SLÖ<br />
hat den einträchtigen Willen unserer<br />
Landsleute in ganz Österreich durch Vertreter<br />
aus allen Bundesländern erkennen<br />
lassen. Wir wissen uns auch eins mit unseren<br />
Landsleuten in anderen Ländern und<br />
Staaten.<br />
Mit unseren Weihnachtsgrüßen verbinden<br />
wir zum Jahreswechsel Segenswünsche<br />
an alle Landsleute, wo immer sie leben<br />
müssen.<br />
Euer<br />
Monsignore Prof. Dr. Josef Koch<br />
Bundesobmann der SLÖ<br />
Und dies die Antwort des Altsprechers<br />
in der „Frankfurter Allgemeinen":<br />
Österreicher und Deutsche<br />
In der langen Reihe von Leserbriefen,<br />
welche die von Johann Georg Reißmüller<br />
aufgeworfene Frage „Sind Österreicher<br />
Deutsche?" zu beantragen versuchen,<br />
fehlt ein gewichtiger Hinweis: in der Bundesrepublik<br />
Deutschland, im Staate Erich<br />
Honeckers und in der Republik Österreich<br />
selbst leben an die vier Millionen Bürger<br />
sudetendeutscher Abstammung, die als<br />
Deutsche und Altösterreicher eine lebendige<br />
Brücke über das aufgezeigte Dilemma<br />
schlagen. Es gibt unter ihnen viele, die als<br />
Kinder das „Gott erhalte?", im Tschechenstaat<br />
„Kde domov muj?" („Wo ist meine<br />
Heimat?") gesungen haben und nunmehr<br />
an dreierlei Hymnen verpflichtet sind.<br />
Kann man ihnen zumuten, daß sie deshalb<br />
ihr Volkstum wechseln? Gibt die Tatsache<br />
nicht zu denken, daß von den<br />
siebeneinhalb Millionen Einwohnern<br />
Österreichs eine Million der Familienherkunft<br />
nach aus dem Sudetenland stammt,<br />
und daß ein Gutteil seiner führenden Männer<br />
(Staatspräsident und Bundeskanzler<br />
seit 1945) der gleichen Herkunftsgruppe<br />
angehörten?<br />
Mit Recht sind die heutigen Österreicher<br />
stolz auf ihren Staat und dessen Unabhängigkeit.<br />
Vermag man aber deshalb Volk<br />
und „Staatsnation" gleichzusetzen? Das<br />
geht (denken wir an die zahlreichen Volksgruppen<br />
und ethnischen Minderheiten!)<br />
weder anderswo noch in Mitteleuropa.<br />
Dem staatsnationalen Denken zuliebe<br />
kann man weder Völker noch Personen<br />
zeitlich und räumlich sektionieren. Will jemand<br />
etwa „österreichischer" als Herbert<br />
von Karajan oder Otto von Habsburg sein?<br />
Beide sind Österreicher und Deutsche. In<br />
der „Liebe zu Österreich" lassen sich -<br />
was Bundespräsident Dr. Kirchschläger<br />
des öfteren hervorhob - die Sudetendeutschen<br />
kaum übertreffen.<br />
Johann Georg Reißmüller hat wahrscheinlich<br />
recht: „In der Mehrheit fühlen<br />
sich die Österreicher als Teil der deutschen<br />
Kulturnation, freilich als Teil mit besonderen<br />
Lebensbedingungen und eigenem Gepräge."<br />
Dr. Walter Becher, Altsprecher der<br />
Sudetendeutschen Landsmannschaft,<br />
Pullach
FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
Sudetendeutsche in Paraguay<br />
im harten Kampf des Lebens<br />
In der in Brasilien erscheinenden deutschsprachigen<br />
Zeitung „Brasil-Post" von Ende Oktober<br />
fanden wir folgenden Bericht über den<br />
50jährigen Bestand der „Colonia Sudetia" in<br />
Paraguay. Er gibt einen Eindruck vom harten<br />
Existenzkampf unserer Landsleute in jenem interessanten<br />
Land Südamerikas. Hier der Bericht<br />
von Rosa Anders:<br />
Die „Colonia Sudetia" in Paraguay wurde von<br />
dem aus Saaz stammenden Franz B. PETER im<br />
Jahre 1933 gegründet. Der gelernte Maschinenschlosser<br />
nahm dort die Verbindung mit<br />
dem Franzosen Jorge Naville auf, der Land zu<br />
niedrigen Preisen und günstigen Zahlungsbedingungen<br />
anbot. Das an einer Autostraße gelegene<br />
Land wurde zu Grundstücken von je<br />
18 ha vermessen und Naville baute in Paso Jobai<br />
auch eine Unterkunft, so daß die ankommenden<br />
Siedler zunächst wenigstens ein Dach<br />
über ihren Häuptern haben sollten. Ein Siedlungsbund<br />
sorgte für die Anwerbung auswanderungslustiger<br />
Menschen. Die Vereinigung gab<br />
eine eigene Zeitung heraus, welche Informationen<br />
über das Siedlungsgebiet verbreitete.<br />
Die Arbeitslosigkeit in der sudetendeutschen<br />
Heimat und der ständige Druck der Tschechen<br />
taten das Übrige, um die ersten Siedler zur<br />
Auswanderung zu bewegen. Mit dem ersten<br />
Transport langten 28 Personen in Paraguay an.<br />
Sie fanden nur Urwald vor, der erst in harter Arbeit<br />
nach und nach urbar gemacht werden mußte.<br />
Zunächst wurde ein „Rancho" gebaut, ein<br />
Wohnhaus, welches eine Unterkunft direkt am<br />
Arbeitsplatz ermöglichte. Es bestand aus gespaltenen<br />
Palmenstämmen, der Fußboden aus<br />
festgestampftem Lehm und als Fenster dienten<br />
kleine Holzläden. Auch Brunnen mußten gegraben<br />
werden.<br />
Das Ungeziefer war sehr schlimm. Es gab<br />
Blutsauger aller Arten: Schweißbienen, Moskitos,<br />
Polverinos, Stechbremsen und Paraqui.<br />
SUDETENPOST<br />
Gegen Schlangen und gefährliche Wespen<br />
mußte man auch ständig auf der Hut sein.<br />
Nicht alle Siedler aus der ersten Gruppe blieben<br />
in der neuen Kolonie. Nach dem Eintreffen<br />
des zweiten Transports verkauften einige von<br />
ihnen ihr Land an die Neuankömmlinge und reisten<br />
ab.<br />
Gepflanzt werden Mais, Madioka, Bohnen,<br />
Baumwolle, Wein und Jerba als Dauerpflanzung.<br />
Die „Jerba Mate" oder „Bombilla" ist das<br />
Hauptgetränk - nicht nur in Paraguay, sondern<br />
in ganz Südamerika.<br />
Zur Zeit umfaßt die „Colonia Sudetia" 32 Familien,<br />
hauptsächlich Sudetendeutsche. Auf ihren<br />
Höfen laufen 28 Traktoren und fünf Lastwagen.<br />
Drei Autobusse („Sudetia"-Transporte)<br />
unterhalten tägliche Fahrten nach Villarica, der<br />
nächsten Stadt. Daneben gibt es natürlich auch<br />
Personenwagen. Zwei Kaufläden dienen der<br />
Versorgung der Siedler mit allem, was zum täglichen<br />
Gebrauch gehört. Zwei Tankstellen versorgen<br />
die Kolonie mit dem notwendigen Treibstoff,<br />
und 15 solide Materialhäuser runden das<br />
Bild ab. 28 Schüler besuchen die in einem schönen<br />
Bau untergebrachte deutsche Schule. Sie<br />
werden von zwei Lehrerinnen in Deutsch und<br />
Spanisch unterrichtet. Dem Lehrpersonal steht<br />
ein besonderes Wohnhaus zur Verfügung. Die<br />
Kirche wurde kürzlich vergrößert und renoviert.<br />
Sportfreunde tummeln sich auf einem großen<br />
Fußballplatz und in einem schönen Sporthaus.<br />
Ein Heimatverein sorgt für den Zusammenhalt<br />
der Siedler.<br />
Die Landsleute freuen sich jederzeit über Besuche<br />
von der Außenwelt und sind stolz darauf,<br />
daß namhafte Persönlichkeiten, unter ihnen Dr.<br />
Walter BECHER und seine charmante Gattin<br />
bereits den Weg in die „Colonia Sudetia" gefunden<br />
haben. Sie entbieten zu ihrem 50jährigen<br />
Bestandsfest eine herzliche Einladung an<br />
die in aller Welt verstreuten sudetendeutschen<br />
Landsleute und an alle Freunde.<br />
In Westeuropa gibt es bereits etwa<br />
400 Firmen mit Ostblock-Kapital<br />
Wenn sich die wirtschaftlichen Beziehungen<br />
zwischen den Ländern des europäischen<br />
Ostens und des europäischen Westens in den<br />
nächsten Jahren - auch in einem weniger günstigen<br />
weltwirtschaftlichen Klima - weiter entwickeln<br />
sollen, wird es dazu auch neuer Instrumente<br />
und neuer Wege bedürfen, erklärte zum<br />
Abschluß eines zweitägigen Seminars des<br />
österreichisch-französischen Ost/West-Zentrums<br />
dessen Generalsekretär Botschafter Dr.<br />
Jankowitsch in Budapest.<br />
Als ein solches Instrument könnten sich gemischte<br />
Unternehmen erweisen. Derzeit sei allerdings<br />
die Zahl von gemischten Unternehmungen<br />
mit Ost/West-Beteiligung im europäischen<br />
RGW-Raum noch wesentlich kleiner als<br />
im OECD-Bereich. Wie Untersuchungen ergaben,<br />
gibt es in Westeuropa mehr als 400 Gesellschaften<br />
mit Kapitalbeteiligung aus dem Osten<br />
Europas. Umgekehrt sind aber noch nicht in allen<br />
RGW-Ländern - vor allem nicht in der<br />
UdSSR - rechtliche und finanzielle Voraussetzungen<br />
für die Gründung gemischter Gesellschaften<br />
geschaffen und auch dort, wo solche<br />
Voraussetzungen bestehen, bleibt ihre Zahl<br />
noch klein.<br />
Wie das Budapester Seminar ergab, bestehen<br />
aber verschiedene Anzeichen, die darauf<br />
hinweisen, daß in nächster Zeit mit einem erhöhten<br />
Interesse der Länder Osteuropas für<br />
gemischte Gesellschaften zu rechnen ist: so<br />
wurde etwa die Absicht der polnischen Regierung<br />
erläutert, bereits ab 1984 die rechtlichen<br />
Voraussetzungen für die Operation gemischter<br />
Gesellschaften auch in diesem Land zu schaffen.<br />
Die Gründung einer größeren Zahl solcher<br />
Unternehmen in Ländern Osteuropas stehen<br />
andererseits aber auch beträchtliche Schwierigkeiten<br />
entgegen, die zumeist aus der verschiedenen<br />
sozialen und wirtschaftlichen Umwelt<br />
resultieren und deren Überwindung auch<br />
eine gründliche Vorbereitung und ein eingehendes<br />
Studium der Möglichkeiten solcher Unternehmen<br />
erfordern.<br />
CSSR-Studenten protestieren<br />
gegen neue Raketen der Sowjets<br />
Tschechoslowakische Studenten haben eine<br />
Kampagne für eine Petition gestartet, mit der<br />
gegen die Stationierung neuer sowjetischer<br />
Atomraketen in der CSSR protestiert werden<br />
soll. Das verlautete aus tschechoslowakischen<br />
Emigrantenkreisen in Wien.<br />
Es handle sich dabei um eine „in ihrem Umfang<br />
und wegen ihrer Spontaneität einzigartige<br />
Protestaktion", hieß es. Vorlagen der Petition<br />
würden in Brunn und in anderen größeren Städten<br />
der CSSR herumgereicht.<br />
Die CSSR-Staatspolizei habe mit Verhören<br />
und Drohungen reagiert, hieß es weiter. Professoren<br />
und Schuldirektoren seien angewiesen<br />
worden, über „verdächtige" Schüler und Studenten<br />
an ihren Lehranstalten Bericht zu erstatten.<br />
Die Warschauer-Pakt-Staaten CSSR und<br />
DDR hatten sich damit einverstanden erklärt, als<br />
Reaktion auf die Aufstellung neuer US-Mittelstreckenraketen<br />
in Europa sowjetische Nuklearwaffen<br />
neuen Typs auf ihrem Territorium zu<br />
stationieren. Erst kürzlich hatten die offiziellen<br />
CSSR-Medien entschieden in Abrede gestellt,<br />
daß es im Lande eine Opposition gegen die von<br />
Moskau geplante Maßnahme gebe.<br />
Geschätzte Leser der „<strong>Sudetenpost</strong>"!<br />
Liebe Landsleute!<br />
Es ist keine bloße Geste, wenn ich als<br />
Obmann unseres „Sudetendeutschen<br />
Pressevereines" die Gelegenheit des Advents<br />
und des zu erwartenden Weihnachtsfestes<br />
wahrnehme, um Ihnen wieder<br />
einmal für Ihre seit langem bewiesene<br />
Leser- und Beziehertreue herzlichst zu<br />
danken und meine Wünsche für ein schönes<br />
Weihnachtsfest, gleichzeitig aber auch<br />
für ein hoffentlich in Frieden zu verbringendes<br />
Jahr 1984 auf diesem Wege ausspreche.<br />
Wenngleich wir in diesem Lande dank<br />
unserer Mitwirkung wieder festen Boden<br />
gewonnen haben, wenn wir uns des guten<br />
Gefühls erfreuen dürfen, in Österreich daheim<br />
zu sein, so weckt gerade die Weihnachtszeit<br />
in den meisten von uns alljährlich<br />
Erinnerungen an unvergeßliche Weihnachtserlebnisse<br />
wach, wie wir sie seit der<br />
Kindheit in der uns geraubten Heimat haben<br />
durften. In solche Erinnerungen mischt<br />
sich dann auch heute noch nach fast vier<br />
Jahrzehnten das schmerzliche Gefühl eines<br />
stillen Heimwehs, dessen wir uns jedoch<br />
nicht zu schämen brauchen.<br />
Vielleicht braucht aber ein Schicksalskreis,<br />
wie wir Vertriebenen ihn bilden, von<br />
Zeit zu Zeit solche Anlässe, die unser Wissen<br />
um jenes rechtlose Geschehen vor<br />
bald vierzig Jahren wirksam daran hindert,<br />
es nun in wieder in gewonnener Sicherheit<br />
zu vergessen. Die einst geführten Festbräuche<br />
und Sitten werden so zu einem<br />
willkommenen Anlaß, unsere Herkunft und<br />
Zusammengehörigkeit von neuem empfinden<br />
zu lassen.<br />
Unsere Zeitung die,,<strong>Sudetenpost</strong>" - um<br />
wieder einmal in Erinnerung zu bringen -,<br />
die einzige Zeitung der Vertriebenen in<br />
Österreich, ist dank ihres regelmäßigen<br />
Erscheinens nun gleichfalls geeignet, ein<br />
Mittel zu sein, durch das die Zusammengehörigkeit<br />
der Landsleute aus allen einstigen<br />
Landschaften immer wieder bewußt<br />
wird und stärkt; sie ist aber auch ein Mittel,<br />
unserer Stimme Gehör zu verleihen. Demnach<br />
war und ist sie mehr als ein bloßes<br />
Nachrichtenblatt unter vielen anderen und<br />
es wäre höchst beklagenswert, sollten die<br />
drückender werdenden Lasten einmal<br />
nicht mehr zu tragen sein und unser vorwiegend<br />
ideel ausgerichtetes Unternehmen<br />
dadurch vereitelt werden.<br />
Ihre Treue zur „<strong>Sudetenpost</strong>" hat bisher<br />
diese Gefahr- wenn auch mit knapper Not<br />
- noch verhindern können, und dafür spreche<br />
ich Ihnen im Namen des Pressevereins<br />
aufrichtigen Dank aus. Gleichzeitig erlaube<br />
ich mir aber auch, die Bitte, den<br />
Wunsch laut werden zu lassen, daß Sie<br />
weiterhin auch dann, wenn die Umstände<br />
eine Erhöhung der Bezugsgebühr erforderlich<br />
machen sollten, „Ihrer" Zeitung<br />
weiterhin Verständnis entgegenbringen<br />
mögen.<br />
In dieser Hoffnung grüße ich alle unsere<br />
Landsleute, Abonnenten, Mitarbeiter, die<br />
Chefredaktion und nicht zuletzt die ehrenamtlichen<br />
Mitglieder des Pressevereines,<br />
sage ich meinen aufrichtigen Dank für die<br />
vielen Beweise verständnisvoller Mitarbeit<br />
von unserer Jugend an unser Werk, das<br />
der fernen unvergessenen Heimat und ihrer<br />
Menschen auf seine Weise unentwegt<br />
dienen will.<br />
Ein friedvolles Weihnachtsfest und ein<br />
von Glück, Gesundheit und Erfolg gesegnetes<br />
neues Jahr wünsche ich Ihnen in<br />
heimatlicher Verbundenheit.<br />
Ing. Alfred Rügen,<br />
Obmann des Sudetendeutschen<br />
Pressevereines<br />
WANDERUNGEN DURCH BÖHMEN, MÄHREN UND SCHLESIEN, Fotografien von<br />
Werner Neumeister, ist der Titel einer Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Adalbert-Stifter-Verein,<br />
München, die vom 25. November bis zum 30. Dezember im Palais<br />
Palffy in Wien gezeigt wird. Die rund 100 Exponate umfassende Fotoausstellung mit<br />
Arbeiten von Werner Neumeister aus Meinen an der Elbe, soll dem Betrachter typische<br />
Eindrücke von den vielfältigen Landschaften Böhmens, Mährens und Schlesiens<br />
vermitteln. Sie ist täglich - auch an Wochenenden - vori 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt<br />
zugänglich.<br />
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Schloß Friedland in Nordböhmen. Die wehrhafte Burg dürfte kurz nach dem Jahre 1000<br />
angelegt worden sein. Die heutigen Gebäude entstanden in der Renaissance. Nach dieser<br />
Burg wi'rde das Herzogtum benannt, das Albrecht von Waldstein (= Wallenstein) sich in<br />
Nordböhmen schuf. Nach seinem Tode 1634 kam die Burg in den Besitz des Grafen Gallas,<br />
deren Nachkommen, die Grafen Clam-Gallas, diese bis 1945 besaßen und bewohnten.
SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
Fachtagung in Passau diskutierte<br />
den religiösen Frühling in Osteuropa<br />
Die katholische Kirche in der CSSR bleibt weiter<br />
eine unterdrückte, mißbrauchte und gedemütigte<br />
Kirche. Sie ist aber ebenso eine zu<br />
neuem Leben erweckte und erwachte Kirche,<br />
nicht nur in der Slowakei und in Mähren, sondern<br />
auch in Böhmen, wo selbst in „pastoralen<br />
Ruinenfeldern" kleine und lebendige Gemeinden<br />
entstehen.<br />
Diese Ansicht vertrat der in Rom lebende<br />
deutsch-böhmische Theologe Prälat Prof. Dr.<br />
Josef Rabas auf einer ostkirchlichen Fachtagung<br />
der Vereinigung „Opus Bonum" in Passau.<br />
Der Theologe kam insbesondere im Zusammenhang<br />
mit dem päpstlichen Verbot der<br />
Priestervereinigung „Pacem in terris" zu dem<br />
Schluß, daß es in der CSSR keine von Rom unabhängige<br />
Kirche geben werde. Auch spreche<br />
nichts dafür, daß der in allen Landesteilen registrierte<br />
und nicht nur auf die Städte und die Akademiker<br />
beschränkte religiöse Aufbruch versiegen<br />
wird. Gleichzeitig prognostizierte Prälat Rabas<br />
verstärkte,,Abwehrmaßnahmen seitens der<br />
Partei und Staatsführung der CSSR. Es sei mit<br />
einer noch intensiveren atheistischen Propaganda<br />
vor allem unter der heranwachsenden<br />
Generation zu rechnen. Auch mit einer Ausdehnung<br />
der gezielten Polizeiaktionen gegen Priester,<br />
Ordensleute und engagierte katholische<br />
Laien sei zu rechnen. Es gehe der Partei und der<br />
Staatsführung darum, durch Infiltration „gekaufter<br />
Elemente, gebrochener Charaktere und erpreßter<br />
Karrieremacher" die lebendigen Zellen<br />
christlicher Gläubigkeit zu zerstören.<br />
Die neue religiöse Bewegung möchte sich,<br />
wie Prälat Rabas unterstrich, nicht außerhalb<br />
der offiziellen Kirche etablieren. Sie sei keine<br />
Geheimkirche, keine Untergrundkirche und<br />
wolle auch keine sein. Mit Nachdruck plädierte<br />
Professor Rabas für Geschlossenheit und Einheit<br />
in den eigenen Reihen der Kirche. Zur äußeren<br />
Bedrängnis dürfe nicht noch eine selbstverursachte<br />
Spaltung des Gottesvolkes in verschiedene<br />
Richtungen und spalterischen Abweichungen<br />
hinzukommen. Wörtlich erklärte<br />
der Referent: „Wer da meint, aus seinem integralen<br />
Katholizismus heraus dies betreiben zu<br />
sollen, der betreibt das Geschäft der Feinde seiner<br />
Kirche."<br />
Prof. Rabas ging in diesem Zusammenhang<br />
auf die aufsehenerregenden Aktivitäten gewisser<br />
Geheimbischöfe ein. Namentlich erwähnte<br />
Rabas Dr. Felix Maria Davidek in Brunn, Michael<br />
Zahradnik in Ryehnow und Dusan Spinner in der<br />
Diözese Zips. Von dieser Gruppe war bisher lediglich<br />
der Name und die Existenz von Dr. Felix<br />
Davidek in Brunn bekannt. In einer eingehenden<br />
Diskussion zu dieser Problematik erklärte Rabas,<br />
daß das Gespenst einer Untergrundkirche<br />
und einer Geheimkirche in der CSSR von den<br />
Behörden an die Wand gemalt und von kirchlichen<br />
Kreisen kritiklos übernommen worden sei.<br />
Von Untergrundkirche zu sprechen sei theologisch<br />
unsinnig und politisch sehr gefährlich.<br />
Echte Untergrundkirche gebe es lediglich in der<br />
Ukraine und in Rumänien, wo die mit Rom<br />
„unierte" Kirche verboten sei. Die Katholiken in<br />
der CSSR wollten selbst keine Untergrundkirche,<br />
und selbst in Samisdatenschriften wende<br />
man sich gegen diese Zuordnung.<br />
Das „südböhmische Meer" sinkt ab<br />
Generalreparatur des Abflußtunnels<br />
Der Wasserspiegel des „südböhmischen<br />
Meeres", wie der Lipno-Stausee auch genannt<br />
wird, ist zur Zeit am Absinken, denn es ist eine<br />
Generalreparatur des Abflußtunnels vom Wasserkraftwerk<br />
und das Entschlammen des Staubeckens<br />
geplant. Das abfließende Wasser wird,<br />
wie immer, zur Erzeugung von Elektroenergie<br />
genutzt, schreibt die „Prager Volkszeitung" und<br />
berichtet «reiten<br />
Die Beschäftigten der Betriebe CKD Blansko,<br />
Skoda Plzeh und anderer haben die Generalreparatur<br />
der Kraftwerksanlagen übernommen.<br />
Anfang April 1984 wird der Wasserstand sein<br />
Minimum, 719 m über dem Meeresspiegel, erreichen.<br />
In dieser Zeit wird der Wasserstand<br />
sieben Meter unter der maximalen Höhe liegen.<br />
Das Wasser wird im alten Flußbett der Moldau<br />
abgeleitet werden. Nachdem das Wasser abgepumpt<br />
sein wird, wird der 3,6 Kilometer lange<br />
Abflußtunnel, der seit 1959 ununterbrochen in<br />
Betrieb ist, freiliegen. Bei voller Leistung des<br />
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Wasserkraftwerkes durchfließen diesen Tunnel<br />
bis zu 92 Kubikmeter Wasser in der Sekunde.<br />
Der Abflußtunnel, durch den bequem ein LKW<br />
vom Typ Tatra 813 hindurchfahren könnte, befindet<br />
sich in einem natürlichen Felsstollen und<br />
nur an einigen Stellen war es notwendig, ihn mit<br />
einem Betonmantel zu umgeben. Regelmäßig<br />
alle fünf Jahre wird er überprüft und gereinigt.<br />
Diesmal aber handelt es sich um eine geplante<br />
Reparatur, die, nachdem der Tunnel ein Vierteljahrhundert<br />
in Betrieb war, durchgeführt werden<br />
muß. Der Betonmantel wird nach gründlicher<br />
Kontrolle und Reinigung ausgebessert und an<br />
den Stetten, wo es sich als notwendig erweist,<br />
verbreitert.<br />
Neben dem Abflußtunnel werden auch die<br />
Hochspannungsverteilungsanlagen einer Generalreperatur<br />
unterzogen. Aus dem Staubekken<br />
von Lipno II werden Ablagerungen ausgebaggert,<br />
die sich im Laufe der Jahre angesammelt<br />
haben und die vor allem von einer Zellulo-<br />
sefabrik stammen, deren Produktion schon vor<br />
einiger Zeit eingestellt worden ist.<br />
Diese großangelegten Reparaturen bringen<br />
auch für die Touristen einiges Neue mit sich.<br />
Ende des Winters und in den Frühjahrsmonaten<br />
1984 wird in der Nähe von Oberplan aufgrund<br />
des niedrigen Wasserstandes höchstwahrscheinlich<br />
das „Herz der Moldau", der alte Flußlauf<br />
in der ursprünglichen Flußniederung der<br />
Moldau, zu sehen sein.<br />
Der niedrige Wasserstand des üpno-Stausees<br />
wird die Einstellung des Schiffsverkehrs<br />
zur Folge haben und wird auch für die Angler<br />
und Urlauber nicht ohne Auswirkungen bleiben.<br />
Im Frühjahr 1984 wird begonnen, das Staubekken<br />
wieder mit Wasser aufzufüllen und bei<br />
durchschnittlichen hydrologischen Bedingungen<br />
kann damit gerechnet werden, daß etwa<br />
Ende Juli der Schiffsverkehr wieder aufgenommen<br />
wird. Im Herbst nächsten Jahres wird Lipno<br />
erneut mit voller Kapazität Elektroenergie an<br />
das Stromnetz unseres Landes abgeben.<br />
Otto von Habsburg<br />
kandidiert<br />
Der älteste Sohn des letzten österreichischen<br />
Kaiserpaares, Dr. Otto Habsburg-Lothringen,<br />
der dem Europäischen Parlament als BRD-Abgeordneter<br />
angehört, ist in München von der<br />
bayerischen Christlich-Sozialen Union (CSU)<br />
als Kandidat für die zweite Direktwahl zum EG-<br />
Parlament am 17. Juni kommenden Jahres aufgestellt<br />
worden. Die 180 CSU-Delegierten wählten<br />
Habsburg nach dem gegenwärtigen bayerischen<br />
Sozialminister Fritz Pirkl und der Europa-Abgeordneten<br />
Ursula Schleier auf Platz drei<br />
der CSU-Europa-Liste. Dr. Otto von Habsburg<br />
hatte die Staatsangehörigkeit der BRD angenommen,<br />
um für das Europaparlament kandidieren<br />
zu können.<br />
Vizepräsident Wollner 60<br />
Der am 6. Dezember 1923 in Asch geborene<br />
Vizepräsident der Paneuropa-Union in der Bundesrepublik,<br />
Rudolf Wollner, war zu seinem 60.<br />
Geburtstag in Wiesbaden Mittelpunkt vielfacher<br />
Ehrungen. So erhielt er von Präsident Dr. Otto<br />
von Habsburg für seine Verdienste um die Europa-Idee<br />
die Europa-Medaille verliehen.<br />
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Dr. Emil Schembera,<br />
Ehrenbundesobmann der SLÖ,<br />
dankt herzlich für die vielen Genesungswünsche.<br />
Ich werde jedem „Einzelnen" noch schreiben<br />
und wünsche allen Landsleuten gesegnete<br />
Weihnachten und ein neues Jahr<br />
in Gesundheit.<br />
Den Landsleuten von nah und fern<br />
Weihnachtsgrüße send' ich gem.<br />
Zum Jahreswechsel Glück und Freud'<br />
wünsch' ich allen herzlichst heut!<br />
In landsmannschaftlicher<br />
Verbundenheit<br />
Ihr<br />
Nikolaus Peter von Etthofen<br />
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Allen Böhmerwäldlern und<br />
Sudetendeutschen<br />
ein frohes Weihnachtsfest und<br />
Gottes Segen im neuen Jahr!<br />
Johann Kindermann<br />
Direktor
FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
SUDETENPOST<br />
Slowakische Minister<br />
entlassen<br />
In der slowakischen Teilrepublik sind nach einer<br />
Meldung der amtlichen tschechoslowakischen<br />
Nachrichtenagentur CTK am Donnerstag<br />
zwei Regierungsmitglieder aus ihren Ämtern<br />
entlassen worden. Gründe für die Entlassung<br />
wurden nicht genannt. Der Meldung zufolge<br />
wurde der stellvertretende Ministerpräsident<br />
Jan Gregor von Jaroslav Kransky abgelöst. An<br />
die Stelle des bisherigen Arbeite- und Sozialministers<br />
Dezider Krocsany tritt Kazimir Nagy.<br />
Präsident von „Pacem in<br />
terris" gestorben<br />
Der Präsident derregimetreuen katholischen<br />
Priestervereinigung in der Tschechoslowakei,<br />
„Pacem in terris", Antonin Vesely, ist am 2. Dezember<br />
in Olmütz/Böhmen im Alter von 65 Jahren<br />
gestorben. Er war einer der Gründer und<br />
geistigen Väter von „Pacem in terris", das als<br />
Aufsichtsorgan des Regimes über die Kirche in<br />
der CSSR gilt. Die Vereinigung „Pacem in terris"<br />
wurde im Jahre 1971 als eine Art Nachfolgeorganisation<br />
der „Bewegung der Priester für<br />
den Frieden" (MHKD) gegründet.<br />
Adventsingen am<br />
15. Dezember<br />
Am 15. Dezember findet das traditionelle Adventsingen<br />
im Haus der Begegnung in Wien 2,<br />
Praterstern 1, statt! Beginn ist um 18.30 Uhr<br />
(bitte um pünktliches Erscheinen). Das Programm<br />
wird von den landsmannschaftlichen<br />
Gruppen und der Sudetendeutschen Jugend<br />
gestaltet. Wir dürfen auch Sie und Ihre Freunde<br />
recht herzlich zu dieser bestimmt sehr schönen<br />
und feierlichen Veranstaltung erwarten!<br />
Hohe Auszeichnung der<br />
Landesobfrau der SLÖ in der<br />
Steiermark<br />
Das Jahr 1983 brachte unserer Landesobfrau,<br />
OStr. Prof. Dr. Jolande Zellner eine<br />
Reihe beachtlicher Erfolge. Nachdem sie<br />
im April den Lyrikpreis des Deutschen Kulturwerks<br />
europäischen Geistes in München-Planegg<br />
hatte entgegennehmen<br />
können und im Mai mit dem Lyrikpreis der<br />
AWMM in Brügge ausgezeichnet worden<br />
war, erhielt sie die Einladung, Proben ihres<br />
dichterischen Schaffens in einer Anthologie<br />
zu veröffentlichen, die bald darauf unter<br />
dem Namen „Autoren stellen sich vor" erschien.<br />
Im Oktober wurde unsere Landsmännin<br />
während des Festakts zum 35jährigen<br />
Bestehen unserer Landsmannschaft<br />
vom steirischen Landeshauptmann das<br />
große Ehrenzeichen des Landes Steiermark<br />
überreicht. Und am 6. Dezember bekam<br />
sie die Nachricht vom einstimmigen<br />
Beschluß des Grazer Stadtsenats, ihr in<br />
Würdigung ihrer besonderen Verdienste<br />
und Anerkennung ihrer großartigen Leistungen<br />
das Ehrenzeichen der Landeshauptstadt<br />
Graz in Gold zu verleihen. Die<br />
Landsmannschaft freut sich über diese<br />
verdiente Ehrung unserer Landesobfrau<br />
und beglückwünscht sie dazu herzlichst.<br />
Ing. Franz Sabathil, Stadtobmann der SL<br />
Graz<br />
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Musterbetrieb<br />
Heimatbindung stärkt Verantwortungsbewußtsein<br />
für unser Land<br />
Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen<br />
bringen uns heute täglich die große weite<br />
Welt ins Haus. In eben dieser Welt können<br />
wir dann am besten erfolgreich bestehen,<br />
wenn wir von überschaubaren Erfahrungen<br />
ausgehen können und uns im Wurzelgrund<br />
unserer erlebbaren Umwelt verankert<br />
fühlen. Aus dieser Sicht hat die Beziehung<br />
zur Geschichte der eigenen Familie,<br />
der Gemeinde und unseres Landes wieder<br />
größere Bedeutung erlangt. Das heurige<br />
Oberösterreich-Jahr soll dabei Anstoß<br />
sein, das Verständnis für unsere Heimat zu<br />
vertiefen.<br />
Die Landesausstellung in Wels, in der<br />
die letzten tausend Jahre unserer Geschichte<br />
in lebendiger und anschaulicher<br />
Weise nachgezeichnet wurde, bildete bei<br />
diesen Bemühungen einen wichtigen<br />
Schwerpunkt. Darüber hinaus gibt es landauf<br />
und landab eine Fülle von Veranstaltungen,<br />
die unter das Motto des Oberösterreich-Jahres<br />
gestellt werden. Die Landesausstellung<br />
in Wels, die bis Ende Oktober<br />
geöffnet war, wurde von insgesamt<br />
201.243 Menschen besucht. Und sie war<br />
wirklich sehenswert:<br />
Allein die Burg zu Wels, in der sie untergebracht<br />
war, präsentiert sich als hochinteressantes<br />
historisches Gebäude in einer<br />
Stilreinheit, wie sie seit Jahrhunderten<br />
nicht mehr zu sehen gewesen ist. Die Ausstellung<br />
zeigte das Land im Spannungsfeld<br />
der europäischen Geschichte mit Beziehungen<br />
zu Wien, Prag und München oder<br />
zu den geistlichen Zentren Salzburg und<br />
Passau. Parallel zur territorialen und verfassungsmäßigen<br />
Entwicklung bot die<br />
Ausstellung einen Überblick über wesentliche<br />
Leistungen auf künstlerischem Gebiet<br />
sowie über Besonderheiten der Wirtschaft<br />
und des Volkslebens in Oberösterreich.<br />
Die Auswahl der aus österreichischen und<br />
deutschen Archiven, Museen und Sammlungen<br />
stammenden Objekte erfolgte nach<br />
dem Gesichtspunkt ihres historischen<br />
Aussagewertes. Dabei kam der Kunstliebhaber<br />
voll auf seine Rechnung. Da die<br />
österreichischen Bundesländer historisch<br />
gewordene und durch Gemeinsamkeiten<br />
ihrer Geschichte miteinander verbundene<br />
Einheiten sind, hatte die Darstellung des<br />
Werdens eines dieser Länder exemplarischen<br />
Wert auch für die Entwicklung der<br />
übrigen.<br />
Das heurige Oberösterreich-Jahr wird<br />
sicher zu mehr Heimatbindung und damit<br />
Verantwortungsbewußtsein für unser Land<br />
beitragen. Denn Menschen, die sich hier<br />
wohl fühlen und Wurzeln schlagen, die ihr<br />
Land kennen und lieben, sind viel eher bereit,<br />
sich für dieses Land einzusetzen und<br />
an seiner lebenswerten Gestaltung mitzuwirken.<br />
Dr. Josef Ratzenböck,<br />
Landeshauptmann von Oberösterreich<br />
Verband der Volksdeutschen Landsmannschaften tagte:<br />
Paketsendungen in die alte Heimat!<br />
Verstärkt die Jugendarbeit fördern<br />
Am 19. November fand die ordentliche<br />
Hauptversammlung des Verbandes der Landsmannschaften<br />
Österreichs in Wien statt. Nach<br />
den Tätigkeitsberichten und den Entlastungen<br />
wurde eine neue, jüngere Leitung gewählt.<br />
Vorsitzender der VLÖ wurde der Bundesobmann<br />
der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
in Österreich, Msgr. Prof Dr. Josef Koch. Stellvertreter,<br />
der Vorsitzende der Donauschwäbischen<br />
Arbeitsgemeinschaft, Dipl.-Ing. Rudolf<br />
Reimann. Weitere Ämter wurden durch Banater<br />
1 Schwaben, Siebenbürger Sachsen sowie Gottscheer<br />
besetzt.<br />
Der Verband der Volksdeutschen Landsmannschaften<br />
in Österreich ist die Dachorganisation<br />
für die Vertretung der Interessen der<br />
Volksdeutschen Heimatvertriebenenverbände<br />
in ganz Österreich. Derzeit gehören der VLÖ an:<br />
Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich,<br />
die Donauschwäbische Arbeitsgemeinschaft,<br />
die Karpatendeutsche Landsmannschaft<br />
in Österreich, die Landsmannschaft der Bukowiner<br />
in Österreich, der Verein der Gottscheer in<br />
Österreich, die Landsmannschaft und Hilfsverein<br />
der Deutsch-Untersteirer und die Landsmannschaft<br />
der Banater Schwaben in Österreich.<br />
In einer sehr anregenden Diskussion wurden<br />
die Richtlinien bzw. Weichen für die Zukunft gestellt.<br />
Die Anliegen der Volksdeutschen Heimatvertriebenen,<br />
sei es in finanzieller, kultureller<br />
und sozialer Hinsicht sollen einer breiten Öffentlichkeit<br />
und den entsprechenden öffentlichen<br />
Stellen, den Parlamentsfraktionen usw. mit besonderem<br />
Nachdruck dargelegt werden.<br />
Ein besonderes Anliegen ist auch die gewiß<br />
nicht sehr leichte Betreuung der in der jeweiligen<br />
Heimatgebieten verbliebenen Volksdeutschen<br />
durch Hilfsmaßnahmen (wie etwa Paketsendungen),<br />
finanzielle Unterstützungen, Hilfe bei<br />
der Ausreise und ähnliches mehr. Dies ist ein<br />
besonderer menschlicher Aspekt in der Arbeit<br />
der VLÖ.<br />
Darüberhinaus wurde eine weitaus engere<br />
Zusammenarbeit der Verbände in allen diese<br />
betreffenden Angelegenheiten beschlossen<br />
und eine Funktionärstagung angeregt.<br />
Desweiteren wurde auch beschlossen, ein<br />
besonderes Augenmerk auf die Erfassung der<br />
jüngeren Generation zu legen und sich intensiv<br />
mit der Jugendarbeit zu befassen.<br />
CSSR: Ausreisewillige<br />
Deutsche werden behindert<br />
Die sudetendeutschen Vertriebenen haben<br />
der CSSR Druck auf ausreisewillige<br />
Deutschstämmige vorgeworfen. Diese<br />
Pressionen seien „menschenunwürdig"<br />
und widersprächen dem vor zehn Jahren<br />
unterzeichneten Prager Vertrag und dem<br />
damit verbundenen Briefwechsel über die<br />
Regelung humanitärer Fragen, hieß es in<br />
einer Erklärung des Sudetendeutschen<br />
Rates und des Vorstandes der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft zu dem Abkommen<br />
zwischen der CSSR und der<br />
Bundesrepublik Deutschland.<br />
Die Vertriebenen forderten die<br />
tschechoslowakischen Behörden auf, den<br />
etwa 60.000 bis 90.000 Bürgern deutscher<br />
Nationalität die „grundlegenden Menschenrechte"<br />
zu gewähren. Wo diese<br />
Menschen konzentriert zusammenlebten,<br />
werde ihnen trotz verfassungsrechtlicher<br />
Zusagen die Erhaltung ihrer nationalen<br />
Identität, die Erziehung der Kinder in der<br />
Muttersprache und die Teilnahme an<br />
deutschsprachigen Gottesdiensten verwehrt.
SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
Schon jetzt an den großen „Ball<br />
der Sudetendeutschen" denken!<br />
Schon jetzt heißt es an die Ballsaison 1984 zu<br />
denken! In Wien finden auch heuer wieder- neben<br />
den zahlreichen kleineren Veranstaltungen<br />
der jeweiligen Heimatgruppen - zwei große<br />
Ballveranstaltungen statt:<br />
Am SONNTAG, den 12. FEBRUAR 1984, der<br />
„BALL DER SÜDMÄHRER", im Kolpinghaus<br />
Wien 6, Gumpendorfer Straße 39 (Beginn um<br />
15 Uhr), und am FASCHINGSSAMSTAG,<br />
3. MÄRZ 1984, der große BALL DER SUDE-<br />
TENDEUTSCHEN im Hotel Vienna Intercontinental,<br />
Wien 3, Johannesgasse (beim Heumarkt).<br />
Beginn: 21 Uhr (Einlaß ab 20 Uhr).<br />
Merken Sie sich bitte schon jetzt diese beiden<br />
Termine fix vor und kommen Sie mit Ihren Verwandten,<br />
Freunden und Bekannten zu diesen<br />
großen Ballveranstaltungen. Näheres in den<br />
nächsten Nummern der <strong>Sudetenpost</strong>!<br />
Beide Bälle werden durch die jungen Sudetendeutschen<br />
mit einer EROFFNUNGSPOLO-<br />
NAISE festlich eröffnet! Wir möchten nochmals<br />
darauf hinweisen, daß für diese Eröffnung noch<br />
junge Leute gesucht werden (vornehmlich Paare),<br />
die gerne daran teilnehmen möchten! Bedingungen:<br />
Mädchen: langes weißes Ballkleid;<br />
Burschen: schwarzer (dunkler) Anzug oder<br />
Smoking; sowie Beherrschung des Walzers!<br />
Interessenten melden sich dringend bei der<br />
Sudetendeutschen Jugend, Kreuzgasse 77/14,<br />
1180 WIEN, schriftlich mit Angabe des Alters<br />
und einer allf. Telefonnummer (zwecks Verbindungnahme<br />
usw.). Die Proben beginnen demnächst<br />
und es gilt sich gut für die Eröffnungen<br />
vorzubereiten! Werte Landsleute! Es geht um<br />
die Eröffnung Ihres Balles - melden Sie daher<br />
so rasch als möglich Ihre jungen Leute dazu an!<br />
SATZ<br />
DRUCK<br />
BINDUNG<br />
PRIESTERTOR<br />
SAAZ, du Beglückteste unter den Schwesterstädten in Böhmen,<br />
Du, die soviel du erfuhrst ohne Fall in Feindesgetümmel,<br />
Unbezwungen allzeit mögst du blühend stehen mit den Türmen!<br />
Und solange in Blut' wirst du stehen, als Gottes Wort du<br />
Dankvoll in deinen Mauern mit gläubigem Herzen dir hegest!<br />
Und als Bollwerk dir wahrst für dich selbst, als Grundstein fürs Leben.<br />
Carolus a Carlsberga, Hofdichter Kaiser Rudolfs II. Die Tafel mit dieser Inschrift ist auf dem<br />
Bilde zu sehen.<br />
Saaz war und ist wahrscheinlich auch heute noch durch den Hopfenhandel eine sehr<br />
reiche Stadt. Die heimische Landwirtschaft hat mit dem Hopfenanbau den größten und<br />
ertragreichsten Anteil uzw. wegen der tiefgründigen, fruchtbaren Böden z. T. rötliche<br />
Erde und ein mildtrockenes Klima. Diese Verhältnisse haben durch entsprechende<br />
Anbaumethoden eine Hopfensorte von hervorragendem Brauwert gebracht, so daß<br />
unser Hopfen den Namen unserer Heimat in die ganze Welt verbreitet hat. Wo Spezialbiere<br />
gebraut werden, wird Saazer Hopfen wegen seiner Feinheit und unerreichbaren<br />
Aromas verlangt und so haben besondere Biere nach Pilsner Art den Saazer Hopfen zu<br />
einer begehrenswerten Welthandelsware gemacht.<br />
Rapid — Rostlöser — Nifesol<br />
Generalvertretung und Lager<br />
der Firma Oel-Chemie Düsseldorf<br />
Dipl.-Ing.<br />
Richard Fränzel KG<br />
5280 Braunau, Telefon 34 79<br />
FriedhofstraBe 7 a<br />
SEPP UND MAGDA<br />
REICHEL<br />
wünschen allen Freunden und<br />
Landsleuten frohe Weihnachtstage<br />
und Glück im neuen Jahr.<br />
OBERÖSTERREICHISCHER<br />
LANDESVERLAG<br />
Neue Bücher<br />
Pater Bernhard Tonko — ein Priester<br />
unserer Zeit<br />
Redaktion: Gerhard Freißler - herausgegeben<br />
von der Klemensgemeinde 1010<br />
Wien - Augustinerstraße 3 - Hersteller<br />
Missionsdruckerei St. Gabriel, 2340 Mödling,<br />
Gabrielstraße 171.<br />
Am 4. März 1982 feierte er noch in<br />
glanzvoller Weise seinen 70. Geburtstag,<br />
wenige Wochen später, am 28. April, verstarb<br />
er ganz unerwartet.<br />
. Er stammte aus Trautenau in Sudetenschlesien.<br />
Aus armen Verhältnissen beschritt<br />
er den Weg eines Prager Chemiestudenten,<br />
aus innerer Überzeugung entschloß<br />
er sich dann Priester zu werden.<br />
Entscheidend geprägt wurde er durch den<br />
Jugendbund „Staffelstein", der in besonderer<br />
Weise die religiöse Seite mit der völkischen<br />
in Einklang zu bringen suchte unter<br />
dem Begriff ,,Volk und Glauben". Schon<br />
vor 100 Jahren hat der tschechische Historiker<br />
Franz Palacky seinem Volk ein Geschichtsbild<br />
entworfen, dessen Wesen im<br />
Kampf gegen die Deutschen und gegen die<br />
katholische Kirche gipfelte. So wurden in<br />
der 1918 entstandenen Tschechoslowakei<br />
den Sudetendeutschen nur Rechte eines<br />
Untermieters zugebilligt. P. Bernhard gewann<br />
mit seiner Fröhlichkeit die Herzen<br />
seiner Umgebung. Einen entscheidenden<br />
Schritt seines Lebens hat er mit dem Eintritt<br />
in den Augustiner-Orden getan. Nach seinem<br />
zweijährigen Chemiestudium an der<br />
Prager Deutschen Universität studierte er<br />
von 1933 bis 1937 Theologie und wurde<br />
1937 zum Priester geweiht. Ein ganzer<br />
Kreis von Staffelstein-Theologen trat damals<br />
in den Augustiner-Orden ein, einen<br />
maßgebenden Einfluß übte dabei P. Dr.<br />
Paulus Sladek aus.<br />
Der schwerste Schicksalsschlag traf P.<br />
Bernhard Tonko durch die Vertreibung aus<br />
der angestammten sudetendeutschen<br />
Heimat. Er kam nach Österreich, wo bald<br />
Kardinal Innitzer - ein Sudetendeutscher<br />
aus dem Erzgebirge - auf ihn aufmerksam<br />
wurde, der ihm und seinen Mitbrüdern<br />
1951 das alte aufgehobene Augustinerkloster<br />
nahe der Burg übertrug. Man kann<br />
ohne Übertreibung behaupten, daß diese<br />
Priestergeneration das moralisch-religiöse-seelsorgliche<br />
Rückgrat der ganzen<br />
Volksgruppe bei der Überwindung der Vertreibungsnöte<br />
wurde. Im Jahre 1958 wählten<br />
die Caritasdirektoren Österreichs P.<br />
Bernhard zu ihrem Generalsekretär, er<br />
baute in Österreich die Vertriebenenhilfe<br />
auf, gleichsam als personifizierte Caritas.<br />
1974 wurde er auch Nationaldirektor der<br />
Ausländerseelsorge. Daneben war er<br />
Seelsorger der Studentenverbindung Danubia<br />
und Vorsitzender der Klemensgemeinde,<br />
das Gegenstück zur Ackermann-Gemeinde<br />
in Deutschland. Er war<br />
ein tatkräftiger, engagierter Mann, der<br />
gleichzeitig aber auch mit Witz und Humor<br />
ausgestattet war, womit er seine Umgebung<br />
immer wieder aufmunterte und ihr<br />
Mut zusprach. P. Bernhard kannte keine<br />
nationalen, religiösen oder rassischen<br />
Schranken, seine Nächstenliebe überwand<br />
diese Grenzen. Das vorliegende<br />
Buch bringt eine gute Auswahl aus seinen<br />
Briefen, Reden und Predigten, welche sich<br />
mit den wichtigsten Themen im Leben des<br />
Menschen beschäftigen. In seiner Gegenwart<br />
gab es keinen Streit, er löste die Probleme<br />
mit seinem unverwüstlichen Humor<br />
und aus seinem tiefen christlichen Glauben,<br />
der auch keinen Haß gegenüber den<br />
Menschen aufkommen läßt, die uns einst<br />
vertrieben haben und heute unsere Städte<br />
und Dörfer bevölkern. In den Jahren nach<br />
dem Krieg galt sein ganzer Einsatz seinen<br />
Landsleuten, um die größte Not zu lindern,<br />
und als hier die Not einigermaßen gestillt<br />
war, half er auch jenen, die in ähnlicher<br />
Lage waren. Nutzen wir diese Erkenntnisse<br />
aus dem vorliegenden Buch - das<br />
gerade zurecht vor dem Fest des Friedens<br />
erschienen ist - auch für unser Leben. 30<br />
Fotos aus dem Werdegang P. Bernhards<br />
bilden einen sinnvollen Abschluß des gediegenen<br />
Buches, dessen Initiative unserem<br />
Landsmann Gerhard Preißler entsprang.<br />
Dr. Alfred Zeriik
FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
=i_<br />
Warum Schweigen?<br />
Der Gebirgszug der Sudeten wurde um<br />
1200 als „sudeta hyle" bezeichnet und im<br />
Frankfurter Parlament von 1848 als deutsches<br />
Sprachgebiet besonders hervorgehoben.<br />
Der Sudetendeutsche Stamm<br />
setzte sich nach dem 13. Jahrhundert aus<br />
dem Stamm der Bayern, Franken, Sachsen<br />
und Schlesier zusammen. Am 15. Juli<br />
1917 trat in Prag ein überparteilicher deutscher<br />
Volksrat mit der Selbstbestimmungsforderung<br />
zusammen nach dem<br />
Motto „Vivat, crescat, floreat - Ehre, Freiheit,<br />
Vaterland!"<br />
Vor fast 2000 Jahren wurde das Sudetengebiet<br />
von den keltischen Bojem verlassen<br />
und nach einem halben Jahrtausend<br />
von den Markomannen und Quaden<br />
nebst anderen germanischen Stämmen<br />
bewohnt. Geprägte Mannigfaltigkeit - mit<br />
diesem Wort könnte man die sudetendeutsche<br />
Landschaft beschreiben. Bayern,<br />
Sachsen und Schlesier waren es, die zusammen<br />
das Sudetendeutschtum bildeten.<br />
Vom Böhmerwald bis zu den Karpaten<br />
siedelten seit Jahrhunderten Deutsche, die<br />
dem Lande Kultur gebracht und ihm den<br />
Stempel deutscher Eigenart aufgedrückt<br />
hatten.<br />
Prag besaß seit 1348 die erste deutsche<br />
Universität und verdankt deutschen Baumeistern,<br />
wie Peter Parier (1330 bis 1399)<br />
und von Dientzenhofer (1689 bis 1751),<br />
seine schönsten Bauten!<br />
Brunn war eine deutsche Stadt, ebenso<br />
Olmütz und Littau in Nordmähren.<br />
Budweis hat sich in Südböhmen behauptet<br />
und Pilsen in Westböhmen. Auf<br />
den Dörfern vor allem in Mähren war ein<br />
Fortleben deutscher Flurnamen festzustellen<br />
gewesen. Die Sprachgrenze war bis in<br />
die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts festgelegt,<br />
abgesehen von den deutschen<br />
Sprachinseln.- Osterreich hätte eine<br />
neue Schweiz werden können, wenn alle<br />
Tribüne der Meinungen<br />
Völker die gleiche Reife besessen hätten!<br />
Felix Dahns Grußwort zum Deutschen<br />
Volkstag 1897 (diese Worte wurden am<br />
Rathaus zu Eger angebracht):<br />
Das höchste Gut des Mannes ist sein Volk:<br />
Das höchste Gut des Volkes ist sein Recht.<br />
Des Volkes Seele lebt in seiner Sprache.<br />
Dem Volk, dem Recht und seiner Sprache<br />
treu<br />
Fand uns der Tag, wird jeder Tag uns finden.<br />
Der Heimatgedanke, die sudetendeutsche<br />
Bundesidee, muß durch Selbstbestimmungsrecht<br />
baldigst verwirklicht werden,<br />
jedoch ohne Gewalt und nur mit<br />
friedlichen Mitteln!!!<br />
Viktor Franz Werbik<br />
Hofrat Ing. Stud. phil. et jur., Wien<br />
Zweimal Heldenplatz<br />
in Wien<br />
SUDETENPOST<br />
Zwei Großveranstaltungen auf dem<br />
Wiener Heldenplatz im heurigen Jahr, eine<br />
zu Pfingsten und eine im Spätsommer, haben<br />
mich zum Vergleichen angeregt. Ich<br />
gehe nämlich fast täglich auf dem Wege<br />
zum Amt über diesen Platz und sehe noch<br />
immer die Menschenmassen von beiden<br />
Veranstaltungen vor mir.<br />
Ich meine die Sudetendeutschen Tage<br />
1983 in Wien und den österreichischen<br />
Katholikentag 1983. Wenn ich mit dem<br />
Vergleich zu Ende bin, habe ich immer das<br />
Gefühl gehabt, irgend etwas fehlt noch,<br />
das zu tun wäre. Eine Tageszeitung hat mir<br />
weitergeholfen. Dort stand nämlich eine<br />
Woche nach dem Katholikentag als Nachlese,<br />
daß die Kirchen so voll wie schon<br />
lange nicht waren und daß die Bischöfe<br />
nicht wieder zur Tagesordnung übergehen<br />
wollen, sondern das Eisen schmieden so<br />
lange es heiß ist. Daher: Auch wir dürfen<br />
unser großes und erhebendes Erlebnis in<br />
der Wiener Stadthalle und auf dem Heldenplatz<br />
mit Hunderttausenden Besuchern<br />
zu Pfingsten nicht ungenützt in Vergessenheit<br />
geraten lassen. Jene Landsleute,<br />
die dabei waren, müssen mit jenen,<br />
die sich - aus welchen Gründen immer -<br />
abseits gehalten haben oder nicht dabei<br />
sein konnten, darüber reden. Sie müssen<br />
auch unsere jungen Menschen, unsere<br />
Kinder und Enkel darüber ins Gespräch<br />
ziehen. Sie darauf hinweisen, daß auf die<br />
Jugend neben den vielen, derzeit brennenden<br />
Fragen auch unsere Frage auf<br />
eine Lösung wartet. Und dazu gleich eine<br />
praktische Aufmunterung. Uns allen ist<br />
doch klar, daß solche Veranstaltungen nur<br />
dann durchgeführt werden können, wenn<br />
dahinter starke und gesunde Verbände,<br />
unermüdliche Helfer und ehrenamtliche<br />
Funktionäre stehen. Auch das muß den<br />
Landsleuten und der Jugend gesagt werden.<br />
Gleichzeitig müßte geworben werden,<br />
doch auch Mitglied entweder der THAYA<br />
im Räume Wien, Niederösterreich und<br />
Burgenland, im Großraum Linz und Umgebung<br />
zu werden oder wenn man weiter davon<br />
in einem anderen Bundesland lebt,<br />
sich einer der vielen Gliederungen der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft in<br />
Österreich - SLÖ - anzuschließen.<br />
Die schönste Aufgabe müßte es aber<br />
sein, unsere Jugend für die Interessen der<br />
alten Heimat und die damit verbundenen<br />
Anliegen zu gewinnen. Es wäre zu schön,<br />
wenn unsere jungen Mitarbeiter, die überall<br />
bei den vielen Veranstaltungen mitwirken,<br />
Zuzug und Verstärkung bekommen<br />
würden. Junge Menschen von heute sind<br />
ja ständig auf der Suche nach Bewährung,<br />
Aussprache und Anschluß. Warum sollten<br />
sie dann bei unserer Jugend nicht mittun?<br />
Wie man das anstellen soll? Nehmt sie mit<br />
zu den Veranstaltungen, kommt nicht immer<br />
allein! Der Einwand, daß sie dort niemanden<br />
kennen, gilt nur für das erste Mal.<br />
Bekanntlich ist man überall beim ersten<br />
Mal fremd und unbekannt. Schon beim<br />
nächsten Mal kennt man einige und trifft<br />
bereits gute Freunde. Darum, liebe Landsleute,<br />
nützen wir die frische Erinnerung an<br />
das Großereignis 1983. Stellt Euch vor, jeder<br />
von uns bringt nur einen Besucher mit.<br />
Womöglich einen jungen Besucher. Ist das<br />
keine schöne Aufgabe? Norer, Reg.-Rat<br />
Altmeister des<br />
Skisports gestorben<br />
In Aschau im Chemiegau verstarb am 4. November<br />
d. J. der weit über die Grenzen seiner<br />
Heimat, auch Deutschlands, bekannte Besitzer<br />
der Reifträgerbaude im Riesengebirge im 86.<br />
Lebensjahr. Er war 1897 in der Wosseckerbaude<br />
auf der böhmischen Seite geboren worden.<br />
Die Gebirgsheimat brachte es mit sich, daß<br />
er schon im Kindesalter mit den Brettern vertraut<br />
wurde. Mit 10 Jahren fuhr er das erste Rennen,<br />
einen Kinderlauf. Dann folgte eine Skilaufbahn.<br />
Adalbert Wanhoff 70<br />
Der den Karpatendeutschen aus der Slowakei<br />
und von der Zips wohlbekannte Adalbert<br />
Wanhoff beging am 21. November in Amberg<br />
seinen 70. Geburtstag. In Hunsdorf 1913 in der<br />
Oberzips geboren, besuchte er die deutsche<br />
Bürgerschule in Käsmark und dann -in Ermangelung<br />
einer solchen für die Karpatendeutschen<br />
- die Lehrerbildungsanstalt in Mies im südlichen<br />
Egerland und wurde Lehrer.<br />
Als Lehrer in verschiedenen Orten Bayerns,<br />
als Landeskulturreferent seiner Landsmannschaft,<br />
als 2. Bundesvorstand des „Hilfsbundes"<br />
(in Zusammenarbeit mit Pfarrer Jakob<br />
Bauer) und nun als ,,Jahrbuch"-Schriftleiter hat<br />
Wanhoff - wie schon früher in seiner Zipser<br />
Heimat - immer in vorderster Front der Freiwilligen<br />
und Opferbereiten für die verschiedenen<br />
Belange seiner Landsleute gestanden. Immer<br />
groß in der Leistung für die Gemeinschaft, immer<br />
bescheiden, wenn es um seine Person<br />
ging. Dennoch erreichten ihn etliche Ehrungen,<br />
so u. a. das Bundesverdienstkreuz I. Klasse<br />
und im Vorjahr ein Autorenpreis im belgischen<br />
Brügge.<br />
Ein segensreiches Weihnachtsfest und ein<br />
gesundes Neujahr 1984!<br />
FRANZ WESTER<br />
(gegründet 1887) - früher Stemberg-Mähren<br />
Maler-, Anstreicher- und Lackierwerkstätte<br />
Klagenfurt, Benediktinerplatz 10, Tel. 84 6 80<br />
Das neue<br />
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1 Million Prämiensparbücher<br />
haben die Österreicher bei den<br />
Sparkassen. Das spricht für das<br />
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Wir wissenwie der<br />
Suchen Sie ein Weihnachtsgeschenk?<br />
Ein Vorschlag: Ein Jahresabonnement der „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />
... für einen guten Freund, für einen Angehörigen<br />
in der Familie oder für sonst jemanden?<br />
Nun, da können wir Ihnen gerne ein wenig<br />
helfen!<br />
Sicher, bis Weihnachten haben wir noch ein<br />
wenig Zeit, aber man kann nie früh genug mit<br />
dem Einkaufen der Geschenke beginnen —<br />
aber zumindest sollte man sich frühzeitig damit<br />
befassen und oft kommt man dann darauf,<br />
daß es sehr schwierig ist, dem oder jemand andern<br />
etwas Besonderes zu schenken, das auch<br />
passend und gehaltvoll ist.<br />
Sie meinen, wir können Ihnen nicht helfen?<br />
Oh, doch — wir versuchen es sehr gerne!<br />
Wie wäre es denn, wenn Sie diesmal ein<br />
Jahresabonnement unserer SUDETENPOST<br />
als Geschenk überreichen könnten?<br />
Natürlich kann man auch ein Abonnement<br />
zum Geburtstag überreichen oder auch zu anderen<br />
Anlässen. Sie werden damit bestimmt<br />
beim Beschenkten Freude erregen oder zumindest<br />
großes Interesse für uns und unsere<br />
Sache — denn so und so viele Landsleute stehen<br />
noch außerhalb der Landsmannschaft und<br />
kennen gar nicht die <strong>Sudetenpost</strong>. In vielen<br />
Familien liest nur die Oma oder der Opa die<br />
<strong>Sudetenpost</strong>, und eigentlich sollten auch die<br />
Kinder und Enkelkinder unsere Zeitung haben.<br />
Wie wäre es also, wenn Sie diesmal Ihren z. T.<br />
schon erwachsenen Kindern ein Abonnement<br />
der <strong>Sudetenpost</strong> für das kommende Jahr 1983<br />
Ich, _ „. _ „<br />
Name des Bestellers<br />
wohnhaft: „<br />
schenken würden? Aber auch der Schwager,<br />
die Schwägerin, die eigenen Geschwister, die<br />
vielleicht in einer anderen Stadt wohnen, gute<br />
Freunde aus dem Sudetenland und aus der<br />
einheimischen österreichischen Bevölkerung<br />
usw. — die Reihe könnte beliebig fortgesetzt<br />
werden — sollte die <strong>Sudetenpost</strong> beziehen.<br />
Und Sie können da ein wenig mithelfen!<br />
Ist das kein guter Vorschlag für ein kleines,<br />
nettes Geschenk?<br />
Außerdem kostet so ein Abonnement nur<br />
S 108.— pro Jahr und noch dazu für 24 Nummern!<br />
Also wahrlich keine große Summe für<br />
soviel Inhalt. Wenn sie also ans Schenken<br />
denken, denken Sie auch an die SUDETEN-<br />
POST — dies würde uns allen dienen: dem<br />
Erhalt der <strong>Sudetenpost</strong>, der Information des<br />
jeweiligen Landsmannes, der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft u. a. m. — Sie sehen,<br />
es würde sich bestimmt lohnen.<br />
Vielleicht haben wir Ihnen mit diesen Zeilen<br />
ein wenig beim Schenken geholfen — es<br />
würde uns sehr freuen!<br />
Und wir machen Ihnen auch das Schenken<br />
leicht: Füllen Sie nachstehenden Abschnitt<br />
aus, senden Sie diesen an uns und wir überreichen<br />
gerne das Geschenk, verbunden mit<br />
den besten Wünschen von Ihnen, an den oder<br />
die zu Beschenkenden!<br />
Bitte ausschneiden und an die <strong>Sudetenpost</strong>,<br />
Postfach 405, 4010 LINZ, senden!<br />
bestelle hiermit ein oder - ~ Abonnement(s) *) der <strong>Sudetenpost</strong> als Geschenk für<br />
a)<br />
wohnhaft: „ ... „..„...^..^„^...„<br />
Name des zu Beschenkenden<br />
b) „ „ „<br />
Name des zu Beschenkenden<br />
wohnhaft: «....~..~ .<br />
c)<br />
wohnhaft: ~<br />
Name des zu Beschenkenden<br />
ab dem 1, Jänner 1983, zunächst für ein Jahr.<br />
Ich erwarte Ihre Rechnung für das (die) Abonnement(s) *) und werde diese umgehend zur Einzahlung<br />
bringen.<br />
, am 1982<br />
*) Zutreffend«« einsetzen bzw. Nichtzutreffendes streichen<br />
Unterschrift
8 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 75. DEZEMBER 1983<br />
Meine Lehrer<br />
Ein Kapitel Dankbarkeit<br />
Diesen Beitrag verdanken wir noch unserem geschätzten, leider<br />
verstorbenen Mitarbeiter Sektionschef i. R. Dr. Oskar Maschek.<br />
Im Kapitel 12, Vers 3, seines Buches widmet der<br />
Prophet Daniel den Lehrern diese Verherrlichung:<br />
„Die Lehrer aber werden leuchten wie des Himmels<br />
Glanz und die, so viele zur Gerechtigkeit weisen,<br />
wie die Sterne immer und ewiglich." Diese<br />
tiefsinnige Bibelstelle kommt mir immer in den<br />
Sinn, wenn ich an die Heimat denke, Land und<br />
Leute in meiner Erinnerung vorüberziehen lasse<br />
und mich derer erinnere, denen diese prophetische<br />
Lobpreisung gilt: meiner Lehrer.<br />
Ich bin in dem ziemlich weltfernen Böhmerwaldstädtchen<br />
Deutsch-Beneschau geboren und aufgewachsen<br />
und kam im Herbst 1905 in die Schule.<br />
Mein Stolz war eine Schultasche, die die Eltern im<br />
Sommer auf einer Reise in Linz gekauft hatten und<br />
die auf dunkelrotem Samt einen mächtigen Löwen<br />
zeigte. Mein Schulparadies begann mit dem ersten<br />
Tag, denn unser Klassenlehrer war Hans<br />
Turnier, der eben ernannte neue Oberlehrer, ein<br />
glänzender Pädagoge und überaus freundlicher<br />
Mensch, nebenbei ein begeisterter Jäger, der<br />
meistens mit hohen Schaftstiefeln in die Schule<br />
kam und als erstes Lied mit uns einübte: „Gestern<br />
abend ging ich aus, ging wohl in den Wald hinaus;<br />
kam ein Häslein aus dem Busch...". Er war gut zu<br />
uns wie ein Vater. Nach dem Nachmittagsunterricht<br />
fragte er nach wackligen Zähnen, zog sie mit<br />
viel Geschick und schmerzlos und nach der Mittagspause,<br />
wenn er, ein Junggeselle, aus dem<br />
Gasthaus kam, brachte er oft, sorgfältig eingehüllt,<br />
einen großen Knödel mit, den er einem armen<br />
Schüler schenkte, den Neid aller anderen,<br />
mich nicht ausgenommen, erweckend. In der<br />
Heimatkunde hatten wir auch von der Nützlichkeit<br />
des Pferdes gehört und dabei kam die Rede auf<br />
Pferdefleisch und Pferdewurst. Die Frage des<br />
Lehrers, ob wir schon Pferdefleisch oder -wurst<br />
gegessen hätten, bejahte wahrheitsgemäß als einziger<br />
nur ich, denn auf dem vergangenen Jahrmarkt<br />
hatte ich eine schmackhafte Pferdewurst<br />
billig erstanden, ohne natürlich davon daheim etwas<br />
zu sagen. Nun aber war mein Vater auch Lehrer,<br />
bei einem Ganggespäch der Lehrer kam auch<br />
die Sache von meiner Pferdewurst zur Sprache<br />
und so wurde meine Pferdeliebhaberei bekannt.<br />
Ich hatte meinen Lehrer Turnier sehr gern und ich<br />
glaube, er mich auch, denn die einzige Grußkarte,<br />
die ich je von einem Lehrer in den Ferien bekamm,<br />
war von ihm. Sie kam aus Innsbruck, stellte einen<br />
Bergsteiger in schwindelnder Höhe dar und ich<br />
bewahrte sie zeitlebens wie ein Heiligtum.<br />
Meine erste Kindheit war vorüber, als mein Vater<br />
im Jahre 1907 als Oberlehrer in das Nachbardorf<br />
Deutsch-Reichenau bei Gratzen, versetzt<br />
wurde und wir in dessen Schufhaus übersiedelten.<br />
Die Gewöhnung an das Dorfleben fiel uns anfänglich<br />
schwer und ich erinnere mich, wie ich zuweilen<br />
in der Dämmerung mit der Mutter vom Küchenfenster<br />
auf die Beneschauer Straße schaute<br />
und wir beide weinten. Auch an die Schulkameraden<br />
fand ich nicht sogleich Anschluß und wenn ich<br />
am Sonntagnachmittag vom Fenster aus ihren lustigen<br />
Spielen auf der großen Wiese vor dem<br />
Schulhaus zusah, dachte ich mit Wehmut zurück<br />
an Beneschau. Die Großmutter, der ich mein Leid<br />
klagte, tröstete mich über den Anfang hinweg una<br />
behielt recht mit ihrem Spruch, daß aller Anfang<br />
schwer sei und daß ich mich an das Dorf recht<br />
bald gewöhnen werde.<br />
Am nächsten Schulbeginn im Herbst 1908 erhielten<br />
wir einen neuen Lehrer, Ludwig Watzl, einen<br />
Budweiser, der eben erst von der Lehrerbildungsanstalt<br />
kam und trotz seiner Strenge im Nu<br />
unsere Herzen eroberte. Er war offenbar bemüht,<br />
die erlernte Pädagogik an uns Dorfschülern zu<br />
verwerten und brachte uns alles bei, was notwendig<br />
und nützlich war, um uns auf unseren Lebensweg<br />
vorzubereiten. Ich verdanke ihm, da die dritte<br />
als höchste Klasse drei Abteilungen hatte, drei<br />
ganze, lange, schöne Jahre und lernte bei ihm vieles,<br />
was mir im späteren Leben zustatten kam und<br />
mich bis ins Alter an ihn und Reichenau erinnerte.<br />
Er wußte, daß ich fürs Gymnasium bestimmt war<br />
und für Latein und Griechisch die gründliche<br />
Kennfnis der deutschen Sprachlehre notwendig<br />
brauchen werde. Eine Episode bleibt mir in diesem<br />
Zusammenhang besonders lebhaft in Erinnerung:<br />
Eines Tages kam Lehrer Watzl mit Entsetzen<br />
darauf, daß ich in der Abwandlung des Hilfszeitwortes<br />
„sein" schlecht bewandert war, und von da an<br />
war auf einen Wink von ihm mein täglicher Spruch<br />
nach dem Morgengebet: „Ich bin, ich war, ich bin<br />
gewesen, ich war gewesen, ich werde sein, ich<br />
werde gewesen sein" und natürlich auch die<br />
schwierigeren Möglichkeitsformen: ich sei, ich<br />
wäre, ich sei gewesen, ich wäre gewesen, ich werde<br />
sein, ich werde gewesen sein". Die Übung<br />
lohnte sich, denn als im Gymnasium diese Formen<br />
verlangt wurden, konnte ich sie, wozu der Professor<br />
brummend bemerkte: „Nur der Dorfschüler<br />
kann es."<br />
Es gab so vieles, was unser Lehrer, wahrscheinlich<br />
über den Lehrplan hinaus, uns lehrte. Als die<br />
Rede auf die Schreibmaschine kam, von deren wir<br />
noch keine gesehen hatten, zeichnete er, begabt<br />
im Zeichnen und Malen, eine solche mit ein paar<br />
Strichen an die Tafel und vermittelte uns so, besser<br />
als ein Lichtbild, eine lebhafte Vorstellung von<br />
dem Gegenstand. Die Felder um das Schuihaus<br />
maßen wir mit Schnüren aus'und berechneten<br />
dann ihre Flächeninhalte, für die geometrische<br />
Formenlehre kleisterten wir nach Anleitung des<br />
Lehrers Würfel, Prismen und Kegel, damals noch<br />
eine mühsame Arbeit, da es die heutige Vielfalt<br />
und Menge an derartigen Verpackungsformen<br />
noch nicht gab. Auch Redeübungen führte Lehrer<br />
Watzl ein und weil sich gerade, nämlich am 20. Feber<br />
1910, der Todestag Andreas Hofers zum hundertstenmal<br />
jährte, wählte ich sein Leben zum Gegenstand<br />
meines Vortrages. An den schulfreien<br />
Donnerstagen im Winter 1910/11 hielt Lehrer<br />
Watzl für einige interessierte Schüler einen Stenographiekurs,<br />
der so erfolgreich war, daß ich beim<br />
Eintritt ins Gymnasium schon geläufig stenographieren<br />
konnte, eine Kunst, die mir ein ganzes Leben<br />
lang wertvollste Dienste leistete. Im Sommer<br />
machte Lehrer Watzl mit uns Lehrausflüge, einmal<br />
an einem Sonntagnachmittag auf den 1000 m hohen<br />
Schreiberberg, aber noch schöner war es im<br />
Winter, wenn er mit einigen Schülern, die Schlittschuhe<br />
hatten, in der Dämmerung auf den Preinteich<br />
Schlittschuh laufen ging. Jeder wollfe zeigen,<br />
wie mutig er ist, und fuhr allein weit abseits<br />
bis an den Rand des Teiches, wo dunkle Wälder<br />
standen, aber wenn zuweilen ein lauter Krach von<br />
einem bis zum anderen Ende das Eis durchzog,<br />
waren plötzlich alle wie von ungefähr wieder um<br />
den Lehrer versammelt, der verständnisvoll lächelte<br />
und zum fröhlichen Abschluß seine Schar in das<br />
nahe Elternhaus eines Schulkameraden führte,<br />
das „Beim Werdl" hieß und dessen freundliche<br />
Hausfrau uns mit heißem Tee und duftendem, weißem<br />
Brot bewirtete. Drei Jahre war ich glücklich<br />
mit meinem Lehrer, aber sie vergingen allzu rasch,<br />
bis eines Tages der Dorffrächter vor dem Schulhaus<br />
hielt und unsere Koffer auf seinen Fuhrwagen<br />
lud. Den letzten Schultag werde ich nie vergessen.<br />
Er endete mit der Gesangstunde und der<br />
Lehrer sang mit uns als letztes Lied: „Es ist bestimmt<br />
in Gottes Rat, daß man vom Liebsten, was<br />
man hat, muß scheiden." Jugendlich unbekümmert,<br />
erkannte ich die feine Absicht meines Lehrers<br />
erst, als ich nach dem Unterricht in unsere<br />
Wohnung im Erdgeschoß des Schulhauses kam<br />
und sah, daß meine Mutter bitterlich weinte.<br />
Im Herbst dieses Jahres, man schrieb 1911,<br />
hieß es Abschied nehmen von daheim und das liebe,<br />
kleine Dorf verlassen, um in die große, fremde<br />
Stadt zu ziehen. Meine Eltern und mein Bruder,<br />
der in die Lehrerbildungsanstalt kam, begleiteten<br />
mich, das Heimweh aber rührte sich erst, als ich<br />
nach dem Abschied zum erstenmal durch die<br />
Straßen ging. Selbstbewußt kaufte ich mir vom ersten,<br />
noch reichlicheren Taschengeld an einem<br />
Obststand ein ganzes Kilo Weintrauben, die es im<br />
Dorfe niemals gab und nach denen es mich schon<br />
seit langem gelüstet hatte. Doch merkwürdig, so<br />
schön sie auch waren, ich fand nichts an ihnen,<br />
trug sie nach Hause und verschenkte sie auf der<br />
Bude. Nun war ich also Gymnasiast in Budweis<br />
und ein bißchen stolz darauf. Mein Vater stammte<br />
aus Dürnfellern bei Budweis, hatte selbst auch in<br />
Budweis studiert und wahrscheinlich dieses desha/b<br />
den zwei anderen Gymnasiälstädten Krummau<br />
und Freistadt vorgezogen, obwohl ihm seine<br />
Kollegen vor dem Budweiser Gymnasium gewarnt<br />
hatten: der Latein- und Griechischprofessor Andreas<br />
Goll sei furchtbar streng und gefährlich. Als<br />
er zum erstenmal in die Klasse kam, sah ich in ihm<br />
einen rüstigen Mann in den besten Jahren, mit<br />
blonden Haaren, in die er sich gern den Kreidestaub<br />
von der Hand abstreifte, ansehnlich und etwas<br />
herrisch, aber nicht unsympathisch. Ich begegnete<br />
ihm nun sechs Jahre lang täglich und so<br />
lernten wir uns gründlich kennen. Zu fürchten<br />
brauchte ich ihn beileibe nicht, denn Latein und<br />
Griechisch wurden neben Deutsch meine Lieblingsfächer,<br />
alle Anzeichen sprachen dafür, daß er<br />
mich schätzte, was wieder mich anspornte, ihm<br />
vollauf zu entsprechen. Bald arbeitete ich mich<br />
zum Primus empor und konnte das „sehr gut" auf<br />
Schularbeiten und Zeugnissen bis hinauf bewahren,<br />
vom Professor insofern bevorzugt, als er mir<br />
die besten Hauslehrerstunden verschaffte und mir<br />
dadurch zu einem Taschengeld verhalf, das ich<br />
von zu Hause nicht bekam. Goll war sehr gescheit<br />
und ein ausgezeichneter Pädagoge, ich verstand<br />
mich mit ¡hm bestens, nur dreimal gerieten wir etwas<br />
aneinander: einmal erwischte er mich in einem<br />
Theaterstück, um dessen Besuch ich nicht<br />
gebeten hatte; als ich tief im Ersten Weltkrieg meinem<br />
Bruder ins Feld ein Päckchen Zigaretten<br />
schicken wollte und nach Hause eilte, um es noch<br />
am selben Tag zur Post zu bringen, stürzte ich auf<br />
der Stiege des Kosthauses so unglücklich, daß ich<br />
mir ein Loch in den Kopf schlug, wozu Professor<br />
Goll ohne ein Wort des Bedauerns nichts anderes<br />
zu sagen wußte als das griechische „Speude bra-<br />
•deos!" - „Eile mit Weile!" Die dritte Meinungsverschiedenheit<br />
betraf eine Verwandte des Professors,<br />
in deren Begleitung er mich eines Tages auf<br />
der Krummauer Allee traf; er beschied sie und<br />
mich getrennt zu çich und redete uns zu, unsere<br />
Bekanntschaft aufzugeben, weil sie zu nichts führen<br />
könne und weil ihre Eltern sie nicht erlauben<br />
würden. Der Gute hatte unrecht^denn acht Jahre<br />
später heiratete ich seine Verwandte und jetzt vor<br />
acht Jahren feierten wir miteinander die goldene<br />
Hochzeit. 1919 - der Sommer war vorüber und der<br />
Herbst ins Land gezogen. Zum letztenmal ging ich<br />
mit Rosa, dem guten Hausgeist, auf unsere Mietacker<br />
beim Pfarrerwald Erdäpfel graben und sah,<br />
Abschied nehmend, noch einmal hinunter auf das<br />
stille, nebelumsponnene Heimatdorf. Ein Platz in<br />
der Postkutsche war bereits bestellt und der Tag<br />
meiner Abreise nach Prag festgesetzt. Daß mich<br />
dort keine fröhliche Zeit erwartete, wußte ich genau,<br />
denn seit dem frühen Tod des Vaters waren<br />
wir nur auf die bescheidene Pension meiner Mutter<br />
angewiesen und zu großer Sparsamkeit gezwungen.<br />
Mein Universitätsstudium war daher ein<br />
geldliches Wagnis und ich sah ihm nicht ohne ein<br />
gewisses Bangen entgegen. Eine Unterkunft hatte<br />
ich bei der tschechischen Eisenbahnerfamilie<br />
Trejbal in Zizkov, Komenskyplatz 179, damals<br />
schon ziemlich am Rande von Prag, gefunden.<br />
Frau Trejbal schlief mit einem Buben in der Küche,<br />
Herr Trejbal gemeinsam in einem Bett mit dem<br />
zweiten Buben und ich im Zimmer. Aber es waren<br />
brave Leute, die die Beengung durch mich geduldig<br />
hinnahmen und sich am Sonntagmorgen,<br />
wenn ich mich in der Küche wusch, bereitwillig auf<br />
eine halbe Stunde in das Zimmer und auf die<br />
„Pawlatschen" zurückzogen. Dann begann das<br />
Studium. Täglich früh ging ich von Zizkov hinab in<br />
die Innenstadt zur Karls-Universität, die Vorlesungshefte<br />
in der Manteltasche und als es ihrer<br />
mehr wurden, in einer um 15 Kronen antiquarisch<br />
erworbenen Aktentasche aus Wichsleinwand. Im<br />
Carolinum verbrachte ich die Vormittage mit Vorlesungen,<br />
die Nachmittage zum Studium im Clementinum,<br />
wo sich die Studienbibliothek befand.<br />
So bescheiden auch mein Alltag war, ich war dennoch<br />
zufrieden, weil ich nun wenigstens auf dem<br />
Wege zu dem noch so fernen Ziele war. Daran<br />
dachte ich immer, wenn ich gelegentlich an der<br />
Großen Aula vorüberging und das „Gaudeamus"<br />
einer Promotionsfeier heraushörte. Die Professoren<br />
flößten mir insgesamt hohe Achtung ein, weil<br />
ich ihr Wissen schätzte, und wenn auch nicht alle<br />
volles Verständnis für uns aufbrachten, so war<br />
doch die Mehrzahl nicht nur geistig hochstehend<br />
sondern auch menschlich aufgeschlossen. Wenn<br />
zum Beispiel Professor Ludwig Spiegel auf dem<br />
Katheder sein Heft mit der tschechischen Verfassung<br />
schwenkend und ihren Inhalt zerpflückend,<br />
begeistert ausrief: „Sehen Sie, meine Herren, das<br />
alles steht in dieser Verfassung, aber ihre Schöpfer<br />
wußten es erst, als ich es ihnen sagte." Als<br />
Professor Egon Weiß einmal Pfandrecht lehrte<br />
und gerade schwungvoll erklärte: „Das Pfandrecht<br />
ist ein dingliches Recht!" — öffnete sich<br />
sacht die Tür des Hörsaals, drei oder vier Rastelbinder<br />
schoben sich mit ihren Tragen vorsichtig<br />
herein und boten laut ihre Waren an: „Kupte, Pañi,<br />
kupte pasti na mysi, varecky, vácky na penize!" —<br />
„Kaufen Sie, Herren, kaufen Sie Mausefallen,<br />
Kochlöffel, Geldbeutel!" — Professor Weiß verschlug<br />
es die Rede, bevor er sein „Hinaus, bitte,<br />
hinaus!" herausbrachte. Der Arme, ein großer Gelehrter<br />
und guter Mensch, blieb auch von der Vertreibung<br />
nicht verschont, das Schicksal verschlug<br />
ihn nach Innsbruck, wo er in einem Zimmer neben<br />
der Universitätsbibliothek hauste und an der Neuherausgabe<br />
des bürgerlichen Rechts mitarbeitete.<br />
Sehr menschenfreundlich war auch Professor<br />
Schranil aus Staatsrecht und Verwaltungsrecht,<br />
dessen Vorlesungen sehr ungünstig angesetzt<br />
waren, nämlich um 4 Uhr nachmittag. Einige Unverdrossene<br />
kamen trotzdem, wofür er mit einem<br />
freundlichen Lächeln dankte, sich die wenigen Gesichter<br />
bis zum Tage der Staatsprüfung oder des<br />
Rigorosums vielleicht gut merkend. Professor<br />
Rauchbeg lehrte Völkerrecht, ein gefürchtetes Rigorosumthema,<br />
war auf seinen k. k. Hofratstiter<br />
noch immer stolz und manchmal auch launenhaft.<br />
Als ich bei ihm antrat, machte mich Oberpedell<br />
Wandl aufmerksam, daß tagsvorher alle drei Kanditaten<br />
„geflogen" waren, aber ich hatte Glück und<br />
kam heil davon. Am meisten fürchtete ich das erste<br />
Rigorosums, das ich als letzte Prüfung am<br />
Tage vor der bereits angesetzten und verkündeten<br />
Promotion machte. Eben deshalb war es sehr<br />
gewagt, zumal der Prüfer, Professor Wahrmund,<br />
von seiner Affäre in Innsbruck her bekannt, besonders<br />
streng und gefürchtet war. Aber die Prüfung<br />
begann leidlich, Wahrmund war vorerst recht<br />
zufrieden und bemerkte erst später: „Jetzt ist es<br />
nicht mehr so gut." Aber ich schaffte es und<br />
brauchte die bereits anfahrenden Promotionsgäste<br />
nicht abzubestellen. Indem ich diese Zeilen<br />
schreibe, gaukelt mir die Erinnerung aller beschriebenen<br />
Gestalten so deutlich vor, daß ich sie<br />
leibhaftig vor mir zu sehen wähne. Ich bin unsagbar<br />
glücklich, lauter gute Lehrer gehabt zu haben,,<br />
deren Lehre und Vorbild mir wesentlich durch ein<br />
schweres Leben geholfen haben. Nun sind sie alle<br />
schon tot, manche recht schwer aus dem Leben<br />
geschieden, aber in meinem Andenken leben sie<br />
fort, bis ich ihnen selbst in die Ewigkeit nachfolgen<br />
werde.<br />
Sudetendeutsches Exil 1938-1945<br />
Toni Herget<br />
Gab es bisher nur wenige Darstellungen über<br />
den politischen Weg der sudetendeutschen Anschlußgegner<br />
von 1938, so liegt mit dem dritten<br />
Band von Leopold Grünwalds Geschichte des sudetendeutschen<br />
Widerstands und Exils („In der<br />
Fremde für die Heimat") erstmals eine geschlossene,<br />
wenn auch noch sehr unvollständige Zusammenfassung<br />
über einen politisch sehr gewichtigen<br />
Zeitabschnitt sudetendeutscher Geschichte<br />
vor.<br />
Daß die Sudetendeutschen — anders als das<br />
Binnendeutschtum, die Juden, Österreicher, von<br />
den Tschechen gar nicht zu reden — mit der<br />
schriftlichen Fixierung des Zeitraumes seit der<br />
zwangsweisen Einverleibung in den tschechoslowakischen<br />
Staat und vor allem die Entwicklung<br />
seit 1938, und noch mehr nach 1945, so sehr in<br />
Verzug gerieten und dadurch beigetragen haben,<br />
in eine völlig falsche historische Betrachtung und<br />
Beurteilung zu kommen, ist unverständlich. Das<br />
zeigt, daß es bei ihnen mehr als eine Fehlentwicklung<br />
gegeben hat. Sie mußten bisher dafür mehr<br />
als einmal politisch, wie in der historischen Darstellung<br />
dieses Zeitabschnittes, bezahlen.<br />
Sieht man von den völlig einseitigen und sporadischen<br />
Aussagen ab, die die in die DDR verschla r<br />
genen sudetendeutschen Sozialdemokraten und<br />
Kommunisten und die im Sudetenland verbliebenen<br />
oder aus dem Exil wieder dorthin gelangten<br />
"Antifaschisten" ab, die in den deutsch geschriebenen<br />
aber tschechische Vorstellungen propagierende<br />
Zeitungen („Aufbau und Frieden", „Volks-<br />
Zeitung" und „Prager Volks-Zeitung") erschienen,<br />
gab es bisher eigentlich nur Stellungnahmen von<br />
sudetendeutschen Sozialdemokraten. Martin Grill<br />
und Karl Richard Kern, Schweden, Andrew Amstätter,<br />
Kanada und Ernst Paul von der „Seliger-<br />
Gemeinde" schrieben Erinnerungen, die das Exil<br />
aus ihrer Sicht darstellten. Die anderen sudetendeutschen<br />
Exilgruppen: Juden, Kommunisten,<br />
bürgerliche Gruppierungen, sieht man von Johann<br />
Wolfgang Brügel, London, ab, wußten sich bisher<br />
noch nicht zu äußern. Daß es auch eine harte und<br />
sehr schicksalshafte Auseinandersetzung zwischen<br />
der früheren Führungsgruppe um Henlein<br />
(Sudetendeutsche Partei) und der Berliner<br />
NSDAP und den verschiedenen anderen sich gegenseitig<br />
bekämpfenden Stellen gab, ist bisher<br />
kaum bekannt geworden. Aus all diesen Versäumnissen<br />
hat die tschechoslowakische Propaganda<br />
seit 1945 unermeßliches politisches Kapital geschlagen<br />
und die vertriebenen Sudetendeutschen<br />
erfolgreich in einem völlig falschen Licht dargestellt.<br />
Politisch kam Grünwalds Arbeit zu spät, nicht<br />
jedoch historisch. Trotz aller Mängel, die diesen<br />
drei Bänden anhaften, muß man dem Verfasser<br />
dankbar für seine Arbeit sein, da es Besseres bisher<br />
nicht gegeben hat. Freilich ist zu bemängeln,<br />
daß die Möglichkeiten, wie sie z. B. das reichhaltige<br />
Pressearchiv des Marburger J. G. Herder-Instituts<br />
geboten hätte, für diese Arbeit nicht genutzt<br />
wurden.<br />
Da Grünwald bis 1945 als führender sudetendeutscher<br />
Kommunist in der Sowjetunion lebte<br />
(letzter Leiter des „Sudetendeutschen Freiheitssenders<br />
Moskau"), bis 1969 Mitarbeiter von<br />
KPTsch-Organen war und seither Eurokommunist<br />
ist, kann man ihn schlecht faschistischer Darstellung<br />
bezichtigen. Prag und Preßburg werden es<br />
also in ihrer Stellungnahme zu den drei Bänden<br />
schwer haben. Man mag stehen, wo man will, man<br />
muß Grünwald zustimmen, wenn er sagt, daß mit<br />
seinen Forschungsergebnissen „Opfer und<br />
Kampf des sudetendeutschen Widerstands in<br />
neuem Licht" erscheint und „Rechtfertigung" findet<br />
(S. 10). Grünwald betrachtet die Tätigkeit der<br />
„Antifaschisten" nicht aus engem Blickwinkel. Gerade<br />
weil er iuch die Vertreibung, ihre Auswirkungen<br />
für Moral, Recht und Freiheit der Vertreiber,<br />
den wirtschaftlichen und kulturellen Niedergang<br />
des Sudetenlandes nach der Vertreibung, den allmählichen<br />
Wandel in der Einstellung des tschechischen<br />
Volkes, vor allem von Teilen des tschechischen<br />
Exils zur Vertreibung und den Sudetendeutschen<br />
in seine Untersuchungen mit einbezieht,,<br />
kommt seiner Arbeit immense Bedeutung<br />
zu. Der Autor hat den Mut, festzuhalten, daß aus<br />
einem ursprünglich antifaschistem Kampf ein<br />
Kampf gegen alles Deutsche wurde (S. 9), der seine<br />
schärfste Ausprägung in der Tschechoslowakei<br />
fand.<br />
Es ist gar nicht notwendig, in allem Grünwald<br />
zuzustimmen; manche Einzelangaben treffen<br />
nämlich so, wie sie dargestellt wurden, nicht zu. Im<br />
Prinzip ist aber gegen seine Aussagen nichts einzuwenden.<br />
Gerade von ihm hätte man sich freilich '<br />
gewünscht, etwas mehr über die Rolle der deutschen<br />
(und vielfachLaufe der Emigration zu<br />
Tschechen gewordenen) Juden etwas mehr zu erfahren.<br />
Die Zahlen über die jüdischen Verluste in<br />
den Sudetenländern und im Protektorat hätten dadurch<br />
leicht eine Berichtigung erfahren können.<br />
Daß ein Nichtwissenschafter diese Arbeit geschrieben<br />
hat, zeigt aber einmal mehr die Relativität<br />
des Gewichts der historischen Wissenschaft<br />
auf.<br />
Trotz aller Lücken und Mängel erfährt, man<br />
durch Grünwald sehr viel über die verschiedenen<br />
sudetendeutschen Exilgruppen in Ost und West,<br />
ihre politischen Vorstellungen, Kontakte und personellen<br />
Zusammensetzungen. Über die Zusammenarbeit<br />
mit den verschiedenen politischen<br />
tschechischen Gruppierungen von London bis<br />
Moskau wird allerdings wenig ausgesagt. Aufschlußreich<br />
sind die Stellungnahmen der einzelnen<br />
Exilgruppen zu den tschechischen Vertreibungsplänen.<br />
Die unterschiedlichen Standpunkte<br />
der sudetendeutschen Kommunisten hätte man<br />
sich etwas detaillierter gewünscht. Nach 1943<br />
schwenkten sie nämlich in die Vertreibungspläne<br />
von Edvard Benesch ein, ihre internationalistische<br />
Grundlinie dabei verratend. Grünwald nimmt vor<br />
allem den Tschechen den Wind aus den Segeln,<br />
daß die Sudetendeutschen als Ganzes härteste<br />
Verfechter des nationalsozialistischen Gedankenguts<br />
gewesen seien. Er weist sogar nach, daß sie<br />
sich weit mehr gegen Hitler gestellt haben als die<br />
Tschechen selbst. Das Buch über die tschechische<br />
Kollaboration ist im übrigen ja noch zu<br />
schreiben.-<br />
Im einzelnen berichtet der Autor ferner über die<br />
Exilgruppen in Skandinavien, Westeuropa, in Kanada<br />
und Übersee, in Israel und jene in den Armeen<br />
der Alliierten. Besonderes Gewicht kommt<br />
der Schilderung der Lage und der Entwicklung<br />
des sudetendeutschen kommunistischen Exils in<br />
der Sowjetunion zu. Die Aussagen über den „Sudetendeutschen<br />
Freiheitssender Moskau", dürften<br />
für viele ein völlig neues Kapitel sudetendeutscher<br />
Politik sein (S. 46). Über die Pionierleistungen<br />
der nach Westkanada ausgewanderten sudetendeutschen<br />
Sozialdemokraten wird hoffentlich<br />
in nächster Zeit eine Arbeit von Willi Wanka, der<br />
diesen Zweig der Auswanderung in die Wege geleitet<br />
hat, erscheinen.<br />
Rund zwei Drittel dieses Bandes macht der Anhang<br />
aus, der verschiedene Dokumente, leider oft<br />
ohne Zeitangabe, bringt. Aus ihm geht auch hervor,<br />
daß das Hauptgewicht des sudetendeutschen<br />
Exils durch Wenzel Jaksch und seine Gruppen<br />
verkörpert wurden. Die Namensverzeichnisse der<br />
einzelnen Exilgruppen sind zwar interessant, doch<br />
bei weitem nicht vollständig, was infolge des großen<br />
Zeitabstandes aber auch verständlich ist.<br />
Große Bedeutung kommt den biographischen Angaben<br />
über herausragende Persönlichkeiten des<br />
Exils zu. Dabei wird klar ersichtlich, daß niemand<br />
durch seine Zusammenarbeit mit den tschechischen<br />
Exilgruppen — in Ost, wie in West — für<br />
das Sudetendeutschtum der Nachkriegszeit etwas<br />
erreichen konnte, am allerwenigsten diejenigen,<br />
die nach 1945 in die Heimat zurückkehrten<br />
und dort geblieben sind.<br />
Leopold Grünwald: „In der Fremde für die Heimat",<br />
(Veröffentlichung des Sudetendeutschen<br />
Archivs), München 1982, S 184,—.
SUDETENPOST<br />
Hans Kudlichs Bedeutung für Österreich<br />
FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
Ihr nachzuspüren, ist gerade heuer verlokkend,<br />
denn am 23. Oktober jährt sich der Geburtstag<br />
dieses großen Sudetenschlesiers, der<br />
als „Bauernbefreier" ¡n die österreichische Geschichte<br />
einging, zum 160. Male. Es erhöht die<br />
Helwig Adolph-Auffenberg-Komarow<br />
Prominenz des Nationaldemokraten Kudlich,<br />
daß er, nachdem die Reaktion über die Demokratie<br />
siegte, zum Tode verurteilt, schließlich als<br />
politischer Flüchtling in den USA landete. Dort<br />
Mediziner geworden, gewann er als Gestalter<br />
des Deutschamerikanertums prägende Bedeutung.<br />
„Wenn wir uns von Metternich nicht befreien,<br />
werden wir ersticken!" So dachten alle<br />
freiheitlich gesinnten, die im Frühling 1848 den<br />
Rücktritt Metternichs und die Errichtung des<br />
Parlamentarismus erzwungen hatten, einer dieser<br />
Avantgardisten war der ehemalige Schustergeselle<br />
aus Leobenstein, der sich aus eigener<br />
Kraft, was damals ein Novum war, zum<br />
Gymnasiasten hochgearbeitet hatte und an der<br />
Wiener Universtiät das Jurastudium betrieb. Bei<br />
den Märzkravallen in und vor dem niederösterreichischen<br />
Landhaus/Herrngasse machte<br />
Kudlich mit, wurde zwar verwundet, aber seine<br />
rhetorischen Fähigkeiten hatten darunter nicht<br />
gelitten. Er hielt Brandreden, die die Praktiken<br />
der metternich'schen Innenpolitik geißelten, da<br />
er fürchtete, daß der Staatskanzler die Rechte<br />
der Deutschösterreicher zu Gunsten der fremden<br />
Nationalitäten im Habsburgerreich beschränke.<br />
Diesbezüglich führte er kraft seiner<br />
Jugend die härteste Sprache und nahm speziell<br />
die Tschechen aufs Korn. „Wir werden sehen,<br />
wie die slawische Hydra gesättigt am Blute der<br />
Deutschen uns über den Kopf wachsen wird!"<br />
Selbst aus dem Bauernstande hervorgegangen,<br />
packte der damals noch nicht 25jährige Parlamentarier<br />
die soziale Frage der Bauern an:<br />
„Von nun an ist das Untertanenverhältnis mit allen<br />
daraus erwachsenden Rechten und Pflichten<br />
erloschen. Alle Versammlungen, die eine<br />
Verfassung für das Volk fordern, müssen damit<br />
anfangen, die Mitsprache anzuerkennen. Es ist.<br />
ein Widersinn, wenn wir Untertanen neben<br />
Staatsbürgern sitzen haben. Vernachlässigung<br />
und Verdummung können wohl den Menschen<br />
zu einem tierischen Zustand erniedrigen, aber<br />
weder dem Despotismus noch der verdummenden<br />
Pfaffenherrschaft ist es gelungen, den Bauern<br />
vollständig zum Tier oder unter das Tier zu<br />
drücken, es bleibt dem Bauern doch sein warmfühlendes<br />
Herz, das könnt ihr nur mit dem Tod<br />
kalt machen!" So erkämpfte Kudlich den die soziale<br />
Erhöhung zu Staatsbürgern, gleichermaßen<br />
geschützt aber auch verpflichtet durch die<br />
Integrität der Gesetze. Wahrlich, all dies was<br />
Kudlich tat und sprach war „Josephinismus"<br />
reinsten Wassers. Deshalb wurde er auch von<br />
allen Frömmlern und Reaktionären so abgrundtief<br />
gehaßt. Es war letztlich im Interesse dieser<br />
Kreise, daß diese aus edlen national-sozialen<br />
Motiven entfachte Revolution immer mehr zu einem<br />
Linksradikalismus ausarteten, der die Regierung<br />
zwang, den Aufruhr mit allen Machtmitteln<br />
niederzuwerfen. Nach dem Sieg wurden<br />
alle „48er" als Staatsfeinde behandelt. Kudlich<br />
ging nach etlichen Irrfahrten in die Schweiz,<br />
Im dichten Gestrüpp des deutschen<br />
Blätterwaldes gedeihen nahezu zahllose<br />
und höchst unterschiedliche Produkte des<br />
mächtigen Mediums Presse: Tageszeitungen,<br />
Wochenblätter, Fachzeitungen, Parteizeitungen,<br />
Illustrierte, Kunstzeitschriften<br />
und dgl. Unter ihnen nimmt eine Kategorie<br />
eine Sonderstellung ein: die Heimatbriefe<br />
der Vertriebenen. In kleiner und kleinster<br />
Auflage gedruckt, werden sie zumeist von<br />
der breiten Öffentlichkeit nicht ernstgenommen.<br />
Dies ist ganz gewiß falsch, denn sie sind<br />
durchaus ernstzunehmen. In unserem<br />
Zeitalter der Wegwerfgesellschaft ist auch<br />
Existenz und Einfluß einer Zeitung im allgemeinen<br />
nur von kurzer Dauer. Nach kurzem<br />
Überfliegen landet sie im Müll, im<br />
Feuerofen oder auf der Toilette. Die kleinen<br />
Heimatblätter hingegen werden genau<br />
gelesen, immer wieder gelesen und zumeist<br />
aufgehoben und immer wieder hervorgeholt.<br />
Die Sensationen kurzlebiger<br />
Tagesberühmtheiten haben darin keinen<br />
Raum - Sophia Loren und die Rolling Stones<br />
sind dieser Presse ganz und gar<br />
wurde Mediziner, emigrierte in die USA, heiratete<br />
und baute sich in Hoboken eine Arztpraxis<br />
auf. Er organisierte dort das Deutschamerikatum<br />
und sorgte besonders bei seinen Landsleuten<br />
dafür, daß sie auch fern der Heimat nicht anglisierten,<br />
sondern bei aller Loyalität gegenüber<br />
der USA bewußte Deutschösterreicher blieben.<br />
Kudlich verlor auch nie den typisch sudetendeutschen<br />
Akzent, was mir der Bildhauer Prof.<br />
Heinrich Kautsch einst erzählte, dem der Bauernbefreier<br />
für eine Büste Modell saß.<br />
Kudlich kam sehr gerne als Tourist, aber niemals<br />
ständig in die Heimat. Sein Lebensabend<br />
wurde noch durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges<br />
und den Eintritt der USA in denselben<br />
getrübt, wohl ahnend, welch tödliche Gefahr<br />
damit für das deutsche Volk heraufdräue, starb<br />
Hans Kudlich am 11. November 1917, genau ein<br />
Jahr ehe in Mitteleuropa die alte Ordnung ins<br />
Grab der Geschichte sank und durch die „Pariser<br />
Vororteverträge" eine Lage geschaffen wurde,<br />
die den Keim zum 2. Weltkrieg in sich trug.<br />
BESUCHER DES SÜDMÄHRER HOFES<br />
in Niedersulz finden beste Aufnahme und Verpflegung im<br />
Gasthaus „ZUM KARPFENTEICH"<br />
bei Peter und Brigitte Erti in 2224 Nexing bei Obersulz.<br />
Tel. 0 25 34/290<br />
Dienstag und Mittwoch Ruhetag.<br />
(Bestens empfohlen von Bundesobmann Prof. Dr. Koch).<br />
Heimatbriefe<br />
gleichgültig. Hier werden Ereignisse gemeldet<br />
und Namen genannt, die jenseits<br />
des Scheinwerferlichts der Öffentlichkeit<br />
stehen. Geburt, Tod, Heirat und Jubiläen<br />
bekannter und befreundeter Menschen,<br />
mit denen man einmal eng zusammenlebte<br />
und die jetzt nur noch auf dem Umweg der<br />
Erinnerung und eben dieser Heimatblätter<br />
zu erreichen sind. Eine scheinbar versunkene<br />
Welt, die entgegen allen düsteren<br />
Prognosen auch 27 Jahre nach der Vertreibung<br />
noch immer lebt, behauptet hier<br />
ihre lebendige und alle Zeitwirren überdauernde<br />
Existenz. Der Heimatbrief ist das<br />
Sprachrohr einer Gruppe, die sich und ihr<br />
Recht auf die angestammte Heimat nicht<br />
aufgegeben hat und die sich nicht in wortreichen<br />
politischen Reden manifestiert,<br />
sondern in der Spiegelung eines Alltags,<br />
der der Realität des Tagesgeschehens in<br />
der neuen Heimat gerecht wird, aber seine<br />
Wurzeln im Geburtsland hinter den Grenzen<br />
hat. Darüberhinaus haben diese Heimatbriefe<br />
eine nicht zu unterschätzende<br />
kulturpolitische Aufgabe. Fast in jeder<br />
<strong>Ausgabe</strong> werden Hinweise und erzählende<br />
Texte über alte Bräuche, Laientheateraufführungen,<br />
Feste und Lieder gebracht, für<br />
deren Überlieferung sie oft die einzige<br />
Chance darstellen. Auch die Mundart<br />
kommt nicht zu kurz, meist in heiterer<br />
Form, aber für jeden Philologen, der sich<br />
die Zeit nähme, diese Beiträge zu lesen,<br />
eine wahre Fundgrube.<br />
Es ist sicher kein Zufall, daß ein großer<br />
Teil dieser Heimatnachrichtenblätter den<br />
Titel „Heimatbrief' trägt, denn im Gegensatz<br />
zu der „großen" Presse mit hohen<br />
Auflagen, die sich an die anonyme Masse<br />
wendet, ist der Heimatbrief ein gezieltes<br />
und auf den individuellen Bedarf seiner Leser<br />
abgestimmtes Produkt, das weitaus<br />
mehr anrührt und eine viel länger andauernde<br />
und tiefere Wirkung hat als die üblichen<br />
Übermittler flüchtiger und wandelbarer<br />
Tagesereignisse. Ein Brief, der an ganz*<br />
bestimmte Adressaten gerichtet ist und der<br />
mit Sicherheit ankommt.<br />
Margarete Kubelka<br />
Das in einem waldreichen, geschützten<br />
Seitental der Aupa im böhmischen Riesengebirge<br />
am Südfuß des Schwarzen<br />
Berges (1299 m) gelegene Heilbad, Sommerfrische<br />
und Wintersportplatz Johannisbad<br />
(650 m) ist als Kurort altberühmt.<br />
Nach der Trautenauer Chronik des Simon<br />
Hüttel wurde die Thermalquelle in Johannisbad<br />
bereits am 6. Mai 1006 von Bergleuten<br />
entdeckt, die in der dortigen Gegend<br />
nach Gold gruben. Später befand sich neben<br />
dem Heilbrunnen ein Eisenhammer.<br />
Nach Urkunden aus dem 15. Jahrhundert<br />
ist die Benutzung der Quelle für Heilzwecke<br />
bereits für die damalige Zeit nachgewiesen.<br />
Es bestanden damals auch<br />
schon primitive Badeeinrichtungen (eine<br />
über dem Brunnen errichtete Bretterbude),<br />
welche wahrscheinlich der damalige Besitzer<br />
des Ortes, Herr Zilwar von Silberstein,<br />
hatte errichten lassen.<br />
Nachdem 1485 der Eisenhammer abgebrannt<br />
war, wurde an seiner Stelle eine<br />
Mühle errichtet Um diese Zeit soll der Zuzug<br />
der Kranken zu der Quelle schon sehr<br />
bedeutend gewesen sein, weshalb auch<br />
bereits ein Gast- und Logierhaus bestand.<br />
Noch stärker vermehrte sich der Krankenbesuch<br />
im 16. Jahrhundert. 1536 wird die<br />
Kapelle des hl. Johannes erwähnt. Das<br />
Geschlecht derer von Silberstein, unter<br />
dem die ersten Badegebäude errichtet<br />
wurden, erlosch mit dem Jahre 1621, und<br />
der kaiserliche Fiskus konfizierte wegen<br />
religiös-politischer Auflehnungen des letzten<br />
Silbersteins Wildschütz und Johannisbad,<br />
worauf diese Güter in den Besitz Albrecht<br />
von Waldsteins (Wallenstein) übergingen.<br />
Im Urbarium der Herrschaft Wildschütz<br />
wird am 6. November 1684 u. a. zur<br />
genannten Herrschaft gezählt „ein heilsames<br />
Mineralwasser, worum viele hundert<br />
gebrechliche Leute durch das Baden<br />
genesen und gesundt worden, befindet<br />
sich in Johannisbrunnerthal genannt, unterm<br />
Schwartzenberg samt einigen Akkomobilen<br />
Zimmern."<br />
Inzwischen war nach mehrmaligen Besitzwechsel<br />
Johannisbad am 16. Februar<br />
Die Landschaft der alten Heimat<br />
Das „böhmische<br />
1676 an den Fürsten Johann Adolf von<br />
Schwarzenberg gekommen, der sehr segensreich<br />
für den Ort wirkte und 1677<br />
durch den Zubau von sechs neuen Häusern<br />
bei dem Brunnen den Grund für den<br />
heutigen berühmten Kurort legte. Der Fürst<br />
gilt als der eigentliche Begründer des Bades.<br />
Schon 1687 verweilte hier die Fürstin<br />
Maria Anna mit zahlreichen Gefolge zum<br />
Kurbesuch. Nach abermaligen öfteren Besitzwechsel<br />
wurde 1902 die Marktgemeinde<br />
Johannisbad Besitzerin des Bades,<br />
durch die es eine völlig neuzeitliche<br />
Umgestaltung auch auf technischem und<br />
hygienischem Gebiet erfuhr. Seit 1920 war<br />
das Bad dann in dem Besitz einer Aktiengesellschaft<br />
und erlangte als Heilbad, Höhenkurort<br />
und Wintersportplatz internationale<br />
Bedeutung.<br />
Das günstige Klima (die mittlere Sommertemperatur<br />
in Johannisbad beträgt<br />
15,5°C, in Gastein 14,5°C) und die Wirkung<br />
der in die Gruppe der Akratothermen gehörenden<br />
Heilquellen gibt dem Ort den Namen<br />
„das Gastein Böhmens". Die Thermalquelle<br />
des Kurortes hat eine Wärme<br />
von 29,6°C. Direkt über der Quelle wurde<br />
ein Thermalschwimmbad und die erste europäische<br />
Warm-Springs-Ani age nach<br />
amerikanischem Muster (Unterwassermassage<br />
und -gymnastik, Dauerbäder) errichtet.<br />
Außer der Thermalquelle besitzt<br />
der Kurort noch mehrere verschiedene<br />
heilkräftige Trinkquellen. Die Kurmittel<br />
(Thermalbäder, Thermalkohlesäurebäder,<br />
Trinkkuren, subaquale Darmbäder,<br />
Übungsbehandlung und Massage im<br />
Thermalwasser) wurden angewandt bei<br />
rheumatischen Erkrankungen, Neuralgien,<br />
Neuratiden, Zustände nach Lähmungen<br />
und Erkrankungen des blutbildenden Systems.<br />
Die Bäder (Schwimmhalle und Wannenbäder)<br />
waren auch im Winter geöffnet. Die<br />
Hauptkurzeit war vom 1. Mai bis 30. September.<br />
Die Kurgebühr war gestaffelt nach<br />
Unterkunft, Aufenthaltsdauer und Saison;<br />
in der Vor- und Nachkurzeit galten ermäßigte<br />
Sätze. Oer Unterhaltung dienten Kurkonzerte<br />
in der Wandelhalle bzw. am Kurplatz,<br />
Künstlerkonzerte, Tanzabende,<br />
Theatergastspiele, Waldfeste, Lesezimmer<br />
mit zahlreichen in- und ausländischen<br />
Zeitungen, Tennis- und Kinderspielplätze.<br />
Große Bedeutung kam Johannisbad auch<br />
als Wintersportplatz zu und alljährlich fanden<br />
große internationale Wettkämpfe statt.<br />
Vom Kurplatz zur „Glocke" am Schwarzen<br />
Berg führte ein elektrischer Rodelaufzug.<br />
Außer Skilauf, Skispringen (die Sprung-,<br />
schanze im Ort ermöglichte Sprünge bis zu<br />
60 m), Rodeln und Bob wurde in Johannisbad<br />
auch der Eislauf und das Eisschießen<br />
gepflegt Beliebt waren auch die Pferdeschlittenfahrten<br />
nach Petzer, der Mohornmühle<br />
und den Grenzbauden.<br />
Obwohl der Kurort vor dem Krieg nur<br />
knapp 400 deutsche Einwohner hatte, gab<br />
es zirka 100 für den Fremdenverkehr eingerichtete<br />
Häuser. Die zahlreichen ehemaligen<br />
Hotels und Fremdenhäuser drängen<br />
sich auf der Talsohle zusammen. Den<br />
Mittelpunkt des Kurlebens bildet der Kurplatz<br />
mit den Kurhäusern, Wandelhalle,<br />
Kurgarten und der Talstation der Seilschwebebahn<br />
auf den Schwarzen Berg.<br />
Die Schwebebahn ist 3 km lang mit 600 m<br />
Höhendifferenz. Die prächtige Fahrt auf ihr<br />
mit ständig sich erweiternder Fernsicht ins<br />
böhmische Vorgebirgs- und Tiefland dauert<br />
eine Viertelstunde. Außer der katholischen<br />
Kirche nahe der Wandelhalle und<br />
der evangelischen Kirche an der Schwarzenbergstraße<br />
(letztere besaß eine von<br />
Kaiser Wilhelm I. gestiftete große Glocke),<br />
befand sich in Johannisbad auch ein jüdischer<br />
Betraum. Die Zahl der Kurgäste betrug<br />
im Sommer 1928 etwa 8600, im Winter<br />
1933/34 wurde etwa 3000 Gäste gezählt<br />
Ein besonderer Vorzug von Johannisbad<br />
ist seine schöne landschaftliche Lage.<br />
Ausgedehnte Wälder schließen unmittelbar<br />
an den Kurort an und bieten Gelegenheit<br />
zu bequemen Spaziergängen wie<br />
auch zu weiten Gebirgswanderungen auf<br />
den Hochgebirgskamm. Nördlich angrenzend<br />
an Johannisbad befindet sich in<br />
Streulage inmitten schöner Gebirgswiesen<br />
die hochgelegene Sommerfrische und<br />
Wintersportplatz Schwarzenberg<br />
(800-1300 m), die 320 deutsche Einwohner<br />
zählte und ebenfalls stark besucht<br />
wurde. Im Sommer 1865 weilte der deutsche<br />
Maler der Romantik, Ludwig Richter,<br />
zu Besuch in Johannisbad und zeichnete<br />
im Klausengrund, einer romantischen<br />
Schlucht, die sich unmittelbar an den Ort<br />
Schwarzenberg anschließt und die beliebteste<br />
Promenade der Kurgäste bildet.<br />
Heute ist Johannisbad, das nach dem<br />
Kriege Stadtrecht erhielt und jetzt etwa<br />
1000 Einwohner zählt, vor allem auf die<br />
Behandlung der Folgen spinaler Kinderlähmung<br />
spezialisiert, wobei außerordentliche<br />
Erfolge erzielt worden sein sollen.<br />
Darüberhinaus ist der Kurort nach wie vor<br />
ein Touristenzentrum des Riesengebirges,<br />
das von vielen ausländischen Gästen besucht<br />
wird, besonders auch zum Wintersport.<br />
Etwa 18 Hotels und ebensoviele<br />
Pensionen stehen den Gästen zur Verfügung,<br />
darunter auch die mit der Seilschwebebahn<br />
zu erreichen Hotels auf dem<br />
Schwarzen Berg. In einigen Gebäuden des<br />
staatlichen Gewerkschaftsbundes ROH,<br />
die nur der Erholung von Gewerkschaftsmitgliedern<br />
dienen, wurden auch große<br />
Gemeinschaftsunterkünfte eingerichtet,<br />
um zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten<br />
für Touristen zu schaffen.<br />
Erhard Krause
10 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
Der „Prager Frühling 1968" und die Deutschen<br />
— Eine Bilanz nach fünfzehn Jahren<br />
Toni Herget<br />
Die Geschichte der Vor- und Nachkriegstschechoslowakei<br />
ist eine Geschichte der Wahrheit auf<br />
Raten, beide Male nach dem gleichen Strickmuster.<br />
In beiden Epochen spielte die Sudetenfrage<br />
die entscheidende Rolle, stets verkannt von dem<br />
die Politik bestimmenden tschechischen Volk.<br />
Durch die erst viele Jahre später bekanntgewordene<br />
.Mémoire III" kamen die über drei Millionen<br />
Sudetendeutschen 1919 zur Tschechoslowakei,<br />
obwohl sie aufgrund des Selbstbestimmungsrechtes<br />
mit „Deutschösterreich" Teil des Deutschen<br />
Reiches sein wollten. Im Jahre 1943 verkaufte<br />
Edvard Benesch, bis Anfang Oktober 1938<br />
CSR-Präsident, die Zukunft seines Volkes und<br />
Landes leichtfertig an den Kreml. Nicht nur das, er<br />
wünschte sich sogar bei den Verhandlungen im<br />
Dezember 1943 mit Stalin und Molotow, daß in<br />
Hinkunft die Sowjetunion ein entscheidendes Mitspracherecht<br />
in den Problemen der künftigen<br />
tschechoslowakischen Innen- und Außenpolitik<br />
haben solle.<br />
Diese Bindungen muß man kennen, wenn man<br />
den „Prager Frühling 1968" und sein klägliches<br />
Ende infolge der Okkupation der Tschechoslowakei<br />
durch ihre Verbündeten bewertet. Nur durch<br />
die Zusage der Sowjetunion zur Vertreibung der<br />
Sudetendeutschen konnte Benesch ein Viertel<br />
der Landesbewohner der Sudetenländer vertreiben<br />
und sie um all ihren Besitz bringen. Im Preis<br />
der Vertreibung war allerdings das Eingreifen der<br />
Roten Armee bereits einkalkuliert. So wurde die<br />
Nachkriegstschechoslowakei mit goldenen Ketten<br />
an den Kreml geschmiedet. 1945 wurde dieser<br />
Preis als nicht zu hoch empfunden, doch bereits in<br />
den Jahren der politischen Schauprozesse am<br />
laufenden Bande. So lange sich diese im Rahmen<br />
der „Retribution" nur gegen Deutsche, Madjaren<br />
und sog. Kollaboranten richteten, wurden diese<br />
Prozesse als eine Art nationale Festspiele empfunden,<br />
auch wenn Hunderttausende in die neu<br />
errichteten tschechischen KZs und Gefängnisse<br />
wanderten und rund 1000 Personen am Galgen<br />
endeten. Erst als dieses Kontingent der politischen<br />
Gegner der KPTsch erschöpft war und diese<br />
menschheitsbeglückende Partei neue Todeskandidaten<br />
nur in den Reihen der tschechischen<br />
Parteien suchen konnte und sie auch fand, begann<br />
das tschechische Erwachen. Freilich zu<br />
spät. Doch da man das Morden, Konfiszieren, Verstaatlichen<br />
und Sozialisieren gewohnt war, drehte<br />
sich das Rad weiter und forderte schließlich auch<br />
aus den Reihen der KPTsch ihre Opfer. Man denke<br />
nur an den Slansky-Prozeß, in dem 11 führende jüdische<br />
Kommunisten ihr Leben lassen mußten.<br />
Nur wer die Ursachen der Katastrophenpolitik<br />
der Nachkriegstschechoslowakei kennt, kann die<br />
Ereignisse verstehen, die zum „Prager Frühling<br />
1968" führten und die ihm — aus der Angst vor<br />
Wiederholung des Vorangegangenen — jenen<br />
Schwung gaben. Das weltpolitische Ereignis des<br />
Jahres 1968 war nur das Aufbrechen einer der Eiterbeulen<br />
der Krisen der kommunistischen Lehre.<br />
Von innen her, aus der KPTsch heraus, wollte man<br />
auf „sozialistische" Art diese Krise lösen. Sankt<br />
Schweijk hat dabei Pate gestanden. Es zeigte sich<br />
aber, daß Breschnew seine Pappenheimer besser<br />
als Kaiser Franz Joseph kannte. Mit der Breschnew-Doktrin<br />
erinnerte er die tschechischen<br />
Kommunisten (die slowakischen machten kaum<br />
mit) an ihre mehrfach eingegangenen „sozialistischen<br />
Verpflichtungen" und, als dies allein nichts<br />
nützte, „schützte" er die Tschechen vor der deutschen<br />
Bedrohung, indem die Rote Armee mit ihren<br />
sozialistischen Verbündeten 1968 das Land<br />
überfielen. Über Nacht erwachten die Tschechen<br />
von ihrem, ein volles Jahrhundert dauernden panslawistischen<br />
Traum und wurden zu Hassern der<br />
Russen. Mit dieser gefühlsmäßigen Umorientierung,<br />
die aber durch den 21. 8. 1968 massiv<br />
sichtbar wurde, änderte sich auch die Einstellung<br />
der Tschechen zu den Deutschen. Man konnte<br />
dies in den wenigen zensurfreien Monaten des<br />
Frühlings 1968 deutlich feststellen. Wenn auch<br />
das Gros der Tschechen nach wie vor die Richtigkeit<br />
der Austreibung der Deutschen nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg bejahte, mischten sich doch<br />
schon gewichtige Stimmen in das aufkommende<br />
Gespräch über die Neuorientierung zu den Deutschen.<br />
Der Anfang wurde bereits im April/Mai 1967 in<br />
einer kleinen Kulturzeitschrift für den Bereich von<br />
Aussig an der Elbe gemacht, wo erstmals nach<br />
1945 das Problem der Deutschen-Austreibung in<br />
mehreren Abhandlungen behandelt wurde. Noch<br />
etwas deutlicher wurde man auf dem 4. CSSR-<br />
Schriftstellerkongreß im Juli 1967. Dort erfuhr<br />
man, daß tschechische Professoren — den Rassegedanken<br />
natürlich weit von sich wegweisend<br />
— im Protektorat Pläne für die Kastrierung der<br />
männlichen Sudetendeutschen und genaue Pläne<br />
für die Vertreibung dieser Urbewohner des Landes<br />
ausgearbeitet hatten. Ab Februar 1968 mehrten<br />
sich dann in allen tschechoslowakischen Blättern<br />
die alle KZ-Berichte übertreffenden Erlebnisberichte<br />
von Tschechen und Slowaken über das,<br />
was ihnen von eigenen Landsleuten im eigenen<br />
Lande ab 1948 angetan hatte. Zwar wurde bei diesen<br />
Schreckensgeschichten aus den tschechischen<br />
Infernos in Prag-Pankrac, Prag-Ruzyn, Pilsen-Bory,<br />
den vielen Uran-KZ um St. Joachimsthal,<br />
Schlaggenwald und Pribram, den Gefängnissen<br />
in Leopoldov, Mürau und anderswo in der<br />
Regel vergessen, daß diese Schrecken nicht erst<br />
1948, sondern bereits mit der „Retribution" 1945<br />
einsetzten, doch gab es gelegentlich auch Hinweise<br />
auf die Opfer der Retribution. Innerhalb weniger<br />
Wochen wandelte sich die Einsteilung der Bevölkerung<br />
der Tschechoslowakei aufgrund dieses<br />
Wissens. Die Angst vor der Wiederholung dieser<br />
Schrecken gab dem „Prager Frühling" das Gepräge<br />
und drückte ihm auch das Tempo auf.<br />
Bereits im März 1938 hatte der deutsche kommunistische<br />
Parlamentsabgeordnete Josef Pötzl<br />
die Amtsübernahme Dubceks freudig begrüßt und<br />
die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, daß dazu<br />
auch „selbstverständlich die Beseitigung jeglicher<br />
nationaler Diskrimination" gehöre, weil diese mit<br />
dem „proletarischen Internationalismus" nicht<br />
vereinbar sei. Erst im Mai 1968 begannen auch die<br />
Deutschen sich deutlich zu rühren. Auftakt dazu<br />
war die Feststellung des tschechischen Chefredakteurs<br />
der „Volkszeitung", V. Simunek, daß die<br />
CSSR-Deutschen „Staatsbürger dritter Klasse"<br />
seien und sich oft wie „Treibholz bei Windstärke<br />
13" vorkämen.<br />
Die sog. „Beichte eines Auswanderungskandidaten"<br />
vom 10. 5.1968 aus Brunn zeigte dann die<br />
ganze materielle, kulturelle und seelische Not dieser<br />
Volksgruppe. Es folgten Enthüllungen über die<br />
Assimilierungspraxis und daß die in Amt und Würden<br />
befindlichen deutschen Kommunisten eifrig<br />
bei den tschechischen Assimilierungsbestrebungen<br />
mitgewirkt hatten. Der Mai 1968 brachte auch<br />
sensationelle Enthüllungen über die Zustände in<br />
den Uran-KZs von St. Joachimsthal und die formelle<br />
Distanzierung der Bevölkerung von Sankt<br />
Joachimsthal von den in ihrem Bereich begangenen<br />
Massenverbrechen an den Insassen der<br />
Uran-Zwangsarbeitslager. Die Gründung des<br />
„Klub 231", d, h. der ehemaligen politischen Gefangenen<br />
des KPTsch-Regimes brachte eine neue<br />
Variante in das Phänomen „Prager Frühling". Leider<br />
Gottes kam es zu keiner Zusammenarbeit mit<br />
den Opfern der Retribution, so sehr sich Dr. Teuner<br />
auch darum bemüht hatte. Die Erklärung des<br />
„Práce'-Redakteurs Jirícek im deutschen Fernsehen<br />
über die geplante Rückkehr der Sudetendeutschen<br />
setzte einen neuen Höhepunkt. Man rechnete<br />
in der CSSR mit einer Rückreise von<br />
100.000—200.000 Sudetendeutschen als erster<br />
Rate. Eine Rundreise von CSSR-Journalisten in<br />
der BRD öffnete diesen die Augen über den hohen<br />
Stand der deutschen Arbeiterschaft. Daß in jenen<br />
Monaten der frühere CSSR-Spion im deutschen<br />
Bundestag, Alfred Frenzel, starb, wurde vielfach<br />
als Zeichen des Unterganges einer überlebten<br />
Zeit betrachtet. Die fingierten, mysteriösen Waffenfunde<br />
in der Nähe Falkenaus, 25 km von der<br />
deutschen Grenze entfernt, waren dann Vorboten<br />
kommender Ereignisse. Ohne sich seiner seinerzeitigen<br />
Bedeutung bewußt zu sein, geriet sogar<br />
der seit Jahrhunderten stattfindende „Egerer Birnsunnta"<br />
durch die russische Propaganda ins<br />
Scheinwerferlicht der internationalen Politik. Die<br />
innenpolitischen Verhältnisse der CSSR brachten<br />
es auch mit sich, daß die Egerländer Weltkurorte<br />
von den Kurgästen aus West und Ost gemieden<br />
wurden.<br />
Eingestanden wurde in jenem denkwürdigem<br />
Jahr auch in vielen Zeitungs- und Rundfunkreportagen,<br />
daß die Vertreibung für die Tschechen keinen<br />
Nutzen gebracht habe. Im Gewerkschaftsblatt<br />
„Práce" wurde von „trostlosen Zuständen im<br />
Grenzgebiet" gesprochen: „Es hat keinen Sinn,<br />
die Zustände zu beschönigen, das ganze Gebiet<br />
ist bisher nicht mit dem Körper der Republik verwachsen.<br />
Was nützt es, wenn die Republik zugenommen<br />
hat, wenn es aber immer noch Gegenden<br />
gibt, in denen Dutzende von Kilometern verödet<br />
bleiben ... Das westliche Böhmen blieb ungenützt<br />
und die Lebensadern von einmal so<br />
regsamen Städtchen wie Chiesch, Luditz und Weseritz<br />
sind verstummt — böswillige Zerstörung<br />
stimmt traurig ... Es war eine elementare, kopflose<br />
und mißlungene Invasion in ein prosperierendes<br />
Gebiet, das diesen chaotischen Einbruch<br />
nicht ausgehalten hat..."<br />
Die riesige Aussiedlungswelle 1967—69 brachte<br />
einen ganz wesentlichen Teil der Deutschen<br />
nach dem Westen. Die damit erfolgte Schwächung<br />
des Restdeutschtums in den Sudetenländern<br />
zeigte tragische Folgen, da gerade die Jüngeren<br />
weggingen. Trotz der Gründung des deutschen<br />
„Kulturverbandes" im Juni 1969 kann er sich bis<br />
heute nicht entfalten, weil es den Tendenzen der<br />
KPTsch, doch auch vielen maßgeblicher Tschechen<br />
zuwiderläuft, daß sich die Deutschen wieder<br />
kulturell oder gesellschaftlich erfangen. Gleich der<br />
erste Versuch, dieser Vereinigung dennoch ein etwas<br />
deutsches Gesicht zu geben, hatte eine massive<br />
KPTsch-Strafaktion zu Folge und überalterte<br />
Parteifunktionäre übernahmen die Leitung dieses<br />
Verbandes, den ein äußerst gefügiger Mann, Heribert<br />
Panster, seither leitet.<br />
Der „Prager Frühling 1968" ist Geschichte geworden.<br />
Er hätte überaus aktive Politik sein können.<br />
Doch der damalige CSSR-Präsident Svoboda<br />
zeigte sich als äußerst gefügiger Gehilfe des<br />
Kremls, Husák nützte die Chance und schmiedete<br />
das slowakische Eisen. Dubcek erwies sich als<br />
kleiner Apparatschik, der sich für seine große<br />
Stunde unfähig zeigte. Der eigentliche Tribun, der<br />
sich scheinbar nicht vom KGB einfangen ließ,<br />
Smrkovsky, wurde früh kaltgestellt. Alle zusammen<br />
hatten in ihrer Moskauer Kapitulation vom<br />
27. 8. sich verpflichtet, auch ihren eigenen Sturz<br />
planmäßig vorzubereiten. In gleicher Weise versagte<br />
der 14. ao. KPTsch-Kongreß, der zur gleichen<br />
Zeit, da die Staatsführer der CSSR nach<br />
Moskau verschleppt wurden, in Prag tagte. Nur<br />
Husák und mit ihm das slowakische Volk, die die<br />
Föderalisierung der Slowakei erreichten, waren<br />
Nutznießer jener Zeit. Wieder einmal wurden Unmengen<br />
von Legenden gebildet, die vertuschen<br />
sollten, daß die Prager Machthaber einmal mehr<br />
nicht bereit waren, für die eigene Freiheit selbst<br />
einzustehen. Wer aber für die Freiheit nicht auch<br />
notfalls zu kämpfen bereit ist, verdient sie auch<br />
nicht. Was nach der Moskauer Kapitulation bis<br />
heute in der Tschechoslowakei herrscht, ist mit<br />
Friedhofsruhe zu vergleichen. Man nennt dies dort<br />
„Normalisierung". Eine große Chance wurde vertan,<br />
anders in Polen.<br />
Um es klar zu sagen: Die sog. „Reformer"<br />
wünschten keine Tschechoslowakei, in der die<br />
Rolle der KPTsch angetastet wurde. Das sog. „Aktionsprogramm"<br />
der KPTsch vom April 1968 sah<br />
nur ein beschränktes Mitspracherecht der zugelassenen<br />
Gesprächsrunde in der „Nationalen<br />
Front" vor. Bei ihrem Umbau sollte auch die sudetendeutsche<br />
Restvolksgruppe aus der Rolle der<br />
bisherigen völligen Leugnung in die einer KPTschnahen<br />
Organisation gebracht werden. Dies geschah<br />
aber erst nach Beendigung des „Frühlings"<br />
im Juni 1969 durch die Gründung des deutschen<br />
„Kulturverbandes", durch die endlich auch die<br />
Deutschen als zweitstärkste Minderheit innerhalb<br />
der CSSR das bekamen, was weit kleinere Minderheiten<br />
bereits seit Jahrzehnten besaßen.<br />
Über den politischen Verlauf des „Prager Frühlings"<br />
wurden inzwischen ganze Bibliotheken geschrieben,<br />
über die Rolle der Deutschen in der<br />
CSSR, der Sudetendeutschen außerhalb ihres<br />
Heimatbereiches, wie die Rolle der BRD, der DDR<br />
und Österreichs während jener aufregenden Monate<br />
des Jahres 1968 soviel wie nichts. Und doch<br />
hat gerade die gewandelte Einstellung der enttäuschten<br />
Tschechen zum gesamtdeutschen Volk<br />
in jener Zeit eine große Rolle gespielt. Obwohl etliche<br />
Zehntausende CSSR-Exulanten inzwischen<br />
im freien Deutschland leben und laufend Bücher<br />
und Studien über das Jahr 1968 publizieren, weichen<br />
diese meist politisch links eingestellten Emigranten<br />
dieser Problematik aus.<br />
Daß es auch in der heutigen Tschechoslowakei<br />
in nicht geringer Zahl Deutsche gibt, daß sie die<br />
seit 1945 am meisten benachteiligte Volksgruppe<br />
sind, daß sie in jeder Hinsicht diskriminiert, benachteiligt,<br />
als Unpersonen behandelt wurden und<br />
seit Kriegsende die Parias dieses Landes abgaben,<br />
davon war in den vielen anklagenden Reden,<br />
Diskussionen und Beiträgen jener Zeit nichts zu<br />
merken. Zu lange hatte man die Deutschen in der<br />
Öffentlichkeit verschwiegen, ihre grandiosen Leistungen<br />
durch fast ein Jahrtausend aus dem Geschichtsunterricht<br />
ausgeklammert, sodaß die<br />
nach 1945 aufgewachsene Generation von einer<br />
deutschen Vergangenheit in den Sudetenländern<br />
nichts erfuhr. Unter dem Begriff „Deutsche" wurde<br />
ihnen nur Hitler, Lidice, die „Fünfte Kolonne<br />
Henleins" und ähnliches beigebracht. Diese Saat<br />
ging zwar erst recht gut auf, zeigte aber keine<br />
Dauerwirkungen. Das deutsche Wirtschaftswunder<br />
zwang zum Nachdenken, warum gerade das<br />
besiegte und vernichtete Deutschland sich des<br />
Wohlstandes erfreute, die „siegreiche" Tschechoslowakei,<br />
die durch den Krieg kaum Schaden genommen,<br />
ja in vielen Bereichen sogar sehr gewonnen<br />
hatte (man denke an das riesige Hydrierwerk<br />
Maltheuern, an den Ausbau der Chemie- und Rüstungswerke,<br />
an den hohen Stand der Landwirtschaft<br />
usw.), aber ständig von wirtschaftlichen<br />
Engpässen geplagt war. Damit verlor auch der<br />
rote fünfzackige Stern mehr und mehr an Anziehungskraft,<br />
da materielle Interessen schon immer<br />
eine große Anziehungskraft für das tschechische<br />
Volk hatten. Der Besitz- und Leistungsstand der<br />
Sudetendeutschen war es, der 1918/19 die Begierde<br />
der Tschechen weckte, sodaß sie alle Mittel<br />
anwendeten, um dieses reiche Land der Tschechoslowakei<br />
einzuverleiben. Bei der Austreibung<br />
waren die Besitzgelüste der Vertreiber noch größer<br />
und die Gunst der Stunde am besten. Daß jede<br />
Münze zwei Seiten besitzt, bedachte man 1945 bis<br />
der Austreibung und Freude des Raubens nicht.<br />
Nur einige hunderttausend deutscher „Spezialisten"<br />
beließ man nach 1945 im Lande. Sie sollten<br />
tschechische Fachleute für die verschiedenen Erwerbszweige<br />
heranbilden.<br />
Für sie gab es in der Folge erst Jahre des Helotendaseins,<br />
später auch Individualrechte, solche<br />
einer Volksgruppe aber nie. Nicht einmal die deutschen<br />
Altkommunisten und deutschen Partisanen<br />
wurden in den ersten Nachkriegsjahren als<br />
Gleichberechtigte angesehen. Die Angehörigen<br />
der Metzenseifener „Stalin-Brigade" können z. B.<br />
davon ein Liedchen singen. Auf die entwürdigende<br />
Behandlung der Deutschen in der CSSR wiesen<br />
im Frühjahr 1968 die ukrainische und die madjarische<br />
Volksgruppe hin. Dann verwiesen auch<br />
die Slowaken auf diesen unhaltbaren Zustand Die<br />
immer und immer wieder enttäuschten Deutschen,<br />
die ab 1966 massiv die Aussiedlungsmöglichkeiten<br />
nützen, meldeten sich im Verlauf des<br />
„Prager Frühlings" als' allerletzte zu Wort. Gebrannte<br />
Kinder scheuen eben das Feuer. Von einem<br />
CSSR-Ministerpräsident erstmals erwähnt<br />
wurden die in ihrer Heimat verbliebenen Deutschen<br />
erst 23 Jahre nach Beginn der Vertreibung.<br />
O. Cerník führte im April 1965 sie numerisch in seiner<br />
Regierungserklärung an, was für diese Volksgruppe<br />
bereits viel bedeutete, wurde doch ihre<br />
Existenz als zweitgrößte Minderheit des Landes<br />
nun wenigstens nicht mehr geleugnet, nachdem,<br />
sogar die Verfassung von 1960 sie unterschlagen<br />
hatte.<br />
Die Sudetendeutschen waren im Laufe ihrer<br />
Geschichte meist Spielball der Mächtigen und selten<br />
gleichberechtigte Partner der Gerechten. Sie<br />
haben sich aber nie opportunistisch dem Zeitgeist<br />
gebeugt. Das wollen sie auch in der Zukunft nicht<br />
und deshalb konnten sie sich über die ihnen oft<br />
ungünstigen Zeitläufe hinweg ihre Gemeinschaft<br />
erhalten.<br />
Manche „Realisten" sind wohl der Auffassung,<br />
daß die Sudetendeutschen in der Hoffnung auf<br />
Verwirklichung ihrer Ziele einer Utopie nachjagen.<br />
Sie verkennen dabei nicht nur die Faszinationskraft<br />
jeder Utopie und daß die Utopien von heute<br />
die Realitäten von morgen sind, wie es David Ben<br />
Gurion einmal gesagt hat, sondern daß eine Volksgruppe<br />
oder ein Volk ohne Utopie auch keine<br />
Lebenslinien in die Zukunft hat.<br />
Orte im Sudetenland:<br />
Wie sie heute heißen<br />
URSPRÜNGLICHER NAME<br />
Abertham<br />
Abtsdorf/Schönhengstg.<br />
Adamsfreiheit<br />
Adelsdorf ü. Freiwaldau<br />
Adlerdörfel ü. Grulich<br />
Aicha/Sudetenl.<br />
Aichen üb. Mähr. Neustadt<br />
Albrechtsdorf<br />
Algersdorf<br />
Allhütten<br />
Alt Ehrenberg<br />
Altenbuch<br />
Altendorf<br />
Alt Habendorf<br />
Althart<br />
Altharzdorf<br />
Althütten<br />
Alt Kinsberg<br />
Altlangendorf<br />
Altliebe<br />
Alt Moletein<br />
Altpossigkau üb. Furth<br />
Alt Rohlau<br />
Altrothwasser<br />
Alt Schallersdorf<br />
Altstadt<br />
Altstadt<br />
Altstadt<br />
Alt Titschein<br />
Alt Vogelseifen<br />
Alt Waldek<br />
Altzedlisch<br />
KREIS<br />
Neudek/Egerl.<br />
Zwittau<br />
Neubistritz<br />
Freiwaldau<br />
Landskron<br />
Reichenberg<br />
Sternberg<br />
Gablonz<br />
Tetschen-Bodb.<br />
Sternberg<br />
Rumburg<br />
Trautenau<br />
Römerstadt<br />
Reichenberg<br />
Waidhofen/Thaya<br />
Reichenberg<br />
Neubistritz<br />
Eger<br />
Bergreichenstein<br />
Bärn/Troppau<br />
Hohenstadt/March<br />
Waldmünchen<br />
Karlsbädchen<br />
Freiwaldau<br />
Znaim<br />
Freudenthal<br />
Mähr. Trübau<br />
Neubistritz<br />
Neutitschein<br />
Freudenthal<br />
Zwittau<br />
Tachau<br />
UMBENANNT AUF<br />
Abertamy<br />
Opatov v Öechach<br />
Hürky u Nové Bystfice<br />
Adolfovice<br />
Orliöky<br />
Òesky Dub<br />
Homi Sukolom<br />
Albrechtice v Jizerskych Horách<br />
Lhota<br />
Stare Kfeöany<br />
Stare Buky<br />
Starà Ves u Rymafova<br />
Stfáz nad Nisou<br />
Stare Hobzi<br />
Stary Harcov<br />
Stare Hutè<br />
Stary Hroznatov<br />
Dlouhá Ves u Suéice<br />
Starà Libava<br />
Maletín<br />
Stary Postfekov<br />
Starà Role<br />
Starà Oervená Voda<br />
Stary Saldorf<br />
Stare Mèsto u Bruntálu<br />
Stare Mèsto u MoravskeTréboyé<br />
Stare Mèsto pod Landôtejnem<br />
Stary Jiöin<br />
Starà Rudná<br />
Stary Valdek<br />
Stare Sedlisté<br />
J
FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983 SUDETENPOST 11<br />
Der Weg der Sudetendeutschen -<br />
soll man noch darüber reden?<br />
Der aus dem Altvatergebirge stammende Unternehmer Arnold Schmied (Silhouette-<br />
Modellbrillen Linz), hat vor einem kleinen Kreis einen Vortrag zum Thema „Der Weg der Sudetendeutschen<br />
- soll man darüber noch reden?" gehalten. Seine Gedanken verdienen es,<br />
einer breiteren Öffentlichkeit mitgeteilt zu werden. Sie sind Ausdruck der Suche nach dem<br />
„weiteren Weg der Sudetendeutschen" und Zeichen der Sorge um die Zukunft.<br />
Ich stelle mir manchmal die Frage, ob<br />
man über das Sudetenland noch reden<br />
soll, oder, weit die Situation ohnehin unabdingbar<br />
ist, sie schweigend hinzunehmen.<br />
Unsere Jugend will nicht mehr darüber<br />
sprechen. Wenn Sie sich heute mit einem<br />
großen Teil der Jugend unterhalten, so<br />
weiß diese zwar sehr viel über die nordamerikanischen<br />
Indianer und deren<br />
zwangsweise Umsiedlung in die zugewiesenen<br />
Reservate. Sollten wir jedoch die<br />
Frage stellen, was sie mit den Altösterreichern<br />
der Sudetengebiete verbindet, so<br />
werden die Antworten mehr als lückenhaft<br />
sein. Wenn Sie es gar noch wagen, auf das<br />
Vertriebenenproblem hinzuweisen, werden<br />
Sie das Gefühl haben, daß Sie sich für<br />
den ausgesprochenen Gedanken beinahe<br />
entschuldigen müssen.<br />
Es ist noch keine 40 Jahre her, daß ca.<br />
3,3 Millionen Menschen in einem geschlossenen<br />
Sprachraum wohnten, der<br />
über vier Jahrhunderte hinweg zu Osterreich<br />
gehörte. Bis vor 65 Jahren waren<br />
Böhmen, Mähren und Schlesien Kronländer<br />
der Monarchie. Die deutschen Bewohner<br />
haben sich immer als Österreicher<br />
gesehen und waren in Kultur, Wissenschaft<br />
und Wirtschaft einfach ein Bestandteil<br />
dieses Staates. Und weil sie sich als<br />
Österreicher fühlten, sind sie für dieses<br />
Land eingetreten, haben dafür gekämpft<br />
und sind auch dafür gestorben.<br />
Liegt es am Geschichtsunterricht in den<br />
Schulen - an der schnellebigen Zeit - an<br />
den vielen Unruheherden in der ganzen<br />
Welt - oder an den Medien -, daß man so<br />
schnell vergißt oder vergessen will. Vielleicht<br />
können Sie mir helfen, eine Antwort<br />
darauf zu finden.<br />
In einem Kurzvortrag will ich versuchen,<br />
Landschaft und Ereignisse zu vergegenwärtigen.<br />
Böhmen und Mähren sind von einem<br />
Kranz von Mittelgebirgen umgeben, beginnend<br />
an der Mährischen Pforte mit dem<br />
Altvater, über das Glatzer Bergland, Adlergebirge,<br />
bis zum Riesengebirge, mit der<br />
höchsten Erhebung, der Schneekoppe<br />
(1600 m). Hier schließt das Isergebirge an,<br />
in dem auch die Hauptstadt des gesamten<br />
Sudetengebietes, Reichenberg, liegt.<br />
Diese einzelnen Mittelgebirgsteile zusammengefaßt,<br />
werden als Sudeten bezeichnet.<br />
Davon wurde der Name Sudetendeutsche<br />
abgeleitet, der heute zum Allgemeinbegriff<br />
für alle Deutschen geworden<br />
ist, die in der Tschechoslowakei lebten.<br />
Der Nordwesten Böhmens wird durch<br />
das Erzgebirge begrenzt. Wie schon der<br />
Name sagt, wurde Silber- und Goldbergbau<br />
betrieben. Vor allem ist der Ort Joachimstal<br />
erwähnenswert. Hier befinden<br />
sich heute noch Uranbergwerke. Südlich<br />
des Erzgebirges liegt das Egerland mit den<br />
bedeutenden Bädern Karlsbad, Franzensbad<br />
und Marienbad, sowie das Saazer<br />
Becken, das durch den Hopfenanbau bekannt<br />
ist. Im Südwesten schließt sich der<br />
Böhmerwald an. Er hat den Charakter des<br />
nördlichen Mühlviertels. Den Abschluß bildet<br />
Südmähren mit den Städten Nikolsburg<br />
und Znaim.<br />
Geschichtlich gesehen waren Böhmen<br />
und Mähren schon immer alte Siedlungsräume.<br />
Die Illyrer wurden von den Kelten<br />
abgelöst. Namen wie Eger, Iser, Boyer,<br />
Böheim, Böhmen, sind keltischen Ursprungs.<br />
Um die Zeitwende siedelten in Böhmen<br />
die Markomannen, in Mähren die Quaden,<br />
in Schlesien die Sillinger. Im Zuge der Völkerwanderung,<br />
ca. im 4. Jh., waren diese<br />
Räume menschenleer. Die Slawen drangen<br />
von Osten vor und ließen sich in den<br />
inneren, fruchtbaren Landesteilen Böhmens<br />
und Mährens nieder. Erst im 11. und<br />
12. Jh. erfolgt wiederum die Besiedelung<br />
der Randgebiete durch die Deutschen.<br />
Tschechische Fürsten und Könige haben<br />
Sie ins Land gerufen. Sie machten das<br />
Land urbar, betrieben Ackerbau und waren<br />
die Begründer des Bergbaues im gesamten<br />
böhmisch-mährischen Raum.<br />
Ein Erlaß König Wenzels (1178) sagt<br />
u. a. folgendes:<br />
„Wer aber die Deutschen im Lande in ihren<br />
verbrieften Rechten schmälert, der soll<br />
des Verbrechens der verletzten königlichen<br />
Majestät für schuldig erkannt werden."<br />
Unter Karl IV. - dem Vater Böhmens -<br />
erblüht das Land zur ersten Hochkultur.<br />
Prag wird Zentrum des Reiches. Die Sprache<br />
der Reichskanzlei hat großen Anteil<br />
am Entstehen der neuhochdeutschen<br />
Schriftsprache (1330).<br />
1348 gründet Karl IV. die erste deutsche<br />
Universität in Prag. Unter den Hussiten<br />
kommt es zum Rückfall und zu den ersten<br />
Vertreibungen der Deutschen.<br />
1526 entsteht die Verbindung der böhmisch-ungarischen<br />
Länder mit den Donauund<br />
Alpenländern.<br />
Von diesem Zeitraum über vier Jahrhunderte<br />
hinweg werden die Deutschen Böhmens,<br />
Mährens und Schlesiens zu<br />
Deutsch-Österreichern.<br />
Große Bedeutung haben die schlesischen<br />
Erbfolgekriege. Von verschiedenen<br />
Historikern wird Friedrich der Große durch<br />
die Wegnahme Schlesiens von Österreich<br />
(1763) als der Zerstörer der Monarchie und<br />
Wegbereiter der Tschechoslowakei bezeichnet.<br />
Nach dem Revolutionsjahr 1848 entwikkelt<br />
sich im verstärkten Maße der Nationalismus<br />
der Slawen und Deutschen.<br />
Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh.s<br />
erkennen sich die Deutschen ¡mmermehr<br />
als eine Schicksalsgemeinschaft und<br />
schließen sich enger zusammen.<br />
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges<br />
kommt es zur Gründung der Tschechoslowakei.<br />
Als ihre Gründer können die beiden<br />
Emigranten Masaryk und Benes bezeichnet<br />
werden.<br />
Dr. Masaryk war vor dem Kriege Professor<br />
der Humanphilosophie und lehrte an<br />
den Universitäten Prag und Wien.<br />
Er bekannte sich in dieser Zeit treu zur<br />
Monarchie, noch in seiner Doktorarbeit<br />
schreibt er u. a.: ,,... auch wir glauben,<br />
daß die ehemalige staatliche Selbständigkeit<br />
unserer böhmischen Länder heute<br />
unmöglich ist. Das ergeht aus der Tatsache<br />
unserer zahlenmäßigen Minderheit,<br />
unserer geographischen Lage und daß die<br />
Länder auch von Deutschen bewohnt werden."<br />
Erst bei Kriegsbeginn tritt ein grundsätzlicher<br />
Meinungswandel bei ihm ein.<br />
1914 geht Masaryk ins Ausland, verhandelt<br />
mit den Russen über eine Gründung<br />
eines monarchistischen Staatsprojektes,<br />
verhandelt mit den Serben über eine Personalunion<br />
zwischen Böhmen und Serbien.<br />
Er errichtet Spionagezentralen in Holland,<br />
Schweiz, England und Italien. Erstellt<br />
die Wenzelskrone genauso den Russen in<br />
Aussicht wie den Engländern.<br />
Von einer Republik war zu jener Zeit<br />
noch nicht die Rede. Masaryk ist ein ausgesprochen<br />
geld- und geltungsbedürftiger<br />
Mensch und läßt sich für jeden Verrat gut<br />
bezahlen.<br />
Er verspricht den Alliierten militärische<br />
Hilfe durch Oberläufer, die als Legionäre<br />
eingesetzt werden sollten. In den USA<br />
schließt er mit ausgewanderten Slowaken<br />
den Pittsburger Vertrag, der besagt, daß im<br />
Falle der Staatsgründung die Slowaken ein<br />
eigenes Parlament und eine eigene Verwaltung<br />
haben werden. (Die Slowaken haben<br />
sich niemals als Tschechen gesehen.)<br />
Dieser Vertrag ermöglicht ihm, mit dem<br />
amerikanischen Präsidenten Wilson die<br />
Verhandlungen als Vertreter der Tschechen<br />
und Slowaken zu führen. Er erklärt,<br />
daß in dem beanspruchten Staatsgebilde<br />
lediglich 1,5 Millionen Deutsche wohnen,<br />
und diese nur in gemischtsprachigen Gebieten.<br />
Der Staat soll nach Schweizer Art<br />
eine kantonale Verwaltung erhalten.<br />
In Rußland wird aus übergelaufenen<br />
Regimentern eine tschechische Legion<br />
aufgestellt Diese ist in Sibirien stationiert<br />
und wird mit Waffen und Geld von den USA<br />
unterstützt.<br />
Die tschechische Legion erinnert an die<br />
Hussiten des 14. Jh.s. Sie plünderten Lebensmittellager,<br />
ebenso Flüchtlingszüge,<br />
beschlagnahmte Lokomotiven, so daß<br />
Zehntausende weißrussische Flüchtlinge<br />
im sibirischen Winter erfroren. Sie kaufte<br />
sich den Weg nach Europa frei, indem sie<br />
den weißen General Kolczak an die Roten<br />
auslieferte. Die Mittel von Amerika hatte<br />
man jedoch erhalten, um gegen die Roten<br />
zu kämpfen.<br />
Was schreibt Masaryk über die tschechische<br />
Legion: „Unsere Leute hatten Gelegenheit,<br />
die russische Volksseele kennen<br />
und lieben zu lernen."<br />
Dr. BeneS war zuerst Schüler, dann Mitarbeiter,<br />
zum Schluß jedoch Meister Masaryks.<br />
Beneô emigrierte 1915 über die Schweiz<br />
nach Paris, führte Verhandlungen mit<br />
Franzosen und Engländern.<br />
1919 kehrte Bene§ als gefeierter Außenminister<br />
nach Prag zurück. Beim Friedensvertrag<br />
in St. Germain war bereits alles<br />
beschlossen, und, wie Bene§ selbst<br />
sagte:,,... es wäre nicht so gut gelaufen,<br />
wenn nicht alles schon fertig gewesen<br />
wäre."<br />
Von österreichischer Seite und von den<br />
Vertretern der Sudetendeutschen wurde<br />
auf dem Verhandlungswege alles unternommen,<br />
daß die Sudetendeutschen in<br />
dem zu gründenden Staatsverband Österreich<br />
verbleiben.<br />
Am 4. März 1919 wurde zu einer allgemeinen<br />
Demonstration und zum Generalstreik<br />
aufgerufen. Es sollte noch einmal<br />
dem von Wilson zugesagten Selbstbestimmungsrecht<br />
der Völker Geltung verschafft<br />
werden. Bei diesen Demonstrationen<br />
wurden in Kaaden und Sternberg vom<br />
tschechischen Militär 56 Menschen erschossen.<br />
Mit der Monarchie wurde ein Vielvölkerstaat<br />
zerschlagen und mit der Tschechoslowakei<br />
ein neuer errichtet. Es lebten in<br />
diesem Staat sechs Millionen Tschechen,<br />
3,3 Millionen Deutsche, drei Millionen Slowaken,<br />
700.000 Karpatenrussen und<br />
650.000 Ungarn.<br />
Nach Abschluß des Vertrages wurden<br />
weder von Masaryk noch von Beneà die<br />
Versprechungen eingehalten.<br />
Masaryk glaubte, innerhalb von eineinhalb<br />
Generationen das Problem der Deutschen<br />
lösen zu können.<br />
Mit radikalsten Maßnahmen wurde daher<br />
begonnen.<br />
Sieben Jahre nach der Errichtung der<br />
tschechoslowakischen Republik gab am<br />
18. Dezember 1925 Professor Franz Spina,<br />
der deutsche Vizepräsident des Abgeordnetenhauses,<br />
die folgende staatsrechtliche<br />
Erklärung.<br />
Die Praxis der Verwaltung trachtet bei<br />
jeder sich bietenden Gelegenheit zugunsten<br />
des Staatsvolkes nationalpolitische<br />
und nationalwirtschaftliche Vorteile zu erpressen.<br />
Aus den Staatsbetrieben wurden<br />
erst in letzter Zeit wieder Tausende deutsche<br />
Beamte, Angestellte und Arbeiter entlassen<br />
und gleich den deutschen Kriegsbeschädigten<br />
rücksichtlos dem bittersten<br />
Elend preisgegeben. Dafür wurde das<br />
deutsche Siedlungsgebiet mit tschechischen<br />
Beamten, Angestellten und Arbeitern<br />
überschwemmt, die zumeist der deutschen<br />
Sprache gar nicht mächtig sind und<br />
einen Herd dauernder politischer Beunruhigung<br />
bilden.<br />
Hunderte deutscher Schulen und Schulklassen<br />
wurden in den letzten Jahren gesperrt<br />
und dadurch die Bildungsmöglichkeit<br />
unseres Volkes, insbesondere in seinen<br />
auf die Volksschulbildung angewiesenen<br />
Schichten auf ein Mindestmaß herabgedrückt.<br />
Dagegen wurden auf Staatskosten<br />
zahllose unnötige tschechische Schulen<br />
im deutschen Siedlungsgebiet errichtet<br />
und deutsche Kinder durch Zwangsmaßnahmen<br />
diesen Schulen zugeführt.<br />
Wie groß das Elend war, sagen nachfolgende<br />
Zahlen:<br />
In den dreißiger Jahren betrug die deutsche<br />
Bevölkerung 23 Prozent der Gesamtbevölkerung,<br />
jedoch 60 Prozent der gesamten<br />
Arbeitslosen entfielen auf diese 23<br />
Prozent. Dies war die höchste Arbeitslosenrate<br />
in ganz Europa.<br />
Aber auch die Slowaken wurden um ihre<br />
Rechte betrogen. Der Führer der Slowaken,<br />
Pater Hlinka, der auf Einhaltung des<br />
Pittsburger Vertrages bestand, wurde eingesperrt.<br />
Masaryk und Benes waren die<br />
Hauptverantwortlichen für die gesamte<br />
Vorgangsweise. Sie besaßen noch die<br />
Überheblichkeit, ihr Staatswappen mit dem<br />
Spruch „Pravda vitezi" = Die Wahrheit<br />
siegt, zu zieren.<br />
In dem 20jährigen Bestehen der Republik<br />
hatten die Deutschen nie das Gefühl,<br />
daß dies auch ihr Staat sei. Unter den gegebenen<br />
Umständen wurden die Spannungen<br />
unüberbrückbar.<br />
Die Engländer machten einen letzte<br />
Vermittlungsversuch und schickten 1938<br />
als Beobachter Lord Runciman in die<br />
Tschechoslowakei. Sein Bericht sagt unter<br />
anderem folgendes aus:<br />
„Ich halte diese Klage für im wesentlichen<br />
gerechtfertigt. Selbst in dem sehr<br />
späten Zeitpunkt meiner Mission habe ich<br />
auf seiten der tschechoslowakischen Regierung<br />
keine Bereitwilligkeit gefunden,<br />
diesen Beschwerden in auch nur einigermaßen<br />
zugemessenem Ausmaß abzuhelfen.<br />
Wenn, wie ich glaube, Gebietsabtretungen<br />
unvermeidlich sind, sollten sie<br />
rasch und ohne überflüssiges Zögern<br />
durchgeführt werden ... Jede Art von<br />
Volksabstimmung halte ich hinsichtlich<br />
dieser überwiegend deutschen Gebiete für<br />
eine reine Formalität."<br />
Durch das Münchner Abkommen wird<br />
dem Deutschen Reich das Sudetengebiet<br />
zugesprochen.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg stellt BeneS die<br />
Forderung an die Alliierten, die Deutschen<br />
auszusiedeln. In der Konferenz zu Potsdam<br />
erhält er von Russen, Amerikanern<br />
und Engländern das Zugeständnis.<br />
Die Russen hatten damit gerechnet, daß<br />
aufgrund der Übervölkerung in Deutschland<br />
weitere Flüchtlinge wie ein Sprengsatz<br />
wirken müßten. Darin hatten sie sich<br />
getäuscht, denn all die Vertriebenen haben<br />
weder durch Terror, noch durch Bomben<br />
die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt und<br />
sind heute voil integriert.<br />
Von den Sudetendeutschen sind in der<br />
BRD ca. drei Millionen, in Österreich<br />
120.000 angesiedelt worden. Es darf nicht<br />
vergessen werden, daß 240.000 Menschen<br />
als vermißt gelten oder in Lagern,<br />
bzw. auf dem Transport gestorben sind.<br />
Was ist aus dem ehemaligen Sudetenland<br />
geworden?<br />
Die Tschechen selbst geben zu, daß es<br />
bis heute nicht gelungen ist, daß diese Gebiete<br />
mit den anderen Landesteilen eine<br />
Einheit bilden. Zwei Drittel der Neusiedler<br />
(meistens Zigeuner), die aus der Slowakei<br />
hier angesiedelt werden sollten, sind inzwischen<br />
wieder davongelaufen. Große<br />
Landesteile liegen brach und die Erträge in<br />
den neugegründeten Kolchosen, die übrigens<br />
einen furchtbar verschlampten Eindruck<br />
machen, sind mehr als dürftig.<br />
1966 hatte man bereits 460 Gemeinden<br />
liquidiert. Auch die Städte machen einen<br />
sehr verwahrlosten und verfallenen Eindruck.<br />
Die Straßen sind in einem desolaten<br />
Zustand.<br />
Jedes Jahr zu Pfingsten findet ein Treffen<br />
der Sudetendeutschen statt. Bei dieser<br />
Zusammenkunft gibt es zwar ein offizielles<br />
Programm, im Grunde genommen ist es<br />
jedoch der Wunsch aller älteren Menschen,<br />
zusammenzukommen, um sich<br />
wieder einmal zu sehen.<br />
Diese Treffen sollen aber auch das legitime<br />
Recht der Sudetendeutschen auf eine<br />
objektive Darstellung der geschichtlichen<br />
Vorgänge der Vergangenheit dokumentieren.<br />
Ich glaube, daß es ein schlechter Beitrag<br />
war, als vor zwei Jahren in Wien von höchster<br />
österreichischer Regierungsstelle eine<br />
Gedenktafel enthüllt wurde, die Masaryk<br />
als großen Demokraten ehrt.<br />
Wir sind jedoch dem Bundespräsidenten<br />
dankbar, der den sudetendeutschen Tag in<br />
Wien mit den Worten eröffnet hat:<br />
„Was wir heute mehr denn je brauchen,<br />
ist das Wissen um die Vergangenheit, aber<br />
gleichzeitig auch die sachliche und von<br />
Haß und Vergeltungssucht freie Auseinandersetzung<br />
über die Lehren, die aus der<br />
Geschichte für ein friedliches Morgen gezogen<br />
werden können."<br />
Nun frage ich mich wiederum, wo soll die<br />
Jugend dieses Wissen hernehmen, wenn<br />
es ihr niemand vermittelt?
12 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
Glück auf 1984" wünscht die Geschäftswelt von Leoben und Umgebung<br />
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Der nachfolgende Beitrag wurde von dem<br />
Versicherungsfachmann' W. Hofrat Dr.<br />
Othmar Seefeldner (ünz) verfaßt. Der gebürtige<br />
Sudetendeutsche zeigt darin interessante<br />
Aspekte über das Entstehen der<br />
„Feuerversicherung in Österreich zur Zeit<br />
der Kaiserin Maria Theresia" auf, wobei<br />
gerade auch Böhmen, Mähren und Schlesien<br />
eine bemerkenswerte Rolle spielten.<br />
Hier auszugsweise der als Sonderbroschüre<br />
der Oö. Wechselseitigen Versicherungsanstalt<br />
erschienene Beitrag:<br />
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Stromversorgung<br />
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Radio - Fernsehen<br />
Küchenstudio<br />
Haushaltsgeräte<br />
Q) Servicedienst<br />
Als die Feuerversicherung<br />
eingeführt wurde<br />
Bei meinen Ausführungen stütze ich mich auf<br />
die für jeden Versicherungsmann interessanten<br />
Darlegungen in dem Buch „Brandversicherung<br />
in Österreich 1700-1848" von Max Leimdörfer<br />
aus dem Jahre 1907. Max Leimdörfer war Generaldirektor<br />
einer heute nicht mehr existierenden<br />
österreichischen Versicherungsgesellschaft.<br />
In der vortheresianischen Zeit hatte der Wirtschaftszweig<br />
Versicherung in anderen Ländern<br />
wie England, Preußen und Sachsen eine bemerkenswert<br />
hohe Entwicklung genommen.<br />
Dies war in Österreich dagegen nicht der Fall.<br />
In den vierziger Jahren des 18. Jahrhunderts<br />
kam es zum ersten Mal in Österreich zur Diskussion<br />
über das Feuerversicherungswesen,<br />
und da waren es die Stände, die sich gegenüber<br />
den meisten Reformen der Kaiserin - so auch<br />
gegen die Einführung der Feuerversicherung -<br />
ablehnend verhielten.<br />
Die Stände führten vor allem zwei Gründe gegen<br />
die Einführung der Feuerversicherung ins<br />
Treffen:<br />
In erster Unie den Hinweis auf gute Feuerlöschordnungen<br />
in den meisten Kronländern, die genügten,<br />
Feuersbrünste zu bekämpfen. Zweitens<br />
die Besorgnis, es könnte die Feuerversicherung<br />
mißbräuchlich ausgenützt werden, indem die<br />
Besitzer verschuldeter oder baufälliger Häuser<br />
diese anzündeten, um sich unrechtmäßig in den<br />
Besitz der Entschädigung zu setzen.<br />
Der Mehrheit des Hofkanzleirates, der die<br />
Vorschläge für eine Feuerversicherung zu prüfen<br />
hatte, erschienen diese Motive beachtlich,<br />
so daß der Hofkanzleirat die Einführung der'<br />
Feuerversicherung in Österreich nicht für notwendig<br />
und zweckmäßig hielt.<br />
Eine Minderheit vertrat jedoch die Meinung,<br />
man solle diesen so heilsamen Gedanken der<br />
Versicherung nicht schlechterdings zurückweisen.<br />
Hiebet ist festzuhalten, daß die Einrichtung<br />
einer Brandversicherung sich nur auf die königlichen<br />
Städte vorerst erstrecken sollte.<br />
Im übrigen setzte sich aber die Meinung der<br />
Mehrheit in der Hofkanzlei durch und es geschah<br />
weiter nichts. Die Gründung von Feuerkassen<br />
bzw. Feuersozietäten, wie die Versicherungsanstalten<br />
dazumal hießen, kam nicht zustande.<br />
Erwähnenswert aus jener Zeit ist der Vorschlag<br />
des österreichischen Freiherrn von Astfeld,<br />
der 1760 politischer Chef in der Grafschaft<br />
Glatz gewesen ist. Er hatte die von Friedrich II.<br />
von Preußen getroffenen Feuerversicherungseinrichtungen<br />
genau studiert. Nach seiner Meinung<br />
wäre die Einrichtung des preußischen Musters<br />
für Österreich zweckmäßig.<br />
Daher hat er 1762 an die Hofkanzlei in Wien<br />
seine Unterlagen für die Feuerversicherung<br />
vorgelegt. Sie bezogen sich sowohl auf eine<br />
Feuerversicherung in den Städten als auch auf<br />
dem „platten" Land. Zur Zeit dieser Vorlage hat<br />
es in Deutschland neben den schlesischen<br />
Brandversicherungseinrichtungen, die den Namen<br />
Sozietäten führten (eine Sozietät für mehrere<br />
Kreise), auch in mehreren Fürstentümern<br />
im Westen des Reiches Brandversicherungsordnungen<br />
und dazugehörige Feuerversicherungskassen<br />
gegeben.<br />
Die Statuten dieser Feuerkassen sind nicht<br />
einheitlich gehalten.<br />
Gemeinsam ist ihnen der öffentliche Charakter<br />
aus dem Gedanken des Wohlfahrtsstaates<br />
und cfie Schadenvergütung auf Grund des Umlageverfahrens.<br />
Einige Exemplare dieser Statuten<br />
wurden auch der Hofkanzlei in Wien von<br />
österreichischen Landesstellen vorgelegt.<br />
Die Hofkanzlei übersandte sämtlichen Landesstellen<br />
die von Preußen eingeführten schlesischen<br />
Sozietätenordnungen und in weiterer<br />
Folge auch diejenigen von anderen Fürstentümern<br />
zur Äußerung. Dieser Aufforderung zur<br />
Äußerung wurde nur von den Sudetenländern,<br />
von Niederösterreich und Vorderösterreich entsprochen.<br />
Zu Vorderösterreich gehörten der<br />
schwäbisch-österreichische und der breisgauische<br />
Kreis in Südwestdeutschland.<br />
Fußend auf den von der Hofkanzlei übersandten<br />
Unterlagen legte das Kronland Böhmen der<br />
Hofkanzlei 1763 den Entwurf einer Brandversicherungsordnung<br />
vor. Dieser war wie der preußisch-schlesische<br />
Entwurf geteilt für das flache<br />
Land und für die Städte. Der Hauptunterschied<br />
zwischen den beiden Teilnehmerkreisen bestand<br />
in der Art der Schadenvergütung. Die Verfügung<br />
des Schadens für die Städte sollte aus<br />
einem besonderen Fonds erfolgen. Für das flache<br />
Land war die Naturalentschädigung (Handrobot,<br />
Spanndienst, Lieferung von Heu und<br />
Stroh, usw.) durch Lieferung von den Sozietätsgenossen<br />
vorgesehen, eventuell kam auch ein<br />
Nachlaß der Kontribution (Grundsteuerzahlung<br />
an die Grundherrschaft) in Frage.<br />
Jedenfalls zeigte der Entwurf den guten Willen<br />
und die grundsätzliche Geneigtheit der<br />
böhmischen Stände zur Einrichtung einer Feuersozietät.<br />
Die mährischen, schlesischen und Tiroler<br />
Gutachten waren dagegen im abweisenden<br />
Sinne gehalten. Von Mähren war die Haupteinwendung,<br />
daß der Landbevölkerung kein Eigentum<br />
am Fundus instructus zustehe, da die Häuser<br />
der Untertanen der Grundherrschaft gehörten.<br />
Auch das alte Argument wurde vorgebracht,<br />
daß bei der angeborenen „Niedertracht" des<br />
mährischen Landvolkes die Befürchtung bestehe,<br />
daß Häuser in Brand gesteckt werden, um<br />
der Schadenvergütung willen. Im übrigen stelle<br />
die Grundobrigkeit im Schadensfalle Baumaterial<br />
zur Verfügung und gewähre, wie schon erwähnt,<br />
Nachlässe von der Grundsteuer.<br />
Nicht viel anders verhielten sich die schlesischen<br />
Stände. Auch die Tiroler sprachen sich<br />
gegen die Einführung der Assekuranz aus, wobei<br />
bemerkenswert ist, daß Tirol das einzige<br />
Land war, in welchem die Bauern bei den Verhandlungen<br />
mitzuberaten hatten. Hier in Tirol<br />
bestand tiefes Mißtrauen gegen die geplante<br />
Neuerung, da man befürchtete, mit der Umlage<br />
ein neues Mittel zu finden, um den Steuersäckel<br />
füllen zu können. Man glaubte nicht, daß die angefallenen<br />
und festgestellten Schadensbeträge<br />
den Geschädigten zukommen würden.<br />
Einzig und allein Vorderösterreich bildete eine<br />
Ausnahme. Die Vorarlberger Stände betonten<br />
zwar, daß die Armut des Landes die Bevölkerung<br />
hindere, in eine Feuersozietät mit anderen<br />
Landschaften einzutreten, in denen die Gefahr<br />
beachtlicher Feuersbrünste bestand. Jedoch<br />
erfolgte keine dezitierte Ablehnung, sondern die<br />
Entscheidung wurde der kaiserlichen Kommission<br />
anheim gegeben.<br />
Die schwäbisch-österreichischen und breisgauischen<br />
Stände billigten hingegen die geplante<br />
Feuersozietät. Es behagte ihnen zwar<br />
das schlesische Vorbild nicht, sondern sie<br />
knüpften ihre Vorstellungen an die in Westdeutschland<br />
bestehenden Brandversicherungseinrichtungen,<br />
insbesondere gefiel ihnen<br />
das Muster des baden-durlachischen Institutes.<br />
Bad-Durlach war ein kleines Fürstentum bei<br />
Karlsruhe.<br />
Die Feuerordnung dieser Landschaft zeichnete<br />
sich durch ihre Ausführlichkeit und Genauigkeit<br />
von den übrigen aus. Aufgebaut auf dem<br />
Zwangsprinzip, mit Ausnahme bestimmter aufgezählter<br />
Objekte, wie Schmelz- und Hüttenwerke,<br />
Pulvermühlen, die von der Versicherung<br />
ausgenommen waren.<br />
Eine Abstufung in den Beiträgen gab es bei<br />
Gebäuden mit größerer Feuersgefahr wie Bäkkereien,<br />
Apotheken und Seifensiedern.<br />
Die Entschädigung erfolgte nach dem Umlagesystem.<br />
Die Umlage pro Jahr war nach oben<br />
aber mit 1 % des Versicherungsanschlages begrenzt.<br />
Überstiegen die Schäden eines Jahres<br />
diesen Prozentsatz, so wurde der Rest im nächsten<br />
Jahr zusätzlich umgelegt. Für den Fall der<br />
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Verweigerung der Zahlung der Umlage war die<br />
Exekution auf das Doppelte des fälligen Betrages<br />
vorgesehen. Die Vergütungen durften nur<br />
zum Wiederaufbau der Gebäude verwendet<br />
werden.<br />
Die Sozietät vergütete auch die im Krieg entstandenen<br />
Schäden! Es ist dies wohl eine einmalige<br />
Bestimmung, die sich bis heute nicht<br />
wiederholt .hat.<br />
Dieses Gutachten aus Vorderösterreich bedeutete<br />
einen Markstein für die weitere Entwicklung<br />
der Feuerversicherung in den österreichischen<br />
Ländern.<br />
Die Hofkanzlei, nunmehr auf die bisher unbeachtet<br />
gebliebene baden-durlachische Feuersozietät<br />
aufmerksam gemacht, fand diese unter<br />
allen bisher zum Vorschein gekommenen als<br />
die beste.<br />
Die Hofkanzlei schloß sich dem Wunsch der<br />
vorderösterreichischen Stände an, auch in den<br />
anderen österreichischen Ländern möglichst<br />
bald diese Form der Feuerversicherung einzuführen.<br />
Die Hofkanzlei hoffte in diesem Zusammenhang,<br />
auch die Furcht der Tiroler Bevölkerung<br />
vor der Einführung einer neuen Landessteuer<br />
unter dem Deckmantel der Assekuranz bannen<br />
zu können, da sich der kleine Mann überzeugen<br />
könnte, daß die Schadenssumme im Distrikt der<br />
Feuersozietät tatsächlich zur Verteilung kommt.<br />
Darüber hinaus würde dadurch das Land nach<br />
Errichtung eines solchen Unternehmens von allen<br />
fremden Brandkollekten verschont bleiben.<br />
Die Kaiserin war von der Äußerung der Hofkanzlei<br />
stark beeindruckt und sprach sich auch<br />
dafür aus, daß die baden-durlachische Brandordnung<br />
nicht nur für die Vorlande und für Tirol<br />
eingeführt wird, sondern daß sie auch bei der<br />
Gründung von Feuerkassen anderer Kronländer<br />
Vorbild sein sollte.<br />
Die schon vorhandenen Assekuranzentwürfe<br />
der anderen Erbländer sollten über Wunsch der<br />
Kaiserin unter Zugrundelegung der baden-durlachischen<br />
Statuten umgearbeitet werden.<br />
Mit dieser Absicht der Kaiserin waren wiederum<br />
die Stände nicht einverstanden. Darüber<br />
gab es nun langjährige Verhandlungen.<br />
Die böhmischen Stände wandten sich sehr<br />
entschieden gegen die von der Kaiserin gewünschte<br />
Einbeziehung Mährens in eine gemeinsame<br />
Feuersozietät.<br />
Mitte April 1765 war auch die Äußerung der<br />
mährischen Stände in Wien eingelangt. Auch<br />
sie war ablehnend.<br />
Die österreichischen Stände sprachen sich<br />
ebenfalls gegen die Gründung einer gleichartigen<br />
Assekuranz wie in den Sudetenländern für<br />
ihr Gebiet aus. Begründung:<br />
Dieses Feuerversicherungsinstitut würde wegen<br />
des zwischen den Ländern bestehenden<br />
ständigen Mißtrauens von keiner guten „Würkung<br />
seyn", weshalb man derzeit von diesen<br />
Gründungen abstrahieren sollte.<br />
Fortsetzung auf Seite 13
FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983 SUDETENPOST 13<br />
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Wie bei den Äußerungen der anderen Kronländer<br />
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druck gebracht worden. Ein Grund für die Ablehnung<br />
war auch die, daß die miserable Finanzlage,<br />
die in den schwärzesten Farben geschildert<br />
wurde, nicht zulasse, den Plan der Kaiserin<br />
durchzuführen.<br />
Gewiß war es eine mißverständliche Auffassung,<br />
wenn gewisse Stände in den Beiträgen<br />
zur Assekuranz eine Art neuer Steuer sahen. Es<br />
fällt aber schwer zu glauben, daß die Stände den<br />
Unterschied zwischen dem Wesen der Umlage<br />
einer Feuerversicherung und einer Steuer nicht<br />
erfaßt hätten.<br />
Besonderen Eindruck machte in Wien das<br />
Schreckbild der drohenden Entvölkerung der<br />
nördlichen Erblande, daß durch die Einführung<br />
der Feuerversicherung und den damit verbundenen<br />
Umlagezahlungen, die als eine neue<br />
Steuer angesehen wurde, Landflüchtige sich<br />
nach Preußen wenden könnten, das in jenen<br />
Tagen bestrebt war, Kolonisten anzulocken.<br />
Die Kaiserin gab nach und entschied, daß<br />
man die Sache dermalen auf sich beruhen lassen<br />
sollte. Diese Entscheidung wurde vorerst<br />
den böhmischen Ständen bekanntgegeben.<br />
Damit war aber auch das Projekt einer Feuersozietät<br />
für Mähren und Schlesien sowie für die<br />
österreichischen Erblande im engeren Sinne<br />
gefallen.<br />
Die Verhandlungen waren also in den<br />
deutsch-slawischen Erblanden vollständig im<br />
Sande verlaufen.<br />
Nur in den Vorlanden war das Ergebnis positiv.<br />
Hier kam es zur Erlassung einer Brandordnung<br />
und zur Einrichtung einer Assekuranzanstalt.<br />
Jene stimmte fast wörtlich mit der badendurchlachischen<br />
Sozietätsordnung überein. Die<br />
Entwicklung dieser Anstalt war bis zum Ende der<br />
österreichischen Herrschaft eine durchaus günstige.<br />
Wenn sich die oberösterreichischen Stände<br />
auch bei den von und über die Hofkanzlei ausgehenden<br />
Initiativen und Verhandlungen zur Errichtung<br />
von Feuerversicherungsanstalten in<br />
Österreich nicht beteiligt haben, so sind doch<br />
mehrfach private Vorschläge im Gegenstand erfolgt.<br />
1804 wurde vom oberösterreichischen<br />
ständischen Buchhalter Leopold Kloimsteiner<br />
ein Vorschlag für eine Feuerversicherungsanstalt<br />
vorgelegt. Dieser hatte den Vorteil, die Verhältnisse<br />
im Land ob der Enns besonders zu berücksichtigen.<br />
Ein zweiter Vorschlag wurde in dieser Zeit<br />
vom ständischen Syndikus Spaun vorgelegt.<br />
Beide Vorschläge wurden von dem Propst<br />
Michael von St. Florian unterstützt. ¡<br />
Sie fanden aber bei den Ständen keinen entsprechenden<br />
Widerhall und gerieten in Vergessenheit.<br />
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Kurze Zeit darauf wurde von einem gewissen<br />
Jakob Harold, städtischer Kontrollor in Schärding,<br />
ein Vorschlag auf Einführung einer Feuerversicherung<br />
eingereicht. Der Anstoß dazu<br />
dürfte gewesen sein, daß im Hause der oberösterreichischen<br />
Landstände die Frage der<br />
Feuerasseküranz erörtert wurde. Das Elaborat<br />
Harolds wurde samt Erläuterungen auch der<br />
Landesregierung in Linz vorgelegt. Am 1. Mai<br />
1805 war dann der Plan für eine Feuerassekuranz<br />
für das Erzherzogtum ob der Enns fertiggestellt<br />
und wurde nach Begutachtung einer speziell<br />
zu diesem Zweck eingesetzten Kommission<br />
am 28. Mai 1805 der kaiserlichen Hofkanzleistelle<br />
in Wien zur Genehmigung vorgelegt.<br />
Leider ist über das Schicksal dieses Planes<br />
nichts weiter bekannt. Er dürfte den Kriegswirren<br />
der damaligen Zeit zum Opfer gefallen sein.<br />
Es blieben daher in Oberösterreich bis zur<br />
Gründung der Bayerischen Brandversicherungsanstalt<br />
im Jahre 1811 die lokalen bäuerlichen<br />
Assekuranzvereine, die zum Teil schon<br />
auf das 18. Jahrhundert zurückgingen, die ein-<br />
.zigen Feuerversicherer.<br />
Damit war in Osterreich zur Zeit der Kaiserin<br />
Maria Theresia gegen die Einführung der Feuerversicherung<br />
auf breiterer Basis entschieden.<br />
Es dauerte lange Zeit, bis das Problem der<br />
Feuerversicherung in Österreich wieder akut<br />
wurde. Es war dies erst unter der Regierungszeit<br />
Kaiser Franz I. im Jahre 1811. In diesem<br />
Jahr vernichtete ein Großbrand in der Stadt Leitomischl<br />
in Böhmen 230 Häuser, im damaligen<br />
Werte von über einer halben Million Gulden.<br />
Dieser Brand bildete den Anstoß, daß in Österreich<br />
sich doch der Gedanke durchringen konnte,<br />
daß das Feuerversicherungswesen für die<br />
Volkswirtschaft von größter Bedeutung ist und<br />
daß man daher sich bemühen müsse, diese<br />
Wohltat auch dem Land zu bringen.<br />
Die Entstehung und Entwicklung der Oberösterreichischen<br />
Wechselseitigen Versicherungsanstalt,<br />
früher Oö. Landes-Brandschaden-Versicherungsanstalt<br />
- ¡st durch das vorstehend<br />
Geschilderte nicht betroffen, da vorgenannte<br />
Anstalt - wie bekannt - auf eine bayerische<br />
Gründung zurückzuführen ist.
14 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
Helwig Adolph-Auffenberg-Komaroff<br />
Der 2. Dezember, da vor 135 Jahren Kaiser<br />
Franz Joseph I. den Thron seiner Väter bestieg,<br />
ist so recht der Anlaß zu folgendem Abriß. Diese<br />
Skizze richtet sich speziell an die in Osterreich<br />
und in der Bundesrepublik lebenden Troppauer.<br />
Sie soll diese Landsleute an ihr ruhmreiches<br />
Hausregiment und die Leistungen erinnern, die<br />
es im Verlauf seines 202jährigen Bestandes<br />
schier auf allen Schlachtfeldern um die Interessen<br />
des Habsburgerreiches vollbracht.<br />
Der Sohn des Türkenbezwingers<br />
handelte im Auftrage Karl VI.<br />
Gemeint ist Herzog Karl der Jüngere von<br />
Lothringen, der 1716 zu Koblenz das, .Regiment<br />
zu Fuß altlothringen" errichtete. Es wurde sogleich<br />
zu der unter Prinz Eugen in Südosteuropa<br />
feschtenden Armee versetzt und erhielt schon<br />
am 5. August 1716 bei Peterwadein die Feuertaufe.<br />
Die , ^lothringer" gehörten bereits in allen<br />
in der Epoche Prinz Eugens geführten Türkenkrisen<br />
zur Elite. Am 21. November 1726 verlieh<br />
Kaiser Karl VI. das Regiment seinem Eidam,<br />
Herzog Franz Stephan von Lothringen<br />
(dem späteren römisch-deutschen Kaiser<br />
Franz I.) Blenden wir auf 1740 um, dadurch die<br />
akut gewordene Kriegsgefahr mit Preußen das<br />
Regiment nach Schlesien versetzt worden war.<br />
Hier leistete Maria Theresia den Treueid und<br />
hatte für diesen Eid gleich einstehen müssen, da<br />
die lange Streitepoche um Schlesien mit Friedrich<br />
II sogleich anhub. Die Preußen mußten zur<br />
Kenntnis nehmen, daß ob bei Molwitz, Leuten,<br />
Prag, Kunersdorf oder sonstwo, überall wo die<br />
„Lothringer Infanterie" auftauchte, wird es<br />
ernst. Durch alle Jahrzehnte hindurch haben<br />
dies sämtliche Widersacher des Habsburgerreiches<br />
zu fühlen bekommen.<br />
Doch vermerken wir den 14. Oktober 1745,<br />
als Maria Theresias Gemahl Franz Stephan den<br />
Thron des hl. Römischen Reiches Deutscher<br />
Nation bestieg, wodurch aus der bisherigen<br />
„Lothringer Infanterie" die Kaiserinfanterie"<br />
geworden war. Denn der Monarch verfügte, daß<br />
von nun an das Regiment den Namen „Kaiser<br />
Franz I." und nach „Unserem Tode den Namen<br />
des jeweiligen Herrschers aus dem Hause<br />
Habsburg-Lothringen zu führen habe!" Nach<br />
der 1769 erlassenen Heeresreform erfolgte die<br />
Nummerierung der Regimenter nach dem Rang<br />
ihrer Inhaber, so erhielt die Kaiserinfanterie naturgemäß<br />
die Nummer 1.<br />
1782 regierte bereits Kaiser Joseph II., der<br />
den Einsern als erbländischen Werbebezirk den<br />
südlichen Olmützer Kreis zuwies. Wenn man<br />
den bayerischen Erbfolgekrieg, den Türkenkrieg<br />
unter Joseph II. und jener seines Nachfolgers,<br />
des sogenannten „Guten Kaiser Franz",<br />
studiert, welch letzterer die Periode der Franzosenkriege<br />
umschließt, wird einem klar, daß die<br />
Kaiserinfanterie immer im Brennpunkt des<br />
Kampfgeschehens stand. Hier springt speziell<br />
das von Erzherzog Karl geprägte Kapitel der<br />
österreichischen Kriegsgeschichte ins Auge.<br />
Man denke an das harte Ringen in den Schlachten<br />
bei Stockach, Zürich und Dresden sowie<br />
Mannheim, da die Einser den Lorbeer des Sieges<br />
um ihre Fahne rankten. Ebenso war es zu<br />
Pfingsten 1809, da sie bei Aspern gemeinsam<br />
mit den anderen Regimenten Erzherzog Kart<br />
ermöglichten, Napoleon zu besiegen, der bisher<br />
als unbesiegbar gegolten hatte. Immer waren<br />
die Einser schier das Musterregiment der gesamten<br />
Osterreichischen Infanterie. Sei es im<br />
Frieden, sei es in Zeiten des Aufruhrs oder gar<br />
im Kriege. So war es 1821 bei der Niederwerfung<br />
des Aufstandes in Neapel und erst recht<br />
1848/49, da sich die Revolution zum Kriege<br />
ausweitete und das Regiment auf den oberitalienischen<br />
Gefilden dem greisen Radetzky half,<br />
die Sarden zu besiegen. Vier Jahre später, am<br />
4. April, erließ der finge Kaiser Franz Joseph I.<br />
jene Order kraft, derer die Kaiserinfanterie<br />
Schlesien samt der Hauptstadt Troppau als Ergänzungsbezirk<br />
zugewiesen wurde. Damit waren<br />
die Ennser zu einem definitiv schlesischen<br />
Regiment geworden, obwohl sie noch immer in<br />
Italien garnisonierten und dort im Feldzug 1859<br />
gegen die mit den Franzosen verbündeten Sarden<br />
kämpfen mußten. Dieser Waffengang verlief<br />
über das Habsburgerreich ebenso negativ<br />
wie 1866 der Feldzug gegen Preußen. Als einziger<br />
Lichtblick in diesem als „Bruderkrieg" in die<br />
Geschichte eingegangenen Unglücks, steht der<br />
27. Juni 1866. An jenem Tage kam es bei Trautenau<br />
mit unterlegenen gegnerischen Kräften<br />
zum Gefecht, wo es den Einsern durch Erstürmung<br />
des Kapellenberges gelang, den Sieg an<br />
sich zu reißen. Natürlich war die Kaiserinfanterie<br />
auch beteiligt, als in den Jahren 1878/79 und<br />
Das war die „Kaiserinfanterie"!<br />
55<br />
1882 die Donaumonarchie in Bosnien/Herzegowina<br />
militärisch zu intervenieren hatte.<br />
Mit den Schüssen von Sarajewo<br />
endete der Weltfriede...<br />
Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges im Verband<br />
der k. u. k. 1. Armee hatten die Einser entscheidenden<br />
Anteil an dem Sieg, den General<br />
Dankl in der vom 23. bis 25. August 1914 bei<br />
Krasnik entbrannten Schlacht über die Russen<br />
errang. Weiter ging es bis vor Lublin. Das Troppauer<br />
Hausregiment focht siegreich am Dunajez<br />
und an der Weichsel ebenso wie in der<br />
Schlacht von Iwangorod. 1915 fochten die Einser<br />
bei Stanislau am Pruth und waren dann an<br />
der den ganzen Sommer dauernden Dunajez-<br />
= Neue Bücher<br />
Eduard Eisenmeier: Adalbert-Stifter-<br />
Bibliographie, 3. Fortsetzung<br />
1983 legt Eisenmeier nun den vierten<br />
Band seiner Stifter-Bibliographie vor. 1964<br />
war der erste Band, 1971 die erste, 1978<br />
die zweite Fortsetzung erschienen. Die<br />
dritte Fortsetzung dieses inhaltsreichen<br />
Werkes erschließt dem weltweit und ständig<br />
sich erweiternden Kreis von Freunden<br />
und Forschern wiederum Neues. Dank der<br />
unermüdlichen und gewissenhaften Arbeitsweise<br />
Eisenmeiers werden immer<br />
noch bisher unbekannte <strong>Ausgabe</strong>n erfaßt.<br />
Ebenso wächst auch die neue Literatur<br />
über Stifters Werk und seine Bedeutung.<br />
Neben bisher bekannten Übersetzungen,<br />
namentlich ins Japanische, Englische,<br />
Französische, Tschechische, treten nun<br />
auch solche ins Holländische, Polnische,<br />
Serbische, Ungarische und Türkische hinzu.<br />
Symposien und Kolloquien in aller Welt<br />
befassen sich mehr und mehr mit Leben,<br />
Werk, Sprache, Gedankenwelt und Personalität<br />
Stifters, vor allem in der englischsprachigen<br />
Welt von den Vereinigten Staaten<br />
bis Australien. Vielleicht ein notwendig<br />
empfundener Ausgleich gegen die sich in<br />
immer härtere Extreme steigernden geistigen<br />
Spannungen unserer Zeit. Wie sehr<br />
die reine Menschlichkeit des bescheidenen<br />
Oberplaner Kleinbürgersohnes auch<br />
nationalistisch-gehässige Voreingenommenheiten<br />
zu überstrahlen beginnt, zeigt<br />
die zunehmende Beschäftigung der slawischen,<br />
insbesondere der tschechischen<br />
Literatur mit Stifter. Das ist nicht bloß die<br />
Wirkung des „Witiko", den Stifter ja der<br />
Stadt Prag gewidmet hat. Die zweite und<br />
dritte Fortsetzung der Bibliographie zählt<br />
insgesamt 43 tschechische Arbeiten zu<br />
Stifter, nicht allein aus Gründen einer<br />
„Fremdenverkehrswerbung", sondern<br />
auch Übersetzungen und Reflexionen zu<br />
seinem Werk, zu seiner Person. Das kann<br />
man nicht übersehen. So z. B. Paul Praxl:<br />
Schlacht beteiligt. Den Winter über stand die<br />
Kaiserinfanterie an der Besarabien-Front im<br />
Einsatz, wobei der Stellungskrieg am Sereth<br />
gemeint ist. Als die Russen zur Entlastung der<br />
1916 hart bedrängten Italiener die Brussilowoffensive<br />
unternahmen, fochten die Einser neuerlich<br />
als Eliteregiment bei Okns Kuty, Kolomea<br />
usw. Da das 1. Bataillon der Kaiserinfanterie<br />
schon seit 1908 in Mostar garnisonierte, war es<br />
bis 1915 auf dem serbischen und auf dem italienischen<br />
Kriegsschauplatz im Einsatz, hier gehörte<br />
es zur Avantgarde der k. u. k. Heeresmassen,<br />
die im Frühsommer 1916 die Italiener<br />
aus Südtirol heraus in Flanke und Rücken so<br />
hart anfaßten, daß General Cadorna um die<br />
schon erwähnte Brussilowoffensive bat. Die<br />
Masse der Kaiserinfanterie focht allerdings weiter<br />
im Osten, 1917 Vertreibung der Russen aus<br />
„Adalbert Stifter bei den Tschechen. Auch<br />
ein Blick hinter den Eisernen Vorhang"<br />
1962 (Eis. 8181), oder Vratislav Kulif:<br />
„Adalbert (sic!) Stifter a jeho dito z pohledu<br />
souöastnosti" (A. St. und sein Werk im<br />
Blickfeld der Koinzidenz (Eis. 8025)<br />
u. a. m.<br />
Von besonderem Interesse dürften im<br />
heurigen Richard-Wagner-Gedenkjahr die<br />
Arbeiten von Dieter Borchmeyer sein:<br />
„Adalbert Stifter als geheimer Anti-Wagnerianer"<br />
in Vierteljahresschrift des Adalbert-Stifter-lnstitutes<br />
Linz 1979, 28, Folge<br />
3/4 (Eis. 7714f.) und „Stifter contra<br />
Wagner. Wiederholte Spiegelungen einer<br />
geheimen Gegnerschaft" (Süddeutsche<br />
Zeitung München Nr. 177, 2./3. August<br />
1980, S. 114). Neben weiteren Arbeiten<br />
Borchmeyers über Stifter offenbaren die<br />
beiden genannten einen bezeichnenden<br />
Charakterzug des Dichters, der bei der<br />
damaligen Wagnerbegeisterung nicht offen<br />
zu Tage trat, aber für Stifters Wesen<br />
und Geistesbildung so bezeichnend ist: die<br />
instinktive Ablehnung einer übersteigerten,<br />
pathetischen Expressivmusik und die, feinerem<br />
Sprachgefühl oft fremde, Diktion<br />
Wagners. Im Gegensatz dazu ist Stifters<br />
Verhältnis zu Joseph Haydn kennzeichnend.<br />
Josef van Heukelum schrieb darüber<br />
im Nachrichtenblatt der Rheinischen Adalbert-Stifter-Gemeinschaft(1982<br />
Nr. 55/56,<br />
S. 1): „Wirkungen Haydnscher Musik auf<br />
Adalbert Stifter" (Eis. 7907). Zu dieser Musik<br />
bemerkt 1778 de Luca im Biographischen<br />
Lexikon „Das gelehrte Österreich":<br />
Haydn ... dessen sanfter Charakter sich<br />
jedem seiner Stücke eindrücket. Sein Satz<br />
hat Schönheit, Ordnung, Reinheit, eine<br />
feine und edle Einfalt...". Wer das Geburtshaus<br />
Haydns im burgenländischen<br />
Rohrau und das Adalbert Stifters in Oberplan<br />
kennt, wer um die gediegene<br />
Schlichtheit ihrer Familien weiß, versteht<br />
die geistige Verwandtschaft dieser beiden<br />
österreichischen Naturen, deren Werk und<br />
Wirkung heute in aller Welt umso mehr<br />
verehrt und geliebt wird, je hilfloser Dada<br />
Zum Vormerken:<br />
Sudetendeutsche Skiwettkämpfe<br />
in Kiefersfelden<br />
Die allgemeinen Sudetendeutschen Skiwettkämpfe<br />
für alle Sudetendeutsche gleich, welchen<br />
Alters und derzeit lebenden Ortes, sowie<br />
deren Freunde finden am Wochenende 4. und 5.<br />
FEBRUAR 1984 in Kiefersfelden in Bayern (gegenüber<br />
von Kufstein gelegen) statt. Alle Sudetendeutschen<br />
sind zur Teilnahme aufgerufen,<br />
auch wir aus Osterreich!<br />
Am Samstag, den 4. Februar, beginnt um 14<br />
Uhr (Startnummernvergabe ab 13 Uhr) in der<br />
Mühlau (Gasthof Dorf el) der Langlauf für Kinder,<br />
Jugendliche, Allgemeine Klasse und alle Altersklassen<br />
(bis zu 80 Jahren!). Um 20 Uhr findet der<br />
Faschingsball der SL beim Bergwirt in Kiefersfelden<br />
statt (ohne Bekleidungsvorschriften!).<br />
Am Sonntag, den 5. Februar, ist um 8.30 Uhr<br />
Start zum Riesentoriauf in allen Klassen für Damen<br />
und Herren am Messner-Hang in Kiefersfelden.<br />
Unterbringung für junge Leute in der<br />
Volksschule mittels selbstmitgebrachtem<br />
Schlafzeug (Luftmatratze, Schlafsack, Decken<br />
usw.). Erwachsene in den Gasthöfen und Pensionen<br />
- Anfragen bitte sofort an das Verkehrsamt<br />
Kiefersfelden, D-8205 KIEFERSFELDEN,<br />
Rathausplatz 3 (Telefon 06/08 33/84 90) richten.<br />
Für junge Leute gibt es großzügige Fahrtkostenzuschüsse;<br />
wahrscheinlich gibt es ab Wien<br />
und Oö. Gememschaftsfahrten! Interessenten<br />
melden sich bitte sofort bei der Sudetendeutschen<br />
Jugend, Kreuzgasse 77/14,1180 WIEN,<br />
an! Machen auch Sie mit!<br />
Am 18. und 19. FEBRUAR 1984 findet in<br />
LACKENHOF AM ÖTSCHER in Niederösterreich<br />
die Skimeisterschaften der Sudetendeutschen<br />
Jugend Österreichs und der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft in Österreich statt!<br />
Diese Meisterschaft ist für ganz Osterreich ausgeschrieben;<br />
jedermann - gleich welchen Alters<br />
(von ca. 4 bis 80 Jahren) - ist zur Teilnahme<br />
aufgerufen. Und auch Ihre Freunde und Bekannten<br />
können ebenfalls teilnehmen, es gibt<br />
Gästeklassen für Damen und Herren! Es wird<br />
ein Riesentoriauf für alle Klassen, für Damen<br />
und Herren, durchgeführt und auch ein lustiger<br />
dem Buchenland usw. Erst in der Endphase des<br />
1. Weltkrieges focht das Gesamtregiment auf<br />
dem italienischen Kriegsschauplatz, machte im<br />
Frühling 1918 die Offensive mit, von der FM.<br />
Conrad vergeblich hoffte, noch einmal das<br />
Kriegsglück an Habsburgs Fahnen knüpfen zu<br />
können. Man stieß zwar hier nach Venezien hinein,<br />
aber auch dies konnte die dann im November<br />
1918 erfolgte Katastrophe des Zusammenbruchs<br />
Altösterreich nicht verhindern. Die<br />
Staatsführung der nunmehrigen Tschechoslowakei<br />
unterband in Troppau die Traditionspflege<br />
der Einser, die erst 1938 ihre Widergeburt<br />
fand, deren Höhepunkt 1939 erfolgte, als das<br />
deutsche IR 28 nach Troppau verlegt und dem<br />
G FM Böhm-Ermolli verliehen wurde, zugleich<br />
auch die Überlieferungspflege der Kaiserinfanterie<br />
übertragen erhielt.<br />
stammelt, Pop schmierig schmachtet und<br />
Rock brutal aufheult.<br />
Bemerkenswert ist auch die Aufnahme<br />
Stifters im Film. Bereits 1958 erschien<br />
„Das sanfte Gesetz", ein Stifterfilm aus<br />
dem Mühlviertel (Eis. 7436), 1981 „Das<br />
Glück der Phantasie", Impressionen zu<br />
Adalbert Stifter aus Oberösterreich, Bayern<br />
und Böhmen (Eis. 7574). Verfilmt<br />
wurde auch „Brigitta" (Eis. 7593), als<br />
Fernsehfilme kamen „Kondor" (Eis. 7600)<br />
und „Kalkstein" (Eis. 7634) u. a. auf den<br />
Bildschirm.<br />
Eisenmeiers Forschungsbibliographie<br />
umfaßt bisher 8477 Titel von Originalwerken,<br />
Übersetzungen, Arbeiten über den<br />
Dichter und sein Werk in allen erreichbaren<br />
Veröffentlichungen, auch in Zeitungen und<br />
Zeitschriften, auf Filmen und Tonkassetten.<br />
Personen- und Sachregister, ebenso<br />
für die Ergänzungen, Nachträge und Berichtigungen<br />
zu den ersten drei Bänden erleichtern<br />
das rasche Auffinden der fortlaufend<br />
numerierten Erscheinungen.<br />
Dieses für die Stifterforschung so bedeutsame<br />
Werk Eisenmeiers hat in einer<br />
ehrenvollen Auszeichnung seine verdiente<br />
Würdigung gefunden. Das Mitteilungsblatt<br />
der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität<br />
Würzburg „Information" Jg. 12,<br />
Nr. 5, berichtet am 12.12. 1978: „Der<br />
Bundespräsident der Republik Österreich<br />
hat dem Würzburger Studienrektor a. D.<br />
Eduard Eisenmeier den Berufstitel „Professor"<br />
für seine Bemühungen um österreichisches<br />
Schrifttum verliehen. Prof. Eisenmeier<br />
- (er stammt aus Prachatitz im<br />
Böhmerwald) - hat an der Universität<br />
Würzburg einen Lehrauftrag für Tschechisch.<br />
Das Adalbert-Stifter-Institut des Landes<br />
Oberösterreich in Linz hat auch diesen<br />
Band Eisenmeiers auf das sorgfältigste betreut.<br />
Er umfaßt in 8° 108 + VII Seiten und<br />
ist durch das genannte Institut, A-4020<br />
Linz, Untere Donaulände 6, zum Preis von<br />
S 168.- bzw. DM 24,- zu beziehen.<br />
Alois E. Milz, Tamsweg<br />
Er-und-Sie-Lauf! Die Unterbringung erfolgt in<br />
einem Gasthof ca. 3 km vor Lackenhof. Das Bett<br />
mit Frühstück kostet 130S; Übernachtungsmöglichkeit<br />
für junge Leute im geheizten Saal<br />
des Lokals mittels selbstmitgebrachtem Schlafzeug!<br />
Anmeldungen, mit Zimmerwünschen,<br />
werden ab sofort von der Sudetendeutschen<br />
Jugend Österreichs entgegengenommen! Bitte<br />
um genaue Angabe, an welcher Veranstaltung<br />
man teilnehmen will!<br />
Werte Landsleute! Das vorstehende Angebot<br />
ist für alle Landsleute in Osterreich (und zum<br />
Teil auch in der Bundesrepublik Deutschland)<br />
gedacht, für junge und ältere Menschen! Nehmen<br />
daher auch Sie mit den jungen Leuten<br />
daran teil - es lohnt sich, wieder einmal ein wenig<br />
sportlich tätig zu sein. Es geht um keine<br />
Weltcuppunkte, sondern nur ums fröhliche Mitmachen!<br />
Und wenn Sie diesen Artikel lesen,<br />
dann legen Sie diesen nicht achtlos beiseite,<br />
sondern fordern Sie auch andere Landsleute<br />
und Freunde zum Mitmachen auf!
FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983 SUDETENPOST 15<br />
Schicksalsschwere Vergangenheit<br />
der Zips unter der Hohen Tatra<br />
Abgesehen von den vielen Kriegsgefahren,<br />
die das Deutschtum in der Zips im<br />
Laufe der Geschichte durchlebte, hat es<br />
Naturkatastrophen, Epidemien, Feuersbrünste<br />
und Drangsale gegeben, die oft<br />
und oft das kleine Häuflein Deutscher an<br />
den Rand des Abgrundes brachten. Die<br />
Überlieferung dieser Ereignisse ist verschiedenen<br />
Chronisten zu danken. Caspar<br />
Hain mit seiner umfassenden „Zipserischen<br />
oder Leütschaverischen Chronica"<br />
hat hiezu wesentlich beigetragen. Er berichtete<br />
über Kälte, Hitze und Dürre, nachfolgende<br />
Hungersnot, auch über Erdbeben,<br />
die großen Schaden anrichteten. In<br />
der Zips trat z. B. 1312 eine derart starke<br />
Hungersnot ein, die drei Jahre lang dauerte,<br />
daß die „Menschen einander geschlachtet<br />
und gegessen und die Diebe<br />
vom Galgen gerissen worden vor Hunger".<br />
Im Jahre 1473 war eine große Dürre von<br />
Pfingsten bis zu Allerheiligen, daß sich die<br />
Wälder von der Sonne entzündet haben<br />
wie auch die Wurzeln in der Erden. An anderer<br />
Stelle schrieb Caspar Hain „Im Jahre<br />
1643, dert 5. Juni, erhob sich in der Zips<br />
gleich in der Mittagsstunde ein starkes<br />
Erdbeben, dergleichen sich vor diesem<br />
niemals begeben." Starke Erdbeben werden<br />
auch aus den Jahren 1443 und 1453<br />
beschrieben.<br />
Das Jahr 1621 war für die Zipser besonders<br />
schwer. Von allen Seiten kamen Leid<br />
und Bitternis über die Bewohner des Landes<br />
unter der Hohen Tatra. Der Chronist<br />
Genersich berichtete: „Selten kommt eine<br />
Plage allein. Im Jahre 1621 war eine große<br />
Überschwemmung der Gewässer in der<br />
Zips. Eine Blatternepidemie wütete unter<br />
den Kleinen, Hunger und Pest quälten die<br />
Erwachsenen. Nach einer großen Hitze im<br />
August, da ein giftiger Tau fiel, starben in<br />
Leutschau 1688 und in Käsmark 346 Personen.<br />
Die Not unter den Armen war so<br />
groß, daß sie sich mit Haselknospen, gemischt<br />
mit Kleie, ernähren mußten."<br />
Caspar Hain schrieb: „Den 22. August<br />
ist ein so großes Gewässer um die Gegend<br />
der Stadt Leutschau herum gewesen, als<br />
seit Menschengedenken niemals zuvor. Es<br />
hat die Mühlgräben und die Deiche zerissen,<br />
die Zäune weggeführt, die Wiesen<br />
samt dem Heu ganz verschwemmt und<br />
verschlemmt, das Kraut ersäufet, die<br />
Gerbhäuser umgerissen und man hat von<br />
hinnen bis Palmsdorf nichts denn lauter<br />
Wasser gesehen. Zu Zeben, Brisewitz,<br />
Krompach und anderen benachbarten Orten<br />
mehr hat es die Häuser zusambt den<br />
Kirchen unterwaschen, viele Tote mit und<br />
ohne Truhen davongeführt, Gott stehe uns<br />
ferner bei und wende seinen gerechten<br />
Zorn und wohlverdiente Strafe gnädig ab."<br />
Auch von großen Feuersbrünsten, die<br />
ganze Städte und Ortschaften einäscherten<br />
und ungeheure Schäden anrichteten,<br />
blieb die Zips nicht verschont.<br />
So wurde Leutschau bereits im Jahre<br />
1431 ein Raub der Flammen, zufolge eines<br />
verbrecherischen Anschlages eines polnischen<br />
Edelmannes namens Pukalo, wobei<br />
auch 18 Menschen ums Leben kamen.<br />
Diese Brandlegung war nicht die einzige.<br />
Im Jahre 1518 brannte die Bei (Zipser<br />
Bela), durch Blitzschläge gezündet, so<br />
vollständig ab, daß nur 8 Häuser stehen<br />
blieben. Im Jahre 1521 wurde Käsmark<br />
eingeäschert, wobei nach Genersich die<br />
Flammen auf eine Weite von 16 Meilen zu<br />
sehen waren. Im Jahre 1550 wütete abermals<br />
in Leutschau ein großes Feuer, das<br />
innerhalb von eineinhalb Stunden die<br />
ganze Stadt bis auf 118 Häuser einäscherte.<br />
Es brannte auch das Rathaus, die Kirche<br />
mit Glockenturm, ja sogar die Tore und<br />
Türen der Stadtmauer aus, da niemand infolge<br />
des großen Windes dem Element Widerstand<br />
entgegensetzen konnte. Menhardsdorf<br />
brannte 1556 vollkommen ab,<br />
1599 wurde wieder Leutschau und 1613<br />
Deutschendorf infolge Blitzschlages ein<br />
Raub der Flammen.<br />
Die Bewohner der Zips litten in gewissen<br />
Zeitabständen besonders furchtbar unter<br />
der Pest und anderen tödlichen Krankheiten,<br />
deren Bekämpfung zu damaliger Zeit<br />
nahezu aussichtslos war.<br />
Caspar Hain berichtet hierüber, daß bereits<br />
im Jahre 1334 in der Zips „ein derart<br />
großes Sterben gewesen ist, daß die Lebendigen<br />
kaum die Toten begraben konnten."<br />
Dem Berichte Joachim Leibitzers zufolge<br />
herrschte im Jahre 1412 in der Zips<br />
die Pest in einem derartigen Ausmaß, daß<br />
auch das zwischen Deutschendorf und<br />
Hozeltz gelegene Dorf Stoisdorf vollständig<br />
ausstarb und seine Äcker und Felder<br />
teils an Deutschendorf, teils an Georgenberg<br />
fielen. An den Folgen der Pest starben<br />
1545 in Leutschau 800 Personen, in Neudorf<br />
600, in Käsmark sogar 1400, im Jahre<br />
1577 wieder in Leutschau 2214, und im<br />
Jahre 1664, als die Epidemiein der ganzen<br />
Zips verbreitet war, in verschiedenen Orten<br />
an die 3000 Personen. Der Ratsherr Johann<br />
Trompler aus Käsmark schilderte die<br />
Zustände als die Pest 1710 derart überhand<br />
nahm, daß die Totengräber sich weigerten<br />
die Gestorbenen zu begraben und<br />
24 Männer mit Gewalt dazu bestimmt wurden,<br />
die Gräber zu schaufeln. Dies mit den<br />
Worten: „O du liebe Stadt Käsmark, wie<br />
jämmerlich siehst du aus, daß Gott erbarm!<br />
Wo ist deine schöne Jugend, wo ist deine<br />
Bürgerschaft hingekommen?! Wo sind die<br />
Jünglinge und die Jungfrauen, welche<br />
sonst auf deinen Stadtgräben spazieren<br />
gingen?! Schon ganze Familien sind ausgestorben.<br />
Der alte Markt ist wüst, auf dem<br />
Sumpf sind wenig Einwohner übrig. Die<br />
neue Gasse ist fast ganz veraltet und verkartet,<br />
wo auch ein Pestkommissanus gestorben<br />
ist. Es hat der Tod in dieser Stadt<br />
vom 10. Juli bis 21. Oktober 972, in Leutschau<br />
vom 7. Juli bis 8. Oktober reiche<br />
Ernte gehalten, in Neudorf sind 3364 Menschen<br />
gestorben. Sehr wenig Leute hat die<br />
Seuche in Leibitz, Bela, Pudlein, Lublau,<br />
Kniesen, Bauschendorf, Klein-Lomnitz,<br />
Wünschendorf, Forberg, Klein-Schlagendorf,<br />
Hunsdorf, Lomnitz, Felka, Menhard,<br />
Durelsdorf, Riesdorf, Kirchdorf, Wallendorf<br />
übrig gelassen!"<br />
Von der Heuschreckenplage blieb das<br />
Land unter der Hohen Tatra auch nicht verschont.<br />
Im Jahre 1338 tauchten große<br />
Heuschreckenschwärme auf. Caspar Hain<br />
klagte: „Anno 1546 den 9. August sind viel<br />
Heuschrecken bei der Leutsch und anderen<br />
Orten gewesen, daß sie über drei<br />
Querhand dick gelegen. Das Volk lief mit<br />
Becken und allerlei Glockenwerk heraus,<br />
machte auch Feuer von Stroh und trieben<br />
sie in den Wald." Christian Genersich berichtet:<br />
„Am Dienstag vor Laurenti kamen<br />
sie auf das Forberger Feld und in das Dorf<br />
so dick, daß man auch die Kirchen und<br />
Häuser von ferne nicht sehen konnte. Sie<br />
haben allda, wo sie gezogen sind, das Getreide,<br />
das schon in Ähren stand, abgefressen,<br />
und wenn sie sich gesetzt haben,<br />
lagen sie eine Querhand dick übereinander.<br />
Die Käsmarker gingen in großer Versammlung<br />
mit Stöcken, Heugabeln und<br />
anderen Gerätschaften heraus und haben<br />
sie von ihrem Hatten abgetrieben. Bei<br />
Deutschendorf hat man eine große Menge<br />
derselben aufgerafft, die Wägen zusammengeführt<br />
und in einen Schacht verschüttet."<br />
All die Widerwärtigkeiten und Drangsale<br />
mußten die Zipser ertragen, Kriege haben<br />
ihre schöne Heimat verwüstet, aber der<br />
Fleiß, die Zähigkeit, ja Heldenmut ließen<br />
sie nicht verzweifeln. Sie haben immer<br />
wieder neu aufgebaut, neue Werte geschaffen.<br />
Heute leben sie, auf die ganze<br />
Welt verstreut, in Österreich, in der Bundesrepublik<br />
Deutschland und in Übersee,<br />
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16 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
Von Dr. Hansgeorg Loebel<br />
Heimat ist - recht verstanden - nicht das<br />
Tummelfeld tränendrüsenquetschender<br />
Dichterlinge und Filmemacher, kein Bereich<br />
verschwommener, unbestimmbarer<br />
und verzichtbarer Gefühle, mit denen die<br />
Politik und die politische Bildung kaum etwas<br />
anzufangen wissen. Je mehr ein Staat<br />
seine Bürger befähigt, sich eine Heimat zu<br />
schaffen, und je ernsthafter er für das<br />
Recht jedes einzelnen eintritt, eine Heimat<br />
sein eigen zu nennen, desto sicherer werden<br />
die geistigen Fundamente sein, auf<br />
denen seine Ordnungsmacht ruht. Darum<br />
sei in den folgenden sechs Thesen die Annäherung<br />
an eine Bestimmung des Begriffes<br />
„Heimat" gewagt.<br />
1. Heimat ist Stätte der Begegnung mit<br />
umgebender Natur. Der Mensch steht wie<br />
alle Geschöpfe in der Natur, ist Teil von ihr.<br />
Er steht ihr aber auch erkennend, er-lebend<br />
gegenüber. Er nimmt wahr, daß sie<br />
sich im Jahresablauf wandelt daß sie in<br />
mannigfacher Gestalt erwacht, wächst,<br />
reift, dahinsiecht und vollendet-um wieder<br />
zu erwachen. Ihm wird aber auch offenbar,<br />
daß er selbst sie gleichfalls wandeln kann.<br />
2. Heimat ist Raum konkretisierter<br />
Heimat ist Lebenssinn<br />
schöpferischer Freiheit Der Mensch wandelt<br />
seine Umwelt nach seinem vorgeschauten<br />
Bild, nach seinem Plan. Der Plan<br />
stellt zunächst nur eine Möglichkeit der<br />
Gestaltung dar. Der Mensch vermag aber<br />
auch, diese Möglichkeit herüberzuholen in<br />
seine Wirklichkeit. Er kann Geplantes realisieren.<br />
In dieser seiner schöpferischen<br />
Kraft ist er frei, d. h. er kann zwar nicht ungebunden,<br />
bedingungslos tun, was ihm beliebt,<br />
aber er kann mitgestalten, mitwirken,<br />
daß ein Stück Erde seine Erde, sein Land<br />
wird.<br />
3. Heimat ist Objektivation, Vergegenständlichung<br />
eines Gemeingeistes. Die<br />
Begriffe „Haus" und „Heim" haben nicht<br />
denselben Inhalt. Ein Haus ist ein Nutzgegenstand,<br />
gebaut zum Schutz gegen Wind<br />
und Wetter, ein Heim ist mehr. Es gibt Auskunft<br />
in seiner nur ihm eigentümlichen<br />
Form über den, der in ihm zu Hause ist, es<br />
verrät, wess' Geistes er ist. Heimat verdeutlicht<br />
so in vielen Konturen, in Häusern,<br />
Kirchen, Straßen, Siedlungen, bebauten<br />
Fluren das Gemeinsame der vielen, die in<br />
ihr wohnen, den Gemeingeist, der aus einer<br />
Summe von Menschen eine Einheit,<br />
die Gemeinschaft formt.<br />
4. Heimat ist eine Dreiecksbindung zwischen<br />
Mensch, Mitmensch und umgebenden<br />
Raum. Die Freiheit schöpferischer<br />
Einwirkung in eine Umwelt ist nicht unbegrenzt.<br />
Sie muß Rücksicht nehmen auf die<br />
Freiheit des anderen, des Nachbarn. Heimat<br />
fordert, daß sich der Mensch mitmenschlich<br />
bewährt. Sie schafft das „Umstehende"<br />
die Umstände seiner Begegnung<br />
mit den anderen. Sie wird damit Feld<br />
seines sittlichen Verhaltens. Deshalb ist<br />
auch<br />
5. Heimat Schutzraum zwischenmenschlicher<br />
Bindungen der Miteinander-,<br />
aber auch Nebeneinanderlebenden. Im<br />
geistigen Klima der Heimat wächst der<br />
junge Mensch in das Geflecht dieser Normen<br />
hinein. Sie umfängt das Erwachen<br />
seines geistigen Lebens in seiner Hinwendung<br />
zur Umwelt, seiner geistigen Besitznahme<br />
der Welt überhaupt. Sie gewährt in<br />
unaufdringlichem Dienst Sicherheit in<br />
Überlieferung, in Tradition.<br />
6. Heimat ist ein Raum des Friedens.<br />
Das Wort „Zufriedenheit" schließt den<br />
Frieden in sich ein. Zufrieden aber kann nur<br />
ein Mensch sein, der in einer gesicherten,<br />
sittlich gefestigten menschlichen Umwelt<br />
frei seinen Beitrag zum Leben der Gemeinschaft<br />
zu leisten vermag. Der unstete<br />
Pilger Mensch, der „Friedlose" der Alten,<br />
findet die Ruhe in einem Raum, den er als<br />
den seinen erkennt. Je mehr Menschen<br />
diesen Raum des Friedens finden können,<br />
desto größer wird die Möglichkeit eines<br />
umfassenden, nationenüberwölbenden<br />
neidlosen Neben- und Miteinanderlebens<br />
der gesamten Menschheit sein.<br />
Heimat ist somit Stätte der Erfüllung<br />
menschlichen Seins. In der Zuordnung zu<br />
einer Heimat ruht das einem Menschen<br />
Wesentliche. Das Recht auf Heimat ist daher<br />
eine der bedeutendsten Menschenrechte<br />
überhaupt. Die Geschichte der Sudetendeutschen<br />
seit 1918 ist bestimmt<br />
durch den Kampf um dieses Recht. Sie<br />
mußten in einem Staat leben, der ihnen<br />
dieses Recht vorenthielt<br />
Die Hintergründe des Prager<br />
Reiseverbotes für den Kardinal<br />
Das Fehlen des Primas der katholischen Kirche<br />
der Tschechoslowakei, des Prager Erzbischofs<br />
Kardinal Tomaèek, beim Besuch von<br />
Papst Johannes Paul II. in Österreich hat, wie<br />
erst jetzt nach und nach bekannt wird, bestimmte<br />
Hintergründe, die bezeichnend für die<br />
schwere Lage der katholischen Kirche in der<br />
Tschechoslowakei sind, berichtet die „Frankfurter<br />
Allgemeine". Kardinal TomaSek war der einzige<br />
kirchliche Oberhirte aus einem Nachbarland<br />
Österreichs, dem die Reise nach Wien zum<br />
Papstbesuch verweigert wurde. Man hört auch,<br />
daß der über 80 Jahre alte Kardinal wegen Auseinandersetzungen<br />
mit den kommunistischen<br />
Behörden, die der Reiseverweigerung vorausgegangen<br />
waren, einen Herzanfall erlitt und sich<br />
vorübergehend in Spitalspflege begeben mußte.<br />
Jedenfalls wurde kurz vor der Papstvisite Besuchern<br />
im Prager erzbischöflichen Ordinariat<br />
gegenüber erklärt, der Kardinal befinde sich im<br />
Krankenhaus.<br />
Wie aus kirchlichen Kreisen verlautet, nahm<br />
Erzbischof Tomaêek schon im August wegen<br />
seiner beabsichtigten Osterreichreise Kontakt<br />
mit den Prager Behörden auf. Es wurde ihm<br />
schon damals bedeutet, daß man seine Reise<br />
wegen des Pfingsttreffens der Sudetendeutschen,<br />
das ebenfalls in Wien stattgefunden hatte,<br />
nicht gern sehe. Darauf verlautete Ende August<br />
plötzlich Kardinal Tomaèek habe an<br />
Staats- und Parteichef Husák einen Brief geschrieben,<br />
in dem er zwar in sachlicher, aber fester<br />
Sprache die Beschwerden der Kirche gegenüber<br />
dem Staat zusammengefaßt und um<br />
Hilfe ersucht habe. Kardinal Tomaèek ließ indessen<br />
verlauten, er habe keinen derartigen<br />
Brief an Husák geschrieben. Nachforschungen<br />
ergaben, daß der Brief wahrscheinlich von einer<br />
nicht ganz eindeutig zu identifizierenden Person<br />
geschrieben worden war, die gelegentlich auch<br />
Kontakte zu Aktivisten der tschechoslowakischen<br />
Bürgerrechtsbewegung „Charta 77" gesucht<br />
hatte.<br />
Kaufhaus<br />
WALTER NAU<br />
Pahners-Niederlage<br />
Gloriette-Verkaufsstelle<br />
9560 Feldkirchen/Kärnten<br />
Wien<br />
Bundesverband<br />
Wegeri Weihnachten und Neujahr entfallen vom<br />
23. 12. 1983 bis einschlißlich 8. 1. 1984 die Sprechstunden<br />
und der Parteienverkehr in der Bundesgeschäftsstelle:<br />
Hegelgasse 19/4, 1010 Wien.<br />
== Bezirksgruppe = = = = =<br />
Wien und Umgebung<br />
Der am 1. 12. 1983 abgehaltene Stammtisch war<br />
erfreulicherweise wieder gut besucht, was Obmann<br />
Klaus Adam in seiner Begrüßung lobend erwähnte.<br />
Die staatlichen Organe, an die sich Kardinal<br />
TomaSek mit einer Beschwerde wegen des<br />
Briefes wandte, legten ihm sofort und mit auffälliger<br />
Dringlichkeit nahe, den Brief zu dementieren.<br />
Da der offensichtlich gefälschte Brief indessen<br />
sowohl im Ton wie im Inhalt sehr wohl vom<br />
Kardinal hätte stammen können und durchaus<br />
dessen Ansichten widerspiegelte, wollte dies<br />
der Primas nicht ohne weiteres tun. Offensichtlich<br />
war es die Absicht der Briefverfasser, ein<br />
Dementi des Kardinals zu erreichen, um Verwirrung<br />
unter den Gläubigen zu stiften und sie<br />
glauben zu machen, der Kardinal wolle von seinen<br />
bisherigen grundsätzlichen Ansichten abweichen<br />
und einen Kurs der Nachgiebigkeit einschlagen.<br />
Der Kardinal ist bei der Verbreitung<br />
seiner wahren Ansichten in der Öffentlichkeit<br />
stark behindert, da das offizielle Kirchenblatt<br />
seiner Kontrolle entzogen wurde und nur fälschlicherweise<br />
mit seiner Imprimatur erscheint.<br />
Es scheint, daß die staatlichen Behörden ein<br />
Junctim zwischen der Abgabe eines öffentlichen<br />
Dementis jenes Briefes durch den Kardinal und<br />
der Bewilligung für seine Reise zum Papstbesuch<br />
nach Wien herstellen wollten. Als das<br />
Drängen nichts fruchtete, verbreitete die amtliche<br />
Nachrichtenagentur CTK eine falsche<br />
Nachricht, wonach der Kardinal den Brief dementiert<br />
habe. Die amtliche Prager Nachrichtenagentur<br />
hatte auch schon früher unrichtige<br />
Berichte über angebliche Aussagen tschechoslowakischer<br />
Bischöfe veröffentlicht; dafür hatte<br />
sie andererseits die Ansprache, die Kardinal<br />
TomaSek im Frühsommer auf dem sogenannten<br />
Prager Friedenskongreß gehalten hatte, verschwiegen.<br />
Der Kardinal hatte vorerst wiederum<br />
keine Möglichkeit, in der Öffentlichkeit die Dinge<br />
richtigzustellen, doch soll er inzwischen einige<br />
kirchliche Instanzen informiert haben. Die Erlaubnis,<br />
zum Papstbesuch nach Wien zu reisen,<br />
wurde dem Kardinal schließlich endgültig nicht<br />
erteilt; in einem Telegramm sprach der Primas<br />
dunkel von „unvorhergesehenen Komplikationen".<br />
G renzlandgasthof<br />
„Baumann"<br />
Hubert und Margarethe Hehenberger,<br />
Guglwald, wünschen allen Landsleuten<br />
frohe Weihnachten und ein glückliches<br />
neues Jahr. Früher: Schönfelden.<br />
Zu Beginn dieses Stammtisches ehrte Obmann<br />
Adam einige Mitglieder der Bezirksgruppe wegen<br />
ihrer 25jährigen Zugehörigkeit durch Verleihung einer<br />
Ehrenurkunde sowie Ehrennadel. Es waren dies:<br />
Karsten Eder, Hubert Rogelböck, Klaus Seidler sowie<br />
in Abwesenheit: Wilhelm Behr und AR Josef<br />
Kohl, die beide nicht in Wien wohnhaft sind.<br />
Die anschließende Adventfeier umfaßte gesprochene,<br />
gesungene und tönende Beiträge zu diesem<br />
Thema, die es dazu ja in Hülle und Fülle gibt und die<br />
auf das kommende große Ereignis einstimmen sollten.<br />
Man verabschiedete sich mit guten Wünschen für<br />
die Feiertage sowie das Jahr 1984. Diese Wünsche<br />
möchten wir auf diesem Wege auch allen Sudetendeutschen<br />
in Österreich und allen Freunden und Bekannten<br />
weitergeben!<br />
Der erste Stammtisch des Jahres 1984 ist für Donnerstag,<br />
den 12. 1.1984, um 19.30 Uhr im Restaurant<br />
Eberhardt, Sparkassaplatz 1, 1150 Wien, angesetzt.<br />
Das Ehepaar Eder wird mit einem Lichtbildervortrag<br />
über „Eine Woche in der alten Heimat" berichten.<br />
Wir erhoffen schon jetzt eine stattliche Besucherzahl<br />
an diesem sicher nicht uninteressanten Abend!<br />
=Dachverband =============<br />
der Südmährer in Österreich<br />
Im Monat November d. J. sind für den Südmährerhof<br />
nachstehende Zuwendungen geleistet worden:<br />
Je S 1000.-: Pauline Göbel, 1180 Wien; Beatrix<br />
Till, 1160 Wien; Friedrich Till, 1160 Wien. Je S 500.-:<br />
Hermann Wagner, 1160 Wien; Juliane Schuster, 1080<br />
Wien; Dipl.-Ing. Siegl, 2230 Gänserndorf. S 300.-<br />
von H. Czerny, 2104 Spillern. S 200.-von Karl Bichler,<br />
1100 Wien. S 100.- von Marie Leibichl, 1200<br />
Wien.<br />
Allen Spendern sei herzlichst gedankt.<br />
Dr. J. Koch - Josef Czerny.<br />
= Erzgebirge in Wien =====<br />
Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende. Wir blicken<br />
auf schöne, gemeinsam erlebte Stunden zurück und<br />
hoffen, daß uns auch 1984 ebenso viele beschert sein<br />
mögen. Wir danken allen unseren Getreuen für ihre<br />
Verbundenheit zum Heimatverband. Wir sind leider<br />
finanziell nicht in der Lage, Treue mit materiellen<br />
Gütern zu belohnen -, sind aber der Meinung, gegenseitige,<br />
freundschaftlich-familiäre Zuneigung ist<br />
mehr wert als. manch aufwendiges Geschenk. Wir<br />
werden wieder altersschwache Landsleute in Spitälern,<br />
Heimen - und auch in Wohnungen besuchen,<br />
um ihnen Teilnahme von Nächstenliebe zu erweisen.<br />
Wirersuchen wieder Angehörige, es uns wissen<br />
zu lassen, wo Landsleute schon länger krank liegen,<br />
von wo wir keine Kenntnis haben. - Allen unseren<br />
Mitgliedern, Freunden und Gönnern eine gesegnete<br />
Weihnacht! und ein erfreulich guter Beginn des<br />
neuen Jahres. - Erster Heimatnachmittag 1984:<br />
Samstag, dem 7. Jänner, 15 Uhr, Heumarkt 25,<br />
Wien 3, „Golser-Keller". Filmvortrag: Von Karlsbad<br />
bis Reichenberg - heute. (Karsten Eder, Referent für<br />
Öffentlichkeitsarbeit, schildert eigene erlebte Reiseeindrücke).<br />
=Grulich - Adlergebirge - Friesetal<br />
Liebe Landsleute! Das Jahr 1983 hat uns zwei besondere<br />
Höhepunkte gebracht. Im Mai war es der<br />
Sudetendeutsche Tag, der bei herrlichem „Kaiserwetter"<br />
und unter Teilnahme bedeutender Persönlichkeiten<br />
des öffentlichen Lebens aus Österreich<br />
und der Bundesrepublik Deutschland abgehalten<br />
wurde und eine machtvolle Demonstration der aus<br />
der Tschechoslowakei vertriebenen Deutschen war.<br />
Besonders erfreulich war die Teilnahme der Jugend,<br />
deren Einschaltung in die Tätigkeit unseres Vereins<br />
derzeit wohl unsere größte Sorge ist. Für uns Grulicher,<br />
Adlergebirgler und Friesetaler wird der Heurigenabend<br />
im wunderschönen Garten des „Fuhrgasslhuber"<br />
in Neustift am Walde lang in Erinnerung<br />
bleiben, bot er doch den Landsleuten und alten<br />
Bekannten, die jetzt weit voneinander entfernt<br />
wohnen, die seltene Gelegenheit, ausgiebig miteinander<br />
zu plaudern und Jugenderinnerungen aufzufrischen.<br />
Am 25. September fand das Sudetendeutsche<br />
Heimattreffen in unserer Patenstadt Klosterneuburg<br />
statt. Auch hier zeigte die Teilnahme von hochrangigen<br />
Mitgliedern aller im Nationalrat vertretenen Parteien,<br />
daß aus Sudetendeutschen geachtete und geschätzte<br />
Bürger Österreichs wurden. Unsere Teilnehmer<br />
am Heimattreffen berichteten am Heimatabend<br />
im Oktober, daß fast alle Landsmannschaften<br />
ihre Fähnchen haben, um die sie sich bei solchen<br />
Treffen sammeln. Sie schlugen vor, auch für unsere<br />
Landsmannschaft ein Fähnchen mit den Stadtwappen<br />
von Grulich und Rokitnitz anfertigen zu lassen,<br />
ein Vorschlag, der allgemein gebilligt wurde. Das<br />
außerordentlich schöne Sommer- und Herbstwetter<br />
sowie der Umstand, daß etliche unserer Senioren<br />
lieber im Herbst Urlaub machen als in der Hochsaison,<br />
mag denn auch die Ursache gewesen sein, daß<br />
unser Verein in Klosterneuburg nur schwach vertreten<br />
war, das gleiche traf auch für unseren ersten<br />
Heimatabend nach der Sommerpause zu.<br />
Umso besser waren dann die folgenden Heimatabende<br />
am 9. Oktober und 13. November besucht.<br />
Darüber soll etwas ausführlicher berichtet werden.<br />
Zunächst wurde, wie immer, der in den letzten Monaten<br />
Verstorbenen gedacht. Es waren im Oktober<br />
zwei uns besonders treue Namen, Frau Anni Laschek,<br />
die Gattin unseres langjährigen ehemaligen<br />
Obmanns, die anfangs September im 90. Lebensjahr<br />
verschied, und Herr Josef Olbrich, der durch viele<br />
Jahre unsere Kartei führte und der im 89. Lebensjahr<br />
ebenfalls im September verstarb. Er wurde am<br />
23. September auf dem Neustifter Waldfriedhof verabschiedet,<br />
seine Urne wurde am 4. Oktober beigesetzt.<br />
Jetzt erreichte uns auch die Nachricht, daß<br />
Frau Elisabeth Zwickle, eine treue Besucherin unserer<br />
Heimatabende, im 72. Lebensjahr für immer von<br />
uns gegangen ist. Sie starb am 17. Oktober und<br />
wurde am 25. 10. auf dem Simmeringer Ortsfriedhof<br />
bestattet. Ihr Sohn hatte uns noch beim Heimatabend<br />
im Oktober berichtet, daß seine Mutter<br />
schwer erkrankt sei und im Spital der Barmherzigen<br />
Brüder liege. Dort hatte sie unser Lm. Rudolf Czak<br />
noch besucht.<br />
Im Oktober und November feierten wieder mehrere<br />
unserer Landsleute ihren Geburtstag. Es sind<br />
dies Frau Valerie Buric, Frau Inge Buxbaum, Frau<br />
Leopoldine Köck, Herr Ing. Wilhelm Küssel, Frau<br />
Hanna Kühtreiber, Frau Maria Linke, Frau Anna<br />
Nutz, Herr Oberstudienrat Dr. Ewald Schmid, Herr<br />
Franz Smola, Herr Rudolf Stepke, Herr Kurt Walter,<br />
Frau Rosa Wimmer. Besonders freut uns, daß Herr<br />
Smola am 2. November sein 95. Wiegenfest feiern<br />
konnte und daß sich Frau Nutz, die Gattin unseres<br />
langjährigen verehrten Obmanns Major Nutz, von<br />
ihren beiden Töchtern, Dir. Gerti Riedel und<br />
Dr. Margarete Klose, liebevoll betreut, von ihrer Erkrankung<br />
gut erholt hat, so daß sie auch an unseren<br />
Heimatabenden wieder teilnehmen kann.<br />
Unser Kassier Lm. Franz Feichtinger teilte mit, daß<br />
für das Sommerlager der Sudetendeutschen Jugend<br />
eine Sjpende überwiesen würde. Er bat auch alle<br />
Landsleute, nicht nur „Mei Heemt" und das „Trostbärnla",<br />
die diesmal zusammen verschickt werden,<br />
möglichst bald zu bezahlen, sondern auch ebenfalls<br />
noch ausstehende Mitgliedsbeiträge zu begleichen.<br />
Unser Obmann Dipl.-Ing. Wilhelm Riedel verwies<br />
auf Veranstaltungen der nächsten Zeit, die für unsere<br />
Mitglieder von Interesse sein könnten, und<br />
nannte im besonderen die Hedwigsfeier der Schlesier,<br />
und das niederösterreichisch-sudetendeutsche<br />
Volkstanzfest in Klosterneuburg. Von den Veranstaltungen<br />
der nächsten Monate nannte er das Adventsingen<br />
am 15. Dezember (Haus der Begegnung,<br />
Praterstern 1, 18 Uhr), den Sudetendeutschen Ball<br />
im Hotel „Intercontinental" am 3. März und die Gedenkfeier<br />
für die Märzgefallenen am 10. März.<br />
An unserem nächsten Heimatabend am 11. Dezember<br />
mit unserer traditionellen Advent- und<br />
Weihnachtsfeier erwarten wir recht viele Landsleute.<br />
Unser verehrter Heimatseelsorger Konsistorialrat<br />
Wilhelm Wenzel hat sich in dankenswerter Weise<br />
wieder bereit erklärt, die Weihnachtsansprache zu<br />
halten.<br />
Und zum Schluß wünschen wir allen Landsleuten<br />
ein friedvolles Weihnachtsfest und ein glückliches<br />
neues Jahr 1984.<br />
= Humanitärer Verein von<br />
Österreichern aus Schlesien<br />
Humanitärer Verein von Österreichern aus Schlesien<br />
in Wien. Vereinslokal: Hotel-Restaurant Sitler,<br />
1140 Wien, Unzer Straße 105. Vereinsabend: Jeden<br />
dritten Monats-Sonntag ab 16 Uhr.<br />
Der Vereinsabend am 20. November 1983 war außerordentlich<br />
gut besucht. Alle gekommenen<br />
Landsleute und Gäste wurden von Obmann Karl<br />
Philipp ganz herzlichst begrüßt, darunter die Runde<br />
der Freudenthaler, Mährisch-Ostrauer, Troppauer,<br />
die Beiserlrunde aus Ottakring, die Bundesfrauen,<br />
Ref. der SLÖ Frau Reichel, Herr Fritsch mit Gattin<br />
aus Sternberg, Frau Bayer aus der BRD (Mutter unseres<br />
Mitgliedes Frau Irma Drossier - früher Spachendorf),<br />
Frau Böhmdorfer und Frau Schweinhammer<br />
vom Bundesverband der SLÖ. Allen Kranken<br />
wünschte er baldige Genesung. Ein Gedicht<br />
„Die Mahnung" wurde verlesen, es folgten Verlautbarungen<br />
für die kommende Weihnachtszeit. Weiters<br />
wollen wir ältere Landsleute, die krank daheim<br />
sind oder sich in Heimen befinden, besuchen und in<br />
Form eines Weihnachtssymbols eine kleine Weihnachtsfreude<br />
bereiten. In eindringlicher Form rief er<br />
alle Landsleute auf, unser einziges offizielles Organ<br />
der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich<br />
(SLÖ), die „<strong>Sudetenpost</strong>", zu abonnieren,<br />
damit der Bestand dieses Blattes gesichert erscheint.<br />
Er gab bekannt, daß sich die Bundesfrauenreferentin<br />
Frau Magda Reichel sehr lobend über unsere neuangefertigte<br />
schöne Tracht ausgesprochen hat (das erstemal<br />
getragen zum Sudetendeutschen Tag zu<br />
Pfingsten 1983 in Wien). Um weitere Spenden für die<br />
Trachtenanfertigung wird gebeten. Zwei Farbfilme<br />
vom Trachtenfest in Krems 1981 und Sudetendeutschen<br />
Tag 1983 in Wien, vorgeführt von Landsmann<br />
Mord (Obmann des Arbeitskreises Südmähren)<br />
wurde begeistert von allen Anwesenden aufgenommen<br />
und dem Vortragenden der gebührende<br />
Beifall hiefür kundgetan. Den Geburtstagskindern<br />
wurde herzlich gratuliert und viel Glück und Ge-
FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983 SUDETENPOST 17<br />
sundheit gewünscht, erwähnenswert seien die Geburtstage<br />
von: Frau Maria Wlasek zum 83., Leitungs-Ehrenmitglied<br />
Herrn Ing. Franz Zahnreich<br />
zum 70., Frau Anna Aust zum 80., Frau Wanda Kristek<br />
zum 82., Frau Karoline Weinberger zum 90.,<br />
Frau lia Roßmanith zum 80. Geburtstag. Herr Prof.<br />
Färber spielte am Klavier den ganzen Abend hindurch<br />
schöne Musik, man dankte mit viel Applaus.<br />
Dem im Krankenstand befindlichen Herrn Dr.<br />
Schembera wünschte man baldige Genesung. Ein<br />
gelungener Vereinsabend fand damit wieder sein<br />
Ende.<br />
= Kuhländchen = = = = = = =<br />
Zum Heimabend am 3. Dezember, den wir als<br />
kleine Krampusfeier gestalteten, konnte Obmann<br />
Mück im schön geschmückten Vereinslokal eine<br />
stattliche Anzahl von Landsleuten begrüßen, mußte<br />
aber bedauerlicherweise den Krampus, der immer<br />
von Lm. Otto Drexler „gestellt" wird, entschuldigen,<br />
der an einer hartnäckigen Grippe erkrankt war,<br />
was allgemein bedauert wurde. Mit einerm lustigen<br />
Genesungsschreiben wurde jedoch seiner gedacht<br />
und hilfreich sprang Lm. Adolf Pietsch ein, der ihn<br />
zwar unkostümiert aber äußerst effektvoll vertrat.<br />
Als kleine Spende des Vereines wurde den Damen<br />
ein Krampuspäckchen überreicht, die Herren erhielten<br />
ein hochgradiges Fläschchen und überdies gab es<br />
eine originelle Damenspende vom verhinderten<br />
Krampus. Süßes und salziges Gebäck gab es reichlich<br />
für den Gaumen, die Dezember-Geburtstagskinder<br />
sorgten für das entsprechende „Naß" und<br />
von Lm. Maria Weidel wurden zwei selbstverfaßte<br />
Gedichte vorgetragen, die einerseits die stille Adventzeit,<br />
andererseits ihre schöne oberösterreichische<br />
Heimat zum Inhalt hatten. Der Krampus und<br />
die Vortragende wurden mit reichlichem Beifall bedacht<br />
und Obmann Mück dankte allen Spendern<br />
und Akteuren im Namen aller Anwesenden. Er verwies<br />
dann auf die kommenden weihnachtlichen<br />
Veranstaltungen der Landsmannschaft in Wien und<br />
ersuchte, vor allem den Weihnachtsmarkt und die<br />
Buchausstellung der Sudetendeutschen Jugend zu<br />
besuchen und sich an der Adventfeier der SLÖ am<br />
15. Dezember recht zahlreich zu beteiligen. Mit<br />
Freude konnte er vermerken, daß dem Mährisch-<br />
Schlesischen Heimatmuseum fünf neue Mitglieder<br />
beigetreten sind. Sein besonderes Anliegen ist es<br />
ihm jedoch, daß möglichst viele Landsleute der<br />
Heimatgruppe an der diesjährigen Weihnachtsfeier<br />
teilnehmen, die wieder gemeinsam mit dem Atzgersdorfer<br />
Männergesangverein am Samstag, den<br />
17. Dezember, um 17 Uhr im Gasthaus „Cottage",<br />
Wien 18, Gymnasiumstraße 8, veranstaltet wird. Es<br />
sind daher auch auf diesem Wege alle Landsleute<br />
und Freunde recht herzlich eingeladen, ist doch<br />
diese Veranstaltung das letzte Treffen in diesem<br />
Jahr, zu dem wir uns alle wirklich einfinden sollten,<br />
um in unserem Kreise heimatliche Weihnachten zu<br />
feiern.<br />
Landskron<br />
Für den äußerst guten Besuch der Adventfeier am<br />
4. Dezember im Vereinslokal „Musil" sei allen Mitgliedern<br />
und Freunden, die mit viel Freude und Eifer<br />
erschienen waren, nochmals recht herzlich gedankt!<br />
Kerzengestecke mit Tannenreisig, dazwischen<br />
kleine Teller mit Weihnachtsbäckerei, auf den Tischen<br />
und ein sehr liebevoll geschmückter, vom<br />
Gasthaus „Musil" bereitgestellter Christbaum, gaben<br />
der Feier den festlichen Rahmen. Nach eindrucksvollen<br />
Begrüßungsworten durch Obmann<br />
Fiebinger und dem Spielen von Weihnachtsliedern,<br />
sagte die Volksschülerin Karin Schalk (Enkelkind<br />
der Frau Helene Winkler, geb. Janisch, aus Olbersdorf),<br />
die stets bei ähnlichen Anlässen begeistert<br />
mitwirkt, ein stimmungsvolles Gedicht auf, wofür<br />
sie mit großem Beifall bedankt wurde. Es trugen<br />
dann Lm. Pawlik eine Erzählung mit Gedicht, Lm.<br />
Fritz Winkler ein Mundartgedicht und Lm. und Ehrenmitglied<br />
Dipl.-Kfm. Otto Steffan ein inhaltlich<br />
besonders tiefsinnig-zeitkritisches Gedicht vor, dem<br />
größter Beifall folgte. Hauptkassier Edi Müller<br />
konnte das genaue Datum für die geplante Zwei-<br />
Tage-Busfahrt nach Landskron noch nicht nennen,<br />
teilte jedoch mit, daß sich die Landsleute, die teilnehmen<br />
wollen, an ihn wenden mögen. Zu den Geburtstagen<br />
im Dezember gratulierte namens der<br />
Heimatgruppe Schriftführer Pawlik den anwesenden<br />
Landsmänninen Frau Maria Paukert, geb. Müller,<br />
und Frau Anneliese Klaus, geb. Zoffl. Gesundheit,<br />
Glück und Segen mögen die beiden Geburtstagskinder<br />
weiterhin durchs Leben begleiten! Der<br />
Herr Pfarrer von Martinsdorf (Nö.), Konsistorialrat<br />
Professor Wenzel, hielt eine um den Weltfrieden<br />
bemühte, ergreifende Rede des Heimatgedenkens,<br />
mit der die schönste Feier des Jahres einen würdigen<br />
Abschluß fand. Allen Landsleuten und Freunden sei<br />
für das Gelingen dieser Veranstaltung Dank gesagt,<br />
besonderer Dank gebührt aber den Landsmänninen<br />
Berti Fiebinger, Fridl Köhler, Vali Messner, Helga<br />
Müller, Ilse Pawlik und Helene Winkler, die in ihren<br />
„Hausbackstuben" beste Weihnachtsleckerbissen<br />
hergestellt hatten, die begeisterten Zuspruch fanden<br />
und dem Fest den nahrhaften Rahmen gaben.<br />
Walter Pawlik<br />
Nikolsburg<br />
Für die Anteilnahme und für die letzte erwiesene<br />
Ehre am Tod meiner Gattin Suse möchte ich allen<br />
I andsleuten und Bekannten meinen Dank auf diesem<br />
Weg aussprechen.<br />
Leopold Engel,<br />
Flurschützenstraße la, 1200 Wien<br />
= Reichenberg-Friedland =<br />
Die Heimatgruppe Reichenberg-Friedland der<br />
SLÖ in Wien hält ihre vorweihnachtliche Feier am<br />
Samstag, dem 17. Dezember, Beginn 15.30 Uhr im<br />
Vereinslokal Kaffee Roch, Wien 1., Dominikanerbastei<br />
3, ab.<br />
=Thaya =<br />
Der Arbeitskreis Südmähren berichtet: Fußballturnier<br />
in der Jubiläumshalle in Biedermannsdorf<br />
am 27. November. Bei den Vorbereitungen konnte<br />
man nicht ahnen, daß das Wetter für das bereits<br />
dritte Fußballhallenturnier wie bestellt sein würde.<br />
Strömender Regen und Wind waren weder zum Skifahren<br />
noch zum Wandern oder Spazierengehen geeignet.<br />
Der Besuch war dementsprechend sehr gut.<br />
Fast zu gut, wie sich herausstellte. Zu viele wollten<br />
sich sportlich betätigen und mittun. Aber aus Zeitgründen<br />
konnten nur vier Mannschaften zusammengestellt<br />
werden und das Turnier austragen. Es<br />
waren dies die Sudetendeutsche Jugend Wien, die<br />
Sudetendeutsche Jugend Niederösterreich und Burgenland,<br />
die Gäste vom Restaurant Altwienerhof<br />
und der Arbeitskreis Südmähren. Vom Sportlichen<br />
her betrachtet begann das Spiel etwas hektisch und<br />
mit einigen kleinen Fehden, doch wurden diese<br />
Emotionen bei jedem weiteren Spiel sichtbar abgebaut.<br />
Erst dann gab es wirklich schöne Spielzüge<br />
und viele Tore. Die Siegerehrung nahm unser Toni<br />
in sehr launigen Worten vor. Bereits zum zweiten<br />
Mal wurde der Arbeitskreis Erster, die Sudetendeutsche<br />
Jugend wurde Zweite, dann folgten die Gäste<br />
und die Sudetendeutsche Jugend Niederösterreich<br />
und Burgenland. Zugegeben, der Arbeitskreis hatte<br />
viele junge Spieler - angeblich waren „Profis" darunter<br />
- zur Entlastung der „gesetzten Herren" mitgebracht;<br />
doch sollte man auch die positive Seite sehen.<br />
Erstens waren es dadurch mehr, die zur Finanzierung<br />
des Turnieres beigetragen haben; zweitens<br />
spricht es für die Mannschaft der Sudetendeutschen<br />
Jugend Wiens, wenn sie sich gegen „angebliche Profis"<br />
so gut geschlagen hat und Zweite wurde und<br />
drittens soll man nicht vergessen, daß der Großteil<br />
dieser jungen Leute Söhne und Schwiegersöhne von<br />
Südmährern sind. Vielleicht - so sagen ihre Eltern -<br />
bringt man sie über den Sport zu unseren anderen<br />
Veranstaltungen der SLÖ. Ich will daher mit dem<br />
Dichterwort schließen: „Nehmt alles nur in allem" -<br />
dann war es ein Nachmittag, bei dem die Mitwirkenden<br />
und die zahlreichen Zuschauer auf ihre<br />
Rechnung kamen. Das ist beim anschließenden geselligen<br />
Beisammensein nachdrücklich erkennbar<br />
gewesen.<br />
Trauerfälle<br />
Hedwig Lang, Töstitz (Kreis: Znaim), gest. am<br />
14. September 1983 im 77. Lebensjahr; Maria Kittinger,<br />
Taßwitz (Kreis: Znaim), gest. am 31. Oktober<br />
1983 im 74. Lebensjahr; Maria Schubert geb. Abzieher,<br />
Eisgrub (Kreis: Nikolsburg), gest. am 9. November<br />
1983 im 78. Lebensjahr; Anton Pech, Pulgram<br />
(Kreis: Nikolsburg), gest. 15. November 1983<br />
im 86. Lebensjahr; Theresia Schillerwein geb.<br />
Muthny, Preßmeritz (Kreis: Znaim), gest. am<br />
11. November 1983 im 84. Lebensjahr. Wir ehren sie<br />
in treuem Gedenken! Mitteilung: Frau Theresia Dehet,<br />
geboren in Borotitz, Kreis Znaim, feierte am<br />
18. November 1983 ihren 90. Geburtstag. Zu diesem<br />
Anlaß überreichte die Landsmannschaft der Jubilarin<br />
die goldene Ehrennadel mit Urkunde sowie Blumen<br />
und kleine Geschenke. Wir wünschen Frau Dehet<br />
im Namen aller Südmährer von Herzen alles<br />
Gute und weiterhin Gottes Segen. Ein wichtiger<br />
Hinweis: Die Südmährer in Österreich veranstalten<br />
am Sonntag, dem 12. Februar 1984, in den Festräumen<br />
des Kolping-Zentral, 1060 Wien, Gumpendorfer<br />
Straße 39 (Eingang Stiegengasse Nr. 1) ihren<br />
diesjährigen traditionellen Faschingsball der Südmährer<br />
1984, zu welchem alle Mitglieder, Landsleute<br />
und Freunde der Südmährer recht herzlich eingeladen<br />
sind. Einlaß 14 Uhr, Beginn 15 Uhr, Ende<br />
23 Uhr.<br />
Die Monatsversammlungen für das Jahr 1984 finden<br />
jeweils an jedem dritten Sonntag um 15 Uhr im<br />
Gasthaus Musil, 1060 Wien, Mollardgasse 3, statt.<br />
Geburtstagsliste für den Monat Jänner:<br />
1887: Berta Triss, Frain-Frain; 1893: Marie Beigi,<br />
Oberwisternitz, Johanna Schwarzmann, Nikolsburg;<br />
1894: Anna Laschek, Nikolsburg; 1895: Juliane<br />
Schuster, Eisgrub; 1896: Felix Kugler, Naschetitz,<br />
Marie Dittrich, Znaim, Marie Zimmel, Pausram-Nikolsburg;<br />
1897: Hedwig Pollner, Poppitz-Auspitz,<br />
Franz Reichl, Brateisbrunn, Karl Elsinger, Bergen-<br />
Nikolsburg; 1898: Maria Fellinger, Zulb-Znaim, Anton<br />
Pech, Pulgram-Nikolsburg, Elisabeth Feigerl,<br />
Muschau-Nikolsburg, Klara Waschek, Nikolsburg,<br />
Florian Zaunstöck, Kl. Nientschitz; 1898: Karolina<br />
Matzka, Eisgrub, Dr. Otto Hoffmann, Muschau-<br />
Znaim; 1899: Magdalena Ziss, Dürnholz-Nikolsburg,<br />
Angela Ipp, Frain, Anton Höger, Höflein-<br />
Znaim, Franz Hadamovsky, Dörflitz-Znaim; 1900:<br />
Ottilie Gottwald, Auspitz, Karl Skoupy, Nikolsburg;<br />
1901: Anna Mahr, Moskowitz-Znaim, Franz Lehner,<br />
Teßwitz-Znaim, Rosa Wenk, Voitelsbrunn-Nikolsburg;<br />
1902: Anton Mühlhauser, Hermannsdorf-<br />
Znaim, Maria Hofer, Groß Tayax-Znaim, Franz<br />
Schneider, Neubistritz, Maria Horrer, Oberfröschau-Frain;<br />
1903: Rosa Worresch, Oberfröschau-Frain,<br />
Josef Schneider, Pollau-Nikolsburg,<br />
Agnes Fiala, Znaim, Marie Haupt, Höflein-Znaim,<br />
Theresia Stinzl, Garschönthal-Nikolsburg; 1904:<br />
Marie Dressler, Nikolsburg, Anna Streit, Unter Tannowitz,<br />
Monika Liebhart, Laa/Thaya; 1905: Anna<br />
Seiter, Nikolsburg, Fridolin Lustig, Schakwitz-<br />
Znaim, Julius Mikeska, Auspitz, Angela Hudetz,<br />
Frischau-Znaim, Marie Kratochwil, Schlittern-Frain,<br />
Pauline Waas, Altpetrein-Znaim, Gottfried Nigl,<br />
Hödnitz-Znaim, Peter Giebel, Pulgram-Nikolsburg;<br />
1906: Johann Promper, Kallendorf-Znaim, Franz<br />
Hammerl, Erdberg-Znaim, Aloisia Obermayer, Nikolsburg;<br />
1907: Karoline Irschik, Riesling-Zlabings,<br />
Albin Gagerle, Nikolsburg, Katharina Hasenhündl,<br />
Poßitz-Znaim, Valerie Elias, Wainitz-Znaim, Maria<br />
Steinhauer, Schakwitz-Znaim; 1908: Johann Rieder,<br />
Nikolsburg, Marianne Ebner, Znaim, Rosa Wenk,<br />
Voitelsbrunn; 1909: Michael Pretsch, Millowitz-Nikolsburg,<br />
Veronika Grillowitzer, Groß-Grillowitz,<br />
Franz Kilitschko, Piesling-Zlabings, Ernst Tomandl,<br />
Iglau, Martha Christ, Znaim; 1910: Dr. Vinzenz<br />
Watzal, Tasswitz-Znaim, Marie Wagner, Gratzen-<br />
Kaplitz, Josef Kellner, Voitelsbrunn-Nikolsburg,<br />
Adelheid Kellner, Wolframitz-Znaim, Rudolf<br />
Strauss, Grillowitz; 1911: Pauline Kandutsch, Landschau-Znaim,<br />
Maria Schön, Pollau-Nikolsburg, Johann<br />
Hluchy, Feldsberg-Nikolsburg; 1912: Mathias<br />
Stienzl, Garschönthal-Nikolsburg, MaxGröger, Höflein-Znaim,<br />
Anna Tomanek, Nikolsburg, Ludowinka<br />
Gottwald, Voitelsbrunn-Nikolsburg; 1913:<br />
Karl Widak, Auspitz, Otto Havlik, Schattau-Znaim,<br />
Karl Koppensteiner, Zuggers-Wittingen, Fritz<br />
Zaunstock, Klein Niemtschitz-Nikolsburg; 1914:<br />
Brunhilde Follrich, Nikolsburg, Paula Schlesinger,<br />
Kain-Neubistritz, Theresia Linzka, Nikolsburg, Johann<br />
Walter, Dürnholz-Nikolsburg, Agnes Kasper,<br />
Riegersschlag-Zlabings; 1918: Marie Mödritzer, Malspitz-Nikolsburg,<br />
Karl Kaspar, Jaronin-BÖhm. Krumau,<br />
Pauline Finda, Treskowitz-Nikolsburg, Karoline<br />
Jaros, Böhm. Rudoletz-Zlabings; 1919: Karl<br />
Skoupy, Nikolsburg, Maria Schukert, Zlabings,<br />
Rosa Pretsch, Millowitz-Njkolsburg, Agnes Götz,<br />
Taßwitz-Znaim; 1923: Johann Riegler, Kl. Tayax-<br />
Znaim, Maria-Anna Heinrich, Unterwisternitz-Nikolsburg,<br />
Herbert Steinmetz, Alt Schallersdorf-<br />
Znaim; Theresia Wlazny, Znaim; 1924: Franz Pitkisch,<br />
Sitzgras-Znaim, Berta Strohschneider, Leipertitz-Nikolsburg;<br />
1933: Gerte Schmidt, Pulgram-Nikolsburg,<br />
Valerie Pohladek, Höflein-<br />
Znaim, Franz Langer, Nikolsburg; 1934: Luise<br />
Schwarz, Unterwisternitz-Nikolsburg; 1938: Franz<br />
Knall, Hermannsdorf-Znaim; 1958: Regina Wagner,<br />
Lechwitz-Znaim.<br />
Allen unseren Jubilaren herzlichen Glückwünsch!<br />
Troppau<br />
Infolge Indisposition dès Herrn Dipl.-Ing. Rothacker<br />
mußte unser (Noch)Obmann Dr. Schembera<br />
einspringen und die Leitung des Vorweihnachtsabends<br />
übernehmen. Oder war es ein Versuch, Dr.<br />
Schemberas Gesundheitszustand zu testen? Mit viel<br />
Einsatzfreude gelang es zwar, doch mit vermeidbaren<br />
Nachwirkungen. Die innere Gestaltung der Feier<br />
besorgte der Nachfolger unseres leider verstorbenen<br />
P. Bernhard, P. Heinrich Köllner, ebenfalls OSA<br />
(Augustiner Eremit). Mit vier musikbegeisterten<br />
Freunden hatte er eine Musikauswahl für fünf Gambenstücke<br />
getroffen und damit den Besuchern eine<br />
Klangwelt eröffnet, die heute äußerst selten zu hören<br />
ist. Die Gambe, ein Streichinstrument mit sechs<br />
Saiten (viola da gamba - Kniegeige), ähnelt dem<br />
Cello und wird, wie dieses, zwischen oder auf den<br />
Knien gespielt. Es wurde seit dem 16. Jahrhundert<br />
als Chor- und Einzelinstrument gespielt und besticht<br />
besonders durch seine Weichheit. P. Heinrich selbst<br />
spielte als Hauptinstrument die Tenorgambe, während<br />
Frau Prof. Margarete Kaltenböck und die Herren<br />
Michael O'Loghlin, Fritz Keil und Karl Krbavac,<br />
Mitglieder der Musikhochschule, die Alt-, Diskantund<br />
Baßgambe betreuten. Es war ein Erlebnis, stilgerechte<br />
alte Musik in der Gegenwart vermittelt zu bekommen.<br />
Zwischendurch las eine Nichte P. Heinrichs,<br />
Frl. Simone Guist, ein Gedicht, der vorweihnachtlichen<br />
Stimmung angepaßt, in eindrucksvoller<br />
Weise vor. P. Heinrich hatte das Lukas-Evangelium<br />
zum Ausgangspunkt seiner Weihnachtsansprache<br />
gewählt, laut welchem der Erzengel Gabriel der<br />
jungfräulichen Maria von Gottes Wille die Botschaft<br />
brachte, daß sie einen Sohn gebären werden, dem<br />
sie den Namen Jesus geben sollte. In mäuschenhafter<br />
Stille lauschten die vielen Troppauer und Gäste<br />
den sinnigen und glaubwürdigen Worten des demütigen<br />
Redners, der noch oft zu den Heimatvertriebenen<br />
sprechen sollte. Mit dem Lied „Stille Nacht,<br />
Heilige Nacht", begleitet von den Gamben, schloß P.<br />
Heinrich den festlichen Abend, zu dessen Gelingen<br />
unsere Hausdichterin, Frau Elisabeth Schwab, mit<br />
dem Gedicht „Friede sei auf Erden" bestens beigetragen<br />
hatte. Die Heimatgruppe Jägerndorf (Geigle)<br />
hatte Obmann Dipl.-Ing. Proksch mit Lm. Burcharz<br />
und der Bundesvorstand der SLÖ seinen Stellvertreter,<br />
Herrn Nikolaus v. Etthofen entsandt, der in<br />
überzeugenden Worten von der erfolgreichen Arbeit<br />
der SLÖ berichtete und die Grüße und Wünsche des<br />
Bundesobmannes Msgr. Prof. Dr. Koch sowie des<br />
Landesobmannes Min.-Rat Dr. Halva überbrachte.<br />
Ein herzliches Willkommen galt den Damen Dr. Elfriede<br />
Rotter und Ingeborg Pflanzer sowie dem<br />
92jährigen Ehrenkassier Michael Steiner, der es sich<br />
trotz des schweren Schicksalschlages nicht nehmen<br />
ließ, seine Treue zur Heimatgruppe und damit zu<br />
unserem lieben Troppau mit seiner Familie zu bekunden.<br />
Mit den besten Wünschen an die Geburtstagskinder<br />
Stefanie Denk (84), Frau Dr. Pany-Gerlach<br />
sowie Margarete Luzny (beide je 82), Stefan<br />
Studeny (86), Karl Kosak (82), ferner Elisabeth<br />
Schwab (80), die Mitglieder Maria Zahel, Irmgard<br />
Tschöll, Trade Radetzky und insbesondere den<br />
91jährigen Lm. Franz Kristen, unter herzlichen Segenswünschen<br />
für die Festtage in Gesundheit an alle<br />
Anwesenden und ihre Familien, schloß der Obmann<br />
die stimmungsvolle festliche Stunde. Grußbotschaften<br />
wurden an die leider erkrankten Damen Frau Direktor<br />
Marianne Seifert, Eva Dorasil, Martha Brüller,<br />
Direktor Willy Birner und den abwesenden Lm. Walter<br />
Warbek (Hof/Saale, BRD) gerichtet.<br />
Zwittauer und Müglitzer<br />
Nachdem die Urlaubs- und Ferienzeit nun endgültig<br />
vorüber war, konnte der Obmann, Direktionsrat<br />
Karl Fordinal, beim „Oktober-Heimatabend"<br />
wesentlich mehr Landsleute begrüßen, als beim<br />
Heimatabend nach der Sommerpause im September.<br />
Einen besonderen Willkommensgruß entbot er<br />
unserem Landsmann, Dr. Willi Honig, aus Zwittau.<br />
Er ist der Schwiegersohn unseres unvergeßlichen<br />
Heimat- und Mundartdichters Ludwig Heger.<br />
Die namentlich genannten „Oktober-Geburtstagskinder"<br />
wurden mit Applaus und persönlichen<br />
Glückwünschen bedacht. Unser Landsmann,<br />
Min.-RatDr. Hans Halva, der am 8. November 1983<br />
seinen 60. Geburtstag feierte, wurde wie immer mit<br />
starkem Beifall begrüßt und beglückwünscht. Er berichtete<br />
über das Sudetendeutsche Heimattreffen<br />
am 25. September d. J. in der Patenstadt Klosterneuburg<br />
und über das Zwittauer Treffen am 17. und<br />
18. September d. J. in Esslingen, wobei er auch die<br />
Grüße der Zwittauer an die Landsleute in Österreich<br />
überbrachte. Nach der Bekanntgabe der Termine für<br />
die Veranstaltungen und Feiern im Oktober und<br />
November (Friedenskundgebung am 22. Oktober<br />
1983 beim Südmährerkreuz in Klein Schweinbarth,<br />
hart an der CSSR-Grenze, Totenandacht am 1. November<br />
1983 in der Wiener Augustinerkirche u. a.)<br />
hielt der Landesobmann, Dr. Halva, wieder ein<br />
heimatliches Referat, diesmal über alte Bräuche in<br />
der alten Heimat und in diesem Zusammenhang<br />
auch über erlebte Streiche, wobei ihn Landsmann<br />
Dr. Willi Honig humorvoll „assistierte". Mit einem<br />
„Auf Wiedersehen" bei der Andacht in der Augustinerkirche<br />
ging wieder ein gemütliches, heimatliches<br />
Beisammensein zu Ende. - Hohe Auszeichnung:<br />
Frau Sonderschuldirektor Oberschulrat<br />
Gerda Lorenz, Zwittau, erhielt vom Wiener Erzbischof,<br />
Kardinal Dr. Franz König, den St.-Stephanus-Orden<br />
in Silber verliehen. Herzliche Gratulation<br />
unserer charmanten Gerda Lorenz! Frau OSR<br />
Gerda Lorenz sorgt in vorbildlicher Weise für die<br />
Gestaltung der Weihnachts- und Muttertagsfeiern<br />
unserer Landsmannschaft.<br />
Oberösterreich<br />
Verband der ==============<br />
Böhmerwäldler i. 0U.<br />
Am 28. November starb in Linz-Urfahr an einem<br />
Herzinfarkt unser langjähriges Mitglied Frau Josefa<br />
Schwarz, geb. Wipplinger, im 76. Lebensjahr. Eine<br />
große Trauergemeinde - hauptsächlich Böhmerwäldler-Landsleute<br />
- gab ihr am 2. Dezember 1983<br />
im Friedhof Urfahr das letzte Geleit. Auch die Fahne<br />
ihrer alten Pfarrgemeinde Kapellen hatten Freunde<br />
vom Standort Guglwald mitgebracht, um mit ihr von<br />
unserer „Waldbauern"-Pepi aus den Kapellner<br />
Waldhäusern Abschied zu nehmen. Nach der Verabschiedung<br />
durch den Pfarrer, schilderte ein Beauftragter<br />
des Verbandes der heimatvertriebenen Böhmerwäldler<br />
den harten Lebensweg der Verstorbenen.<br />
Von den 5 Kindern des „Waldbauern" war sie<br />
die älteste. Aus dem 1. Weltkrieg kam ihr Vater sehr<br />
spät und schwer krank zurück und starb schon 1929.<br />
Vom Gasthof „Hochwald" (Hoffmann) in Friedberg,<br />
in den sie eingeheiratet hatte, mußte sie mit ihrem<br />
ersten Mann 1945 nach Österreich flüchten und<br />
erst nach mehreren Versuchen u. a. in Thening,<br />
Rohrbach, St. Florian, gelang es den beiden, einen<br />
Gasthof in Urfahr zu erstehen. Leider starb ihr erster<br />
Mann bald darauf. Auch ihr zweiter Mann, Herr<br />
Schwarz, starb nach 10 Jahren. Mit Frau Schwarz hat<br />
uns ein altes Mitglied aus den Gründungsjahren verlassen,<br />
eine Landsmännin, deren Lebenselexier die<br />
Arbeit war, eine unermüdliche, tiefgläubige und zutiefst<br />
heimatverbundene Frau und Kameradin, die<br />
wir bei jeder Veranstaltung begrüßen durften, die<br />
wir sehr vermissen werden. Wie beeindruckend war<br />
es doch, wenn sie an der Grenze bei Gughvald stand<br />
und die wenigen Meter hinübersah und sinnend den<br />
Grund betrachtete, auf dem ihr Elternhaus gestanden<br />
war und jetzt langsam vom Hochwald überwuchert<br />
wird. Eine von uns. Vertriebenenschicksal vor<br />
der Tür. Unsere Gedanken werden immer bei ihr<br />
sein. S. K.<br />
Am 28. November starb nach kurzem, schwerem<br />
Leiden im 84. Lebensjahr in Leonding bei Linz/D.<br />
Frau Anna Slawik/Wacha, geb. Luksch. Wir haben<br />
sie am 3. Dezember 1983 im Friedhof Leonding zur<br />
letzten Ruhe geleitet. Unsere Heimgegangene<br />
stammte aus Maltschitz, einem Sprachgrenzort zwischen<br />
Krummau und Priethal, war eines von 7 Kindern<br />
und die Tochter eines Schneidermeisters, in<br />
dessen Familie sich dieses Gewerbe schon durch<br />
mehrere Generationen vererbt hatte. Eine große<br />
Trauergemeinde füllte die Pfarrkirche bei der Verabschiedung<br />
bis auf den letzten Platz, als der Pfarrer<br />
der Verstorbenen herzliche Worte des Gedenkens<br />
widmete. Anschließend verabschiedeten sich die<br />
Frauenschaftsleiterin und ein Beauftragter des VeTbandes<br />
der heimatvertriebenen Böhmerwäldler.<br />
Dieser schilderte die Lage des Marktes Maltschitz am<br />
Grenzbach, der selbst in den Jahren 1906/7/8 abgebrannt<br />
war, neben dem einer der ältesten Siedlungsorte<br />
des Böhmerwaldes, Priethal, gelegen war (der<br />
während des dreißigjährigen Krieges zweimal ganz<br />
zerstört worden war), schilderte den Weg der Verstorbenen<br />
nach Kaplitz, mit der zweimaligen Heirat<br />
und wies auf die große Gemeinschaft und die vielen<br />
Freunde hin, die von der Verstorbenen Abschied<br />
nahmen. Sie war durch viele Jahre Mitglied des Verbandes<br />
gewesen, sehr beliebt und sehr heimatverbunden.<br />
Wir haben eine treue Landsmännin verloren,<br />
von der wir uns mit einem herzlichen „ Vergelt's<br />
Gott!" und einem letzten Lebewohl verabschieden.<br />
Sie ruhe in Frieden. S. K.<br />
Weihnachtsfeier der Böhmerwäldler: Sonntag,<br />
18. Dezember (Beginn 14 Uhr), Gasthaus Seimayr,<br />
Linz-Neue Heimat.<br />
Weihnachtsgeschenkbücher: Von heimatvertriebenen<br />
Böhmerwäldlern sind in letzter Zeit folgende<br />
Bücher erschienen, die als Weihnachtsgeschenke<br />
bezogen werden können: „Heimatbuch des Kreises<br />
Krummau/Moldau", zu bestellen bei: Rupert Essi,<br />
Gördelerstraße 32, D-8025 Unterhaching bei München.<br />
Preis DM 75,- einschl. Verpackung und Versandkosten.<br />
Kann in DM oder öS bezahlt werden,<br />
Währung angeben! Zollfreie Abfertigung bzw. Abfertigung<br />
zu ermäßigter Zollgebühr erbitten! - Ingeborg<br />
Jordan: Fotografie im Böhmerwald. Zu bestellen<br />
bei: Verlag W. Ennsthaler, A-4400 Steyr, Stadtplatz<br />
26. Preis öS 420.- (Zahlung im nachhinein mittels<br />
Erlagschein in öS). S. K.<br />
= Enns-Gablonz<br />
Allen unseren lieben Landsleuten, die im Monat<br />
Dezember '83 ihren Geburtstag feiern, gratulieren<br />
wir sehr herzlich und wünschen Ihnen alles Liebe,<br />
alles Gute und alles Schöne. Besonders herzlich gratulieren<br />
wir unseren Altersjubilaren. Ihren 75. Geburtstag<br />
feiert am 4. Dezember Frau Rosa Pois aus<br />
Teichstatt bei Warnsdorf in 4470 Enns, Neugablonz<br />
26. Am 11. Dezember begeht Frau Adele Alt, geb. Felix,<br />
aus Unter-Maxdorf ihren 83. Geburtstag in 4470<br />
Enns, Neugablonz 22. Frau Hedwig Veith aus Prag<br />
feiert ihren 82. Geburtstag in 4470 Enns, Basilikastraße<br />
13, am 15. Dezember. Herzliche Glückwünsche!<br />
Lm. Gerhard Pilz, Sohn unserer Gablonzer<br />
Landsleute aus der Rosengasse, jetzt Metallwarenerzeuger<br />
in 4470 Enns, Gürtlerstraße, graduierte an<br />
der Technischen Hochschule in Graz zum Diplomingenieur<br />
für Maschinenbau. Herzliche Glückwünsche!<br />
Allen unseren lieben Landsleuten und Freunden<br />
wünschen wir ein frohes und besinnliches<br />
Weihnachtsfest und viel Glück und gute Gesundheit<br />
im neuen Jahr!<br />
=Eger1änder Gmoi Linz =======<br />
Unsere Weihnachtsfeier findet am Samstag, den<br />
17. Dezember, um 16 Uhr im Gasthaus „Zur Pfeife"<br />
statt.<br />
=Frauengruppe =<br />
„Austria in felix, Republik der Neidgenossen!,<br />
heißt der Titel eines Buches von Eric v. Kühnelt-
18 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1980<br />
Leddihn, über das in unserer vorletzten Zusammenkunft<br />
eifrigst diskutiert wurde. Ein interessantes aktuelles<br />
Werk, das sich auch mit dem Schicksal der<br />
Sudetendeutschen auseinandersetzt und Vergangenheit<br />
und Zukunft der Welt unter neuen Gesichtspunkten<br />
beleuchtet. Nun möchte ich Sie, liebe<br />
sudetendeutsche Frauen, sowie alle Ihre Angehörigen<br />
und Freunde zu unserer Vorweihnachtsfeier am<br />
16. Dezember, um 17 Uhr im Ursulinenhof (II.<br />
Stock), herzlichst einladen. Wir haben wieder einige<br />
nette Überraschungen für Sie vorbereitet, hoffen auf<br />
einen regen Besuch und auf ein gutes Gelingen für<br />
diesen Abend!<br />
Lilo Sofka-Wollner<br />
===== Freistadt<br />
MARIA SCHNEE: Ein arbeits- und erfolgreiches<br />
Jahr neigt sich dem Ende zu. Mit Freude können wir<br />
zurückblicken. Dank ALLEN Spendern und freiwilligen,<br />
fleißigen Helfern ist es uns gelungen, das<br />
schöne Kirchlein und Wallfahrtsort „MARIA<br />
SCHNEE" am Hiltschnerberg in vollster Pracht aufzubauen.<br />
Die Innenarbeiten werden auch während<br />
der Wintermonate fortgesetzt. Allen Spendern und<br />
freiwilligen Helfern sowie den Lesern der <strong>Sudetenpost</strong><br />
wünschen wir gesegnete Weihnachten und ein<br />
erfolgreiches, gesundes neues Jahr 1984. Käthe Pux<br />
Kaplitz<br />
Die herzlichsten Glückwünsche zum Geburtsund<br />
Namenstag für den Monat Jänner: 1.1. Anton<br />
Ivaeara (82), Bad Nauheim; 10. 1. Franz Ruhsam<br />
(74), Heidelberg; 21. 1. Maria Pösinger (Sokol, 79),<br />
Hofheim; 27. 1. Franz Syrowatka (60), Linz; 31. 1.<br />
Maria Kloyber (Grimm), Spital Passau (88); 31. 1.<br />
Thérèse Simon (79), Ludwigsburg. Schmerzerfüllt<br />
gebe ich noch die traurige Nachricht, daß unsere<br />
liebe Kaplitzer Mitbürgerin Anna Slawik-Wacha,<br />
wohnhaft in Leonding, am 28. 11.1983 im Alter von<br />
84 Jahren verstorben ist. Das Begräbnis fand in Leonding<br />
am 3. 12. statt. Sie ist unter großer Anteilnahme<br />
zur letzten Ruhe getragen worden. Würde<br />
mich sehr freuen, wenn ich Adressen und Geburtsdaten<br />
von unseren Kaplitzern und Pfarrei bekommen<br />
könnte. Wünsche allen Kaplitzern ein recht gesundes<br />
und erfolgreiches neues Jahr.<br />
Euer Willi<br />
= Riesen-Isergebirgler=======<br />
und Briixer in Linz<br />
Mit stillem Gedenken und einer Trauerminute für<br />
die verstorbene Lmn. Ilona Wundrak (77), eröffnete<br />
Obmann Lm. KR Erwin Friedrich unseren letzten<br />
Heimatabend im alten Jahr, das nur noch mit der<br />
kommenden Adventfeier abgeschlossen werden<br />
soll. Frau Landgraf, die Inhaberin des „Faustusstüberls"<br />
hatte uns dankenswerterweise mit einer<br />
weihnachtlichen Tischdekoration überrascht. Der<br />
Obmann verlas ein Dankschreiben der SLÖ/Bundesverband,<br />
an die Funktionäre und Mitglieder für<br />
treue Mitarbeit und berichtete über den kürzlich erfolgten<br />
Empfang beim Landeshauptmann Dr. Ratzenböck<br />
in dessen Amtssitz. Wegen einer geplanten<br />
Ausstellung sudetendeutscher Kunstschaffender<br />
(Hobbykünstler) ermittelte Lm. KR Erwin Friedrich<br />
sechs Teilnehmer unserer Gruppe. Sie werden der<br />
Landesleitung namentlich zur Kenntnis gebracht.<br />
Wie immer wurden die anwesenden Geburtstagskindergefeiert,<br />
vor allem Lm. A. Tschiedel (80). Anschließend<br />
brachte der Schriftführer einen Dia-Vortrag<br />
über osteuropäische Städte, deren teils großartiger<br />
Wiederaufbau Erstaunen erregte, und durch<br />
humorige Bemerkungen die Zeit nient lang werden<br />
ließ. Der Abend endete mit der Einladung zur Vorweihnachtsfeier<br />
am 14. 12., 19 Uhr, im Hofsaal,<br />
1. Stock, Theaterkasino, zu der alle Mitglieder, deren<br />
Freunde und viele Gäste erwartet werden.<br />
NoSchö<br />
= Wels = = = = = = = = =<br />
Nach langem schwerem Leiden ist unser langjähriges<br />
Mitglied Arnold Wintersteiner, wohnhaft in<br />
Wels, Leopold-Bauer-Straße 7, im Alter von 83 Jahren<br />
am 20. November 1983 gestorben. Die Urnenbeisetzung<br />
fand am 12. Dezember auf dem Friedhof der<br />
Stadt Wels statt. Unsere Anteilnahme wendet sich<br />
seiner Familie zu.<br />
= Witikobund =======================<br />
Die Kameraden des Witikobundes in Oö. haben<br />
gleich zwei Gründe, sich zu freuen. Der erste ist, daß<br />
die Obfrau der BRUNA Linz, Frau Liselotte Dostal,<br />
Witwe des Gründers des Witikobundes in Oö., Toni<br />
Dostal, dem Witikobund als Mitglied beitrat und aus<br />
diesem Anlaß alle Kameraden mit ihren Gattinen für<br />
einige gemütliche Stunden zu sich einlud. Dabei<br />
wurde auch das zweite freudige Ereignis, nämlich<br />
die Ernennung unseres Kameraden Dr. Willi Scheiter<br />
zum Hofrat, gebührend gefeiert, ebenso aber<br />
auch die Geburtstage von Kam. Ernst Pokorny und<br />
seiner Gattin Grete sowie von Frau Helga Scheiter.<br />
Eine angeregte Diskussion ergab sich über die bei der<br />
Jahrestagung des Witikobundes in Bad Kissingen<br />
gehaltenen bemerkenswerten Vorträge von<br />
Dr. Harry Hochfelder (Wenzel-Jaksch-Kreis London)<br />
und des slowakischen Historikers Prof. Mlynarik<br />
alias „Danubius", vor allem über den nach dem<br />
Tag X von der sudetendeutschen Volksgruppe einzuschlagenden<br />
Weg im Sinne des Selbstbestimmungsrechtes<br />
und des damit verbundenen Rechtes<br />
auf Heimat und deren Wiedergewinnung. - Die<br />
Kameraden des Witikobundes haben anläßlich ihrer<br />
Zusammenkunft auch eine Sammlung für Waisen<br />
Südtiroler Bergbauern durchgeführt, der sich auch<br />
einige Angehörige anschlössen. So konnte an die<br />
österreichische Landsmannschaft (Eckartbote) eine<br />
Südtirol-Weihnachtsspende von S 1100.- überwiesen<br />
werden.<br />
DIE JUGEND berichtet<br />
Jugendredaktion 1180 Wien Kreuzgasse 77/14<br />
Bundesjugendfühning<br />
Werte Landsleute, Freunde und Leser<br />
der <strong>Sudetenpost</strong>!<br />
Das Jahr 1983 neigt sich seinem Ende zu und wir<br />
können, so meinen wir, mit dem abgelaufenen Jahr<br />
so halbwegs zufrieden sein. Sicherlich hätte noch<br />
das eine oder andere geschehen müssen und wir wären<br />
sehr froh, hätte man alle Vorhaben durchführen<br />
können. Leider ist uns dies aber nicht in jedem Fall<br />
gelungen. Eine besondere Angelegenheit zieht sich<br />
jedoch durch all die Jahre dahin: das Werben um<br />
junge Menschen, die sich für unsere Anliegen interessieren<br />
und auch dafür einstehen wollen, sei es in<br />
kultureller, heimatpolitischer oder sonstiger Hinsicht.<br />
Und hier gilt es noch sehr viel zu tun, liebe<br />
Landsleute. Da sind wir alle ein wenig ins Hintertreffen<br />
geraten und es gilt die Ursachen zu suchen. Dies<br />
wird insbesondere die Aufgabe aller Gremien der<br />
Sudetendeutschen Landsmannschaft und der Sudetendeutschen<br />
Jugend sein, egal ob in einer Heimatoder<br />
Bezirksgruppe, ob auf Landes- oder Bundesebene.<br />
Gemeinsam müssen wir an dieses Problem<br />
herangehen und dieses bewältigen. Und bei etwas<br />
gutem Willen aller Landsleute, egal ob Amtswalter<br />
oder nicht, ob junger oder älterer Mensch, müßte es<br />
uns gelingen, dieses Problem besser in den Griff zu<br />
bekommen. Da sollte es aber kein Abseitsstehen von<br />
Landsleuten geben oder Ausreden [wie z. B.: Meine<br />
Kinder sind ja sooo beschäftigt, haben sooo viel anderes<br />
zu tun, sie sind ja schon bei anderen Vereinigungen<br />
(warum aber nicht bei uns?); sie brauchen<br />
von all dem nichts mehr wissen (warum sind dann<br />
solche Landsleute noch in der SLÖ?); sie sollen ja<br />
nirgends anecken, wenn man herausbekommt, dies<br />
sind Sudetendeutsche (hat man Angst davor, sich<br />
als Sudetendeutscher zu bekennen?) und viele andere<br />
Ausreden mehr. Die hier angeführten Beispiele<br />
sind Fälle aus der Praxis und nicht frei erfunden,<br />
werte Landsleute und Leser!] gebraucht werden!<br />
Sind Sie nicht auch dieser Meinung?<br />
Versuchen wir es doch im kommenden Jahr wieder<br />
mit großem Eifer, das Großereignis Sudetendeutscher<br />
Tag 1983 in Wien ist vorbei, gut abgelaufen,<br />
ruhen wir uns nicht auf den Lorbeeren aus, sondern<br />
bleiben wir weiter am Ball, das heißt aktiv! Und<br />
aktiv sollten alle Landsleute sein, gleich welchen<br />
Standes, Ranges, Religion, politischer Zugehörigkeit<br />
u. a. m. - es geht um unsere sudentendeutsche<br />
Volksgruppe, und das ist Verpflichtung genug!<br />
Diese Worte sollen nicht in den Wind gesprochen<br />
sein, sondern sollen unter die Haut gehen. Nicken<br />
Sie nicht nur mit dem Kopf und sagen Sie nicht nur,<br />
daß wir vielleicht recht haben und daß man dies ja<br />
unbedingt tun müßte - nein, das wäre einfach zu<br />
wenig. Ergreifen Sie selbst einmal die Gelegenheit<br />
beim Schopf, krempeln Sie die Ärmel hoch und pakken<br />
Sie einmal selbst das Problem an. Sie haben doch<br />
sicher in Ihrer Familie bzw. Verwandtschaft junge<br />
Leute, setzen Sie einmal dort den Hebel an! Vielleicht<br />
gelingt Ihnen da der große Wurf!<br />
Wir bieten ja in unserer Tätigkeit für jedermann<br />
etwas an: Sei es nun bkitahren, Leichtathletik, Fußball,<br />
Wandern, Bergsteigen, Urlaube, Volkstanzen<br />
und Singen, Fahrten, Sudetendeutscher Tag, Bowling,<br />
Ausflüge, Diskussionen, Kontakte, Kränzchen,<br />
Bälle und, und, und! Dies wäre es doch bestimmt<br />
wert, daß man einmal mit uns Kontakt aufnimmt.<br />
Lesen Sie jedesmal die Jugendspalte in der <strong>Sudetenpost</strong><br />
und Sie sind bestens informiert, was sich bei<br />
uns tut. Lesen Sie auch den RUNDBRIEF DER SDJÖ<br />
- er ist für jedes Alter interessant! Man muß sich nur<br />
informieren, dann ist alles ein wenig leichter - meinen<br />
Sie nicht auch?<br />
Wir sind schon sehr neugierig, was sich da 1984 -<br />
dem Vorjahr zum ,,Jahr der Jugend" - 1985 - innerhalb<br />
der Volksgruppe tut, Sie doch sicher auch?<br />
Darum nehmen Sie die Herausforderung an, es<br />
dient dem allgemeinen Wohle! Wir möchten die Gelegenheit<br />
benützen, um all jenen Landsleuten, die<br />
uns immer wieder unterstützen (sei es ideell, finanziell<br />
oder sonstwie), recht herzlich zu danken! Sie<br />
helfen damit bei der Mitgestaltung der Jugendarbeit<br />
mit! In diesem Sinne rufen wir alle Landsleute zur<br />
Mithilfe auf - helfen Sie helfen, lautet ein Wahlspruch,<br />
nehmen auch wir diesen auf! Ein frohes<br />
Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr, verbunden<br />
mit viel Gesundheit und Zufriedenheit,<br />
wünschen wir allen Landsleuten und Lesern der <strong>Sudetenpost</strong>!<br />
Ihre Sudetendeutsche Jugend Österreichs.<br />
Bitte vormerken: 4./5. FEBRUAR 1984: SUDE-<br />
TENDEUTSCHE SKIWETTKÄMPFE in Kiefersfelden<br />
bei Kufstein mit Langlauf und Riesentorlauf!<br />
Alle Landsleute und Freunde jedweden Alters - vor<br />
allem die jungen, skifahrbegeisterten Freunde - sind<br />
zur Teilnahme aufgerufen! Wir machen ab Wien und<br />
Oberösterreich Gemeinschaftsfahrten - junge Leute<br />
erhalten Fahrtkostenzuschüsse! Ubernachtungsmöglichkeit<br />
für junge Leute mittels selbstmitgebrachtem<br />
Schlafzeug in der Volksschule in Kiefersfelden.<br />
Anmeldungen (mit Geburtsdaten und der<br />
Angabe, ob man am Langlauf oder/und am Riesentorlauf<br />
teilnehmen möchte) bitte sofort an die Sudetendeutsche<br />
Jugend, Kreuzgasse 77/14,1180 WIEN,<br />
richten! Auch die älteren Landsleute sind zur Teilnahme<br />
aufgerufen!<br />
18./19. FEBRUAR 1984: SKI MEISTERSCHAF-<br />
TEN DER SDJÖ und der SLÖ in LACKENHOF am<br />
[Handstrickwolle]<br />
stets in besten I<br />
Qualitäten. I<br />
SPERDIN, Klagenfurt. I<br />
Paradeisergasse 3 1<br />
ötscher in Niederösterreich! Hier gilt das gleiche wie<br />
für Kiefersfelden - jedermann kann teilnehmen,<br />
auch die älteren Landsleute sind zur Teilnahme aufgerufen!<br />
7-15. JUU 1984: SOMMERLAGER für Kinder<br />
und junge Leute von 9 bis 16 Jahren in OBERNDORF<br />
an der MELK in NIEDERÖSTERRHCH! Wir sind<br />
wieder auf der einzigen Jugendherberge am Bauernhof<br />
gelandet. Zahlreiche günstige Möglichkeiten<br />
(Wiese zum Zelten, Tischtennis, Aufenthaltsraum,<br />
Wanderungen, Ausflüge, Bad, Lagerfeuerplatz<br />
u. a. m.) stehen uns dort zur Verfügung. Der Lagerbeitrag<br />
für diese 8 Tage wird bei ca. 1100 S liegen, die<br />
Fahrtkosten werden wahrscheinlich ersetzt werden!<br />
Anmeldungen können schon jetzt getätigt werden.<br />
Übrigens: Freunde können mitgenommen werden.<br />
== Landesgruppe Wien<br />
HEIMABENDE für junge Leute ab 14 Jahre-jeden<br />
Mittwoch ab 20 Uhr in unserem Heim in Wien 17,<br />
Weidmanngasse 9! Dazu dürfen wir alle jungen<br />
Leute recht herzlich einladen. Auch Ihre jungen<br />
Leute, werte Landsleute, sollten zu uns kommen! -<br />
Die Vorweihnachtliche Stunde findet diesmal am<br />
Mittwoch, den 21. Dezember, ab 19.30 Uhr statt.<br />
Bitte ein Heferl mitbringen! Am 28. 12. findet kein<br />
Heimabend statt, der erste Heimabend im neuen<br />
Jahr ist am Mittwoch, dem 4. JÄNNER, wie gewohnt<br />
um 20 Uhr in der Weidmanngasse! - Unsere Kinderheimsrunden<br />
sind zum Teil recht gut angelaufen,<br />
der Besuch könnte trotzdem besser sein. Wo bleibt<br />
denn Ihr Kind bzw. Enkelkind (8 bis 13 Jahre), werter<br />
Landsmann? Es wäre doch sehr zu wünschen, wenn<br />
die Kinder zum nächsten Kinderheimstunden-<br />
Nachmittag kämen. Den nächsten Termin erfahren<br />
Sie wieder aus der <strong>Sudetenpost</strong>! - Wir nahmen, am<br />
Fußballturnier in der Jubiläumshalle in Biedermannsdorf<br />
am 27. November teil. Es wurden sehr<br />
gute und „rassige" Spiele durchgeführt und wir haben<br />
uns wacker geschlagen. In dem sehr gut besetzten<br />
Turnier erreichten wir den 2. Platz. Wir gratulieren<br />
recht herzlich unserer Mannschaft, die von den<br />
zahlreich anwesenden Mädchen recht kräftig angefeuert<br />
wurde! - Unser KRAMPUSKRÄNZCHEN<br />
war wieder ein ganz großer Erfolg. Ein gefüllter Saal<br />
im Haus der Begegnung mit über 100 Freunden,<br />
Landsleuten und Bekannten war diesmal zu verzeichnen.<br />
Und es herrschte ausgezeichnete Stimmung,<br />
niemand wollte schon um 1 Uhr nach Hause<br />
gehen, so daß die Anwesenden mit sanfter Gewalt<br />
dazu bewegt werden mußten. Die Pedro-Combo<br />
überbot sich wieder einmal selbst, trotz technischer<br />
Schwierigkeiten an der Orgel, und es wurde fleißig<br />
das Tanzbein geschwungen. Auch der Krampus war<br />
wieder da und unter Verteilung von Hieben wurden<br />
die Päckchen ausgegeben, es war ein großer Spaß für<br />
alle Anwesenden! Auch waren wir mit der Küche<br />
des im Haus untergebrachten Restaurants sehr zufrieden.<br />
Alles in allem war es ein großer Erfolg. Danken<br />
möchten wir noch all jenen, die durch eine<br />
Spende zum Gelingen dieses Krampuskränzchens<br />
beigetragen haben! Und sofort wurde auch der Saal<br />
für das nächste Jahr bestellt und auch die Musik, wir<br />
dürfen uns schon jetzt auf den Samstag, den 8. Dezember<br />
1984 freuen. Beginn ist um 20 Uhr in der<br />
Ausstellungshalle im Haus der Begegnung in<br />
Wien 15!<br />
Sudetendeutscher Ball und Ball der Südmährer:<br />
Diese beiden Bälle werden durch die jungen Sudetendeutschen<br />
eröffnet! Wer möchte an der Eröffnungspolenaise<br />
teilnehmen? Bitte um dringende<br />
Anmeldungen an die Sudetendeutsche Jugend,<br />
Kreuzgasse 77/14, 1180 WIEN, oder im nächsten<br />
Heimabend am Mittwoch! Die Proben beginnen<br />
demnächst!<br />
= Landesgruppe Niederösterreich =<br />
Am 27. November führten wir in der Jubiläumshalle<br />
in Biedermannsdorf ein Hallenfußballturnier<br />
durch, an dem sich vier Mannschaften beteiligten:<br />
Arbeitskreis Südmähren, Altwienerhof, SDJ Wien<br />
und SDJ Nö. Man sah sehr schöne und rassige Spiele,<br />
alle Teilnehmer waren vom Ehrgeiz besessen, ihr<br />
Bestes zu geben und die anwesenden Zuseher<br />
klatschten begeistert Beifall und spornten die Mannschaften<br />
an. Gott sei Dank ging es diesmal ohne Verletzungen<br />
ab. Sieger wurde der Arbeitskreis Südmähren.<br />
Hier nun die Schlußtabelle:<br />
1. Arbeitskreis<br />
Südmähren<br />
3 0 0 23: 4 6 Punkte<br />
2. SDJ Wien 3 2 0 1 22:17 4 Punkte<br />
3. Altwienerhof 3 10 2 12:17 2 Punkte<br />
4. SDJ Niederösterreich 3 0 0 3 5:24 0 Punkte<br />
Leider war diesmal unsere Mannschaft nicht so gut<br />
als zuletzt, dennoch hat sie ihr Bestes gegeben! - Am<br />
Krampuskränzchen am 3. Dezember nahm auch<br />
eine Abordnung von uns teil und wir freuten uns<br />
sehr, bei dieser sehr schönen Veranstaltung dabeizusein!<br />
Wir gratulieren zum Erfolg!<br />
Bitte vormerken: 18./19. Februar 1984: SKIMEI-<br />
STERSCHAFTEN in Lackenhof am ötscher! Siehe<br />
auch den Bericht im Inneren der <strong>Sudetenpost</strong>!<br />
DRUCKEREI<br />
FRIEDRICH SOMMER<br />
INH. UTO. OTTO U. HAUTGUNDI8 SPINKA<br />
8100 ST. POLTEN*<br />
SBXHSE& GASSE 21 JJUÏ 087 42-80 67<br />
= Landesgruppe Kernten =========<br />
Die Ballsaison wirft natürlich schon ihre Schatten<br />
voraus und wir dürfen schon jetzt bekanntgeben,<br />
daß am SAMSTAG, den 7. Jänner 1984, um 20 Uhr<br />
im Festsaal des Kolpinghauses, Kolpingstraße, in<br />
KLAGENFURT der BALL DER SUDETENDEUT-<br />
SCHEN stattfindet! Zum Tanz spielt unsere beliebte<br />
Kapelle. Diese gesellschaftliche Veranstaltung soll<br />
wieder ein Treffpunkt für alt und jung werden -<br />
darum sind auch Du sowie Deine Freunde recht<br />
herzlich eingeladen! Alle Tanzbegeisterten sind zur<br />
Teilnahme aufgerufen. Sichert Euch so bald als möglich<br />
die Eintrittskarten und die Plätze (Sudetendeutsche<br />
Landsmannschaft, Landesverband Kärnten,<br />
9020 Klagenfurt, Nestroystraße 18/11. Wir dürfen<br />
auch Dich zu unserem Ball erwarten!<br />
= Arbeitskreis Sudmàhr<br />
Cll:<br />
Zahlreiche Freunde*nahmen am gemeinsam mit<br />
der SDJ Wien veranstalteten Krampuskränzchen im<br />
Haus der Begegnung in Wien 15 teU. Das Kränzchen<br />
wurde ein großer Erfolg, über 100 Anwesende waren<br />
zu verzeichnen. Es herrschte eine fröhliche und sehr<br />
gute Stimmung. Jedenfalls war das Lokal weitaus<br />
besser als im letzten Jahr! Schon jetzt darf bekanntgegeben<br />
werden, daß das Krampuskränzchen 1984<br />
am 8. Dezember in denselben Räumlichkeiten (Ausstellungshalle)<br />
stattfinden wird! - Auch unser<br />
Krampusheimabend war sehr gut besucht und zahlreiche<br />
Freunde, die schon seit längerer Zeit nicht<br />
mehr da waren, ließen es sich nicht nehmen, zu<br />
kommen! Es herrschte eine gute Stimmung, wozu<br />
auch der Krampus das Seine dazu beitrug! - Die<br />
VORWEIHNACHTSFHER des ARBEITSKREISES<br />
SÜDMÄHREN findet am DIENSTAG, dem 20. Dezember,<br />
ab 19.30 Uhr in unserem Heim in Wien 17,<br />
Weidmanngasse 9, statt. Und wenn Du älter als 32<br />
Jahre bist, so bist Du herzlichst bei uns willkommen!<br />
- Der erste Heimabend im neuen Jahr findet am<br />
DIENSTAG, dem 10. JÄNNER 1984, ab 19.30 Uhr in<br />
der Weidmanngasse 9 statt. Thema: Volks- und<br />
Brauchtum gestern - heute - morgen. Es wird bestimmt<br />
wieder sehr interessant werden. Darum dürfen<br />
wir auch Dich zu diesem Termin erwarten! Bis<br />
dahin wünschen wir allen Freunden und Kameraden<br />
ein frohes Weihnachtsfest und einen guten<br />
Rutsch ins neue Jahr, der Vorstand des Arbeitskreises<br />
Südmähren!<br />
=Landesgruppe Tinrl<br />
Wir möchten schon jetzt alle skifahrbegeisterten<br />
Freunde und auch die älteren Landsleute recht herzlich<br />
auf die am 4. und 5. Februar 1984 in Kiefersfelden<br />
stattfindenden Allgemeinen Sudetendeutschen<br />
Skiwettkämpfe aufmerksam machen. Am Samstag,<br />
4. 2., findet in der Mühle bei Kiefersfelden ab 14 Uhr<br />
der Langlauf in allen Klassen statt und am Sonntag,<br />
5. 2., treffen wir einander ab 8.30 Uhr am Messner-<br />
Hang in Kiefersfelden zum Riesentorlauf! Dies wäre<br />
doch bestimmt auch etwas für Dich bzw. für Sie,<br />
werte Landsleute! Nehmt alle an dieser Veranstaltung<br />
teil und merkt Euch den Termin schon jetzt fix<br />
vor!<br />
Spenden<br />
für die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />
KRflNZÄBLÖSE<br />
Statt Blumen auf das Grab von Otto Zappe, spendete<br />
Familie Stumpe 200 S und auf das Grab von<br />
" Frau Wondrak Karl und Lotte Stumpe 200 S.<br />
Spendenliste Nr. 26<br />
150 S Anni Schreyer, Wels; 100S» Prof. Otto Stöber,<br />
Moorbad Neydharting; 50 S Ilse Zeitler, Wien;<br />
Herta Peer, Linz; 42 S Maria Niedermirtl, Eberschwang;<br />
Johann Zwicker, Traun; Margarete Weber,<br />
Wien.<br />
Die „<strong>Sudetenpost</strong>" dankt allen Spendern herzlich!<br />
Redaktionsschluß<br />
Redaktionsschluß ist jeweils am Donnerstag,<br />
8 Tage vor dem Erscheinungstermin.<br />
Spätere Einsendungen können nicht berücksichtigt<br />
werden.<br />
Folge 1 12. Jänner (Redaktionsschluß 5.1.)<br />
Folge 2 26. Jänner (Redaktionsschluß 19.1.)<br />
Folge 3 9. Februar (Redaktionsschluß 2.2.)<br />
Folge 4 23. Februar (Redaktionsschluß 16.2 )<br />
Folge 5 8. März (Redaktionsschluß 1.3.)<br />
Folge 6 22. März (Redaktionsschluß 15.3.)<br />
Folge 7 5. April (Redaktionsschluß 29. 3.)<br />
Folge 8 19. April (Redaktionsschluß 12. 4.)<br />
Folge 9 3. Mai (Redaktionsschluß 26. 4.)<br />
Folge 10 17. Mai (Redaktionsschluß 10. Mai)<br />
Folge 10 17. Mai (Redaktionsschluß 10. 5.)<br />
Folge 11 7. Juni (Redaktionsschluß 1.6 )<br />
Folge 12 22. Juni (Redaktionsschluß 14.6 )<br />
Folge 13/14 5. Juli (Redaktionsschluß 28.6.)<br />
Folge 15/16 2. August (Redaktionsschluß 26. 7.)<br />
Folge 17 6. September (Redaktionsschluß 30.8 )<br />
Folge 18 20. September (Redaktionsschluß 13.9.)<br />
Folge 19 4. Oktober (Redaktionsschluß 27.9.)<br />
Folge 20 18. Oktober (Redaktionsschluß 11.10.)<br />
Folge 21 8. November (Redaktionsschluß 2 11 )<br />
Folge 22 22. November (Redaktionsschluß 15 tt.)<br />
Folge 23 6. Dezember (Redaktionsschluß 29.11.)<br />
Folge 24 20. Dezember (Redaktionsschluß 13.12.)<br />
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9021 Klagenturl, Rudoltsbahngürtel '<br />
Toi. 0 42 22 54 6 46<br />
Stadtgeschäft, Lidmanskygasse 49, Tet. 0 42 ¿2 > 51 14 06<br />
Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein, 4010 Linz,<br />
Postfach 405. Obere Donaulände 7, Huf 27 36 69. Obmann Ing. Alfred<br />
Rügen, Geschäftsführer Kart Koplinger. Verantw. Redakteur Prof. Wolfgang<br />
Spemer Alle m Linz, Obere Donaulande 7. Druck: Oberösterret.<br />
chischer Landesverlag Ges.m.b.H., A-4020 Linz, Landstraße41. Die<br />
Zeitung erscheint zweimal monatlich.<br />
Jahresbezugspreis einschließlich 8 % Mehrwertsteuer S 108.-, EinzeípreisS<br />
5.-. Postsparkassenkonto 7734 939. Bankkonto Allg. Sparkasse<br />
Linz, Konto 0000-028.135.<br />
Anzeigenannahme Linz, Obere Donaulände 7. - Entgeltliche Einschaltungen<br />
im Textteil sind durch PR gekennzeichnet
FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 7983 SUDETENPOST 19<br />
Unzerstörbar die Freundschaft von Landsmann zu Landsmann<br />
Ein gesegnetes Weihnachtsfest und viel<br />
Glück im neuen Jahr wünscht allen<br />
Landsleuten der<br />
Schönhengster<br />
Landschaftsrat in Österreich<br />
HEIMATGRUPPE STERNBERG<br />
einschließlich des Neustädter Ländchens<br />
grüßt ihre Landsleute, wünscht allen<br />
frohe Festtage und viel Glück und Erfolg<br />
für das Jahr 1984.<br />
SLÖ - Heimatgruppe<br />
Troppau<br />
Der Vorstand wünscht der Bundes-<br />
und Landesleitung Wien<br />
der SLÖ sowie allen Mitgliedern<br />
und Freunden gesegnete Weihnachten<br />
und ein erfolgreiches<br />
neues Jahr. Stets in Treue zur<br />
Heimatl<br />
Die<br />
Die Heimatgruppe der SLÖ-REICHENBERG-FRIEDLAND in Wien,<br />
Dominikanerbastei 3 (Café Roch)<br />
wünscht allen Mitgliedern und Freunden ein gesegnetes<br />
Weihnachtsfest und gesundes NEUES Jahr 1984<br />
Der Vorstand der „THAYA" -<br />
Bund der Südmährer in Österreich<br />
wünscht allen seinen Landsleuten und Freunden ein frohes gesegnetes Weihnachtsfest<br />
und viel Glück im neuen Jahr.<br />
BEZIRKSGRUPPE<br />
WIENER NEUSTADT<br />
Frohe Weihnachten und altes Gute im<br />
neuen Jahr allen Landsleutenl<br />
GASTHAUS KARL NECHVILE<br />
Wiener Neustadt, Günserstr. 1, Telephon<br />
2169<br />
wünscht seinen sudetendeutschen Gästen<br />
frohe Weihnachten und ein glückliches<br />
neues Jahr.<br />
IGLAUER LANDSMANNSCHAFT<br />
In Osterreich<br />
entbietet Ihren Landsleuten, Freunden und<br />
Gönnern ein gesegnetes Weihnachtsfest, Glück<br />
und Gesundheit für 1984.<br />
Der Vorstand<br />
Die Landesleitung<br />
Oberösterreich der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft<br />
Die besten Wünsche fur das<br />
Weihnachtsfest sowie zum Jahreswechsel<br />
entbietet allen<br />
Landsleuten der<br />
Verein der<br />
Neutitscheiner in Wien<br />
gegründet 1884<br />
Der Vorstand<br />
Bruna-Linz<br />
wünscht allen Brünner Landsleuten,<br />
Freunden und Gönnern<br />
eine gesegnete Weihnacht und<br />
ein gutes neues Jahr!<br />
SLÖ-ORTSGRUPPE<br />
KREMSMONSTER<br />
Frohe Weihnachten und alles Beste zum<br />
Jahreswechsel allen Landsleuten und<br />
Bekannten.<br />
Allen unseren Landsleuten die herzlichsten<br />
Weihnachts- und Neujahrswünsche<br />
BEZIRKSSTELLE RIED IM INNKREIS<br />
BEZIRKSGRUPPE VÖCKLABRUCK<br />
Allen Funktionären und Mitgliedern des<br />
Bezirkes ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest<br />
und ein glückliches Neu|ahrl<br />
wünscht allen Mitgliedern und Landsleuten ein frohes<br />
Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 1984<br />
HEIMATGRUPPE MÄHRER<br />
UND SCHLESIER<br />
wünscht allen lieben Mitgliedern und<br />
Landsleuten frohe Weihnachten und<br />
ein glückliches 1984!<br />
BEZIRKSGRUPPE<br />
WELS<br />
Allen Landsleüten frohe Weihnachten<br />
und ein erfolgreiches<br />
neues Jahr.<br />
Der Verband der<br />
Böhmerwäldler in Oberösterreich<br />
ORTSGRUPPE<br />
BAD ISCHL — BAD GOISERN<br />
wünscht allen Mitgliedern gesegnete<br />
Weihnachten und ein glückliches Neujahr.<br />
BEZIRKSGRUPPE BRAUNAU UND<br />
ORTSGRUPPE TRIMMELKAM<br />
Konsulent<br />
HANS HAGER<br />
wünscht allen Landsleuten und Freunden<br />
frohe Weihnachten sowie viel Glück und<br />
Erfolg Im neuen Jahr.<br />
4020 LINZ, Obere Donaulände 7, Tel. 73668<br />
wünscht allen Böhmerwäldlem und Freunden ein frohes<br />
Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr in festem<br />
Zusammenhalt aller Sudetendeutschen.<br />
DER VEREIN<br />
BIELITZ-BIALA-TESCHEN<br />
wünscht allen Landsleuten ein frohes<br />
Weihnachtsfest und ein glückliches<br />
Neujahr.<br />
Sprengel Linz - Neue Heimat<br />
Recht frohe Weihnachten sowie viel<br />
Glück im neuen Jahr!<br />
wünschen allen Mitgliedern und Freunden<br />
ein gesegnetes Weihnachtsfest und<br />
viel Glück im neuen Jahr.<br />
Bezirksgruppenleitung<br />
Freistadt<br />
Allen Mitarbeitern und Mitgliedern<br />
die besten Weihnachts- und<br />
Neujahrswünsche!<br />
Oberstudienrat ; J;<br />
Prof. Dr. Alfred Zerlik<br />
Verbandsobmann der Egerlftnder Gmoin in Osterreich<br />
wünscht allen Landsleuten ein frohes Weihnachtsfest<br />
und ein segensreiches neues Jahr.<br />
Feinkost-Müller<br />
Inhaber Anton Gall<br />
Erzeugung von Mayonnaisen, Streichkäse und<br />
Sauergemüse.<br />
entbietet allen seinen Bekannten und Kunden<br />
die besten Wünsche für das Jahr 1984.
20 SUDETÏNPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 7983<br />
Glück und Wohlergehen mögen auch 1984 herrschen!<br />
Bundesvorstand der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft in Österreich<br />
Frohe Weihnachten und ein gesegnetes, gesundes und erfolgreiches<br />
neues Jahr wünschen wir im Namen des Bundesvorstandes wie auch<br />
im eigenen allen Mitgliedern und Freunden der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft in Österreich. Für ihre selbsttose Mitarbeit in dem<br />
nun zu Ende gehenden Jahr sagen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
aufrichtigen Dank und bitten sie, auch im Jahr 1984 ihre<br />
wertvolle Kraft in den Dienst der SLÖ zu stellen.<br />
Komm.-Rat Erwin Friedrich<br />
Vorsitzender der Bundeshauptversammlung<br />
Prof. Dr. Josef Koch<br />
Bundesobmann<br />
Allen Landes- und Bezlrksreferentinnen, allen Mitarbeiterinnen Im<br />
Frauenreferat der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
allen sudetendeutschen Frauen in Osterreich ein frohes und besinnliches<br />
Weihnachtsfestt<br />
Für das neue Jahr Gesundheit und Wohlergehen wünschend und auf gute<br />
Zusammenarbeit hoffend<br />
Ihre<br />
MARIA MAGDA REICHEL, Bundesfrauenreferentin<br />
Der Vorstand des<br />
SLÖ-Landesverbandes Wien,<br />
Niederösterreich und Burgenland<br />
Bund der Nordböhmen ¡n Wien<br />
Allen unseren Mitgliedern und Freunden wünschen wir zum Weihnachtsfest wie auch<br />
zum neuen Jahr alles Gute und danken für die bewiesene Treue.<br />
wünscht allen Mitgliedern und Landsleuten ein frohes Weihnachtsfest<br />
und ein erfolgreiches Jahr 1984.<br />
Dr. Hans Halva<br />
Landesobmann<br />
Bruna-Wien<br />
Der Vereinsvorstand übermittelt allen Schicksalsgefährten über Meilen<br />
und Grenzen hinweg die herzlichsten Wünsche für ein gnadenreiches<br />
Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr.<br />
Der Bund der Erzgebirger in Wien<br />
Böhmerwaldbund<br />
Wien,<br />
Böhmerwaldmuseum<br />
Wien<br />
Allen Mitgliedern, Gönnern und<br />
Freunden ein frohes, gesegnetes<br />
Weihnachtsfest und ein<br />
glückliches neues Jahr!<br />
Fröhliche Weihnachten und ein glückliches<br />
Neujahr wünscht allen Egerländern und<br />
Freunden des Egerlandes<br />
DIE EQERLÄNDER GMOI, WIEN<br />
Sitz: Wien 17, Hernalser Hauptstraße 68.<br />
Ruf 43 12 49.<br />
SLÖ-HEIMATGRUPPE<br />
FREUDENTHAL UND UMGEBUNG<br />
Allen Landsleuten und Heimatfreunden<br />
frohe Weihnachten und ein<br />
glückliches neues Jahr.<br />
HUMANITÄRER VEREIN<br />
VON ÖSTERREICHERN<br />
AUS SCHLESIEN IN WIEN<br />
wünscht alten Mitgliedern, Freunden und Gönnern<br />
ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches<br />
Jahr 1984.<br />
GRULICH, ADLERGEBIRGE, FRIESE-<br />
TAL<br />
Allen Landsleuten frohe Weihnacht und<br />
ein glückliches neues Jahrl<br />
HOCHWALD<br />
ÖSTERR. LANDSMANNSCHAFT DER<br />
BÖHMERWÄLDLER<br />
Weihnachts- und Neujahrswünsche an<br />
Mitglieder, Freunde und Gönner!<br />
HEIMATGRUPPE JÄGERN-<br />
DORF UND UMGEBUNG<br />
Allen unseren lieben Landsleuten<br />
frohe Weihnacht und ein<br />
Prosit Neujahr!<br />
HEIMATGRUPPE KUHLÄNDCHEN,<br />
BARN, HOF UND BODENSTADT<br />
allen Mitgliedern frohe Weihnachten<br />
und ein erfolgreiches Jahr 1984!<br />
HEIMATGRUPPE<br />
M. OSTRAU-ODERBERG,<br />
FRIEDEK U. UMGEBUNG<br />
Unseren Landsleuten in Wien und in allen<br />
Bundesländern wünschen wir in heimatlicher<br />
Verbundenheit Glück und Segen<br />
zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel.<br />
wünscht allen lieben Landsleuten, Freunden und Gönnern<br />
frohe Weihnacht und ein erfolgreiches und glückbringendes<br />
Jahr 1984.<br />
DER SUDETENDEUTSCHE<br />
ARBEITSKREIS SODMÄHREN<br />
wünscht in heimatlicher Verbundenheit<br />
allen seinen Freunden<br />
frohe Festtage.<br />
Heimatgruppe<br />
Landskron und<br />
Umgebung<br />
wünscht allen Landsleuten frohe Weihnacht<br />
und ein gesegnetes neues Jahr!<br />
Allen lieben Landsleuten aus unserer<br />
unvergessenen Altvaterheimat ein<br />
frohes Weihnachtsfest und ein glückliches<br />
neues Jahr wünscht der<br />
HEIMATKREIS<br />
AAÄHRISCH-SCHÖNBERG<br />
HEIMATGRUPPE<br />
MÄHRISCH-TRÜBAU<br />
und Umgebung<br />
entbietet ihren Mitgliedern und<br />
Freunden recht herzliche Weihnachts-<br />
und Neujahrsgrüße.<br />
Heimatabend an jedem 2. Freitag<br />
im Monat im Restaurant Blank zum<br />
„Schwarzen Adler" (Ecke Pilgramgasse)um16Uhr.<br />
SLÖ-BEZIRKSGRUPPE WIEN UND<br />
UMGEBUNG<br />
wünscht allen Landsleuten, Freunden und<br />
Kameraden frohe Weihnachten und ein Prosit<br />
1984!<br />
Landsmannschaft<br />
Neubistritz<br />
wünscht allen Mitgliedern ein gesegnetes<br />
Weihnachtsfest und ein Prosit Neujahr!<br />
SLÖ - RECHTSSCHUTZ-<br />
VERBAND VERTRIEBENER<br />
VOLKSDEUTSCHER BEAMTER<br />
(GMUNDNER PENSIONISTEN)<br />
Allen seinen Mitgliedern wünscht der<br />
unterzeichnete Vorstand ein gesegnetes,<br />
frohes Weihnachtsfest, für 1984 einen<br />
sorgenlosen Verlauf, ungestörte Erhaltung<br />
des Gesundheitszustandes und vor<br />
allem, nach 38 Jahren, die vollkommene<br />
Gleichstellung mit den Landsleuten in<br />
Deutschland.<br />
DER VORSTAND<br />
HEIMATGRUPPE RIESENGEBIRGE<br />
IN WIEN<br />
wünscht allen Landsleuten und Freunden<br />
ein fröhliches Weihnachtsfest und ein glückbringendes,<br />
erfolgreiches Neujahr 1984!
FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983 SUDETENPOST 21<br />
Glück und Wohlergehen mögen auch 1984 herrschen!<br />
SLÖ-Landesleitung Salzburg<br />
Allen Mitarbeitern für die im Jahre 1983 aufgewendete Mühe und allen<br />
Mitgliedern für die bewiesene Treue sowie allen Freunden für ihre Unterstützung<br />
mit Rat und Tat Dank und herzliche Weihnachts- und Neujahrswünsche!<br />
Der Dachverband der Südmährer<br />
in Österreich<br />
entbietet allen Landsleuten herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße.<br />
Der Verbandsausschuß<br />
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft in der Steieimark<br />
dankt allen Amtswaltern für ihre von Idealismus getragene Mitarbeit und wünscht allen<br />
Landsleuten schöne, gnadenvolle Weihnachten und Glück und Segen im kommenden Jahr.<br />
BEZIRKSSTELLE<br />
BRÜCK AN DER MUR<br />
wünscht allen Landsleuten ein frohes<br />
Weihnachtsfest und ein sorgenfreies<br />
Jahr 1984.<br />
Bezirksstelle<br />
Judenburg -<br />
Knittelfeld<br />
Frohe Festtage sowie Glück<br />
und Frieden im Jahre 1984<br />
wünschen wir allen Landsleuten,<br />
Gönnern und Freunden.<br />
OStR. Dr. Jolande Zellner-Regula<br />
Landesobfrau<br />
BEZIRKSGRUPPE LEOBEN<br />
entbietet allen ein gnadenreiches<br />
Weihnachtsfest. Möge das neue Jahr<br />
uns<br />
wieder so zahlreich und vor<br />
allem gesund zusammenführen -<br />
zur Ehre der alten Heimat!<br />
DIE SUDETENDEUTSCHE LANDS-<br />
MANNSCHAFT IN INNSBRUCK<br />
wünscht allen Landsleuten, Freunden<br />
und Gönnern ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />
und ein glückliches Jahr<br />
1984.<br />
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft in Kärnten<br />
mit ihren Bezirksgruppen in Klagenfurt, Villach, St. Veit an der Gian<br />
sendet allen Mitarbeitern und Mitgliedern die besten Weihnachts- und<br />
Neujahrswünsche.<br />
HEIMATGRUPPE DER RIESEN- UND<br />
ISERGEBIRGER, BRÜXER UND<br />
DUXER IN LINZ<br />
wünscht allen lieben Landsleuten und<br />
Freunden gesegnete Weihnachten und ein<br />
glückliches Jahr 1984.<br />
BEZIRKSGRUPPE<br />
LIEZEN Ì<br />
Herzliche Weihnachtsgrüße und viel<br />
Glück im neuen Jahr wünschen wir<br />
allen Mitgliedern und Freunden!<br />
Wir wünschen unseren Kunden, Freunden und Landsleuten ein frorjes<br />
Weihnachtsfest sowie ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr!<br />
IMMOBILIEN- und<br />
VERMÖGENSTREUHÄNDER<br />
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aus Friedberg/Moldau<br />
Der Verband<br />
der Südmährer in Oberösterreich<br />
wünscht allen Landsleuten ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und viel Glück<br />
im neuen Jahr.<br />
Der Verbandsausschuß<br />
Gerapid<br />
Endlos<br />
Der Spezialist zur Herstellung von Computer- und Büromaschinen-Kommunikationsträgern,<br />
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wünscht allen Landsleuten ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes,<br />
erfolgreiches Jahr 1984.<br />
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22 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
„Glück auf 1984" wünscht die Geschäftswelt von Köflach—Voitsberg<br />
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" wünscht seinen Kunden und Landsleuten<br />
schöne Festtage und ein gutes und<br />
erfolgreiches Jahr 1984.<br />
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FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983 SUDETENPOST 23<br />
„Glück auf 1984" wünscht die Geschäftswelt von Köflach-Voitsberg<br />
Allen Freunden und Landsleuten in der SLÖ<br />
ein frohes Weihnachtsfest<br />
und ein erfolgreiches Neujahr 1984<br />
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30 Jahre danach<br />
Die Eingliederung der Volksdeutschen<br />
Flüchtlinge und Vertriebenen in<br />
Osterreich von Brunhilde Scheuringer,<br />
im Rahmen der Forschungsgesellschaft<br />
für das Weltflüchtlingsproblem (AWR)<br />
Band XIII, herausgegeben von Theodor<br />
Veiter im Verlag Wilhelm Braumüller, Universitätsverlagsbuchhandlung,<br />
1092 Wien, Servitengasse 5, 582 Seiten,<br />
Preis 590 S.<br />
Frau Doz. Dr. Scheuringer ist Sudetendeutsche,<br />
sie gehört der österr. Sektion der<br />
AWR an und befaßte sich seit langem mit<br />
der Eingliederung der Flüchtlinge sowie<br />
Volksdeutschen Vertriebenen in Österreich.<br />
Sie benützte dazu als Quellen Archivalien<br />
für Flüchtlinge beim UN-Hochkommissar<br />
in Genf, die bisher der Öffentlichkeit<br />
noch nicht im Rahmen einer Buchpublikation<br />
zugänglich gemacht worden sind.<br />
Österreich hat trotz seiner schwierigen<br />
Lage in den ersten Nachkriegsjahren nicht<br />
nur viel für die fremdsprachigen Flüchtlinge<br />
getan, die ja zum Großteil in andere Aufnahmeländer<br />
vermittelt wurden, sondern<br />
vor allem auch für die Volksdeutschen<br />
Flüchtlinge und Vertriebene in Österreich.<br />
Die außerordentlich großen Verluste an<br />
Menschenleben, die Österreich erlitten<br />
hat, sind durch die Aufnahme und Eingliederung<br />
der Vertriebenen und Flüchtlinge<br />
einigermaßen wieder wettgemacht worden.<br />
Aber auch der wirtschaftliche Wiederaufstieg<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
ist ohne die Leistungen der Heimatvertriebenen<br />
aus dem deutschen Osten (ca. 12<br />
Millionen) nicht denkbar; auch die Substanz<br />
des Volkes hat im österreichischen<br />
Aufnahmeland eine wertvolle Bereicherung<br />
erfahren. Rund 260.000 dieser heimatlosen<br />
Menschen haben die österreichische<br />
Staatsbürgerschaft erhalten. Das<br />
Forschungsprojekt, das Frau Dr. Braumüller<br />
über die soziale Integration dieses Personenkreises<br />
erstellte, war zugleich eine<br />
gewisse Pionierarbeit. Diese Arbeit entstand<br />
am Institut für Kultursoziologie der<br />
Universität Salzburg und wurde im Sommer<br />
1982 von der Geisteswissenschaftlichen<br />
Fakultät der Universität Salzburg als<br />
Habilitationsschrift angenommen. Daßxlie<br />
Autorin - bedingt durch ihre Herkunft - besonders<br />
auch den Sudetendeutschen ihr<br />
Augenmerk schenkte, ist wohl selbstverständlich.<br />
In der überaus reichen Quellen- und Literaturangabe<br />
ist auch Oberösterreichs<br />
Sudetendeutsche Landsmannschaft vertreten<br />
mit der seinerzeit erschienenen Publikation<br />
„Die Sudetendeutschen in Oberösterreich<br />
1945-196*7", zusammengestellt<br />
von Dr. Locker. Auch Erwin Machunze ist<br />
mit seiner Schrift vertreten: „Vom Rechtlosen<br />
zum Gleichberechtigten."<br />
Dr. Alfred Zeriik<br />
Ingeborg Jordan: Fotografie im Böhmerwald<br />
1880-1940. W.-Ennsthaler-<br />
Verlag, 4400 Steyr, 250 Fotos, 307 Seiten.<br />
Es ist verständlich, daß bei alten Fotos<br />
der Dokumentationswert doch die Bildqualität<br />
übertrifft. Der Bildband zeigt auch auf,<br />
welcher Wandel in der Art zu fotografieren<br />
sich im Laufe von 60 Jahren vollzog. In den<br />
alten Fotos liegt allgemein ein eigener<br />
Reiz, als Fotodokumente dieser Zeit sind<br />
sie durch die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs<br />
rar geworden und stellen oft schon<br />
eine Seltenheit dar. Gotthard Zimmer war<br />
der Pionier der Fotografie des Böhmerwaldes,<br />
er stammte aus Krummau, wo er 1886<br />
geboren wurde. - Er hat den ebenfalls aus<br />
Krummau stammenden Josef Wolf, von<br />
dem viele Bilder dieses Bildbandes stammen,<br />
den Weg bereitet, ebenso seinem<br />
Landsmann Josef Seidel. - Den Inhalt des<br />
Bildbandes bilden Aufnahmen über Lebenskreis,<br />
Arbeit und Umwelt ferner kirchliches<br />
Leben und Brauchtum; besonders<br />
eindrucksvoll sind auch die Fotografien<br />
von den berühmten Höritzer Festspielen<br />
sowie von Festen und Feiern. Das Kapitel<br />
Arbeit wird mit Fotos aus der Landschaft<br />
eröffnet, es folgen die Kapitel Wald und<br />
Holz, Handwerk und Industrie sowie bereits<br />
die Anfänge des Fremdenverkehrs.<br />
Die Umwelt umfaßt Landschafts- und<br />
Ortsaufnahmen, z. B. wird besonders<br />
Krummau in den ältesten Fotografien vorgestellt.<br />
Insgesamt zeigen 250 Fotografien<br />
Land und Leute vorwiegend um die letzte<br />
Jahrhundertwende. Jedem Kapitel ist ein<br />
Textteil vorangestellt. - Große Liebe und<br />
Verbundenheit zum Böhmerwald ließen<br />
dieses Werk entstehen; die Herausgeberin<br />
Ingeborg Jordan erweist sich dabei als profunde<br />
Kennerin ihrer Heimat Durch die<br />
Vertreibung der Böhmerwäldler aus ihrer<br />
Heimat erhält dieser hervorragende Bildband<br />
eine besondere Bedeutung, wurde in<br />
ihm doch eine Zeit dargestellt der leider<br />
keine Zukunft mehr folgen konnte. - Gerade<br />
in der Vorweihnachtszeit bietet sich<br />
dieser hervorragende Bildband als passendes<br />
Weihnachtsgeschenk dar.<br />
Dr. Alfred Zeriik<br />
Erwin Pitsch: „Türkenkrieg 1683" -<br />
128 Seiten, 3 Karten; Eckartschrift Nr. 86;<br />
österr. Landsmannschaft, 1080 Wien,<br />
Fuhrmanngasse 18a; 58 S.<br />
Die vorliegende Schrift zum 300. Jahrestag<br />
der Befreiung Wiens von den Türken<br />
faßt den Ablauf dieses für das Abendland<br />
so schicksalshaften Ereignisses in<br />
seinen einzelnen Phasen zusammen: von<br />
der Vorgeschichte über die Ursachen, die<br />
Belagerung Wiens und die Entsatzschlacht<br />
1683 am Kahlenberg und ihre Folgen. Der<br />
Autor Erwin Pitsch ist Sachbearbeiter für<br />
ältere Militärgeschichte im Heeresgeschichtlichen<br />
Museum in Wien.<br />
Die Hauptlast dieses Kampfes trug - wie<br />
seinerzeit schon bei der ersten Belagerung<br />
Wiens 1529 - Österreich, unterstützt von<br />
Bayern, Sachsen und Polen, dessen König<br />
Johann III. Sobieski durch Vermittlung des<br />
Papstes Innozenz XI. sich dem Abwehrkampf<br />
angeschlossen hatte. Die Aufgabe<br />
des Fürsten Starhembergs war es, in wenigen<br />
Tagen Wien in den vollen Verteidigungszustand<br />
zu setzen, gemeinsam mit<br />
dem Wiener Bürgermeister Liebenberg.<br />
Am 17. Juli war Wien bereits gänzlich eingeschlossen,<br />
die türkischen Truppen wurden<br />
auf 180.000 Mann geschätzt; Kara<br />
Mustafas Streifscharen verteilten sich fächerförmig<br />
über Niederösterreich, sie mordeten,<br />
brandschatzten und plünderten. Nur<br />
das stark befestigte Wiener Neustadt<br />
konnte die feindlichen Angriffe abschlagen.<br />
Kaiser Leopold konnte im Reich auf<br />
Unterstützung und Hilfe rechnen, so auf<br />
den jungen Kurfürsten Max Emanuel von<br />
Bayern, auf den Kurfürsten Johann Georg<br />
von Sachsen, auf den Erzbischof von<br />
Salzburg. Mit der Fortdauer der Belagerung<br />
aber begann ein Mangel an Lebensmitteln,<br />
durch die ansteigenden Erkrankungen<br />
und Epidemien und durch die Verwundeten<br />
waren bald alle Spitäler überfüllt.<br />
Ein Vorgefecht am Bisamberg verlief erfolgreich.<br />
Entscheidend war, daß der Polenkönig<br />
den von Herzog Karl entworfenen<br />
Schlachtplan akzeptierte. Am Sonntag,<br />
den 12. September 1683, dem Tag der<br />
Entscheidungsschlacht am Kahlenberg,<br />
fand ein feierlicher Gottesdienst statt. Das<br />
Schlachtglück neigte sich auf die Seite der<br />
Verteidiger; der Großwesir verließ das<br />
Schlachtfeld und floh, seinen Privatschatz<br />
und die Kriegskasse mußte er zurücklassen;<br />
das christliche Heer hatte gesiegt,<br />
Wien war befreit. Die türkischen Verluste<br />
waren hoch. Es folgte ein strenges türkisches<br />
Strafgericht, 13 Paschas wurden<br />
hingerichtet, wenige Monate später auch<br />
Kara Mustafa.<br />
: Während die kaiserlichen Truppen ein<br />
Plünderungsverbot hatten, gab der Polenkönig<br />
für seine Soldaten die Plünderung<br />
frei, ihnen fiel eine reiche Beute zu. Im<br />
Triumphzug zog Sobieski in Wien ein, während<br />
die Kurfürsten von Bayern und Sachsen<br />
und auch Starhemberg fern blieben.<br />
Am 13. September kam es zur Zusammenkunft<br />
Kaiser Leopolds mit Sobieski,<br />
dessen Sohn Prinz Jakob gar nicht oder<br />
nur geringschätzig beachtet worden sein<br />
soll. Sobieski zog sich nach Polen zurück.<br />
Die wahren Hintergründe aber dürften in<br />
der ablehnenden Haltung Leopolds zu suchen<br />
sein, der die Vermählung Jakobs mit<br />
einer Erzherzogin ablehnte. - Aus den erbeuteten<br />
türkischen Kanonen wurde 1711<br />
die „Pummerin" gegossen.<br />
Dr. Alfred Zeriik
24 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
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Bauern im Bezirk Djakovo in Jugoslawien<br />
geboren; er besuchte die deutsche<br />
Lehrerbildungsanstalt in Esseg bis zu seinem<br />
Kriegseinsatz. 1946 kam er als<br />
Kriegsversehrter zu seinen geflüchteten<br />
Eltern in die Weststeiermark. Er ist heute in<br />
der Sozialversicherungsanstalt tätig. Seine<br />
Abhandlung wurde im Rahmen einer Stiftung<br />
mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Sein<br />
Tatsachenbericht schildert die Erlebnisse<br />
einer Dorfgemeinschaft in Ostslawonien,<br />
die ohne Schuld in das politische Spannungsfeld<br />
und Kriegsgeschehen hineingezogen<br />
wurde. Seine Vorfahren wurden<br />
seinerzeit als deutsche Bauern ins Land<br />
gerufen, um brachliegendes Land zu kultivieren.<br />
Mit großer Mühe schufen sie fruchtbares<br />
Ackerland. - Nach dem Zusammenbruch<br />
Jugoslawiens 1941 gerieten die Bewohner<br />
des Dorfes Krndija in die Mühle des<br />
ideologischen und politischen Kampfes.<br />
Durch die Tito-Partisanen wurde der<br />
Kampf gegen die deutsche Besatzung immer<br />
rücksichtsloser. Als 1943 die Partisanen<br />
ihr Dorf angriffen und Feuer legten,<br />
begannen sich die Dorfbewohner zu wehren.<br />
Trotz Aussichtslosigkeit wurde weitergekämpft,<br />
bis die Bevölkerung nach einem<br />
Großangriff 1944 ausgesiedelt und der<br />
Stützpunkt im Dezember aufgelassen<br />
wurde. - Zu Kriegsende 1945 wurde im Ort<br />
ein Intemierungslager errichtet, die Grausamkeiten<br />
gegen die Deutschen nahmen<br />
zu, u.a. wurden 14 Männer aus Krndija<br />
unweit ihres Heimatdorfes grausam ermordet.<br />
Da nur wenige Unterlagen für eine<br />
Dorfchronik vorhanden sind, sollen die autobiographischen<br />
Unterlagen dieser Schrift<br />
die tragischen Begebenheiten untermauern.<br />
- Die Häuser verschwanden wie die<br />
Menschen, die sie einst bewohnten, soweit<br />
sie nicht am Friedhof begraben liegen.<br />
Kein Grabstein gibt Auskunft über die vielen<br />
Toten, die dort oder in Massengräbern<br />
ihre letzte Ruhe fanden, deren Vorfahren<br />
nicht einst ausgezogen waren, um Neuland<br />
durch das Schwert, sondern durch<br />
den Pflug zu erobern. Aber gerade sie verdienen,<br />
in Erinnerung behalten zu werden<br />
mit ihren menschlichen Tragödien. Diese<br />
Schrift will nicht anklagen oder alte Wunden<br />
aufreißen, dem Autor geht es vielmehr<br />
darum, eine Mahnung auszusprechen: es<br />
dürfe nie mehr soweit kommen, daß Unschuldige<br />
die Leidtragenden von unseligen<br />
politischen Entscheidungen werden.<br />
Dr. Alfred Zerlik<br />
Fusseneggger: Christi Zeitgenossen<br />
Der neue Roman von Gertrud Fussenegger<br />
rankt nicht um ihr Leben und führt<br />
nicht in ihr Geburtsland Böhmen oder in ihren<br />
Geburtsort Pilsen. Schauplatz ist das<br />
„Heilige Land", die Zeit liegt rund zweitausend<br />
Jahre zurück, als Jesus Christus<br />
hier seine irdischen Spuren zog.<br />
Man wird an den großen polnischen<br />
Dichter Henryk Sienkewicz erinnert, und<br />
doch geht die große oberösterreichische<br />
Autorin ganz andere Wege - vielleicht reif<br />
geworden in unserer Generation, die verschiedene<br />
Besetzer und Besatzungstypen<br />
kennenlernte; die in kurzen Zeiträumen erkennen<br />
konnte, wie zu Übermenschen<br />
hochgejubelte bald auf bescheidenes Mittelmaß<br />
zusammensackten und andere,<br />
Stille im Lande, kaum Beachtete, die tatsächlich<br />
Prägenden dieser Epoche waren.<br />
All dies aber steht nur im Hintergrund, ist<br />
spürbar, ist erkennbar, belastet aber nicht<br />
den Roman. Man sieht natürlich, wie der<br />
galiläische Jesus eine von den Zeitgenossen<br />
kaum wahrnehmbare Nebenfigur darstellt;<br />
und man erkennt die Dominanz des<br />
Hohenpriester Kaiphas, der sich zwar jede<br />
Information erkaufen kann, aber wer vermag<br />
schon diese Informationen - etwa<br />
über den verdächtigen Johannes, den man<br />
später den „Täufer" nennt - auch richtig zu<br />
werten? Und wir sehen schon bei den einzelnen<br />
Gliedern der Familie des Kaiphas,<br />
also von Menschen der judäischen Oberschicht,<br />
extreme Charaktere: neben dem<br />
selbstbewußten und machtbewußten Hohenpriester<br />
sein kränkelnder, die Muße liebender<br />
Bruder, die ehrgeizige und auf die<br />
Karriere ihres Sohnes bedachte Schwägerin<br />
und dann der ganz anders geartete<br />
Neffe von Kaiphas. Diese verschiedenen<br />
Charaktere aber zeigt Frau Fussenegger in<br />
immer wieder unterschiedlicher Wertung,<br />
in verschiedenster Beleuchtung - und die<br />
Briefform des Romanes ermöglicht dies in<br />
schier idealer Art. Auch das Nebeneinander<br />
und Durcheinander der judäischen Bevölkerung,<br />
der römischen Besatzungsmacht<br />
mit dem Procurator Pontius Pilatus<br />
an der Spitze, dazu weitere Persönlichkeiten<br />
anderer Kulturkreise, denken wir etwa<br />
an den griechischen Intellektuellen Antisthenes,<br />
einen Vertrauensmann des Procurators,<br />
bringen Farbe und Leben in das<br />
Geschehen, das uns durch die Kunst der<br />
Dichterin nicht zweitausend Jahre zurückliegend,<br />
sondern fast gegenwärtig, zeitgenössisch,<br />
erscheint. So haben wir insgesamt<br />
einen gut lesbaren Brief-Roman vor<br />
uns, der uns die Zeit, da Christus lebte, in<br />
einer faszinierenden Art nahebringt - und<br />
so ganz nebenbei vieles von unserer Gegenwart<br />
besser verständlich werden läßt.<br />
(Gertrud Fussenegger, Sie waren Zeitgenossen.<br />
Roman, 255 Seiten. Deutsche<br />
Verlagsanstalt, Stuttgart 1983).
28 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
Frohe Weihnachten, viel Glück und Erfolg im neuen Jahr<br />
wünscht allen Mitgliedern, Freunden und<br />
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Newe-Schmuck GesmbH & Co. KG<br />
Bijouterie- und Silberwarenfabriken<br />
A-4470 Enns, Steyrer Straße 16<br />
E. FRIEDRICH jun.<br />
Spezialerzeugung<br />
von Taschenbügeln, Auflagen, Schließen<br />
und Schnallen für die Leder- und Schuhindustrie.<br />
Werk - Formenbau.<br />
Linz, Neue Heimat, Rötzerweg 141,<br />
Telefon 80 213.<br />
ERNST<br />
FISCHER<br />
Inh. Hant-JOrgen Richer<br />
ER-FI-KUNSTSTOFFZÄUNE<br />
4470 Enns, Födermayrstraße 64<br />
Tel. 0 72 23/25 67,26 48<br />
ßuchc/ruclcerei Enns<br />
Inh. Maria Ramhartar<br />
FQrstengasse 7, Tel. 0 72 23 / 23 31<br />
Buchdruck und Offsetdruck<br />
Alle Drucksorten für Industrie, Handel<br />
und Gewerbe<br />
UHREN-SCHMUCK<br />
Uhrmachermeister<br />
FRANZ MORAWETZ<br />
4470 Enns, Unzer Straße 23, Tel. 2522<br />
Fahrzeughaus<br />
Karl Magerl<br />
Enns, Unzer Straße 12, Telefon 23 81<br />
Moped - Fahrrflder -<br />
Nähmaschinen<br />
GLASMANUFAKTUR<br />
SCHÖLER & CO KG<br />
Erzeugung und Export von Lusterbehang<br />
4550 Kremsmünster, Postfach 42<br />
Tel. 07583/623 Serie, Telex: 02337123<br />
WENZEL KG<br />
Glasschmuckwarenerzeugung<br />
« Kremsmünster, Oberösterreich,<br />
Ruf 0 75 83/309<br />
Thérèse SchneRendorfer<br />
Bftckerelfachgeschlft<br />
Gasthaus — Pension<br />
ENN8, Untar 8traB« IS<br />
T*l. 2S29<br />
Fleisch-Wurst<br />
Paul Zittmayr<br />
4470 Enns, OO., Wiener Straße 21<br />
K. GÜRTLER SCHMUCK<br />
Gesjn.b.H. & Co. KQ<br />
Schmuckwarenerzeugung<br />
A-4470 ENNS, Neugablonz 10<br />
Telefon 072 23/28 77 *<br />
josef gaisberger<br />
Gemischtwarenhandlung<br />
Enns, Steyrer Strade 7<br />
Telefon 26 25<br />
KURT<br />
FEIGL<br />
Tapezierer — Bodenbelage<br />
Jalousien und Vorhinge<br />
Enns, Mauthairsner Straße 18, TaL 26 02<br />
Die Enns-Neu-Gablonzer-Firmen<br />
empfehlen sich<br />
Ihren Landsleuten