Das Solar-Wasserstoff-Projekt in Neunburg vorm Wald
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<strong>Das</strong> <strong>Solar</strong>-<strong>Wasserstoff</strong>-<strong>Projekt</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong><br />
Schriftenreihe <strong>Solar</strong>er <strong>Wasserstoff</strong><br />
<strong>Solar</strong>-<strong>Wasserstoff</strong>-Anlage Nr. 26<br />
Manuskript vom 06.07.1999<br />
Schritte zu e<strong>in</strong>er (<strong>Solar</strong>-) <strong>Wasserstoff</strong>-Energiewirtschaft.<br />
13 erfolgreiche Jahre <strong>Solar</strong>-<strong>Wasserstoff</strong>-<br />
Demonstrationsprojekt der SWB <strong>in</strong><br />
<strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong>, Oberpfalz<br />
Axel Szyszka<br />
Zusammenfassung<br />
In <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong>, Oberpfalz,<br />
wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Demonstrationsanlage<br />
<strong>in</strong> <strong>in</strong>dustrieller Größenordnung wichtige<br />
technische Systeme e<strong>in</strong>er möglichen<br />
künftigen (<strong>Solar</strong>)- <strong>Wasserstoff</strong>-<br />
Energiewirtschaft errichtet, wobei erste<br />
Schritte e<strong>in</strong>es Übergangs aus der<br />
derzeitigen, vornehmlich fossil<br />
ausgerichteten Energieversorgung<br />
berücksichtigt s<strong>in</strong>d. Die <strong>Solar</strong>-<br />
<strong>Wasserstoff</strong>-Anlage umfaßt u.a. (meist<br />
als Prototypen, teilweise <strong>in</strong><br />
unterschiedlichen Technologien)<br />
photovoltaische <strong>Solar</strong>generatoren,<br />
Wasserelektrolyseure, H2-/O2-<br />
Speicherung, katalytische und<br />
fortgeschrittene konventionelle<br />
Heizgeräte, e<strong>in</strong>e katalytisch beheizte<br />
Absorptionskälteanlage, stationäre und<br />
mobil e<strong>in</strong>gesetzte<br />
Brennstoffzellenanlagen, e<strong>in</strong>e<br />
automatische LH2-Tankstelle f ür<br />
Testfahrzeuge sowie e<strong>in</strong>e Tankstelle f ür<br />
gasförmigen <strong>Wasserstoff</strong>.<br />
Untersuchungsschwerpunkte des<br />
Vorhabens s<strong>in</strong>d das Verhalten der<br />
Anlagenteilsysteme sowie ihr<br />
gegenseitiges Zusammenspiel unter<br />
praxisorientierten Langzeit-<br />
Betriebsbed<strong>in</strong>gungen. Die<br />
Auswertungen schaffen e<strong>in</strong>e<br />
Datenbasis zur belastbaren Beurteilung<br />
von Chancen und Herausforderungen<br />
e<strong>in</strong>er (<strong>Solar</strong>-) <strong>Wasserstoff</strong>-<br />
Energiewirtschaft.<br />
Die <strong>Solar</strong>-<strong>Wasserstoff</strong> -Anlage mit<br />
Infozentrum wurde bisher von ca.<br />
130.000 Personen aus über 100 Ländern<br />
besucht, darunter etwa 1/3 Fachleute.<br />
Dieser Beitrag, Stand Juli 1999,<br />
konzentriert sich auf die Technik und<br />
den Betrieb der Anlage unter<br />
Berücksichtigung der Zielsetzungen<br />
und Perspektiven des <strong>Projekt</strong>s.<br />
Detailergebnisse des<br />
Versuchsprogramms werden hier nicht<br />
explizit aufgeführt, sondern s<strong>in</strong>d - <strong>in</strong> die
1. E<strong>in</strong>leitung<br />
mehr praktischen Erkenntnisse aus<br />
dem Betrieb <strong>in</strong>tegriert - wiedergegeben.<br />
Die Ende 1986 gegründete <strong>Solar</strong>-<strong>Wasserstoff</strong>-Bayern GmbH (SWB) ist e<strong>in</strong><br />
Beteiligungsunternehmen der Gesellschafter Bayernwerk AG (70 % Anteil), BMW AG und<br />
L<strong>in</strong>de AG - jeweils über hundertprozentige Tochterunternehmen - sowie Siemens AG (je 10 %<br />
Anteil). <strong>Das</strong> Gründungsmitglied <strong>Das</strong>a schied Ende September 1994 aus.<br />
Die SWB realisierte und betreibt die oben skizzierte Demonstrationsanlage für Systeme e<strong>in</strong>er<br />
möglichen, künftigen (<strong>Solar</strong>-) <strong>Wasserstoff</strong>-Energiewirtschaft.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Projekt</strong> ist <strong>in</strong> zwei Phasen unterteilt. Die geplanten <strong>Projekt</strong>kosten von ca. DM 64 Mio. für<br />
die bis Ende 1991 dauernde Phase 1 wurden e<strong>in</strong>gehalten. Derzeit bef<strong>in</strong>det sich das <strong>Projekt</strong> <strong>in</strong><br />
der den Zeitraum 1992-1999 umfassenden 2. Phase. Im Zusammenhang mit zwei, Ende<br />
1994 bestellten elektrochemischen Anlagenteilsystemen wurde der Anlagenbetrieb um drei<br />
Jahre verlängert. <strong>Das</strong> <strong>Projekt</strong>budget für den Zeitraum 1992 - 1999 beläuft sich auf ca. DM 60<br />
Mio.<br />
<strong>Das</strong> Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) - seit<br />
Herbst 1998 das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) - und das<br />
Bayerische Staatsm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie (BStMWVT) fördern<br />
den bezuschussungsfähigen Teil der Kosten mit 35 % bzw. 15 %.<br />
Damit werden von den Investitionen <strong>in</strong> das SWB-<strong>Projekt</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> über e<strong>in</strong>en<br />
Zeitraum von 13 Jahren ca. DM 57 Mio. (<strong>in</strong>klusive Investitionszulage) von der öffentlichen<br />
Hand und ca. DM 67 Mio. von den SWB-Gesellschaftern getragen.<br />
2. <strong>Projekt</strong>ziele<br />
Übergeordnete Zielsetzung des <strong>Solar</strong>-<strong>Wasserstoff</strong>-<strong>Projekt</strong>s ist die praxisorientierte Langzeit-<br />
Erprobung wichtiger Techniken des <strong>Wasserstoff</strong>-Kreislaufs im <strong>in</strong>dustriellen<br />
Demonstrationsmaßstab, auf Basis CO2-freier Stromerzeugung (hier: Photovoltaik).<br />
Unterschiedliche Technologien werden verglichen. <strong>Das</strong> Zusammenwirken von<br />
Anlagenteilsystemen - auch h<strong>in</strong>sichtlich verschiedener technisch und energiewirtschaftlich<br />
orientierter Verschaltungskonzepte - wird untersucht. Die Lieferanten wurden zur<br />
Mitgestaltung der Versuchsprogramme e<strong>in</strong>geladen. Da e<strong>in</strong> wirklicher Markt für betroffene<br />
<strong>Wasserstoff</strong>-Systeme derzeit praktisch nicht existiert, sollen damit auch das Interesse der<br />
Industrie sowie Forschungs- und Entwicklungsvorhaben angeregt werden.<br />
Für die SWB und ihre Gesellschafter stehen, unterstützt durch die erworbene Kenntnis<br />
system<strong>in</strong>terner Vorgänge (nicht nur "black box" Betrieb), die Gew<strong>in</strong>nung von Know-how für<br />
Planung, Errichtung und Betrieb ähnlicher Vorhaben und damit verbundene wirtschaftliche<br />
Fragestellungen im Vordergrund.<br />
E<strong>in</strong>e realistische Öffentlichkeitsarbeit mit Information aus erster Hand ist e<strong>in</strong> weiteres,<br />
wichtiges Ziel.<br />
3. Konzept Gesamtanlage<br />
E<strong>in</strong>en optischen E<strong>in</strong>druck über die Anordnung und Größe der Gesamtanlage vermittelt e<strong>in</strong><br />
Luftbild (Abb. 1), auf dem das Betriebs- und das Mehrzweckgebäude (Infozentrum) sowie die<br />
im Freien <strong>in</strong>stallierten Anlagenteilsysteme zu erkennen s<strong>in</strong>d. Dazu gehören die nach Süden<br />
ausgerichteten photovoltaischen <strong>Solar</strong>felder, das H2-/O2-/N2-Gaselager und die LH2-<br />
Tankstelle.
Abb. 1: Luftbild Gesamtanlage<br />
Abb. 2 : Blockschaltbild Gesamtanlage <strong>Projekt</strong>phasen 1 und 2<br />
Die Hauptsysteme der Gesamtanlage - mit Angabe kennzeichnender Auslegungsdaten - s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> Abb. 2 schematisch dargestellt.<br />
3.1 Anlagenteilsysteme <strong>Projekt</strong>phase 1<br />
Es wurden folgende Anlagenteilsysteme <strong>in</strong>stalliert:
� <strong>Solar</strong>generatoren <strong>in</strong> monokristall<strong>in</strong>er (mono-Si) Technik, Feld-Nennleistungen 135<br />
kWp ;10,5 % Wirkungsgrad bei Standardtestbed<strong>in</strong>gungen (STC), bezogen auf die<br />
Modulfläche, e<strong>in</strong>schließlich Kabelverluste<br />
� <strong>Solar</strong>generator <strong>in</strong> polykristall<strong>in</strong>er (poly-Si) Technik, 131 kWp ; 8,6 % Wirkungsgrad<br />
� elektrische Leistungsaufbereitung (Gleichstromsteller, Gleichstromschiene,<br />
Elektrolysestromversorgungen, Umrichter, Drehstromschiene, Wechselrichter)<br />
� 2 fortgeschrittene Niederdruck-Elektrolyseure unterschiedlicher Technologie mit 111<br />
kWel bzw. 100 kWel Nennleistung. <strong>Wasserstoff</strong>erzeugung zusammen maximal 47 m /h<br />
� H2-/O2-Gassysteme zur Verdichtung, Re<strong>in</strong>igung, Trocknung und Speicherung der<br />
elektrolytisch erzeugten Gase ( 99,9 Vol.-% H2 bzw. O2)<br />
� 2 Gasheizkessel mit Brennwerttechnik, unterschiedliche Oxidanten (O2 bzw. Luft).<br />
Kessel jeweils im Leistungsbereich von 20 kWth für (zwischen 5 und 95 Vol.- %)<br />
beliebige Erdgas/H2-Mischungen sowie <strong>in</strong> fester E<strong>in</strong>stellung für beide E<strong>in</strong>zelbrenngase<br />
� 2 Brennstoffzellenanlagen unterschiedlicher Technologie: 6,5 kW el alkalischer Typ<br />
(AFC); phosphorsaurer Typ (PAFC): 79,3 kWel / 42,2 kWth (<strong>Wasserstoff</strong> als Brenngas)<br />
bzw. 13,3 kWth (Erdgas als Brenngas)<br />
� automatische Flüssigwasserstoff (LH2)-Tankstelle zur Erprobung von<br />
Fahrzeugbetankungssystemen.<br />
3.2 Anlagenteilsysteme <strong>Projekt</strong>phase 2<br />
Die Anlage wurde um folgende neu- bzw. weiterentwickelte Anlagenteilsysteme ergänzt:<br />
� <strong>Solar</strong>generatoren neuerer Technologie mit jeweils zugehöriger elektrischer<br />
Leistungsaufbereitung<br />
- 2 verschiedene Technologien amorphes Silizium (a-Si): 24 kW p bzw. 24 kWp<br />
Feld-Nennleistung, Wirkungsgrad 4,5% bzw. 5,1% bei Standardtestbed<strong>in</strong>gungen<br />
(STC), bezogen auf die Modulfläche, e<strong>in</strong>schließlich Kabelverluste<br />
- weiterentwickelte monokristall<strong>in</strong>e Strukturen<br />
- 11,3 kWp AS Hybrid Zelle, Wirkungsgrad 12,9%<br />
- 2 x 6,1 kWp HE Zelle auf manuell zwischen 20° und 70° verstellbaren Tischen,<br />
Wirkungsgrad 13,3 %<br />
- 11 kWp MIS -Technik, Wirkungsgrad 11,5%<br />
- 11,8 kWp BSF-Technik, Wirkungsgrad 13,1%<br />
� Untersuchung alternativer Fundament- und Aufständerungskonzepte. Realisierung<br />
e<strong>in</strong>er stahlseilverspannten Tragkonstruktion mit 10,3 kW p monokristall<strong>in</strong>en Zellen,<br />
Wirkungsgrad 12,6%<br />
� alkalischer Druck-Elektrolyseur, 100 kWel, Arbeitsdruck 32 bar<br />
� katalytisches Heizgerät mit Brennwerttechnik (10 kWth Kesselleistung) für Erdgas - und<br />
Erdgas/H2-Mischbetrieb (90/10 bis 50/50 Vol.-%) , mit Luft als Oxidant. <strong>Das</strong><br />
katalytische Heizgerät ist <strong>in</strong> die konventionelle Heizungsanlage e<strong>in</strong>gebunden<br />
� katalytisch beheizte Absorptionskälteanlage (Brennernennleistung 32,6 kWth,<br />
Nennkälteleistung 16,6 kWth), Brennstoff H2, Oxidant Luft. Die Anlage unterstützt die<br />
konventionelle Kaltwasserversorgung<br />
� Brennstoffzellenanlage mit protonenaustauschender Membran (PEMFC) im Luft-<br />
Betrieb 10 kWel Nennleistung, <strong>in</strong>tegriert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Elektro-Gabelstapler mit Metall-<br />
Hydridspeicher zur H2-Versorgung<br />
� Optimierung der automatischen LH2-Tankstelle der <strong>Projekt</strong>phase 1 h<strong>in</strong>sichtlich<br />
Verm<strong>in</strong>derung der Betankungszeit und Verdampfungsverluste sowie der Anzahl<br />
notwendiger Ablaufschritte. Vergleich und Optimierung zweier neu entwickelter,<br />
kaltziehbarer Kupplungssysteme. Versuchsbetrieb e<strong>in</strong>es kryogenen Pumpensystems;<br />
Test e<strong>in</strong>es PKW-Tanksystems ohne Kryoventile.<br />
3.3 Periphere Systeme<br />
Im Zusammenhang mit (<strong>Solar</strong>-)<strong>Wasserstoff</strong>-Anlagen werden häufig nur die <strong>in</strong> Kap. 3.1 und
3.2 skizzierten, bei SWB "Anlagenteilsysteme" genannten Hauptkomponenten angef ührt. In<br />
der Praxis ist zum Anlagenbetrieb bekanntlich e<strong>in</strong>e Vielzahl zusätzlicher peripherer Systeme<br />
erforderlich. In diesem Beitrag kann jedoch hierauf nicht detaillierter e<strong>in</strong>gegangen werden,<br />
<strong>in</strong>sbesondere nicht auf die verschiedenen Betriebsmittele<strong>in</strong>richtungen und Nebensysteme, die<br />
Leittechnik, Sicherheitse<strong>in</strong>richtungen sowie die umfangreiche Meßdatenerfassung. Abb. 2<br />
zeigt <strong>in</strong> der Kopfzeile e<strong>in</strong>e Auswahl wichtiger Systeme.<br />
3.4 Sicherheit<br />
Zu den sicherheitstechnischen Voraussetzungen gehören das <strong>in</strong> Kap. 3.5 näher erläuterte<br />
Betriebskonzept sowie selbstverständlich die E<strong>in</strong>beziehung e<strong>in</strong>schlägiger technischer Regeln,<br />
der Unfallverhütungsvorschriften und Ex-Schutz Richtl<strong>in</strong>ien der chemischen Industrie. In die<br />
Planung der Sicherheitsmaßnahmen flossen ferner die Erfahrungen der Gesellschafter aus<br />
dem Betrieb von Kraftwerken, sowie der Planung und dem Betrieb von verfahrenstechnischen<br />
Anlagen und kryogenen Tanksystemen e<strong>in</strong>. Die ergriffenen Maßnahmen wurden <strong>in</strong><br />
Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden festgelegt.<br />
Im folgenden wird der Umgang mit <strong>Wasserstoff</strong> auf der Anlage <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> näher<br />
beschrieben. Auf andere dort vorhandene, potentiell gef ährliche Stoffe (wie Erdgas,<br />
Sauerstoff, Kohlenmonoxid, Stickstoff, Kalilauge) und deren langjährige, sachgerechte<br />
Handhabung wird hier nicht e<strong>in</strong>gegangen.<br />
Gegen die von <strong>Wasserstoff</strong> ausgehenden Gefahren wurden konstruktive Vorkehrungen bei<br />
der Errichtung der Gesamtanlage, Gebäude und des Freigeländes getroffen, ergänzt durch<br />
Überwachungs - und Sicherheitse<strong>in</strong>richtungen sowie betriebliche Maßnahmen.<br />
Pr<strong>in</strong>zipiell lassen sich 4 Arten von Sicherheitsmaßnahmen def<strong>in</strong>ieren, sogenannte primäre,<br />
sekundäre, tertiäre und übergeordnete.<br />
Die primären Sicherheitsmaßnahmen haben zum Ziel, die Störfallursachen auszuschließen,<br />
d.h. jede Bildung e<strong>in</strong>es zündf ähigen Gemisches aus <strong>Wasserstoff</strong> und Luft bzw. Sauerstoff zu<br />
vermeiden. Hierfür wurde der <strong>Wasserstoff</strong> <strong>in</strong> den verfahrenstechnischen Anlagenteilen durch<br />
geeignete konstruktive Maßnahmen und Verwendung bewährter Werkstoffe möglichst sicher<br />
e<strong>in</strong>geschlossen. Dazu gehören z.B. konstruktive und aufstellungsoptimierende Maßnahmen<br />
<strong>in</strong>klusive Lüftungskonzept, ferner E<strong>in</strong>richtungen zur Gaswarnung sowie Inertisierung von<br />
Anlagenteilen mit Stickstoff.<br />
Bei den sekundären Maßnahmen handelt es sich um die Vermeidung von Zündquellen jeder<br />
Art. Es ist selbstverständlich, daß <strong>in</strong> allen gef ährdeten Bereichen der Anlage Rauchen und<br />
offenes Feuer untersagt s<strong>in</strong>d. Als m ögliche Zündquellen kommen darüber h<strong>in</strong>aus vor allem<br />
elektrisch oder mechanisch erzeugte Funken <strong>in</strong> Frage. Zu den getroffenen Maßnahmen<br />
gehören z.B. die E<strong>in</strong>haltung der festgelegten Ex-Schutz-Klassifizierungen sowie<br />
Abstandsregeln bei der Aufstellung, ferner die Realisierung des elektrischen<br />
Potentialausgleichs durch Verb<strong>in</strong>dung aller elektrisch leitenden Anlagenteile mit e<strong>in</strong>em<br />
Erdungsnetz.<br />
Für den Fall des Versagens sowohl der primären als auch der sekundären Maßnahmen gilt<br />
es, das Ausmaß der Störfallfolgen mittels tertiärer Maßnahmen möglichst ger<strong>in</strong>g zu halten.<br />
Dies wurde <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> durch bauliche Maßnahmen sowie geeignete<br />
Brandschutzmaßnahmen erreicht .<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus lassen sich weitere getroffene Vorkehrungen als übergeordnete Maßnahmen<br />
def<strong>in</strong>ieren. Dazu geh ören z.B. die Sicherheitsleittechnik, die unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung für die Leittechnik und sicherheitsgerichteten elektrischen E<strong>in</strong>richtungen,<br />
die Befolgung der H<strong>in</strong>weise aus Betriebshandbüchern , Betriebsanweisungen, Schulungen,<br />
Belehrungen, die wiederkehrenden Prüfungen von Anlagenteilen entsprechend gesetzlicher /<br />
behördlicher Vorschriften.<br />
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß mit dem entworfenen Sicherheitskonzept und<br />
den danach durchgeführten Maßnahmen ke<strong>in</strong>e pr<strong>in</strong>zipiell neuen sicherheitstechnischen<br />
Risiken abgedeckt werden mußten.<br />
Für den sicheren Umgang - auch im flüssigen Aggregatszustand - mit dem <strong>in</strong> der Industrie<br />
seit Jahrzehnten e<strong>in</strong>geführten <strong>Wasserstoff</strong> reichen die existierenden Vorschriften zum<strong>in</strong>dest<br />
für <strong>in</strong>dustrielle Anwendungen aus.<br />
Die im bisherigen Anlagenbetrieb gemachten ca. 10-jährigen Erfahrungen ergaben ke<strong>in</strong>en
Anlaß, das Konzept <strong>in</strong> Richtung zu noch mehr Sicherheit zu verändern. Die Anforderungen,<br />
d.h. Verletzungen der auf der Anlage anwesenden Personen, Objektbeschädigungen und<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigung der Umwelt zu verh<strong>in</strong>dern, werden erf üllt.<br />
3.5 Anlagenbetrieb mit e<strong>in</strong>geschränkter Beaufsichtigung<br />
Die <strong>Solar</strong>-<strong>Wasserstoff</strong>-Anlage <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> ist <strong>in</strong> der Regel nur werktags - <strong>in</strong> den<br />
Monaten November bis e<strong>in</strong>schließlich Februar 8 Stunden (1-Schicht-Betrieb), <strong>in</strong> den<br />
restlichen Monaten 16 Stunden (2-Schicht-Betrieb) - mit Betriebspersonal besetzt. Für<br />
besondere Versuchskampagnen kann Rund-um-die-Uhr-Betrieb gefahren werden.<br />
Gemäß e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>barung mit den Genehmigungsbehörden waren die Gaserzeugungs - und<br />
Anwendungssysteme bei unbesetzter Anlage leistungsmäßig abgeschaltet.<br />
Es zeigte sich erwartungsgemäß, daß die dadurch gegebenen An- und Abfahrvorg änge nicht<br />
nur zeitaufwendig s<strong>in</strong>d und die Durchf ührung des Versuchsprogramms beh<strong>in</strong>dern, sondern<br />
wegen ihrer Häufigkeit auch zu e<strong>in</strong>em erh öhten Komponentenverschleiß führen.<br />
In Zusammenarbeit mit den Genehmigungsbehörden wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiteren Schritt<br />
schließlich e<strong>in</strong> Maßnahmenkatalog als Voraussetzung für e<strong>in</strong>en zeitweise unbeaufsichtigten<br />
(d.h. nicht länger als 24 h) Betrieb H2-führender Systeme festgelegt. Dazu gehörten<br />
Maßnahmen zur Ertüchtigung bzw. Verwendung der vorhandenen Leittechnik für<br />
sicherheitstechnische Aufgaben, wie redundante Überwachung der H2-/O2-Gasre<strong>in</strong>heiten<br />
nach der alkalischen Niederdruck-Elektrolyse und Absicherung aller im H2-/O2-Gasweg<br />
bef<strong>in</strong>dlichen mechanischen Sicherheitsventile durch vorgeschaltete Druckschalter.<br />
Seit September 1997 können damit, soweit h<strong>in</strong>sichtlich <strong>Wasserstoff</strong>erzeugung und -<br />
anwendung s<strong>in</strong>nvoll, viele verfahrenstechnische Anlagenteilsysteme über Nacht<br />
unbeaufsichtigt durchlaufen (alkalischer Niederdruck-Elektrolyseur, H2-/O2-Gassysteme,<br />
Gasheizkessel 2, katalytisches Heizgerät, katalytisch beheizte Absorptionskälteanlage,<br />
phosphorsaure Brennstoffzellenanlage ohne O2-Anreicherung). Seit März 1999 wird auch der<br />
<strong>in</strong> Kap. 4.2.2 beschriebene alkalische Druck-Elektrolyseur entsprechend diesem Konzept<br />
betrieben.<br />
4. <strong>Projekt</strong>abwicklung, Betrieb, Versuchsergebnisse<br />
In diesem Beitrag kann nur <strong>in</strong> sehr verdichteter Form über die vielfältigen Erkenntnisse aus<br />
dem bisherigen Versuchsbetrieb berichtet werden. Zur besseren E<strong>in</strong>schätzung sollte dabei<br />
nicht unerw ähnt bleiben, da ß die e<strong>in</strong>zelnen Anlagenteilsysteme entsprechend der<br />
angesetzten Versuchskampagnen teilweise recht unterschiedliche kumulierte<br />
Betriebsstunden aufweisen. E<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck vermitteln Abb. 3 und besonders Abb. 4.<br />
Abb. 3 : Kumulierte Betriebsstunden: <strong>Solar</strong>generatoren<br />
(Stand 30.06.1999)
Abb. 4: Kumulierte Betriebsstunden : Verfahrenstechnische Anlagenteilsysteme<br />
(Stand 30.06.1999)<br />
4.1 <strong>Solar</strong>generatoren und Umrichter<br />
Die größeren <strong>Solar</strong>generatoren speisen mittels Maximum Power Po<strong>in</strong>t (MPP)-geregelter<br />
Gleichstromsteller auf e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Gleichstromschiene, die als Kopplungsglied<br />
zwischen den <strong>Solar</strong>generatoren, den Wasserelektrolyseuren und dem Netz fungiert.<br />
Um das Zusammenwirken wichtiger Anlagenteilsysteme besser untersuchen zu können,<br />
wurde die elektrische Leistungsaufbereitung flexibler und damit aufwendiger gebaut, als dies<br />
für ausschließlichen Netzparallelbetrieb über Wechselrichter notwendig wäre, siehe Abb. 2.<br />
Der Speisestrom für die Elektrolyseure wird durch galvanisch trennende<br />
Elektrolysestromversorgungen geregelt. Mittels geeigneter elektrischer Verschaltungen<br />
lassen sich die Elektrolyseure mit e<strong>in</strong>em <strong>Solar</strong>generator auch direkt bzw. simuliert<br />
direktkoppeln.<br />
Die <strong>Solar</strong>generatoren und zugehörigen Steller der <strong>Projekt</strong>phase 1 s<strong>in</strong>d seit knapp zehn<br />
Jahren <strong>in</strong> Betrieb. Zu Beg<strong>in</strong>n traten bei der Photovoltaik Probleme wegen nicht erkannter<br />
Schädigungen während der Montage und vorzeitigen Alterung von Überspannungsableitern<br />
auf. Beides führte zur Verr<strong>in</strong>gerung des Isolationswiderstands, so da ß teilweise Module und<br />
Überspannungsableiter ausgetauscht werden mußten. <strong>Das</strong> Meßpr<strong>in</strong>zip der
Isolationsüberwachung wurde geändert. Die Anzahl der Module mit Glasbruch <strong>in</strong>folge<br />
montagebed<strong>in</strong>gter oder sonstiger Verspannungen hat sich stabilisiert.<br />
Die monokristall<strong>in</strong>en <strong>Solar</strong>felder der Phase 1 erbr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e gute Energieernte,<br />
nachvollziehbar größer als die Werte, die von e<strong>in</strong>igen anderen Anlagenbetreibern <strong>in</strong><br />
Mitteleuropa, z. B. im 1.000-Dächer-Programm, genannt werden.<br />
Dagegen weist e<strong>in</strong>e weiterh<strong>in</strong> steigende Anzahl polykristall<strong>in</strong>er Module <strong>in</strong>folge von<br />
Temperaturstreß <strong>in</strong>terne elektrische Defekte auf. Dies resultiert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Unterbrechung der<br />
Zellenverschaltung. Der Nutzungsgrad dieses Generators fiel von 7,8 % auf <strong>in</strong>zwischen 0,8<br />
%, d.h. der Generator besitzt nur noch ca. 1/10 se<strong>in</strong>er ursprünglichen Anfangsleistung. Der<br />
Hersteller hat die Erkenntnisse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en verbesserten Produktionsprozeß e<strong>in</strong>fließen lassen.<br />
Bei den Umrichtern waren - wohl <strong>in</strong>folge von thermischem Streß - zwischenzeitlich häufig<br />
Steuerkartenausfälle durch vorzeitige Alterung zu beobachten.<br />
Im W<strong>in</strong>ter 1993/94 wurden sechs neue <strong>Solar</strong>generatoren <strong>in</strong>stalliert.<br />
Der Wirkungsgrad e<strong>in</strong>iger kristall<strong>in</strong>er Technologien blieb deutlich unter den jeweils<br />
garantierten Werten. Die daraufh<strong>in</strong> notwendigen Nachbesserungs-/Austauschmaßnahmen<br />
der Lieferanten waren erfolgreich.<br />
<strong>Das</strong> Feld mit der HE-Zelltechnologie wurde trotz Garantiewertunterschreitung unverändert<br />
belassen. Statt e<strong>in</strong>er Nachbesserung wurde die zusätzliche Lieferung e<strong>in</strong>er<br />
weiterentwickelten monokristall<strong>in</strong>en Technik, BSF, vere<strong>in</strong>bart. Seit Betriebsbeg<strong>in</strong>n im<br />
September 1996 ist das Nutzungsgradverhalten dieses Generators gut.<br />
Beide Felder mit amorpher Zelltechnologie erreichten ihre garantierten Wirkungsgrade. Die<br />
bisherige Degradation entspricht den Erwartungen: a-Si ca. 10 %, a-Si (p<strong>in</strong>-p<strong>in</strong>) ca. 8 %.<br />
Untersuchungen mit den p<strong>in</strong>/p<strong>in</strong>-Modulen haben ferner gezeigt, daß durch Wärmeisolierung<br />
dieser <strong>Solar</strong>generatoren e<strong>in</strong>e leichte Ganzjahres-Verbesserung des Nutzungsgradverhaltens<br />
erreichbar ersche<strong>in</strong>t.<br />
Die meisten Gleichstromsteller und Wechselrichter auch der Phase 2 arbeiteten nicht auf<br />
Anhieb zufriedenstellend, was nur teilweise mit dem gegebenen Prototypencharakter<br />
erklärbar ist. Es bedurfte z. T. erheblicher Nachbesserungen.<br />
In <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> werden auch verschiedene Aufst änderungsmöglichkeiten erprobt.<br />
Erwartungsgemäß haben nicht nur die <strong>Solar</strong>module selbst, sondern auch die<br />
unterschiedlichen Methoden der Aufständerung E<strong>in</strong>fluß auf Kosten, Energieausbeute und<br />
Wartungsaufwand.<br />
Dies beg<strong>in</strong>nt bereits bei den Fundamenten. Je nach Geländeform kann es z.B. günstiger se<strong>in</strong>,<br />
e<strong>in</strong> System zu wählen, das viele kle<strong>in</strong>e Bohrfundamente anstelle weniger massiver<br />
Fundamente benötigt. Auch die Höhe der Tische ist von Bedeutung. So ist es z.B. von<br />
Nachteil, wenn die Module nur per Kran zu montieren und anschließend bestenfalls über e<strong>in</strong>e<br />
lange Leiter zu erreichen s<strong>in</strong>d. Wartungsfreundlicher s<strong>in</strong>d Konstruktionen, die e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>fachen<br />
Zugang zu den <strong>Solar</strong>modulen ermöglichen.<br />
Ferner wurde untersucht, welcher Anstellw<strong>in</strong>kel die beste Energieausbeute ergibt und ob<br />
e<strong>in</strong>achsige, nachführbare Aufständerungen feststehenden entscheidend überlegen s<strong>in</strong>d. Der<br />
Vergleich der Aufstellungen der <strong>Projekt</strong>phase 2 gegenüber Phase 1 zeigte, daß e<strong>in</strong><br />
Anstellw<strong>in</strong>kel von 30 Grad zur Horizontalen weniger Platz erfordert und zusätzlich e<strong>in</strong>e etwas<br />
bessere Ganzjahres-Ernte erbrachte als e<strong>in</strong> Anstellw<strong>in</strong>kel von 40 Grad, und zwar sowohl bei<br />
direkter als auch bei diffuser Sonnene<strong>in</strong>strahlung. Letztere beträgt etwa 1/3 der<br />
Gesamtstrahlung. <strong>Das</strong> Teilfeld mit w<strong>in</strong>kelverstellbaren Tischen (HE Zelle) wurde <strong>in</strong> 1997<br />
monatlich manuell so nachgestellt, daß e<strong>in</strong>e möglichst hohe Ausbeute zu erwarten war.<br />
Tatsächlich stieg der Wert gegen über dem im Anstellw<strong>in</strong>kel fest gehaltenen Vergleichstisch<br />
um etwa 3,3 %. Angesichts des <strong>in</strong> der Praxis nötigen hohen Aufwands läßt sich feststellen,<br />
daß sich e<strong>in</strong>e Nachführung <strong>in</strong> unseren Breiten kaum lohnt und e<strong>in</strong> fest e<strong>in</strong>gestellter<br />
Neigungsw<strong>in</strong>kel von 30 Grad geeignet ist, Werte nahe am Ganzjahres-Optimum zu erbr<strong>in</strong>gen.<br />
4.2 Wasserelektrolyseure<br />
4.2.1 Niederdruck-Elektrolyseure<br />
Die zwei <strong>in</strong> der <strong>Projekt</strong>phase 1 für die H2-/O2-Gaserzeugung <strong>in</strong>stallierten Niederdruck-<br />
Elektrolyseure s<strong>in</strong>d Anlagen fortgeschrittener Technologie (Nullabstandsgeometrie, ke<strong>in</strong><br />
Asbest-Diaphragma, aktivierte Elektroden, erhöhte Stromdichte) mit gegenüber<br />
konventionellen Ausf ührungen deutlich verbessertem spezifischen Energieverbrauch (4,5
kWh/m H2 bei Nennstrom).<br />
Die beim alkalischen Niederdruck-Elektrolyseur anfangs aufgetretenen Probleme,<br />
vornehmlich unzureichende Produktgasre<strong>in</strong>heiten, konnten im August 1992 mittels Ersatz der<br />
ursprünglich e<strong>in</strong>fachen, durch kathodenseitig verstärkte Polysulfon-Diaphragmen behoben<br />
werden. Erst 6 Jahre später, im September 1998, mußte der Zellblock wegen sich<br />
vergrößernder KOH-Leckage wieder geöffnet werden. Dabei wurde festgestellt, daß sich mit<br />
Ausnahme der O-R<strong>in</strong>g-Dichtung zwischen den Zellrahmen die Zellen noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em guten<br />
Zustand befanden. An 11 (von <strong>in</strong>sgesamt 60) Zellen wurden die Diaphragmen gewechselt, an<br />
e<strong>in</strong>igen Zellen die Kontaktierung der Zellspannungsmessung erneuert. Den <strong>in</strong>zwischen ca. 9jährigen<br />
Betriebsergebnissen folgend, arbeitet der alkalische Niederdruck -Elektrolyseur bei<br />
hoher Verf ügbarkeit gut und bildet unver ändert die Grundlage der H2- und O2-Versorgung <strong>in</strong><br />
<strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong>.<br />
<strong>Das</strong> Versuchsprogramm ist im wesentlichen abgeschlossen. Weitere Aktionen s<strong>in</strong>d<br />
vornehmlich unter dem Aspekt Langzeit-Betriebserfahrung zu sehen. Dabei erfolgt e<strong>in</strong>e<br />
zyklische Aufnahme der Basiswerte (Kennl<strong>in</strong>ien).<br />
Der Membran-Elektrolyseur mußte <strong>in</strong>folge zunehmend unzureichender Produktgasre<strong>in</strong>heiten<br />
(besonders H2-Gehalt im O2-Produktgas) im Juni 1995 außer Betrieb genommen werden. Bis<br />
zur Stillegung lieferte dieses Gerät gute Ergebnisse, auch unter den Bed<strong>in</strong>gungen stark<br />
schwankender Leistung während der Direktkopplung mit e<strong>in</strong>em <strong>Solar</strong>generator.<br />
SWB hätte die gesammelten Erkenntnisse den Lieferanten für e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung gerne<br />
zur Verfügung gestellt, beide haben jedoch seit e<strong>in</strong>igen Jahren das entsprechende<br />
Geschäftsfeld aufgegeben.<br />
Somit gestaltete sich auch die Ersatzteilbeschaffung, <strong>in</strong>sbesondere für den Membran -<br />
Elektrolyseur, sehr aufwendig. Bei e<strong>in</strong>er Zerlegung des Zellblocks im Februar 1996 wurde<br />
festgestellt, daß die Membranen nach kumuliert ca. 5-jährigem E<strong>in</strong>satz soweit abgedünnt<br />
waren, daß der Elektrolyseur <strong>in</strong> Ermangelung geeigneter Ersatzteile stillgelegt werden mußte,<br />
obwohl er längere Zeit gute Versuchsergebnisse erzielt hatte.<br />
4.2.2 Alkalischer Druck-Elektrolyseur<br />
Zur Zeit der Anschaffung der beiden Niederdruck-Elektrolyseure waren fortgeschrittene<br />
Druck-Elektrolyseure <strong>in</strong> der 100 kWel -Klasse mit Arbeitsdr ücken von ca. 30 bar noch nicht<br />
verfügbar. E<strong>in</strong> solches alkalisches Gerät (mit e<strong>in</strong>er im Zellblock e<strong>in</strong>gesetzten Verbunde<strong>in</strong>heit<br />
von Nickelelektroden und e<strong>in</strong>em Keramikdiaphragma, EDE-Verbunde<strong>in</strong>heit genannt) konnte<br />
schließlich im November 1994 bestellt werden.<br />
Wesentliche Charakteristik dieses Elektrolyseurs s<strong>in</strong>d der 30 bar Druckbetrieb, die<br />
<strong>in</strong>termittierende Betriebsm öglichkeit und schnelle Regelbarkeit.<br />
Die Verdichtung der Produktgase auf den SWB-Systemdruck von ca. 30 bar entfällt somit.<br />
Der Garantielauf war im Juli 1996. Die erste Aufnahme von Basisdaten wurde Ende 1996<br />
abgebrochen. Vornehmlich wegen des Anstiegs der Gasverunre<strong>in</strong>igung O2 im H2-Produktgas<br />
<strong>in</strong>folge aufgetretener Leckagen im Zellrahmen mußte der EDE-Zellblock ausgebaut werden.<br />
Der Lieferant entschloß sich <strong>in</strong> Abstimmung mit der SWB, im Rahmen se<strong>in</strong>er Gew ährleistung<br />
e<strong>in</strong>en Zellblock mit anderem Aufbau e<strong>in</strong>zusetzen (polysulfongebundenes<br />
Keramikdiaphragma, chemisch aktivierte Nickelelektroden, von 135 °C auf 105 °C reduzierte<br />
Betriebstemperatur, neues Dichtungskonzept). Zur Reduzierung des KOH-Anteils im O2-<br />
Produktgas wurde e<strong>in</strong> Demister <strong>in</strong> den O2-Abscheider e<strong>in</strong>gebaut. Der neue Zellblock ist e<strong>in</strong>e<br />
vom Bundesforschungsm<strong>in</strong>isterium (BMBF) gef örderte Weiterentwicklung, ausgerichtet auf<br />
Kostenreduzierung bei Aufrechterhaltung von Charakteristik und Kennwerten.<br />
Die SWB erklärte sich bereit, diesen Entwicklungsstand ca. 1 Jahr lang zu demonstrieren.<br />
Dabei ergab sich, daß zwar die spezifischen Kennwerte erreicht wurden, e<strong>in</strong><br />
bestimmungsgemäßer Versuchsbetrieb aber <strong>in</strong>folge zahlreicher Probleme des Elektrolyseurs<br />
nicht möglich war.<br />
Der Demister im O2-Abscheider wurde wieder entfernt, und seit Mai 1998 wird jetzt bei<br />
ansonsten unveränderter Anlagentechnik e<strong>in</strong> Zellblock mit polysulfongebundenen<br />
Keramikdiaphragmen, jedoch ohne chemische Aktivierung der Nickelelektroden, e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Der Druck-Elektrolyseur war <strong>in</strong> dieser Konfiguration zunächst weitgehend stabil betreibbar,<br />
bis sich nach - <strong>in</strong>zwischen mehrfach aufgetretenen - Defekten an Zellspannungsmeßleitungen<br />
das Gerät Anfang August 1998 abschaltete. Da mehrere Meßdrähte der<br />
Zellspannungsmessungen korrosive braune Verfärbungen aufwiesen und e<strong>in</strong>ige sogar
angebrochen waren, wurden alle Meßdrähte e<strong>in</strong>schließlich der Behälterdurchführung<br />
erneuert. Nach Wieder<strong>in</strong>betriebnahme lief der Elektrolyseur kumuliert zunächst ca. 870 h, bis<br />
er sich im März und Juni 1999 weitere Male aus oben geschilderten Gründen abschaltete.<br />
Nach damit notwendig gewordenen, erneuten Reparaturen bef<strong>in</strong>det sich der Elektrolyseur<br />
derzeit wieder im Versuchsbetrieb.<br />
Die E<strong>in</strong>zelzellspannungsmessungen gehören zum Sicherheitskonzept des Elektrolyseurs, das<br />
zwischen dem Lieferanten, dem TÜV und der SWB vere<strong>in</strong>bart wurde. Die nach Auftreten der<br />
o.a. Probleme vom Lieferanten vorgeschlagene Entfernung dieser Überwachung wurde nicht<br />
realisiert, weil damit e<strong>in</strong>e wesentliche Änderung und Reduzierung des sicherheits- und<br />
überwachungstechnischen Niveaus des Elektrolyseurs verbunden wäre.<br />
Der mit dem zweiten Zellblock (aktivierte Elektroden) beobachtete, betrieblich <strong>in</strong>akzeptabel<br />
schnelle Anstieg des Differenzdrucks über den Filter des Laugekreislaufs hat sich mit E<strong>in</strong>satz<br />
des derzeitigen, dritten Zellblocks (nicht aktivierte Elektroden) erheblich verlangsamt. Mit dem<br />
dritten Zellblock ist bei e<strong>in</strong>er Arbeitstemperatur von 105 °C der spezifische Energieverbrauch<br />
von ca. 4,7 kWh/m H2 dem der beiden Niederdruck-Elektrolyseure vergleichbar. Die<br />
Stromdichte unter Nennlast liegt bei 8,4 kA/m .<br />
Abb. 5 zeigt e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong> die Betriebsgeb äudehalle mit den Wasserelektrolyseuren.<br />
Abb. 5: Zwei Niederdruck-Elektrolyseure (rechts Mitte), Deionattank (H<strong>in</strong>tergrund rechts<br />
oben) , Druck-Elektrolyseur (vorne rechts) , E-Gabelstapler mit <strong>in</strong>tegrierter PEMFC-Anlage<br />
(H<strong>in</strong>tergrund Mitte), H 2-Gassystem (l<strong>in</strong>ks)<br />
4.3 H2-/O2-Gassysteme<br />
Für die beiden Niederdruck-Elektrolyseure ist zur Druckgasspeicherung von H2 und O2 auf<br />
jeweils bis zu ca. 30 bar e<strong>in</strong>e nachfolgende Verdichtung notwendig.<br />
Die beiden Produktgase H2 bzw. O2 werden durch katalytische Verbrennung von<br />
Verunre<strong>in</strong>igungen durch die jeweils andere Gaskomponente befreit, <strong>in</strong> regenerierbaren Alu-<br />
Gel/Molsieb Schüttungen getrocknet und dann <strong>in</strong> Druckbehältern gespeichert.<br />
Nach Beseitigung e<strong>in</strong>er Reihe von bis <strong>in</strong> jüngere Zeit reichenden Mängeln (dezentrales<br />
Prozeßleitsystem, Verdichter, Armaturenundichtheiten durch mitgerissene Adsorbenspartikel,<br />
Analysengaskühler) arbeiten die H2-/O2-Gassysteme weitgehend zufriedenstellend. Die H2-<br />
Verdichter jedoch haben - wohl nicht zuletzt <strong>in</strong>folge der Versuchsbetriebsphilosophie <strong>in</strong><br />
<strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong>, siehe Kap. 3.5 - weiterh<strong>in</strong> gelegentlich Probleme (u.a. erh öhter
Kolbenr<strong>in</strong>g-/Zyl<strong>in</strong>der -Verschleiß). Auch das dezentrale Prozeßleitsystem zeigt sich<br />
unverändert zeitweise problembehaftet.<br />
Neben der Druckgaslagerung von <strong>Wasserstoff</strong> wird <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> für den Bereich<br />
Verkehrsanwendung fremd angelieferter <strong>Wasserstoff</strong> auch im flüssigen Zustand gespeichert.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Besonderheit ist die Möglichkeit, e<strong>in</strong>ige nachfolgend beschriebenen<br />
Anlagenteilsysteme (den Gasheizkessel, die phosphorsaure Brennstoffzellenanlage und das<br />
katalytische Heizgerät) außer mit Erdgas auch mit <strong>Wasserstoff</strong> bzw. teilweise mit Mischungen<br />
dieser beiden Brenngase zu betreiben.<br />
Auf diese Weise kann die technische Seite e<strong>in</strong>es Übergangs von der bisher vornehmlich fossil<br />
ausgerichteten Energieversorgung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e mögliche Energiewirtschaft mit CO2-frei erzeugtem<br />
<strong>Wasserstoff</strong> als Energieträger <strong>in</strong> ersten Schritten demonstriert und untersucht werden.<br />
Dies führt uns zu den Anwendungen von <strong>Wasserstoff</strong> <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong>.<br />
4.4 Gasheizkessel, katalytische Anlagen<br />
4.4.1 Gasheizkessel<br />
Der mit Sauerstoff als Oxidant arbeitende Gasheizkessel mit Brennwerttechnik konnte, trotz<br />
bis dah<strong>in</strong> belastbarer Versuchsergebnisse, <strong>in</strong>folge von zuletzt aufgetretenen Problemen (zu<br />
ger<strong>in</strong>ge Standzeit der Brennerdüse) ke<strong>in</strong>e akzeptable Verf ügbarkeit erreichen. <strong>Das</strong> Gerät<br />
wurde schließlich im Mai 1995 stillgelegt.<br />
Der mit Luft als Oxidant betriebene Gasheizkessel (siehe Abb. 6) h<strong>in</strong>gegen arbeitete bis zum<br />
Frühjahr 1998 gut. Bei gleicher Technik ergab sich erwartungsgemäß bei O2 e<strong>in</strong> gegenüber<br />
Luft besserer Wirkungsgrad. Bei der Verbrennung von H2 mit Luft zeigten sich im Vergleich<br />
zur Verbrennung mit Erdgas (Gruppe H) leicht erhöhte NOx-Emissionen; diese können zwar<br />
durch e<strong>in</strong>e deutliche Erhöhung des Luftüberschusses reduziert werden, der Wirkungsgrad<br />
nimmt aber dabei ab.<br />
<strong>Das</strong> Versuchsprogramm für den mit Luft auf der Oxidantenseite gefahrenen Gasheizkessel ist<br />
im wesentlichen abgeschlossen. Weitere Aktionen s<strong>in</strong>d vornehmlich unter dem Aspekt<br />
Langzeit-Betriebserfahrung zu sehen. Dabei erfolgt e<strong>in</strong>e zyklische Aufnahme der Basiswerte<br />
(Kennl<strong>in</strong>ien).<br />
Im Mai 1998 wurde e<strong>in</strong>e zu hohe CO-Konzentration im Abgas festgestellt. Nach Austausch<br />
von gealterten Dichtungen an Kesseltür und Abgasstutzen versuchte der Lieferant vergeblich,<br />
die Parameter des Gleichdruckreglers e<strong>in</strong>zustellen, nachdem der Kessel <strong>in</strong> jeder<br />
Konfiguration wegen zu hohen CO-Gehalts im Abgas ausfiel. Ausgerissene Gew<strong>in</strong>de der<br />
Brennerraumtür wurden erneuert, wodurch e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Erleichterung e<strong>in</strong>trat. Bei vermutlich<br />
auch defekter bzw. verstellter Luftdrosselklappe wird e<strong>in</strong> zu mageres Gemisch gefahren.<br />
Nach wie vor ist aufgrund der zu hohen CO-Konzentration ke<strong>in</strong> Betrieb möglich. Da die <strong>in</strong><br />
<strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> vorhandene Abgasanalytik auch für den Betrieb des nachfolgend<br />
beschriebenen katalytischen Heizgerätes (siehe Abb.6) ben ötigt wird, wurden weitere<br />
Reparaturen vorerst zurückgestellt.<br />
4.4.2 Katalytisches Heizgerät<br />
<strong>Das</strong> außer mit Erdgas auch im stufenlosen Zumischungsverh ältnis von 10 - 50 Vol.-% H2 <strong>in</strong><br />
Erdgas betreibbare katalytische Heizgerät mit Brennwerttechnik und e<strong>in</strong>er Kesselleistung von<br />
10 kWth wurde als Entwicklungsvorhaben abgewickelt. Der Oxidant ist Luft, die Vormischung<br />
von Brenngas und Luft erfolgt extern. Infolge der auf < 900°C reduzierten<br />
Verbrennungstemperatur liegen u. a. die NOx-Emissionen unter 20mg/kWh. Seit Dezember<br />
1995 läuft das Gerät - von kle<strong>in</strong>eren Reparaturen abgesehen - durchgehend im<br />
Versuchsbetrieb.<br />
4.4.3 Absorptionskälteanlage<br />
Ebenfalls als Entwicklungsauftrag vergeben wurde die katalytisch mit <strong>Wasserstoff</strong> beheizte<br />
Absorptionskälteanlage, wobei e<strong>in</strong> herkömmliches, mit Erdgas betriebenes Kälteaggregat der<br />
Klimatechnik modifiziert wurde.
Abb.6: Von l<strong>in</strong>ks nach rechts: katalytisches Heizgerät, Gasheizkessel (Oxidant Luft), Gas<br />
(misch)strecken, Abgasanalytik, Gasheizkessel-Steuerung<br />
Mit Luft auf der Oxidantenseite gefahren, br<strong>in</strong>gt die Anlage e<strong>in</strong>e Kälteleistung von 16,6 kWth.<br />
Die Wärmeerzeugung erfolgt katalytisch an Diffusionsbrennerstrukturen (ohne Vormischung<br />
von Brennstoff und Oxidant, somit vom Pr<strong>in</strong>zip her ke<strong>in</strong>e Rückzündungen möglich). Infolge<br />
niedriger Brennertemperaturen von ca. 800 °C ergibt sich e<strong>in</strong> effizienter Wärmeübergang im<br />
Hochdruckaustreiber. Ferner reduzieren sich mögliche Korrosionsprobleme, da die<br />
Kühlflüssigkeit im Austreiber nicht überhitzt wird ( 160°C). Die NOx-Emissionen liegen unter<br />
1 vppm.<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n war e<strong>in</strong>e Reihe von Nachbesserungen, hauptsächlich an Standardbauteilen,<br />
notwendig. Dazu gehörten die Brennerüberwachung und Analyseleitungen des Abgases.<br />
Anfang November 1997 wurde die Brennere<strong>in</strong>heit ausgebaut. Die Tauchhülsen der<br />
Thermoelemente zur Brennerüberwachung waren - wie bereits früher e<strong>in</strong>mal - verbogen und<br />
wurden gegen neue aus wärmefestem Stahl ersetzt. Die Brennere<strong>in</strong>heit wurde so umgerüstet,<br />
daß im Wartungsfall die frontseitigen Wärmedämmplatten entfernt werden können, ohne die<br />
ganze E<strong>in</strong>heit ausbauen zu müssen. Dies vere<strong>in</strong>fachte die Kontrolle der Thermoelemente<br />
erheblich. Die Kälteanlage wird mit H2 aus dem SWB-Gaselager betrieben und unterstützt<br />
den konventionellen Kaltwassersatz.<br />
Mitte April 1998 wurden die S<strong>in</strong>terkörper gere<strong>in</strong>igt und, soweit Ersatz vorhanden war,<br />
erneuert. Ab Mitte Oktober fiel die Anlage nach Betriebszeiten von wenigen M<strong>in</strong>uten wegen<br />
zu hoher Temperaturdifferenzen aus. E<strong>in</strong>e Überprüfung der Thermoelemente ergab ke<strong>in</strong>e<br />
Beanstandungen. Der Brenner wurde ausgebaut und beim Lieferanten e<strong>in</strong>em Test<br />
unterzogen. Dabei wurde festgestellt, daß Thermoelement -Tauchhülsen mit e<strong>in</strong>igen<br />
S<strong>in</strong>terkörpern <strong>in</strong>folge zu ger<strong>in</strong>gen Abstands verbacken waren. Damit konnte sich an e<strong>in</strong>igen<br />
Stellen statt der katalytischen Reaktion (reduzierte Temperatur) e<strong>in</strong>e direkte<br />
<strong>Wasserstoff</strong>verbrennung (erheblich höhere Temperatur) ausbilden. Die<br />
Temperaturüberwachung der Anlage schaltete daraufh<strong>in</strong> bestimmungsgemäß ab.<br />
Die Lochblechummantelungen der Brennere<strong>in</strong>heit wurden erneuert, die metallischen Hülsen<br />
der Temperaturmeßsonden durch keramische ersetzt und die Brennerkörper von<br />
Verzunderungen gere<strong>in</strong>igt, die durch Kontakt mit der Ummantelung bzw. den Thermoh ülsen<br />
entstanden waren. Nach e<strong>in</strong>em erneuten Test wurde der Brenner an SWB ausgeliefert.<br />
Seitdem läuft die Absorptionskälteanlage wieder im Versuchsbetrieb.<br />
4.5 Brennstoffzellenanlagen<br />
Der <strong>in</strong> der Literatur häufig "Stack" genannte Zellblock wird bei SWB mit "Brennstoffzelle"
ezeichnet, die betriebsfähige Anlage <strong>in</strong>kl. zugehöriger Peripherie mit<br />
"Brennstoffzellenanlage".<br />
Bei der SWB wurden bis Ende 1997 zunächst zwei Brennstoffzellenanlagen, e<strong>in</strong>e alkalische<br />
und e<strong>in</strong>e phosphorsaure, getestet. Seit Januar 1998 wird auch e<strong>in</strong>e Anlage mit<br />
protonenaustauschender Membran im Versuchsbetrieb gefahren.<br />
Die verschiedenen Brennstoffzellentechnologien zielen auf unterschiedliche E<strong>in</strong>satzfelder.<br />
4.5.1 Alkalische Brennstoffzellenanlage<br />
Die alkalische Brennstoffzellentechnologie ist, da sie re<strong>in</strong>en O2 als Oxidanten und re<strong>in</strong>en H2<br />
als Brennstoff benötigt, mehr für Nischenanwendungen geeignet (bisheriger E<strong>in</strong>satz:<br />
Raumfahrt, U-Boote).<br />
Die Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er elektrischen Belastungse<strong>in</strong>heit, dem sogenannten Hybridsystem -<br />
bestehend aus Gleichstromsteller, Batteriepufferung, Umrichter und Steuere<strong>in</strong>heit, siehe Abb.<br />
2 - erlaubte <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> die Fahrzyklen-Simulation von Elektrofahrzeugen im<br />
stationären E<strong>in</strong>satz.<br />
Infolge aufgetretener elektrischer Umpolung von E<strong>in</strong>zelzellen der alkalischen Brennstoffzelle<br />
wurden Zusatzmaßnahmen an den Versorgungssystemen und bei der Kontrolle der<br />
E<strong>in</strong>satzgase getroffen. Nach mehrfach notwendig gewordenem Austausch der Brennstoffzelle<br />
wurde im Oktober 1994 beschlossen, die Anlage stillzulegen, obwohl sie <strong>in</strong> den Perioden<br />
störungsfreien Betriebs e<strong>in</strong> gutes Leistungsverhalten zeigte. Bei e<strong>in</strong>er Betriebstemperatur von<br />
ca. 80 °C lieferte die Brennstoffzellenanlage 6,5 kWel. Die Nennspannung war 48 Vdc. 53 %<br />
elektrischer Wirkungsgrad (bezogen auf Ho) wurden bei Nennleistung unter Vernachlässigung<br />
des elektrischen Hilfsenergiebedarfs gemessen, die Stromdichte lag dabei bei 4 kA/m ,<br />
beliebige Lastsprünge waren <strong>in</strong>nerhalb von ca. 100 ms möglich.<br />
Nach den gesammelten Erfahrungen erwies sich die alkalische Brennstoffzellenanlage wegen<br />
ihrer Komplexität als empf<strong>in</strong>dlich. Vor allem ist die Möglichkeit der irreversiblen Schädigung<br />
der Nickelanode e<strong>in</strong>e Erschwernis für den E<strong>in</strong>satz.<br />
Der Hersteller gab das zugehörige Geschäftsfeld vor e<strong>in</strong>igen Jahren zu Gunsten der<br />
Membran-Brennstoffzellentechnologie auf.<br />
4.5.2 Phosphorsaure Brennstoffzellenanlage<br />
Die phosphorsaure Brennstoffzellenanlage (mit der Möglichkeit zur Abwärmenutzung auf<br />
höherem Temperaturniveau) wird als e<strong>in</strong>e Alternative zu konventionellen Kraft-Wärme-<br />
Kopplungsanlagen gesehen.<br />
Da <strong>Wasserstoff</strong> wohl <strong>in</strong> absehbarer Zeit <strong>in</strong> energiewirtschaftlichen Mengen nicht<br />
leitungsgebunden zur Verfügung stehen wird, ist die Komb<strong>in</strong>ation <strong>Wasserstoff</strong>erzeugung<br />
mittels Dampfreformierung von Erdgas, CO-Konvertierung und Brennstoffzelle s<strong>in</strong>nvoll.<br />
Infolge des guten Gesamtwirkungsgrads e<strong>in</strong>er solchen Brennstoffzellenanlage liegen die<br />
CO2-Emissionen unter denen konventioneller Systeme.<br />
Zur Erprobung des erw ähnten Übergangsszenarios kann die phosphorsaure<br />
Brennstoffzellenanlage <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong>, siehe Abb. 7, sowohl mit Erdgas aus dem<br />
öffentlichen Netz (Gruppe H) als auch direkt mit H2 aus dem SWB-Gaselager betrieben<br />
werden. Umgebungsluft dient als Oxidant. E<strong>in</strong>e Verbesserung des Zellwirkungsgrades um bis<br />
zu 3 Prozentpunkte kann durch die Anreicherung der Kathodenluft mit Sauerstoff (bis auf 50<br />
Vol.-% O2) erreicht werden.<br />
Die auf elektrische Leistung optimierte phosphorsaure Brennstoffzellenanlage der SWB<br />
wurde mit e<strong>in</strong>er Vielzahl an Betriebsarten für den Versuchsbetrieb <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er (<strong>Solar</strong>-)<br />
<strong>Wasserstoff</strong>-Demonstrationsanlage konzipiert. Bei e<strong>in</strong>er Betriebstemperatur von ca. 190 °C<br />
erfolgt die Wärmeauskopplung bei ca. 165 °C. Es handelt sich hier nicht um e<strong>in</strong>e<br />
kommerzielle, conta<strong>in</strong>erisierte Standardanlage.<br />
Während der Inbetriebsetzung traten erhebliche Probleme auf, darunter mehrere Reparatur -<br />
und Umbaumaßnahmen. Die zeit- und personalaufwendigen Optimierungsarbeiten <strong>in</strong>folge<br />
des hohen Automatisierungsgrades resultierten <strong>in</strong> Verzögerungen und e<strong>in</strong>em erheblich<br />
verspäteten Garantielauf. Die meisten Schwierigkeiten ergaben sich <strong>in</strong> der zugeh örigen<br />
Peripherie der Brennstoffzellenanlage, nur sehr wenige dagegen bei der Brennstoffzelle<br />
selbst.
Seit der Übernahme der Anlage durch die SWB im März 1993 jedoch konnte das<br />
Versuchsprogramm gut abgearbeitet werden.<br />
Die ersten Versuche <strong>in</strong> diversen Betriebsarten zur Kennl<strong>in</strong>ienaufnahme wurden Ende 1993<br />
durchgeführt. 1994 wurden das Lastfolgeverhalten und der ununterbrochene Betrieb der<br />
Anlage (rund-um-die-Uhr, 5 Tage pro Woche) untersucht. Im Sommer 1995 wurde der<br />
Strombedarf e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Krankenhauses als Inselbetrieb simuliert.<br />
Im Herbst 1996 wurden das An- und Abfahrverhalten der Brennstoffzellenanlage genauer<br />
untersucht sowie Messungen zur Überprüfung der Emissionen (hier: CO und NOx)<br />
durchgeführt. Die Emissionen s<strong>in</strong>d vergleichbar denen anderer, kommerzieller<br />
phosphorsaurer Brennstoffzellenanlagen und somit bekanntlich um Größenordnungen<br />
ger<strong>in</strong>ger als die Emissionsgrenzwerte für Gasmotoren nach TA Luft.<br />
Neben diesen Versuchskampagnen wurde die phosphorsaure Brennstoffzellenanlage<br />
überwiegend bei Nennleistung (Brennstoffzelle mit 610 Adc, 130 Vdc) betrieben. Der<br />
Leistungsbereich erstreckt sich von 25 bis 100 %, die maximale<br />
Leistungsänderungsgeschw<strong>in</strong>digkeit liegt bei 1 %/s. Leistungen und Lastwechselverhalten<br />
entsprechen den Erwartungen; erwähnenswert ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Höhe damals unerwarteter<br />
elektrischer Eigenbedarf (12 kWel bei <strong>Wasserstoff</strong> -, 32 kWel bei Erdgase<strong>in</strong>satz) sowie e<strong>in</strong>e<br />
höhere Wärmeleistung bei Erdgase<strong>in</strong>satz (20 kWth anstatt der gemäß Auslegung erwarteten<br />
13 kWth).<br />
Bei den Versuchskampagnen wird besonderes Augenmerk auf das Verhalten der<br />
Brennstoffzellenanlage bei der bei SWB gegebenen <strong>in</strong>termittierenden Fahrweise gelegt (siehe<br />
auch Kap. 3.5). Wichtige Erkenntnisse zur Langzeitstandfestigkeit, <strong>in</strong>sbesondere unter diesen<br />
sehr erschwerten Betriebsbed<strong>in</strong>gungen, wurden gewonnen. Die bisher ca. 500 Starts und<br />
Stops während der seit 1991 kumuliert ca. 3.410 Versuchsbetriebsstunden der<br />
Brennstoffzelle resultieren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Leistungsabnahme von ca. 20 kW el.<br />
Anfang Dezember 1997 traten zu hohe H2-Konzentrationen <strong>in</strong> der Spülluft der Brennstoffzelle<br />
auf. Der Versuch, die <strong>in</strong>folge Dichtungsalterung verursachte Leckage durch Nachspannen<br />
des Zellblocks abzudichten, blieb ohne Erfolg. E<strong>in</strong> Austausch der Dichtung erschien zu<br />
aufwendig. Durch deutliche Erhöhung des Spülluftdurchsatzes unter Verwendung der<br />
Überschußleistung des Kathodenluftverdichters konnte Abhilfe geschaffen werden.<br />
<strong>Das</strong> Versuchsprogramm zur phosphorsauren Brennstoffzellenanlage ist im wesentlichen<br />
abgeschlossen. Weitere Aktionen s<strong>in</strong>d vornehmlich unter dem Aspekt Langzeit-<br />
Betriebserfahrung zu sehen. Neben der zyklischen Aufnahme der Basiswerte (Kennl<strong>in</strong>ien) ist<br />
das Hauptaugenmerk auf die weitere Entwicklung der Leistungsdegradation der<br />
Brennstoffzelle gerichtet.<br />
Abb. 7: Phosphorsaure Brennstoffzellenanlage mit <strong>in</strong>tegrierter<br />
H2-Fe<strong>in</strong>re<strong>in</strong>igung (DWA -Anlage siehe rechtes Teilbild)
4.5.3 Membran-Brennstoffzellenanlage<br />
Die Brennstoffzellenanlage mit protonenaustauschender Membran wurde vom Hersteller, basierend<br />
auf se<strong>in</strong>en Erfahrungen im O 2-Betrieb, erstmals als System f ür Luft-Betrieb konzipiert.<br />
Die Anlage - mit zugehöriger GH2-Tankstelle -, die bei e<strong>in</strong>er Nennleistung von 10 kWel als<br />
elektrochemische Stromquelle für den Antrieb e<strong>in</strong>es Serien-Elektro-Gabelstaplers auf dem<br />
Gelände <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> verwendet wird, ist <strong>in</strong> Abb. 8 zu sehen. Sie dient als<br />
Demonstrator für mobile und station äre Tests der PEMFC-Technologie deutscher Herkunft.<br />
Die Betriebstemperatur der Brennstoffzelle liegt bei 60 °C, die Nennspannung bei 52 Vdc. Der<br />
Skid mit der Brennstoffzellenanlage <strong>in</strong>kl. Metall-Hydridspeicher ersetzt den im Elektro-<br />
Gabelstapler sonst üblichen Batteriesatz. Alle Hilfsaggregate werden elektrisch eigenversorgt,<br />
zum Start erfolgt die Versorgung aus e<strong>in</strong>em bordseitigen Bleiakku. Trotz der mit 10 kWel für<br />
e<strong>in</strong> Fahrzeug mit mehr als 4 t Eigengewicht normalerweise knapp bemessenen verfügbaren<br />
Antriebsleistung wird der Stapler <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> nicht nur als Versuchsträger für die<br />
Brennstoffzellenanlage, sondern auch praxisgerecht als Arbeitsgerät verwendet.<br />
Der bei der Bestellung vere<strong>in</strong>barte Auslieferungsterm<strong>in</strong> Ende 1996 konnte nicht e<strong>in</strong>gehalten<br />
werden. Es wurde Verzug aufgrund nicht vorhersehbarer Forderungen seitens der<br />
Genehmigungsbehörden angemeldet. So mußten e<strong>in</strong>e zweite Anlagensteuerung<br />
(Redundanz) vorgesehen sowie die Sicherheitslogiken überarbeitet werden.<br />
Abb. 8: Elektro-Gabelstapler mit luftatmender Membran-Brennstoffzellenanlage<br />
und zugehöriger GH2-Tankstelle für Metall-Hydridspeicher<br />
Der Garantielauf wurde schließlich Mitte Dezember 1997 erfolgreich durchgeführt. Die bei<br />
Nennlast vere<strong>in</strong>barten Garantiewerte für die elektrische Nutzleistung der<br />
Brennstoffzellenanlage ( 9 kW, nach Abzug des elektrischen Eigenbedarfs) sowie für den<br />
jeweils auf Hu,H2 bezogenen elektrischen Wirkungsgrad der Brennstoffzelle ( 50 %) und den<br />
der Brennstoffzellenanlage ( 40 %) wurden erreicht.<br />
Der nach der Übernahme begonnene Versuchsbetrieb war zunächst durch e<strong>in</strong>e Reihe von<br />
Störungen erschwert (Probleme mit der Datenerfassung, ungeeignete Füllstandsgeber zur<br />
Wasserausschleusung der Brennstoffzelle, defekter Pumpenmotor im Primär-<br />
Kühlwasserkreislauf). Die jeweils e<strong>in</strong>geleiteten Abhilfemaßnahmen waren erfolgreich.<br />
Mitte März, Ende Juni und Ende August 1998 war die Brennstoffzellenanlage jeweils etwa
zwei Wochen erneut wegen defektem Pumpenmotor im Primär-Kühlwasserkreislauf und Mitte<br />
Mai für e<strong>in</strong>e Woche wegen e<strong>in</strong>er Relaisstörung <strong>in</strong> der Ansteuerung dieses Motors nicht<br />
verfügbar. Infolge ungenügender Kühlung traten Schäden an der Ankerwicklung bzw. an den<br />
Kohlebürsten auf. Der Lieferant sucht nach Verbesserungsm öglichkeiten, die bei e<strong>in</strong>em<br />
erneuten Ausfall durchgeführt werden könnten.<br />
Mitte Juli 1998 befand sich das komplette Fahrzeug für ca. e<strong>in</strong>e Woche beim Stapler -<br />
Hersteller. Dort wurden staplertypische Kenndaten aufgenommen. Bei dieser Gelegenheit<br />
wurden die Regelungen der Hydraulikmotoren justiert, um Stromspitzen und damit<br />
verbundene Ausfälle der Brennstoffzellenanlage zu reduzieren. Die früher vom Hersteller der<br />
Brennstoffzellenanlage vorgeschlagene Änderung des Abschaltkonzepts wurde angesichts<br />
dieser Verbesserungen nicht weiter verfolgt. Ferner wurde das für den E<strong>in</strong>satz als<br />
Arbeitsgerät erforderliche Lastdiagramm neu ermittelt, da sich durch den E<strong>in</strong>bau der<br />
Brennstoffzellenanlage anstelle e<strong>in</strong>es Batteriesatzes die Gewichtsverhältnisse des Serien-<br />
Staplers geändert hatten.<br />
<strong>Das</strong> ursprünglich für die bereits erwähnten Versuche mit der alkalischen<br />
Brennstoffzellenanlage <strong>in</strong>stallierte Hybridsystem wurde für station äre Versuche der Membran-<br />
Brennstoffzellenanlage (Simulation von Fahrzyklen) umgerüstet. Mit dem damit vorhandenen<br />
System kann die Membran-Brennstoffzellenanlage mit beliebig vorprogrammierbaren<br />
Leistungskurven bis zur Nennleistung belastet werden.<br />
Mitte Oktober 1998 wurde die Änderung des Datenübertragungsmodus zwischen Stapler und<br />
übergeordneter Leittechnik im stationären Testbetrieb durchgeführt, um den bis dah<strong>in</strong> immer<br />
wieder aufgetretenen Datenstau zu vermeiden.<br />
Ab Mitte März 1998 traten häufig Fehlermeldungen auf, die zu Abschaltungen der<br />
Brennstoffzellenanlage führten und deren Ursache <strong>in</strong> der Konfiguration der Steuerung lag. In<br />
Zusammenarbeit mit dem Lieferanten konnten die Schwierigkeiten beseitigt werden.<br />
Zur Behebung von Problemen mit dem Sekund är-Kühlwasserkreislauf mußte im Frühjahr<br />
1999 der Motor der Kühlwasserpumpe überholt werden.<br />
Der Versuchsbetrieb verläuft h<strong>in</strong>reichend zufriedenstellend. Er bestätigt die erwartete Eignung<br />
der Membran-Brennstoffzellenanlage für den Traktionse<strong>in</strong>satz. Generell ist die luftatmende<br />
Membran-Brennstoffzellen-Technologie als elektrochemische Stromquelle <strong>in</strong>sbesondere für<br />
e<strong>in</strong>en zukünftigen E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> (hier gasversorgten) Elektrofahrzeugen prädest<strong>in</strong>iert. <strong>Das</strong><br />
dynamische Verhalten der <strong>Neunburg</strong>er Brennstoffzellenanlage entspricht den Anforderungen,<br />
die an e<strong>in</strong> modernes Elektrofahrzeug wie auch an e<strong>in</strong>en PKW gestellt werden. Lastsprünge<br />
von 0 auf Nennstrom (194 A) bereiten ebensowenig Probleme, wie simulierte Norm-<br />
Fahrprofile, beispielsweise der amerikanische PKW-Stadtzyklus FTP 75.<br />
Als <strong>Wasserstoff</strong>speicher kommt <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> die bei Staplern gewichtsm äßig<br />
sogar vorteilhafte Metall-Hydridtechnik zum E<strong>in</strong>satz, wobei die Nutzkapazit ät von 2 x 13 m<br />
H2 auf e<strong>in</strong>en 8-Stunden-Betrieb des Staplers bei durchschnittlichem Leistungsbedarf<br />
ausgelegt ist. Die angestrebte Beladungsdauer des Metall-Hydridspeichers von ca. 10 m<strong>in</strong>.<br />
wird erreicht, die dabei entstehende Wärme wird über e<strong>in</strong>en externen Kühlwasser-Kreislauf<br />
abgeführt.<br />
Somit ergibt sich für die SWB die Möglichkeit, neben der bereits e<strong>in</strong>gesetzten <strong>Wasserstoff</strong><br />
Druckgas- und Flüssig-<strong>Wasserstoff</strong>-Technologie e<strong>in</strong>e dritte, wichtige Speichertechnik im<br />
praktischen Versuchsbetrieb zu erproben und entsprechende Erfahrungen zu sammeln. Die<br />
Beladung des Metall-Hydridspeichers erfolgt dabei aus dem SWB-Gaselager bei Drücken<br />
zwischen 10 und 30 bar. Die zugehörige GH2-Tankstelle (siehe Abb. 8) bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> der<br />
Betriebsgebäudehalle.<br />
4.6 LH2-Betankung<br />
Als Energieträger ist <strong>Wasserstoff</strong> wegen se<strong>in</strong>er chemischen Eigenschaften umweltfreundlich<br />
und daher als Treibstoff für Fahrzeuge gut geeignet, die ke<strong>in</strong>e lokalen Emissionen<br />
verursachen dürfen.<br />
Von 1991 bis 1996 wurde <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> die PKW-Betankung mit LH 2 optimiert.<br />
Dazu wurde e<strong>in</strong>e LH2-Tankstelle errichtet, siehe Abb. 9.
Abb. 9: Automatische LH 2-Betankung von Versuchsfahrzeugen<br />
Über den Druck im 3.000 l Standtank wird LH2 entsprechend der Dampfdruckkurve<br />
konditioniert. Die Umfüllung <strong>in</strong> den Fahrzeugtank kann <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> sowohl durch<br />
Überdruck im Standtank, als auch mittels e<strong>in</strong>er LH2-Pumpe programmgesteuert erfolgen. Der<br />
Kupplungsvorgang zwischen LH2-Tankstelle und -Fahrzeug wird manuell, die LH2-Umfüllung<br />
programmgesteuert durchgeführt.<br />
Mit den bei der SWB gewonnenen Versuchsergebnissen wurde die LH2-Tankstelle seit 1992<br />
sukzessive so weit optimiert, daß die Zeit für e<strong>in</strong>en kompletten rückgasfreien (verlustfreien)<br />
Betankungsvorgang e<strong>in</strong>es 125 -Liter Fahrzeugtanks schließlich auf ca. 3 M<strong>in</strong>uten verkürzt<br />
werden konnte. Folgebetankungen s<strong>in</strong>d sofort möglich. Erreicht wurde dies <strong>in</strong>sbesondere<br />
durch die von SWB beauftragte Entwicklung neuer kaltziehbarer Kupplungssysteme zwischen<br />
Tankstelle und Fahrzeug sowie e<strong>in</strong>es Fahrzeugtanksystems ohne Kryoventile.<br />
Die Optimierung der automatischen LH2-Tankstelle der <strong>Projekt</strong>phase 1 war damit<br />
abgeschlossen. Die LH 2-Tankstelle wird seit Januar 1997 nicht mehr betrieben. Sie steht<br />
jedoch mit dem jüngsten Fahrzeugtanksystem und dem kaltziehbaren, koaxialen<br />
Kupplungssystem weiter vor Ort zur Ankopplungsdemonstration zur Verf ügung.<br />
5. Übergeordnete Erkenntnisse
Im Verlauf des SWB-<strong>Projekt</strong>s <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> hat sich herausgestellt, daß <strong>Wasserstoff</strong>-<br />
Systeme zur Energiewandlung derzeit meist nur als Prototypen bzw. Neuentwicklungen zu<br />
kaufen s<strong>in</strong>d und sich ihre Integration zu s<strong>in</strong>nvollen Gesamtkonzepten häufig schwieriger<br />
gestaltet, als geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> vermutet. So werden besonders Umfang und Komplexität der<br />
zugehörigen Anlagenperipherie häufig unterschätzt.<br />
Die Vielzahl notwendiger Betriebsmittele<strong>in</strong>richtungen und Nebensysteme unterstreicht den<br />
Sachverhalt, daß komplexere Anlagen auf dem Gebiet <strong>Wasserstoff</strong> als Energieträger<br />
<strong>in</strong>dividuell zu planende Systeme des verfahrenstechnischen Anlagenbaus s<strong>in</strong>d.<br />
Möglichst gebündelte Erzeugung, Speicherung und anschließende energetische Nutzung<br />
drängen sich nicht nur aus Kostengründen, sondern auch h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er optimalen<br />
Betreuung und sicherheitstechnischen Ausstattung auf.<br />
Ferner ist - abweichend vom Konzept <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> - anzuregen, größere<br />
Anlagenteilsysteme der Gaserzeugung und -nutzung im Freien aufzustellen. Die<br />
Entscheidung (zum Teil auch Lieferantenforderung), aus Betreuungs-, Wartungs- und<br />
Objektschutzgründen die meisten Prototypen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Betriebsgeb äudehalle zu<br />
stellen, zieht e<strong>in</strong>e aufwendige Peripherie der Gesamtanlage nach sich und ist letztlich nicht<br />
notwendig. Oft mußten wegen Arbeiten an e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen System größere Bereiche der<br />
Gesamtanlage abgeschaltet bzw. die gesamte Betriebsgebäudehalle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>ertisierten<br />
Zustand gebracht werden.<br />
Da <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Demonstrations- und Versuchsanlage der vorstehend beschriebenen,<br />
gewünschten Komplexität fast immer irgendwo gearbeitet wird, ist davon die<br />
Betriebsstundenstatistik e<strong>in</strong>zelner Systeme deutlich geprägt, wie auch aus Abb. 4<br />
nachvollziehbar ist.<br />
Die <strong>in</strong>stallierte umfangreiche Meßdatenerfassung ist die Basis für e<strong>in</strong>e belastbare Auswertung<br />
und Dokumentation der vielfältigen Versuchsprogramme.<br />
Erwähnenswert ist ferner, daß <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> nicht nur - wie häufig üblich - die<br />
Schnittstellen zwischen verschiedenen Anlagensystemen sondern darüber h<strong>in</strong>aus auch<br />
Vorgänge <strong>in</strong>nerhalb der Geräte selbst untersucht werden.<br />
Seit ca. zehn Jahren wird die weitgehend aus Prototypen/Neuentwicklungen aufgebaute<br />
Gesamtanlage problemlos und sicher betrieben, nicht zuletzt aufgrund e<strong>in</strong>er ausreichenden<br />
Sicherheitstechnik und der Erfahrung des e<strong>in</strong>gesetzten Personals. Abgesehen von e<strong>in</strong>em<br />
lokalen Kabelbrand im März 1991, der von der Betriebsmannschaft mit Handfeuerlöschern<br />
erstickt werden konnte, traten sicherheitstechnisch ke<strong>in</strong>e kritischen Ereignisse auf.<br />
Generell läßt sich feststellen, daß viele der gelieferten Systeme der <strong>Solar</strong>-<strong>Wasserstoff</strong>-Anlage<br />
anfangs nicht zufriedenstellend arbeiteten.<br />
Die SWB war jedoch bisher <strong>in</strong> der Lage, so gut wie alle - auch zwischenzeitlich neu -<br />
aufgetretenen Probleme sowohl an e<strong>in</strong>zelnen Teilsystemen als auch bei deren<br />
Zusammenwirken zufriedenstellend zu lösen. Vielfach konnten zudem - meist <strong>in</strong><br />
Zusammenarbeit mit den Lieferanten - z.T. deutliche Verbesserungen erarbeitet werden.<br />
Im Verlauf des <strong>Projekt</strong>s konnte e<strong>in</strong>e Reihe von Neuentwicklungen mit angestoßen werden.<br />
Dies betrifft - siehe dazu auch Abb. 2 - neben e<strong>in</strong>igen kristall<strong>in</strong>en <strong>Solar</strong>zellentechniken (z. B.<br />
AS Hybrid, HE und BSF) den alkalischen Niederdruck-Elektrolyseur, die beiden<br />
Gasheizkessel, das katalytische Heizgerät und die Absorptionskälteanlage mit katalytisch<br />
beheiztem Austreiber, den E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es alkalischen Druck-Elektrolyseurs, die luftatmende<br />
Membran-Brennstoffzellenanlage sowie zwei fortgeschrittene Kupplungssysteme und e<strong>in</strong><br />
PKW-Tanksystem ohne Kryoventile für die LH2-Betankung von Versuchsfahrzeugen. Auch<br />
mit diesen Entwicklungsanstößen ist die SWB e<strong>in</strong>em wichtigen Teil ihrer Zielsetzung gerecht<br />
geworden. E<strong>in</strong>ige Firmen haben, wie erwähnt, zwischenzeitlich ihre Aktivitäten auf dem<br />
Gebiet der bei der SWB getesteten Anlagenteilsysteme e<strong>in</strong>gestellt. Für die SWB bedeutet das<br />
zum e<strong>in</strong>en auslaufende bzw. sehr erschwerte Möglichkeiten der Ersatzteilversorgung, zum<br />
anderen aber, daß meist nicht mit Weiterentwicklungen auf den gewonnenen Ergebnissen<br />
aufgebaut werden kann.<br />
Die Zusammenarbeit mit den Genehmigungsbehörden ist gut und konstruktiv.<br />
6. Energiewirtschaftliche E<strong>in</strong>schätzung, Perspektiven
Die Idee e<strong>in</strong>er Energiewirtschaft auf Basis von (<strong>Solar</strong>-) <strong>Wasserstoff</strong> als Energieträger wurde<br />
durch das <strong>Projekt</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> <strong>in</strong> vielfältiger Weise weitergebracht.<br />
Der langjährige, praxisorientierte Anlagenbetrieb und die geschaffene belastbare Datenbasis<br />
aus den Ergebnissen der vielfältigen, seit 1990 laufenden Versuchskampagnen zeigen die<br />
technische Machbarkeit e<strong>in</strong>er Energiewirtschaft mit (<strong>Solar</strong>-)<strong>Wasserstoff</strong> als Energieträger.<br />
Aus den Arbeiten auch der SWB folgt die E<strong>in</strong>schätzung, daß e<strong>in</strong>e derartige Energiewirtschaft<br />
erst nach e<strong>in</strong>em erheblichen Ausbau regenerativer Stromerzeugung beg<strong>in</strong>nen sollte. Erst<br />
wenn der so erzeugte Strom nicht mehr zeitgleich unter Verdrängung fossiler Energieträger<br />
verbraucht werden kann, wird e<strong>in</strong>e Energiespeicherung s<strong>in</strong>nvoll. <strong>Wasserstoff</strong> und elektrischer<br />
Strom s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e konkurrierenden Alternativen.<br />
Die Entscheidung zugunsten e<strong>in</strong>es Langzeit-Energiespeichers auf Basis <strong>Wasserstoff</strong> steht<br />
derzeit nicht an. Auch <strong>in</strong> Zukunft wird wohl e<strong>in</strong> ausgewogener Energiemix weiter zweckmäßig<br />
se<strong>in</strong>. Auf längere Sicht könnte <strong>Wasserstoff</strong> jedoch zunehmend gute Chancen haben.<br />
Bei E<strong>in</strong>satz von <strong>Wasserstoff</strong> als Energieträger kann e<strong>in</strong>e Umweltentlastung dann e<strong>in</strong>treten,<br />
wenn es gel<strong>in</strong>gt, se<strong>in</strong>e Erzeugung im großen Stil auf regenerative Energien abzustützen.<br />
Der E<strong>in</strong>satz von <strong>Wasserstoff</strong> als Energieträger außerhalb von Nischen ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong><br />
absehbarer Zeit unrealistisch.<br />
E<strong>in</strong>e Ausnahme könnte aus heutiger Sicht der Verkehr darstellen, der zur<br />
Immissionsentlastung <strong>in</strong> Ballungsgebieten wohl auf e<strong>in</strong>en gut speicherbaren, sauberen<br />
Energieträger angewiesen se<strong>in</strong> wird.<br />
Weiterh<strong>in</strong> gibt es Anstrengungen, <strong>in</strong>folge der niedrigen Emissionen sowie des höheren<br />
elektrischen und Gesamtwirkungsgrads vornehmlich erdgasversorgte Kraft-Wärme-<br />
Kopplungsanlagen auf Basis kommerzieller phosphorsaurer und Karbonatschmelze-<br />
Brennstoffzellenanlagen gegenüber Gasmotoren konkurrenzf ähig zu machen. Dabei sollte auf<br />
e<strong>in</strong> für nachgeschaltete Anwendungen attraktives Temperaturniveau der Wärmeauskopplung<br />
geachtet werden. Auch Membran- und Festoxid -Brennstoffzellenanlagen im Erdgase<strong>in</strong>satz<br />
werden derzeit <strong>in</strong>sbesondere für den kle<strong>in</strong>-stationären Bereich erprobt.<br />
Im Rahmen denkbarer Veränderungen/ Übergangsszenarien der Energieversorgung ist so<br />
zum<strong>in</strong>dest der <strong>in</strong>direkte E<strong>in</strong>satz von <strong>Wasserstoff</strong> als Energieträger gegeben.<br />
Realistisch ersche<strong>in</strong>ende Kostensenkungspotentiale bei e<strong>in</strong>zelnen Anlagensystemen sollten<br />
weiterverfolgt werden, um sich sukzessive den Verhältnissen der jeweils gegebenen<br />
Konkurrenzsysteme anzunähern.<br />
Die <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> geleisteten Arbeiten auf dem <strong>Wasserstoff</strong>sektor - sie stellen den<br />
Schwerpunkt des Engagements dar - liefern auch losgelöst von der hier genutzten<br />
Photovoltaik zur CO2-freien Stromerzeugung wertvolle Kenntnisse für entsprechende<br />
<strong>Wasserstoff</strong>szenarien.<br />
Gezeigt hat sich ferner, daß wegen der verfahrenstechnischen und elektrochemischen<br />
Schwerpunkte dieser <strong>Wasserstoff</strong>-Systeme die Verwandtschaft zum verfahrenstechnischen<br />
Anlagenbau größer ist, als man es h<strong>in</strong>ter den Stichw örtern "solar", "regenerativ", wo<br />
<strong>Wasserstoff</strong> als Energieträger oft mit e<strong>in</strong>geordnet wird, vermuten würde.<br />
<strong>Das</strong> zur Verf ügung stehende, über dreizehn Jahre gewachsene, fundierte Know-how der<br />
SWB ist durch die Realisierung des beschriebenen, umfassenden Demonstrationsprojekts<br />
breit gef ächert und wird auch weiterf ührend, z.B. bei der Konzeption und ggf. nachfolgenden<br />
Abwicklung anderer (<strong>Solar</strong>-) <strong>Wasserstoff</strong>-Vorhaben, genutzt. Dabei hilft auch die erfolgreiche<br />
Wiedere<strong>in</strong>gliederung von SWB-Mitarbeitern <strong>in</strong> Gesellschafterfirmen.<br />
Viele der <strong>in</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> getesteten Technologien haben bei den SWB-<br />
Gesellschaftern <strong>in</strong>zwischen feste Plätze e<strong>in</strong>genommen, mit <strong>in</strong>dividuellen Schwerpunkten.<br />
Nach Aussage des Bayerischen Wirtschaftsm<strong>in</strong>isteriums (BStMWVT) wurde mit der<br />
Förderung des <strong>Projekt</strong>s <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> der Grundste<strong>in</strong> für den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die<br />
Technologie "<strong>Wasserstoff</strong> als Energieträger" gelegt. Ferner bilden die aus dem <strong>Projekt</strong><br />
gewonnenen Erkenntnisse die Grundlage für e<strong>in</strong>e Reihe von Folgevorhaben. Dazu gehören<br />
Aktivitäten der Koord<strong>in</strong>ationsstelle der <strong>Wasserstoff</strong>-Initiative Bayern, das <strong>Wasserstoff</strong>projekt
Flughafen München, das <strong>Projekt</strong> Brennstoffzellenantrieb für städtische Nutzfahrzeuge, die 1<br />
MW Photovoltaikanlage Neue Messe München.<br />
Die vielfältigen Erkenntnisse aus dem SWB-<strong>Projekt</strong> <strong>Neunburg</strong> <strong>vorm</strong> <strong>Wald</strong> sprechen für die<br />
Zweckmäßigkeit bzw. Notwendigkeit, neben Grundlagenforschung und Entwicklungsvorhaben<br />
auch weiterh<strong>in</strong> technologisch orientierte Demonstrations- und Versuchsprojekte im<br />
<strong>in</strong>dustriellen Maßstab zur praxisnahen Erprobung von Prototypen/Vorseriengeräten mit<br />
zugehöriger Peripherie durchzuführen.<br />
Durch e<strong>in</strong>en derartigen E<strong>in</strong>satz von <strong>Wasserstoff</strong> als Energieträger - zunehmend unter<br />
Beachtung der Wirtschaftlichkeit im operativen E<strong>in</strong>satz - wird die Markte<strong>in</strong>führung weiter<br />
unterstützt.