DEKUBITUS - PROPHYLAXE UND THERAPIE Leitlinien ... - AWA

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Spezielle Gesichtspunkte • Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Pflege. Arzt und Therapeuten • Regelmäßiges und stabiles Umlagern des Patienten, das Intervall hängt vom Ergebnis der Risikoskala ab. • 30 Grad Schräglagerung (reine Seitenlage stellt eine Mehrbelastung der Trochanteren dar) • Optimale Anpassung der Lagerungsmittel an die Körperoberfläche Ausschneiden von "normalen" Schaumstoffmatratzen zum Hohllagern von betroffenen Körperstellen. • Freilagern der Fersen (Watteverband ist auf Grund des 3-5 fach höheren Druckgradienten über dem Fersenbein nicht ausreichend. • Lagerungshilfsmittel nach folgenden Kriterien auswählen: • Körpergewicht des Patienten • Pflegerischer und therapeutischer Schwerpunkt (weiche Matratze kann Mobilität hemmen) • Bekannte Nebenwirkungen des Lagerungsmittels (z.B. Zunahme der Desorientierung, Flüssigkeitsverlust) • Grad der Dekubitusgefährdung nach Skala • Wirkungsnachweis des Herstellers • Eine Vergrößerung der Auflagefläche vermindert den Auflagedruck. "Superweiche" Schaumstoffmatratzen: Schichtdicke mindestens 20 cm, ein Gewicht von 250 g dringt auf einer Fläche von 1 cm 2 40-45 mm tief ein Maschinell - druckentlastende Therapiesysteme = "Weichlagerungs- Systeme" • Statische und dynamische Wechseldrucksysteme • Luftkissenbetten oder Luftkissenauflagen • "Fluid Air"-Systeme Wundbehandlung Prinzipien • Entfernen von nekrotischem Gewebe (Debridement) Infektionsquelle ist entfernt Ermöglicht Beurteilung der Tiefenausdehnung Wundheilung ermöglicht • Wundreinigung • Infektionsbekämpfung • Anregung der Granulation ("Wundkonditionierung") • Förderung der Epithelialisierung
Wundversorgung • Dekubitus Grad 1: steriles Abdecken mit nicht haftendem Verband. • Dekubitus Grad 2 und 3 im Stadium der Kontamination und Kolonisation: Reinigung mit Kochsalzlösung, Erhalten eines feuchten Wundmilieus, steriles Abdecken mit nicht haftendem Verband. • Bei Nekrosen oder Fibrinbelägen: chirurgische Abtragung, insbesondere müssen trockene, schwarze Nekrosen entfernt werden, da sich darunter anaerobe Keime in die Tiefe ausbreiten. • Bei Infektion und kritischer Kolonisation: Einsatz von Antiseptika für begrenzte Zeit. Sobald das Stadium der Kolonisation oder Kontamination erreicht ist keine Antiseptika mehr verwenden. Diese Substanzen beeinträchtigen Granulationsgewebsbildung und Epithelialisation nachhaltig. • Wunde kontinuierlich feucht halten • Bei oberflächlichen, fibrinösen Belägen Versuch der Wundreinigung mit proteolytischen Enzymen. Zeitlich begrenzter Einsatz, sonst Störung der Wundheilung. • Die lokale antibiotische Behandlung ist kontraindiziert. Bei Anzeichen einer Infektion systemische Antibiotikagabe entsprechend dem Resistenzmuster • Hydroaktive Verbände. Der Einsatz dieser Substanzen ermöglicht: • feuchtes Wundmilieu • Entfernung von Exsudat • Atraumatische Verbandwechsel • Verzicht auf pharmakologische Wirkstoffe • Schutz vor Sekundärinfektion Hydrokolloide bestehen aus quellfähigen Proteinen, es entsteht ein freies Gel. Sie unterstützen die Wundreinigung und die Bildung von Granulatonsgewebe. Einsatz: bei mäßiger bis starker Sekretion. Hydropolymerverbände binden Sekret in der Matrix. Einsatz: Bei Granulation mit geringer Sekretion. Hydrofaserverbände bestehen aus zu Fasern gesponnener Natrium- Carboxymethylcellulose die zu Kompressen und Tamponaden verarbeitet wird. Diese nehmen durch Quellen Sekret auf. Einsatz: bei mittlerer bis starker Sekretion. Alginate bilden mit dem Wundsekret ein Gel. Einsatz: Bei tiefen, zerklüfteten und stark sezernierenden Wunden, vor allem im Stadium der kritischen Kolonisation und Infektion. Hydrogele besitzen einen hohen Wasseranteil. Einsatz: bei trockenen Wunden und zum Quellen von Nekrosen. • Vacuum-unterstützte Wundbehandlung (VAC - Therapie)
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