2-JAHRES KONZEPT DER FLEISCHEREI „THE ART OF LIFE“

Kirchengasse 44, A-1070 Vienna 

fon/fax +43 1 5240738 

office@experimentaltheater.com 

www.experimentaltheater.com 

2-JAHRES KONZEPT DER FLEISCHEREI 

„THE ART OF LIFE“ 

Soziotheatrale & interaktive Kunstprojekte – 

Handlungsentwürfe der Zukunft 

Einreichung an das Kuratorium 

Theater, Tanz, Performance der Stadt Wien 

Zweijahresförderung [2011-2012] 

Foto © Eva Brenner, „ILeMOUVANTE“, Internationales Kunstfestival 

Sant’ Antonino, Korsika, 2005 

„Wer auf dem Kopf geht, meine Damen und Herren, -wer auf dem Kopf geht, 

der hat den Himmel als Abgrund unter sich.“ 

– Paul Celan , Der Meridian, 1960 

THE ART OF LIFE 

Einreichung an das Kuratorium Theater, Tanz, Performance 

FLEISCHEREI – 2-Jahreskonzept [2011-2012] 

1

© Konzept : Eva Brenner, 15. November 2009 

Siehe auch: http://scratchpad.wikia.com/wiki/Theater_of_Empowerment 

Künstlerische Leitung: Eva Brenner (A/USA), 

Obmann des Vereins / Beratung PROJEKT THEATER: Peter Kreisky (A) 

PHOTOS: © Elisabeth Handl (www.fotosoesin.com), 

Peter Korrak, Markus Sepperer, Eva Brenner, BlindSpot E², Bahman Jalali 

Kernteam/Kollektiv: Heidi Ambrosch (A, Administration), Monika Anzelini (A), 

Marton Baksai (A/H, Assistenz), Rainer Berson (D, Grafik, Photografie), 

Katka Csanyiova (SK, Assistenz), Michael Fischer (A), Dan Friedmann (USA), 

Birgit Fritz (A), Vanja Fuchs (A/SL, Dramaturgische Beratung), Radovan Grahovac (HR), 

Ingrid Hammer (A), Elisabeth Handl (Photographie und Dokumentation), 

Erich Heyduck (A, Technik), Jakub Palacz (PL, Schauspiel), Maren Rahmann (D), 

Anita Raidl (A, Dramaturgie, Redaktion), Alexander Schlögl (A, Webdesign), 

Oliver Sowa (A, PC-Systeme), Evgenia Stavropoulos (GR, Schauspiel). 

Gäste: Gaby Aldor (IL), Uta Wagner (B/D), Markus Kupferblum (A) 

Laufende Projekte seit 2004 werden unterstützt von: Kulturamt der Stadt Wien – 

Theater/Interkulturelle Aktivitäten/Wissenschafts- und Forschungsföderung, VZA- Jugend– und 

Kulturzentrum Meidling, Stadt Wien-Geschäftsgruppe für Integration, Frauenfragen, 

KonsumentInnenschutz und Personal, Bezirksvorstehungen 7., 8. & 16. Bezirk, BKA Kunst, 

KulturKontakt Austria, FSG der MitarbeiterInnen der AK Wien, Copyshop Nowak, Peter 

Fuchs Direct Marketing, Gasthaus Adlerhof, Café Espresso, Restaurant LUX, Ragnarhof, Die 

Wiener Einkaufsstraßen/IG der Kaufleute KIRCHENGASSE/SIEBENSTERNGASSE, THOMASTIK- 

Infeld, Weinbau Pöschl, ALBA Kopierzentrum, Café Espresso, Café Nil, Café 7*, Disaster 

Clothing, Zapateria, Brillen Giovanni, SU-REH Schmuckdesign, ARVINTE BERGER NEUGLAS 

oeg, Textilhandel Marei c/o Schneiderei Barrie, GmbHaar, Indische Möbel Lotos, Reisebüro 

Columbus und weitere private Sponsoren in Neubau. 




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INHALT 

ART OF LIFE 

Arbeitsformate 2011 / 2012 

Zeitplan S. 4 

Einführung S. 6 

Hintergrund S. 10 

Arbeitsformate S. 20 

Arbeitsformat 1: AUF ACHSE 2011/12 S. 20 

In Kooperation mit Mitglieder von Die Wiener Einkaufsstraßen/IG der Kaufleute 

Kirchengasse/Siebensterngasse 

Arbeitsformat 2: „PUEBLO“ – Straßenfestival Kirchengasse/Siebensterngasse S. 29 

In Kooperation mit Mitgliedern von Die Wiener Einkaufsstraßen/IG der Kaufleute 

Kirchengasse/Siebensterngasse 

Arbeitsformat 3: Theatrale Hauptprojekte S. 32 

A. 2011 GASTSPIEL „denk, dass ich war, was ich bin“! 

Performance Installation nach Briefen von Ingeborg 

S. 32 

Bachmann & Paul Celan Kooperation mit Arab-Hebrew Theatre of Jaffa 

B. 2011 „Mona Lisa Kamikaze“, Regie: Eva Brenner S. 39 

Performance nach dem Stück „Bombenfrau“ von Ivana Sajko (HR) 

C. 2012 GASTSPIEL „HAMLETMACHINE 09 NYC, the end of enlightenment“, S. 42 

Castillo Theater New York – Gastspiel in der FLEISCHEREI sowie im Theater Nestroyhof Hamakom 

D. 2012 “RECHNITZerzählwerk”, Regie: Eva Brenner S. 48 

Performance nach dem Stück “Rechnitz (Der Würgeengel)” von Elfriede Jelinek 

Arbeitsformat 4: FESTIVALS S. 56 

A. 2011/2012 LUSTige WEIBER – Subversive Frauen im Theater S. 56 

B. 2011/2012 FLEISCHEREI_young: FRISCHFLEISCH XChange 

junges Theater zwischen Wien-Bratislava-Prag- Budapest-Krakau-Ljublana... 

S. 60 

Arbeitsformat 5: „KUNSTimDIALOG“ S. 66 

– Diskursreihe „Beyond the failures of the Left”, 

In Kooperation mit Castillo Theater, All Stars org. (New York) und OKTO.tv/ALTERNATIVKOST 

Arbeitsformat 6: WORKSHOPPROJEKTE S. 67 

Arbeitsformat 7: Theaterjournal „alternative BRENNT²“ S. 75 

Anhang S. 77 

Biografien S. 86 

Kooperierende Ensembles S. 91 

Budget S. 97 




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THE ART OF LIFE – Überblick 

Arbeitsformate 2011 

FORTSETZUNG LAUFENDER PROJEKTE 

März - Mai 2011 

KUNSTimDIALOG – Konkrete Utopien 

Diskussionsreihe, in Kooperation mit OKTO.tv 

Kurtoren: Peter Kreisky, Radovan Grahovac 

April – Juni 2011 

AUF ACHSE 2011 – Theaterprozession/soziotheatrales Pilotprojekt 

mit KünstlerInnen, MigrantInnen, AsylwerberInnen, Geschäftstreibenden 

FESTIVALS: 

Jänner 2011 

Polentourne 

„denk, dass ich war, was ich bin“ 

Regie: Eva Brenner 

GASTSPIEL ISRAEL & WIEN 

Performance nach Briefen von Ingeborg Bachmann und Paul Celan (Herzzeit“, Suhrkamp 2008) 

In Kooperation mit dem Arab-Hebrew Theatre of Jaffa, Israel 

Mit Gaby Aldor (IL), Markus Kupferblum (A) 

Teil 3 Theatre Xchange von Tel Aviv/Jaffa- Wien/Neubau – 

März 2011 

LUSTige WEIBER – Subversive Frauen im Theater 

Juni 2011 

PUEBLO: Straßenfest Kirchengasse / Soloperformancefestival mit Fiesta 

in Kooperation mit Kaufleute der Wiener Einkaufsstraße/WKO 

Oktober 2011 

FLEISCHEREI_young I Theateraustausch X_OstWest_Change! – 

Die Wilden aus dem SüdOsten ... junges Theater zwischen Wien-Bratislava-Prag- Budapest- 

Krakau-Ljublana.../ Performance, Installation, Musik 

Kuratorinnen: Vanja Fuchs (Wien/Ljubljana), Anita Raidl (Wien) 

Mitarbeit: Eva Brenner, Katka Csanyiova (Wien/Bratislava) 

November 2011 

„Mona Lisa Kamikaze“, Regie: Eva Brenner 


Mit Uta Wagner (B), Evgenia Stavropoulou (GR) 

WORKSHOPS: 

Frühjahr 2011 

PERFORMING SOLIDARITY, in Kooperation mit AK-Wien/GEDIFO/Betriebsräte in Wien 

Mai 2011 

ROSA-ROTER FLAMINGO 

Herbst 2011 

SEMINAR WORKSHOPS 

POLITICAL THEATER 1: Synthetic VIEWPOINTS & Performance COMPOSITION (Eva Brenner) 

POLITICAL THEATER 2: “Acting, Physical Comedy & Performance” (Markus Kupferblum) 

POLITICAL THEATER 3: “Theater of the Oppressed” (Martina Gimplinger/Pablo Vacaflor) 




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Arbeitsformate 2012 

FORTSETZUNG LAUFENDER PROJEKTE: 

März-Mai 2012 

KUNSTimDIALOG – Konkrete Utopien 

Diskussionsreihe, in Kooperation mit OKTO.tv 

Kurtoren: Peter Kreisky, Radovan Grahovac 

April – Juni 2012 

AUF ACHSE 2012: Theaterprozession/soziotheatrales Pilotprojekt mit KünstlerInnen, 

MigrantInnen, AsylwerberInnen, Geschäftstreibenden 

FESTIVALS: 

Jänner 2012 

HAMLETMACHINE 09 NYC, the end of enlightenment, Castillo Theater New York 

- Gastspiel in der FLEISCHEREI sowie im Theater Nestroyhof Hamakom 

März 2012 

LUSTige WEIBER – Subversive Frauen im Theater 

Juni 2012 

PUEBLO 3: Straßenfest Kirchengasse / Soloperformancefestival mit Fiesta 

in Kooperation mit Kaufleute der Wiener Einkaufsstraße/WKO 

Oktober 2012 

FLEISCHEREI_young I Theateraustausch X_OstWest_Change! – 

Die Wilden aus dem SüdOsten ... junges Theater zwischen Wien-Bratislava-Prag- Budapest- 

Krakau-Ljublana.../ Performance, Installation, Musik 

Kuratorinnen: Katka Csanyiova (Wien/Bratislava), Anita Raidl (Wien) 

Dramaturgie Mitarbeit: Eva Brenner, Vanja Fuchs (Wien/Ljublana) 

November 2012 

„RECHNITZerzählwerk“, Regie: Eva Brenner (A), Igal Ezrati (IL 

Performance nach dem Stück „Rechnitz (Der Würgeengel)“ von Elfriede Jelinek (A) 


Kooperation mit dem Arab-Hebrew Theatre of Jaffa, Israel 

Teil 4 Theatre Xchange von Tel Aviv/Jaffa- Wien/Neubau 

November 2012 

WORKSHOPS 




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2-JAHRES KONZEPT DER FLEISCHEREI 

„THE ART OF LIFE“ 

„Kunst ist kein Luxusmittel, in schönen Seelen die 

Gefühle der Schönheit, der Freude oder dergleichen 

auszulösen, sondern eine wichtige geschichtliche Form 

des gesellschaftlichen Verkehrs der Menschen 

untereinander, wie die Sprache.“ - Rosa Luxemburg, 

1913 

„Wirtschaft der Kreativität“ statt „Creative Industries“ 

ART OF LIFE definiert ein Zweijahresprojekt, das Theater- und 

Performancearbeiten mit soziokulturellen und integrationspolitischen Elementen 

präsentiert, die sich mit Phänomenen gesellschaftlicher und kulturelle Brüche, 

Transformationen und Metamorphosen beschäftigen. Es werden Alternativprojekte 

und Experimente vorgestellt, die visionieren und austesten, wie ein anderes, besseres 

Leben aussehen könnte, in Bereichen des Wirtschaftens, politischen Handelns, Kunst- 

Schaffens und in der Koexistenz von Menschen verschiedener Generationen, 

Herkunft, Kulturen. Ziel ist, das Leben, das Menschliche, das Träumen, das Denken 

– in Zeiten der Ausgrenzungen und Entsolidarisierung – wieder möglich zu machen. 

ART OF LIFE dokumentiert, dass die weltweite Zivilgesellschaft bereits 

seit Langem begonnen hat, die Umkehrung in vielen gesellschaftspolitischen 

einzugehen und diese in Projekte mit Erfolg praktiziert werden, beginnend mit der 

Abkehr von der sog. „Creative Industries“ hin zur Schaffung einer neuen Kultur als 

„Wirtschaft der Kreativität“, die neues ökosoziales Handeln erst ins Werk setzt und 

damit positive Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit – neue 

Armut, Arbeitslosigkeit, Umwelt- und Finanzkrise. Sie fordert die breite Erörterung 

und Neudefinition bekannter Modelle wie neuer Zukunftsperspektiven und „konkreter 

Utopien“ ein: Genossenschaftliches Wirtschaften, solidarische Ökonomien, 

zivilgesellschaftliche Netzwerke, die sich per Internet in Windeseile verbreiten können. 

Die Frage ist: welche realen Chancen haben sie auf eine nachhaltige Veränderung 

westlicher/südosteuropäischer Gesellschaften? 




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Kooperation statt Konkurrenz 

Nach 2 Jahren Arbeit an ART OF SURIVAL und dem Übergangsjahr 2010 unter dem 

Motto ART OF LIFE_transition wendet sich das Team der FLEISCHEREI 

dem Thema ART OF LIFE und damit dezidiert positiven neuen 

Konzepten und Lebensentwürfen zu – jenen Konzepten und Alternativen, die seit 

Jahren von Millionen von Menschen weltweit erprobt werden. Menschen, die sich für 

ein „besseres“, ein „anderes“ Leben einsetzen, das jenseits einer puren 

Überlebenskunst immer schon präsent war. Konzepte, die beginnen, zunehmend in 

den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken, sich durchzusetzen: sei es in Form von neu 

gelebten Utopien, die von Formen der Solidarökonomie bis zu angewandten 

alternativen Lebensformen, einem neuen Generationenvertrag, Studentenstreiks, 

neuen Wirtschaftsbündnissen wie in Lateinamerika, die sich dem politischen Diktat der 

USA zu entziehen suchen wie auch breitgefächerter Aktivitäten internationaler NGOs 

angesichts der andauernden Finanzkrise und drohende Klimakatastrophe. Sie reichen 

von SOS-Mitmensch bis zu Global 2000 oder attac. Dementsprechend wählte Christian 

Felber der österreichische spokesman von attac den vielversprechenden Titel 

„Kooperation statt Konkurrenz“ für sein neuestes Buch. Tatsache ist: überall 

macht sich ein neues Bewusstsein, eine neue soziale Basis jenseits alter Partei- und 

Ideologiegrenzen breit, das abseits bekannter Abhängigkeiten und wachsenden 

Prekarisierungen neue soziale, ökonomische und kulturelle Wege vorzeichnet. Zeit für 

das „alternative“ Theater, auch auf dem kulturellen Feld nach abstrakten und 

konkreten, nach realen oder irreal scheinenden „Übergangslösungen“ zu suchen, die 

als begleitende „Maßnahmen“ diese Übergangsphänomene beleuchten und befördern. 

„So wie ich meine Wissenschaft [Politologie] verstehe, so 

mag ich mich an die ‘politisch’ Denkenden in der Kunst 

wenden. Ich möchte die DramatikerInenn, 

SchriftstellerInnen, DrehbuchautorInnen, Theater- und 

FilmmacherInnnen anregen, über ein Experimentieren mit 

einer vom Mainstream der Moderne abweichenden 

‚anderen’ Brille zu arbeiten, ich möchte Ihnen das 

Anprobieren eines ‚neuen Blicks’ zeigen. Ich möchte all 

jene ansprechen, die auf die derzeit stattfindenden krassen 

Umbrüche in unserer Gesellschaft, Zivilisation und natur 

eine im besten Sinn künstlerische, also radikale, also 

politische Antwort geben.“ - Claudia von Werlhof, 2008 




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Beispiele dieser neuen Visionen und Alternativkonzepte werden in dem neuen 

Projektzyklus der FLEISCHEREI aufgespürt und vorgestellt, und zwar in theatralen 

Hauptprojekten wie auch in erprobten soziotheatralen Experimenten im öffentlichen 

Raum – allen voran die kultige Straßenprozession AUF ACHSE 2011/12 mit 

KünstlerInnen, Geschäftstreibenden und AsylwerberInnen, in themenorienteirten 

Diskursreihen wie KUNSTimDIALOG und WORKSHOPS, mit dem neuen 

Frauentheaterfestival LUSTIGE WEIBER, das ab sofort jährlich zur Zeit des 

internationalen Frauentages präsentiert wird, oder dem gerade etablierten 

Straßenfestival PUEBLO als Teil der Bezirksfestwochen Neubau in Kooperation mit 

benachbarten Theatern. Last but not least spielt auch die seit 2008 stark 

zunehmende internationale Präsenz der FLEISCHEREI eine wichtige Rolle in der 

Verbreitung neuer, positiv besetzter alternativer Lebens- und Kunstkonzepte, wie sie 

in internationalen Gastspielen zw. Israel, Spanien, Polen und den USA stattfinden. 

Ars Vivendi 

Was nun bedeutet heute die seit der Antike so genannte „ars vivendi“, die oft dem 

Bereich der Götter zugeschrieben wurde – ganz so als wären Menschen dafür zu 

minder und müssten weiter in den Niederungen ihrer fremd- und hausgemachten 

Krisen und Nöte darben...? Wer und was ist heute damit gemeint, in einer Zeit, die 

von Krisen, ökonomischen und ökologischen Kollapsen, von sozialen und individuellen 

Existenzängsten und Überlebensstrategien gekennzeichnet ist? Bezieht sich dieses 

nun auf die kritische Öffentlichkeit, deren Teil auch das Off(Off)-Theater ist? Eine 

kritische Öffentlichkeit, die es sich immer schon schwer mit dem Leben tat und 

stattdessen oft Zynismus mit Kritik verwechselt hat? Ist mit dem Aufruf ART OF LIFE 

nicht eher der notwendige Übergang von der Herausleuchtung ubiquitärer sozialer 

„Negativbeispiele“ und Verwerfungen zur bewussten Mit/Formulierung neuer 




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sozioökonomischer und -ökologischer Entwürfen ganz besonders kommend von 

„freien“ KünstlerInnen, die oft zw. Armut und Auftrag ihr eigenes Publikum nicht 

bespielen können? 

Was könnte ART OF LIFE bedeuten, wenn sie bescheiden als Übergangsphänomen 

gemeint ist und auch die Künste des Widerstandes mit einbezieht, d.h. ein 

Selbstbestimmungsrecht der Menschen, Völker und Ethnien verlangt? Wenn sie nicht 

mehr nur darauf abzielt, dass das Menschliche, das Träumen, das Denken überleben 

sollen, sondern neue Konzepte und Visionen in den Raum stellt, diese skizziert und 

einfordert – in Zeiten der Ausgrenzungen, der Endsolidarisierung und der 

Armutsfallen. Wenn aus „Überlebenskunst“ Lebenskunst werden soll, dann wäre die 

Zeit der legitimen Revolten, der Neudefinitionen, der Alternativen und des Neuanfangs 

erreicht. Wissend, dass die Finanzkrise eine allumfassende Zivilisationskrise bedeutet, 

die seit den 70er Jahren ein beispielloses Werk von Enteignung und Privatisierung der 

„commons“ (öffentlichen Gütern, Räumen, Ökonomien und Landschaften) betrieben 

hat und dass diese Krise mittlerweile Lebens-, ja Artenbedrohende Ausmaße 

angenommen hat, müssen auch die Theater und die schönen Künste“ sich einschalten 

und reagieren! Wenn der Mensch denn leben soll und nicht bloß „überleben“ so sind 

wir aufgerufen, unseren Beitrat zum konkreten Utopien für die Zukunft zu leisten! 

ART OF LIFE zwei Jahre lang in Schwingung zu setzen und in der FLEISCHEREI 

über zwei Jahre hinweg darzustellen, zu bearbeiten, zu hinterfragen und zu 

unterstützen, heißt sich auf eine nachhaltige Auseinandersetzung zwischen Autonomie 

und Barbarei einzulassen, mit den Mitteln eines zeitgemäßen politischen 

experimentellen Theaters, der soziotheatralen Entwürfe und Arbeitsformate. Kurzum: 

der Entwicklung eines legitimen „Theaters of Empowerment“. 

„Es geht darum, die Freiheit im Menschen zu befreien. ... 

Wenn einer Demokratie gibt es keine Ohnmacht. Wenn 

einer hier rausgeht und sagt, ‚Ich kann nichts tun’, so irrt 

er sich total.“ - Jean Ziegler, Der Standard, 25. Nov. 2009, 

S. 5 

„Die Anti-Macht ist nicht als Gegenmacht zu verstehen, 

die es mit der Macht aufnehmen soll und kann, sondern als 

etwas anders das ‚sich radikal von instrumenteller Macht 

unterscheidet’.’ – John Holloway, Die Welt verändern ohne 

die Macht zu übernehmen, 2002, S. 51 




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HINTERGRUND 

„Aus Mangel an Phantasie erleben die meisten 

Menschen nicht einmal ihr eigenes Leben, geschweige 

denn ihre Welt. Sonst müsste die Lektüre eines einzigen 

Zeitungsblattes genügen, um die Menschheit in Aufruhr 

zu bringen. Es sind also stärkere Mittel nötig. Eins davon 

ist das Theater.“ - Erwin Piscator, 1927 

„... Ich glaube an die Ordnung für alle und für alle Tage, 

in der gelebt wird jeden Tag. Ich glaube an eine große 

Konvention und an ihre große Macht, in der alle Gefühle 

und Gedanken Platz haben, und ich glaube an den Tod 

ihrer Widersacher. Ich glaube, daß die Liebe auf der 

Nachtseite der Welt ist, verderblicher als jedes 

Verbrechen, als alle Ketzereien. Ich glaube, daß wo 

sie aufkommt, ein Wirbel entsteht wie vor dem ersten 

Schöpfungstag. ...“ – Ingeborg Bachmann, “Der gute 

Gott von Manhattan”, 1957, Serie Piper1976:. 146 

Voraussetzungen 

„Viele erfahren heute zwar, dass ihnen die Existenzgrundlagen 

entzogen werden, aber sie verstehen nicht, warum. Sie fügen 

sich schulterzuckend in ihr angebliches Schicksal nach dem 

Spruch von Margaret Thatcher, dass es keine Alternative gebe. 

(Tina-Syndrom, there is no alternativ)“ - Maria Mies, 2004 

„Um die Menschen zu lieben, muss man sehr stark hassen, was 

sie unterdrückt.” – Jean-Paul Sartre 

„... Mein Aug steigt hinab zum Geschlecht der Geliebten: wir 

Sehen uns an, 

wir sagen uns Dunkles, 

Wir lieben einander wie Mohn und Gedächtnis. 

Wir schlafen wie Wein in den Muscheln, 

wie das Meer im Blutstrahl des Mondes. 

Wir stehen umschlungen im Fenster, wir sehen uns zu von der 

Straße: 

Es ist Zeit, dass man weiß. 

Es ist Zeit, dass der Stein sich zu blühen bequemt; 

Dass der Unrast ein Herz schlägt. 

Es ist Zeit, dass es Zeit wird. 

Es ist Zeit. – Paul Celan, Corona, in: Mohn und Gedächtnis, 1952 

Wie schon in den ersten 12 Jahren seines Bestehens will das Kernteam der 

FLEISCHEREI die vielerorts im 20. Jahrhundert begonnene Problematisierung der so 

genannten Hochkultur, der Institutionen, welche eine für viele Menschen sich brutal 

realisierende Gesellschaft stell-vertreten und verschönern wollen, fortsetzen, indem es 

weiterhin andere kreative, interventionistische, experimentell theatrale Formen als 

Möglichkeiten von Öffentlichkeit und Kritik entwickelt, als Möglichkeit von Partizipation 




10

und Emanzipation. Die FLEISCHEREI will als einer der wenigen verbliebenen 

sozialenund kulturellen „Freiräume“, d.h. wirklich autonomen Begegnungsorte in der 

Stadt, weiter an und in einer kritischen Öffentlichkeit und ihren Formen arbeiten. THE 

ART OF LIFE versteht sich als Kontinuität der Kritik, der Analyse und der 

Neudefinition, als alternativer Raum für „künstlerische Nahversorgung“… oder wie 

der deutsche Regisseur und Besucher Reinhard Göber 2005 angesichts des Heiner 

Müller-Theatermarathons 2005 treffend sagte: „Auf der Suche nach neuen 

Verkehrsformen des Lebens“. 

Publikumspartizipation 

Die wichtigste, nur selten erfolgreich umgesetzte Form im Neuen, ist die Auflösung 

des Publikums, sowie der Theatertruppe, des Ensembles durch Interaktion und 

gegenseitige Beteiligung am Zuschauen und Spiel, wobei sich ein wirkliches 

Ensemble/Zusammen bildet. Aus KonsumentInnen werden Mitgestaltende, die 

Barriere zwischen Publikum und AkteurInnen aufhebend, die ZuschauerInnen in 

laufenden theatralen Ereignisse genauso einbeziehend, wie die AutorInnen und 

SchauspielerInnen etc. zu ZuschauerInnen machend. 

Ein Lebens-Projekt 

ART OF LIFE ist konzipiert als Projekt der Jahre 2011 und 2012, 

das sich in soziokulturellen und integrationspolitischen Performances, Workshops, 

Diskussionen und Theaterprozessionen mit Phänomenen gesellschaftlicher und 

kulturelle Brüche, Transformationen und Metamorphosen beschäftigen. Es werden 

Alternativprojekte und Experimente vorgestellt, die visionieren und austesten, wie ein 

anderes, besseres Leben aussehen könnte, in Bereichen des Wirtschaftens, politischen 

Handelns, Kunst-Schaffens und in der Koexistenz von Menschen verschiedener 

Generationen, Herkunft, Kulturen. Sie haben zum Ziel, das Leben, das Menschliche, 

das Träumen, das Denken – in Zeiten der Ausgrenzungen und Entsolidarisierung – 

wieder möglich zu machen. Diese Modelle zu erforschen, heißt die 

Auseinandersetzung zw. Autonomie und Barbarei einzugehen, mit den Mitteln des 

Experimentaltheaters und des kulturellen Empowerments, im Dialog mit sozialen 

Bewegungen, die eine neue Welt gestalten! 




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Was ist Empowerment? 

Die ART OF LIFE befasst sich nicht also nur mit dem gegenwärtigen Leben 

sondern auch dem zukünftigen – der Utopie. Die Utopie ist eine Form der 

Revolte und des „Festes“, in dem sich eine „community“ qua Rituale ihrer 

Geschichte/n, Herkünfte, Traditionen, Wünsche und Ziele bewusst wird, Vermächtnis 

und Gedächtnis in der Feier“ einfordert! Konzepte von „Revolution als Fest“ und „Fest 

als Revolution“ bezieht sich auf Interventionen der „68er“ (s. Guy Debords „Die 

Gesellschaft des Spektakels“ oder August Boals „Theater der Unterdrückten“), greift 

aber viel weiter zurück, auf die Dynamik antiker Dionysien und ihrer „Katharsis“. 

Als praktische Beispiele neu gefasster „Feste“ hat die FLEISCHEREI 

SozioRituale entwickelt wie die interkulturellen Hochzeitsrituale im öffentlichen 

Raum, kultige Cooking-Shows mit Künstlerinnen und MigrantInnen, die 30fach 

gefeierten „migration mondays: KITCHEN STORIES“ (2006/07) oder inszenierte 

Theaterprozessionen unter dem Titel „AUF ACHSE“ (seit 2009), die in Wien und auf 

Tournee in Mexiko (Guanjuato) gezeigt wurden. Sie sollen 2011/12 in einem Gewand 

weiter entwickelt werden. Erstmals gelang es hier, 3 sonst wenig kooperierende 

soziale Gruppen – Künstler, Migranten, Asylwerber und kleine Geschäftstreibende – 

zusammen zu bringen in einem kreativen Austausch. Diese Prozessionen erreichten 

jedes Mal zwischen 120-150, vorrangig junge, Menschen. 

Ziel soziotheatraler Performancearbeit ist das Empowerment als Eigen- 

Kreativierung, die Selbstfindung und –bestimmung, die Bewusstseinsbildung und 

Schärfung der Kritikfähigkeit aller Beteiligten. Es bezieht das Ziel der Aufhebung der 

Abgrenzungen zw. allen am „SozioRitual“ Beteiligten mit ein und bildet eine der 

Formen politischen Theaters, das beinahe in Vergessenheit geraten ist (das Theater 

von Bertolt Brecht, Erwin Piscator), heute aber angesichts der neuen Krisen und der 

wachsenden Ohmachtsgefühle wieder verstärkt an Interesse gewinnt, auch wenn 

damit einhergehend oft Töne des sozialen Missklangs und der Verwerfungen 

ausgestellt werden. Es gilt, die Darstellungen des Scheiterns mit paradoxen 

Stilbrüchen zerlegt und in Frage zu stellen: durch Slapstick, schwarzen Humor, Chaos, 

Überlappung, Dialog, Diskussion, Träumen, Phantasieren – durch Intervention. 

Wichtiger als die Negationen ist uns aber die Kreation von Alternativen! Deshalb 

nannten sich die letzten Projektzyklen der FLEISCHEREI „Creating Alternatives“ 




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und „THE ART OF SURVIVAL“, 2ART OF LIFE_transition“, das nun überführt 

zur „Kunst des Lebens“! 

Jenseits der Quote 

Ganz im Sinne ihres Manifests „Theater of Empowerment“ sieht sich die 

FLEISCHEREI als Instrument einer notwendigen „Radikalisierung“ im Denken und 

Handeln in Richtung Partizipation und Emanzipation. „Gemeint ist eine neu politisierte 

Theaterpraxis, die den Formenkanon des Experimentaltheaters öffnet für neue 

Zielgruppen, die sich aktiv beteiligen (an Themenstellung und Arbeitsprozessen) und 

Netzwerke schaffen mit anderen autonomen Kunst- und Theatergruppen“ (Theater of 

Empowerment, 2008-2009 Eva Brenner) und mit jedem sich als autonom sehenden 

Individuum. Und das in einer allgemeinen Stimmung, in der immer mehr Menschen 

kultur- und vor allem kritikmüde sind und das kreative Potential verlieren, sich den 

Kopf über Alternativen zu zerbrechen, sich dabei träumend gehen zu lassen. 

Wenn aber alles rund um uns primär Überleben bedeutet, oft bar jeden Widerstandes, 

wenn die ART OF LIFE nicht mehr automatisch bedeutet, dass das Menschliche, das 

Träumen, das Denken überleben, sondern nur noch bedeutet, dass man selbst 

überleben will in Zeiten der Ausgrenzungen und Prekariate, bleibt dann wirklich die 

Kunst, das Fest, die „Revolutionierung des Alltags“ als Alternative? 

Der Erfolg des nächsten Jahres wird nicht primär darin liegen, welche 

Auslastungsquote bei einzelnen soziotheatralen Projekten erzielt werden, sondern ob 

sie über- und angenommen werden, ob sie jene Aufhebung bewirken, die ein neues 

Ensemble ermöglichen, ob die Arbeit in der FLEISCHEREI für alle Beteiligten Bestand 

einer alltäglichen Kritik, Debatte und Auflehnung wird, ob es von Anfang an und 

schlussendlich zum erwünschten „Schmelztiegel“ und Fest kommt. 

Arbeitsstruktur 2011/12 

Das Jahreskonzept ART OF LIFE eröffnet für diese Form des Theaters 

und der Arbeit eine kontinuierliche Möglichkeit an Development und Empowerment. 

Durch eine bewusste spielerische Konfrontation von bekannten Formen 

experimenteller Theaterformen wie das geplante Ivana Sajko („Bombenfrau“) und 

Elfriede Jelinek („Rechnitz Reloaded“) Performanceprojekt mit soziotheatralen 

Arbeitsformaten wie der Theaterprozession „AUF ACHSE 2011/12“ werden sowohl 

Jugendliche, als auch MigrantInnen, AslywerberInnen, Geschäftstreibende oder 

Betriebsräte angesprochen und einbezogen – also einer politischen Kunst des Theaters 




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„in neuen sozialen Kontexten“, wie KulturKontakt es formuliert und ko-gefördert 

hat, wird der eingeschlagene Weg der vergangenen 5 Jahre konsequent weiter 

beschritten. Wesentlich ist ebenso die seit 2008 forcierte Internationalisierung der 

Gesamtarbeit der FLEISCHEREI, durch längere 

Auslandsaufenthalte einzelner Teammitglieder (Eva Brenner inszenierte 2009 in New 

York, Juni 2009), Einladungen zu Vorträgen und Gastspielen (siehe Valencia, Mexiko) 

und die Integration ausländischer KünstlerInnen in den laufenden Spielpan (wie Gaby 

Aldor vom Arab-Hebrew Theatre of Jaffa, Israel). 

Hauptprojekte 2011/12 

Die Hauptprojekte 2011 und 2012 stellen jeweils neu erarbeitete 

Performance-Installation nach den beiden Stücken „Bombenfrau“ von Ivana 

Sajko und „Rechnitz (Der Würgeengel)“ von Elfriede Jelinek vor: Zum einen 

die Bearbeitung „Mona Lisa Kamikazee“ auf Basis von Sajkos „Bombenfrau“ im Jahr 

2011, zum anderen die Bearbeitung „RECHNETZerzählwerk“ basierend auf Jelineks 

„Rechnitz (Der Würgeengel)“. 

Zudem ist eine Aufführung des Bachmann-Celan Projekts im Jahr 2011, die 

Wiederaufnahme der HAMLETMACHINE NYC 09 im Jahr 2012 geplant. 

Der Zyklus ART OF LIFE setzt ein im Februar 2011 mit Gespräche zum 

Thema „ZUKUNFT BEGINNT: Krise & konkrete Utopien“ (KUNSTimDIALOG) und 

führt einerseits hin zu einem Hauptprojekt und zum neuen Frauenfestival der 

FLEISCHEREI, das 2010 erstmals unter dem Titel LUSTIGE WEIBER – Subversive 

Frauen im Theater etabliert wurde (März – Juni 2011/12). 

Soziotheatrale Projekte und Feste 

Die Hauptperformances werden in unterschiedlichen Rhythmen und Zeitspannen 

unterbrochen und thematisch ergänzt von soziotheatralen Projekten, Performances, 

Diskussionen, Gastspiele … Diese Theaterprozessionen und Interventionen stehen in 

engem inhaltlichen Zusammenhang mit dem Hauptprojekt und erweitern sie um die 

Bandbreite und den Wirkungsradius der aktiven Kooperation mit MigrantInnen und 

AslywerberInnen. Seit Jahren innerhalb der Strukturen der FLEISCHEREI beteiligte 

KünstlerInnen soziotheatraler Projeke ASYLCAFÈ 2008 und „AUF ACHSE 09: alle 

wandern aus“, „AUF ACHSE 2010: alle kommen zu uns“ werden die aktive 

Weiterentwicklung mit-leiten. Die meisten dieser eingeladenen KünstlerInnen haben in 

der FLEISCHEREI oder beim Koriska-Festival (2003-2007) und dem jährlichen 




14

15 

SCHIELE fest in NÖ teilgenommen (ebenfalls von Eva Brenner geleitet) und damit 

die Kristallisation der site-spezifischen Basisarbeit mit beeinflusst... Zusätzlich werden 

neue Kooperationen mit KünstlerInnen und StudentInnen der Kunsthochschulen und 

mit anderen Wiener Theaterensembles angestrebt (z.B. wie beim regionalen 

Theaterprojekt DORFPLATZ: neubau(en) 08). 

Anvisiert ist ebenso der Ausbau mit Institutionen wie der AK-Wien, mit der bereits 

eine längerfristige Beziehung besteht, mit Asylorganisationen wie Asyl in Not oder 

dem Institut für Theaterwissenschaft (u.a. Prof. Clemens Stepina) und der 

Diplomatischen Akademie Wien (u.a. mit Prof. Michel Cullin) ebenso wie neue 

Beiträge von AutorInnen wie Marlene Streeruwitz, die seit 2000 mehrfach Texte für 

Eva Brenner zusammenstellten. Die FLEISCHEREI sieht sich nicht als geschlossenes 

„Gärtlein“, wo man zwar eintreten kann, aber nichts hinaus fließt. Paradigmatisch für 

eine Theaterarbeit, die sich eingebettet sieht in den Entwicklungsprozess weltweiter 

sozialer Bewegungen, gelten die Worte der Politologin Claudia von Werlhof: 

Special Events 

„... In ihrer Tiefe ist eine soziale Bewegung letztlich eine 

leidenschaftliche Liebeserklärung an das Leben, die Suche 

nach Wahrheit und die Selbstverständlichkeit herrschaftsfreier 

Existenz. An diesen 3 mangelt es heute ganz offensichtlich... 

These b) Dieser Zustand passt offensichtlich nicht zum Mensch- 

Sein und zu anderen menschlichen Traditionen, die nun wieder 

auftauchen: als Erinnerung, als Möglichkeit, als Erfahrung, als 

Vision und als reale, ja einzig realistische Perspektive. Es handelt 

sich um das Wiedererwachen des egalitären Erbes aus 

unserer basisdemokratischen, lebensfreundlichen und 

kooperativen Vergangenheit, der Welt der matriarchalen 

Zivilisation. ...Aufgrund dieser historischen Verbindung werden 

soziale Bewegungen nicht gemacht, sondern geboren. Sie stehen 

damit im Gegensatz zum Krieg, zur Herrschaft, zur 

Warenproduktion, zum Geld, zur Maschinerie und zum Gehorsam 

ihnen gegenüber. ... These c) Jede soziale Bewegung ist 

aufgrund ihrer Nicht-Machbarkeit ein Rätsel. Für die 

Herrschenden ist sie besorgniserregend, denn sie stellt 

Herrschaft infrage. ...“ -- Claudia von Werlhof, Uni Innsbruck, 

29.10.2009 in („Autonome Veranstaltung“ im besetzten sowimax) 

Und weil in diesem Zusammenhang nicht genug getan werden kann, sind neben den 

Hauptstücken und den Interventionen noch unzählige Nebenschienen in Planung, bzw. 

werden fortgesetzt. Zum Beispiel die Diskussionsreihe KUNSTimDIALOG – Diskurse & 



FLEISCHEREI – 2-Jahreskonzept [2011-2012]

16 

Workshops, welche inzwischen in Medienkooperation mit OKTO.tv. OKTO.tv ist seit 

2008 offizieller Medienpartner der FLEISCHEREI) und ko-produziert regelmäßig 

Sendungen der laufenden Diskussionen in voller Länge, die jeweils von bis 

zu 200-10 000 Menschen Österreichweit gesehen werden. Der Werbeeffekt und die 

Strahlkraft dieses Mediums kann nicht genügend hoch eingeschätzt werden für die 

Verbreitung kritischer Inhalte und Diskurse, wie sie in den Räumen und von den 

künstlerischen MitarbeiterInnen der FLEISCHEREI aktiv gesetzt werden. 

Als Interventionen und Nebenreihen haben sich auch peripher veranstaltete Events 

wie Konzerte, Ausstellungen (siehe die Anti-AKW-Ausstellung zu 30 Jahre nach 

Zwentendorf im Herbst 2009, die an die 1000 BesucherInnen in knapp 2 Wochen 

anzog und danach ins Audimax an die Universität Wien weiter wanderte) oder die 

interkulturellen Cooking Shows „migration mondays: KITCHEN STORIES“, die als 

migrantische „Feste“ eine Neuauflage erleben sollen. Ab 2009 wurden weiters 

Geburts- oder Todestage oder andere Tage uns wichtiger historischer Persönlichkeiten 

gefeiert werden, wobei der Autor und Philosoph Alexander Emanuley und Michel 

Cullin sich mit dem im Jubiläumsjahr 2009 weitgehend vergessene Führer der 

französischen Sozialisten und Friedensaktivisten vor 1914, Jean Jaurés beschäftigen 

wollen. 

Michael Fischer (A), Maren Rahmann (D) 

– „Rotwäsche“ 2008 




EXPERIMENT ENSEMBLE 

Ab dem Jahr 2011 wagt die FLEISCHEREI ein neues Experiment, eine 

Ensembleerweiterung auf neuartiger Basis: Der fortschreitenden Prekarisierung von 

KünstlerInnen - vor allem in der freien Theater- und Kunstszene - zum Trotz wird bei 

entsprechender finanzieller Förderung wieder ein fixes Ensemble die FLEISCHEREI 

bespielen und (be)leben. Ganzjährig, ausgenommen die Sommermonate, werden 

junge angehende Schauspielschüler und –talente, im Rahmen einer geringfügigen 

Anstellung von Eva Brenner, Markus Kupferblum und internationalen Regisseuren 

begleitet. Dieses junge Schauspielensemble, welches aus fünf bis zehn 

SchauspielerInnen bestehen wird, wird auf Akademien, Schauspielschulen und 

anderen einschlägigen Institutionen angesprochen und im Rahmen von Auditions 

gewonnen werden. Dieses neu zu formatierende Ensemble entwickelt im Zuge der 

professionellen Begleitung zumindest je ein bis zwei Veröffentlichungen im Monat. 

In der FLEISCHEREI engagieren sich die jungen SchauspielerInnen nicht nur als 

SchauspielerInnen per se, sondern lernen gleichzeitig das Handwerk mehrere 

Regisseure, in den traditionellen Schauspielschulen wenig gelehrte Methoden der 

Performancearbeit und nicht zuletzt verantwortliches Agieren kennen – für 

Interessierte besteht zudem die Möglichkeit, eigene Kleinprojekte zu kuratieren. 

Vom Mainstream weit entfernt wird in der FLEISCHEREI Empowerment praktiziert 

und Raum für Experimente gegeben: Als Basis dafür dient dem neuen Ensemble die 

BIBLIOTHEK der KRISE. Die daraus gewonnenen Bearbeitungen tragen zur 

Dynamisierung des Spielbetriebs bei und sollen die Repolitisierung der FLEISCHEREI 

verstärkt nach außen tragen. Veröffentlichungen können bespielsweise im Rahmen 

von künstlerischen Parties/theatralen Festen oder im Zuge des von der FLEISCHEREI 

schon lange angedachten Kunstprojektes „CAFÉ FLEISCHLOS“, in welchem die 

SchauspielerInnen nicht nur künstlerisch tätig werden, sondern auch als KellnerInnen 

und KöchInnen die Gäste bedienen, bewirten und ihnen somit pikante Happen, 

rekrutiert aus der BIBLIOTHEK der KRISE, zum Verzehr servieren, stattfinden. 

BIBLIOTHEK der KRISE 

Krise als Thema. Anders als in der herkömmlichen Theaterarbeit werden als Basis für 

die Performancearbeit des neu zu rekrutierenden FLEISCHEREI-Ensembles keine 

zur Aufführung angedachten Theatertexte oder zu adaptierende Prosa und Lyrik, 




17

sondern theoretische Texte, welche die uns umgebende Krise – durchaus 

verstanden als vielseitige Existenzkrise – thematisieren und aus verschiedenen 

Blickwinkeln kreativ beleuchten, herangezogen. Diese BIBLIOTHEK der KRISE ist 

direkt in der FLEISCHEREI eingerichtet und umfasst unter anderem Werke folgender 

(zivilisations)kritischer AutorInnen: Sigmund Freud (Das Unbehagen in der Kultur 

u.a.), Karl Jaspers (Was ist der Mensch? u.a.), Karl Marx (Das Kapital), Robert 

Menasse (Die Zerstörung der Welt als Wille und Vorstellung: Frankfurter 

Poetikvorlesungen u.a.), Rüdiger Safransky (Wieviel Globalisierung verträgt der 

Mensch u.a.), Richard Sennet (Der flexible Mensch: Die Kultur des neuen 

Kapitalismus u.a.), Peter Sloterdijk (Im Weltinnenraum des Kapitals: Für eine 

philosophische Theorie der Globalisierung u.a.), Jean Ziegler (Die neuen Herrscher 

der Welt und ihre globalen Widersacher, Der Hass auf den Westen: Wie sich die 

armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren u.a.), Jeremy Rifkin (Das 

Ende der Arbeit und ihre Zukunft u.a.), Emanuel Todd (Die unaufhaltsame 

Revolution u.a.), Claudia von Werlhof (Alternativen zur neoliberalen Globalisierung 

oder Die Globalisierung des Neoliberalismus und seine Folgen u.a.), Stephan 

Schulmeister (Die neue Weltwirtschaftskrise u.a.), Robert Misik (Politik der 

Paranoia u.a.), Maria Mies (Globalisierung von unten u.a.). 

AUGENZEUGEN der KRISE 

Zusätzlich zur Thematisierung der Krise mit Hilfe der genannten Quellen sollen 

Augenzeugenberichte verstärkt in die FLEISCHEREI einfließen - Augenzeugen der 

Krise. Der israelische Regisseur IGAL EZRATI (Co-Künstlerischer Leiter des 

Arab/Hebrew Theatre of Jaffa/Tel Aviv, inszenierte in der FLEISCHEREI zuletzt das 

Kooperationsprojekt LONGING/EXILE at HOME im November 2009) meinte in einer 

Publikumsdiskussion (im Anschluss an die Aufführung von LONGING/EXILE at HOME 

am 25. November 2009 in der FLEISCHEREI) exemplarisch, er wollte 

LONGING/EXILE at HOME nicht selber schreiben, vielmehr seinen Schauspielerinnen 

die Möglichkeit geben, ihre Gedanke eigenständig in Worte zu fassen. „All art is based 

on some sort of representation. I don’t want to represent somebody else. I prefer that 

my actors speak for themselves.“ In diesem Zusammenhang kann wiederholt gesagt 

werden: Die FLEISCHEREI bietet - unter anderem durch eingangs formulierte 

Augenzeugenberichte - Raum für authentische Geschichten, für den Mensch an sich, 

für wahre Individualität und unverfälschten Ausdruck. 




18

Dramatik, Prosa und Lyrik werden am Rande im Rahmen von Lesungen – ebenfalls 

unverfälscht – vorgetragen: durch Katrin Röggla, Marlene Streeruwitz, Margit Hahn, 

Erich Hackl, Erwin Riess und anderen. 

„AUF ACHSE mexicana/Una Viaja desde la Insivisibilitad“, Oktober 2009, Guanajuato / Mexiko 




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KONKRETE SAISONPLANUNG 2011 - 2012 

Arbeitsformate 1 – 7 

Arbeitsformat 1: 

„AUF ACHSE 2011/12“ 

im Rahmen von … aktion „kunst trifft wirtschaft trifft migration“… 

in Kooperation mit Einkaufsstraßenverein “Interessensgemeinschaft der 

Kaufleute KIRCHENGASSE/SIEBENSTERNGASSE“ & OKTO.tv 

Künstlerische Gesamtleitung: Eva Brenner 

Projektzeitraum: Frühjahr 2011 / Frühjahr 2012 

„AUF ACHSE 09: alle wandern aus“ 




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VOM WERDEN EINES KULTPROJEKTS 

Im Jahr 2009 wurde das soziotheatrale Projekt AUF ACHSE 09: … alle wandern 

aus gestartet (als Nachfolgeprojekt von ASYLCAFÉ) und erfolgreich auf die Bühne – 

auf die Straße! – gebracht und im Jahr 2010 als AUF ACHSE 10: alle kommen zu 

uns erfolgreich weitergeführt. Ob der für ein Theaterprojekt im 7. Wiener 

Gemeindebezirk einzigartigen Konzeption als Theaterprozession mit krönendem 

Festmahl in der FLEISCHEREI wie der Resonanz hinsichtlich der innovativen 

Zusammenarbeit mit Wirtschaftstreibenden und AsylwerberInnen, MigrantInnen 

gleichermaßen erfährt das Projekt auch im neukonzipierten Zyklus ART OF LIFE eine 

Fortsetzung. 

Mit dem Projekt AUF ACHSE 09 und 10 wurde ein für Wien neuartiger 

integrationspolitischer Akzent auf Schiene gesetzt – ein Ort ist geschaffen, wo Vielfalt, 

Diversität, unterschiedliche Kulturen, Religionen zu Hause sind. Über die Räume und 

das Team des experimentellen Theaters FLEISCHEREI hinaus, der seit Jahren 

erfolgreiche interkulturelle Projekte realisiert, wird ein Rahmen regelmäßiger 

Begegnung und Interaktion für AsylwerberInnen geschaffen, in dem auf innovative Art 

und Weise – und im Kontakt mit Gästen, der Bevölkerung und Wirtschaftstreibenden 

ein direkter kultureller Austausch und vielfältigste Berührungspunkte zwischen 

Flüchtlingen in Österreich und Teilen der Mehrheitsgesellschaft möglich werden 

können. 

Das Erfolgsprojekt AUF ACHSE 09: alle wandern aus und AUF ACHSE 10: alle 

kommen zu uns findet seine Fortsetzung in AUF ACHSE 2011: zusammen leben 

& 2012, welches im jeweils im Frühjahr realisiert wird. 

2011 und 2012 findet wiederholt eine Zusammenarbeit mit den Geschäftstreibenden 

des 7. Bezirks statt, ergänzt diesmal um neue Geschäfte/TeilnehmerInnen und 

konzipiert als neu-gestaltetes Straßenfest der Bezirks-„Achse“ Kirchengasse, wobei 

alle Locations aktiv einbezogen werden. 




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DAS PROJEKT IM ÜBERLBLICK 

Projektdefinition: 

Das Konzept sieht die Entwicklung der kreativen Zusammenarbeit von alternativer 

Kunstszene, lokaler Wirtschaft und AsylwerberInnen/MigrantInnen! 

Innovation/Impulssetzung: 

Neu an dem Konzept ist die enge Kooperation mit der IG Einkaufsstrasse 

Kirchengasse/Siebensterngasse und der WKO, die das Projekt mitfördert und mitträgt! 

Grundlage/Vorarbeit: 

Das interkulturelle Team der FLEISCHEREI erweitert das 2008 begonnene – und 

damals u.a. von Kulturkontakt Austria mit einer Konzeptförderungen unterstützte - 

Pilotprojekt mit Asylwerberinnen in den öffentlichen Raum des 7. Bezirks! 

Veröffentlichung: 

„ASYLCAFÉ“ 2008 

Zu verschiedenen Zeitpunkten und Phasen werden die in Kleingruppe stattfindenden 

Arbeiten und „Werke“ und Prozesse als „works-in-progress“ der Öffentlichkeit 

vorgestellt. Dies geschieht in Form von theatralen Prozessionen quer durch den 7. 

Bezirk - über Konzerte, Ausstellungen, Plakataktionen, Diskussionen und Ähnliches. 

Integration: 

Erforscht wird eine kulturelle Versuchsanordnung von drei oft getrennten sozialen 

Gruppen – KünstlerInnen, MigrantInnen/AsylwerberInnen und Geschäftstreibenden. 

Sie sollen sich besser kennen lernen, Vorurteile abbauen und gemeinsam solidarisches 

Handeln einüben. 




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Akzeptanz von Asylwerberinnen: 

Ziel ist die erhöhte Akzeptanz von AsylwerberInnen – die auf der sozialen 

Aufstellungskarte oft an letzter Stelle rangieren – in der Bevölkerung, durch 

Vorstellung ihrer Herkunft, Kulturen, Traditionen und durch Sichtbarmachung einer 

positiv besetzten Zusammenarbeit mit lokalen Künstlerorganisationen und der lokalen 

Wirtschaft! 

Frequenzsteigerung der Wirtschaft: 

Ein Modell wird entwickelt, das über kulturelle Kooperationen eine erhöhte Frequenz in 

den betroffenen Geschäften anstrebt. Es wird anderen Bezirken zur Nachahmung 

empfohlen, eignet sich aber zur Übertragung und Weiterentwicklung auf/in andere/n 

Städten Österreichs. 

Einbeziehung der betriebsrelevanten Probleme der KMUs: 

Im Zuge des Arbeitsprozesses werden auch die kleinen Geschäftstreibenden interviewt 

und ihre Themen, Probleme, Wünsche und Anliegen thematisch in die Arbeit 

eingeflochten; z.B. die Angst vor Abwanderung, vor Frequenzverlust, demografischer 

Veränderung, aber auch ihr Vertrauen in den (7.) Bezirk, den sie stolz als 

„multikulturelle beschreiben! Dennoch besteht laut Aussagen der Interviewten bisher 

wenig Kontakt zw. Geschäftstreibenden und MigrantInnen bzw. AsylwerberInnen –ein 

Manko, das die Mehrzahl zu überwinden trachtet! 

Nachhaltigkeit: 

Entwickelt wird ein nachhaltiges Praxis-Modell für friedliche Koexistenz und 

Zusammenarbeit von inländischen wie migrantischen KünstlerInnen, lokalen 

Wirtschaftstreibenden und AsylwerberInnen, die zum ersten Mal öffentlich über ihre 

Geschichten, Probleme, und Wünsche sprechen/zu Wort kommen. 

„DORFPLATZ: neubau(en) 08“ 




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DIE PERFORMANCE-PROZESSION 

Unterschiedliche Zugänge treffen aufeinander und werden gegen Ende der 

Arbeitsprozesse zu einer theatralen Gesamtstruktur gestaltet. Ziel ist die Vertiefung 

des 2008 in Gang gesetzten – und schon 2009 fortgesetzten - Reflexionsprozesses 

über gesellschaftliche Ausgrenzung und Momente ihrer Überwindung. 

Künstlerische Umsetzung: kollektive Straßentheateraktion, Aspekte des Forum- 

und Zeitungstheaters (Theater der Unterdrückten), Chorperformances altgriechischer 

Texte, Jazzimprovisationen und Schattentheaterrituale die auf Autobiografien, Oral 

Histories und neuen Erzählformen aufbauen. Literarisches Material fließt ebenso ein 

wie Film und Video, Zeitungssausschnitte, soziologische und statische Daten. 

Das Publikum folgt den wandernden Schauspielerinnen und AsylwerberInnen 

von Ort zu Ort an 12 Standorte, wo jeweils 20-minütige Szenen stattfinden, 

und erhält Einblicke in die Theaterwerkstatt, das Leben der AsylwerberInnen sowie die 

Arbeitswelt der aktiv einbezogenen Geschäftstreibenden. Szenische, visuelle und 

musikalische Fragmente entstehen an öffentlichen Räumen des Bezirks in Form einer 

mäandernden Theaterprozession. Die Prozession kulminiert in einem Grand Finale - 

einer gemeinsam erarbeiteten Abschlussszene - in der FLEISCHEREI. 


THEMEN AUSGEWÄHLTER EINZELPROJEKTE 

a) AUF ACHSE 2011: zusammen leben 

Koexistenz – wie zusammenleben? Es kommen jeweils vier bis fünf Einzelprojekte zur 

Aufführung. Zu ausgewählten Einzelprojekten: 




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I. [immer] WIEDER WEGSCHAUN 

Leitung: Eva Brenner (A/UA) 

Mit: Tanja Witzmann (A), FRANCIS OKPATA (NGA) 

EVA BRENNER und ihr Team mit den SchaupielerInnen TANJA WITZMANN (A) und 

FRANCIS OKPATA (NGA) bearbeiten Textauszüge von ELFRIEDE JELINEKS Stück 

RECHNITZ" und WOLE SOYINKAS "DIE LAST DER ERINNERUNG" zu szenischen 

Fragmenten auf der Straße. Der Arbeitstitel": [immer] WIEDER WEGSCHAUN" der 

Performance ist programmatisch: wiederum geht es um historisch-politische 

Perspektiven auf die Erfahrungen von Ausgrenzung, Verfolgung, Migration, jedoch 

ohne Gleichsetzungen! Eher werden Erfahrungen in Texten virulent, um die Lage 

heutiger AsylwerberInnen zu erhellen, aus der Warte von Tätern und Opfern 

vergangener Verbrechen gegen die Menschheit, vor der Folie der sich zuspitzenden 

Asylfrage in Österreich. Eine Parallelbetrachtung durch Gegenüberstellung und somit 

historische Verortung. Bei Soyinka ist es die Last der Ausbeutung eines ganzen 

Kontinents, die anhand der südafrikanischen "Wahrheitskommission" neu beleuchtet 

wird, bei Jelinek die Last der Schuld ehem. Nazi-Verbrecher gegen österreichische 

Juden, die bis heute ungesühnt geblieben sind. Zur Sprache kommt der 

Kontaktmangel zwischen der „Mehrheitsgesellschaft“ und AsylwerberInnen sowie 

beider Wunsch, diese Isolation zu verändern; die Multikulturalität wird als besondere 

Qualität des friedlichen Zusammenlebens im Grätzel erkannt. Unter Mitarbeit der 

Geschäftstreibenden setzt das Team mit Video, Textfragmenten, ironischem Afrotanz 

und Gesang die Noblesse der Designläden des 7. Bezirks in Kontrast zur prekären 

Lage der "Außenseiter". 

II. NO EXPECTATIONS 

Leitung: Martina Gimplinger (A), Juan Pablo Vacaflor del Carpio (Bolivien) 

Teilnehmer: Dada Alexander (NIG), David Oluwaleke (NIG), Vanessa Bersis 

(GR/A), Stefanie Dufhues (GER) 

Das Team sucht in seiner theatralen Recherche nach den Möglichkeiten und Grenzen 

eine Gemeinschaft zu bilden, eine Gruppe in einen Zustand von Authentizität zu 

bringen. Als theoretische Grundlage dienen Forschungen von David Bohm und Scott 

Peck über wirkliche Gemeinschaften in unserer Gesellschaft. Scott Peck stellt fest, 

dass eine Gruppe auf dem Weg zur wahren Gemeinschaft vier Phasen durchläuft: 

Pseudogemeinschaft, Chaos, Leere und Authentizität. David Bohm sagt, dass wir 

Menschen wieder etwas lernen müssen, das wir bereits seit einer Million Jahren 




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gemacht, aber in den letzten 5000 Jahren verlernt haben: in einer authentischen 

Art und Weise in einer Gruppe zusammen zu sein. Gemeinschaftsbildung ist ein 

Abenteuer, ein Gang ins Unbekannte. In der Regel haben wir Angst vor der Leere, 

dem Unbekannten. „Leben ist das, was geschieht, wenn du etwas anderes geplant 

hast.“ Wenn die Masken des Gefasstseins fallen und wir das Leiden, den Mut, die 

Gebrochenheit und die tiefere Würde, die darunter liegen, erkennen können, fangen 

wir wirklich an, uns gegenseitig als unsere Mitmenschen zu respektieren. „In diesem 

Theaterlaboratorium geben wir es auf, irgendetwas zu wissen, zu können, zu machen, 

zu wollen. Und das ist nicht so einfach. Es ist ein Abenteuer, ein Gang ins 

Unbekannte.“ 

III. UPWARD & DOWNWARD MOBILITY - RELOADED 

Leitung: Katka Csanyiová (SK) 

Mit: Zuzanna Cirkova (SK) 

Koexistenz – wie zusammenleben? In diesem Rahmen stellt sich die Frage, wie und ob 

bloße Koexistenz zu einem Zusammenleben im Sinne einer „passenden“ Integration 

werden kann. Für Fremde ist es eine Herausforderung, sich in einem Land zu 

integrieren, welches auf einer anderen Geschichte basiert als die des Herkunftslandes. 

Wie können diese Unterschiede zu einer positiven Integration führen? „Die Würde des 

Menschen ist antastbar.“ Wir präsentieren eine performative Aufarbeitung der 

Performance des letzten Jahres „upward and downward mobility“. Mitwirkende sind 

„AusländerInnen“ die sich in Österreich ihre Position hart erarbeiten mussten. Wir 

konfrontieren diese „integrierten Migranten“ mit AsylwerberInnen und 

Geschäftstreibenden und generieren aus diesem Zusammentreffen eine Situation, 

welche im Publikum die komischtragische Doppelrealität divergenter Lebensentwürfe 

und Aufstiegschancen in der Kollision dreier Gesprächsebenen sichtbar macht: 

Verkäufer/in, Asylwerber/in, Migrant/in, die bereits integriert sind. Die Konfrontation 

beleuchtet unterschiedliche Herkunft, Ausgangslagen und Zukunftsoptionen – in der 

Hoffnung, Hierarchien abzubauen und Solidarität zw. MigrantInnen zu stärken. 

IV. IKEA 

Leitung: Evgenia Stavropoulou (GR) 

Albert, Ivar, Billy … Namen von Möbeln, die verschiedene Arten von Wohnungen in 

ganz Europa bewohnen. Möbeln von Ikea. In den Wohnungen leben ganz 

verschiedene Menschen: junge oder alte, oder junge und alte – arm, reich und 




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Mittelklasse – Europäer oder vielleicht nicht, Migranten oder Einheimische oder 

gemischt. Ikea, Ikia. Oikia. Auf Griechisch heißt das Haus. „Was bedeutet zu Hause?“ 

lautet nun die Frage. „Und was kann ein Zuhause sein?“ kann sowohl Frage als auch 

Antwort sein. Manche sagen, zuhause ist da, wo das Herz ist, während für andere 

zuhause ist, wo die Füße hintreten. Das Haus des einen kann dem anderen ein Palast 

sein, während der Palast des einen das Gefängnis eines dritten sein kann. Sind Zäune 

notwendig für ein Haus, und was passiert, wenn in manchen Situationen jemandes 

Körper das einzige Zuhause ist, das ihm oder ihr geblieben ist? Hinter den Mauern 

jedes Hauses lebt eine andere Idee, und verschiedene Menschen träumen nachts auf 

ihren Betten. Es gibt Nächte (oder auch Tage), da träumt ein Mensch von einem Heim 

in einem Land, das vielleicht nur in der Fantasie besteht … während ein anderer 

Mensch von einem Heim träumt, das er/sie in seinem/ihrem Land zurücklassen 

musste, um in einem fremden Land ein besseres Leben zu finden. Vielleicht kann ein 

Dichter ein Haus aus Worten bauen, nicht nur in seinen Träumen – ein Haus, das den 

Konformitäten eines aus Stein, Holz oder Beton erbauten Hauses entbehrt, das aber 

mit dem Komfort und Diskomfort der Poesie ausgestattet ist. Und alle diese Leute 

müssen miteinander auf dem großen runden Heim leben, auf dem großen Ikea, das 

geduldig um die Sonne kreist. Zuhause. Bei „Ikea“. Während der Aufführung werden 

Traumhäuser erbaut und ausgestattet, unter Verwendung der verfügbaren 

Materialien, sodass jeder sich fühlen wird … Zuhause. Bei Ikea. 

V. IMPROVISING FREEDOM 

Leitung: Michael Fischer (A) 

Aktionen mit jeweils eine/m/r Lyrik-Lesende/m/r und einem Soundmanager: Sprache 

- Klang – Imagination. Kommunikations- und Reflexionsprozess zum Thema „Eigenes 

und Fremdes“. Fremdsprachige LyrikerInnen realisieren Lesungen im unmittelbaren 

Zusammenwirken mit Musik. Text und Musik gehen neue Allianzen ein, ZuhörerInnen 

werden zu Suchenden von Bedeutungen.... 

„AUF ACHSE mexicana/Una Viaja desde la Insivisibilitad“, Oktober 2009, Gaunajuato Mexiko 




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) AUF ACHSE 2012: zusammen leben 

Es kommen jeweils vier bis fünf Einzelprojekte zur Aufführung: 

I. Ich, Medea 

Leitung: Eva Brenner (A) 

Mit: Tanja Witzmann (A), Francis Okpata (NGA) 

II. EXPECTATIONS 

Leitung: Martina Gimplinger (A), Pablo Vacaflor Carpio (BOL) 

III. GRIECHISCHE FRAUEN DER ANTIKE 

Leitung: Evgenia Stavropoulou 

IV. IMPROVISING FREEDOM reloaded 

Leitung: Michael Fischer (A) 

Details zu den einzelnen Projekten werden noch bekannt gegeben. 





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PUEBLO 2011/12 

Straßenfestival Kirchengasse/Siebensterngasse 

In Kooperation mit Mitgliedern von Die Wiener Einkaufsstraßen/ IG der 

Kaufleute Kirchengasse/Siebensterngasse 

„AUF ACHSE mexicana/Una Viaja desde la Insivisibilitad“, Oktober 2009, Gaunajuato Mexiko 

Erstmals startete der Einkaufsstraßen-Vereins IG Kaufleute am 

Neubau – Schaufenster Neubaugasse / WKÖ, im Jahr 2010 eine Initiative, bei 

welcher die FLEISCHEREI angefragt wurde, ein Konzept für die Aufführung des 

Straßenfestivals PUEBLO zu erstellen. Für die Jahre 2011 und 2012 ist eine 

Wiederaufführung geplant. 

Das Projekt 

Die FLEISCHEREI stellt eine Kooperation zwischen mehreren Theatern und 

Kulturorganisationen in Wien Neubau – im Umkreis der 

Kirchengasse/Siebensterngasse – her, u.a. mit dem Kosmos Theater, Off Theater, 

Jewish Theatre Austria, pinkzebra theatre und einigen anderen. PUEBLO 2011/2012 

gilt als Fortführung des Pilotprojekts 2010, das als ein Programmhighlight der 

Bezirksfestwochen Neubau im Jahr 2010 präsentiert wurde. 

PUEBLO vernetzt Elemente der in FLEISCHEREI-Projekten der letzten Jahre 

publikumserprobten Theaterprozessionen als neue Form des Straßenfestivals, setzt 

es in Verbindung mit ungewohnten neuen Kooperationen und somit der Solidarität 

innerhalb der freien Theater- und Kunstszene – ein stets wichtiger Bestandteil der 




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Empowerment-Philosophie des Teams. Vielfältige Kooperation durchziehen die 

Projekte der FLEISCHEREI: zuletzt wurden in AUF ACHSE 09: … alle wandern aus 

kleine Geschäftstreibende mit KünstlerInnen und AsylwerberInnen konfrontiert und oft 

als kunstfern empfundene Gesellschaftszweige mit viel Spaß integriert. Die 

Einkaufsstraßen von Neubau eignen sich ob der vielen interessanten Spezialgeschäfte 

besonders gut für fruchtbare Kooperationen: Das Arbeitsformat des theatralisieren 

Straßenfestes erprobte die FLEISCHEREI zuletzt im Jahr 2009 kultverdächtig in AUF 

ACHSE 09: … alle wandern aus. Die Performanceroute erstreckte sich auf den 

7. Wiener Gemeindebezirk im Umkreis des Theaters/ in der Kirchengasse, die seit 

einigen Jahren ein neuer „kultureller Hotspots“ Wiens ist. Das Pilotprojekt wurde von 

KulturKontakt Austria zweimal mit einer speziellen „Konzeptförderung für Projekte 

in neuen sozialen Kontexten“ gefördert. Es zielt ab auf die Vernetzung 

unterschiedlicher Gesellschaftsgruppen, die kaum kooperieren, und resultiert nun in 

der neuen öko-kulturellen Initiative PUEBLO – eine nachhaltige Horizonterweiterung! 

Kooperierende Ensembles und Geschäftstreibende 

Für die Jahre 2011 und 2012 sind Kooperationen mit folgenden 

a) Ensembles 

KosmosTheater, Off Theater, Jewish Theatre Austria, pinkzebra theatre, Tanzatelier 

Wien u.a. 

b) Geschäftstreibenden 

Berfin, Schuhe für Frauen, Herr und Frau Klein, Antiquitäten Zeitloos, Gasthof 

Adlerhof, American Bar Shultz, ALBA Kopierzentrum, THOMASTIK-Infeld, Weinbau 

Pöschl, Café Espresso, Café 7*, Disaster Clothing, Zapateria, Brillen Giovanni, 

ARVINTE BERGER NEUGLAS oeg, Textilhandel Marei c/o Schneiderei Barrie, GmbHaar, 

Indische Möbel Lotos, Reisebüro Columbus, Restaurant Michele u.a. 

in der Kirchen- und Siebensterngasse geplant. 




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Die Performancestruktur 

PUEBLO präsentiert ca. 20-25 Einzelperformances von je 20-25 Minuten, die in den 

Geschäftslokalen entlang der Kirchengasse zeitgleich zur Aufführung kommen. Diese 

werden als performative „Loops“ angeboten und über 2 Stunden hinweg mehrmals 

wiederholt, wobei ein theatraler Tourguide die ZuschauerInnen von Ort zu Ort führt; 

das Publikum kann sich jederzeit ausklinken und zu einem späteren Zeitpunkt wieder 

ins Geschehen einfügen. Die theatrale „Prozession“, bei der mit dem Guide auch 

geplaudert, gesungen oder getanzt werden darf, endet um ca. 21 Uhr auf dem 

Siebensternplatz. Dort findet eine gemeinsame Abschlussperformance der Beteiligten 

statt, in der die Solidarität von KünstlerInnen und Geschäftstreibenden manifestiert 

wird, gefolgt von einem Konzert (u.a. „Vienna Improvisers Orchestra“), Weinbar und 

Büffet. 

Ziel ist – laut FLEISCHEREI und Vorstand der IG der Kaufleute der 

Kirchengasse/Siebensterngasse – die Frequenzsteigerung und das verstärkte 

Kaufinteresse in diesem Grätzel – und damit die allgemeine wirtschaftliche 

und kulturelle Belebung! Die Angebote und Aktivitäten der verschiedenen 

Geschäfte sollen auf innovative Weise einem Publikum, das diese bislang 

wenig kennt, vorgestellt und zur Frequentierung empfohlen werden. Die 

Geschäfte und ihr Angebot werden performativ, d.h. symbolisch hervorgehoben um im 

Akt der Solidarität zusammen geführt zu werden. Die Soloperformances der 

solidarisierten KünstlerInnen und Theaterbetriebe münden am Ende in einem FEST 

DER SOLIDARITÄT als FIESTA. 

„DORFPLATZ : neubau(en) 08“ 




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Theatrale Hauptprojekte 

A. 2011 - GASTSPIEL 

„Denk, dass ich war, was ich bin“! 

Performance Installation nach Briefen und Texten 

von Ingeborg Bachmann und Paul Celan 

auf Basis von „Herzzeit“ – Briefwechsel Ingeborg Bachmann & Paul Celan (Suhrkamp 2008) 

in deutscher Sprache mit partiellen englischen und hebräischen Übersetzungen 

Hauptproduktion 2010/2011 der FLEISCHEREI/Projekt Theater Studio 

in Kooperation mit dem Arab-Hebrew Theatre of Jaffa, Israel 

und der Universität Valencia/Dep. Filologia Anglesa i Alemanya 

Premiere: 16.-18. September 2010, Valencia/Germanistik Kongress Universität de Valencia 

Premiere Wien: Februar 2011, Premiere Israel: März 2011 Tel Aviv/Jaffa 

Gastspiele in Madrid, Barcelona, September 2010, 2011 in Krakau ,Polen 

Regie: Eva Brenner (A/USA), Performance: Gaby Aldor (IL) / Markus Kupferblum (A) 

Texte: 21 Briefe aus „Herzzeit“ 

Auszüge aus Gedichten & Textzitate 

(Auswahl wird noch ergänzt) 




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Ingeborg Bachmann 

Undine geht 

Das Dreißigste Jahr 

Anrufung des großen Bären 

Malina 

Der Fall Franza 

Drei Wege zum See 

Paul Celan 

Sand aus den Urnen 

Mohn und Gedächtnis 

Todesfuge 

Gespräch im Gebirg 

Der Meridian 

Sprachgitter 

Performance & Raumkonzept: Sehnsucht, Fluchtbewegung und Dissonanz 

In der Performance als Struktur sowie im performativen Ablauf wird ein Äquivalent zum Tenor der 

Briefe gesucht – dem Eindruck eines lyrisch-poetischen und zugleich verstörend grotesken 

Märchens: zwei ungleiche Partner und Liebende wollen zusammen kommen, sind aber auf 

räumlich extreme Distanz reduziert. Erst im letzten Drittel – in der choreografisch umgesetzten 

„Traumsequenz“, die sprachlos abläuft, kommen sie sich näher, um sich kurz darauf im Freien 

wieder zu trennen und zu verlieren... 

Die FLEISCHEREI wird sowohl im Erdgeschoss (EG) als auch im Untergeschoss (UG) gleichzeitig 

bespielt: SIE/die Frau (Gaby Aldor) liest Ingeborg Bachmanns Briefe und sitzt an einem kleinen 

Tisch mit Leselampe im EG, ER/der Mann (Markus Kupferblum) an einem ebenso schmalen 

Tischchen im EG/Keller der FLEISCHEREI. Die Räume sind bis auf den Tisch dunkel. Rund um 

die zwei ProtagonistInnen ist jeweils ein Boxartiger dunkelgrauer Tüllvorhand gespannt, dahinter 

sitzt der/Die Lesende/Schreibende – zugleich greifbar nah und in die Ferne gerückt. Auf den 

Vorhang können im Laufe des Schreibvorgangs, sukzessive die Brieftexte projiziert werden. Die 

adramatische 

„Handlung“ findet parallel in beiden Räumen, oben und unten, statt. Das Publikum 

kann herumgehen, sich den Blickwinkel auf das Geschehen selbst suchen. Die Aktionen werden 

jeweils in die anderen Räume per Bild – und auf Knopfdruck – auch über Tonträger übertragen. 




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Musik und Tanz: „Feuer und Wasser“ / „Traumtanz“ 

Im Halbgeschoss – also zwischen „Himmler“ und Hölle“/zwischen den Elementen„Feuer“ und 

„Wasser“, wie sie oft in den Briefen angesprochen werden – hat sich ein kleines Kammerorchester 

häuslich eingerichtet, das über Monitor mit improvisiert. Am Ende, wenn die letzten Worte 

gesprochen sind, beginnt die musikalische Komposition zum einer stummen Choreografie mit 2 

TänzerInnen, die als „alter egos“ die Schreibenden von ihrem Schreibtisch abholen und ins „Freie 

führen“: zuerst in den Raum des/der jeweils anderen und dann in einer „Traumsequenz“ 

miteinander hinaus auf die Straße. 

Performance- &Textphasen 

Die Akte der Performance folgenden den 7 Phase der Briefe – der Annäherungs- und 

Abstoßungsversuche zwischen den beiden Schreibenden, Ingeborg Bachmann und Paul Celan, 

wie sie Hans Höller, Germanist und Herausgeber von „Herzzeit“ in seinem Nachwort 

zusammenfasst: 1. Junge Liebe in Wien, 2. erste Trennung und Celans Gang nach Paris, 3. 

Bachmanns Besuche in Paris/die Unmöglichkeit der Liebe, 4. Entfernung und Selbstsuche, 5. 

Celan heiratet die Künstlerin Gisèle de Lestrange/Ingeborg Bachmann trifft den Autor Max Frisch, 

6. neuerliche Annäherungsversuche, 7. das endgültige Scheitern, Krankheitsaufenthalte, Tod 

„Museum der Liebe“: Puppenspieler und interaktive Rezeptionsflächen 

Bewegen und Bewegt-Werden 

Der „Handlungsablauf“ der Performance folgt einer von „außerhalb“ der Welt der 

Briefeschreibenden/Lesenden dirigierten Struktur, sie wird von 3 PuppenspielerInnen – 3 etwas 

„Kantoreske“ SpielleiterInnen (nach Tadeusz Kantor)– vorgegeben, die scheinbar, teilnahmslos 

und stetig in den Räumen auf- und abgehen, Requisiten beibringen oder wegräumen und 

bisweilen ins Geschehne eingreifen indem sie die Positionen der 2 ProtagonistInnen bewusst 

manipulieren. Die ProtagonistInnen zeigen keine direkten Reaktionen auf die PuppenspielerInnen, 

sie reagieren auf dieses bestimmt-sanfte „Bewegt-Werden“ wie auf das Auflegen unsichtbarer 

Hände oder Hauch einer Luftbewegung, der Sehnsuchtsgebärde hin zum beschworenen „Du“. 

Mit diesem spielerischen „Kunstgriff“ soll die Dialektik zwischen HANDLEN und 

GEHANDELTWERDEN thematisiert werden, die es zwar erlaubt, sich je individuell im Raum/in der 

Welt zurecht zu finden, zu positionieren, auszuweichen bzw. dem Einfluss der „Außenwelt“ zu 

entziehen, ihn aber niemals auszuschalten. Die Ästhetik ist weiters geprägt durch exakt 

gezeichnetes weißes Licht, das markante Licht- und Schattenzonen schafft, und eine Atmosphäre 

der Melancholie und Sachlichkeit zugleich erzeugt, wie sie typisch ist für französische 




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Schwarzweiß Fotographien der 60er Jahre. Sie gleicht der Anordnung von Orten und 

Gegenständen in einem Museum oder den Installationen einer Ausstellung. 

Publikumspartizipation 

Für die Interaktion des Publikums befinden sich zum Verweilen in beiden Räumen – im 

Erdgeschoß wie auch im Keller – kleine Tischchen mit je einem Stuhl und alten Taperecordern, 

aus denen auf Knopfdruck die Stimme der Autorin/des Autors abgerufen werden kann, z.B. mit 

Textauszüge aus den Hauptwerken wie Bachmanns Romanen Malina, Der Fall Franza oder Drei 

Wege zum See oder mit Celans Gedichten und Reden wie Todesfuge, Der Sand aus den Urnen, 

Mohn und Gedächtnis, Sprachgitter Gespräch im Gebirg, Der Meridian). 

Dialog zweier Welten 

2 Performance Ebenen spiegeln sich in der räumlichen Ästhetik, der Personenführung, in Spielstil 

und Kostüm: die 2 ProtagonistInnen „ER“ und „SIE“ erscheinen introvertiert, vom Publikum 

abgewandt, bewegen sich in minimalistischen, bisweilen abstrakt stilisierten Abläufen und Posen, 

sind im schlichtem Grau – entsprechend der Schwarzweiß-Zeichnung des Lichts gekleidet, das 

den Neo-Realismus der Film- und Fotoästhetik der 50er und 60er Jahre nachahmt; während die 

PuppenspielerInnen betont bunt, beinahe Clownesk gekleidet sind, sich gemeinsam – eine Einheit 

in Bewegungen, humorvoll-witzigen Sprachwendungen, die direkt ans Publikum adressiert sind, 

gleichsam einer orchestrierten Choreographie – so als wären sie „zusammengewachsen“ folgend.. 

Der Briefwechsel („Herzzeit“, Suhrkamp 2008) 

Verhängnisvolle Zugeneigtheit 

Die in der deutsch/österreichischen Literaturgeschichte wenig bekannte Liebesbeziehung dieser 

beiden Dichter gehört zu den dramatischsten Begebenheiten der Literatur nach 1945. Das 

Ungeschützte und Flehende, dass die Briefen dokumentieren, hat dazu geführt, dass die Familie 

Ingeborg Bachmanns Familie lange zögerte, diesen Briefwechsel zur Veröffentlichung freizugeben. 

Die Briefe Ingeborg Bachmanns und Paul Celans zeugen von einem existentiellen Ringen um die 

deutsche Sprache angesichts der Shoa und offenbaren auch den verzweifelten Kampf um 

privates, poetisches Verstehen – um Liebe und Erlösung. Es geht hier um das Überleben des 

poetischen Sprechens und die Rettung einer großen Liebe, die sich nie ganz realisieren ließ. Neun 

Jahre nach ihrer ersten Begegnung in Wien schreibt Celan mit dem Verweis auf „In Ägypten“: 

„Sooft ichs lese, seh ich Dich in dieses Gedicht treten: Du bist der Lebensgrund, auch deshalb, 

weil Du die Rechtfertigung meines Sprechens bist und bleibst.“ (siehe „Herzzeit“, 2008, S. 7). 

Bachmann wiederum hat in ihrer Lyrik den Dialog Dialog mit Motiven und Zitaten aus Celan- 

Gedichten aufgenommen und ihren biographischen Erinnerungen noch in ihrer späten Prosa 

fortgeführt. „Mein Leben ist zu Ende, denn er ist auf dem Transport im Fluß ertrunken“, sagt etwa 

das Traum-Ich vom Fremden mit dem schwarzen Mantel in „Malina“. „Er war mein Leben. Ich habe 

ihn mehr geliebt als mein Leben.“ (Malina, 1971). 




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Sprechen ohne Worte 

Es ist die Liebe, die beide befähigen soll, die Haftung der tragischen Geschichte zu entkommen; 

oft wählen sie beinah religiöse Wendungen beim Beschreiben des Unbeschreibbaren, sei es der 

Auslöschung oder der Liebe... Die Briefe sind Dokumente des Kampfes gegen den Liebesverlust, 

gegen das Verstummen, gegen das Schweigen, gegen das Vergessen. Oft wird diese Erfahrung 

umschrieben mit Kürzeln wie „Märchen“, „Schwere“, „Dunkel“, „Schweigen“ und „Schuld“. Trotz 

poetischer Sprachmacht und Sensibilität können weder SIE noch ER die ontolgisch erscheinende 

Differenz, die zwischen ihnen herrscht, überwinden; von Beginn an haftet ihrer Beziehung etwas 

Tragisches an. Sie treffen im Jahr 1948 in Wien aufeinander. Zu diesem Zeitpunkt ist Celans 

„Todesfuge“ bereits auf Rumänisch erschienen, Bachmann arbeitet an ihre Dissertation, versucht 

erste Gedichte zu publizieren. Er versteht seine Dichtung mit Verweis auf die Shoa als 

„Grabschrift“. Schon in seinem ersten an Ingeborg Bachmann gesandten und ihr gewidmeten 

Gedicht „In Ägypten“ geben Schmerz und Erinnerung an die toten jüdischen Frauen „Ruth! Noemi! 

Mirjam!“ den Ton an. In der Liebe „zur Fremden“ wird jede bisherige Liebe überhöht und soll somit 

dem Vergessen entrissen werden: „Du sollst die Fremde neben dir am schönsten schmücken.“ 

Dichten Sprechen bedeutet für Celan das Einholen eines Totengedenkens, er folgt damit einem 

„heiligen“ Auftrag, dem sich Bachmann zunehmend wird verpflichtet fühlen, den sie aber nie wird 

nachempfinden können. 

Hereinbrechende Erinnerung / Das „ältere Dunkel“ 

Ingeborg Bachmann wird sich der existentiellen Fremdheit Paul Celans bewusst und versucht 

dennoch . mit aller Kraft der Liebenden, ihn zu sich ins Leben zu holen. Ein Jahr nach ihrer ersten 

Begegnung schreibt sie: „Ich sehe mit viel Angst, wie Du in ein grosses Meer hinaustreibst, aber 

ich will mir ein Schiff bauen und Dich heimholen aus der Verlorenheit.“ (siehe „Herzzeit“, S. 14). 

Doch das Zuhören und Sprechen bleibt schwierig. Die Irritationen und Missverständnisse, die 

unüberbrückbare Differenz zwischen „Opfersohn“ und „Tätertochter“ bleibt spür -und hörbar. Celan 

schreibt darüber: „Vielleicht täusche ich mich, vielleicht ist es so, daß wir einander gerade da 

ausweichen, wo wir einander so gerne begegnen möchten, vielleicht liegt die Schuld an uns 

beiden. Nur sage ich mir manchmal, daß mein Schweigen vielleicht verständlicher ist als das 

Deine, weil das Dunkel, das es mir auferlegt, älter ist.“ („Herzzeit“). 

Nach Abschluss ihres Studiums vergehen Monate, bis Ingeborg Bachmann im Oktober 1950 zu 

Paul Celan nach Paris reist. Der ersehnte Aufenthalt gerät zum Debakel. worüber sie ihrem 

Wiener Freund Hans Weigel berichtet – man habe sich „gegenseitig die Luft“ genommen. Celan 

schreibt den gelassenen Kommentar: „Lass uns nicht mehr von Dingen sprechen die 

unwiederbringlich sind, Inge“, und fortfährt „Und bitte komm nicht meinetwegen nach Paris!“. Sie 

ist tief getroffen: „Ich habe alles auf eine Karte gesetzt und ich habe verloren. ... Ich kann, seit ich 

aus Paris zurück bin, nicht mehr leben, wie ich früher gelebt habe...“ („Herzzeit“). 

Bachmann wendet sich ihrer Arbeit zu, nimmt sie literarische Verbindungen nach Deutschland auf, 




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hat ihren Durchbruch Mitte der 50er Jahre; ihr Versuch, dem engen Kosmos des Wiener 

Literatenkreises zu entfliehen, ist gelungen. Ein früher Ruhm ermöglicht es ihr, vom Schreiben zu 

leben, sie geht nach Italien, lebt teilweise mit dem Komponisten Hans Werner Henze zusammen. 

Aber das stille Gespräch mit der einstigen Geliebten reißt nicht ab – sie schreibt, dass sie seine 

Gedichte „besser lesen [könne] als die anderen“, weil sie ihm „darin begegne“! Leidenschaft und 

Erlösungssehnsucht treiben sie voran, lässt immer wieder Celan vor dem inneren Auge entstehen 

(siehe Motivwahl ihres 2. Gedichtbands „Anrufung des großen Bären“ 1956). Ohne ihr Wissen 

führt auch Celan das „Gespräch“ weiter. 1948 entsteht in Wien das Gedicht „Sprachgitter“, in dem 

er erneut um die „In Ägypten“ entworfene Differenz ringt und erstmals zwei Perspektiven im 

Angesicht der Vernichtungserfahrung zusammenführt: „die beiden / herzgrauen Lachen: / zwei / 

Mundvoll Schweigen“. 

„Herzzeit“ 

Als ER und SIE im Oktober 1957 erneut aufeinandertreffen, bricht sich die Liebe orkanhaft neue 

Bahn. Eine handschriftliche Notiz von ihr: „Wann fährst Du? Und wann kommst Du wieder?“ 

eröffnet nun ein sonst nirgendwo in den Briefen mögliches Glück der Vereinigung. Leben und 

Lieben, Lesen und Schreiben, Sprechen und Schweigen finden nun auf überwältigende Weise 

zusammen. Celans Gedicht „Köln, Am Hof“ benennt diese neue „Herzzeit“, das, was „Verbannt 

und Verloren“ schien, weiß sich „daheim“. Im Mai 1958, fast zehn Jahre nach ihrer ersten 

Begegnung in Wien, kommt es zur erneuten Trennung. Beide kämpfen nun um den Erhalt der 

Freundschaft. Das Bemühen, mit vereinten Kräften dem Leben „entgegen“ zu gehen, bringt neue, 

ungeahnte Schnittstellen und Zufälligkeiten hervor – im Juli 1958, nur einen Tag nach der ersten 

Begegnung mit seiner späteren Frau Gisèle, lernt Bachmann in Paris Max Frisch kennen. 

Das „grössere Unglück“ 

Ihre Legen gehen andere Wege, erneute Kränkungen, erneutes Verstummen und Verschweigen 

sind die Folge.. Der Briefwechsel zwischen Max Frisch und Paul Celan zeugt davon, dass hier 

völlig unterschiedlichen Lebens- und Dichtungsverständnisses am Werk sind, die auch die 

Partnerinnen in den Strudel hineinziehen. In einem letzten Aufbegehren gegen den „Untergang“ 

der Liebe zielt sie auf eine grundsätzliche Klärung: „Und ich frage mich eben, wer bin ich für Dich, 

wer nach sovielen Jahren?“ („Herzzeit“). Sie muss einsehen, „dass alle Erklärungen, jedes 

Eintreten, so richtig es auch gewesen sein mag“, das Unglück des geliebten Freundes nicht 

verringern können, weil „das grössere Unglück in Dir selbst ist“. „Du willst das Opfer sein, aber es 

liegt an Dir, es nicht zu sein.“ Dieser Brief wird nie abgeschickt, wie so viele Entwürfe in dieser 

Korrespondenz. Im April 1970 stürzt sich Paul Celan in die Seine. Nur drei Jahre später, am 17. 

Oktober 1973, stirbt Ingeborg Bachmann an den Folgen einer Brandverletzung in Rom. 




Biografien 

Ingeborg Bachmann, am 25. Juni 1926 in Klagenfurt geboren, Lyrikerin, Erzählerin, 

Hörspielautorin, Essayistin. 1952 erste Lesung bei der Gruppe 47. Zahlreiche Preise. Sie lebte 

nach Aufenthalten in München und Zürich viele Jahre in Rom, wo sie am 17. Oktober 1973 in 

Folge eines Brandunfalls starb. Als Autorin schuf sie den Mythos des gefährdeten modernen 

Menschen und Künstlers für sich neu, mit n Blick auf die Katastrophen ihres Jahrhunderts, die 

historischen Probleme einer Literatur nach 1945 und die Rolle der schreibenden Frau in einer 

patriarchalen Gesellschaft. 

Paul Celan, 1920 in Cernowitz/Bukowina geboren. Lyriker. Schied 1970 in Paris freiwillig aus dem 

Leben. Heute gilt er als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker des 20. Jahrhunderts, 

dessen Rum mit dem Bekanntwerden der „Todesfuge“ 1952 einsetzte. Der nazistische 

Massenmord an den Juden, dem auch Paul Celans Eltern zum Opfer fielen, war das Thema schon 

dieses frühen Gedichts und bleib auf Lebenszeit das Zentrum des gesamten literarischen Werks. 

„Auf diesem dunkelnden Stern“ 

nach Texten von Ingeborg Bachmann, FLEISCHEREI 2006 




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B. 2011 

Mona Lisa Kamikazee 


Regie: Eva Brenner 


Premiere: November 2011 

Koproduktion mit dem Theater Laznia Nowa (Krakau, Polen; künstlerischer 

Leiter: Bartosz Szydlowski) geplant. 

Das Stück 

LONGING/EXILE at Home, Gastspiel des Arab-Hebrew Theatre of Jaffe/Tel Aviv 

in der FLEISCHEREI, November 2009 

Mona Lisa Kamikazee, inszeniert von Eva Brenner 2011 in der FLEISCHEREI, 

orientiert sich an dem Stück „Bombenfrau“ der kroatischen Autorin, Dramaturgin 

und Gastdozentin an der Akademie für darstellende Künste in Zagreb Ivana Sajko. 

Der suggerierende Titel Bombenfrau bezeichnet tatsächlich eine Frau, eine 

Attentäterin, die kurz vor der inneren und äußeren Explosion einer Bombe steht. Am 

Ende wird die Frau eins mit der Bombe, ihre Gefühlsschwankungen vor der Tat – es 

handelt sich um einen Zeitraum von exakt 12 Minuten und 36 Sekunden - werden im 




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Stück in Form einer Rückblende vor dem Hintergrund einer unaufhaltsam tickenden 

Uhr wiedergegeben. 

Inszenierungsansätze 

»(...) [E]ine Bestandsaufnahme von Grausamkeit und Gleichgültigkeit. 

Trotzdem schafft es Sajko, dass ein, manchmal bitteres, Lachen diesen 

Text begleitet... Das liegt (...) vor allem an der Unmittelbarkeit, der 

Bühnenpräsenz dieser Stimmen, die von Alida Bremer überzeugend ins 

Deutsche übertragen wurden (...) beeindruckendes Debüt.« 

Beatrix M. Kramlovsky, Die Furche, 21.August 2008 

"Bombenfrauen" montiert die letzten Gedanken einer 

Selbstmordattentäterin mit Faktenmaterial.(...) Sajkos chimärenhaftes 

Theater überschreitet Genregrenzen aus Prinzip. Es ist alles auf einmal: 

episch und lyrisch, diskursiv und archaisch, abstrakt und phantastisch, 

lautmalerisch und launenhaft." 

Judith Leister, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.November 2008 

»Atmosphärisch dicht und in einer starken, bildhaften, geradezu 

körperlichen Sprache macht Ivana Sajko das Trauma einer 

kriegszerstörten Frau spürbar, die ein Minenfeld zwischen den Schläfen 

trägt, das im Begriff ist, jederzeit zu explodieren.« 

Maike van Schwammen, ARTE, 18.3.2008 

Der aus Kroatien stammende – und in der FLEISCHEREI bereits bei einigen 

Projekten mitwirkende (AUF ACHSE 09, Diskussionsreihe KUNSTimDIALOG)- 

Regisseur RADOVAN GRAHOVAC, der die Bombenfrau auch als Hörspiel, 

ausgestrahlt von Ö1, inszenierte, stellte in Hinblick auf dieses Stück die Frage, ob 

Sajkos Bombenfrau überhaupt für das Theater geeignet sei: 

Theater oder doch nicht? 

Ihr (Frauen-)Schreiben entzieht sich auch formal jeglicher Definition. Ihre 

Stücke sind nicht Theaterstücke im herkömmlichen Sinn. Die Texte sind 

schwer als Dialoge zu bezeichnen, es kommen unzählige (und 

fantastische) Figuren vor. Sehr oft sind die Gedanken und Kommentare 

der Autorin als gleichwertiger Teil anzusehen. Und gleich tauchen die 

Fragen auf: Ist das wirklich ein Monolog? Oder: Wie kann man das 

spielen? Ist das Theater? 

Radovan Grahovac, http://oe1.orf.at/hoerspiel/aktuell/135377.html 

Trotz dieser – berechtigten – Infragestellung einer Übertragbarkeit auf die Bühne, ist 

dieses Stück – vor allem mit den ästhetischen Mitteln eines experimentellen Theaters 

– ohne Zweifel geeignet für eine Aufführung. Eva Brenner plant, das Stück mit zwei 

Frauen zu besetzen, die sich den Text aufteilen: einer „älteren“ Autorin und einer 

„jüngeren“ Attentäterin. An manchen Momenten kommunizieren die beiden 




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miteinander, wobei sie eigene Kommentartexte entwickeln. Die Performance hat 

demnach drei korrespondierende Ebenen: Aktion, Innerer Monolog, Kommentar. 

Ivana Sajko 

»Die 33-jährige Ivana Sajko ist eine der bedeutendsten Stimmen 

Kroatiens - als Autorin, Dramaturgin und Regisseurin. Vertreibung und 

Flucht haben sie unwillkürlich zu einer wichtigen Zeugin innerer und 

äußerer Verwüstungen ihres Landes gemacht.« 

Berliner Morgenpost, 14.3.2008 

Ivana Sajko wurde 1975 in Zagreb, Kroatien, geboren und gilt als eine der 

wichtigsten literarischen Stimmen Südosteuropas. Sie ist Autorin, Dramaturgin und 

Gastdozentin an der Akademie für darstellende Künste in Zagreb. Mitbegründerin der 

Theatergruppe BAD co. und Lektorin bei FRAKCIJA – Internationales Magazin für 

Zeitgenössische Darstellende Künste. Für ihre Theatertexte, die sie auch selbst spielt 

und inszeniert wurde sie mit zahlreichen wichtigen Preisen ausgezeichnet, u.a. 

Staatspreis 1999, 2001, 2003; Preis des Kroatischen Theaters 2004 und 2005. Zuletzt 

erhielt sie für ihren ersten Roman „Rio Bar“ einen der bedeutendsten kroatischen 

Literaturpreise. Ivana Sajko lebt in Zagreb und Istrien. 

(Bio der „Steirischer Herbst“ – Homepage entnommen) 

LONGING/EXILE at Home, Gastspiel des Arab-Hebrew Theatre of Jaffe/Tel Aviv 

in der FLEISCHEREI, November 2009 




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C. 2012 - Gastspiel 

HAMLETMACHINE 09 NYC: the end of enlightenment 

In Kooperation mit dem Theater im Nestroyhof - HAMAKOM, Wien, 

Theater ELOE, Polen. 

Heiner Müller © Eva Brenner 

Die im Juni 2009 am CASTILLO THEATRE (New York) von Eva Brenner (A/USA) 

erfolgreich aufgeführte Inszenierung der HAMLETMACHINE von Heiner Müller 

gelangt 2011 als Gastspiel auch nach Europa - die Performer vom Castillo Theatre 

rund um Eva Brenner präsentieren dem alten Kontinent ihre Interpretation der 

HAMLETMACHINE: “Okay, this is as far as Müller went. Now let’s brush off the 

costumes, turn on the lights, look at each other and ask what do we do together 

next?” (– Eva Brenner im Interview mit Dan Friedman, siehe unten) 

Heiner Müller’s Meisterwerk aus dem Jahr 1977 dekonstruiert und rekonstruiert 

nicht nur Shakespeare's Hamlet, sondern stellt in nur 8 Seiten die gesamte Tradition 

des "Modernismus" auf den Kopf und in Frage. Die poetische Montage mit 5 

klassischen Akten zitiert in albtraumhafter Dichte die großen revolutionären 

Bewegungen der letzten 2 Jahrhunderte, das Erbe von Marx, Engels, Lenin und Mao, 

die gescheiterten Revolten seit 1848, die letzte Hoffnung gegen den Staatsterrors im 

bewaffneten Widerstand einer RAF und die schwindenden Chancen des (westlich- 

orientierten) Feminismus. Zentral figuriert die gescheiterte Rolle des 

rationellen westlichen Intellektuellen in der Figur des (westlich-patriarchalen) Mannes, 

indem die Fotografie des Autors symbolisch auf der Bühne zerrissen wird. Die 

poetische Textmontage ist voll von politisch-philosophischen und literarischen Zitaten 




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und prophezeit lang vor seinem tatsächlichen Untergang den Fall des Sozialismus in 

seiner real-existierenden Variante, aber auch das Chaos des "übrig bleibenden" 

Kapitalismus, das danach folgen sollte... 

Eva Brenner, die ihre viel-zitierte Dissertation unter Richard Schechner an der NYU 

(New York University) über fünf frühe Produktionen der "Hamletmaschine" in Europa 

und den USA in 1994 vorlegte, inszenierte 2009 das Stück zum ersten Mal selbst. 

Fred Newman, der bekannte US-Amerikanische Polit-Autor, Post-Marxistischer 

Philosoph, Aktivist und Castillo-Mitbegründer, dessen Songs Teil der Inszenierung 

2009 waren, schreibt: "Considered by many to be the first classic of the postmodern 

theatre, Hamletmachine's production features musical designs of our 2002 staging at 

Castillo, including some of my original songs and a rap finale by the Ensemble." 

Castillo Theatre 

Located at the All Stars Project’s performing arts and learning center on West 42nd 

Street, the Castillo Theatre brings challenging, thought-provoking entertainment to 

the heart of New York’s theatre district. Since 1983, Castillo has staged over 100 

productions — from multi-cultural and avant-garde plays, to musicals and 

performance projects. 

Castillo Theater 

c/o All Stars Project 

543 West 42nd Street New York, NY 10036 

212-941-9400; 800-435-7453; www.castillo.org 

© Ronald L. Glassman, HAMLETMACHINE 09 NYC 




"The Only Reason to Produce Hamletmachine in 2009 

is to Leave It Behind" 

An Interview of director Eva Brenner by dramaturg Dan Friedman 

(Dramaturg, Castillo Theatre) 

- June 2009 


Friedman – What was your vision for the 

production when you arrived? 

Brenner – I didn’t arrive with a preconceived 

notion. I only knew that I had a distance from 

the author and the play. As I flew here on the 

plane from Vienna I was thinking about all the 

time that has passed since the play was written 

and all the changes in attitudes toward it and 

toward Heiner Müller. Hamletmachine is a 

historic piece. That doesn’t mean it has lost its 

impact but it’s entrapped in the historic period 

of its creation, a period that is gone, that has 

qualitatively transformed. I have attempted to 

direct it in way that embodies that distance, but 

does so in a loving and empathic way. 

Friedman – What is the nature of the historic period it embodies? 

Brenner – The play is an expression of failure—not only the failure of communism 

and the white bourgeois feminist movement, but also the failure of the European 

Enlightenment in general. It’s an articulation of the end of a rope. It’s sort of an End 

Game. It has been compared to Beckett. It’s a postmodern End Game, if you wish. 

Friedman – What is your attitude toward that failure? 




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Brenner – I feel very close to the failure, to the tragedy, both the 

tragedy of bourgeois feminism as embodied in Ophelia and the tragedy of 

Communism and the Enlightenment as embodied in Hamlet. I would like to find a way 

out of this End Game, a way out of this European trap of elitism and cognition and 

mourning. Müller died in 1995, so in his final years he mourned the demise of 

Communism and the fall of the German Democratic Republic, his country. I would like 

to—I need to—get beyond the mourning. I come from a culture, especially in Vienna, 

where daily life is one of lamentation and depression. There is always a sense of 

loss. We’re so consumed by loss that we never get around to building anything new. 


© Nancy Circus, HAMLETMACHINE 09 NYC 

Friedman – Have you been able to build something new with this production? 

Brenner – I think so. First of all, it is very different here. America is much more 




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optimistic than Europe. You see that in Obama’s election. Yes, there is an economic 

crisis, but there is also hope. Secondly, doing the play at a theatre like Castillo, with 

its context of a development community and with a multi-racial, multi-generational 

cast has opened up new possibilities. For example, the young actors who were trained 

here in the Youth Onstage! Community Performance School certainly don’t grasp the 

depth of the tragedy that Müller expresses and know little about German history or 

theatre, yet they were organically drawn to certain images and movements of the text 

and they have authentically translated them into a contemporary, you might say, 

street-language. It is a very political play, and a highly political performance, I hope – 

it’s a political montage which also contains many autobiographical references and 

personal statements by the author. Because of that, we have brought in personal 

references of the cast, which are, of course, very different than Müller’s. 

Friedman – How has that impacted on the production? 

Brenner – It has allowed us to highlight not only the failure 

articulated in the text, but the energy and hope we find here in America and at 

Castillo. It contrasts the dense German language and imagery with the street-wise 

language and imagination of the young working class actors from here in New York. I 

find that liberating. 

Friedman – How have you directed/performed that contradiction? 

Brenner – We put the play in an imaginary “box” in the middle of the space. 

I put the Hamlet and Ophelia characters inside the box. I put the commentary on the 

play, the actors performing themselves, or the characters of Sojourner Truth and Otto 

René Castillo (which, of course, are not in Müller’s text) at the brink of this boundary 

or outside the box. Parts of the play are presented almost as a museum exhibit. In 

addition, I think that for the first time I understand now–actually working on the play– 

what is the “machine”: it’s inside of each one of us, WE are the “machine” in as far as 

we incorporate this machine-like system inside of ourselves–and that’s why it’s so 

hard to get rid off! Again, my approach 2009 articulates a loving gesture, but it’s 

definitely also a gesture of distance. 

Friedman – Why is it important for you to distance the play? 




Brenner – The only reason for producing Hamletmachine in 2009 is to get rid of the 

play, to leave it behind, to work our way out of the despair it articulates. I would like 

to suggest through this production: “Okay, this is as far as Müller went. Now let’s 

brush off the costumes, turn on the lights, look at each other and ask what do we do 

together next?” 

© Nancy Circus, HAMLETMACHINE 09 NYC 




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D. 2012 

„RECHNITZerzählwerk“ 

– interaktives Theaterprojekt zw. Österreich & Israel 

Regie: Eva Brenner/Wien/New York), Igal Ezraty (Tel Aviv/Jaffa, IL) 

Performance: Ensemble-Mitglieder der FLEISCHEREI & des Arab-Hebrew Theater of 

Jaffa, unter Mitarbeit von Laien, Migrantinnen, AsylwerberInnen, Flüchtlinge 

Das Projekt 

"Ich wollte ja immer die Wahrheit hinter einem Schein 

oder die politische Geschichte hinter einem 

unschuldigen Bild hervorholen. Das ist es, was als 

roter Faden durch meine Texte hindurchgeht." - 

Elfriede Jelinek 

Foto: UA Münchner Kammerspiele 2008, Regie: Jossi Wieler 

Aus: http://www.tip-berlin.de/kultur-und-freizeit-theater-und-buehne/ 

jossi-wielers-jelinek-inszenierung-rechnitz-der-wurgeengel-ko 

Mit dem Arbeitsformat ERZÄHLWERK initiiert die FLEISCHEREI ein neues 

soziotheatrales Pilotprojekt, das sich explizit erzählter Geschichte mit Mitteln des 

Theaters widmet- und zwar der Geschichte - ganz normale Menschen, ob Profis oder 

Laien in der Kunst, ob an Kunst interessiert oder nicht, die aus ihrem Alltag berichten. 

Alle am Projekt Beteiligte arbeiten gleichberechtigt zusammen auf der Basis von 

literarischen Texten, Zeitdokumenten und privatem Archivmaterial – Quellen, die oft 

als zu prosaisch und deshalb Theater-untauglich gelten. Im Mittelpunkt der

gemeinschaftlichen Theaterarbeit steht jedoch der autobiografische Bericht, in Form 

von gelebter oder fiktionalisierter Geschichte, erzählt von „ZeitzeugInnen“ oder 

niedergeschrieben von AutorInnen, von bekannten und vor allem noch unentdeckten! 

Ihnen soll hier programmatisch und zentral Raum und Sprache gegeben werden. 

Die Reihe setzt einen prominenten Anfang mit dem Stück „RECHNITZ, der 

Würgeengel“ (2008) von Elfriede Jelinek über den historisch fundierten Massenmord 

an jüdischen Zwangsarbeitern gegen Ende des Krieges im Burgenland. In Zukunft 

sollen jedoch auch andere, weniger spektakuläre Quellen als Initiation der kollektiven 

Erzählarbeit herangezogen werden, u.a. persönliche Aufzeichnungen wie Gedichte, 

Tagebücher, Reisenotizen, Briefe Fotos, Filme, etc. Als Vorläufer der Reihe kann das 

2008 intiierte soziotheatrale Projekt „Café 50+“ mit Frauen ab Fünfzig gelten, in dem 

Theaterlaien unter Leitung von Eva Brenner (Regie) und Silvia Both (Bewegungs- 

training) ihre Erinnerungen von 1968 und von ihren Großmüttern im 1. Weltkrieg 

theatral umsetzen. Ergebnisse wurden im SCHIELE fest (NÖ) 2008 öffentlich gezeigt. 

Themenkreise von ERZÄHLWERK sind: 

Erinnerung und Vergessen, Verdrängung/Ausblendung und 

Vergegenwärtigung/Widerstand gegen das Schweigen. 

Die nachhaltige angelegte Prozessarbeit besteht aus einer Workshopserie, in der 

Fragen gestellt und improvisatorisch-erzählerisch bearbeitet werden: Was wird 

erinnert, vergessen, ausgeblendet, in der Distanz, verschwiegen, verzerrt, 

unter den Teppich gekehrt, bewältigt, nicht bewältigt, von den 

Nachgeborenen neu eingefordert. Und Warum? 

Entwickelt werden sollen kreative Arbeitsmodule, die an mehreren Orte gleichzeitig 

einsetzbar sind: Nach einer Phase des Kennenlernens und der Bestimmung der 

gemeinsamen Interessen/Themen folgt die Materialsammlung und Schreibarbeit; 

daran schließen Intensivworkshops und zuletzt Proben zur Kristallisation des 

gemeinsam erarbeiteten Stückes, das zur Aufführung kommt. Experimentelle 

Theaterarbeit, die oft ins allzu Theoretische, Abstrakte und Kontingente abgleitet, wird 

„vom Kopf auf die Füße“ und erhält eine inhaltliche Fokussierung auf zeit-relevante 

Themen und ästhetische Erzähl/Formen. Die Aufmerksamkeit gilt ganz dem Prozess 

vor dem „Produkt“ - alle Beteiligten erzählen und gestalten (ihre) Geschichte! 

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Einreichung an das Kulturamt der Stadt Wien 


Insofern stellt ERZÄHLWERK die provokante These auf, dass JEDER MENSCH 

GESCHICHTE MACHT indem er/sie lebt und erzählt! Es kommt weniger drauf an, ob 

das Erzählte „authentisch“, historisch „richtig“ oder „falsch“ (erzählt) ist, sondern auf 

den interaktiven Austausch, den Wert der gemeinsamen Erinnerungsarbeit. Damit 

definiert sich ERZÄHLWERK als interaktive Diskurs- und Differenzierungsarbeit 

– im Kontrast zur primär voyeuristischen Haltung des oft branchenüblich elitären 

Regietheaters, mit der Texten wie „RECHNITZ“ oft begegnet wird, wobei sich dann 

politisch-philosophische Stücke wie dieses als massenuntauglich erweisen.... Hier 

wird eine schwierige Autorin wie Jelinek im gemeinsamen ERZÄHLWERK lebendig! 

Das Stück 

Botinnen und Boten, zueinander oder solo: 

„... Die Opfer wurden in die Zickzack-Gräben geschmissen oder fielen, zum 

Teil gewiß noch lebendig, denn das Töten macht Arbeit, das könne Sie sich 

gar nicht vorstellen, wieviel Arbeit, wir schmeißen also die Opfer, ot tot oder 

lebendig, hinein, übereinander, eine Masse Menschen, gar nicht so wenige, 

die Frage war doch: Wie kriege, nein, bringe ich eine möglichst große 

Anzahl von Menschen auf möglichst geringem Raum unter, und das fragt 

sich nicht nur der Fremdenverkehr. ... Könnte sein, dass die dort liegen, 

aber ich weiß es nicht. Ich habe keine Garantie dafür...“ 

– Elfriede Jelinek, RECHNITZ, rororo, 2009, S. 89 

Rechnitz – der Ort im österreichischen Burgenland an der Grenze zu Ungarn steht für 

ein Massaker, das in der Nacht vom 24. auf den 25. März 1945 geschah. In jener 

Nacht feierte Gräfin Margit Batthyány, geborene Thyssen, auf ihrem Schloss ein so 

genanntes Gefolgschaftsfest mit Nazi-Größen, zu denen auch der NS- 

Ortsgruppenleiter Franz Podezin, ein Geliebter der Gräfin, gehörte. 

Jelinek rekonstruiert den historischen Fall nicht, sondern lässt ihn, gekleidet in die 

Form eines wild assoziierenden, sich windenden und widersprechenden Botenberichts, 

sprachlawinenartig über uns hereinbrechen. In den Geröllmassen des Textes 

offenbaren sich, Schicht um Schicht, nicht nur die Abgründe unseres Sprechens und 

beredeten Verschweigens, sondern auch die Fallgruben jeglicher (auch noch so gut 

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gemeinter) Erinnerungsarbeit. In Frage stellt wird die Erinnerung und 

Erinnerungsarbeit per se. 

Die österreichische Literaturnobelpreisträgerin verarbeitet bis heute nicht restlos 

aufgeklärte Massaker im März 1945 im burgenländischen Rechnitz: Auf dem Anwesen 

von Margit Batthyány (geb. Thyssen-Bornemisza) wurden rund 200 jüdische 

Zwangsarbeiter aus Ungarn von SS-Männern und Gästen der Schlossherrin 

umgebracht wurden. Margit Batthyány starb unbehelligt 1989. Die Suche nach dem 

Massengrab mit den verscharrten Opfern ist bis heute erfolglos. Zuletzt hieß es, 

Batthyánys Nichte Francesca Habsburg wolle sich für eine Untersuchung des 

damaligen Massakers und die Ausforschung des Massengrabes einsetzen, um "eine 

würdige Bestattung der Opfer zu ermöglichen". 

Formal besteht der Text aus einem langen Monolog, der nicht auf einzelne Figuren 

aufgeteilt ist, der jedoch von einer oder mehreren Figuren gesprochen werden kann. 

Der Text ist auch nicht in einzelne Szenen oder Akte gegliedert, am Ende gibt es 

jedoch einen Einschnitt – hier verlagert sich das Geschehen vom Schloss in das 

Jagdhaus – der als Epilog betrachtet werden kann. Elfriede Jelinek verwendet in 

Rechnitz (Der Würgeengel) die Form des Botenberichts und knüpft damit an eine 

typische Technik der griechischen Tragödie an. 

Für das Magazin NEWS nimmt die Autorin selbst Stellung zu ihrem Text: „Es sind ja 

längst nicht alle Umstände dieser Jagdgesellschaft geklärt, außer, dass es im Zug 

einer feuchtfröhlichen Party – die Russen waren schon in der Ferne zu hören – zu den 

Morden an den kranken und erschöpften ungarischen Juden gekommen ist. Und die 

einzigen Zeugen wurden später auch noch umgebracht. Es ist auch interessant, dass 

die Geschichte der Industriellen, die die Nazis maßgeblich unterstützt haben, zum Teil 

erst jetzt an die Öffentlichkeit kommt.“ 

(www.news.at/articles/0846/510/225240/elfriede-jelinek-massaker-rechnitz) 

„Es geht mehr um das allgemeine Berichten von Geschichte. Wie 

wird über Vergangenes heute berichtet, was verformt sich, was 

verfärbt sich, was wird verschwiegen?", sagt Jossi Wieler, der 

Regisseur der UA an den Münchner Kammerspielen (2008). 

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Manifest der Unterschiedlichkeit / Vergleich ist unmöglich 

„RECHNITZerzählwerk“ nutzt Auszüge aus dem Stück „RECHNITZ, der 

Würgeengel“ (2008) als Sprungbrett einer interkulturellen Prozessarbeit, die 

damalige Ereignisse in Bezug zu heutigen setzt, ohne falsche Parallelisierungen 

vorzunehmen. Textfragmente aus dem Stück treffen auf auto/biografische 

Erzählungen – ergänzt von Zeitungsnotizen, Zitaten, Medienberichten, persönliche 

Erinnerungen – des Ensembles, von Zeitzeugen und zeithistorischen Beobachtern. Sie 

alle befassen sich nicht nur mit historischen Daten sondern setzen diese vorsichtig in 

Beziehung zu heutigen Formen der Ausgrenzung, Entrechtung und Verfolgung von 

„Fremden“, Ausländern, Menschen „zweiter Klase“. Zum Beispiel wird dem in 

Österreich oft artikulierten Klischee entgegen getreten, dass „Juden heute dasselbe 

Unrecht an Palästinensern verüben als ehemalige Nazis an den Juden“... oder dem 

Vorurteil vieler Israelis, dass in Österreich „alle Nazis sind“. Negative wie positive 

Beispiele von aktiver Menschrechtsarbeit werden thematisiert, um die sprichwörtliche 

Zivilcourage von AktivistInnen wie Ute Bock aber auch der vielen anonymen, nie 

Genannten, in „Erinnerung zu rufen“; auf der israelischen Seite gilt es Gruppen wie 

die Frauen von MachsomWatch zu nennen, die an den Grenzen zu den besetzten 

Gebieten Aufklärungsarbeit machen, oder den über 80igjährigen Friedensaktivisten Uri 

Avnery. 

Jelineks satirisch überhöhter literarischer Bericht realer Geschehnisses erfährt 

gleichermaßen eine Aktualisierung und Aufarbeitung anhand erlebter und erzählter 

Geschichte. Was ist passiert? Und was hat das Geschehnis mit uns heute zu tun? – 

„Tatort“ Burgenland 1945 und Tatorte 2010. 1945 -die elegante Gesellschaft ihr und 

ihr opulentes Fest, bei dem 200 Juden ihren Tod finden; 2008: die Einkerkung, 

Versklavung und jahrelange Vergewaltigung einer jungen Frau vom eigenen Vater in 

einem österreichischen Keller.... Die jüdischen Leichen von Rechnitz sind bis heute 

nicht gefunden, die Tat bleibt weiterhin ungesühnt, die Erinnerung daran ist selektiv. 

Viele Jahrzehnte zu spät tragen Filme, Bücher, Stücke und Kulturprojekte zur 

teilweisen Aufhellung des Verbrechens bei; die Bevölkerung erinnert sich bis heute 

äußerst widerwillig, obwohl die Tätergeneration im Aussterben begriffen ist... 

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Zwei Kulturen 

Österreich/Wien und Israel/Tel Aviv-Jaffa sind die Schauplätze der cross-culture, 

cross-generation Erinnerungs- und Bewältigungsarbeit „RECHNITZerzählwerk“, die 

als kollektiver Prozess funktioniert, der sich ganz dem Pathos vieler Erinnerungs- und 

Gedenkveranstaltungen entgegenstellt. In Österreich gelten rezente Kontoversen über 

AsylwerberInnen, geplante wie vereitelte Asylheime und Asylpolitik im Allgemeinen als 

Ansatzpunkte, auf der Israelischen Seite der Umgang mit Minderheiten innerhalb des 

Landes, das sich ständige gegen Angriffe von außen wehren muss. Am Beispiel des 

gewaltsamen Unrechts an der jüdischen Bevölkerung in Österreich, die in Wien einst 

an die 10% betrug und heute verschwindend gering und ohne kulturelle Bedeutung 

ist, wird die Erinnerung der Nachgeborenen an diese dunklen Zonen der Geschichte 

thematisiert. In Israel ist das thematische Feld weiter offen, wobei nach jenen 

Themenblöcken gesucht und gefragt wird, die dort von Belang sind und die eine 

Vergegenwärtigung der jüngeren Geschichte blockieren. 

Öffentliches Räsonnieren mit Prozesscharakter 

Der Text von RECHNITZ ist Ausgangs- aber nicht Endpunkt eines nachhaltigen 

soziotheatralen Arbeitsprozesses: über 2 Monate hinweg wird eine Serie von 

Workshops und Proben ausgelegt, wobei einer Recherche- und Begegnungsphase die 

Materialsammlungs- und Trainingsphase folgt sowie klassische Workshops und die 

eigentliche theatrale Proben- und Gestaltungsphase, in der die Performance erstellt 

wird. Die Arbeit findet an beiden Orten – in Wien und Jaffa – statt, wo auch das 

Endergebnis gezeigt/veranstaltet werden soll. Aufgrund der Einbindung von Laien 

verschiedener kultureller Herkünfte ist der Prozess mehr als „Fest“ denn als 

Theateraufführung intendiert, alle Anwesenden sind aktiv eingebunden und an der 

Entstehung beteiligt, entweder als Schauspieler, Zeitzeugen, Berichterstatter – in 

jedem Fall als interaktive Beobachter. 

Die Regie 

... ist interkulturell und interdisziplinär besetzt, ganz wie die TeilnehmerInnen, die aus 

Wien und Tel Aviv/Jaffa kommen. Die 2 RegisseurInnen fungieren als „Animateure“ 

und nicht als traditionelle künstlerische Leiter. Ihre Aufgabe ist, die Entwicklung und 

den Fortgang der Arbeit positiv zu stimulieren und den gemeinschaftlichen 

Arbeitsprozess voranzutreiben durch Themenvorgaben, Improvisationsangebote und 

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egelmäßiges Feed-back. Sie legen Zwischenergebnisse vor indem sie die 

Materialssammlung synthetisieren und Vorschläge für die konstruktive Weiterarbeit 

machen. Sie leiten Körpertraining und Improvisationen, laden aber auch am Prozess 

Beteiligte ein, diese mit zu gestalten. Keineswegs geben sie Themen und Inhalte vor, 

sondern schöpfen aus dem Fundus experimenteller Arbeitsmethoden, die mit den 

Beteiligten gemeinsam bearbeitet, adaptiert und ihren aktuellen Bedürfnissen 

angepasst werden. 

Arbeitsstruktur: 

Phase 1 (Wien): 1 Woche Workshops zum Kennenlernen und Erfahrungsaustausch, 

Themensammlung, Weichenstellung. Gemeinsame Feldforschungen (Besuch von 

Filmen, Ausstellungen, Bibliotheken, etc.) 

Phase 2 (Wien/Tel Aviv-Jaffa): Materialsammlung und Schreibwerkstatt unter 

Anleitung der Regie, Dramaturgie und geladenen ExpertInnen. Interviews zum 

Thema, teils mit Audio- und Videoequipment. 

Phase 3 (Wien/Tel Aviv-Jaffa): je 2 Wochen Probenarbeit auf Basis von gezielten 

Raum, Körper- und Bewegungsimprovisationen zu thematisch strukturierten 

Themenkreisen – Erstellung der Performance Struktur. 

Phase 4 (Wien): 10 Tage Endproben und Gestaltung der Performance – Preview- 

Performances ohne Presse vor ausgewähltem Zielpublikum (Asylwerber, Migranten, 

Jugendliche, Schüler, etc.) 

Phase 5 (Wien/Tel Aviv-Jaffa): Theater-Premiere in Wien. Darauf Gastspiel in Tel 

Aviv-Jaffa. 

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Biographie 

Elfriede Jelinek wuchs als Tochter der Personalchefin eines Großunternehmens (Olga, geb. 

Buchner) und eines aus proletarischen Verhältnissen stammenden Chemikers (Dr. Friedrich 

Jelinek) in Wien auf. Ihre Zeit in einem katholischen Kindergarten und in einer Klosterschule 

beschreibt sie später als sehr einengend. Schon während der Schulzeit erhielt sie Orgel- und 

Klavierunterricht am Wiener Konservatorium. Sie studierte Kunstgeschichte und 

Theaterwissenschaft an der Universität Wien und schloss 1971 ihr Orgelstudium ab. 

Seit 1966 lebt Jelinek als freie Schriftstellerin abwechselnd in Wien und München. 1974 

heiratet sie Gottfried Hüngsberg, der damals Filmmusik für Rainer Werner Fassbinder schreibt, 

seit Mitte der 70er jedoch als Informatiker in München tätig ist. Jelineks Werk läßt sich drei 

Phasen zuordnen: In ihren ersten Arbeiten kritisiert sie den Kapitalismus und die 

Konsumgesellschaft. In den 80er Jahren übt sie ätzende Kritik an der patriarchalen 

Gesellschaft. “In den Romanen Oh Wildnis, oh Schutz vor ihr (1985), Die Klavierspielerin 

(1988), Lust (1989), Die Kinder der Toten, den Dramen Was geschah, nachdem Nora ihren 

Mann verlassen hatte oder Stützen der Gesellschaft (1979), Clara S. (1982) und Krankheit 

oder Moderne Frauen (1984) beschreibt sie die tödlichen Fallen, in die weibliche Figuren 

verstrickt sind” (Dagmar von Hoff) – allerdings ohne ihre Heldinnen positiv zu gestalten. Seit 

Ende der 80er Jahre attackiert sie die faschistische Vergangenheit und antisemitische 

Gegenwart Österreichs und Deutschlands. 1998 erhielt Jelinek den Büchnerpreis. 2004 erhält 

Elfriede Jelinek den Nobelpreis für Literatur. In der veröffentlichten Begründung nennt das 

Komitee “den musikalischen Fluß von Stimmen und Gegenstimmen” in ihrem Werk, “die mit 

einzigartiger sprachlicher Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht der sozialen 

Klischees enthüllen”. 

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A. LUSTIGE WEIBER – Subversive Frauen im Theater 

[Festival] März 2011 / 2012 

Kuratorinnen: Eva Brenner, Anita Raidl (Dramaturgie) 

Beratung: Maren Rahmann (Rote Nasen) 

Mitarbeit: Katka Csanyiova (Wien, Akademie der Bild. Künste/Performance) 

Das neue Kurzfestival der FLEISCHEREI „Lustige Weiber“ präsentiert eine 

kleine Kartographie weiblichen Humors und findet seit Frühjahr 2010 im unmittelbaren 

Anschluss an den Internationalen Frauentag (8. März) statt und hat sich die 

Präsentation und Entwicklung eines politisch subversiven Performance-Theaters von 

Frauen zum Ziel gesetzt - Frauen, die in den verschiedenen Disziplinen des 

„Komischen“ arbeiten und dabei verschiedene Disziplinen des produktiv eklektisch 

mischen - vom Feminismus geprägte Formen der Performance-Art“, avantgardistische 

„Physical Comedy“ bis zur Clownerie oder mainstreamigen Stand-up-Comedy. 

Eine Woche lang werden 4-6 Solo-Performances von Frauen aus dem In- und Ausland 

sowie ausgewählten Klein-Ensembles vorgestellt, mit Publikumsgesprächen, Filmen 

und Workshops garniert, und dem Publikum zum Mit-Machen und Mit-Lachen 

angeboten. OKTO.tv wird einige der Werke Aufzeichnen und ausstrahlen. 

Das Projekt 

"Der Witz... ist die sozialste aller auf Lustgewinn zielenden 

seelischen 

Leistungen. Das Lachen gehört zu den im hohen Grade 

ansteckenden Äußerungen psychischer Zustände; wenn ich 

den anderen durch die Mitteilung meines Witzes zum 

Lachen 

bringe, bediene ich mich seiner eigentlich, um mein eigenes 

Lachen zu erwecken." - Der Witz und seine Beziehung zum 

Unbewussten, Sigmund Freud (1905) 

Während in der Öffentlichkeit vor allem männliche Clowns wahrgenommen werden, 

sprechen die Fakten eine andere Sprache: Die Tageszeitung Die Presse (Wer hat 

Angst vor Clowninnen? 21.11.2008) konstatiert, dass sich unter den ca. 100 

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professionellen heimischen Clowns mindestens 50 Clowninnen befinden, Tendenz 

steigend! 

Freud unterschied seinerseits zwischen der Theorie des Witzes und einer Theorie des 

Humors. Den Humor sah Freud (1927/1970) als eine produktive psychische (Abwehr-) 

Leistung an, die eine erstrebenswerte Form der Lebensbewältigung ermöglicht. Den 

Witz brachte Freud (1905/1970) demgegenüber mit der Unberechenbarkeit des 

Lustprinzips in Zusammenhang, das auf die Befriedigung sexueller und aggressiver 

Triebtendenzen gerichtet ist. Durch Witz und Humor, die sich verschiedener 

Ausdrucksmittel im Theater bedient, wird eine positive Lebensbewältigung versucht, 

die zukunftsweisend sein kann. 

Es gilt die vielen „lustigen Weiber“, die sich im Umfeld der FLEISCHEREI 

befinden, die vielfach begabten und zu wenig beachteten, die das freie Theater 

nachhaltig prägen, eine größere Plattform zu bieten, zugleich Kontext für Austausch 

und Entwicklungsforum zu schaffen (regional wie international) und die individuellen 

und kollektiven Leistungen ins Bewusstsein zu rücken. Das erscheint besonders 

wichtig in Zeiten der Krisen, der Wirklichkeitsverweigerungen, der zunehmenden 

Isolation, die oft Frauen – darunter viele ältere – verstärkt trifft. 

Witz und Humor als Formen der Lebensbewältigungsmethode, um mit Freud zu 

sprechen, bringt eine spezielle Begabung von Frauen explizit in Verbindung mit ihrer 

Weiblichkeit - insofern, als Frauen in der FLEISCHEREI als professionelle 

Humoristinnen auftreten und das Lustprinzip aus der Privatheit in die Öffentlichkeit 

tragen. Sie fragen und erörtern mit dem Publikum – in Performances, Workshops, 

Diskussionen und Filmbeiträgen: Was ist Humor im Theater heute? Was ist 

Performance und Witz? Was „passiert“ Frauen im Alltag 2010 und wie kann frau dem 

Ausdruck verleihen? Wie äußert sich weiblicher Humor, ist er selbstironischer als der 

männliche? Alice Schwarzer (2005, Emma, Frauen lachen über sich selbst, Interview) 

meint hierzu „Der Humor von Männern ist ein Machtinstrument – gegen Frauen und 

andere „Minderheiten“. Stichwort: Schwulenwitze, Türkenwitze, Judenwitze.“ Frauen 

machen es gerade umgekehrt - sie arbeiten ihren Minderheitsstatus heraus und 

machen sich darüber auch noch sehr lustig, befindet die Zeitschrift Emma. 

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Wahrgenommen werden. Bettina Figl vertritt in ihrer Masterarbeit (Von 

Schmähführern und Schmähführerinnen, Universität Wien, 2009), die These, dass bei 

Frauen Humoriges und im speziellen derber Humor weniger gern gesehen wird und 

fügt dem einen Erklärungsversuch hinzu: „[…] bei Frauen habe Humor noch mehr mit 

dem Brechen von Klischees genauer gesagt dem Brechen eines bestimmten 

Frauenbildes – zu tun […] es wird ihnen [Anm. den Frauen] eben immer wieder der 

Humor abgesprochen, obwohl er definitiv natürlich da ist […] aber irgendwo fällt es 

sehr oft unter die Wahrnehmungsgrenze Nicht, weil er so schwach ist, sondern weil es 

bei bestimmten Männern oder Menschen nicht ins Frauenbild passt.“ 

Frauen sind „Meisterinnen des Alltags“ und sie begegnen ihm dabei oft mit 

einem gewaltigen Stück (Galgen) Humor! Ihre „Kunst“ jedoch bleibt meist 

unbedankt! Das will das Festival „LUSTIGE WEIBER“ ändern, indem Frauen mit 

ihren subversiven Geschichten, Sketches und Performances in den Mittelpunkt 

gerückt werden! 

Humor ist ein Mittel der Überwindung von Krise/n, ein Kommentar zur aktuellen 

Lage, die wie jede andere unbeantwortbare Situation nur mit einem Weinen oder 

Lachen quittiert werden kann. Das Komische funktioniert sozusagen als Distanzierung, 

die die allzu aufdringliche Präsenz der realen Situation aufbricht. Oder um den 

Schriftsteller und Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino zu zitieren: "Das Komische 

ist auch der Trost, der sich über das sich fortlaufend verfehlende Leben erfinden 

muss. Der komische Akt ist eine Art Dank für eine dringend benötigte Unterbrechung." 

Slapstick als performative Form bietet sich als eine im wahrsten Sinn „umwerfende“ 

Möglichkeit der produktiven Pause, des Nachdenkens, des Umdenkens an. Sie ist ein 

Platz der „verrückten“ Kollisionen, an dem sensationelles Chaos dominiert und die 

Wendungen des Schicksals jede Möglichkeit eines moralischen Urteils boykottieren. 

Hauptdarsteller des Slapstick sind meist Männer, sie stellen die universelle Gravitation 

in Frage. Aber was passiert, wenn Frauen an ihre Stelle treten – als klassische 

Comediennes, als Clowninnen in Zirkus und Straßentheater, als Stand-up 

KünstlerInnen? Der Verlust von Kontrolle und Balance erzeugt Vergnügen und dient 

Frauen einem anderen Zweck: während große Meister wie Buster Keaton ihr Scheitern 

virtuos zelebrieren, ohne Utopien anzubieten, arbeiten Frauen an konkreten 

Alternativen – sprich: der Zukunft des Lebens! 

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TeilnehmerInnen (angefragt) 

Maren Rahmann (Wien), Pilar Giminéz (Mallorca), Toni Silver (New York), 

Sibylle Starkbaum (Wien), Jenny Simanowitz (Wien), Miki Malör (Wien), 

Daniela Beuren (Wien) + GRAUENFRUPPE, Uta Wagner (B) 

Workshops "Women & Comedy” 

(je 1 Tag, everyone is welcome flat rate € 100 /!) 

1. Toni Silver – Standup Comedy Reloaded 

2. Maren Rahmann – Performing Difference 

3. Pilar Giminez –Clowning women 

„The Wandering Ghost“, Soziotheatrale Hochzeit, 2007 

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B. FLEISCHEREI_young – 

„FRISCHFLEISCH Xchange“ 

Ein internationaler Austausch zwischen (Theater-) 

PerformancekünstlerInnen kuratiert von 

Vanja Fuchs (Wien/Maribor), Anita Raidl (Wien) – X_OstWest_Change! 

Mitarbeit: Eva Brenner (Wien), Katka Csanyiová (Wien/Bratislava) 

Austauschwochen im Oktober 2011 / 2012 

In Kooperation mit internationalen Theaterinstitutionen. 

FLEISCHEREI_young 

… umfasst eine Projektreihe, die sich im Zuge des Öffnungsprozesses der 

FLEISCHEREI seit dem Jahre 2004 nun auch vermehrt der jungen, großteils noch 

nicht etablierten Theater, Tanz- und Performanceszene, aber auch der Bildenden 

Kunst als solche, widmen will und zunächst für zwei Jahre, 2011 und 2012, angedacht 

ist. Das Projekt soll in den Räumlichkeiten der FLEISCHEREI verwirklicht werden. 

Hier soll die junge Performance und Theaterszene Ost- und Südosteuropas, sowie 

Österreichs – im speziellen Wien – an einer jährlichen – zunächst sind die Jahre 2011 

und 2012 anvisiert – stattfindenden intensiven Austauschwoche in der FLEISCHEREI 

zusammentreffen. Die erste Austauschwoche ist für Oktober 2011, die zweite für 

Oktober 2012 geplant. 

Eine nahtlose Entwicklung / 

KEIN STILLSTAND in der FLEISCHEREI 

Das vielfältige Programm der FLEISCHEREI wird um die junge Schiene 

FLEISCHEREI_young erweitert! 

Seit der Eröffnung der FLEISCHEREI im Jahre 1998 als Projekt Theater Studio, 

damals noch in der Burggasse 34, verfolgte das Theater eine Zusammenarbeit mit 

internationalen KünstlerInnen – bspw. gastierten in den Anfangsjahren Mary Overlie 

(US) oder Lee Breuer (US) als Regisseure im Projekt Theater Studio, weitere 

KünstlerInnen kamen aus Polen, Deutschland, Brasilien und der Schweiz. Auffallend 

war in den ersten Jahren des Theaterbestehens die beinahe gänzliche künstlerische 

Westorientierung des Projekt Theater Studios. 

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U.a. zwang das In-Kraft-Treten der Wiener Theaterreform im Jahre 2004 die 

nunmehrige FLEISCHEREI dazu, ihre bisherigen Schwerpunkte und Zielsetzungen zu 

überdenken und neu zu formulieren. Im Zuge dieser Neuorientierung verlagerte sich 

auch der Fokus vom Westen zunehmend auf ost- bzw. südosteuropäische Länder. 

Neue Ausdrucks- und Theaterformen wurden erfolgreich gesucht (z.B. Ritual, 

soziotheatrale Projekte), neue fruchtbare Kooperationen geschlossen (bspw. mit dem 

Arab-Hebrew Theatre in Tel Aviv/Israel, Theater Laznia Nowa in Krakau/Polen), das 

Ensemble umstrukturiert und erweitert um Laien (AsylwerberInnen, MigrantInnen, 

Frauen ab 50), um KünstlerInnen aus dem asiatischen, arabischen, afrikanischen, 

türkischen sowie osteuropäischen Kulturkreis. 

Ein Prozess der Erschließung neuer Zielgruppen wurde in Gang gesetzt, ein Prozess 

der Repolitisierung und Neukonzeptualisierung. 

Dieser Prozess soll auch in Zukunft fortgesetzt werden und so beschlossen wir: 

Es muss dringend FRISCHFLEISCH her! 

Das bisher schon facettenreiche FLEISCHEREI-Repertoire wird daher ab 2011 um 

die neue Schiene FLEISCHEREI_young erweitert, welche eine Auseinandersetzung 

mit explizit jungen Künstlerinnen anstrebt und eine Vernetzung junger in- und 

ausländischer KünstlerInnen unterstützt. 

Der Schwerpunkt liegt auf KünstlerInnen aus Ost- und Südosteuropa – einen 

Grundstein für diese Schwerpunktsetzung legte auch die Einbeziehung und das erlebte 

Engagement osteuropäischer KünstlerInnen in der FLEISCHEREI. 

Auf der Suche nach FRISCHFLEISCH! 

Das angestrebte FRISCHFLEISCH wollen wir gewinnen, indem wir junge, noch nicht 

etablierte, aber bereits professionell ausgebildete oder in einer professionellen 

Ausbildung sich befindende Theater- und PerformancekünstlerInnen entweder einzeln 

oder als Gruppe zu uns nach Wien in die FLEISCHEREI einladen. 

Unsere Gäste 

Unsere Gäste, die vorwiegend aus Ost- und Südosteuropa - Tschechien, Slowakei, 

Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien – anreisen, werden mit jungen Theater- und 

Kunstschaffenden aus Österreich, vornehmlich aus Wien (bspw. mit StudentInnen der 

Kunstakademie Wien) konfrontiert. 

Durch diese Konfrontation soll nicht nur räumlich in der FLEISCHEREI eine Plattform, 

die sich rege Kooperation und Austausch zum Ziel setzt geschaffen werden – generell 

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soll das Projekt die Zusammenarbeit und den gegenseitigen Austausch junger 

Theaterschaffender und KünstlerInnen auf internationaler, professioneller Ebene 

unterstützen und fördern. 

Die FLEISCHEREI will sich mit diesem neuen Projekt selbst weiterentwickeln 

– verstärkte Ostorientierung, Kooperation mit der jungen in- und ausländischen 

Theater- und Performanceszene, Ansprechen neuer Zielgruppen – 

UND die Basis für künftige Projekte auch in der FLEISCHEREI legen. 

In den einzelnen Austauschwochen im Oktober 2011 wie 2012 soll vor allem die 

individuelle – persönlich erlebte - Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und 

politischen Themenbereiche im Zentrum stehen: 

Kommunismus, Fall des Eisernen Vorhangs, EU-Beitritt, Jugoslawien-Krieg, Roma- 

Problem, wachsende Rechtsradikalität, der Drang nach Westen etc. 

Es soll die eigene Identität kommuniziert und in einen gesellschaftlichen 

Zusammenhang gestellt und reflektiert werden. 

Offene Work-ins 

Die zwei Wochen der Kooperation im Jahr vor Ort in der FLEISCHEREI umfassen 

sowohl work-in-progress als auch Präsentationen der eingeladenen 

Gruppen/KünstlerInnen, Workshops und je ein international besetztes Symosium. In 

dieser Zeit legen ergo bisher wenig bis überhaupt nicht vernetze 

Gruppen/KünstlerInnen ihre Herangehensweise an einzelne Themen im Zuge der 

work-ins und Präsentationen offen, um einen eventuellen Rückschluss auf einen 

Zusammenhang der künstlerischen Arbeitsweise mit der kulturellen Identität 

zuzulassen und somit ein Spektrum unterschiedlicher Arbeitsweisen und 

Ausdrucksformen aufzudecken und anschließend zu reflektieren. 

Angestrebt ist auch die Eröffnung eines Diskurses zwischen der Nachwuchs- und 

bereits etablierten Szene. 

„Adventumgang“ 2008, FLEISCHEREI 

Regie: Katka Csanyiova (SK), Heiner Müller „TRAUMTEXT“ 

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Das PROGRAMM 

FRISCHFLEISCH 2011 

Im Jahr 2011 legen wir unseren thematischen Schwerpunkt auf die Länder Ex- 

Jugoslawiens, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Serbien, um 

an den vor 20 Jahre durch Kriege (10-Tage-Krieg in Slowenien 1991, Kroatienkrieg 

1991-1995, Bosnienkrieg 1992-1995, Kosovokrieg 1999) vollbrachten Zerfall 

Jugoslawiens und Unabhängigkeitserklärungen (Slowenien, Kroatien, Mazedonien 

1991; Bosnien-Herzegowina 1992) der Nachfolgestaaten zu erinnern. Im Folgenden 

eine Auflistung jener angefragten Gruppen aus den ex-jugoslawischen Ländern, die 

sich mit Performance- und/oder Theater aktiv beschäftigen. 

Kooperationen können mit folgenden, angefragten, Institutionen eingegangen 

werden: 

Slovenski kulturni center Dunaj/Slowenisches Kulturzentrum Wien - angefragt 

MMC Kibla Maribor – angefragt 

Botschaft der Republik Slowenien in Wien – angefragt 

Die TeilnehmerInnenliste 2011 ist noch in Arbeit. 

FRISCHFLEISCH 2012 

Im Jahr 2012 konzentrieren wir uns vermehrt auf junge KünstlerInnen/Gruppen aus 

Prag/Tschechien und Bratislava/Slowakei. Im Folgenden eine Auflistung jener 

angefragten Gruppen, die sich mit Performance- und/oder Theater aktiv beschäftigen. 

Mit der Gruppe aus der Slowakei werden wir u.a. folgende Themen fokusieren: Fall 

des Eisernen Vorhangs, Beitritt zur EU, Verwestlichung, Roma-Frage. 

TeilnehmerInnen 2012 

(Slowakei/Bratislava) 

• Aktivnagruppa mit Lukas Kodon, Katarina Kodon Mrazkova (Performance) 

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• Jakub Ursiny und seine Band (Musik) 

• Divadlo non.garde 

• Divadlo z pasáze 

(Tschechien/ Prag) 

• DAMU (Gruppen) 

• Divadlo Archa 

• Farma v jeskyni 

• Mamapapa (Interdisziplinäre Peformancegruppe, die bereits mehrfach mit 

• der FLEISCHEREI kooperiert hat) 

Programmpunkte 2011 und 2012 

Innerhalb der intensiven fünftätigen Austauschwochen mit Gruppen aus der 

Slowakei und Tschechien soll ein großer Pool angereichert um Information, 

Inspiration, Kreativität und Ideen entstehen. Der Raum der FLEISCHEREI soll den 

Gruppen hierbei als Plattform und Drehscheibe dienen, wo sie sich immer treffen und 

arbeiten können. Angedacht sind jeweils ein bzw. zwei Tage Werkpräsentation mit 

anschließender Diskussion eingeladener Gäste (ProfessorInnen der Akademie der 

bildenden Künste Wien, TheaterregisseurInnen, StudentInnen etc.). Im Anschluss 

findet an allen drei Abenden ein Konzert mit Umtrunk statt. 

1. Tag: Begrüßung, Kennenlernen der KollegInnen von beiden Staaten sprich in der 

1. Phase Österreich und Slowakei, in der 2. Phase Österreich und Tschechien. 

2. Tag: Vorbereitungen der Präsentationen, Präsentation der Performances, Konzert, 

Workshop (rotierende Leitung) 

3. Tag: Vorträge, eingeladene Gäste, Wien: Besichtigung der Akademie, Austausch 

mit den StudentInnen 

4. Tag: Vorbereitung der gemeinsamen Performance, Reflexionstag, Arbeit an den 

Wahrnehmungen, Symposium 

5. Tag: Präsentation der gemeinsamen Performance 

Resumée 

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Als Vorbereitung besuchen wir die anvisierten Künstler/gruppen vor Ort, um mit Ihnen 

Diskussionen zu führen und den Projektschwerpunkt einzugrenzen. Unterstützung 

erwarten wir uns auch vom Tschechischen Zentrum und Slowakei-Institut in Wien. Als 

medialer Partner wird OKTO.tv angefragt. Das Projekt FRISCHFLEISCH, das 2011 

und 2012 im Oktober stattfinden soll, ist im Rahmen der grenznahen Länder eines der 

einzigen seiner Art, welches sich mit der gesellschaftspolitischen Situation theatral 

und im work-in-progress auseinandersetzt. Die Wiener FLEISCHEREI im 7. 

Gemeindebezirk stellt diesem jungen Projekt den Präsentationsraum zur Verfügung. 

Je nach Entwicklung des Projekts FRISCHFLEISCH wird eine erweiterte Konzeption 

als EU-Projekt in Erwägung gezogen werden. 

„Adventumgang“ 2008, FLEISCHEREI 

Regie: Katka Csanyiova (SK), Heiner Müller „TRAUMTEXT“ 

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„KUNSTimDIALOG“ 

Postmodern Marxism: 

The European and US-Left and its Discontents 

[In Bearbeitung] 

In Kooperation mit Castillo Theater, All Stars org. (New York) und 

OKTO.tv/ALTERNATIVKOST 

In den Monaten März bis Mai 2011 und 2012 sollen im Rahmen der Gesprächsserie 

KUNSTimDIALOG Diskussionen zu gesellschaftspolitischen Themen stattfinden – die 

Diskussionen im Frühjahr 2011 werden sich um “Konkrete Utopien” bewegen. 

Termine und Gesprächsteilnehmer werden noch bekannt gegeben. 

Als Kuratoren fungieren Peter Kreisky (Sozialökonom, ehem. Mitarbeiter der AK Wien) 

und Radovan Grahovac (A/HR). 

Gespräche Herbst 2009 – KUNSTimDIALOG, FLEISCHEREI 

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WORKSHOPPROJEKTE 

A. „Strategien gegen Rechts“, in Kooperation mit GEDIFO/AK Wien und 

Betriebsräten, Projektleitung. Antonia Coffey, Uli Schönbauer 

B. Fest der Kulturen, ROSA-ROTER FLAMINGO 

C. Seminar Workshops 

A. PERFORMING SOLIDARITY oder 

“Strategien gegen Rechts!“ 

2-TAGES WORKSHOP des EXPERIMENTALTHEATERS „FLEISCHEREI“ 

mit Performance und theatralem Ritual, 

in Kooperation mit TDU/Theater der Unterdrückten 

Praktischer Ablauf: 

– Aufteilung der TeilnehmerInnen in Workshop-Kleingruppen 

(3 Gruppen, je max. 12) 

TeilnehmerInnen: 

• BetriebsrätInnen 

• KünstlerInnen 

• MigrantInnen und/oder AsylwerberInnen 

Zusammenarbeit von gesellschaftlichen Gruppen, die oft zu wenig miteinander in 

Berührung kommen mit Mitteln der Kunst des „Theaters“ und der Performance. 

Untersucht wird die Erfahrung des „Rechtsrucks im Alltag“ anhand konkreter Bilder, 

Erzählungen und Erlebnisse, die autobiografische Bezüge haben, gesammelt, 

strukturiert und gemeinsam „performt“ , wobei eine Kurzperformance direkt in ein 

ritualisiertes gemeinsames Fest einfließen. Ziel des 2-tätigen Workshops ist eine 

kritische Betrachtung und Veränderung unsere Grundhaltungen im Alltag. Der 

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Arbeitsbegriff sowie die Mechanismen solidarischen Handelns werden als für alle 

Gruppen zentrale Punkte beleuchtet. 

Methoden und Zugänge: 

Eva Brenner: Real-Life-Improvisationen auf Basis der Biografien, Erzählungen und realen 

Begegnungen der TeilnehmerInnen, theatrale Parcours und Raumimprovisationen zur 

Kreation von Performance-Happenings (Fotos 1-5) 

Martina Gimplinger: Augusto Boals „Theater der Unterdrückten“, Performance-Elemente 

(Fotos: 6-10) 

Andreas Pamperl: theatral behauptete Rituale (Cooking Shows, Umzüge, Feste) 

(Fotos 11-15) 

1. TAG / Teil 1: Vorbereitungsphase/Materialsammlung 

Was bedeutet der „Rechtsruck“ für die einzelnen TeilnehmerInnen? – Sammlung von 

Stick- und Schlagworten, Bildern und Assoziationen 

Welche biografischen Bezüge und persönlichen Erlebnisse gibt es in der Gruppe zu 

dem Thema „Rechtsruck im Alltag“? Erzähl- und Schreib-Session – die 

TeilnehmerInnen erzählen im Kreis, notieren Erlebnisse auf Blatt Papier, die später in 

den Improvisationen verwendet werden (Teil 2.). 

Wie hat sich für uns/die Beteiligten das soziale und politische Umfeld in den letzten 

Jahren verändert) – Sammlung von persönliche erlebten Szenen aus dem Alltag der 

TeilnehmerInnen 

Was könnte solidarisches Handeln, gemeinsames Handeln bedeuten? Konkrete 

Beispiele 

Wer solidarisiert sich mit wem und wozu? – Konkrete Ideen, Ziele, Haltungen werden 

untersucht 

1. TAG / Teil 2: Improvisationen 

Eva Brenner: Performing Life - Interaktive Performance mit biografischen 

Bezügen, Warm-up Übungen, Raumerfahrungs- und Kreisübungen, Real-Life 

Improvisationen, Parcours-Arbeit auf Basis realer Erzählungen und Erlebnisse, 

Raumimprovisationen anhand biografischer Notizen und Erzählungen. 

Martina Gimplinger: „Theater der Unterdrückten“ - Übungen, Spiele, 

Diskussionen. 

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Die Teilnehmerinnen aus verschiedenen sozialen Gruppen sollen mit Mitteln der Kunst 

wieder in die Lage versetzt werden gemeinsames Handeln zu lernen und zu erproben. 

Andreas Pamperl: Ritualarbeit – Sammlung von Strukturen für ein Ritual. 

Die in der Vorbereitungsphase szenisch reflektierten Themen und erarbeiteten Bilder 

der Kleingruppen münden am letzten Tag in ein gemeinsames Fest, ein gemeinsames 

Ritual. 

2. TAG / 3. Performance als soziales Ritual – „Performing Solidarity“ 

Eine im Laufe des 1. Tages erarbeitete und geprobte Kurzperformance von ca. 20 

Minuten mundet in ein offenes Ritual als gemeinsames Fest, an dem die im Workshop 

Beteiligten und das geladene Publikum teilnehmen. Es ist ein theatral ritualisiertes 

Betriebsfest in das der 2-tägige Workshop mündet. 

Die Ergebnisse des Workshops haben 2 Zielrichtungen: 

1. Kurzperformance als praktische Erfahrung von Veränderung – in Haltungen, 

Gesten, Sprechmasken, Selbstdarstellungs- und Interaktionsformen. D.h. die 

beteiligten AkteurInnen erfahren sich in der „Performance“ als Animatoren von 

Veränderung in gemeinsamer Gestaltung. Das von ihnen zuvor gesammelte, 

aufbereitete und erarbeitet Material zum Thema „Rechtsruck im Alltag“ wird in 

dieser Kurzperformance kursorisch vorgestellt, womit die TeilnehmerInnen sich 

als „PerformerInnen“ und als AkteurInnen von Veränderung erfahren können. 

2. Das anschließende Fest, in das die Kurzperformance organisch übergeht, 

erlaubt in der frei fließenden Form eines Rituals die Aufhebung der üblichen 

Trennung zwischen AktuerInnen und „Publikum“. Das Fest wird von den 

PerformerInnen als rituelle Struktur im Zuge des Workshops geplant und am 

Ende bewußt „performt“. Es versteht sich als gemeinsames Community- 

Erlebnis, wobei ästhetische Interventionen wie Lieder, Tänze oder Kurzberichte 

„Happening-artig“ in das Fest einbrechen (können). Diese performativen 

Einzelelemente oder „Szenen“ stammen aus dem Fundus der Arbeit im 

Workshop und sind spontan in das Fest als theatral-behauptetes Ritual hinein 

„montiert“. Das Fest dient gleichzeitig als offene Plattform für Diskussionen 

(Open Microphone). 

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B. ROSA-ROTER FLAMINGO 

Vorschlag für ein FEST DER KULTUREN 

Teil der Arbeitsgruppe „Strategien gegen Rechts“ 

In Zusammenarbeit mit GEDIFO (Gesellschaftspolitisches Diskussionsforum) der 

AK-Wien, VÖGB, BetriebsrätInenn des Briefverteilzentrums Liesing 

Geplant für Mai 2011 

Dr. Eva Brenner, Mag. Martina Gimplinger 

5 Haupt-Acts 

Die 5 zum Teil parallel laufenden Haupt-Acts an einem Samstag im Mai 2011/12 

(10-17 Uhr): 

1. Theatrale Cooking Shows 

2. „Performing Solidarity“ 

3. Installationen 

4. Kinderprogramm 

5. Abschluss-Performance 

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TAGESPROGRAMM 

10:00- 12:00 ERÖFFNUNG: eventuell kleine Eröffnungsperformance mit Tanz, 

Musik, Theatersketches, die alle Gruppen oder eine der Teilgruppen 

erarbeitet haben; Thema könnte der bisherige Arbeits- 

/Probenprozess selbst sein,… 

WARM-UP: Gemeinsame (Theater)Spiele zum Kennenlernen und 

Aufwärmen, Ankleiden, Schminken,… (soll betont lustvoll sein!) 

VORBEREITUNG der THEATRALEN COOKING SHOWS 

Raum gestalten für die Theatralen Cooking Shows zu Mittag, Tische 

dekorieren, gemeinsam Kochen, … 

12:00- 14:00 THEATRALE COOKING SHOWS / Ein Tisch ist nicht genug… 

Ein inszenierter „Open Space“ mit 5 Kochstationen unter Betreuung 

jeweils mind. eines/einer Migrantischen MitarbeiterIn des Betriebs 

und einer Co-Künstlers. Ziel ist das Brückenbauen zwischen den 

Kulturen zum gegenseitigen besseren Verständnis – über das 

gemeinsame Einkaufen, Kochen und Essen.Die BesucherInnen 

können sich frei zwischen und durch die einzelnen Stationen 

bewegen, es entsteht eine ständige Zirkulation. 

Elemente der Theatralen Cooking-Shows, die um eine 

zetnrale Kocheinheit räumlich angeordnet werden, wobei 

das Publikum sich rundherum versammelt: Dokumentiertes 

Einkaufen (Videoaufzeichnung und Projektion des gemeinsamen 

Einkaufens), Interviews mit Käufern und Verkäufern am Markt, 

Dokumentation des Vorkochens bei den Teilnehmerinnen zu 

Hause (verschiedene Essenstraditionen,…), „Quiet Soup“ (stille 

Botschaften, interaktive Aufgaben oder Fragen zum Thema der 

intrakulturellen Begegnung und des Zusammenlebens werden als 

kleine Briefe zur Suppe serviert). Theatrale Cooking Show „Auf 

den Tisch“: Diese besteht aus gemeinsam strukturierten 

Tischgesprächen, d.h. moderierten talk-Shows zwishen den 2 

KöchInnen (der Migrant/in und er/Dem KünstlerIn) zum Thema 

Heimat, Fremdheit, eigene und gemeinsame Kultur, 

Gemeinschaft. Im Mittelpunkt stehen Leben, Erfahrung und die 

Kultur des/der „Fremden“, d.h. die auto-biografischen Aspekte, die 

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zur Sprache kommen sollen: Woher stammt die/der MigrantIn, 

welche Speisen herrschen dort vor, welche Rituale sind wichtig, wie 

fühlt sie/er sich in der sog. Österreichischen 

„Mehrheitsgesellschaft“, wie „integriert“, welche Probleme und 

Wünsche für die Zukunft es gibt. 

Das Kochen kann nach Wunsch Teile des Publikums mit 

einbeziehen und wird immer wieder durch kurze theatrale 

„Acts“ – Tänze, Lieder, Gedichte... aus dem heimatland des/der 

Migrantin – unterbrochen. 

14:00 - 15:00 WORLD CAFÉ (Leitung Uli Schönbauer): Reflexionsrunde 

15:00 – 16:30 ROSA-ROTER FLAMINGO: Abschlussperformance/s 

16:30 – 17:00 Ausklang mit Cocktail 

ROSA-ROTER FLAMINGO 

„Performing Solidarity“ zum Thema: “Koexistenz – wie zusammen leben?” 

5 theatrale Aktionen 

Eine geführte Prozession durch die Halle. 

2 Guides führen die teilnehmenden BesucherInnen durch die 5 Stationen. 

Diese werden räumlich durch eine rosa-rote Neonröhre verbunden, die auf den ersten 

Blick als artifizieller „Raumeingriff“ ersichtlich ist, der mit einfachen Mitteln eine 

festliche Note verbreitet. 

Diese 5 Stationen werden von den jeweils 5 KünstlerInnenteams gestaltet (z.B. 

eine bunte Sofaecke mit Tischchen, Fauteuils, Stehlampe; eine Plüschsitzgarnitur wie 

in einer Disco; eine Hängematte mit Plastikpalme wie im Urlaub...) und bespielt. 

Vorzugsweise sind diese Interieurs dem sachlichen Ambiente der Arbeitshalle „fremd“ 

und unterstreichen den fröhlichen Charakter der Ausnahmesituation des Festes. 

Die 5 KünstlerInnenteams erarbeiten in einem mehrwöchigen Probenprozess mit den 

TeilnehmerInnen Szenen zum Thema „Koexistenz – wie zusammen leben?“ für 

die 5 Stationen. 

Die Guides setzen sich aus den Teilnehmerinnen selbst oder einer/einer von uns 

vorgeschlagenen KünstlerIn zusammen und planen ihre Führung selbst unter 

Einbeziehung der 5 Teams. 

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Es ist geplant, in die 5 Teams auch VerteterInnen des Briefverteilzentrums 

einzubeziehen, und zwar sowohl künstlerisch aktive wie auch interessierte; 

diese müssen jedoch an den Workshops und Proben teilnehmen können! 

Wichtig dafür wäre die Freistellung der Beschäftigten vom Betrieb für diese 

Arbeit. 

„PERFORMING SOLIDARITY“ 1/ 

Kommunikation (Musiker und SchauspielerInnen) 


Selbstbehauptung und Empowerment (Maren Rahmann) 

“PERFORMING SOLIDARITY” 3/ 

Identity (Lina M. Venegas) 


Intrakultureller Dialog (Evgenia, Sakina) 


Abbauen von Vorurteilen, Bauen von Brücken (Eva Brenner, Martina 

Gimplinger, Johannes Kühr) 

Konzept/Künstlerische Leitung : 

Eva Brenner (Dr. phil/Ph.D. A/USA, Leiterin des Experimentaltheaters FLEISCHEREI, 

Regisseurin, Produzentin Theaterwissenschaftlerin) 

Martina Gimplinger (Mag. art, Theaterpädagogogin/“Theater der Unterdrückten“, 

Regisseurin) 

KünstlerInnen (Vorschläge) für die Theatralen Cooking Shows, als LeiterInnen 

der Gruppenarbeiten/5 Teams von „Performing Solidarity“ und 

Installationen: 

Osas Imafidon (NIG/A) 

Dada Alexander (NIG/ A) 

Pablo Vacaflor (BOL/A/GER; Schauspieler, Regisseur, Pädagoge) 

Maren Rahmann (A, Clownin/Rote Nasen, Schauspielerin, Pädagogin)) 

SAKINA (TR, Journalistin, Kurdische Sängerin) 

Michael Fischer (A, Musiker, Komponist, Dirigent) 

Evgenia Stavropoulos (Schauspielerin, Puppenspielerin) 

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C. SEMINAR WORKSHOPS 

Herbst 2011 

POLITICAL THEATER 1: 

Synthetic VIEWPOINTS & Performance COMPOSITION (Eva Brenner) 


“Acting, Physical Comedy & Performance” (Markus Kupferblum) 


“Theater of the Oppressed” (Martina Gimplinger/Pablo Vacaflor) 

Methoden des politischen Theaters sollen in kleinen Teilnehmergruppen von max. 10- 

15 Personen angewendet und evtl. in Kooperation mit Schauspielschulen an 

interessierte SchauspielschülerInnen, welche in ihrer Ausbildung wenig in Kontakt mit 

Methoden des experimentellen Theaters treten, angeboten werden. Der genaue 

Veranstaltungszeitraum wird noch bekannt gegeben. 

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Zeitung „alternative BRENNT²“ 

– Theaterjournal der FLEISCHEREI, seit Februar 2010 

Redaktion: Eva Brenner (A/USA), Anita Raidl (A), Nicole Westreicher (A) 

Graphische Gestaltung: Alexander Schlögl (A) 

Seit 2010 wird der mediale Auftritt der FLEISCHEREI durch die Herausgabe eines 

Theater - Journals unterstützt. In Anlehnung an „BRENNT!“ - Theaterzeitschrift des 

Projekt Theater Studios / FLEISCHEREI von 1998 bis 2004 - trägt die neue 

Zeitschrift den Titel „alternative BRENNT²“. 

Pro Jahr erscheinen jeweils zwei Ausgaben: im Februar/März und September/Oktober. 

Die Zeitschrift wird im A5-Querformat schwarz-weiß gedruckt und umfasst je nach 

Bedarf 8 bis 16 Seiten. 

Der Inhalt der Zeitschrift setzt sich aus Ankündigungen, Programmbeschreibungen, 

Interviews, Kommentaren etc. zu saisonalen FLEISCHEREI-Events aber auch aus 

„Fremdpräsentationen“ zusammen. Diese Fremdpräsentationen sind integraler 

Bestandteil jeder alternative BRENNT²-Ausgabe – als Zeichen der Solidarität 

werden hier unsere BranchenkollegInnen zu Wort kommen – sei es in Form eines 

Interviews, einer Ankündigung o. a. Im Jahr 2010 druckten wir bspw. ein Interview 

mit Barbara Klein – Intendantin des Kosmos Theater im 7. Wiener Gemeindebezirk. 

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Manifest: „Theater of Development & Empowerment“ 

Plädoyer für ein Theater der Partizipation, Empanzipation und Koexistenz in 

Antwort auf die neoliberale Globalisierung und daraus resultierende Prozesse von 

Sozial- und Demokratieabbau, Prekarisierung von Arbeit und 

Monopolisierungstendenzen in Kunst/Kultur. Seit dem Jahr 2004 setzt die 

FLEISCHEREI auf Entwicklung neuer Arbeitsformate und Realisierungspraxen im 

öffentlichen Raum. In den Auslagen des ehem. Kolonialwarenladen aus dem 19. 

Jahrhundert experimentiert ein interdisziplinäres KünstlerInnen-Team mit Modellen 

eines erweiterten Theaterbegriffs, in dem Versuch, avantgardistische Theaterarbeit 

aus dem Ghetto elitärer Hochkultur zu holen und ein breites, nicht-Theater-gewohntes 

Publikum anzusprechen. 

In kurzer Zeit hat sich die FLEISCHEREI etabliert als neuartiger Lern- und 

Handlungsraum im Grätzel, der den Dialog pflegt mit lokalen Organisationen, kleinen 

Gewerbetreibenden und neuen sozialen Bewegungen und einlädt zur Partizipation und 

zum Protest gegen den Verlust kreativer Freiräume. Erarbeitet werden diversifizierte 

migrationspolitische Projektformate, site-spezifische Performances und 

Diskursschienen an den Schnittstellen zwischen Kunst und Leben, die Theater wieder 

in der Mitte der Gesellschaft verorten wollen. Eingefordert wird ein neues Denken und 

Handeln für radikal zeitgemäßes politisches Theater, das seine Funktion als 

alltägliches „Lebensmittel“ wiedergewinnt. Die Trennlinien zwischen Konsument und 

Produzent sollen aufgebrochen, der öffentliche Raum, der über 

Privatisierungsprozesse verloren zu gehen droht, neu besetzt und das Publikum zu 

Mitwirkenden werden. Neue Zugänge zu Aspekten von Improvisations-, Forum- und 

Erzähltheater wie auch der Six Viewpoints of Performance werden ergänzt von 

soziologisch, pädagogisch und therapeutisch fundierten Ansätzen des „Empowerment“ 

(Neue Arbeit/Neue Kultur, Open Space, Soziokulturelle Animation, Familien- und 

Organisationsaufstellungen, Geschenkökonomie). 

„Theater of Empowerment“ – eine der Community verantwortliche 

„Radikalisierung“ im Denken und Handeln - signalisiert Partizipation und 

Emanzipation! Gemeint ist eine neu politisierte Theaterpraxis, die den Formenkanon 

des Experimentaltheaters öffnet für neue Zielgruppen, die sich aktiv beteiligen (an 

Themenstellung und Arbeitsprozessen) und Netzwerke schaffen mit anderen 

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autonomen Kunst- und Theatergruppen. Auf Basis aktueller sozialwissenschaftlicher 

Erkenntnisse und der weltweiten Anti-Globalisierungsbewegung werden 

sozio/theatrale Projektformate entwickelt, die Stellung beziehen zu Krisen der Zeit: 

wachsende Armut, Demokratieabbau, gesellschaftliche Intoleranz, 

Fremdenfeindlichkeit und halbherzige Ausländer- und Flüchtlingspolitik. Ein wahrhaft 

„intrakultureller“ Dialog im Theater muss verortet in den Grundlagen von 

Menschenrechten, Gleichheit & Toleranz und der herrschaftsfreien Koexistenz der 

Kulturen verpflichtet sein. Nach dem Motto: „Eine andere Welt ist möglich!“ - 

Eva Brenner, 2009 

© Elisabeth Handl 

pink zebra theatre & FLEISCHEREI, „Rotwäsche“ (E. Jelinek), 

Eröffnung Bezirskfestwochen Neubau, 2008 

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PROJEKT THEATER STUDIO – RÜCKBLICK 1998-2008 

Künstlerische Leitung: Dr. Eva Brennern (A/USA) 

Das PROJEKT THEATER STUDIO ist im Jahre 1998 aus dem 1991 gegründeten Verein 

PROJEKT THEATER / Wien - New York hervorgegangen. Ziel des interaktiven Theaterlabors ist 

die Neubelebung der österreichischen Theaterlandschaft. Im Mittelpunkt steht die 

kontinuierliche Entwicklung experimenteller und interdisziplinärer Performancetheorie und – 

praxis. An den bislang fast 20 Hauptproduktionen beteiligten sich über hundert künstlerische 

MitarbeiterInnen aus dem In- und Ausland. Darunter waren Uraufführungen von Texten so 

renommierter AutorInnen wie Marlene Streeruwitz und Elisabeth Reichart, Margit Hahn und 

petschinka. Weiters wurden dramatische Bearbeitungen seltener Texte Ingeborg Bachmanns, 

Hanna Kralls, Werner Schwabs (Beitrag zu: Graz 2003 - Kulturhauptstadt Europas) und Else 

Lasker-Schülers erstmals inszeniert. Das Theaterprojekt „Auf der Suche nach Jakob“ wurde im 

Sommer 2003 in drei Sprachen in Wien und Krakau vorgestellt. Begleitet waren diese 

Hauptproduktionen von KünstlerInnen-gesprächen, Workshops mit renommierten 

ausländischen Trainern und special events. 

Ein langfristig konzipierter Projektzyklus „ENDSPIEL in process” (1998-2000) erforschte 

Samuel Becketts Stück “Endspiel“ in sechs Produktionen in Wien und Graz. Für den folgenden 

Zyklus „PHANTOM:LIEBE“ (2000-2003) schrieben zeitgenössische österreichische 

AutorInnen Auftragswerke über Möglichkeiten von Liebe und Beziehungen heute. Sie 

ermöglichten im intimen STUDIO-Rahmen den direkten Austausch zwischen Theater- und 

Literaturschaffenden an den Rändern eines anonymen Theaterbetriebs. 

Seit 2002 veranstaltet das STUDIO das gemeinsam mit dem SCHIELE ART CENTRUM (Césky 

Krumlov) initiierte und von der EU-geförderte SCHIELEwerkstattFESTIVAL in 

Neulengbach/NÖ mit Schwerpunkt Zentraleuropa. Es findet seit 2007 gemeinsam mit der 

zweitenSchiele-Stadt Tulln statt und in Kooperation mit lokalen und internationalen 

Kunstorganisationen.Bisher haben ueber 80junge KünstlerInnen zehn Ländern zusammen 

gearbeit um Aspekte des Schaffens von Egon Schiele aus zeitgenoessicher Sicht neu zu 

beleuchten. 2004 fand erstmals ein vom STUDIO ins Leben gerufenes Festival auf der 

Mittelmeerinsel Korsika statt: „ILéMOUVANTE, internationale Ateliers für zeitgenössische 

Kunst“. Vierzehn KünstlerInnen aus sieben Ländern trafen sich in einem der schönsten und 

ältesten Dörfer Korsikas, um gemeinsam in verschiedenen Gruppen die 

Kunstsparten Theater, Musik, Bewegung, Gesang, Malerei und Film zu bearbeiten. Am Ende 

des seitdem jährlich stattfindenden Festivals werden die Ergebnisse in einem großen Spektakel 

präsentiert. Dabei wird das ganze Dorf zur Bühne. 

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Mit der Eröffnung des neuen Aktionsraums - der FLEISCHEREI im 7. Wiener Gemeindebezirk - 

begann im Herbst 2004 die phase2 des Theaters. Der Umzug in ein Ladenlokal aus dem 19. 

Jahrhundert mit großen Schaufenstern zur Strasse schafft eine Schnittstelle zwischen künstlerischer 

Arbeit, wissenschaftlicher Recherche und neuen sozialen Bewegungen. Die FLEISCHEREI ist ein 

post-postmoderner „Meating Point“ von Theater und neuen sozialen Bewegungen im „künstlerischen 

Nahformat“. Im Zuge der Wiener Theaterreform hat sich im Jahr 2004 ein neues Leitungsteam 

herausgebildet und der neue Projektzyklus „NICE TO MEAT YOU! / Szenen im Zeitalter von 

TERROR & COOLNESS“ (2005-2007) entworfen. In Uraufführungen, interdisziplinären Kurz- und 

Langzeitprozessen, special events und Gastspielen werden Phänomene und Konsequenzen der 

„Neuen Weltordnung“ nach „9/11“ theatral erforscht. Den Auftakt bildete 2004 das Projekt 

„FLEISCH_Rezitation“ im öffentlichen Raum mit Uraufführungstexten von Margit Hahn und 

petschinka. Im Frühjahr 2005 widmet sich das Team der in Österreich weitgehend unbekannten 

deutsch-jüdischen Lyrikerin Else Lasker-Schüler, ergänzt durch einen neuen Text von Marlene 

Streeruwitz. Das Projekt stellte anhand Lasker-Schülers „orientalisierender Prosa“ gegenseitige 

Projektionen von „Orient“ und „Okzident“ vor dem Hintergrund schwindender kultureller Identitäten 

zur Diskussion. 

2004 formierte sich ein neues künstlerisches Team um Eva Brenner, Andreas Pamperl, Corinne 

Eckenstein (fe/male polaroids) und Nicolas Dabelstein (theater turbine), das 2005 ein erstes 

Kollektivprojekt präsentierte: das groß angelegte Heiner Müller-Projektjahr zum 10. 

Todestag des Autors, das mit dem Titel „In der Zeit des Verrats sind die Landschaften 

schön“ Uraufführungen wenig bekannter Werke und Adaptierungen später Gedichte des 

Dramatikers theatral vorstellte. In den folgenden Projektjahren 2006-08 schrieben junge 

österreichische AutorInnen Auftragswerke zu dem Thema „Migration&Integration“ wobei 

das Team erstmals gezielt migrationspolitische und soziotheatrale Projekte in neuen 

Arbeitsformaten erforschte: binationale Hochzeiten in Szenelokalen des 7., 8. und 16. 

Bezirks mit asiatischen, afrikanischen und türkischen MigrantInnen, die Kultserie „migration 

mondays : KITCHEN STORIES“ mit 25 Cooking-Shows und über 1500 TeilnehemrInnen in 

nur eineinhalb Jahren oder das Theater-Marathonprojekt „ACHTUNDSECHZIG… imagine all 

the people…“, das 6 Tagge lang rund um die Uhr an den 40. Jahrestag von 1968 erinnerte 

und hunderte einstiger und heutiger AktivistInnen, KünstlerInnen und BesucherInnen in der 

FLEISCHEREI versammelte. 

URAUFFÜHRUNGEN 2000 

MARLENE STREERUWITZ – 

“THE 1st 40 YEARS I KEPT LOOKING FOR MY GOD”, 

Regie: Mary Overlie (NYC), März 2002 

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INGEBORG BACHMANN – 

“ES WEISS JA JEDER”, Performance mit neu veröffentlichten Gedichten, Nov.-Dez. 2001 

Regie: Eva Brenner (Wien/NYC) 


INGEBORG BACHMANN – Wiederaufnahme “ES WEISS JA JEDER”, Feb. 2001 

ELISABETH REICHART - 

„APHRODITES LETZTES ERSCHEINEN“, 3 SOLI & eine Gruppenperformance 

Nov.-Dez. 2001 Regie: Eva Brenner, Rauminstallation: Beat Zoderer (CH) 


COLLABORATION 1 - LORE HEUERMANN (A/D) 

„DAS FLÜCHTENDE DES AUGENBLICKS“ Installation zu „L’amore fa passare il tempo, Il 

tempo fa passare l’amore“, März 2002 

HANNA KRALL – „POLA“, Performance nach der gleichnamigen Erzählung, im Rahmen des 

„Polnischen Jahres in Österreich“ in Anwesenheit der Autorin, Nov. 2002 


“AUF DER SUCHE NACH JAKOB / SEARCHING FOR JACOB / SZUKAJAC JAKUBA” Text: 

EVA BRENNER, Co-Regie: EVA BRENNER & LEE BREUER (Regie, NYC) März 2003: Wien, Juni 

2003: Krakautournee im Theater Laznia / Kaszimierz, im Rahmen der „Wien-Krakau Tage“, mit 

spezieller Förderung vom Kulturamt der Stadt Wien, dem Österr. Generalkonsulat Krakau & 

privaten Sponsoren. 

WERNER SCHWAB - „SKANDALON : STILLE“ eine Performance mit Musik nach den 

Handwerkstexten „In harten Schuhen“ – Auftragswerk für Graz/Kulturhauptstadt Europas 

2003, Okt. 2002, Regie: Eva Brenner, Raum: Jakob Scheid (A), Co-Produktion mit „Graz - 

Kulturhauptstadt Europas 2003“, Literaturhaus Graz: Sept. 2003, Wien Premiere: Okt. 2003 


INGEBORG BACHMANN – „Auf diesem dunkelnden Stern“, UA Trinity College, Dublin 

(IR), 30. April 2004, im Rahmen der Internationalen Bachmann-Konferenz (30. April-1.Mai 

2004). Regie: Eva Brenner, Performance: Maren Rahmann (D) 

MARGIT HAHN – „Bald kommt der Aufschwung!“ und petschinka (A): “CARLO 

GIULIANI”: FLEISCH_Rezitation 1 - ERÖFFNUNG des neuen Aktionsraumes 

FLEISCHEREI – Auftakt zu dem Zyklus „NICE TO MEAT YOU! - Szenen im Zeitalter von 

TERROR & COOLNESS“ 

Regie: Eva Brenner, Corinne Eckenstein (CH), Nicolas Dabelstein (D), petschinka, Okt. 2004 


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ELSE LASKER-SCHÜLER & MARLENE STREERUWITZ – „HERZ.angst, Ein theatrales Spiel 

um „Fremdsein“ und Zugehörigkeit. UA FLEISCHEREI - 7. 4. 2005. Aufführungen bis 23. 4. 

2005, im Rahmen des Zyklus NICE TO MEAT YOU!, Szenen im Zeitalter von TERROR & 

COOLNESS; Regie: Eva Brenner, Raum/Projektionen: Andreas Pamperl (A), Performance: Emel 

Heinreich (A/TR), Birgit C. Krammer (CH), Maren Rahmann (D), YAP Sun Sun (SING) 

HEINER MÜLLER – „HERZ.stücke“ 10 Tage 10 Nachte Wohnen & Arbeiten non-stop in der 

FLEISCHEREI – 24. Okt. – 3. Nov. 2005 rund um die Uhr. AktionIstInnen: Rainer Berson 

(BR/D), Eva Brenner (A/USA), Corinne Eckenstein (CH), Nicolas Dabelstein (D) Aisha Lindsey 

(USA), Clemens Matzka (A), Andreas Pamperl (A), Maren Rahmann (D), Angélica Castelló 

(MEX), YAP Sun Sun (SING) 


HEINER MÜLLER – UA „ÖDIPUS_geschichten“, Performance in der FLEISCHEREI und im 

öffentlichen Raum nach Texten von Heiner Müller, Inge Müller, Michèle Fabien & Ensemble 

Premiere: 27. 3. 2006, Aufführungen bis. 9. 4. 2006. Regie: Eva Brenner (A/USA), 

Dramaturgie: Barbara Seifert (A); TragödInnen: Jakub Palacz (PL), Maren Rahmann (D); Chor 

der Frauen: Angélica Castelló (MEX), Steffi Hofer (D), Sibylle Starkbaum (A); Gesang: 

Christiana Uichita (HR); Special Guest: Susanne Schuster (A, Matriarchatsforscherin); 

Raum/Projektionen: Andreas Pamperl (A); Musik: Angélica Castelló; Assistenz: Maxie Klein 

(A), Katka Csanyiova (SK); Grafik: Rainer Berson (BR/D); Übersetzungen: Uta Wagner (B/D, 

aus dem Französischen), Grazyna Woitzuck (A/PL, ins Polnische) 

CREATING ALTERNATIVES“: soziotheatrale Forschung in der FLEISCHEREI 

1. „migration mondays: KITCHEN STORIES“, theatrale Cooking-Shows mit KünstlerInnen 

und MigrantInnen, Oktober-November, jeden Montag abend, pay as you wish. 

2. „FLEISCHEREI_mobil“, binationale Hochzeitsrituale in öffentlichen Gasthäusern des 7. 

und 8. Bezirks. KuratorInnen/Regie: Sun Sun YAP (SGP), Charles Ofoedu (Nigeria). 

Texte/UA: Magda Woitzuck, Charles Ofoedu (Auftragswerke) 

PROJEKTE 2007 

CREATING ALTERNATIVES“: soziotheatrale Forschung in der FLEISCHEREI 

1. Fortsetzung „migration mondays: KITCHEN STORIES“, theatrale Cooking-Shows mit 

türkischen KünstlerInnen und MigrantInnen, Frühjahr und Herbst 2007, KuratorInnen, Nuray 

Karabay-Ammicht (A/TR), Sun Sun YAP (SGP), Werner Rotter (A, Diskussionsreihe) 

2. „FLEISCHEREI_mobil“, türkisches Hochzeitsritual im 16. Bezirk (Ragnarhof) mit 

Jugendlichen der 2. und 3. Generation. Regie: Emel Heinreich (A/TR), Asli Kislal (TR). 

In Kooperation mit dem VZA – Verein Zentrum Aichholzgasse. 

3. „THE WANDERING GHOSTS / International Halloween Party“ - ein soziotheatrales 

Performanceritual im Restaurant Lux (Spittelberg, 1070 Wien) - Uraufführung mit Texten des 

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österreichisch-philippinischen Autors Camilo C. Antonio und Performance von 

SchauspielerInnen & asiatischen MigrantInnen (u.a. VRCH, Thai, Taiw, Laos, PHI, Vietnam). 

4. “Ceci n’est pas une pipe“ - ein Zeitjournal - Theorie- und Diskursmodul mit sechs 

Publikumsdiskussionen zum Thema „Migration“ mit AutorInnen und SozialwissenschaftlerInnen 

und neuen Publikationen zu Fragen von Migration, Integration und Globalisierung (Hedwig 

Brenner, Haifa/IL, Walter Baier/Jürgen Bozsoki/Wien) KuratorInnen: Eva Brenner (A/USA), 

Peter Kreisky (A). 

5. migration mondays : the ancestors speak [ 1 - 4 ], jeden Montag im November, 

KuatorInnen: Sun Sun Yap (SGP) & Andreas Pamperl (A) Weiterentwicklung interaktiver 

Cooking-Shows mit MigrantInnen aus Ländern Ostasiens (VRCH, Vietnam, Laos, Indien, 

Philippinen). 

PROJEKTE 2008 

“CREATING ALTERNATIVES 2“: no justice no peace… 

Soziotheatrale Pilotprojekte zum Thema „Migration, Integration, Partizipation“ 

1. „ACHTUNDSECHZIG … imagine all the people…” – Theatemarathon zum 40. 

Jahrestag der Revolte um 1968. 4.-9. Mai 2008, non stop, 144 Stunden wohnen & arbeiten in 

der FLEISCHEREI 8 Uhr-24 Uhr, Nachts. KünstlerInnen Ateliers mit Musik Performances, Film 

und Party… Internationales Performance Projekt mit interdisziplinären KünstlerInnenteams zu 

den Themen: Womens’ Lib, Prag 68, Visual art&Aktionism, Theater&Happenings, Literatur und 

Öffentlichkeit… 

2. Vorspiel “ROTWÄSCHE” von Elfriede Jelinek (1968/69), aus Anlass der Eröffnung 

Bezirksfestwochen Neubau und Theaterinitiative “DORPFLATZ: neubau(en)08”, 7. Mai 2008, ab 

18 h Prozession entlang der Bandgasse und Abschlußperformance im „weissen haus“ 

(Kooperation von FLEISCHEREI, Tanz Atelier Wien, Jewish Theatre Austria, Theater 

Spielraum, pink zebra theatre). 

3. Feb.-Nov., ASYLCAFÉ– soziokulturelles Workshop-Projekt mit AsylwerberInnen in Wien. 

Leitung: Eva Brenner, Konrad Hofer (A, Soziologe), Maren Rahmann/Nuray Ammicht (A/TR) 

4. Feb.-Nov. “Café 50+” – soziotheatraler Theaterworkshop mit Frauen über 50. 

Künstlerische Leitung: Eva Brenner/Siliva Both (t a n z p o o l Wien) 

5. Polentournee (Wroclav, Opole, Cracow) mit der Ingeborg Bachmann Performance „Auf 

diesem Dunkelnden Stern“ – Einladung des Austrian General Consulate in Cracow und des 

Center for Jewish Culture und des „theatre of noise“, Krakau. 

Weitere Gastspiele mit dem Projekt 2008: 3. August: Theatertage Weissenbach, 17. Oktober: 

Neulengbach/NÖ, St. Pölten, 21. Oktober: Bratislava / Slowakei 

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PROJEKTE 2009 

Frühjahr 2009 

AUF ACHSE 09: alle wandern aus, Soziotheatrales Asylprojekt in der Kirchengasse 

...aktion „kunst trifft wirtschaft trifft migration“... in Kooperation mit OKTO.tv Soziotheatrales 

Kunstprojekt als Interaktion von Theater, AsylwerberInnen, Geschäftstreibenden 

Künstler. Leitung: Eva Brenner (A/USA), Andreas Pamperl (A) 

PERFORMANCE PROZESSION 1: 27., 28. & 29. April 2009 

Projektleitungen/Coaches: Michael Fischer (A, Musiker), Martina Gimplinger & Ahmad Abu 

Kharma (A/Palästina, Jordanien, Theater der Unterdrückten), Radovan Grahovac (HR, 

Regisseur), Alexandra Reill (A, Konzept- und Medienkünstlerin, Filmemacherin), YAP Sun Sun 

(SGP, Schauspielerin, Sängerin). Sozialpädagogische Beratung: Michael Genner (A, Asyl in 

Not), Kostüme: Markus Kuscher (A), Räume/Videos: Andreas Pamperl, Administration: 

Heidemarie Ambrosch (A), Produktionsleitung: Katka Csanyiova (SK), Projektassistenz: 

Juan Pablo Vacaflor del Carpio (BO), Francis Okpata (NG), Evgenia Stavropoulou (GR), Julia 

Stiefelbauer (A) 

KUNSTimDIALOG – Diskursreihe asyl mondays: NO JUSTICE NO PEACE ! 

KuratorInnen: Eva Brenner (A/USA), Peter Kreisky (A, Sozialökonom, ehem. Mitarbeiter der 

AK-Wien, Republikanischer Club). Moderator: Radovan Grahovac (HR) 

Gespräch 1/ ZOOM NAHER OSTEN 1, Mo., 16. Feb. 2009, 19h, FRIEDEN JENSEITS VON 

NATIONALISMEN & FUNDAMENTALISMEN 

Gespräch 2/ ZOOM NAHER OSTEN 2, Mo., 2. März 2009, 19h, WIE PREKÄR IST DIE 

SITUATION IN ISRAEL - PALÄSTINA? 

Gespräch 3/ KEIN EINTOPF BITTE!, Mo., 16. März, 19h. ALLE WANDERN AUS ? 

Gespräch mit AsylwerberInnen und Kunstschaffenden 

Gespräch 4/ KEIN EINTOPF BITTE!, Mo., 30. März 2009, WELCHE ANDERE WELT IST 

NÖTIG? Perspektiven des Weltsozialforums 2009 (Belèn, BR) 

Gepräch 5/ ZOOM NAHER OSTEN 3, Mo., 20. April 2009, 19h, FRIEDEN ODER KRIEG? 

Kurdische Lieder - Benefizkonzert zum Internationalen Frauentag, mit Azimet Firato 

(Baglama), Cihan Can (Gitarre). Eintritt: € 10/€ 7 

Special Event: Di., 11. März 19h - Lesung, Film, Diskussion. „Hermann Langbein 

- Die Stärkeren“ mit Franz-Richard Reiter: Bericht aus Auschwitz und anderen 

Konzentrationslagern. Spenden! 

Special Event: Mo., 23. März, 19h - Protestaktion&Infotainment „TAKE BACK PUBLIC 

SPACE“ mit betroffenen Freien Kunstschaffenden, AktivistInnen, IG Kultur Wien, Verein Freies 

Plakat, IG Freie Theaterarbeit, DORFPLATZ: neubau(en). Spenden! 

Bezirksfestwochen Neubau 09: So., 7. Juni 2009, 19 Uhr 

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AUF ACHSE revisited: „Improvising Freedom“, 

Eintritt frei! Im Rahmen von „So viel Leben, so viel Kunst, so viel Vielfalt“ 

Herbst 2009 

Die FLEISCHEREI in Mexiko (7.-26. Oktober 2009) 

Zu Gast beim Straßenfestival CERVANTINO: „AUF ACHSE 09: alle wandern aus“ 

Performance Prozession mit KünstlerInnen, MigrantInnen und Geschäftstreibenden 

im öffentlichen Raum von Guanajuato 

5. November 2009, 19 Uhr – „Kein Kernkraftwerk in Zwentendorf!“ - 30 Jahre danach 

Buchpräsentation & Ausstellungseröffnung: Fotografien der österreichischen Anti-Atom- 

Bewegung (bis 20.11.09). 

Der grüne Anti-AKW-Bus von Leo Buchern wird vor der FLEISCHEREI Station machen... 

24. & 25. November 2009, 20 Uhr – LONGING / EXILE AT HOME 

Theater Xchange Jaffa/Tel Aviv - Neubau/Vienna im Rahmen von „Dorf ohne Grenzen“ 

Premiere im Theater Nestroyhof (20. Nov) – Weitere Aufführungen in der FLEISCHEREI 

Nov./Dez. 2009 „KUNSTimDIALOG“, 19. Uhr – 

„JENSEITS DER VERIRRUNGEN: 1998 - 2009” 

Diskursreihe: ZeitgenossInnen diskutieren die Entwicklung Südosteuropas seit dem Wendejahr 

1989; Kuratoren/Moderatoren: Radovan Grahovac (A/HR), Peter Kreisky. 

In Kooperation mit OKTO.tv/ALTERNATIVKOST 

“migration Mondays: KITCHEN STORIES“, „HELP YOURSELF, MARRY ME!“ (2007-2008) 

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BIOGRAPHIEN DES KERNTEAMS/KOLLEKTIVS 

Monika Anzelini (A), Journalistin, Kulturmanagerin, PR-Frau 

1955 geboren in Wien 

1974-1982 Studium der Soziologie und Politikwissenschaften 

1980 – 1993 journalistische Tätigkeit für verschiedene österreichische Medien,u.a. 

für AZ, WIENERIN, Jewish Telegraphic Agency, USA 

1986-1989 Organisation und Leitung des Fitness,- Seminar- und Kulturzentrum „Anzelini“, 

Neulengbach, NÖ 

1993-1996 Leitung der Pressestelle des Österreichischen Bundesverlages für die 

Publikumsverlage 

Deuticke und Christian Brandstätter für Österreich, Deutschland und die Schweiz 

1996 Gründung von ANZELINI’S BÜRO, Büro für Presse & Öffentlichkeitsarbeit, Schwerpunkt 

Kulturprojekte 

1997-2005 Pressesprecherin für Thomastik-Infeld Musiksaiten, Vienna, Betreuung aller 

Kulturaktivitäten, u.a. Mitorganisation und PR für INFELD HAUS DER KULTUR (5 Ausstellungen 

pro Jahr, klassische Moderne des 20. Jhdts) 

1998 Co-Autorin des Buches „Irrgarten Pubertät“, Max H. Friedrich, DVA Verlag, Wien 1999 

Seit 1995 Presse & Öffentlichkeitsarbeit für ACT NOW Theaterarbeit und darauffolgend für 

PROJEKT THEATER STUDIO, Wien 

Seit 2001 Presse & Öffentlichkeitsarbeit für PRO&CONTRA, Neulengbach 

2001 Übersiedlung nach Korsika, Frankreich 

Seit 2002 Übersetzung und Reiseleitung auf Korsika (Deutsch, Englisch, Französisch) 

2003 Gründung des Festivals « Ilemouvante, Ateliers Internationaux D’Arts Contemporains», 

internationaler, interdisziplinärer Theaterworkshop in Sant’ Antonino, Korsika, in 

Zusammenarbeit mit PROJEKT THEATER STDUIO, Wien. 

Seit 2006 Pressesprecherin für VIALUNI, Compagnie für zeitgenössischen Tanz, Ajaccio, 

Korsika. Seit 2007 für „Du Coq à l’Ane“, Musik- und Animationsfilmproduktionen, Pigna, 

Korsika. Seit 2009 Leiterin der Städtischen Galerie in Il Rousse. Ab 2010 wieder in Wien. 

Gaby Aldor (IL) / Schauspielerin, Regisseurin, Tanzkritikerin, Pädagogin, 

is co-artistic director of the Arabic- Hebrew Theatre in Jaffa where she directs and plays. The 

Arab-Hebrew Theatre of Jaffa is committed to bringing together Arab and Jewish artists and 

audiences, and developed a unique artistic language. Ms. Aldor’s productions, some of which 

are defined as “Physical theater” won several national awards and she is the recipient of the 

Rosenblum award for excellence in dance and theater. She is also an Israeli writer and dance 

critic who has published extensively in major Israeli newspapers and journals, lectured and 

moderated panels about Israeli dance and culture in Europe, U.S.A., Japan and China. Her 

productions won several national awards and she is the recipient of the Rosenblum award for 

excellence in dance and theater. Currently she is writing a book of her Orenstein family, the 

poineers of modern dance in Israel with roots in Vienna, Austria. 

From 1964-1985, Mrs. Aldor was active as actress in most Israeli theaters, as well as in 

Cinema and Television productions. She was working as well as choreographer and movement 

Director for the theater and television. Gaby Aldor is chairperson for the Rabinovitch Fund for 

literature and culture, dance committee, as well as member of the Suzanne Dellal Center for 

Dance and Theater board of directors. She is chairperson of the Independent Cohreographers 

non profit organization, and member of various prize comittees, international dance 

competitions and councelor for dance education at the Ministry of Education and Culture. She 

was travelling as a Foreign Ministry delegate presenting Israeli Dance and culture in Germany, 

France, Japan , Italy and China and the USA. Currently she is writing a book of her Orenstein 

family, the pioneers of modern dance in Israel. 

Marton Baksai (H) / Assistenz 

Geb. 1986 in Budapest, Studium der Biologie an der BOKU Wien, seit 2006 laufend technische 

Assistenz am Projekt Theater Studio/FLEISCHEREI, daneben Tätigkeit bei diversen 

Radiostationen wie Radio Attac im Bereich Audioschnitt. 

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Eva Brenner (A/USA) / Regisseurin, Theaterwissenschaftlerin, Aktivistin, 

geb. 1953 in Wien, ist seit 30 Jahren als freie Theaterschaffende und - Produzentin sowie 

Theaterwissenschaftlerin in Wien und den USA tätig. Lange Auslandsaufenthalte, u.a. Schweiz, 

Deutschland, Italien, Frankreich; 1980-1994 in New York (Studium der Performing Arts und 

Performance Studies, Abschlüsse mit M.A. und Ph.D., Theaterarbeit Off und Off-Off Broadway 

als Regisseurin und Bühnenbildnerin). Seit 1991 co-künstlerische Leiterin des 

Experimentaltheaters „Projekt Theater STUDIO“, seit 2004 des Theater- und Kunstraums 

FLEISCHEREI in Wien. Regiearbeiten u.a. bei den Wiener Festwochen, im Stadttheater 

Klagenfurt, für Graz 2003 (Literaturhaus Graz), das Konzerthaus Wien, dietheater Wien, WUK. 

Entwicklung neuer Modelle soziotheatraler Arbeit mit dem Konzept „CREATING ALTERNATIVES 

– theoretische und praktische Erforschung eines „Theater of Empowerment“ in Kooperation mit 

StadtteilvertreterInnen, NGOs, neuen sozialen Bewegungen und div. Zielgruppen 

(MigrantInnen, Jugendliche, Asylanten). 2002 Mitbegründerin des internationalen 

SCHIELEfestivals Neulengbach (NÖ), das 2007 erstmals die Stadt Tulln (NÖ) einbezieht sowie 

2003 ILéMOUVANTE auf der Insel Korsika, Frankreich. Seit 2008 Entwicklung soziotheatraler 

Prozessionen im öffentlichen Raum, erstmals intensive Beschäftigung und Zusammenarbeit mit 

AslywerberInnen. 2009 Regiearbeit zu Heiner Müllers „Hamletmaschine“ mit Schauspielerlern, 

schwarzen und Latino Jugendlichen in New York (Castillo Theater). Seit 2007 ausgedehnte 

Reisen nach Israel, Polen und die USA für Vorarbeiten kommender Austauschprojekte. 

Arbeitet derzeit an einem Buch über ihre Theaterarbeit. Diverse Vorträge an Universitäten und 

Kulturorganisationen zu politischem Theater, Performance und Theaterarbeit mit MigrantInnen. 

Katka Csanyiova (SK) / Theaterwissenschaflterin, Performance Künstlerin, 

geboren 1982 in Kežmarok, Slowakei. Studium an der Universität Wien Theater- Film- und 

Medienwissenschaft, mit dem Thema „Der tschechoslowakische Film in der Zeit des 

Kommunismus“ hat sie ihr Studium 2008 abgeschlossen; Auslandsstudium an der Universität 

für Musik und darstellende Kunst - JAMU in Brünn/Tschechien (2003). Während ihres Studium 

hat sie viele Erfahrungen in verschiedenen Theatern Wiens gesammelt (u.a. Theater m.b.H, 

FLEISCHEREI) als Regieassistentin, Produktionsassistentin und auch Schauspielerin. Sie 

kooperiert mit mehreren Theatergruppen in der Slowakei und in Tschechien. Momentan 

arbeitet sie im Projekt Theater Studio/FLEISCHEREI. Seit 2009 Performance-Studium an der 

Akademie der Bildenden Künste Wien. 

Alexander Emanuely (F/A) / Homme de lettres, Wien, 

geb. 1973; Schriftsteller, Essayist, ehem. Zeitungsherausgeber (ContextXXI) und langjähriger 

wissenschaftlicher Mitarbeiter der psychosozialen Ambulanz ESRA (www.esra.at). 

Michael Fischer (A) / Musiker, Komponist, Dirigent 

arbeitet als Instrumentalist-Komponist an der Schnittstelle Improvisierte Musik/Neue 

Musik/Klangkunst u.a. an der Sprachimmanenz von Klängen und in genreübergreifenden 

Projekten in internationalen Kontexten. An Saxophon, Violine, Radiostudiosetup Entwicklung 

einer individuellen klanglichen Semantik auch unter Einbeziehung des elektroakustischen 

Phänomens Feedback (The Wire; POL-festival neue musik/Frkft., MAK, Urbanguild/Kyoto u.a.). 

Weitere Auftritte: Kaleidophon, artacts, Ein Kulturschutzgebiet, Konfrontationen, 

Grabenfesttage, Festival TussenLand/NL, TrytoneFestival/NL, Festival Izzven/SLO, Jazzfest 

Wien, Jazzfest Wiesen, Ernst Schmidt jr. festival (Koop. mit Marc Adrian); 

MediaHighschool/Bruxelles, Amsterd.Hogeschool/Kunsten, Bimhuis/NL, Bethanienklooster/NL, 

Bimhuis/NL, Kraakgeluiden-DNK/NL, Red Rose Club/London, Bonnington Centre of 

Music/London, Teatr Kana/Szczecin/PL, Knitting Factory/NY, SpecialColors/Tokyo, 

Univ.f.Angew.Kunst, Akad.d. Bild.Künste, Porgy&Bess, ORF RKH, Rote Fabrik/CH... 

Seit Ende der 90er Jahre Arbeit als Leiter eigener Großensembles, als Gast (Auftritt mit dem 

London Improvisers Orchestra) und Referent für Improvisierte Orchestermusik. Er erarbeitete 

Conductions u.a. für die FH für Architektur Vaduz, Jeunesse Musical Österreich oder mit dem 

seit 12 Jahren bestehenden Improvisationsorchester FOCO für zwei Aufführungen im Rahmen 

des Festivals Internacional de Improvisación '08, Madrid oder für das Creative Music Festival 

'07, Shiga/Japan. www.wuk.at/m.fischer 

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Martina Gimplinger (A) / Performerin, Trainerin, 

geb. 1983 in Eberstalzell (Oberösterreich), abgeschlossenes Studium der Afrikawissenschaften 

plus Fächerkombination aus Theater-, Film-, und Medienwissenschaften, Musikwissenschaften, 

Vergleichende Literaturwissenschaften und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Erste 

Begegnung mit dem Theater nach Augusto Boal am Institut für Afrikawissenschaften 2004. 

Mitglied des Theaters der Unterdrückten Wien (www.tduwien.at) und der Twin Vision 

Performance Group. 2006 Aufführung von „Mit der Faust in offene Messer“ im Theater des 

Augenblicks. Theaterlehrgang zu den Methoden und Techniken des Theaterpädagogen 

Ausgusto Boal. 

Radovan Grahovac (HR) / Regisseur, Filmemacher, Moderator, 

Geb. 1948 in Zagreb, seit 1992 in Wien. Tätig als Theater-, Radio- und Fernseher-Regisseur, 

Übersetzer und Publizist. 

Produziert seit den 90er Jahren Hörbilder, Hörspiele und Tonspuren für bei Ö1 und seit 2001 

für OKTO die Serie NEBENAN (für die Dokumentarreihe habe er den 40. Fernsehpreis der 

Erwachsenbildung für 2007 bekommen – Sparte Sendereihe www.vhs.or.at). Hat in Zagreb ua. 

An der Akademie für darstellende Kunst unterrichtet und an etlichen Theaterproduktionen 

mitgearbeitet. 

Erich Heyduck (A) / Bühnenbildner, Lichtdesigner, Dokumentarfilmer, 

arbeitete 2 Jahrzehnte als Ausstatter, Lichtgdesigner und Technischer Leiter an führenden 

deutschen und österreichischen Theater. Seit 5 Jahren frei beruflich tätig, vor allem in 

Spezialprojekten der freien Theaterszene Wiens (z.b. „Roter Oktober“ der wiener wortstätten), 

seit Herbst 09 auch für die FLEISCHEREI, da zuletzt Israelgastspiel und SCHIELE fest 2009 NÖ. 

Zusammenarbeit mit Tanz Atelier Wien, zuletzt Filmarbeiten wie MELIA (mehrfach auf Festivals 

präsentiert). 

Nuray Karabay-Ammicht (A/TR) / Sängerin, Schauspielerin, Pädagogin 

Geb. in Ankara, Türkei. Ab 1982 Theaterstudium in Ankara sowie Bewegungsimprovisation, 

Schauspieltätigkeit und Gesangsausbildung an der Musikhochschule Ankara. Ab 1991 

Stipendium an der Musikhochschule in Wien. Seit 1998 verschiedene Engagements - u.a. 

Wiener Neue Oper, Wiener Kammeroper, Sommerfestspiele in Bad Ischl; Mitwirkung an einem 

Romaprojekt in Graz, Theaterbrücke und Interkulttheater. Unternehmens- und Improtheater. 

Derzeit Unterrichtstätigkeit am Vienna Konservatorium. 

Markus Kupferblum (A), Regisseur, Clown, Autor, 

geb. 1964 in Wien, Studium an der Universität Wien, Geige am Konservatorium der Stadt 

Wien, Pantomimeausbildung bei Willi Gansch und Commedia dell´Arte Ausbildung in Spanien, 

Schauspielausbildung im Rahmen des Musicalkurses an der Musikhochschule Wien, 

Absolvierung sämtlicher Masterclasses an der Schule Philippe Gaulier/Monika Pagneux 

(Jacques Lecoq) in Paris, Maskenausbildung, STSI School, Bali, Indonesien, 1995 Filmstudium, 

New York University, 1996 Masterclass bei Carlo Boso (Strehler), Commedia dell’Arte, Belgien. 

Schauspiel -und Regieengagements weltweit, u.a. in Österreich, Deutschland, Schweiz, 

Frankreich, England, Russland, USA Südamerika. Direktor des Totalen Theaters, 

Nestroypreisträger. Theaterstücke und Filmarbeiten, zahlreiche Performances, Aktionen und 

Straßentheater und Operninszenierungen. Zuletzt „Die verlassene Dido" (Nestroy" Preis der 

Stadt Wien für die beste Off-Produktion 2007). Lehrtätigkeit u.a. am Reinhardt-Seminar Wien, 

Vorträge, div. Publikationen eigener Stücke und über Theater. 

Peter Kreisky (A) / Sozialökonom, Aktivist. 

Ehemaliger Mitarbeiter der AK Wien mit Schwerpunkt sozialer und regionaler Ökonomie. 

Jakub Palacz (PL) / Schauspieler, Musiker, Autor 

Geboren am 26. Mai 1976 in Polen. Schauspielausbildung an der Theaterakademie in Krakau. 

Gründete das experimental Theater ELOE Theater Of Noise. 

Schauspielerische Mitarbeit an den Theatern: THEATER BAGATELA, OLD THEATER, BUCKLEIN 

THEATER, THEATER 38, THEATERHAUS WEIMAR, THEATER _A_NIA NOWA zuletzt in der 

Titelrolle des EDYPUS. JAKUB PALACZ arbeitet weiters als Multimedia-Künstler, Musiker und 

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trat in Kurzfilmen, TV-Produktionen und Werbungen auf. Stücke geschrieben von PALACZ: 

CHILDRENS OF ENERGY, SIMON, BAD DREAM. 

Maren Rahmann (D), Schauspielerin, Performerin, Clownin, 

Geboren 1964 in Hamburg, lebt und arbeitet seit 94 in Wien in verschiedenen freien Theatern 

und bei den Roten Nasen Clowndoctors. Seit 97 Ensemblemitglied im Projekttheater Studio – 

Zuletzt Nov. 05: Herzstücke. 

Singt, spielt Akkordeon, Mundharmonika, Percussion und Flöte, Gedicht- und Textvertonungen. 

Lesungen, Moderationen, Performances. 

Anita Raidl (A) / Dramaturgin, Kulturmanagerin, Theaterwissenschaftlerin 

geb. 1985 in Graz, aufgewachsen im Südburgenland. Seit 2004 Studium der Rechts- und 

Theaterwissenschaften an der Universität Wien. Arbeitet derzeit an ihrer Diplomarbeit zum 

Thema „Das Projekt Theater Studio – Überlebensmanagement nach der Wiener Theaterreform“ 

und ist momentan als Dramaturgin im Projekt Theater Studio/FLEISCHEREI tätig. 

Toni Silver (USA) ist eine New Yorker Performerin mit Witz, Talent und Courage. In ihrer 

Arbeit wendet sie sich immer wieder politischen Themen zu, die sie aus der besonderen Sicht 

von Frauen bearbeitet. Als kritische Künstlerin verfolgt sie seit Jahren die rechts-politische 

Wende in ihrem Land und entwickelt brisante theatrale Auseinandersetzungen damit. 

Evgenia Stavropoulou (GR) / Schauspielerin, Puppenspielerin, 

studierte Schauspiel in Athen, Griechenland. Unter ihren Lehrern waren der balinesische 

Schauspieler Tapa Sudana (Mitarbeiter des Theaterregisseurs Peter Brook) und der russische 

Regisseur Ivgeny Lanscoy. Sie spielte in verschiedenen Gruppen als Amateurin und 

professionelle Schauspielerin und in unterschiedlichen Produktionen: Straßentheater, 

klassisches Theater, politisches Theater, griechische Tragödie, Wandertheater. In den letzten 

Jahren verwirklichte sie in Eigenregie zwei Stücke, eines basierend auf einer Kurzgeschichte 

von Rainer Maria Rilke, das andere auf dem Mythos der „Persephone“. 

Daneben wirkte sie in Werbe- und Kurzfilmproduktionen in Griechenland und Österreich mit. 

Seit zwei Jahren arbeitet sie als Puppenspielerin im Puppentheater Lilarium (Wien) und nimmt 

an Produktionen der FLEISCHEREI (Wien) teil. 

Pablo Vacaflor (Bolivien) / Schauspieler, Trainer, 

Schauspielstudium an der Kunstakademie von Sucre (Bolivien) unter der Leitung von Ryan Van 

Pelz (Holland). Weiterbildungen im Bereich Schauspiel, Dramaturgie und Regie bei 

anerkannten südamerikanischen Gruppen, u.a. dem „Teatro de los Andes“ (Bolivien), 

„Malayerba“ (Ecuador) und „Lume“ (Brasilien). Gründer und Mitglied als Regisseur und 

Schauspieler von Theatergruppen aus Bolivien und Österreich. Aufführungen bei zahlreichen 

nationalen und internationalen Festivals und an verschiedenen Orten wie Strassen, Plätzen, 

Schulen, Universitäten, im Theater und in alternativen Räumen. Leitung von Kursen und 

Workshops in pädadogischen und kulturellen Institutionen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene 

und Schauspieler. In Österreich Mitarbeit in verschiedenen experimentellen Theaterprojekten 

z.B. bei dem „Carpa Theater“ und der „FLEISCHEREI/Projekt Theatr Studio“. Derzeit wohnhaft 

in Hamburg. 

Uta Wagner (D/B) / Schauspielerin, 

geb. 1934 in München. Engagements an großen Bühnen (D/A). Seit 1968 in Brüssel - Film und 

TV-Arbeit u.a. für die RTBF, frankophones Fernsehen; 

Übersetzerin und Dolmetscherin. Ab 1976 am Théâtre Poème: Produktionen von Aragon, 

Eluard, Cendrars, Camus, Sartre, Verhaeren, Baudelaire, Maeterlinck, Duras, George Sand, 

Rilke, Brecht und Lou Andreas Salome in französischer Sprache. Damit div. Gastspiele und 

Auszeichungen (F/USA). 1986 Gründung von „ La Passerelle“ - Texte deutschsprachiger 

Autoren in deutsch und französisch, u.a . Ch. Wolf, Broch, Bachmann, Aichinger, Morgner, 

Tucholsky, Nestroy. 1998 Hauptrolle in „Kassandra“ von Ch. Wolf; Kurt Schwitters : 

„Herzschmerzen“, Kandinsky: „Violett“, Traklabend (Regie: Franz Josef Heumannskämper, 

Klön). Gastspiele Amsterdam, London, Luxemburg, Mailand (Piccolo Teatro) und Wien. 1999 

„Stimmen im Widerhall“ von Doron Rabinovici und Paul Gulda in Mauthausen. 2006 

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Schauspielarbeit in einer Proddktion von „Ödipus“ (Theresias) im Theater Laznia in Nowa Huta, 

Krakau. Seit 2002 Mitarbeit im Projekt Theater STUDIO/FLEISCHEREI, beim Schielefestival NÖ 

u.a. unter der Regie von Eva Brenner. 

Nicole Westreicher (A), Theaterwissenschaftlerin und Tänzerin, 

Geboren 1986 in Oberösterreich, 1992-2004 Musikalisch-rhythmische Ausbildung an der 

Landesmusikschule Attnang-Puchheim und zahlreiche Tanzworkshops. 2004 bis 2008 

Diplomstudium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft (Diplomarbeitsthema: 

„Zeitgenössisches, italienisches Ballett – Die Compagnia Aterballetto“) an der Universität Wien, 

2005-2007 Ausbildung zur Bühnentänzerin und 2005-2008 zur Tanzpädagogin. 2005 – 2006 

Mitglied zweier Tanzgruppen als Tänzerin und Choreographin. 

Regie- und Produktionshospitanzen beim „Pink Zebra Theatre“ und „Special Edition“. Seit 2005 

Mitglied der Feuertanz und Blacklight Performance Company „Shining Shadows“. Komparserie 

in der Volksoper Wien. 2008-2009 Tanzpädagogin für den „Kiddydanceclub“. 2009 Praktikum 

im Österreichischen Staatsarchiv, seit 2009 Doktoratsstudium der Philosophie, 

Dissertationsgebiet: Theater-, Film- und Medienwissenschaft (Dissertationsthema: „Das 

Phantastische im Musikvideo“). 

Tanja Witzmann (A), Schauspielerin, Regisseurin, 

arbeitet seit 1996 als Schauspielerin, Performerin und Regisseurin (brut Wien, KosmosTheater 

Wien, Projekt Theater Studio Wien, Theater Foxfire Wien, Liebfrauentheater München, Eisfabrik 

Hannover, Teatret Cantabile 2 Dänemark, Teatr Ogledalo Vojvodina, Klingenburg Festspiele). 

2004 gab sie mit „Auf Grund: Happy Ends“ ihr Regiedebut im KosmosTheater. Es folgten 

„Grand Schlamm“ – Merkel, Bush & Bands, eine Eigendreckproduktion (gemeinsam mit Sabine 

Marte), „Bad in Bed with Yoko and Love“ (mit Frauke Steiner) für das Rampenfiber Festival in 

Wien sowie “Der Herr Karl” für die Klingenburg Festspiele. 

2008: „Orlanding the Dominant“ eine queere Burlesque mit SV Damenkraft, Gustav & one 

Sissy Boy im brut Wien. Zuletzt Regie für „VictoryAhh!“, Eine femmes-rikanische Geschichte, 

Eigenproduktion KosmosTheater Wien(2009). 

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KOOPERIERENDE ENSEMBLES 

TRANSALPIN 

http://www.transalpin-web.de/ 

Was macht transalpin? 

Das Vokaltrio transalpin beschäftigt sich mit ethnischer Musik unterschiedlicher Kulturkreise. 

Mit seiner Technik des Synchronsingens legt das Trio den Schwerpunkt seiner Arbeit auf das 

Verschmelzen, das Sich-Durchdringen der Musiken unter Wahrung ihrer kulturellen Eigenart. 

Die Lieder klingen auf, verschränken sich, trennen sich wieder und treffen erneut aufeinander. 

Durch das – buchstäbliche – Zusammensingen von Liedern unterschiedlicher kultureller 

Herkunft entstehen neue fremde Klangwelten – neue musikalische „Ethnien“. 

Wer ist transalpin? 

Das Vokaltrio transalpin besteht seit 1998 in unterschiedlicher Formation. Auslöser für die 

Entstehung der Gruppe war ein außergewöhnliches Konzert in Prag 1997: Im April dieses 

Jahres hatte die tschechische Roma-Sängerin Ida Kelarová MusikerInnen aus verschiedenen 

Ländern und Kulturkreisen zu einer gemeinsamen musikalischen Arbeit eingeladen, die in 

einem fulminanten Konzertabend mündete (CD: „Ida Kelarová á hoste”). Ausser so bekannten 

MusikerInnen wie der Roma-Sängerin Vera Bílá und Iva Bittová aus Tschechien, Stella 

Chiweshe aus Simbabwe, Nasrin Pourhosseini aus dem Iran und dem bulgarischen „Cosmic 

Voice Trio” nahm an dem Konzert ein vierzigstimmiger internationaler Frauenchor teil, zu dem 

auch die Regisseurin Ingrid Hammer gehörte - jetzt Leiterin von transalpin. Beeindruckt von 

den bei diesem Konzert angedeuteten Möglichkeiten der Vermischung von Vokalmusik 

unterschiedlicher kultureller Herkunft und vom Klangrausch, den das Konzert hinterließ, setzte 

Ingrid Hammer zusammen mit der Sängerin und Tänzerin Silvia Freund und dem 

Schauspieler und Sänger Sigurd Bemme diese Arbeit in Berlin fort. 

Die Besetzung des Trios änderte sich im Lauf der Jahre. Mit den wechselnden Sängerinnen 

erweiterte sich das musikalische Spektrum: Silvia Freund fügte dem anfangs auf Osteuropa 

konzentrierten Programm Musik aus dem alpinen Bereich (Jodler und Juchaza) hinzu, die 

türkische Sängerin und Komponistin Kim Kaveller (2000-2002) eine Vielzahl an Liedern 

verschiedener Regionen und Stile der Türkei und Aserbaidschans, die serbische Sängerin 

Suzana Djordjevic (2003/04) Musik aus dem ehemaligen Jugoslawien, die Sängerin Anne- 

Lisa Nathan jiddische, sefardische und ostchassidische Musik und die bulgarische Sängerin 

und Musikethnologin Deniza Popova bulgarische Lieder v.a. aus den Rhodopen. 

Das musikalische Spektrum der Gruppe ist somit vielfältig: transalpin singt neben 

bulgarischen, moldavischen, tschechischen, russischen, kroatischen, serbischen, 

ostchassidischen, arabischen Liedern, Jodlern und Juchazern auch Ainu-Lieder und Lieder aus 

Burundi. 

THE ARAB-JEWISH THEATER OF JAFFA 

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http://arab-hebrew-theatre.org.il/ 

In ancient Jaffa, in a multi-arched building overlooking the sea, the Arab-Hebrew Theater 

creates a unique theatrical language using the building's challenging structure and Jaffa's rich 

fabric of life. 

The theater consists of two theatrical groups that produce plays both together and apart in 

both Hebrew and Arabic. The "Local Theater" continues its thirteen-year artistic tradition of 

working with both Jewish and Arab artists. The Arab Al-Saraya Theater of Jaffa has brought 

together Arab artists since it was founded in 1998. 

The Hebrew-Arab Theater is a "no-compromise", professional theater company that manages 

to create a one-of-a-kind style on a tight budget. The Theater is supported by the Tel-Aviv 

Municipality and the Israel Ministry of Culture, but without its own special spirit and the belief 

that this kind of different and unifying theater is a moral and artistic necessity, it would simply 

cease to exist as a home to so many brilliant theatrical artists. 

The Repertoire - The Arab-Hebrew Theater is unique in the Israeli theatrical landscape in its 

social involvement and style. One of its plays "Lets Dance", received many awards in the Acre 

Theater Festival, was much acclaimed by the press and was a box-office success running for 

seven years – something that seldom happens in non-commercial Israeli theater. Other locally 

and internationally acclaimed and award-winning plays include: "Mister V", "The Lane of White 

Chairs" – awarded first prize in the Acre Theater Festival – "Clouded Moon", the children's play 

"Ach Ach Boom Trach", and "Longing" which was selected as the best Israeli fringe play of the 

year (2001-2002). 

Two of our newer plays; the Hebrew "Of Fathers and Daughters" and the Arab "Memory" 

where invited to première at the Israel Festival in Jerusalem. The Polish government invited 

the theater to perform in the Silesia Dance and Theater Center. The theater also took part 

successfully in numerous international festivals in Europe. 

The play "Emergency Landing" received the acting award at the International Theater Festival 

in Reeno, The Czech Republic. 

The Theater and the Community - In the Hebrew-Arab Theater, "multi-cultural" is not just a 

phrase but a fact and an ideology. Our cultural involvement is involves cooperation with the 

people of Jaffa, developing theater attendance among a population heretofore excluded from 

frequenting Israeli theaters, including both Arab and other school children. 

Festivals and Special Events - Cooperating with Arab and Hebrew women's groups, the 

theater held a three-day Hebrew-Arab Women's festival featuring theatrical and dance 

performances, and poetry readings. During the Passover vacation, the theater holds the Zebra 

Festival of Hebrew and Arab Children's Plays. The theater also conducts acting seminars for 

Jewish and Arab youth. It is a stage for Hebrew and Arab plays, poetry, and "world music", 

located right here, on our doorstep. 

THE VIENNA IMPROVISERS ORCHESTRA 

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conducted instant compositions / Michael Fischer 

Das Vienna Improvisers Orchestra widmet sich seit 2004 den Möglichkeiten der strukturellen 

Organisation und Vermittlung von musikalischen und außermusikalischen Ideen in großen 

Ensembles im genreübergreifenden Kontext. Der Projektansatz bezieht sich auf in den 70er 

und 80er Jahren in europäischen Städten gegründete Orchester für frei improvisierte Musik. Im 

Zentrum steht die Verhandlung und Partizipation des Orchesters, der Ensembleleitung und 

selbstverständlich des Publikums an der Aussage und Formgebung des sich im Moment 

entwickelnden Inhalts zb. durch Vermittlung individueller musikalischer Parameter und die - je 

nach Direktive - mehr oder weniger zeitgleiche freie Improvisation aller Ensemblemitglieder. 

So werden Herangehensweisen an die Selbstfindung, Reflexion und Selbstbestimmung in 

einem diskrusiven Umfeld dargestellt und gefordert. 

Handzeichen und andere Spielanweisungen als Vermittlungsmethode musikalischer und 

außermusikalischer Vorstellungen sind in verschiedenen Feldern bekannt. In der Musik 

improvisierender Großensembles sind diese Anleitungen jeweils individuell entwickelt worden 

(als Beispiel sei hier Butch Morris genannt), sie bestimmen mehr und weniger den inhaltlichen 

Verlauf der Inhalte und Strukturen des tendenziell frei agierenden Ensembles - und erlauben 

darüberhinaus den RezipientInnen ein Hörerlebnis mit visuellen Anhaltspunkten. 

Von über 60 beteiligten KünstlerInnen waren unter anderem involviert: Annette Giesriegl, 

Agnes Heginger, Ilse Kilic, Clementine Gasser, Pia Palme, Alfred Lang, Otto Horvarth, Stefan 

Heckel, Karen Schlimp, Diego Mune, Eric Arn, Thomas Stempkowski, Karl Sayer, Hermann 

Stangassinger, Josef Klammer, Didi Kern u.v.a. 

In Kooperationen mit AutorInnen experimenteller Literatur werden im Kontext der jeweiligen 

Orchesteraufführung und spezifischen Conductions neue Wirkungsräume und Bedeutungen 

hergestellt. Aufführungen mit Gerhard Jaschke, Christine Huber, Magdalena Knapp-Menzel, 

Rolf Schwendter, Bernhard Widder und anderen (Schwerpunkt experimentelle Lyrik) sowie mit 

der iranischen Musikergruppe persian bandari fanden im Porgy & Bess, Offenes Haus Oberwart, 

Atelierrundgang Q202, Echoraum, WUK, 7*, Aktionsradius Augarten u. a. statt. 

Das Theater der Unterdrückten – Wien (TdU-Wien) 

beruft sich auf AUGUSTO BOAL (* 1931 in Rio de Janeiro, Brasilien), Regisseur, Theaterautor 

und Theatertheoretiker. Er ist der Erfinder der Theaterformen „Theater der Unterdrückten“, 

„Forumtheater“ und „Unsichtbares Theater“. Sein Motto lautet: „Schluss mit einem Theater, 

das die Realität nur interpretiert; es ist an der Zeit, sie zu verändern!“. Er gilt heute als einer 

der bedeutendsten Theaterpädagogen unserer Zeit. 

das tdu-wien team setzt sich je nach projekt aus tdu-expertInnen zusammen und 

fachmenschen aus den unterschiedlichsten bereichen (sozialarbeit, flüchtlingsberatung, 

pädagogInnen, friedensaktivistInnen etc.) und ist offen für die zusammenarbeit mit 

künstlerInnen aus anderen sparten (film, visuelle gestaltung, malerei etc.). 

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Aktuelle Projekte: Zusammenarbeit mit Iwan Brioc (Sensory Labyrinth Community Theatre), 

Chen Alon, Zdravko Haderlap und FriedensaktivistInnen von Gernika Gogoratuz. 

AktionsForumtheaterGruppe AFTG 

Ziele: 

• im Einklang mit der Erklärung des ITO die Methoden und die Kunst des Theaters der 

Unterdrückten anzuwenden und zu verbreiten 

• mit KünstlerInnen und AktivistInnen anderer Sparten zusammenzuarbeiten und 

transdisziplinäre Projekte umzusetzen 

• eine offene Trainingsplattform zu bieten, wo unterschiedliche Menschen 

unterschiedlichstes Wissen durch Begegnungen unterschiedlichster Art austauschen 

können 

• Wissen erwerben und es weitergeben 

• die Kunst des Theaters der Unterdrückten in unterschiedlichen Kontexten zu erforschen, 

Projekte wissenschaftlich zu begleiten und zu beschreiben bzw. mit Personen 

zusammenzuarbeiten und ihre diesbezüglichen Vorhaben zu unterstützen 

• die Entstehung von neuen TdU-Gruppen zu fördern 

• mit anderen TdU Gruppen weltweit zusammenzuarbeiten und die TdU-Bewegung zu 

stärken 

• das Theater der Unterdrückten als eine weltweite, friedvolle künstlerische Bewegung zu 

verstehen, die für die Verbreitung der Menschenrechte und Kommunikation in Form von 

Dialogen eintritt. 

MIND THE GAP 

reinhardt honold (e-guitar); wolfgang colleselli (percussion); felix hofer (drums); shinja morita 

(alt-sax); bernhard prem (e-bass); rens veltman & anton widauer (e-guitar) 

die band versteht sich als längerfristig konzipiertes kunstprojekt, in dem die erfahrung und 

weltsicht von architekten, bildenden künstlern, informatikern und musikern unterschiedlichen 

alters und kultureller zugehörigkeit zusammenfließen. es ist uns nicht mehr wichtig, wie die 

klänge erzeugt werden, es kommt nur darauf an, was zu hören ist..., mehr und mehr 

entstehen texte, teils englisch, teils deutsch (österreichisch), demokratiesuchend..., parallel 

dazu wächst die sicherheit, frei zu improvisieren, wir sind offen für das zusammenspiel mit 

befreundeten musikerInnen,... bei aller ernsthaftigkeit ist uns die lust am musikmachen das 

allerwichtigste. 

IléMouvante – ein ganzes Dorf wird Bühne. 

« ILeMOUVANTE , Internationale Ateliers für zeitgenössische Kunst » 

ist ein multikulturelles und interdisziplinäres Projekt, das in Sant’Antonino, einem der 

schönsten Bergdörfer Korsikas, seit Juni 2004 von einem internationalen Team verwirklicht 

wird. Eva Bernner und PROJEKT HEATER STUDIO waren eines der Gruendungsmitglieder. Ziel 

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ist die Begegnung und 

der Austausch von professionellen KünstlerInnen aus verschiedenen Ländern Europas mit ihren 

vielfältigen Sprachen und kulturellen Wurzeln. Die Künstler werden kein fertiges Werk 

mitbringen, sondern an Ort und Stelle – „site-specific“ - eine Woche lang in verschiedenen 

Ateliers (Theater, Musik, Bewegung, Gesang, Malerei, Film) gemeinsam an einem Thema 

arbeiten. Die Integration und Beteiligung von einheimischen Künstlern und der lokalen 

Bevölkerung am künstlerischen Prozess wie auch am festlichen Geschehen sind eine 

zusätzliche Besonderheit dieses Projekts. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden jades Jahr am 

letzten Tag im Rahmen eines großen Festes mit Performances präsentiert. Dabei wird das 

ganze Dorf zur Bühne. 

OKTO.tv 

Okto ist ein partizipatives Medium, bei dem nicht nur Profis Fernsehen machen, sondern auch 

andere engagierte Menschen, die ihre Anliegen medial kommunizieren wollen. Bei Okto haben 

sie die Möglichkeit, das zu tun. 

Dabei sollen besonders jene Communities, die sonst nur geringe mediale Beachtung erfahren, 

eine Plattform für ihre Themen und Ausdrucksformen finden. 

Okto versteht sein Programm als Ergänzung zum öffentlich-rechtlichen und privat- 

kommerziellen Fernsehen. 

Mamapapa, prag 

mamapapa is not for profit independent artist run initiative for theatre artists and performers 

aiming to influence the climate and open possibilities for meetings, co-operation and further 

development of professional artistic projects of innnovative young artists and to connect 

information centres and initiatives through (database) networking. mamapapa´s most 

interesting realized projects were: a preparatory project of the capucine cloister as resident 

space for performing arts artists in Mnichovo Hradiste (1997), in 1998 an artistic collaboration 

between Dutch site specific theater lecturers (Griftheater) and Czech and Eastern European 

artists in 100 years old former sewage water treatment plant in Prague. At the moment 

mamapapa realizes the LightLab project, a mobile laboratory space. Open interdisciplinary 

platform for meetings, seminars, workshops and symposia, for people seeking mobility in 

theory and practice. 

Activities and programs 

Organised by mamapapa o.s. Within the LightLab project ( The criteria of the LightLab project 

are, besides the educational goal, also the overlapping of the artistic fields and communication 

between artists of different disciplines) 

ELOE Theater Of Noise / Krakau (siehe Bio. Jakub Palacz) 

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Castillo Cultural Center, Located at the All Stars Project’s performing arts and learning 

center on West 42nd Street, the Castillo Theatre brings years challenging, thought-provoking 

entertainment to the heart of New York’s theatre district. Since 1983, Castillo has staged over 

100 productions — from multi-cultural and avant-garde plays, to musicals and performance 

projects. One strong emphasis has been the production of plays by noted East-Germans 

dramatist, Heiner Mueller, and the attempt at synthesizing avantgarde and political strategies 

in performance. The All Stars Project, Inc. (ASP) is a non-partisan, non-profit organization 

dedicated to promoting human development through the use of an innovative performance- 

based model. The ASP creates outside of school, educational and performing arts activities for 

thousands of poor and minority young people. It sponsors community and experimental 

theatre, develops leadership training and pursues volunteer initiatives that build and 

strengthen communities. 

Temporary/Industrial Arts (Toni Silver) 

is a collective of artists in different media who come together to create specific works. They 

partner with established theaters and companies to share resources, access funding and 

produce new work but remain unaffiliated and independent. 

They deal with experimental works and approaches. 

Their creed: "There is no difference between 'high' and 'low' culture. 

The relationship between language and the body is central. 

Communion and community are created through performance." 

impulsein/Beate Goebel und Biografische Theaterarbeit 

Jeder Raum ist Bühne des Alltags, auf der wir alle unsere „Rolle" übernehmen. Der eigenen 

Lebensgeschichte auf den Spuren wird in der biografischen Theaterarbeit das Reservoir 

unserer emotionalen Muster und Prägungen im theatralen Spiel bewegt und neu erfahren. Es 

geht nicht darum, die eigene Biografie auszustellen, sondern tiefe, persönliche Erfahrungen 

und Erinnerungen zur Darstellung allgemeiner, gesellschaftlich relevanter Themen, lebendig 

werden zu lassen. Zu diesem Theaterspiel kann jedeR geladen werden und alle geladenen 

Gäste sind zugleich auch GastgeberInnen im gemeinsamen kreativen Schaffen. Dabei entsteht 

Freude, es geht nicht anders. (http://www.impulsein.eu/) 

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2-JAHRES KONZEPT DER FLEISCHEREI „THE ART OF LIFE“

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