GEMEINDEBRIEF - Evangelische Kirchengemeinde Ellwangen

„Ja-Sager und Nein-Sager“
75 Jahre Barmer Theologische
Erklärung – Gedanken zum Denkmal
für die Bekenntnis synode von Barmen
Die Bronzeplastik der Bildhauerin Ulle Hees steht
mitten in der Fußgängerzone, nicht weit von der
Evangelischen Kirche Barmen­Gemarke. Hier
verabschiedeten im Mai 1934, sechzehn Monate,
nachdem Hitler und die Nationalsozialisten die
Macht in Deutschland an sich gerissen hatten,
knapp 140 Menschen aus fast allen Landeskirchen
die „Barmer Theologische Erklärung“. In
dieser Erklärung setzte sich die „Bekennende Kirche“
entschieden ab von der Gesinnung und dem
Auftreten der „Deutschen Christen“. Sie bekannte
sich zu den in 6 Thesen ausgesprochenen biblischen
Wahrheiten und wies mit ihrer Erklärung
„angesichts der die Kirche verwüstenden Irrtümer“ einen klaren Weg (nachzuvollziehen unter
der Nr. 836 im Evangelischen Gesangbuch!).
Auf dem Sockel des Denkmals ist ein Klumpen
Menschen zu sehen. Viele sind es, die auf der
kleinen Grundfläche stehen, nah beieinander, auf
Tuchfühlung. Die Gruppe, die uns auf dem Bild
links zugewandt ist, nimmt den größten Raum ein.
Sie wirkt geschlossen. Ausscheren ist schwierig.
Alle haben die gleiche Haltung: die Füße parallel
nebeneinander, den rechten Arm erhoben, den
Blick ausgerichtet. Es ist, als hinge der Befehl
noch in der Luft, nach dem sie die gestreckte
Rechte erheben.
Die anderen, die auf dem oberen Bild zu sehen
sind, wirken viel weniger einheitlich als die, die in
Reihen angetreten sind. Ihre Haltung ist anders,
unterschiedlicher: Sie sind einander zugewandt,
haben Verbindungen miteinander. Ihre Hände
sind frei, um Kinder zu halten, sie dem Nächsten
auf die Schulter zu legen, ein Buch zu tragen. Alle
Blicke dieser Gruppe sind auf ein offenes Buch gerichtet. Aus diesem Buch lesen sie. Sie
lassen sich nicht mitziehen und treiben.
6