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Organisation des Beschaffungswesens des Landes NRW Stand ...

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<strong>Organisation</strong> <strong>des</strong> <strong>Beschaffungswesens</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>NRW</strong> <strong>Stand</strong>: 12.5.04<br />

Produktgruppe EDV<br />

1) EDV-Hardware und Wartung<br />

1.1) Kabinettvorlage <strong>des</strong> FM zur Umsetzung der Machbarkeitsstudie Beschaffungswesen<br />

Die Gesamtausgaben für den EDV-Bereich incl. Hardware, Software, Wartung, Pflege und<br />

Zubehör beliefen sich auf rd. 141 Mio. € p. a. (ohne Hochschulen), das Einsparpotenzial<br />

wird auf insgesamt rd. 9 Mio. € p.a. (8 Mio. € EDV-Hardware / 1 Mio. € EDV-Wartung)<br />

geschätzt.<br />

EDV-Hardware wird bereits größtenteils ressortweit gebündelt beschafft, überwiegend in<br />

den Ressorts mit dem höchsten Ausgabevolumen (IM, JM und FM). In der Praxis wird der<br />

Bedarf an EDV-Hardware bei mehreren Anbietern beschafft, gleiches gilt auch für die<br />

EDV-Wartung. Mit einer lan<strong>des</strong>weiten / ressortübergreifenden Bündelung der Beschaffung<br />

von EDV-Hardware und –Wartung können nach Gutachtereinschätzung erhebliche<br />

Mengenrabatte erzielt werden. Wesentliches Ziel muss aber sein, den<br />

Kernbeschaffungsprozess, d. h. die eigentliche Vergabe, zu bündeln. Ein solcher Ansatz<br />

ermöglicht es, dass nach wie vor viele Entscheidungen dezentral erfolgen können. Rahmen<br />

und Bezugsverträge können so ausgestaltet werden, dass die Flexibilität vor Ort gewahrt<br />

bleibt. Die Form der heute praktizierten dezentralen Beschaffung führt dazu, dass viele<br />

Schritte <strong>des</strong> Beschaffungsprozesses an vielen Stellen parallel ausgeführt werden<br />

(Mehrfacharbeiten).<br />

(Kabinettbeschluss vom 8.4.2003)<br />

(Anmerkung: Die Hochschulen sind in der sog. Machbarkeitsstudie nicht untersucht<br />

worden)<br />

1.2) Stellungnahme für den Hochschulbereich:<br />

1.2.1) allgemein:<br />

Die Feststellungen <strong>des</strong> Gutachtens zum Beschaffungswesen beziehen sich auf den<br />

Hardwareeinsatz in Lan<strong>des</strong>behörden.<br />

Die für den Hochschulbereich typischen Produkte sind nicht untersucht worden. Es<br />

handelt sich im wesentlichen um IT-Geräte, die für Lehre und Forschung in den<br />

Fachbereichen sowie in den Bibliotheken und Rechenzentren eingesetzt werden. Die<br />

notwendigen Kenntnisse zum Einsatz der Geräte werden in den Hochschulen vorgehalten.<br />

Diese Kenntnisse kommen den Hochschulen bei der Beschaffung von Hardware zugute mit<br />

dem Ergebnis, dass hohe Sonderrabatte für Lehre und Forschung gewährt werden. Oft


- 2 -<br />

handelt es sich um Neuentwicklungen, die in den Hochschulen für wissenschaftliche<br />

Anwendungen eingesetzt werden.<br />

Bei Hardware (Server, wissenschaftliche Arbeitsplätze, an Versuchen angeschlossenen<br />

Rechner etc.) handelt es sich zwar oft um "normale" DV, aber häufig dabei um besondere<br />

Konfigurationen. Neuentwicklungen finden sich bei den Großrechnern (Parallelrechnern),<br />

deren Kosten schnell in die Mio. gehen. Es gibt in der Regel keinen <strong>Stand</strong>ardrechner im<br />

wissenschaftlichen Bereich: ein Jurist hat andere Anforderungen als ein Japanologe oder<br />

ein Informatiker oder ein Mediziner. Aus den Anwendungen (Software) ergeben sich oft<br />

Anforderungen an die Hardware und ihre Bauteile.<br />

Die Unternehmen versprechen sich über Vorführ- und Multiplikatoreneffekte verbesserte<br />

Marktchancen. Durch hochschulinterne und hochschulübergreifende Kooperation (über<br />

die Rechenzentren und Beschaffungsabteilungen der Hochschulen) werden Preisvorteile<br />

weitergegeben (z.B. Rahmenbezugsverträge). Eine Beschaffung dieser Produkte über ein<br />

anderes Ressort ist nicht zweckmäßig, weil hierzu außerhalb der Hochschulen eine<br />

besondere Beschaffungsorganisation aufgebaut werden müsste, die nicht über die<br />

notwendigen Arbeitskontakte zu den Fachleuten in den Hochschulen verfügt (z.B.<br />

Fachbereiche für Informatik).<br />

Bei den Rechnern, die sowohl in Lan<strong>des</strong>behörden als auch Hochschulen eingesetzt werden<br />

(z.B. UNIX- und Windows-NT-Rechner) sind die für Hochschulen geltenden Konditionen<br />

vom Gutachter nicht mit den für die Lan<strong>des</strong>behörden erzielbaren Konditionen verglichen<br />

worden: Die Preise der für Lehre, Forschung und diese unterstützende<br />

Verwaltungstätigkeiten beschafften Rechner sind in der Regel erheblich günstiger als die<br />

Behördenpreise. Dies liegt u.a. an dem bun<strong>des</strong>weiten Begutachtungsverfahren der DFG,<br />

welches der Finanzierung von Rechnerbeschaffungen nach dem HBFG vorausgeht. Es<br />

kann nicht davon ausgegangen werden, dass diese Konditionen auf Lan<strong>des</strong>behörden<br />

übertragen werden können.<br />

Hinsichtlich der Wartung ist zu bemerken, dass in Bezug auf die Peripheriegeräte wie<br />

Rechner, Drucker oder Bildschirme keine Wartungsverträge abgeschlossen werden, wohl<br />

hingegen für Server oder Netzwerke. Letztere gibt es in unterschiedlicher Konfiguration<br />

von unterschiedlichen Herstellern, die in der Regel auch am besten geeignet sind, die<br />

Wartung dieser Geräte durchzuführen.<br />

Auf diese bestehende Rechnerlandschaft ist auch Rücksicht zu nehmen, wenn<br />

Ergänzungsbeschaffungen durchgeführt werden. Eine umfassende zentrale Beschaffung ist<br />

daher praktisch nicht durchführbar. Natürlich macht es einen Unterschied, ob komplexe


- 3 -<br />

Anwendungen auf einem Arbeitsplatzrechner laufen oder lediglich Word-Dokumente<br />

erstellt werden. Erfahrungsgemäß erfordert jedoch neue <strong>Stand</strong>ardsoftware von Version zu<br />

Version leistungsfähigere Rechner. Deshalb ist bei der Beschaffung darauf zu achten, dass<br />

Geräte gekauft werden, die auch in einigen Jahren noch die Anforderungen an einen<br />

performanten Einsatz erfüllen.<br />

Hier durch eine wissenschaftsferne Stelle zu bestimmen, mit welchen Mitteln Forschung<br />

und Lehre arbeiten sollen, dürfte den Wissenschaftlern nicht zu vermitteln sein. Die<br />

Wirtschaftlichkeit der Beschaffungen wird auf andere Weise sichergestellt, nämlich über<br />

den Wettbewerb um Finanzmittel zwischen den einzelnen Disziplinen innerhalb der<br />

Hochschulen und hochschulübergreifend durch fachspezifische Begutachtungsverfahren<br />

(DFG-Verfahren).<br />

Aufgrund ihrer Kenntnisse der Einrichtungen sind die Beschaffungsstellen der<br />

Hochschulen in der Lage zu beraten und Einfluss zu nehmen, ob im Einzelfall auf<br />

"<strong>Stand</strong>ardausstattung" oder Spezialkonfigurationen zurückgegriffen werden sollte. Hierzu<br />

ist allerdings eine intensive Kenntnis der Bedürfnisse von Forschung und Lehre<br />

erforderlich. Dabei ist auch zu beachten, dass sich erheblichen Abweichungen schon<br />

zwischen den einzelnen Hochschulen ergeben, die sich aus den dort herrschenden<br />

Rahmenbedingungen ergeben. Die Universität Bielefeld mit ihrem zentralen -vollständig<br />

vernetzen - Gebäude hat andere Anforderungen als Köln, wo bis heute nicht alle<br />

Einrichtungen vernetzt sind. Generell zu begrüßen ist der Abschluss von<br />

Rahmenverträgen, wie dies ja bereits heute mit besonderen Konditionen für die<br />

Hochschulen geschieht.<br />

Bei Beschaffungen spielen ferner folgende Aspekte eine Rolle:<br />

- Beschaffungen aus Drittmitteln erfolgen erst dann, wenn die Mittel eingeworben sind.<br />

Eine vorherige Entscheidung über mögliche Beschaffungen ist nicht möglich.<br />

- eine Information zu anstehenden Beschaffungen lässt sich kaum aus dem Alter der Bestände<br />

rekonstruieren, da z.B. bei vakanten Lehrstühlen Beschaffungen erst im Zusammenhang<br />

mit Neuberufungen realisiert werden. Darüber hinaus kann z.B. DV durchaus<br />

noch ausreichend funktionsfähig, gleichwohl auszusondern sein, weil sie modernen Anforderungen<br />

nicht entspricht.<br />

Im Bereich der Hardware ist eine durchgehende <strong>Stand</strong>ardisierung infolge der Schnelllebigkeit<br />

<strong>des</strong> Marktes, der Unterschiedlichkeit der Produkte und <strong>des</strong> zu weitgehenden und<br />

damit zu schwerfälligen Bündelungsverfahrens mehr als problematisch. Aus den<br />

dargestellten Gründen ist eine lan<strong>des</strong>weite, durchgehend standardisierte, zentralisierte


- 4 -<br />

Beschaffung nicht geboten.<br />

Davon unabhängig ist eine Klärung beim Ministerium für Wirtschaft und Arbeit geboten,<br />

ob eine solche Beschaffungsform nicht gegen Kartellrecht verstößt und im übrigen kleine<br />

und mittlere Unternehmen benachteiligt. Letztlich ist darauf aufmerksam zu machen, dass<br />

ein lan<strong>des</strong>weiter Bezugsvertrag sowohl hinsichtlich seines Mengengerüstes als auch wegen<br />

der Preisschwankungen bei Hardware auf dem Weltmarkt vergaberechtlich nur schwer<br />

gehandhabt werden kann. Sofern der kartellrechtlichen Problematik und der<br />

Mittelstandsförderung durch losweise Vergaben begegnet werden kann, ist bei einem<br />

solchen Vorschlag kein Unterschied zu der bereits praktizierten regional konzentrierten<br />

bzw. hochschulübergreifenden Beschaffung zu sehen.<br />

IM obliegt nach § 4 <strong>des</strong> Gesetzes über die <strong>Organisation</strong> der automatisierten Datenverarbeitung<br />

in Nordrhein-Westfalen (ADVG NW) die Koordinierungszuständigkeit für relevante<br />

Automationsvorhaben der Ressorts. Auf § 4 ADVG NW gründet sich auch die<br />

Zuständigkeit <strong>des</strong> IM für Rahmenverträge im Bereich der Informationstechnik (Hard- und<br />

Software) mit lan<strong>des</strong>weiter, ressortübergreifender Wirkung (Rd.Erl. d.<br />

Finanzministeriums vom 26.11.1998 zum Vergabehandbuch für die Vergabe von<br />

Leistungen nach der VOL). Der Abschluss von Bezugsverträgen in diesem Bereich erfolgt<br />

bisher ebenfalls durch das IM oder in <strong>des</strong>sen Auftrag. Dabei war in der Vergangenheit<br />

festzustellen, dass sich in den meisten Fällen die erwarteten Einspareffekte nicht eingestellt<br />

haben. Die Gründe lagen vor allem in den für die öffentliche Verwaltung geltenden<br />

Rahmenbedingungen (u.a. Vergabe-, Datenschutz- und Personalvertretungsregelungen)<br />

sowie im hohen Innovationstempo der Informationstechnik (die Produkte waren schon<br />

veraltet, bevor sie ausgeliefert wurden).<br />

Die Hochschulen werden ferner auf die Ausnahmeerregelung im ADVG NW hinweisen,<br />

wonach die Hochschulen aus den für Lan<strong>des</strong>behörden geltenden<br />

Koordinierungsvorschriften weitgehend ausgenommen sind. Andererseits sind bei der<br />

Beschaffung von IT-Geräten besondere Regelungen für den Hochschulbereich zu beachten<br />

(Begutachtungsverfahren der DFG nach dem HBFG zur Sicherstellung der<br />

Bun<strong>des</strong>mitfinanzierung).<br />

Schließlich ist auf die den Hochschulen gewährte Finanzautonomie hinzuweisen, zu der<br />

auch die Bewirtschaftung der Sachmittel gehört (Globalhaushalt). Im Rahmen der<br />

Diskussionen und Entscheidungen der Lan<strong>des</strong>regierung zur Errichtung <strong>des</strong> BLB ist den<br />

Hochschulen das technische und kaufmännische Facilitymanagement belassen worden.<br />

Eine Zentralisierung der Beschaffung von Hardware stünde hierzu im Widerspruch.


- 5 -<br />

1.2.2) Maßnahmen der Hochschulen in <strong>NRW</strong> zur kostengünstigen Beschaffung und<br />

Bewirtschaftung von Hardware<br />

Beschaffungsplattform<br />

Für die Verwaltungen der Hochschulen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> besteht eine interne gemeinsame<br />

Beschaffungsplattform. Auf diese Weise wird die Zusammenarbeit der Beschaffungsstellen<br />

der Hochschulen verbessert. In einem geschützten Bereich werden z.B. Informationen zu<br />

Rahmenverträgen für Hardware und software, aber auch andere Informationen allen<br />

Hochschulen zur Verfügung gestellt. Ferner besteht eine Mailinglist der Beschaffer zum<br />

gegenseitigen Informationsaustausch. Die Kosten von Beschaffungs- oder<br />

Ausschreibungsverfahren sollen auf diese Weise gesenkt werden und die Qualität der<br />

Vergabeverfahren erhöht werden. z.B. können die Beschaffer von den gegenseitigen<br />

Erfahrungen profitieren, Lieferanten schneller und besser ansprechen und die<br />

Vergabeverfahren besser aufeinander und miteinander abgestimmt werden.<br />

Als weitere Stufe wird geprüft, ob ein hochschulweiter Einsatz einer Katalogsoftware in<br />

Betracht kommt. Eine solche Software verfügt nicht nur über einen allgemein gepflegten<br />

Katalog, auf den alle Nutzer zurückgreifen können, sondern bietet auch die Möglichkeit,<br />

eigene Kataloge abzubilden, Rahmenverträge usw. einzustellen und abzurufen. Als weitere<br />

Möglichkeit käme der Aufbau eines eigenen Hochschul-Marktplatzes in Betracht. Ein<br />

solcher Marktplatz bietet die Möglichkeit, die unterschiedlichen Sichtweisen, d. h. die<br />

einzelne Hochschule, alle Hochschulen, aber auch die Anbieterseite abzubilden.<br />

Beispiele: Für den IT-Bereich wird auf den bestehenden Rahmenvertrag der Universität<br />

Bielefeld mit Fujitsu/Siemens und den bestehenden Rahmenvertrag der Universität<br />

Münster mit Toshiba/NEC/Acer hingewiesen.<br />

(Der Text berücksichtigt die Ergebnisse der Diskussion im Rahmen <strong>des</strong> jährlichen Treffens<br />

der Beschaffungsleiter bzw. der Leiter der Rechenzentren der Hochschulen 2003)<br />

2) EDV-Software und EDV-Dienstleistungen


- 6 -<br />

2.1) Kabinettvorlage <strong>des</strong> FM zur Umsetzung der Gutachterempfehlungen<br />

Die Gesamtausgaben für EDV-Software und EDV-Dienstleistungen betrugen rd. 39 Mio. €<br />

p. a. (ohne Hochschulen), wobei die anteilig größten Volumina in den Bereichen <strong>des</strong> IM,<br />

JM, FM und MUNLV verausgabt wurden. Das Einsparpotenzial wird auf 4 Mio. € p. a.<br />

geschätzt.<br />

Die Situation und damit auch die festzustellenden Wirtschaftlichkeitsreserven im Bereich<br />

der Beschaffung von EDV-Hardware einerseits und EDV-Software andererseits werden<br />

vom Gutachter in wesentlichen Punkten als nahezu deckungsgleich beurteilt.<br />

Im Bereich der EDV-Software gibt es bereits einen lan<strong>des</strong>weiten / ressortübergreifenden<br />

Bezugsvertrag für sämtliche Microsoft-Produkte. Andere Softwareprodukte werden in den<br />

Bereichen <strong>des</strong> IM, JM und <strong>des</strong> FM lan<strong>des</strong>weit gebündelt im jeweiligen nachgeordneten<br />

Bereich beschafft. In diesen Bereichen wird somit ein zentraler Optimierungsansatz schon<br />

in der Praxis realisiert.<br />

In anderen Ressorts kommen diese zentralisierten gebündelten Beschaffungsmodelle<br />

regelmäßig nicht zur Anwendung. Vielmehr wird dort über die jeweiligen ADV-<br />

Abteilungen der Dienststellen dezentral beschafft, wobei die in diesen Verfahren<br />

erzielbaren Konditionen regelmäßig deutlich hinter den Konditionen einer zentralisierten<br />

Beschaffung zurückbleiben.<br />

Die Gutachterforderungen – u. a. Reduktion der Anforderungen bzw. die weitere<br />

Verstärkung der <strong>Stand</strong>ardisierung - entspringen dabei auch der Erkenntnis, dass mit Hilfe<br />

technischer Neuerungen Bedürfnisse bei Beschaffungsexperten geweckt werden, diese aber<br />

häufig nicht dem tatsächlichen Bedarf <strong>des</strong> Anwenders entsprechen. Eine weitere<br />

<strong>Stand</strong>ardisierung lässt über Mengeneffekte günstigere Preise erwarten.<br />

(Kabinettbeschluss vom 8.4.2003)<br />

2.2) Stellungnahme für den Hochschulbereich:<br />

2.2.1) allgemein:<br />

Die Feststellungen <strong>des</strong> Gutachtens zum Beschaffungswesen beziehen sich auf den Softwareeinsatz<br />

in Lan<strong>des</strong>behörden.<br />

Die für den Hochschulbereich typischen Produkte sind nicht untersucht worden. Es<br />

handelt sich im wesentlichen um fachspezifische IT-Programme für Lehre und Forschung<br />

einschließlich Bibliothekssoftware und Entwicklungssoftware. Die notwendigen Kenntnisse<br />

zum Einsatz der Programme in der Wissenschaft werden in den Hochschulen vorgehalten.<br />

Diese Kenntnisse kommen den Hochschulen bei der Beschaffung von Software zugute mit


- 7 -<br />

dem Ergebnis, dass hohe Sonderrabatte für Lehre und Forschung gewährt werden. Oft<br />

handelt es sich um Neuentwicklungen, die in den Hochschulen für wissenschaftliche<br />

Anwendungen eingesetzt werden (z.B. spezielle Software für ein<br />

Rasterelektronenmikroskop). Die Unternehmen versprechen sich über Vorführ- und<br />

Multiplikatoreneffekte verbesserte Marktchancen. Durch hochschulinterne und<br />

hochschulübergreifende Kooperation (über die Rechenzentren und<br />

Beschaffungsabteilungen der Hochschulen) werden Preisvorteile weitergegeben (z.B.<br />

Campuslizenzen, Rahmenbezugsverträge). Eine Beschaffung dieser Produkte über ein<br />

anderes Ressort ist nicht zweckmäßig, weil hierzu außerhalb der Hochschulen eine<br />

besondere Beschaffungsorganisation aufgebaut werden müsste, die nicht über die<br />

notwendigen Arbeitskontakte zu den Fachleuten in den Hochschulen verfügt.<br />

Bei den aus Sicht der Hochschulen nur wenigen Programmen, die auch in Lan<strong>des</strong>behörden<br />

eingesetzt werden (z.B. Officeprodukte), sind die für Hochschulen geltenden Konditionen<br />

(Select-Verträge bzw. Campuslizenzen) vom Gutachter nicht mit den für die<br />

Lan<strong>des</strong>behörden erzielbaren Konditionen verglichen worden: Die Preise der Lizenzen für<br />

Lehre, Forschung und diese unterstützende Verwaltungstätigkeiten betragen in der Regel<br />

nur einen Bruchteil der Behördenpreise. Für viele Artikel erhalten Hochschulen<br />

Sonderrabatte für Lehre und Forschung, die günstiger als die Mengenrabatte sind, die<br />

Behörden nach Bündelung <strong>des</strong> Bedarfs erhalten können. Diese Konditionen sind nicht<br />

übertragbar (Beispiel: Eine Office-Lizenz von Microsoft kostet für die Behörden <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> nach Bündelung <strong>des</strong> Bedarfs zur Zeit 275 € plus Mehrwertsteuer, eine<br />

entsprechende Campus-Lizenz 57 € incl. Mehrwertsteuer). Es kann nicht davon<br />

ausgegangen werden, dass diese Konditionen auf Lan<strong>des</strong>behörden übertragen werden<br />

können.<br />

Weder den Fachbereichen noch den Verwaltungen der Hochschulen wird vermittelt<br />

werden können, dass der fachspezifische IT-Sachverstand und die Einkaufserfahrungen<br />

der Hochschulen durch Lan<strong>des</strong>behörden substituiert werden kann. Die Hochschulen<br />

werden ferner auf das ADV-<strong>Organisation</strong>s-Gesetz <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> hinweisen, das die<br />

Hochschulen aus den für Lan<strong>des</strong>behörden geltenden Koordinierungsvorschriften<br />

weitgehend ausnimmt. Andererseits sind wie bei der Beschaffung von IT-Geräten auch bei<br />

der IT-Software besondere Regelungen zu beachten (Begutachtungsverfahren nach dem<br />

HBFG zur Sicherstellung der Bun<strong>des</strong>mitfinanzierung).<br />

Schließlich ist auf die den Hochschulen gewährte Finanzautonomie hinzuweisen, zu der<br />

auch die Bewirtschaftung der Sachmittel gehört (Globalhaushalt). Im Rahmen der


- 8 -<br />

Diskussionen und Entscheidungen der Lan<strong>des</strong>regierung zur Errichtung <strong>des</strong> BLB ist den<br />

Hochschulen das technische und kaufmännische Facilitymanagement belassen worden.<br />

Eine Zentralisierung der Beschaffung von Software stünde hierzu im Widerspruch.<br />

Insbesondere im Bereich der Hard- und Software ist eine durchgehende <strong>Stand</strong>ardisierung<br />

infolge der Schnelllebigkeit <strong>des</strong> Marktes, der Unterschiedlichkeit der Produkte und <strong>des</strong> zu<br />

weitgehenden und damit zu schwerfälligen Bündelungsverfahrens mehr als problematisch.<br />

Aus den dargestellten Gründen ist eine lan<strong>des</strong>weite, durchgehend standardisierte,<br />

zentralisierte Beschaffung nicht geboten.<br />

Davon unabhängig ist eine Klärung geboten, ob eine solche Beschaffungsform nicht gegen<br />

Kartellrecht verstößt und im übrigen kleine und mittlere Unternehmen benachteiligt,<br />

deren Kerngeschäfte gerade die Warengruppen Hardware, Software sind. Letztlich ist<br />

darauf aufmerksam zu machen, dass ein solcher lan<strong>des</strong>weiter Bezugsvertrag sowohl<br />

hinsichtlich seines Mengengerüstes als auch wegen der Preisschwankungen bei Hardware<br />

auf dem Weltmarkt vergaberechtlich nur schwer gehandhabt werden kann. Sofern der<br />

kartellrechtlichen Problematik und der Mittelstandsförderung durch losweise Vergaben<br />

begegnet werden kann, ist bei einem solchen Vorschlag kein Unterschied zu der bereits<br />

praktizierten regional konzentrierten, hochschulübergreifenden Beschaffung zu sehen.<br />

IM obliegt nach § 4 <strong>des</strong> Gesetzes über die <strong>Organisation</strong> der automatisierten Datenverarbeitung<br />

in Nordrhein-Westfalen in der Fassung der Bekanntmachung vom 9.1.1985 bereits die<br />

Koordinierungszuständigkeit für relevante Automationsvorhaben der Ressorts. Darauf<br />

gründet sich auch die Zuständigkeit <strong>des</strong> IM für Rahmenverträge im Bereich der<br />

Informationstechnik (Hard- und Software) mit lan<strong>des</strong>weiter, ressortübergreifender<br />

Wirkung (Rd. Erl. d. Finanzministeriums vom 26.11.1998 zum Vergabehandbuch für die<br />

Vergabe von Leistungen nach der VOL). Der Abschluss von Bezugsverträgen in diesem<br />

Bereich erfolgt bisher ebenfalls durch das IM oder in <strong>des</strong>sen Auftrag. Dabei war in der<br />

Vergangenheit festzustellen, dass sich in dem meisten Fällen die erwarteten Einspareffekte<br />

nicht eingestellt haben. Die Gründe lagen vor allem in den für die öffentliche Verwaltung<br />

geltenden Rahmenbedingungen (u.a. Vergabe-, Datenschutz- und<br />

Personalvertretungsregelungen) sowie im hohen Innovationstempo der<br />

Informationstechnik; die Produkte waren schon veraltet, bevor sie ausgeliefert wurden.<br />

2.2.2) Maßnahmen der Hochschulen in <strong>NRW</strong> zur kostengünstigen Beschaffung und<br />

Bewirtschaftung von Software


- 9 -<br />

Die Hochschulen beschaffen im Rahmen Ihrer Aufgaben in Forschung und Lehre Software<br />

in großem Umfang und in großer Vielzahl. Im folgenden wird dargestellt, auf welche Art<br />

und Weise die Hochschulen diesen Prozess ökonomisch und organisatorisch optimieren.<br />

2.2.2.1) Verbundaktivitäten verschiedener Hochschulen:<br />

Bei der Softwarebeschaffung ist die Bündelung von Nachfrage ohne Zweifel von Vorteil.<br />

Trotz der schon reduzierten Preise, die Software-Hersteller aufgrund der<br />

Multiplikatorfunktion von Dozenten und Studierenden den Hochschulen im Vergleich zu<br />

Wirtschaft und Behörden einräumen, lassen sich so weitere Einsparungen erzielen. Diese<br />

Bündelung findet ihren Ausdruck in lan<strong>des</strong>weit koordinierten Beschaffungen von<br />

Spezialsoftware im HBFG-Verfahren, in Lan<strong>des</strong>- und Rahmenverträgen.<br />

2.2.2.1.1) Lan<strong>des</strong>weite Verbundbeschaffungen<br />

In den letzten Jahren wurden z.B. folgende Software-Produkte in HBFG-Verfahren<br />

beschafft:<br />

IBM Tivoli: Diese Software-Suite stellt eine breite Palette von Werkzeugen für<br />

Rechenzentren zur Verwaltung, Betrieb, Überwachung von großen heterogenen<br />

Rechnerpools und der Netze sowie eine Benutzerverwaltung zur Verfügung. Die<br />

Beschaffung dieser Software wurde vom RZ der Universität Essen vorangetrieben, an der<br />

Nutzung <strong>des</strong> so beschafften Software-Korbs beteiligen sich fast alle RZ <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>. Die<br />

Kosten dieser Beschaffung beliefen sich auf 4,5 Mio EUR.<br />

BMC Patrol: Diese Produktfamilie stellt einen Software-Warenkorb für System<br />

Management, Netzwerk Management und netzweite Nutzerverwaltung für Rechenzentren<br />

zu Verfügung. Das RZ der FU Hagen führte eine Gemeinschaftsbeschaffung für 14<br />

Hochschulen (6 Universitäten und 8 Fachhochschulen) durch.<br />

Windchill: Im Rahmen <strong>des</strong> PROVerstand Konsortiums aus Hochschulen und<br />

Fachhochschulen wurde eine Lizenz zur hochschulweiten Nutzung dieser Software zur<br />

elektronischen Begleitung <strong>des</strong> ingenieurmäßigen Produkt<strong>des</strong>igns vom Entwurf bis hin zur<br />

Produktion beschafft.<br />

Imperia: Die Hochschule in Münster beschaffte das content Management system für<br />

verschiedene Hochschulen, die dieses im Verbund hochschulweit zur <strong>Organisation</strong> ihres<br />

Außenauftritts einsetzen wollen.


- 10 -<br />

In allen Fällen handelt es sich hier um eine kostenintensive Spezialsoftware, deren Einsatz<br />

erst durch Bündelung der Beschaffung ermöglicht werden konnte.<br />

2.2.2.1.2) Lan<strong>des</strong>lizenzen<br />

Der Abschluss von Lan<strong>des</strong>lizenzen erlaubt die Nutzung der entsprechenden Software an<br />

allen Hochschulen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>. Die Beschaffung wird von einer Hochschule durchgeführt,<br />

u.U. beteiligen sich andere Hochschulen an der Finanzierung.<br />

(vgl. Liste von Herrn Bischof)<br />

2.2.2.2) Campuslizenzen<br />

Der Abschluss von Campuslizenzen erlaubt die Benutzung einer bestimmten Software auf<br />

allen Rechnern in der Hochschule, unter Umständen auch auf den Privatrechnern von<br />

Mitarbeitern und Studierenden (Beispiele in der Liste von Herrn Bischof für die<br />

Aktivitäten der Hochschulen in Münster, Essen-Duisburg und Aachen).<br />

2.2.2.3) Hochschulinterne Koordinierung<br />

An allen Hochschulen wird die Softwarebeschaffung im Rahmen der normalen zentralen<br />

Beschaffung getätigt. Darüber hinaus sind mehr oder weniger umfassende Software-<br />

Portale im Einsatz, die die Software-Beschaffung kanalisieren und so auch eine Bündelung<br />

von relativ wenigen Lizenzen teurer Software erlauben.<br />

2.2.2.3.1) Software-Portale<br />

Mehrere Hochschulen haben Software-Portale im Betrieb, welche den Kunden die<br />

Bestellung der Software über ein Web-Interface erlauben. So hat auch die TH Aachen vor<br />

kurzem ein umfassen<strong>des</strong> Portal mit der Fa. ASKnet in Betrieb genommen, in dem alle SW-<br />

Beschaffungsaktivitäten der Hochschule gebündelt sind. In diesem Portal sind alle<br />

Lan<strong>des</strong>verträge und Campusverträge enthalten und es ist auch möglich, dass das RZ z.B.<br />

eine 10-er Lizenz kauft, die dann von ASKNet an einzelne Institute weiterverkauft wird.<br />

Dieser letzter Punkt ist insbesondere wichtig bei teurer Spezialsoftware aus dem<br />

technischen Bereich, z.B. für MARC, wo das RZ für die erste Lizenz 6.000 EUR bezahlt,<br />

für jede weitere ca. 2.250 EUR. Industriekunden bezahlen pro Lizenz ca. 40.000 EUR. Eine<br />

Öffnungsklausel erlaubt den Einkauf von Software aus dem generellen ASKNet Katalog zu<br />

den üblichen F&L Konditionen (gängig sind 30% Rabatt). Die Gesamtsicht über die TH


- 11 -<br />

erlaubt dann eine mögliche Bedarfsbündelung wie z.B. am Beispiel von MARC<br />

beschrieben.<br />

Auch wird hierdurch das Management seines Software-Inventars erleichtert. Da Upgra<strong>des</strong><br />

existierender Lizenzen fast immer billiger sind als der Neukauf, erlaubt das Wissen um den<br />

Gesamt-Softwarebestand sowohl auf Institut als auch auf Universitätsebene ein<br />

bedarfsgerechtes Upgrade- und Beschaffungsmanagement mit den damit verbundenen<br />

Ersparnissen.<br />

2.2.2.3.2) Lizenzserver<br />

Eine Methode der Lizenzbündelung ist der Einsatz von Lizenzservern. Diese erlauben den<br />

gleichzeitigen Einsatz einer bestimmten Anzahl von Softwareinstanzen auf einer potentiell<br />

sehr viel größeren Zahl von Rechnern. So betreibt z.B. die TH Aachen einen Lizenzserver<br />

für die Matlab Software. Ein Lehrstuhl kauft zusätzliche Lizenzen im Rahmen <strong>des</strong> vom RZ<br />

gemanagten Lizenzprogramms, diese werden in den Pool eingepflegt und sind so u.U.<br />

anderen Benutzern verfügbar, wie umgekehrt auch dieser Lehrstuhl Lizenzen von andern<br />

Lehrstühlen zeitweise mitbenutzen kann. Da die Nachfrage in den einzelnen Lehrstühlen<br />

fluktuiert, kann so mit einer insgesamt niedrigeren Anzahl von Lizenzen ohne die Gefahr<br />

der Unterlizensierung der Bedarf der Hochschule befriedigt werden. Lizenzserver sind<br />

auch in den Universitäten BI, Do, PB und SI im Einsatz.<br />

2.2.2.4) Abschließende Bemerkungen<br />

Die dargestellten Aktivitäten zeigen den erheblichen Umfang an Koordination bei der<br />

Beschaffung von Software an den Hochschulen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>NRW</strong>. Vor dem Hintergrund<br />

der durchaus verschiedenen thematischen Ausprägungen der einzelnen Hochschulen<br />

erlauben die von den Rechenzentren und Beschaffungsstellen vorangetriebenen<br />

Verbundaktivitäten eine Bedarfsbündelung, die über die im F&L Umfeld übliche<br />

Rabattierung hinausgehende Einsparungen ermöglichen, ohne die Hochschulen bei der<br />

Ausgestaltung ihrer ureigenen Aufträge in Forschung und Lehre einzuschränken.<br />

Die Dynamik <strong>des</strong> Marktes hat in natürlicher Weise <strong>Stand</strong>ardisierungstendenzen zur Folge,<br />

da die Lehrstühle vor dem Hintergrund <strong>des</strong> immer schärfer werdenden Wettbewerbs um<br />

Drittmittel und sinkender Zuweisungen von Zentralmitteln extrem kostensensitiv<br />

beschaffen. In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen dass Linux mit der damit<br />

verbundenen kostenlosen, mittlerweile recht umfangreichen Softwaresuite verstärkt als<br />

Alternative zur Windows-dominierten Welt eingesetzt wird, insbesondere im technisch


- 12 -<br />

orientierten Umfeld. Gefördert wird dies auch z.B. durch das Angebot der Fa. Sun, ihre<br />

mehrplattformfähige Staroffice Suite für Kunden im F&L Bereich kostenlos abzugeben.<br />

Darüber hinaus betreiben die Rechenzentren flächendeckend eine Politik der<br />

Konsolidierung von <strong>Stand</strong>ard-IT Services wie z.B. Email, Webserver, Backup und<br />

Netzwartung. Diese elementaren Dienste sind für alle Hochschulkunden notwendig und<br />

können durch eine apparative Bündelung in den Rechenzentren kostensparender<br />

(insbesondere was das Betriebspersonal angeht) und mit höherer Dienstgüte betrieben<br />

werden. Hier ist auch zu erwähnen dass fast alle Hochschulen ihre Internetdienste über<br />

den DFN beziehen, einem gemeinnützigen Verein mit Fokus auf die Bedürfnisse der<br />

Wissenschaft.<br />

Die Eigenentwicklung von Software-Werkzeugen an den RZ ist vor dem Hintergrund der<br />

immer größer werdenden Komplexität der IT-Landschaft in den Hochschulen eher<br />

zurückgegangen und konzentriert sich auf Bereiche, wo die speziellen Belange der<br />

Hochschulen mit kommerziellen Ansprüchen nicht befriedigt werden können. Zu nennen<br />

ist hier z.B. der von der FU Hagen entwickelte Zertifikatsserver zur Unterstützung von<br />

Public Key Infrastrukturen an Hochschulen auf Basis fortgeschrittener Digitaler<br />

Signaturen mit automatisierten Verfahrenskomponenten zum Zertifikatabruf. Die FU<br />

bietet anderen Hochschulen die Nutzung der Software auf eigenem Server oder durch<br />

Mitnutzung <strong>des</strong> Hagener Zertifikatservers, mit eigener Hochschul Domain möglich.<br />

Konkrete Vereinbarungen sind mit 2 Hochschulen in Vorbereitung; 5 weitere testen.<br />

(Der Text berücksichtigt die Ergebnisse der Diskussion im Rahmen <strong>des</strong> jährlichen Treffens<br />

der Beschaffungsleiter bzw. der Leiter der Rechenzentren der Hochschulen 2003.)<br />

3) Sachstand und Projektzuständigkeit:<br />

Laut Kabinettsbeschluss vom 8.April 2003 zur Umsetzung der sog. Machbarkeitsstudie<br />

sollen zu verschiedenen Produktgruppen ergebnisoffene Untersuchungen (unter Einschluss<br />

<strong>des</strong> Hochschulbereichs unbeschadet der Beschlüsse zur Finanzautonomie und zum<br />

Facilitymanagement der Hochschulen) durchgeführt werden. Hierzu sollen für jede<br />

Produktgruppe interministerielle Besprechungen stattfinden, Arbeitsgruppen eingesetzt<br />

bzw. <strong>Organisation</strong>suntersuchungen durchgeführt werden. Dem Kabinett ist über die<br />

Ergebnisse jeweils zu berichten.<br />

Für eine Realisierung der Gutachtervorschläge ist u.a. eine weitergehende Untersuchung<br />

der Produktbereiche EDV-Hardware / –Wartung und EDV-<strong>Stand</strong>ardsoftware/-Dienstleistungen<br />

unabdingbar. Daher wurde ein externer Gutacher (Infora) mit dieser Aufgabe


- 13 -<br />

beauftragt. Dabei sollen im wesentlichen die bestehenden Produktdifferenzierungen, die<br />

Beschaffungswege und die Planausgaben der Zukunft erhoben werden. Der Gutachter<br />

wird durch eine projektbegleitende Arbeitsgruppe aus Vertretern aller Ressorts unter<br />

Federführung <strong>des</strong> FM (Ansprechpartner: Herr Meichsner) unterstützt. Die Federführung<br />

im MWF liegt bei 415 (Herr Marquardt), beteiligt sind 214, 121 und 112. Es werden<br />

Stichprobenuntersuchungen bei der TH Aachen, der Universität Bielefeld, der Universität<br />

Wuppertal, der FH Gelsenkirchen, der FH Dortmund und dem MWF durchgeführt. Die<br />

Firma hat mit den Erhebungen im Januar 2004 begonnen. Die Ergebnisse werden mit Hilfe<br />

einer Tabelle auf den gesamten Geschäftsbereich <strong>des</strong> MWF hochgerechnet. Das<br />

Untersuchungsergebnis soll im Herbst vorgelegt werden.<br />

4) Weitere Untersuchungen zur IT-Inventarisierung und zur IT-<strong>Organisation</strong><br />

Zum IT-Bereich sind ferner parallel zum FM-Auftrag zwei weitere<br />

<strong>Organisation</strong>suntersuchungen <strong>des</strong> LRH mit mittelbarem Bezug zur IT-Beschaffung zu<br />

nennen:<br />

a) Zur Inventarisierung von Hard- und Software im Hochschulbereich hat der LRH eine<br />

Untersuchung durchgeführt. Zu den Empfehlungen haben die Hochschulen berichtet. Die<br />

Stellungnahme <strong>des</strong> MWF wurde dem LRH und den Hochschulen zugeleitet. Der<br />

zuständige Landtagsauschuss (HHKA) erbat einen schriftlichen Bericht <strong>des</strong> MWF, der<br />

auch an die Hochschulen verteilt wurde. Die Federführung lag bei 415 (Herr Marquardt),<br />

beteiligt ist 214 (Herr Brell).<br />

b) Zur IT-<strong>Organisation</strong> (einschließlich IT-Fortbildung und IT-Sicherheit) wird der LRH in<br />

2004 eine Untersuchung im Hochschulbereich durchführen (nach Abschluss einer<br />

entsprechenden Untersuchung der Behörden). Die Federführung liegt bei 214 (Herr Brell),<br />

beteiligt ist 415 (Herr Marquardt).<br />

Anmerkung: Bereits in dem LRH-Bericht zur IT-Inventarisierung finden sich Hinweise<br />

zur IT-<strong>Organisation</strong>, die sicher in der zweiten IT-Untersuchung noch vertieft werden.<br />

Hierzu ist allgemein folgen<strong>des</strong> festzustellen:<br />

Eine Untersuchung <strong>des</strong> ARNW (Arbeitskreis der Leiter der wissenschaftlichen<br />

Rechenzentren in <strong>NRW</strong>) ist vor einigen Jahren zu ähnlichen Ergebnissen gekommen wie<br />

der LRH in der Untersuchung zur IT-Inventarisierung. Auch in den Berichten zur<br />

mittelfristigen Planung der IT-Infrastruktur, die das MWF von den Hochschulen in der<br />

ersten Hälfte der neunziger Jahre angefordert hat und in den Berichten der Hochschulen


- 14 -<br />

zur LRH-Prüfung finden sich vergleichbare Feststellungen. Sie beziehen sich vor allem auf<br />

die Fachbereiche und Institute.<br />

Es gibt nur in wenigen Fachbereichen dediziertes IT–Personal, daneben aber viele (oft sehr<br />

kompetente) Mitarbeiter, die die entsprechenden Aufgaben nebenher und mit hoher<br />

Fluktuation erledigen, wobei gleichwohl erhebliche Personalressourcen gebunden werden.<br />

Die Bündelung dieser Personalressourcen in einige wenige hauptamtlich für die IT-<br />

Zuständigen würde eine erhebliche Änderung der IT-<strong>Organisation</strong> in der Hochschule<br />

bedeuten - langfristig aber eine nicht unerhebliche Kostenersparnis bringen, wenn es<br />

gelingt, anderes Personal in diesem Maße für andere Aufgaben zu entlasten.<br />

Aus der Sicht der HRZ wäre es wünschenswert, feste Ansprechpartner in den<br />

Fachbereichen und Instituten zu haben. Die gesamte Qualität, Zuverlässigkeit und<br />

Sicherheit der kooperativen und verteilten IT-Infrastruktur könnte damit wesentlich<br />

verbessert werden.<br />

Anders ist die Situation in den Hochschulverwaltungen und zentrale Einrichtungen, die<br />

über eine stabile IT-<strong>Organisation</strong> verfügen und auch untereinander gut zusammenarbeiten<br />

(Arbeitskreis der HRZ-Leiter der Universitäten, der DVZ-Leiter der FH, IT-<br />

Koordinierungsstelle der Hochschulverwaltungen, IT-Kommission der<br />

Hochschulbibliotheken).<br />

Eine konsequente Umsetzung der organisatorischen und technischen Maßnahmen würde<br />

allerdings eine tiefgreifende Umstrukturierung und Professionalisierung der IT-<br />

<strong>Organisation</strong> der Hochschule bedeuten. Anders ist aber wohl eine leistungsfähige IT–<br />

Infrastruktur nicht zu realisieren. Vor allem die immer wichtiger werdenden<br />

Sicherheitsaspekte sind anders nicht verlässlich in den Griff zu bekommen. Die mit einer<br />

Umstrukturierung entstehenden erhöhten Anforderungen müssten allerdings mit den<br />

Personalressourcen in Einklang gebracht werden.<br />

Eine solche professionalisierte Struktur könnte eine erheblich bessere Qualitätskontrolle<br />

ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es eines konsequenten, universitätsweiten<br />

Managementkonzeptes von Information und Informationstechnik.<br />

5) Beispiele aus dem Hochschulbereich<br />

5.1) TH Aachen<br />

5.1.1) Beschaffungsorganisation


- 15 -<br />

In der TH Aachen gibt es eine zentrale Beschaffungsabteilung, die die Hard- und Software<br />

für alle Einrichtungen ab einer bestimmten Wertgrenze beschafft.<br />

5.1.2) IT-<strong>Organisation</strong><br />

Das HRZ hat eine Koordinierungsfunktion. Die IT-<strong>Organisation</strong> der Hochschule soll evtl.<br />

durch einen externen Gutachter untersucht werden.<br />

5.1.3) Hardware-Beschaffung<br />

Vorgesehen ist ein vereinfachtes Verfahren zur Beschaffung von PCs für die Institute und<br />

Einrichtungen der TH. Hierzu wird das RZ mehrere standardisierte Systeme für<br />

verschiedene Einsatzgebiete (Sekretariat, Wissenschaftler-Arbeitsplatz, Server,...)<br />

definieren. Die ZHV wird min<strong>des</strong>tens sechs Händler freihändig auffordern, hierzu für<br />

einen bestimmten Zeitraum Angebote abzugeben. Die Institute können danach über ein<br />

Web-Portal für die Dauer dieses Zeitraums ohne Vergleichsangebote beim günstigsten<br />

Händler direkt bestellen. Die Einhaltung der Richtlinien, insbesondere der 5.000 Euro-<br />

Grenze, bis zu der die Institute selbst beschaffen dürfen, kann so sichergestellt werden.<br />

Daneben erfolgt eine Erfassung der von den Instituten beschafften Systeme.<br />

Mit dieser Vorgehensweise lassen sich aufgrund der Bündelung Preisersparnisse erreichen<br />

sowie unzuverlässige und nicht leistungsfähige Anbieter aussondern. Es handelt sich<br />

hierbei auch um ein flexibles Preisermittlungsverfahren, bei dem den starken<br />

Preisschwankungen im IT-Hardware-Bereich Rechnung getragen wird, ohne die<br />

Mengenbündelung außer Acht zu lassen. Durch Einholung von sechs Angeboten wird auch<br />

ein entsprechender Wettbewerb hergestellt.<br />

Da die Bindung an einen Händler nur von kurzer Dauer ist, kann auf<br />

Leistungsschwankungen der Händler und Preisveränderungen schnell reagiert werden.<br />

Somit ist dieses Verfahren im Vergleich zu einer Ausschreibung mit langer Bindung<br />

wirtschaftlicher.<br />

Durch die Exklusivität der Lieferung für einen bestimmten Zeitraum wird für den Händler<br />

die Chance auf eine ausreichenden Absatzmenge ermöglicht.<br />

Ein weiterer Vorteil ist die Festlegung von <strong>Stand</strong>ards im PC-Segment. Dadurch kann das<br />

RZ mehr Unterstützung für die Hochschuleinrichtungen gewähren.<br />

Außerdem wird auch eine Grundlage für die Ermittlung eines Hochschulbedarfs<br />

geschaffen, um später für eine ggf. notwendige Optimierung <strong>des</strong> Verfahrens eine<br />

verlässliche Grundlage zu erhalten.


- 16 -<br />

Darüber hinaus ermöglichen solch standardisierte Systeme es dem Rechenzentrum, den<br />

Instituten fertige Installations-CDs zur Minimierung <strong>des</strong> Personalaufwan<strong>des</strong> zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

5.1.4) Softwarebeschaffung<br />

Der Verkauf von Software an die Institute und Einrichtungen der TH erfolgt gegenwärtig<br />

durch das RZ oder durch die Institute selbst bei den diversen Anbietern. Ab Juni 2003<br />

wird der gesamte bisher über das RZ abgewickelte Softwareverkauf über ein Web-Portal<br />

der Firma ASK-Net durchgeführt.<br />

Die über das Portal erhältliche Software umfasst sowohl Produkte, die im Rahmen von<br />

Lan<strong>des</strong>- oder TH-Rahmenlizenzen verfügbar sind (z.B. Microsoft Select, Adobe,<br />

Macromedia, Corel, Borland oder Symantec) und von der Firma ASK-Net direkt geliefert<br />

werden können als auch Software, die vom RZ in Form von Rahmen- oder<br />

Gruppenlizenzen lizenziert wurde und deren Auslieferung (Datenträger oder<br />

Lizenzschlüssel) an ASK-Net ausgelagert wurde (z.B. das Sophos zur Virenerkennung).<br />

Andere von ASK-Net angebotene Software kann selbstständig von den Instituten bestellt<br />

werden. Es wird aber automatisch ein Genehmigungsverfahren unter Beteiligung der ZHV<br />

angestoßen, falls der Betrag über 500 Euro liegt. Die Benutzung <strong>des</strong> Softwareportals<br />

entbindet den Besteller nicht von der Einhaltung der im Beschaffungshandbuch<br />

festgelegten Richtlinien. Das heißt bei Produkten, welche die Summe von 500 Euro<br />

überschreiten und nicht Bestand eines speziellen Lizenzabkommens sind, ist ein<br />

Preisvergleich einzuholen und sind die entsprechenden Richtlinien <strong>des</strong><br />

Beschaffungshandbuches zu prüfen.<br />

Die Firma ASK-Net stellt im Rahmen der Portallösung die folgenden Statistik-Werkzeuge<br />

zur Verfügung:<br />

· Eine Online-Abfrage, mit der je<strong>des</strong> Institut die bestellten oder in der Vergangenheit<br />

ausgelieferten Lizenzen einsehen kann und<br />

· eine detaillierte Gesamtübersicht über alle von den Instituten und Einrichtungen<br />

beschafften Lizenzen. Vorgesehen ist ein vierteljährlicher Report an das RZ bzw. die ZHV.<br />

Die über das Portal durchgeführten Bestellungen werden von der Firma ASK-Net in einer<br />

Datenbank erfasst und stehen den Instituten sowie der Verwaltung und dem RZ<br />

elektronisch zur Verfügung.


5.2) Universität Bielefeld<br />

5.2.1) Beschaffungsorganisation<br />

- 17 -<br />

In der Universität Bielefeld gibt es eine zentrale Beschaffungsabteilung, die die Hard- und<br />

Software für alle Einrichtungen beschafft (ohne Wertgrenze).<br />

5.2.2) IT-<strong>Organisation</strong><br />

Im Jahr 2002 hat die Universität neue Kommunikations- und Informationsstrukturen im<br />

IT-Bereich geschaffen. In diesem Kontext hat der IT-Manager eine Arbeitsgruppe<br />

eingerichtet, in der Vertreter aus HRZ, UB und Verwaltung mit drei Fakultätsvertretern<br />

Verbesserungsvorschläge diskutieren und Vorschläge für mögliche Veränderungen der IT-<br />

Services erarbeiten.<br />

5.2.3) Beschaffung von Hardware<br />

Der Bedarf an PC wird je<strong>des</strong> Quartal neu ausgeschrieben und zwar in der Form, dass 2<br />

<strong>Stand</strong>ard-PC abgefragt werden. <strong>Stand</strong>ards werden mit dem Hochschulrechenzentrum am<br />

Bedarf der Verwender festgelegt. Ansonsten werden vierteljährlich einzelne Komponenten<br />

ausgeschrieben. Dies hat den Vorteil, dass eine bedarfsgerechte Versorgung mit PC<br />

Beschaffung möglich ist. Der Verwender kann sich in der Einkaufsabteilung den PC –je<br />

nach Bedarf- zusammenstellen lassen.<br />

Die Beschaffung von Notebooks richtet sich ebenfalls nach dem Bedarf der einzelnen<br />

Verwender. In den Fällen, wo eine Bündelung von Beschaffungsanträgen aus sachlichen<br />

Gründen möglich ist, wird dies auch durch die zentrale Beschaffungsabteilung getan. Zum<br />

Beispiel wurde im Rahmen der Notebook-University wie folgt verfahren:<br />

Die beteiligten Fakultäten haben sich nach Absprache mit dem Hochschulrechenzentrum<br />

auf zwei unterschiedliche –je nach Bedarf der Anwendungen- Notebooks geeinigt. Die<br />

Beschaffungsabteilung führte anschließend eine europaweite Ausschreibung durch und<br />

kaufte die Geräte zentral ein.<br />

5.2.4) Beschaffung von Software<br />

Der Kauf von Software ist in Bielefeld so geregelt, dass vor einer Bestellung durch die<br />

zentrale Beschaffungsabteilung beim Hochschulrechenzentrum nachgefragt wird, ob es<br />

Campus-Lizenzen oder ähnliches gibt. Ist dies nicht der Fall, wird die Software beschafft<br />

und im Hochschulrechenzentrum registriert.


- 18 -<br />

Die Aspekte der Bereitstellung von IT-Services und <strong>des</strong> Lizenzmanagements hängen sehr<br />

eng zusammen. Werden IT-Services für größere Einheiten zentral bereitgestellt, sind<br />

hierzu geeignete IT-Verfahren notwendig, die typischerweise auch die Lizenzverwaltung<br />

unterstützen. Insofern wird angestrebt, die Aspekte IT-Services und Lizenzverwaltung<br />

gemeinsam zu behandeln.<br />

5.3) Universität Bonn<br />

5.3.1) Beschaffungsorganisation<br />

In der Universität Bonn gibt es eine zentrale Beschaffungsabteilung, die die Hard- und<br />

Software für alle Einrichtungen ab einer bestimmten Wertgrenze beschafft.<br />

5.3.2) IT-<strong>Organisation</strong><br />

Das HRZ hat eine Koordinierungsfunktion.<br />

5.3.3) Beschaffung von Geräten<br />

IT-Geräte werden an der Universität Bonn überwiegend als Großgeräte im Rahmen von<br />

WAP- oder CIP-Maßnahmen (HBFG-Verfahren) beschafft. Dieses ist das Ergebnis einer<br />

straffen Koordinierung der IT-Beschaffungen. So wird bereits bei der Beantragung von<br />

Investitionsmitteln geprüft, inwieweit die beabsichtigte Maßnahme in eine HBFG-<br />

Maßnahme integriert werden kann. Ebenso wird im Rahmen von<br />

Berufungsverhandlungen auf WAP- und CIP-Maßnahmen verwiesen, falls IT-Wünsche<br />

vorgebracht werden.<br />

Da sich nahezu während <strong>des</strong> gesamten Jahres gerade eine der WAP- oder CIP-<br />

Maßnahmen in der Beschaffungsphase befindet, ist es der Beschaffungsstelle in der Regel<br />

möglich, bei Beschaffungen, die außerhalb von HBFG-Verfahren erfolgen müssen, auf<br />

Ausschreibungsergebnisse von WAP- oder CIP-Verfahren zurückzugreifen. Bei<br />

Großgerätemaßnahmen werden aber auch nach Feststellungen <strong>des</strong> LRH günstige<br />

Konditionen erzielt. Das künftige Agieren auf der Basis lokaler IKT-Konzepte dürfte –<br />

soweit das noch möglich ist – zu einer weiteren Konzentrierung auf<br />

Großgerätemaßnahmen führen.<br />

5.3.4) Beschaffung von Software<br />

Der weitaus größte Teil der Softwarelizenzen wird von der Universität Bonn unter<br />

Nutzung von Rahmenverträgen über die Firma Steckenborn bezogen. Die Bestellungen


- 19 -<br />

können dabei direkt von den einzelnen Universitätseinrichtungen ohne Beteiligung der<br />

Beschaffungsstelle getätigt werden, da günstigster Lieferant, Preise und sonstige<br />

Konditionen feststehen. Die Bestellungen erfolgen über das Internet. Die Firma bietet für<br />

den Zentralen IT-Service einen kostenlosen Dienst an, mit dem ein Überblick über die in<br />

den letzten Jahren von der Universität erworbenen Lizenzen zu erhalten ist. Die einzelnen<br />

Einrichtungen können sich die von ihnen in den letzten Jahren vorgenommenen<br />

Bestellungen anzeigen lassen.<br />

Die Firma hat inzwischen gegenüber dem Zentralen IT-Service der Universität zugesagt,<br />

den gleichen Dienst wie für den Zentralen IT-Service auch für andere<br />

Universitätseinrichtungen anzubieten. Damit stehen die für eine Lizenzverwaltung<br />

erforderlichen Informationen in nahezu allen Fällen zur Verfügung, ohne dass für die<br />

Universität zusätzlicher personeller oder finanzieller Aufwand erforderlich wird. Die<br />

geringe Anzahl von Lizenzerwerbungen, die nicht über die Firma Steckenborn abgewickelt<br />

werden, rechtfertigt in keiner Weise den Aufwand einer hochschulweiten Datenbank.<br />

5.4) Universität Dortmund<br />

5.4.1) Beschaffungsorganisation<br />

In der Universität Dortmund gibt es eine zentrale Beschaffungsabteilung, die die Hardund<br />

Software für alle Einrichtungen ab einer bestimmten Wertgrenze beschafft.<br />

5.4.2) IT-<strong>Organisation</strong><br />

Das HRZ hat eine Koordinierungsfunktion.<br />

5.4.3) Hardwarebeschaffung<br />

Einsparpotentiale in der Zentralverwaltung sind durch den Abschluss von Rahmenverträgen<br />

z.B. für Fujitsu-Siemens-Rechner und Drucker von Kyocera erreicht worden.<br />

Alle wesentlichen Angaben für einen bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Einsatz der<br />

DV-Ausstattung werden datenbankgestützt erfasst. Das Verfahren <strong>des</strong> Einzelnachweises<br />

gilt grundsätzlich für Rechner, Drucker, Bildschirme und sonstige Ausstattung im Wert<br />

über 250 €.<br />

5.4.4) Beschaffung von Software


- 20 -<br />

Software, die vornehmlich auf den zentralen Servern <strong>des</strong> Hochschulrechenzentrums (HRZ)<br />

betrieben wird, wird durch das HRZ zentral beschafft und verwaltet. Dies betrifft<br />

insbesondere Betriebssysteme (z.B. AIX, Solaris, Windows-NT, Mac OS-X), Software-<br />

Entwicklungswerkzeuge (z.B. Java-SDK, HP-Fortran), numerische Bibliotheken (z.B.<br />

NAG, LINPACK), Simulationssoftware (z.B. CFX, ADF, Gaussian, Abaqus, ANSYS),<br />

Visualisierungssoftware (z.B. AVS), Datenbanksysteme (Oracle), Informations-Systeme<br />

(z.B. Imperia-CMS), Datensicherungssoftware (Tivoli-TSM), Software zur Netz- und<br />

Systemüberwachung (HP-Openview, Cisco-Works, BMC-Patrol).<br />

Ausgewählte Produkte werden vom HRZ direkt vertrieben. Hierfür bestehen Campusoder<br />

Mengenlizenzen. Eine zentrale Lizenzverwaltung besteht. Die Lizenzvergabe erfolgt<br />

über entsprechende Server, die Weitergabe von Lizenzschlüsseln, den Betrieb zentraler<br />

Lizenzmanager oder den Web-autorisierten Abruf von Software. Dies betrifft vornehmlich<br />

Statistik- und Mathematiksoftware, Betriebssystempflege einzelner Hersteller, ausgewählte<br />

Tools und den Virenschutz.<br />

Das Vertriebswesen ist bei den Massenprodukten weitgehend an die Firma Steckenborn<br />

ausgelagert. Steckenborn bietet (wie ASK-Net) eine Portallösung für die Universität<br />

Dortmund an. Darin sind besondere Konditionen und Ver-träge der Universität (Adobe,<br />

Borland, ComputerAssociates, Corel, Microsoft-Select, PowerQuestELP, Symantec Elite,<br />

Apple MacOS X, Macromedia ELP, Novell CLA, Scansoft Diamond, Veritas VLP) unter<br />

Berücksichtigung allgemeiner Forschungs- und Lehr-Konditionen berücksichtigt.<br />

Die Berechtigung zum Bezug der Software wird durch Steckenborn geprüft. Im Rahmen<br />

der Portallösung stehen statistische Werkzeuge zur Lizenzverwaltung zur Verfügung:<br />

· Je<strong>des</strong> beschaffende Institut kann die bestellten/ausgelieferten Lizenzen online<br />

abfragen.<br />

· Gesamtübersichten über alle Institute und Einrichtungen stehen dem HRZ auf<br />

Monatsbasis zur Verfügung.<br />

Softwareprodukte, die vornehmlich auf lokalen Rechnern zum Einsatz kommen oder sehr<br />

anwendungsspezifischen Charakters sind, sowie Produkte, die nicht von Stecken-Born<br />

angeboten werden und Hardwareprodukte werden von den Fachbereichen/Fakultäten und<br />

Instituten durch die zentrale Beschaffungsstelle der Zentralverwaltung beschafft und<br />

mittels HIS IVS bei einem Wert von über 250 € inventarisiert.


- 21 -<br />

Die statistischen Werkzeuge der Firma Steckenborn, insbes. ein vereinfachter Online-<br />

Zugriff, werden weiterentwickelt.<br />

Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft der Hochschulrechenzentren <strong>NRW</strong> bestehen<br />

Pilotprojekte zur automatisierten Erfassung installierter Software (ermöglicht<br />

vereinfachten Soll-/Ist-Vergleich). Diese werden verfolgt und bei Eignung eingeführt.<br />

Des weiteren gibt es Pilotprojekte zur automatisierten, dynamischen Lizenzverwaltung für<br />

dezentrale installierte Produkte (insbes. auch Microsoftprodukte). Diese werden ebenfalls<br />

verfolgt. Ein Einsatz erscheint beim aktuellen <strong>Stand</strong> der Technik aber noch nicht<br />

flächendeckend sinnvoll zu sein.<br />

5.5) Universität Münster<br />

5.5.1) Beschaffungsorganisation<br />

Das Beschaffungsverfahren der Universität Münster ist durch ein dezentrales und<br />

zentrales Beschaffungsverfahren nach Wertgrenzen geregelt. Diese Wertgrenzen liegen bei<br />

den nicht naturwissenschaftlich orientierten Einrichtungen bei 1.500 Euro und bei den<br />

naturwissenschaftlichen Einrichtungen bei 2.500 Euro.<br />

5.5.2) IT-<strong>Organisation</strong><br />

Die Universität Münster hat bereits im Jahr 1996 ihre Informationsverarbeitung (IV) an<br />

die modernen Erfordernisse angepasst. Dazu wurde neben der beratenden IV-Kommission<br />

ein IV-Lenkungsausschuss gegründet, dem die Hochschulleitung angehört und der für die<br />

Sicherstellung <strong>des</strong> nutzergerechten und wirtschaftlichen Betriebes <strong>des</strong> IV-Gesamtsystems<br />

verantwortlich ist. Bei dieser Gelegenheit wurden IV-Versorgungseinheiten eingerichtet,<br />

die in Kooperation mit dem Zentrum für Informationsverarbeitung (ZIV) fachspezifische<br />

und regelmäßig anfallende Aufgaben zur Betreuung der Nutzer wahrnehmen. In den IV-<br />

Versorgungseinheiten ist dabei das IV-Wissen jeweils auf einige wenige Personen<br />

konzentriert; der frühere „Wildwuchs“ in der IV-Betreuung wurde damit beendet. Die<br />

jeweilige IV-Versorgungseinheit ist regelmäßig mit einem Kustos als Leiter, einem<br />

Fachinformatiker und ggfls zur Ergänzung mit stud. Hilfskräften ausgestattet. Beispielhaft<br />

sei auch die geordnete Struktur <strong>des</strong> IV-Service in der Verwaltung erwähnt, die gegliedert<br />

ist in den dezernatsinternen First-Level-Support und den Second-Level-Support durch die<br />

DV-Abteilung.<br />

Die <strong>Organisation</strong>sform hat sich bewährt, weitere Einzelheiten findet man unter:


- 22 -<br />

http://www.uni-muenster.de/ZIV/Content-8-4.html<br />

5.5.3) Hardwarebeschaffung<br />

Die Universität Münster hat in den vergangen Jahren neben den HBFG finanzierten DV-<br />

Geräte-Programmen interne DV-Geräte Erneuerungsprogramme geschaffen, die über die<br />

IVV’s abgewickelt werden. Diese Verfahren haben eine Bündelung der DV-Beschaffungen<br />

zur Folge. Daneben sind jedoch viele Einzelbeschaffungen zur Deckung <strong>des</strong> unabweisbaren<br />

Bedarfs notwendig, die zur Sicherstellung von Forschung und Lehre ohne zeitliche<br />

Verzögerung durchgeführt werden müssen.<br />

Für wichtige Hardware-Produkte (z.B. Rechner und Drucker verschiedener Hersteller) hat<br />

die Beschaffungsstelle Rahmenverträge abgeschlossen, nach denen dann auch Einzelgeräte<br />

günstig gekauft werden können. Damit ist eine „Sammelbestellung“, die zwar aus Gründen<br />

der Homogenisierung wünschenswert wäre, aber an den Realitäten von Forschung und<br />

Lehre in der Regel vorbei gehen würde, nicht mehr ganz so dringend. Dennoch wird dort,<br />

wo dies auf Grund der besonderen Anwendungen möglich ist (z.B. in einigen<br />

Anwendungen der Universitätsverwaltung) eine Bündelung der Beschaffungen<br />

vorgenommen. Diese Rahmenverträge lassen aber auch Beschaffungen über andere<br />

Lieferanten zu, wenn diese günstigere Bedingungen bieten können. Dies ist zwar nicht die<br />

Regel, kommt aber hin und wieder vor. Die Beschaffungsstelle betreibt <strong>des</strong>halb regelmäßig<br />

Marktforschung, um die jeweils günstigsten Bedingungen herauszufinden.<br />

Einzelne Konditionen aus den Rahmenverträgen sollen beispielhaft genannt werden (bitte<br />

vertraulich handhaben): Compaq/HP-PCs und -Server gängiger Klassen werden mit 11 %<br />

unter dem Händlereinkaufspreis beschafft. ACER-Rechner <strong>des</strong> gesamten<br />

Produktspektrums, die ohnehin relativ günstig sind, werden mit 3 % oberhalb der<br />

Händlereinkaufspreisliste (./. 2 % Skonto) gekauft. HP-Drucker werden mit 30 – 39 %<br />

unterhalb der Händlereinkaufspreisliste erworben.<br />

Hardwareanforderungen aus den Dezernaten der Verwaltung werden von der DV-<br />

Abteilung (IVV Verwaltung) fachlich auf ihre Angemessenheit und Notwendigkeit geprüft<br />

und ggf. im Einvernehmen mit dem Antragsteller abgeändert. Die kaufmännische<br />

Beschaffung wird von der Beschaffungsabteilung durchgeführt. Eine enge<br />

Zusammenarbeit zwischen den beiden Abteilungen ist nicht zuletzt durch die räumliche<br />

Unterbringung in einem Verwaltungsgebäude gewährleistet. Großer Wert wird auf eine<br />

möglichst einheitliche Ausstattung gelegt, da hierdurch der Supportaufwand erheblich<br />

gesenkt werden kann.


- 23 -<br />

Nach Möglichkeit werden Beschaffungsanträge bei <strong>Stand</strong>ardgeräten (<strong>Stand</strong>ardrechner,<br />

Drucker, Monitore) gebündelt, um den Verwaltungs- und Installationsaufwand gering zu<br />

halten. Für viele <strong>Stand</strong>ardgeräte vor allem für Notebooks, Monitore und Drucker sowie für<br />

<strong>Stand</strong>ardsoftware sind Rahmenverträge abgeschlossen, die den Beschaffungsaufwand<br />

minimieren. <strong>Stand</strong>ardrechner werden dem Bedarf entsprechend zeitnah beschafft. Nur so<br />

ist gewährleistet, dass aktuelle Rechnerkonfigurationen zu günstigen Tageskonditionen<br />

gekauft werden.<br />

Die Anlieferung aller DV-Geräte erfolgt in der DV-Abteilung. Dort wird die<br />

ordnungsgemäße Lieferung geprüft, die Inventarisierung vorbereitet, der Eintrag in die<br />

Verwaltungs-Rechner-Datenbank vorgenommen, der Rechner einsatzfähig installiert und<br />

ausgeliefert.<br />

5.5.4) Softwarebeschaffung<br />

Zu zahlreichen Software-Produkten hat die Universität durch das ZIV oder mit <strong>des</strong>sen<br />

Hilfe Rahmenverträge abgeschlossen und Software-Produkte in vielfältigen<br />

Vertragsformen beschafft.<br />

5.6) Universität Siegen<br />

5.6.1) Beschaffungsorganisation<br />

Das Beschaffungsverfahren der Universität Siegen ist durch ein dezentrales und zentrales<br />

Beschaffungsverfahren nach Wertgrenzen geregelt.<br />

5.6.2) IT-<strong>Organisation</strong><br />

Im Rahmen der <strong>Organisation</strong>sentwicklung, verankert in der Grundordnung, wurde an der<br />

Universität Siegen im April 2002 das Amt <strong>des</strong> Prorektors für Kommunikation, Information<br />

und Medien mit der entsprechenden Kommission eingeführt. Eine Aufgabe der<br />

Kommission wird eine Neuordnung der IT-Strukturen sein. Es ist daran gedacht, größere<br />

<strong>Organisation</strong>seinheiten zu bilden und innerhalb der <strong>Organisation</strong>seinheiten fixe<br />

Ansprechpartner für die IT-Belange (Systemadministrator, web-admin etc.) zu benennen<br />

bzw. liegenschaftsbezogen Paten als direkte Ansprechpartner für das<br />

Hochschulrechenzentrum ('Zentrum für Informationsverarbeitung') mit entsprechenden<br />

Kompetenzen zu etablieren. Ein Strategiepapier hierzu ist in Arbeit.


5.6.3) Beschaffung von IT-Geräten<br />

- 24 -<br />

Die Beurteilung der Frage, ob eine Beschaffung notwendig und wirtschaftlich ist, obliegt<br />

der Verantwortung und der Fachkenntnis <strong>des</strong> Antragstellers. Dieser erklärt im<br />

Beschaffungsantrag, dass die vorgesehenen Geräte bzw. Leistungen zur Erfüllung der<br />

Aufgaben der Bedarfsstelle unter Beachtung <strong>des</strong> Grundsatzes der Sparsamkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit zum beantragten Zeitpunkt erforderlich sind. Darüber hinaus wird die<br />

zweckentsprechende Verwendung zugesichert und es wird erklärt, dass der ermittelte<br />

Bedarf aus den vorhandenen Beständen nicht gedeckt bzw. anderweitig<br />

ausgeliehen/mitbenutzt werden kann. Das gilt auch für Ist-geräte- und<br />

Softwarebeschaffungen.<br />

Die technische Entwicklung <strong>des</strong> PC-Marktes wird ständig vom HRZ und der<br />

Beschaffungsstelle beobachtet. Je nach Fortgang der Entwicklung werden 2 – 3 mal pro<br />

Jahr förmliche Ausschreibungen von der Beschaffungsstelle durchgeführt. Die<br />

Ausschreibungen basieren auf Vorgaben <strong>des</strong> HRZ. Einbezogen werden Komponenten, die<br />

sich in der Vergangenheit bewährt haben bzw. deren Weiterentwicklungen, die im Vorfeld<br />

vom HRZ getestet werden. Ausgeschrieben werden PC-Grundmodelle, die durch<br />

vorgegebene variable Komponenten ergänzt werden. An der Ausschreibung werden<br />

ausschließlich örtliche Händler beteiligt. Diese Vorgehensweise hat sich im Hinblick auf die<br />

kurzen Wege bei den Lieferungen sowie auf den schnellen Service bei Reklamationen für<br />

alle Beteiligten bewährt.<br />

Durch die <strong>Stand</strong>ardisierung <strong>des</strong> Verfahrens wird ein günstiger Beschaffungspreis erzielt.<br />

Die Händler kennen die üblicherweise eingesetzten Komponenten und können zu<br />

günstigeren Konditionen einkaufen und liefern. Das HRZ kennt die in die PC eingebauten<br />

Komponenten und kann so die Anwender effektiv unterstützen.<br />

Die Händler senden der Beschaffungsstelle regelmäßige Updates der Preislisten. Die Preise<br />

sind in Listenform aufbereitet und werden bei Bedarf an die Kostenstellen weitergeleitet.<br />

Aus den Preislisten kann von den Kostenstellen direkt ein Preisvergleich erstellt und eine<br />

Beschaffung ohne weitere Angebotseinholung eingeleitet werden. Diese praktizierte<br />

Verfahren hat sich seit Jahren bewährt.<br />

Beschaffungen mit einem größeren Volumen, wie z.B. Pools, Router, Switches werden nach<br />

dem Gebot der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit darüber hinaus gesondert<br />

ausgeschrieben, um wirtschaftliche Ergebnisse zu erzielen.


- 25 -<br />

Eine längerfristige und globale Bedarfsermittlung für einheitliche Gerätekomponenten ist<br />

kaum möglich. Aufgrund der unterschiedlichsten Aufgaben und Nutzungseinsätze in der<br />

Wissenschaft und Forschung an Hochschule ist insbesondere im IT-Bereich oft eine<br />

kurzfristige Beschaffung mit individuellen Gerätekonfigurationen unabdingbar. Das<br />

Siegener Verfahren wird diesem Anspruch dadurch gerecht, dass es die Beschaffung von<br />

den Aufgaben entsprechenden speziellen Gerätekonfigurationen erlaubt; andererseits wird<br />

durch die teilweise vorgegebene <strong>Stand</strong>ardisierung ein bedeuten<strong>des</strong> wirtschaftliches<br />

Ergebnis bei der Beschaffung von IT-Geräten erzielt.<br />

Wegen der engen Preiskalkulation in der EDV-Branche bestehen in der Regel aber auch<br />

keine wesentlichen Preisunterschiede zwischen Einzel- und Sammelbeschaffungen.<br />

5.6.4) Software<br />

Die Beschaffung der gesamten <strong>Stand</strong>ard-Software, die an der Hochschule im Einsatz ist,<br />

wird über Rahmenverträge oder Lan<strong>des</strong>lizenzen durch das Hochschulrechenzentrum über<br />

Distributoren abgewickelt. Dies funktioniert mit minimalem Personalaufwand gut und<br />

effizient.<br />

Basis für eine ordnungsgemäße Inventarisierung und Bewirtschaftung von<br />

Softwarelizenzen ist die exakte Erfassung der aktuell pro PC installierten bzw. der von<br />

dort aus genutzten Software. Nur so ist die genaue Anzahl der gegenwärtig benötigten<br />

Lizenzen ermittelbar. Alle Softwarepakete, die im Hochschulrechenzentrum (auf allgemein<br />

zugänglichen Servern oder PCs etwa in HRZ-CIP-Räumen bzw. PCs der Mitarbeiter) und<br />

vom EDV-Dezernat (für die ZV) eingesetzt werden, sind auf korrekte Lizenznutzung<br />

überprüft und festgehalten. Im Bereich der Zentralverwaltung wird die Erfassung der<br />

installierten Software künftig über einen MS System Management Server erfolgen,<br />

wodurch automatisch auf fehlende bzw. zu viel erworbene Lizenzen hingewiesen wird.<br />

Die Feststellung, welche Software auf welchem Rechner legal oder illegal eingesetzt wird,<br />

ist praktisch auch <strong>des</strong>halb kaum möglich, weil z. B. bei den Distributoren alle von der<br />

Hochschule bezogenen Software-Pakete dieselbe Lizenznummer haben (MS-Select-<br />

Vertrag).<br />

Eine ordnungsgemäße und korrekte Lizenznutzung kann nur durch die Einführung eines<br />

zentralen Lizenzmanagements für diese Bereiche sichergestellt werden. Dies bedingt<br />

allerdings einen erheblichen organisatorischen, personellen und finanziellen Aufwand.


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