Die Mistel in der Tumortherapie - Veranstalter, Ziele
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STIMULATION KULTIVIERTER TUMORZELLEN DURCH SUBNANOGRAMM-<br />
KONZENTRATION VON ML I ODER VISCUM ALBUM L. -EXTRAKTE LÄSST<br />
SICH NICHT BESTÄTIGEN<br />
A. Büss<strong>in</strong>g 1 , M. Sch<strong>in</strong>k 2 , M Schietzel 1 , G. M. Ste<strong>in</strong> 1<br />
1<br />
Krebsforschung Herdecke, Abteilung für angewandte Immunologie, Geme<strong>in</strong>schaftskrankenhaus<br />
Herdecke, Universität Witten/Herdecke<br />
2<br />
Forschungsabteilung, Vere<strong>in</strong> Fil<strong>der</strong>kl<strong>in</strong>ik e.V., Fil<strong>der</strong>stadt<br />
<strong>Die</strong> Möglichkeit, dass <strong>Mistel</strong>lekt<strong>in</strong>e (ML) <strong>in</strong> niedrigen Konzentrationen (um1 ng/kg Körpergewicht)<br />
zu e<strong>in</strong>er Stimulation von Tumorzellen führen könnten, wird kontrovers diskutiert. Gabius et al.<br />
(Cancer Investigation 2001; 19: 114-126) beschrieben, dass u.a. die Sarkom-Zelll<strong>in</strong>ie SK-UT-1b<br />
durch ML I < 1 ng/ml zur Proliferation zu br<strong>in</strong>gen wäre. Als Testmethode wurde von den Autoren <strong>der</strong><br />
MTT-Assay ausgewählt, <strong>der</strong> die metabolische Aktivität <strong>der</strong> kultivierten Zellen erfasst. Wir haben<br />
versucht, diese Ergebnisse unter gleichen Versuchsbed<strong>in</strong>gungen zu reproduzieren, haben aber noch<br />
zwei weitere, für die Fragestellung wesentlich relevantere Untersuchungsmethoden mit e<strong>in</strong>bezogen,<br />
den E<strong>in</strong>bau des Thymid<strong>in</strong>-Analogons BrdU <strong>in</strong> die DNA proliferieren<strong>der</strong> Tumorzellen und <strong>der</strong>en DNA-<br />
Profil. Untersucht wurden Colo-320 und SW-480 Colon-Carc<strong>in</strong>ome; Colo-824 und KPL-1 Mamma-<br />
Carc<strong>in</strong>ome; HS 729, SK-UT-1b und SK-LMS-1 Sarkome; HT-144 und SK-Mel-28 Melanome; THP-1<br />
monozytäre Leukämie; Jurkat T-Zell-Leukämie; U-266 Plasmozytom; U-698-M und MHH-PREB-1<br />
B-Zell-Lymphome <strong>in</strong> Triple-Ansätzen und während 3-4 verschiedener Passagen. <strong>Die</strong> Zellen wurden<br />
für 96 h (<strong>in</strong> 24 Loch- bzw Microtiterplatten. mit ML I <strong>in</strong> 0,01, 0,05, 0,1, 0,5 und 5 ng/ml bzw. mit dem<br />
ML-standardisierten <strong>Mistel</strong>extrakt Iscador M spezial (<strong>in</strong> Konzentrationen entsprechend dem ML-<br />
Gehalt 0,05, 0,5 und 5 ng/ml) sowie PMA stimuliert. Es ließ sich mit den Untersuchungsmethoden,<br />
sowie den verwendeten Zelll<strong>in</strong>ien und Konzentrationen ke<strong>in</strong>e Stimulation <strong>der</strong> Tumorzellen<br />
nachweisen. <strong>Die</strong>s deckt sich mit Untersuchungen von Maier & Fiebig (Anti-Cancer Drugs 2002; 13:<br />
373-379), die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Panel von 16 humanen Tumorzelll<strong>in</strong>ien ebenfalls ke<strong>in</strong>e Stimulation durch<br />
<strong>Mistel</strong>extrakte nachweisen konnten. <strong>Die</strong> von Gabius et al. konstruierte Hypothese ist möglicherweise<br />
auf Zellkultur-Artefakte und beson<strong>der</strong>e Wachstumsk<strong>in</strong>etiken zurückzuführen und spricht somit nicht<br />
für e<strong>in</strong> generelles Risiko e<strong>in</strong>er Tumorzellstimulation durch <strong>Mistel</strong>extrakte.<br />
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