PROGRAMM 2 2008 - Franz-Hitze-Haus

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„Ich ‚huldige’ nicht einem Quadrat. Das ist nur die Leerform, in der ich meine Farbvernarrtheit präsentiere“. Josef Albers auf eine Frage zu seinen Bildern mit dem Titel: „Hommage to the Square“ Unser Programmheft hat nach 54 Jahren und über 100 Halbjahresprogrammen das Format gewechselt: waren es zunächst Faltblätter, haben wir seit 1989 unsere Foren, Tagungen und Kurse in der Form eines Heftes präsentiert – immer im gewohnten Hochformat. - Und nun das Quadrat! Quadrate sind Lieblingsformen von Architekten und Stadtplanern: man denke nur an den Stadtgrundriss von Mannheim oder Barcelona. Und der Architekt Oswald Matthias Ungers hat Museen, Hochhäuser und Villen in der Regelmäßigkeit großer und kleiner Quadrate gebaut. Er hielt das gleichseitige Viereck für eine schöne, eine „demokratische Form“. Dass es zudem „magische“ und logische Quadrate gibt, zeigt den Reiz der geometrisch reinen Form. In der Kunst ist sie nicht erst seit Josef Albers, dessen Werke man heute in seiner Heimatstadt Bottrop im Museum „Quadrat“ bewundern kann, wichtig: Kasimir Malewitsch hat 1915 eine Kunstrevolution mit einem schwarzen Quadrat eingeleitet. Das blaue Zeichen mit 36 weißen Feldern dient schon lange als unser Logo, das sich von der Architektur unseres <strong>Haus</strong>es ableitet. Vor fünfzig Jahren hat der damalige Diözesanbaumeister Alfons Boklage einen Bau mit sechs mal sechs quadratischen Feldern über einem Sockelgeschoss errichtet, hinter denen die Zimmer abzählbar sind. Die Fenster sind ein Symbol für die Vielfalt der Menschen und Themen geworden, die unsere Akademie prägen. Auf die Frage, warum bei ihm so häufig Quadrate vorkommen, sagte der amerikanische Architekt Richard Meier: „Weil das Quadrat ohne Richtung ist. Neutral. Es gibt keine Haupt- und Nebenachse. Es herrscht völlige Gleichheit zwischen Horizontalen und Vertikalen.“ Mit einer solchen Interpretation finden wir unser Logo besonders passend. Aber wie Josef Albers „huldigen“ auch wir nicht dem Quadrat als Form an sich: wir betrachten es als eine hoffentlich gefällige und zweckmäßige Hülle. Es ist die „Leerform“, in der wir Ihnen die Themen unserer Tagungen des kommenden halben Jahres präsentieren. Sie nach Münster einzuladen, um mitzudiskutieren, zu lernen oder einfach nur einmal intensiver nachzudenken, als es in der Mediengesellschaft üblich ist, das ist der Zweck auch dieses Heftes. Wie immer gilt: alle hier im <strong>Haus</strong> werden ihr Mögliches tun, um Ihren Aufenthalt ertragreich und angenehm zu gestalten. Herzlich willkommen! Thomas Sternberg 3
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