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Flexible Lösungen - KI

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AUTOMATISIEREN<br />

Sechsachsroboter in der Kunststoffverarbeitung<br />

<strong>Flexible</strong> <strong>Lösungen</strong><br />

„Sechsachsroboter sollten an die besonderen<br />

Bedingungen angepasst sein,<br />

die ein Einsatz an Spritzgießmaschinen<br />

mit sich bringt“, so Jürgen Schulze,<br />

Leiter Kommunikation bei der Kuka<br />

Roboter GmbH, Augsburg. Der Roboterhersteller<br />

präsentierte unter anderem<br />

seinen neuen Sechsachser<br />

KR210L100K-2, einen gewichtsoptimierten<br />

Konsolroboter auf Aluminiumbasis<br />

mit einer Traglast von 210 kg im<br />

Grundmodell. Der Roboter kann mit einer<br />

Armverlängerung von 800 mm ausgestattet<br />

werden, wodurch sich die<br />

Traglast auf 100 kg reduziert. Das neue<br />

Modell soll derzeit der größte Konsolroboter<br />

auf dem Markt sein. Er kann als<br />

Toplader Be- und Entladetätigkeiten<br />

übernehmen sowie komplexe Nachbearbeitungen<br />

gefertigter Teile. Der Roboter<br />

ist laut Anbieter für den Einsatz<br />

auf Spritzgießmaschinen deshalb so gut<br />

Die Hersteller von Sechsachsrobotern passen<br />

ihre Geräte an die besonderen Anforderungen<br />

der Kunststoffverarbeitung an.<br />

Neben Weiterentwicklungen vorhandener<br />

Roboter präsentierten sie Systemlösungen<br />

für verschiedene Anwendungen sowie flexible<br />

Systeme, die sich an unterschiedliche<br />

Prozesse anpassen lassen.<br />

geeignet, weil sein großer Arbeitsbereich<br />

ein problemloses Eintauchen in<br />

Formen, eine gute Materialhandhabung<br />

und ein effizientes Erreichen<br />

der Peripheriestationen ermöglicht. Der<br />

Konsolroboter KR60L30–3KS ist für<br />

niedrigere Schließkraftbereiche vorgesehen.<br />

Die Weiterentwicklung des<br />

Modells KR60L30K hat im Vergleich<br />

zum Vorgänger eine niedrigere Bauhöhe<br />

bei einer größeren Reichweite nach<br />

unten sowie ein reduziertes Gewicht.<br />

Fanuc hat speziell für die Spritzgießmaschinen<br />

der Roboshot-Baureihe den<br />

Entnahmeroboter SR Mate 100iB entwickelt.<br />

Vorgestellt hat den Roboter die<br />

Mitsui Machine Tool Europe GmbH,<br />

Neuss. Sämtliche Abläufe des sechsachsigen<br />

Teileentnahmegeräts sind in der<br />

CNC-Steuerung der Spritzgießmaschine<br />

integriert, so dass keine separate<br />

Steuerung notwendig ist. Der Roboter<br />

Der Konsolroboter KR60L30–3KS hat eine<br />

niedrigere Bauhöhe bei gleichzeitig höherer<br />

Reichweite nach unten, was besonders beim<br />

Be- und Entladen von Spritzgießmaschinen<br />

von Vorteil ist. (Bild: Kuka)<br />

ist wie die Roboshot-Spritzgießmaschine<br />

mit Drehstrom-Servoantrieben ausgerüstet.<br />

Der Anwender kann die Roboterhand<br />

im Teach-in-Modus manuell<br />

führen. In der Steuerung wird anschließend<br />

der Bewegungsablauf optimiert<br />

und reproduzierbar gespeichert.<br />

Die Stäubli Tec-Systems GmbH, Bayreuth,<br />

präsentierte unter anderem vier<br />

Vertreter der neu entwickelten Roboterfamilie<br />

TX. Die neuen Roboter übertreffen<br />

die Vorgängerbaureihe RX in allen<br />

relevanten Punkten. Die Entwickler<br />

konnten zum Beispiel die Werte bei der<br />

Wiederholgenauigkeit beibehalten, allerdings<br />

bei verbesserten Beschleunigungswerten<br />

in allen Achsen. Die neuen<br />

Geräte verfügen auch über höhere<br />

Tragfähigkeiten und größere Reichweiten.<br />

Die schlanke Bauform soll eine verbesserte<br />

Bewegungsfreiheit erlauben.<br />

Die geschlossene Struktur der Roboterbaureihe<br />

und die Ausführung in Schutzart<br />

IP 65 – Handgelenk IP 67 und damit<br />

wasserdicht – ermöglichen unter anderem<br />

Reinraumeinsätze. Alle Sechsachser<br />

der neuen Generation sind für die<br />

Boden-, Wand- und Deckenmontage<br />

geeignet. Die neue Baureihe besteht<br />

derzeit aus den vier Modellen TX 40, TX<br />

90, TX 90L und TX 90 XL.<br />

Verkürzte Bearbeitungszeiten<br />

Bei Automatisierungslösungen gibt es<br />

einen Trend hin zur Systemintegration,<br />

so Willibald Hartig, Prokurist, Reis<br />

GmbH & Co Maschinenfabrik, Obernburg.<br />

Mit den beiden neuen Laserrobotern<br />

RV6L-CO 2 und RV16L-CO 2 bei-<br />

58 PLASTVERARBEITER 55. Jahrg. (2004) Nr. 12


spielsweise will der Anbieter neue Potentiale<br />

bei der Laser-Materialbearbeitung<br />

erschließen. Technik und Konzept<br />

der Roboter ermöglichen es, CO 2 -Laserquellen<br />

mit einer Leistung von bis zu 2<br />

kW direkt am Roboterarm einzusetzen.<br />

Je nach Anwendungsgebiet können<br />

sich durch die hohe Laserleistung und<br />

die größeren Achsgeschwindigkeiten<br />

der beiden Roboter die Bearbeitungszeiten<br />

am Bauteil um mehr als Faktor<br />

zwei verkürzen, so der Anbieter. Neben<br />

CO 2 -Lasern ist der Einsatz der Roboter<br />

auch bei fasergeführten Lasern –<br />

Nd:YAG- und Diodenlaser – möglich.<br />

Dadurch eignen sich die Geräte für die<br />

Materialbearbeitung sowohl im Kunststoff-<br />

als auch im Metallbereich.<br />

Husky Injection Molding Systems S.A.,<br />

Dudelange/Luxemburg, und die Hekuma<br />

GmbH, Eching, haben eine neue<br />

Systemlösung für das In-mould Labeling<br />

(IML) beim Spritzgießen eingeführt,<br />

die eine hohe Präzision beim Einlegen<br />

der Etiketten bietet. Ein weiteres Merkmal<br />

der Fertigungszelle ist ein schneller<br />

Etikettierroboter, der innerhalb des geschützten<br />

Bereichs der Maschine arbeitet.<br />

Die Montage des Roboters auf der<br />

Aufspannplatte des Werkzeugs sichert<br />

seine genaue Ausrichtung zum Werkzeug<br />

und leistet so einen Beitrag zur<br />

präzisen Positionierung der Etiketten.<br />

Darüber hinaus kommt das System<br />

SwingChutes von Husky zum Einsatz,<br />

das die Entnahme von der robotisierten<br />

Etikettierung trennt. Der Name steht für<br />

die automatisierte Entnahme mit Hilfe<br />

Reis Robotics will<br />

mit seinen neuen<br />

Laserrobotern<br />

Potentiale bei<br />

der Laser-Materialbearbeitung<br />

erschließen.<br />

(Bild: Reis)<br />

von Schwenkarmen, ohne die Werkzeugöffnungszeit<br />

dafür zu verlängern.<br />

Über Fallrutschen gelangen die Teile<br />

dann orientiert auf ein Förderband zur<br />

nachfolgenden Verpackung. Der Pushand-wind-Mechanismus<br />

von Hekuma<br />

sichert eine präzise Aufnahme und Platzierung<br />

der Etiketten auf runden ebenso<br />

wie abgerundeten rechteckigen und<br />

ovalen Teilen.<br />

Der Echinger Anbieter entwickelte auch<br />

gemeinsam mit Mould & Matic Solutions,<br />

Micheldorf/Österreich, eine neue<br />

Technologie für das In-mould Labeling<br />

beim Tiefziehen von Kunststoffverpackungen.<br />

Im Tiefziehprozess, also<br />

unmittelbar in den Kavitäten des Werkzeugs,<br />

versieht die Automatisierungslösung<br />

eine Kunststoffverpackung, zum<br />

Beispiel einen runden oder konischen<br />

Becher, mit einem Label. Herzstück des<br />

Die modular aufgebaute Fertigungszelle X-flex für Automatisierungsaufgaben in der Kunststoffindustrie<br />

lässt sich an unterschiedliche Bearbeitungsprozesse anpassen. (Bild: ABB)<br />

neuen Produktionsverfahrens ist ein<br />

Hochgeschwindigkeitsroboter von Hekuma,<br />

der aus dem gleichen Material<br />

wie die Verpackung bestehende Etiketten<br />

aus einer Vorkonfektionierung entnimmt<br />

und diese in die Kavitäten des<br />

Tiefziehwerkzeugs einlegt.<br />

<strong>Flexible</strong> Fertigungszelle<br />

Die ABB Robotics GmbH, Friedberg,<br />

setzt auf Flexibilität. „Es gibt eine Entwicklung<br />

weg von starren Automationslösungen<br />

für nur eine Anwendung<br />

und hin zu flexiblen Systemen, die sich<br />

an unterschiedliche Prozesse anpassen<br />

lassen“, so Martina Hess, Leiterin Marketing/Kommunikation.<br />

Das Unternehmen<br />

entwickelte zusammen mit dem<br />

schwedischen Anbieter Animex die flexible<br />

Fertigungszelle X-flex zur Automatisierung<br />

unterschiedlicher Bearbeitungsprozesse<br />

in der Kunststoffindustrie.<br />

Während der Messe gab es eine Lösung<br />

mit zwei integrierten Industrierobotern<br />

zu sehen. Das System besteht<br />

aus sechs Fertigungsmodulen, die rund<br />

um einen Roboter plaziert sind. Die verschiedenen<br />

Module können ausgetauscht<br />

und somit neue Bearbeitungsschritte<br />

in die Zelle integriert werden.<br />

Insgesamt lassen sich bis zu 35 unterschiedliche<br />

Bearbeitungsschritte integrieren.<br />

Diese sind unter anderem Teilekontrolle,<br />

Verpackung, Kennzeichnung,<br />

Schüttelförderung, Bohren,<br />

Schneiden oder auch Fräsen. Die<br />

Umrüstzeit auf neue Bearbeitungsschritte<br />

soll nicht mehr als 10 min<br />

betragen. Für zusätzliche Flexibili-<br />

tät lassen sich die Module auch<br />

zwischen verschiedenen Fertigungszellen<br />

wechseln.<br />

Christian Bothur<br />

PLASTVERARBEITER 55. Jahrg. (2004) Nr. 12 59

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