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profi FAHRBERICHT vier Jahren hat APV bereits den „Grünland-Profi GP“ vorgestellt: einen Striegel mit einer IVor unterschiedlichen Zinkenbestückung und integrierter Cambridge-Walze. Da viele, gerade kleinere Betriebe den „Grünland-Profi“ mit ihren Schleppern aber kaum fahren können (oder ohnehin bereits eine Walze auf dem Hof vorhanden ist), lag es nahe, einen reinen Striegel gleicher Bauart, aber ohne Walze zu entwickeln. Denn von dem positiven Effekt der unterschiedlich starken Zinken vorne und hinten im Striegelfeld war man mittlerweile überzeugt. Grünlandstriegel APV GS 600 mit PS 300 M1: Strieglein, Strieglein auf dem Land... Auch wenn es nur um die Schönheit ginge, wäre sicher der APV Grünlandstriegel GS 600 mit dem pneumatischen Sägerät PS 300 vorne dabei. Doch die Maschine hat noch andere Qualitäten, wie wir bei einem Einsatz auf Dauergrünland gesehen haben. Schon war der Grünlandstriegel GS geboren, der mit drei oder sechs Metern Arbeitsbreite angeboten wird. Dabei sind die einzelnen 1,50 m breiten Striegelfelder vorne an einem Rechteckrohrrahmen seitlich pendelnd aufgehängt. Zudem erfolgt die Bodenanpassung über 4 Stützräder (16 x 6.50-8). Diese laufen hinter dem Rohrrahmen und sind per Lochraster in der Höhe verstellbar. Vor dem Rahmen — und damit noch vor den Tasträdern — sitzen die auf Wunsch lieferbaren Einebnungsbleche. Diese sind schräg nach hinten angestellt und jeweils mit vier stabilen Blattfedern befestigt. Damit soll eine möglichst gute Verteilung von Kuhfladen und vor allem auch Maulwurfshaufen erreicht werden. Und auch hier erfolgt die Höhenverstellung über Lochraster mit jeweils zwei Bolzen pro Segment. Doch zurück zu den Striegelfeldern: Im vorderen Bereich sind sie mit 10 mm (oder wahlweise sogar 12 mm) starken Zinken mit einem Strichabstand von 7,5 cm bestückt. Die beiden Reihen haben einen Abstand von 35 cm zueinander, und die doppelt gewendelten, etwa 30 cm langen Zinken sind im unteren Bereich leicht in Fahrtrichtung gekröpft. Eine Verstellung des Anstellwinkels gibt es hier aber nicht. Dahinter folgen zwei Reihen 8-mm-Zinken, die mit einem Strichabstand von nur 5 cm montiert sind. Diese beiden Reihen haben gut 30 cm Abstand zueinander und sind — jeweils mit zwei Bolzen — über ein Lochraster im Anstellwinkel verstellbar. Der Grünlandstriegel GS 600 von APV hat zwar nur vier Zinkenreihen, diese sind aber mit unterschiedlichen Zinken bestückt: vorne 10-mm-Zinken mit 7,5 cm Strichabstand, hinten 8-mm-Zinken mit 5 cm Strichabstand.
Aber wofür benötigt man unterschiedliche Zinkenformen? Laut APV sollen die stabileren Rundfederzinkenreihen auch dichteste Verfilzungen auflösen, Unkräuter ausreißen und die Grasnarbe belüften. Die hinteren, weniger aggressiv arbeitenden Zinken sollen dann die Erde von den herausgerissenen Ungräsern trennen und gleichzeitig die ausgebrachten Grassamen einarbeiten. Womit wir schon bei dem Pneumatikstreuer PS 300 M1 mit 300-l-Saatgutbehälter wären. Den nahe- zu baugleichen Streuer PS 250 M2 haben wir bereits ausführlich getestet (profi 2/2010). Gebläse und Dosierwelle werden über Elektromotoren angetrieben — eine sehr fle- xible Sache. Allerdings sind d aber auch ein hydraulischer r Antrieb oder ein Zapfwellenanschluss lenanschluss lie- lieferbar. Wie schon beim Test kam auch bei dem Striegel das Geschwindigkeitssignal von einem separaten Spornrad. Hier würden wir in jedem Fall einen Impulsgeber an einem der Tasträder bevorzugen. Auf Wunsch bietet APV alternativ zu dem Impuls aus der siebenpoligen Signaldose des Schleppers mit dem neuen Terminal 5.2 jetzt aber auch die Möglichkeit, einen Radarsensor oder einen GPS-Empfänger anzuschließen — prima! Bei dem Striegel waren die acht Abgänge des Streuers in 75 cm Abstand zueinander vor der dritten Zinkenreihe montiert. Von den Verteilern wurde die Grassaat nach vorne zwischen die ersten Zinkenreihen geblasen, um dann von den hinteren Zinken leicht mit Erde bedeckt zu werden. Bei unserer Probefahrt auf einem feuchten, leicht anmoorigen Standort funktionierte das gut, nachdem wir den Striegel insgesamt etwas tiefer und die hinteren Zinkenreihen etwas aggressiver gestellt hatten. Dazu müssen allerdings sage und schreibe 20 Splinte geöffnet und 20 Bolzen gezogen werden. Alles Weitere in Kürze: ■ Der Striegel wiegt laut APV rund 700 kg, der Streuer 70 kg. Den Leistungsbedarf gibt APV mit 37 kW/50 PS an. ■ Geklappt ist der Striegel 3 m breit. Als Transportsicherung gibt es einen Absperrhahn am Zylinder. Zukünftig will APV aber zusätzlich wieder Ketten montieren. ■ Einen ordentlichen Aufstieg zum Streuer sowie Beleuchtung und Warntafeln vorne und hinten sind auf Wunsch lieferbar. ■ Zum Abdrehen muss man nur das Gewicht der Probe eingeben, dann kalibriert sich der Streuer auf die eingestellte Aussaatmenge. ■ Die Rührwelle kann durch Abnehmen eines Antriebriemens abgestellt werden. ■ Die Behälterskala ist kaum erkennbar. Bei guten Lichtverhältnissen schimmert der Füllstand aber durch den Kunststofftank. ■ Es gibt einen Flächen- und Stundenzähler. Der Pneumatikstreuer fasst 300 l und wird elektrisch angetrieben. Die einfach entnehmbare Säwelle versorgt die 8 Abgänge separat. DATENKOMPASSI APV GS 600 mit PS 300 M1 Der neue Monitor 5.2 hat ein größeres Display und kann laut APV auch die Signale von Rad- und Radarsensoren sowie GPS- Empfängern verarbeiten. Außerdem gibt es einen Stunden- und einen Hektarzähler. Arbeitsbreite/Anzahl Felder 6 m/4 Stück Zinkenzahl/-durchmesser 80 à 10 mm und 120 à 8 mm Anzahl/Größe Tasträder 4/16 x 6.50-8 Antrieb Streuer elektrisch/12 V/18 A Größe Saatgutvorrat 300 l Umdrehungen Säwelle 0 bis 60 min -1 Anzahl/Abstand Abgänge 8/75 cm Leistungsbedarf ab 37 kW/50 PS Gewicht 700 kg + 70 kg Preis 6 580 € + 3 190 € o. MwSt. Herstellerangaben Die Zinkenfelder sind pendelnd am Hauptrahmen befestigt, die vier Tasträder laufen zwischen den gefederten Einebnungsblechen und dem Striegel und werden ebenfalls über Lochraster verstellt. Fotos: Wilmer Mit einem einfachwirkenden Zylinder wird der insgesamt knapp 800 kg schwere Striegel geklappt. Beleuchtung und Warntafeln vorne und hinten gibt es auf Wunsch, ebenso eine Befülltreppe. Schlepper ab 50 PS sollten mit dem GS 600 klarkommen. Der Striegel GS 600 kostet in Grundausstattung 6 580 Euro (alle Preise ohne MwSt.). Hinzu kommen die Einebnungsbleche (1 890 Euro) sowie der elektrische Pneumatikstreuer PS 300 M1 (3 190 Euro) samt 7-poligem Stecker (96 Euro). Die Trittstufen stehen mit 485 Euro in der Liste, die Beleuchtung samt Warntafeln vorne und hinten mit 660 Euro. Fazit: Durch seine unterschiedliche Zinkenbestückung geht der Grünlandstriegel GS 600 von APV vorne aggressiv zu Werke, arbeitet aber ausgebrachtes Saatgut hinten nur leicht ein. So einfach das Abdrehen des Pneumatiksteuers PS 300 M1 ist, so aufwändig ist die Verstellung des Striegels: Insgesamt 28 Splinte und Bolzen sitzen in Lochrastern für Bleche, Tasträder und Zinkenwinkel. Wenn die Einstellung aber passt, lässt der Erfolg vom „Strieglein, Strieglein auf dem Land“ sicher nicht lange auf sich warten. Hubert Wilmer profi 11/2011 www.profi.de profi · 48084 Münster · Internet: www.profi.de · E-Mail: service@profi.de · Telefon +49 (0)2501/801-69 61 · Telefax +49 (0)2501/801-3 59
Seite 1: Sonderdruck aus 11/2011 Grünlandst

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