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Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten. - ju kreisverband ...

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Das Magazin der<br />

JUNGEN UNION<br />

DITHMARSCHEN<br />

WATTWURM 06<br />

Ausgabe 01/2006<br />

Wattwurm<br />

1


2<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

Herzlich Willkommen in der JUNGEN UNION!<br />

Seit der letzten Ausgabe konnten wir folgende<br />

Neumitglieder begrüßen:<br />

Jan Dännart (19) | St. Michaelisdonn<br />

Marco Janke (20) | Meldorf<br />

Rene Jacobsen (19) | Meldorf<br />

Lars Lücht (17) | Elpersbüttel<br />

Jan Matthiessen (21) | Wiemerstedt<br />

Kai Friedrichs (17) | Meldorf<br />

Onno Hardekopf (17) | Meldorf<br />

Jörg Behrens (18) | Meldorf<br />

Dagmar Preugsc<strong>hat</strong> (21)| St. Michaelisdonn<br />

Laura Jacobs (23) | Süderheistedt<br />

Katharina Jacobs (25) | Süderheistedt<br />

Danny Voss (19) | Burg<br />

Malte Popp (19) | Heide<br />

Chef vom Dienst Marten Waller<br />

Layout Thies Haase<br />

IMPRESSUM<br />

Autoren Marten Waller, Henning Kruse, Daniel Kießig,<br />

Michael Scheffler, Johannes Jebe, Malte Höfs,<br />

Philip Janicki, Maren Schulz<br />

Druck Dino Druck und Me<strong>die</strong>n GmbH<br />

Schroeckstrasse 8, 86152 Augsburg


WATTWURM 06<br />

Impressum 02<br />

Editorial 04<br />

„Ja“ <strong>zu</strong> Dithmarschen 06<br />

Gelungene Kooperation: Rettungsleistelle West 08<br />

Kreisreformen in Schleswig-Holstein 12<br />

Berichte aus den Ortsverbänden 16<br />

Plädoyer für <strong>die</strong> deutsche Leitkultur 20<br />

Veranstaltungsberichte 22<br />

Bericht aus dem Landesverband 28<br />

Verstärkung in der Geschäftsstelle 30<br />

KONTAKT<br />

In <strong>die</strong>ser Ausgabe<br />

Junge Union Dithmarschen www.<strong>ju</strong>-dithmarschen.de<br />

Hamburger Str. 7 info@<strong>ju</strong>-dithmarschen.de<br />

25746 Heide 0 48 1 34 06<br />

3


Liebe Mitglieder und Freunde,<br />

sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Ich freue mich sehr, Euch und Ihnen<br />

hiermit <strong>die</strong> neuste Ausgabe unseres<br />

vor <strong>eine</strong>m Jahr so erfolgreich reaktivierten<br />

Mitgliedermagazins „Wattwurm“<br />

präsentieren <strong>zu</strong> können.<br />

Erneut haben sich zahlreiche motivierte<br />

Redakteure bereit gefunden,<br />

auf <strong>die</strong>sem Weg <strong>die</strong> Arbeit unseres<br />

Kreisverbands in den vergangenen,<br />

<strong>zu</strong>m Teil sehr bewegten, Monaten<br />

vor<strong>zu</strong>stellen!<br />

Am 22. April 2006 fand unser jährlicher<br />

Kreisverbandstag statt, auf dem<br />

ein fast vollständig neu besetzter<br />

Kreisvorstand ins Amt gewählt wurde.<br />

Ich möchte an <strong>die</strong>ser Stelle noch<br />

einmal m<strong>eine</strong>m Vorgänger Malte<br />

Fleischhauer für s<strong>eine</strong>n zweijährigen<br />

Einsatz für <strong>die</strong> Junge Union Dithmarschen<br />

danken und wünsche ihm, insbesondere<br />

für s<strong>eine</strong> berufliche Zukunft<br />

in Hamburg, alles Gute!<br />

Neben diversen personellen Veränderungen<br />

konnte der Vorstand auf<br />

Grund der positiven Mitgliederentwicklung<br />

des letzten Jahres wieder<br />

von fünf auf sieben Personen vergrößert<br />

werden!<br />

Ich freue ich mich insbesondere, dass<br />

es gelungen ist, diverse Neumitglieder<br />

<strong>zu</strong> werben, <strong>die</strong> sich auch aktiv in<br />

unsere Verbandsarbeit einschalten.<br />

Durch <strong>die</strong> erfolgreiche Neugründung<br />

<strong>eine</strong>r Schüler Union Dithmarschen<br />

wurde <strong>die</strong>se Entwicklung <strong>zu</strong>sätzlich<br />

unterstrichen.<br />

4<br />

Editorial<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

Dank <strong>eine</strong>m motivierten Vorstand<br />

sowie <strong>eine</strong>r aktiven Mitgliederbasis<br />

konnten wir in den Monaten seit<br />

April <strong>eine</strong> große Zahl gelungener<br />

Veranstaltungen realisieren:<br />

An <strong>die</strong>ser Stelle möchte ich insbesondere<br />

unseren Aktionstag in St.<br />

Michaelisdonn mit Draisinenfahrt,<br />

Einführung in <strong>die</strong> kommunalpolitische<br />

Arbeit durch <strong>die</strong> CDU sowie abschließender<br />

Einladung <strong>zu</strong>m Grillen<br />

hervorheben (Bericht Seite 24)!<br />

Weitere Highlights waren sicherlich<br />

<strong>die</strong> Vortragsveranstaltung <strong>zu</strong>m<br />

Thema „Gründungsgeschichte der<br />

CDU“, der Besuch im „Blanken Hans“<br />

in Büsum und unser traditionelles<br />

Sommergrillen mit Autorallye.<br />

Beim „Pizza & Politics“ mit Ingbert<br />

Liebing, MdB oder mit Jens Magnussen,<br />

MdL wurde in gemütlicher Runde<br />

politisch kontrovers diskutiert und<br />

auf <strong>eine</strong>m Kreisverbandsauschuss im<br />

September haben wir uns ausführlich<br />

mit der drohenden Kreisreform bzw.<br />

den (damals aktuellen) Kommunalen<br />

Verwaltungsregionen auseinandergesetzt.<br />

Dieser „Wattwurm“ ist daher auch<br />

dem, grade aus Dithmarscher Sicht<br />

heftig umstrittenen, Thema Kreisreform<br />

gewidmet.<br />

Ebenso wie der Kreisverband der<br />

CDU, steht <strong>die</strong> Junge Union Dithmarschen<br />

klar gegen aufgezwungene<br />

Kreisfusionen, wie wir in <strong>eine</strong>m<br />

Positionspapier, zahlreichen Leserbriefen<br />

in der Dithmarscher Landeszeitung<br />

und auf dem denkwürdigen<br />

CDU-Sonderkreisparteitag am 09.


WATTWURM 06<br />

November in Meldorf deutlich gemacht<br />

haben.<br />

Für uns ist nicht nachvollziehbar, wie<br />

auf der verhängnisvollen Sit<strong>zu</strong>ng<br />

des Koalitionsausschusses am 24.<br />

September ein weiteres Mal <strong>eine</strong> so<br />

zentrale Position der CDU Schleswig-Holstein<br />

aufgegeben werden<br />

konnte. Durch <strong>die</strong> Verknüpfung s<strong>eine</strong>s<br />

eigenen politischen Schicksals<br />

sowie desjenigen der Großen Koalition,<br />

gelang es dem Ministerpräsiden-<br />

ZUM AUTOR: Marten Waller<br />

Der 22 Jahre alte Meldorfer stu<strong>die</strong>rt im dritten Semester<br />

Jura an der Universität Kiel. Seit sieben Jahren gehört er<br />

der Jungen Union an. Nach Tätigkeit als Ortsvorsitzender<br />

und drei Amtsperioden als Sc<strong>hat</strong>zmeister, leitet er seit April<br />

2006 den Kreisverband der Jungen Union Dithmarschen im<br />

Amt des Vorsitzenden.<br />

ten auf dem CDU-Landesparteitag<br />

am 18. November schließlich, den<br />

Antrag aus Dithmarschen, Kreisfusionen<br />

vom Votum der Kreistage abhängig<br />

<strong>zu</strong> machen, <strong>zu</strong> verhindern.<br />

Der Aspekt der Freiwilligkeit sei für<br />

<strong>die</strong> SPD der „casus belli“, an dem<br />

<strong>die</strong> Große Koalition zerbräche. An<br />

<strong>die</strong>ser Stelle muss <strong>die</strong> Frage erlaubt<br />

sein, wann für <strong>die</strong> CDU der „Kriegsgrund“,<br />

d.h. <strong>die</strong> letzte Linie erreicht<br />

ist, an der wir endlich aufhören unsere<br />

grundlegenden Überzeugungen<br />

auf dem Altar der Koalitionsdisziplin<br />

<strong>zu</strong> opfern, oder ob <strong>die</strong>se Linie bereits<br />

lange überschritten ist…<br />

Zwar ist <strong>eine</strong> Schlacht verloren, der<br />

Kampf jedoch noch lange nicht! Die<br />

Junge Union Dithmarschen wird sich<br />

auch weiterhin in dem nun anstehenden<br />

Son<strong>die</strong>rungs- und Verhandlungsprozess<br />

dafür einsetzen, dass der<br />

Landkreis Dithmarschen als erwiesenermaßen<br />

effiziente Verwaltungseinheit<br />

<strong>eine</strong>r Region mit landesweit<br />

einzigartiger Geschichte, Tradition<br />

und Kultur erhalten bleibt.<br />

Neben dem Engagement für unsere<br />

Heimat hegt <strong>die</strong> Junge Union Dithmarschen<br />

selbstverständlich auch für<br />

das nächste Jahr große Pläne. Nach<br />

einjähriger Pause kehrt <strong>die</strong> JU-Winterparty<br />

in <strong>die</strong> D-Halle nach Meldorf<br />

<strong>zu</strong>rück! Im März werden wir erneut<br />

<strong>zu</strong> unserer traditionsreichsten Veranstaltung,<br />

dem Mehlbeutelessen,<br />

laden und im April können sich unsere<br />

Mitglieder auf <strong>eine</strong>n Besuch der<br />

Dithmarscher-Brauerei freuen.<br />

Ich fände es daher sehr schön, Euch<br />

auch weiterhin so zahlreich auf <strong>eine</strong>r<br />

von <strong>die</strong>sen sowie den diversen anderen<br />

Veranstaltungen, <strong>die</strong> noch in Planung<br />

sind, begrüßen <strong>zu</strong> können!<br />

Bis dahin ein frohes Weihnachtsfest,<br />

<strong>eine</strong>n guten Rutsch und viel Spaß<br />

beim Lesen <strong>die</strong>ses Magazins!<br />

Euer<br />

5


Im Koalitionsvertrag der gescheiterten<br />

Rot-Grünen Landesregierung<br />

unter Tolerierung des SSW wurde <strong>die</strong><br />

zwangsweise Bildung von Großkreisen<br />

vereinbart. Ein Aufschrei ging<br />

durch <strong>die</strong> CDU-geführte kommunale<br />

Gemeinschaft in Schleswig-Holstein.<br />

Unsere Mutterpartei <strong>hat</strong>te sich im<br />

Wahlkampf klar gegen Zwangsfusionen<br />

der Kreise ausgesprochen.<br />

Im Koalitionsvertrag der Großen Koalition<br />

wurde <strong>die</strong>s erneut festgehalten,<br />

allerdings verständigt man sich<br />

als Kompromiss auf <strong>die</strong> Einrichtung<br />

von Dienstleistungszentren <strong>zu</strong>r Kommunalisierung<br />

von Landesaufgaben.<br />

Jedoch spätestens im Gesetzesentwurf<br />

des Innenministeriums wurde<br />

schließlich deutlich, dass <strong>die</strong> nun<br />

sogenannten Kommunalen Verwaltungsregionen<br />

mehr statt weniger<br />

Bürokratie und Kosten verursacht<br />

hätten.<br />

Anstatt <strong>die</strong> Pläne grundsätzlich neu<br />

<strong>zu</strong> überarbeiten, beugte sich <strong>die</strong><br />

CDU um den Fortbestand der Koalition<br />

willen ein weiteres Mal der SPD<br />

und votierte nun für <strong>eine</strong> Kreisgebietsreform,<br />

welche auf dem Landesparteitag<br />

am 17./18. November 2006<br />

von der Parteibasis unter massivem<br />

Druck angenommen wurde.<br />

Die Junge Union Dithmarschen setzte<br />

sich mit der prekären Frage von<br />

Kreisfusionen bereits am 23. September<br />

2006 auf <strong>eine</strong>m Kreisverbandsausschuss<br />

auseinander und<br />

erarbeite u.a. folgende Argumente<br />

gegen Kreisfusionen:<br />

6<br />

„Ja“ <strong>zu</strong> Dithmarschen<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

1. Kreisreform in Schleswig-Holstein<br />

Eine Kreisgebietsreform ist in Schleswig-Holstein<br />

nicht notwendig, <strong>die</strong><br />

jetzige Größe der Landkreise ist<br />

durchaus angemessen.<br />

So sind <strong>die</strong> Landkreise, was ihre Größe<br />

betrifft, im Bundesvergleich bereits<br />

im oberen Drittel angesiedelt.<br />

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde<br />

ist beispielsweise schon jetzt fast so<br />

groß wie das Saarland und ein Landkreis<br />

„Mitte“ hätte doppelt so viele<br />

Einwohner wie das Bundesland Bremen.<br />

So bescheinigt sowohl das Gutachten<br />

des „Verwaltungspapstes“ Hesse,<br />

als auch das des früheren Landesrechnungshofspräsidenten<br />

Korthals<br />

<strong>zu</strong>r schleswig-holsteinischen Verwaltung,<br />

dass das Land mit s<strong>eine</strong>r<br />

Kreisgebietsreform von 1970 ein<br />

strukturelles Optimum erreicht <strong>hat</strong>!<br />

Den Kreisen wird <strong>zu</strong>dem ausdrücklich<br />

<strong>zu</strong>gesprochen, Landesaufgaben<br />

in hoher Qualität wahrnehmen <strong>zu</strong><br />

können.<br />

Eine Reform <strong>zu</strong> Großkreisen wäre<br />

nicht nur überflüssig und bürgerfern,<br />

sondern auch schädlich. Schon heute<br />

sind <strong>die</strong> Kreisverwaltungen nicht<br />

leicht <strong>zu</strong> überschauen, wenn man<br />

noch größere Gebiete verwalten<br />

müsste, würden Bürgernähe und Erreichbarkeit<br />

gänzlich auf der Strecke<br />

bleiben. Es entstünden Kreise von extremer<br />

Größenordnung mit über 200<br />

Gemeinden und von Ausdehnungen<br />

kl<strong>eine</strong>r Bundesländer, <strong>die</strong> strukturell<br />

völlig unterschiedliche Regionen ver-


WATTWURM 06<br />

einigen müssten.<br />

Ein Kreis, der <strong>eine</strong>rseits an Hamburg<br />

angrenzt und andererseits <strong>eine</strong> ländliche<br />

Küstenregion beinhaltet, würde<br />

unter <strong>eine</strong>m extremen Gefälle in<br />

den Anforderungen an <strong>die</strong> Verwaltung<br />

leiden. Außenstellen der an sich<br />

schwerfälligen Super-Kreisverwaltung<br />

wären nötig, <strong>die</strong> dem Grundsatz<br />

von schlanken und kostengünstigen<br />

Einheiten gänzlich <strong>zu</strong>widerliefen.<br />

2. Besondere Situation Dithmarschens<br />

Eine Kreisgebietsreform ist aus Dithmarscher<br />

Sicht besonders kritisch<br />

<strong>zu</strong> beurteilen. Dithmarschen als ältesten<br />

Landkreis Deutschlands, mit<br />

<strong>eine</strong>r einzigartigen Geschichte und<br />

Kultur sowie <strong>eine</strong>m ausgeprägten<br />

Selbstbewusstsein s<strong>eine</strong>r Bevölkerung<br />

als Bürger ihres Landkreises,<br />

von „der Landkarte <strong>zu</strong> ra<strong>die</strong>ren“ wird<br />

k<strong>eine</strong>rlei öffentliche Akzeptanz finden<br />

und auf massive Proteste stoßen,<br />

wie bereits durch <strong>die</strong> Gründung<br />

<strong>eine</strong>r Volksinitiative deutlich wird.<br />

Eine Kreisgebietesreform hätte <strong>die</strong><br />

irreversible Zerstörung <strong>eine</strong>r jahrhundertealten<br />

und landesweit einzigartigen<br />

Identität <strong>zu</strong>r Konsequenz,<br />

deren Folgen für das ehrenamtliche<br />

Engagement vor Ort, <strong>die</strong> Heimatkultur<br />

und das Selbstverständnis ganzer<br />

Bevölkerungsteile nicht <strong>zu</strong> ermessen<br />

wären.<br />

Die Schäden im wirtschaftlichen und<br />

touristischen Bereich wären immens,<br />

wenn etablierten und bundesweit<br />

bekannten Aushängeschildern und<br />

Werbeträgern der Region wie einschlägig<br />

bekannten Betrieben, Festivitäten<br />

oder Kultusinstitutionen,<br />

<strong>die</strong> identitätsstiftende Grundlage<br />

„Eine Gebietsreform würde lokale Identitäten und Traditionen<br />

zerstören. Die Zivilgesellschaft funktioniert in kl<strong>eine</strong>n<br />

Einheiten mit lokaler Identität besser als in unüberschaubar<br />

großen Strukturen.“<br />

Peter Harry Carstensen, 02.10.2003<br />

geraubt werden würde.<br />

Bis heute bewegt <strong>die</strong> überwiegende<br />

Mehrzahl der ansässigen Bevölkerung<br />

der Begriff der „Freien Bauernrepublik<br />

Dithmarschen“ in ihren<br />

Herzen. Dithmarscher in Heimat<br />

oder Ferne verfügen über <strong>eine</strong>n ausgeprägten<br />

Lokalpatriotismus, der<br />

sich nicht auf <strong>die</strong> kaum <strong>zu</strong> zählenden<br />

gehissten Fahnen im Kreisgebiet beschränkt.<br />

Im Gegensatz <strong>zu</strong> anderen identitätslosen<br />

Landkreisen Schleswig-Holsteins,<br />

<strong>die</strong> im Zuge vorangegangener<br />

Gebietsreformen entstanden sind,<br />

verbindet <strong>die</strong> Menschen in Dithmarschen<br />

<strong>eine</strong> besondere Beziehung <strong>zu</strong><br />

ihrem Kreis, so dass Versuche <strong>eine</strong>r<br />

Kreisgebietsreform, welche <strong>die</strong> faktische<br />

Abschaffung Dithmarschens <strong>zu</strong>r<br />

Folge hätte, auf kaum ein<strong>zu</strong>schätzen-<br />

7


de emotionale Barrieren stoßen und<br />

daraus fast zwangsläufig resultierenden<br />

Widerstand führen müssen.<br />

8<br />

3. Alternativen<br />

Einer den Kreisen vom Land aufgezwungenen<br />

Gebietsreform stehen<br />

freiwillige Zusammenschlüsse <strong>zu</strong>r<br />

Bewältigung fachspezifischer Pro-<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

Gelungene Kooperation:<br />

Die Integrierte Rettungsleitstelle West<br />

Egal ob aus Dithmarschen, Steinburg<br />

oder Pinneberg: Seit Dezember<br />

2001 gehen alle Notrufe über<br />

<strong>die</strong> Telefonnummer 112 <strong>zu</strong> <strong>eine</strong>r<br />

gemeinsamen Rettungsleitstelle<br />

in Elmshorn. Seit nunmehr fünf<br />

Jahren koordiniert Deutschlands<br />

modernstes Notrufzentrum alle<br />

Einsätze von Feuerwehr, Rettungs<strong>die</strong>nst,<br />

DRK und THW in <strong>eine</strong>m<br />

Gebiet von Wedel bis Lunden mit<br />

mehr als 570.000 Einwohnern.<br />

Grundsätzlich ist nach Regelungen<br />

des Landes jeder Kreis selbst<br />

verpflichtet <strong>eine</strong> Rettungsleitstelle<br />

<strong>zu</strong> unterhalten, an <strong>die</strong> sich Hilfe<br />

suchende Menschen im Notfall<br />

wenden können. So war es bis 2001<br />

auch in den drei Unterelbe-Kreisen<br />

geregelt.<br />

Jedoch war <strong>die</strong> Situation sowohl<br />

technisch als auch von der Personalstruktur<br />

nicht mehr länger<br />

tragbar. In Dithmarschen beispielsweise<br />

stammte <strong>die</strong> Funktechnik<br />

der Leitstelle aus dem Jahr 1982,<br />

in Steinburg sogar aus 1977. Schon<br />

längst war hier also auch der Einsatz<br />

von EDV beispielsweise <strong>zu</strong>r<br />

automatisch Berechnung von verfügbaren<br />

Einsatzmitteln und deren<br />

digitalen Dokumentation notwendig<br />

geworden.<br />

Noch gravierender war jedoch <strong>die</strong><br />

Tatsache, dass in beiden Kreisen<br />

nur jeweils ein Mitarbeiter rund<br />

um <strong>die</strong> Uhr gleichzeitig Dienst<br />

schob. Das bedeutete, dass auch<br />

nur jeweils ein Notruf gleichzeitig<br />

abgearbeitet werden konnte.<br />

Durch das immer größer werdende<br />

Gefahrenpotential z.B. durch neue<br />

Industriebetriebe in Brunsbüttel<br />

und <strong>eine</strong> immer weiter steigende<br />

Zahl von Rettungs<strong>die</strong>nst-Anforderungen<br />

war <strong>die</strong>se Personalstruktur<br />

ein gefährliches Risiko.<br />

Also schlossen sich im Dezember<br />

1998 Dithmarschens Landrat Dr.<br />

Jörn Klimant, Steinburgs Landrat<br />

Dr. Burkhard Rocke und Pinnebergs<br />

Landrat Berend Harms <strong>zu</strong>sammen<br />

und begannen mit der Planung der<br />

blemstellungen im Verwaltungswesen<br />

als eindeutig bessere Alternative<br />

gegenüber!<br />

Ein besonders vorbildliches Beispiel<br />

für <strong>eine</strong> kreisübergreifende Zusammenarbeit,<br />

ohne <strong>die</strong> Auflösung historisch<br />

gewachsener Grenzen, ist <strong>die</strong><br />

Einrichtung der Integrierten Regionalleitstelle<br />

West in Elmshorn (IRLS),<br />

<strong>die</strong> seit Dezember 2001 Brandschutz,


WATTWURM 06<br />

Kooperation der bisherigen drei<br />

Leitstellen <strong>zu</strong> <strong>eine</strong>m modernen<br />

Kompetenzzentrum im Rettungs<strong>die</strong>nst<br />

und Katastrophenschutz.<br />

Die Idee der Landräte war dabei,<br />

<strong>eine</strong> bessere Leistungsfähigkeit,<br />

Sicherheit und Zuverlässigkeit des<br />

Rettungswesens <strong>zu</strong> wirtschaftlich<br />

darstellbaren Kosten <strong>zu</strong> bekommen<br />

und <strong>die</strong> Notrufe von drei eigenständigenGebietskörperschaften<br />

zentral <strong>zu</strong> koordinieren.<br />

Seit mittlerweile fünf Jahren ist <strong>die</strong><br />

„Leitstelle West“ <strong>eine</strong> Erfolgsgeschichte:<br />

23 Mitarbeiter koordinieren<br />

gemeinsam Notfälle in den drei<br />

Kreisen. Es sind somit immer mindestens<br />

zwei bis drei Disponenten<br />

im Dienst. Bei verschiedenen Schadenslagen<br />

kann flexibel reagiert<br />

werden.<br />

Ein weiterer Vorteil ist <strong>die</strong> intensive<br />

Betreuung der Anrufenden.<br />

Während ein Disponent am Telefon<br />

Anweisungen <strong>zu</strong>r Ersten Hilfe<br />

gibt, sucht parallel ein anderer den<br />

nächsten freien Rettungswagen<br />

und <strong>die</strong>s kreisübergreifend, sodass<br />

größtmögliches Bemühen um<br />

schnelle Hilfe gewährleistet sind.<br />

Rettungs<strong>die</strong>nst und Katastrophenabwehr<br />

in den Kreisen Dithmarschen,<br />

Steinburg und Pinneberg erfolgreich<br />

koordiniert.<br />

Anstatt neue Strukturen und noch<br />

mehr Bürokratie <strong>zu</strong> schaffen, ist es<br />

sinnvoller das bisherige zweigegliederte<br />

System, bestehend aus Land<br />

und Kreis, <strong>zu</strong> stärken und den Kommunalpolitikern<br />

in den Kreisen und<br />

Die Integrierte Regionalleitstelle<br />

West, <strong>die</strong> jeweils <strong>zu</strong> 25 % von<br />

Dithmarschen und Steinburg und<br />

<strong>zu</strong> 50 % vom Kreis Pinneberg finanziert<br />

wird, bearbeitet im Jahr rund<br />

160.000 Notrufe. Daraus leiten<br />

sich 6.000 Feuerwehr- und 74.000<br />

Rettungs<strong>die</strong>nsteinsätze ab, <strong>die</strong> von<br />

über 250 Freiwilligen Feuerwehren<br />

sowie dem Rettungs<strong>die</strong>nst mit<br />

knapp zwei Dutzend Rettungswachen<br />

abgearbeitet werden.<br />

Im Oktober 2006 wurde <strong>die</strong> Leitstelle<br />

sogar von Bundesverkehrsminister<br />

Wolfgang Tiefensee und<br />

s<strong>eine</strong>r Jury im Wettbewerb „komm-<br />

KOOP“ (erfolgreiche Beispiele interkommunaler<br />

Kooperationen)<br />

als „beispielgebend und innovativ“<br />

ausgezeichnet.<br />

Auch <strong>die</strong> Junge Union Dithmarschen<br />

lobt <strong>die</strong> Einrichtung <strong>die</strong>ser<br />

kreisübergreifenden Kooperation<br />

im Rettungswesen. Ein sehr wichtiger<br />

Aspekt dabei ist, dass <strong>die</strong><br />

Leitstelle hervorragend arbeitet,<br />

OHNE <strong>eine</strong> Auflösung der historisch<br />

gewachsenen Kreisgrenzen!<br />

Michael Scheffler<br />

Gemeinden mehr Gestaltungsfreiheit<br />

und Entscheidungskompetenz<br />

an<strong>zu</strong>vertrauen.<br />

Leistungsfähige Einheiten auf Kreisebene<br />

sollten im Zuge der Kommunalisierung<br />

von Landesaufgaben neue<br />

Kompetenzen erhalten, um bestehende<br />

Aufgabengebiete weiterhin<br />

bürgernah, kostensparend und professionell<br />

<strong>zu</strong> bearbeiten und bisher<br />

9


ungenutzte Effizientsteigerungspotentiale<br />

aus<strong>zu</strong>schöpfen.<br />

Gesetzgeber und Regierung sollten<br />

lediglich Zielvorgaben geben, jedoch<br />

k<strong>eine</strong> Verwaltungsvorschriften. Dieses<br />

fördert <strong>die</strong> Kreativität vor Ort.<br />

So <strong>hat</strong> beispielsweise das Land Niedersachsen<br />

<strong>die</strong> Stärkung des zweigliedrigen<br />

Systems erst kürzlich vorgenommen.<br />

Zum 01. Januar 2005<br />

wurden <strong>die</strong> Regierungsbezirke als<br />

mittlere Verwaltungsinstanz abgeschafft.<br />

Danach wurden <strong>die</strong> Landesregierung<br />

und <strong>die</strong> 37 Kreise in Niedersachsen<br />

durch Neuverteilung der<br />

Aufgaben auf nur noch zwei Ebenen<br />

strukturell gestärkt. Durch den Bürokratieabbau<br />

konnten fast 2500 Stellen<br />

abgebaut und 55 Millionen Euro<br />

Verwaltungs- und Personalkosten<br />

eingespart werden. Auch Rheinland-<br />

Pfalz und Sachsen-Anhalt führten<br />

1999 bzw. 2003 <strong>die</strong>se Maßnahmen<br />

durch.<br />

Für Schleswig-Holstein ergibt sich<br />

in der Schlussfolgerung als bessere<br />

Alternative Kompetenzen und Zuständigkeiten<br />

vom Land auf <strong>die</strong> bis-<br />

10<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

herigen Kreise <strong>zu</strong> übertragen und<br />

<strong>die</strong>se <strong>zu</strong> stärken. Als weiteren Schritt<br />

schließt sich dann <strong>eine</strong> Aufgabenübertragung<br />

von den Kreisen auf <strong>die</strong><br />

im Zuge der Verwaltungsstrukturreform<br />

neu <strong>zu</strong>geschnittenen großen<br />

Ämter an, <strong>die</strong> aufgrund der Zusammenfassung<br />

<strong>zu</strong> Einheiten von mindestens<br />

8000 Einwohnern mit weiterreichenden<br />

Tätigkeitsbereichen<br />

belastbar geworden sind.<br />

Einer freiwilligen Fusion einzelner<br />

Kreise, <strong>die</strong> selbst <strong>die</strong>sen Wunsch entwickelt<br />

haben, ist nichts entgegen<strong>zu</strong>setzen,<br />

allerdings sollte der generelle<br />

Aufbau des Landes aus den genannten<br />

zwei Ebenen mit Kreisen in der<br />

heutigen Größe und Form Bestand<br />

haben und das Prinzip der Freiwilligkeit<br />

höchsten Stellenwert besitzen.<br />

Henning Kruse<br />

Daniel Kießig<br />

Michael Scheffler<br />

Marten Waller<br />

Die Junge Union Dithmarschen unterstützt <strong>die</strong><br />

Volksinitiative unter<br />

www.wir-sind-dithmarschen.de


WATTWURM 06<br />

Unerfreuliche Parallelen?<br />

„Eine Gebietsreform auf der Ebene<br />

der Kreise und kreisfreien Städte<br />

ist ausgeschlossen.“<br />

Peter Harry Carstensen, 27. Januar 2006<br />

„<strong>Niemand</strong> <strong>hat</strong> <strong>die</strong> <strong>Absicht</strong>,<br />

<strong>eine</strong> <strong>Mauer</strong> <strong>zu</strong> <strong>errichten</strong>.“<br />

Walter Ulbricht, 15. Juni 1961<br />

11


Während <strong>die</strong> Landkreise in ihrer<br />

heutigen Form als kommunale Verwaltungseinheit<br />

erst Anfang des 19.<br />

Jahrhunderts in den preußischen Provinzen<br />

eingeführt wurden und somit<br />

Städte und Dörfer <strong>zu</strong> Kreisgebieten<br />

<strong>zu</strong>sammenfügten, besteht <strong>die</strong> Landschaft<br />

Dithmarschen mit ihren natürlichen<br />

Grenzen bereits viel länger.<br />

Aus der Zeit der Völkerwanderung<br />

über das Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert<br />

<strong>hat</strong> sich Dithmarschen als<br />

dem Erzbistum Bremen <strong>zu</strong>gehörige,<br />

aber dennoch selbstständig verwaltete<br />

Landschaft behaupten können.<br />

Dithmarschen gilt als <strong>eine</strong> der ersten<br />

Republiken Europas, da s<strong>eine</strong>rzeit<br />

nie ein Adeliger über den freien<br />

Bauern <strong>die</strong>ser Küstenregion stand.<br />

Die Schlacht bei Hemmingstedt am<br />

17.2.1500 zeigte einmal mehr den<br />

Zusammenhalt und Mut der Dith-<br />

Kreise und kreisfreie<br />

Städte vor 1970<br />

12<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

Kreisreformen in Schleswig-Holstein<br />

marscher bei der Verteidigung gegen<br />

das dänische Reiterheer.<br />

Erst 1559 wird Dithmarschen<br />

zwangsweise unterworfen und in<br />

Norder- und Süderdithmarschen<br />

aufgeteilt, was zwar unter dänischer<br />

bzw. holsteinischer Herrschaft steht,<br />

dem aber dennoch einige Rechte <strong>zu</strong>r<br />

Selbstverwaltung eingeräumt werden.<br />

So überdauert <strong>die</strong> historisch gewachsene<br />

Landschaft Dithmarschen<br />

weiter <strong>die</strong> Jahrhunderte, während<br />

<strong>die</strong> restlichen Gegenden von Schleswig-Holstein<br />

brav unter den weltlichen<br />

und geistlichen Adeligen aufgeteilt<br />

waren und <strong>die</strong> gesamtdeutsche<br />

Struktur der „Kleinstaaterei“ in <strong>eine</strong>m<br />

Flickenteppich der Verwaltungsgebiete<br />

wiederspiegelten.<br />

In den ersten Jahrzehnten des 19.<br />

Jahrhunderts setzt sich dann allmählich<br />

<strong>die</strong> von Freiherr von Stein vorangetriebene<br />

neue Städteordnung<br />

durch, <strong>die</strong> auch Maßnahmen <strong>zu</strong>r<br />

kommunalen Selbstverwaltung<br />

im ländlichen<br />

Raum enthält.<br />

Zunächst werden nur<br />

Gebiete neu <strong>zu</strong>geschnitten<br />

in so genannte<br />

„Kreise“. Der<br />

Begriff des Kreises im<br />

kommunalen Sinne<br />

stammt übrigens vom<br />

tschechischen Wort<br />

„kraj“ (= Land). Erst<br />

nach 1880 werden<br />

auch <strong>die</strong> ersten Kreisordnungen<br />

erlassen,


WATTWURM 06<br />

<strong>die</strong> das Mitspracherecht der Bürger<br />

endlich auch praktisch realisieren.<br />

Die Gebietsneu<strong>zu</strong>schnitte in Preußen<br />

erfassen <strong>zu</strong>nächst nur <strong>die</strong> Bereiche<br />

Brandenburg, Schlesien, Westfalen,<br />

Sachsen und andere Gebiete<br />

weiter entfernt von Schleswig-Holstein.<br />

So gibt es weiterhin mit den<br />

heutigen Kreisen verglichen nur <strong>die</strong><br />

Landschaft Dithmarschen, dessen<br />

südlicher Teil zwischen den ersten<br />

beiden Deutschen Einigungskriegen<br />

1864 und 1866 unter österreichischer<br />

Herrschaft stand.<br />

Erst 1867 wird der Kreis Pinneberg<br />

aus den Grafschaften Rantzau und<br />

der Herrschaft Pinneberg, sowie den<br />

Güterbezirken Haseldorf, Haselau,<br />

Flottbek, Seestermühe und dem<br />

Klosterbezirk Uetersen gebildet.<br />

Ein weiterer Kreis wird neun Jahre<br />

später am 23. Juni 1876 aus dem bisher<br />

selbstständigen Herzogtum Lauenburg<br />

gegründet.<br />

Im 19. Jahrhundert und bis <strong>zu</strong>m Ersten<br />

Weltkrieg gab es in Deutschland<br />

rund 1000 Landkreise, deren Größe<br />

so bemessen war, dass der Landrat<br />

<strong>zu</strong>r entferntesten Gemeinde s<strong>eine</strong>s<br />

Kreises am gleichen Tage mit der<br />

Pferdekutsche hin- und <strong>zu</strong>rückfahren<br />

konnte und ihm dort noch genügend<br />

Zeit <strong>zu</strong>r Erledigung s<strong>eine</strong>r Amtsgeschäfte<br />

blieb.<br />

Neben Pinneberg und Lauenburg<br />

wird <strong>die</strong> preußische Provinz Schleswig-Holstein,<br />

<strong>die</strong> aus dem <strong>eine</strong>n Regierungsbezirk<br />

Schleswig besteht,<br />

erstmalig in folgende weitere Land-<br />

kreise aufgeteilt:<br />

Apenrade, Eckernförde, Eiderstedt,<br />

Flensburg, Hadersleben, Husum,<br />

Kiel, Norderdithmarschen, Oldenburg<br />

in Holstein, Plön, Rendsburg,<br />

Schleswig, Segeberg, Sonderburg,<br />

Steinburg, Storman, Süderdithmarschen<br />

und Tondern.<br />

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts<br />

und wenige Jahrzehnte nach Einführung<br />

der Kreise gibt es <strong>die</strong> ersten<br />

Neu<strong>zu</strong>schnitte und Gebietsreformen.<br />

Am 14. November 1883 wird<br />

<strong>die</strong> Stadt Kiel kreisfrei und gehört<br />

fortan nicht mehr <strong>zu</strong> <strong>die</strong>ser Verwaltung;<br />

mit den Städten Flensburg,<br />

Altona, Neumünster und Wandsbek<br />

wird ähnlich verfahren - es gibt nun<br />

also <strong>eine</strong> Reihe von Stadtkreisen im<br />

Land.<br />

1920 gibt es zahlreiche Änderungen<br />

durch den Versailler Vertrag. Unter<br />

anderem wird das Gebiet Nordschleswig<br />

an Dänemark abgetreten.<br />

Dies <strong>hat</strong> den Verlust der ehemals<br />

preußischen Kreise Tondern, Apenrade,<br />

Hardersleben und Sonderburg<br />

<strong>zu</strong>r Folge.<br />

Der <strong>zu</strong> Südschleswig gehörende und<br />

in der Weimarer Republik verbleibende<br />

Rest von Tondern wird in Südtondern<br />

umbenannt.<br />

In der weiteren Folge kommt es am<br />

1. Oktober 1922 <strong>zu</strong> <strong>eine</strong>m Kuriosum:<br />

Der neu gebildete Kreis Helgoland<br />

bestand nur aus <strong>eine</strong>r einzigen Gemeinde,<br />

nämlich dem Ort Helgoland<br />

selbst. Vorher gehörte das Eiland <strong>zu</strong><br />

Süderdithmarschen.<br />

Dieser wohl kleinste deutsche Kreis<br />

13


aller Zeiten existiert nur zehn Jahre<br />

und wird dann dem Kreis Pinneberg<br />

<strong>zu</strong>geschlagen.<br />

Am 1. Oktober 1932 folgen weitere<br />

Kreiskorrekturen in der Weimarer<br />

Republik:<br />

Die Auflösung des Kreises Bordesholm<br />

(ehemals Kiel) fügt ehemalige<br />

Gebiete <strong>die</strong>ser Verwaltungsregion<br />

den Kreisen Plön, Rendsburg und Segeberg<br />

hin<strong>zu</strong>.<br />

Außerdem kommt es <strong>zu</strong>r Bildung <strong>eine</strong>s<br />

vereinten Kreises Dithmarschen,<br />

also der Aufhebung der Ergebnisse<br />

der letzten Fehde von 1559, sowie<br />

<strong>zu</strong>r Bildung von Husum-Eiderstedt<br />

aus Eiderstedt und Husum.<br />

Die beiden <strong>zu</strong>letzt genannten neuen<br />

Kreise halten nur ein Jahr und werden<br />

am 1. Oktober 1933 unter der<br />

NS-Herrschaft wieder in Husum und<br />

Eiderstedt sowie Norder- und Süderdithmarschen<br />

getrennt.<br />

Große Veränderungen in der Struktur<br />

Schleswig-Holsteins gibt es am<br />

1. April 1937 durch das Groß-Hamburg-Gesetz.<br />

Die Stadtkreise Altona<br />

und Wandsbek werden dabei an <strong>die</strong><br />

immer größer werdende Stadt Hamburg<br />

abgetreten. Schleswig-Holstein<br />

bekommt dafür <strong>die</strong> Hansestadt Lübeck.<br />

Außerdem wird der Kreis Eutin<br />

neu gebildet, dessen Gebiete bisher<br />

in Oldenburg in Holstein lagen.<br />

Dann folgt der Zweite Weltkrieg und<br />

bis <strong>zu</strong>r Gründung der Bundesrepublik<br />

Deutschland 1949 wird Schleswig-<br />

Holstein ab 1945 von der britischen<br />

Besat<strong>zu</strong>ngsmacht regiert.<br />

14<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

In der Nachkriegszeit existieren<br />

in Schleswig-Holstein folgende 21<br />

Kreise, <strong>die</strong> alle mehrere Jahrzehnte<br />

Bestand haben und in Teilen heute<br />

noch existieren:<br />

Stadtkreise Flensburg, Kiel, Lübeck<br />

und Neumünster;<br />

Landkreise Südtondern, Husum,<br />

Eiderstedt, Flensburg, Schleswig,<br />

Rendsburg, Eckernförde, Norderdithmarschen,<br />

Süderdithmarschen,<br />

Steinburg, Pinneberg, Segeberg,<br />

Plön, Oldenburg in Holstein, Eutin,<br />

Storman und Herzogtum Lauenburg.<br />

In den 70er Jahren finden in Schleswig-Holstein<br />

vier Kreisgebietsreformen<br />

statt, <strong>die</strong> <strong>zu</strong>r Gründung der<br />

heute existierenden elf Land- und<br />

vier Stadtkreise im nördlichsten<br />

deutschen Bundesland führen.<br />

Zuerst wird am 1. Januar 1970 der<br />

Kreis Segeberg um Teile der Kreise<br />

Pinneberg und Storman vergrößert.<br />

Dies ist auch <strong>die</strong> Geburtsstunde der<br />

Stadt Norderstedt, <strong>die</strong> sich bis heute<br />

<strong>zu</strong>r fünftgrößten Stadt in Schleswig-<br />

Holstein entwickelt <strong>hat</strong> und über<br />

dessen Unabhängigkeit, also der<br />

Bildung <strong>eine</strong>s Stadtkreises, in den<br />

letzten Jahren häufiger spekuliert<br />

wurde.<br />

In <strong>eine</strong>m zweiten Schritt werden am<br />

26. April 1970 vier Kreise gebildet:<br />

Der Kreis Nordfriesland als Zusammenfassung<br />

der bisherigen Kreise<br />

Südtondern, Husum und Eiderstedt;<br />

der Kreis Ostholstein aus den bisherigen<br />

Kreisen Oldenburg in Holstein<br />

und Eutin; der Kreis Rendsburg-<br />

Eckernförde aus Rendsburg und


WATTWURM 06<br />

Eckernförde; sowie schließlich das<br />

zweite Mal - nun aber endgültig - das<br />

geeinte Dithmarschen.<br />

Am 24. März 1974 folgt dann noch<br />

<strong>die</strong> Zusammenlegung der Kreise<br />

Schleswig und Flensburg <strong>zu</strong> dem<br />

uns heute bekannten Kreis Schleswig-Flensburg<br />

im Nordosten unseres<br />

Bundeslandes.<br />

Seitdem <strong>hat</strong> <strong>die</strong> Kreisordnung mittlerweile<br />

30 Jahre Bestand. Im Laufe<br />

der Geschichte gab es seit der Einführung<br />

der Kreise in Preußen <strong>zu</strong>gegebenermaßen<br />

immer wieder zahlreiche<br />

umfangreiche Kreisneubildungen,<br />

-änderungen und -auflösungen, <strong>die</strong>,<br />

wie in <strong>die</strong>ser kl<strong>eine</strong>n Übersicht aufgezeigt,<br />

auch vor Schleswig-Holstein<br />

k<strong>eine</strong>n Halt machten.<br />

Fest steht jedoch, dass das Gebiet<br />

der Landschaft Dithmarschen seit<br />

über 1000 Jahren unverändert ist und<br />

auch in den zahlreichen Kreisordnungen<br />

sich immer nur auf <strong>die</strong> heutigen<br />

Dithmarscher Grenzen beschränkte.<br />

So kann <strong>die</strong> zweimalige Aufteilung in<br />

Norder- und Süderdithmarschen nur<br />

als <strong>eine</strong> innere Gliederung in zwei<br />

ZUM AUTOR: Michael Scheffler<br />

Der 21-jährige St. Michaelisdonner ist seit <strong>die</strong>sem Jahr als<br />

Beisitzer neu im Kreisvorstand der JU Dithmarschen aktiv.<br />

Nach der Ableistung s<strong>eine</strong>s Wehr<strong>die</strong>nstes in Strausberg und<br />

Seeth, stu<strong>die</strong>rt der ehemalige Schülersprecher des Marner<br />

Gymnasiums (03-05) nun Betriebswirtschaft an der Fachhochschule<br />

Westküste in Heide.<br />

untergeordnete Verwaltungsregionen<br />

verstanden werden, <strong>die</strong> stets<br />

dem gemeinsamen Interesse Dithmarschens<br />

folgten.<br />

So ist abschließend <strong>zu</strong> erklären, dass<br />

man durchaus Verständnis dafür haben<br />

muss, dass künstlich geschaffene<br />

Kreisgebilde wie beispielsweise<br />

Segeberg oder Pinneberg, <strong>die</strong> in ihrer<br />

gut 150-jährigen Geschichte zahlreichen<br />

Gebietsänderungen unterworfen<br />

waren, k<strong>eine</strong> wirkliche Gelegenheit<br />

<strong>hat</strong>ten, <strong>eine</strong> Identität auf lokaler<br />

Ebene auf<strong>zu</strong>bauen.<br />

Auf der anderen Seite müssen <strong>die</strong>se<br />

Kreise jedoch auch verstehen können,<br />

warum sich der Kreis Dithmarschen,<br />

der <strong>die</strong>se Identität durch <strong>die</strong><br />

Jahrhunderte lange Beibehaltung der<br />

noch jetzt gültigen Grenzen, gegen<br />

<strong>eine</strong> von außen erzwungene Kreisgebietsreform<br />

so vehement wehrt und<br />

s<strong>eine</strong>n historisch wertvollen Bestand<br />

geschützt wissen will.<br />

Michael Scheffler<br />

15


Am 26. Mai 2006 war es wieder<br />

einmal Zeit für <strong>die</strong> Jahreshauptversammlung<br />

des Ortsverbands Heide<br />

der Jungen Union. Auf der gut besuchten<br />

Versammlung, souverän geleitet<br />

vom JU-Kreisvorsitzenden a.D.<br />

und Kreistagsabgeordneten Sascha<br />

Bolle-Timm, wurde der 22-Jährige<br />

Heider Johannes Jebe in s<strong>eine</strong>m Amt<br />

als Ortsvorsitzender bestätigt.<br />

Als sein neuer Stellvertreter fungiert<br />

der Schüler Daniel Kießig (19), der<br />

den Ortsverband als Beisitzer auch<br />

im Kreisvorstand vertritt. Nach drei<br />

Jahren stand der frisch gewählte<br />

Kreisvorsitzende Marten Waller (22)<br />

für das Amt des Sc<strong>hat</strong>zmeisters nicht<br />

mehr <strong>zu</strong>r Verfügung. An s<strong>eine</strong>r Stelle<br />

wurde der 18-Jährige Aus<strong>zu</strong>bildende<br />

Tobias Schaaf gewählt, der bereits<br />

langjährige Erfahrung in der Ortsverbandsarbeit<br />

<strong>hat</strong>.<br />

Neu im Vorstand ist Bernhard Schröder<br />

(16) aus Österdeichstrich, der<br />

<strong>zu</strong>künftig als Geschäftsführer für<br />

16<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

Bericht aus dem Ortsverband Heide<br />

Pressearbeit und verbandsinterne<br />

Kommunikation <strong>zu</strong>ständig ist. Der<br />

Ortsvorstand wird schließlich durch<br />

zwei Beisitzer, den Heider Schüler<br />

Yannik Arndt (15) und den Zeitsoldaten<br />

Malte Schaaf (21), abgerundet.<br />

Für den CDU-Ortsverband Heide waren<br />

Birgit Kalder und Michael Raue<br />

erschienen, welche Grüße ausrichteten<br />

und <strong>eine</strong> weiterhin konstruktive<br />

Zusammenarbeit, insbesondere<br />

im Hinblick auf <strong>die</strong> Kommunalwahl<br />

2008, anboten.<br />

In s<strong>eine</strong>m Rückblick hob der alte<br />

und neue Vorsitzende <strong>die</strong> diversen<br />

erfolgreichen Veranstaltungen des<br />

vergangenen Jahres hervor, wie insbesondere<br />

das Fußballturnier 2005,<br />

mit der bis dato größten Beteiligung<br />

durch Ver<strong>eine</strong> und Gäste, sowie <strong>die</strong><br />

regelmäßigen und beliebten Bowling-Turniere<br />

und <strong>eine</strong> Fahrt <strong>zu</strong> <strong>eine</strong>m<br />

Heimspiel des Hamburger SV.


WATTWURM 06<br />

Auch <strong>zu</strong>künftig werde der Ortsverband<br />

auf erfolgreichem Kurs bleiben.<br />

Neben regelmäßigen Stammtischen<br />

und Ortsvorstandssit<strong>zu</strong>ngen<br />

steht insbesondere <strong>die</strong> bereits vierte<br />

Neuauflage des Fußballturniers auf<br />

der Agenda für das Geschäftsjahr<br />

2006/2007. Bewährtes wie <strong>die</strong> Bowling-Turnier<br />

oder Fahrten <strong>zu</strong>m HSV<br />

werden wiederholt werden, während<br />

z.B. mit gemeinsamen Kinobesuchen<br />

auch neue Ideen in der Planung sind.<br />

Der Ortsverband beteiligte sich <strong>zu</strong>dem<br />

am „Pizza & Politics“ mit Ingbert<br />

Liebing, MdB. Weiterhin wurde mittlerweile<br />

ein Arbeitskreis „Neumitgliederwerbung“<br />

gegründet, um den<br />

begonnenen Verjüngungsprozess<br />

ZUM AUTOR: Johannes Jebe<br />

Johannes Jebe gehört der Jungen Union seit Januar 2003 an<br />

und leitet derzeit in s<strong>eine</strong>r zweiten Amtsperiode den Ortsverband<br />

Heide als dessen Vorsitzender. Er ist 22 Jahre alt<br />

und macht <strong>zu</strong>r Zeit <strong>eine</strong> Ausbildung <strong>zu</strong>m Rettungsassistenten<br />

beim ASB in Hamburg.<br />

des Ortsverbands auch <strong>zu</strong>künftig voran<strong>zu</strong>treiben.<br />

Mit s<strong>eine</strong>n Insgesamt 70 Mitgliedern<br />

blickt <strong>die</strong> Junge Union Heide daher<br />

auch im Geschäftsjahr 2006/2007<br />

optimistisch in <strong>die</strong> Zukunft!<br />

Johannes Jebe<br />

17


Am Freitag, den 28. Juli 2006 fand <strong>die</strong><br />

Jahreshauptversammlung der Jungen<br />

Union (JU) Meldorf statt. Rund ein<br />

Dutzend Mitglieder fanden, trotz der<br />

heißen Temperaturen, ihren Weg in<br />

das „Kiek In“ in der Domstadt, um <strong>eine</strong>n<br />

neuen Vorstand <strong>zu</strong> wählen.<br />

Der CDU Ortsverband wurde dabei<br />

durch s<strong>eine</strong>n Fraktionsvorsitzenden<br />

in der Meldorfer Stadtvertretung<br />

sowie Kreistagsabgeordneten Rolf<br />

Claußen vertreten, der sogleich als<br />

Tagungspräsident fungierte. Für den<br />

JU-Kreisverband grüßte der Kreisvorsitzende<br />

Marten Waller.<br />

Seit s<strong>eine</strong>r Neugründung im Jahr<br />

2000 <strong>hat</strong>te <strong>die</strong> JU Meldorf turbulente<br />

Zeiten durchlebt, bis der Gelehrtenschüler<br />

Malte Höfs den Verband<br />

Anfang 2005 als Ortsvorsitzender<br />

übernahm.<br />

In dem <strong>zu</strong>rückliegenden Jahr war<br />

es ihm gelungen, elf Neumitglieder<br />

<strong>zu</strong> werben und mit regelmäßigen<br />

Stammtischen, Billard- und Skat- und<br />

neuerdings auch Pokerabenden ein<br />

lebendiges Parteileben <strong>zu</strong> gestalten.<br />

Höhepunkt des Geschäftsjahres<br />

stellte <strong>eine</strong> gemeinsame Fahrt der<br />

Mitglieder <strong>zu</strong>r Public Viewing Area<br />

auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg<br />

<strong>zu</strong>m WM-Spiel Deutschland gegen<br />

Ecuador dar.<br />

Auch finanziell ist der Verband gesund,<br />

so dass <strong>zu</strong>künftigen politischen<br />

Aktivitäten nichts im Wege steht.<br />

Folgerichtig wurde der 20-Jährige<br />

daraufhin einstimmig in s<strong>eine</strong>m Amt<br />

18<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

Bericht aus dem Ortsverband Meldorf


WATTWURM 06<br />

ZUM AUTOR: Malte Höfs<br />

Malte Höfs gehört der Jungen Union seit Juli 2004 an und<br />

leitet derzeit in s<strong>eine</strong>r zweiten Amtsperiode den Ortsverband<br />

Meldorf als dessen Vorsitzender. Er ist 20 Jahre alt und<br />

strebt <strong>zu</strong>r Zeit das Abitur an der Meldorfer Gelehrtenschule<br />

an.<br />

bestätigt. Als sein Stellvertreter fungiert<br />

weiterhin Bernhard Staguhn<br />

(23). Neu im Vorstand ist der Gelehrtenschüler<br />

Jan Dännart (19), der<br />

<strong>zu</strong>künftig als Sc<strong>hat</strong>zmeister arbeiten<br />

wird. Die Studenten Thies Haase (21)<br />

und Henning Kruse (20) komplettieren<br />

den Vorstand als Beisitzer.<br />

In s<strong>eine</strong>m Schlusswort kündigte Malte<br />

Höfs an, dass der Ortsverband<br />

auch weiterhin regelmäßig gesellige<br />

wie politische Veranstaltungen ausrichten<br />

wird, <strong>zu</strong>dem werden sich <strong>die</strong><br />

<strong>ju</strong>ngen Christdemokraten <strong>zu</strong>künftig<br />

vermehrt aktiv in kommunalpolitische<br />

Themen einschalten.<br />

Die Junge Union in Meldorf verfügt<br />

<strong>zu</strong>r Zeit über 26 Mitglieder und ist<br />

damit nach Heide und Brunsbüttel<br />

der drittgrößte, sowie wahrscheinlich<br />

aktivste, Ortsverband der politischen<br />

Jugendorganisation im Kreisgebiet.<br />

Malte Höfs<br />

Regelmäßige Informationen über Termine,<br />

Veranstaltungen und Neuigkeiten der Jungen<br />

Union Dithmarschen erhälst du über<br />

unseren Newsletter! Einfach <strong>eine</strong> E-Mail an<br />

newsletter@<strong>ju</strong>-dithmarschen.de<br />

schicken und schon bist du angemeldet!<br />

19


Obwohl der Begriff der „Leitkultur“<br />

schon länger bekannt ist und seitens<br />

des syrischen Politologen Bassam<br />

Tibi eingeführt wurde, ist er erst<br />

seit der durch den damaligen CDU-<br />

Fraktionsvorsitzenden im Deutschen<br />

Bundestag Friedrich Merz angestoßenen<br />

„Leitkultur-Debatte“ in <strong>die</strong><br />

Schlagzeilen der Me<strong>die</strong>n gekommen.<br />

Merz forderte in mehreren Stellungnahmen<br />

Regeln für <strong>die</strong> Einwanderung<br />

und Integration von Ausländern und<br />

wandte sich gleichzeitig gegen <strong>eine</strong><br />

„multikulturelle Gesellschaft“. Er löste<br />

vor allem in der veröffentlichten<br />

Meinung damit <strong>eine</strong> reflexartige Abwehrhaltung<br />

aus, <strong>die</strong> s<strong>eine</strong> Vorschläge<br />

mehr schlecht redeten, anstatt<br />

<strong>die</strong>se sachlich <strong>zu</strong>r Kenntnis <strong>zu</strong> nehmen<br />

und sich damit auseinander <strong>zu</strong><br />

setzen. Der Zeitpunkt, als Merz <strong>die</strong>se<br />

Ideen auf den Tisch legte, schien ohnehin<br />

ein für solche Themen schwieriger<br />

gewesen <strong>zu</strong> sein. Die Bundestagsparteien<br />

waren nämlich mit dem<br />

Verbot der damals politisch bedeutungslosen<br />

NPD beschäftigt, anstatt<br />

sich Gedanken über <strong>die</strong> Zukunft des<br />

deutschen Nationalbewusstseins <strong>zu</strong><br />

machen.<br />

Während auf der <strong>eine</strong>n Seite der Begriff<br />

„deutsche Leitkultur“ in den Me<strong>die</strong>n<br />

auf breite Ablehnung stieß und<br />

als „Steilvorlage für <strong>die</strong> sogenannte<br />

„Neue Rechte“ diffamiert wurde,<br />

schienen Merz’ Vorschläge vor allem<br />

in Umfragen an <strong>die</strong> Bevölkerung auf<br />

heimliche Zustimmung gestoßen <strong>zu</strong><br />

sein. Dieser breite Zuspruch in der<br />

Bevölkerung motiviert daher umso<br />

20<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

Plädoyer für <strong>die</strong> deutsche Leitkultur<br />

mehr, weiter an der Idee der Leitkultur<br />

fest<strong>zu</strong>halten und als Union den<br />

Anspruch <strong>zu</strong> erheben, Politik für das<br />

Volk <strong>zu</strong> betreiben.<br />

Seit dem voreiligen Abbruch der Debatte<br />

Ende des Jahres 2000 kam es<br />

<strong>zu</strong> k<strong>eine</strong>m noch erwähnenswerten<br />

Wiederaufleben der Leitkultur-Frage.<br />

Der amtierende Bundestagspräsident<br />

Norbert Lammert stellte <strong>zu</strong><br />

Recht fest, dass es trotz „breiter“<br />

Ablehnung des Begriffes an sich<br />

„<strong>eine</strong> ebenso breite Zustimmung für<br />

das gab, worum es in der Debatte<br />

ging“. Es spricht nicht gerade für <strong>die</strong><br />

Behandlung <strong>die</strong>ses Themas, wenn<br />

mehr über <strong>die</strong> Verpackung als über<br />

den Inhalt berichtet wurde. Da eben<br />

<strong>die</strong>ser Inhalt <strong>zu</strong> kurz gekommen ist,<br />

versuche ich im Folgenden den Begriff<br />

„deutsche Leitkultur“ mit Inhalt<br />

<strong>zu</strong> füllen:<br />

Die deutsche Leitkultur soll das nationale<br />

Selbstverständnis unseres<br />

Staates sein. Sie soll jedem Bürger, ob<br />

Deutscher oder Ausländer, <strong>eine</strong> Orientierung<br />

für ein friedliches Zusammenleben<br />

im Gemeinwesen geben.<br />

Dies beinhaltet selbstverständlich<br />

neben der Anerkennung der Normen<br />

des Grundgesetzes, darunter<br />

<strong>die</strong> Achtung der unveräußerlichen<br />

Würde des Menschen, Gleichheit vor<br />

dem Gesetz, <strong>die</strong> Freiheitsrechte des<br />

Einzelnen, vor allem das Recht auf<br />

Leben, das Recht auf freie Persönlichkeitsentfaltung<br />

sowie <strong>die</strong> Meinungs-<br />

und Pressefreiheit. Allerdings geht<br />

<strong>die</strong> deutsche Leitkultur weit über <strong>die</strong>


WATTWURM 06<br />

Normen <strong>eine</strong>s „Verfassungspatriotismus“<br />

hinaus. Wir brauchen viel mehr<br />

<strong>eine</strong> Rückbesinnung auf <strong>die</strong> kulturellen<br />

und zivilisatorischen Werte unseres<br />

Gemeinwesens sowie auf unser<br />

christliches und humanistisches<br />

Erbe. Der deutsche Staat <strong>hat</strong> daher<br />

das Recht, aber auch <strong>die</strong> Pflicht, <strong>die</strong>ses<br />

Leitbild selbstbewusst gegenüber<br />

den Angehörigen fremder Völker<br />

in s<strong>eine</strong>m Land <strong>zu</strong> vertreten.<br />

Die Bundesrepublik Deutschland ist<br />

das Staatsgebiet des deutschen Volkes.<br />

Im Laufe s<strong>eine</strong>r Geschichte <strong>hat</strong><br />

es zahlreiche Fremde bei sich aufgenommen,<br />

ohne dass es unserem<br />

Staate geschadet haben könnte. Die<br />

ehemaligen Einwanderer haben sich<br />

damals sehr schnell in unserem Land<br />

integriert und waren <strong>eine</strong> große Bereicherung.<br />

Diese Integration und<br />

ZUM AUTOR: Philip Janicki<br />

Philip Janicki wurde am 7. Januar 1985 in Brunsbüttel geboren.<br />

Er besuchte von 1995 bis 2004 <strong>die</strong> Meldorfer Gelehrtenschule,<br />

wo er im Mai 2004 sein Abitur machte. Von<br />

Oktober 2004 bis Juni 2005 leistete er s<strong>eine</strong>n Grundwehr<strong>die</strong>nst<br />

in Heide ab, seit dem 1. Oktober 2005 ist er Soldat<br />

auf Zeit bei der Bundeswehr. Seit Anfang Oktober <strong>die</strong>ses<br />

Jahres stu<strong>die</strong>rt er Informatik in München.<br />

spätere Assimilation konnte aber<br />

auch nur geschehen, weil sich <strong>die</strong> Einwanderer<br />

bestimmten Werten und<br />

Normen ihres aufnehmenden Staates<br />

unterworfen haben. Und genau<br />

<strong>die</strong>se verbindlichen Regeln brauchen<br />

wir auch für jeden, der heute in unser<br />

Land einreisen und hier bleiben will.<br />

Diese sind in jedem anderen Staat<br />

der Welt selbstverständlich und auch<br />

das Mindestmaß an Verpflichtungen,<br />

<strong>die</strong> der Einwanderer gegenüber der<br />

Gesellschaft auf sich nehmen muss,<br />

um ein friedliches Zusammenleben<br />

zwischen der einheimischen Bevölkerung<br />

und den Ausländern <strong>zu</strong> garantieren:<br />

Dies wären vor allem das<br />

schnelle Erlernen der deutschen<br />

Sprache als Mittel der Kommunikation<br />

und Integration. Weiterhin <strong>hat</strong><br />

der Ausländer <strong>die</strong> geltenden Gesetze<br />

unseres Landes <strong>zu</strong> achten. Er <strong>hat</strong><br />

für s<strong>eine</strong>n Lebensunterhalt und den<br />

s<strong>eine</strong>r Familie <strong>zu</strong> sorgen und darf<br />

dem Staate nicht schuldhaft <strong>zu</strong>r<br />

Last fallen. Er <strong>hat</strong> sich mit der Kultur<br />

und der Geschichte unseres Landes<br />

auseinander <strong>zu</strong> setzen und darf sich<br />

nicht, durch s<strong>eine</strong> eigene Religion<br />

und Kultur beschränkt, in Parallelgesellschaften<br />

flüchten.<br />

Nur unter <strong>die</strong>sen Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

ist der Ausländer berechtigt, sich unbefristet<br />

in unserem Land nieder<strong>zu</strong>lassen<br />

und <strong>die</strong> deutsche Staatsangehörigkeit<br />

<strong>zu</strong> erwerben. Es darf nicht<br />

da<strong>zu</strong> kommen, dass Einwanderung <strong>zu</strong><br />

<strong>eine</strong>m allgem<strong>eine</strong>n Recht wird. Diese<br />

muss an strenge Maßstäbe geknüpft<br />

werden und sich an der Integrationsfähigkeit<br />

unseres Landes orientie-<br />

21


en; und <strong>zu</strong>rzeit haben wir schon lange<br />

unsere Grenzen und Kapazitäten<br />

erreicht. Daher ist <strong>eine</strong>r - wie von der<br />

SPD, PDS und den Grünen propagierten<br />

- „multikulturellen Gesellschaft“<br />

<strong>eine</strong> Absage <strong>zu</strong> erteilen.<br />

Wenn wir <strong>eine</strong> ehrliche Politik gegenüber<br />

dem Wähler vertreten wollen,<br />

dürfen Themen wie Nationalstolz,<br />

Tradition, Kulturpflege, aber auch<br />

<strong>die</strong> Ausländerproblematik nicht <strong>zu</strong><br />

„heiligen Kühen“ der Politik gemacht<br />

werden. Die Politik schadet sonst auf<br />

Dauer sich selber und unserem Land,<br />

wenn sie solche (<strong>zu</strong>gegebenermaßen)<br />

schwierigen Themen tabuisiert<br />

und dem deutschen und dem ausländischen<br />

Bürger k<strong>eine</strong> ehrlichen<br />

Antworten gibt. Die Wahlerfolge von<br />

rechtextremen Parteien zeigen, dass<br />

<strong>die</strong> Bundestagsparteien in vielen Fragen<br />

es versäumt haben, Antworten<br />

<strong>zu</strong> geben. Auch wenn das Wählen von<br />

22<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

Rattenfängern am rechten und linken<br />

Rand k<strong>eine</strong> Lösung der Probleme<br />

darstellt, dürfen wir nicht vor <strong>die</strong>sem<br />

Phänomen <strong>die</strong> Augen verschließen.<br />

Da vor allem Grüne und SPD <strong>die</strong>se<br />

Themen meiden, muss es erst recht<br />

Aufgabe der Union werden, sich verstärkt<br />

dem Thema „nationale Identität“<br />

<strong>zu</strong> widmen. Der Vorschlag von<br />

Bundestagspräsident Dr. Norbert<br />

Lammert, <strong>die</strong> Leitkultur-Debatte im<br />

Rahmen der Grundsatzprogrammdiskussion<br />

in der Union offensiv <strong>zu</strong><br />

führen, wird daher ausdrücklich begrüßt<br />

und unterstützt.<br />

Philip Janicki<br />

www.<strong>ju</strong>-dithmarschen.de<br />

www.<strong>ju</strong>nge-union.de


WATTWURM 06<br />

Im Porträt:<br />

Der Kreisvorstand der JU Dithmarschen<br />

Auf dem jüngsten Kreisverbandstag<br />

der Jungen Union Dithmarschen am<br />

22. April 2006 wurde der unten aufgeführte<br />

Kreisvorstand neu gewählt.<br />

Dabei war es möglich den Kreisvorstand<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr wieder um zwei<br />

Mitglieder <strong>zu</strong> vergrößern.<br />

Gab es bisher noch <strong>eine</strong>n Beauftragten<br />

für Öffentlichkeitsarbeit, arbeiten<br />

nun drei Beisitzer kreisweit auf<br />

Kreisvorsitzender:<br />

Marten Waller (22),<br />

Student aus Meldorf<br />

1. Stellvertretender<br />

Kreisvorsitzender:<br />

Malte Höfs (20),<br />

Schüler aus Nordhastedt<br />

2. Stellvertretender<br />

Kreisvorsitzender:<br />

Oliver Pawlick (18),<br />

Schüler aus Heide<br />

Vorstandsebene mit.<br />

Um <strong>die</strong> Aktivität und das Organisationspotential<br />

auf Kreisebene noch<br />

weiter <strong>zu</strong> vergrößern, wurden außerdem<br />

im Herbst <strong>die</strong>sen Jahres Lukas<br />

Wiese und Jan Dännart aus St. Michaelisdonn<br />

sowie Stefan Westphal<br />

aus Gudendorf in den Kreisvorstand<br />

kooptiert.<br />

Sc<strong>hat</strong>zmeister:<br />

Henning Kruse (20),<br />

Student aus Odderade<br />

Beisitzer:<br />

Thies Haase (20),<br />

Student aus Ketelsbüttel<br />

Daniel Kießig (18),<br />

Schüler aus Heide<br />

Michael Scheffler (21),<br />

Student aus St. Michaelisdonn<br />

23


Dieser Aktionstag der Jungen Union<br />

<strong>hat</strong>te es wirklich in sich: Draisinenfahrt<br />

von Marne nach St. Michaelisdonn,<br />

Treffen mit der CDU,<br />

Ortsführung, Rückfahrt mit der Draisinenbahn<br />

und abschließendes gemütliches<br />

Grillen!<br />

Zunächst einmal sah der Tag eher trübe<br />

aus. Als mehr als ein Dutzend aktive<br />

Mitglieder der Jungen Union am<br />

Bahnhof Hemmbüttelhof bei Marne<br />

<strong>die</strong> neue Draisinenbahn besteigen<br />

wollten, regnete es in Strömen in der<br />

ganzen Südermarsch. Doch davon<br />

ließen sich <strong>die</strong> JUler nicht abschrecken.<br />

Genau wie ihre Vorbilder von<br />

der CDU liefen <strong>die</strong> Nachwuchspolitiker<br />

nicht davon, sondern packten <strong>die</strong><br />

Probleme an! Und auf gings mit den<br />

Fahrrad-Draisinen nach St. Michaelisdonn!<br />

Zu <strong>eine</strong>m ganzen JU-Aktionstag<br />

rund um den Ort in Süderdithmarschen<br />

<strong>hat</strong>te der JU-Kreisverband<br />

gemeinsam mit dem JU-Stützpunkt<br />

St. Michaelisdonn eingeladen, der in<br />

letzter Zeit <strong>eine</strong>n postiven Mitglieder<strong>zu</strong>wachs<br />

erfahren <strong>hat</strong>te. Nach der<br />

Ankunft mit den Draisinen (mittlerweile<br />

war das Wetter auch wieder<br />

schön geworden) wurden alle vom<br />

CDU-Ortsverband St. Michaelisdonn<br />

und dem Bürgermeister Volker Nielsen<br />

begrüßt.<br />

Zunächst ging es in den Sit<strong>zu</strong>ngssaal<br />

in der Amtsverwaltung St. Michaelisdonn,<br />

wo Volker Nielsen allgem<strong>eine</strong>s<br />

<strong>zu</strong>r Gemeinde vortrug. Im Anschluss<br />

24<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

Auf der Draisine nach St. Michel<br />

daran folgte gemeinsam mit CDU-<br />

Mitgliedern aus St. Michaelisdonn<br />

<strong>eine</strong> Auto-Rundfahrt durch den Ort.<br />

Dabei wurden den interessierten<br />

JUlern vor allem wichtige kommunalpolitische<br />

Projekte wie der neue<br />

Golfplatz erläutert. Anhand von Beispielen<br />

konnte den Teilnehmern der<br />

Fahrt so erklärt werden, wofür sich<br />

Kommunalpolitiker einsetzen und<br />

was für <strong>die</strong> Gemeinde alles erreicht<br />

werden kann.<br />

Und das ist in St. Michaelisdonn <strong>eine</strong><br />

ganze Menge! Zeitlich war es gar<br />

nicht <strong>zu</strong> schaffen, alle neuen Innovationen<br />

in Sachen Tourismus und<br />

Wirtschaft in dem ländlichen Zentralort<br />

<strong>zu</strong> besichtigen, da stand auch<br />

schon <strong>die</strong> Rückfahrt mit den Draisinen<br />

nach Marne an.<br />

Doch das war noch nicht alles! Am<br />

Abend wurde <strong>die</strong> Junge Union von<br />

der CDU St. Michaelisdonn sogar<br />

noch <strong>zu</strong>m gemütlichen Beisammensein<br />

und Grillen eingeladen. Im Restaurant<br />

„St. Michael“ lies man den<br />

JU-Aktionstag bei Getränken und<br />

leckerem Grillfleisch ausklingen und<br />

<strong>die</strong> Junge Union bedankte sich bei<br />

Volker Nielsen und s<strong>eine</strong>m Team für<br />

den überaus gelungenen Tag.<br />

Michael Scheffler


WATTWURM 06<br />

Impressionen<br />

vom Aktionstag<br />

25


Am 1. September lud <strong>die</strong> Junge Union<br />

Dithmarschen in Kooperation mit<br />

der Konrad-Adenauer-Stiftung <strong>zu</strong> <strong>eine</strong>m<br />

Vortrag <strong>zu</strong>m Thema Gründungsgeschichte<br />

der CDU. Zahlreiche Teilnehmer<br />

aus den Reihen der JU und<br />

CDU folgten dem Ruf. Zudem gab es<br />

ein Wiedersehen mit dem alten JU-<br />

Freund und Referenten der Adenauer-Stiftung,<br />

Sebastian Kießig.<br />

Bei solch <strong>eine</strong>m hochinteressanten<br />

Thema und der Aussicht auf ein Wiedersehen<br />

mit dem ehemaligen Ortsvorsitzenden<br />

der JU Heide verwunderte<br />

es nicht, dass rund 25 JU‘ler,<br />

<strong>die</strong> Spitze der Heider CDU sowie<br />

einige Gäste den Weg in das „Hotel<br />

Kotthaus“ in Heide fanden.<br />

Entsprechend groß fielen <strong>die</strong> Vorschusslorbeeren<br />

für <strong>die</strong> Veranstaltung<br />

im Grußwort des Heider CDU-<br />

Vorsitzenden Klaus Pohl aus. Der<br />

Stormarner Freund Patrick Ziebke<br />

fand erneut den weiten Weg nach<br />

Dithmarschen und grüßte für den JU-<br />

Landesvorstand.<br />

Referent Sebastian Kießig enttäuschte<br />

<strong>die</strong> Erwartungen nicht. In s<strong>eine</strong>m,<br />

mit gewohnter Professionalität erarbeiteten,<br />

Vortrag, stellte er <strong>die</strong><br />

Entwicklung von den Ursprüngen<br />

konservativer Gruppen nach der gescheiterten<br />

Revolution von 1848 bis<br />

<strong>zu</strong>r Kanzlerschaft Konrad Adenauers<br />

auf souveräne und <strong>zu</strong>gleich anschauliche<br />

Art und Weise dar.<br />

Im Anschluss entwickelte sich <strong>eine</strong><br />

lebhafte Diskussion, wie <strong>die</strong> aktuelle<br />

Debatte um das neue CDU-Grund-<br />

26<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

Von Achtundvierzig bis Adenauer<br />

satzprogramm im Lichte der Historie<br />

<strong>zu</strong> beurteilen sei.<br />

Schlussendlich fand der Heider Bürgermeister<br />

Ulf Stecher <strong>die</strong> passenden<br />

Schlussworte und prophezeite<br />

Sebastian noch <strong>eine</strong>n erfolgreichen<br />

Lebensweg, in- und außerhalb der<br />

Politik, gleichwohl <strong>die</strong>ser leider fernab<br />

von Dithmarschen fortgeführt<br />

werden wird.<br />

Die Junge Union Dithmarschen dankt<br />

Sebastian für s<strong>eine</strong>n netten Besuch,<br />

sowie ihm und der Adenauer-Stiftung<br />

für <strong>eine</strong> gelungene Veranstaltung,<br />

verbunden mit der Hoffnung<br />

Sebastian <strong>zu</strong>künftig noch einmal in<br />

der alten Heimat begrüßen <strong>zu</strong> können!


WATTWURM 06<br />

Pizza & Politics mit Ingbert Liebing, MdB<br />

Am 18. August konnte <strong>die</strong> Junge Union<br />

Dithmarschen den Bundestagsabgeordneten<br />

für Dithmarschen-Nord/<br />

Nordfriesland, Ingbert Liebing, <strong>zu</strong><br />

<strong>eine</strong>m Pizza & Politics in der Heider<br />

Gaststätte “Fidelio“ begrüßen.<br />

So fanden sich wieder einmal ein<br />

gutes Dutzend JU‘ler <strong>zu</strong>r letzten Veranstaltung<br />

in <strong>die</strong>sem aktionsreichen<br />

August ein, um bei <strong>eine</strong>r leckeren<br />

Pizza (oder anderen Gerichten) im<br />

Heider „Fidelio“ den Abgeordneten<br />

Ingbert Liebing <strong>zu</strong> begrüßen.<br />

Nachdem <strong>die</strong> Pizza verzehrt war,<br />

folgte der „Politics“-Teil, in dem Ingbert<br />

Liebing kurz <strong>eine</strong>n Einblick<br />

in s<strong>eine</strong> Tätigkeit in Berlin gab und<br />

berichtete, wie es um das Verhältnis<br />

der Großkoalitionäre in der Hauptstadt<br />

bestellt ist.<br />

Anschließend folgten unter reger<br />

Beteiligung der anwesenden JU‘ler<br />

diverse Debatten, etwa über <strong>die</strong> Themen<br />

Gesundheitsreform, Rente mit<br />

67, Bürokratieabbau und andere.<br />

Schlussendlich verriet der Volksvertreter<br />

noch, dass er sich zwar<br />

sehr geschmeichelt fühle, dass sein<br />

Name in der aktuellen Debatte um<br />

<strong>eine</strong>n Generalsekretär für <strong>die</strong> CDU<br />

Schleswig-Holstein gefallen ist, sein<br />

Hauptaugenmerk jedoch auf s<strong>eine</strong><br />

Tätigkeit in Berlin gerichtet bleibt.<br />

Nach mehreren Stunden fand <strong>die</strong> angeregte<br />

Runde schließlich ihr Ende,<br />

Ingbert Liebing ließ es sich jedoch<br />

nicht nehmen, auch noch <strong>die</strong> Getränke<br />

für <strong>die</strong> JU <strong>zu</strong> spen<strong>die</strong>ren. Ein<br />

herzlicher Dank geht daher an unseren<br />

Bundestagsabgeordneten für <strong>die</strong><br />

viele Zeit <strong>die</strong> er sich für uns genommen<br />

<strong>hat</strong> und s<strong>eine</strong>n netten Besuch!<br />

Und spätestens im nächsten Frühjahr<br />

folgt ein erneutes Zusammentreffen<br />

beim Besuch der JU Dithmarschen in<br />

Berlin!<br />

27


Grundsatzdebatte, Umweltpolitik<br />

und Parteitage, der JU Landesverband<br />

<strong>hat</strong> sich für <strong>die</strong>sem Herbst ein<br />

umfangreiches Programm vorgenommen!<br />

Die Debatte um das neue Grundsatzprogramm<br />

der CDU und <strong>die</strong> <strong>zu</strong>künftige<br />

Umwelt- und Energiepolitik <strong>hat</strong><br />

<strong>die</strong> Junge Union <strong>zu</strong> ihren <strong>die</strong> thematischen<br />

Schwerpunkten erkoren.<br />

Während s<strong>eine</strong>r letzten Plenartagung<br />

diskutierten <strong>die</strong> Delegierten<br />

und Gäste des Landesausschusses<br />

der JUNGEN UNION Schleswig-Holstein<br />

<strong>die</strong> bisher formulierten Thesen<br />

<strong>zu</strong>m Grundsatzprogramm der CDU.<br />

Wolfgang Börnsen, MdB, Kulturpolitischer<br />

Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />

und Mitglied der<br />

Programmkommission gab den 50<br />

Anwesenden Auskunft <strong>zu</strong>r Arbeit der<br />

Kommission und leitete aus der Entstehung<br />

der CDU <strong>die</strong> Schwierigkeiten<br />

ab, <strong>die</strong> verschiedenen Strömungen<br />

der Union in <strong>eine</strong>m gemeinsam<br />

Programm <strong>zu</strong> ver<strong>eine</strong>n. Durch s<strong>eine</strong>n<br />

interaktiven Vortrag gelang es Wolfgang<br />

Bönsen, <strong>die</strong> Mitglieder inhaltlich<br />

mit<strong>zu</strong>reißen und so entwickelte<br />

sich <strong>eine</strong>n intensive Diskussion mit<br />

dem Gast aus Berlin. Wolfgang Börnsen<br />

beantwortete viele Fragen und<br />

mahnte <strong>die</strong> JU, sich stärker als bisher<br />

in den Diskussionsprozess innerhalb<br />

der JU ein<strong>zu</strong>bringen.<br />

Mit dem Schleswig-Holstein Rat in<br />

Brunsbüttel wird ein weiteres aktuelles<br />

Thema angepackt: Energieversorgung<br />

der Zukunft. Ganz bewusst<br />

28<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

Bericht aus dem Landesverband<br />

JUNGE UNION<br />

gründet Freundeskreis<br />

Seit dem Sommer besteht der<br />

Freundes- und Förderkreis in der<br />

JUNGEN UNION Schleswig-Holstein.<br />

Zweck des Förderkreises ist<br />

es, all denjenigen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Arbeit<br />

der JUNGEN UNION Schleswig-<br />

Holstein ideell und finanziell unterstützen<br />

möchten, ein Forum<br />

<strong>zu</strong>m innovativen Gedanken- und<br />

Ideenaustausch <strong>zu</strong> geben. Mitglieder<br />

des Förderkreises können<br />

alle ehemaligen oder auch aktiven<br />

Mitglieder der JUNGEN UNION<br />

Schleswig-Holstein, respektive<br />

<strong>die</strong>jenigen Interessenten werden,<br />

<strong>die</strong> sich in besonderer Weise der<br />

JUNGEN UNION Schleswig-Holstein<br />

verbunden fühlen. Der Förderkreis<br />

lädt ein Mal jährlich <strong>zu</strong>r<br />

Mitgliederversammlung und dem<br />

Jahresempfang der JUNGEN UNI-<br />

ON Schleswig-Holstein ein. Für<br />

Ehemalige bietet der Empfang <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, sich <strong>zu</strong> treffen und<br />

sich an <strong>die</strong> „guten alten Zeiten“ <strong>zu</strong><br />

erinnern.<br />

Maren Schulz<br />

Alle weiteren Informationen <strong>zu</strong>m<br />

Freundeskreis gibt es auf www.<br />

<strong>ju</strong>sh.de oder in der Landesgeschäftsstelle:<br />

Sophienblatt 44-46<br />

24114 Kiel<br />

Telefon: (0431) 66099 - 35<br />

Telefax: (0431) 66099 - 66<br />

E-mail: info@<strong>ju</strong>sh.de


WATTWURM 06<br />

<strong>hat</strong> sich der Landesvorstand entschieden,<br />

<strong>die</strong>sen Schleswig-Holstein<br />

Rat in <strong>eine</strong>r Stadt wie Brunsbüttel <strong>zu</strong><br />

veranstalten, <strong>die</strong> <strong>eine</strong>m Kernkraftwerk<br />

als Standort <strong>die</strong>nt. Wie sich <strong>die</strong><br />

JU den Herausforderungen stellt, <strong>die</strong><br />

Klimawandel und Umweltverschmut<strong>zu</strong>ng<br />

mit sich bringen, ist - wie auch<br />

viele andere Positionen - unter www.<br />

<strong>ju</strong>sh.de im Internet nach<strong>zu</strong>lesen.<br />

Die Junge Union schreibt ihre Ideen<br />

und Positionen nicht nur auf Papier<br />

nieder, sondern bemüht sich ganz aktiv<br />

auch um <strong>die</strong> Umset<strong>zu</strong>ng ihrer Ideale.<br />

In Gesprächen mit dem schleswig-holsteinischen<br />

Finanzminister<br />

Rainer Wiegard, MdL und dem Fraktionsvorsitzenden<br />

der CDU Landtagsfraktion<br />

Dr. Johan Wadephul <strong>hat</strong>te<br />

der Landesvorstand im November<br />

<strong>die</strong> Chance, s<strong>eine</strong> Politik-Ideen an<br />

<strong>die</strong> politischen Entscheidungsträger<br />

auf Landesebene weiter<strong>zu</strong>geben.<br />

Das Gespräch mit Rainer Wiegard<br />

fand auf Einladung des Ministers gemeinsam<br />

mit dem Landesvorstand<br />

der Jungen Liberalen, also der Jugendorganisation<br />

der FDP, statt. Ein<br />

weiterer Austausch <strong>zu</strong>r Finanzpolitik<br />

des Landes soll nun sogar auf „Arbeitsebene“<br />

mit dem Grundsatzrefe-<br />

ZUM AUTOR: Maren Schulz<br />

Maren Schulz ist 28, in Wesselburen aufgewachsen,<br />

Mitglied des Bundesvorstandes, stellvertretende Landesvorsitzende<br />

der JUNGEN UNION und Mitglied im<br />

Landesvorstand der CDU Schleswig-Holstein.<br />

rat folgen, um <strong>die</strong> finanzpolitischen<br />

Ideen von JU und Julis in <strong>die</strong> ganz<br />

konkrete Arbeit des Ministeriums<br />

einfließen <strong>zu</strong> lassen.<br />

Und <strong>die</strong> JU lädt auch selbst ins Landeshaus:<br />

Bei <strong>eine</strong>m weiteren Parlamentarischen<br />

Abend werden am<br />

30. November der stellvertretende<br />

CDU-Landesvorsitzende Torsten Geerdts,<br />

MdL und H<strong>eine</strong>r Garg, MdL<br />

von der FDP <strong>zu</strong>m Thema „Welche Reform<br />

braucht Schleswig-Holstein?“<br />

sprechen und mit den Gästen diskutieren.<br />

Außerdem ist der Landesvorstand<br />

unterwegs, um quer durch Schleswig-Holstein<br />

im Rahmen <strong>eine</strong>r Kreisbereisung<br />

alle JU Kreisverbände <strong>zu</strong><br />

besuchen.<br />

Nach dem Herbst der Inhalte wird<br />

<strong>die</strong> JU im nächsten Jahr getreu dem<br />

Motto „Party & Politics“ auch wieder<br />

<strong>eine</strong>n Schwerpunkt auf gesellige<br />

Veranstaltungen legen: Die nächste<br />

JU Summer School ist <strong>zu</strong>m Beispiel<br />

bereits in Planung.<br />

Maren Schulz<br />

29


Seit Anfang <strong>die</strong>ses Jahres ist <strong>die</strong> Dithmarscher<br />

CDU-Kreisgeschäftstelle<br />

wieder mit zwei Kräften besetzt!<br />

Kreisgeschäftsführerin Anne Ohlsen<br />

<strong>hat</strong> durch <strong>die</strong> 23-Jährige Laura Jacobsen<br />

Verstärkung erhalten, so dass<br />

<strong>die</strong> beiden sich als mittlerweile eingespieltes<br />

Team gemeinsam um <strong>die</strong><br />

1.800 Parteifreunde bzw. <strong>die</strong> tägliche<br />

Verwaltungs- und Organisationsarbeit<br />

kümmern.<br />

Darüber hinaus ist es besonders<br />

schön, dass Laura auch der Jungen<br />

Union angehört, so dass unsere<br />

Vereinigung über <strong>eine</strong>n noch kürzeren<br />

und direkteren Draht in <strong>die</strong> Geschäftsstelle<br />

verfügt!<br />

Die Süderheistedterin, <strong>die</strong> <strong>eine</strong> Ausbildung<br />

als Groß- und Außenhandelskauffrau<br />

absolviert <strong>hat</strong>, ist seit<br />

dem 01. Januar 2006 als Angestellte<br />

30<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

Verstärkung in der Geschäftsstelle<br />

von Dr. Rolf Koschorrek, MdB für <strong>die</strong><br />

CDU und somit selbstverständlich<br />

auch für <strong>die</strong> JU tätig.<br />

Der Kreisvorstand der Jungen Union<br />

Dithmarschen möchte an <strong>die</strong>ser<br />

Stelle <strong>die</strong> Gelegenheit nutzen und<br />

sich sehr herzlich für <strong>die</strong> tatkräftige<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng bedanken, <strong>die</strong> wir seit<br />

Jahren durch <strong>die</strong> Geschäftsstelle erfahren!<br />

Jedes noch so kl<strong>eine</strong> Anliegen wird<br />

umgehend bearbeitet, jedes noch so<br />

kurzfristige Einladungsschreiben so<br />

schnell wie möglich verschickt und<br />

bei den jährlichen Abrechnungen<br />

wird geduldig geholfen - dafür sowie<br />

für alle weitere Unterstüt<strong>zu</strong>ng, ein<br />

großes Dankeschön an <strong>die</strong> beiden<br />

Damen in unserer Geschäftsstelle,<br />

ohne <strong>die</strong> <strong>eine</strong> Parteiarbeit nicht<br />

denkbar wäre!!!


Aufnahmeantrag<br />

Hiermit beantrage ich <strong>die</strong> Aufnahme in <strong>die</strong> Junge Union Dithmarschen<br />

Persönliche Angaben<br />

Die Ausfüllung der nachfolgenden Felder ist<br />

selbstverständlich freigestellt<br />

WATTWURM 06<br />

Weitere Angaben<br />

Herr/ Frau<br />

Vor- und Nachname ____________________________<br />

Geburtsdatum ____________________________<br />

Straße und Nr ____________________________<br />

PLZ und Ort ____________________________<br />

Telefon Festnetz ____________________________<br />

Telefon Mobil ____________________________<br />

E-Mail-Adresse ____________________________<br />

Ich wünsche <strong>die</strong> Aufnahme in den E-Mail-Verteiler<br />

Datum, Unterschrift ____________________________<br />

Kontoverbindung (bitte unbedingt ausfüllen!!)<br />

Statistische Angaben<br />

Religion ____________________________<br />

Beruf ____________________________<br />

Ich erteile der Jungen Union Dithmarschen hiermit <strong>eine</strong> jederzeit<br />

widerrufbare Ermächtigung <strong>zu</strong>r Einziehung fälliger Mitgliedsbeiträge<br />

im Lastschriftverfahrfen (Der Mitgliedsbeitrag<br />

beträgt derzeit 10,00€/Jahr)<br />

Datenschut<strong>zu</strong>nterrichtung<br />

Kontonummer ____________________________<br />

Kreditinstitut ____________________________<br />

BLZ ____________________________<br />

Kontoinhaber ____________________________<br />

Die in <strong>die</strong>sem Formular unter „Persönliche Angaben“ enthaltenen<br />

Daten werden an <strong>die</strong> Zentrale Mitgliederkartei der<br />

CDU Deutschlands übermittelt und dort gespeichert.<br />

Datum, Unterschrift ____________________________<br />

31


32<br />

JUNGE UNION DITHMARSCHEN<br />

Ein Jahr mit der JU

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