06.01.2013 Aufrufe

mobil Rheinland-Pfalz 4/2012 (PDF) - Deutsche Rheuma-Liga LV ...

mobil Rheinland-Pfalz 4/2012 (PDF) - Deutsche Rheuma-Liga LV ...

mobil Rheinland-Pfalz 4/2012 (PDF) - Deutsche Rheuma-Liga LV ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Liebe Leser,<br />

liebe Mitglieder,<br />

viele von Ihnen, die<br />

regelmäßig am Funk -<br />

tions training der<br />

<strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong> teilnehmen,<br />

werden sich an die Änderungen<br />

vor einigen Jahren erinnern: Die Finan -<br />

zierung der Warmwasser- und Trockengymnastik<br />

wurde deutlich begrenzt. In<br />

der Folge konnten zahlreiche chronisch<br />

rheumakranke Menschen diese hilfreiche<br />

und zugleich preiswerte Form der Bewegung,<br />

gemeinsam mit anderen und angeleitet<br />

durch qualifizierte Fachkräfte, nicht<br />

mehr nutzen.<br />

Dies hat dazu geführt, dass eine Zeitlang<br />

die Zahl der <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong>-Mitglieder<br />

in allen Bundesländern rückläufig war. In<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> hat sich dies vor fünf<br />

Jahren wieder geändert – zum einen<br />

wegen der zahlreichen anderen Angebote<br />

und Aktivitäten des Landesverbandes,<br />

zum anderen weil wir rasch das<br />

Konzept eines Funktionstrainings für<br />

Selbstzahler entwickelt haben. Seit 2008<br />

sind unsere Mitgliederzahlen Jahr für<br />

Jahr wieder gestiegen. Der Landesverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> gehört zu den fünf<br />

größten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong>.<br />

Noch ein Hinweis auf unsere Informationstour<br />

mit dem <strong>Rheuma</strong>-Bus: Im letzten<br />

Jahr machte dieser Bus in acht Städten<br />

des Landes Station. Die <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong><br />

hat dabei ihre Arbeit vorgestellt und<br />

gemeinsam mit den Tourpartnern über<br />

rheumatische Erkrankungen informiert.<br />

M O B I L 4/<strong>2012</strong><br />

Für die gute Zusammenarbeit mit dem<br />

Sana-<strong>Rheuma</strong>zentrum <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

und der <strong>Deutsche</strong>n Vereinigung Morbus<br />

Bechterew bei der Vorbereitung und<br />

Durchführung der Tour bedanke ich mich<br />

herzlich. Auch in diesem Jahr wird wieder<br />

eine solche <strong>Rheuma</strong>-Bus-Tour stattfinden;<br />

mehr dazu in dieser Ausgabe.<br />

In diesem Heft erscheint außerdem<br />

ein Interview mit Dr. Hans Jöckel zum<br />

Thema Radontherapie. Auch in künftigen<br />

Ausgaben von „<strong>mobil</strong>“ <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

wollen wir Interviews mit (oder Beiträge<br />

von) Ärzten und anderen Experten veröffentlichen.<br />

Wir hoffen auf Ihr Interesse<br />

und freuen uns auf Ihre Kommentare<br />

und Zuschriften.<br />

Ihr Dr. Ulf Droste<br />

(Präsident)<br />

Mehr als 100 Teilnehmer bei Delegiertenkonferenz<br />

Am 15. Juni fand die diesjährige<br />

Delegiertenkonferenz der <strong>Rheuma</strong>scheidungen<br />

getroffen, um den Haushalt<br />

für <strong>2012</strong> zu konsolidieren – zum einen<br />

des Landes verbandes der <strong>Deutsche</strong>n Vereinigung<br />

Morbus Bechterew (DVMB), Vor-<br />

<strong>Liga</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> statt. Zu den The- die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge, zum standsmitglieder der <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong> Rheinmen<br />

gehörte die Entwicklung der Finan- anderen neue höhere Vergütungen für land-<strong>Pfalz</strong>, Geschäftsführerin Christel<br />

zen: 2011 wurden zwei wichtige Ent- das Funktionstraining. Weitere wesentli- Christe und Mitarbeiterinnen der Landesche<br />

Punkte waren die posigeschäftsstelle.tive Entwicklung der Mit- Die Zahl der Mitglieder des Landesvergliederzahlen,<br />

das ehrenbandes hat sich im letzten Jahr weiter<br />

amtliche Engagement vor erhöht. Wie Dr. Droste in seinem Jahresbe-<br />

Ort und neue Projekte des richt hervorhob, hatte die <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong><br />

Landesverbandes. <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> am Jahresbeginn mehr als<br />

Präsident Dr. Ulf Droste 15.700 Mitglieder. Im letzten Jahr sind<br />

hieß die über 100 Teilneh- über 1700 Mitglieder neu hinzugekommer<br />

im Haus Fuhr in Bretmen; knapp 1400 Mitglieder sind verstorzenheim<br />

an der Nahe willben, ausgetreten oder durch Umzug in<br />

kommen. Außer den stimm- einen anderen Landesverband gewechselt.<br />

berechtigten Delegierten Dies bedeutet „unterm Strich“ einen<br />

aus den örtlichen Arbeitsge- Zuwachs von fast 380 Mitgliedern im Jahr<br />

meinschaften nahmen auch 2011.<br />

mehrere Gäste teil, darunter Von den 70 Arbeitsgemeinschaften im<br />

Die Delegierten in Bretzenheim<br />

Jürgen Seifert, Vorsitzender Land haben fünf mehr als 500 Mitglieder:<br />

➤<br />

4/<strong>2012</strong> MOBIL I<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>


<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

➤<br />

Die örtliche AG Bad Kreuznach ist mit 832<br />

Mitgliedern die größte, dann folgen Mainz<br />

und Bad Bertrich mit je 665 Mitgliedern.<br />

Die öAG Bad Neuenahr zählt 651 und die<br />

öAG Kandel/Wörth 553 Mitglieder.<br />

Mehr als 60 Prozent aller Mitglieder<br />

machen derzeit regelmäßig beim Funk -<br />

tionstraining mit. Gut die Hälfte dieser<br />

Teilnehmer können das von den Krankenkassen<br />

genehmigte Funktionstraining<br />

nutzen; eine knappe Hälfte sind Selbstzahler.<br />

Die Zahl der Funktionstrainings-Gruppen<br />

im Landesverband ist 2011 mit 750<br />

Gruppen Warmwassergymnastik und 440<br />

Gruppen Trockengymnastik pro Woche<br />

etwa die gleiche wie im Jahr zuvor.<br />

Auch auf die vom Landesverband an -<br />

gebotenen Seminare und Patientenschulungen<br />

ging Dr. Droste ein. 2011 konnte<br />

die <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> zwölf<br />

Seminare zur Erkrankungs- und Alltagsbewältigung<br />

für Betroffene durchführen,<br />

dazu fünf Seminare, die der Fortbildung<br />

der ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen<br />

dienen. Außerdem fanden zwei Kompaktkurse<br />

Schmerzbeeinflussung sowie – in Zusammenarbeit<br />

mit dem Sana <strong>Rheuma</strong>zen-<br />

trum – sechs Kurse der Ambulanten Patientenschulung<br />

statt.<br />

Die 70 Arbeitsgemeinschaften im Landesverband<br />

sorgen für ein landesweites<br />

Netz der Beratung, Bewegung, Beratung<br />

und Begegnung vor Ort. Es werde allerdings<br />

zunehmend schwieriger, sagte Dr.<br />

Droste, Freiwillige zu finden, die bereit<br />

sind, über einen längeren Zeitraum ehrenamtlich<br />

tätig zu werden. Dass in vielen<br />

Orten Schwimmbäder geschlossen<br />

würden oder nur noch eingeschränkt<br />

nutzbar seien, mache die Gründung<br />

neuer Therapiegruppen nicht einfacher.<br />

Der Landesverband bietet auch Be -<br />

ratung in sozialpsychologischen und so -<br />

zialrechtlichen Fragen an. Die Geschäftsführerin<br />

Christel Christe führt viele solcher<br />

Beratungen in der Landesgeschäftsstelle<br />

durch, außerdem alle zwei Wochen eine<br />

Beratungsstunde in der Bad Kreuznacher<br />

Karl-Aschoff-Klinik.<br />

Neben den örtlichen Arbeitsgemeinschaften<br />

gibt es auch einen landesweiten<br />

Arbeits- und Informationskreis „Eltern<br />

rheumakranker Kinder“. Der Elternkreis<br />

hat 2011 zwei Familienseminare bzw. -wochenenden<br />

veranstaltet, hinzu kommen<br />

weitere landesweite und regionale Treffen.<br />

Ein wichtiges Thema des Elternkreises<br />

(nicht nur) im vorigen Jahr ist die Erleich -<br />

terung des Schulalltags rheumakranker<br />

Kinder und Jugendlicher.<br />

In mehreren öAG’n des Landesverbandes<br />

gibt es inzwischen eine soziale und<br />

krankengymnastische Betreuung nicht -<br />

<strong>mobil</strong>er rheumakranker Menschen. Präsident<br />

Dr. Droste hob besonders das Engagement<br />

der Arbeitsgemeinschaften Bad<br />

Bertrich, Bad Kreuznach, Idar-Oberstein,<br />

Kaiserslautern, Kusel, Traben-Trarbach und<br />

Wittlich hervor, die sich in Zusammenarbeit<br />

mit dem Landesverband auf viel -<br />

fältige Weise für diejenigen Mitglieder engagieren,<br />

die in ihrer Mobilität sehr stark<br />

eingeschränkt sind.<br />

2011 haben fünf Vorstandssitzungen<br />

und zwei Beiratssitzungen stattgefunden.<br />

In den Beratungen des Vorstands ging es<br />

um finanzielle Fragen ebenso wie um das<br />

Thema einer besseren Versorgung rheuma-<br />

kranker Menschen. Weitere Themen waren<br />

unter anderem die Verhandlungen mit den<br />

Krankenkassen und die Initiative 35|50,<br />

bei der es darum geht, verstärkt Menschen<br />

dieser Altersgruppe zu gewinnen. Der<br />

Beirat befasste sich beispielsweise mit Fragen<br />

der Gesundheits- und Sozialpolitik, der<br />

Selbsthilfeförderung oder dem Projekt der<br />

<strong>Rheuma</strong>-Lotsen.<br />

Schatzmeister Volker Christ legte dann<br />

die Haushaltsabrechnung für das Jahr<br />

2011 vor und ging auch auf den Etatplan<br />

für <strong>2012</strong> ein. Um das breit gefächerte Angebot<br />

der <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong> im Land und vor<br />

Ort auch künftig gewährleisten zu können,<br />

hatten sich die Delegierten im letzten Jahr<br />

für eine maßvolle Erhöhung der Mitgliedsbeiträge<br />

entschieden. In anderen Bereichen<br />

konnten die Kosten gesenkt, die Vergütungen<br />

für das Funktionstraining erhöht<br />

oder die Zuschüsse gesteigert werden, sodass<br />

der Vorstand für <strong>2012</strong> von einem ausgeglichenen<br />

Haushalt ausgeht.<br />

Zum Bericht der Rechnungsprüfer erklärte<br />

Hiltraud Kalkowski (öAG Birkenfeld),<br />

die Konten des Landesverbandes seien<br />

korrekt geführt. Die Prüfung der Unterlagen<br />

habe keinen Anlass für Beanstandungen<br />

gegeben.<br />

Vorstandswahlen fanden in diesem<br />

Jahr turnusgemäß nicht statt, aber die<br />

Delegierten wählten ein Mitglied des Beirats<br />

neu. Diese Ergänzungswahl leitete<br />

Hermann-Josef Schmitz, Vorsitzender der<br />

öAG Hillesheim und Mitglied des Beirats.<br />

Zum Nachfolger von Margit Mühlbach<br />

(Oppenheim), die aus gesundheitlichen<br />

Gründen ihr Amt niedergelegt hat, wurde<br />

Hans-Heinz Weitzel, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft<br />

Kastellaun, als Vertreter<br />

der Region IV in den Beirat gewählt.<br />

Auch bei dieser Delegiertenkonferenz<br />

gehörte ein kurzer Fachvortrag zum Programm.<br />

Sanitätsrat Dr. Hans Jöckel, medizinischer<br />

Leiter des Radonstollens in Bad<br />

Kreuznach, sprach über die Radontherapie<br />

und diesen in Deutschland einzigartigen<br />

Stollen. „<strong>mobil</strong>“ <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> hat<br />

zu diesem Thema ein Gespräch mit ihm<br />

geführt. Das Interview können Sie ab<br />

Seite III lesen. ❚<br />

Mayer<br />

Dr. Ulf Droste beim Jahresbericht des<br />

Elmar<br />

Präsidenten Foto:<br />

II MOBIL 4/<strong>2012</strong>


Foto links: Elmar Mayer<br />

Goldene Ehrennadel für großes Engagement<br />

In diesem Jahr wurden zur Delegiertenkonferenz<br />

zwei Mitglieder der <strong>Rheuma</strong>-<br />

<strong>Liga</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ausgezeichnet, die<br />

sich seit langem in der Hilfs- und Selbsthilfegemeinschaft<br />

engagieren: Erika<br />

Christ und Karl-Heinz Horbach haben für<br />

25 Jahre ehrenamtliche Arbeit die Goldene<br />

Ehrennadel erhalten.<br />

Erika Christ und Präsident Dr. Ulf Droste<br />

Erika Christ ist seit April 1986 Mitglied<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong>. Den Aufbau<br />

der örtlichen Arbeitsgemeinschaft Bad<br />

Neuenahr-Ahrweiler gestaltete sie aktiv<br />

mit. Als langjährige Vorsitzende führte sie<br />

die öAG mit großem Engagement und mit<br />

viel Gespür für die Belange anderer rheumakranker<br />

Menschen. 1995 wurde sie<br />

als Beisitzerin in den Vorstand<br />

des Landesverbandes gewählt.<br />

Auch in diesem Ehrenamt, in<br />

das sie seitdem regelmäßig wiedergewählt<br />

wurde, setzt sie sich<br />

für die Anliegen und Bedürfnisse<br />

der Betroffenen ein. Von<br />

2000 bis 2008 war sie zudem<br />

Vorstandsmitglied des Bundesverbandes.<br />

Präsident Dr. Ulf<br />

Droste dankte Erika Christ herzlich<br />

für ihre Tätigkeit und hob<br />

ihre großen Verdienste hervor.<br />

Karl-Heinz Horbach engagiert<br />

sich ebenfalls seit 25 Jahren<br />

ehrenamtlich für die<br />

<strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong>. Er war Gründungsmitglied<br />

der Arbeitsgemeinschaft<br />

Kusel, die er bis<br />

heute als Vorsitzender leitet.<br />

Karl-Heinz Horbach<br />

Heilsame Luft im Bad Kreuznacher Stollen<br />

Radontherapie bei rheumatischen Erkrankungen<br />

Die Behandlung mit Radon gehört<br />

seit langem zur Therapie chronisch<br />

kranker Menschen. Bei zahlreichen rheumatischen<br />

Erkrankungen führt diese Methode<br />

zu einer spürbaren Schmerzlinderung.<br />

Mit dem <strong>Rheuma</strong>tologen Dr. Hans<br />

Jöckel sprach „<strong>mobil</strong>“ <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

über den Bad Kreuznacher Radonstollen.<br />

das überall in der Atemluft auftritt. Aber<br />

die Radonkonzentration hier im Stollen ermöglicht<br />

eine Inhalationstherapie, die sich<br />

positiv auf die Beweglichkeit bei vielen<br />

chronischen Erkrankungen auswirkt.<br />

Seit wann weiß man um diese<br />

? Wirkung von Radon?<br />

Schon zu Beginn des vorigen Jahr-<br />

! hunderts, im Jahr 1904, hat der<br />

An der Delegiertenkonferenz konnte er<br />

aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen.<br />

Doch Geschäftsführerin Christel<br />

Christe konnte ihm die Goldene Ehrennadel<br />

kurz darauf, bei seinem Klinikaufenthalt<br />

in Bad Kreuznach, im Auftrag des<br />

Präsidenten überreichen. Trotz eigener gesundheitlicher<br />

Einschränkungen habe<br />

Horbach sich in diesen 25 Jahren immer<br />

kompetent und liebenswürdig engagiert,<br />

so Dr. Droste. Dies gelte für seine kontinuierliche<br />

Arbeit vor Ort wie auch für die<br />

Zeit, in der Karl-Heinz Horbach im Beirat<br />

des Landesverbandes tätig war. Christel<br />

Christe dankte ihm ebenfalls für seinen<br />

Einsatz und gratulierte ihm herzlich zu<br />

dieser Auszeichnung. ❚<br />

auch die Luft in diesem alten Bergwerksstollen<br />

reich an Radon ist. Dieses Edelgas<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung<br />

verschiedener Erkrankungen. Das Radon<br />

gelangt in den Körper, und die niedrig<br />

dosierte Strahlung wirkt sich positiv zum<br />

Beispiel auf das Immunsystem aus.<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Herr Dr. Jöckel, wir sind hier in ei-<br />

? nem früheren Quecksilber-Bergwerk<br />

am Ufer der Nahe. Was ist das<br />

Apotheker und Forscher Dr. Karl Aschoff –<br />

der sich bereits seit längerem mit der Heil- !<br />

Und seitdem können Patienten<br />

diesen Stollen nutzen?<br />

Im Jahr 1912, also vor genau 100<br />

Jahren, hat man hier am Stollen ein<br />

Besondere an diesem Stollen?<br />

kraft der Kreuznacher Quellen beschäf- sogenanntes Emanatorium eröffnet – seit<br />

!<br />

Die Patienten atmen hier radonhaltige<br />

Luft ein. Radon ist ein Edelgas,<br />

tigte – entdeckt, dass diese Quellen radonhaltig<br />

sind. Bald darauf stellte er fest, dass<br />

dieser Zeit wird der Radonstollen also für<br />

die Therapie genutzt. Allerdings zunächst<br />

➤<br />

4/<strong>2012</strong> MOBIL III<br />

?


<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Patienten im Bad Kreuznacher Radonstollen<br />

anders als wir das heute tun: Das Radon<br />

wurde in das Gebäude vor dem Stollen geleitet.<br />

Der Begriff Emanatorium bezieht<br />

sich auf „Radium-Emanation“, den früher<br />

gebräuchlichen Ausdruck für Radon. Das<br />

Gebäude wurde im 2. Weltkrieg zerstört,<br />

und später – Ende der 60er Jahre – war<br />

eine Wiederaufnahme des Betriebs aus<br />

strahlenschutzrechtlichen Gründen nicht<br />

möglich.<br />

Hat dies zu der Entscheidung<br />

? geführt, den Stollen direkt für die<br />

Inhalation zu verwenden?<br />

!<br />

Zunächst gab es Pläne, ein auch<br />

architektonisch ganz modernes<br />

neues Inhalatorium zu errichten. Doch<br />

dann setzte sich die Erkenntnis durch,<br />

dass man – anstatt die radonhaltige Luft<br />

aus dem Stollen herauszupumpen – doch<br />

besser die Patienten in den Stollen bringen<br />

könnte. Dafür musste natürlich der<br />

Durchmesser der Stollen erweitert werden;<br />

die Gänge in dem alten Bergwerk aus<br />

dem 18. Jahrhundert sind zwar lang, insgesamt<br />

etwa 500 Meter. Aber sie waren,<br />

wie damals im Bergbau üblich, sehr niedrig<br />

und eng. Also wurden zunächst der<br />

Durchmesser und die Höhe eines Stollenabschnitts<br />

deutlich erweitert – dieser Radonstollen<br />

konnte 1974 eröffnet werden.<br />

?<br />

!<br />

Heute gibt es zwei solcher Inhalationsräume<br />

im Radonstollen ...<br />

Ja, nach kurzer Zeit war der Andrang<br />

so groß, dass wir einen zwei-<br />

ten Raum eröffnet haben. Hier im Stollen<br />

sind Rohre verlegt, durch die die radonhal-<br />

tige Luft gezielt verteilt werden kann. Dabei<br />

wird die Radon-Konzentration laufend<br />

überwacht und aufgezeichnet.<br />

Radon ist ein radioaktives Ele-<br />

? ment. Gibt es auch Patienten, die<br />

wegen der Strahlung Bedenken haben?<br />

!<br />

Die weitaus meisten Patienten,<br />

denen der Arzt diese Therapie verschrieben<br />

hat, sind deshalb nicht besorgt.<br />

Und wenn Fragen auftreten, sind diese<br />

Bedenken meist schnell ausgeräumt. Die<br />

Radonkonzentration hier im Stollen liegt<br />

im Jahresdurchschnitt bei 40.000 bis<br />

50.000 Becquerel je Kubikmeter Luft.<br />

(Die Zerfallsgeschwindigkeit eines radioaktiven<br />

Stoffes wird in Becquerel gemessen.)<br />

Zum Vergleich: In der freien Natur<br />

können Sie von Durchschnittswerten um<br />

4 Bq/m3 ausgehen.<br />

Wie lange verbleibt das im Stollen<br />

? aufgenommene Radon im Körper<br />

des Patienten?<br />

!<br />

Das vom Körper aufgenommene<br />

Radon ist bereits nach wenigen<br />

Stunden wieder ausgeschieden, sodass es<br />

nicht mehr nachweisbar ist. Die Wirkung<br />

des Radons basiert auf der Alphastrahlung,<br />

die bei diesem Zerfall auftritt. Entscheidend<br />

für die Therapie im Radonstollen<br />

sind die genaue Dosierung und die<br />

zeitlich begrenzte Anwendung. Außerdem<br />

unterliegt der Betrieb den Strahlenschutzbestimmungen;<br />

das Bundesamt für Strahlenschutz<br />

hat ebenfalls bestätigt, dass<br />

eine solche Radontherapie in bestimmten<br />

Fällen sinnvoll sein kann.<br />

nimmt?<br />

Wie hoch ist die Strahlendosis, die<br />

man bei der Radontherapie auf-<br />

Die aufgenommene Strahlendosis<br />

wird in Millisievert (mSv) gemessen.<br />

Die natürliche Strahlung, die jeder von uns<br />

aufnimmt, liegt in Deutschland – je nach<br />

Region – zwischen 1 und 10 mSv pro Jahr.<br />

Im Radonstollen nehmen Sie pro Termin<br />

0,2 mSv auf. Das ist wenig, wenn Sie<br />

es zum Beispiel mit einer Mammografie<br />

(3 mSv) oder einer Abdomen-Computer -<br />

tomografie (8 mSv) vergleichen.<br />

Sie sagten, dass die Radontherapie<br />

vom Arzt verschrieben wird.<br />

Ich darf also nicht „einfach so“ in den<br />

Stollen?<br />

Wenn Sie nur einmal einen Blick in<br />

den Stollen werfen und sich infor-<br />

mieren möchten, können Sie das im Rahmen<br />

einer Besichtigung gern tun. Aber die<br />

Therapie muss ärztlich verordnet sein. Dabei<br />

muss der Arzt die Indikation prüfen<br />

und den Umfang der Behandlung festlegen.<br />

Jeder Aufenthalt hier im Stollen im<br />

Rahmen einer solchen Therapie dauert<br />

eine Stunde; die Zahl der Aufenthalte liegt<br />

zwischen sechs (das ist das Minimum für<br />

eine spürbare positive Wirkung) und zwölf.<br />

In welchen Fällen, also bei welchen<br />

rheumatischen Erkrankun-<br />

gen, kommt die Radontherapie zum Einsatz?<br />

Sie kann bei allen schmerzhaften<br />

Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankun-<br />

gen sinnvoll sein, ob das entzündliche<br />

oder degenerative Erkrankungen sind. Also<br />

etwa bei Morbus Bechterew, bei einer<br />

rheumatoiden Arthritis mit geringer Aktivität,<br />

bei Arthrosen oder Fibromyalgie, um<br />

nur einige zu nennen. Übrigens haben wir<br />

auch bei Atemwegserkrankungen wie dem<br />

allergischen Asthma gute Erfahrungen mit<br />

dieser Therapie gemacht.<br />

Wie wirkt sich der Aufenthalt im<br />

Stollen auf die Gesundheit dieser<br />

Patienten aus?<br />

Die Wirkung ist in erster Linie<br />

schmerzlindernd. Zwar hat die Radontherapie<br />

auch entzündungshemmende<br />

Effekte, aber im Vordergrund steht die Lin-<br />

IV MOBIL 4/<strong>2012</strong><br />

?<br />

!<br />

?<br />

!<br />

?<br />

!<br />

?<br />

!


derung der Schmerzen. Das macht sich zum<br />

Beispiel so bemerkbar, dass der Patient<br />

nach der Behandlung weniger Medikamente<br />

benötigt. Lassen Sie mich aber klarstellen,<br />

dass diese Behandlung keine „alternative“,<br />

sondern eine komplementäre Therapie<br />

ist. Sie wird ergänzend zu anderen therapeutischen<br />

Maßnahmen angewendet.<br />

Wenn mir der Arzt die Radonthera-<br />

? pie verschrieben hat, wie gehe ich<br />

dann vor?<br />

!<br />

Sie vereinbaren die Termine für die<br />

Inhalationen vor Ort im Crucenia Ge-<br />

sundheitszentrum. Bad Kreuznach ist der<br />

einzige Ort in Deutschland, an dem die Radontherapie<br />

in einem Stollen angeboten<br />

wird. Meist hat Ihr Arzt ja noch weitere Anwendungen<br />

verschrieben; dann kommen<br />

Sie üblicherweise dreimal pro Woche für jeweils<br />

eine Stunde in den Radonstollen. Aber<br />

auch ein täglicher Aufenthalt ist möglich.<br />

?<br />

Die Temperatur hier im Stollen ist<br />

angenehm, weder besonders kühl<br />

noch sehr warm. Spezielle Kleidung muss<br />

hier also kein Patient tragen?<br />

!<br />

Nein, wir haben hier eine „Wohlfühl-<br />

Temperatur“. Im Gasteiner Heilstol-<br />

len in Österreich ist die Radonkonzentration<br />

ähnlich wie hier, doch liegt die Temperatur<br />

dort deutlich höher – um die 40 Grad. Dort<br />

tragen die Patienten Badekleidung. Manche<br />

Fachleute vermuteten, dass das Radon<br />

Ambulante Patientenschulung: Neue Kurse<br />

Von Mitte August bis Mitte November<br />

<strong>2012</strong> veranstaltet der Landesverband<br />

sieben Kurse der Ambulanten<br />

Patientenschulung. Wenn Sie Interesse<br />

haben, melden Sie sich möglichst<br />

bald an.<br />

Die Patientenschulung vermittelt hilfreiches<br />

Wissen über die eigene Erkrankung<br />

und zum Umgang mit ihr im Alltag.<br />

Die Kurse, die der Landesverband<br />

anbietet, sind erkrankungsspezifisch<br />

und praxisnah gestaltet. Ein ausgebildetes<br />

und zertifiziertes Schulungsteam<br />

begleitet Sie in dieser Zeit. Im Dialog<br />

mit den Experten des Sana <strong>Rheuma</strong> -<br />

4/<strong>2012</strong> MOBIL<br />

so besser vom Körper aufgenommen werde,<br />

aber heute wissen wir, dass die Schweißbildung<br />

bei so hohen Temperaturen dies verhindert.<br />

Die Radonaufnahme durch den<br />

Körper ist also die gleiche.<br />

?<br />

!<br />

Gibt es auch Fälle, in denen Sie<br />

von der Radontherapie abraten?<br />

Patienten mit einer Schilddrüsen-<br />

Überfunktion sollten nicht in den<br />

Radonstollen; dies gilt auch für Kinder und<br />

schwangere Frauen. Dies wird der verschreibende<br />

Arzt aber berücksichtigen. Abzuraten<br />

ist auch Menschen mit Angstzuständen<br />

– wenn diese während eines Inhalations-Aufenthalts<br />

auftreten, kann man<br />

den Stollen aber sofort verlassen.<br />

?<br />

Kann ich auch dann in den Radonstollen,<br />

wenn meine Krankenversi-<br />

cherung die Kosten für diese Therapie<br />

nicht übernimmt?<br />

!<br />

Ja, Sie können auch als Selbstzahler<br />

teilnehmen. In diesem Fall kostet je-<br />

der Termin (von 1 Stunde Dauer) 21 Euro.<br />

Bei 9 Terminen – das ist ein sinnvoller Mittelwert<br />

– wären das weniger als 200 Euro.<br />

Die ärztliche Verordnung ist natürlich dennoch<br />

notwendig.<br />

?<br />

!<br />

Wie oft sollte man diese Therapie<br />

wiederholen?<br />

Das ist von Patient zu Patient unterschiedlich.<br />

Studien belegen, dass<br />

durch die Radontherapie im Stollen weni-<br />

zentrums <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und den anderen<br />

Teilnehmern können Sie Ihr Wissen<br />

über die Krankheit und die Therapie<br />

vertiefen und so lernen, wie Sie besser<br />

mit Ihrer Erkrankung umgehen können.<br />

Teilnahmebedingung ist eine<br />

gesicherte Diagnose.<br />

Fibromyalgie-Syndrom (bitte wählen Sie<br />

einen dieser Termine)<br />

● 17. – 18. August<br />

● 31. August – 1. September<br />

● 28. – 29. September<br />

● 26. – 27. Oktober<br />

<strong>Rheuma</strong>toide Arthritis<br />

● 24. – 25. August<br />

Sanitätsrat Dr. med. Hans Jöckel ist ärztlicher<br />

Leiter des Bad Kreuznacher Radonstollens.<br />

Der niedergelassene Facharzt für<br />

Innere Medizin/<strong>Rheuma</strong>tologie ist Vorsitzender<br />

des Badearztvereins Bad Kreuznach<br />

sowie Ehrenvorsitzender der Ärztekammer<br />

Koblenz und des Hartmannbundes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />

Außerdem ist er ehrenamtlich<br />

im Beirat der <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong> <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> tätig.<br />

ger Medikamente erforderlich sind – in vielen<br />

Fällen gilt das für einen Zeitraum von<br />

mehreren Wochen oder sogar Monaten.<br />

Viele Bechterew-Patienten haben über einen<br />

Zeitraum von einem halben Jahr oder<br />

länger deutlich weniger Schmerzen. In solchen<br />

Fällen ist es sinnvoll, einmal im Jahr<br />

die Radontherapie im Stollen zu nutzen.<br />

Herr Dr. Jöckel, wir danken Ihnen<br />

! für das Gespräch. ❚<br />

Osteoporose<br />

● 19. – 20. Oktober<br />

Morbus Bechterew<br />

● 9. – 10. November<br />

Kosten: Eigenbeteiligung (inkl. Unterkunft<br />

und Verpflegung) für Mitglieder<br />

25 Euro, Nichtmitglieder 70 Euro<br />

Ort: Bad Kreuznach<br />

Beginn: freitags, ca. 13.30 Uhr<br />

Ende: samstags, ca. 18.00 Uhr<br />

Anmeldung: Wenn Sie teilnehmen<br />

möchten, setzen Sie sich bitte mit der<br />

Beratungs- und Geschäftsstelle des<br />

Landesverbandes – Frau Christe, Telefon<br />

0671 8340454 – in Verbindung.<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

V


<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Neue Seminare – August bis Dezember <strong>2012</strong><br />

Die <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> bietet<br />

in den kommenden Wochen mehrere<br />

Seminare für rheumakranke Menschen<br />

an. Mit „EM“ gekennzeichnete Termine<br />

sind Seminare für ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen.<br />

Zu den mit „A“ markierten können<br />

sich alle Mitglieder anmelden.<br />

12 (A) Alltagsbewältigung in Familien<br />

mit einem rheumakranken Kind<br />

Bei diesem Familienseminar, das der Landesverband<br />

gemeinsam mit dem Arbeitsund<br />

Informationskreis „Eltern rheumakranker<br />

Kinder“ veranstaltet, haben die Eltern<br />

Gelegenheit zum Informations- und Erfahrungsaustausch.<br />

Sie können mit anderen<br />

betroffenen Familien ins Gespräch kommen,<br />

sich informieren und Tipps erhalten.<br />

An dem Seminar kann die ganze Familie<br />

teilnehmen – Eltern, erkrankte Kinder sowie<br />

deren Geschwister. Zum Programm dieses<br />

Wochenendes gehören auch Entspannung<br />

für Mütter und Erlebnis für die Väter<br />

und Kinder.<br />

Ort: Jugendgästehaus Ahrtal, St.-Pius-<br />

Straße 7, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

Beginn: Fr., 31. August<br />

Ende: So., 2. September<br />

Kostenanteil (Mitglieder): 30,– € pro Familie<br />

Weitere Informationen über die Kontaktadresse<br />

des Elternkreises: Telefon 02631<br />

75409, E-Mail: rheumaelternkreis@web.de<br />

13 (A) Mit dem <strong>Rheuma</strong>schmerz<br />

leben – Schmerzbewältigung und<br />

Entspannung für rheumakranke Menschen<br />

(Einsteiger und Wiederholer)<br />

Für die meisten rheumakranken Menschen<br />

ist der Schmerz das Schlimmste an der Erkrankung.<br />

Die Schmerzempfindung ist<br />

aber nicht nur Resultat körperlicher Reize<br />

oder Schädigungen. Sie wird auch entscheidend<br />

von der Einstellung des Betroffenen<br />

und seinem allgemeinen Befinden<br />

beeinflusst. Bewegungstherapien, meditative<br />

Formen der Entspannung und aktive<br />

Schmerzbeeinflussung können helfen,<br />

Schmerzmedikamente zu reduzieren und<br />

damit dem Schmerz nicht mehr so hilflos<br />

ausgeliefert zu sein.<br />

Beginn: Fr., 31. August (15.00 Uhr)<br />

Ende: Sa., 1. September (17.30 Uhr)<br />

Leitung: Jürgen Fitzek, Psychologischer<br />

Psychotherapeut und Verhaltenstherapeut<br />

Kostenanteil (Mitglieder): 30,– €<br />

14 (A) Selbsterfahrung in der Gruppe<br />

– Wie hat sich mein Leben durch<br />

meine rheumatische Erkrankung verändert?<br />

(Einsteiger und Wiederholer)<br />

„Selbsterfahrung“ ist eine Erfahrung, wer<br />

und wie man ist, wie man sich wann fühlt<br />

und wie man auf andere wirkt. Sie ist eine<br />

Art Wahrnehmungsübung der eigenen Bedürfnisse,<br />

Fähigkeiten und Vorurteile, der<br />

persönlichen Wertvorstellungen und damit<br />

auch der individuellen Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Da Menschen sich vor allem in<br />

anderen Personen (wie in einem Spiegel)<br />

wahrnehmen, gehört zur Selbsterfahrung<br />

auch immer die Wahrnehmung durch andere.<br />

Das Auftreten chronischer Erkrankungen<br />

führt häufig zu körperlichen Einschränkungen,<br />

aber auch zu seelischen Belastungen,<br />

die im normalen medizinischen<br />

Alltag nicht angemessen berücksichtigt<br />

werden können. In der Gruppe erfahren<br />

Sie Unterstützung, Ermutigung und Solidarität<br />

bei diesem Prozess.<br />

Beginn: Sa., 15. September (10.00 Uhr)<br />

Ende: So., 16. September (12.45 Uhr)<br />

Leitung: Prof. Dr. Manfred Clemenz, Psychologischer<br />

Psychotherapeut und Gruppenanalytiker<br />

Kostenanteil (Mitglieder): 28,– €<br />

15 (EM) Qualifizierung in der ehrenamtlichen<br />

Beratung (2. Fortsetzung)<br />

Dieses Seminar richtet sich an ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter/-innen, die die Grundlagen<br />

der Gesprächsführung bereits aus den<br />

vorigen Seminaren kennen und sie auch in<br />

der Praxis anwenden. Diese praktischen Erfahrungen<br />

sind der Ausgangspunkt für<br />

eine weitere Vertiefung der Kompetenzen,<br />

um mehr Souveränität auch in schwierigen<br />

Beratungssituationen zu bekommen. Bitte<br />

beachten: An diesem Seminar können ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter/-innen teilnehmen,<br />

die bereits das Einsteiger-Seminar<br />

(Dezember 2011) und die 1. Fortsetzung<br />

(März <strong>2012</strong>) besucht haben.<br />

Beginn: Fr., 19. Oktober (15.00 Uhr)<br />

Ende: Sa., 20. Oktober (17.00 Uhr)<br />

Leitung: Andrea Feldhaus, Dipl.-Pädagogin<br />

Teilnahme für ehrenamtliche Mitarbeiter/<br />

-innen kostenfrei<br />

16 (A) Darf ich bitten? Tanzen auch<br />

mit <strong>Rheuma</strong>!<br />

Aktiv gegen <strong>Rheuma</strong>schmerz – das kann<br />

man auch beim Tanz sein. Tanzen hilft, Alltag<br />

und Schmerzen zu vergessen. Die Bewegung<br />

zur Musik löst Verspannungen<br />

und regt die Kleinstmuskulatur und die Koordination<br />

an. Sie steigert die gesamte Beweglichkeit<br />

und das Wohlbefinden. Bei<br />

diesem Tanzseminar gilt: Jeder nach seinen<br />

Möglichkeiten, denn der individuelle<br />

Gesundheitszustand lässt nicht jede Bewegung<br />

zu. Doch gemeinsam zu tanzen fördert<br />

auch die Kommunikation und macht<br />

viel Freude.<br />

Beginn: Sa., 20. Oktober (10.30 Uhr)<br />

Ende: So. 21., Oktober (12.30 Uhr)<br />

Leitung: Helga Winarsch, Tanzlehrerin;<br />

Silvia Halfmann, Tanzlehrerin<br />

Kostenanteil (Mitglieder): 28,– €<br />

17 (A) Patientenschulung: Alltagsbewältigung<br />

und Lebensperspektiven<br />

für rheumakranke Menschen (Einsteiger<br />

und Wiederholer)<br />

Die persönliche Betroffenheit durch eine<br />

chronische rheumatische Erkrankung und<br />

ihre Auswirkungen auf die sozialen Beziehungen<br />

stehen im Mittelpunkt dieses Wochenendseminars.<br />

Im gemeinsamen Dialog<br />

geht es um die Stärkung des Selbstwertgefühls<br />

und der Eigenverantwortung.<br />

Wichtig!<br />

Anmeldung zu den Seminaren bitte<br />

● direkt beim Landesverband<br />

● schriftlich (nicht telefonisch)<br />

● individuell (nicht als Gruppe)<br />

Abmeldung nur beim Landesverband<br />

(Veranstalter)<br />

VI MOBIL 4/<strong>2012</strong>


Die Fähigkeit, schwierige Situationen zu<br />

bewältigen, soll weiterentwickelt werden,<br />

um einen mündigen Umgang mit der<br />

Erkrankung zu ermöglichen.<br />

Beginn: Fr., 2. November (15.00 Uhr)<br />

Ende: Sa., 3. November (17.30 Uhr)<br />

Leitung: Jürgen Fitzek, Psychologischer<br />

Psychotherapeut und Verhaltenstherapeut<br />

Kostenanteil (Mitglieder): 28,– €<br />

18 (EM) Freies Sprechen und Präsentieren<br />

(für Einsteiger und Wieder -<br />

holer)<br />

Kennen Sie das auch: den Kloß im Hals<br />

und dieses mulmige Gefühl in der Magengegend,<br />

wenn Sie eine kurze Rede<br />

halten wollen? Der Kopf wird immer leerer,<br />

je näher der Termin rückt? Dagegen<br />

können Sie in diesem Seminar etwas unternehmen.<br />

In praxisnahen Situationen<br />

wollen wir ausprobieren, wie man auf<br />

seine Zuhörer wirkt und welche Tipps<br />

und Tricks man anwenden kann. Trauen<br />

Sie sich einfach!<br />

Beginn: Fr., 9. November (15.00 Uhr)<br />

Ende: Sa., 10. November (17.00 Uhr)<br />

Auch in diesem Sommer ist der <strong>Rheuma</strong>-<br />

Bus wieder in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> unterwegs.<br />

Das Info<strong>mobil</strong> macht vom 3. bis zum<br />

7. September an neun Standorten im Land<br />

Station.<br />

Ziel dieser Tour ist die Information und Beratung<br />

über rheumatische Erkrankungen.<br />

Den Besuchern werden an den Stationen<br />

<strong>Rheuma</strong>schnelltests und Fragebogen-Screenings<br />

für die Soforterkennung einer rheumatischen<br />

Erkrankung angeboten. Auch die Beratung<br />

und die Eigeninitiative in Selbsthilfegruppen,<br />

die entscheidend zum Krankheitsverlauf<br />

beiträgt, ist ein Thema an den<br />

Standorten.<br />

Veranstalter der Informationstour ist die<br />

<strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> gemeinsam mit<br />

der <strong>Deutsche</strong>n Vereinigung Morbus Bechterew,<br />

dem Sana <strong>Rheuma</strong>zentrum <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> und dem <strong>Rheuma</strong>-Netzwerk Adapthera.<br />

Kompetente Berater im und am <strong>Rheuma</strong>-Bus<br />

werden u. a. Prof. Dr. Andreas Schwarting<br />

Leitung: Andrea Feldhaus, Dipl.-Pädagogin<br />

Teilnahme für ehrenamtliche Mitarbeiter/<br />

-innen kostenfrei<br />

19 (EM) Hilfe den Helfern – Wie kann<br />

ich mit Konflikten innerhalb der<br />

ehrenamtlichen Arbeit besser um -<br />

gehen?<br />

Die ehrenamtliche Arbeit mit rheumakranken<br />

Menschen erfordert ähnliche Kompetenzen<br />

wie eine professionelle Beratungstätigkeit.<br />

Supervision ist eine professionelle<br />

Beratungsmethode für alle, die beruflich<br />

mit Menschen zu tun haben. Das<br />

Seminar soll Hilfestellung leisten sowohl<br />

bei der Reflexion der eigenen Betroffenheit<br />

als auch bei der Bewältigung von Konfliktsituationen<br />

in der alltäglichen Arbeit,<br />

mit dem Ziel, die eigene Handlungssicherheit<br />

zu stärken.<br />

Beginn: Fr., 7. Dezember (15.00 Uhr)<br />

Ende: Sa., 8. Dezember (17.30 Uhr)<br />

Leitung: Sigrid Kuchenbecker, Dipl.-Psychologin<br />

und Supervisorin<br />

Teilnahme für ehrenamtliche Mitarbeiter/<br />

-innen kostenfrei<br />

<strong>Rheuma</strong>-Bus-Tour <strong>2012</strong> in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

(Ärztlicher Direktor des <strong>Rheuma</strong>zentrums)<br />

und Geschäftsführerin Christel Christe sein.<br />

An den einzelnen Stationen der Tour sind<br />

auch ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen der<br />

<strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong> aus der Region als Ansprechpartner<br />

dabei. Die Standorte und Termine:<br />

Montag, 3. September<br />

vormittags: Bad Kreuznach (Ecke Salinenstraße/Mannheimer<br />

Straße – Verlängerung<br />

der Fußgängerzone)<br />

nachmittags: Oberwesel (Marktplatz)<br />

Anmeldung: Wenn Sie an einem unserer<br />

Seminare teilnehmen möchten, wenden<br />

Sie sich bitte schriftlich an die Beratungsund<br />

Geschäftsstelle des Landesverbandes.<br />

Die Seminarplätze werden in der Reihenfolge<br />

der Anmeldung vergeben.<br />

Ort: Als Seminarort ist – soweit nicht anders<br />

vermerkt – das Caravelle Hotel im<br />

Park, Bad Kreuznach, Weinkauffstr. 1, vorgesehen.<br />

(Je nach Teilnehmerzahl ist auch<br />

ein anderes Haus im Raum Bad Kreuznach<br />

möglich; wir informieren Sie rechtzeitig.)<br />

Datenschutz: Um die Bildung von Fahrgemeinschaften<br />

zu ermöglichen, erstellen wir<br />

für jedes Seminar eine Teilnehmerliste,<br />

die wir mit den übrigen Unterlagen ausschließlich<br />

an die angemeldeten Teilnehmer<br />

versenden. Wenn Sie nicht wünschen,<br />

dass Ihre Daten (Name und Adresse) in<br />

dieser Teilnehmerliste erscheinen, teilen Sie<br />

uns dies bitte bei der Anmeldung mit.<br />

Information: Weitere Auskünfte zu den Seminaren<br />

erhalten Sie beim Landesverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> e.V. der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Rheuma</strong>-<br />

<strong>Liga</strong>, Frau Christe, Tel. 0671 8340454. ❚<br />

Freitag, 7. September<br />

ganztägig: Mainz (Theaterplatz)<br />

Die Termine am Vormittag sind, wenn<br />

nicht anders angegeben, für 9 bis 13 Uhr<br />

geplant, die am Nachmittag für 15 bis<br />

20 Uhr (Stand: Anfang Juli – Änderungen<br />

vorbehalten). Das Informations- und Beratungsangebot<br />

am <strong>Rheuma</strong>-Bus wendet sich<br />

vor allem an interessierte Besucher, für die<br />

das Thema „<strong>Rheuma</strong>“ neu ist. Aber auch<br />

Mitglieder der <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong> sind natürlich<br />

herzlich willkommen. ❚<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Dienstag, 4. September<br />

vormittags: Altenkirchen (Marktplatz)<br />

nachmittags: Bad Marienberg<br />

(Städt. Marktplatz)<br />

Mittwoch, 5. September<br />

vormittags: Gerolstein (Am Rondell)<br />

nachmittags: Trier (Viehmarkt)<br />

Donnerstag, 6. September<br />

vormittags: Mainz (ZDF, 9–14 h)<br />

nachmittags: Worms<br />

(Römischer Kaiser, 16–20 h)<br />

„Aktiv-Tour“ in Kaiserslautern:<br />

Einen weiteren <strong>mobil</strong>en Informationstag veranstaltet<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong> am Montag,<br />

17. September (11–16 Uhr) in Kaiserslautern.<br />

Dieser Termin ist Teil der bundesweiten Tour<br />

„Aktiv gegen <strong>Rheuma</strong>schmerz“. Zwei Monate<br />

lang ist der <strong>Rheuma</strong>-Truck in Deutschland unterwegs.<br />

Ein Bewegungsprogramm und eine<br />

Aktionsbühne laden dazu ein, selbst aktiv zu<br />

werden. Die <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong> informiert über rheumatische<br />

Erkrankungen und gibt auch Hin-<br />

4/<strong>2012</strong> MOBIL<br />

weise auf Hilfe und Beratung vor Ort.<br />

VII


<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

VIII<br />

Der <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>-Tag <strong>2012</strong><br />

in Ingelheim<br />

Beim diesjährigen Landesfest, das<br />

vom 1. bis 3. Juni in Ingelheim stattfand,<br />

stellte sich auch die <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong><br />

vor.<br />

Insgesamt kamen rund 270.000 Besucher<br />

zum <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>-Tag nach Ingelheim.<br />

Das Wetter war durchwachsen; so<br />

genossen am Samstag alle den Sonnenschein,<br />

während der Sonntag eher kühl<br />

und feucht war. Doch alles in allem habe<br />

sich die Vorbereitung und der Einsatz am<br />

Infostand gelohnt, sagte Gabie Hanssen,<br />

Vorsitzende der öAG Ingelheim. Unter den<br />

Gruppen, die sich auf der Selbsthilfemeile<br />

vorstellten, wie auch unter den Besuchern<br />

sei die Stimmung gut gewesen. Manche<br />

Passanten wollten lediglich einen ersten<br />

Eindruck von der <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong> gewinnen,<br />

andere hatten auch ganz konkrete Fragen.<br />

Dabei sei ihr aufgefallen, sagte Hanssen,<br />

dass manche Besucher sich nicht getraut<br />

hätten, den ehrenamtlichen Beratern gegenüber<br />

zuzugeben, „dass sie selbst die<br />

Betroffenen sind – sondern es war ein<br />

Freund, ganz oft die Mutter“. Die Standbetreuer<br />

konnten auch prominenten Besuch<br />

begrüßen: Gesundheits- und Sozialministerin<br />

Malu Dreyer (Bildmitte) informierte<br />

sich bei den Vorstandsmitgliedern der öAG<br />

über die Arbeit der <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong>. ❚<br />

Fibromyalgie-Gruppe beim „Cochemer Gesundheitsforum“<br />

Im Juni fand in Cochem ein Tag der Gesundheit<br />

statt, an dem sich auch die<br />

Fibromyalgie-Gruppe der örtlichen Arbeitsgemeinschaft<br />

beteiligte.<br />

Das Cochemer Gesundheitsforum am<br />

3. Juni war eine Veranstaltung des Marienkrankenhauses<br />

und des Seniorenbeirats<br />

des Landkreises Cochem-Zell. Neben Vorträgen<br />

und praktischen Demonstrationen<br />

luden auch die Zeltstände im Innenhof<br />

des Krankenhauses zum Besuch ein.<br />

Hier hatten die Selbsthilfegruppen aus<br />

der Region Gelegenheit, die Besucher des<br />

Moselfahrt der öAG St. Goarshausen<br />

Die diesjährige Tagesfahrt der <strong>Rheuma</strong>-<br />

<strong>Liga</strong>-Mitglieder aus St. Goarshausen und<br />

Umgebung führte im Mai an die Mosel.<br />

Erstes Ziel war Polch, wo die Teilnehmer<br />

die Firma Griesson De Beukelaer besuchten.<br />

Mit gut gefüllten Tüten ging es wei-<br />

Forums über ihre Arbeit zu informieren.<br />

Diese Chance nutzte auch<br />

der Fibromyalgie-Gesprächskreis<br />

der öAG Cochem.<br />

Fibromyalgie verursacht teilweise<br />

unerträgliche Schmerzen des<br />

Bewegungsapparats. Die eigentliche<br />

Ursache ist nach wie vor unbekannt,<br />

daher zielt die Therapie in<br />

erster Linie auf Schmerzlinderung.<br />

Die ehrenamtlich tätigen Mitglieder<br />

der Gruppe gaben Auskunft und verteilten<br />

Infomaterial zu dieser Erkrankung und zu<br />

ter zum Mittagessen an die Mosel. Am<br />

Nachmittag besuchten die Reisenden die<br />

nahe gelegene Burg Eltz. Für die Mitglieder<br />

der öAG war dies, wie viele sagten,<br />

ein sehr schöner Tag – und sie freuen sich<br />

bereits auf das nächste Wiedersehen.<br />

den Aktivitäten des Gesprächskreises. Die<br />

Gruppe trifft sich jeden 2. Donnerstag<br />

im Monat um 18 Uhr im Seniorenheim<br />

St. Hedwig in Cochem. Interessierte sind<br />

jederzeit herzlich willkommen. ❚<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Rheuma</strong>-<strong>Liga</strong><br />

Landesverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> e.V.<br />

Schloßstr. 1, 55543 Bad Kreuznach<br />

Telefon 0671 834044<br />

Fax 0671 8340460<br />

Internet: www.rheuma-liga-rp.de<br />

E-Mail: rp@rheuma-liga.de<br />

verantwortlich: Christel Christe<br />

(Geschäftsführerin)<br />

Redaktion: Christian Feldhaus<br />

Auflage: 16.500<br />

MOBIL 4/<strong>2012</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!