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Ausgabe - Sudetenpost

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V'<br />

Erscheinungsort Linz<br />

Verlagspostamt 4020 Linz<br />

Einzelpreis s 5-<br />

P. b. b.<br />

Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)<br />

Folge 24 Wien-Linz, 15. Dezember 1983 29. Jahrgang<br />

Sind die<br />

Österreicher<br />

Deutsche?<br />

(Seite 2)<br />

Das „südböhmische<br />

Meer" sinkt<br />

(Seite 4)<br />

Die Landschaften:<br />

Das „böhmische<br />

Gastein"<br />

V'.. ; V<br />

(Seiten)<br />

Wie man das Recht<br />

auf Besitz in der<br />

CSSR geltend macht<br />

Die Heimatvertriebenen sind ihres in der Heimat<br />

vorhandenen Vermögens bei der Vertreibung<br />

verlustig gegangen. Sie haben aber ihren<br />

Anspruch auf das ihnen geraubte Vermögen in<br />

der Heimat niemals aufgegeben und haben dies<br />

sert der Vertreibung immer wieder betont.<br />

Das Festhalten an den Eigentumsansprüchen<br />

hinsichtlich des in der alten Heimat verbliebenen<br />

Vermögens hervorzuheben, hat bisher<br />

zuwenig Beachtung gefunden, stellt<br />

Rechtsanwalt Dr. Alfred Haindl aus Wien in einem<br />

Beitrag fest und er schreibt weiters:<br />

Jeder Heimatvertriebene hat die Möglichkeit<br />

in einer letztwHIigen Anordnung (Testament,<br />

Kodizill) Verfügungen über sein in der Heimat<br />

zurückgelassenes Vermögen zu treffen, die<br />

wohl derzeit nicht durchgesetzt werden können,<br />

aber ein Beweis dafür sind, daß der Betreffende<br />

seine Vermögensansprüche nicht aufgegeben<br />

hat.<br />

In solchen letztwilligen Verfügungen sollte<br />

Ein neuer<br />

Böhmerwald-Aussichtsturm<br />

Am Weingartenfels in Bayern wurde kürzlich<br />

der Böhmerwald-Aussichtsturm im Schönseer-Land<br />

der Öffentlichkeit übergeben. Der 30<br />

Meter hohe Turm dicht an der Grenze zur CSSR<br />

bietet eine prachtvolle Sicht unter anderem auf<br />

die Orte Böhmisch-Schwarzach, Wassersuppen,<br />

Schwarzkoppe (Cerkov 1039 m), Großer<br />

und Kleiner Arber, Osser, Hirschstein, Schauerberg,<br />

Chodenschloß, Taus, St.-Anna-Kirche,<br />

Hochsemlowitz, Bischofteinitz, Neudorf, Horschau,<br />

Pollschitz, Sirb, Amplatz, Melmitz, Sieben<br />

Berge, Rindl, die Schilligkauer- und<br />

Wasserauer-Höhen, Muttersdorf, Hostau,<br />

Tschernahora, Zetschin, Weißensulz, Pabelsdorf,<br />

Haid, Plan, Pfraumberg, Tachau und Dianaberg.<br />

Hohe Auszeichnung für<br />

Präsident Broesigke<br />

Der Bundespräsident hat dem Präsidenten<br />

des Rechnungshofes, Dr. Tassilo Broesigke,<br />

das Große goldene Ehrenzeichen am Bande für<br />

Verdienste um die Republik Österreich verliehen.<br />

Am 7. Dezember überreichte Bundespräsident<br />

Dr. Rudolf Kirchschläger in seinen Amtsräumen<br />

in Anwesenheit des Leiters der österreichischen<br />

Ehrenzeichenkanzlei Kabinettsdirektor<br />

Dr. Loibl dem Präsidenten des Rechnungshofes<br />

die Insignien der hohen Auszeichnung.<br />

Wir freuen uns über die hohe Auszeichnung für<br />

Präsident Broesigke, der ein großer Förderer<br />

der Sudetendeutschen ist und gratulieren herzlich!<br />

Für Menschenrechte<br />

In einem Telegramm an die Botschaft der<br />

CSSR in Wien protestierte Msgr. Prof. Dr. Josef<br />

Koch namens der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

in Österreich schärfstens gegen die<br />

Verletzung der Menschenrechte in der CSSR<br />

und forderte die sofortige Freilassung von Jürgen<br />

Hinrichs, welcher am 10. November 1983<br />

beim Fotografieren des Grabes seines Vaters<br />

verhaftet wurde.<br />

das Vermögen in der Heimat so genau wie nur<br />

möglich beschrieben werden. Bei Häusern und<br />

Grundstücken sollten deren seinerzeitigen<br />

Adressen, auch Einlagezahlen, Katastralgemeinden,<br />

wenn möglich auch die Grundstücksnummern<br />

und die Ausmaße angeführt werden,<br />

weil auf Grund dieser Anführung die Grundstücke<br />

dann in den alten Grundbüchern und<br />

Mappen gefunden werden können.<br />

Bewegliches Eigentum sollte ebenfalls so genau,<br />

wie nur möglich beschrieben werden. Aus<br />

Besuchen in der alten Heimat weiß man, daß<br />

auch vom beweglichen Vermögen noch verhältnismäßig<br />

viel vorhanden ist, obzwar seit der<br />

Vertreibung fast 40 Jahre vergangen sind.<br />

Soweit Heimatvertriebene nicht in der Lage<br />

sind, selbst eine letztwillige Verfügung zu verfassen,<br />

werden ihnen bestimmt in den Landsmannschaften<br />

Juristen genannt werden können,<br />

die sie bei der Verfassung einer letztwilligen<br />

Verfügung entsprechend beraten können.<br />

Selbst wenn eine solche Beratung nicht kostenlos<br />

erfolgen kann, sollte es den Heimatvertriebenen<br />

die Kosten wert sein, eine ordnungsgemäße<br />

letztwillige Verfügung über ihr in der Heimat<br />

verbliebenes Vermögen zu treffen.<br />

Gut gearbeitet<br />

VON WOLFGANG SPERNER<br />

Ein gutes Jahr zieht über den Lebensberg.<br />

Neben den unbestreitbaren Erschwernissen<br />

und Enttäuschungen brachte es doch einige<br />

bemerkenswerte Pluspunkte in der Volksgruppenbilanz.<br />

Und da wir ganz allgemein eher positiv<br />

zum Leben eingestellt sind, wollen wir am<br />

Jahresende eher die Erfolge verbuchen.<br />

Voran einmal steht der große Erfolg des Sudetendeutschen<br />

Tages in Wien. Wieder einmal<br />

war das nicht nur die größte Veranstaltung des<br />

deutschsprachigen Raumes, es war ein erhebendes<br />

Wiederbegegnen vieler aus den Bundesländern<br />

und aus dem Ausland mit der<br />

„heimlichen Hauptstadt" der Sudetendeutschen,<br />

dem schönen Wien. Der in Frieden und<br />

ohne Gewalt abgelaufene Sudetendeutsche<br />

Tag wurde vor allem zu einem erneuten Beweis<br />

vor der Welt für den Wunsch der Sudetendeutschen<br />

nach einer gerechten Lösung des Heimatrechtes<br />

auf dem Weg des Rechtes und Gesetzes.<br />

Während anderswo in der Welt Vertriebenenprobleme<br />

zu Krieg, Terror und Elend führen,<br />

bleiben die Sudetendeutschen, die ebenfalls<br />

aus der Heimat vertrieben, von denen viele<br />

ermordet und gefoltert wurden, die ihren gesamten<br />

Besitz verloren haben, sie bleiben friedlich<br />

bei ihrem Wunsch und dem Vertrauen auf<br />

das Recht, daß vieles wiedergutgemacht wird.<br />

Zu den Pluspunkten der Bilanz kann aber<br />

auch der Fortschritt beim Bau des großen Sudetendeutschen<br />

Zentrums in München gezählt<br />

werden und nun kommt noch der Plan eines<br />

Sudetendeutschen Zentrums in Österreich hinzu.<br />

Diese Bauten werden nichteine nur sichtbar<br />

gemachte Beständigkeit des Sudetendeutschtums<br />

sein, sie sollen auch Sammelpunkte der<br />

Volkstumspolitik, der Kulturarbeit für das<br />

Wachhalten guten sudetendeutschen Geistes<br />

sein, mit Ausstrahlungskran über die Sudetendeutschen<br />

hinaus in den ganzen Staat.<br />

Wenn man zudem die vielfältige und unge-<br />

PRACHATITZ, DIE GOTISCHE STADTKIRCHE<br />

Ein frohes Weifinachtöfeit unD GelunDlieit im neuen Jahr


SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

brochene Arbeit der Landsmannschaften in<br />

den Bezirken und Gemeinden bedenkt und<br />

wenn man erlebt, wie es gelungen ist, dieses<br />

Sudetendeutschtum auch in der Jugend wachzuhalten,<br />

einer Jugend, die oft schon gar nicht<br />

mehr den Geburtsort der Eltern persönlich<br />

kennt, dann wird das besonders ermutigen.<br />

Diese Arbeit verdient unsere volle Bewunderung!<br />

Wie viele persönliche Opfer an Freizeit,<br />

aber auch oft an anderen Werten werden hier<br />

eingebracht!<br />

Und es kommt, lassen Sie auch dies sagen,<br />

der gesicherte Weiterbestand des offiziellen<br />

Organs der Sudetendeutschen Landsmannschaft,<br />

der „<strong>Sudetenpost</strong>" hinzu.<br />

Wahrlich, die Existenz einer Vertriebenenzeitung,<br />

mehr als drei Jahrzehnte nach der Vertreibung,<br />

ist etwas Besonderes, sowohl im gesamten<br />

Medienbereich wie auch in der landsmannschaftlichen<br />

Tätigkeit. Andere Landsmannschaften<br />

hatten auch eigene Zeitungen.<br />

Aber alle anderen Zeitungen bestehen nicht<br />

mehr. Nur die „<strong>Sudetenpost</strong>" erscheint weiter<br />

in Österreich. Es ist dies vor allem ein Verdienst<br />

aller unserer Bezieher, die „ihrer" Zeitung<br />

die Treue hielten. Trotz sicherlicher finanzieller<br />

Opfer. Und trotz des Wegsterbens so<br />

mancher treuer Bezieher. Es freut uns bei der<br />

„<strong>Sudetenpost</strong>" ganz besonders, daß mit dem<br />

Tod eines Beziehers immer wieder nicht das Interesse<br />

an der Zeitung abreißt, sondern daß die<br />

Nachfahren dann eben die „<strong>Sudetenpost</strong>" weiterbeziehen<br />

- und damit den Bestand der Zeitung<br />

sichern. Hier gilt wiederum ein großer<br />

Dank gesagt! Dank allen Ihnen, den treuen Beziehern<br />

der „<strong>Sudetenpost</strong>" und die Bitte, uns<br />

auch weiter die Treue zu halten, auch wenn wir<br />

den Preis erhöhßn müssen.<br />

Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger<br />

hat einmal zu unserem Bundesobmann Monsignore<br />

Professor Dr. Koch gesagt: „So lange<br />

Sie Ihre Zeitung haben, so lange existieren Sie<br />

in der öffentlichen Meinung. Wenn Sie die Zeitung<br />

nicht mehr haben, dann droht der Volksgruppe<br />

die Gefahr des Vergessens."<br />

Denken wir daran!<br />

Ecke des<br />

Bundesobmannes<br />

Betrachtungen am Jahresende<br />

Wenn wir uns die Veranstaltungen im<br />

Bereich unserer Volksgruppe in Österreich<br />

in Erinnerung rufen, können wir feststellen,<br />

daß keine ohne guten Erfolg zu Ende gegangen<br />

ist. Ich denke an den Sudetenball<br />

in Wien, die Märzgefallenen-Gedenkfeier,<br />

den Sudetendeutschen Tag 1983 in Wien<br />

und die Unternehmungen der Landes- und<br />

Bezirksverbände und der verschiedenen<br />

Heimatgruppen. Wir können zufrieden<br />

sein, wenn wir an die Besucherzahl und<br />

den geistigen Gehalt denken. Eine Aussage<br />

möchte ich hervorheben: „Unsere<br />

Partner können nur die sein, die die Vertreibung<br />

der Sudetendeutschen als Verbrechen<br />

betrachten und ihr Recht auf eine<br />

Wiedergutmachung anerkennen und seine<br />

Verwirklichung mit uns betreiben". Ein<br />

Wort des Sprechers der Sudetendeutschen<br />

Dr. Franz Neubauer. Dieses Wort<br />

bedeutet für alle Sudetendeutschen die<br />

Grundlage, auf der wir stehen und von der<br />

wir weiterarbeiten wollen. Dieser Grundsatz<br />

stellt einen Fels dar, an dem alle Einwände<br />

und Bedenken abprallen. Eine Diskussion<br />

ist nur über die Arbeitsmethoden<br />

möglich, die Anwendung finden können.<br />

Da und dort hat eine Meinungsbildung<br />

über konkrete Vorstellungen von einem<br />

friedlichen Zusammenleben der Völker<br />

Mitteleuropas und dessen Formen begonnen.<br />

Die sudetendeutschen Österreicher<br />

begrüßen diese Entwicklung in besonderer<br />

Weise. Sie tangiert nicht nur die Sudetendeutschen<br />

hierzulande.<br />

Immer mehr Mitglieder der jüngeren Generation<br />

finden sich bei unseren Treffen<br />

ein. Die Veranstalter werden sich besonders<br />

um sie bemühen und sie zur Mitgliedschaft<br />

in unseren Verbänden bewegen.<br />

Die Organisationen sollten der Zahl nach<br />

den Stand halten. Den Vorständen der verschiedenen<br />

Verbände muß bescheinigt<br />

werden, daß sie gute Arbeit geleistet haben.<br />

Es obliegt mir, am Jahresende ihnen<br />

und ihren Mitarbeitern herzlich im Namen<br />

aller Landsleute zu danken.<br />

Welche Chancen haben die Sudetendeutschen<br />

in Österreich, Chancen, die wir<br />

nützen sollten? Nicht nur die Böhmerwäldler<br />

und Südmährer spüren mehr als unsere<br />

Landsleute irgendwo in Westdeutschland<br />

Heimatnähe. Es gilt hier die Erinnerung<br />

und Liebe zu unserer Ursprungsheimat<br />

wachzuerhalten und zu pflegen. Die Zahl<br />

der Sympathiesanten aus familiären und<br />

Erfahrungsgründen ist in Österreich sehr<br />

groß. Die moralische Verpflichtung gegen<br />

die 1918 abgetrennten Brüder ist noch vorhanden,<br />

wenn sie auch aus verschiedenen<br />

Gründen nicht voll und ganz zum Zuge<br />

kommt. In einem Schreiben an alle Abgeordneten<br />

zum Nationalrat und Bundesrat<br />

haben wir an sie erinnert, wenn wir ihnen<br />

den Text einer Erklärung der österreichischen<br />

Abgeordneten, in der sie zur Abtretung<br />

des Sudetenlandes an das neue<br />

Staatsgebilde im Norden Stellung bezogen<br />

haben, vorgelegt haben.<br />

Eine Gefahr für den Bestand der sudetendeutschen<br />

Volksgruppe in Österreich<br />

stellt die totale Integration der jüngeren<br />

Generation dar, die sich da und dort über<br />

familiäre, geschichtliche Gegebenheiten<br />

und auch ethische Forderungen hinwegsetzt.<br />

Sind die Österreicher Deutsche?<br />

Debatten aus<br />

In der angesehensten deutschen Tageszeitung „Frankfurter Allgemeine" hat im September<br />

Johann Georg Reißmüller in einem Leitartikel die Frage aufgeworfen: „Sind die Österreicher<br />

Deutsche?" Daraufhin gab es eine Fülle von Leserzuschriften, verschiedener<br />

Meinung. Da dieses Thema auch die Sudetendeutschen stark berührt, veröffentlichen wir<br />

im folgenden den Leitartikel aus der „Frankfurter Allgemeinen" und fügen daran die Stellungnahme<br />

des früheren Sprechers der SL, Dr. Walter Becher an.<br />

Hier nun«zunächst der Leitartikel:<br />

Als in den siebziger Jahren einmal ein sowjetischer<br />

Politiker dartun wollte, wie natürlich die<br />

deutsche Teilung sei, da sagte er, es gebe<br />

schon lange noch andere deutsche Staaten,<br />

zum Beispiel Österreich. Die Charakterisierung<br />

Österreichs fand in der Bundesrepublik<br />

Deutschland viel stille Zustimmung. Ob sie richtig<br />

ist, können freilich nur die Österreicher entscheiden;<br />

denn ob eine Bevölkerung eine Nation<br />

bildet, das bestimmt allein ihr Bewußtsein<br />

von sich selbst.<br />

Nimmt man als Maßstab den aus der Französischen<br />

Revolution stammenden Nation-Begriff,<br />

dann erscheint die Lösung einfach: Die<br />

Österreicher sind Staatsvolk und zudem noch<br />

das Volk des Staates, den sie ohne Vorbehalt<br />

bejahen; also sind sie eine Nation. Aber damit<br />

weist man die Österreicher nur im politischen<br />

Sinne als Nation aus und sagt nichts darüber, ob<br />

sie auch eine eigene Kulturnation sind - oder ob<br />

sie zur deutschen Kulturnation gehören. Die<br />

Antworten auf diese Frage fallen in Österreich<br />

unterschiedlich aus. Besonders auf dem linken<br />

Flügel des sozialistischen Lagers und unter<br />

linkskatholischen Intellektuellen ist man bestrebt,<br />

die Österreicher als eigenständige Traditions<br />

- und Kulturgemeinschaft hinzustellen (was<br />

manchmal von Animositäten gegen die Bundesrepublik<br />

Deutschland begleitet ist). So hat der<br />

unlängst verstorbene Historiker und Literat<br />

Friedrich Heer vehement bestritten, daß die<br />

österreichische Literatur ein Teil der deutschen<br />

sei. Andererseits gibt es zum Beispiel im liberalen<br />

Lager Politiker, die sich ohne Verlegenheit<br />

deutsche Österreicher oder auch österreichische<br />

Deutsche nennen. Auch ein geographisches<br />

Gefälle zeigt sich: Im Westen Österreichs,<br />

der Deutschland nahe ist, verstehen sich<br />

die Bewohner ganz überwiegend als Deutsche.<br />

Im östlichen Österreich dagegen, vor allem in<br />

Wien, nimmt das Gefühl einer durchgehenden<br />

Eigenständigkeit der Österreicher gegenüber<br />

den Deutschen zu.<br />

Die Österreicher haben in ihrer Geschichte<br />

mit den nördlicheren Deutschen wechselhafte<br />

Erfahrungen gemacht. Die Bewußtseins- und<br />

Gefühlslagen, die sich dabei herausbildeten,<br />

spielen noch heute in das Verhältnis hinein, in<br />

dem die Österreicher sich zu den Deutschen<br />

sehen. Nach den Türken waren es die Preußen,<br />

die das Habsburgerreich in Lebensgefahr<br />

brachten, zu einer Zeit, da noch das gemeinsame<br />

Heilige Römische Reich Deutscher Nation<br />

bestand und der Gemahl der Herrscherin über<br />

Österreich in Frankfurt gekrönter Deutscher<br />

Kaiser war. Der Schlag Preußens gegen Österreich<br />

in der Schlacht bei Königgrätz hätte eine<br />

österreichisch-preußische Erbfeindschaft besiegeln<br />

können. Daß es anders kam, hat man oft<br />

der Weitsicht Bismarcks zugeschrieben. Doch<br />

die wahren Gründe dafür, daß Österreich und<br />

das neugegründete, preußisch bestimmte<br />

Deutsche Reich sich bald näherkamen, lagen<br />

anderswo. Österreich, seiner italienischen<br />

Lande fast ganz beraubt, von den Ungarn zur<br />

Teilung des Reiches in eine Doppelmonarchie<br />

gezwungen, sah sich nun außerdem von den<br />

erwachten Slawen, den Tschechen vor allem,<br />

bedrängt. In dieser Lage suchte das deutsche<br />

Bürgertum Österreichs Rückhalt beim großen<br />

deutschen Bruder im Norden. Das bestimmte<br />

die Wiener Politik.<br />

Als dann Österreich den Ersten Weltkrieg<br />

gemeinsam mit Deutschland verloren hatte und<br />

von den Siegermächten auf seinen deutschen<br />

Kern reduziert war, suchten die Österreicher aller<br />

politischen Lager Zuflucht beim größeren<br />

deutschen Staat. Das Bürgertum hielt Rest-<br />

Österreich für ein nicht lebensfähiges Gebilde,<br />

die Arbeiterbewegung wünschte sich einen gemeinsamen<br />

deutschen marxistischen Staat als<br />

Grundlage eines sozialistischen Europa. Die<br />

Siegermächte von damals unterbanden die<br />

Vereinigung. Der von ihnen erzwungene österreichische<br />

Staat gewann seine Bevölkerung in<br />

Wahrheit nie für sich, und so zerfiel er 1938 unter<br />

Hitlers Zugriff, als hätte es ihn nie gegeben.<br />

Aber in den sieben nationalsozialistischen<br />

Jahren erlebten die Österreicher ein brutales<br />

Regiment, das sie zu Hausknechten in einem<br />

Nebengebäude degradierte. Nicht der Wunsch<br />

allein, sich vom Schicksal des ins Bodenlose<br />

gestürzten Hitler-Staates zu lösen, hat also die<br />

Österreicher 1945 zur Abkehr von Deutschland<br />

getrieben - einer Abkehr, die zu grotesken Eskapaden<br />

führte: So lernten die österreichischen<br />

Kinder in der Schule nicht Deutsch, sondern die<br />

„Unterrichtssprache". Aber das kleine Staatsvolk<br />

war lange Zeit zu sehr mit seinen Nöten beschäftigt,<br />

als daß es sich über sein Verhältnis zu<br />

Deutschland hätte viel Gedanken machen können.<br />

Als beide aus dem Schlimmsten heraus waren<br />

und vorsichtig zueinander über die Grenze<br />

schauten, da erkannten die Österreicher einen<br />

deutschen Staat, der sich anschickte, die erste<br />

Wirtschafts macht im westlichen Europa und der<br />

wichtigste Verbündete Amerikas zu werden.<br />

Diesem schwergewichtigen Nachbarn begegnen<br />

sie heute mit einer freundlichen Unbefangenheit.<br />

Die rührt aus der doppelten Gewißheit<br />

der Österreicher, daß es für sie keinen anderen<br />

Staat geben kann als den heutigen und daß sie<br />

mit den Deutschen mehr verbindet als eine gemeinsame<br />

Grenze, Handel und Ferienbesuch.<br />

Aber sie haben kein Bedürfnis, diese besondere<br />

Beziehung zu definieren. Genaues Fragen<br />

würde wahrscheinlich zu dem Ergebnis führen,<br />

daß sich die Österreicher heute in ihrer Mehrheit<br />

als Teil der deutschen Kulturnation fühlen; freilich<br />

als einen Teil mit besonderen Lebensbedingungen<br />

und eigenem Gepräge. Ob das in fünfzig,<br />

in hundert Jahren noch gelten wird, kann<br />

niemand voraussagen.<br />

Hohe Auszeichnung<br />

für Prof. Otto Stöber<br />

Das „Bundesministerium für Wissenschaft<br />

und Forschung" hat dem „Österreichischen<br />

Moorforschungs-Institut" am 30.<br />

September 1983 mitgeteilt, daß der Bundespräsident<br />

mit Einschließung vom 8.<br />

September 1983 Prof. Otto Stöber aus<br />

Linz, einem verdienten Landsmann, Moorforscher,<br />

Schriftsteller und Moorbadbesitzer<br />

(Bad Wimsbach-Neydharting) das<br />

„Osterreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft<br />

und Kunst" verliehen hat. -<br />

Oberösterreichs Landeshauptmann Dr.<br />

Josef Ratzenböck wird diese hohe Auszeichnung<br />

dem Geehrten überreichen...<br />

Eine nicht geringe Rolle spielt hierzulande<br />

eine Befassung mit Zeitgeschichte,<br />

die Nebensächliches zur Hauptsache<br />

macht, das Grundsätzliche ignoriert und<br />

von da her Bewertung vornimmt, Extreme<br />

durch Extremes bekämpfen möchte und so<br />

einen neuen Extremismus zu fördern geeignet<br />

ist.<br />

Da geschichtliche Vorgänge längere und<br />

lange Zeiten in Anspruch nehmen, ist es<br />

verständlich, daß die ältere Generation fast<br />

40 Jahre nach unserer Vertreibung alle<br />

Hoffnung fahren läßt und immer wieder<br />

daran erinnert werden muß, daß nicht nur<br />

der Erfolg, sondern auch die Pflichterfüllung<br />

Erfüllung des Lebenes einbringt. Allen<br />

Landsleuten, die in diesem Jahr gestorben<br />

sind, ihre Pflicht als Amtswalter oder Mitglieder<br />

unserer Organisation ihrer Volksgruppe<br />

treue Dienste erwiesen haben, soll<br />

am Jahresschluß ein dankbares Gedenken<br />

gewidmet sein.<br />

Wir wollen uns auch in Zukunft ohne<br />

Emotion mit Berufung auf Tatsachen in der<br />

österreichischen Öffentlichkeit durchsetzen.<br />

Sie sprechen alle für uns.<br />

Die Jahreshauptversammlung der SLÖ<br />

hat den einträchtigen Willen unserer<br />

Landsleute in ganz Österreich durch Vertreter<br />

aus allen Bundesländern erkennen<br />

lassen. Wir wissen uns auch eins mit unseren<br />

Landsleuten in anderen Ländern und<br />

Staaten.<br />

Mit unseren Weihnachtsgrüßen verbinden<br />

wir zum Jahreswechsel Segenswünsche<br />

an alle Landsleute, wo immer sie leben<br />

müssen.<br />

Euer<br />

Monsignore Prof. Dr. Josef Koch<br />

Bundesobmann der SLÖ<br />

Und dies die Antwort des Altsprechers<br />

in der „Frankfurter Allgemeinen":<br />

Österreicher und Deutsche<br />

In der langen Reihe von Leserbriefen,<br />

welche die von Johann Georg Reißmüller<br />

aufgeworfene Frage „Sind Österreicher<br />

Deutsche?" zu beantragen versuchen,<br />

fehlt ein gewichtiger Hinweis: in der Bundesrepublik<br />

Deutschland, im Staate Erich<br />

Honeckers und in der Republik Österreich<br />

selbst leben an die vier Millionen Bürger<br />

sudetendeutscher Abstammung, die als<br />

Deutsche und Altösterreicher eine lebendige<br />

Brücke über das aufgezeigte Dilemma<br />

schlagen. Es gibt unter ihnen viele, die als<br />

Kinder das „Gott erhalte?", im Tschechenstaat<br />

„Kde domov muj?" („Wo ist meine<br />

Heimat?") gesungen haben und nunmehr<br />

an dreierlei Hymnen verpflichtet sind.<br />

Kann man ihnen zumuten, daß sie deshalb<br />

ihr Volkstum wechseln? Gibt die Tatsache<br />

nicht zu denken, daß von den<br />

siebeneinhalb Millionen Einwohnern<br />

Österreichs eine Million der Familienherkunft<br />

nach aus dem Sudetenland stammt,<br />

und daß ein Gutteil seiner führenden Männer<br />

(Staatspräsident und Bundeskanzler<br />

seit 1945) der gleichen Herkunftsgruppe<br />

angehörten?<br />

Mit Recht sind die heutigen Österreicher<br />

stolz auf ihren Staat und dessen Unabhängigkeit.<br />

Vermag man aber deshalb Volk<br />

und „Staatsnation" gleichzusetzen? Das<br />

geht (denken wir an die zahlreichen Volksgruppen<br />

und ethnischen Minderheiten!)<br />

weder anderswo noch in Mitteleuropa.<br />

Dem staatsnationalen Denken zuliebe<br />

kann man weder Völker noch Personen<br />

zeitlich und räumlich sektionieren. Will jemand<br />

etwa „österreichischer" als Herbert<br />

von Karajan oder Otto von Habsburg sein?<br />

Beide sind Österreicher und Deutsche. In<br />

der „Liebe zu Österreich" lassen sich -<br />

was Bundespräsident Dr. Kirchschläger<br />

des öfteren hervorhob - die Sudetendeutschen<br />

kaum übertreffen.<br />

Johann Georg Reißmüller hat wahrscheinlich<br />

recht: „In der Mehrheit fühlen<br />

sich die Österreicher als Teil der deutschen<br />

Kulturnation, freilich als Teil mit besonderen<br />

Lebensbedingungen und eigenem Gepräge."<br />

Dr. Walter Becher, Altsprecher der<br />

Sudetendeutschen Landsmannschaft,<br />

Pullach


FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

Sudetendeutsche in Paraguay<br />

im harten Kampf des Lebens<br />

In der in Brasilien erscheinenden deutschsprachigen<br />

Zeitung „Brasil-Post" von Ende Oktober<br />

fanden wir folgenden Bericht über den<br />

50jährigen Bestand der „Colonia Sudetia" in<br />

Paraguay. Er gibt einen Eindruck vom harten<br />

Existenzkampf unserer Landsleute in jenem interessanten<br />

Land Südamerikas. Hier der Bericht<br />

von Rosa Anders:<br />

Die „Colonia Sudetia" in Paraguay wurde von<br />

dem aus Saaz stammenden Franz B. PETER im<br />

Jahre 1933 gegründet. Der gelernte Maschinenschlosser<br />

nahm dort die Verbindung mit<br />

dem Franzosen Jorge Naville auf, der Land zu<br />

niedrigen Preisen und günstigen Zahlungsbedingungen<br />

anbot. Das an einer Autostraße gelegene<br />

Land wurde zu Grundstücken von je<br />

18 ha vermessen und Naville baute in Paso Jobai<br />

auch eine Unterkunft, so daß die ankommenden<br />

Siedler zunächst wenigstens ein Dach<br />

über ihren Häuptern haben sollten. Ein Siedlungsbund<br />

sorgte für die Anwerbung auswanderungslustiger<br />

Menschen. Die Vereinigung gab<br />

eine eigene Zeitung heraus, welche Informationen<br />

über das Siedlungsgebiet verbreitete.<br />

Die Arbeitslosigkeit in der sudetendeutschen<br />

Heimat und der ständige Druck der Tschechen<br />

taten das Übrige, um die ersten Siedler zur<br />

Auswanderung zu bewegen. Mit dem ersten<br />

Transport langten 28 Personen in Paraguay an.<br />

Sie fanden nur Urwald vor, der erst in harter Arbeit<br />

nach und nach urbar gemacht werden mußte.<br />

Zunächst wurde ein „Rancho" gebaut, ein<br />

Wohnhaus, welches eine Unterkunft direkt am<br />

Arbeitsplatz ermöglichte. Es bestand aus gespaltenen<br />

Palmenstämmen, der Fußboden aus<br />

festgestampftem Lehm und als Fenster dienten<br />

kleine Holzläden. Auch Brunnen mußten gegraben<br />

werden.<br />

Das Ungeziefer war sehr schlimm. Es gab<br />

Blutsauger aller Arten: Schweißbienen, Moskitos,<br />

Polverinos, Stechbremsen und Paraqui.<br />

SUDETENPOST<br />

Gegen Schlangen und gefährliche Wespen<br />

mußte man auch ständig auf der Hut sein.<br />

Nicht alle Siedler aus der ersten Gruppe blieben<br />

in der neuen Kolonie. Nach dem Eintreffen<br />

des zweiten Transports verkauften einige von<br />

ihnen ihr Land an die Neuankömmlinge und reisten<br />

ab.<br />

Gepflanzt werden Mais, Madioka, Bohnen,<br />

Baumwolle, Wein und Jerba als Dauerpflanzung.<br />

Die „Jerba Mate" oder „Bombilla" ist das<br />

Hauptgetränk - nicht nur in Paraguay, sondern<br />

in ganz Südamerika.<br />

Zur Zeit umfaßt die „Colonia Sudetia" 32 Familien,<br />

hauptsächlich Sudetendeutsche. Auf ihren<br />

Höfen laufen 28 Traktoren und fünf Lastwagen.<br />

Drei Autobusse („Sudetia"-Transporte)<br />

unterhalten tägliche Fahrten nach Villarica, der<br />

nächsten Stadt. Daneben gibt es natürlich auch<br />

Personenwagen. Zwei Kaufläden dienen der<br />

Versorgung der Siedler mit allem, was zum täglichen<br />

Gebrauch gehört. Zwei Tankstellen versorgen<br />

die Kolonie mit dem notwendigen Treibstoff,<br />

und 15 solide Materialhäuser runden das<br />

Bild ab. 28 Schüler besuchen die in einem schönen<br />

Bau untergebrachte deutsche Schule. Sie<br />

werden von zwei Lehrerinnen in Deutsch und<br />

Spanisch unterrichtet. Dem Lehrpersonal steht<br />

ein besonderes Wohnhaus zur Verfügung. Die<br />

Kirche wurde kürzlich vergrößert und renoviert.<br />

Sportfreunde tummeln sich auf einem großen<br />

Fußballplatz und in einem schönen Sporthaus.<br />

Ein Heimatverein sorgt für den Zusammenhalt<br />

der Siedler.<br />

Die Landsleute freuen sich jederzeit über Besuche<br />

von der Außenwelt und sind stolz darauf,<br />

daß namhafte Persönlichkeiten, unter ihnen Dr.<br />

Walter BECHER und seine charmante Gattin<br />

bereits den Weg in die „Colonia Sudetia" gefunden<br />

haben. Sie entbieten zu ihrem 50jährigen<br />

Bestandsfest eine herzliche Einladung an<br />

die in aller Welt verstreuten sudetendeutschen<br />

Landsleute und an alle Freunde.<br />

In Westeuropa gibt es bereits etwa<br />

400 Firmen mit Ostblock-Kapital<br />

Wenn sich die wirtschaftlichen Beziehungen<br />

zwischen den Ländern des europäischen<br />

Ostens und des europäischen Westens in den<br />

nächsten Jahren - auch in einem weniger günstigen<br />

weltwirtschaftlichen Klima - weiter entwickeln<br />

sollen, wird es dazu auch neuer Instrumente<br />

und neuer Wege bedürfen, erklärte zum<br />

Abschluß eines zweitägigen Seminars des<br />

österreichisch-französischen Ost/West-Zentrums<br />

dessen Generalsekretär Botschafter Dr.<br />

Jankowitsch in Budapest.<br />

Als ein solches Instrument könnten sich gemischte<br />

Unternehmen erweisen. Derzeit sei allerdings<br />

die Zahl von gemischten Unternehmungen<br />

mit Ost/West-Beteiligung im europäischen<br />

RGW-Raum noch wesentlich kleiner als<br />

im OECD-Bereich. Wie Untersuchungen ergaben,<br />

gibt es in Westeuropa mehr als 400 Gesellschaften<br />

mit Kapitalbeteiligung aus dem Osten<br />

Europas. Umgekehrt sind aber noch nicht in allen<br />

RGW-Ländern - vor allem nicht in der<br />

UdSSR - rechtliche und finanzielle Voraussetzungen<br />

für die Gründung gemischter Gesellschaften<br />

geschaffen und auch dort, wo solche<br />

Voraussetzungen bestehen, bleibt ihre Zahl<br />

noch klein.<br />

Wie das Budapester Seminar ergab, bestehen<br />

aber verschiedene Anzeichen, die darauf<br />

hinweisen, daß in nächster Zeit mit einem erhöhten<br />

Interesse der Länder Osteuropas für<br />

gemischte Gesellschaften zu rechnen ist: so<br />

wurde etwa die Absicht der polnischen Regierung<br />

erläutert, bereits ab 1984 die rechtlichen<br />

Voraussetzungen für die Operation gemischter<br />

Gesellschaften auch in diesem Land zu schaffen.<br />

Die Gründung einer größeren Zahl solcher<br />

Unternehmen in Ländern Osteuropas stehen<br />

andererseits aber auch beträchtliche Schwierigkeiten<br />

entgegen, die zumeist aus der verschiedenen<br />

sozialen und wirtschaftlichen Umwelt<br />

resultieren und deren Überwindung auch<br />

eine gründliche Vorbereitung und ein eingehendes<br />

Studium der Möglichkeiten solcher Unternehmen<br />

erfordern.<br />

CSSR-Studenten protestieren<br />

gegen neue Raketen der Sowjets<br />

Tschechoslowakische Studenten haben eine<br />

Kampagne für eine Petition gestartet, mit der<br />

gegen die Stationierung neuer sowjetischer<br />

Atomraketen in der CSSR protestiert werden<br />

soll. Das verlautete aus tschechoslowakischen<br />

Emigrantenkreisen in Wien.<br />

Es handle sich dabei um eine „in ihrem Umfang<br />

und wegen ihrer Spontaneität einzigartige<br />

Protestaktion", hieß es. Vorlagen der Petition<br />

würden in Brunn und in anderen größeren Städten<br />

der CSSR herumgereicht.<br />

Die CSSR-Staatspolizei habe mit Verhören<br />

und Drohungen reagiert, hieß es weiter. Professoren<br />

und Schuldirektoren seien angewiesen<br />

worden, über „verdächtige" Schüler und Studenten<br />

an ihren Lehranstalten Bericht zu erstatten.<br />

Die Warschauer-Pakt-Staaten CSSR und<br />

DDR hatten sich damit einverstanden erklärt, als<br />

Reaktion auf die Aufstellung neuer US-Mittelstreckenraketen<br />

in Europa sowjetische Nuklearwaffen<br />

neuen Typs auf ihrem Territorium zu<br />

stationieren. Erst kürzlich hatten die offiziellen<br />

CSSR-Medien entschieden in Abrede gestellt,<br />

daß es im Lande eine Opposition gegen die von<br />

Moskau geplante Maßnahme gebe.<br />

Geschätzte Leser der „<strong>Sudetenpost</strong>"!<br />

Liebe Landsleute!<br />

Es ist keine bloße Geste, wenn ich als<br />

Obmann unseres „Sudetendeutschen<br />

Pressevereines" die Gelegenheit des Advents<br />

und des zu erwartenden Weihnachtsfestes<br />

wahrnehme, um Ihnen wieder<br />

einmal für Ihre seit langem bewiesene<br />

Leser- und Beziehertreue herzlichst zu<br />

danken und meine Wünsche für ein schönes<br />

Weihnachtsfest, gleichzeitig aber auch<br />

für ein hoffentlich in Frieden zu verbringendes<br />

Jahr 1984 auf diesem Wege ausspreche.<br />

Wenngleich wir in diesem Lande dank<br />

unserer Mitwirkung wieder festen Boden<br />

gewonnen haben, wenn wir uns des guten<br />

Gefühls erfreuen dürfen, in Österreich daheim<br />

zu sein, so weckt gerade die Weihnachtszeit<br />

in den meisten von uns alljährlich<br />

Erinnerungen an unvergeßliche Weihnachtserlebnisse<br />

wach, wie wir sie seit der<br />

Kindheit in der uns geraubten Heimat haben<br />

durften. In solche Erinnerungen mischt<br />

sich dann auch heute noch nach fast vier<br />

Jahrzehnten das schmerzliche Gefühl eines<br />

stillen Heimwehs, dessen wir uns jedoch<br />

nicht zu schämen brauchen.<br />

Vielleicht braucht aber ein Schicksalskreis,<br />

wie wir Vertriebenen ihn bilden, von<br />

Zeit zu Zeit solche Anlässe, die unser Wissen<br />

um jenes rechtlose Geschehen vor<br />

bald vierzig Jahren wirksam daran hindert,<br />

es nun in wieder in gewonnener Sicherheit<br />

zu vergessen. Die einst geführten Festbräuche<br />

und Sitten werden so zu einem<br />

willkommenen Anlaß, unsere Herkunft und<br />

Zusammengehörigkeit von neuem empfinden<br />

zu lassen.<br />

Unsere Zeitung die,,<strong>Sudetenpost</strong>" - um<br />

wieder einmal in Erinnerung zu bringen -,<br />

die einzige Zeitung der Vertriebenen in<br />

Österreich, ist dank ihres regelmäßigen<br />

Erscheinens nun gleichfalls geeignet, ein<br />

Mittel zu sein, durch das die Zusammengehörigkeit<br />

der Landsleute aus allen einstigen<br />

Landschaften immer wieder bewußt<br />

wird und stärkt; sie ist aber auch ein Mittel,<br />

unserer Stimme Gehör zu verleihen. Demnach<br />

war und ist sie mehr als ein bloßes<br />

Nachrichtenblatt unter vielen anderen und<br />

es wäre höchst beklagenswert, sollten die<br />

drückender werdenden Lasten einmal<br />

nicht mehr zu tragen sein und unser vorwiegend<br />

ideel ausgerichtetes Unternehmen<br />

dadurch vereitelt werden.<br />

Ihre Treue zur „<strong>Sudetenpost</strong>" hat bisher<br />

diese Gefahr- wenn auch mit knapper Not<br />

- noch verhindern können, und dafür spreche<br />

ich Ihnen im Namen des Pressevereins<br />

aufrichtigen Dank aus. Gleichzeitig erlaube<br />

ich mir aber auch, die Bitte, den<br />

Wunsch laut werden zu lassen, daß Sie<br />

weiterhin auch dann, wenn die Umstände<br />

eine Erhöhung der Bezugsgebühr erforderlich<br />

machen sollten, „Ihrer" Zeitung<br />

weiterhin Verständnis entgegenbringen<br />

mögen.<br />

In dieser Hoffnung grüße ich alle unsere<br />

Landsleute, Abonnenten, Mitarbeiter, die<br />

Chefredaktion und nicht zuletzt die ehrenamtlichen<br />

Mitglieder des Pressevereines,<br />

sage ich meinen aufrichtigen Dank für die<br />

vielen Beweise verständnisvoller Mitarbeit<br />

von unserer Jugend an unser Werk, das<br />

der fernen unvergessenen Heimat und ihrer<br />

Menschen auf seine Weise unentwegt<br />

dienen will.<br />

Ein friedvolles Weihnachtsfest und ein<br />

von Glück, Gesundheit und Erfolg gesegnetes<br />

neues Jahr wünsche ich Ihnen in<br />

heimatlicher Verbundenheit.<br />

Ing. Alfred Rügen,<br />

Obmann des Sudetendeutschen<br />

Pressevereines<br />

WANDERUNGEN DURCH BÖHMEN, MÄHREN UND SCHLESIEN, Fotografien von<br />

Werner Neumeister, ist der Titel einer Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Adalbert-Stifter-Verein,<br />

München, die vom 25. November bis zum 30. Dezember im Palais<br />

Palffy in Wien gezeigt wird. Die rund 100 Exponate umfassende Fotoausstellung mit<br />

Arbeiten von Werner Neumeister aus Meinen an der Elbe, soll dem Betrachter typische<br />

Eindrücke von den vielfältigen Landschaften Böhmens, Mährens und Schlesiens<br />

vermitteln. Sie ist täglich - auch an Wochenenden - vori 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt<br />

zugänglich.<br />

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Schloß Friedland in Nordböhmen. Die wehrhafte Burg dürfte kurz nach dem Jahre 1000<br />

angelegt worden sein. Die heutigen Gebäude entstanden in der Renaissance. Nach dieser<br />

Burg wi'rde das Herzogtum benannt, das Albrecht von Waldstein (= Wallenstein) sich in<br />

Nordböhmen schuf. Nach seinem Tode 1634 kam die Burg in den Besitz des Grafen Gallas,<br />

deren Nachkommen, die Grafen Clam-Gallas, diese bis 1945 besaßen und bewohnten.


SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

Fachtagung in Passau diskutierte<br />

den religiösen Frühling in Osteuropa<br />

Die katholische Kirche in der CSSR bleibt weiter<br />

eine unterdrückte, mißbrauchte und gedemütigte<br />

Kirche. Sie ist aber ebenso eine zu<br />

neuem Leben erweckte und erwachte Kirche,<br />

nicht nur in der Slowakei und in Mähren, sondern<br />

auch in Böhmen, wo selbst in „pastoralen<br />

Ruinenfeldern" kleine und lebendige Gemeinden<br />

entstehen.<br />

Diese Ansicht vertrat der in Rom lebende<br />

deutsch-böhmische Theologe Prälat Prof. Dr.<br />

Josef Rabas auf einer ostkirchlichen Fachtagung<br />

der Vereinigung „Opus Bonum" in Passau.<br />

Der Theologe kam insbesondere im Zusammenhang<br />

mit dem päpstlichen Verbot der<br />

Priestervereinigung „Pacem in terris" zu dem<br />

Schluß, daß es in der CSSR keine von Rom unabhängige<br />

Kirche geben werde. Auch spreche<br />

nichts dafür, daß der in allen Landesteilen registrierte<br />

und nicht nur auf die Städte und die Akademiker<br />

beschränkte religiöse Aufbruch versiegen<br />

wird. Gleichzeitig prognostizierte Prälat Rabas<br />

verstärkte,,Abwehrmaßnahmen seitens der<br />

Partei und Staatsführung der CSSR. Es sei mit<br />

einer noch intensiveren atheistischen Propaganda<br />

vor allem unter der heranwachsenden<br />

Generation zu rechnen. Auch mit einer Ausdehnung<br />

der gezielten Polizeiaktionen gegen Priester,<br />

Ordensleute und engagierte katholische<br />

Laien sei zu rechnen. Es gehe der Partei und der<br />

Staatsführung darum, durch Infiltration „gekaufter<br />

Elemente, gebrochener Charaktere und erpreßter<br />

Karrieremacher" die lebendigen Zellen<br />

christlicher Gläubigkeit zu zerstören.<br />

Die neue religiöse Bewegung möchte sich,<br />

wie Prälat Rabas unterstrich, nicht außerhalb<br />

der offiziellen Kirche etablieren. Sie sei keine<br />

Geheimkirche, keine Untergrundkirche und<br />

wolle auch keine sein. Mit Nachdruck plädierte<br />

Professor Rabas für Geschlossenheit und Einheit<br />

in den eigenen Reihen der Kirche. Zur äußeren<br />

Bedrängnis dürfe nicht noch eine selbstverursachte<br />

Spaltung des Gottesvolkes in verschiedene<br />

Richtungen und spalterischen Abweichungen<br />

hinzukommen. Wörtlich erklärte<br />

der Referent: „Wer da meint, aus seinem integralen<br />

Katholizismus heraus dies betreiben zu<br />

sollen, der betreibt das Geschäft der Feinde seiner<br />

Kirche."<br />

Prof. Rabas ging in diesem Zusammenhang<br />

auf die aufsehenerregenden Aktivitäten gewisser<br />

Geheimbischöfe ein. Namentlich erwähnte<br />

Rabas Dr. Felix Maria Davidek in Brunn, Michael<br />

Zahradnik in Ryehnow und Dusan Spinner in der<br />

Diözese Zips. Von dieser Gruppe war bisher lediglich<br />

der Name und die Existenz von Dr. Felix<br />

Davidek in Brunn bekannt. In einer eingehenden<br />

Diskussion zu dieser Problematik erklärte Rabas,<br />

daß das Gespenst einer Untergrundkirche<br />

und einer Geheimkirche in der CSSR von den<br />

Behörden an die Wand gemalt und von kirchlichen<br />

Kreisen kritiklos übernommen worden sei.<br />

Von Untergrundkirche zu sprechen sei theologisch<br />

unsinnig und politisch sehr gefährlich.<br />

Echte Untergrundkirche gebe es lediglich in der<br />

Ukraine und in Rumänien, wo die mit Rom<br />

„unierte" Kirche verboten sei. Die Katholiken in<br />

der CSSR wollten selbst keine Untergrundkirche,<br />

und selbst in Samisdatenschriften wende<br />

man sich gegen diese Zuordnung.<br />

Das „südböhmische Meer" sinkt ab<br />

Generalreparatur des Abflußtunnels<br />

Der Wasserspiegel des „südböhmischen<br />

Meeres", wie der Lipno-Stausee auch genannt<br />

wird, ist zur Zeit am Absinken, denn es ist eine<br />

Generalreparatur des Abflußtunnels vom Wasserkraftwerk<br />

und das Entschlammen des Staubeckens<br />

geplant. Das abfließende Wasser wird,<br />

wie immer, zur Erzeugung von Elektroenergie<br />

genutzt, schreibt die „Prager Volkszeitung" und<br />

berichtet «reiten<br />

Die Beschäftigten der Betriebe CKD Blansko,<br />

Skoda Plzeh und anderer haben die Generalreparatur<br />

der Kraftwerksanlagen übernommen.<br />

Anfang April 1984 wird der Wasserstand sein<br />

Minimum, 719 m über dem Meeresspiegel, erreichen.<br />

In dieser Zeit wird der Wasserstand<br />

sieben Meter unter der maximalen Höhe liegen.<br />

Das Wasser wird im alten Flußbett der Moldau<br />

abgeleitet werden. Nachdem das Wasser abgepumpt<br />

sein wird, wird der 3,6 Kilometer lange<br />

Abflußtunnel, der seit 1959 ununterbrochen in<br />

Betrieb ist, freiliegen. Bei voller Leistung des<br />

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Wasserkraftwerkes durchfließen diesen Tunnel<br />

bis zu 92 Kubikmeter Wasser in der Sekunde.<br />

Der Abflußtunnel, durch den bequem ein LKW<br />

vom Typ Tatra 813 hindurchfahren könnte, befindet<br />

sich in einem natürlichen Felsstollen und<br />

nur an einigen Stellen war es notwendig, ihn mit<br />

einem Betonmantel zu umgeben. Regelmäßig<br />

alle fünf Jahre wird er überprüft und gereinigt.<br />

Diesmal aber handelt es sich um eine geplante<br />

Reparatur, die, nachdem der Tunnel ein Vierteljahrhundert<br />

in Betrieb war, durchgeführt werden<br />

muß. Der Betonmantel wird nach gründlicher<br />

Kontrolle und Reinigung ausgebessert und an<br />

den Stetten, wo es sich als notwendig erweist,<br />

verbreitert.<br />

Neben dem Abflußtunnel werden auch die<br />

Hochspannungsverteilungsanlagen einer Generalreperatur<br />

unterzogen. Aus dem Staubekken<br />

von Lipno II werden Ablagerungen ausgebaggert,<br />

die sich im Laufe der Jahre angesammelt<br />

haben und die vor allem von einer Zellulo-<br />

sefabrik stammen, deren Produktion schon vor<br />

einiger Zeit eingestellt worden ist.<br />

Diese großangelegten Reparaturen bringen<br />

auch für die Touristen einiges Neue mit sich.<br />

Ende des Winters und in den Frühjahrsmonaten<br />

1984 wird in der Nähe von Oberplan aufgrund<br />

des niedrigen Wasserstandes höchstwahrscheinlich<br />

das „Herz der Moldau", der alte Flußlauf<br />

in der ursprünglichen Flußniederung der<br />

Moldau, zu sehen sein.<br />

Der niedrige Wasserstand des üpno-Stausees<br />

wird die Einstellung des Schiffsverkehrs<br />

zur Folge haben und wird auch für die Angler<br />

und Urlauber nicht ohne Auswirkungen bleiben.<br />

Im Frühjahr 1984 wird begonnen, das Staubekken<br />

wieder mit Wasser aufzufüllen und bei<br />

durchschnittlichen hydrologischen Bedingungen<br />

kann damit gerechnet werden, daß etwa<br />

Ende Juli der Schiffsverkehr wieder aufgenommen<br />

wird. Im Herbst nächsten Jahres wird Lipno<br />

erneut mit voller Kapazität Elektroenergie an<br />

das Stromnetz unseres Landes abgeben.<br />

Otto von Habsburg<br />

kandidiert<br />

Der älteste Sohn des letzten österreichischen<br />

Kaiserpaares, Dr. Otto Habsburg-Lothringen,<br />

der dem Europäischen Parlament als BRD-Abgeordneter<br />

angehört, ist in München von der<br />

bayerischen Christlich-Sozialen Union (CSU)<br />

als Kandidat für die zweite Direktwahl zum EG-<br />

Parlament am 17. Juni kommenden Jahres aufgestellt<br />

worden. Die 180 CSU-Delegierten wählten<br />

Habsburg nach dem gegenwärtigen bayerischen<br />

Sozialminister Fritz Pirkl und der Europa-Abgeordneten<br />

Ursula Schleier auf Platz drei<br />

der CSU-Europa-Liste. Dr. Otto von Habsburg<br />

hatte die Staatsangehörigkeit der BRD angenommen,<br />

um für das Europaparlament kandidieren<br />

zu können.<br />

Vizepräsident Wollner 60<br />

Der am 6. Dezember 1923 in Asch geborene<br />

Vizepräsident der Paneuropa-Union in der Bundesrepublik,<br />

Rudolf Wollner, war zu seinem 60.<br />

Geburtstag in Wiesbaden Mittelpunkt vielfacher<br />

Ehrungen. So erhielt er von Präsident Dr. Otto<br />

von Habsburg für seine Verdienste um die Europa-Idee<br />

die Europa-Medaille verliehen.<br />

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Dr. Emil Schembera,<br />

Ehrenbundesobmann der SLÖ,<br />

dankt herzlich für die vielen Genesungswünsche.<br />

Ich werde jedem „Einzelnen" noch schreiben<br />

und wünsche allen Landsleuten gesegnete<br />

Weihnachten und ein neues Jahr<br />

in Gesundheit.<br />

Den Landsleuten von nah und fern<br />

Weihnachtsgrüße send' ich gem.<br />

Zum Jahreswechsel Glück und Freud'<br />

wünsch' ich allen herzlichst heut!<br />

In landsmannschaftlicher<br />

Verbundenheit<br />

Ihr<br />

Nikolaus Peter von Etthofen<br />

2. S LO-Bundesobmann<br />

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Allen Böhmerwäldlern und<br />

Sudetendeutschen<br />

ein frohes Weihnachtsfest und<br />

Gottes Segen im neuen Jahr!<br />

Johann Kindermann<br />

Direktor


FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

SUDETENPOST<br />

Slowakische Minister<br />

entlassen<br />

In der slowakischen Teilrepublik sind nach einer<br />

Meldung der amtlichen tschechoslowakischen<br />

Nachrichtenagentur CTK am Donnerstag<br />

zwei Regierungsmitglieder aus ihren Ämtern<br />

entlassen worden. Gründe für die Entlassung<br />

wurden nicht genannt. Der Meldung zufolge<br />

wurde der stellvertretende Ministerpräsident<br />

Jan Gregor von Jaroslav Kransky abgelöst. An<br />

die Stelle des bisherigen Arbeite- und Sozialministers<br />

Dezider Krocsany tritt Kazimir Nagy.<br />

Präsident von „Pacem in<br />

terris" gestorben<br />

Der Präsident derregimetreuen katholischen<br />

Priestervereinigung in der Tschechoslowakei,<br />

„Pacem in terris", Antonin Vesely, ist am 2. Dezember<br />

in Olmütz/Böhmen im Alter von 65 Jahren<br />

gestorben. Er war einer der Gründer und<br />

geistigen Väter von „Pacem in terris", das als<br />

Aufsichtsorgan des Regimes über die Kirche in<br />

der CSSR gilt. Die Vereinigung „Pacem in terris"<br />

wurde im Jahre 1971 als eine Art Nachfolgeorganisation<br />

der „Bewegung der Priester für<br />

den Frieden" (MHKD) gegründet.<br />

Adventsingen am<br />

15. Dezember<br />

Am 15. Dezember findet das traditionelle Adventsingen<br />

im Haus der Begegnung in Wien 2,<br />

Praterstern 1, statt! Beginn ist um 18.30 Uhr<br />

(bitte um pünktliches Erscheinen). Das Programm<br />

wird von den landsmannschaftlichen<br />

Gruppen und der Sudetendeutschen Jugend<br />

gestaltet. Wir dürfen auch Sie und Ihre Freunde<br />

recht herzlich zu dieser bestimmt sehr schönen<br />

und feierlichen Veranstaltung erwarten!<br />

Hohe Auszeichnung der<br />

Landesobfrau der SLÖ in der<br />

Steiermark<br />

Das Jahr 1983 brachte unserer Landesobfrau,<br />

OStr. Prof. Dr. Jolande Zellner eine<br />

Reihe beachtlicher Erfolge. Nachdem sie<br />

im April den Lyrikpreis des Deutschen Kulturwerks<br />

europäischen Geistes in München-Planegg<br />

hatte entgegennehmen<br />

können und im Mai mit dem Lyrikpreis der<br />

AWMM in Brügge ausgezeichnet worden<br />

war, erhielt sie die Einladung, Proben ihres<br />

dichterischen Schaffens in einer Anthologie<br />

zu veröffentlichen, die bald darauf unter<br />

dem Namen „Autoren stellen sich vor" erschien.<br />

Im Oktober wurde unsere Landsmännin<br />

während des Festakts zum 35jährigen<br />

Bestehen unserer Landsmannschaft<br />

vom steirischen Landeshauptmann das<br />

große Ehrenzeichen des Landes Steiermark<br />

überreicht. Und am 6. Dezember bekam<br />

sie die Nachricht vom einstimmigen<br />

Beschluß des Grazer Stadtsenats, ihr in<br />

Würdigung ihrer besonderen Verdienste<br />

und Anerkennung ihrer großartigen Leistungen<br />

das Ehrenzeichen der Landeshauptstadt<br />

Graz in Gold zu verleihen. Die<br />

Landsmannschaft freut sich über diese<br />

verdiente Ehrung unserer Landesobfrau<br />

und beglückwünscht sie dazu herzlichst.<br />

Ing. Franz Sabathil, Stadtobmann der SL<br />

Graz<br />

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Heimatbindung stärkt Verantwortungsbewußtsein<br />

für unser Land<br />

Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen<br />

bringen uns heute täglich die große weite<br />

Welt ins Haus. In eben dieser Welt können<br />

wir dann am besten erfolgreich bestehen,<br />

wenn wir von überschaubaren Erfahrungen<br />

ausgehen können und uns im Wurzelgrund<br />

unserer erlebbaren Umwelt verankert<br />

fühlen. Aus dieser Sicht hat die Beziehung<br />

zur Geschichte der eigenen Familie,<br />

der Gemeinde und unseres Landes wieder<br />

größere Bedeutung erlangt. Das heurige<br />

Oberösterreich-Jahr soll dabei Anstoß<br />

sein, das Verständnis für unsere Heimat zu<br />

vertiefen.<br />

Die Landesausstellung in Wels, in der<br />

die letzten tausend Jahre unserer Geschichte<br />

in lebendiger und anschaulicher<br />

Weise nachgezeichnet wurde, bildete bei<br />

diesen Bemühungen einen wichtigen<br />

Schwerpunkt. Darüber hinaus gibt es landauf<br />

und landab eine Fülle von Veranstaltungen,<br />

die unter das Motto des Oberösterreich-Jahres<br />

gestellt werden. Die Landesausstellung<br />

in Wels, die bis Ende Oktober<br />

geöffnet war, wurde von insgesamt<br />

201.243 Menschen besucht. Und sie war<br />

wirklich sehenswert:<br />

Allein die Burg zu Wels, in der sie untergebracht<br />

war, präsentiert sich als hochinteressantes<br />

historisches Gebäude in einer<br />

Stilreinheit, wie sie seit Jahrhunderten<br />

nicht mehr zu sehen gewesen ist. Die Ausstellung<br />

zeigte das Land im Spannungsfeld<br />

der europäischen Geschichte mit Beziehungen<br />

zu Wien, Prag und München oder<br />

zu den geistlichen Zentren Salzburg und<br />

Passau. Parallel zur territorialen und verfassungsmäßigen<br />

Entwicklung bot die<br />

Ausstellung einen Überblick über wesentliche<br />

Leistungen auf künstlerischem Gebiet<br />

sowie über Besonderheiten der Wirtschaft<br />

und des Volkslebens in Oberösterreich.<br />

Die Auswahl der aus österreichischen und<br />

deutschen Archiven, Museen und Sammlungen<br />

stammenden Objekte erfolgte nach<br />

dem Gesichtspunkt ihres historischen<br />

Aussagewertes. Dabei kam der Kunstliebhaber<br />

voll auf seine Rechnung. Da die<br />

österreichischen Bundesländer historisch<br />

gewordene und durch Gemeinsamkeiten<br />

ihrer Geschichte miteinander verbundene<br />

Einheiten sind, hatte die Darstellung des<br />

Werdens eines dieser Länder exemplarischen<br />

Wert auch für die Entwicklung der<br />

übrigen.<br />

Das heurige Oberösterreich-Jahr wird<br />

sicher zu mehr Heimatbindung und damit<br />

Verantwortungsbewußtsein für unser Land<br />

beitragen. Denn Menschen, die sich hier<br />

wohl fühlen und Wurzeln schlagen, die ihr<br />

Land kennen und lieben, sind viel eher bereit,<br />

sich für dieses Land einzusetzen und<br />

an seiner lebenswerten Gestaltung mitzuwirken.<br />

Dr. Josef Ratzenböck,<br />

Landeshauptmann von Oberösterreich<br />

Verband der Volksdeutschen Landsmannschaften tagte:<br />

Paketsendungen in die alte Heimat!<br />

Verstärkt die Jugendarbeit fördern<br />

Am 19. November fand die ordentliche<br />

Hauptversammlung des Verbandes der Landsmannschaften<br />

Österreichs in Wien statt. Nach<br />

den Tätigkeitsberichten und den Entlastungen<br />

wurde eine neue, jüngere Leitung gewählt.<br />

Vorsitzender der VLÖ wurde der Bundesobmann<br />

der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

in Österreich, Msgr. Prof Dr. Josef Koch. Stellvertreter,<br />

der Vorsitzende der Donauschwäbischen<br />

Arbeitsgemeinschaft, Dipl.-Ing. Rudolf<br />

Reimann. Weitere Ämter wurden durch Banater<br />

1 Schwaben, Siebenbürger Sachsen sowie Gottscheer<br />

besetzt.<br />

Der Verband der Volksdeutschen Landsmannschaften<br />

in Österreich ist die Dachorganisation<br />

für die Vertretung der Interessen der<br />

Volksdeutschen Heimatvertriebenenverbände<br />

in ganz Österreich. Derzeit gehören der VLÖ an:<br />

Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich,<br />

die Donauschwäbische Arbeitsgemeinschaft,<br />

die Karpatendeutsche Landsmannschaft<br />

in Österreich, die Landsmannschaft der Bukowiner<br />

in Österreich, der Verein der Gottscheer in<br />

Österreich, die Landsmannschaft und Hilfsverein<br />

der Deutsch-Untersteirer und die Landsmannschaft<br />

der Banater Schwaben in Österreich.<br />

In einer sehr anregenden Diskussion wurden<br />

die Richtlinien bzw. Weichen für die Zukunft gestellt.<br />

Die Anliegen der Volksdeutschen Heimatvertriebenen,<br />

sei es in finanzieller, kultureller<br />

und sozialer Hinsicht sollen einer breiten Öffentlichkeit<br />

und den entsprechenden öffentlichen<br />

Stellen, den Parlamentsfraktionen usw. mit besonderem<br />

Nachdruck dargelegt werden.<br />

Ein besonderes Anliegen ist auch die gewiß<br />

nicht sehr leichte Betreuung der in der jeweiligen<br />

Heimatgebieten verbliebenen Volksdeutschen<br />

durch Hilfsmaßnahmen (wie etwa Paketsendungen),<br />

finanzielle Unterstützungen, Hilfe bei<br />

der Ausreise und ähnliches mehr. Dies ist ein<br />

besonderer menschlicher Aspekt in der Arbeit<br />

der VLÖ.<br />

Darüberhinaus wurde eine weitaus engere<br />

Zusammenarbeit der Verbände in allen diese<br />

betreffenden Angelegenheiten beschlossen<br />

und eine Funktionärstagung angeregt.<br />

Desweiteren wurde auch beschlossen, ein<br />

besonderes Augenmerk auf die Erfassung der<br />

jüngeren Generation zu legen und sich intensiv<br />

mit der Jugendarbeit zu befassen.<br />

CSSR: Ausreisewillige<br />

Deutsche werden behindert<br />

Die sudetendeutschen Vertriebenen haben<br />

der CSSR Druck auf ausreisewillige<br />

Deutschstämmige vorgeworfen. Diese<br />

Pressionen seien „menschenunwürdig"<br />

und widersprächen dem vor zehn Jahren<br />

unterzeichneten Prager Vertrag und dem<br />

damit verbundenen Briefwechsel über die<br />

Regelung humanitärer Fragen, hieß es in<br />

einer Erklärung des Sudetendeutschen<br />

Rates und des Vorstandes der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft zu dem Abkommen<br />

zwischen der CSSR und der<br />

Bundesrepublik Deutschland.<br />

Die Vertriebenen forderten die<br />

tschechoslowakischen Behörden auf, den<br />

etwa 60.000 bis 90.000 Bürgern deutscher<br />

Nationalität die „grundlegenden Menschenrechte"<br />

zu gewähren. Wo diese<br />

Menschen konzentriert zusammenlebten,<br />

werde ihnen trotz verfassungsrechtlicher<br />

Zusagen die Erhaltung ihrer nationalen<br />

Identität, die Erziehung der Kinder in der<br />

Muttersprache und die Teilnahme an<br />

deutschsprachigen Gottesdiensten verwehrt.


SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

Schon jetzt an den großen „Ball<br />

der Sudetendeutschen" denken!<br />

Schon jetzt heißt es an die Ballsaison 1984 zu<br />

denken! In Wien finden auch heuer wieder- neben<br />

den zahlreichen kleineren Veranstaltungen<br />

der jeweiligen Heimatgruppen - zwei große<br />

Ballveranstaltungen statt:<br />

Am SONNTAG, den 12. FEBRUAR 1984, der<br />

„BALL DER SÜDMÄHRER", im Kolpinghaus<br />

Wien 6, Gumpendorfer Straße 39 (Beginn um<br />

15 Uhr), und am FASCHINGSSAMSTAG,<br />

3. MÄRZ 1984, der große BALL DER SUDE-<br />

TENDEUTSCHEN im Hotel Vienna Intercontinental,<br />

Wien 3, Johannesgasse (beim Heumarkt).<br />

Beginn: 21 Uhr (Einlaß ab 20 Uhr).<br />

Merken Sie sich bitte schon jetzt diese beiden<br />

Termine fix vor und kommen Sie mit Ihren Verwandten,<br />

Freunden und Bekannten zu diesen<br />

großen Ballveranstaltungen. Näheres in den<br />

nächsten Nummern der <strong>Sudetenpost</strong>!<br />

Beide Bälle werden durch die jungen Sudetendeutschen<br />

mit einer EROFFNUNGSPOLO-<br />

NAISE festlich eröffnet! Wir möchten nochmals<br />

darauf hinweisen, daß für diese Eröffnung noch<br />

junge Leute gesucht werden (vornehmlich Paare),<br />

die gerne daran teilnehmen möchten! Bedingungen:<br />

Mädchen: langes weißes Ballkleid;<br />

Burschen: schwarzer (dunkler) Anzug oder<br />

Smoking; sowie Beherrschung des Walzers!<br />

Interessenten melden sich dringend bei der<br />

Sudetendeutschen Jugend, Kreuzgasse 77/14,<br />

1180 WIEN, schriftlich mit Angabe des Alters<br />

und einer allf. Telefonnummer (zwecks Verbindungnahme<br />

usw.). Die Proben beginnen demnächst<br />

und es gilt sich gut für die Eröffnungen<br />

vorzubereiten! Werte Landsleute! Es geht um<br />

die Eröffnung Ihres Balles - melden Sie daher<br />

so rasch als möglich Ihre jungen Leute dazu an!<br />

SATZ<br />

DRUCK<br />

BINDUNG<br />

PRIESTERTOR<br />

SAAZ, du Beglückteste unter den Schwesterstädten in Böhmen,<br />

Du, die soviel du erfuhrst ohne Fall in Feindesgetümmel,<br />

Unbezwungen allzeit mögst du blühend stehen mit den Türmen!<br />

Und solange in Blut' wirst du stehen, als Gottes Wort du<br />

Dankvoll in deinen Mauern mit gläubigem Herzen dir hegest!<br />

Und als Bollwerk dir wahrst für dich selbst, als Grundstein fürs Leben.<br />

Carolus a Carlsberga, Hofdichter Kaiser Rudolfs II. Die Tafel mit dieser Inschrift ist auf dem<br />

Bilde zu sehen.<br />

Saaz war und ist wahrscheinlich auch heute noch durch den Hopfenhandel eine sehr<br />

reiche Stadt. Die heimische Landwirtschaft hat mit dem Hopfenanbau den größten und<br />

ertragreichsten Anteil uzw. wegen der tiefgründigen, fruchtbaren Böden z. T. rötliche<br />

Erde und ein mildtrockenes Klima. Diese Verhältnisse haben durch entsprechende<br />

Anbaumethoden eine Hopfensorte von hervorragendem Brauwert gebracht, so daß<br />

unser Hopfen den Namen unserer Heimat in die ganze Welt verbreitet hat. Wo Spezialbiere<br />

gebraut werden, wird Saazer Hopfen wegen seiner Feinheit und unerreichbaren<br />

Aromas verlangt und so haben besondere Biere nach Pilsner Art den Saazer Hopfen zu<br />

einer begehrenswerten Welthandelsware gemacht.<br />

Rapid — Rostlöser — Nifesol<br />

Generalvertretung und Lager<br />

der Firma Oel-Chemie Düsseldorf<br />

Dipl.-Ing.<br />

Richard Fränzel KG<br />

5280 Braunau, Telefon 34 79<br />

FriedhofstraBe 7 a<br />

SEPP UND MAGDA<br />

REICHEL<br />

wünschen allen Freunden und<br />

Landsleuten frohe Weihnachtstage<br />

und Glück im neuen Jahr.<br />

OBERÖSTERREICHISCHER<br />

LANDESVERLAG<br />

Neue Bücher<br />

Pater Bernhard Tonko — ein Priester<br />

unserer Zeit<br />

Redaktion: Gerhard Freißler - herausgegeben<br />

von der Klemensgemeinde 1010<br />

Wien - Augustinerstraße 3 - Hersteller<br />

Missionsdruckerei St. Gabriel, 2340 Mödling,<br />

Gabrielstraße 171.<br />

Am 4. März 1982 feierte er noch in<br />

glanzvoller Weise seinen 70. Geburtstag,<br />

wenige Wochen später, am 28. April, verstarb<br />

er ganz unerwartet.<br />

. Er stammte aus Trautenau in Sudetenschlesien.<br />

Aus armen Verhältnissen beschritt<br />

er den Weg eines Prager Chemiestudenten,<br />

aus innerer Überzeugung entschloß<br />

er sich dann Priester zu werden.<br />

Entscheidend geprägt wurde er durch den<br />

Jugendbund „Staffelstein", der in besonderer<br />

Weise die religiöse Seite mit der völkischen<br />

in Einklang zu bringen suchte unter<br />

dem Begriff ,,Volk und Glauben". Schon<br />

vor 100 Jahren hat der tschechische Historiker<br />

Franz Palacky seinem Volk ein Geschichtsbild<br />

entworfen, dessen Wesen im<br />

Kampf gegen die Deutschen und gegen die<br />

katholische Kirche gipfelte. So wurden in<br />

der 1918 entstandenen Tschechoslowakei<br />

den Sudetendeutschen nur Rechte eines<br />

Untermieters zugebilligt. P. Bernhard gewann<br />

mit seiner Fröhlichkeit die Herzen<br />

seiner Umgebung. Einen entscheidenden<br />

Schritt seines Lebens hat er mit dem Eintritt<br />

in den Augustiner-Orden getan. Nach seinem<br />

zweijährigen Chemiestudium an der<br />

Prager Deutschen Universität studierte er<br />

von 1933 bis 1937 Theologie und wurde<br />

1937 zum Priester geweiht. Ein ganzer<br />

Kreis von Staffelstein-Theologen trat damals<br />

in den Augustiner-Orden ein, einen<br />

maßgebenden Einfluß übte dabei P. Dr.<br />

Paulus Sladek aus.<br />

Der schwerste Schicksalsschlag traf P.<br />

Bernhard Tonko durch die Vertreibung aus<br />

der angestammten sudetendeutschen<br />

Heimat. Er kam nach Österreich, wo bald<br />

Kardinal Innitzer - ein Sudetendeutscher<br />

aus dem Erzgebirge - auf ihn aufmerksam<br />

wurde, der ihm und seinen Mitbrüdern<br />

1951 das alte aufgehobene Augustinerkloster<br />

nahe der Burg übertrug. Man kann<br />

ohne Übertreibung behaupten, daß diese<br />

Priestergeneration das moralisch-religiöse-seelsorgliche<br />

Rückgrat der ganzen<br />

Volksgruppe bei der Überwindung der Vertreibungsnöte<br />

wurde. Im Jahre 1958 wählten<br />

die Caritasdirektoren Österreichs P.<br />

Bernhard zu ihrem Generalsekretär, er<br />

baute in Österreich die Vertriebenenhilfe<br />

auf, gleichsam als personifizierte Caritas.<br />

1974 wurde er auch Nationaldirektor der<br />

Ausländerseelsorge. Daneben war er<br />

Seelsorger der Studentenverbindung Danubia<br />

und Vorsitzender der Klemensgemeinde,<br />

das Gegenstück zur Ackermann-Gemeinde<br />

in Deutschland. Er war<br />

ein tatkräftiger, engagierter Mann, der<br />

gleichzeitig aber auch mit Witz und Humor<br />

ausgestattet war, womit er seine Umgebung<br />

immer wieder aufmunterte und ihr<br />

Mut zusprach. P. Bernhard kannte keine<br />

nationalen, religiösen oder rassischen<br />

Schranken, seine Nächstenliebe überwand<br />

diese Grenzen. Das vorliegende<br />

Buch bringt eine gute Auswahl aus seinen<br />

Briefen, Reden und Predigten, welche sich<br />

mit den wichtigsten Themen im Leben des<br />

Menschen beschäftigen. In seiner Gegenwart<br />

gab es keinen Streit, er löste die Probleme<br />

mit seinem unverwüstlichen Humor<br />

und aus seinem tiefen christlichen Glauben,<br />

der auch keinen Haß gegenüber den<br />

Menschen aufkommen läßt, die uns einst<br />

vertrieben haben und heute unsere Städte<br />

und Dörfer bevölkern. In den Jahren nach<br />

dem Krieg galt sein ganzer Einsatz seinen<br />

Landsleuten, um die größte Not zu lindern,<br />

und als hier die Not einigermaßen gestillt<br />

war, half er auch jenen, die in ähnlicher<br />

Lage waren. Nutzen wir diese Erkenntnisse<br />

aus dem vorliegenden Buch - das<br />

gerade zurecht vor dem Fest des Friedens<br />

erschienen ist - auch für unser Leben. 30<br />

Fotos aus dem Werdegang P. Bernhards<br />

bilden einen sinnvollen Abschluß des gediegenen<br />

Buches, dessen Initiative unserem<br />

Landsmann Gerhard Preißler entsprang.<br />

Dr. Alfred Zeriik


FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

=i_<br />

Warum Schweigen?<br />

Der Gebirgszug der Sudeten wurde um<br />

1200 als „sudeta hyle" bezeichnet und im<br />

Frankfurter Parlament von 1848 als deutsches<br />

Sprachgebiet besonders hervorgehoben.<br />

Der Sudetendeutsche Stamm<br />

setzte sich nach dem 13. Jahrhundert aus<br />

dem Stamm der Bayern, Franken, Sachsen<br />

und Schlesier zusammen. Am 15. Juli<br />

1917 trat in Prag ein überparteilicher deutscher<br />

Volksrat mit der Selbstbestimmungsforderung<br />

zusammen nach dem<br />

Motto „Vivat, crescat, floreat - Ehre, Freiheit,<br />

Vaterland!"<br />

Vor fast 2000 Jahren wurde das Sudetengebiet<br />

von den keltischen Bojem verlassen<br />

und nach einem halben Jahrtausend<br />

von den Markomannen und Quaden<br />

nebst anderen germanischen Stämmen<br />

bewohnt. Geprägte Mannigfaltigkeit - mit<br />

diesem Wort könnte man die sudetendeutsche<br />

Landschaft beschreiben. Bayern,<br />

Sachsen und Schlesier waren es, die zusammen<br />

das Sudetendeutschtum bildeten.<br />

Vom Böhmerwald bis zu den Karpaten<br />

siedelten seit Jahrhunderten Deutsche, die<br />

dem Lande Kultur gebracht und ihm den<br />

Stempel deutscher Eigenart aufgedrückt<br />

hatten.<br />

Prag besaß seit 1348 die erste deutsche<br />

Universität und verdankt deutschen Baumeistern,<br />

wie Peter Parier (1330 bis 1399)<br />

und von Dientzenhofer (1689 bis 1751),<br />

seine schönsten Bauten!<br />

Brunn war eine deutsche Stadt, ebenso<br />

Olmütz und Littau in Nordmähren.<br />

Budweis hat sich in Südböhmen behauptet<br />

und Pilsen in Westböhmen. Auf<br />

den Dörfern vor allem in Mähren war ein<br />

Fortleben deutscher Flurnamen festzustellen<br />

gewesen. Die Sprachgrenze war bis in<br />

die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts festgelegt,<br />

abgesehen von den deutschen<br />

Sprachinseln.- Osterreich hätte eine<br />

neue Schweiz werden können, wenn alle<br />

Tribüne der Meinungen<br />

Völker die gleiche Reife besessen hätten!<br />

Felix Dahns Grußwort zum Deutschen<br />

Volkstag 1897 (diese Worte wurden am<br />

Rathaus zu Eger angebracht):<br />

Das höchste Gut des Mannes ist sein Volk:<br />

Das höchste Gut des Volkes ist sein Recht.<br />

Des Volkes Seele lebt in seiner Sprache.<br />

Dem Volk, dem Recht und seiner Sprache<br />

treu<br />

Fand uns der Tag, wird jeder Tag uns finden.<br />

Der Heimatgedanke, die sudetendeutsche<br />

Bundesidee, muß durch Selbstbestimmungsrecht<br />

baldigst verwirklicht werden,<br />

jedoch ohne Gewalt und nur mit<br />

friedlichen Mitteln!!!<br />

Viktor Franz Werbik<br />

Hofrat Ing. Stud. phil. et jur., Wien<br />

Zweimal Heldenplatz<br />

in Wien<br />

SUDETENPOST<br />

Zwei Großveranstaltungen auf dem<br />

Wiener Heldenplatz im heurigen Jahr, eine<br />

zu Pfingsten und eine im Spätsommer, haben<br />

mich zum Vergleichen angeregt. Ich<br />

gehe nämlich fast täglich auf dem Wege<br />

zum Amt über diesen Platz und sehe noch<br />

immer die Menschenmassen von beiden<br />

Veranstaltungen vor mir.<br />

Ich meine die Sudetendeutschen Tage<br />

1983 in Wien und den österreichischen<br />

Katholikentag 1983. Wenn ich mit dem<br />

Vergleich zu Ende bin, habe ich immer das<br />

Gefühl gehabt, irgend etwas fehlt noch,<br />

das zu tun wäre. Eine Tageszeitung hat mir<br />

weitergeholfen. Dort stand nämlich eine<br />

Woche nach dem Katholikentag als Nachlese,<br />

daß die Kirchen so voll wie schon<br />

lange nicht waren und daß die Bischöfe<br />

nicht wieder zur Tagesordnung übergehen<br />

wollen, sondern das Eisen schmieden so<br />

lange es heiß ist. Daher: Auch wir dürfen<br />

unser großes und erhebendes Erlebnis in<br />

der Wiener Stadthalle und auf dem Heldenplatz<br />

mit Hunderttausenden Besuchern<br />

zu Pfingsten nicht ungenützt in Vergessenheit<br />

geraten lassen. Jene Landsleute,<br />

die dabei waren, müssen mit jenen,<br />

die sich - aus welchen Gründen immer -<br />

abseits gehalten haben oder nicht dabei<br />

sein konnten, darüber reden. Sie müssen<br />

auch unsere jungen Menschen, unsere<br />

Kinder und Enkel darüber ins Gespräch<br />

ziehen. Sie darauf hinweisen, daß auf die<br />

Jugend neben den vielen, derzeit brennenden<br />

Fragen auch unsere Frage auf<br />

eine Lösung wartet. Und dazu gleich eine<br />

praktische Aufmunterung. Uns allen ist<br />

doch klar, daß solche Veranstaltungen nur<br />

dann durchgeführt werden können, wenn<br />

dahinter starke und gesunde Verbände,<br />

unermüdliche Helfer und ehrenamtliche<br />

Funktionäre stehen. Auch das muß den<br />

Landsleuten und der Jugend gesagt werden.<br />

Gleichzeitig müßte geworben werden,<br />

doch auch Mitglied entweder der THAYA<br />

im Räume Wien, Niederösterreich und<br />

Burgenland, im Großraum Linz und Umgebung<br />

zu werden oder wenn man weiter davon<br />

in einem anderen Bundesland lebt,<br />

sich einer der vielen Gliederungen der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft in<br />

Österreich - SLÖ - anzuschließen.<br />

Die schönste Aufgabe müßte es aber<br />

sein, unsere Jugend für die Interessen der<br />

alten Heimat und die damit verbundenen<br />

Anliegen zu gewinnen. Es wäre zu schön,<br />

wenn unsere jungen Mitarbeiter, die überall<br />

bei den vielen Veranstaltungen mitwirken,<br />

Zuzug und Verstärkung bekommen<br />

würden. Junge Menschen von heute sind<br />

ja ständig auf der Suche nach Bewährung,<br />

Aussprache und Anschluß. Warum sollten<br />

sie dann bei unserer Jugend nicht mittun?<br />

Wie man das anstellen soll? Nehmt sie mit<br />

zu den Veranstaltungen, kommt nicht immer<br />

allein! Der Einwand, daß sie dort niemanden<br />

kennen, gilt nur für das erste Mal.<br />

Bekanntlich ist man überall beim ersten<br />

Mal fremd und unbekannt. Schon beim<br />

nächsten Mal kennt man einige und trifft<br />

bereits gute Freunde. Darum, liebe Landsleute,<br />

nützen wir die frische Erinnerung an<br />

das Großereignis 1983. Stellt Euch vor, jeder<br />

von uns bringt nur einen Besucher mit.<br />

Womöglich einen jungen Besucher. Ist das<br />

keine schöne Aufgabe? Norer, Reg.-Rat<br />

Altmeister des<br />

Skisports gestorben<br />

In Aschau im Chemiegau verstarb am 4. November<br />

d. J. der weit über die Grenzen seiner<br />

Heimat, auch Deutschlands, bekannte Besitzer<br />

der Reifträgerbaude im Riesengebirge im 86.<br />

Lebensjahr. Er war 1897 in der Wosseckerbaude<br />

auf der böhmischen Seite geboren worden.<br />

Die Gebirgsheimat brachte es mit sich, daß<br />

er schon im Kindesalter mit den Brettern vertraut<br />

wurde. Mit 10 Jahren fuhr er das erste Rennen,<br />

einen Kinderlauf. Dann folgte eine Skilaufbahn.<br />

Adalbert Wanhoff 70<br />

Der den Karpatendeutschen aus der Slowakei<br />

und von der Zips wohlbekannte Adalbert<br />

Wanhoff beging am 21. November in Amberg<br />

seinen 70. Geburtstag. In Hunsdorf 1913 in der<br />

Oberzips geboren, besuchte er die deutsche<br />

Bürgerschule in Käsmark und dann -in Ermangelung<br />

einer solchen für die Karpatendeutschen<br />

- die Lehrerbildungsanstalt in Mies im südlichen<br />

Egerland und wurde Lehrer.<br />

Als Lehrer in verschiedenen Orten Bayerns,<br />

als Landeskulturreferent seiner Landsmannschaft,<br />

als 2. Bundesvorstand des „Hilfsbundes"<br />

(in Zusammenarbeit mit Pfarrer Jakob<br />

Bauer) und nun als ,,Jahrbuch"-Schriftleiter hat<br />

Wanhoff - wie schon früher in seiner Zipser<br />

Heimat - immer in vorderster Front der Freiwilligen<br />

und Opferbereiten für die verschiedenen<br />

Belange seiner Landsleute gestanden. Immer<br />

groß in der Leistung für die Gemeinschaft, immer<br />

bescheiden, wenn es um seine Person<br />

ging. Dennoch erreichten ihn etliche Ehrungen,<br />

so u. a. das Bundesverdienstkreuz I. Klasse<br />

und im Vorjahr ein Autorenpreis im belgischen<br />

Brügge.<br />

Ein segensreiches Weihnachtsfest und ein<br />

gesundes Neujahr 1984!<br />

FRANZ WESTER<br />

(gegründet 1887) - früher Stemberg-Mähren<br />

Maler-, Anstreicher- und Lackierwerkstätte<br />

Klagenfurt, Benediktinerplatz 10, Tel. 84 6 80<br />

Das neue<br />

Sparkassen<br />

Prämiensparen<br />

1 Million Prämiensparbücher<br />

haben die Österreicher bei den<br />

Sparkassen. Das spricht für das<br />

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Guthabens möglich! Zu einem<br />

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neuen Sparkassen-Prämien<br />

sparen.<br />

Wir wissenwie der<br />

Suchen Sie ein Weihnachtsgeschenk?<br />

Ein Vorschlag: Ein Jahresabonnement der „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />

... für einen guten Freund, für einen Angehörigen<br />

in der Familie oder für sonst jemanden?<br />

Nun, da können wir Ihnen gerne ein wenig<br />

helfen!<br />

Sicher, bis Weihnachten haben wir noch ein<br />

wenig Zeit, aber man kann nie früh genug mit<br />

dem Einkaufen der Geschenke beginnen —<br />

aber zumindest sollte man sich frühzeitig damit<br />

befassen und oft kommt man dann darauf,<br />

daß es sehr schwierig ist, dem oder jemand andern<br />

etwas Besonderes zu schenken, das auch<br />

passend und gehaltvoll ist.<br />

Sie meinen, wir können Ihnen nicht helfen?<br />

Oh, doch — wir versuchen es sehr gerne!<br />

Wie wäre es denn, wenn Sie diesmal ein<br />

Jahresabonnement unserer SUDETENPOST<br />

als Geschenk überreichen könnten?<br />

Natürlich kann man auch ein Abonnement<br />

zum Geburtstag überreichen oder auch zu anderen<br />

Anlässen. Sie werden damit bestimmt<br />

beim Beschenkten Freude erregen oder zumindest<br />

großes Interesse für uns und unsere<br />

Sache — denn so und so viele Landsleute stehen<br />

noch außerhalb der Landsmannschaft und<br />

kennen gar nicht die <strong>Sudetenpost</strong>. In vielen<br />

Familien liest nur die Oma oder der Opa die<br />

<strong>Sudetenpost</strong>, und eigentlich sollten auch die<br />

Kinder und Enkelkinder unsere Zeitung haben.<br />

Wie wäre es also, wenn Sie diesmal Ihren z. T.<br />

schon erwachsenen Kindern ein Abonnement<br />

der <strong>Sudetenpost</strong> für das kommende Jahr 1983<br />

Ich, _ „. _ „<br />

Name des Bestellers<br />

wohnhaft: „<br />

schenken würden? Aber auch der Schwager,<br />

die Schwägerin, die eigenen Geschwister, die<br />

vielleicht in einer anderen Stadt wohnen, gute<br />

Freunde aus dem Sudetenland und aus der<br />

einheimischen österreichischen Bevölkerung<br />

usw. — die Reihe könnte beliebig fortgesetzt<br />

werden — sollte die <strong>Sudetenpost</strong> beziehen.<br />

Und Sie können da ein wenig mithelfen!<br />

Ist das kein guter Vorschlag für ein kleines,<br />

nettes Geschenk?<br />

Außerdem kostet so ein Abonnement nur<br />

S 108.— pro Jahr und noch dazu für 24 Nummern!<br />

Also wahrlich keine große Summe für<br />

soviel Inhalt. Wenn sie also ans Schenken<br />

denken, denken Sie auch an die SUDETEN-<br />

POST — dies würde uns allen dienen: dem<br />

Erhalt der <strong>Sudetenpost</strong>, der Information des<br />

jeweiligen Landsmannes, der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft u. a. m. — Sie sehen,<br />

es würde sich bestimmt lohnen.<br />

Vielleicht haben wir Ihnen mit diesen Zeilen<br />

ein wenig beim Schenken geholfen — es<br />

würde uns sehr freuen!<br />

Und wir machen Ihnen auch das Schenken<br />

leicht: Füllen Sie nachstehenden Abschnitt<br />

aus, senden Sie diesen an uns und wir überreichen<br />

gerne das Geschenk, verbunden mit<br />

den besten Wünschen von Ihnen, an den oder<br />

die zu Beschenkenden!<br />

Bitte ausschneiden und an die <strong>Sudetenpost</strong>,<br />

Postfach 405, 4010 LINZ, senden!<br />

bestelle hiermit ein oder - ~ Abonnement(s) *) der <strong>Sudetenpost</strong> als Geschenk für<br />

a)<br />

wohnhaft: „ ... „..„...^..^„^...„<br />

Name des zu Beschenkenden<br />

b) „ „ „<br />

Name des zu Beschenkenden<br />

wohnhaft: «....~..~ .<br />

c)<br />

wohnhaft: ~<br />

Name des zu Beschenkenden<br />

ab dem 1, Jänner 1983, zunächst für ein Jahr.<br />

Ich erwarte Ihre Rechnung für das (die) Abonnement(s) *) und werde diese umgehend zur Einzahlung<br />

bringen.<br />

, am 1982<br />

*) Zutreffend«« einsetzen bzw. Nichtzutreffendes streichen<br />

Unterschrift


8 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 75. DEZEMBER 1983<br />

Meine Lehrer<br />

Ein Kapitel Dankbarkeit<br />

Diesen Beitrag verdanken wir noch unserem geschätzten, leider<br />

verstorbenen Mitarbeiter Sektionschef i. R. Dr. Oskar Maschek.<br />

Im Kapitel 12, Vers 3, seines Buches widmet der<br />

Prophet Daniel den Lehrern diese Verherrlichung:<br />

„Die Lehrer aber werden leuchten wie des Himmels<br />

Glanz und die, so viele zur Gerechtigkeit weisen,<br />

wie die Sterne immer und ewiglich." Diese<br />

tiefsinnige Bibelstelle kommt mir immer in den<br />

Sinn, wenn ich an die Heimat denke, Land und<br />

Leute in meiner Erinnerung vorüberziehen lasse<br />

und mich derer erinnere, denen diese prophetische<br />

Lobpreisung gilt: meiner Lehrer.<br />

Ich bin in dem ziemlich weltfernen Böhmerwaldstädtchen<br />

Deutsch-Beneschau geboren und aufgewachsen<br />

und kam im Herbst 1905 in die Schule.<br />

Mein Stolz war eine Schultasche, die die Eltern im<br />

Sommer auf einer Reise in Linz gekauft hatten und<br />

die auf dunkelrotem Samt einen mächtigen Löwen<br />

zeigte. Mein Schulparadies begann mit dem ersten<br />

Tag, denn unser Klassenlehrer war Hans<br />

Turnier, der eben ernannte neue Oberlehrer, ein<br />

glänzender Pädagoge und überaus freundlicher<br />

Mensch, nebenbei ein begeisterter Jäger, der<br />

meistens mit hohen Schaftstiefeln in die Schule<br />

kam und als erstes Lied mit uns einübte: „Gestern<br />

abend ging ich aus, ging wohl in den Wald hinaus;<br />

kam ein Häslein aus dem Busch...". Er war gut zu<br />

uns wie ein Vater. Nach dem Nachmittagsunterricht<br />

fragte er nach wackligen Zähnen, zog sie mit<br />

viel Geschick und schmerzlos und nach der Mittagspause,<br />

wenn er, ein Junggeselle, aus dem<br />

Gasthaus kam, brachte er oft, sorgfältig eingehüllt,<br />

einen großen Knödel mit, den er einem armen<br />

Schüler schenkte, den Neid aller anderen,<br />

mich nicht ausgenommen, erweckend. In der<br />

Heimatkunde hatten wir auch von der Nützlichkeit<br />

des Pferdes gehört und dabei kam die Rede auf<br />

Pferdefleisch und Pferdewurst. Die Frage des<br />

Lehrers, ob wir schon Pferdefleisch oder -wurst<br />

gegessen hätten, bejahte wahrheitsgemäß als einziger<br />

nur ich, denn auf dem vergangenen Jahrmarkt<br />

hatte ich eine schmackhafte Pferdewurst<br />

billig erstanden, ohne natürlich davon daheim etwas<br />

zu sagen. Nun aber war mein Vater auch Lehrer,<br />

bei einem Ganggespäch der Lehrer kam auch<br />

die Sache von meiner Pferdewurst zur Sprache<br />

und so wurde meine Pferdeliebhaberei bekannt.<br />

Ich hatte meinen Lehrer Turnier sehr gern und ich<br />

glaube, er mich auch, denn die einzige Grußkarte,<br />

die ich je von einem Lehrer in den Ferien bekamm,<br />

war von ihm. Sie kam aus Innsbruck, stellte einen<br />

Bergsteiger in schwindelnder Höhe dar und ich<br />

bewahrte sie zeitlebens wie ein Heiligtum.<br />

Meine erste Kindheit war vorüber, als mein Vater<br />

im Jahre 1907 als Oberlehrer in das Nachbardorf<br />

Deutsch-Reichenau bei Gratzen, versetzt<br />

wurde und wir in dessen Schufhaus übersiedelten.<br />

Die Gewöhnung an das Dorfleben fiel uns anfänglich<br />

schwer und ich erinnere mich, wie ich zuweilen<br />

in der Dämmerung mit der Mutter vom Küchenfenster<br />

auf die Beneschauer Straße schaute<br />

und wir beide weinten. Auch an die Schulkameraden<br />

fand ich nicht sogleich Anschluß und wenn ich<br />

am Sonntagnachmittag vom Fenster aus ihren lustigen<br />

Spielen auf der großen Wiese vor dem<br />

Schulhaus zusah, dachte ich mit Wehmut zurück<br />

an Beneschau. Die Großmutter, der ich mein Leid<br />

klagte, tröstete mich über den Anfang hinweg una<br />

behielt recht mit ihrem Spruch, daß aller Anfang<br />

schwer sei und daß ich mich an das Dorf recht<br />

bald gewöhnen werde.<br />

Am nächsten Schulbeginn im Herbst 1908 erhielten<br />

wir einen neuen Lehrer, Ludwig Watzl, einen<br />

Budweiser, der eben erst von der Lehrerbildungsanstalt<br />

kam und trotz seiner Strenge im Nu<br />

unsere Herzen eroberte. Er war offenbar bemüht,<br />

die erlernte Pädagogik an uns Dorfschülern zu<br />

verwerten und brachte uns alles bei, was notwendig<br />

und nützlich war, um uns auf unseren Lebensweg<br />

vorzubereiten. Ich verdanke ihm, da die dritte<br />

als höchste Klasse drei Abteilungen hatte, drei<br />

ganze, lange, schöne Jahre und lernte bei ihm vieles,<br />

was mir im späteren Leben zustatten kam und<br />

mich bis ins Alter an ihn und Reichenau erinnerte.<br />

Er wußte, daß ich fürs Gymnasium bestimmt war<br />

und für Latein und Griechisch die gründliche<br />

Kennfnis der deutschen Sprachlehre notwendig<br />

brauchen werde. Eine Episode bleibt mir in diesem<br />

Zusammenhang besonders lebhaft in Erinnerung:<br />

Eines Tages kam Lehrer Watzl mit Entsetzen<br />

darauf, daß ich in der Abwandlung des Hilfszeitwortes<br />

„sein" schlecht bewandert war, und von da an<br />

war auf einen Wink von ihm mein täglicher Spruch<br />

nach dem Morgengebet: „Ich bin, ich war, ich bin<br />

gewesen, ich war gewesen, ich werde sein, ich<br />

werde gewesen sein" und natürlich auch die<br />

schwierigeren Möglichkeitsformen: ich sei, ich<br />

wäre, ich sei gewesen, ich wäre gewesen, ich werde<br />

sein, ich werde gewesen sein". Die Übung<br />

lohnte sich, denn als im Gymnasium diese Formen<br />

verlangt wurden, konnte ich sie, wozu der Professor<br />

brummend bemerkte: „Nur der Dorfschüler<br />

kann es."<br />

Es gab so vieles, was unser Lehrer, wahrscheinlich<br />

über den Lehrplan hinaus, uns lehrte. Als die<br />

Rede auf die Schreibmaschine kam, von deren wir<br />

noch keine gesehen hatten, zeichnete er, begabt<br />

im Zeichnen und Malen, eine solche mit ein paar<br />

Strichen an die Tafel und vermittelte uns so, besser<br />

als ein Lichtbild, eine lebhafte Vorstellung von<br />

dem Gegenstand. Die Felder um das Schuihaus<br />

maßen wir mit Schnüren aus'und berechneten<br />

dann ihre Flächeninhalte, für die geometrische<br />

Formenlehre kleisterten wir nach Anleitung des<br />

Lehrers Würfel, Prismen und Kegel, damals noch<br />

eine mühsame Arbeit, da es die heutige Vielfalt<br />

und Menge an derartigen Verpackungsformen<br />

noch nicht gab. Auch Redeübungen führte Lehrer<br />

Watzl ein und weil sich gerade, nämlich am 20. Feber<br />

1910, der Todestag Andreas Hofers zum hundertstenmal<br />

jährte, wählte ich sein Leben zum Gegenstand<br />

meines Vortrages. An den schulfreien<br />

Donnerstagen im Winter 1910/11 hielt Lehrer<br />

Watzl für einige interessierte Schüler einen Stenographiekurs,<br />

der so erfolgreich war, daß ich beim<br />

Eintritt ins Gymnasium schon geläufig stenographieren<br />

konnte, eine Kunst, die mir ein ganzes Leben<br />

lang wertvollste Dienste leistete. Im Sommer<br />

machte Lehrer Watzl mit uns Lehrausflüge, einmal<br />

an einem Sonntagnachmittag auf den 1000 m hohen<br />

Schreiberberg, aber noch schöner war es im<br />

Winter, wenn er mit einigen Schülern, die Schlittschuhe<br />

hatten, in der Dämmerung auf den Preinteich<br />

Schlittschuh laufen ging. Jeder wollfe zeigen,<br />

wie mutig er ist, und fuhr allein weit abseits<br />

bis an den Rand des Teiches, wo dunkle Wälder<br />

standen, aber wenn zuweilen ein lauter Krach von<br />

einem bis zum anderen Ende das Eis durchzog,<br />

waren plötzlich alle wie von ungefähr wieder um<br />

den Lehrer versammelt, der verständnisvoll lächelte<br />

und zum fröhlichen Abschluß seine Schar in das<br />

nahe Elternhaus eines Schulkameraden führte,<br />

das „Beim Werdl" hieß und dessen freundliche<br />

Hausfrau uns mit heißem Tee und duftendem, weißem<br />

Brot bewirtete. Drei Jahre war ich glücklich<br />

mit meinem Lehrer, aber sie vergingen allzu rasch,<br />

bis eines Tages der Dorffrächter vor dem Schulhaus<br />

hielt und unsere Koffer auf seinen Fuhrwagen<br />

lud. Den letzten Schultag werde ich nie vergessen.<br />

Er endete mit der Gesangstunde und der<br />

Lehrer sang mit uns als letztes Lied: „Es ist bestimmt<br />

in Gottes Rat, daß man vom Liebsten, was<br />

man hat, muß scheiden." Jugendlich unbekümmert,<br />

erkannte ich die feine Absicht meines Lehrers<br />

erst, als ich nach dem Unterricht in unsere<br />

Wohnung im Erdgeschoß des Schulhauses kam<br />

und sah, daß meine Mutter bitterlich weinte.<br />

Im Herbst dieses Jahres, man schrieb 1911,<br />

hieß es Abschied nehmen von daheim und das liebe,<br />

kleine Dorf verlassen, um in die große, fremde<br />

Stadt zu ziehen. Meine Eltern und mein Bruder,<br />

der in die Lehrerbildungsanstalt kam, begleiteten<br />

mich, das Heimweh aber rührte sich erst, als ich<br />

nach dem Abschied zum erstenmal durch die<br />

Straßen ging. Selbstbewußt kaufte ich mir vom ersten,<br />

noch reichlicheren Taschengeld an einem<br />

Obststand ein ganzes Kilo Weintrauben, die es im<br />

Dorfe niemals gab und nach denen es mich schon<br />

seit langem gelüstet hatte. Doch merkwürdig, so<br />

schön sie auch waren, ich fand nichts an ihnen,<br />

trug sie nach Hause und verschenkte sie auf der<br />

Bude. Nun war ich also Gymnasiast in Budweis<br />

und ein bißchen stolz darauf. Mein Vater stammte<br />

aus Dürnfellern bei Budweis, hatte selbst auch in<br />

Budweis studiert und wahrscheinlich dieses desha/b<br />

den zwei anderen Gymnasiälstädten Krummau<br />

und Freistadt vorgezogen, obwohl ihm seine<br />

Kollegen vor dem Budweiser Gymnasium gewarnt<br />

hatten: der Latein- und Griechischprofessor Andreas<br />

Goll sei furchtbar streng und gefährlich. Als<br />

er zum erstenmal in die Klasse kam, sah ich in ihm<br />

einen rüstigen Mann in den besten Jahren, mit<br />

blonden Haaren, in die er sich gern den Kreidestaub<br />

von der Hand abstreifte, ansehnlich und etwas<br />

herrisch, aber nicht unsympathisch. Ich begegnete<br />

ihm nun sechs Jahre lang täglich und so<br />

lernten wir uns gründlich kennen. Zu fürchten<br />

brauchte ich ihn beileibe nicht, denn Latein und<br />

Griechisch wurden neben Deutsch meine Lieblingsfächer,<br />

alle Anzeichen sprachen dafür, daß er<br />

mich schätzte, was wieder mich anspornte, ihm<br />

vollauf zu entsprechen. Bald arbeitete ich mich<br />

zum Primus empor und konnte das „sehr gut" auf<br />

Schularbeiten und Zeugnissen bis hinauf bewahren,<br />

vom Professor insofern bevorzugt, als er mir<br />

die besten Hauslehrerstunden verschaffte und mir<br />

dadurch zu einem Taschengeld verhalf, das ich<br />

von zu Hause nicht bekam. Goll war sehr gescheit<br />

und ein ausgezeichneter Pädagoge, ich verstand<br />

mich mit ¡hm bestens, nur dreimal gerieten wir etwas<br />

aneinander: einmal erwischte er mich in einem<br />

Theaterstück, um dessen Besuch ich nicht<br />

gebeten hatte; als ich tief im Ersten Weltkrieg meinem<br />

Bruder ins Feld ein Päckchen Zigaretten<br />

schicken wollte und nach Hause eilte, um es noch<br />

am selben Tag zur Post zu bringen, stürzte ich auf<br />

der Stiege des Kosthauses so unglücklich, daß ich<br />

mir ein Loch in den Kopf schlug, wozu Professor<br />

Goll ohne ein Wort des Bedauerns nichts anderes<br />

zu sagen wußte als das griechische „Speude bra-<br />

•deos!" - „Eile mit Weile!" Die dritte Meinungsverschiedenheit<br />

betraf eine Verwandte des Professors,<br />

in deren Begleitung er mich eines Tages auf<br />

der Krummauer Allee traf; er beschied sie und<br />

mich getrennt zu çich und redete uns zu, unsere<br />

Bekanntschaft aufzugeben, weil sie zu nichts führen<br />

könne und weil ihre Eltern sie nicht erlauben<br />

würden. Der Gute hatte unrecht^denn acht Jahre<br />

später heiratete ich seine Verwandte und jetzt vor<br />

acht Jahren feierten wir miteinander die goldene<br />

Hochzeit. 1919 - der Sommer war vorüber und der<br />

Herbst ins Land gezogen. Zum letztenmal ging ich<br />

mit Rosa, dem guten Hausgeist, auf unsere Mietacker<br />

beim Pfarrerwald Erdäpfel graben und sah,<br />

Abschied nehmend, noch einmal hinunter auf das<br />

stille, nebelumsponnene Heimatdorf. Ein Platz in<br />

der Postkutsche war bereits bestellt und der Tag<br />

meiner Abreise nach Prag festgesetzt. Daß mich<br />

dort keine fröhliche Zeit erwartete, wußte ich genau,<br />

denn seit dem frühen Tod des Vaters waren<br />

wir nur auf die bescheidene Pension meiner Mutter<br />

angewiesen und zu großer Sparsamkeit gezwungen.<br />

Mein Universitätsstudium war daher ein<br />

geldliches Wagnis und ich sah ihm nicht ohne ein<br />

gewisses Bangen entgegen. Eine Unterkunft hatte<br />

ich bei der tschechischen Eisenbahnerfamilie<br />

Trejbal in Zizkov, Komenskyplatz 179, damals<br />

schon ziemlich am Rande von Prag, gefunden.<br />

Frau Trejbal schlief mit einem Buben in der Küche,<br />

Herr Trejbal gemeinsam in einem Bett mit dem<br />

zweiten Buben und ich im Zimmer. Aber es waren<br />

brave Leute, die die Beengung durch mich geduldig<br />

hinnahmen und sich am Sonntagmorgen,<br />

wenn ich mich in der Küche wusch, bereitwillig auf<br />

eine halbe Stunde in das Zimmer und auf die<br />

„Pawlatschen" zurückzogen. Dann begann das<br />

Studium. Täglich früh ging ich von Zizkov hinab in<br />

die Innenstadt zur Karls-Universität, die Vorlesungshefte<br />

in der Manteltasche und als es ihrer<br />

mehr wurden, in einer um 15 Kronen antiquarisch<br />

erworbenen Aktentasche aus Wichsleinwand. Im<br />

Carolinum verbrachte ich die Vormittage mit Vorlesungen,<br />

die Nachmittage zum Studium im Clementinum,<br />

wo sich die Studienbibliothek befand.<br />

So bescheiden auch mein Alltag war, ich war dennoch<br />

zufrieden, weil ich nun wenigstens auf dem<br />

Wege zu dem noch so fernen Ziele war. Daran<br />

dachte ich immer, wenn ich gelegentlich an der<br />

Großen Aula vorüberging und das „Gaudeamus"<br />

einer Promotionsfeier heraushörte. Die Professoren<br />

flößten mir insgesamt hohe Achtung ein, weil<br />

ich ihr Wissen schätzte, und wenn auch nicht alle<br />

volles Verständnis für uns aufbrachten, so war<br />

doch die Mehrzahl nicht nur geistig hochstehend<br />

sondern auch menschlich aufgeschlossen. Wenn<br />

zum Beispiel Professor Ludwig Spiegel auf dem<br />

Katheder sein Heft mit der tschechischen Verfassung<br />

schwenkend und ihren Inhalt zerpflückend,<br />

begeistert ausrief: „Sehen Sie, meine Herren, das<br />

alles steht in dieser Verfassung, aber ihre Schöpfer<br />

wußten es erst, als ich es ihnen sagte." Als<br />

Professor Egon Weiß einmal Pfandrecht lehrte<br />

und gerade schwungvoll erklärte: „Das Pfandrecht<br />

ist ein dingliches Recht!" — öffnete sich<br />

sacht die Tür des Hörsaals, drei oder vier Rastelbinder<br />

schoben sich mit ihren Tragen vorsichtig<br />

herein und boten laut ihre Waren an: „Kupte, Pañi,<br />

kupte pasti na mysi, varecky, vácky na penize!" —<br />

„Kaufen Sie, Herren, kaufen Sie Mausefallen,<br />

Kochlöffel, Geldbeutel!" — Professor Weiß verschlug<br />

es die Rede, bevor er sein „Hinaus, bitte,<br />

hinaus!" herausbrachte. Der Arme, ein großer Gelehrter<br />

und guter Mensch, blieb auch von der Vertreibung<br />

nicht verschont, das Schicksal verschlug<br />

ihn nach Innsbruck, wo er in einem Zimmer neben<br />

der Universitätsbibliothek hauste und an der Neuherausgabe<br />

des bürgerlichen Rechts mitarbeitete.<br />

Sehr menschenfreundlich war auch Professor<br />

Schranil aus Staatsrecht und Verwaltungsrecht,<br />

dessen Vorlesungen sehr ungünstig angesetzt<br />

waren, nämlich um 4 Uhr nachmittag. Einige Unverdrossene<br />

kamen trotzdem, wofür er mit einem<br />

freundlichen Lächeln dankte, sich die wenigen Gesichter<br />

bis zum Tage der Staatsprüfung oder des<br />

Rigorosums vielleicht gut merkend. Professor<br />

Rauchbeg lehrte Völkerrecht, ein gefürchtetes Rigorosumthema,<br />

war auf seinen k. k. Hofratstiter<br />

noch immer stolz und manchmal auch launenhaft.<br />

Als ich bei ihm antrat, machte mich Oberpedell<br />

Wandl aufmerksam, daß tagsvorher alle drei Kanditaten<br />

„geflogen" waren, aber ich hatte Glück und<br />

kam heil davon. Am meisten fürchtete ich das erste<br />

Rigorosums, das ich als letzte Prüfung am<br />

Tage vor der bereits angesetzten und verkündeten<br />

Promotion machte. Eben deshalb war es sehr<br />

gewagt, zumal der Prüfer, Professor Wahrmund,<br />

von seiner Affäre in Innsbruck her bekannt, besonders<br />

streng und gefürchtet war. Aber die Prüfung<br />

begann leidlich, Wahrmund war vorerst recht<br />

zufrieden und bemerkte erst später: „Jetzt ist es<br />

nicht mehr so gut." Aber ich schaffte es und<br />

brauchte die bereits anfahrenden Promotionsgäste<br />

nicht abzubestellen. Indem ich diese Zeilen<br />

schreibe, gaukelt mir die Erinnerung aller beschriebenen<br />

Gestalten so deutlich vor, daß ich sie<br />

leibhaftig vor mir zu sehen wähne. Ich bin unsagbar<br />

glücklich, lauter gute Lehrer gehabt zu haben,,<br />

deren Lehre und Vorbild mir wesentlich durch ein<br />

schweres Leben geholfen haben. Nun sind sie alle<br />

schon tot, manche recht schwer aus dem Leben<br />

geschieden, aber in meinem Andenken leben sie<br />

fort, bis ich ihnen selbst in die Ewigkeit nachfolgen<br />

werde.<br />

Sudetendeutsches Exil 1938-1945<br />

Toni Herget<br />

Gab es bisher nur wenige Darstellungen über<br />

den politischen Weg der sudetendeutschen Anschlußgegner<br />

von 1938, so liegt mit dem dritten<br />

Band von Leopold Grünwalds Geschichte des sudetendeutschen<br />

Widerstands und Exils („In der<br />

Fremde für die Heimat") erstmals eine geschlossene,<br />

wenn auch noch sehr unvollständige Zusammenfassung<br />

über einen politisch sehr gewichtigen<br />

Zeitabschnitt sudetendeutscher Geschichte<br />

vor.<br />

Daß die Sudetendeutschen — anders als das<br />

Binnendeutschtum, die Juden, Österreicher, von<br />

den Tschechen gar nicht zu reden — mit der<br />

schriftlichen Fixierung des Zeitraumes seit der<br />

zwangsweisen Einverleibung in den tschechoslowakischen<br />

Staat und vor allem die Entwicklung<br />

seit 1938, und noch mehr nach 1945, so sehr in<br />

Verzug gerieten und dadurch beigetragen haben,<br />

in eine völlig falsche historische Betrachtung und<br />

Beurteilung zu kommen, ist unverständlich. Das<br />

zeigt, daß es bei ihnen mehr als eine Fehlentwicklung<br />

gegeben hat. Sie mußten bisher dafür mehr<br />

als einmal politisch, wie in der historischen Darstellung<br />

dieses Zeitabschnittes, bezahlen.<br />

Sieht man von den völlig einseitigen und sporadischen<br />

Aussagen ab, die die in die DDR verschla r<br />

genen sudetendeutschen Sozialdemokraten und<br />

Kommunisten und die im Sudetenland verbliebenen<br />

oder aus dem Exil wieder dorthin gelangten<br />

"Antifaschisten" ab, die in den deutsch geschriebenen<br />

aber tschechische Vorstellungen propagierende<br />

Zeitungen („Aufbau und Frieden", „Volks-<br />

Zeitung" und „Prager Volks-Zeitung") erschienen,<br />

gab es bisher eigentlich nur Stellungnahmen von<br />

sudetendeutschen Sozialdemokraten. Martin Grill<br />

und Karl Richard Kern, Schweden, Andrew Amstätter,<br />

Kanada und Ernst Paul von der „Seliger-<br />

Gemeinde" schrieben Erinnerungen, die das Exil<br />

aus ihrer Sicht darstellten. Die anderen sudetendeutschen<br />

Exilgruppen: Juden, Kommunisten,<br />

bürgerliche Gruppierungen, sieht man von Johann<br />

Wolfgang Brügel, London, ab, wußten sich bisher<br />

noch nicht zu äußern. Daß es auch eine harte und<br />

sehr schicksalshafte Auseinandersetzung zwischen<br />

der früheren Führungsgruppe um Henlein<br />

(Sudetendeutsche Partei) und der Berliner<br />

NSDAP und den verschiedenen anderen sich gegenseitig<br />

bekämpfenden Stellen gab, ist bisher<br />

kaum bekannt geworden. Aus all diesen Versäumnissen<br />

hat die tschechoslowakische Propaganda<br />

seit 1945 unermeßliches politisches Kapital geschlagen<br />

und die vertriebenen Sudetendeutschen<br />

erfolgreich in einem völlig falschen Licht dargestellt.<br />

Politisch kam Grünwalds Arbeit zu spät, nicht<br />

jedoch historisch. Trotz aller Mängel, die diesen<br />

drei Bänden anhaften, muß man dem Verfasser<br />

dankbar für seine Arbeit sein, da es Besseres bisher<br />

nicht gegeben hat. Freilich ist zu bemängeln,<br />

daß die Möglichkeiten, wie sie z. B. das reichhaltige<br />

Pressearchiv des Marburger J. G. Herder-Instituts<br />

geboten hätte, für diese Arbeit nicht genutzt<br />

wurden.<br />

Da Grünwald bis 1945 als führender sudetendeutscher<br />

Kommunist in der Sowjetunion lebte<br />

(letzter Leiter des „Sudetendeutschen Freiheitssenders<br />

Moskau"), bis 1969 Mitarbeiter von<br />

KPTsch-Organen war und seither Eurokommunist<br />

ist, kann man ihn schlecht faschistischer Darstellung<br />

bezichtigen. Prag und Preßburg werden es<br />

also in ihrer Stellungnahme zu den drei Bänden<br />

schwer haben. Man mag stehen, wo man will, man<br />

muß Grünwald zustimmen, wenn er sagt, daß mit<br />

seinen Forschungsergebnissen „Opfer und<br />

Kampf des sudetendeutschen Widerstands in<br />

neuem Licht" erscheint und „Rechtfertigung" findet<br />

(S. 10). Grünwald betrachtet die Tätigkeit der<br />

„Antifaschisten" nicht aus engem Blickwinkel. Gerade<br />

weil er iuch die Vertreibung, ihre Auswirkungen<br />

für Moral, Recht und Freiheit der Vertreiber,<br />

den wirtschaftlichen und kulturellen Niedergang<br />

des Sudetenlandes nach der Vertreibung, den allmählichen<br />

Wandel in der Einstellung des tschechischen<br />

Volkes, vor allem von Teilen des tschechischen<br />

Exils zur Vertreibung und den Sudetendeutschen<br />

in seine Untersuchungen mit einbezieht,,<br />

kommt seiner Arbeit immense Bedeutung<br />

zu. Der Autor hat den Mut, festzuhalten, daß aus<br />

einem ursprünglich antifaschistem Kampf ein<br />

Kampf gegen alles Deutsche wurde (S. 9), der seine<br />

schärfste Ausprägung in der Tschechoslowakei<br />

fand.<br />

Es ist gar nicht notwendig, in allem Grünwald<br />

zuzustimmen; manche Einzelangaben treffen<br />

nämlich so, wie sie dargestellt wurden, nicht zu. Im<br />

Prinzip ist aber gegen seine Aussagen nichts einzuwenden.<br />

Gerade von ihm hätte man sich freilich '<br />

gewünscht, etwas mehr über die Rolle der deutschen<br />

(und vielfachLaufe der Emigration zu<br />

Tschechen gewordenen) Juden etwas mehr zu erfahren.<br />

Die Zahlen über die jüdischen Verluste in<br />

den Sudetenländern und im Protektorat hätten dadurch<br />

leicht eine Berichtigung erfahren können.<br />

Daß ein Nichtwissenschafter diese Arbeit geschrieben<br />

hat, zeigt aber einmal mehr die Relativität<br />

des Gewichts der historischen Wissenschaft<br />

auf.<br />

Trotz aller Lücken und Mängel erfährt, man<br />

durch Grünwald sehr viel über die verschiedenen<br />

sudetendeutschen Exilgruppen in Ost und West,<br />

ihre politischen Vorstellungen, Kontakte und personellen<br />

Zusammensetzungen. Über die Zusammenarbeit<br />

mit den verschiedenen politischen<br />

tschechischen Gruppierungen von London bis<br />

Moskau wird allerdings wenig ausgesagt. Aufschlußreich<br />

sind die Stellungnahmen der einzelnen<br />

Exilgruppen zu den tschechischen Vertreibungsplänen.<br />

Die unterschiedlichen Standpunkte<br />

der sudetendeutschen Kommunisten hätte man<br />

sich etwas detaillierter gewünscht. Nach 1943<br />

schwenkten sie nämlich in die Vertreibungspläne<br />

von Edvard Benesch ein, ihre internationalistische<br />

Grundlinie dabei verratend. Grünwald nimmt vor<br />

allem den Tschechen den Wind aus den Segeln,<br />

daß die Sudetendeutschen als Ganzes härteste<br />

Verfechter des nationalsozialistischen Gedankenguts<br />

gewesen seien. Er weist sogar nach, daß sie<br />

sich weit mehr gegen Hitler gestellt haben als die<br />

Tschechen selbst. Das Buch über die tschechische<br />

Kollaboration ist im übrigen ja noch zu<br />

schreiben.-<br />

Im einzelnen berichtet der Autor ferner über die<br />

Exilgruppen in Skandinavien, Westeuropa, in Kanada<br />

und Übersee, in Israel und jene in den Armeen<br />

der Alliierten. Besonderes Gewicht kommt<br />

der Schilderung der Lage und der Entwicklung<br />

des sudetendeutschen kommunistischen Exils in<br />

der Sowjetunion zu. Die Aussagen über den „Sudetendeutschen<br />

Freiheitssender Moskau", dürften<br />

für viele ein völlig neues Kapitel sudetendeutscher<br />

Politik sein (S. 46). Über die Pionierleistungen<br />

der nach Westkanada ausgewanderten sudetendeutschen<br />

Sozialdemokraten wird hoffentlich<br />

in nächster Zeit eine Arbeit von Willi Wanka, der<br />

diesen Zweig der Auswanderung in die Wege geleitet<br />

hat, erscheinen.<br />

Rund zwei Drittel dieses Bandes macht der Anhang<br />

aus, der verschiedene Dokumente, leider oft<br />

ohne Zeitangabe, bringt. Aus ihm geht auch hervor,<br />

daß das Hauptgewicht des sudetendeutschen<br />

Exils durch Wenzel Jaksch und seine Gruppen<br />

verkörpert wurden. Die Namensverzeichnisse der<br />

einzelnen Exilgruppen sind zwar interessant, doch<br />

bei weitem nicht vollständig, was infolge des großen<br />

Zeitabstandes aber auch verständlich ist.<br />

Große Bedeutung kommt den biographischen Angaben<br />

über herausragende Persönlichkeiten des<br />

Exils zu. Dabei wird klar ersichtlich, daß niemand<br />

durch seine Zusammenarbeit mit den tschechischen<br />

Exilgruppen — in Ost, wie in West — für<br />

das Sudetendeutschtum der Nachkriegszeit etwas<br />

erreichen konnte, am allerwenigsten diejenigen,<br />

die nach 1945 in die Heimat zurückkehrten<br />

und dort geblieben sind.<br />

Leopold Grünwald: „In der Fremde für die Heimat",<br />

(Veröffentlichung des Sudetendeutschen<br />

Archivs), München 1982, S 184,—.


SUDETENPOST<br />

Hans Kudlichs Bedeutung für Österreich<br />

FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

Ihr nachzuspüren, ist gerade heuer verlokkend,<br />

denn am 23. Oktober jährt sich der Geburtstag<br />

dieses großen Sudetenschlesiers, der<br />

als „Bauernbefreier" ¡n die österreichische Geschichte<br />

einging, zum 160. Male. Es erhöht die<br />

Helwig Adolph-Auffenberg-Komarow<br />

Prominenz des Nationaldemokraten Kudlich,<br />

daß er, nachdem die Reaktion über die Demokratie<br />

siegte, zum Tode verurteilt, schließlich als<br />

politischer Flüchtling in den USA landete. Dort<br />

Mediziner geworden, gewann er als Gestalter<br />

des Deutschamerikanertums prägende Bedeutung.<br />

„Wenn wir uns von Metternich nicht befreien,<br />

werden wir ersticken!" So dachten alle<br />

freiheitlich gesinnten, die im Frühling 1848 den<br />

Rücktritt Metternichs und die Errichtung des<br />

Parlamentarismus erzwungen hatten, einer dieser<br />

Avantgardisten war der ehemalige Schustergeselle<br />

aus Leobenstein, der sich aus eigener<br />

Kraft, was damals ein Novum war, zum<br />

Gymnasiasten hochgearbeitet hatte und an der<br />

Wiener Universtiät das Jurastudium betrieb. Bei<br />

den Märzkravallen in und vor dem niederösterreichischen<br />

Landhaus/Herrngasse machte<br />

Kudlich mit, wurde zwar verwundet, aber seine<br />

rhetorischen Fähigkeiten hatten darunter nicht<br />

gelitten. Er hielt Brandreden, die die Praktiken<br />

der metternich'schen Innenpolitik geißelten, da<br />

er fürchtete, daß der Staatskanzler die Rechte<br />

der Deutschösterreicher zu Gunsten der fremden<br />

Nationalitäten im Habsburgerreich beschränke.<br />

Diesbezüglich führte er kraft seiner<br />

Jugend die härteste Sprache und nahm speziell<br />

die Tschechen aufs Korn. „Wir werden sehen,<br />

wie die slawische Hydra gesättigt am Blute der<br />

Deutschen uns über den Kopf wachsen wird!"<br />

Selbst aus dem Bauernstande hervorgegangen,<br />

packte der damals noch nicht 25jährige Parlamentarier<br />

die soziale Frage der Bauern an:<br />

„Von nun an ist das Untertanenverhältnis mit allen<br />

daraus erwachsenden Rechten und Pflichten<br />

erloschen. Alle Versammlungen, die eine<br />

Verfassung für das Volk fordern, müssen damit<br />

anfangen, die Mitsprache anzuerkennen. Es ist.<br />

ein Widersinn, wenn wir Untertanen neben<br />

Staatsbürgern sitzen haben. Vernachlässigung<br />

und Verdummung können wohl den Menschen<br />

zu einem tierischen Zustand erniedrigen, aber<br />

weder dem Despotismus noch der verdummenden<br />

Pfaffenherrschaft ist es gelungen, den Bauern<br />

vollständig zum Tier oder unter das Tier zu<br />

drücken, es bleibt dem Bauern doch sein warmfühlendes<br />

Herz, das könnt ihr nur mit dem Tod<br />

kalt machen!" So erkämpfte Kudlich den die soziale<br />

Erhöhung zu Staatsbürgern, gleichermaßen<br />

geschützt aber auch verpflichtet durch die<br />

Integrität der Gesetze. Wahrlich, all dies was<br />

Kudlich tat und sprach war „Josephinismus"<br />

reinsten Wassers. Deshalb wurde er auch von<br />

allen Frömmlern und Reaktionären so abgrundtief<br />

gehaßt. Es war letztlich im Interesse dieser<br />

Kreise, daß diese aus edlen national-sozialen<br />

Motiven entfachte Revolution immer mehr zu einem<br />

Linksradikalismus ausarteten, der die Regierung<br />

zwang, den Aufruhr mit allen Machtmitteln<br />

niederzuwerfen. Nach dem Sieg wurden<br />

alle „48er" als Staatsfeinde behandelt. Kudlich<br />

ging nach etlichen Irrfahrten in die Schweiz,<br />

Im dichten Gestrüpp des deutschen<br />

Blätterwaldes gedeihen nahezu zahllose<br />

und höchst unterschiedliche Produkte des<br />

mächtigen Mediums Presse: Tageszeitungen,<br />

Wochenblätter, Fachzeitungen, Parteizeitungen,<br />

Illustrierte, Kunstzeitschriften<br />

und dgl. Unter ihnen nimmt eine Kategorie<br />

eine Sonderstellung ein: die Heimatbriefe<br />

der Vertriebenen. In kleiner und kleinster<br />

Auflage gedruckt, werden sie zumeist von<br />

der breiten Öffentlichkeit nicht ernstgenommen.<br />

Dies ist ganz gewiß falsch, denn sie sind<br />

durchaus ernstzunehmen. In unserem<br />

Zeitalter der Wegwerfgesellschaft ist auch<br />

Existenz und Einfluß einer Zeitung im allgemeinen<br />

nur von kurzer Dauer. Nach kurzem<br />

Überfliegen landet sie im Müll, im<br />

Feuerofen oder auf der Toilette. Die kleinen<br />

Heimatblätter hingegen werden genau<br />

gelesen, immer wieder gelesen und zumeist<br />

aufgehoben und immer wieder hervorgeholt.<br />

Die Sensationen kurzlebiger<br />

Tagesberühmtheiten haben darin keinen<br />

Raum - Sophia Loren und die Rolling Stones<br />

sind dieser Presse ganz und gar<br />

wurde Mediziner, emigrierte in die USA, heiratete<br />

und baute sich in Hoboken eine Arztpraxis<br />

auf. Er organisierte dort das Deutschamerikatum<br />

und sorgte besonders bei seinen Landsleuten<br />

dafür, daß sie auch fern der Heimat nicht anglisierten,<br />

sondern bei aller Loyalität gegenüber<br />

der USA bewußte Deutschösterreicher blieben.<br />

Kudlich verlor auch nie den typisch sudetendeutschen<br />

Akzent, was mir der Bildhauer Prof.<br />

Heinrich Kautsch einst erzählte, dem der Bauernbefreier<br />

für eine Büste Modell saß.<br />

Kudlich kam sehr gerne als Tourist, aber niemals<br />

ständig in die Heimat. Sein Lebensabend<br />

wurde noch durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges<br />

und den Eintritt der USA in denselben<br />

getrübt, wohl ahnend, welch tödliche Gefahr<br />

damit für das deutsche Volk heraufdräue, starb<br />

Hans Kudlich am 11. November 1917, genau ein<br />

Jahr ehe in Mitteleuropa die alte Ordnung ins<br />

Grab der Geschichte sank und durch die „Pariser<br />

Vororteverträge" eine Lage geschaffen wurde,<br />

die den Keim zum 2. Weltkrieg in sich trug.<br />

BESUCHER DES SÜDMÄHRER HOFES<br />

in Niedersulz finden beste Aufnahme und Verpflegung im<br />

Gasthaus „ZUM KARPFENTEICH"<br />

bei Peter und Brigitte Erti in 2224 Nexing bei Obersulz.<br />

Tel. 0 25 34/290<br />

Dienstag und Mittwoch Ruhetag.<br />

(Bestens empfohlen von Bundesobmann Prof. Dr. Koch).<br />

Heimatbriefe<br />

gleichgültig. Hier werden Ereignisse gemeldet<br />

und Namen genannt, die jenseits<br />

des Scheinwerferlichts der Öffentlichkeit<br />

stehen. Geburt, Tod, Heirat und Jubiläen<br />

bekannter und befreundeter Menschen,<br />

mit denen man einmal eng zusammenlebte<br />

und die jetzt nur noch auf dem Umweg der<br />

Erinnerung und eben dieser Heimatblätter<br />

zu erreichen sind. Eine scheinbar versunkene<br />

Welt, die entgegen allen düsteren<br />

Prognosen auch 27 Jahre nach der Vertreibung<br />

noch immer lebt, behauptet hier<br />

ihre lebendige und alle Zeitwirren überdauernde<br />

Existenz. Der Heimatbrief ist das<br />

Sprachrohr einer Gruppe, die sich und ihr<br />

Recht auf die angestammte Heimat nicht<br />

aufgegeben hat und die sich nicht in wortreichen<br />

politischen Reden manifestiert,<br />

sondern in der Spiegelung eines Alltags,<br />

der der Realität des Tagesgeschehens in<br />

der neuen Heimat gerecht wird, aber seine<br />

Wurzeln im Geburtsland hinter den Grenzen<br />

hat. Darüberhinaus haben diese Heimatbriefe<br />

eine nicht zu unterschätzende<br />

kulturpolitische Aufgabe. Fast in jeder<br />

<strong>Ausgabe</strong> werden Hinweise und erzählende<br />

Texte über alte Bräuche, Laientheateraufführungen,<br />

Feste und Lieder gebracht, für<br />

deren Überlieferung sie oft die einzige<br />

Chance darstellen. Auch die Mundart<br />

kommt nicht zu kurz, meist in heiterer<br />

Form, aber für jeden Philologen, der sich<br />

die Zeit nähme, diese Beiträge zu lesen,<br />

eine wahre Fundgrube.<br />

Es ist sicher kein Zufall, daß ein großer<br />

Teil dieser Heimatnachrichtenblätter den<br />

Titel „Heimatbrief' trägt, denn im Gegensatz<br />

zu der „großen" Presse mit hohen<br />

Auflagen, die sich an die anonyme Masse<br />

wendet, ist der Heimatbrief ein gezieltes<br />

und auf den individuellen Bedarf seiner Leser<br />

abgestimmtes Produkt, das weitaus<br />

mehr anrührt und eine viel länger andauernde<br />

und tiefere Wirkung hat als die üblichen<br />

Übermittler flüchtiger und wandelbarer<br />

Tagesereignisse. Ein Brief, der an ganz*<br />

bestimmte Adressaten gerichtet ist und der<br />

mit Sicherheit ankommt.<br />

Margarete Kubelka<br />

Das in einem waldreichen, geschützten<br />

Seitental der Aupa im böhmischen Riesengebirge<br />

am Südfuß des Schwarzen<br />

Berges (1299 m) gelegene Heilbad, Sommerfrische<br />

und Wintersportplatz Johannisbad<br />

(650 m) ist als Kurort altberühmt.<br />

Nach der Trautenauer Chronik des Simon<br />

Hüttel wurde die Thermalquelle in Johannisbad<br />

bereits am 6. Mai 1006 von Bergleuten<br />

entdeckt, die in der dortigen Gegend<br />

nach Gold gruben. Später befand sich neben<br />

dem Heilbrunnen ein Eisenhammer.<br />

Nach Urkunden aus dem 15. Jahrhundert<br />

ist die Benutzung der Quelle für Heilzwecke<br />

bereits für die damalige Zeit nachgewiesen.<br />

Es bestanden damals auch<br />

schon primitive Badeeinrichtungen (eine<br />

über dem Brunnen errichtete Bretterbude),<br />

welche wahrscheinlich der damalige Besitzer<br />

des Ortes, Herr Zilwar von Silberstein,<br />

hatte errichten lassen.<br />

Nachdem 1485 der Eisenhammer abgebrannt<br />

war, wurde an seiner Stelle eine<br />

Mühle errichtet Um diese Zeit soll der Zuzug<br />

der Kranken zu der Quelle schon sehr<br />

bedeutend gewesen sein, weshalb auch<br />

bereits ein Gast- und Logierhaus bestand.<br />

Noch stärker vermehrte sich der Krankenbesuch<br />

im 16. Jahrhundert. 1536 wird die<br />

Kapelle des hl. Johannes erwähnt. Das<br />

Geschlecht derer von Silberstein, unter<br />

dem die ersten Badegebäude errichtet<br />

wurden, erlosch mit dem Jahre 1621, und<br />

der kaiserliche Fiskus konfizierte wegen<br />

religiös-politischer Auflehnungen des letzten<br />

Silbersteins Wildschütz und Johannisbad,<br />

worauf diese Güter in den Besitz Albrecht<br />

von Waldsteins (Wallenstein) übergingen.<br />

Im Urbarium der Herrschaft Wildschütz<br />

wird am 6. November 1684 u. a. zur<br />

genannten Herrschaft gezählt „ein heilsames<br />

Mineralwasser, worum viele hundert<br />

gebrechliche Leute durch das Baden<br />

genesen und gesundt worden, befindet<br />

sich in Johannisbrunnerthal genannt, unterm<br />

Schwartzenberg samt einigen Akkomobilen<br />

Zimmern."<br />

Inzwischen war nach mehrmaligen Besitzwechsel<br />

Johannisbad am 16. Februar<br />

Die Landschaft der alten Heimat<br />

Das „böhmische<br />

1676 an den Fürsten Johann Adolf von<br />

Schwarzenberg gekommen, der sehr segensreich<br />

für den Ort wirkte und 1677<br />

durch den Zubau von sechs neuen Häusern<br />

bei dem Brunnen den Grund für den<br />

heutigen berühmten Kurort legte. Der Fürst<br />

gilt als der eigentliche Begründer des Bades.<br />

Schon 1687 verweilte hier die Fürstin<br />

Maria Anna mit zahlreichen Gefolge zum<br />

Kurbesuch. Nach abermaligen öfteren Besitzwechsel<br />

wurde 1902 die Marktgemeinde<br />

Johannisbad Besitzerin des Bades,<br />

durch die es eine völlig neuzeitliche<br />

Umgestaltung auch auf technischem und<br />

hygienischem Gebiet erfuhr. Seit 1920 war<br />

das Bad dann in dem Besitz einer Aktiengesellschaft<br />

und erlangte als Heilbad, Höhenkurort<br />

und Wintersportplatz internationale<br />

Bedeutung.<br />

Das günstige Klima (die mittlere Sommertemperatur<br />

in Johannisbad beträgt<br />

15,5°C, in Gastein 14,5°C) und die Wirkung<br />

der in die Gruppe der Akratothermen gehörenden<br />

Heilquellen gibt dem Ort den Namen<br />

„das Gastein Böhmens". Die Thermalquelle<br />

des Kurortes hat eine Wärme<br />

von 29,6°C. Direkt über der Quelle wurde<br />

ein Thermalschwimmbad und die erste europäische<br />

Warm-Springs-Ani age nach<br />

amerikanischem Muster (Unterwassermassage<br />

und -gymnastik, Dauerbäder) errichtet.<br />

Außer der Thermalquelle besitzt<br />

der Kurort noch mehrere verschiedene<br />

heilkräftige Trinkquellen. Die Kurmittel<br />

(Thermalbäder, Thermalkohlesäurebäder,<br />

Trinkkuren, subaquale Darmbäder,<br />

Übungsbehandlung und Massage im<br />

Thermalwasser) wurden angewandt bei<br />

rheumatischen Erkrankungen, Neuralgien,<br />

Neuratiden, Zustände nach Lähmungen<br />

und Erkrankungen des blutbildenden Systems.<br />

Die Bäder (Schwimmhalle und Wannenbäder)<br />

waren auch im Winter geöffnet. Die<br />

Hauptkurzeit war vom 1. Mai bis 30. September.<br />

Die Kurgebühr war gestaffelt nach<br />

Unterkunft, Aufenthaltsdauer und Saison;<br />

in der Vor- und Nachkurzeit galten ermäßigte<br />

Sätze. Oer Unterhaltung dienten Kurkonzerte<br />

in der Wandelhalle bzw. am Kurplatz,<br />

Künstlerkonzerte, Tanzabende,<br />

Theatergastspiele, Waldfeste, Lesezimmer<br />

mit zahlreichen in- und ausländischen<br />

Zeitungen, Tennis- und Kinderspielplätze.<br />

Große Bedeutung kam Johannisbad auch<br />

als Wintersportplatz zu und alljährlich fanden<br />

große internationale Wettkämpfe statt.<br />

Vom Kurplatz zur „Glocke" am Schwarzen<br />

Berg führte ein elektrischer Rodelaufzug.<br />

Außer Skilauf, Skispringen (die Sprung-,<br />

schanze im Ort ermöglichte Sprünge bis zu<br />

60 m), Rodeln und Bob wurde in Johannisbad<br />

auch der Eislauf und das Eisschießen<br />

gepflegt Beliebt waren auch die Pferdeschlittenfahrten<br />

nach Petzer, der Mohornmühle<br />

und den Grenzbauden.<br />

Obwohl der Kurort vor dem Krieg nur<br />

knapp 400 deutsche Einwohner hatte, gab<br />

es zirka 100 für den Fremdenverkehr eingerichtete<br />

Häuser. Die zahlreichen ehemaligen<br />

Hotels und Fremdenhäuser drängen<br />

sich auf der Talsohle zusammen. Den<br />

Mittelpunkt des Kurlebens bildet der Kurplatz<br />

mit den Kurhäusern, Wandelhalle,<br />

Kurgarten und der Talstation der Seilschwebebahn<br />

auf den Schwarzen Berg.<br />

Die Schwebebahn ist 3 km lang mit 600 m<br />

Höhendifferenz. Die prächtige Fahrt auf ihr<br />

mit ständig sich erweiternder Fernsicht ins<br />

böhmische Vorgebirgs- und Tiefland dauert<br />

eine Viertelstunde. Außer der katholischen<br />

Kirche nahe der Wandelhalle und<br />

der evangelischen Kirche an der Schwarzenbergstraße<br />

(letztere besaß eine von<br />

Kaiser Wilhelm I. gestiftete große Glocke),<br />

befand sich in Johannisbad auch ein jüdischer<br />

Betraum. Die Zahl der Kurgäste betrug<br />

im Sommer 1928 etwa 8600, im Winter<br />

1933/34 wurde etwa 3000 Gäste gezählt<br />

Ein besonderer Vorzug von Johannisbad<br />

ist seine schöne landschaftliche Lage.<br />

Ausgedehnte Wälder schließen unmittelbar<br />

an den Kurort an und bieten Gelegenheit<br />

zu bequemen Spaziergängen wie<br />

auch zu weiten Gebirgswanderungen auf<br />

den Hochgebirgskamm. Nördlich angrenzend<br />

an Johannisbad befindet sich in<br />

Streulage inmitten schöner Gebirgswiesen<br />

die hochgelegene Sommerfrische und<br />

Wintersportplatz Schwarzenberg<br />

(800-1300 m), die 320 deutsche Einwohner<br />

zählte und ebenfalls stark besucht<br />

wurde. Im Sommer 1865 weilte der deutsche<br />

Maler der Romantik, Ludwig Richter,<br />

zu Besuch in Johannisbad und zeichnete<br />

im Klausengrund, einer romantischen<br />

Schlucht, die sich unmittelbar an den Ort<br />

Schwarzenberg anschließt und die beliebteste<br />

Promenade der Kurgäste bildet.<br />

Heute ist Johannisbad, das nach dem<br />

Kriege Stadtrecht erhielt und jetzt etwa<br />

1000 Einwohner zählt, vor allem auf die<br />

Behandlung der Folgen spinaler Kinderlähmung<br />

spezialisiert, wobei außerordentliche<br />

Erfolge erzielt worden sein sollen.<br />

Darüberhinaus ist der Kurort nach wie vor<br />

ein Touristenzentrum des Riesengebirges,<br />

das von vielen ausländischen Gästen besucht<br />

wird, besonders auch zum Wintersport.<br />

Etwa 18 Hotels und ebensoviele<br />

Pensionen stehen den Gästen zur Verfügung,<br />

darunter auch die mit der Seilschwebebahn<br />

zu erreichen Hotels auf dem<br />

Schwarzen Berg. In einigen Gebäuden des<br />

staatlichen Gewerkschaftsbundes ROH,<br />

die nur der Erholung von Gewerkschaftsmitgliedern<br />

dienen, wurden auch große<br />

Gemeinschaftsunterkünfte eingerichtet,<br />

um zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten<br />

für Touristen zu schaffen.<br />

Erhard Krause


10 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

Der „Prager Frühling 1968" und die Deutschen<br />

— Eine Bilanz nach fünfzehn Jahren<br />

Toni Herget<br />

Die Geschichte der Vor- und Nachkriegstschechoslowakei<br />

ist eine Geschichte der Wahrheit auf<br />

Raten, beide Male nach dem gleichen Strickmuster.<br />

In beiden Epochen spielte die Sudetenfrage<br />

die entscheidende Rolle, stets verkannt von dem<br />

die Politik bestimmenden tschechischen Volk.<br />

Durch die erst viele Jahre später bekanntgewordene<br />

.Mémoire III" kamen die über drei Millionen<br />

Sudetendeutschen 1919 zur Tschechoslowakei,<br />

obwohl sie aufgrund des Selbstbestimmungsrechtes<br />

mit „Deutschösterreich" Teil des Deutschen<br />

Reiches sein wollten. Im Jahre 1943 verkaufte<br />

Edvard Benesch, bis Anfang Oktober 1938<br />

CSR-Präsident, die Zukunft seines Volkes und<br />

Landes leichtfertig an den Kreml. Nicht nur das, er<br />

wünschte sich sogar bei den Verhandlungen im<br />

Dezember 1943 mit Stalin und Molotow, daß in<br />

Hinkunft die Sowjetunion ein entscheidendes Mitspracherecht<br />

in den Problemen der künftigen<br />

tschechoslowakischen Innen- und Außenpolitik<br />

haben solle.<br />

Diese Bindungen muß man kennen, wenn man<br />

den „Prager Frühling 1968" und sein klägliches<br />

Ende infolge der Okkupation der Tschechoslowakei<br />

durch ihre Verbündeten bewertet. Nur durch<br />

die Zusage der Sowjetunion zur Vertreibung der<br />

Sudetendeutschen konnte Benesch ein Viertel<br />

der Landesbewohner der Sudetenländer vertreiben<br />

und sie um all ihren Besitz bringen. Im Preis<br />

der Vertreibung war allerdings das Eingreifen der<br />

Roten Armee bereits einkalkuliert. So wurde die<br />

Nachkriegstschechoslowakei mit goldenen Ketten<br />

an den Kreml geschmiedet. 1945 wurde dieser<br />

Preis als nicht zu hoch empfunden, doch bereits in<br />

den Jahren der politischen Schauprozesse am<br />

laufenden Bande. So lange sich diese im Rahmen<br />

der „Retribution" nur gegen Deutsche, Madjaren<br />

und sog. Kollaboranten richteten, wurden diese<br />

Prozesse als eine Art nationale Festspiele empfunden,<br />

auch wenn Hunderttausende in die neu<br />

errichteten tschechischen KZs und Gefängnisse<br />

wanderten und rund 1000 Personen am Galgen<br />

endeten. Erst als dieses Kontingent der politischen<br />

Gegner der KPTsch erschöpft war und diese<br />

menschheitsbeglückende Partei neue Todeskandidaten<br />

nur in den Reihen der tschechischen<br />

Parteien suchen konnte und sie auch fand, begann<br />

das tschechische Erwachen. Freilich zu<br />

spät. Doch da man das Morden, Konfiszieren, Verstaatlichen<br />

und Sozialisieren gewohnt war, drehte<br />

sich das Rad weiter und forderte schließlich auch<br />

aus den Reihen der KPTsch ihre Opfer. Man denke<br />

nur an den Slansky-Prozeß, in dem 11 führende jüdische<br />

Kommunisten ihr Leben lassen mußten.<br />

Nur wer die Ursachen der Katastrophenpolitik<br />

der Nachkriegstschechoslowakei kennt, kann die<br />

Ereignisse verstehen, die zum „Prager Frühling<br />

1968" führten und die ihm — aus der Angst vor<br />

Wiederholung des Vorangegangenen — jenen<br />

Schwung gaben. Das weltpolitische Ereignis des<br />

Jahres 1968 war nur das Aufbrechen einer der Eiterbeulen<br />

der Krisen der kommunistischen Lehre.<br />

Von innen her, aus der KPTsch heraus, wollte man<br />

auf „sozialistische" Art diese Krise lösen. Sankt<br />

Schweijk hat dabei Pate gestanden. Es zeigte sich<br />

aber, daß Breschnew seine Pappenheimer besser<br />

als Kaiser Franz Joseph kannte. Mit der Breschnew-Doktrin<br />

erinnerte er die tschechischen<br />

Kommunisten (die slowakischen machten kaum<br />

mit) an ihre mehrfach eingegangenen „sozialistischen<br />

Verpflichtungen" und, als dies allein nichts<br />

nützte, „schützte" er die Tschechen vor der deutschen<br />

Bedrohung, indem die Rote Armee mit ihren<br />

sozialistischen Verbündeten 1968 das Land<br />

überfielen. Über Nacht erwachten die Tschechen<br />

von ihrem, ein volles Jahrhundert dauernden panslawistischen<br />

Traum und wurden zu Hassern der<br />

Russen. Mit dieser gefühlsmäßigen Umorientierung,<br />

die aber durch den 21. 8. 1968 massiv<br />

sichtbar wurde, änderte sich auch die Einstellung<br />

der Tschechen zu den Deutschen. Man konnte<br />

dies in den wenigen zensurfreien Monaten des<br />

Frühlings 1968 deutlich feststellen. Wenn auch<br />

das Gros der Tschechen nach wie vor die Richtigkeit<br />

der Austreibung der Deutschen nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg bejahte, mischten sich doch<br />

schon gewichtige Stimmen in das aufkommende<br />

Gespräch über die Neuorientierung zu den Deutschen.<br />

Der Anfang wurde bereits im April/Mai 1967 in<br />

einer kleinen Kulturzeitschrift für den Bereich von<br />

Aussig an der Elbe gemacht, wo erstmals nach<br />

1945 das Problem der Deutschen-Austreibung in<br />

mehreren Abhandlungen behandelt wurde. Noch<br />

etwas deutlicher wurde man auf dem 4. CSSR-<br />

Schriftstellerkongreß im Juli 1967. Dort erfuhr<br />

man, daß tschechische Professoren — den Rassegedanken<br />

natürlich weit von sich wegweisend<br />

— im Protektorat Pläne für die Kastrierung der<br />

männlichen Sudetendeutschen und genaue Pläne<br />

für die Vertreibung dieser Urbewohner des Landes<br />

ausgearbeitet hatten. Ab Februar 1968 mehrten<br />

sich dann in allen tschechoslowakischen Blättern<br />

die alle KZ-Berichte übertreffenden Erlebnisberichte<br />

von Tschechen und Slowaken über das,<br />

was ihnen von eigenen Landsleuten im eigenen<br />

Lande ab 1948 angetan hatte. Zwar wurde bei diesen<br />

Schreckensgeschichten aus den tschechischen<br />

Infernos in Prag-Pankrac, Prag-Ruzyn, Pilsen-Bory,<br />

den vielen Uran-KZ um St. Joachimsthal,<br />

Schlaggenwald und Pribram, den Gefängnissen<br />

in Leopoldov, Mürau und anderswo in der<br />

Regel vergessen, daß diese Schrecken nicht erst<br />

1948, sondern bereits mit der „Retribution" 1945<br />

einsetzten, doch gab es gelegentlich auch Hinweise<br />

auf die Opfer der Retribution. Innerhalb weniger<br />

Wochen wandelte sich die Einsteilung der Bevölkerung<br />

der Tschechoslowakei aufgrund dieses<br />

Wissens. Die Angst vor der Wiederholung dieser<br />

Schrecken gab dem „Prager Frühling" das Gepräge<br />

und drückte ihm auch das Tempo auf.<br />

Bereits im März 1938 hatte der deutsche kommunistische<br />

Parlamentsabgeordnete Josef Pötzl<br />

die Amtsübernahme Dubceks freudig begrüßt und<br />

die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, daß dazu<br />

auch „selbstverständlich die Beseitigung jeglicher<br />

nationaler Diskrimination" gehöre, weil diese mit<br />

dem „proletarischen Internationalismus" nicht<br />

vereinbar sei. Erst im Mai 1968 begannen auch die<br />

Deutschen sich deutlich zu rühren. Auftakt dazu<br />

war die Feststellung des tschechischen Chefredakteurs<br />

der „Volkszeitung", V. Simunek, daß die<br />

CSSR-Deutschen „Staatsbürger dritter Klasse"<br />

seien und sich oft wie „Treibholz bei Windstärke<br />

13" vorkämen.<br />

Die sog. „Beichte eines Auswanderungskandidaten"<br />

vom 10. 5.1968 aus Brunn zeigte dann die<br />

ganze materielle, kulturelle und seelische Not dieser<br />

Volksgruppe. Es folgten Enthüllungen über die<br />

Assimilierungspraxis und daß die in Amt und Würden<br />

befindlichen deutschen Kommunisten eifrig<br />

bei den tschechischen Assimilierungsbestrebungen<br />

mitgewirkt hatten. Der Mai 1968 brachte auch<br />

sensationelle Enthüllungen über die Zustände in<br />

den Uran-KZs von St. Joachimsthal und die formelle<br />

Distanzierung der Bevölkerung von Sankt<br />

Joachimsthal von den in ihrem Bereich begangenen<br />

Massenverbrechen an den Insassen der<br />

Uran-Zwangsarbeitslager. Die Gründung des<br />

„Klub 231", d, h. der ehemaligen politischen Gefangenen<br />

des KPTsch-Regimes brachte eine neue<br />

Variante in das Phänomen „Prager Frühling". Leider<br />

Gottes kam es zu keiner Zusammenarbeit mit<br />

den Opfern der Retribution, so sehr sich Dr. Teuner<br />

auch darum bemüht hatte. Die Erklärung des<br />

„Práce'-Redakteurs Jirícek im deutschen Fernsehen<br />

über die geplante Rückkehr der Sudetendeutschen<br />

setzte einen neuen Höhepunkt. Man rechnete<br />

in der CSSR mit einer Rückreise von<br />

100.000—200.000 Sudetendeutschen als erster<br />

Rate. Eine Rundreise von CSSR-Journalisten in<br />

der BRD öffnete diesen die Augen über den hohen<br />

Stand der deutschen Arbeiterschaft. Daß in jenen<br />

Monaten der frühere CSSR-Spion im deutschen<br />

Bundestag, Alfred Frenzel, starb, wurde vielfach<br />

als Zeichen des Unterganges einer überlebten<br />

Zeit betrachtet. Die fingierten, mysteriösen Waffenfunde<br />

in der Nähe Falkenaus, 25 km von der<br />

deutschen Grenze entfernt, waren dann Vorboten<br />

kommender Ereignisse. Ohne sich seiner seinerzeitigen<br />

Bedeutung bewußt zu sein, geriet sogar<br />

der seit Jahrhunderten stattfindende „Egerer Birnsunnta"<br />

durch die russische Propaganda ins<br />

Scheinwerferlicht der internationalen Politik. Die<br />

innenpolitischen Verhältnisse der CSSR brachten<br />

es auch mit sich, daß die Egerländer Weltkurorte<br />

von den Kurgästen aus West und Ost gemieden<br />

wurden.<br />

Eingestanden wurde in jenem denkwürdigem<br />

Jahr auch in vielen Zeitungs- und Rundfunkreportagen,<br />

daß die Vertreibung für die Tschechen keinen<br />

Nutzen gebracht habe. Im Gewerkschaftsblatt<br />

„Práce" wurde von „trostlosen Zuständen im<br />

Grenzgebiet" gesprochen: „Es hat keinen Sinn,<br />

die Zustände zu beschönigen, das ganze Gebiet<br />

ist bisher nicht mit dem Körper der Republik verwachsen.<br />

Was nützt es, wenn die Republik zugenommen<br />

hat, wenn es aber immer noch Gegenden<br />

gibt, in denen Dutzende von Kilometern verödet<br />

bleiben ... Das westliche Böhmen blieb ungenützt<br />

und die Lebensadern von einmal so<br />

regsamen Städtchen wie Chiesch, Luditz und Weseritz<br />

sind verstummt — böswillige Zerstörung<br />

stimmt traurig ... Es war eine elementare, kopflose<br />

und mißlungene Invasion in ein prosperierendes<br />

Gebiet, das diesen chaotischen Einbruch<br />

nicht ausgehalten hat..."<br />

Die riesige Aussiedlungswelle 1967—69 brachte<br />

einen ganz wesentlichen Teil der Deutschen<br />

nach dem Westen. Die damit erfolgte Schwächung<br />

des Restdeutschtums in den Sudetenländern<br />

zeigte tragische Folgen, da gerade die Jüngeren<br />

weggingen. Trotz der Gründung des deutschen<br />

„Kulturverbandes" im Juni 1969 kann er sich bis<br />

heute nicht entfalten, weil es den Tendenzen der<br />

KPTsch, doch auch vielen maßgeblicher Tschechen<br />

zuwiderläuft, daß sich die Deutschen wieder<br />

kulturell oder gesellschaftlich erfangen. Gleich der<br />

erste Versuch, dieser Vereinigung dennoch ein etwas<br />

deutsches Gesicht zu geben, hatte eine massive<br />

KPTsch-Strafaktion zu Folge und überalterte<br />

Parteifunktionäre übernahmen die Leitung dieses<br />

Verbandes, den ein äußerst gefügiger Mann, Heribert<br />

Panster, seither leitet.<br />

Der „Prager Frühling 1968" ist Geschichte geworden.<br />

Er hätte überaus aktive Politik sein können.<br />

Doch der damalige CSSR-Präsident Svoboda<br />

zeigte sich als äußerst gefügiger Gehilfe des<br />

Kremls, Husák nützte die Chance und schmiedete<br />

das slowakische Eisen. Dubcek erwies sich als<br />

kleiner Apparatschik, der sich für seine große<br />

Stunde unfähig zeigte. Der eigentliche Tribun, der<br />

sich scheinbar nicht vom KGB einfangen ließ,<br />

Smrkovsky, wurde früh kaltgestellt. Alle zusammen<br />

hatten in ihrer Moskauer Kapitulation vom<br />

27. 8. sich verpflichtet, auch ihren eigenen Sturz<br />

planmäßig vorzubereiten. In gleicher Weise versagte<br />

der 14. ao. KPTsch-Kongreß, der zur gleichen<br />

Zeit, da die Staatsführer der CSSR nach<br />

Moskau verschleppt wurden, in Prag tagte. Nur<br />

Husák und mit ihm das slowakische Volk, die die<br />

Föderalisierung der Slowakei erreichten, waren<br />

Nutznießer jener Zeit. Wieder einmal wurden Unmengen<br />

von Legenden gebildet, die vertuschen<br />

sollten, daß die Prager Machthaber einmal mehr<br />

nicht bereit waren, für die eigene Freiheit selbst<br />

einzustehen. Wer aber für die Freiheit nicht auch<br />

notfalls zu kämpfen bereit ist, verdient sie auch<br />

nicht. Was nach der Moskauer Kapitulation bis<br />

heute in der Tschechoslowakei herrscht, ist mit<br />

Friedhofsruhe zu vergleichen. Man nennt dies dort<br />

„Normalisierung". Eine große Chance wurde vertan,<br />

anders in Polen.<br />

Um es klar zu sagen: Die sog. „Reformer"<br />

wünschten keine Tschechoslowakei, in der die<br />

Rolle der KPTsch angetastet wurde. Das sog. „Aktionsprogramm"<br />

der KPTsch vom April 1968 sah<br />

nur ein beschränktes Mitspracherecht der zugelassenen<br />

Gesprächsrunde in der „Nationalen<br />

Front" vor. Bei ihrem Umbau sollte auch die sudetendeutsche<br />

Restvolksgruppe aus der Rolle der<br />

bisherigen völligen Leugnung in die einer KPTschnahen<br />

Organisation gebracht werden. Dies geschah<br />

aber erst nach Beendigung des „Frühlings"<br />

im Juni 1969 durch die Gründung des deutschen<br />

„Kulturverbandes", durch die endlich auch die<br />

Deutschen als zweitstärkste Minderheit innerhalb<br />

der CSSR das bekamen, was weit kleinere Minderheiten<br />

bereits seit Jahrzehnten besaßen.<br />

Über den politischen Verlauf des „Prager Frühlings"<br />

wurden inzwischen ganze Bibliotheken geschrieben,<br />

über die Rolle der Deutschen in der<br />

CSSR, der Sudetendeutschen außerhalb ihres<br />

Heimatbereiches, wie die Rolle der BRD, der DDR<br />

und Österreichs während jener aufregenden Monate<br />

des Jahres 1968 soviel wie nichts. Und doch<br />

hat gerade die gewandelte Einstellung der enttäuschten<br />

Tschechen zum gesamtdeutschen Volk<br />

in jener Zeit eine große Rolle gespielt. Obwohl etliche<br />

Zehntausende CSSR-Exulanten inzwischen<br />

im freien Deutschland leben und laufend Bücher<br />

und Studien über das Jahr 1968 publizieren, weichen<br />

diese meist politisch links eingestellten Emigranten<br />

dieser Problematik aus.<br />

Daß es auch in der heutigen Tschechoslowakei<br />

in nicht geringer Zahl Deutsche gibt, daß sie die<br />

seit 1945 am meisten benachteiligte Volksgruppe<br />

sind, daß sie in jeder Hinsicht diskriminiert, benachteiligt,<br />

als Unpersonen behandelt wurden und<br />

seit Kriegsende die Parias dieses Landes abgaben,<br />

davon war in den vielen anklagenden Reden,<br />

Diskussionen und Beiträgen jener Zeit nichts zu<br />

merken. Zu lange hatte man die Deutschen in der<br />

Öffentlichkeit verschwiegen, ihre grandiosen Leistungen<br />

durch fast ein Jahrtausend aus dem Geschichtsunterricht<br />

ausgeklammert, sodaß die<br />

nach 1945 aufgewachsene Generation von einer<br />

deutschen Vergangenheit in den Sudetenländern<br />

nichts erfuhr. Unter dem Begriff „Deutsche" wurde<br />

ihnen nur Hitler, Lidice, die „Fünfte Kolonne<br />

Henleins" und ähnliches beigebracht. Diese Saat<br />

ging zwar erst recht gut auf, zeigte aber keine<br />

Dauerwirkungen. Das deutsche Wirtschaftswunder<br />

zwang zum Nachdenken, warum gerade das<br />

besiegte und vernichtete Deutschland sich des<br />

Wohlstandes erfreute, die „siegreiche" Tschechoslowakei,<br />

die durch den Krieg kaum Schaden genommen,<br />

ja in vielen Bereichen sogar sehr gewonnen<br />

hatte (man denke an das riesige Hydrierwerk<br />

Maltheuern, an den Ausbau der Chemie- und Rüstungswerke,<br />

an den hohen Stand der Landwirtschaft<br />

usw.), aber ständig von wirtschaftlichen<br />

Engpässen geplagt war. Damit verlor auch der<br />

rote fünfzackige Stern mehr und mehr an Anziehungskraft,<br />

da materielle Interessen schon immer<br />

eine große Anziehungskraft für das tschechische<br />

Volk hatten. Der Besitz- und Leistungsstand der<br />

Sudetendeutschen war es, der 1918/19 die Begierde<br />

der Tschechen weckte, sodaß sie alle Mittel<br />

anwendeten, um dieses reiche Land der Tschechoslowakei<br />

einzuverleiben. Bei der Austreibung<br />

waren die Besitzgelüste der Vertreiber noch größer<br />

und die Gunst der Stunde am besten. Daß jede<br />

Münze zwei Seiten besitzt, bedachte man 1945 bis<br />

der Austreibung und Freude des Raubens nicht.<br />

Nur einige hunderttausend deutscher „Spezialisten"<br />

beließ man nach 1945 im Lande. Sie sollten<br />

tschechische Fachleute für die verschiedenen Erwerbszweige<br />

heranbilden.<br />

Für sie gab es in der Folge erst Jahre des Helotendaseins,<br />

später auch Individualrechte, solche<br />

einer Volksgruppe aber nie. Nicht einmal die deutschen<br />

Altkommunisten und deutschen Partisanen<br />

wurden in den ersten Nachkriegsjahren als<br />

Gleichberechtigte angesehen. Die Angehörigen<br />

der Metzenseifener „Stalin-Brigade" können z. B.<br />

davon ein Liedchen singen. Auf die entwürdigende<br />

Behandlung der Deutschen in der CSSR wiesen<br />

im Frühjahr 1968 die ukrainische und die madjarische<br />

Volksgruppe hin. Dann verwiesen auch<br />

die Slowaken auf diesen unhaltbaren Zustand Die<br />

immer und immer wieder enttäuschten Deutschen,<br />

die ab 1966 massiv die Aussiedlungsmöglichkeiten<br />

nützen, meldeten sich im Verlauf des<br />

„Prager Frühlings" als' allerletzte zu Wort. Gebrannte<br />

Kinder scheuen eben das Feuer. Von einem<br />

CSSR-Ministerpräsident erstmals erwähnt<br />

wurden die in ihrer Heimat verbliebenen Deutschen<br />

erst 23 Jahre nach Beginn der Vertreibung.<br />

O. Cerník führte im April 1965 sie numerisch in seiner<br />

Regierungserklärung an, was für diese Volksgruppe<br />

bereits viel bedeutete, wurde doch ihre<br />

Existenz als zweitgrößte Minderheit des Landes<br />

nun wenigstens nicht mehr geleugnet, nachdem,<br />

sogar die Verfassung von 1960 sie unterschlagen<br />

hatte.<br />

Die Sudetendeutschen waren im Laufe ihrer<br />

Geschichte meist Spielball der Mächtigen und selten<br />

gleichberechtigte Partner der Gerechten. Sie<br />

haben sich aber nie opportunistisch dem Zeitgeist<br />

gebeugt. Das wollen sie auch in der Zukunft nicht<br />

und deshalb konnten sie sich über die ihnen oft<br />

ungünstigen Zeitläufe hinweg ihre Gemeinschaft<br />

erhalten.<br />

Manche „Realisten" sind wohl der Auffassung,<br />

daß die Sudetendeutschen in der Hoffnung auf<br />

Verwirklichung ihrer Ziele einer Utopie nachjagen.<br />

Sie verkennen dabei nicht nur die Faszinationskraft<br />

jeder Utopie und daß die Utopien von heute<br />

die Realitäten von morgen sind, wie es David Ben<br />

Gurion einmal gesagt hat, sondern daß eine Volksgruppe<br />

oder ein Volk ohne Utopie auch keine<br />

Lebenslinien in die Zukunft hat.<br />

Orte im Sudetenland:<br />

Wie sie heute heißen<br />

URSPRÜNGLICHER NAME<br />

Abertham<br />

Abtsdorf/Schönhengstg.<br />

Adamsfreiheit<br />

Adelsdorf ü. Freiwaldau<br />

Adlerdörfel ü. Grulich<br />

Aicha/Sudetenl.<br />

Aichen üb. Mähr. Neustadt<br />

Albrechtsdorf<br />

Algersdorf<br />

Allhütten<br />

Alt Ehrenberg<br />

Altenbuch<br />

Altendorf<br />

Alt Habendorf<br />

Althart<br />

Altharzdorf<br />

Althütten<br />

Alt Kinsberg<br />

Altlangendorf<br />

Altliebe<br />

Alt Moletein<br />

Altpossigkau üb. Furth<br />

Alt Rohlau<br />

Altrothwasser<br />

Alt Schallersdorf<br />

Altstadt<br />

Altstadt<br />

Altstadt<br />

Alt Titschein<br />

Alt Vogelseifen<br />

Alt Waldek<br />

Altzedlisch<br />

KREIS<br />

Neudek/Egerl.<br />

Zwittau<br />

Neubistritz<br />

Freiwaldau<br />

Landskron<br />

Reichenberg<br />

Sternberg<br />

Gablonz<br />

Tetschen-Bodb.<br />

Sternberg<br />

Rumburg<br />

Trautenau<br />

Römerstadt<br />

Reichenberg<br />

Waidhofen/Thaya<br />

Reichenberg<br />

Neubistritz<br />

Eger<br />

Bergreichenstein<br />

Bärn/Troppau<br />

Hohenstadt/March<br />

Waldmünchen<br />

Karlsbädchen<br />

Freiwaldau<br />

Znaim<br />

Freudenthal<br />

Mähr. Trübau<br />

Neubistritz<br />

Neutitschein<br />

Freudenthal<br />

Zwittau<br />

Tachau<br />

UMBENANNT AUF<br />

Abertamy<br />

Opatov v Öechach<br />

Hürky u Nové Bystfice<br />

Adolfovice<br />

Orliöky<br />

Òesky Dub<br />

Homi Sukolom<br />

Albrechtice v Jizerskych Horách<br />

Lhota<br />

Stare Kfeöany<br />

Stare Buky<br />

Starà Ves u Rymafova<br />

Stfáz nad Nisou<br />

Stare Hobzi<br />

Stary Harcov<br />

Stare Hutè<br />

Stary Hroznatov<br />

Dlouhá Ves u Suéice<br />

Starà Libava<br />

Maletín<br />

Stary Postfekov<br />

Starà Role<br />

Starà Oervená Voda<br />

Stary Saldorf<br />

Stare Mèsto u Bruntálu<br />

Stare Mèsto u MoravskeTréboyé<br />

Stare Mèsto pod Landôtejnem<br />

Stary Jiöin<br />

Starà Rudná<br />

Stary Valdek<br />

Stare Sedlisté<br />

J


FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983 SUDETENPOST 11<br />

Der Weg der Sudetendeutschen -<br />

soll man noch darüber reden?<br />

Der aus dem Altvatergebirge stammende Unternehmer Arnold Schmied (Silhouette-<br />

Modellbrillen Linz), hat vor einem kleinen Kreis einen Vortrag zum Thema „Der Weg der Sudetendeutschen<br />

- soll man darüber noch reden?" gehalten. Seine Gedanken verdienen es,<br />

einer breiteren Öffentlichkeit mitgeteilt zu werden. Sie sind Ausdruck der Suche nach dem<br />

„weiteren Weg der Sudetendeutschen" und Zeichen der Sorge um die Zukunft.<br />

Ich stelle mir manchmal die Frage, ob<br />

man über das Sudetenland noch reden<br />

soll, oder, weit die Situation ohnehin unabdingbar<br />

ist, sie schweigend hinzunehmen.<br />

Unsere Jugend will nicht mehr darüber<br />

sprechen. Wenn Sie sich heute mit einem<br />

großen Teil der Jugend unterhalten, so<br />

weiß diese zwar sehr viel über die nordamerikanischen<br />

Indianer und deren<br />

zwangsweise Umsiedlung in die zugewiesenen<br />

Reservate. Sollten wir jedoch die<br />

Frage stellen, was sie mit den Altösterreichern<br />

der Sudetengebiete verbindet, so<br />

werden die Antworten mehr als lückenhaft<br />

sein. Wenn Sie es gar noch wagen, auf das<br />

Vertriebenenproblem hinzuweisen, werden<br />

Sie das Gefühl haben, daß Sie sich für<br />

den ausgesprochenen Gedanken beinahe<br />

entschuldigen müssen.<br />

Es ist noch keine 40 Jahre her, daß ca.<br />

3,3 Millionen Menschen in einem geschlossenen<br />

Sprachraum wohnten, der<br />

über vier Jahrhunderte hinweg zu Osterreich<br />

gehörte. Bis vor 65 Jahren waren<br />

Böhmen, Mähren und Schlesien Kronländer<br />

der Monarchie. Die deutschen Bewohner<br />

haben sich immer als Österreicher<br />

gesehen und waren in Kultur, Wissenschaft<br />

und Wirtschaft einfach ein Bestandteil<br />

dieses Staates. Und weil sie sich als<br />

Österreicher fühlten, sind sie für dieses<br />

Land eingetreten, haben dafür gekämpft<br />

und sind auch dafür gestorben.<br />

Liegt es am Geschichtsunterricht in den<br />

Schulen - an der schnellebigen Zeit - an<br />

den vielen Unruheherden in der ganzen<br />

Welt - oder an den Medien -, daß man so<br />

schnell vergißt oder vergessen will. Vielleicht<br />

können Sie mir helfen, eine Antwort<br />

darauf zu finden.<br />

In einem Kurzvortrag will ich versuchen,<br />

Landschaft und Ereignisse zu vergegenwärtigen.<br />

Böhmen und Mähren sind von einem<br />

Kranz von Mittelgebirgen umgeben, beginnend<br />

an der Mährischen Pforte mit dem<br />

Altvater, über das Glatzer Bergland, Adlergebirge,<br />

bis zum Riesengebirge, mit der<br />

höchsten Erhebung, der Schneekoppe<br />

(1600 m). Hier schließt das Isergebirge an,<br />

in dem auch die Hauptstadt des gesamten<br />

Sudetengebietes, Reichenberg, liegt.<br />

Diese einzelnen Mittelgebirgsteile zusammengefaßt,<br />

werden als Sudeten bezeichnet.<br />

Davon wurde der Name Sudetendeutsche<br />

abgeleitet, der heute zum Allgemeinbegriff<br />

für alle Deutschen geworden<br />

ist, die in der Tschechoslowakei lebten.<br />

Der Nordwesten Böhmens wird durch<br />

das Erzgebirge begrenzt. Wie schon der<br />

Name sagt, wurde Silber- und Goldbergbau<br />

betrieben. Vor allem ist der Ort Joachimstal<br />

erwähnenswert. Hier befinden<br />

sich heute noch Uranbergwerke. Südlich<br />

des Erzgebirges liegt das Egerland mit den<br />

bedeutenden Bädern Karlsbad, Franzensbad<br />

und Marienbad, sowie das Saazer<br />

Becken, das durch den Hopfenanbau bekannt<br />

ist. Im Südwesten schließt sich der<br />

Böhmerwald an. Er hat den Charakter des<br />

nördlichen Mühlviertels. Den Abschluß bildet<br />

Südmähren mit den Städten Nikolsburg<br />

und Znaim.<br />

Geschichtlich gesehen waren Böhmen<br />

und Mähren schon immer alte Siedlungsräume.<br />

Die Illyrer wurden von den Kelten<br />

abgelöst. Namen wie Eger, Iser, Boyer,<br />

Böheim, Böhmen, sind keltischen Ursprungs.<br />

Um die Zeitwende siedelten in Böhmen<br />

die Markomannen, in Mähren die Quaden,<br />

in Schlesien die Sillinger. Im Zuge der Völkerwanderung,<br />

ca. im 4. Jh., waren diese<br />

Räume menschenleer. Die Slawen drangen<br />

von Osten vor und ließen sich in den<br />

inneren, fruchtbaren Landesteilen Böhmens<br />

und Mährens nieder. Erst im 11. und<br />

12. Jh. erfolgt wiederum die Besiedelung<br />

der Randgebiete durch die Deutschen.<br />

Tschechische Fürsten und Könige haben<br />

Sie ins Land gerufen. Sie machten das<br />

Land urbar, betrieben Ackerbau und waren<br />

die Begründer des Bergbaues im gesamten<br />

böhmisch-mährischen Raum.<br />

Ein Erlaß König Wenzels (1178) sagt<br />

u. a. folgendes:<br />

„Wer aber die Deutschen im Lande in ihren<br />

verbrieften Rechten schmälert, der soll<br />

des Verbrechens der verletzten königlichen<br />

Majestät für schuldig erkannt werden."<br />

Unter Karl IV. - dem Vater Böhmens -<br />

erblüht das Land zur ersten Hochkultur.<br />

Prag wird Zentrum des Reiches. Die Sprache<br />

der Reichskanzlei hat großen Anteil<br />

am Entstehen der neuhochdeutschen<br />

Schriftsprache (1330).<br />

1348 gründet Karl IV. die erste deutsche<br />

Universität in Prag. Unter den Hussiten<br />

kommt es zum Rückfall und zu den ersten<br />

Vertreibungen der Deutschen.<br />

1526 entsteht die Verbindung der böhmisch-ungarischen<br />

Länder mit den Donauund<br />

Alpenländern.<br />

Von diesem Zeitraum über vier Jahrhunderte<br />

hinweg werden die Deutschen Böhmens,<br />

Mährens und Schlesiens zu<br />

Deutsch-Österreichern.<br />

Große Bedeutung haben die schlesischen<br />

Erbfolgekriege. Von verschiedenen<br />

Historikern wird Friedrich der Große durch<br />

die Wegnahme Schlesiens von Österreich<br />

(1763) als der Zerstörer der Monarchie und<br />

Wegbereiter der Tschechoslowakei bezeichnet.<br />

Nach dem Revolutionsjahr 1848 entwikkelt<br />

sich im verstärkten Maße der Nationalismus<br />

der Slawen und Deutschen.<br />

Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh.s<br />

erkennen sich die Deutschen ¡mmermehr<br />

als eine Schicksalsgemeinschaft und<br />

schließen sich enger zusammen.<br />

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges<br />

kommt es zur Gründung der Tschechoslowakei.<br />

Als ihre Gründer können die beiden<br />

Emigranten Masaryk und Benes bezeichnet<br />

werden.<br />

Dr. Masaryk war vor dem Kriege Professor<br />

der Humanphilosophie und lehrte an<br />

den Universitäten Prag und Wien.<br />

Er bekannte sich in dieser Zeit treu zur<br />

Monarchie, noch in seiner Doktorarbeit<br />

schreibt er u. a.: ,,... auch wir glauben,<br />

daß die ehemalige staatliche Selbständigkeit<br />

unserer böhmischen Länder heute<br />

unmöglich ist. Das ergeht aus der Tatsache<br />

unserer zahlenmäßigen Minderheit,<br />

unserer geographischen Lage und daß die<br />

Länder auch von Deutschen bewohnt werden."<br />

Erst bei Kriegsbeginn tritt ein grundsätzlicher<br />

Meinungswandel bei ihm ein.<br />

1914 geht Masaryk ins Ausland, verhandelt<br />

mit den Russen über eine Gründung<br />

eines monarchistischen Staatsprojektes,<br />

verhandelt mit den Serben über eine Personalunion<br />

zwischen Böhmen und Serbien.<br />

Er errichtet Spionagezentralen in Holland,<br />

Schweiz, England und Italien. Erstellt<br />

die Wenzelskrone genauso den Russen in<br />

Aussicht wie den Engländern.<br />

Von einer Republik war zu jener Zeit<br />

noch nicht die Rede. Masaryk ist ein ausgesprochen<br />

geld- und geltungsbedürftiger<br />

Mensch und läßt sich für jeden Verrat gut<br />

bezahlen.<br />

Er verspricht den Alliierten militärische<br />

Hilfe durch Oberläufer, die als Legionäre<br />

eingesetzt werden sollten. In den USA<br />

schließt er mit ausgewanderten Slowaken<br />

den Pittsburger Vertrag, der besagt, daß im<br />

Falle der Staatsgründung die Slowaken ein<br />

eigenes Parlament und eine eigene Verwaltung<br />

haben werden. (Die Slowaken haben<br />

sich niemals als Tschechen gesehen.)<br />

Dieser Vertrag ermöglicht ihm, mit dem<br />

amerikanischen Präsidenten Wilson die<br />

Verhandlungen als Vertreter der Tschechen<br />

und Slowaken zu führen. Er erklärt,<br />

daß in dem beanspruchten Staatsgebilde<br />

lediglich 1,5 Millionen Deutsche wohnen,<br />

und diese nur in gemischtsprachigen Gebieten.<br />

Der Staat soll nach Schweizer Art<br />

eine kantonale Verwaltung erhalten.<br />

In Rußland wird aus übergelaufenen<br />

Regimentern eine tschechische Legion<br />

aufgestellt Diese ist in Sibirien stationiert<br />

und wird mit Waffen und Geld von den USA<br />

unterstützt.<br />

Die tschechische Legion erinnert an die<br />

Hussiten des 14. Jh.s. Sie plünderten Lebensmittellager,<br />

ebenso Flüchtlingszüge,<br />

beschlagnahmte Lokomotiven, so daß<br />

Zehntausende weißrussische Flüchtlinge<br />

im sibirischen Winter erfroren. Sie kaufte<br />

sich den Weg nach Europa frei, indem sie<br />

den weißen General Kolczak an die Roten<br />

auslieferte. Die Mittel von Amerika hatte<br />

man jedoch erhalten, um gegen die Roten<br />

zu kämpfen.<br />

Was schreibt Masaryk über die tschechische<br />

Legion: „Unsere Leute hatten Gelegenheit,<br />

die russische Volksseele kennen<br />

und lieben zu lernen."<br />

Dr. BeneS war zuerst Schüler, dann Mitarbeiter,<br />

zum Schluß jedoch Meister Masaryks.<br />

Beneô emigrierte 1915 über die Schweiz<br />

nach Paris, führte Verhandlungen mit<br />

Franzosen und Engländern.<br />

1919 kehrte Bene§ als gefeierter Außenminister<br />

nach Prag zurück. Beim Friedensvertrag<br />

in St. Germain war bereits alles<br />

beschlossen, und, wie Bene§ selbst<br />

sagte:,,... es wäre nicht so gut gelaufen,<br />

wenn nicht alles schon fertig gewesen<br />

wäre."<br />

Von österreichischer Seite und von den<br />

Vertretern der Sudetendeutschen wurde<br />

auf dem Verhandlungswege alles unternommen,<br />

daß die Sudetendeutschen in<br />

dem zu gründenden Staatsverband Österreich<br />

verbleiben.<br />

Am 4. März 1919 wurde zu einer allgemeinen<br />

Demonstration und zum Generalstreik<br />

aufgerufen. Es sollte noch einmal<br />

dem von Wilson zugesagten Selbstbestimmungsrecht<br />

der Völker Geltung verschafft<br />

werden. Bei diesen Demonstrationen<br />

wurden in Kaaden und Sternberg vom<br />

tschechischen Militär 56 Menschen erschossen.<br />

Mit der Monarchie wurde ein Vielvölkerstaat<br />

zerschlagen und mit der Tschechoslowakei<br />

ein neuer errichtet. Es lebten in<br />

diesem Staat sechs Millionen Tschechen,<br />

3,3 Millionen Deutsche, drei Millionen Slowaken,<br />

700.000 Karpatenrussen und<br />

650.000 Ungarn.<br />

Nach Abschluß des Vertrages wurden<br />

weder von Masaryk noch von Beneà die<br />

Versprechungen eingehalten.<br />

Masaryk glaubte, innerhalb von eineinhalb<br />

Generationen das Problem der Deutschen<br />

lösen zu können.<br />

Mit radikalsten Maßnahmen wurde daher<br />

begonnen.<br />

Sieben Jahre nach der Errichtung der<br />

tschechoslowakischen Republik gab am<br />

18. Dezember 1925 Professor Franz Spina,<br />

der deutsche Vizepräsident des Abgeordnetenhauses,<br />

die folgende staatsrechtliche<br />

Erklärung.<br />

Die Praxis der Verwaltung trachtet bei<br />

jeder sich bietenden Gelegenheit zugunsten<br />

des Staatsvolkes nationalpolitische<br />

und nationalwirtschaftliche Vorteile zu erpressen.<br />

Aus den Staatsbetrieben wurden<br />

erst in letzter Zeit wieder Tausende deutsche<br />

Beamte, Angestellte und Arbeiter entlassen<br />

und gleich den deutschen Kriegsbeschädigten<br />

rücksichtlos dem bittersten<br />

Elend preisgegeben. Dafür wurde das<br />

deutsche Siedlungsgebiet mit tschechischen<br />

Beamten, Angestellten und Arbeitern<br />

überschwemmt, die zumeist der deutschen<br />

Sprache gar nicht mächtig sind und<br />

einen Herd dauernder politischer Beunruhigung<br />

bilden.<br />

Hunderte deutscher Schulen und Schulklassen<br />

wurden in den letzten Jahren gesperrt<br />

und dadurch die Bildungsmöglichkeit<br />

unseres Volkes, insbesondere in seinen<br />

auf die Volksschulbildung angewiesenen<br />

Schichten auf ein Mindestmaß herabgedrückt.<br />

Dagegen wurden auf Staatskosten<br />

zahllose unnötige tschechische Schulen<br />

im deutschen Siedlungsgebiet errichtet<br />

und deutsche Kinder durch Zwangsmaßnahmen<br />

diesen Schulen zugeführt.<br />

Wie groß das Elend war, sagen nachfolgende<br />

Zahlen:<br />

In den dreißiger Jahren betrug die deutsche<br />

Bevölkerung 23 Prozent der Gesamtbevölkerung,<br />

jedoch 60 Prozent der gesamten<br />

Arbeitslosen entfielen auf diese 23<br />

Prozent. Dies war die höchste Arbeitslosenrate<br />

in ganz Europa.<br />

Aber auch die Slowaken wurden um ihre<br />

Rechte betrogen. Der Führer der Slowaken,<br />

Pater Hlinka, der auf Einhaltung des<br />

Pittsburger Vertrages bestand, wurde eingesperrt.<br />

Masaryk und Benes waren die<br />

Hauptverantwortlichen für die gesamte<br />

Vorgangsweise. Sie besaßen noch die<br />

Überheblichkeit, ihr Staatswappen mit dem<br />

Spruch „Pravda vitezi" = Die Wahrheit<br />

siegt, zu zieren.<br />

In dem 20jährigen Bestehen der Republik<br />

hatten die Deutschen nie das Gefühl,<br />

daß dies auch ihr Staat sei. Unter den gegebenen<br />

Umständen wurden die Spannungen<br />

unüberbrückbar.<br />

Die Engländer machten einen letzte<br />

Vermittlungsversuch und schickten 1938<br />

als Beobachter Lord Runciman in die<br />

Tschechoslowakei. Sein Bericht sagt unter<br />

anderem folgendes aus:<br />

„Ich halte diese Klage für im wesentlichen<br />

gerechtfertigt. Selbst in dem sehr<br />

späten Zeitpunkt meiner Mission habe ich<br />

auf seiten der tschechoslowakischen Regierung<br />

keine Bereitwilligkeit gefunden,<br />

diesen Beschwerden in auch nur einigermaßen<br />

zugemessenem Ausmaß abzuhelfen.<br />

Wenn, wie ich glaube, Gebietsabtretungen<br />

unvermeidlich sind, sollten sie<br />

rasch und ohne überflüssiges Zögern<br />

durchgeführt werden ... Jede Art von<br />

Volksabstimmung halte ich hinsichtlich<br />

dieser überwiegend deutschen Gebiete für<br />

eine reine Formalität."<br />

Durch das Münchner Abkommen wird<br />

dem Deutschen Reich das Sudetengebiet<br />

zugesprochen.<br />

Nach dem 2. Weltkrieg stellt BeneS die<br />

Forderung an die Alliierten, die Deutschen<br />

auszusiedeln. In der Konferenz zu Potsdam<br />

erhält er von Russen, Amerikanern<br />

und Engländern das Zugeständnis.<br />

Die Russen hatten damit gerechnet, daß<br />

aufgrund der Übervölkerung in Deutschland<br />

weitere Flüchtlinge wie ein Sprengsatz<br />

wirken müßten. Darin hatten sie sich<br />

getäuscht, denn all die Vertriebenen haben<br />

weder durch Terror, noch durch Bomben<br />

die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt und<br />

sind heute voil integriert.<br />

Von den Sudetendeutschen sind in der<br />

BRD ca. drei Millionen, in Österreich<br />

120.000 angesiedelt worden. Es darf nicht<br />

vergessen werden, daß 240.000 Menschen<br />

als vermißt gelten oder in Lagern,<br />

bzw. auf dem Transport gestorben sind.<br />

Was ist aus dem ehemaligen Sudetenland<br />

geworden?<br />

Die Tschechen selbst geben zu, daß es<br />

bis heute nicht gelungen ist, daß diese Gebiete<br />

mit den anderen Landesteilen eine<br />

Einheit bilden. Zwei Drittel der Neusiedler<br />

(meistens Zigeuner), die aus der Slowakei<br />

hier angesiedelt werden sollten, sind inzwischen<br />

wieder davongelaufen. Große<br />

Landesteile liegen brach und die Erträge in<br />

den neugegründeten Kolchosen, die übrigens<br />

einen furchtbar verschlampten Eindruck<br />

machen, sind mehr als dürftig.<br />

1966 hatte man bereits 460 Gemeinden<br />

liquidiert. Auch die Städte machen einen<br />

sehr verwahrlosten und verfallenen Eindruck.<br />

Die Straßen sind in einem desolaten<br />

Zustand.<br />

Jedes Jahr zu Pfingsten findet ein Treffen<br />

der Sudetendeutschen statt. Bei dieser<br />

Zusammenkunft gibt es zwar ein offizielles<br />

Programm, im Grunde genommen ist es<br />

jedoch der Wunsch aller älteren Menschen,<br />

zusammenzukommen, um sich<br />

wieder einmal zu sehen.<br />

Diese Treffen sollen aber auch das legitime<br />

Recht der Sudetendeutschen auf eine<br />

objektive Darstellung der geschichtlichen<br />

Vorgänge der Vergangenheit dokumentieren.<br />

Ich glaube, daß es ein schlechter Beitrag<br />

war, als vor zwei Jahren in Wien von höchster<br />

österreichischer Regierungsstelle eine<br />

Gedenktafel enthüllt wurde, die Masaryk<br />

als großen Demokraten ehrt.<br />

Wir sind jedoch dem Bundespräsidenten<br />

dankbar, der den sudetendeutschen Tag in<br />

Wien mit den Worten eröffnet hat:<br />

„Was wir heute mehr denn je brauchen,<br />

ist das Wissen um die Vergangenheit, aber<br />

gleichzeitig auch die sachliche und von<br />

Haß und Vergeltungssucht freie Auseinandersetzung<br />

über die Lehren, die aus der<br />

Geschichte für ein friedliches Morgen gezogen<br />

werden können."<br />

Nun frage ich mich wiederum, wo soll die<br />

Jugend dieses Wissen hernehmen, wenn<br />

es ihr niemand vermittelt?


12 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

Glück auf 1984" wünscht die Geschäftswelt von Leoben und Umgebung<br />

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Der nachfolgende Beitrag wurde von dem<br />

Versicherungsfachmann' W. Hofrat Dr.<br />

Othmar Seefeldner (ünz) verfaßt. Der gebürtige<br />

Sudetendeutsche zeigt darin interessante<br />

Aspekte über das Entstehen der<br />

„Feuerversicherung in Österreich zur Zeit<br />

der Kaiserin Maria Theresia" auf, wobei<br />

gerade auch Böhmen, Mähren und Schlesien<br />

eine bemerkenswerte Rolle spielten.<br />

Hier auszugsweise der als Sonderbroschüre<br />

der Oö. Wechselseitigen Versicherungsanstalt<br />

erschienene Beitrag:<br />

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Radio - Fernsehen<br />

Küchenstudio<br />

Haushaltsgeräte<br />

Q) Servicedienst<br />

Als die Feuerversicherung<br />

eingeführt wurde<br />

Bei meinen Ausführungen stütze ich mich auf<br />

die für jeden Versicherungsmann interessanten<br />

Darlegungen in dem Buch „Brandversicherung<br />

in Österreich 1700-1848" von Max Leimdörfer<br />

aus dem Jahre 1907. Max Leimdörfer war Generaldirektor<br />

einer heute nicht mehr existierenden<br />

österreichischen Versicherungsgesellschaft.<br />

In der vortheresianischen Zeit hatte der Wirtschaftszweig<br />

Versicherung in anderen Ländern<br />

wie England, Preußen und Sachsen eine bemerkenswert<br />

hohe Entwicklung genommen.<br />

Dies war in Österreich dagegen nicht der Fall.<br />

In den vierziger Jahren des 18. Jahrhunderts<br />

kam es zum ersten Mal in Österreich zur Diskussion<br />

über das Feuerversicherungswesen,<br />

und da waren es die Stände, die sich gegenüber<br />

den meisten Reformen der Kaiserin - so auch<br />

gegen die Einführung der Feuerversicherung -<br />

ablehnend verhielten.<br />

Die Stände führten vor allem zwei Gründe gegen<br />

die Einführung der Feuerversicherung ins<br />

Treffen:<br />

In erster Unie den Hinweis auf gute Feuerlöschordnungen<br />

in den meisten Kronländern, die genügten,<br />

Feuersbrünste zu bekämpfen. Zweitens<br />

die Besorgnis, es könnte die Feuerversicherung<br />

mißbräuchlich ausgenützt werden, indem die<br />

Besitzer verschuldeter oder baufälliger Häuser<br />

diese anzündeten, um sich unrechtmäßig in den<br />

Besitz der Entschädigung zu setzen.<br />

Der Mehrheit des Hofkanzleirates, der die<br />

Vorschläge für eine Feuerversicherung zu prüfen<br />

hatte, erschienen diese Motive beachtlich,<br />

so daß der Hofkanzleirat die Einführung der'<br />

Feuerversicherung in Österreich nicht für notwendig<br />

und zweckmäßig hielt.<br />

Eine Minderheit vertrat jedoch die Meinung,<br />

man solle diesen so heilsamen Gedanken der<br />

Versicherung nicht schlechterdings zurückweisen.<br />

Hiebet ist festzuhalten, daß die Einrichtung<br />

einer Brandversicherung sich nur auf die königlichen<br />

Städte vorerst erstrecken sollte.<br />

Im übrigen setzte sich aber die Meinung der<br />

Mehrheit in der Hofkanzlei durch und es geschah<br />

weiter nichts. Die Gründung von Feuerkassen<br />

bzw. Feuersozietäten, wie die Versicherungsanstalten<br />

dazumal hießen, kam nicht zustande.<br />

Erwähnenswert aus jener Zeit ist der Vorschlag<br />

des österreichischen Freiherrn von Astfeld,<br />

der 1760 politischer Chef in der Grafschaft<br />

Glatz gewesen ist. Er hatte die von Friedrich II.<br />

von Preußen getroffenen Feuerversicherungseinrichtungen<br />

genau studiert. Nach seiner Meinung<br />

wäre die Einrichtung des preußischen Musters<br />

für Österreich zweckmäßig.<br />

Daher hat er 1762 an die Hofkanzlei in Wien<br />

seine Unterlagen für die Feuerversicherung<br />

vorgelegt. Sie bezogen sich sowohl auf eine<br />

Feuerversicherung in den Städten als auch auf<br />

dem „platten" Land. Zur Zeit dieser Vorlage hat<br />

es in Deutschland neben den schlesischen<br />

Brandversicherungseinrichtungen, die den Namen<br />

Sozietäten führten (eine Sozietät für mehrere<br />

Kreise), auch in mehreren Fürstentümern<br />

im Westen des Reiches Brandversicherungsordnungen<br />

und dazugehörige Feuerversicherungskassen<br />

gegeben.<br />

Die Statuten dieser Feuerkassen sind nicht<br />

einheitlich gehalten.<br />

Gemeinsam ist ihnen der öffentliche Charakter<br />

aus dem Gedanken des Wohlfahrtsstaates<br />

und cfie Schadenvergütung auf Grund des Umlageverfahrens.<br />

Einige Exemplare dieser Statuten<br />

wurden auch der Hofkanzlei in Wien von<br />

österreichischen Landesstellen vorgelegt.<br />

Die Hofkanzlei übersandte sämtlichen Landesstellen<br />

die von Preußen eingeführten schlesischen<br />

Sozietätenordnungen und in weiterer<br />

Folge auch diejenigen von anderen Fürstentümern<br />

zur Äußerung. Dieser Aufforderung zur<br />

Äußerung wurde nur von den Sudetenländern,<br />

von Niederösterreich und Vorderösterreich entsprochen.<br />

Zu Vorderösterreich gehörten der<br />

schwäbisch-österreichische und der breisgauische<br />

Kreis in Südwestdeutschland.<br />

Fußend auf den von der Hofkanzlei übersandten<br />

Unterlagen legte das Kronland Böhmen der<br />

Hofkanzlei 1763 den Entwurf einer Brandversicherungsordnung<br />

vor. Dieser war wie der preußisch-schlesische<br />

Entwurf geteilt für das flache<br />

Land und für die Städte. Der Hauptunterschied<br />

zwischen den beiden Teilnehmerkreisen bestand<br />

in der Art der Schadenvergütung. Die Verfügung<br />

des Schadens für die Städte sollte aus<br />

einem besonderen Fonds erfolgen. Für das flache<br />

Land war die Naturalentschädigung (Handrobot,<br />

Spanndienst, Lieferung von Heu und<br />

Stroh, usw.) durch Lieferung von den Sozietätsgenossen<br />

vorgesehen, eventuell kam auch ein<br />

Nachlaß der Kontribution (Grundsteuerzahlung<br />

an die Grundherrschaft) in Frage.<br />

Jedenfalls zeigte der Entwurf den guten Willen<br />

und die grundsätzliche Geneigtheit der<br />

böhmischen Stände zur Einrichtung einer Feuersozietät.<br />

Die mährischen, schlesischen und Tiroler<br />

Gutachten waren dagegen im abweisenden<br />

Sinne gehalten. Von Mähren war die Haupteinwendung,<br />

daß der Landbevölkerung kein Eigentum<br />

am Fundus instructus zustehe, da die Häuser<br />

der Untertanen der Grundherrschaft gehörten.<br />

Auch das alte Argument wurde vorgebracht,<br />

daß bei der angeborenen „Niedertracht" des<br />

mährischen Landvolkes die Befürchtung bestehe,<br />

daß Häuser in Brand gesteckt werden, um<br />

der Schadenvergütung willen. Im übrigen stelle<br />

die Grundobrigkeit im Schadensfalle Baumaterial<br />

zur Verfügung und gewähre, wie schon erwähnt,<br />

Nachlässe von der Grundsteuer.<br />

Nicht viel anders verhielten sich die schlesischen<br />

Stände. Auch die Tiroler sprachen sich<br />

gegen die Einführung der Assekuranz aus, wobei<br />

bemerkenswert ist, daß Tirol das einzige<br />

Land war, in welchem die Bauern bei den Verhandlungen<br />

mitzuberaten hatten. Hier in Tirol<br />

bestand tiefes Mißtrauen gegen die geplante<br />

Neuerung, da man befürchtete, mit der Umlage<br />

ein neues Mittel zu finden, um den Steuersäckel<br />

füllen zu können. Man glaubte nicht, daß die angefallenen<br />

und festgestellten Schadensbeträge<br />

den Geschädigten zukommen würden.<br />

Einzig und allein Vorderösterreich bildete eine<br />

Ausnahme. Die Vorarlberger Stände betonten<br />

zwar, daß die Armut des Landes die Bevölkerung<br />

hindere, in eine Feuersozietät mit anderen<br />

Landschaften einzutreten, in denen die Gefahr<br />

beachtlicher Feuersbrünste bestand. Jedoch<br />

erfolgte keine dezitierte Ablehnung, sondern die<br />

Entscheidung wurde der kaiserlichen Kommission<br />

anheim gegeben.<br />

Die schwäbisch-österreichischen und breisgauischen<br />

Stände billigten hingegen die geplante<br />

Feuersozietät. Es behagte ihnen zwar<br />

das schlesische Vorbild nicht, sondern sie<br />

knüpften ihre Vorstellungen an die in Westdeutschland<br />

bestehenden Brandversicherungseinrichtungen,<br />

insbesondere gefiel ihnen<br />

das Muster des baden-durlachischen Institutes.<br />

Bad-Durlach war ein kleines Fürstentum bei<br />

Karlsruhe.<br />

Die Feuerordnung dieser Landschaft zeichnete<br />

sich durch ihre Ausführlichkeit und Genauigkeit<br />

von den übrigen aus. Aufgebaut auf dem<br />

Zwangsprinzip, mit Ausnahme bestimmter aufgezählter<br />

Objekte, wie Schmelz- und Hüttenwerke,<br />

Pulvermühlen, die von der Versicherung<br />

ausgenommen waren.<br />

Eine Abstufung in den Beiträgen gab es bei<br />

Gebäuden mit größerer Feuersgefahr wie Bäkkereien,<br />

Apotheken und Seifensiedern.<br />

Die Entschädigung erfolgte nach dem Umlagesystem.<br />

Die Umlage pro Jahr war nach oben<br />

aber mit 1 % des Versicherungsanschlages begrenzt.<br />

Überstiegen die Schäden eines Jahres<br />

diesen Prozentsatz, so wurde der Rest im nächsten<br />

Jahr zusätzlich umgelegt. Für den Fall der<br />

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Verweigerung der Zahlung der Umlage war die<br />

Exekution auf das Doppelte des fälligen Betrages<br />

vorgesehen. Die Vergütungen durften nur<br />

zum Wiederaufbau der Gebäude verwendet<br />

werden.<br />

Die Sozietät vergütete auch die im Krieg entstandenen<br />

Schäden! Es ist dies wohl eine einmalige<br />

Bestimmung, die sich bis heute nicht<br />

wiederholt .hat.<br />

Dieses Gutachten aus Vorderösterreich bedeutete<br />

einen Markstein für die weitere Entwicklung<br />

der Feuerversicherung in den österreichischen<br />

Ländern.<br />

Die Hofkanzlei, nunmehr auf die bisher unbeachtet<br />

gebliebene baden-durlachische Feuersozietät<br />

aufmerksam gemacht, fand diese unter<br />

allen bisher zum Vorschein gekommenen als<br />

die beste.<br />

Die Hofkanzlei schloß sich dem Wunsch der<br />

vorderösterreichischen Stände an, auch in den<br />

anderen österreichischen Ländern möglichst<br />

bald diese Form der Feuerversicherung einzuführen.<br />

Die Hofkanzlei hoffte in diesem Zusammenhang,<br />

auch die Furcht der Tiroler Bevölkerung<br />

vor der Einführung einer neuen Landessteuer<br />

unter dem Deckmantel der Assekuranz bannen<br />

zu können, da sich der kleine Mann überzeugen<br />

könnte, daß die Schadenssumme im Distrikt der<br />

Feuersozietät tatsächlich zur Verteilung kommt.<br />

Darüber hinaus würde dadurch das Land nach<br />

Errichtung eines solchen Unternehmens von allen<br />

fremden Brandkollekten verschont bleiben.<br />

Die Kaiserin war von der Äußerung der Hofkanzlei<br />

stark beeindruckt und sprach sich auch<br />

dafür aus, daß die baden-durlachische Brandordnung<br />

nicht nur für die Vorlande und für Tirol<br />

eingeführt wird, sondern daß sie auch bei der<br />

Gründung von Feuerkassen anderer Kronländer<br />

Vorbild sein sollte.<br />

Die schon vorhandenen Assekuranzentwürfe<br />

der anderen Erbländer sollten über Wunsch der<br />

Kaiserin unter Zugrundelegung der baden-durlachischen<br />

Statuten umgearbeitet werden.<br />

Mit dieser Absicht der Kaiserin waren wiederum<br />

die Stände nicht einverstanden. Darüber<br />

gab es nun langjährige Verhandlungen.<br />

Die böhmischen Stände wandten sich sehr<br />

entschieden gegen die von der Kaiserin gewünschte<br />

Einbeziehung Mährens in eine gemeinsame<br />

Feuersozietät.<br />

Mitte April 1765 war auch die Äußerung der<br />

mährischen Stände in Wien eingelangt. Auch<br />

sie war ablehnend.<br />

Die österreichischen Stände sprachen sich<br />

ebenfalls gegen die Gründung einer gleichartigen<br />

Assekuranz wie in den Sudetenländern für<br />

ihr Gebiet aus. Begründung:<br />

Dieses Feuerversicherungsinstitut würde wegen<br />

des zwischen den Ländern bestehenden<br />

ständigen Mißtrauens von keiner guten „Würkung<br />

seyn", weshalb man derzeit von diesen<br />

Gründungen abstrahieren sollte.<br />

Fortsetzung auf Seite 13


FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983 SUDETENPOST 13<br />

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Als die Feuerversicherung<br />

eingeführt wurde<br />

Wie bei den Äußerungen der anderen Kronländer<br />

war die Ablehnung, verpackt in überschwengliche<br />

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druck gebracht worden. Ein Grund für die Ablehnung<br />

war auch die, daß die miserable Finanzlage,<br />

die in den schwärzesten Farben geschildert<br />

wurde, nicht zulasse, den Plan der Kaiserin<br />

durchzuführen.<br />

Gewiß war es eine mißverständliche Auffassung,<br />

wenn gewisse Stände in den Beiträgen<br />

zur Assekuranz eine Art neuer Steuer sahen. Es<br />

fällt aber schwer zu glauben, daß die Stände den<br />

Unterschied zwischen dem Wesen der Umlage<br />

einer Feuerversicherung und einer Steuer nicht<br />

erfaßt hätten.<br />

Besonderen Eindruck machte in Wien das<br />

Schreckbild der drohenden Entvölkerung der<br />

nördlichen Erblande, daß durch die Einführung<br />

der Feuerversicherung und den damit verbundenen<br />

Umlagezahlungen, die als eine neue<br />

Steuer angesehen wurde, Landflüchtige sich<br />

nach Preußen wenden könnten, das in jenen<br />

Tagen bestrebt war, Kolonisten anzulocken.<br />

Die Kaiserin gab nach und entschied, daß<br />

man die Sache dermalen auf sich beruhen lassen<br />

sollte. Diese Entscheidung wurde vorerst<br />

den böhmischen Ständen bekanntgegeben.<br />

Damit war aber auch das Projekt einer Feuersozietät<br />

für Mähren und Schlesien sowie für die<br />

österreichischen Erblande im engeren Sinne<br />

gefallen.<br />

Die Verhandlungen waren also in den<br />

deutsch-slawischen Erblanden vollständig im<br />

Sande verlaufen.<br />

Nur in den Vorlanden war das Ergebnis positiv.<br />

Hier kam es zur Erlassung einer Brandordnung<br />

und zur Einrichtung einer Assekuranzanstalt.<br />

Jene stimmte fast wörtlich mit der badendurchlachischen<br />

Sozietätsordnung überein. Die<br />

Entwicklung dieser Anstalt war bis zum Ende der<br />

österreichischen Herrschaft eine durchaus günstige.<br />

Wenn sich die oberösterreichischen Stände<br />

auch bei den von und über die Hofkanzlei ausgehenden<br />

Initiativen und Verhandlungen zur Errichtung<br />

von Feuerversicherungsanstalten in<br />

Österreich nicht beteiligt haben, so sind doch<br />

mehrfach private Vorschläge im Gegenstand erfolgt.<br />

1804 wurde vom oberösterreichischen<br />

ständischen Buchhalter Leopold Kloimsteiner<br />

ein Vorschlag für eine Feuerversicherungsanstalt<br />

vorgelegt. Dieser hatte den Vorteil, die Verhältnisse<br />

im Land ob der Enns besonders zu berücksichtigen.<br />

Ein zweiter Vorschlag wurde in dieser Zeit<br />

vom ständischen Syndikus Spaun vorgelegt.<br />

Beide Vorschläge wurden von dem Propst<br />

Michael von St. Florian unterstützt. ¡<br />

Sie fanden aber bei den Ständen keinen entsprechenden<br />

Widerhall und gerieten in Vergessenheit.<br />

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Kurze Zeit darauf wurde von einem gewissen<br />

Jakob Harold, städtischer Kontrollor in Schärding,<br />

ein Vorschlag auf Einführung einer Feuerversicherung<br />

eingereicht. Der Anstoß dazu<br />

dürfte gewesen sein, daß im Hause der oberösterreichischen<br />

Landstände die Frage der<br />

Feuerasseküranz erörtert wurde. Das Elaborat<br />

Harolds wurde samt Erläuterungen auch der<br />

Landesregierung in Linz vorgelegt. Am 1. Mai<br />

1805 war dann der Plan für eine Feuerassekuranz<br />

für das Erzherzogtum ob der Enns fertiggestellt<br />

und wurde nach Begutachtung einer speziell<br />

zu diesem Zweck eingesetzten Kommission<br />

am 28. Mai 1805 der kaiserlichen Hofkanzleistelle<br />

in Wien zur Genehmigung vorgelegt.<br />

Leider ist über das Schicksal dieses Planes<br />

nichts weiter bekannt. Er dürfte den Kriegswirren<br />

der damaligen Zeit zum Opfer gefallen sein.<br />

Es blieben daher in Oberösterreich bis zur<br />

Gründung der Bayerischen Brandversicherungsanstalt<br />

im Jahre 1811 die lokalen bäuerlichen<br />

Assekuranzvereine, die zum Teil schon<br />

auf das 18. Jahrhundert zurückgingen, die ein-<br />

.zigen Feuerversicherer.<br />

Damit war in Osterreich zur Zeit der Kaiserin<br />

Maria Theresia gegen die Einführung der Feuerversicherung<br />

auf breiterer Basis entschieden.<br />

Es dauerte lange Zeit, bis das Problem der<br />

Feuerversicherung in Österreich wieder akut<br />

wurde. Es war dies erst unter der Regierungszeit<br />

Kaiser Franz I. im Jahre 1811. In diesem<br />

Jahr vernichtete ein Großbrand in der Stadt Leitomischl<br />

in Böhmen 230 Häuser, im damaligen<br />

Werte von über einer halben Million Gulden.<br />

Dieser Brand bildete den Anstoß, daß in Österreich<br />

sich doch der Gedanke durchringen konnte,<br />

daß das Feuerversicherungswesen für die<br />

Volkswirtschaft von größter Bedeutung ist und<br />

daß man daher sich bemühen müsse, diese<br />

Wohltat auch dem Land zu bringen.<br />

Die Entstehung und Entwicklung der Oberösterreichischen<br />

Wechselseitigen Versicherungsanstalt,<br />

früher Oö. Landes-Brandschaden-Versicherungsanstalt<br />

- ¡st durch das vorstehend<br />

Geschilderte nicht betroffen, da vorgenannte<br />

Anstalt - wie bekannt - auf eine bayerische<br />

Gründung zurückzuführen ist.


14 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

Helwig Adolph-Auffenberg-Komaroff<br />

Der 2. Dezember, da vor 135 Jahren Kaiser<br />

Franz Joseph I. den Thron seiner Väter bestieg,<br />

ist so recht der Anlaß zu folgendem Abriß. Diese<br />

Skizze richtet sich speziell an die in Osterreich<br />

und in der Bundesrepublik lebenden Troppauer.<br />

Sie soll diese Landsleute an ihr ruhmreiches<br />

Hausregiment und die Leistungen erinnern, die<br />

es im Verlauf seines 202jährigen Bestandes<br />

schier auf allen Schlachtfeldern um die Interessen<br />

des Habsburgerreiches vollbracht.<br />

Der Sohn des Türkenbezwingers<br />

handelte im Auftrage Karl VI.<br />

Gemeint ist Herzog Karl der Jüngere von<br />

Lothringen, der 1716 zu Koblenz das, .Regiment<br />

zu Fuß altlothringen" errichtete. Es wurde sogleich<br />

zu der unter Prinz Eugen in Südosteuropa<br />

feschtenden Armee versetzt und erhielt schon<br />

am 5. August 1716 bei Peterwadein die Feuertaufe.<br />

Die , ^lothringer" gehörten bereits in allen<br />

in der Epoche Prinz Eugens geführten Türkenkrisen<br />

zur Elite. Am 21. November 1726 verlieh<br />

Kaiser Karl VI. das Regiment seinem Eidam,<br />

Herzog Franz Stephan von Lothringen<br />

(dem späteren römisch-deutschen Kaiser<br />

Franz I.) Blenden wir auf 1740 um, dadurch die<br />

akut gewordene Kriegsgefahr mit Preußen das<br />

Regiment nach Schlesien versetzt worden war.<br />

Hier leistete Maria Theresia den Treueid und<br />

hatte für diesen Eid gleich einstehen müssen, da<br />

die lange Streitepoche um Schlesien mit Friedrich<br />

II sogleich anhub. Die Preußen mußten zur<br />

Kenntnis nehmen, daß ob bei Molwitz, Leuten,<br />

Prag, Kunersdorf oder sonstwo, überall wo die<br />

„Lothringer Infanterie" auftauchte, wird es<br />

ernst. Durch alle Jahrzehnte hindurch haben<br />

dies sämtliche Widersacher des Habsburgerreiches<br />

zu fühlen bekommen.<br />

Doch vermerken wir den 14. Oktober 1745,<br />

als Maria Theresias Gemahl Franz Stephan den<br />

Thron des hl. Römischen Reiches Deutscher<br />

Nation bestieg, wodurch aus der bisherigen<br />

„Lothringer Infanterie" die Kaiserinfanterie"<br />

geworden war. Denn der Monarch verfügte, daß<br />

von nun an das Regiment den Namen „Kaiser<br />

Franz I." und nach „Unserem Tode den Namen<br />

des jeweiligen Herrschers aus dem Hause<br />

Habsburg-Lothringen zu führen habe!" Nach<br />

der 1769 erlassenen Heeresreform erfolgte die<br />

Nummerierung der Regimenter nach dem Rang<br />

ihrer Inhaber, so erhielt die Kaiserinfanterie naturgemäß<br />

die Nummer 1.<br />

1782 regierte bereits Kaiser Joseph II., der<br />

den Einsern als erbländischen Werbebezirk den<br />

südlichen Olmützer Kreis zuwies. Wenn man<br />

den bayerischen Erbfolgekrieg, den Türkenkrieg<br />

unter Joseph II. und jener seines Nachfolgers,<br />

des sogenannten „Guten Kaiser Franz",<br />

studiert, welch letzterer die Periode der Franzosenkriege<br />

umschließt, wird einem klar, daß die<br />

Kaiserinfanterie immer im Brennpunkt des<br />

Kampfgeschehens stand. Hier springt speziell<br />

das von Erzherzog Karl geprägte Kapitel der<br />

österreichischen Kriegsgeschichte ins Auge.<br />

Man denke an das harte Ringen in den Schlachten<br />

bei Stockach, Zürich und Dresden sowie<br />

Mannheim, da die Einser den Lorbeer des Sieges<br />

um ihre Fahne rankten. Ebenso war es zu<br />

Pfingsten 1809, da sie bei Aspern gemeinsam<br />

mit den anderen Regimenten Erzherzog Kart<br />

ermöglichten, Napoleon zu besiegen, der bisher<br />

als unbesiegbar gegolten hatte. Immer waren<br />

die Einser schier das Musterregiment der gesamten<br />

Osterreichischen Infanterie. Sei es im<br />

Frieden, sei es in Zeiten des Aufruhrs oder gar<br />

im Kriege. So war es 1821 bei der Niederwerfung<br />

des Aufstandes in Neapel und erst recht<br />

1848/49, da sich die Revolution zum Kriege<br />

ausweitete und das Regiment auf den oberitalienischen<br />

Gefilden dem greisen Radetzky half,<br />

die Sarden zu besiegen. Vier Jahre später, am<br />

4. April, erließ der finge Kaiser Franz Joseph I.<br />

jene Order kraft, derer die Kaiserinfanterie<br />

Schlesien samt der Hauptstadt Troppau als Ergänzungsbezirk<br />

zugewiesen wurde. Damit waren<br />

die Ennser zu einem definitiv schlesischen<br />

Regiment geworden, obwohl sie noch immer in<br />

Italien garnisonierten und dort im Feldzug 1859<br />

gegen die mit den Franzosen verbündeten Sarden<br />

kämpfen mußten. Dieser Waffengang verlief<br />

über das Habsburgerreich ebenso negativ<br />

wie 1866 der Feldzug gegen Preußen. Als einziger<br />

Lichtblick in diesem als „Bruderkrieg" in die<br />

Geschichte eingegangenen Unglücks, steht der<br />

27. Juni 1866. An jenem Tage kam es bei Trautenau<br />

mit unterlegenen gegnerischen Kräften<br />

zum Gefecht, wo es den Einsern durch Erstürmung<br />

des Kapellenberges gelang, den Sieg an<br />

sich zu reißen. Natürlich war die Kaiserinfanterie<br />

auch beteiligt, als in den Jahren 1878/79 und<br />

Das war die „Kaiserinfanterie"!<br />

55<br />

1882 die Donaumonarchie in Bosnien/Herzegowina<br />

militärisch zu intervenieren hatte.<br />

Mit den Schüssen von Sarajewo<br />

endete der Weltfriede...<br />

Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges im Verband<br />

der k. u. k. 1. Armee hatten die Einser entscheidenden<br />

Anteil an dem Sieg, den General<br />

Dankl in der vom 23. bis 25. August 1914 bei<br />

Krasnik entbrannten Schlacht über die Russen<br />

errang. Weiter ging es bis vor Lublin. Das Troppauer<br />

Hausregiment focht siegreich am Dunajez<br />

und an der Weichsel ebenso wie in der<br />

Schlacht von Iwangorod. 1915 fochten die Einser<br />

bei Stanislau am Pruth und waren dann an<br />

der den ganzen Sommer dauernden Dunajez-<br />

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Eduard Eisenmeier: Adalbert-Stifter-<br />

Bibliographie, 3. Fortsetzung<br />

1983 legt Eisenmeier nun den vierten<br />

Band seiner Stifter-Bibliographie vor. 1964<br />

war der erste Band, 1971 die erste, 1978<br />

die zweite Fortsetzung erschienen. Die<br />

dritte Fortsetzung dieses inhaltsreichen<br />

Werkes erschließt dem weltweit und ständig<br />

sich erweiternden Kreis von Freunden<br />

und Forschern wiederum Neues. Dank der<br />

unermüdlichen und gewissenhaften Arbeitsweise<br />

Eisenmeiers werden immer<br />

noch bisher unbekannte <strong>Ausgabe</strong>n erfaßt.<br />

Ebenso wächst auch die neue Literatur<br />

über Stifters Werk und seine Bedeutung.<br />

Neben bisher bekannten Übersetzungen,<br />

namentlich ins Japanische, Englische,<br />

Französische, Tschechische, treten nun<br />

auch solche ins Holländische, Polnische,<br />

Serbische, Ungarische und Türkische hinzu.<br />

Symposien und Kolloquien in aller Welt<br />

befassen sich mehr und mehr mit Leben,<br />

Werk, Sprache, Gedankenwelt und Personalität<br />

Stifters, vor allem in der englischsprachigen<br />

Welt von den Vereinigten Staaten<br />

bis Australien. Vielleicht ein notwendig<br />

empfundener Ausgleich gegen die sich in<br />

immer härtere Extreme steigernden geistigen<br />

Spannungen unserer Zeit. Wie sehr<br />

die reine Menschlichkeit des bescheidenen<br />

Oberplaner Kleinbürgersohnes auch<br />

nationalistisch-gehässige Voreingenommenheiten<br />

zu überstrahlen beginnt, zeigt<br />

die zunehmende Beschäftigung der slawischen,<br />

insbesondere der tschechischen<br />

Literatur mit Stifter. Das ist nicht bloß die<br />

Wirkung des „Witiko", den Stifter ja der<br />

Stadt Prag gewidmet hat. Die zweite und<br />

dritte Fortsetzung der Bibliographie zählt<br />

insgesamt 43 tschechische Arbeiten zu<br />

Stifter, nicht allein aus Gründen einer<br />

„Fremdenverkehrswerbung", sondern<br />

auch Übersetzungen und Reflexionen zu<br />

seinem Werk, zu seiner Person. Das kann<br />

man nicht übersehen. So z. B. Paul Praxl:<br />

Schlacht beteiligt. Den Winter über stand die<br />

Kaiserinfanterie an der Besarabien-Front im<br />

Einsatz, wobei der Stellungskrieg am Sereth<br />

gemeint ist. Als die Russen zur Entlastung der<br />

1916 hart bedrängten Italiener die Brussilowoffensive<br />

unternahmen, fochten die Einser neuerlich<br />

als Eliteregiment bei Okns Kuty, Kolomea<br />

usw. Da das 1. Bataillon der Kaiserinfanterie<br />

schon seit 1908 in Mostar garnisonierte, war es<br />

bis 1915 auf dem serbischen und auf dem italienischen<br />

Kriegsschauplatz im Einsatz, hier gehörte<br />

es zur Avantgarde der k. u. k. Heeresmassen,<br />

die im Frühsommer 1916 die Italiener<br />

aus Südtirol heraus in Flanke und Rücken so<br />

hart anfaßten, daß General Cadorna um die<br />

schon erwähnte Brussilowoffensive bat. Die<br />

Masse der Kaiserinfanterie focht allerdings weiter<br />

im Osten, 1917 Vertreibung der Russen aus<br />

„Adalbert Stifter bei den Tschechen. Auch<br />

ein Blick hinter den Eisernen Vorhang"<br />

1962 (Eis. 8181), oder Vratislav Kulif:<br />

„Adalbert (sic!) Stifter a jeho dito z pohledu<br />

souöastnosti" (A. St. und sein Werk im<br />

Blickfeld der Koinzidenz (Eis. 8025)<br />

u. a. m.<br />

Von besonderem Interesse dürften im<br />

heurigen Richard-Wagner-Gedenkjahr die<br />

Arbeiten von Dieter Borchmeyer sein:<br />

„Adalbert Stifter als geheimer Anti-Wagnerianer"<br />

in Vierteljahresschrift des Adalbert-Stifter-lnstitutes<br />

Linz 1979, 28, Folge<br />

3/4 (Eis. 7714f.) und „Stifter contra<br />

Wagner. Wiederholte Spiegelungen einer<br />

geheimen Gegnerschaft" (Süddeutsche<br />

Zeitung München Nr. 177, 2./3. August<br />

1980, S. 114). Neben weiteren Arbeiten<br />

Borchmeyers über Stifter offenbaren die<br />

beiden genannten einen bezeichnenden<br />

Charakterzug des Dichters, der bei der<br />

damaligen Wagnerbegeisterung nicht offen<br />

zu Tage trat, aber für Stifters Wesen<br />

und Geistesbildung so bezeichnend ist: die<br />

instinktive Ablehnung einer übersteigerten,<br />

pathetischen Expressivmusik und die, feinerem<br />

Sprachgefühl oft fremde, Diktion<br />

Wagners. Im Gegensatz dazu ist Stifters<br />

Verhältnis zu Joseph Haydn kennzeichnend.<br />

Josef van Heukelum schrieb darüber<br />

im Nachrichtenblatt der Rheinischen Adalbert-Stifter-Gemeinschaft(1982<br />

Nr. 55/56,<br />

S. 1): „Wirkungen Haydnscher Musik auf<br />

Adalbert Stifter" (Eis. 7907). Zu dieser Musik<br />

bemerkt 1778 de Luca im Biographischen<br />

Lexikon „Das gelehrte Österreich":<br />

Haydn ... dessen sanfter Charakter sich<br />

jedem seiner Stücke eindrücket. Sein Satz<br />

hat Schönheit, Ordnung, Reinheit, eine<br />

feine und edle Einfalt...". Wer das Geburtshaus<br />

Haydns im burgenländischen<br />

Rohrau und das Adalbert Stifters in Oberplan<br />

kennt, wer um die gediegene<br />

Schlichtheit ihrer Familien weiß, versteht<br />

die geistige Verwandtschaft dieser beiden<br />

österreichischen Naturen, deren Werk und<br />

Wirkung heute in aller Welt umso mehr<br />

verehrt und geliebt wird, je hilfloser Dada<br />

Zum Vormerken:<br />

Sudetendeutsche Skiwettkämpfe<br />

in Kiefersfelden<br />

Die allgemeinen Sudetendeutschen Skiwettkämpfe<br />

für alle Sudetendeutsche gleich, welchen<br />

Alters und derzeit lebenden Ortes, sowie<br />

deren Freunde finden am Wochenende 4. und 5.<br />

FEBRUAR 1984 in Kiefersfelden in Bayern (gegenüber<br />

von Kufstein gelegen) statt. Alle Sudetendeutschen<br />

sind zur Teilnahme aufgerufen,<br />

auch wir aus Osterreich!<br />

Am Samstag, den 4. Februar, beginnt um 14<br />

Uhr (Startnummernvergabe ab 13 Uhr) in der<br />

Mühlau (Gasthof Dorf el) der Langlauf für Kinder,<br />

Jugendliche, Allgemeine Klasse und alle Altersklassen<br />

(bis zu 80 Jahren!). Um 20 Uhr findet der<br />

Faschingsball der SL beim Bergwirt in Kiefersfelden<br />

statt (ohne Bekleidungsvorschriften!).<br />

Am Sonntag, den 5. Februar, ist um 8.30 Uhr<br />

Start zum Riesentoriauf in allen Klassen für Damen<br />

und Herren am Messner-Hang in Kiefersfelden.<br />

Unterbringung für junge Leute in der<br />

Volksschule mittels selbstmitgebrachtem<br />

Schlafzeug (Luftmatratze, Schlafsack, Decken<br />

usw.). Erwachsene in den Gasthöfen und Pensionen<br />

- Anfragen bitte sofort an das Verkehrsamt<br />

Kiefersfelden, D-8205 KIEFERSFELDEN,<br />

Rathausplatz 3 (Telefon 06/08 33/84 90) richten.<br />

Für junge Leute gibt es großzügige Fahrtkostenzuschüsse;<br />

wahrscheinlich gibt es ab Wien<br />

und Oö. Gememschaftsfahrten! Interessenten<br />

melden sich bitte sofort bei der Sudetendeutschen<br />

Jugend, Kreuzgasse 77/14,1180 WIEN,<br />

an! Machen auch Sie mit!<br />

Am 18. und 19. FEBRUAR 1984 findet in<br />

LACKENHOF AM ÖTSCHER in Niederösterreich<br />

die Skimeisterschaften der Sudetendeutschen<br />

Jugend Österreichs und der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft in Österreich statt!<br />

Diese Meisterschaft ist für ganz Osterreich ausgeschrieben;<br />

jedermann - gleich welchen Alters<br />

(von ca. 4 bis 80 Jahren) - ist zur Teilnahme<br />

aufgerufen. Und auch Ihre Freunde und Bekannten<br />

können ebenfalls teilnehmen, es gibt<br />

Gästeklassen für Damen und Herren! Es wird<br />

ein Riesentoriauf für alle Klassen, für Damen<br />

und Herren, durchgeführt und auch ein lustiger<br />

dem Buchenland usw. Erst in der Endphase des<br />

1. Weltkrieges focht das Gesamtregiment auf<br />

dem italienischen Kriegsschauplatz, machte im<br />

Frühling 1918 die Offensive mit, von der FM.<br />

Conrad vergeblich hoffte, noch einmal das<br />

Kriegsglück an Habsburgs Fahnen knüpfen zu<br />

können. Man stieß zwar hier nach Venezien hinein,<br />

aber auch dies konnte die dann im November<br />

1918 erfolgte Katastrophe des Zusammenbruchs<br />

Altösterreich nicht verhindern. Die<br />

Staatsführung der nunmehrigen Tschechoslowakei<br />

unterband in Troppau die Traditionspflege<br />

der Einser, die erst 1938 ihre Widergeburt<br />

fand, deren Höhepunkt 1939 erfolgte, als das<br />

deutsche IR 28 nach Troppau verlegt und dem<br />

G FM Böhm-Ermolli verliehen wurde, zugleich<br />

auch die Überlieferungspflege der Kaiserinfanterie<br />

übertragen erhielt.<br />

stammelt, Pop schmierig schmachtet und<br />

Rock brutal aufheult.<br />

Bemerkenswert ist auch die Aufnahme<br />

Stifters im Film. Bereits 1958 erschien<br />

„Das sanfte Gesetz", ein Stifterfilm aus<br />

dem Mühlviertel (Eis. 7436), 1981 „Das<br />

Glück der Phantasie", Impressionen zu<br />

Adalbert Stifter aus Oberösterreich, Bayern<br />

und Böhmen (Eis. 7574). Verfilmt<br />

wurde auch „Brigitta" (Eis. 7593), als<br />

Fernsehfilme kamen „Kondor" (Eis. 7600)<br />

und „Kalkstein" (Eis. 7634) u. a. auf den<br />

Bildschirm.<br />

Eisenmeiers Forschungsbibliographie<br />

umfaßt bisher 8477 Titel von Originalwerken,<br />

Übersetzungen, Arbeiten über den<br />

Dichter und sein Werk in allen erreichbaren<br />

Veröffentlichungen, auch in Zeitungen und<br />

Zeitschriften, auf Filmen und Tonkassetten.<br />

Personen- und Sachregister, ebenso<br />

für die Ergänzungen, Nachträge und Berichtigungen<br />

zu den ersten drei Bänden erleichtern<br />

das rasche Auffinden der fortlaufend<br />

numerierten Erscheinungen.<br />

Dieses für die Stifterforschung so bedeutsame<br />

Werk Eisenmeiers hat in einer<br />

ehrenvollen Auszeichnung seine verdiente<br />

Würdigung gefunden. Das Mitteilungsblatt<br />

der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität<br />

Würzburg „Information" Jg. 12,<br />

Nr. 5, berichtet am 12.12. 1978: „Der<br />

Bundespräsident der Republik Österreich<br />

hat dem Würzburger Studienrektor a. D.<br />

Eduard Eisenmeier den Berufstitel „Professor"<br />

für seine Bemühungen um österreichisches<br />

Schrifttum verliehen. Prof. Eisenmeier<br />

- (er stammt aus Prachatitz im<br />

Böhmerwald) - hat an der Universität<br />

Würzburg einen Lehrauftrag für Tschechisch.<br />

Das Adalbert-Stifter-Institut des Landes<br />

Oberösterreich in Linz hat auch diesen<br />

Band Eisenmeiers auf das sorgfältigste betreut.<br />

Er umfaßt in 8° 108 + VII Seiten und<br />

ist durch das genannte Institut, A-4020<br />

Linz, Untere Donaulände 6, zum Preis von<br />

S 168.- bzw. DM 24,- zu beziehen.<br />

Alois E. Milz, Tamsweg<br />

Er-und-Sie-Lauf! Die Unterbringung erfolgt in<br />

einem Gasthof ca. 3 km vor Lackenhof. Das Bett<br />

mit Frühstück kostet 130S; Übernachtungsmöglichkeit<br />

für junge Leute im geheizten Saal<br />

des Lokals mittels selbstmitgebrachtem Schlafzeug!<br />

Anmeldungen, mit Zimmerwünschen,<br />

werden ab sofort von der Sudetendeutschen<br />

Jugend Österreichs entgegengenommen! Bitte<br />

um genaue Angabe, an welcher Veranstaltung<br />

man teilnehmen will!<br />

Werte Landsleute! Das vorstehende Angebot<br />

ist für alle Landsleute in Osterreich (und zum<br />

Teil auch in der Bundesrepublik Deutschland)<br />

gedacht, für junge und ältere Menschen! Nehmen<br />

daher auch Sie mit den jungen Leuten<br />

daran teil - es lohnt sich, wieder einmal ein wenig<br />

sportlich tätig zu sein. Es geht um keine<br />

Weltcuppunkte, sondern nur ums fröhliche Mitmachen!<br />

Und wenn Sie diesen Artikel lesen,<br />

dann legen Sie diesen nicht achtlos beiseite,<br />

sondern fordern Sie auch andere Landsleute<br />

und Freunde zum Mitmachen auf!


FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983 SUDETENPOST 15<br />

Schicksalsschwere Vergangenheit<br />

der Zips unter der Hohen Tatra<br />

Abgesehen von den vielen Kriegsgefahren,<br />

die das Deutschtum in der Zips im<br />

Laufe der Geschichte durchlebte, hat es<br />

Naturkatastrophen, Epidemien, Feuersbrünste<br />

und Drangsale gegeben, die oft<br />

und oft das kleine Häuflein Deutscher an<br />

den Rand des Abgrundes brachten. Die<br />

Überlieferung dieser Ereignisse ist verschiedenen<br />

Chronisten zu danken. Caspar<br />

Hain mit seiner umfassenden „Zipserischen<br />

oder Leütschaverischen Chronica"<br />

hat hiezu wesentlich beigetragen. Er berichtete<br />

über Kälte, Hitze und Dürre, nachfolgende<br />

Hungersnot, auch über Erdbeben,<br />

die großen Schaden anrichteten. In<br />

der Zips trat z. B. 1312 eine derart starke<br />

Hungersnot ein, die drei Jahre lang dauerte,<br />

daß die „Menschen einander geschlachtet<br />

und gegessen und die Diebe<br />

vom Galgen gerissen worden vor Hunger".<br />

Im Jahre 1473 war eine große Dürre von<br />

Pfingsten bis zu Allerheiligen, daß sich die<br />

Wälder von der Sonne entzündet haben<br />

wie auch die Wurzeln in der Erden. An anderer<br />

Stelle schrieb Caspar Hain „Im Jahre<br />

1643, dert 5. Juni, erhob sich in der Zips<br />

gleich in der Mittagsstunde ein starkes<br />

Erdbeben, dergleichen sich vor diesem<br />

niemals begeben." Starke Erdbeben werden<br />

auch aus den Jahren 1443 und 1453<br />

beschrieben.<br />

Das Jahr 1621 war für die Zipser besonders<br />

schwer. Von allen Seiten kamen Leid<br />

und Bitternis über die Bewohner des Landes<br />

unter der Hohen Tatra. Der Chronist<br />

Genersich berichtete: „Selten kommt eine<br />

Plage allein. Im Jahre 1621 war eine große<br />

Überschwemmung der Gewässer in der<br />

Zips. Eine Blatternepidemie wütete unter<br />

den Kleinen, Hunger und Pest quälten die<br />

Erwachsenen. Nach einer großen Hitze im<br />

August, da ein giftiger Tau fiel, starben in<br />

Leutschau 1688 und in Käsmark 346 Personen.<br />

Die Not unter den Armen war so<br />

groß, daß sie sich mit Haselknospen, gemischt<br />

mit Kleie, ernähren mußten."<br />

Caspar Hain schrieb: „Den 22. August<br />

ist ein so großes Gewässer um die Gegend<br />

der Stadt Leutschau herum gewesen, als<br />

seit Menschengedenken niemals zuvor. Es<br />

hat die Mühlgräben und die Deiche zerissen,<br />

die Zäune weggeführt, die Wiesen<br />

samt dem Heu ganz verschwemmt und<br />

verschlemmt, das Kraut ersäufet, die<br />

Gerbhäuser umgerissen und man hat von<br />

hinnen bis Palmsdorf nichts denn lauter<br />

Wasser gesehen. Zu Zeben, Brisewitz,<br />

Krompach und anderen benachbarten Orten<br />

mehr hat es die Häuser zusambt den<br />

Kirchen unterwaschen, viele Tote mit und<br />

ohne Truhen davongeführt, Gott stehe uns<br />

ferner bei und wende seinen gerechten<br />

Zorn und wohlverdiente Strafe gnädig ab."<br />

Auch von großen Feuersbrünsten, die<br />

ganze Städte und Ortschaften einäscherten<br />

und ungeheure Schäden anrichteten,<br />

blieb die Zips nicht verschont.<br />

So wurde Leutschau bereits im Jahre<br />

1431 ein Raub der Flammen, zufolge eines<br />

verbrecherischen Anschlages eines polnischen<br />

Edelmannes namens Pukalo, wobei<br />

auch 18 Menschen ums Leben kamen.<br />

Diese Brandlegung war nicht die einzige.<br />

Im Jahre 1518 brannte die Bei (Zipser<br />

Bela), durch Blitzschläge gezündet, so<br />

vollständig ab, daß nur 8 Häuser stehen<br />

blieben. Im Jahre 1521 wurde Käsmark<br />

eingeäschert, wobei nach Genersich die<br />

Flammen auf eine Weite von 16 Meilen zu<br />

sehen waren. Im Jahre 1550 wütete abermals<br />

in Leutschau ein großes Feuer, das<br />

innerhalb von eineinhalb Stunden die<br />

ganze Stadt bis auf 118 Häuser einäscherte.<br />

Es brannte auch das Rathaus, die Kirche<br />

mit Glockenturm, ja sogar die Tore und<br />

Türen der Stadtmauer aus, da niemand infolge<br />

des großen Windes dem Element Widerstand<br />

entgegensetzen konnte. Menhardsdorf<br />

brannte 1556 vollkommen ab,<br />

1599 wurde wieder Leutschau und 1613<br />

Deutschendorf infolge Blitzschlages ein<br />

Raub der Flammen.<br />

Die Bewohner der Zips litten in gewissen<br />

Zeitabständen besonders furchtbar unter<br />

der Pest und anderen tödlichen Krankheiten,<br />

deren Bekämpfung zu damaliger Zeit<br />

nahezu aussichtslos war.<br />

Caspar Hain berichtet hierüber, daß bereits<br />

im Jahre 1334 in der Zips „ein derart<br />

großes Sterben gewesen ist, daß die Lebendigen<br />

kaum die Toten begraben konnten."<br />

Dem Berichte Joachim Leibitzers zufolge<br />

herrschte im Jahre 1412 in der Zips<br />

die Pest in einem derartigen Ausmaß, daß<br />

auch das zwischen Deutschendorf und<br />

Hozeltz gelegene Dorf Stoisdorf vollständig<br />

ausstarb und seine Äcker und Felder<br />

teils an Deutschendorf, teils an Georgenberg<br />

fielen. An den Folgen der Pest starben<br />

1545 in Leutschau 800 Personen, in Neudorf<br />

600, in Käsmark sogar 1400, im Jahre<br />

1577 wieder in Leutschau 2214, und im<br />

Jahre 1664, als die Epidemiein der ganzen<br />

Zips verbreitet war, in verschiedenen Orten<br />

an die 3000 Personen. Der Ratsherr Johann<br />

Trompler aus Käsmark schilderte die<br />

Zustände als die Pest 1710 derart überhand<br />

nahm, daß die Totengräber sich weigerten<br />

die Gestorbenen zu begraben und<br />

24 Männer mit Gewalt dazu bestimmt wurden,<br />

die Gräber zu schaufeln. Dies mit den<br />

Worten: „O du liebe Stadt Käsmark, wie<br />

jämmerlich siehst du aus, daß Gott erbarm!<br />

Wo ist deine schöne Jugend, wo ist deine<br />

Bürgerschaft hingekommen?! Wo sind die<br />

Jünglinge und die Jungfrauen, welche<br />

sonst auf deinen Stadtgräben spazieren<br />

gingen?! Schon ganze Familien sind ausgestorben.<br />

Der alte Markt ist wüst, auf dem<br />

Sumpf sind wenig Einwohner übrig. Die<br />

neue Gasse ist fast ganz veraltet und verkartet,<br />

wo auch ein Pestkommissanus gestorben<br />

ist. Es hat der Tod in dieser Stadt<br />

vom 10. Juli bis 21. Oktober 972, in Leutschau<br />

vom 7. Juli bis 8. Oktober reiche<br />

Ernte gehalten, in Neudorf sind 3364 Menschen<br />

gestorben. Sehr wenig Leute hat die<br />

Seuche in Leibitz, Bela, Pudlein, Lublau,<br />

Kniesen, Bauschendorf, Klein-Lomnitz,<br />

Wünschendorf, Forberg, Klein-Schlagendorf,<br />

Hunsdorf, Lomnitz, Felka, Menhard,<br />

Durelsdorf, Riesdorf, Kirchdorf, Wallendorf<br />

übrig gelassen!"<br />

Von der Heuschreckenplage blieb das<br />

Land unter der Hohen Tatra auch nicht verschont.<br />

Im Jahre 1338 tauchten große<br />

Heuschreckenschwärme auf. Caspar Hain<br />

klagte: „Anno 1546 den 9. August sind viel<br />

Heuschrecken bei der Leutsch und anderen<br />

Orten gewesen, daß sie über drei<br />

Querhand dick gelegen. Das Volk lief mit<br />

Becken und allerlei Glockenwerk heraus,<br />

machte auch Feuer von Stroh und trieben<br />

sie in den Wald." Christian Genersich berichtet:<br />

„Am Dienstag vor Laurenti kamen<br />

sie auf das Forberger Feld und in das Dorf<br />

so dick, daß man auch die Kirchen und<br />

Häuser von ferne nicht sehen konnte. Sie<br />

haben allda, wo sie gezogen sind, das Getreide,<br />

das schon in Ähren stand, abgefressen,<br />

und wenn sie sich gesetzt haben,<br />

lagen sie eine Querhand dick übereinander.<br />

Die Käsmarker gingen in großer Versammlung<br />

mit Stöcken, Heugabeln und<br />

anderen Gerätschaften heraus und haben<br />

sie von ihrem Hatten abgetrieben. Bei<br />

Deutschendorf hat man eine große Menge<br />

derselben aufgerafft, die Wägen zusammengeführt<br />

und in einen Schacht verschüttet."<br />

All die Widerwärtigkeiten und Drangsale<br />

mußten die Zipser ertragen, Kriege haben<br />

ihre schöne Heimat verwüstet, aber der<br />

Fleiß, die Zähigkeit, ja Heldenmut ließen<br />

sie nicht verzweifeln. Sie haben immer<br />

wieder neu aufgebaut, neue Werte geschaffen.<br />

Heute leben sie, auf die ganze<br />

Welt verstreut, in Österreich, in der Bundesrepublik<br />

Deutschland und in Übersee,<br />

geachtet und geschätzt wegen ihres beispielhaften<br />

Leistungswillens.<br />

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16 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

Von Dr. Hansgeorg Loebel<br />

Heimat ist - recht verstanden - nicht das<br />

Tummelfeld tränendrüsenquetschender<br />

Dichterlinge und Filmemacher, kein Bereich<br />

verschwommener, unbestimmbarer<br />

und verzichtbarer Gefühle, mit denen die<br />

Politik und die politische Bildung kaum etwas<br />

anzufangen wissen. Je mehr ein Staat<br />

seine Bürger befähigt, sich eine Heimat zu<br />

schaffen, und je ernsthafter er für das<br />

Recht jedes einzelnen eintritt, eine Heimat<br />

sein eigen zu nennen, desto sicherer werden<br />

die geistigen Fundamente sein, auf<br />

denen seine Ordnungsmacht ruht. Darum<br />

sei in den folgenden sechs Thesen die Annäherung<br />

an eine Bestimmung des Begriffes<br />

„Heimat" gewagt.<br />

1. Heimat ist Stätte der Begegnung mit<br />

umgebender Natur. Der Mensch steht wie<br />

alle Geschöpfe in der Natur, ist Teil von ihr.<br />

Er steht ihr aber auch erkennend, er-lebend<br />

gegenüber. Er nimmt wahr, daß sie<br />

sich im Jahresablauf wandelt daß sie in<br />

mannigfacher Gestalt erwacht, wächst,<br />

reift, dahinsiecht und vollendet-um wieder<br />

zu erwachen. Ihm wird aber auch offenbar,<br />

daß er selbst sie gleichfalls wandeln kann.<br />

2. Heimat ist Raum konkretisierter<br />

Heimat ist Lebenssinn<br />

schöpferischer Freiheit Der Mensch wandelt<br />

seine Umwelt nach seinem vorgeschauten<br />

Bild, nach seinem Plan. Der Plan<br />

stellt zunächst nur eine Möglichkeit der<br />

Gestaltung dar. Der Mensch vermag aber<br />

auch, diese Möglichkeit herüberzuholen in<br />

seine Wirklichkeit. Er kann Geplantes realisieren.<br />

In dieser seiner schöpferischen<br />

Kraft ist er frei, d. h. er kann zwar nicht ungebunden,<br />

bedingungslos tun, was ihm beliebt,<br />

aber er kann mitgestalten, mitwirken,<br />

daß ein Stück Erde seine Erde, sein Land<br />

wird.<br />

3. Heimat ist Objektivation, Vergegenständlichung<br />

eines Gemeingeistes. Die<br />

Begriffe „Haus" und „Heim" haben nicht<br />

denselben Inhalt. Ein Haus ist ein Nutzgegenstand,<br />

gebaut zum Schutz gegen Wind<br />

und Wetter, ein Heim ist mehr. Es gibt Auskunft<br />

in seiner nur ihm eigentümlichen<br />

Form über den, der in ihm zu Hause ist, es<br />

verrät, wess' Geistes er ist. Heimat verdeutlicht<br />

so in vielen Konturen, in Häusern,<br />

Kirchen, Straßen, Siedlungen, bebauten<br />

Fluren das Gemeinsame der vielen, die in<br />

ihr wohnen, den Gemeingeist, der aus einer<br />

Summe von Menschen eine Einheit,<br />

die Gemeinschaft formt.<br />

4. Heimat ist eine Dreiecksbindung zwischen<br />

Mensch, Mitmensch und umgebenden<br />

Raum. Die Freiheit schöpferischer<br />

Einwirkung in eine Umwelt ist nicht unbegrenzt.<br />

Sie muß Rücksicht nehmen auf die<br />

Freiheit des anderen, des Nachbarn. Heimat<br />

fordert, daß sich der Mensch mitmenschlich<br />

bewährt. Sie schafft das „Umstehende"<br />

die Umstände seiner Begegnung<br />

mit den anderen. Sie wird damit Feld<br />

seines sittlichen Verhaltens. Deshalb ist<br />

auch<br />

5. Heimat Schutzraum zwischenmenschlicher<br />

Bindungen der Miteinander-,<br />

aber auch Nebeneinanderlebenden. Im<br />

geistigen Klima der Heimat wächst der<br />

junge Mensch in das Geflecht dieser Normen<br />

hinein. Sie umfängt das Erwachen<br />

seines geistigen Lebens in seiner Hinwendung<br />

zur Umwelt, seiner geistigen Besitznahme<br />

der Welt überhaupt. Sie gewährt in<br />

unaufdringlichem Dienst Sicherheit in<br />

Überlieferung, in Tradition.<br />

6. Heimat ist ein Raum des Friedens.<br />

Das Wort „Zufriedenheit" schließt den<br />

Frieden in sich ein. Zufrieden aber kann nur<br />

ein Mensch sein, der in einer gesicherten,<br />

sittlich gefestigten menschlichen Umwelt<br />

frei seinen Beitrag zum Leben der Gemeinschaft<br />

zu leisten vermag. Der unstete<br />

Pilger Mensch, der „Friedlose" der Alten,<br />

findet die Ruhe in einem Raum, den er als<br />

den seinen erkennt. Je mehr Menschen<br />

diesen Raum des Friedens finden können,<br />

desto größer wird die Möglichkeit eines<br />

umfassenden, nationenüberwölbenden<br />

neidlosen Neben- und Miteinanderlebens<br />

der gesamten Menschheit sein.<br />

Heimat ist somit Stätte der Erfüllung<br />

menschlichen Seins. In der Zuordnung zu<br />

einer Heimat ruht das einem Menschen<br />

Wesentliche. Das Recht auf Heimat ist daher<br />

eine der bedeutendsten Menschenrechte<br />

überhaupt. Die Geschichte der Sudetendeutschen<br />

seit 1918 ist bestimmt<br />

durch den Kampf um dieses Recht. Sie<br />

mußten in einem Staat leben, der ihnen<br />

dieses Recht vorenthielt<br />

Die Hintergründe des Prager<br />

Reiseverbotes für den Kardinal<br />

Das Fehlen des Primas der katholischen Kirche<br />

der Tschechoslowakei, des Prager Erzbischofs<br />

Kardinal Tomaèek, beim Besuch von<br />

Papst Johannes Paul II. in Österreich hat, wie<br />

erst jetzt nach und nach bekannt wird, bestimmte<br />

Hintergründe, die bezeichnend für die<br />

schwere Lage der katholischen Kirche in der<br />

Tschechoslowakei sind, berichtet die „Frankfurter<br />

Allgemeine". Kardinal TomaSek war der einzige<br />

kirchliche Oberhirte aus einem Nachbarland<br />

Österreichs, dem die Reise nach Wien zum<br />

Papstbesuch verweigert wurde. Man hört auch,<br />

daß der über 80 Jahre alte Kardinal wegen Auseinandersetzungen<br />

mit den kommunistischen<br />

Behörden, die der Reiseverweigerung vorausgegangen<br />

waren, einen Herzanfall erlitt und sich<br />

vorübergehend in Spitalspflege begeben mußte.<br />

Jedenfalls wurde kurz vor der Papstvisite Besuchern<br />

im Prager erzbischöflichen Ordinariat<br />

gegenüber erklärt, der Kardinal befinde sich im<br />

Krankenhaus.<br />

Wie aus kirchlichen Kreisen verlautet, nahm<br />

Erzbischof Tomaêek schon im August wegen<br />

seiner beabsichtigten Osterreichreise Kontakt<br />

mit den Prager Behörden auf. Es wurde ihm<br />

schon damals bedeutet, daß man seine Reise<br />

wegen des Pfingsttreffens der Sudetendeutschen,<br />

das ebenfalls in Wien stattgefunden hatte,<br />

nicht gern sehe. Darauf verlautete Ende August<br />

plötzlich Kardinal Tomaèek habe an<br />

Staats- und Parteichef Husák einen Brief geschrieben,<br />

in dem er zwar in sachlicher, aber fester<br />

Sprache die Beschwerden der Kirche gegenüber<br />

dem Staat zusammengefaßt und um<br />

Hilfe ersucht habe. Kardinal Tomaèek ließ indessen<br />

verlauten, er habe keinen derartigen<br />

Brief an Husák geschrieben. Nachforschungen<br />

ergaben, daß der Brief wahrscheinlich von einer<br />

nicht ganz eindeutig zu identifizierenden Person<br />

geschrieben worden war, die gelegentlich auch<br />

Kontakte zu Aktivisten der tschechoslowakischen<br />

Bürgerrechtsbewegung „Charta 77" gesucht<br />

hatte.<br />

Kaufhaus<br />

WALTER NAU<br />

Pahners-Niederlage<br />

Gloriette-Verkaufsstelle<br />

9560 Feldkirchen/Kärnten<br />

Wien<br />

Bundesverband<br />

Wegeri Weihnachten und Neujahr entfallen vom<br />

23. 12. 1983 bis einschlißlich 8. 1. 1984 die Sprechstunden<br />

und der Parteienverkehr in der Bundesgeschäftsstelle:<br />

Hegelgasse 19/4, 1010 Wien.<br />

== Bezirksgruppe = = = = =<br />

Wien und Umgebung<br />

Der am 1. 12. 1983 abgehaltene Stammtisch war<br />

erfreulicherweise wieder gut besucht, was Obmann<br />

Klaus Adam in seiner Begrüßung lobend erwähnte.<br />

Die staatlichen Organe, an die sich Kardinal<br />

TomaSek mit einer Beschwerde wegen des<br />

Briefes wandte, legten ihm sofort und mit auffälliger<br />

Dringlichkeit nahe, den Brief zu dementieren.<br />

Da der offensichtlich gefälschte Brief indessen<br />

sowohl im Ton wie im Inhalt sehr wohl vom<br />

Kardinal hätte stammen können und durchaus<br />

dessen Ansichten widerspiegelte, wollte dies<br />

der Primas nicht ohne weiteres tun. Offensichtlich<br />

war es die Absicht der Briefverfasser, ein<br />

Dementi des Kardinals zu erreichen, um Verwirrung<br />

unter den Gläubigen zu stiften und sie<br />

glauben zu machen, der Kardinal wolle von seinen<br />

bisherigen grundsätzlichen Ansichten abweichen<br />

und einen Kurs der Nachgiebigkeit einschlagen.<br />

Der Kardinal ist bei der Verbreitung<br />

seiner wahren Ansichten in der Öffentlichkeit<br />

stark behindert, da das offizielle Kirchenblatt<br />

seiner Kontrolle entzogen wurde und nur fälschlicherweise<br />

mit seiner Imprimatur erscheint.<br />

Es scheint, daß die staatlichen Behörden ein<br />

Junctim zwischen der Abgabe eines öffentlichen<br />

Dementis jenes Briefes durch den Kardinal und<br />

der Bewilligung für seine Reise zum Papstbesuch<br />

nach Wien herstellen wollten. Als das<br />

Drängen nichts fruchtete, verbreitete die amtliche<br />

Nachrichtenagentur CTK eine falsche<br />

Nachricht, wonach der Kardinal den Brief dementiert<br />

habe. Die amtliche Prager Nachrichtenagentur<br />

hatte auch schon früher unrichtige<br />

Berichte über angebliche Aussagen tschechoslowakischer<br />

Bischöfe veröffentlicht; dafür hatte<br />

sie andererseits die Ansprache, die Kardinal<br />

TomaSek im Frühsommer auf dem sogenannten<br />

Prager Friedenskongreß gehalten hatte, verschwiegen.<br />

Der Kardinal hatte vorerst wiederum<br />

keine Möglichkeit, in der Öffentlichkeit die Dinge<br />

richtigzustellen, doch soll er inzwischen einige<br />

kirchliche Instanzen informiert haben. Die Erlaubnis,<br />

zum Papstbesuch nach Wien zu reisen,<br />

wurde dem Kardinal schließlich endgültig nicht<br />

erteilt; in einem Telegramm sprach der Primas<br />

dunkel von „unvorhergesehenen Komplikationen".<br />

G renzlandgasthof<br />

„Baumann"<br />

Hubert und Margarethe Hehenberger,<br />

Guglwald, wünschen allen Landsleuten<br />

frohe Weihnachten und ein glückliches<br />

neues Jahr. Früher: Schönfelden.<br />

Zu Beginn dieses Stammtisches ehrte Obmann<br />

Adam einige Mitglieder der Bezirksgruppe wegen<br />

ihrer 25jährigen Zugehörigkeit durch Verleihung einer<br />

Ehrenurkunde sowie Ehrennadel. Es waren dies:<br />

Karsten Eder, Hubert Rogelböck, Klaus Seidler sowie<br />

in Abwesenheit: Wilhelm Behr und AR Josef<br />

Kohl, die beide nicht in Wien wohnhaft sind.<br />

Die anschließende Adventfeier umfaßte gesprochene,<br />

gesungene und tönende Beiträge zu diesem<br />

Thema, die es dazu ja in Hülle und Fülle gibt und die<br />

auf das kommende große Ereignis einstimmen sollten.<br />

Man verabschiedete sich mit guten Wünschen für<br />

die Feiertage sowie das Jahr 1984. Diese Wünsche<br />

möchten wir auf diesem Wege auch allen Sudetendeutschen<br />

in Österreich und allen Freunden und Bekannten<br />

weitergeben!<br />

Der erste Stammtisch des Jahres 1984 ist für Donnerstag,<br />

den 12. 1.1984, um 19.30 Uhr im Restaurant<br />

Eberhardt, Sparkassaplatz 1, 1150 Wien, angesetzt.<br />

Das Ehepaar Eder wird mit einem Lichtbildervortrag<br />

über „Eine Woche in der alten Heimat" berichten.<br />

Wir erhoffen schon jetzt eine stattliche Besucherzahl<br />

an diesem sicher nicht uninteressanten Abend!<br />

=Dachverband =============<br />

der Südmährer in Österreich<br />

Im Monat November d. J. sind für den Südmährerhof<br />

nachstehende Zuwendungen geleistet worden:<br />

Je S 1000.-: Pauline Göbel, 1180 Wien; Beatrix<br />

Till, 1160 Wien; Friedrich Till, 1160 Wien. Je S 500.-:<br />

Hermann Wagner, 1160 Wien; Juliane Schuster, 1080<br />

Wien; Dipl.-Ing. Siegl, 2230 Gänserndorf. S 300.-<br />

von H. Czerny, 2104 Spillern. S 200.-von Karl Bichler,<br />

1100 Wien. S 100.- von Marie Leibichl, 1200<br />

Wien.<br />

Allen Spendern sei herzlichst gedankt.<br />

Dr. J. Koch - Josef Czerny.<br />

= Erzgebirge in Wien =====<br />

Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende. Wir blicken<br />

auf schöne, gemeinsam erlebte Stunden zurück und<br />

hoffen, daß uns auch 1984 ebenso viele beschert sein<br />

mögen. Wir danken allen unseren Getreuen für ihre<br />

Verbundenheit zum Heimatverband. Wir sind leider<br />

finanziell nicht in der Lage, Treue mit materiellen<br />

Gütern zu belohnen -, sind aber der Meinung, gegenseitige,<br />

freundschaftlich-familiäre Zuneigung ist<br />

mehr wert als. manch aufwendiges Geschenk. Wir<br />

werden wieder altersschwache Landsleute in Spitälern,<br />

Heimen - und auch in Wohnungen besuchen,<br />

um ihnen Teilnahme von Nächstenliebe zu erweisen.<br />

Wirersuchen wieder Angehörige, es uns wissen<br />

zu lassen, wo Landsleute schon länger krank liegen,<br />

von wo wir keine Kenntnis haben. - Allen unseren<br />

Mitgliedern, Freunden und Gönnern eine gesegnete<br />

Weihnacht! und ein erfreulich guter Beginn des<br />

neuen Jahres. - Erster Heimatnachmittag 1984:<br />

Samstag, dem 7. Jänner, 15 Uhr, Heumarkt 25,<br />

Wien 3, „Golser-Keller". Filmvortrag: Von Karlsbad<br />

bis Reichenberg - heute. (Karsten Eder, Referent für<br />

Öffentlichkeitsarbeit, schildert eigene erlebte Reiseeindrücke).<br />

=Grulich - Adlergebirge - Friesetal<br />

Liebe Landsleute! Das Jahr 1983 hat uns zwei besondere<br />

Höhepunkte gebracht. Im Mai war es der<br />

Sudetendeutsche Tag, der bei herrlichem „Kaiserwetter"<br />

und unter Teilnahme bedeutender Persönlichkeiten<br />

des öffentlichen Lebens aus Österreich<br />

und der Bundesrepublik Deutschland abgehalten<br />

wurde und eine machtvolle Demonstration der aus<br />

der Tschechoslowakei vertriebenen Deutschen war.<br />

Besonders erfreulich war die Teilnahme der Jugend,<br />

deren Einschaltung in die Tätigkeit unseres Vereins<br />

derzeit wohl unsere größte Sorge ist. Für uns Grulicher,<br />

Adlergebirgler und Friesetaler wird der Heurigenabend<br />

im wunderschönen Garten des „Fuhrgasslhuber"<br />

in Neustift am Walde lang in Erinnerung<br />

bleiben, bot er doch den Landsleuten und alten<br />

Bekannten, die jetzt weit voneinander entfernt<br />

wohnen, die seltene Gelegenheit, ausgiebig miteinander<br />

zu plaudern und Jugenderinnerungen aufzufrischen.<br />

Am 25. September fand das Sudetendeutsche<br />

Heimattreffen in unserer Patenstadt Klosterneuburg<br />

statt. Auch hier zeigte die Teilnahme von hochrangigen<br />

Mitgliedern aller im Nationalrat vertretenen Parteien,<br />

daß aus Sudetendeutschen geachtete und geschätzte<br />

Bürger Österreichs wurden. Unsere Teilnehmer<br />

am Heimattreffen berichteten am Heimatabend<br />

im Oktober, daß fast alle Landsmannschaften<br />

ihre Fähnchen haben, um die sie sich bei solchen<br />

Treffen sammeln. Sie schlugen vor, auch für unsere<br />

Landsmannschaft ein Fähnchen mit den Stadtwappen<br />

von Grulich und Rokitnitz anfertigen zu lassen,<br />

ein Vorschlag, der allgemein gebilligt wurde. Das<br />

außerordentlich schöne Sommer- und Herbstwetter<br />

sowie der Umstand, daß etliche unserer Senioren<br />

lieber im Herbst Urlaub machen als in der Hochsaison,<br />

mag denn auch die Ursache gewesen sein, daß<br />

unser Verein in Klosterneuburg nur schwach vertreten<br />

war, das gleiche traf auch für unseren ersten<br />

Heimatabend nach der Sommerpause zu.<br />

Umso besser waren dann die folgenden Heimatabende<br />

am 9. Oktober und 13. November besucht.<br />

Darüber soll etwas ausführlicher berichtet werden.<br />

Zunächst wurde, wie immer, der in den letzten Monaten<br />

Verstorbenen gedacht. Es waren im Oktober<br />

zwei uns besonders treue Namen, Frau Anni Laschek,<br />

die Gattin unseres langjährigen ehemaligen<br />

Obmanns, die anfangs September im 90. Lebensjahr<br />

verschied, und Herr Josef Olbrich, der durch viele<br />

Jahre unsere Kartei führte und der im 89. Lebensjahr<br />

ebenfalls im September verstarb. Er wurde am<br />

23. September auf dem Neustifter Waldfriedhof verabschiedet,<br />

seine Urne wurde am 4. Oktober beigesetzt.<br />

Jetzt erreichte uns auch die Nachricht, daß<br />

Frau Elisabeth Zwickle, eine treue Besucherin unserer<br />

Heimatabende, im 72. Lebensjahr für immer von<br />

uns gegangen ist. Sie starb am 17. Oktober und<br />

wurde am 25. 10. auf dem Simmeringer Ortsfriedhof<br />

bestattet. Ihr Sohn hatte uns noch beim Heimatabend<br />

im Oktober berichtet, daß seine Mutter<br />

schwer erkrankt sei und im Spital der Barmherzigen<br />

Brüder liege. Dort hatte sie unser Lm. Rudolf Czak<br />

noch besucht.<br />

Im Oktober und November feierten wieder mehrere<br />

unserer Landsleute ihren Geburtstag. Es sind<br />

dies Frau Valerie Buric, Frau Inge Buxbaum, Frau<br />

Leopoldine Köck, Herr Ing. Wilhelm Küssel, Frau<br />

Hanna Kühtreiber, Frau Maria Linke, Frau Anna<br />

Nutz, Herr Oberstudienrat Dr. Ewald Schmid, Herr<br />

Franz Smola, Herr Rudolf Stepke, Herr Kurt Walter,<br />

Frau Rosa Wimmer. Besonders freut uns, daß Herr<br />

Smola am 2. November sein 95. Wiegenfest feiern<br />

konnte und daß sich Frau Nutz, die Gattin unseres<br />

langjährigen verehrten Obmanns Major Nutz, von<br />

ihren beiden Töchtern, Dir. Gerti Riedel und<br />

Dr. Margarete Klose, liebevoll betreut, von ihrer Erkrankung<br />

gut erholt hat, so daß sie auch an unseren<br />

Heimatabenden wieder teilnehmen kann.<br />

Unser Kassier Lm. Franz Feichtinger teilte mit, daß<br />

für das Sommerlager der Sudetendeutschen Jugend<br />

eine Sjpende überwiesen würde. Er bat auch alle<br />

Landsleute, nicht nur „Mei Heemt" und das „Trostbärnla",<br />

die diesmal zusammen verschickt werden,<br />

möglichst bald zu bezahlen, sondern auch ebenfalls<br />

noch ausstehende Mitgliedsbeiträge zu begleichen.<br />

Unser Obmann Dipl.-Ing. Wilhelm Riedel verwies<br />

auf Veranstaltungen der nächsten Zeit, die für unsere<br />

Mitglieder von Interesse sein könnten, und<br />

nannte im besonderen die Hedwigsfeier der Schlesier,<br />

und das niederösterreichisch-sudetendeutsche<br />

Volkstanzfest in Klosterneuburg. Von den Veranstaltungen<br />

der nächsten Monate nannte er das Adventsingen<br />

am 15. Dezember (Haus der Begegnung,<br />

Praterstern 1, 18 Uhr), den Sudetendeutschen Ball<br />

im Hotel „Intercontinental" am 3. März und die Gedenkfeier<br />

für die Märzgefallenen am 10. März.<br />

An unserem nächsten Heimatabend am 11. Dezember<br />

mit unserer traditionellen Advent- und<br />

Weihnachtsfeier erwarten wir recht viele Landsleute.<br />

Unser verehrter Heimatseelsorger Konsistorialrat<br />

Wilhelm Wenzel hat sich in dankenswerter Weise<br />

wieder bereit erklärt, die Weihnachtsansprache zu<br />

halten.<br />

Und zum Schluß wünschen wir allen Landsleuten<br />

ein friedvolles Weihnachtsfest und ein glückliches<br />

neues Jahr 1984.<br />

= Humanitärer Verein von<br />

Österreichern aus Schlesien<br />

Humanitärer Verein von Österreichern aus Schlesien<br />

in Wien. Vereinslokal: Hotel-Restaurant Sitler,<br />

1140 Wien, Unzer Straße 105. Vereinsabend: Jeden<br />

dritten Monats-Sonntag ab 16 Uhr.<br />

Der Vereinsabend am 20. November 1983 war außerordentlich<br />

gut besucht. Alle gekommenen<br />

Landsleute und Gäste wurden von Obmann Karl<br />

Philipp ganz herzlichst begrüßt, darunter die Runde<br />

der Freudenthaler, Mährisch-Ostrauer, Troppauer,<br />

die Beiserlrunde aus Ottakring, die Bundesfrauen,<br />

Ref. der SLÖ Frau Reichel, Herr Fritsch mit Gattin<br />

aus Sternberg, Frau Bayer aus der BRD (Mutter unseres<br />

Mitgliedes Frau Irma Drossier - früher Spachendorf),<br />

Frau Böhmdorfer und Frau Schweinhammer<br />

vom Bundesverband der SLÖ. Allen Kranken<br />

wünschte er baldige Genesung. Ein Gedicht<br />

„Die Mahnung" wurde verlesen, es folgten Verlautbarungen<br />

für die kommende Weihnachtszeit. Weiters<br />

wollen wir ältere Landsleute, die krank daheim<br />

sind oder sich in Heimen befinden, besuchen und in<br />

Form eines Weihnachtssymbols eine kleine Weihnachtsfreude<br />

bereiten. In eindringlicher Form rief er<br />

alle Landsleute auf, unser einziges offizielles Organ<br />

der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich<br />

(SLÖ), die „<strong>Sudetenpost</strong>", zu abonnieren,<br />

damit der Bestand dieses Blattes gesichert erscheint.<br />

Er gab bekannt, daß sich die Bundesfrauenreferentin<br />

Frau Magda Reichel sehr lobend über unsere neuangefertigte<br />

schöne Tracht ausgesprochen hat (das erstemal<br />

getragen zum Sudetendeutschen Tag zu<br />

Pfingsten 1983 in Wien). Um weitere Spenden für die<br />

Trachtenanfertigung wird gebeten. Zwei Farbfilme<br />

vom Trachtenfest in Krems 1981 und Sudetendeutschen<br />

Tag 1983 in Wien, vorgeführt von Landsmann<br />

Mord (Obmann des Arbeitskreises Südmähren)<br />

wurde begeistert von allen Anwesenden aufgenommen<br />

und dem Vortragenden der gebührende<br />

Beifall hiefür kundgetan. Den Geburtstagskindern<br />

wurde herzlich gratuliert und viel Glück und Ge-


FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983 SUDETENPOST 17<br />

sundheit gewünscht, erwähnenswert seien die Geburtstage<br />

von: Frau Maria Wlasek zum 83., Leitungs-Ehrenmitglied<br />

Herrn Ing. Franz Zahnreich<br />

zum 70., Frau Anna Aust zum 80., Frau Wanda Kristek<br />

zum 82., Frau Karoline Weinberger zum 90.,<br />

Frau lia Roßmanith zum 80. Geburtstag. Herr Prof.<br />

Färber spielte am Klavier den ganzen Abend hindurch<br />

schöne Musik, man dankte mit viel Applaus.<br />

Dem im Krankenstand befindlichen Herrn Dr.<br />

Schembera wünschte man baldige Genesung. Ein<br />

gelungener Vereinsabend fand damit wieder sein<br />

Ende.<br />

= Kuhländchen = = = = = = =<br />

Zum Heimabend am 3. Dezember, den wir als<br />

kleine Krampusfeier gestalteten, konnte Obmann<br />

Mück im schön geschmückten Vereinslokal eine<br />

stattliche Anzahl von Landsleuten begrüßen, mußte<br />

aber bedauerlicherweise den Krampus, der immer<br />

von Lm. Otto Drexler „gestellt" wird, entschuldigen,<br />

der an einer hartnäckigen Grippe erkrankt war,<br />

was allgemein bedauert wurde. Mit einerm lustigen<br />

Genesungsschreiben wurde jedoch seiner gedacht<br />

und hilfreich sprang Lm. Adolf Pietsch ein, der ihn<br />

zwar unkostümiert aber äußerst effektvoll vertrat.<br />

Als kleine Spende des Vereines wurde den Damen<br />

ein Krampuspäckchen überreicht, die Herren erhielten<br />

ein hochgradiges Fläschchen und überdies gab es<br />

eine originelle Damenspende vom verhinderten<br />

Krampus. Süßes und salziges Gebäck gab es reichlich<br />

für den Gaumen, die Dezember-Geburtstagskinder<br />

sorgten für das entsprechende „Naß" und<br />

von Lm. Maria Weidel wurden zwei selbstverfaßte<br />

Gedichte vorgetragen, die einerseits die stille Adventzeit,<br />

andererseits ihre schöne oberösterreichische<br />

Heimat zum Inhalt hatten. Der Krampus und<br />

die Vortragende wurden mit reichlichem Beifall bedacht<br />

und Obmann Mück dankte allen Spendern<br />

und Akteuren im Namen aller Anwesenden. Er verwies<br />

dann auf die kommenden weihnachtlichen<br />

Veranstaltungen der Landsmannschaft in Wien und<br />

ersuchte, vor allem den Weihnachtsmarkt und die<br />

Buchausstellung der Sudetendeutschen Jugend zu<br />

besuchen und sich an der Adventfeier der SLÖ am<br />

15. Dezember recht zahlreich zu beteiligen. Mit<br />

Freude konnte er vermerken, daß dem Mährisch-<br />

Schlesischen Heimatmuseum fünf neue Mitglieder<br />

beigetreten sind. Sein besonderes Anliegen ist es<br />

ihm jedoch, daß möglichst viele Landsleute der<br />

Heimatgruppe an der diesjährigen Weihnachtsfeier<br />

teilnehmen, die wieder gemeinsam mit dem Atzgersdorfer<br />

Männergesangverein am Samstag, den<br />

17. Dezember, um 17 Uhr im Gasthaus „Cottage",<br />

Wien 18, Gymnasiumstraße 8, veranstaltet wird. Es<br />

sind daher auch auf diesem Wege alle Landsleute<br />

und Freunde recht herzlich eingeladen, ist doch<br />

diese Veranstaltung das letzte Treffen in diesem<br />

Jahr, zu dem wir uns alle wirklich einfinden sollten,<br />

um in unserem Kreise heimatliche Weihnachten zu<br />

feiern.<br />

Landskron<br />

Für den äußerst guten Besuch der Adventfeier am<br />

4. Dezember im Vereinslokal „Musil" sei allen Mitgliedern<br />

und Freunden, die mit viel Freude und Eifer<br />

erschienen waren, nochmals recht herzlich gedankt!<br />

Kerzengestecke mit Tannenreisig, dazwischen<br />

kleine Teller mit Weihnachtsbäckerei, auf den Tischen<br />

und ein sehr liebevoll geschmückter, vom<br />

Gasthaus „Musil" bereitgestellter Christbaum, gaben<br />

der Feier den festlichen Rahmen. Nach eindrucksvollen<br />

Begrüßungsworten durch Obmann<br />

Fiebinger und dem Spielen von Weihnachtsliedern,<br />

sagte die Volksschülerin Karin Schalk (Enkelkind<br />

der Frau Helene Winkler, geb. Janisch, aus Olbersdorf),<br />

die stets bei ähnlichen Anlässen begeistert<br />

mitwirkt, ein stimmungsvolles Gedicht auf, wofür<br />

sie mit großem Beifall bedankt wurde. Es trugen<br />

dann Lm. Pawlik eine Erzählung mit Gedicht, Lm.<br />

Fritz Winkler ein Mundartgedicht und Lm. und Ehrenmitglied<br />

Dipl.-Kfm. Otto Steffan ein inhaltlich<br />

besonders tiefsinnig-zeitkritisches Gedicht vor, dem<br />

größter Beifall folgte. Hauptkassier Edi Müller<br />

konnte das genaue Datum für die geplante Zwei-<br />

Tage-Busfahrt nach Landskron noch nicht nennen,<br />

teilte jedoch mit, daß sich die Landsleute, die teilnehmen<br />

wollen, an ihn wenden mögen. Zu den Geburtstagen<br />

im Dezember gratulierte namens der<br />

Heimatgruppe Schriftführer Pawlik den anwesenden<br />

Landsmänninen Frau Maria Paukert, geb. Müller,<br />

und Frau Anneliese Klaus, geb. Zoffl. Gesundheit,<br />

Glück und Segen mögen die beiden Geburtstagskinder<br />

weiterhin durchs Leben begleiten! Der<br />

Herr Pfarrer von Martinsdorf (Nö.), Konsistorialrat<br />

Professor Wenzel, hielt eine um den Weltfrieden<br />

bemühte, ergreifende Rede des Heimatgedenkens,<br />

mit der die schönste Feier des Jahres einen würdigen<br />

Abschluß fand. Allen Landsleuten und Freunden sei<br />

für das Gelingen dieser Veranstaltung Dank gesagt,<br />

besonderer Dank gebührt aber den Landsmänninen<br />

Berti Fiebinger, Fridl Köhler, Vali Messner, Helga<br />

Müller, Ilse Pawlik und Helene Winkler, die in ihren<br />

„Hausbackstuben" beste Weihnachtsleckerbissen<br />

hergestellt hatten, die begeisterten Zuspruch fanden<br />

und dem Fest den nahrhaften Rahmen gaben.<br />

Walter Pawlik<br />

Nikolsburg<br />

Für die Anteilnahme und für die letzte erwiesene<br />

Ehre am Tod meiner Gattin Suse möchte ich allen<br />

I andsleuten und Bekannten meinen Dank auf diesem<br />

Weg aussprechen.<br />

Leopold Engel,<br />

Flurschützenstraße la, 1200 Wien<br />

= Reichenberg-Friedland =<br />

Die Heimatgruppe Reichenberg-Friedland der<br />

SLÖ in Wien hält ihre vorweihnachtliche Feier am<br />

Samstag, dem 17. Dezember, Beginn 15.30 Uhr im<br />

Vereinslokal Kaffee Roch, Wien 1., Dominikanerbastei<br />

3, ab.<br />

=Thaya =<br />

Der Arbeitskreis Südmähren berichtet: Fußballturnier<br />

in der Jubiläumshalle in Biedermannsdorf<br />

am 27. November. Bei den Vorbereitungen konnte<br />

man nicht ahnen, daß das Wetter für das bereits<br />

dritte Fußballhallenturnier wie bestellt sein würde.<br />

Strömender Regen und Wind waren weder zum Skifahren<br />

noch zum Wandern oder Spazierengehen geeignet.<br />

Der Besuch war dementsprechend sehr gut.<br />

Fast zu gut, wie sich herausstellte. Zu viele wollten<br />

sich sportlich betätigen und mittun. Aber aus Zeitgründen<br />

konnten nur vier Mannschaften zusammengestellt<br />

werden und das Turnier austragen. Es<br />

waren dies die Sudetendeutsche Jugend Wien, die<br />

Sudetendeutsche Jugend Niederösterreich und Burgenland,<br />

die Gäste vom Restaurant Altwienerhof<br />

und der Arbeitskreis Südmähren. Vom Sportlichen<br />

her betrachtet begann das Spiel etwas hektisch und<br />

mit einigen kleinen Fehden, doch wurden diese<br />

Emotionen bei jedem weiteren Spiel sichtbar abgebaut.<br />

Erst dann gab es wirklich schöne Spielzüge<br />

und viele Tore. Die Siegerehrung nahm unser Toni<br />

in sehr launigen Worten vor. Bereits zum zweiten<br />

Mal wurde der Arbeitskreis Erster, die Sudetendeutsche<br />

Jugend wurde Zweite, dann folgten die Gäste<br />

und die Sudetendeutsche Jugend Niederösterreich<br />

und Burgenland. Zugegeben, der Arbeitskreis hatte<br />

viele junge Spieler - angeblich waren „Profis" darunter<br />

- zur Entlastung der „gesetzten Herren" mitgebracht;<br />

doch sollte man auch die positive Seite sehen.<br />

Erstens waren es dadurch mehr, die zur Finanzierung<br />

des Turnieres beigetragen haben; zweitens<br />

spricht es für die Mannschaft der Sudetendeutschen<br />

Jugend Wiens, wenn sie sich gegen „angebliche Profis"<br />

so gut geschlagen hat und Zweite wurde und<br />

drittens soll man nicht vergessen, daß der Großteil<br />

dieser jungen Leute Söhne und Schwiegersöhne von<br />

Südmährern sind. Vielleicht - so sagen ihre Eltern -<br />

bringt man sie über den Sport zu unseren anderen<br />

Veranstaltungen der SLÖ. Ich will daher mit dem<br />

Dichterwort schließen: „Nehmt alles nur in allem" -<br />

dann war es ein Nachmittag, bei dem die Mitwirkenden<br />

und die zahlreichen Zuschauer auf ihre<br />

Rechnung kamen. Das ist beim anschließenden geselligen<br />

Beisammensein nachdrücklich erkennbar<br />

gewesen.<br />

Trauerfälle<br />

Hedwig Lang, Töstitz (Kreis: Znaim), gest. am<br />

14. September 1983 im 77. Lebensjahr; Maria Kittinger,<br />

Taßwitz (Kreis: Znaim), gest. am 31. Oktober<br />

1983 im 74. Lebensjahr; Maria Schubert geb. Abzieher,<br />

Eisgrub (Kreis: Nikolsburg), gest. am 9. November<br />

1983 im 78. Lebensjahr; Anton Pech, Pulgram<br />

(Kreis: Nikolsburg), gest. 15. November 1983<br />

im 86. Lebensjahr; Theresia Schillerwein geb.<br />

Muthny, Preßmeritz (Kreis: Znaim), gest. am<br />

11. November 1983 im 84. Lebensjahr. Wir ehren sie<br />

in treuem Gedenken! Mitteilung: Frau Theresia Dehet,<br />

geboren in Borotitz, Kreis Znaim, feierte am<br />

18. November 1983 ihren 90. Geburtstag. Zu diesem<br />

Anlaß überreichte die Landsmannschaft der Jubilarin<br />

die goldene Ehrennadel mit Urkunde sowie Blumen<br />

und kleine Geschenke. Wir wünschen Frau Dehet<br />

im Namen aller Südmährer von Herzen alles<br />

Gute und weiterhin Gottes Segen. Ein wichtiger<br />

Hinweis: Die Südmährer in Österreich veranstalten<br />

am Sonntag, dem 12. Februar 1984, in den Festräumen<br />

des Kolping-Zentral, 1060 Wien, Gumpendorfer<br />

Straße 39 (Eingang Stiegengasse Nr. 1) ihren<br />

diesjährigen traditionellen Faschingsball der Südmährer<br />

1984, zu welchem alle Mitglieder, Landsleute<br />

und Freunde der Südmährer recht herzlich eingeladen<br />

sind. Einlaß 14 Uhr, Beginn 15 Uhr, Ende<br />

23 Uhr.<br />

Die Monatsversammlungen für das Jahr 1984 finden<br />

jeweils an jedem dritten Sonntag um 15 Uhr im<br />

Gasthaus Musil, 1060 Wien, Mollardgasse 3, statt.<br />

Geburtstagsliste für den Monat Jänner:<br />

1887: Berta Triss, Frain-Frain; 1893: Marie Beigi,<br />

Oberwisternitz, Johanna Schwarzmann, Nikolsburg;<br />

1894: Anna Laschek, Nikolsburg; 1895: Juliane<br />

Schuster, Eisgrub; 1896: Felix Kugler, Naschetitz,<br />

Marie Dittrich, Znaim, Marie Zimmel, Pausram-Nikolsburg;<br />

1897: Hedwig Pollner, Poppitz-Auspitz,<br />

Franz Reichl, Brateisbrunn, Karl Elsinger, Bergen-<br />

Nikolsburg; 1898: Maria Fellinger, Zulb-Znaim, Anton<br />

Pech, Pulgram-Nikolsburg, Elisabeth Feigerl,<br />

Muschau-Nikolsburg, Klara Waschek, Nikolsburg,<br />

Florian Zaunstöck, Kl. Nientschitz; 1898: Karolina<br />

Matzka, Eisgrub, Dr. Otto Hoffmann, Muschau-<br />

Znaim; 1899: Magdalena Ziss, Dürnholz-Nikolsburg,<br />

Angela Ipp, Frain, Anton Höger, Höflein-<br />

Znaim, Franz Hadamovsky, Dörflitz-Znaim; 1900:<br />

Ottilie Gottwald, Auspitz, Karl Skoupy, Nikolsburg;<br />

1901: Anna Mahr, Moskowitz-Znaim, Franz Lehner,<br />

Teßwitz-Znaim, Rosa Wenk, Voitelsbrunn-Nikolsburg;<br />

1902: Anton Mühlhauser, Hermannsdorf-<br />

Znaim, Maria Hofer, Groß Tayax-Znaim, Franz<br />

Schneider, Neubistritz, Maria Horrer, Oberfröschau-Frain;<br />

1903: Rosa Worresch, Oberfröschau-Frain,<br />

Josef Schneider, Pollau-Nikolsburg,<br />

Agnes Fiala, Znaim, Marie Haupt, Höflein-Znaim,<br />

Theresia Stinzl, Garschönthal-Nikolsburg; 1904:<br />

Marie Dressler, Nikolsburg, Anna Streit, Unter Tannowitz,<br />

Monika Liebhart, Laa/Thaya; 1905: Anna<br />

Seiter, Nikolsburg, Fridolin Lustig, Schakwitz-<br />

Znaim, Julius Mikeska, Auspitz, Angela Hudetz,<br />

Frischau-Znaim, Marie Kratochwil, Schlittern-Frain,<br />

Pauline Waas, Altpetrein-Znaim, Gottfried Nigl,<br />

Hödnitz-Znaim, Peter Giebel, Pulgram-Nikolsburg;<br />

1906: Johann Promper, Kallendorf-Znaim, Franz<br />

Hammerl, Erdberg-Znaim, Aloisia Obermayer, Nikolsburg;<br />

1907: Karoline Irschik, Riesling-Zlabings,<br />

Albin Gagerle, Nikolsburg, Katharina Hasenhündl,<br />

Poßitz-Znaim, Valerie Elias, Wainitz-Znaim, Maria<br />

Steinhauer, Schakwitz-Znaim; 1908: Johann Rieder,<br />

Nikolsburg, Marianne Ebner, Znaim, Rosa Wenk,<br />

Voitelsbrunn; 1909: Michael Pretsch, Millowitz-Nikolsburg,<br />

Veronika Grillowitzer, Groß-Grillowitz,<br />

Franz Kilitschko, Piesling-Zlabings, Ernst Tomandl,<br />

Iglau, Martha Christ, Znaim; 1910: Dr. Vinzenz<br />

Watzal, Tasswitz-Znaim, Marie Wagner, Gratzen-<br />

Kaplitz, Josef Kellner, Voitelsbrunn-Nikolsburg,<br />

Adelheid Kellner, Wolframitz-Znaim, Rudolf<br />

Strauss, Grillowitz; 1911: Pauline Kandutsch, Landschau-Znaim,<br />

Maria Schön, Pollau-Nikolsburg, Johann<br />

Hluchy, Feldsberg-Nikolsburg; 1912: Mathias<br />

Stienzl, Garschönthal-Nikolsburg, MaxGröger, Höflein-Znaim,<br />

Anna Tomanek, Nikolsburg, Ludowinka<br />

Gottwald, Voitelsbrunn-Nikolsburg; 1913:<br />

Karl Widak, Auspitz, Otto Havlik, Schattau-Znaim,<br />

Karl Koppensteiner, Zuggers-Wittingen, Fritz<br />

Zaunstock, Klein Niemtschitz-Nikolsburg; 1914:<br />

Brunhilde Follrich, Nikolsburg, Paula Schlesinger,<br />

Kain-Neubistritz, Theresia Linzka, Nikolsburg, Johann<br />

Walter, Dürnholz-Nikolsburg, Agnes Kasper,<br />

Riegersschlag-Zlabings; 1918: Marie Mödritzer, Malspitz-Nikolsburg,<br />

Karl Kaspar, Jaronin-BÖhm. Krumau,<br />

Pauline Finda, Treskowitz-Nikolsburg, Karoline<br />

Jaros, Böhm. Rudoletz-Zlabings; 1919: Karl<br />

Skoupy, Nikolsburg, Maria Schukert, Zlabings,<br />

Rosa Pretsch, Millowitz-Njkolsburg, Agnes Götz,<br />

Taßwitz-Znaim; 1923: Johann Riegler, Kl. Tayax-<br />

Znaim, Maria-Anna Heinrich, Unterwisternitz-Nikolsburg,<br />

Herbert Steinmetz, Alt Schallersdorf-<br />

Znaim; Theresia Wlazny, Znaim; 1924: Franz Pitkisch,<br />

Sitzgras-Znaim, Berta Strohschneider, Leipertitz-Nikolsburg;<br />

1933: Gerte Schmidt, Pulgram-Nikolsburg,<br />

Valerie Pohladek, Höflein-<br />

Znaim, Franz Langer, Nikolsburg; 1934: Luise<br />

Schwarz, Unterwisternitz-Nikolsburg; 1938: Franz<br />

Knall, Hermannsdorf-Znaim; 1958: Regina Wagner,<br />

Lechwitz-Znaim.<br />

Allen unseren Jubilaren herzlichen Glückwünsch!<br />

Troppau<br />

Infolge Indisposition dès Herrn Dipl.-Ing. Rothacker<br />

mußte unser (Noch)Obmann Dr. Schembera<br />

einspringen und die Leitung des Vorweihnachtsabends<br />

übernehmen. Oder war es ein Versuch, Dr.<br />

Schemberas Gesundheitszustand zu testen? Mit viel<br />

Einsatzfreude gelang es zwar, doch mit vermeidbaren<br />

Nachwirkungen. Die innere Gestaltung der Feier<br />

besorgte der Nachfolger unseres leider verstorbenen<br />

P. Bernhard, P. Heinrich Köllner, ebenfalls OSA<br />

(Augustiner Eremit). Mit vier musikbegeisterten<br />

Freunden hatte er eine Musikauswahl für fünf Gambenstücke<br />

getroffen und damit den Besuchern eine<br />

Klangwelt eröffnet, die heute äußerst selten zu hören<br />

ist. Die Gambe, ein Streichinstrument mit sechs<br />

Saiten (viola da gamba - Kniegeige), ähnelt dem<br />

Cello und wird, wie dieses, zwischen oder auf den<br />

Knien gespielt. Es wurde seit dem 16. Jahrhundert<br />

als Chor- und Einzelinstrument gespielt und besticht<br />

besonders durch seine Weichheit. P. Heinrich selbst<br />

spielte als Hauptinstrument die Tenorgambe, während<br />

Frau Prof. Margarete Kaltenböck und die Herren<br />

Michael O'Loghlin, Fritz Keil und Karl Krbavac,<br />

Mitglieder der Musikhochschule, die Alt-, Diskantund<br />

Baßgambe betreuten. Es war ein Erlebnis, stilgerechte<br />

alte Musik in der Gegenwart vermittelt zu bekommen.<br />

Zwischendurch las eine Nichte P. Heinrichs,<br />

Frl. Simone Guist, ein Gedicht, der vorweihnachtlichen<br />

Stimmung angepaßt, in eindrucksvoller<br />

Weise vor. P. Heinrich hatte das Lukas-Evangelium<br />

zum Ausgangspunkt seiner Weihnachtsansprache<br />

gewählt, laut welchem der Erzengel Gabriel der<br />

jungfräulichen Maria von Gottes Wille die Botschaft<br />

brachte, daß sie einen Sohn gebären werden, dem<br />

sie den Namen Jesus geben sollte. In mäuschenhafter<br />

Stille lauschten die vielen Troppauer und Gäste<br />

den sinnigen und glaubwürdigen Worten des demütigen<br />

Redners, der noch oft zu den Heimatvertriebenen<br />

sprechen sollte. Mit dem Lied „Stille Nacht,<br />

Heilige Nacht", begleitet von den Gamben, schloß P.<br />

Heinrich den festlichen Abend, zu dessen Gelingen<br />

unsere Hausdichterin, Frau Elisabeth Schwab, mit<br />

dem Gedicht „Friede sei auf Erden" bestens beigetragen<br />

hatte. Die Heimatgruppe Jägerndorf (Geigle)<br />

hatte Obmann Dipl.-Ing. Proksch mit Lm. Burcharz<br />

und der Bundesvorstand der SLÖ seinen Stellvertreter,<br />

Herrn Nikolaus v. Etthofen entsandt, der in<br />

überzeugenden Worten von der erfolgreichen Arbeit<br />

der SLÖ berichtete und die Grüße und Wünsche des<br />

Bundesobmannes Msgr. Prof. Dr. Koch sowie des<br />

Landesobmannes Min.-Rat Dr. Halva überbrachte.<br />

Ein herzliches Willkommen galt den Damen Dr. Elfriede<br />

Rotter und Ingeborg Pflanzer sowie dem<br />

92jährigen Ehrenkassier Michael Steiner, der es sich<br />

trotz des schweren Schicksalschlages nicht nehmen<br />

ließ, seine Treue zur Heimatgruppe und damit zu<br />

unserem lieben Troppau mit seiner Familie zu bekunden.<br />

Mit den besten Wünschen an die Geburtstagskinder<br />

Stefanie Denk (84), Frau Dr. Pany-Gerlach<br />

sowie Margarete Luzny (beide je 82), Stefan<br />

Studeny (86), Karl Kosak (82), ferner Elisabeth<br />

Schwab (80), die Mitglieder Maria Zahel, Irmgard<br />

Tschöll, Trade Radetzky und insbesondere den<br />

91jährigen Lm. Franz Kristen, unter herzlichen Segenswünschen<br />

für die Festtage in Gesundheit an alle<br />

Anwesenden und ihre Familien, schloß der Obmann<br />

die stimmungsvolle festliche Stunde. Grußbotschaften<br />

wurden an die leider erkrankten Damen Frau Direktor<br />

Marianne Seifert, Eva Dorasil, Martha Brüller,<br />

Direktor Willy Birner und den abwesenden Lm. Walter<br />

Warbek (Hof/Saale, BRD) gerichtet.<br />

Zwittauer und Müglitzer<br />

Nachdem die Urlaubs- und Ferienzeit nun endgültig<br />

vorüber war, konnte der Obmann, Direktionsrat<br />

Karl Fordinal, beim „Oktober-Heimatabend"<br />

wesentlich mehr Landsleute begrüßen, als beim<br />

Heimatabend nach der Sommerpause im September.<br />

Einen besonderen Willkommensgruß entbot er<br />

unserem Landsmann, Dr. Willi Honig, aus Zwittau.<br />

Er ist der Schwiegersohn unseres unvergeßlichen<br />

Heimat- und Mundartdichters Ludwig Heger.<br />

Die namentlich genannten „Oktober-Geburtstagskinder"<br />

wurden mit Applaus und persönlichen<br />

Glückwünschen bedacht. Unser Landsmann,<br />

Min.-RatDr. Hans Halva, der am 8. November 1983<br />

seinen 60. Geburtstag feierte, wurde wie immer mit<br />

starkem Beifall begrüßt und beglückwünscht. Er berichtete<br />

über das Sudetendeutsche Heimattreffen<br />

am 25. September d. J. in der Patenstadt Klosterneuburg<br />

und über das Zwittauer Treffen am 17. und<br />

18. September d. J. in Esslingen, wobei er auch die<br />

Grüße der Zwittauer an die Landsleute in Österreich<br />

überbrachte. Nach der Bekanntgabe der Termine für<br />

die Veranstaltungen und Feiern im Oktober und<br />

November (Friedenskundgebung am 22. Oktober<br />

1983 beim Südmährerkreuz in Klein Schweinbarth,<br />

hart an der CSSR-Grenze, Totenandacht am 1. November<br />

1983 in der Wiener Augustinerkirche u. a.)<br />

hielt der Landesobmann, Dr. Halva, wieder ein<br />

heimatliches Referat, diesmal über alte Bräuche in<br />

der alten Heimat und in diesem Zusammenhang<br />

auch über erlebte Streiche, wobei ihn Landsmann<br />

Dr. Willi Honig humorvoll „assistierte". Mit einem<br />

„Auf Wiedersehen" bei der Andacht in der Augustinerkirche<br />

ging wieder ein gemütliches, heimatliches<br />

Beisammensein zu Ende. - Hohe Auszeichnung:<br />

Frau Sonderschuldirektor Oberschulrat<br />

Gerda Lorenz, Zwittau, erhielt vom Wiener Erzbischof,<br />

Kardinal Dr. Franz König, den St.-Stephanus-Orden<br />

in Silber verliehen. Herzliche Gratulation<br />

unserer charmanten Gerda Lorenz! Frau OSR<br />

Gerda Lorenz sorgt in vorbildlicher Weise für die<br />

Gestaltung der Weihnachts- und Muttertagsfeiern<br />

unserer Landsmannschaft.<br />

Oberösterreich<br />

Verband der ==============<br />

Böhmerwäldler i. 0U.<br />

Am 28. November starb in Linz-Urfahr an einem<br />

Herzinfarkt unser langjähriges Mitglied Frau Josefa<br />

Schwarz, geb. Wipplinger, im 76. Lebensjahr. Eine<br />

große Trauergemeinde - hauptsächlich Böhmerwäldler-Landsleute<br />

- gab ihr am 2. Dezember 1983<br />

im Friedhof Urfahr das letzte Geleit. Auch die Fahne<br />

ihrer alten Pfarrgemeinde Kapellen hatten Freunde<br />

vom Standort Guglwald mitgebracht, um mit ihr von<br />

unserer „Waldbauern"-Pepi aus den Kapellner<br />

Waldhäusern Abschied zu nehmen. Nach der Verabschiedung<br />

durch den Pfarrer, schilderte ein Beauftragter<br />

des Verbandes der heimatvertriebenen Böhmerwäldler<br />

den harten Lebensweg der Verstorbenen.<br />

Von den 5 Kindern des „Waldbauern" war sie<br />

die älteste. Aus dem 1. Weltkrieg kam ihr Vater sehr<br />

spät und schwer krank zurück und starb schon 1929.<br />

Vom Gasthof „Hochwald" (Hoffmann) in Friedberg,<br />

in den sie eingeheiratet hatte, mußte sie mit ihrem<br />

ersten Mann 1945 nach Österreich flüchten und<br />

erst nach mehreren Versuchen u. a. in Thening,<br />

Rohrbach, St. Florian, gelang es den beiden, einen<br />

Gasthof in Urfahr zu erstehen. Leider starb ihr erster<br />

Mann bald darauf. Auch ihr zweiter Mann, Herr<br />

Schwarz, starb nach 10 Jahren. Mit Frau Schwarz hat<br />

uns ein altes Mitglied aus den Gründungsjahren verlassen,<br />

eine Landsmännin, deren Lebenselexier die<br />

Arbeit war, eine unermüdliche, tiefgläubige und zutiefst<br />

heimatverbundene Frau und Kameradin, die<br />

wir bei jeder Veranstaltung begrüßen durften, die<br />

wir sehr vermissen werden. Wie beeindruckend war<br />

es doch, wenn sie an der Grenze bei Gughvald stand<br />

und die wenigen Meter hinübersah und sinnend den<br />

Grund betrachtete, auf dem ihr Elternhaus gestanden<br />

war und jetzt langsam vom Hochwald überwuchert<br />

wird. Eine von uns. Vertriebenenschicksal vor<br />

der Tür. Unsere Gedanken werden immer bei ihr<br />

sein. S. K.<br />

Am 28. November starb nach kurzem, schwerem<br />

Leiden im 84. Lebensjahr in Leonding bei Linz/D.<br />

Frau Anna Slawik/Wacha, geb. Luksch. Wir haben<br />

sie am 3. Dezember 1983 im Friedhof Leonding zur<br />

letzten Ruhe geleitet. Unsere Heimgegangene<br />

stammte aus Maltschitz, einem Sprachgrenzort zwischen<br />

Krummau und Priethal, war eines von 7 Kindern<br />

und die Tochter eines Schneidermeisters, in<br />

dessen Familie sich dieses Gewerbe schon durch<br />

mehrere Generationen vererbt hatte. Eine große<br />

Trauergemeinde füllte die Pfarrkirche bei der Verabschiedung<br />

bis auf den letzten Platz, als der Pfarrer<br />

der Verstorbenen herzliche Worte des Gedenkens<br />

widmete. Anschließend verabschiedeten sich die<br />

Frauenschaftsleiterin und ein Beauftragter des VeTbandes<br />

der heimatvertriebenen Böhmerwäldler.<br />

Dieser schilderte die Lage des Marktes Maltschitz am<br />

Grenzbach, der selbst in den Jahren 1906/7/8 abgebrannt<br />

war, neben dem einer der ältesten Siedlungsorte<br />

des Böhmerwaldes, Priethal, gelegen war (der<br />

während des dreißigjährigen Krieges zweimal ganz<br />

zerstört worden war), schilderte den Weg der Verstorbenen<br />

nach Kaplitz, mit der zweimaligen Heirat<br />

und wies auf die große Gemeinschaft und die vielen<br />

Freunde hin, die von der Verstorbenen Abschied<br />

nahmen. Sie war durch viele Jahre Mitglied des Verbandes<br />

gewesen, sehr beliebt und sehr heimatverbunden.<br />

Wir haben eine treue Landsmännin verloren,<br />

von der wir uns mit einem herzlichen „ Vergelt's<br />

Gott!" und einem letzten Lebewohl verabschieden.<br />

Sie ruhe in Frieden. S. K.<br />

Weihnachtsfeier der Böhmerwäldler: Sonntag,<br />

18. Dezember (Beginn 14 Uhr), Gasthaus Seimayr,<br />

Linz-Neue Heimat.<br />

Weihnachtsgeschenkbücher: Von heimatvertriebenen<br />

Böhmerwäldlern sind in letzter Zeit folgende<br />

Bücher erschienen, die als Weihnachtsgeschenke<br />

bezogen werden können: „Heimatbuch des Kreises<br />

Krummau/Moldau", zu bestellen bei: Rupert Essi,<br />

Gördelerstraße 32, D-8025 Unterhaching bei München.<br />

Preis DM 75,- einschl. Verpackung und Versandkosten.<br />

Kann in DM oder öS bezahlt werden,<br />

Währung angeben! Zollfreie Abfertigung bzw. Abfertigung<br />

zu ermäßigter Zollgebühr erbitten! - Ingeborg<br />

Jordan: Fotografie im Böhmerwald. Zu bestellen<br />

bei: Verlag W. Ennsthaler, A-4400 Steyr, Stadtplatz<br />

26. Preis öS 420.- (Zahlung im nachhinein mittels<br />

Erlagschein in öS). S. K.<br />

= Enns-Gablonz<br />

Allen unseren lieben Landsleuten, die im Monat<br />

Dezember '83 ihren Geburtstag feiern, gratulieren<br />

wir sehr herzlich und wünschen Ihnen alles Liebe,<br />

alles Gute und alles Schöne. Besonders herzlich gratulieren<br />

wir unseren Altersjubilaren. Ihren 75. Geburtstag<br />

feiert am 4. Dezember Frau Rosa Pois aus<br />

Teichstatt bei Warnsdorf in 4470 Enns, Neugablonz<br />

26. Am 11. Dezember begeht Frau Adele Alt, geb. Felix,<br />

aus Unter-Maxdorf ihren 83. Geburtstag in 4470<br />

Enns, Neugablonz 22. Frau Hedwig Veith aus Prag<br />

feiert ihren 82. Geburtstag in 4470 Enns, Basilikastraße<br />

13, am 15. Dezember. Herzliche Glückwünsche!<br />

Lm. Gerhard Pilz, Sohn unserer Gablonzer<br />

Landsleute aus der Rosengasse, jetzt Metallwarenerzeuger<br />

in 4470 Enns, Gürtlerstraße, graduierte an<br />

der Technischen Hochschule in Graz zum Diplomingenieur<br />

für Maschinenbau. Herzliche Glückwünsche!<br />

Allen unseren lieben Landsleuten und Freunden<br />

wünschen wir ein frohes und besinnliches<br />

Weihnachtsfest und viel Glück und gute Gesundheit<br />

im neuen Jahr!<br />

=Eger1änder Gmoi Linz =======<br />

Unsere Weihnachtsfeier findet am Samstag, den<br />

17. Dezember, um 16 Uhr im Gasthaus „Zur Pfeife"<br />

statt.<br />

=Frauengruppe =<br />

„Austria in felix, Republik der Neidgenossen!,<br />

heißt der Titel eines Buches von Eric v. Kühnelt-


18 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1980<br />

Leddihn, über das in unserer vorletzten Zusammenkunft<br />

eifrigst diskutiert wurde. Ein interessantes aktuelles<br />

Werk, das sich auch mit dem Schicksal der<br />

Sudetendeutschen auseinandersetzt und Vergangenheit<br />

und Zukunft der Welt unter neuen Gesichtspunkten<br />

beleuchtet. Nun möchte ich Sie, liebe<br />

sudetendeutsche Frauen, sowie alle Ihre Angehörigen<br />

und Freunde zu unserer Vorweihnachtsfeier am<br />

16. Dezember, um 17 Uhr im Ursulinenhof (II.<br />

Stock), herzlichst einladen. Wir haben wieder einige<br />

nette Überraschungen für Sie vorbereitet, hoffen auf<br />

einen regen Besuch und auf ein gutes Gelingen für<br />

diesen Abend!<br />

Lilo Sofka-Wollner<br />

===== Freistadt<br />

MARIA SCHNEE: Ein arbeits- und erfolgreiches<br />

Jahr neigt sich dem Ende zu. Mit Freude können wir<br />

zurückblicken. Dank ALLEN Spendern und freiwilligen,<br />

fleißigen Helfern ist es uns gelungen, das<br />

schöne Kirchlein und Wallfahrtsort „MARIA<br />

SCHNEE" am Hiltschnerberg in vollster Pracht aufzubauen.<br />

Die Innenarbeiten werden auch während<br />

der Wintermonate fortgesetzt. Allen Spendern und<br />

freiwilligen Helfern sowie den Lesern der <strong>Sudetenpost</strong><br />

wünschen wir gesegnete Weihnachten und ein<br />

erfolgreiches, gesundes neues Jahr 1984. Käthe Pux<br />

Kaplitz<br />

Die herzlichsten Glückwünsche zum Geburtsund<br />

Namenstag für den Monat Jänner: 1.1. Anton<br />

Ivaeara (82), Bad Nauheim; 10. 1. Franz Ruhsam<br />

(74), Heidelberg; 21. 1. Maria Pösinger (Sokol, 79),<br />

Hofheim; 27. 1. Franz Syrowatka (60), Linz; 31. 1.<br />

Maria Kloyber (Grimm), Spital Passau (88); 31. 1.<br />

Thérèse Simon (79), Ludwigsburg. Schmerzerfüllt<br />

gebe ich noch die traurige Nachricht, daß unsere<br />

liebe Kaplitzer Mitbürgerin Anna Slawik-Wacha,<br />

wohnhaft in Leonding, am 28. 11.1983 im Alter von<br />

84 Jahren verstorben ist. Das Begräbnis fand in Leonding<br />

am 3. 12. statt. Sie ist unter großer Anteilnahme<br />

zur letzten Ruhe getragen worden. Würde<br />

mich sehr freuen, wenn ich Adressen und Geburtsdaten<br />

von unseren Kaplitzern und Pfarrei bekommen<br />

könnte. Wünsche allen Kaplitzern ein recht gesundes<br />

und erfolgreiches neues Jahr.<br />

Euer Willi<br />

= Riesen-Isergebirgler=======<br />

und Briixer in Linz<br />

Mit stillem Gedenken und einer Trauerminute für<br />

die verstorbene Lmn. Ilona Wundrak (77), eröffnete<br />

Obmann Lm. KR Erwin Friedrich unseren letzten<br />

Heimatabend im alten Jahr, das nur noch mit der<br />

kommenden Adventfeier abgeschlossen werden<br />

soll. Frau Landgraf, die Inhaberin des „Faustusstüberls"<br />

hatte uns dankenswerterweise mit einer<br />

weihnachtlichen Tischdekoration überrascht. Der<br />

Obmann verlas ein Dankschreiben der SLÖ/Bundesverband,<br />

an die Funktionäre und Mitglieder für<br />

treue Mitarbeit und berichtete über den kürzlich erfolgten<br />

Empfang beim Landeshauptmann Dr. Ratzenböck<br />

in dessen Amtssitz. Wegen einer geplanten<br />

Ausstellung sudetendeutscher Kunstschaffender<br />

(Hobbykünstler) ermittelte Lm. KR Erwin Friedrich<br />

sechs Teilnehmer unserer Gruppe. Sie werden der<br />

Landesleitung namentlich zur Kenntnis gebracht.<br />

Wie immer wurden die anwesenden Geburtstagskindergefeiert,<br />

vor allem Lm. A. Tschiedel (80). Anschließend<br />

brachte der Schriftführer einen Dia-Vortrag<br />

über osteuropäische Städte, deren teils großartiger<br />

Wiederaufbau Erstaunen erregte, und durch<br />

humorige Bemerkungen die Zeit nient lang werden<br />

ließ. Der Abend endete mit der Einladung zur Vorweihnachtsfeier<br />

am 14. 12., 19 Uhr, im Hofsaal,<br />

1. Stock, Theaterkasino, zu der alle Mitglieder, deren<br />

Freunde und viele Gäste erwartet werden.<br />

NoSchö<br />

= Wels = = = = = = = = =<br />

Nach langem schwerem Leiden ist unser langjähriges<br />

Mitglied Arnold Wintersteiner, wohnhaft in<br />

Wels, Leopold-Bauer-Straße 7, im Alter von 83 Jahren<br />

am 20. November 1983 gestorben. Die Urnenbeisetzung<br />

fand am 12. Dezember auf dem Friedhof der<br />

Stadt Wels statt. Unsere Anteilnahme wendet sich<br />

seiner Familie zu.<br />

= Witikobund =======================<br />

Die Kameraden des Witikobundes in Oö. haben<br />

gleich zwei Gründe, sich zu freuen. Der erste ist, daß<br />

die Obfrau der BRUNA Linz, Frau Liselotte Dostal,<br />

Witwe des Gründers des Witikobundes in Oö., Toni<br />

Dostal, dem Witikobund als Mitglied beitrat und aus<br />

diesem Anlaß alle Kameraden mit ihren Gattinen für<br />

einige gemütliche Stunden zu sich einlud. Dabei<br />

wurde auch das zweite freudige Ereignis, nämlich<br />

die Ernennung unseres Kameraden Dr. Willi Scheiter<br />

zum Hofrat, gebührend gefeiert, ebenso aber<br />

auch die Geburtstage von Kam. Ernst Pokorny und<br />

seiner Gattin Grete sowie von Frau Helga Scheiter.<br />

Eine angeregte Diskussion ergab sich über die bei der<br />

Jahrestagung des Witikobundes in Bad Kissingen<br />

gehaltenen bemerkenswerten Vorträge von<br />

Dr. Harry Hochfelder (Wenzel-Jaksch-Kreis London)<br />

und des slowakischen Historikers Prof. Mlynarik<br />

alias „Danubius", vor allem über den nach dem<br />

Tag X von der sudetendeutschen Volksgruppe einzuschlagenden<br />

Weg im Sinne des Selbstbestimmungsrechtes<br />

und des damit verbundenen Rechtes<br />

auf Heimat und deren Wiedergewinnung. - Die<br />

Kameraden des Witikobundes haben anläßlich ihrer<br />

Zusammenkunft auch eine Sammlung für Waisen<br />

Südtiroler Bergbauern durchgeführt, der sich auch<br />

einige Angehörige anschlössen. So konnte an die<br />

österreichische Landsmannschaft (Eckartbote) eine<br />

Südtirol-Weihnachtsspende von S 1100.- überwiesen<br />

werden.<br />

DIE JUGEND berichtet<br />

Jugendredaktion 1180 Wien Kreuzgasse 77/14<br />

Bundesjugendfühning<br />

Werte Landsleute, Freunde und Leser<br />

der <strong>Sudetenpost</strong>!<br />

Das Jahr 1983 neigt sich seinem Ende zu und wir<br />

können, so meinen wir, mit dem abgelaufenen Jahr<br />

so halbwegs zufrieden sein. Sicherlich hätte noch<br />

das eine oder andere geschehen müssen und wir wären<br />

sehr froh, hätte man alle Vorhaben durchführen<br />

können. Leider ist uns dies aber nicht in jedem Fall<br />

gelungen. Eine besondere Angelegenheit zieht sich<br />

jedoch durch all die Jahre dahin: das Werben um<br />

junge Menschen, die sich für unsere Anliegen interessieren<br />

und auch dafür einstehen wollen, sei es in<br />

kultureller, heimatpolitischer oder sonstiger Hinsicht.<br />

Und hier gilt es noch sehr viel zu tun, liebe<br />

Landsleute. Da sind wir alle ein wenig ins Hintertreffen<br />

geraten und es gilt die Ursachen zu suchen. Dies<br />

wird insbesondere die Aufgabe aller Gremien der<br />

Sudetendeutschen Landsmannschaft und der Sudetendeutschen<br />

Jugend sein, egal ob in einer Heimatoder<br />

Bezirksgruppe, ob auf Landes- oder Bundesebene.<br />

Gemeinsam müssen wir an dieses Problem<br />

herangehen und dieses bewältigen. Und bei etwas<br />

gutem Willen aller Landsleute, egal ob Amtswalter<br />

oder nicht, ob junger oder älterer Mensch, müßte es<br />

uns gelingen, dieses Problem besser in den Griff zu<br />

bekommen. Da sollte es aber kein Abseitsstehen von<br />

Landsleuten geben oder Ausreden [wie z. B.: Meine<br />

Kinder sind ja sooo beschäftigt, haben sooo viel anderes<br />

zu tun, sie sind ja schon bei anderen Vereinigungen<br />

(warum aber nicht bei uns?); sie brauchen<br />

von all dem nichts mehr wissen (warum sind dann<br />

solche Landsleute noch in der SLÖ?); sie sollen ja<br />

nirgends anecken, wenn man herausbekommt, dies<br />

sind Sudetendeutsche (hat man Angst davor, sich<br />

als Sudetendeutscher zu bekennen?) und viele andere<br />

Ausreden mehr. Die hier angeführten Beispiele<br />

sind Fälle aus der Praxis und nicht frei erfunden,<br />

werte Landsleute und Leser!] gebraucht werden!<br />

Sind Sie nicht auch dieser Meinung?<br />

Versuchen wir es doch im kommenden Jahr wieder<br />

mit großem Eifer, das Großereignis Sudetendeutscher<br />

Tag 1983 in Wien ist vorbei, gut abgelaufen,<br />

ruhen wir uns nicht auf den Lorbeeren aus, sondern<br />

bleiben wir weiter am Ball, das heißt aktiv! Und<br />

aktiv sollten alle Landsleute sein, gleich welchen<br />

Standes, Ranges, Religion, politischer Zugehörigkeit<br />

u. a. m. - es geht um unsere sudentendeutsche<br />

Volksgruppe, und das ist Verpflichtung genug!<br />

Diese Worte sollen nicht in den Wind gesprochen<br />

sein, sondern sollen unter die Haut gehen. Nicken<br />

Sie nicht nur mit dem Kopf und sagen Sie nicht nur,<br />

daß wir vielleicht recht haben und daß man dies ja<br />

unbedingt tun müßte - nein, das wäre einfach zu<br />

wenig. Ergreifen Sie selbst einmal die Gelegenheit<br />

beim Schopf, krempeln Sie die Ärmel hoch und pakken<br />

Sie einmal selbst das Problem an. Sie haben doch<br />

sicher in Ihrer Familie bzw. Verwandtschaft junge<br />

Leute, setzen Sie einmal dort den Hebel an! Vielleicht<br />

gelingt Ihnen da der große Wurf!<br />

Wir bieten ja in unserer Tätigkeit für jedermann<br />

etwas an: Sei es nun bkitahren, Leichtathletik, Fußball,<br />

Wandern, Bergsteigen, Urlaube, Volkstanzen<br />

und Singen, Fahrten, Sudetendeutscher Tag, Bowling,<br />

Ausflüge, Diskussionen, Kontakte, Kränzchen,<br />

Bälle und, und, und! Dies wäre es doch bestimmt<br />

wert, daß man einmal mit uns Kontakt aufnimmt.<br />

Lesen Sie jedesmal die Jugendspalte in der <strong>Sudetenpost</strong><br />

und Sie sind bestens informiert, was sich bei<br />

uns tut. Lesen Sie auch den RUNDBRIEF DER SDJÖ<br />

- er ist für jedes Alter interessant! Man muß sich nur<br />

informieren, dann ist alles ein wenig leichter - meinen<br />

Sie nicht auch?<br />

Wir sind schon sehr neugierig, was sich da 1984 -<br />

dem Vorjahr zum ,,Jahr der Jugend" - 1985 - innerhalb<br />

der Volksgruppe tut, Sie doch sicher auch?<br />

Darum nehmen Sie die Herausforderung an, es<br />

dient dem allgemeinen Wohle! Wir möchten die Gelegenheit<br />

benützen, um all jenen Landsleuten, die<br />

uns immer wieder unterstützen (sei es ideell, finanziell<br />

oder sonstwie), recht herzlich zu danken! Sie<br />

helfen damit bei der Mitgestaltung der Jugendarbeit<br />

mit! In diesem Sinne rufen wir alle Landsleute zur<br />

Mithilfe auf - helfen Sie helfen, lautet ein Wahlspruch,<br />

nehmen auch wir diesen auf! Ein frohes<br />

Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr, verbunden<br />

mit viel Gesundheit und Zufriedenheit,<br />

wünschen wir allen Landsleuten und Lesern der <strong>Sudetenpost</strong>!<br />

Ihre Sudetendeutsche Jugend Österreichs.<br />

Bitte vormerken: 4./5. FEBRUAR 1984: SUDE-<br />

TENDEUTSCHE SKIWETTKÄMPFE in Kiefersfelden<br />

bei Kufstein mit Langlauf und Riesentorlauf!<br />

Alle Landsleute und Freunde jedweden Alters - vor<br />

allem die jungen, skifahrbegeisterten Freunde - sind<br />

zur Teilnahme aufgerufen! Wir machen ab Wien und<br />

Oberösterreich Gemeinschaftsfahrten - junge Leute<br />

erhalten Fahrtkostenzuschüsse! Ubernachtungsmöglichkeit<br />

für junge Leute mittels selbstmitgebrachtem<br />

Schlafzeug in der Volksschule in Kiefersfelden.<br />

Anmeldungen (mit Geburtsdaten und der<br />

Angabe, ob man am Langlauf oder/und am Riesentorlauf<br />

teilnehmen möchte) bitte sofort an die Sudetendeutsche<br />

Jugend, Kreuzgasse 77/14,1180 WIEN,<br />

richten! Auch die älteren Landsleute sind zur Teilnahme<br />

aufgerufen!<br />

18./19. FEBRUAR 1984: SKI MEISTERSCHAF-<br />

TEN DER SDJÖ und der SLÖ in LACKENHOF am<br />

[Handstrickwolle]<br />

stets in besten I<br />

Qualitäten. I<br />

SPERDIN, Klagenfurt. I<br />

Paradeisergasse 3 1<br />

ötscher in Niederösterreich! Hier gilt das gleiche wie<br />

für Kiefersfelden - jedermann kann teilnehmen,<br />

auch die älteren Landsleute sind zur Teilnahme aufgerufen!<br />

7-15. JUU 1984: SOMMERLAGER für Kinder<br />

und junge Leute von 9 bis 16 Jahren in OBERNDORF<br />

an der MELK in NIEDERÖSTERRHCH! Wir sind<br />

wieder auf der einzigen Jugendherberge am Bauernhof<br />

gelandet. Zahlreiche günstige Möglichkeiten<br />

(Wiese zum Zelten, Tischtennis, Aufenthaltsraum,<br />

Wanderungen, Ausflüge, Bad, Lagerfeuerplatz<br />

u. a. m.) stehen uns dort zur Verfügung. Der Lagerbeitrag<br />

für diese 8 Tage wird bei ca. 1100 S liegen, die<br />

Fahrtkosten werden wahrscheinlich ersetzt werden!<br />

Anmeldungen können schon jetzt getätigt werden.<br />

Übrigens: Freunde können mitgenommen werden.<br />

== Landesgruppe Wien<br />

HEIMABENDE für junge Leute ab 14 Jahre-jeden<br />

Mittwoch ab 20 Uhr in unserem Heim in Wien 17,<br />

Weidmanngasse 9! Dazu dürfen wir alle jungen<br />

Leute recht herzlich einladen. Auch Ihre jungen<br />

Leute, werte Landsleute, sollten zu uns kommen! -<br />

Die Vorweihnachtliche Stunde findet diesmal am<br />

Mittwoch, den 21. Dezember, ab 19.30 Uhr statt.<br />

Bitte ein Heferl mitbringen! Am 28. 12. findet kein<br />

Heimabend statt, der erste Heimabend im neuen<br />

Jahr ist am Mittwoch, dem 4. JÄNNER, wie gewohnt<br />

um 20 Uhr in der Weidmanngasse! - Unsere Kinderheimsrunden<br />

sind zum Teil recht gut angelaufen,<br />

der Besuch könnte trotzdem besser sein. Wo bleibt<br />

denn Ihr Kind bzw. Enkelkind (8 bis 13 Jahre), werter<br />

Landsmann? Es wäre doch sehr zu wünschen, wenn<br />

die Kinder zum nächsten Kinderheimstunden-<br />

Nachmittag kämen. Den nächsten Termin erfahren<br />

Sie wieder aus der <strong>Sudetenpost</strong>! - Wir nahmen, am<br />

Fußballturnier in der Jubiläumshalle in Biedermannsdorf<br />

am 27. November teil. Es wurden sehr<br />

gute und „rassige" Spiele durchgeführt und wir haben<br />

uns wacker geschlagen. In dem sehr gut besetzten<br />

Turnier erreichten wir den 2. Platz. Wir gratulieren<br />

recht herzlich unserer Mannschaft, die von den<br />

zahlreich anwesenden Mädchen recht kräftig angefeuert<br />

wurde! - Unser KRAMPUSKRÄNZCHEN<br />

war wieder ein ganz großer Erfolg. Ein gefüllter Saal<br />

im Haus der Begegnung mit über 100 Freunden,<br />

Landsleuten und Bekannten war diesmal zu verzeichnen.<br />

Und es herrschte ausgezeichnete Stimmung,<br />

niemand wollte schon um 1 Uhr nach Hause<br />

gehen, so daß die Anwesenden mit sanfter Gewalt<br />

dazu bewegt werden mußten. Die Pedro-Combo<br />

überbot sich wieder einmal selbst, trotz technischer<br />

Schwierigkeiten an der Orgel, und es wurde fleißig<br />

das Tanzbein geschwungen. Auch der Krampus war<br />

wieder da und unter Verteilung von Hieben wurden<br />

die Päckchen ausgegeben, es war ein großer Spaß für<br />

alle Anwesenden! Auch waren wir mit der Küche<br />

des im Haus untergebrachten Restaurants sehr zufrieden.<br />

Alles in allem war es ein großer Erfolg. Danken<br />

möchten wir noch all jenen, die durch eine<br />

Spende zum Gelingen dieses Krampuskränzchens<br />

beigetragen haben! Und sofort wurde auch der Saal<br />

für das nächste Jahr bestellt und auch die Musik, wir<br />

dürfen uns schon jetzt auf den Samstag, den 8. Dezember<br />

1984 freuen. Beginn ist um 20 Uhr in der<br />

Ausstellungshalle im Haus der Begegnung in<br />

Wien 15!<br />

Sudetendeutscher Ball und Ball der Südmährer:<br />

Diese beiden Bälle werden durch die jungen Sudetendeutschen<br />

eröffnet! Wer möchte an der Eröffnungspolenaise<br />

teilnehmen? Bitte um dringende<br />

Anmeldungen an die Sudetendeutsche Jugend,<br />

Kreuzgasse 77/14, 1180 WIEN, oder im nächsten<br />

Heimabend am Mittwoch! Die Proben beginnen<br />

demnächst!<br />

= Landesgruppe Niederösterreich =<br />

Am 27. November führten wir in der Jubiläumshalle<br />

in Biedermannsdorf ein Hallenfußballturnier<br />

durch, an dem sich vier Mannschaften beteiligten:<br />

Arbeitskreis Südmähren, Altwienerhof, SDJ Wien<br />

und SDJ Nö. Man sah sehr schöne und rassige Spiele,<br />

alle Teilnehmer waren vom Ehrgeiz besessen, ihr<br />

Bestes zu geben und die anwesenden Zuseher<br />

klatschten begeistert Beifall und spornten die Mannschaften<br />

an. Gott sei Dank ging es diesmal ohne Verletzungen<br />

ab. Sieger wurde der Arbeitskreis Südmähren.<br />

Hier nun die Schlußtabelle:<br />

1. Arbeitskreis<br />

Südmähren<br />

3 0 0 23: 4 6 Punkte<br />

2. SDJ Wien 3 2 0 1 22:17 4 Punkte<br />

3. Altwienerhof 3 10 2 12:17 2 Punkte<br />

4. SDJ Niederösterreich 3 0 0 3 5:24 0 Punkte<br />

Leider war diesmal unsere Mannschaft nicht so gut<br />

als zuletzt, dennoch hat sie ihr Bestes gegeben! - Am<br />

Krampuskränzchen am 3. Dezember nahm auch<br />

eine Abordnung von uns teil und wir freuten uns<br />

sehr, bei dieser sehr schönen Veranstaltung dabeizusein!<br />

Wir gratulieren zum Erfolg!<br />

Bitte vormerken: 18./19. Februar 1984: SKIMEI-<br />

STERSCHAFTEN in Lackenhof am ötscher! Siehe<br />

auch den Bericht im Inneren der <strong>Sudetenpost</strong>!<br />

DRUCKEREI<br />

FRIEDRICH SOMMER<br />

INH. UTO. OTTO U. HAUTGUNDI8 SPINKA<br />

8100 ST. POLTEN*<br />

SBXHSE& GASSE 21 JJUÏ 087 42-80 67<br />

= Landesgruppe Kernten =========<br />

Die Ballsaison wirft natürlich schon ihre Schatten<br />

voraus und wir dürfen schon jetzt bekanntgeben,<br />

daß am SAMSTAG, den 7. Jänner 1984, um 20 Uhr<br />

im Festsaal des Kolpinghauses, Kolpingstraße, in<br />

KLAGENFURT der BALL DER SUDETENDEUT-<br />

SCHEN stattfindet! Zum Tanz spielt unsere beliebte<br />

Kapelle. Diese gesellschaftliche Veranstaltung soll<br />

wieder ein Treffpunkt für alt und jung werden -<br />

darum sind auch Du sowie Deine Freunde recht<br />

herzlich eingeladen! Alle Tanzbegeisterten sind zur<br />

Teilnahme aufgerufen. Sichert Euch so bald als möglich<br />

die Eintrittskarten und die Plätze (Sudetendeutsche<br />

Landsmannschaft, Landesverband Kärnten,<br />

9020 Klagenfurt, Nestroystraße 18/11. Wir dürfen<br />

auch Dich zu unserem Ball erwarten!<br />

= Arbeitskreis Sudmàhr<br />

Cll:<br />

Zahlreiche Freunde*nahmen am gemeinsam mit<br />

der SDJ Wien veranstalteten Krampuskränzchen im<br />

Haus der Begegnung in Wien 15 teU. Das Kränzchen<br />

wurde ein großer Erfolg, über 100 Anwesende waren<br />

zu verzeichnen. Es herrschte eine fröhliche und sehr<br />

gute Stimmung. Jedenfalls war das Lokal weitaus<br />

besser als im letzten Jahr! Schon jetzt darf bekanntgegeben<br />

werden, daß das Krampuskränzchen 1984<br />

am 8. Dezember in denselben Räumlichkeiten (Ausstellungshalle)<br />

stattfinden wird! - Auch unser<br />

Krampusheimabend war sehr gut besucht und zahlreiche<br />

Freunde, die schon seit längerer Zeit nicht<br />

mehr da waren, ließen es sich nicht nehmen, zu<br />

kommen! Es herrschte eine gute Stimmung, wozu<br />

auch der Krampus das Seine dazu beitrug! - Die<br />

VORWEIHNACHTSFHER des ARBEITSKREISES<br />

SÜDMÄHREN findet am DIENSTAG, dem 20. Dezember,<br />

ab 19.30 Uhr in unserem Heim in Wien 17,<br />

Weidmanngasse 9, statt. Und wenn Du älter als 32<br />

Jahre bist, so bist Du herzlichst bei uns willkommen!<br />

- Der erste Heimabend im neuen Jahr findet am<br />

DIENSTAG, dem 10. JÄNNER 1984, ab 19.30 Uhr in<br />

der Weidmanngasse 9 statt. Thema: Volks- und<br />

Brauchtum gestern - heute - morgen. Es wird bestimmt<br />

wieder sehr interessant werden. Darum dürfen<br />

wir auch Dich zu diesem Termin erwarten! Bis<br />

dahin wünschen wir allen Freunden und Kameraden<br />

ein frohes Weihnachtsfest und einen guten<br />

Rutsch ins neue Jahr, der Vorstand des Arbeitskreises<br />

Südmähren!<br />

=Landesgruppe Tinrl<br />

Wir möchten schon jetzt alle skifahrbegeisterten<br />

Freunde und auch die älteren Landsleute recht herzlich<br />

auf die am 4. und 5. Februar 1984 in Kiefersfelden<br />

stattfindenden Allgemeinen Sudetendeutschen<br />

Skiwettkämpfe aufmerksam machen. Am Samstag,<br />

4. 2., findet in der Mühle bei Kiefersfelden ab 14 Uhr<br />

der Langlauf in allen Klassen statt und am Sonntag,<br />

5. 2., treffen wir einander ab 8.30 Uhr am Messner-<br />

Hang in Kiefersfelden zum Riesentorlauf! Dies wäre<br />

doch bestimmt auch etwas für Dich bzw. für Sie,<br />

werte Landsleute! Nehmt alle an dieser Veranstaltung<br />

teil und merkt Euch den Termin schon jetzt fix<br />

vor!<br />

Spenden<br />

für die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />

KRflNZÄBLÖSE<br />

Statt Blumen auf das Grab von Otto Zappe, spendete<br />

Familie Stumpe 200 S und auf das Grab von<br />

" Frau Wondrak Karl und Lotte Stumpe 200 S.<br />

Spendenliste Nr. 26<br />

150 S Anni Schreyer, Wels; 100S» Prof. Otto Stöber,<br />

Moorbad Neydharting; 50 S Ilse Zeitler, Wien;<br />

Herta Peer, Linz; 42 S Maria Niedermirtl, Eberschwang;<br />

Johann Zwicker, Traun; Margarete Weber,<br />

Wien.<br />

Die „<strong>Sudetenpost</strong>" dankt allen Spendern herzlich!<br />

Redaktionsschluß<br />

Redaktionsschluß ist jeweils am Donnerstag,<br />

8 Tage vor dem Erscheinungstermin.<br />

Spätere Einsendungen können nicht berücksichtigt<br />

werden.<br />

Folge 1 12. Jänner (Redaktionsschluß 5.1.)<br />

Folge 2 26. Jänner (Redaktionsschluß 19.1.)<br />

Folge 3 9. Februar (Redaktionsschluß 2.2.)<br />

Folge 4 23. Februar (Redaktionsschluß 16.2 )<br />

Folge 5 8. März (Redaktionsschluß 1.3.)<br />

Folge 6 22. März (Redaktionsschluß 15.3.)<br />

Folge 7 5. April (Redaktionsschluß 29. 3.)<br />

Folge 8 19. April (Redaktionsschluß 12. 4.)<br />

Folge 9 3. Mai (Redaktionsschluß 26. 4.)<br />

Folge 10 17. Mai (Redaktionsschluß 10. Mai)<br />

Folge 10 17. Mai (Redaktionsschluß 10. 5.)<br />

Folge 11 7. Juni (Redaktionsschluß 1.6 )<br />

Folge 12 22. Juni (Redaktionsschluß 14.6 )<br />

Folge 13/14 5. Juli (Redaktionsschluß 28.6.)<br />

Folge 15/16 2. August (Redaktionsschluß 26. 7.)<br />

Folge 17 6. September (Redaktionsschluß 30.8 )<br />

Folge 18 20. September (Redaktionsschluß 13.9.)<br />

Folge 19 4. Oktober (Redaktionsschluß 27.9.)<br />

Folge 20 18. Oktober (Redaktionsschluß 11.10.)<br />

Folge 21 8. November (Redaktionsschluß 2 11 )<br />

Folge 22 22. November (Redaktionsschluß 15 tt.)<br />

Folge 23 6. Dezember (Redaktionsschluß 29.11.)<br />

Folge 24 20. Dezember (Redaktionsschluß 13.12.)<br />

HOLZBRIKETTS! Hoher Heizwert!<br />

KOHLE - KOKS - BRIKETTS<br />

OFENÖL - BRENNHOLZ<br />

ofenfertig offen und in Säcken<br />

9021 Klagenturl, Rudoltsbahngürtel '<br />

Toi. 0 42 22 54 6 46<br />

Stadtgeschäft, Lidmanskygasse 49, Tet. 0 42 ¿2 > 51 14 06<br />

Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein, 4010 Linz,<br />

Postfach 405. Obere Donaulände 7, Huf 27 36 69. Obmann Ing. Alfred<br />

Rügen, Geschäftsführer Kart Koplinger. Verantw. Redakteur Prof. Wolfgang<br />

Spemer Alle m Linz, Obere Donaulande 7. Druck: Oberösterret.<br />

chischer Landesverlag Ges.m.b.H., A-4020 Linz, Landstraße41. Die<br />

Zeitung erscheint zweimal monatlich.<br />

Jahresbezugspreis einschließlich 8 % Mehrwertsteuer S 108.-, EinzeípreisS<br />

5.-. Postsparkassenkonto 7734 939. Bankkonto Allg. Sparkasse<br />

Linz, Konto 0000-028.135.<br />

Anzeigenannahme Linz, Obere Donaulände 7. - Entgeltliche Einschaltungen<br />

im Textteil sind durch PR gekennzeichnet


FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 7983 SUDETENPOST 19<br />

Unzerstörbar die Freundschaft von Landsmann zu Landsmann<br />

Ein gesegnetes Weihnachtsfest und viel<br />

Glück im neuen Jahr wünscht allen<br />

Landsleuten der<br />

Schönhengster<br />

Landschaftsrat in Österreich<br />

HEIMATGRUPPE STERNBERG<br />

einschließlich des Neustädter Ländchens<br />

grüßt ihre Landsleute, wünscht allen<br />

frohe Festtage und viel Glück und Erfolg<br />

für das Jahr 1984.<br />

SLÖ - Heimatgruppe<br />

Troppau<br />

Der Vorstand wünscht der Bundes-<br />

und Landesleitung Wien<br />

der SLÖ sowie allen Mitgliedern<br />

und Freunden gesegnete Weihnachten<br />

und ein erfolgreiches<br />

neues Jahr. Stets in Treue zur<br />

Heimatl<br />

Die<br />

Die Heimatgruppe der SLÖ-REICHENBERG-FRIEDLAND in Wien,<br />

Dominikanerbastei 3 (Café Roch)<br />

wünscht allen Mitgliedern und Freunden ein gesegnetes<br />

Weihnachtsfest und gesundes NEUES Jahr 1984<br />

Der Vorstand der „THAYA" -<br />

Bund der Südmährer in Österreich<br />

wünscht allen seinen Landsleuten und Freunden ein frohes gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und viel Glück im neuen Jahr.<br />

BEZIRKSGRUPPE<br />

WIENER NEUSTADT<br />

Frohe Weihnachten und altes Gute im<br />

neuen Jahr allen Landsleutenl<br />

GASTHAUS KARL NECHVILE<br />

Wiener Neustadt, Günserstr. 1, Telephon<br />

2169<br />

wünscht seinen sudetendeutschen Gästen<br />

frohe Weihnachten und ein glückliches<br />

neues Jahr.<br />

IGLAUER LANDSMANNSCHAFT<br />

In Osterreich<br />

entbietet Ihren Landsleuten, Freunden und<br />

Gönnern ein gesegnetes Weihnachtsfest, Glück<br />

und Gesundheit für 1984.<br />

Der Vorstand<br />

Die Landesleitung<br />

Oberösterreich der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft<br />

Die besten Wünsche fur das<br />

Weihnachtsfest sowie zum Jahreswechsel<br />

entbietet allen<br />

Landsleuten der<br />

Verein der<br />

Neutitscheiner in Wien<br />

gegründet 1884<br />

Der Vorstand<br />

Bruna-Linz<br />

wünscht allen Brünner Landsleuten,<br />

Freunden und Gönnern<br />

eine gesegnete Weihnacht und<br />

ein gutes neues Jahr!<br />

SLÖ-ORTSGRUPPE<br />

KREMSMONSTER<br />

Frohe Weihnachten und alles Beste zum<br />

Jahreswechsel allen Landsleuten und<br />

Bekannten.<br />

Allen unseren Landsleuten die herzlichsten<br />

Weihnachts- und Neujahrswünsche<br />

BEZIRKSSTELLE RIED IM INNKREIS<br />

BEZIRKSGRUPPE VÖCKLABRUCK<br />

Allen Funktionären und Mitgliedern des<br />

Bezirkes ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und ein glückliches Neu|ahrl<br />

wünscht allen Mitgliedern und Landsleuten ein frohes<br />

Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 1984<br />

HEIMATGRUPPE MÄHRER<br />

UND SCHLESIER<br />

wünscht allen lieben Mitgliedern und<br />

Landsleuten frohe Weihnachten und<br />

ein glückliches 1984!<br />

BEZIRKSGRUPPE<br />

WELS<br />

Allen Landsleüten frohe Weihnachten<br />

und ein erfolgreiches<br />

neues Jahr.<br />

Der Verband der<br />

Böhmerwäldler in Oberösterreich<br />

ORTSGRUPPE<br />

BAD ISCHL — BAD GOISERN<br />

wünscht allen Mitgliedern gesegnete<br />

Weihnachten und ein glückliches Neujahr.<br />

BEZIRKSGRUPPE BRAUNAU UND<br />

ORTSGRUPPE TRIMMELKAM<br />

Konsulent<br />

HANS HAGER<br />

wünscht allen Landsleuten und Freunden<br />

frohe Weihnachten sowie viel Glück und<br />

Erfolg Im neuen Jahr.<br />

4020 LINZ, Obere Donaulände 7, Tel. 73668<br />

wünscht allen Böhmerwäldlem und Freunden ein frohes<br />

Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr in festem<br />

Zusammenhalt aller Sudetendeutschen.<br />

DER VEREIN<br />

BIELITZ-BIALA-TESCHEN<br />

wünscht allen Landsleuten ein frohes<br />

Weihnachtsfest und ein glückliches<br />

Neujahr.<br />

Sprengel Linz - Neue Heimat<br />

Recht frohe Weihnachten sowie viel<br />

Glück im neuen Jahr!<br />

wünschen allen Mitgliedern und Freunden<br />

ein gesegnetes Weihnachtsfest und<br />

viel Glück im neuen Jahr.<br />

Bezirksgruppenleitung<br />

Freistadt<br />

Allen Mitarbeitern und Mitgliedern<br />

die besten Weihnachts- und<br />

Neujahrswünsche!<br />

Oberstudienrat ; J;<br />

Prof. Dr. Alfred Zerlik<br />

Verbandsobmann der Egerlftnder Gmoin in Osterreich<br />

wünscht allen Landsleuten ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein segensreiches neues Jahr.<br />

Feinkost-Müller<br />

Inhaber Anton Gall<br />

Erzeugung von Mayonnaisen, Streichkäse und<br />

Sauergemüse.<br />

entbietet allen seinen Bekannten und Kunden<br />

die besten Wünsche für das Jahr 1984.


20 SUDETÏNPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 7983<br />

Glück und Wohlergehen mögen auch 1984 herrschen!<br />

Bundesvorstand der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft in Österreich<br />

Frohe Weihnachten und ein gesegnetes, gesundes und erfolgreiches<br />

neues Jahr wünschen wir im Namen des Bundesvorstandes wie auch<br />

im eigenen allen Mitgliedern und Freunden der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft in Österreich. Für ihre selbsttose Mitarbeit in dem<br />

nun zu Ende gehenden Jahr sagen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

aufrichtigen Dank und bitten sie, auch im Jahr 1984 ihre<br />

wertvolle Kraft in den Dienst der SLÖ zu stellen.<br />

Komm.-Rat Erwin Friedrich<br />

Vorsitzender der Bundeshauptversammlung<br />

Prof. Dr. Josef Koch<br />

Bundesobmann<br />

Allen Landes- und Bezlrksreferentinnen, allen Mitarbeiterinnen Im<br />

Frauenreferat der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

allen sudetendeutschen Frauen in Osterreich ein frohes und besinnliches<br />

Weihnachtsfestt<br />

Für das neue Jahr Gesundheit und Wohlergehen wünschend und auf gute<br />

Zusammenarbeit hoffend<br />

Ihre<br />

MARIA MAGDA REICHEL, Bundesfrauenreferentin<br />

Der Vorstand des<br />

SLÖ-Landesverbandes Wien,<br />

Niederösterreich und Burgenland<br />

Bund der Nordböhmen ¡n Wien<br />

Allen unseren Mitgliedern und Freunden wünschen wir zum Weihnachtsfest wie auch<br />

zum neuen Jahr alles Gute und danken für die bewiesene Treue.<br />

wünscht allen Mitgliedern und Landsleuten ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein erfolgreiches Jahr 1984.<br />

Dr. Hans Halva<br />

Landesobmann<br />

Bruna-Wien<br />

Der Vereinsvorstand übermittelt allen Schicksalsgefährten über Meilen<br />

und Grenzen hinweg die herzlichsten Wünsche für ein gnadenreiches<br />

Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr.<br />

Der Bund der Erzgebirger in Wien<br />

Böhmerwaldbund<br />

Wien,<br />

Böhmerwaldmuseum<br />

Wien<br />

Allen Mitgliedern, Gönnern und<br />

Freunden ein frohes, gesegnetes<br />

Weihnachtsfest und ein<br />

glückliches neues Jahr!<br />

Fröhliche Weihnachten und ein glückliches<br />

Neujahr wünscht allen Egerländern und<br />

Freunden des Egerlandes<br />

DIE EQERLÄNDER GMOI, WIEN<br />

Sitz: Wien 17, Hernalser Hauptstraße 68.<br />

Ruf 43 12 49.<br />

SLÖ-HEIMATGRUPPE<br />

FREUDENTHAL UND UMGEBUNG<br />

Allen Landsleuten und Heimatfreunden<br />

frohe Weihnachten und ein<br />

glückliches neues Jahr.<br />

HUMANITÄRER VEREIN<br />

VON ÖSTERREICHERN<br />

AUS SCHLESIEN IN WIEN<br />

wünscht alten Mitgliedern, Freunden und Gönnern<br />

ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches<br />

Jahr 1984.<br />

GRULICH, ADLERGEBIRGE, FRIESE-<br />

TAL<br />

Allen Landsleuten frohe Weihnacht und<br />

ein glückliches neues Jahrl<br />

HOCHWALD<br />

ÖSTERR. LANDSMANNSCHAFT DER<br />

BÖHMERWÄLDLER<br />

Weihnachts- und Neujahrswünsche an<br />

Mitglieder, Freunde und Gönner!<br />

HEIMATGRUPPE JÄGERN-<br />

DORF UND UMGEBUNG<br />

Allen unseren lieben Landsleuten<br />

frohe Weihnacht und ein<br />

Prosit Neujahr!<br />

HEIMATGRUPPE KUHLÄNDCHEN,<br />

BARN, HOF UND BODENSTADT<br />

allen Mitgliedern frohe Weihnachten<br />

und ein erfolgreiches Jahr 1984!<br />

HEIMATGRUPPE<br />

M. OSTRAU-ODERBERG,<br />

FRIEDEK U. UMGEBUNG<br />

Unseren Landsleuten in Wien und in allen<br />

Bundesländern wünschen wir in heimatlicher<br />

Verbundenheit Glück und Segen<br />

zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel.<br />

wünscht allen lieben Landsleuten, Freunden und Gönnern<br />

frohe Weihnacht und ein erfolgreiches und glückbringendes<br />

Jahr 1984.<br />

DER SUDETENDEUTSCHE<br />

ARBEITSKREIS SODMÄHREN<br />

wünscht in heimatlicher Verbundenheit<br />

allen seinen Freunden<br />

frohe Festtage.<br />

Heimatgruppe<br />

Landskron und<br />

Umgebung<br />

wünscht allen Landsleuten frohe Weihnacht<br />

und ein gesegnetes neues Jahr!<br />

Allen lieben Landsleuten aus unserer<br />

unvergessenen Altvaterheimat ein<br />

frohes Weihnachtsfest und ein glückliches<br />

neues Jahr wünscht der<br />

HEIMATKREIS<br />

AAÄHRISCH-SCHÖNBERG<br />

HEIMATGRUPPE<br />

MÄHRISCH-TRÜBAU<br />

und Umgebung<br />

entbietet ihren Mitgliedern und<br />

Freunden recht herzliche Weihnachts-<br />

und Neujahrsgrüße.<br />

Heimatabend an jedem 2. Freitag<br />

im Monat im Restaurant Blank zum<br />

„Schwarzen Adler" (Ecke Pilgramgasse)um16Uhr.<br />

SLÖ-BEZIRKSGRUPPE WIEN UND<br />

UMGEBUNG<br />

wünscht allen Landsleuten, Freunden und<br />

Kameraden frohe Weihnachten und ein Prosit<br />

1984!<br />

Landsmannschaft<br />

Neubistritz<br />

wünscht allen Mitgliedern ein gesegnetes<br />

Weihnachtsfest und ein Prosit Neujahr!<br />

SLÖ - RECHTSSCHUTZ-<br />

VERBAND VERTRIEBENER<br />

VOLKSDEUTSCHER BEAMTER<br />

(GMUNDNER PENSIONISTEN)<br />

Allen seinen Mitgliedern wünscht der<br />

unterzeichnete Vorstand ein gesegnetes,<br />

frohes Weihnachtsfest, für 1984 einen<br />

sorgenlosen Verlauf, ungestörte Erhaltung<br />

des Gesundheitszustandes und vor<br />

allem, nach 38 Jahren, die vollkommene<br />

Gleichstellung mit den Landsleuten in<br />

Deutschland.<br />

DER VORSTAND<br />

HEIMATGRUPPE RIESENGEBIRGE<br />

IN WIEN<br />

wünscht allen Landsleuten und Freunden<br />

ein fröhliches Weihnachtsfest und ein glückbringendes,<br />

erfolgreiches Neujahr 1984!


FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983 SUDETENPOST 21<br />

Glück und Wohlergehen mögen auch 1984 herrschen!<br />

SLÖ-Landesleitung Salzburg<br />

Allen Mitarbeitern für die im Jahre 1983 aufgewendete Mühe und allen<br />

Mitgliedern für die bewiesene Treue sowie allen Freunden für ihre Unterstützung<br />

mit Rat und Tat Dank und herzliche Weihnachts- und Neujahrswünsche!<br />

Der Dachverband der Südmährer<br />

in Österreich<br />

entbietet allen Landsleuten herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße.<br />

Der Verbandsausschuß<br />

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft in der Steieimark<br />

dankt allen Amtswaltern für ihre von Idealismus getragene Mitarbeit und wünscht allen<br />

Landsleuten schöne, gnadenvolle Weihnachten und Glück und Segen im kommenden Jahr.<br />

BEZIRKSSTELLE<br />

BRÜCK AN DER MUR<br />

wünscht allen Landsleuten ein frohes<br />

Weihnachtsfest und ein sorgenfreies<br />

Jahr 1984.<br />

Bezirksstelle<br />

Judenburg -<br />

Knittelfeld<br />

Frohe Festtage sowie Glück<br />

und Frieden im Jahre 1984<br />

wünschen wir allen Landsleuten,<br />

Gönnern und Freunden.<br />

OStR. Dr. Jolande Zellner-Regula<br />

Landesobfrau<br />

BEZIRKSGRUPPE LEOBEN<br />

entbietet allen ein gnadenreiches<br />

Weihnachtsfest. Möge das neue Jahr<br />

uns<br />

wieder so zahlreich und vor<br />

allem gesund zusammenführen -<br />

zur Ehre der alten Heimat!<br />

DIE SUDETENDEUTSCHE LANDS-<br />

MANNSCHAFT IN INNSBRUCK<br />

wünscht allen Landsleuten, Freunden<br />

und Gönnern ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und ein glückliches Jahr<br />

1984.<br />

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft in Kärnten<br />

mit ihren Bezirksgruppen in Klagenfurt, Villach, St. Veit an der Gian<br />

sendet allen Mitarbeitern und Mitgliedern die besten Weihnachts- und<br />

Neujahrswünsche.<br />

HEIMATGRUPPE DER RIESEN- UND<br />

ISERGEBIRGER, BRÜXER UND<br />

DUXER IN LINZ<br />

wünscht allen lieben Landsleuten und<br />

Freunden gesegnete Weihnachten und ein<br />

glückliches Jahr 1984.<br />

BEZIRKSGRUPPE<br />

LIEZEN Ì<br />

Herzliche Weihnachtsgrüße und viel<br />

Glück im neuen Jahr wünschen wir<br />

allen Mitgliedern und Freunden!<br />

Wir wünschen unseren Kunden, Freunden und Landsleuten ein frorjes<br />

Weihnachtsfest sowie ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr!<br />

IMMOBILIEN- und<br />

VERMÖGENSTREUHÄNDER<br />

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Der Verband<br />

der Südmährer in Oberösterreich<br />

wünscht allen Landsleuten ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und viel Glück<br />

im neuen Jahr.<br />

Der Verbandsausschuß<br />

Gerapid<br />

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wünscht allen Landsleuten ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes,<br />

erfolgreiches Jahr 1984.<br />

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22 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

„Glück auf 1984" wünscht die Geschäftswelt von Köflach—Voitsberg<br />

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" wünscht seinen Kunden und Landsleuten<br />

schöne Festtage und ein gutes und<br />

erfolgreiches Jahr 1984.<br />

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FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983 SUDETENPOST 23<br />

„Glück auf 1984" wünscht die Geschäftswelt von Köflach-Voitsberg<br />

Allen Freunden und Landsleuten in der SLÖ<br />

ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein erfolgreiches Neujahr 1984<br />

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Wir wünschen<br />

frohe Festtage<br />

Neue Bücher<br />

30 Jahre danach<br />

Die Eingliederung der Volksdeutschen<br />

Flüchtlinge und Vertriebenen in<br />

Osterreich von Brunhilde Scheuringer,<br />

im Rahmen der Forschungsgesellschaft<br />

für das Weltflüchtlingsproblem (AWR)<br />

Band XIII, herausgegeben von Theodor<br />

Veiter im Verlag Wilhelm Braumüller, Universitätsverlagsbuchhandlung,<br />

1092 Wien, Servitengasse 5, 582 Seiten,<br />

Preis 590 S.<br />

Frau Doz. Dr. Scheuringer ist Sudetendeutsche,<br />

sie gehört der österr. Sektion der<br />

AWR an und befaßte sich seit langem mit<br />

der Eingliederung der Flüchtlinge sowie<br />

Volksdeutschen Vertriebenen in Österreich.<br />

Sie benützte dazu als Quellen Archivalien<br />

für Flüchtlinge beim UN-Hochkommissar<br />

in Genf, die bisher der Öffentlichkeit<br />

noch nicht im Rahmen einer Buchpublikation<br />

zugänglich gemacht worden sind.<br />

Österreich hat trotz seiner schwierigen<br />

Lage in den ersten Nachkriegsjahren nicht<br />

nur viel für die fremdsprachigen Flüchtlinge<br />

getan, die ja zum Großteil in andere Aufnahmeländer<br />

vermittelt wurden, sondern<br />

vor allem auch für die Volksdeutschen<br />

Flüchtlinge und Vertriebene in Österreich.<br />

Die außerordentlich großen Verluste an<br />

Menschenleben, die Österreich erlitten<br />

hat, sind durch die Aufnahme und Eingliederung<br />

der Vertriebenen und Flüchtlinge<br />

einigermaßen wieder wettgemacht worden.<br />

Aber auch der wirtschaftliche Wiederaufstieg<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

ist ohne die Leistungen der Heimatvertriebenen<br />

aus dem deutschen Osten (ca. 12<br />

Millionen) nicht denkbar; auch die Substanz<br />

des Volkes hat im österreichischen<br />

Aufnahmeland eine wertvolle Bereicherung<br />

erfahren. Rund 260.000 dieser heimatlosen<br />

Menschen haben die österreichische<br />

Staatsbürgerschaft erhalten. Das<br />

Forschungsprojekt, das Frau Dr. Braumüller<br />

über die soziale Integration dieses Personenkreises<br />

erstellte, war zugleich eine<br />

gewisse Pionierarbeit. Diese Arbeit entstand<br />

am Institut für Kultursoziologie der<br />

Universität Salzburg und wurde im Sommer<br />

1982 von der Geisteswissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Salzburg als<br />

Habilitationsschrift angenommen. Daßxlie<br />

Autorin - bedingt durch ihre Herkunft - besonders<br />

auch den Sudetendeutschen ihr<br />

Augenmerk schenkte, ist wohl selbstverständlich.<br />

In der überaus reichen Quellen- und Literaturangabe<br />

ist auch Oberösterreichs<br />

Sudetendeutsche Landsmannschaft vertreten<br />

mit der seinerzeit erschienenen Publikation<br />

„Die Sudetendeutschen in Oberösterreich<br />

1945-196*7", zusammengestellt<br />

von Dr. Locker. Auch Erwin Machunze ist<br />

mit seiner Schrift vertreten: „Vom Rechtlosen<br />

zum Gleichberechtigten."<br />

Dr. Alfred Zeriik<br />

Ingeborg Jordan: Fotografie im Böhmerwald<br />

1880-1940. W.-Ennsthaler-<br />

Verlag, 4400 Steyr, 250 Fotos, 307 Seiten.<br />

Es ist verständlich, daß bei alten Fotos<br />

der Dokumentationswert doch die Bildqualität<br />

übertrifft. Der Bildband zeigt auch auf,<br />

welcher Wandel in der Art zu fotografieren<br />

sich im Laufe von 60 Jahren vollzog. In den<br />

alten Fotos liegt allgemein ein eigener<br />

Reiz, als Fotodokumente dieser Zeit sind<br />

sie durch die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs<br />

rar geworden und stellen oft schon<br />

eine Seltenheit dar. Gotthard Zimmer war<br />

der Pionier der Fotografie des Böhmerwaldes,<br />

er stammte aus Krummau, wo er 1886<br />

geboren wurde. - Er hat den ebenfalls aus<br />

Krummau stammenden Josef Wolf, von<br />

dem viele Bilder dieses Bildbandes stammen,<br />

den Weg bereitet, ebenso seinem<br />

Landsmann Josef Seidel. - Den Inhalt des<br />

Bildbandes bilden Aufnahmen über Lebenskreis,<br />

Arbeit und Umwelt ferner kirchliches<br />

Leben und Brauchtum; besonders<br />

eindrucksvoll sind auch die Fotografien<br />

von den berühmten Höritzer Festspielen<br />

sowie von Festen und Feiern. Das Kapitel<br />

Arbeit wird mit Fotos aus der Landschaft<br />

eröffnet, es folgen die Kapitel Wald und<br />

Holz, Handwerk und Industrie sowie bereits<br />

die Anfänge des Fremdenverkehrs.<br />

Die Umwelt umfaßt Landschafts- und<br />

Ortsaufnahmen, z. B. wird besonders<br />

Krummau in den ältesten Fotografien vorgestellt.<br />

Insgesamt zeigen 250 Fotografien<br />

Land und Leute vorwiegend um die letzte<br />

Jahrhundertwende. Jedem Kapitel ist ein<br />

Textteil vorangestellt. - Große Liebe und<br />

Verbundenheit zum Böhmerwald ließen<br />

dieses Werk entstehen; die Herausgeberin<br />

Ingeborg Jordan erweist sich dabei als profunde<br />

Kennerin ihrer Heimat Durch die<br />

Vertreibung der Böhmerwäldler aus ihrer<br />

Heimat erhält dieser hervorragende Bildband<br />

eine besondere Bedeutung, wurde in<br />

ihm doch eine Zeit dargestellt der leider<br />

keine Zukunft mehr folgen konnte. - Gerade<br />

in der Vorweihnachtszeit bietet sich<br />

dieser hervorragende Bildband als passendes<br />

Weihnachtsgeschenk dar.<br />

Dr. Alfred Zeriik<br />

Erwin Pitsch: „Türkenkrieg 1683" -<br />

128 Seiten, 3 Karten; Eckartschrift Nr. 86;<br />

österr. Landsmannschaft, 1080 Wien,<br />

Fuhrmanngasse 18a; 58 S.<br />

Die vorliegende Schrift zum 300. Jahrestag<br />

der Befreiung Wiens von den Türken<br />

faßt den Ablauf dieses für das Abendland<br />

so schicksalshaften Ereignisses in<br />

seinen einzelnen Phasen zusammen: von<br />

der Vorgeschichte über die Ursachen, die<br />

Belagerung Wiens und die Entsatzschlacht<br />

1683 am Kahlenberg und ihre Folgen. Der<br />

Autor Erwin Pitsch ist Sachbearbeiter für<br />

ältere Militärgeschichte im Heeresgeschichtlichen<br />

Museum in Wien.<br />

Die Hauptlast dieses Kampfes trug - wie<br />

seinerzeit schon bei der ersten Belagerung<br />

Wiens 1529 - Österreich, unterstützt von<br />

Bayern, Sachsen und Polen, dessen König<br />

Johann III. Sobieski durch Vermittlung des<br />

Papstes Innozenz XI. sich dem Abwehrkampf<br />

angeschlossen hatte. Die Aufgabe<br />

des Fürsten Starhembergs war es, in wenigen<br />

Tagen Wien in den vollen Verteidigungszustand<br />

zu setzen, gemeinsam mit<br />

dem Wiener Bürgermeister Liebenberg.<br />

Am 17. Juli war Wien bereits gänzlich eingeschlossen,<br />

die türkischen Truppen wurden<br />

auf 180.000 Mann geschätzt; Kara<br />

Mustafas Streifscharen verteilten sich fächerförmig<br />

über Niederösterreich, sie mordeten,<br />

brandschatzten und plünderten. Nur<br />

das stark befestigte Wiener Neustadt<br />

konnte die feindlichen Angriffe abschlagen.<br />

Kaiser Leopold konnte im Reich auf<br />

Unterstützung und Hilfe rechnen, so auf<br />

den jungen Kurfürsten Max Emanuel von<br />

Bayern, auf den Kurfürsten Johann Georg<br />

von Sachsen, auf den Erzbischof von<br />

Salzburg. Mit der Fortdauer der Belagerung<br />

aber begann ein Mangel an Lebensmitteln,<br />

durch die ansteigenden Erkrankungen<br />

und Epidemien und durch die Verwundeten<br />

waren bald alle Spitäler überfüllt.<br />

Ein Vorgefecht am Bisamberg verlief erfolgreich.<br />

Entscheidend war, daß der Polenkönig<br />

den von Herzog Karl entworfenen<br />

Schlachtplan akzeptierte. Am Sonntag,<br />

den 12. September 1683, dem Tag der<br />

Entscheidungsschlacht am Kahlenberg,<br />

fand ein feierlicher Gottesdienst statt. Das<br />

Schlachtglück neigte sich auf die Seite der<br />

Verteidiger; der Großwesir verließ das<br />

Schlachtfeld und floh, seinen Privatschatz<br />

und die Kriegskasse mußte er zurücklassen;<br />

das christliche Heer hatte gesiegt,<br />

Wien war befreit. Die türkischen Verluste<br />

waren hoch. Es folgte ein strenges türkisches<br />

Strafgericht, 13 Paschas wurden<br />

hingerichtet, wenige Monate später auch<br />

Kara Mustafa.<br />

: Während die kaiserlichen Truppen ein<br />

Plünderungsverbot hatten, gab der Polenkönig<br />

für seine Soldaten die Plünderung<br />

frei, ihnen fiel eine reiche Beute zu. Im<br />

Triumphzug zog Sobieski in Wien ein, während<br />

die Kurfürsten von Bayern und Sachsen<br />

und auch Starhemberg fern blieben.<br />

Am 13. September kam es zur Zusammenkunft<br />

Kaiser Leopolds mit Sobieski,<br />

dessen Sohn Prinz Jakob gar nicht oder<br />

nur geringschätzig beachtet worden sein<br />

soll. Sobieski zog sich nach Polen zurück.<br />

Die wahren Hintergründe aber dürften in<br />

der ablehnenden Haltung Leopolds zu suchen<br />

sein, der die Vermählung Jakobs mit<br />

einer Erzherzogin ablehnte. - Aus den erbeuteten<br />

türkischen Kanonen wurde 1711<br />

die „Pummerin" gegossen.<br />

Dr. Alfred Zeriik


24 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

„Glück auf 1984" wünscht die Geschäftswelt von Freistadt und Bad Leonfelden<br />

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Christine Pirklbauer<br />

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Telefon 0 79 42/24 40<br />

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Hauptplatz 5.<br />

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4240 Freistadt, Hauptplatz 5<br />

Tel. 0 79 42/24 05<br />

Karl Pölderl<br />

Kaufmann<br />

4271 St. Oswald 54, Tel. 246<br />

Gasthof<br />

Maria Bründl<br />

Inh. J. u. R. Fröstl<br />

A-4271 St. Oswald 63<br />

Tel. 0 79 45/259<br />

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4240 FREISTADT, OD.<br />

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FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER »983 SUDEIENPOST 25<br />

„Glück auf 1984:" wünscht die Geschäftswelt von Bad Leonfelden und Freistadt<br />

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TEL. 0 79 42/24 66<br />

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Böhmerwald 1880-1940<br />

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ihrer großartigen Landschaft besondere Denkmaie. QroBe<br />

Liebe und starke Verbundenheit der Autorin zum Böhmerwald<br />

ließen dieses besondere Werk entstehen, das in S<br />

Kapiteln den Kulturraum Böhmerwald um die Jahrhundertwende<br />

zeigt.<br />

Wilhelm-Ennsthaler-<br />

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Filiale RohrauerstraBe 19, Tel. 62 73 45<br />

Filiale Arbeiterstraße 39, Tel. 23570<br />

Filiale Enge 13, Tel. 22471<br />

Filiale Sierninger Straße 24, Tel. 62 0 31<br />

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4400 Steyr, Tel. 63 4 9t<br />

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26 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

„Glückauf 1984" wünscht die Geschäftswelt von Oberösterreich<br />

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aus Braunau/Inn und Umgebung ein frohes<br />

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FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983 SUDETENPOST 27<br />

,,Glück auf 198a" wünscht die Geschäftswelt von Linz<br />

Karl<br />

Blaha<br />

Bäckerei—Feinkost<br />

Wiener Straße 264, Tel. 42 1 46<br />

Bürgerstraße 4, Tel. 61 8 69<br />

Dauphinestraße 197, Tel. 80 0 62<br />

Wiener Straße 318<br />

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Metallwarenerzeugung<br />

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Bethlehemstraße 12<br />

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Ecke Huemerstraße 25<br />

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Linz, Bismarckstraße 14<br />

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Wels, Schmidtgasse 11<br />

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wünscht allen seinen Kunden und Landsleuten<br />

frohe Weihnachten und ein glückliches<br />

neues Jahr.<br />

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Linz, Hauptstraße 39; Linz, Herrenstra.Be 44;<br />

Linz, Am Bindermichl, Kreuzlandl 6 a; Linz,<br />

Einkaufszentrum Niedernhart; Traun, Hauptplatz;<br />

Attnang, Römerstraße 28; Steyr, Gleinker<br />

Gasse 9; Waidhofen, Oberer Stadtplatz<br />

und Amstetten, Wiener Straße.<br />

Otmar<br />

Helmlinger<br />

Uhren-und Schmuckwarenfachgeschäft<br />

Schießlgang 7, Tel. 82 2 85<br />

4020 Linz, Neue Heimat<br />

W. Bürgermeister<br />

Libellen - Wasserwaagen<br />

4020 Linz-Donau, Gablonzerweg 6<br />

Telefon 80 38 44<br />

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Ein frohes Fest und<br />

alles Gute zum Jahreswechsel wünscht<br />

Optiker Wittauer<br />

Konzessionierter Kontaktl Insenoptlker<br />

Lint/ Donau<br />

Am Bindermichl 56, Einkaufszentrum, Tel. 41 2 58<br />

Filialen: Haiderstraße 14, Neue Heimat, Tel. 80 0 66<br />

Hauptstraße 18, Urfahr, Tel. 23 40 06<br />

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Linz, Estermannstraße 14<br />

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8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 54, Tel. 67 21 85, Telex: 03 25 62<br />

Neue Bücher<br />

Mathias Stolz: Das große Feuer<br />

Die Geschichte eines deutschen Dorfes<br />

in Ostslawonien. - Eckertschschrift Nr. 87,<br />

72 Seiten, 1 Karte. 40 S, zu beziehen bei<br />

„österr. Landsmannschaft", 1080 Wien,<br />

Fuhrmanngasse 18a.<br />

Mathias Stolz wurde 1927 als Sohn eines<br />

Bauern im Bezirk Djakovo in Jugoslawien<br />

geboren; er besuchte die deutsche<br />

Lehrerbildungsanstalt in Esseg bis zu seinem<br />

Kriegseinsatz. 1946 kam er als<br />

Kriegsversehrter zu seinen geflüchteten<br />

Eltern in die Weststeiermark. Er ist heute in<br />

der Sozialversicherungsanstalt tätig. Seine<br />

Abhandlung wurde im Rahmen einer Stiftung<br />

mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Sein<br />

Tatsachenbericht schildert die Erlebnisse<br />

einer Dorfgemeinschaft in Ostslawonien,<br />

die ohne Schuld in das politische Spannungsfeld<br />

und Kriegsgeschehen hineingezogen<br />

wurde. Seine Vorfahren wurden<br />

seinerzeit als deutsche Bauern ins Land<br />

gerufen, um brachliegendes Land zu kultivieren.<br />

Mit großer Mühe schufen sie fruchtbares<br />

Ackerland. - Nach dem Zusammenbruch<br />

Jugoslawiens 1941 gerieten die Bewohner<br />

des Dorfes Krndija in die Mühle des<br />

ideologischen und politischen Kampfes.<br />

Durch die Tito-Partisanen wurde der<br />

Kampf gegen die deutsche Besatzung immer<br />

rücksichtsloser. Als 1943 die Partisanen<br />

ihr Dorf angriffen und Feuer legten,<br />

begannen sich die Dorfbewohner zu wehren.<br />

Trotz Aussichtslosigkeit wurde weitergekämpft,<br />

bis die Bevölkerung nach einem<br />

Großangriff 1944 ausgesiedelt und der<br />

Stützpunkt im Dezember aufgelassen<br />

wurde. - Zu Kriegsende 1945 wurde im Ort<br />

ein Intemierungslager errichtet, die Grausamkeiten<br />

gegen die Deutschen nahmen<br />

zu, u.a. wurden 14 Männer aus Krndija<br />

unweit ihres Heimatdorfes grausam ermordet.<br />

Da nur wenige Unterlagen für eine<br />

Dorfchronik vorhanden sind, sollen die autobiographischen<br />

Unterlagen dieser Schrift<br />

die tragischen Begebenheiten untermauern.<br />

- Die Häuser verschwanden wie die<br />

Menschen, die sie einst bewohnten, soweit<br />

sie nicht am Friedhof begraben liegen.<br />

Kein Grabstein gibt Auskunft über die vielen<br />

Toten, die dort oder in Massengräbern<br />

ihre letzte Ruhe fanden, deren Vorfahren<br />

nicht einst ausgezogen waren, um Neuland<br />

durch das Schwert, sondern durch<br />

den Pflug zu erobern. Aber gerade sie verdienen,<br />

in Erinnerung behalten zu werden<br />

mit ihren menschlichen Tragödien. Diese<br />

Schrift will nicht anklagen oder alte Wunden<br />

aufreißen, dem Autor geht es vielmehr<br />

darum, eine Mahnung auszusprechen: es<br />

dürfe nie mehr soweit kommen, daß Unschuldige<br />

die Leidtragenden von unseligen<br />

politischen Entscheidungen werden.<br />

Dr. Alfred Zerlik<br />

Fusseneggger: Christi Zeitgenossen<br />

Der neue Roman von Gertrud Fussenegger<br />

rankt nicht um ihr Leben und führt<br />

nicht in ihr Geburtsland Böhmen oder in ihren<br />

Geburtsort Pilsen. Schauplatz ist das<br />

„Heilige Land", die Zeit liegt rund zweitausend<br />

Jahre zurück, als Jesus Christus<br />

hier seine irdischen Spuren zog.<br />

Man wird an den großen polnischen<br />

Dichter Henryk Sienkewicz erinnert, und<br />

doch geht die große oberösterreichische<br />

Autorin ganz andere Wege - vielleicht reif<br />

geworden in unserer Generation, die verschiedene<br />

Besetzer und Besatzungstypen<br />

kennenlernte; die in kurzen Zeiträumen erkennen<br />

konnte, wie zu Übermenschen<br />

hochgejubelte bald auf bescheidenes Mittelmaß<br />

zusammensackten und andere,<br />

Stille im Lande, kaum Beachtete, die tatsächlich<br />

Prägenden dieser Epoche waren.<br />

All dies aber steht nur im Hintergrund, ist<br />

spürbar, ist erkennbar, belastet aber nicht<br />

den Roman. Man sieht natürlich, wie der<br />

galiläische Jesus eine von den Zeitgenossen<br />

kaum wahrnehmbare Nebenfigur darstellt;<br />

und man erkennt die Dominanz des<br />

Hohenpriester Kaiphas, der sich zwar jede<br />

Information erkaufen kann, aber wer vermag<br />

schon diese Informationen - etwa<br />

über den verdächtigen Johannes, den man<br />

später den „Täufer" nennt - auch richtig zu<br />

werten? Und wir sehen schon bei den einzelnen<br />

Gliedern der Familie des Kaiphas,<br />

also von Menschen der judäischen Oberschicht,<br />

extreme Charaktere: neben dem<br />

selbstbewußten und machtbewußten Hohenpriester<br />

sein kränkelnder, die Muße liebender<br />

Bruder, die ehrgeizige und auf die<br />

Karriere ihres Sohnes bedachte Schwägerin<br />

und dann der ganz anders geartete<br />

Neffe von Kaiphas. Diese verschiedenen<br />

Charaktere aber zeigt Frau Fussenegger in<br />

immer wieder unterschiedlicher Wertung,<br />

in verschiedenster Beleuchtung - und die<br />

Briefform des Romanes ermöglicht dies in<br />

schier idealer Art. Auch das Nebeneinander<br />

und Durcheinander der judäischen Bevölkerung,<br />

der römischen Besatzungsmacht<br />

mit dem Procurator Pontius Pilatus<br />

an der Spitze, dazu weitere Persönlichkeiten<br />

anderer Kulturkreise, denken wir etwa<br />

an den griechischen Intellektuellen Antisthenes,<br />

einen Vertrauensmann des Procurators,<br />

bringen Farbe und Leben in das<br />

Geschehen, das uns durch die Kunst der<br />

Dichterin nicht zweitausend Jahre zurückliegend,<br />

sondern fast gegenwärtig, zeitgenössisch,<br />

erscheint. So haben wir insgesamt<br />

einen gut lesbaren Brief-Roman vor<br />

uns, der uns die Zeit, da Christus lebte, in<br />

einer faszinierenden Art nahebringt - und<br />

so ganz nebenbei vieles von unserer Gegenwart<br />

besser verständlich werden läßt.<br />

(Gertrud Fussenegger, Sie waren Zeitgenossen.<br />

Roman, 255 Seiten. Deutsche<br />

Verlagsanstalt, Stuttgart 1983).


28 SUDETENPOST FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

Frohe Weihnachten, viel Glück und Erfolg im neuen Jahr<br />

wünscht allen Mitgliedern, Freunden und<br />

Gönnern die Sudetendeutsche Landsmannschaft Enns-Neu-Gablonz<br />

Gablonzer Genossenschaft<br />

Enns<br />

wünscht allen Geschäftsfreunden,<br />

Bekannten und Mitgliedern<br />

ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />

sowie Glück und Erfolg für das Jahr 1984!<br />

Verkaufsgesellschaft<br />

Linz/Donau<br />

Krau ßstraße 10-12<br />

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Newe-Schmuck GesmbH & Co. KG<br />

Bijouterie- und Silberwarenfabriken<br />

A-4470 Enns, Steyrer Straße 16<br />

E. FRIEDRICH jun.<br />

Spezialerzeugung<br />

von Taschenbügeln, Auflagen, Schließen<br />

und Schnallen für die Leder- und Schuhindustrie.<br />

Werk - Formenbau.<br />

Linz, Neue Heimat, Rötzerweg 141,<br />

Telefon 80 213.<br />

ERNST<br />

FISCHER<br />

Inh. Hant-JOrgen Richer<br />

ER-FI-KUNSTSTOFFZÄUNE<br />

4470 Enns, Födermayrstraße 64<br />

Tel. 0 72 23/25 67,26 48<br />

ßuchc/ruclcerei Enns<br />

Inh. Maria Ramhartar<br />

FQrstengasse 7, Tel. 0 72 23 / 23 31<br />

Buchdruck und Offsetdruck<br />

Alle Drucksorten für Industrie, Handel<br />

und Gewerbe<br />

UHREN-SCHMUCK<br />

Uhrmachermeister<br />

FRANZ MORAWETZ<br />

4470 Enns, Unzer Straße 23, Tel. 2522<br />

Fahrzeughaus<br />

Karl Magerl<br />

Enns, Unzer Straße 12, Telefon 23 81<br />

Moped - Fahrrflder -<br />

Nähmaschinen<br />

GLASMANUFAKTUR<br />

SCHÖLER & CO KG<br />

Erzeugung und Export von Lusterbehang<br />

4550 Kremsmünster, Postfach 42<br />

Tel. 07583/623 Serie, Telex: 02337123<br />

WENZEL KG<br />

Glasschmuckwarenerzeugung<br />

« Kremsmünster, Oberösterreich,<br />

Ruf 0 75 83/309<br />

Thérèse SchneRendorfer<br />

Bftckerelfachgeschlft<br />

Gasthaus — Pension<br />

ENN8, Untar 8traB« IS<br />

T*l. 2S29<br />

Fleisch-Wurst<br />

Paul Zittmayr<br />

4470 Enns, OO., Wiener Straße 21<br />

K. GÜRTLER SCHMUCK<br />

Gesjn.b.H. & Co. KQ<br />

Schmuckwarenerzeugung<br />

A-4470 ENNS, Neugablonz 10<br />

Telefon 072 23/28 77 *<br />

josef gaisberger<br />

Gemischtwarenhandlung<br />

Enns, Steyrer Strade 7<br />

Telefon 26 25<br />

KURT<br />

FEIGL<br />

Tapezierer — Bodenbelage<br />

Jalousien und Vorhinge<br />

Enns, Mauthairsner Straße 18, TaL 26 02<br />

Die Enns-Neu-Gablonzer-Firmen<br />

empfehlen sich<br />

Ihren Landsleuten

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