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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis - ZAG der Universität Freiburg

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<strong>Kommentiertes</strong> <strong>Vorlesungsverzeichnis</strong><br />

<strong>der</strong> Studiengänge<br />

Historische Anthropologie<br />

und<br />

Biologische Anthropologie<br />

Sommersemester 2009


Redaktion und Vervielfältigung:<br />

Johannes Bernhardt<br />

Stand 10.02.2009


Inhalt<br />

An die Studierenden <strong>der</strong> Historischen Anthropologie Seite 2<br />

Zu den Studiengängen Seite 3<br />

Themenfel<strong>der</strong> Seite 8<br />

Studienpläne Seite 10<br />

Studienberatung Seite 14<br />

Prüfungsberechtigte für die Fächer Historische und Biologische<br />

Anthropologie Seite 15<br />

Überblick über die Lehrveranstaltungen Seite 16<br />

Kommentare zu den Lehrveranstaltungen Seite 19<br />

Die Fachschaft Anthropologie stellt sich vor Seite 32


Liebe Studierende <strong>der</strong> Historischen Anthropologie,<br />

in diesem Semester möchten wir Sie innerhalb des Programms des kommentierten<br />

<strong>Vorlesungsverzeichnis</strong>ses beson<strong>der</strong>s auf das Hauptseminar zu Theorie und Praxis<br />

historisch-anthropologischer Forschung: „Galen - Medizin, Gesellschaft und Mentalität<br />

in <strong>der</strong> Hohen Kaiserzeit“ von Frau Bernett und Herrn Leven hinweisen. Passend zu<br />

diesem Seminar wird es im Rahmen des althistorischen Kolloquiums einen Vortrag<br />

„Galen und die Geschichte <strong>der</strong> Emotionen“ von Herrn Schlange-Schöningen geben<br />

(18.06. 18 Uhr, Bibliothek des SAG). Frau Bernett wird Examenskandidaten zudem<br />

wie<strong>der</strong> in einem Kolloquium die Möglichkeit bieten, ihre Arbeit o<strong>der</strong><br />

Prüfungsschwerpunkte zu präsentieren und zu diskutieren (Do 14-16 Uhr, Wilhelmstr.<br />

26, HS 00 016). Ferner wird Frau Pusch eine Übung "Anthropologische Muster <strong>der</strong><br />

Fremdwahrnehmung" anbieten (Mo 10-12 Uhr, Sedanstraße 6, HS 1). Schließlich ist<br />

ein Workshop mit einem renommierten historischen Anthropologen geplant, dessen<br />

Thema und Termin wir noch bekannt geben werden.<br />

Wie in den vergangenen Semestern werden wir Ihnen auch wie<strong>der</strong> einen Termin für<br />

einen gemeinsamen Abend vorschlagen. Ein Termin wird wie gehabt Anfang des<br />

Semesters per Rund-Mail bzw. Aushang bekanntgegeben, Sie sind aber bereits jetzt<br />

herzlich eingeladen! Bitte informieren Sie sich auch selbst und halten Sie sich auf dem<br />

Laufenden über Neuigkeiten (http://www.zag.uni-freiburg.de/anthro/fs_anthro/fs.html).<br />

Ich wünsche Ihnen ein gutes Sommersemester 2009,<br />

Ihr<br />

Johannes Bernhardt<br />

2


Zu den Studiengängen<br />

Historische Anthropologie - Biologische Anthropologie<br />

Die Studiengänge entsprechen dem Bemühen, naturwissenschaftlich-medizinische, sozial- und<br />

geisteswissenschaftliche Fragestellungen zu einer Lehreinheit zu verbinden, weil <strong>der</strong> Mensch<br />

einerseits Teil <strong>der</strong> Natur ist, an<strong>der</strong>erseits die Fähigkeit besitzt, sich zur Natur und zu sich selber zu<br />

verhalten, sein Umfeld in einem umfassenden Sinne zu gestalten, Kultur hervorzubringen.<br />

Getragen werden die Studiengänge von den Fächern von den Fächern Biologische Anthropologie,<br />

Ur- und Frühgeschichte, Alte Geschichte, Geschichte, Medizingeschichte, Soziologie, Ethnologie,<br />

Philosophie, Provinzialrömische Archäologie und Orientalistik. Lehrveranstaltungen, die auf den<br />

Studiengang angerechnet werden können, bietet außerdem das Fach Psychologie an.<br />

Der Begriff Anthropologie ist nach seiner wörtlichen Bedeutung vage und viel zu wenig abgegrenzt,<br />

um eine ausreichende inhaltliche Präzision zu liefern. Daher bemüht man sich seit jeher,<br />

durch Präzisierungen deutlich zu machen, von welcher wissenschaftlichen Seite her man sich mit<br />

dem Menschen beschäftigt. In Mitteleuropa versteht man unter <strong>der</strong> Fachdisziplin Anthropologie in<br />

<strong>der</strong> Regel die Wissenschaft von <strong>der</strong> biologischen Variabilität des Menschen. Die Biologische<br />

Anthropologie ist dabei diejenige wissenschaftliche Disziplin, die sich primär mit <strong>der</strong> physischen<br />

Seite des Menschen, aber auch <strong>der</strong>en kultureller Überformung beschäftigt. Die „Lehre vom Menschen“,<br />

wie die biologische Richtung <strong>der</strong> Anthropologie auch traditionell genannt wird, beinhaltet<br />

so unterschiedliche Bereiche wie die Suche nach dem evolutionsbiologischen Ursprung des<br />

Menschen, bis hin zum Homo sapiens, dessen geographische Differenzierung und heutige<br />

Verbreitung über die Kontinente, aber auch die Beschäftigung mit seiner physischen Gestalt, den<br />

körperlichen Funktionen und <strong>der</strong>en Störungen in ihrem umweltbedingten Kontext.<br />

In England, den USA und an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n mit englischer Sprache o<strong>der</strong> Kultureinfluss ist mit <strong>der</strong><br />

Biological Anthropology (o<strong>der</strong> Physical Anthropology, Human Biology), nur ein Teil <strong>der</strong> dortigen<br />

Anthropologie abgedeckt. Die umfassen<strong>der</strong>e Sichtweise <strong>der</strong> Anthropologie drückt sich in <strong>der</strong><br />

Fachrichtung <strong>der</strong> Cultural Anthropology aus, wobei Anthropologie umfassend als Überbegriff für all<br />

das verstanden wird, was man bei uns den Humanwissenschaften zuschreibt, d.h. neben <strong>der</strong><br />

biologischen Anthropologie gehören dazu auch die Kultur- und Sozialwissenschaften (z.B. Ethnologie,<br />

Ur- und Frühgeschichte, Archäologie, Volkskunde, Soziologie, Linguistik). Auch in Mitteleuropa<br />

ist die Biologische Anthropologie keine isolierte Disziplin, son<strong>der</strong>n hat vielseitige Beziehungen<br />

zu Nachbardisziplinen, vor allem zur Humangenetik. Die Biologische Anthropologie kooperiert<br />

auch hier eng mit den Kultur- und Sozialwissenschaften, doch stellen diese vollständig<br />

selbständige Disziplinen dar.<br />

Die Biologische Anthropologie beschäftigt sich mit dem Menschen als lebendem Teil <strong>der</strong> Natur<br />

in seiner Abhängigkeit von seinen genetischen Anlagen und modifizierend wirkenden Umweltfaktoren<br />

und kann damit definiert werden als "Biologische Variabilität des Menschen in seiner<br />

zeitlichen und räumlichen Ausdehnung". Ein klassisches Thema <strong>der</strong> Biologischen Anthropologie<br />

ist die<br />

1. Erforschung <strong>der</strong> menschlichen Stammesgeschichte (Paläoanthroplogie)<br />

Es wird <strong>der</strong> Weg nachvollzogen, „wie <strong>der</strong> Mensch zum Menschen wurde“. Dies beinhaltet die Rekonstruktion<br />

<strong>der</strong> Fossilgeschichte <strong>der</strong> Hominiden, um die rein physischen Verän<strong>der</strong>ungen zu erkennen.<br />

Um sie aber erklären zu können, bedarf es eines Wissenschaftskonzeptes, das die beobachteten<br />

anatomischen Konstruktionen in einen zeitlichen und räumlichen Kontext stellt. Dazu<br />

wird untersucht, unter welchen Umweltbedingungen sich bestimmte Verän<strong>der</strong>ungen etablieren<br />

konnten (Konzept <strong>der</strong> biologischen Adaptation). Vor allem <strong>der</strong> Weg des Menschen „out of africa“ in<br />

<strong>der</strong> Hominidenevolution ist hier zentraler Forschungsgegenstand. Dabei beschränkt sich die<br />

Anthropologie nicht auf den Menschen allein, son<strong>der</strong>n bezieht die systematisch nahestehenden<br />

höheren Affen (Primaten) und <strong>der</strong>en Stammesgeschichte ein. Die Bearbeitung <strong>der</strong> Fossilfunde –<br />

<strong>der</strong>en Anzahl in den beiden letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat – verlangt zwingend die<br />

Integration weiterer Fachgebiete wie <strong>der</strong> vergleichenden Anatomie, Botanik, Geologie, Klimatologie<br />

und Ökologie. Bessere Methoden zur absoluten Altersbestimmung und innovative Denkansätze<br />

führten seit den siebziger Jahren hier zu komplexen Modellbildungen (z.B. zur Out-of-Africa-<br />

Theorie, die von einem uniregionalen Ursprung des mo<strong>der</strong>nen Menschen [H. sapiens] ausgeht;<br />

dazu im Gegensatz steht das multiregionale Modell von <strong>der</strong> Entstehung des mo<strong>der</strong>nen Menschen).<br />

Die Informationen aus den kooperierenden Fachgebieten dienen dabei u.a. dazu,<br />

mögliche Faktoren zu erkennen, die zufällig entstandene genetische Verän<strong>der</strong>ungen selektiert<br />

bzw. den Prozess <strong>der</strong> Menschwerdung an<strong>der</strong>weitig beeinflusst haben. In ihren jüngeren Epochen<br />

3


wird die Paläoanthropologie zur Bevölkerungsgeschichte und mündet in die Prähistorische Anthropologie.<br />

2. Prähistorische Anthropologie<br />

Der Übergang in die Prähistorische Anthropologie ist fließend. Von ihr spricht man in <strong>der</strong> Regel im<br />

Anschluss an die Fossilgeschichte, die mit dem Auftreten des neuzeitlichen Menschen (Homo sapiens)<br />

endet. Die Prähistorische Anthropologie beschäftigt sich mit jüngeren Skelettfunden, die<br />

zeitlich bis in historische Zeiten und sogar bis in die Frühe Neuzeit reichen. Kooperationen mit<br />

Nachbardisziplinen betreffen – im weitesten Sinne – Grundlagenfächer wie die Klimatologie, Bodenkunde<br />

und Anthropogeographie, Historische Biowissenschaften wie die Paläoethnobotanik,<br />

Archäozoologie und Medizingeschichte, Historische Sozial- und Kulturwissenschaften wie die Urund<br />

Frühgeschichte, die Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Soziologie, Ethologie, Linguistik,<br />

Demographie sowie die Archäometrie. Unter dem Begriff Archäometrie sind diejenigen naturwissenschaftliche<br />

Methoden systematisiert, die zur Untersuchung von Sachüberresten im Sinne <strong>der</strong><br />

allgemeinen historischen Quellenkunde herangezogen werden. Zu Sachüberresten zählen körperliche<br />

und organische Überreste, Bauwerke, Gerätschaften, Kunst- und Gewerbeerzeugnisse,<br />

aber auch Landschaftselemente, Böden und Landschaftsformen (B. Herrmann). Zu den Gegenständen<br />

<strong>der</strong> Prähistorischen Anthropologie gehören nicht nur Fragen <strong>der</strong> Bevölkerungsgeschichte,<br />

son<strong>der</strong>n auch solche <strong>der</strong> Ethnogenese (Untersuchung regionaler Bevölkerungen<br />

[Ethnien], die sich einer biologischen Abstammungsgemeinschaft zurechnen, unter dem Aspekt<br />

ihrer Herkunft und Ausbreitung, dazu kommt die demographische Rekonstruktion früherer Bevölkerungen<br />

(Paläodemographie) und die Erschließung <strong>der</strong> Krankheitsbelastung des Menschen in<br />

früheren Zeiten (Paläopathologie). Ein Ziel <strong>der</strong> Prähistorischen Anthropologie ist die Untersuchung<br />

<strong>der</strong> Frage, inwieweit Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Umwelt auf die untersuchten Populationen differenzierend<br />

wirken, wie die jeweiligen Lebensbedingungen die biologische Natur des Menschen<br />

prägen und wie Umweltverän<strong>der</strong>ungen den Menschen prägen. Eine <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nsten Arbeitsrichtungen<br />

<strong>der</strong> (Prä)Historischen Anthropologie stellt damit zweifellos die Umweltforschung dar.<br />

Die körperlichen Überreste des Menschen, welche die Prähistorische Anthropologie untersucht,<br />

sind ein bedeutendes Quellenmaterial. Aus ihnen lassen sich u.a. individuelle biologische Daten<br />

wie Alter, Geschlecht, Körperhöhe, Krankheiten und beson<strong>der</strong>e Merkmale erschließen. Werden<br />

diese Individualdaten miteinan<strong>der</strong> verbunden, ergeben sich daraus Aussagen über die biologischen<br />

Marker einer ehemaligen Bevölkerung. Die aus den Individualdaten auf <strong>der</strong> Bevölkerungsebene<br />

ableitbaren Aussagen zum Altersaufbau, zur Geschlechterrelation, zur Kin<strong>der</strong>sterblichkeit<br />

und zur Krankheitsbelastung sind zugleich auch fundamentale sozialgeschichtliche Daten. In<br />

jüngster Zeit haben sich die methodischen Möglichkeiten <strong>der</strong> Prähistorischen Anthropologie durch<br />

die Einbeziehung <strong>der</strong> molekularen Ebene stark erweitert. Damit gewann die Rekonstruktion von<br />

Lebensgewohnheiten des Menschen anhand <strong>der</strong> Analyse von Spurenelementen und stabilen<br />

Isotopen an Gewicht (damit werden Aussagen zu lokalen ökologischen Gegebenheiten [Ressourcen],<br />

Subsistenzstrategien, zu differentieller Ernährung, Migration, Handelsbeziehungen u.a.<br />

möglich) und hat sich durch die aDNA-Analyse (Analyse alter DNA) das methodische Spektrum<br />

und die Sicherheit von Aussagen zur individuellen Geschlechtsbestimmung, zur Verwandtschaft<br />

von Individuen (Familienanalyse) und Gruppen (Interpopulationsanalyse) sowie die Identifizierung<br />

von Krankheiten (z.B. Tuberkulose) erheblich verbessert.<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Merkmalsvariabilität einschließlich ihrer genetischen Basis fußen weitere<br />

Gebiete aus <strong>der</strong> Biologischen Anthropologie, mit denen wir uns im Rahmen <strong>der</strong> neuen Studiengänge<br />

u.a. beschäftigen: Geographische Anthropologie, vergleichende Bevölkerungsbiologie und<br />

Soziobiologie. Die Geographische Anthropologie (o<strong>der</strong> Ethnische Anthropologie) widmet sich in<br />

ihrer heutigen Bedeutung Fragen nach <strong>der</strong> regionalen Differenzierung ethnischer Gruppen, d.h. sie<br />

untersucht die geographische Merkmalsverteilung und fragt nach <strong>der</strong>en Ursachen. In <strong>der</strong> Bevölkerungsbiologie<br />

werden z.B. biologische und demographische Aspekte <strong>der</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />

im Verlauf <strong>der</strong> Geschichte bis zur Gegenwart betrachtet, also etwa <strong>der</strong> Aspekt <strong>der</strong> Migration,<br />

<strong>der</strong> schon für den frühen Homo sapies Bedeutung hat. Die Soziobiologie untersucht die<br />

evoluierten Mechanismen, die tierisches und menschliches Sozialverhalten bestimmen. Einsichten<br />

aus Genetik, Verhaltensforschung und Ökologie werden dabei zu einem aktuellen Bild von <strong>der</strong><br />

Biologie des sozialen Miteinan<strong>der</strong>s zusammengefügt. Es ist dies ein sehr mo<strong>der</strong>nes, wenn auch<br />

kontrovers diskutiertes Arbeitsgebiet <strong>der</strong> Anthropologie. Gerade hier werden aber auch die für<br />

unseren Studiengang so relevanten Wechselwirkungen zwischen Natur und Kultur beson<strong>der</strong>s<br />

deutlich, etwa in <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Kooperation und <strong>der</strong> Konflikt in sozialen Gruppen, in <strong>der</strong><br />

Beziehung <strong>der</strong> Geschlechter und im Eltern-Kind-Verhältnis.<br />

3. Aktuelle anwendungsorientierte Arbeitsgebiete <strong>der</strong> biologischen Anthropologie<br />

Beson<strong>der</strong>e anwendungsbezogenen Fragestellungen haben sich in den letzten Jahren entwickelt.<br />

Die entsprechenden Forschungsfel<strong>der</strong> betreffen u.a. die Forensische Anthropologie (z.B. Taphonomie,<br />

Identifizierung, Verifizierung), die Industrieanthropologie (z.B. Gestaltung <strong>der</strong> körpernahen<br />

4


Umwelt), Somatologie (Variabilität körperlicher Merkmale), Humanphysiologie (Biomechanik,<br />

Hormonhaushalt), Alternsforschung (z.B. Biogerontologie) und die Biodemographie (z.B. Morbiditäts-,<br />

Mortalitätsstrukturen, Sterblichkeitsdisparitäten, Migration). In den genannten Bereichen<br />

gibt die biologische Anthropologie häufig konzeptionelle Anregungen und bringt fachspezifische<br />

Forschungsansätze in die interdisziplinären Forschung ein.<br />

Eine Son<strong>der</strong>stellung im Rahmen <strong>der</strong> Naturwissenschaften kommt <strong>der</strong> Biologischen Anthropologie<br />

dadurch zu, dass sie auf Beobachtungen des Menschen angewiesen ist und nicht in <strong>der</strong> Lage ist,<br />

reproduzierbare Ergebnisse in Form von naturwissenschaftlichen Experimenten aufzustellen.<br />

Dadurch hat sich ein spezielles Methodenspektrum ausgebildet, das einerseits sehr genau potentielle<br />

Einflussfaktoren auf die biologische Variabilität des Menschen erkennt und diese an<strong>der</strong>erseits<br />

mit speziellen mathematisch-statistischen Methoden auf ihre Wirkung testet.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Kulturwissenschaften ist die Frage danach, was den Menschen als Menschen<br />

ausmacht, was ihn also z. B. vom Tier unterscheidet, schon früh reflektiert worden. Historiker haben<br />

sich diese Frage kaum explizit gestellt, obwohl sie in ihren Erklärungen immer von Annahmen<br />

darüber ausgingen, was das Handeln des Menschen bestimmt, und in diesem Sinne auch Lehren<br />

für zukünftige Generationen vermitteln wollten. Eine „historische Anthropologie“ ist erst spät<br />

entstanden, in Deutschland seit den 60er Jahren unseres Jahrhun<strong>der</strong>ts, aber je nach Ausrichtung<br />

kann man verschiedene „Vorläufer“ ausmachen. Die philosophische Anthropologie stützte sich seit<br />

<strong>der</strong> frühen Neuzeit entwe<strong>der</strong> auf Beobachtungen von Reisenden o<strong>der</strong> auf naturwissenschaftlichmedizinische<br />

Untersuchungen und erfasste vor daher das „Wesen“ des Menschen; eine an<strong>der</strong>e<br />

Richtung ging von geschichtsphilosophischen Konstruktionen aus; in unserem Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

schließlich haben Philosophen wie Plessner beide Ansätze zu vereinigen gesucht, indem sie den<br />

Menschen einerseits durch seine „Positionalität“ in <strong>der</strong> Natur, an<strong>der</strong>erseits durch seine<br />

„Exzentrizität“ kennzeichneten, d.h. durch seine Fähigkeit, einen Standpunkt außerhalb seiner<br />

natürlichen Positionalität einzunehmen. - Die medizinische Anthropologie vor allem des 18.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts war durch die Schädelforschung bestimmt, auf <strong>der</strong>en Basis sowohl die Geschlechter<br />

als auch Rassen voneinan<strong>der</strong> unterschieden wurden. Die Kulturanthropologie amerikanischer<br />

Prägung, in <strong>der</strong> Ethnologie, prähistorische Archäologie und Ethnolinguistik zusammenflossen,<br />

zielte darauf, menschliche Universalia zu konstituieren. Die französische Schule <strong>der</strong> Annales<br />

setzte sich von <strong>der</strong> traditionellen Ereignisgeschichte ab, propagierte statt dessen eine histoire<br />

totale de l’homme und wollte diese beson<strong>der</strong>s in von „langer Dauer“ geprägten Phänomenen<br />

verwirklichen.<br />

Für jeden empirischen Zugang zur Geschichte und zur menschlichen Lebenswelt kann nicht <strong>der</strong><br />

Mensch als solcher unmittelbar Gegenstand <strong>der</strong> Erkenntnis sein. Historiker, Soziologen, Ethnologen,<br />

Volkskundler haben es immer mit Frauen und Männern, mit Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen, Erwachsenen<br />

und Alten, mit Angehörigen verschiedener Stämme, Völker, mit Repräsentanten unterschiedlicher<br />

Kulturen zu tun. Für die <strong>Freiburg</strong>er Studiengänge wird folgende Annäherung an das<br />

Problemfeld „Historische Anthropologie“ zugrundegelegt:<br />

1. Historische Anthropologie zielt auf Grundphänomene menschlichen Lebens. Was solche<br />

Grundphänomene sind, liegt nicht ein für allemal fest. Sicher dazu gehören alle die Erscheinungen,<br />

die mit <strong>der</strong> biologischen Natur des Menschen, dessen Körperlichkeit zusammenhängen,<br />

also z.B. die Differenz zwischen den Geschlechtern, Geburt, Lebenszyklen, Krankheit, Sterben,<br />

Tod, aber auch die Sinneswahrnehmungen und Emotionen des Menschen. Alle diese<br />

Erscheinungen sind uns nicht in einer biologischen Reinform gegeben, son<strong>der</strong>n immer schon<br />

als kulturell interpretierte. Zu menschlichen Grundphänomenen gehören weiter Formen <strong>der</strong><br />

sozialen Organisation, so Inzest- und Heiratsregeln, Familie und Verwandtschaft, Besitzübertragung,<br />

normative Ordnungen, Legitimation und Ausübung von Macht, ferner Sinnstrukturen und<br />

Weltbil<strong>der</strong>.<br />

2. Historische Anthropologie untersucht solche Erscheinungen in ihrer Zeitlichkeit und damit auch<br />

Verän<strong>der</strong>barkeit. Ob es so etwas wie anthropologische Konstanten gibt, ist umstritten. Aber es<br />

gibt Herausfor<strong>der</strong>ungen an Menschen und menschliche Gruppen, die, auch wenn sie jeweils<br />

unterschiedlich wahrgenommen und formuliert werden, immer auftreten und miteinan<strong>der</strong><br />

vergleichbar sind: so das Verhältnis des Menschen zu seiner Körperlichkeit, seiner Physis; die<br />

Konstitution von Wir-Gruppen und <strong>der</strong>en Ordnung; die Frage nach <strong>der</strong> Begründung ethischer<br />

For<strong>der</strong>ungen und dem Sinn menschlichen Handelns etc. Grundsätzlich ist kein Bereich<br />

menschlichen Lebens aus <strong>der</strong> historisch-anthropologischen Forschung ausgeschlossen.<br />

3. Für die konkrete wissenschaftliche Arbeit ergeben sich daraus folgende For<strong>der</strong>ungen:<br />

a) Es wird davon ausgegangen, dass je<strong>der</strong> Studierende sich die Standards wissenschaftlichen<br />

Arbeitens in mindestens einem Fachgebiet (also z.B. Ethnologie, Geschichte, Soziologie)<br />

von Grund auf aneignet.<br />

5


6<br />

b) Im Hinblick auf historisch-anthropologische Fragestellungen müssen Probleme so formuliert<br />

werden, dass sie als generelle Probleme erkennbar werden. Das bedeutet nicht, dass jede<br />

Lehrveranstaltung im Rahmen <strong>der</strong> Historischen Anthropologie vergleichend o<strong>der</strong> universalhistorisch<br />

angelegt sein muss. Man kann also auch das Sterben im Mittelalter o<strong>der</strong> die<br />

normative Ordnung im republikanischen Rom behandeln. Dies sollte aber so geschehen,<br />

dass die Fragestellungen im Rahmen vergleichen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> theoretischer Betrachtungen<br />

gewonnen und die Ergebnisse so gefasst werden, dass sie wie<strong>der</strong>um dem Vergleich mit<br />

an<strong>der</strong>en Gesellschaften o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Theoriebildung dienen. Das Vergleichen ist ein wesentliches<br />

Mittel historisch-anthropologischer Forschung.<br />

c) Was die Methoden des Vergleichens angeht, so lassen sich grundsätzlich zwei Formen<br />

unterscheiden. Die eine besteht darin, dass bestimmte Gegenstandsbereiche wie z.B. Familie,<br />

das Geschlechterverhältnis, Formen religiöser Betätigung, die Konstitution normativer<br />

Ordnungen, die Ausübung von Macht etc. über verschiedene Kulturen hinweg miteinan<strong>der</strong><br />

verglichen werden. Die Ratio dieses Vergleichens liegt in <strong>der</strong> Setzung, dass 1. die genannten<br />

Gegenstandsbereiche, wie schon ausgeführt, auf gemeinsame Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

zurückgehen, und dass 2. den „Antworten“ auf die Herausfor<strong>der</strong>ungen eine gewisse<br />

„Sachlogik“ zugrunde liegt, an<strong>der</strong>s ausgedrückt: es gibt nicht beliebig viele „Antworten“, und<br />

diese lassen sich - ebenso wie die unterschiedlichen Wahrnehmungen eines Problems -<br />

wesentlich im Rahmen <strong>der</strong> Entfaltung des Problemfeldes verstehen. - Die zweite Form des<br />

Vergleichens muss nicht im Wi<strong>der</strong>spruch zur ersten stehen; faktisch werden beide aber nur<br />

selten kombiniert. Diese Form beruht auf <strong>der</strong> Annahme, dass sich sowohl Wahrnehmungsweisen<br />

als auch Problemlösungen nur im Rahmen eines kulturellen Zusammenhangs voll<br />

verstehen lassen, dass also z.B. Verwandtschaftsformen auf die gesellschaftliche Organisation<br />

insgesamt und diese wie<strong>der</strong>um auf die Ausübung von Macht bezogen sind; o<strong>der</strong> dass<br />

philosophische Reflexionen abhängig sind von den Formen, in denen in einer Gesellschaft<br />

Wirklichkeit wahrgenommen wird. Geht man von diesen Voraussetzungen aus, dann lassen<br />

sich Vergleiche sinnvoll nur dann durchführen, wenn jeweils <strong>der</strong> Gesamtkontext <strong>der</strong><br />

betroffenen Gesellschaften berücksichtig wird. - Es gibt keinen Königsweg des Vergleichens.<br />

Für die Annahme von „Sachlogiken“ sprechen ebenso gute Gründe wie für die Notwendigkeit<br />

von tendenziell holistischen, d.h. ganzheitlichen Analysen von Gesellschaften.<br />

Beide Verfahren sollen in den anthropologischen Studiengängen ihren Platz haben.<br />

d) Da historische Anthropologie, wenn auch mittelbar, auf die Erkenntnis des Menschen zielt,<br />

müssen ihre Methoden <strong>der</strong>art sein, dass sie nicht nur <strong>der</strong> Erhellung von „Strukturen und Prozessen“<br />

(J. Kocka) dienen, son<strong>der</strong>n dass auch die handelnden Personen selber in den Blick<br />

kommen. Es gilt also Praxis zu untersuchen, Mentalitäten, Dispositionen, „Habitus“ in den<br />

Handlungen aufzusuchen. Das ist z.B. ein Ziel <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Ethnologie ausgerichteten<br />

Alltagsgeschichte. Deren Repräsentanten haben kritisiert, dass Historiker ihre Aussagen<br />

über Mentalitäten häufig aus hochkulturellen Objektivationen, also z.B. aus <strong>der</strong> Literatur und<br />

<strong>der</strong> Philosophie, gewinnen, ohne zu kontrollieren, ob so eruierte Mentalitäten tatsächlich die<br />

Praxis einzelner o<strong>der</strong> von Gruppen bestimmen. Diese Problematik hat zu <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung<br />

geführt, Aussagen über Mentalitäten überhaupt nur „praxeologisch“, d.h. durch Reihenuntersuchungen<br />

von Handlungen, zu gewinnen. Dabei wird <strong>der</strong> Unterschied zwischen<br />

Mentalität und Praxis aufgehoben, weil sich eben Mentalitäten in den Praktiken zeigen. - So<br />

berechtigt die Einsprüche <strong>der</strong> Alltagsgeschichte sind, so wenig einsehbar ist es, Historische<br />

Anthropologie auf Alltagsgeschichte festzulegen. Denn zum einen ist es methodisch<br />

fragwürdig zu glauben, durch „dichte Beschreibung“ ließen sich alle Determinanten einer<br />

Praxis gewinnen; zum an<strong>der</strong>en gibt es keinen Grund, warum nicht kulturelle Objektivationen<br />

als Zuspitzungen, gegebenenfalls auch als „Transgressionen“ einer bestimmten Wirklichkeit<br />

für <strong>der</strong>en Rekonstruktion herangezogen werden sollten. Es bleibt die For<strong>der</strong>ung, im Handeln<br />

von Personen und Personengruppen die Verarbeitung von Wahrnehmungsweisen,<br />

Deutungsmustern, biographischen Erfahrungen deutlich zu machen. Wenn „Strukturen und<br />

Prozesse“ nicht mehr mit dem Handeln von Personen o<strong>der</strong> Gruppen vermittelbar sind, hat<br />

eine Historische Anthropologie ihr Recht verloren.<br />

e) Historische Anthropologie hat es schließlich auch mit <strong>der</strong> Frage zu tun, wie die<br />

Handlungskompetenzen des Menschen entstanden sind. Dafür sind Übergangssituationen<br />

beson<strong>der</strong>s aufschlussreich, also z.B. die Entstehung <strong>der</strong> produzierenden Wirtschaftsweise,<br />

die Entstehung <strong>der</strong> frühen Hochkulturen und politisch organisierter Gemeinschaften<br />

(„Staaten“), die Entstehung eines apersonalen Konzepts von Herrschaft etc. Im Hintergrund<br />

steht dabei nicht die Vorstellung einer linearen o<strong>der</strong> gar teleologisch bestimmten Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Menschheit. Es geht vielmehr um die Bedingungen, unter denen menschliche<br />

Gruppen bestimmte Kompetenzen gewonnen - und ggf., wie z.B. beim Übergang von <strong>der</strong><br />

Spätantike zum Frühmittelalter, auch wie<strong>der</strong> verloren - haben. Unmittelbar relevant werden<br />

genetische Fragen auch beim Übergang von <strong>der</strong> Naturgeschichte zur prähistorischen Ge-


schichte <strong>der</strong> Menschheit (vgl. oben). In einem systematischen Sinn ist die Frage aber bis<br />

heute präsent: nämlich als Frage danach, wie die im Rahmen <strong>der</strong> Naturgeschichte des<br />

Menschen, <strong>der</strong> Phylogenese, entstandenen Selektionen den Raum menschlicher Möglichkeiten<br />

determinieren (o<strong>der</strong> ob solche Selektionen vielleicht sogar in historischer Zeit modifiziert<br />

wurden). Beson<strong>der</strong>s heftig diskutiert wird die Frage z.B. im Hinblick auf das Geschlechterverhältnis,<br />

aber auch im Rahmen bioethischer und sozio-biologischer Problemstellungen.<br />

Kürzlich wurde sogar die Behauptung aufgestellt, auch das religiöse Verhalten<br />

des Menschen sei von biologischen Faktoren abhängig (W. Burkert).<br />

Die beson<strong>der</strong>en Chancen <strong>der</strong> <strong>Freiburg</strong>er Studiengänge bestehen darin, dass solche Fragen (und<br />

an<strong>der</strong>e, die teilweise in den Ausführungen zur biologischen Anthropologie angesprochen sind) aus<br />

<strong>der</strong> Perspektive sowohl <strong>der</strong> Natur- als auch <strong>der</strong> Kulturwissenschaften angegangen werden<br />

können, dass ferner durch die beteiligten Fächer auch günstige Voraussetzungen für vergleichende<br />

Fragestellungen bestehen. Die beste Form für die Behandlung solcher Probleme wären<br />

gemeinsame Veranstaltungen <strong>der</strong> Repräsentanten verschiedener Fächer; sie scheitern aber oft an<br />

den an<strong>der</strong>weitigen Verpflichtungen <strong>der</strong> Dozentinnen und Dozenten, die ja nicht für die Anthropologie-Studiengänge<br />

freigestellt sind. Ein gewisser Ersatz dafür könnte es sein, dass häufiger die<br />

Möglichkeit wahrgenommen wird, Dozentinnen und Dozenten für eine o<strong>der</strong> zwei Sitzungen als<br />

Gäste einzuladen.<br />

Unabhängig davon sollten aber anthropologische Veranstaltungen grenzüberschreitend angelegt<br />

sein. Die Fragestellungen, Methoden und Ergebnisse <strong>der</strong> verschiedenen Disziplinen dürfen nicht<br />

nebeneinan<strong>der</strong> stehen bleiben, die Integration nicht allein den Studierenden überlassen werden.<br />

7


Themenfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Historischen und Biologischen Anthropologie<br />

Die mitwirkenden Fächer werden jeweils nach den Themen genannt:<br />

AO = Alter Orient B = Biologie<br />

G = Geschichtswissenschaft E = Ethnologie<br />

GM = Geschichte <strong>der</strong> Medizin MS= Medizinische Soziologie<br />

H = Institut f. Humangenetik und Ph = Philosophie<br />

Anthropologie Ps = Psychologie<br />

S = Soziologie<br />

U = Ur- und Frühgeschichte<br />

Achtung:<br />

Die Themenfel<strong>der</strong>n müssen nicht wörtlich in den Veranstaltungsangeboten wie<strong>der</strong>kehren.<br />

Es handelt sich um Bereiche, aus denen Veranstaltungsangebote gemacht<br />

werden.<br />

I. Grundlagen<br />

− Theorie und Methode anthropologischer Forschung (alle Disziplinen)<br />

− Geschichte anthropologischer Forschung (alle Disziplinen)<br />

− Einführung in die Biologie (B)<br />

− Einführung in die Biologische Anthropologie (Humangenetik, Entwicklungsanthropologie,<br />

Paläoanthropologie, Geographische Anthropologie, Bevölkerungsbiologie, Humanethologie,<br />

Prähistorische Anthropologie) (H)<br />

− Einführung in die Historische Anthropologie (G, GM, S, U)<br />

− Einführung in die Psychologie (Ps)<br />

II. Biologische Anthropologie<br />

− Biologie des Menschen (B)<br />

− Neurogenetik (B)<br />

− Neurobiologie (B)<br />

− Hirnforschung (B)<br />

− Verhaltensbiologie des Menschen (B, H)<br />

− Verhaltensbiologie <strong>der</strong> Tiere (B)<br />

− Anatomie (M)<br />

− Stammesgeschichte des Menschen (Fossilkunde) (Grundlagen, Primatenradiation, Herkunft<br />

und Entwicklung <strong>der</strong> Hominiden, Migration, Evolutionsökologie, Entwicklung von Gehirn,<br />

Sprache, aufrechtem Gang, Paläogenetik) (H)<br />

− Geographische Differenzierung des Menschen - Bevölkerungsentwicklung und -dynamik<br />

(Populationsgenetik), geographische und ethnische Variabilität von Populationen,<br />

Bevölkerungsgeschichte, Ethnogeneseprozesse, Demographie mo<strong>der</strong>ner Populationen,<br />

Wachstum und Entwicklung von Bevölkerungen) (H)<br />

− Cytogenetik, Immungenetik, biochemische und molekulare Genetik (H)<br />

− Anthropologische Untersuchungsmethoden (H)<br />

− Anatomische Bestimmung von Skelettresten, Präparation und Rekonstruktion von<br />

Skelettresten, Alters- und Geschlechtsbestimmungen an Skelettresten, Bestimmungen <strong>der</strong><br />

morphologischen Variabilität (H)<br />

− Spezielle Methoden <strong>der</strong> Anthropologie und Paläopathologie<br />

− Epidemiologie<br />

III. Der Mensch zwischen Natur und Kultur<br />

− Naturevolution und Totalisierungen (Haeckel, Sozialdarwinismus, Soziobiologie) (GM, H, S)<br />

− Ethnien (H, S)<br />

− Prozesse <strong>der</strong> Ethnogenese (G, H)<br />

− Lebensalter (G, GM, H, S, Ps)<br />

− Geburt (G, GM, H, M)<br />

− Die Konstitution <strong>der</strong> Person (S, Ps)<br />

− Ontogenese (H, S, Ps)<br />

− Intelligenz, Begabung, Kreativität (S, Ps)<br />

− Mimik, Gestik, Affektivität (S, Ps)<br />

− Die Sinneswahrnehmungen und Emotionen des Menschen (S, H, M, Ps)<br />

− Sprache (H, S, Ps)<br />

− Sozialisation (G, S, Ps)<br />

− Sterben und Tod (G, GM, H, S)<br />

− Sex und Gen<strong>der</strong> (B, G, GM, H, Ps, S)<br />

− Gesundheit und Krankheit (G, GM, H)<br />

− Medizingeschichte, Wissenskonstruktion in <strong>der</strong> Medizin (G, GM)<br />

8


− Vorstellungen vom Menschen in <strong>der</strong> Medizin (G, GM)<br />

− Biologie <strong>der</strong> Krankheiten (B, GM, H)<br />

− Der Patient (G, GM)<br />

− Konzepte <strong>der</strong> Heilung (G, GM)<br />

− Medizinethik (G, GM)<br />

− Medizinische Soziologie, Public Health (MS)<br />

− Der Mensch und sein Körper (G, GM)<br />

− Körpererfahrungen (G, GM)<br />

− Leugnung, Abtötung <strong>der</strong> Körperlichkeit (Askese) (G)<br />

− Der verhüllte Körper (Kleidung) (G)<br />

− Humanethologie (H)<br />

− Bioethik (B, H)<br />

IV. Der Mensch und die äußere Natur<br />

− Naturvorstellungen (G, Ph, S)<br />

− Der Mensch in <strong>der</strong> Natur (G, Ph, S)<br />

− Beherrschung <strong>der</strong> Natur und Technik (G, S, U)<br />

− Raumerfahrung und die Glie<strong>der</strong>ung des Raumes (G, S)<br />

− Ökologie (G, H, S, U)<br />

− Wirtschaftsanthropologie (G, S, U)<br />

− Phasen <strong>der</strong> Wirtschaftsgeschichte unter anthropologischen Gesichtspunkten (unter<br />

genetischen und systematischen Gesichtspunkten, z.B.: Gabentausch; Gabe und<br />

Redistribution; Entstehung <strong>der</strong> produzierenden Wirtschaftsweise; Bedingungen <strong>der</strong><br />

industriellen Revolution) (G, S, U)<br />

− Homo oeconomicus (G, S)<br />

− Ökonomische Rationalität (G, S)<br />

V. Die soziale und politische Ordnung<br />

− Die soziokulturelle Evolution (G, H, S)<br />

− Theorien sozialen Handelns (S)<br />

− Die Konstitution von Wir-Gruppen (Identität) (G, S)<br />

− Fremde, Barbaren, Wilde (Alterität) (G, S, U)<br />

− Phasen <strong>der</strong> Geschichte sozialer Organisation (insbeson<strong>der</strong>e in traditionalen Gesellschaften)<br />

− Formen menschlicher Gemeinschaftsbildung I: Familie, Verwandtschaft, Patronage, Klientel<br />

(AO, G, S, U)<br />

− Formen menschlicher Gemeinschaftsbildung II: Dorf, Stadt, Stamm, Staat, Nation etc.<br />

(AO,G,S,U)<br />

− Die normative Ordnung <strong>der</strong> Gesellschaft (Verhaltenserwartungen, Konventionen, Sitte,<br />

Brauch, Werte, Regeln, Recht, Gesetze) (AO, G, S, U)<br />

− Strafe, Rache, Vergeltung, Sühne (G)<br />

− Die politische Ordnung <strong>der</strong> Gesellschaft (Macht) (AO, G, S, U)<br />

− Formen <strong>der</strong> Politik<br />

− Unterdrückung und Sklaverei<br />

− Abweichungen von <strong>der</strong> Ordnung (Agression, Gewalt, Krieg) (AO, G, S, U)<br />

− Formen <strong>der</strong> Kommunikation (einschl. Medien, Geld etc.)<br />

VI. Kulturelle Äußerungsformen, Formen kultureller Zugehörigkeit<br />

− Konzeptionen von Kultur (G, S, U)<br />

− Vorstellungen von <strong>der</strong> Person (Subjekt, Rolle) (G, S, Ph)<br />

− Persönlichkeitsforschung (Ps)<br />

− Scham und Schuld (G, S)<br />

− Erinnern, Vergessen, Gedächtnis (AO. G, S)<br />

− Tradition (AO, G)<br />

− Mythos (AO, G)<br />

− Die Ordnung <strong>der</strong> Zeit (Jahreszyklen, soziale, religiöse Zeit) (AO, G, S, U)<br />

− Spiel und Arbeit (G, S)<br />

− Alltag und Fest (G, S, U)<br />

− Symbolische Repräsentation (G, S, U)<br />

− Das Heilige (AO, G, S, U)<br />

− Ritus (AO, G, S, U)<br />

− Opfer (AO, G, S, U)<br />

− Zauber und Magie (AO, G, GM, S, U)<br />

− Grenzerfahrungen des Menschen und Antworten darauf (G, GM, Ph, S)<br />

− Weltbil<strong>der</strong> und Sinnstrukturen, Zukunftshoffnungen und -entwürfe (G, Ph, S)<br />

− Kulturbegegnungen, Interkulturalität, Migration (G, GM, S)<br />

− Probleme <strong>der</strong> Globalisierung (S)<br />

9


Studienpläne für die Studienfächer<br />

Historische Anthropologie und Biologische Anthropologie (Auszug)<br />

Die Verantwortung für die Koordination und Organisation <strong>der</strong> Lehrveranstaltungen liegt im<br />

Fach „Historische Anthropologie“ beim Lehrstuhl für Alte Geschichte und Historische<br />

Anthropologie (momentan vertreten durch PD Dr. Monika Bernett), im Fach „Biologische<br />

Anthropologie“ beim Institut für Humangenetik und Anthropologie (Prof. Dr. Ursula Wittwer-<br />

Backofen).<br />

Am 01.10.2002 traten die neuen Prüfungsordnungen <strong>der</strong> Studienfächer Historische<br />

Anthropologie und Biologische Anthropologie (Orientierungs- und Zwischenprüfungsordnung<br />

und Magisterprüfungsordnung) in Kraft.<br />

Die alten und neuen Prüfungsordnungen hängen aus am schwarzen Brett (<strong>ZAG</strong>,<br />

Koordinierungsstelle Anthropologie, Belfortstrasse 20) und sind bei den Studienberatern<br />

einzusehen. Die kompletten Studienpläne zu den neuen Prüfungsordnungen können bei <strong>der</strong><br />

Koordinierungsstelle käuflich erworben werden (0,30 €).<br />

Über die allgemeinen Rahmenbedingungen <strong>der</strong> Prüfungen innerhalb <strong>der</strong> Philosophischen<br />

Fakultät informieren die „Orientierungs- und Zwischenprüfungsordnung“, die „Ordnung für die<br />

akademische Abschlussprüfung (Magisterprüfung) <strong>der</strong> Albert-Ludwigs-<strong>Universität</strong> zu <strong>Freiburg</strong><br />

im Breisgau“ und die „Promotionsordnung <strong>der</strong> Philosophischen Fakultät’. Alle Ordnungen<br />

liegen in den Instituten/Seminaren <strong>der</strong> beteiligten Fächer zur Einsicht aus und können im<br />

Internet unter www.uni-freiburg.de/ga eingesehen werden.<br />

10


Studienplan Historische Anthropologie<br />

Hauptfach<br />

Tab. 1: Studienplan Grundstudium Historische Anthropologie (Hauptfach)<br />

Semester Pflichtbereich Wahlbereich<br />

1 Proseminar zur Einführung in die<br />

Historische Anthropologie (2-stündig); AO,<br />

E, G, GM, S<br />

2 Proseminar zu BiologischanthropologischenUntersuchungsmethoden<br />

(2-stündig); H<br />

3 Biologisch-anthropologisches Praktikum<br />

(2-stündig); H<br />

Proseminar/Übung zur Historischen<br />

Anthropologie (2-stündig); AO, E, G, GM,<br />

S, U<br />

4 Proseminar aus dem Bereich <strong>der</strong><br />

Historischen Anthropologie<br />

(2-stündig); AO, E, G, GM, S, U<br />

− Vorlesungen:<br />

− Fragestellungen <strong>der</strong> Historischen und<br />

Biologischen Anthropologie (2-stündig);<br />

alle Fächer<br />

− Einführungen in einzelne Fächer (z.B.<br />

Psychologie) o<strong>der</strong> Teilbereiche von<br />

Fächern (z.B. Entwicklungspsychologie)<br />

(2-stündig); betr. Fach<br />

− Darstellungen einer Kultur o<strong>der</strong><br />

Gesellschaft (2-stündig): AO, E, G, S, U<br />

− Vorlesungen zu historischanthropologischen<br />

Themen<br />

(Themenfel<strong>der</strong> III-VI) (6 Stunden); AO,<br />

E, G, GM, Ph, Ps, S, U<br />

− Vorlesung zur Biologischen<br />

Anthropologie (2-stündig); H<br />

− Verhaltensbiologie von Menschen<br />

und/o<strong>der</strong> Tieren (2-stündig); B, Ps.<br />

Proseminare o<strong>der</strong> Übungen:<br />

− Zu einzelnen Kulturen o<strong>der</strong> historischanthropologischen<br />

Themen (insgesamt<br />

6 Stunden); alle Fächer<br />

Insgesamt: 32 SWS<br />

Tab. 2: Studienplan Hauptstudium Historische Anthropologie (Hauptfach)<br />

Semester Pflichtbereich Wahlbereich<br />

5 Hauptseminar zur Theorie und Praxis<br />

historisch-anthropologischer Forschung<br />

(2-stündig); AO, E, G, GM, S<br />

6 Hauptseminar aus dem Bereich <strong>der</strong><br />

Historischen Anthropologie (2-stündig);<br />

AO, E, G, GM, S, U<br />

7 Hauptseminar aus dem Bereich <strong>der</strong><br />

Biologischen Anthropologie o<strong>der</strong><br />

biologisch-anthropologisches Praktikum<br />

(2-stündig); B, H<br />

Vorlesungen:<br />

− Wissenschaftsgeschichte und<br />

Wissenschaftstheorie (4 Stunden); AO,<br />

E, G, GM, Ph, S, U<br />

− Biologische und historisch-soziale<br />

Bedingungen anthropologischer<br />

Phänomene (2-stündig; alle Fächer<br />

− Vorlesungen zu Kulturen und historischanthropologischen<br />

Phänomenen (8<br />

Stunden);<br />

AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U<br />

− Vertiefungsvorlesung zur Biologischen<br />

Anthropologie (2 Stunden); B, H<br />

Seminare und Übungen:<br />

− Seminare/Übungen zu Problemen <strong>der</strong><br />

Historischen Anthropologie (6 Stunden);<br />

AO, E, G, GM, Ph, S, U<br />

8 − Seminare und Übungen zu Problemen<br />

<strong>der</strong> Biologischen Anthropologie (4<br />

Stunden); B, H<br />

Insgesamt: 32 SWS<br />

11


12<br />

Studienplan Historische Anthropologie<br />

Nebenfach<br />

Tab. 3: Studienplan Grundstudium Historische Anthropologie (Nebenfach)<br />

Semest<br />

er<br />

Pflichtbereich Wahlbereich<br />

1 Proseminar zur Einführung in die Vorlesungen:<br />

Historische Anthropologie (2-stündig); AO, − Fragestellungen <strong>der</strong> Historischen und<br />

E, G, GM, S<br />

Biologischen Anthropologie (2-stündig);<br />

alle Fächer<br />

− Biologische Anthropologie (2-stündig); H<br />

2 Proseminar zu Biologisch-<br />

− Darstellung einer Kultur o<strong>der</strong><br />

Anthropologischen Untersu-<br />

Gesellschaft<br />

chungsmethoden (2-stündig); H<br />

(2-stündig); AO, E, GH, S, U<br />

− Historisch-anthropologische Themen<br />

(Themenfel<strong>der</strong> II-VI) (2-stündig); AO, E,<br />

G, GM, Ph, Ps, S, U<br />

3 Proseminar/Übung aus dem Bereich <strong>der</strong> Proseminar o<strong>der</strong> Übung:<br />

Historischen Anthropologie (2-stündig); − Zu einzelnen Kulturen o<strong>der</strong> historisch-<br />

4<br />

AO, E, G, GM, S, U<br />

anthropologischen Themen (2-stündig);<br />

AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U<br />

Insgesamt: 16 SWS<br />

Tab. 4: Studienplan Hauptstudium Historische Anthropologie (Nebenfach)<br />

Semest<br />

er<br />

Pflichtbereich Wahlbereich<br />

5 Hauptseminar aus dem Bereich <strong>der</strong> Vorlesungen:<br />

Historischen Anthropologie (2-stündig); − Wissenschaftsgeschichte und<br />

AO, E, G, GM, S, U<br />

Wissenschaftstheorie (2-stündig); AO,<br />

E, G, GM, Ph, S, U<br />

6 Hauptseminar aus dem Bereich <strong>der</strong> − Biologische und historisch-soziale<br />

Biologischen Anthropologie (2-stündig), B, Bedingungen anthropologischer<br />

H<br />

Phänomene (2-stündig); alle Fächer<br />

7 − Vorlesungen zu Kulturen und historischanthropologischen<br />

Phänomenen (4<br />

Stunden); AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U<br />

− Vertiefungsvorlesung zur Biologischen<br />

Anthropologie (2-stündig); B, H<br />

8 Seminare und Übungen:<br />

− Seminar / Übung zu Problemen <strong>der</strong><br />

Historischen Anthropologie (2 Stunden);<br />

AO, E, G, GM, Ph, S, U<br />

Insgesamt: 16 SWS


Studienplan Biologische Anthropologie<br />

Nebenfach<br />

Tab. 5: Studienplan Grundstudium Biologische Anthropologie (Nebenfach)<br />

Semest<br />

er<br />

Pflichtbereich Wahlbereich<br />

1 Proseminar zu Biologisch-<br />

Vorlesungen:<br />

anthropologischenUnter- − Einführungsvorlesung zur Biologischen<br />

suchungsmethoden (2-stündig); H<br />

Anthropologie (2-stündig); H<br />

− Fragestellungen <strong>der</strong> Historischen und<br />

Biologischen Anthropologie (2-stündig);<br />

alle Fächer<br />

2 Biologisch-anthropologisches Praktikum − Verhaltensbiologie von Menschen<br />

(2-stündig); H<br />

und/o<strong>der</strong> Tieren (2-stündig); B, Ps<br />

− Vorlesung zu historisch-<br />

3 Proseminar aus dem Bereich <strong>der</strong><br />

anthropologischen Themen (2-stündig);<br />

AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U<br />

Proseminare, Übungen, Praktika<br />

Historischen Anthropologie (2-stündig); − Proseminar / Übung / Praktikum zu<br />

AO, E, G, GM, Ph, S, U<br />

biologisch-anthropologischen<br />

(2-stündig); H<br />

Themen<br />

4<br />

Insgesamt: 16 SWS<br />

Tab. 6: Studienplan Hauptstudium Biologische Anthropologie (Nebenfach)<br />

Semest<br />

er<br />

Pflichtbereich Wahlbereich<br />

5 Hauptseminar aus dem Bereich <strong>der</strong> Vorlesungen:<br />

Biologischen Anthropologie (2-stündig); H − Wissenschaftsgeschichte und<br />

Wissenschaftstheorie (2-stündig); AO,<br />

E, G, GM, Ph, S, U<br />

6 Biologisch-anthropologisches Praktikum − Biologische und historisch-soziale<br />

(2-stündig); H<br />

Bedingungen anthropologischer<br />

Phänomene (2-stündig), alle Fächer<br />

7 Hauptseminar aus dem Bereich <strong>der</strong> − Vertiefungsvorlesung zur Biologischen<br />

Historischen Anthropologie (2-stündig); Anthropologie (2-stündig); B, H<br />

AO, E, G, GM, Ph, S, U<br />

− Vorlesung zu Kulturen und historischanthropologischen<br />

Phänomenen (2stündig);<br />

AO, E, G, GM, Ps, S, U<br />

8 Seminar / Übung / Praktikum:<br />

− Seminar/Übung/Praktikum zu<br />

Problemen <strong>der</strong> Biologischen<br />

Anthropologie (2-stündig); B, H, U<br />

Insgesamt: 16 SWS<br />

13


Studienberatung im Fach Biologische Anthropologie<br />

Prof. Dr. Ursula Wittwer-Backofen<br />

Institut für Humangenetik und Anthropologie<br />

Arbeitsgruppe Anthropologie<br />

Albertstr. 7/9<br />

Tel. 203-6896 e-mail: ursula.wittwer-backofen@uniklinik-freiburg.de<br />

Die Termine <strong>der</strong> Sprechzeiten in <strong>der</strong> vorlesungsfreien Zeit und während des Wintersemesters<br />

2008/09 entnehmen Sie bitte den Aushängen bzw. <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> Biologischen<br />

Anthropologie:<br />

Alle aktuellen Ankündigungen <strong>der</strong> Biologischen Anthropologie wie Sprechzeiten, Informationen<br />

zu Prüfungen, Veranstaltungen, Vorträge etc. sind ab sofort auch <strong>der</strong> neuen Homepage<br />

www.anthropologie.uniklinik-freiburg.de zu entnehmen!<br />

Studienberatung im Fach Historische Anthropologie<br />

<strong>ZAG</strong>, Koordinierungsstelle Anthropologie, Belfortstr. 20, EG Raum 00 003<br />

Die Termine <strong>der</strong> Sprechzeiten in <strong>der</strong> vorlesungsfreien Zeit und während des Wintersemesters<br />

2008/09 entnehmen Sie bitte den Aushängen bzw. <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> Biologischen<br />

Anthropologie:<br />

14<br />

Dirk Schnurbusch<br />

Tel.: 203 – 3398 Dirk.Schnurbusch@geschichte.uni-freiburg.de<br />

• Anmeldung zur Zwischenprüfung Historische Anthropologie und Biologische<br />

Anthropologie<br />

• Studienberatung Historische Anthropologie<br />

• Anerkennung von Studienleistungen<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Sprechzeiten werden am Schwarzen Brett <strong>der</strong> Anthropologie<br />

(<strong>ZAG</strong>, Koordinierungsstelle Anthropologie, Belfortstrasse 20) angeschlagen.<br />

Bitte Aushänge beachten!!


Prüfungsberechtigte<br />

für die Fächer Historische Anthropologie und Biologische Anthropologie<br />

Zwischenprüfung (Magisterstudiengang, Promotionsstudiengang)<br />

( 1) Hauptfach/Nebenfach Historische Anthropologie<br />

Prof. Dr. Ronald G. Asch<br />

Prof. Dr. Karl-Heinz Leven<br />

PD Dr. Monika Bernett<br />

PD Dr. Christian Mann<br />

Prof. Dr. Baldo Blinkert<br />

Prof. Dr. Hans Ulrich Nuber<br />

Dr. Andreas Bihrer PD Dr. Willi Oberkrome<br />

PD Dr. Cornelia Brink<br />

Prof. Dr. Sylvia Paletschek<br />

Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Brüggemeier PD Dr. Axel Paul<br />

Juniorprof. Dr. Sabine Dabringhaus<br />

PD Dr. Cay-Rüdiger Prüll<br />

Prof. Dr. Nina Degele PD Dr. Boike Rehbein<br />

PD Dr. Jens Ivo Engels<br />

Prof. Dr. Judith Schlehe<br />

Prof. Dr. Wolfgang Eßbach<br />

Dr. Dirk Schnurbusch<br />

Prof. Dr. Hans-Helmuth Gan<strong>der</strong><br />

Prof. Dr. Prof. Dr. Stefan Seitz<br />

PD Dr. Svenja Goltermann<br />

Prof. Dr. Hermann Schwengel<br />

Prof. Dr. Mark Häberlein<br />

Dr. Michael Stadelmaier<br />

Dr. Ann-Cathrin Har<strong>der</strong>s<br />

Prof. Dr. Heiko Steuer<br />

Prof. Dr. Marlies Heinz<br />

Prof. Dr. Christian Strahm<br />

Prof. Dr. Maarten Hoenen<br />

Prof. Dr. Birgit Studt<br />

Prof. Dr. Lore Hühn<br />

PD Dr. Patrick Wagner<br />

Prof. Dr. Christoph Huth<br />

Dr. Christian Wieland<br />

PD Dr. Volkhard Huth<br />

Prof. Dr. Christian Windler<br />

Prof. Dr. Regine Kather<br />

Prof. Dr. Aloys Winterling<br />

PD Dr. Stefan Kaufmann Prof. Dr. Thomas Zotz<br />

(2) Nebenfach Biologische Anthropologie<br />

Prof. Dr. Werner Schempp Prof. Dr. Ursula Wittwer-Backofen<br />

Magisterprüfung/Promotion<br />

(1) � Hauptfach Historische Anthropologie/Magisterstudiengang<br />

Prüfung im Fachgebiet Historische Anthropologie (Kollegialprüfung)<br />

� Hauptfach Historische Anthropologie/Promotionsprüfung<br />

� Nebenfach Historische Anthropologie/Magisterprüfung, Promotionsprüfung<br />

Prof. Dr. Ronald G. Asch<br />

PD Dr. Stefan Kaufmann<br />

PD Dr. Monika Bernett<br />

Prof. Dr. Karl-Heinz Leven<br />

Prof. Dr. Baldo Blinkert<br />

Prof. Dr. Hans Ulrich Nuber<br />

Prof. Dr. Sebastian Brather<br />

PD Dr. Willi Oberkrome<br />

PD Dr. Cornelia Brink<br />

Prof. Dr. Sylvia Paletschek<br />

Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Brüggemeier<br />

PD Dr. Axel Paul<br />

PD Dr. Peter Burschel<br />

PD Dr. Cay-Rüdiger Prüll<br />

Juniorprof. Dr. Sabine Dabringhaus<br />

PD Dr. Boike Rehbein<br />

Prof. Dr. Nina Degele<br />

PD Dr. Michael Schetsche<br />

PD Dr. Jens Ivo Engels<br />

Prof. Dr. Judith Schlehe<br />

Prof. Dr. Wolfgang Eßbach<br />

Prof. Dr. Hermann Schwengel<br />

Prof. Dr. Hans-Helmuth Gan<strong>der</strong><br />

Prof. Dr. Stefan Seitz<br />

PD Dr. Svenja Goltermann Prof. Dr. Heiko Steuer<br />

Prof. Dr. Mark Häberlein<br />

Prof. Dr. Christian Strahm<br />

Prof. Dr. Marlies Heinz<br />

Prof. Dr. Birgit Studt<br />

Prof. Dr. Lore Hühn<br />

PD Dr. Patrick Wagner<br />

Prof. Dr. Maarten Hoenen<br />

Prof. Dr. Christian Windler<br />

Prof. Dr. Christoph Huth<br />

Prof. Dr. Aloys Winterling<br />

PD Dr. Volkhard Huth<br />

Prof. Dr. Regine Kather<br />

Prof. Dr. Thomas Zotz<br />

(2) � Hauptfach Historische Anthropologie/Magisterprüfung<br />

Prüfung im Fachgebiet Biologische Anthropologie (Kollegialprüfung)<br />

Erst- und Zweitbegutachtung <strong>der</strong> Magisterarbeit im Fach Historische Anthropologie<br />

� Nebenfach Biologische Anthropologie/Magisterprüfung, Promotionsprüfung<br />

Prof. Dr. Werner Schempp Prof. Dr. Ursula Wittwer-Backofen<br />

15


16<br />

Historische Anthropologie/Biologische Anthropologie<br />

Sommersemester 2009<br />

Übersicht <strong>der</strong> Veranstaltungen<br />

Die Lehrveranstaltung werden angeboten von einem Fächerverbund, an dem beteiligt sind: B = Biologie, M = Medizin,<br />

H = Humangenetik und Anthropologie, G = Geschichte, GM = Institut für Ethik und Geschichte <strong>der</strong> Medizin, U = Ur- und<br />

Frühgeschichte, E = Ethnologie, AO = Altorientalistik, S = Soziologie, PH = Philosophie, PS = Psychologie.<br />

ACHTUNG:<br />

Die Teilnahme an Hauptseminaren zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung setzt eine<br />

Anmeldung im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte bis zum 17.04.2009 voraus. Die Anmeldung erfolgt im<br />

Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte, die Zahl <strong>der</strong> Plätze ist begrenzt.<br />

Für die Teilnahme an Veranstaltungen <strong>der</strong> Biologischen Anthropologie ist eine Anmeldung erfor<strong>der</strong>lich! Hierfür werden<br />

in den Räumen <strong>der</strong> Biol. Anthropologie gegen Ende des Sommersemesters Listen zum Eintragen aushängen. Der<br />

Eintrag gilt als verbindlich.<br />

Die Teilnahme an Seminaren <strong>der</strong> Soziologie setzt eine persönliche Anmeldung (während <strong>der</strong> Sprechzeiten o<strong>der</strong> per email)<br />

vor Beginn <strong>der</strong> Veranstaltung voraus. Die nötigen Informationen finden Sie auf <strong>der</strong> Homepage o<strong>der</strong> durch<br />

Aushänge des Instituts für Soziologie, KG IV.<br />

In den beteiligten Fächern finden z.T. Vorbesprechungen statt. Bitte beachten Sie die Aushänge <strong>der</strong> Institute sowie die<br />

entsprechenden Internetseiten.<br />

Vorlesungen<br />

B Ringvorlesung: 150 Jahre Darwin: Mo<strong>der</strong>ne<br />

biologische Erkenntnisse zur Evolution<br />

Mo 20-22; ab 20.04.09<br />

Biologie II/III/GHS<br />

B Verhaltensbiologie Mo 11-12; ab 20.04.09<br />

Biologie I/HS<br />

Di 11-12<br />

Biologie I/HS<br />

H Humanökologie Do 9-11; ab 23.04.09, Anmeldung<br />

erfor<strong>der</strong>lich, SR Hebelstr. 29<br />

E Aktuelle Theorienbildung Di 10-12<br />

KG I/HS 1023<br />

E Einführung in die Wirtschaftsethnologie Mi 10-12<br />

KG I/HS 1228<br />

E Einführung in die Ozeanistik 2 - Mikronesien Di 14-16<br />

KG I/HS 1023<br />

S Ungeliebte Mo<strong>der</strong>ne. Theoretischer<br />

Radikalismus im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Mo und Di 12-13<br />

KG I/HS 1098<br />

AG Römische Gesellschaftsgeschichte Mi 14-16<br />

KG I/HS 1199<br />

G Überblicksvorlesung Neuere Geschichte Do 10-12<br />

KG II/HS 2006<br />

G Geschichte des europäischen Kolonialismus Do 14-16<br />

KG II/HS 2006<br />

G Die Gesellschaft und ihre Außenseiter -<br />

Deutschland im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Mi 10-12<br />

KG III/HS 3219<br />

Koordinator, Driever, Fischbach,<br />

Hertel, Müller<br />

Rossel<br />

Wittwer-Backofen<br />

Schlehe<br />

Seitz<br />

Käser<br />

Eßbach<br />

Bernett<br />

Emich<br />

Lingelbach<br />

Brink


Hauptseminare zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung<br />

G/GM Galen - Medizin, Gesellschaft und Mentalität<br />

in <strong>der</strong> Hohen Kaiserzeit (Theorie und Praxis<br />

historisch-anthropologischer Forschung)<br />

Weitere Hauptseminare<br />

Fr 10-12<br />

KG I/HS 1224<br />

H Biologische Anthropologie Do 14-16, 23.04.2009 Anmeldung<br />

erfor<strong>der</strong>lich, SR Hebelstr. 29<br />

E Raumbegriff und Territorialverständnis Do 18-20<br />

Werthmannstraße 4/HS 01 024a<br />

(Belchen)<br />

E Medizinethnologie - aktuelle Fel<strong>der</strong> und<br />

Ansätze<br />

PH ”Beschreibung des Menschen” - Blumenbergs<br />

Anthropologie im Spannungsfeld <strong>der</strong><br />

Phänomenologie Husserls und Heideggers<br />

PH ’Der Mensch wird erst am Du zum Ich’. Die<br />

Begründung einer dialogischen Anthropologie<br />

in <strong>der</strong> Philosophie <strong>der</strong> Gegenwart<br />

PH Gehirn und Beziehung - Philosophie,<br />

Neurobiologie, Ethik<br />

Mo 14-16<br />

KG II/HS 2121<br />

Mo 18-20<br />

Sedanstr. 6/Raum 2<br />

Di 14-16<br />

KG I/HS 1234<br />

Do 12-14<br />

KG I/HS 1016<br />

S Embodying - Anwendungen eines<br />

Mi 16-18<br />

transdisziplinären Konzeptes in <strong>der</strong><br />

Geschlechterforschung (Strukturprobleme <strong>der</strong><br />

Geschlechterverhältnisse)<br />

KG IV/Übungsraum 1<br />

S Soziologie <strong>der</strong> Zukunft: Futurologie,<br />

Trendforschung, Prognostik , Teil II<br />

(Kernseminar)<br />

AO Theorie: “Archeology is Anthropology - or<br />

nothing!”<br />

Do 14-16<br />

Wilhelmstr. 3a/Seminarraum des<br />

IGPP<br />

Mi 10-12; ab 22.04.09-22.07.09<br />

KG III/ÜR 3101<br />

AG Der Blick auf Sparta - Diskurs und Realität Mi 10-12<br />

Wilhelmstr. 26/HS 00 006<br />

G Genealogie - Formen, Mythen und Methoden<br />

eines historischen Denkmusters<br />

Mi 14-16<br />

Breisacher Tor/Raum 107<br />

G Calvinismus in Europa (mit Exkursion) Do 14-16<br />

KG IV/Übungsraum 2<br />

G Sklavenhandel und Sklaverei auf dem<br />

nordamerikanischen Kontinent<br />

G Soziale Ungleichheiten in intersektionaler<br />

Perspektive - Frauenbewegungen in<br />

Deutschland und den USA im 19. und 20.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

G Cowboys, Bauern, Soziologen. Soziale<br />

Ordnung, Lebensführung und<br />

Deutungsmuster ländlicher Gesellschaften<br />

1850-1950<br />

GM Der Contergan-Skandal und die<br />

bundesdeutsche Gesellschaft<br />

Fr 13-16<br />

Breisacher Tor/Raum 201<br />

Mo 14-18 14tgl.<br />

KG IV/Übungsraum 2<br />

Mi 8-10<br />

KG IV/Übungsraum 2<br />

Do 14-16; ab 23.04.09, Beginn:<br />

23.04.2009<br />

Stefan-Meier-Str. 26/HS 02 009<br />

Bernett, Leven<br />

Wittwer-Backofen<br />

Seitz<br />

Eeuwijk van<br />

Espinet, Müller<br />

Kather<br />

Dornberg<br />

Degele, Schmitz<br />

Schetsche<br />

Heinz<br />

Gengler, Möller<br />

Huth<br />

Emich<br />

Lingelbach<br />

Paletschek, Lemke, Degele<br />

Oberkrome<br />

Eschenbruch<br />

17


Übungen<br />

Praktika<br />

18<br />

AG Systemtheorie und Geschichtswissenschaft Mo 14-16<br />

Peterhof/HS 1<br />

G Vetternwirtschaft - soziale Verflechtungen im<br />

Adel des späten Mittelalters<br />

G Zivilisierung und Disziplinierung - Entstehung<br />

und Kritik eines historischen Paradigmas<br />

G Rassenpolitik und antirassistischer Protest -<br />

Die USA und Südafrika nach 1945<br />

G Disability Studies / Studien zur Geschichte <strong>der</strong><br />

geistigen und körperlichen Behin<strong>der</strong>ung<br />

G Schriftgut beson<strong>der</strong>er Art militärischer<br />

Herkunft (1867-1945) - Karten, Vorschriften,<br />

Funksprüche, Telegramme, Kriegstagebücher<br />

Di 16-18<br />

KG IV/HS 4450<br />

Fr 10-12<br />

Breisacher Tor/Raum 106<br />

Di 10-13<br />

Peterhof/HS 3<br />

Do 10-12<br />

KG IV/HS 4429<br />

Mi 16-18<br />

KG III/HS 3117<br />

H Anthropologisches Praktikum I: Osteologie Vorbesprechung 23.04.2009, 13:ct,<br />

Termine für Blockpraktikum werden<br />

noch bekannt gegeben, SR Hebelstr.<br />

29<br />

H Anthropologisches Praktikum II:<br />

Forschungspraktikum<br />

Vorlesungen aus dem Wahlbereich Psychologie<br />

Kolloquien<br />

Do 16-18; ab 23.04.09, SR Hebelstr.<br />

29<br />

PS Kulturpsychologie Di 10-12<br />

Engelbergerstr. 41/SR 2003<br />

AG Examenskurs Historische Anthropologie Do 14-16<br />

Wilhelmstr. 26/HS 00 016<br />

PH Grundprobleme <strong>der</strong> philosophischen<br />

Anthropologie und <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Naturphilosophie<br />

Di 18-20<br />

KG I/HS 1023<br />

Schnurbusch<br />

An<strong>der</strong>mann<br />

Wieland<br />

Eckel<br />

Lingelbach<br />

Menzel<br />

Wittwer-Backofen<br />

Wittwer-Backofen<br />

Linster, Lucius-Hoene<br />

Bernett<br />

Kather


Historische Anthropologie/Biologische Anthropologie<br />

Sommersemester 2009<br />

Kommentare zu den Veranstaltungen<br />

Die Lehrveranstaltung werden angeboten von einem Fächerverbund, an dem beteiligt sind: B = Biologie, M<br />

= Medizin , H = Humangenetik und Anthropologie, G = Geschichte, GM = Institut für Ethik und Geschichte<br />

<strong>der</strong> Medizin, U = Ur- und Frühgeschichte, E = Ethnologie, AO = Altorientalistik, S = Soziologie, PH =<br />

Philosophie, PS = Psychologie.<br />

ACHTUNG:<br />

Die Teilnahme an Hauptseminaren zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung<br />

setzt eine Anmeldung im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte bis zum 17.04.2009 voraus. Die<br />

Anmeldung erfolgt im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte, die Zahl <strong>der</strong> Plätze ist begrenzt.<br />

Für die Teilnahme an Veranstaltungen <strong>der</strong> Biologischen Anthropologie ist eine Anmeldung erfor<strong>der</strong>lich!<br />

Hierfür werden in den Räumen <strong>der</strong> Biol. Anthropologie gegen Ende des Wintersemesters Listen zum<br />

Eintragen aushängen. Der Eintrag gilt als verbindlich.<br />

Die Teilnahme an Seminaren <strong>der</strong> Soziologie setzt eine persönliche Anmeldung (während <strong>der</strong><br />

Sprechzeiten o<strong>der</strong> per e-mail) vor Beginn <strong>der</strong> Veranstaltung voraus. Die nötigen Informationen finden Sie<br />

auf <strong>der</strong> Homepage o<strong>der</strong> durch Aushänge des Instituts für Soziologie, KG IV.<br />

In den beteiligten Fächern finden z.T. Vorbesprechungen statt. Bitte beachten Sie die Aushänge <strong>der</strong><br />

Institute sowie die entsprechenden Internetseiten.<br />

Zu einigen Veranstaltungen lagen bei Redaktionsschluß die Kommentare nicht vor. Bitte konsultieren Sie<br />

die Aushänge <strong>der</strong> jeweiligen Seminare bzw. die Homepages o<strong>der</strong> das zentrale elektronische<br />

<strong>Vorlesungsverzeichnis</strong> <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Freiburg</strong> (www.studium.uni-freiburg.de/de/lehrveranstaltungen).<br />

Vorlesungen<br />

B Ringvorlesung: 150 Jahre Darwin: Mo<strong>der</strong>ne<br />

biologische Erkenntnisse zur Evolution<br />

Mo 20-22; ab 20.04.09<br />

Biologie II/III/GHS<br />

B Verhaltensbiologie Mo 11-12; ab 20.04.09<br />

Biologie I/HS<br />

Di 11-12<br />

Biologie I/HS<br />

H Humanökologie Do 9-11; ab 23.04.09, Anmeldung<br />

erfor<strong>der</strong>lich, SR Hebelstr. 29<br />

E Aktuelle Theorienbildung Di 10-12<br />

KG I/HS 1023<br />

(Modul: Theorien und Methoden <strong>der</strong> Ethnologie) 10 ECTS-Punkte<br />

Koordinator, Driever, Fischbach,<br />

Hertel, Müller<br />

Rossel<br />

Wittwer-Backofen<br />

Schlehe<br />

In <strong>der</strong> Vorlesung zur aktuellen Theoriebildung werden theoretische Richtungen <strong>der</strong> Ethnologie ab den 70er Jahren des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts bis<br />

zur Gegenwart vorgestellt, kritisch besprochen und in interdisziplinären Zusammenhängen verortet. Zu Beginn wird ein knapper,<br />

systematischer Gesamtüberblick über die wichtigsten Forschungsansätze und theoretischen Entwicklungen im Fach gegeben, um dann<br />

einige ausgewählte Bereiche vertiefend zu behandeln. Dazu gehören die Debatten um den Kulturbegriff, Globalisierungs- und<br />

Migrationsforschung, Cyberanthropologie u.a. sowie auch damit verbundene methodische Neuansätze, etwa multilokale Forschung. Damit<br />

verknüpfte Kernkonzepte, <strong>der</strong>en Implikationen sowie die wesentlichen aktuellen Kontroversen und Debatten werden vorgestellt und anhand<br />

verschiedener Praxisfel<strong>der</strong> veranschaulicht. In die Vorlesung werden auch Gastvorträge integriert. Integraler Bestandteil <strong>der</strong> VL sind die<br />

Probevorträge zur Stellenbesetzung Prof. Seitz, die am 21.4.2009 statt finden (Raum und Zeit werden noch bekannt gegeben).<br />

Einführende Literatur:<br />

• Bachmann-Medick, Doris: Cultural turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2006<br />

• Moore, Henrietta/Todd San<strong>der</strong>s (ed.): Anthropology in theory. Issues in epistemology. London: Blackwell 2006<br />

• Begleitend zur Vorlesung wird ein Rea<strong>der</strong> mit Pflichttexten herausgegeben.<br />

Studienleistungen:<br />

• Regelmäßige Anwesenheit<br />

• Pflichtlektüre<br />

19


20<br />

• Kurzpräsentation<br />

als Prüfungsleistung zusätzlich:<br />

• Klausur<br />

E Einführung in die Wirtschaftsethnologie Mi 10-12<br />

KG I/HS 1228<br />

(Modul: Sachgebiete - Wirtschaftsethnologie) 6 ECTS-Punkte<br />

Die Vorlesung führt ein in die verschiedenen Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftsethnologie. Sie vermittelt die wichtigsten Ansätze <strong>der</strong><br />

ökonomischen Anthropologie, die wirtschaftswissenschaftliche Theorien mit ethnologischen Konzeptionen verbinden (formalistischer,<br />

substantivistischer, neomarxistischer Ansatz). Sie stellt Modelle zur Analyse des wirtschaftlichen Handelns vor (z.B. Peasant-Theorie,<br />

Optimal-Foraging-Strategie, Theorie <strong>der</strong> Original Affluent Society, Institutionenökonomie) und demonstriert ihre Anwendungsmöglichkeit<br />

an Subsistenzsicherungsstrategien indigener Gemeinschaften. Die Wirtschaftssysteme, <strong>der</strong> Umgang mit den verfügbaren Ressourcen, die<br />

Umsetzung des lokalen Wissens und <strong>der</strong> technologischen Kenntnisse bei <strong>der</strong> Nahrungsproduktion werden an regionalen Beispielen<br />

veranschaulicht. Bei <strong>der</strong> Darstellung des ökonomischen Verhaltens beim Planen und Handeln in Wildbeuter-, Agrar- und<br />

Nomadengesellschaften werden die sozialen, politischen und religiösen Kontex-te miteinbezogen. Neben den Produktionsformen werden<br />

die verschiedenen Formen <strong>der</strong> Güterakkumulation und des Gütertransfers, des reziproken und redistributiven Güteraus-tauschs sowie des<br />

Marktwesens behandelt und Aspekte <strong>der</strong> Konsumption, <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> Güter angesprochen.<br />

Die Vorlesung geht sowohl auf Entstehungsprozesse <strong>der</strong> Wirtschaftsformen, wie auch auf die heutigen Anpassungsprozesse unter<br />

Einwirkung <strong>der</strong> globalen ökonomischen Entwicklungen ein. Eine Literaturliste wird mit dem Rea<strong>der</strong> ausgegeben.<br />

Einführende Literatur:<br />

• Carrier, J. G. (Hg.) 2005. A Handbook of Economic Anthropology. Cheltenham, UK: Edward Elgar.<br />

• Plattner, Stuart (Hg:) Economic Anthropology. Stanford: Stanford University Press. 1989.<br />

• Rössler, Martin (2005) Wirtschaftsethnologie. Berlin: Reimer.<br />

• Wilk, Richard (1997) Economies and Cultures: Foundations of Economic Anthropology. Boul<strong>der</strong>: Westview Press.<br />

Studien- und Prüfungsleistungen:<br />

• Regelmäßige Anwesenheit<br />

• Pflichtlektüre<br />

• Kurzreferat<br />

• Klausur<br />

E Einführung in die Ozeanistik 2 - Mikronesien Di 14-16<br />

KG I/HS 1023<br />

(Modul: Regionalgebiete - Ozeanien) 6 ECTS - Punkte<br />

Die Vorlesung „Ethnologie von Mikronesien“ bildet den 2. Teil <strong>der</strong> Einführung in die Ozeanistik, die im im WS 2009/10 mit Polynesien zu<br />

Ende geführt wird. Mikronesien wurde über längere Zeit hinweg von <strong>der</strong> Ethnologie weniger intensiv bearbeitet als Melanesien o<strong>der</strong><br />

Polynesien. Seine Kulturen rücken in letzter Zeit mehr und mehr in den Blick <strong>der</strong> westlichen Öffentlichkeit, seit sich in Mikronesien<br />

Bestrebungen nach politischer Selbständigkeit durchgesetzt haben, und seit sich <strong>der</strong> Ferntourismus auch diese Gebiete erschließt.<br />

Die Vorlesung gibt einen Überblick über Geographie und Geologie des Gebiets, soweit diese für die Ethnologie wichtig sind, eine<br />

Darstellung <strong>der</strong> mikronesischen Teilkulturen und Sprachen, einen Überblick über die Besiedelungs, Entdeckungs- und Kolonialgeschichte<br />

<strong>der</strong> mikronesischen Inseln und eine Einführung in die wichtigsten wissenschaftlichen Hilfsmittel für die Beschäftigung mit Mikronesien.<br />

Einführende Literatur:<br />

• Wilpert, Clara B.: Südsee. Inseln, Völker und Kulturen. Hamburg 1987. (UB: GE 87/7630)<br />

• Alkire, William H.: An introduction to the peoples and cultures of Micronesia. Menlo Park, CA 1977 (in FR nicht vorhanden,<br />

wird als Kopie zur Verfügung gestellt)<br />

• Oliver, Douglas L.: Oceania. The native cultures of Australia and the Pacific Islands. Honolulu 1989. (UB: GE 92/7939)<br />

Studien- und Prüfungsleistung:<br />

• regelmäßige Anwesenheit<br />

• Pflichtlektüre<br />

• zweistündige schriftliche Klausur<br />

S Ungeliebte Mo<strong>der</strong>ne. Theoretischer<br />

Radikalismus im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Mo und Di 12-13<br />

KG I/HS 1098<br />

AG Römische Gesellschaftsgeschichte Mi 14-16<br />

KG I/HS 1199<br />

Seitz<br />

Käser<br />

Eßbach<br />

Bernett


Kommentar:<br />

Im Gegensatz zur griechischen ist die römische Gesellschaft von einer ungewöhnlichen politischen Stabilität geprägt. Selbst in den<br />

„Ständekämpfen“ wurde die führende soziale und politische Stellung des Adels vom „Volk“ anerkannt. Die Plebs erhob nie die For<strong>der</strong>ung<br />

nach gleichen politischen Rechten, im Gegenteil: <strong>der</strong> Wunsch nach gesellschaftlicher und politischer Rangabstufung wurde von Hoch und<br />

Niedrig offenbar geteilt. Die Vorlesung will dieser eigentümlichen Sozialordnung mit Wi<strong>der</strong>hall im Politischen auf die Spur kommen.<br />

Themen sind die Herausbildung wesentlicher Elemente und Strukturen <strong>der</strong> römischen Gesellschaft von <strong>der</strong> Frühzeit bis in die Hohe<br />

Kaiserzeit sowie die sich wandelnden Formen <strong>der</strong> soziopolitischen Integration (Klientel, Patronage; Freundschaft).<br />

Literatur:<br />

Alföldy, G., Römische Sozialgeschichte, Wiesbaden 31984 (11975); Alföldy, G., Ausgewählte Beiträge, Stuttgart 1986 [darin bes. 42–81];<br />

Bleicken, J., Verfassungs- und Sozialgeschichte des Römischen Kaiserreichs, Pa<strong>der</strong>born, Bd. 1, 41995, Bd. 2, 31994 [11978]; Christ, K.,<br />

Grundfragen <strong>der</strong> römischen Sozialgeschichte, in: W. Eck u.a. (Hg.), Studien zur Sozialgeschichte, Köln/Wien 1980, S. 197–228; Jacques,<br />

F./Scheid, J., Rom und das Reich in <strong>der</strong> hohen Kaiserzeit 44 v. Chr.–260 n. Chr., Stuttgart/Leipzig 1998 [darin: S. 317–411]; Rilinger, R.,<br />

Ordo und dignitas: Beiträge zur römischen Verfassungs- und Sozialgeschichte, Stuttgart 2007 [darin: 95–104 (1991); 152–180 (1985)];<br />

Veyne, P., Die römische Gesellschaft, München 1995 [frz. 1991]; Vittinghoff, F., Gesellschaft, in: <strong>der</strong>s. (Hg.), Europäische Wirtschaftsund<br />

Sozialgeschichte in <strong>der</strong> römischen Kaiserzeit (Handbuch <strong>der</strong> europäischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 1), Stuttgart 1990, S. 161-<br />

369; Winterling, A., «Staat», «Gesellschaft» und politische Integration in <strong>der</strong> römischen Kaiserzeit, Klio 83 (2001), 93–112.<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Alte Geschichte; 4 ECTS<br />

Grundlagen <strong>der</strong> Alten Geschichte; Vertiefung Alte Geschichte I; Ergänzung Alte Geschichte und Archäologie; Ergänzung Klassische<br />

Philologie und Alte Geschichte; 4 ECTS<br />

Leistungsnachweis:<br />

Studienleistungen:<br />

- regelmäßige Teilnahme<br />

- Vor- und Nachbereitung<br />

- Klausur o<strong>der</strong> mündliche Prüfung (wird von dem/<strong>der</strong> Veranstaltungsleiter/in in <strong>der</strong> ersten Sitzung bekannt gegeben)<br />

G Überblicksvorlesung Neuere Geschichte Do 10-12<br />

KG II/HS 2006<br />

Kommentar:<br />

Die Frühe Neuzeit ist das Aschenputtel <strong>der</strong> Weltgeschichte. Zu dynamisch, sagen die Mediävisten und verweisen auf Umbrüche wie die<br />

Reformation, die die universale Ordnung des Mittelalters gesprengt haben. Zu statisch, zu traditional, heißt es in <strong>der</strong> Neuesten Geschichte,<br />

für die die „richtige“ Mo<strong>der</strong>ne erst mit <strong>der</strong> Französischen Revolution beginnt. Derart ausgegrenzt, wurden die Jahrhun<strong>der</strong>te zwischen 1500<br />

und 1800 kurzerhand zu einer eigenen Epochen erklärt und „Frühe Neuzeit“ getauft. Dass diese Epoche dennoch weit mehr ist als eine<br />

Phase des Übergangs ohne eigenes Profil, will die Vorlesung zeigen. Sie richtet sich an Studierende aller Semester, die vielleicht keine<br />

Vorkenntnisse haben, aber bereit sind, sich auf eine eher an Strukturen als an Ereignissen orientierte Einführung in diese scheinbar fremde<br />

Welt einzulassen.<br />

Literatur:<br />

P. Münch, Lebensformen in <strong>der</strong> Frühen Neuzeit. 1500 - 1800, Frankfurt a. M. 1992, Neuausgabe Berlin 1998. W. Schulze, Einführung in<br />

die Neuere Geschichte, 4., völlig überarbeitete und aktualisierte Auflage, Stuttgart 2002. A. Völker-Rasor (Hg.), Frühe Neuzeit<br />

(Oldenbourg Geschichte Lehrbuch), München 2000, 2. Auflage München 2006.<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Geschichte im Überblick; 6 ECTS<br />

Leistungsnachweis:<br />

(1) Studienleistungen: - regelmäßige Teilnahme, einschließlich Vor- und Nachbereitung (2) Studienleistung o<strong>der</strong> Prüfungsleistung (nach<br />

Wahl des/<strong>der</strong> Studierenden): - Abschlussklausur (90 Minuten) mit Vorbereitung<br />

G Geschichte des europäischen Kolonialismus Do 14-16<br />

KG II/HS 2006<br />

Emich<br />

Lingelbach<br />

Kommentar:<br />

Diese Veranstaltung soll einen Überblick über die Entwicklung kolonialistischer Herrschaft von ihren Anfängen im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t bis zur<br />

Dekolonisation im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t geben. Zum einen werden die kolonisierenden Gesellschaften dahingehend untersucht, welche Interessen<br />

mit <strong>der</strong> Kolonisierung verfolgt wurden, welche unterschiedlichen Herrschaftsstrukturen aufgebaut wurden, wie sich die europäischen<br />

Gesellschaften selbst durch die Kolonisierung verän<strong>der</strong>ten. Zum an<strong>der</strong>en sollen die kolonisierten Gesellschaften in den Blick genommen<br />

werden, welche Folgen die koloniale Expansion auf sie hatte, aber auch, welche Wi<strong>der</strong>stands- bzw. Reaktionsformen und<br />

Anpassungsstrategien sie entwickelten. Die koloniale Vergangenheit Europas wird somit aus politik-, wirtschafts-, sozial-, ideen-,<br />

mentalitäts- und geschlechtergeschichtlicher Perspektive heraus betrachtet.<br />

Literatur:<br />

Eckert, Andreas: Kolonialismus, Frankfurt/M. 2006; Osterhammel, Jürgen: Kolonialismus. Geschichte, Formen, Folgen, München 1995;<br />

Reinhard, Wolfgang: Kleine Geschichte des Kolonialismus, Stuttgart 2008; Speitkamp, Winfried: Deutsche Kolonialgeschichte, Stuttgart<br />

2005.<br />

Bemerkung:<br />

21


22<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Neuzeit I (1500-1850) und Vertiefung Neuzeit II (ab 1850); 4 ETCS<br />

Leistungsnachweis:<br />

Studienleistungen: - regelmäßige Teilnahme - Vor- und Nachbereitung - Klausur o<strong>der</strong> mündliche Prüfung (wird von dem/<strong>der</strong><br />

Veranstaltungsleiter/in in <strong>der</strong> ersten Sitzung bekannt gegeben)<br />

G Die Gesellschaft und ihre Außenseiter -<br />

Deutschland im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Mi 10-12<br />

KG III/HS 3219<br />

Kommentar:<br />

Sich an die sozialen Rän<strong>der</strong> einer Gesellschaft zu begeben heißt, etwas über die Gesellschaft selbst in Erfahrung zu bringen. Bei <strong>der</strong><br />

Bestimmung von An<strong>der</strong>ssein (an<strong>der</strong>s als wer?) und Abweichung (abweichend wovon?) sind Beschreibung und Wertung untrennbar<br />

miteinan<strong>der</strong> verbunden. Mit den Wertungen kommt die Zeitgebundenheit <strong>der</strong> Zuschreibungen ins Spiel: Welche Eigenschaften,<br />

Verhaltensweisen o<strong>der</strong> Ansichten Individuen o<strong>der</strong> Gruppen zu sozialen Außenseitern machen, ist abhängig davon, was in einer Gesellschaft<br />

als „normal“ o<strong>der</strong> wünschenswert gilt. Wer ist in Deutschland nach 1945 als Außenseiter wahrgenommen worden? Schaffen erst politische,<br />

juristische, medizinische Definitionen und Praktiken den Außenseiterstatus o<strong>der</strong> bestätigen sie im Nachhinein verbreitete Einstellungen?<br />

Welche Rolle spielen die Medien? Warum wird die „Randgruppenproblematik“ in den 1960er Jahren zum Gegenstand wissenschaftlichen<br />

Interesses und politischer Aktionen? Wo werden Umcodierungen vom unfreiwillig erfahrenen Ausschluss zur Selbststilisierung als<br />

Außenseiter erkennbar? Die Vorlesung zielt darauf, die Integrationsfähigkeit <strong>der</strong> Bundesrepublik seit 1945/49 wie auch <strong>der</strong>en Grenzen zu<br />

beschreiben und zu analysieren. Wo nötig, wird <strong>der</strong> Blick zurück bis ins späte 19. Jahrhun<strong>der</strong>t und über die nationalen Grenzen hinaus<br />

reichen.<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Neuzeit II (ab 1850); 4 ECTS<br />

Leistungsnachweis:<br />

Studienleistungen: - regelmäßige Teilnahme - Vor- und Nachbereitung - Klausur o<strong>der</strong> mündliche Prüfung (wird von dem/<strong>der</strong><br />

Veranstaltungsleiter/in in <strong>der</strong> ersten Sitzung bekannt gegeben)<br />

Hauptseminare zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung<br />

G/GM Galen - Medizin, Gesellschaft und Mentalität<br />

in <strong>der</strong> Hohen Kaiserzeit<br />

Fr 10-12<br />

KG I/HS 1224<br />

Brink<br />

Bernett, Leven<br />

Kommentar:<br />

Galen aus Pergamon (129–ca. 210 n.Chr.), einer <strong>der</strong> einflußreichsten Ärzte <strong>der</strong> Medizingeschichte überhaupt, wirkte im kaiserzeitlichen<br />

Rom des 2. und beginnenden 3. Jahrhun<strong>der</strong>ts; sein Werk, das umfangreichste erhaltene aus <strong>der</strong> Antike, umfaßt medizinische Fachtexte,<br />

Fallschil<strong>der</strong>ungen, philosophische Erörterungen, biographische Skizzen und Kommentare. Galen, <strong>der</strong> zeitweise Kaiser Marc Aurel (161-<br />

180 n. Chr.) behandelte, sah sich selbst als größten aller lebenden und toten Ärzte, im Rang gleich dem Hippokrates – nach seiner<br />

Selbsteinschätzung „unter den Ärzten <strong>der</strong> erste, unter den philosophischen Ärzten einzig“ (K 14, 660). Im Seminar werden Leben und<br />

Werke Galens anhand <strong>der</strong> reichlich vorhandenen Quellen (in neusprachlicher Übersetzung, engl., frz., dt.) analysiert. Themen sind seine<br />

medizinischen Konzepte, seine Praxis, sein philosophisches Denken, seine Beziehungen zu Zeitgenossen. Aus Sicht <strong>der</strong> historischen<br />

Anthropologie interessieren beson<strong>der</strong>s Galens Körperwahrnehmung, sein Menschenbild und seine Vorstellungen von Gesundheit und<br />

Krankheit. In einem Ausblick geht es um das Phänomen <strong>der</strong> Galen-Rezeption seit dem 4. Jahrhun<strong>der</strong>t, den Galenismus in <strong>der</strong><br />

byzantinischen Zeit und in <strong>der</strong> arabisch-islamischen Kultur.<br />

Literatur:<br />

Hankinson, R.J. (Hg.): Cambridge Companion to Galen, Cambridge 2008; Leven, K.-H. (Hg.): Antike Medizin – Ein Lexikon, München<br />

2005; Mattern, S.P.: Galen and the Rhetoric of Healing, Baltimore 2008; Schlange-Schöningen, H.: Die römische Gesellschaft bei Galen.<br />

Biographie und Sozialgeschichte, Berlin 2003.<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Alte Geschichte; 10 ECTS<br />

Vertiefung Alte Geschichte II; 10 ECTS In diesem Seminar kann auch ein EPG II-Schein erworben werden. · Voraussetzungen für die<br />

Teilnahme: abgeschlossenes Grundstudium · Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen: Regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit an den Sitzungen;<br />

Übernahme eines Impulsreferats, eines Protokolls und einer schriftlichen Hausarbeit. · Pflichtlektüre zur Einführung: Hankinson, R.J.: The<br />

Man and His Work, in: Hankinson (Hg.): Cambridge Companion to Galen, 1-33 [wird in <strong>der</strong> ersten Sitzung verteilt]. · Anmeldung bis zum<br />

17. April per E-Mail o<strong>der</strong> persönlich im Seminar für Alte Geschichte bzw. – für Studierende <strong>der</strong> Medizin, die im Rahmen des Wahlfachs<br />

Vorklinik o<strong>der</strong> Klinik einen Schein erwerben möchten – unter leven@egm.uni-freiburg.de.<br />

Leistungsnachweis:<br />

(1) Studienleistungen:<br />

- regelmäßige Teilnahme<br />

- intensive Vor- und Nachbereitung <strong>der</strong> Sitzungen, einschließlich <strong>der</strong> Aufgaben, die von dem/<strong>der</strong> Veranstaltungsleiter/in in <strong>der</strong> ersten<br />

Sitzung bekannt gegeben werden (z.B. Referat, Essay, Sitzungsprotokoll, schriftliche Quelleninterpretation, Bibliographie, ...)<br />

- Klausur und/o<strong>der</strong> Essays<br />

(2) Prüfungsleistung (schriftliche Modulteilprüfung):<br />

- Hausarbeit o<strong>der</strong> Literaturbericht jeweils im Umfang von 15-20 Seiten als Vorarbeit für die B.A.-Abschlussarbeit<br />

Voraussetzung für den Besuch eines Hauptseminars <strong>der</strong> Alten Geschichte ist außer <strong>der</strong> erfolgreich absolvierten Zwischenprüfung <strong>der</strong><br />

Nachweis des Latinums (Beim Prüfungsamt eine beglaubigte Kopie des Zeugnisses einreichen!) bzw. des erfolgreichen Abschlusses des<br />

Moduls “Grundkenntnisse Latein” im BOK-Bereich.


Weitere Hauptseminare<br />

H Biologische Anthropologie Do 14-16, 23.04.2009 Anmeldung<br />

erfor<strong>der</strong>lich, SR Hebelstr. 29<br />

Bemerkung:<br />

Termin wird noch bekannt gegeben<br />

E Raumbegriff und Territorialverständnis Do 18-20<br />

Werthmannstraße 4/HS 01 024a (Belchen)<br />

(Modul: Sachgebiete - Sozialethnologie)10 ECTS – Punkte<br />

Wittwer-Backofen<br />

In diesem Seminar wird das Territorialitätsverständnis in mobilen und sesshaften Gesellschaften untersucht, die Anpassung des territorialen<br />

Verhaltens an ökologische Konditionen und soziale Konstellationen. Es werden die verschiedenen Erklärungsversuche für Entstehung von<br />

Territorialitätsverhalten behandelt und die Beiträge zur Territorialitätsforschung aus den Nachbardisziplinen, insbeson<strong>der</strong>e aus <strong>der</strong><br />

Ethologie, <strong>der</strong> Psychologie und <strong>der</strong> Ökologie aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> ethnologischen Forschung bewertet. Der Raumbegriff wird unter dem<br />

Aspekt <strong>der</strong> Wechselwirkungen von Raum und Kultur untersucht. Neben <strong>der</strong> Theoriendiskussion werden anhand regionaler Fallbeispiele das<br />

Territorialverhalten und die Konsequenzen erörtert, so beispielsweise die kosmologische Bindung, die ressourcenbezogene Nutzung,<br />

Vorstellungen von Eigentums- und Nutzungsrechten sowie von Werten, Kontrolle über Territorien und Räume als Machtsphäre, räumliche<br />

Abgrenzung und Determinierung von sozia-len Gruppen, Territorialität und Mobilität, Ethnizität und räumliche Identität.<br />

Themenvorschläge und Literatur können per e-mail angefor<strong>der</strong>t werden: Stefan.Seitz@ethno.uni-freiburg.de<br />

Erfor<strong>der</strong>lich für die erfolgreiche Teilnahme und für den Erhalt <strong>der</strong> Ergänzungs- und Prüfungsleistung sind:<br />

• regelmäßige Teilnahme<br />

• Pflichtlektüre<br />

• Referatsvortrag<br />

• Koordination und Mo<strong>der</strong>ation eines Themenfeldes mit Kurzreferat zur Einführung in die Thematik<br />

• schriftliche Ausarbeitung des Referats mit Abgabetermin<br />

• mündliche Prüfung<br />

E Medizinethnologie - aktuelle Fel<strong>der</strong> und<br />

Ansätze<br />

(Modul: Sachgebiete - Interkulturalität) 10 ECTS – Punkte<br />

Mo 14-16<br />

KG II/HS 2121<br />

Seitz<br />

Eeuwijk van<br />

Diese Veranstaltung ist sowohl als eine kürzere generelle Einführung als auch als eine thematische Vertiefung in das noch relativ junge<br />

Gebiet <strong>der</strong> Medizinethnologie aufgebaut. In einem ersten (kürzeren) Teil bietet das Hauptseminar einen Ein- und Überblick über die<br />

bedeutendsten jüngeren Schulen und <strong>der</strong>en wichtigste Ansätze innerhalb <strong>der</strong> Medizinethnologie. Der Blick auf die kulturellen, sozialen und<br />

politischen Dimensionen von Gesundheit und Krankheit? sowohl im europäisch-nordamerikanischen Kontext als auch in nichtwestlichen<br />

Kulturen? am Ende <strong>der</strong> 1980er Jahre bedeutete eine Abkehr von <strong>der</strong> fast ausschliesslich lokal verorteten Ethnomedizin. Dieser<br />

Perspektivenwechsel öffnete zugleich das Feld von ‚globaler Gesundheit’ und gesamtgesellschaftlichen Gesundheitstransformationen, die<br />

Netzwerke von weltweiten, nationalen und lokalen medizinischen ‚Landschaften’ auf dynamische Weisen umfassen. Wir befassen uns<br />

dabei beispielsweise mit <strong>der</strong> Schule <strong>der</strong> ‚Critical Medical Anthropology’ und den Ansätzen von ‚Global Health’. Neue und neuere Ansätze<br />

wie etwa ‚Gesundheit im Wandel’ (‚Health Transition’), Gesundheit und Salutogenese, ‚Vulnerability and Resilience’, ‚Political Economy<br />

of Health’ und Globalisierung und Gesundheit werden angesprochen. Alle diese Konzepte und Modelle eröffneten und eröffnen neue<br />

Perspektiven in <strong>der</strong> wissenschaftlichen Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Gesundheit und Krankheit weltweit.<br />

Im zweiten (längeren) Hauptteil des Hauptseminars wenden wir uns ausgesuchten wichtigen und aktuellen Themenfel<strong>der</strong>n innerhalb <strong>der</strong><br />

Medizinethnologie zu. Sie lassen sich aufgrund einer grossen Literaturfülle an konkreten Anwendungen aus allen Kontinenten darstellen.<br />

Die Themenwahl orientiert sich inhaltlich an den drei wichtigen Forschungsperspektiven innerhalb dieses Fachgebietes:<br />

Krankheit/Gesundheit als A) kulturelle Konstruktion, B) als sozialer Prozess und C) als Folge gesellschaftlicher Verän<strong>der</strong>ungen und<br />

globaler Vorgänge. Diese Bereiche umfassen konkrete Themen wie zum Beispiel ‚Migration und Gesundheit’, ‚Die Konstruktion und<br />

Repräsentation des Körpers’, ‚Women, Gen<strong>der</strong> and Health’, ‚Nutzung von Komplementär- und Alternativmedizin’, ‚Alte, Alter, Altern und<br />

Gesundheit’, ‚HIV/AIDS-SIDA in Län<strong>der</strong>n des Südens’, ‚Urban Health: eine neue Herausfor<strong>der</strong>ung’ und ‚Mental Health: die<br />

vernachlässigte Dimension’.<br />

Ziel <strong>der</strong> Veranstaltung ist das Erlangen A) eines ersten vertieften Verständnisses bezüglich grundlegen<strong>der</strong> neuerer Ansätze, Modelle und<br />

Konzepte in <strong>der</strong> Medizinethnologie und B) eines Überblickes über aktuelle und wichtige Themenfel<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en kritischen Diskurse und<br />

Debatten innerhalb dieses Fachgebietes.<br />

Einführende Literatur:<br />

• Greifeld, Katarina (Hrsg.). 2003. Ritual und Heilung: eine Einführung in die Medizinethnologie. Berlin: Dietrich Reimer. (Frei<br />

2: 1632/50; LB 73/8601)<br />

• Helman, Cecil G. 2007. Culture, Health and Illness. London: Hod<strong>der</strong> Arnold (5th Edition). (Frei 2: 1632/53; nur ältere Ausgabe<br />

von 2001 erhältlich)<br />

• Janzen, John M. 2001. The Social Fabric of Health: An Introduction to Medical Anthropology. New York: McGraw-Hill. (Frei<br />

2: 1632/54)<br />

23


24<br />

• Lux, Thomas (Hrsg.). 2003. Kulturelle Dimensionen <strong>der</strong> Medizin. Ethnomedizin – Medizinethnologie – Medical Anthropology.<br />

Berlin: Dietrich Reimer. (Frei 2: 1632/52; GE 2004/8398)<br />

• Strathern, Andrew and Pamela J. Stewart. 1999. Curing and Healing: Medical Anthropology in Global Perspective. Durham<br />

(N.C.): Carolina Academic Press.<br />

• Whitaker, Elisabeth D. (Ed.). 2006. Health and Healing in Comparative Perspective. Upper Saddle River (N.J.): Pearson Prentice<br />

Hall.<br />

• Winkelman, Michael. 2009. Culture and Health. Applying Medical Anthropology. San Francisco: Jossey-Bass.<br />

Erfor<strong>der</strong>lich für die erfolgreiche Teilnahme und für den Erhalt <strong>der</strong> Ergänzungs- und Prüfungsleistung sind:<br />

• regelmässige Teilnahme<br />

• Pflichtlektüre<br />

• Abfassen eines Stundenprotokolls<br />

• Kurzreferat (mit Handout und mit schriftlicher Ausarbeitung des Referats mit Abgabetermin)<br />

• mündliche Prüfung<br />

PH ”Beschreibung des Menschen” - Blumenbergs<br />

Anthropologie im Spannungsfeld <strong>der</strong><br />

Phänomenologie Husserls und Heideggers<br />

Mo 18-20<br />

Sedanstr. 6/Raum 2<br />

Espinet, Müller<br />

Kommentar:<br />

Hans Blumenbergs entfaltet seine Anthropologie in Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Husserl und Heidegger. Das ist auf den ersten Blick<br />

erstaunlich, denn Husserl und Heidegger lehnten ein anthropologisches Verständnis ihrer Phänomenologie vehement ab. Blumenberg setzt<br />

bei dieser „Anthropologie-Phobie“ an und gewinnt Blumenberg in einem kritischen und produktiven Umgang mit Husserl und Heidegger<br />

zentrale Bestimmungsmomente des Menschseins. Wie diese sich ausformulieren – insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Kerngedanke von <strong>der</strong> eigentümlichen<br />

Sichtbarkeit des Menschen –, in welcher Hinsicht Blumenbergs Ansatz neue Möglichkeiten <strong>der</strong> Phänomenologie auszuloten vermag, die in<br />

Husserls und Heideggers Blickwinkel unerkannt bleiben, und wo Blumenbergs Vorgehen an seine Grenzen stößt, soll Gegenstand des<br />

Seminars sein. Textlicher Mittelpunkt ist Blumenbergs Fragment gebliebene, auf Vorlesungen basierende philosophisch-anthropologische<br />

Grundlegung: H. Blumenberg, „Beschreibung des Menschen“. Frankfurt am Main 2006. Für die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Husserl wird<br />

darüber hinaus wichtig sein: H. Blumenberg, „Zu den Sachen und zurück“. Frankfurt am Main 2002. Zu Beginn des Seminars wird es einen<br />

Rea<strong>der</strong> mit für die Fragestellung relevanten Texten von Husserl und Heidegger geben.<br />

Bemerkung:<br />

Praktische und theoretische Philosophie; Neuzeit/Mo<strong>der</strong>ne<br />

Ethik; Philosophische Anthropologie; Phänomenologie; Interdisziplinarität <strong>der</strong> Wissenschaften<br />

EPG 2<br />

ECTS-Punkte (B.A.): 10 (HF)<br />

Leistungsnachweis:<br />

Referat und Hausarbeit<br />

PH ’Der Mensch wird erst am Du zum Ich’. Die<br />

Begründung einer dialogischen<br />

Anthropologie in <strong>der</strong> Philosophie <strong>der</strong><br />

Gegenwart<br />

Di 14-16<br />

KG I/HS 1234<br />

Kommentar:<br />

Während für Aristoteles <strong>der</strong> Mensch als ‘Gemeinschaftswesen’ bestimmt wurde, setzte sich seit Descartes’ Suche nach einem sicheren<br />

Fundament des Wissens die Überzeugung durch, die menschliche Identität könne allein im sich selbst denkenden Ich gegründet werden.<br />

Doch kann sich das Ich ohne ein Du, ein personales Gegenüber überhaupt selbst verstehen? Erst im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t entsteht explizit eine<br />

dialogisch orientierte Anthropologie. In unterschiedlicher Weise bemühen sich Buber, Jaspers, Löwith und Sartre darum, die Bedeutung<br />

des An<strong>der</strong>en für die Konstitution <strong>der</strong> eigenen Identität zu erarbeiten. Nicht rein formale Argumente, son<strong>der</strong>n existentielle Erfahrungen, so<br />

die These <strong>der</strong> genannten Autoren, führt dazu, dass <strong>der</strong> An<strong>der</strong>e nicht als bloße Projektion o<strong>der</strong> Konstruktion angesehen werden kann. In<br />

seiner Analyse des ‘Blicks’ entwickelt Sartre eine auch in erkenntnistheoretischer Hinsicht bedeutsame Begründung für die unhintergehbare<br />

Subjektivität des An<strong>der</strong>en. Dennoch hängt für ihn das Gelingen des Lebensentwurfs davon ab, ob <strong>der</strong> Mensch mit sich selbst identisch sein<br />

kann. Buber, Jaspers und Löwith dagegen bewerten die Begegnung mit dem An<strong>der</strong>en positiv: Die eigene Identität ist relational bestimmt.<br />

Im Seminar wollen wir relevante Texte <strong>der</strong> einzelnen Autoren interpretieren und sie auf die ihnen zugrunde liegenden Beobachtungen hin<br />

befragen.<br />

Literatur:<br />

M.Buber: Das Problem des Menschen, Heidelberg 1982; M. Theunissen: Der An<strong>der</strong>e. Studien zur Sozialontologie <strong>der</strong> Gegenwart, Berlin/<br />

New York 19812.<br />

Bemerkung:<br />

Theoretische Philosophie; Neuzeit/Mo<strong>der</strong>ne<br />

Anthropologie; Metaphysik; Ethik<br />

ECTS-Punkte (B.A.): 10 (HF)<br />

Leistungsnachweis:<br />

Abhängig vom Studiengang: Bachelor- und Nebenfach-Studierende: eine mündliche Prüfung, die in Form einer Präsentation im Seminar<br />

absolviert werden kann o<strong>der</strong> ein schriftliches Protokoll zu einer Sitzung; Hauptfachstudierende: Ausarbeitung einer Präsentation o<strong>der</strong><br />

Hausarbeit.<br />

Kather


PH Gehirn und Beziehung - Philosophie,<br />

Neurobiologie, Ethik<br />

Do 12-14<br />

KG I/HS 1016<br />

Dornberg<br />

Kommentar:<br />

Denkt das Gehirn? Ist es Schöpfer <strong>der</strong> erlebten Welt, <strong>der</strong> Konstrukteur des Subjekts? O<strong>der</strong> ist es vor allem ein Vermittlungsorgan des<br />

Organismus zur Umwelt und für unsere Beziehungen zu an<strong>der</strong>en Menschen und den Dingen? Ist es das Gehirn o<strong>der</strong> <strong>der</strong> lebendige Mensch,<br />

<strong>der</strong> fühlt, denkt und handelt? Neurobiologie und Neurowissenschaften beeinflussen heute in starkem Ausmaß unser Menschenbild und die<br />

aktuelle Diskussion über Bewusstsein, freien Willen usf. . In Auseinan<strong>der</strong>setzung mit einigen Ansätzen aus diesem Bereich sollen<br />

Grundzüge einer Position erarbeitet werden, die Beiträge philosophischer, insbeson<strong>der</strong>er phänomenologischer,<br />

entwicklungspsychologischer und neurobiologischer bzw. psychosomatischer Provenienz integriert. Dabei werden auch neuere<br />

kognitionswissenschaftliche und embodiment-bezogene philosophische Ansätze gestreift.<br />

Literatur:<br />

Fuchs, Th.: Das Gehirn - ein Beziehungsorgan. Eine phaenomenologisch-oekologische Konzeption, Stuttgart 2008 (Kohlhammer)<br />

Ders. : Leib und Lebenswelt, Kusterdingen 2008 (graue Edition)<br />

Jonas, H.: Organismus und Freiheit. Ansaetze einer philosophischen Biologie, Goettingen 1973 (V&R)<br />

Metzinger, T.: Subjekt und Selbstmodell, Pa<strong>der</strong>born 1999 (Mentis)<br />

Rinofer-Kreidl, S.: Das „Gehirn-Selbst“. Ist die Erste-Person-Perspektive naturalisierbar? Phaenomenologische Forschungen 2004 (219-<br />

252)<br />

Gugutzer, R.: Leib, Koerper und Identitaet. Eine phaenomenologisch-soziologische Untersuchung zur personalen Identitaet, Wiesbaden<br />

2002 (Westdeutscher Verlag)<br />

Roth G.: Fuehlen, Denken, Handeln. Wie das Gehirn unser Verhalten steuert, FfM 2001 (Suhrkamp)<br />

Thompson E.: Mind in Life. Biology, Phenomenology, and the Sciences of Mind , Cambridge (2007), (Harvard Univ. Press)<br />

Barkhaus A., Mayer M., Roughley N., Thürnau D. (Hg.).: Identität, Leiblichkeit, Normativität. Neue Horizonte anthropologischen Denkens,<br />

FfM (1999) (Suhrkamp)<br />

Schlimme J.E.: Wollen wir uns unserer selbst vergewissern? Zur Debatte um die menschliche Willensfreiheit und den neuronalen<br />

Determinismus; Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie 3/2007; 158 (97-106)<br />

Brücher K., Gonther U.: Zum Verhältnis von Willnsfreiheit und Neurobiologie; Fortschr Neurol Psychiat 2006; 74 (194-202)<br />

Ein Rea<strong>der</strong> mit den neben <strong>der</strong> Hauptlektüre (Fuchs, Stuttgart 2008) ergänzend zugrundegelegten Texten wird zu Semesterbeginn in <strong>der</strong><br />

Bibliothek des philosophischen Seminars bereitgestellt.<br />

Bemerkung:<br />

praktische Philosophie; Neuzeit/Mo<strong>der</strong>ne<br />

EPG 2<br />

ECTS-Punkte (B.A.): 10 (HF)<br />

Philosophie des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts, Wissenschaftstheorie, Phänomenologie, Ethik<br />

Leistungsnachweis:<br />

Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur Textlektüre und zur Übernahme eines Impulsreferates; für Scheinerwerb zusätzlich:<br />

qualifizierte Hausarbeit, für Scheinerwerb EPG und Philosophie: zwei schriftliche Arbeiten<br />

S Embodying - Anwendungen eines<br />

transdisziplinären Konzeptes in <strong>der</strong><br />

Geschlechterforschung (Strukturprobleme<br />

<strong>der</strong> Geschlechterverhältnisse)<br />

Mi 16-18<br />

KG IV/Übungsraum 1<br />

Degele, Schmitz<br />

Kommentar:<br />

Unter dem Stichwort Embodiment finden sich Ansätze aus unterschiedlichsten Disziplinen <strong>der</strong> Psychologie (embodied cognition), <strong>der</strong><br />

Naturwissenschaften (Neurotechnologien, Epigenetik), <strong>der</strong> Technik Robotik) und ebenso aus <strong>der</strong> Soziologie (Gesellschaftsdiagnose und<br />

Körpersoziologie). Auch wenn je nach Dispziplin mit dem Begriff Embodiment häufig Unterschiedliches gemeint ist, vereint doch alle<br />

Ansätze die Auffassung, dass Körperprozesse und nicht Körpermaterie im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> Analyse stehen sollten. Wir wollen in diesem<br />

Seminar eine Definition von Embodying erarbeiten, die zwischen den Wissenschaftskulturen vermittelt und diesem Prozesscharakter<br />

Rechnung trägt. Dabei werden wir Fragen zu Geschlechterkonstruktionen und Geschlechterkörpern analysieren und an konkreten<br />

Beispielen ausloten, wie weit Embodying (schon) geht, gehen sollte und wo Grenzen liegen o<strong>der</strong> sein sollten.<br />

S Soziologie <strong>der</strong> Zukunft: Futurologie,<br />

Trendforschung, Prognostik , Teil II<br />

(Kernseminar)<br />

Do 14-16<br />

Wilhelmstr. 3a/Seminarraum des IGPP<br />

Schetsche<br />

Kommentar:<br />

Im Anschluss an die im vergangenen Wintersemester erarbeiteten theoretischen und methodischen Grundlagen werden die Studierenden im<br />

zweiten Teil <strong>der</strong> Veranstaltung exemplarische futurologische Projekte durchführen. Inhaltlich wird es etwa um die Zukunft des Internet o<strong>der</strong><br />

um die Folgen des Klimawandels gehen; methodisch reicht die Spannbreite von <strong>der</strong> Szenario-Analyse über das Wild-Card-Paradigma bis<br />

hin zu narrativ-fiktionalen Techniken.<br />

Literatur:<br />

Literatur: Wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.<br />

Bemerkung:<br />

Voraussetzungen: Eine Teilnahme an Teil II <strong>der</strong> Veranstaltung ist aus inhaltlichen wie strukturellen Gründen prinzipiell nur nach<br />

erfolgreicher Teilnahme am Teil I möglich.Kontakt: schetsche@igpp.de<br />

25


26<br />

Leistungsnachweis:<br />

Scheinerwerb: Teilnahme an einem studentischen Projekt, mündliche und schriftliche Präsentation <strong>der</strong> Ergebnisse.<br />

AO Theorie: “Archeology is Anthropology - or<br />

nothing!”<br />

Mi 10-12; ab 22.04.09-22.07.09<br />

KG III/ÜR 3101<br />

AG Der Blick auf Sparta - Diskurs und Realität Mi 10-12<br />

Wilhelmstr. 26/HS 00 006<br />

Heinz<br />

Gengler, Möller<br />

Kommentar:<br />

Unser Bild des archaischen und klassischen Spartas ist durch Quellen geprägt, die bereits in <strong>der</strong> Antike den spartanischen Stadtstaat<br />

idealisierten. Diese Idealisierung setzte sich in <strong>der</strong> neuzeitlichen Forschung fort, die, dem Wandel des Zeitgeists folgend, entwe<strong>der</strong> Sparta<br />

zum Prototyp des Polizeistaats machte und sein strenges Erziehungssystem bewun<strong>der</strong>te, o<strong>der</strong> seine vollendete Mischverfassung betonte. Im<br />

Allgemeinen wird Sparta in <strong>der</strong> Forschung wie in den antiken Quellen vorwiegend als Gegenbild zum demokratischen Athen konstruiert.<br />

Der Versuch, die Geschichte Spartas zu schreiben, erfor<strong>der</strong>t mithin beson<strong>der</strong>e methodologische Überlegungen. Nur eine genaue Analyse <strong>der</strong><br />

Quellen und die Berücksichtigung ihrer jeweiligen historischen Kontexte erlaubt es uns, hinter dem Mythos Sparta eine Realität zu<br />

erblicken.<br />

Literatur:<br />

P. Cartledge: Sparta and Lakonia, London 22002; K. Christ: Spartaforschung und Spartabild, in: <strong>der</strong>s. (Hg.): Sparta, Darmstadt 1986, 1-72;<br />

E. Rawson: The Spartan Tradition in European Thought, Oxford 1969; E.N. Tigerstedt: The Legend of Sparta in Classical Antiquity, 3<br />

Bde., Stockholm 1965-1978.<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Alte Geschichte; 10 ECTS<br />

Vertiefung Alte Geschichte II; 10 ECTS<br />

Vor Semesterbeginn ist eine Anmeldung im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Leistungsnachweis:<br />

(1) Studienleistungen:<br />

- regelmäßige Teilnahme<br />

- intensive Vor- und Nachbereitung <strong>der</strong> Sitzungen, einschließlich <strong>der</strong> Aufgaben, die von dem/<strong>der</strong> Veranstaltungsleiter/in in <strong>der</strong> ersten<br />

Sitzung bekannt gegeben werden (z.B. Referat, Essay, Sitzungsprotokoll, schriftliche Quelleninterpretation, Bibliographie, ...)<br />

- Klausur und/o<strong>der</strong> Essays<br />

(2) Prüfungsleistung (schriftliche Modulteilprüfung):<br />

- Hausarbeit o<strong>der</strong> Literaturbericht jeweils im Umfang von 15-20 Seiten als Vorarbeit für die B.A.-Abschlussarbeit<br />

Voraussetzung für den Besuch eines Hauptseminars <strong>der</strong> Alten Geschichte ist außer <strong>der</strong> erfolgreich absolvierten Zwischenprüfung <strong>der</strong><br />

Nachweis des Latinums (Beim Prüfungsamt eine beglaubigte Kopie des Zeugnisses einreichen!) bzw. des erfolgreichen Abschlusses des<br />

Moduls “Grundkenntnisse Latein” im BOK-Bereich.<br />

G Genealogie - Formen, Mythen und Methoden<br />

eines historischen Denkmusters<br />

Mi 14-16<br />

Breisacher Tor/Raum 107<br />

Kommentar:<br />

Im Blickpunkt des Seminars stehen Ursprung und charakteristische Ausprägungen genealogischen Denkens in <strong>der</strong> Geschichte des<br />

vormo<strong>der</strong>nen Europa. Dazu werden wir eine repräsentative Auswahl von Schrift- und Bildzeugnissen interpretieren und so <strong>der</strong> Frage<br />

nachgehen, wie und warum es zu typischen Vorstellungen von Abstammungsgemeinschaften wie ›Familie‹, ›Geschlecht‹ o<strong>der</strong> ›Haus‹<br />

kommen konnte. Sie haben soziale Strukturen und politisches Handeln in <strong>der</strong> europäischen Geschichte bis in die jüngere Vergangenheit<br />

hinein maßgeblich mitbestimmt.<br />

Literatur:<br />

Otto Forst de Battaglia: Wissenschaftliche Genealogie. Eine Einführung in ihre wichtigsten Grundprobleme, Bern 1948; Karl Schmid:<br />

Geblüt, Herrschaft, Geschlechterbewußtsein. Grundfragen zum Verständnis des Adels im Mittelalter, Sigmaringen 1998; Kilian<br />

Heck/Bernhard Jahn (Hg.): Genealogie als Denkform in Mittelalter und früher Neuzeit, Tübingen 2000<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Mittelalterliche Geschichte; 10 ECTS Seminaranmeldung bitte bis einschließlich 1.4. 2009<br />

unter: volkhard.huth@geschichte.uni-freiburg.de<br />

Huth


G Calvinismus in Europa (mit Exkursion) Do 14-16<br />

KG IV/Übungsraum 2<br />

Kommentar:<br />

2009 ist Calvin-Jahr! Spötter meinen zwar, <strong>der</strong> Jurist und Theologe Johannes Calvin (1509-1564) sei zum Lachen in den Keller gegangen.<br />

Warum es sich aber dennoch lohnen könnte, auch diesen Reformator in den Blick zu nehmen, soll im Hauptseminar geklärt werden: in<br />

gesamteuropäischer Perspektive, unter Fragestellungen, die neben <strong>der</strong> Geschichte von Staat, Kirche und Frömmigkeit auch<br />

kulturgeschichtliche Aspekte umfassen, und nicht zuletzt im Rahmen einer Exkursion zur Ausstellung „Calvinismus in Europa“ im<br />

Deutschen Historischen Museum in Berlin. Die Teilnahme an <strong>der</strong> Exkursion ist obligatorisch.<br />

Literatur:<br />

Georg Plasger: Johannes Calvins Theologie. Eine Einführung, Göttingen 2008. Adaptations of Calvinism in Reformation Europe. Essays in<br />

Honour of Brian G. Armstrong, hrsg. von Mack P. Holt, Al<strong>der</strong>shot u.a. 2007. Philip Benedict: Christ’s Churches Purely Reformed. A Social<br />

History of Calvinism, New Haven 2002. Calvinism in Europe, 1540-1620, hrsg. von Andrew Pettegree, Cambridge u.a. 1994.<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Neuzeit I (1500-1850); 10 ECTS Anmeldung per email an: birgit.emich@geschichte.unifreiburg.de<br />

G Sklavenhandel und Sklaverei auf dem<br />

nordamerikanischen Kontinent<br />

Fr 13-16<br />

Breisacher Tor/Raum 201<br />

Emich<br />

Lingelbach<br />

Kommentar:<br />

Das Hauptseminar behandelt zum einen den sogenannten Slave Triangle, also die Versklavung auf dem afrikanischen Kontinent und den<br />

Transport in Richtung <strong>der</strong> Amerikas. Dabei sollen sowohl die Folgen für die betroffenen afrikanischen Gesellschaften, die Rolle <strong>der</strong><br />

europäischen Mächte im Sklavenhandel als auch die Erfahrung von Gefangennahme und Transport analysiert werden. Zum an<strong>der</strong>en wird<br />

die Sklaverei in den amerikanischen Kolonien seit dem frühen 17. Jahrhun<strong>der</strong>t, später in den USA thematisiert: Analysiert werden das<br />

Plantagensystem, die Arbeits- und Lebensbedingungen daselbst, Familienstrukturen und kulturelle Entwicklungen, Anpassungs- und<br />

Wi<strong>der</strong>standsformen. Ebenso wird die Debatte zwischen Sklavereianhängern und -gegnern analysiert.<br />

Literatur:<br />

Halpern, R. / DalLago, E. (Hg.): Slavery and Emancipation, Oxford 2002; Kolchin, P.: American Slavery: 1619-1877, New York 2003;<br />

Malden, M: Slavery in colonial America 1619-1776, Blackwell Publ., 2002. Meissner, J. et al. Schwarzes Amerika, München 2008; Miller,<br />

R.M. / Smith, J.D. (Hg.): Dictionary of African-American Slavery, New York 1988.<br />

Voraussetzung:<br />

Gute Englischkenntnisse sind unabdingbare Voraussetzung für die Teilnahme.<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Neuzeit I (1500 bis 1850); 10 ECTS Die Anmeldung erfolgt per email über das Sekretariat<br />

des Lehrstuhls Leonhard (sabine.schmidt@geschichte.uni-freiburg.de). Für den Fall, dass in <strong>der</strong> Veranstaltung zwei Scheine erworben<br />

werden sollen - ein Fach- und ein EPG-Schein - ist für den EPG-Schein eine deutlich erkennbare zusätzliche Leistung in Absprache mit <strong>der</strong><br />

Dozentin zu erbringen.<br />

Leistungsnachweis:<br />

Leistungsnachweis: Während des Semesters sind zwei Essays zu verfassen, außerdem werden eine Hausarbeit und die Beteiligung an einer<br />

Sitzungsgestaltung verlangt.<br />

G Soziale Ungleichheiten in intersektionaler<br />

Perspektive - Frauenbewegungen in<br />

Deutschland und den USA im 19. und 20.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Mo 14-18 14tgl.<br />

KG IV/Übungsraum 2<br />

Paletschek, Lemke, Degele<br />

Kommentar:<br />

Mit dem Konzept <strong>der</strong> Intersektionalität werden Wechselwirkungen zwischen Ungleichheit generierenden Kategorien wie Klasse,<br />

Geschlecht, Rasse, Religion, aber auch Alter, Ethnie/Nation o<strong>der</strong> körperliche Verfasstheit untersucht. Es analysiert das komplexe<br />

Zusammenspiel zwischen Identität und agency im Verhältnis zu Gesellschaftsstrukturen sowie zu symbolischen Repräsentationen (z.B. in<br />

kulturellen und ästhetischen Formationen o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Werte- und Normebene). Das Konzept <strong>der</strong> Intersektionalität ist über die Analyse<br />

gegenwärtiger Gesellschaftsverhältnisse insbeson<strong>der</strong>e aus den Gen<strong>der</strong> Studies heraus entwickelt worden. In diesem interdisziplinären und<br />

theoriegeleiteten Hauptseminar soll nun untersucht werden, wie sich dieses Konzept anwenden lässt o<strong>der</strong> inwiefern es modifiziert werden<br />

muß, wenn man es in historischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive auf die Entstehung und Entwicklung sozialer Bewegungen<br />

bezieht. Im Seminar soll das in vergleichen<strong>der</strong> und transnationaler Perspektive am Beispiel <strong>der</strong> deutschen und amerikanischen<br />

Frauenbewegungen des 19. und 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts geschehen, wobei wir uns schwerpunktmäßig mit drei Zeitschnitten – 1840er-1860er<br />

Jahre, mit den Jahrzehnten um 1900 sowie den 1970er/80er Jahren – beschäftigen werden. Folgende Fragen werden u.a. dabei leitend sein:<br />

Sind soziale Bewegungen homogen? Vertreten sie einheitliche und einende Ziele? Welche Ungleichheitsdimensionen, Interessen und<br />

Solidaritäten sind bei <strong>der</strong> Konstituierung und gesellschaftlichen Sichtbarkeit sozialer Bewegungen zu beobachten?<br />

Literatur:<br />

Dietze, Gabriele, Race Class Gen<strong>der</strong>. Differenzen und Interdependenzen am Amerikanischen Beispiel, in: Die Philosophin 23 (2001), S.30-<br />

50. Knapp, Gudrun-Axeli, „Intersectionality“ – ein neues Paradigma feministischer Theorie? Zur transatlantischen Reise von „Race, Class,<br />

Gen<strong>der</strong>“, in: Feministische Studien 23 (2005), S.68-81. Knapp, Gudrun-Axeli / Wetterer, Angelika (Hg.), Achsen <strong>der</strong> Differenz.<br />

27


28<br />

Gesellschaftstheorie und feministische Kritik II, Münster 2003. Lenz, Ilse (Hg.), Die Neue Frauenbewegung in Deutschland. Abschied vom<br />

kleinen Unterschied. Eine Quellensammlung, Wiesbaden 2008. Paletschek, Sylvia / Pietrow-Ennker, Bianka (Hg.), Women’s Emancipation<br />

Movements in the 19th Century. A European Perspective, Stanford 2004.<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Neuzeit II (ab 1850); 10 ECTS Anmeldung für das Hauptseminar (15 Plätze) bitte per email<br />

an: Sekretariat.Paletschek@geschichte.uni-freiburg.de<br />

G Cowboys, Bauern, Soziologen. Soziale<br />

Ordnung, Lebensführung und<br />

Deutungsmuster ländlicher Gesellschaften<br />

1850-1950<br />

Mi 8-10<br />

KG IV/Übungsraum 2<br />

Oberkrome<br />

Kommentar:<br />

Die Veranstaltung verfolgt drei Ziele. Erstens sollen anhand einiger, im Seminar festzulegen<strong>der</strong> nationaler – in Mitteleuropa regionaler –<br />

Beispiele agrarsoziale Arbeits- und Existenzbedingungen während des Untersuchungszeitraums identifiziert und ansatzweise verglichen<br />

werden. Zweitens ist nach den Ursachen und den Mechanismen einer nicht lediglich Deutschland und die USA betreffenden Mythisierung<br />

o<strong>der</strong> wenigstens Verklärung des ‚Landvolks’ bzw. mancher seiner Repräsentanten zu fragen. Drittens tritt das wissenschaftliche, vor allem<br />

das soziologische Interesse am primären Sektor in den Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> Diskussion. Dabei wäre u. a. dem Mischungsverhältnis von<br />

Ideologieproduktion und empirischer Exaktheit in <strong>der</strong> frühen, auf <strong>der</strong> disziplinären Schnittstelle von Volkskunde, Nationalökonomie und<br />

Geschichte angesiedelten und transnational verflochtenen Agrarsoziologie nachzugehen.<br />

Literatur:<br />

Die ‚landwirtschaftlichen’ Kapitel in den letzten drei Bänden von Hans-Ulrich Wehlers Gesellschaftsgeschichte; Stanley Corkin, Cowboys<br />

as cold warriors. The Western and U.S. history, Philadelphia 2004; zum Hintergrund allgemein Mark Mazower, Der dunkle Kontinent.<br />

Europa im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t, Berlin 2000.<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Neuzeit II (ab 1850); 10 ECTS Anmeldung per email erfor<strong>der</strong>lich an:<br />

Willi.Oberkrome@geschichte.uni-freiburg.de<br />

GM Der Contergan-Skandal und die<br />

bundesdeutsche Gesellschaft<br />

Do 14-16; ab 23.04.09, Beginn: 23.04.2009<br />

Stefan-Meier-Str. 26/HS 02 009<br />

Eschenbruch<br />

Kommentar:<br />

Die Contergan-Katastrophe Anfang <strong>der</strong> 1960er Jahre war ein Wendepunkt im Medizinverständnis <strong>der</strong> bundesdeutschen Gesellschaft. Sie<br />

hat auch die pharmazeutische Forschung, den Umgang mit Medikamenten und die Auffassungen von Körperbehin<strong>der</strong>ung, Schwangerschaft<br />

und Abtreibung in <strong>der</strong> BRD stark beeinflusst. Ziel des Seminars ist es, sich systematisch mit den damaligen Ereignissen, ihrer<br />

Vorgeschichte und ihren Hintergründen auseinan<strong>der</strong>zusetzen, und sie in ihre weiteren gesellschafts-, medizin- und<br />

wissenschaftshistorischen Kontexte einordnen zu lernen. Das Seminar wird in einem referatsbasierten Modus ablaufen, Bedingung für den<br />

Scheinerwerb sind somit Referat und Hausarbeit. Voraussetzung für die Teilnahme sind Vertrautheit mit den Grundlagen historischen<br />

Arbeitens, gute passive Englischkenntnisse und die Bereitschaft zu eigenständigen Quellenrecherchen, etwa in Zeitungen <strong>der</strong> damaligen<br />

Zeit.<br />

Literatur:<br />

Steinmetz, Willibald (2003): Ungewollte Politisierung durch die Medien? Die Contergan-Affäre. In: Bernd Weisbrod (Hg.), Die Politik <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit - Die Öffentlichkeit <strong>der</strong> Politik, Göttingen: Wallstein, 195-228; Kirk, B. (1999): Der Contergan Fall: eine unvermeidbare<br />

Arzneimittelkatastrophe? Zur Geschichte des Arzneistoffes Thalidomid. Stuttgart; Eckart, Wolfgang U., Jütte, Robert (2007):<br />

Medizingeschichte: eine Einführung. Köln et al., Böhlau (UTB 2903)<br />

Bemerkung:<br />

Keine B.A.-Veranstaltung.


Übungen<br />

AG Systemtheorie und Geschichtswissenschaft Mo 14-16<br />

Peterhof/HS 1<br />

Schnurbusch<br />

Kommentar:<br />

Über lange Jahre galt die Systemtheorie als ein sozialwissenschaftliches Paradigma, das aufgrund ihrer Charakteristika für die<br />

Geschichtswissenschaft nicht fruchtbar gemacht werden könnte. Hierzu hat nicht nur die Komplexität <strong>der</strong> Systemtheorie selbst beigetragen,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Hermetik ihrer Sprache. Erst in jüngster Zeit sind einzelne Studien erschienen, die sich in Konzeption und Fragestellung<br />

von <strong>der</strong> Systemtheorie anregen ließen: Sie sollen im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> Lektüre <strong>der</strong> Übung liegen. Rekonstruiert werden sollen zum einen die<br />

Grundprinzipien <strong>der</strong> Systemtheorie und zum zweiten die Erkenntnismöglichkeiten einer systemtheoretisch fundierten<br />

Geschichtswissenschaft.<br />

Literatur:<br />

Frank Buskotte, Resonanzen für Geschichte. Niklas Luhmanns Systemtheorie aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive, Berlin und<br />

Münster 2006; Frank Becker, Geschichte und Systemteorie. Exemplarische Fallstudien, Frankfurt am Main u.a. 2004.<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Praxis und Interdisziplinarität; Praxisorientierte Übung in Geschichte; 4 ECTS<br />

Leistungsnachweis:<br />

Studienleistungen:<br />

- regelmäßige Teilnahme;<br />

- Vor- und Nachbereitung;<br />

- Referat und/o<strong>der</strong> schriftliche Studienleistung (z. B. Klausur, kurze Hausarbeit, Essays) (wird von dem/<strong>der</strong> Veranstaltungsleiter/in in <strong>der</strong><br />

ersten Sitzung bekannt gegeben)<br />

G Vetternwirtschaft - soziale Verflechtungen<br />

im Adel des späten Mittelalters<br />

Di 16-18<br />

KG IV/HS 4450<br />

An<strong>der</strong>mann<br />

Kommentar:<br />

Sozialer Erfolg und politischer Einfluß setzen die Teilhabe an vielfältigen Beziehungsgeflechten voraus. Das war schon immer so.<br />

Überlieferungsbedingt sind entsprechende Strukturen für das späte Mittelalter und die beginnende Neuzeit beson<strong>der</strong>s gut beim Adel zu<br />

erkennen. Anhand ausgewählter Texte aus dem südwestdeutschen Raum will die Übung einen quellennahen Eindruck vermitteln, welche<br />

Bedeutung diesbezüglich fürstlichen Höfen, Dom- und Stiftskapiteln sowie dem Konnubium und ganz allgemein <strong>der</strong> „adligen Freundschaft“<br />

zukam. Im Rahmen <strong>der</strong> Übung ist eine zweitägige Exkursion vorgesehen.<br />

Literatur:<br />

Wolfgang Reinhard, Freunde und Kreaturen. „Verflechtung“ als Konzept zur Erforschung historischer Führungsgruppen. Römische<br />

Oligarchie um 1600, München 1979; Gerhard Fouquet, Verwandtschaft, Freundschaft, Landsmannschaft, Patronage um 1500: Das Speyerer<br />

Domkapitel als Instrument politischer und sozialer Integration, in: Europa 1500. Integrationsprozesse im Wi<strong>der</strong>streit: Staaten, Regionen,<br />

Personenverbände, Christenheit, hg. von Ferdinand Seibt und Winfried Eberhard, Stuttgart 1987, S. 349-367; Kurt An<strong>der</strong>mann,<br />

Gemmingen-Michelfeld. Eine personengeschichtliche Fallstudie zum Themenkreis Patronage – Verwandtschaft – Freundschaft -<br />

Landsmannschaft, in: Reich, Regionen und Europa in Mittelalter und Neuzeit. Festschrift für Peter Moraw, hg. von Paul-Joachim Heinig,<br />

Sigrid Jahns u.a., Berlin 2000, S. 459-477.<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Mittelalterliche Geschichte; 4 ECTS<br />

G Zivilisierung und Disziplinierung -<br />

Entstehung und Kritik eines historischen<br />

Paradigmas<br />

Fr 10-12<br />

Breisacher Tor/Raum 106<br />

Wieland<br />

Kommentar:<br />

Lange Zeit gab es die Vorstellung, daß die Menschen während <strong>der</strong> Frühen Neuzeit von einem chaotischen und wilden Haufen zu einer<br />

geordneten und zivilisierten Gesellschaft gemacht wurden – und in gewisser Hinsicht existieren Geschichtsbil<strong>der</strong> dieser Art nach wie vor,<br />

wenn auch wesentlich subtiler und differenzierter. Dennoch hat sich in den vergangenen fünfzig Jahren die Bewertung <strong>der</strong> frühneuzeitlichen<br />

Geschichte gerade hinsichtlich <strong>der</strong> Frage nach dem „Zivilisationsprozeß“ in wesentlichen Punkten geän<strong>der</strong>t, und es dürfte reizvoll sein, den<br />

Schritten dieser Umdeutung im Detail nachzugehen. Dabei sollen am Beginn <strong>der</strong> Übung zunächst die Klassiker <strong>der</strong> Disziplinierungsthese<br />

stehen – Norbert Elias und Gerhard Oestreich –, im Anschluß werden wir uns mit <strong>der</strong> fundamentalen Erweiterung dieser Theorie durch das<br />

Konfessionalisierungsparadigma beschäftigen, um schließlich <strong>der</strong> schrittweisen Dekonstruktion dieses imponierenden Theoriegebäudes<br />

durch beispielsweise die „neue Kriminalitätsgeschichte“ auf die Spur zu kommen. Dabei werden einerseits die großen theoretischen<br />

Entwürfe gelesen und interpretiert, an<strong>der</strong>erseits soll jedoch auch die Quellenlektüre nicht zu kurz kommen – denn alle untersuchten<br />

Historiker und Soziologen beriefen sich für ihre Deutung selbstverständlich auf Quellen, jedoch sehr unterschiedliche und unterschiedlich<br />

gedeutete.<br />

29


30<br />

Literatur:<br />

Claudia Opitz (Hrsg.), Höfische Gesellschaft und Zivilisationsprozeß. Norbert Elias’ Werk in kulturwissenschaftlicher Perspektive,<br />

Köln/Weimar/Wien 2005; Heinz Schilling (Hrsg.), Kirchenzucht und Sozialdisziplinierung im frühneuzeitlichen Europa (mit einer<br />

Auswahlbibliographie) (= ZHF. Beiheft 16), Berlin 1994; Schmid, Heinrich Richard, Konfessionalisierung im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t (= EdG 12),<br />

München 1992.<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Neuzeit I (1500-1850); 4 ECTS<br />

G Rassenpolitik und antirassistischer Protest -<br />

Die USA und Südafrika nach 1945<br />

Di 10-13<br />

Peterhof/HS 3<br />

Kommentar:<br />

Die USA und Südafrika wurden nach 1945 international zu den am stärksten beachteten Beispielen für die politische Unterdrückung<br />

„schwarzer“ Bevölkerungsgruppen durch die Herrschaft von „Weißen“. Beide Län<strong>der</strong> hatten unterschiedliche, historisch weit<br />

zurückreichende Traditionen <strong>der</strong> Diskriminierung von Afroamerikanern bzw. indigenen Afrikanern. Während die Praktiken <strong>der</strong> Segregation<br />

in den USA nach 1945 am ausgeprägtesten in den Südstaaten fortbestanden, systematisierte und verschärfte die südafrikanische Regierung<br />

von 1948 an die rassistische Unterdrückung im System <strong>der</strong> „Apartheid“. In <strong>der</strong> amerikanischen Bürgerrechtsbewegung bildete sich seit den<br />

fünfziger Jahren eine neue Form des Protests heraus, die an<strong>der</strong>s als zuvor primär auf direkten, gewaltfreien Aktionen beruhte und ihren<br />

Höhepunkt in den sechziger Jahren erleben sollte. In Südafrika formierte sich etwa gleichzeitig eine zunächst ebenfalls friedliche<br />

Wi<strong>der</strong>standsbewegung, die aber angesichts des Gewaltkurses <strong>der</strong> Regierung bald zum bewaffneten Kampf überging. Seit den fünfziger<br />

Jahren entstand zudem in <strong>der</strong> westlichen Welt eine von privaten Organisationen getragene Anti-Apartheid-Bewegung, die sich um die<br />

internationale Isolierung des südafrikanischen Regimes bemühte. Der Kampf um die Bürgerrechte in den USA gelangte in den späten<br />

sechziger Jahren an sein Ende; das südafrikanische Apartheidsregime bestand bis in die frühen neunziger Jahre fort.<br />

Ziel <strong>der</strong> Übung ist es, die Rassenpolitik wie auch den nationalen und internationalen antirassistischen Protest in beiden Fällen auf ihre<br />

Motive, Formen und Effekte zu untersuchen. Anschließend sollen die beiden Beispiele aufeinan<strong>der</strong> bezogen werden, indem erstens gefragt<br />

wird, inwiefern Vergleiche sinnvoll und möglich sind; und indem zweitens konkreten Verbindungen zwischen beiden Situationen<br />

nachgegangen wird (Beziehungen zwischen dem civil rights movement und <strong>der</strong> afrikanischen Befreiungsbewegung, Rolle des<br />

internationalen Protests für die Politik <strong>der</strong> Regierungen, Einfluß <strong>der</strong> „Black Consciousness“-Bewegung).<br />

Literatur:<br />

Einführende Literatur: Bruce Dierenfeld: The Civil Rights Movement, Harlow 2008; Albrecht Hagemann: Kleine Geschichte Südafrikas,<br />

München 2001.<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Neuzeit II (ab 1850); 4 ECTS<br />

G Disability Studies / Studien zur Geschichte<br />

<strong>der</strong> geistigen und körperlichen Behin<strong>der</strong>ung<br />

Do 10-12<br />

KG IV/HS 4429<br />

Eckel<br />

Lingelbach<br />

Kommentar:<br />

Die Forschungen zur ‚Behin<strong>der</strong>ung’ befinden sich seit einiger Zeit im Umbruch. Lange Zeit herrschte das individuelle o<strong>der</strong> auch<br />

medizinische Modell vor, das die Ursachen für die Behin<strong>der</strong>ung im betroffenen Individuum verortete und Behin<strong>der</strong>ung als Defekt definierte.<br />

Seit einiger Zeit aber wird diesem Modell ein an<strong>der</strong>es gegenübergestellt: das soziale. Dieses Modell verortet die Ursachen für Behin<strong>der</strong>ung<br />

in <strong>der</strong> Gesellschaft. Gefragt wird danach, wie die gesellschaftlichen Strukturen Menschen mit bestimmten Merkmalen ‚behin<strong>der</strong>n’,<br />

marginalisieren. Hier nehmen neben sozialwissenschaftlichen Perspektiven auch kulturwissenschaftliche einen immer breiteren Raum ein,<br />

bei denen genauer danach gefragt wird, wie Behin<strong>der</strong>ung konstruiert wird, welche Bil<strong>der</strong> und Vorstellungen von Behin<strong>der</strong>ung existieren und<br />

welche Akteure für diese Konstruktionen verantwortlich sind. In <strong>der</strong> Übung sollen zunächst einige <strong>der</strong> grundlegenden theoretischen Texte<br />

aus dem amerikanischen und deutschen Kontext <strong>der</strong> disability studies/disability history erarbeitet werden, um dann anhand von Fallstudien<br />

einige <strong>der</strong> vielen möglichen Facetten dieses Themas vorzustellen.<br />

Literatur:<br />

Albrecht, Gary L. / Seelman, Katherine D. / Bury, Michael (Hg.): Handbook of Disability Studies, Thousand Oaks / London / New Delhi<br />

2000; Fandrey, Walter: Krüppel, Idioten, Irre. Zur Sozialgeschichte behin<strong>der</strong>ter Menschen in Deutschland, Stuttgart 1990; Longmore, Paul<br />

K. / Umansky, Lauri (Hg.): The New Disability History. American Perspectives, New York / London 2001; Poore, Carol: Disability in<br />

Twenties-Century German Culture, Ann Arbor 2007; Waldschmidt, Anne (Hg.): Kulturwissenschaftliche Perspektiven <strong>der</strong> Disability<br />

Studies. Tagungsdokumentation, Kassel 2003; Weisser, Jan / Renggli, Cornelia (Hg.): Disability Studies. Ein Lesebuch, Luzern 2004.<br />

Voraussetzung:<br />

Gute Englischkenntnisse<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Neuzeit I (1500-1850); Vertiefung Neuzeit II (ab 1850); 4 ECTS Die Anmeldung erfolgt per<br />

email über das Sekretariat des Lehrstuhls Leonhard (sabine.schmidt@geschichte.uni-freiburg.de).


Praktika<br />

G Schriftgut beson<strong>der</strong>er Art militärischer<br />

Herkunft (1867-1945) - Karten,<br />

Vorschriften, Funksprüche, Telegramme,<br />

Kriegstagebücher<br />

Mi 16-18<br />

KG III/HS 3117<br />

Menzel<br />

Kommentar:<br />

Karten, Dienstvorschriften, Funksprüche, Telegramme, Kriegstage- und Logbücher sind schriftliche Quellen, die sich zum einen bereits rein<br />

optisch stark vom üblichen schriftlichen Quellenmaterial unterscheiden und zum an<strong>der</strong>en aber auch ganz eigenen Entstehungsbedingungen<br />

unterworfen waren, die für ihre korrekte Interpretation durchaus wesentlich sein können. Die Teilnehmer <strong>der</strong> Übung sollen anhand von<br />

Kopien aus Akten des Bundesarchiv-Militärarchivs mit diesen Überlieferungsformen, die vor allem im militärischen Kontext von Bedeutung<br />

sind, vertraut gemacht werden. Zusätzlich sollen die Teilnehmer Kenntnisse über Geschäftsgangprozesse und auch Fertigkeiten im Umgang<br />

mit Originalakten gewinnen. Da ein Teil <strong>der</strong> Unterlagen handschriftlich vorliegt, dient die Übung zudem <strong>der</strong> Erwerbung, bzw. Erhaltung <strong>der</strong><br />

Lesebefähigung zeitgenössischer Handschriften und Geschäftsgangkürzel. Es werden amtliche Dokumente militärischer Dienststellen aus<br />

dem Zeitraum von 1867 bis 1945 behandelt. Ein Sitzungstermin wird im Bundesarchiv-Militärarchiv in <strong>Freiburg</strong> stattfinden, incl. Führung.<br />

Bemerkung:<br />

Zuordnung für BA-Studiengänge: Praxis und Interdisziplinarität; 4 ECTS Anmeldungen bitte vorab an: t.menzel@barch.bund.de<br />

H Anthropologisches Praktikum I: Osteologie Vorbesprechung 23.04.2009, 13:ct,<br />

Termine für Blockpraktikum werden noch<br />

bekannt gegeben, SR Hebelstr. 29<br />

Bemerkung:<br />

Zeit wird noch bekannt gegeben<br />

H Anthropologisches Praktikum II:<br />

Forschungspraktikum<br />

Vorlesungen aus dem Wahlbereich Psychologie<br />

Kolloquien<br />

Do 16-18; ab 23.04.09, SR Hebelstr. 29<br />

PS Kulturpsychologie Di 10-12<br />

Engelbergerstr. 41/SR 2003<br />

AG Examenskurs Historische Anthropologie Do 14-16<br />

Wilhelmstr. 26/HS 00 016<br />

Bernett<br />

Wittwer-Backofen<br />

Wittwer-Backofen<br />

Linster, Lucius-Hoene<br />

Kommentar:<br />

Wie schon in den beiden vergangenen Semestern biete ich ein Kolloquium zur Examensvorbereitung in <strong>der</strong> Historischen Anthropologie an,<br />

in dem entstehende Magisterarbeiten sowie Themen <strong>der</strong> mündlichen Prüfung vorgestellt und diskutiert werden können.<br />

PH Grundprobleme <strong>der</strong> philosophischen<br />

Anthropologie und <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Naturphilosophie<br />

Di 18-20<br />

KG I/HS 1023<br />

Kommentar:<br />

Das Kolloquium ist für Examenskandidaten und Promovierende gedacht, um ihre Arbeiten vorzustellen und gezielt in einem kleinen Kreis<br />

ausgewählte Texte und Probleme diskutieren zu können. Thematisiert werden u.a. Probleme zum Verhältnis von Körper und Geist, <strong>der</strong><br />

Begründung menschlicher Identität (u.a. im interkulturellen Kontext) und unterschiedlicher Konzeptionen von Metaphysik.<br />

Bemerkung:<br />

Theoretische Philosophie; Neuzeit/Mo<strong>der</strong>ne<br />

Kather<br />

31


Fachschaft Anthropologie<br />

Wir sind Studierende <strong>der</strong> Fächer Biologische und Historische<br />

Anthropologie und als u-Fachschaft vertreten wir eure Interessen an<br />

<strong>der</strong> Uni.<br />

Außerdem:<br />

• treffen wir uns einmal wöchentlich zum Anthro-Stammtisch zu<br />

dem ihr alle herzlich eingeladen seid<br />

• leisten wir Hilfestellung bei Referaten, Hausarbeiten, Literatursuche<br />

usw.<br />

• und beantworten eure Fragen zu Studienbedingungen und<br />

Studienordnung<br />

• stellen wir die Kopiervorlage des Rea<strong>der</strong>s „Historische<br />

Anthropologie – Basistexte“ zur Verfügung.<br />

• organisieren wir eine Anthropologen-Hütte für Euch<br />

Neuigkeiten und Infos bekommt ihr am schwarzen Brett im <strong>ZAG</strong><br />

und in unserem Fachschaftsraum in <strong>der</strong> Belfortstr. 24 (2. Stock<br />

im u-asta-Gebäude).<br />

Dort findet ihr auch:<br />

� unsere Sprechzeiten ab Semesterbeginn<br />

� die Liste für den email-Verteiler (wichtig für Infos,<br />

Termine, Aktuelles...tragt euch ein!)<br />

� Zeit und Ort unseres Stammtisches<br />

Email Fachschaft: fs-anthro.freiburg@gmx.net<br />

(Weitere Kontaktmöglichkeiten stehen auf <strong>der</strong> nächsten Seite)<br />

Viele Infos und Neuigkeiten findet ihr auf unserer Fachschaftsseite:<br />

http://www.zag.uni-freiburg.de/anthro/fs_anthro/fs.html<br />

Ansonsten wünschen wir Euch viel Spaß, auch im Studium! ;-)<br />

32


Christine<br />

Scheufele<br />

Daniel<br />

Möller<br />

Antonio<br />

Nogales<br />

Florian<br />

Kühnel<br />

Jan<br />

Constantin<br />

Maya<br />

Uramowicz<br />

Thomas<br />

Wittkamp<br />

Kerstin Pannhorst<br />

Christine Pusch<br />

HF Historische Anthropologie<br />

NF Anglistik<br />

NF Germanistik<br />

HF Historische Anthropologie<br />

NF Biologie<br />

NF Geschichte <strong>der</strong> Medizin<br />

HF Historische Anthropologie<br />

NF Anglistik<br />

NF Soziologie<br />

HF Historische Anthropologie<br />

NF Urgeschichtl. Archäologie<br />

NF Alte Geschichte<br />

HF Historische Anthropologie<br />

NF Anglistik<br />

NF Ethnologie<br />

HF Historische Anthropologie<br />

NF Frühgeschichtl. Archäologie<br />

NF Klassische Archäologie<br />

HF Historische Anthropologie<br />

HF Neuere u. Neuste Geschichte<br />

HF Historische Anthropologie<br />

NF Germanistik<br />

NF Biologie<br />

HF Historische Anthropologie<br />

NF Ethnologie<br />

NF Romanistik (Spanisch)<br />

chrisfele@gmx.de<br />

0761/2148895<br />

daniel.moeller@unifreiburg.de<br />

0761/7048721<br />

nogales@uni-freiburg.de<br />

0761/4011855<br />

kuehnelf@yahoo.de<br />

0761/2852066<br />

blauer.kauz@gmx.net<br />

0761/2047197<br />

crossaway@web.de<br />

0761/7695394<br />

thomas.wittkamp@web.de<br />

0761/4013734<br />

koerschtin@gmx.de<br />

0761/1376804<br />

tinepusch@gmx.de<br />

0761/7049979<br />

33

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