Newsletter "integration" Nr. 1 / Januar 2009 - Bundesamt für ...
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Editorial<br />
<strong>Nr</strong>. 1 / <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Inhalt<br />
Bund 2<br />
Kantone 12<br />
Gemeinden 19<br />
Andere Institutionen 24<br />
Internationales 27<br />
Publikationen 29<br />
Der <strong>Newsletter</strong> «integration» des <strong>Bundesamt</strong>s <strong>für</strong> Migration informiert Sie regelmässig über das aktuelle<br />
Geschehen (Entwicklungen, Projekte und Publikationen) im Bereich der Integration. Bund, Kantone und<br />
Gemeinden, aber auch Institutionen im weiteren thematischen Umfeld finden hier eine Plattform, um ihre<br />
integrationspolitischen Aktivitäten bekannt zu machen.<br />
Ein breites Spektrum von Autorinnen und Autoren (kommunale und kantonale Integrationsdelegierte,<br />
Bundesstellen, Eidgenössische Kommissionen usw.) unterstützt mit vielfältig fokussierten Beiträgen den<br />
notwendigen Diskurs über das Zusammenleben in der offenen Zivilgesellschaft.<br />
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!<br />
<strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> Migration<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong><br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 1
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Tripartite Agglomerationskonferenz TAK<br />
Tripartiter Prozess zur Weiterentwicklung der Integrationspolitik<br />
Die Tripartite Agglomerationskonferenz TAK - die gemeinsame politische Plattform<br />
von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden – hat am 31. Oktober 2008<br />
beschlossen, den tripartiten Prozess „Weiterentwicklung der schweizerischen<br />
Integrationspolitik“ zu lancieren, um eine breite Debatte zum Thema „Welche<br />
Integrationspolitik und -förderung wollen wir?“ zu führen.<br />
Die Diskussion erfolgt zum einen in einer 13-köpfigen Expertenkommission<br />
bestehend aus Vertretern des Bundes, der Kantone, der Städte, der Sozialpartner,<br />
Vertreterinnen und Vertreter von Ausländerorganisationen sowie von Nicht-<br />
Regierungsorganisationen. Die Kommission hat ihre Arbeit bereits aufgenommen<br />
mit dem Ziel, zuhanden der TAK im Juni <strong>2009</strong> einen Bericht sowie Empfehlungen<br />
vorzulegen.<br />
Grundlage des Expertenberichts und der Empfehlungen werden die Ergebnisse<br />
von vier halbtägigen regionalen Hearings sein, in welchen sich jeweils 60 bis 80 in<br />
der Integrationspolitik engagierte Akteure einbringen können.<br />
Die Hearings finden statt:<br />
<strong>für</strong> die Region Nordwestschweiz in Bern am 11. Februar <strong>2009</strong>;<br />
<strong>für</strong> die Region Ostschweiz in Winterthur am 27. Februar <strong>2009</strong>;<br />
<strong>für</strong> die Region Zentralschweiz/Tessin in Luzern am 27. März <strong>2009</strong>;<br />
<strong>für</strong> die Romandie in Lausanne am 31. März <strong>2009</strong>.<br />
Ausgangspunkt des Prozesses im Rahmen der TAK sollen die Erfahrungen mit<br />
den heute schon bestehenden Konzepten und Massnahmen sein. Auf der<br />
Grundlage des Bestehenden ist zu klären, ob die gegenwärtigen Grundsätze der<br />
schweizerischen Integrationspolitik in die richtige Richtung weisen und den<br />
integrationspolitischen Herausforderungen gerecht werden. Weiter ist den Fragen<br />
nachzugehen, ob die auf der Ebene von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden<br />
zur Verfügung stehenden integrationspolitischen Instrumente (Rechtsgrundlagen,<br />
Leitbilder, Ressourcen, Strukturen etc.) ausreichen bzw. anzupassen sind.<br />
Mit der Projektleitung wurden das Sekretariat KdK und die Städteinitiative<br />
Sozialpolitik gemeinsam mit dem <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> Migration beauftragt.<br />
Mehr Informationen unter: http://www.tak-cta.ch<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 2
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Bund: <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> Migration BFM<br />
Neue Organisation und Zuständigkeiten<br />
Ende 2008 wurde innerhalb des <strong>Bundesamt</strong>s <strong>für</strong> Migration BFM eine<br />
Reorganisation abgeschlossen. Deren Ziel war, insbesondere in den Bereichen<br />
Integration und Arbeit mehr Synergien generieren zu können.<br />
Die zwei bisherigen Direktionsbereiche Bürgerrecht, Integration und<br />
Bundesbeiträge (BIB) und Arbeit, Personenfreizügigkeit und Auswanderung (APA)<br />
wurden in einem neuen Direktionsbereich unter der Bezeichnung "Arbeit,<br />
Integration und Bürgerrecht" (AIB) zusammengeführt. Die Leitung des neuen<br />
Direktionsbereichs hat Vizedirektor Mario Gattiker übernommen.<br />
Zum Leiter der neu geschaffenen Abteilung „Arbeit und Integration“ wurde Adrian<br />
Wymann, zuvor stellvertretender Chef der Sektion „Arbeitskräfte und<br />
Einwanderung“ im BFM, ernannt. Die Sektion Integration wird seit 1. Oktober 2008<br />
von Adrian Gerber geführt. Seine Stellvertreterin ist Regula Zürcher.<br />
Die neue Organisationsstruktur trägt der Tatsache Rechnung, dass gemäss dem<br />
neuen Ausländergesetz (AuG) zwischen der Zulassung zum Arbeitsmarkt und der<br />
Integration ein enger Zusammenhang besteht, da neben den Bedürfnissen des<br />
Arbeitsmarktes vor allem auch langfristige gesellschaftliche Auswirkungen der<br />
Zuwanderung zu berücksichtigen sind. Zudem berücksichtigt sie die neue<br />
Koordinationsaufgabe des BFM im Bereich der Integration.<br />
http://www.bfm.admin.ch/etc/medialib/data/bfm.Par.0001.File.tmp/organigramm_1<br />
008_d.pdf<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 3
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Bund: <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> Migration BFM<br />
Kantone sammeln erste Erfahrungen mit Integrationsvereinbarungen<br />
Das <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> Migration führte zur Anwendung von<br />
Integrationsvereinbarungen bei den kantonalen Integrationsdelegierten eine<br />
Umfrage durch.<br />
Das neue Ausländergesetz AuG gibt den kantonalen Migrationsbehörden die<br />
Möglichkeit, die Erteilung oder Verlängerung einer Aufenthaltsbewilligung an die<br />
Bedingung zu knüpfen, dass der oder die Ausländer/in einen Sprach- oder<br />
Integrationskurs besucht. Diese Verpflichtung kann in einer<br />
Integrationsvereinbarung festgehalten werden. Ein Jahr nach Einführung der<br />
Möglichkeit von Integrationsvereinbarungen lässt sich Folgendes<br />
zusammenfassen:<br />
Drei Kantone GL, SG und SH schliessen seit 2008 systematisch, d.h. mit<br />
bestimmten Zielgruppen (z.B. Drittstaatsangehörige, die im Familiennachzug neu<br />
in die Schweiz einreisen oder bereits ansässige Jahresaufenthalter mit<br />
offensichtlichen Integrationsdefiziten) Integrationsvereinbarungen ab. In vier<br />
Kantonen BE, NE, TG und UR wurde dieses Instrument in Einzelfällen<br />
angewendet. Die Kantone BL, BS, SO, ZH und neu auch der Kanton AG wenden<br />
Integrationsvereinbarungen im Rahmen eines Pilotprojekts an, das<br />
wissenschaftlich begleitet und ausgewertet wird.<br />
15 Kantone planen eine systematische Anwendung ab <strong>2009</strong>. Dazu wurden und<br />
werden kantonale gesetzliche Grundlagen geschaffen und Konzepte entwickelt.<br />
Viele Kantone stützen sich bei der Umsetzung weitgehend auf die Empfehlungen<br />
des BFM, wobei die möglichen Integrationsmassnahmen teilweise über den in<br />
Artikel 54 AuG genannten Besuch eines Sprach- und Integrationskurses<br />
hinausgehen (bspw. auch der Besuch von Elternabenden, Budgetberatungsstellen,<br />
Einreichung von Unterlagen oder die Teilnahme an einem Kurs zur<br />
Gewaltprävention können dort eine Integrationsmassnahmen darstellen).<br />
Den Abschluss von Integrationsvereinbarungen veranlasst jeweils das<br />
Migrationsamt. In vielen Fällen wird mit anderen kantonalen und kommunalen<br />
Behörden zusammengearbeitet (z.B. Beratungsstellen, Kompetenzzentren<br />
Integration, Polizei etc.).<br />
Sechs Kantone (FR, JU, GE, NE, ZG, wahrscheinlich auch VD) setzen Artikel 54<br />
AuG nicht oder noch nicht um. Zum Teil werden die Ergebnisse des Pilotprojekts<br />
der vier Nordwestschweizer Kantone abgewartet, bevor über eine Anwendung<br />
entschieden wird. Als Alternativen zu Integrationsvereinbarungen werden<br />
Begrüssungsgespräche und -veranstaltungen genannt, an welchen neu<br />
zuziehende Ausländerinnen und Ausländer mit Informationen über den jeweiligen<br />
Wohnort und die Schweiz sowie mit nützlichen Adressen versorgt werden.<br />
Empfehlungen<br />
http://www.bfm.admin.ch/etc/medialib/data/migration/rechtsgrundlagen/weisungen<br />
_und_kreisschreiben/weisungen_integration.Par.0006.File.tmp/Anhang2-d.pdf<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 4
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Bund: <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> Migration BFM<br />
„Massnahmenpaket Integration“ auf Kurs: erste Bestandesaufnahme<br />
Der Bundesrat hat heute den ersten, jährlich erscheinenden Bericht „Umsetzung<br />
Massnahmenpaket Integration“ zur Kenntnis genommen. Gemäss Bericht wird der<br />
grösste Teil der insgesamt 45 Massnahmen planmässig umgesetzt.<br />
Am 22. August 2007 hat der Bundesrat ein Paket von 45 Integrationsmassnahmen<br />
verabschiedet, welches von 14 Bundesstellen unter Beizug von kantonalen<br />
Institutionen entwickelt worden ist. Die Integrationsförderungsmassnahmen setzen<br />
in den Bereichen Sprache, Bildung, Arbeit, Soziale Sicherheit und Förderung der<br />
gesellschaftlichen Integration im Wohnumfeld an. Weitere ergänzende<br />
Massnahmen betreffen Bereiche wie Sport, Gesundheit oder<br />
Rassismusbekämpfung.<br />
Zur Umsetzung der Arbeiten hat der Bundesrat die Interdepartementale<br />
Arbeitsgruppe Migration (IAM) eingesetzt. Ihre Arbeiten haben dazu beigetragen,<br />
die Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Partnern zu vertiefen. Das<br />
Massnahmenpakt und die Arbeiten der Umsetzungsorganisation werden von den<br />
Partnern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft weitgehend als zielführend<br />
erachtet.<br />
Umsetzung Massnahmenpaket Integration 2008:<br />
http://www.bfm.admin.ch/etc/medialib/data/migration/integration/berichte.Par.0024.<br />
File.tmp/090114_ber_ums_int-d%20.pdf<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 5
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Bund: <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> Migration BFM<br />
Einfacher reisen in Europa<br />
Am 12. Dezember 2008 ist die Schweiz dem Schengen-Abkommen beigetreten.<br />
Damit können Personen aus der Schweiz einfacher in Europa reisen. Die<br />
systematischen Personenkontrollen an den Grenzen wurden aufgehoben.<br />
Dies gilt <strong>für</strong> Reisen in alle EU/EFTA-Staaten mit Ausnahme von Grossbritannien,<br />
Irland, Liechtenstein, Bulgarien und Rumänien.<br />
Vom Schengen-Abkommen profitieren auch die rund 600'000 Staatsangehörigen<br />
aus Nicht-EU/EFTA-Staaten, die mit einem C-, B- oder L-Ausweis in der Schweiz<br />
leben. Sie benötigen künftig kein Visum mehr, wenn sie in die genannten Staaten<br />
reisen wollen. Der Schweizer Ausländerausweis in Verbindung mit einem gültigen<br />
nationalen Reisepass erlaubt ihnen die visafreie Einreise und Aufenthalt ohne<br />
Erwerbstätigkeit bis maximal drei Monate. Nur Personen, welche mit einem L-<br />
Ausweis <strong>für</strong> weniger als vier Monate in der Schweiz sind, benötigen noch ein<br />
sogenanntes Schengen-D- oder Schengen-C-Visum.<br />
Bei den Gepäck- und Warenkontrollen verändert sich durch "Schengen" nichts,<br />
und gezielte Personenkontrollen dürfen nach wie vor durchgeführt werden, auch<br />
im Landesinnern.<br />
Weitere Informationen zum Schengen-Abkommen:<br />
www.bfm.admin.ch/bfm/de/home/themen/schweiz_-_eu/schengen_dublin.html<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 6
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Bund: <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> Gesundheit BAG<br />
Fakten zur Gesundheit der Migrationsbevölkerung<br />
Das 2004 im Auftrag des <strong>Bundesamt</strong>s <strong>für</strong> Gesundheit durchgeführte<br />
Gesundheitsmonitoring der schweizerischen Migrationsbevölkerung (GMM) lieferte<br />
erstmals detaillierte Daten zum Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten<br />
der in der Schweiz wohnhaften Migrantinnen und Migranten.<br />
Zusätzliche detaillierte Datenanalysen zeigen nun die wichtigsten gesundheitlichen<br />
Risikofaktoren auf. Sie haben ergeben, dass nebst Alter und Schichtzugehörigkeit<br />
auch soziale und psychische Faktoren <strong>für</strong> die Gesundheit der<br />
Migrationsbevölkerung massgebend sind. So ist z.B. der Gesundheitszustand<br />
entscheidend dadurch beeinflusst, ob jemand sozial isoliert ist, ob Diskriminierung<br />
erfahren wurde und ob sich jemand heimatlos fühlt. Personen mit schwachen<br />
Kenntnissen einer Landessprache oder mit einem tiefen Integrationsniveau<br />
bezeichnen ihre Gesundheit ebenfalls vermehrt als schlecht bis sehr schlecht.<br />
Weniger gesund fühlen sich auch übergewichtige, kinderlose und sportlich inaktive<br />
Personen der Migrationsbevölkerung.<br />
Die Datenanalysen sind unter www.miges.admin.ch (� Forschung / Projekte) zu<br />
finden oder direkt:<br />
http://www.bag.admin.ch/themen/gesundheitspolitik/00394/00395/03615/index.html<br />
?lang=de<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 7
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Bund: <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> Gesundheit BAG<br />
Aufbau eines nationalen Telefondolmetscherdienstes<br />
Ein Ziel der Bundesstrategie „Migration und Gesundheit 2008-2013“ besteht darin,<br />
das interkulturelle Übersetzen im Gesundheitsbereich zu fördern.<br />
Für das gesundheitliche Handeln ist es entscheidend, zu verstehen und<br />
verstanden zu werden. Während bei heiklen Kommunikationssituationen eine<br />
persönlich anwesende Fachkraft nötig ist, hat sich Telefondolmetschen in vielen<br />
Fällen als kostengünstige und effektive Ergänzung erwiesen.<br />
Das <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> Gesundheit plant daher den Aufbau eines nationalen<br />
Telefondolmetscherdienstes <strong>für</strong> den Gesundheitsbereich. Zu diesem Zweck ist<br />
durch das Büro BASS und PricewaterhouseCoopers bereits ein Konzeptentwurf<br />
erarbeitet worden. Eine öffentliche Ausschreibung zur Vergabe des Projekts<br />
Telefondolmetscherdienst wird voraussichtlich im Sommer <strong>2009</strong> durchgeführt.<br />
http://www.bag.admin.ch/themen/gesundheitspolitik/00394/00395/06<br />
019/index.html?lang=de<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 8
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Bund: <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> Gesundheit BAG<br />
Neue Studie zum Interkulturellen Übersetzen<br />
Welches Sprachniveau ist sinnvoll bzw. erforderlich, um die Ausbildung zum<br />
Interkulturellen Übersetzen zu absolvieren? Unterstützung bei der Beantwortung<br />
dieser oft diskutierten Frage bietet jetzt die im Auftrag des BAG entstandene<br />
Studie „Wie viel Sprache soll es sein? Definition der sprachlichen Qualifikationen<br />
der interkulturellen Übersetzer/innen <strong>für</strong> die Zulassung zur Ausbildung und <strong>für</strong> die<br />
Zertifizierung“.<br />
Durch schriftliche Umfragen bei den Beteiligten des Ausbildungssystems,<br />
Telefongespräche, Literatur-Recherchen und ein Experten-Hearing erarbeitete<br />
Margrit Hagenow Entscheidungsgrundlagen und Empfehlungen.<br />
Fazit: Nur eine Minderheit der Befragten be<strong>für</strong>wortet den Vorschlag, das<br />
erforderliche Kompetenzniveau in den lokalen Amtssprachen bereits als<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> die Zulassung zu den Ausbildungsmodulen zu definieren,<br />
anstatt es (wie bisher) bei der Zertifizierung (am Schluss) zu prüfen.<br />
Die Studie ist unter www.miges.admin.ch (� Interkulturelles Übersetzen /<br />
Projekte) zu finden<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 9
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Bund: Eidgenössische Kommission <strong>für</strong> Migrationsfragen EKM<br />
Der Integrationsbegriff im Gesetz<br />
Die EKM aktualisiert ihre Empfehlungen zum Integrationsbegriff.<br />
Mit dem neuen Ausländergesetz und den diversen Verordnungen ist Integration<br />
zum Gesetzesbegriff avanciert. In den verschiedensten Bereichen – von der<br />
Zulassung bis zur frühzeitigen Erteilung der Niederlassungsbewilligung –<br />
können/müssen Behörden den Grad der Integration prüfen und in ihre<br />
Entscheidung einbeziehen. Der Ermessensspielraum ist gross. Denn Integration<br />
lässt sich nur subjektiv oder indirekt messen.<br />
Bereits 2006 hatte die Eidgenössische Ausländerkommission EKA Empfehlungen<br />
erlassen, wie denn mit dem neuen Gesetzesbegriff umgegangen werden könnte.<br />
Nun sind die Empfehlungen an die geltenden Gesetzesbestimmungen angepasst<br />
worden.<br />
http://www.ekm.admin.ch/de/themen/gesetzesbegriff.php<br />
Vorankündigung: Jahrestagung <strong>2009</strong> der EKM<br />
Die EKM befasst sich <strong>2009</strong> schwerpunktmässig mit den Themen «Neue<br />
Migration» und Transnationalismus.<br />
Die Jahrestagung, welche diesem Schwerpunkt gewidmet ist, findet am 29.<br />
Oktober <strong>2009</strong> in Olten statt.<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 10
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Bund: Fachstelle <strong>für</strong> Rassismusbekämpfung FRB<br />
Schutz vor Diskriminierung: von Europa lernen?<br />
In der schweizerischen Gesetzgebung sind <strong>für</strong> verschiedene Arten von<br />
Diskriminierung rechtliche Sanktionen vorgesehen. Bieten diese Mittel einen<br />
ausreichenden Schutz? Während einer von Experten geleiteten Tagung im<br />
Dezember 2008 wurden die betreffenden Neuerungen in der EU besprochen, um<br />
zu diskutieren, welche Lehren die Schweiz daraus ziehen könnte. Die<br />
Veranstaltung wurde vom Eidgenössischen Büro <strong>für</strong> die Gleichstellung von Frau<br />
und Mann, von der Fachstelle <strong>für</strong> Rassismusbekämpfung und vom<br />
Eidgenössischen Büro <strong>für</strong> die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen<br />
organisiert und durch das <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> Migration und das <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong><br />
Sozialversicherungen unterstützt. Die entsprechenden Unterlagen sind unter<br />
folgendem Link verfügbar:<br />
http://www.edi.admin.ch/frb/00645/index.html?lang=de<br />
Kursangebot: Projektmanagement <strong>für</strong> Projektverantwortliche<br />
Die Planung, die Eingabe, die Durchführung und der nachhaltige Abschluss von<br />
Projekten können eine grosse Herausforderung darstellen. Die drei Bundesstellen<br />
Eidgenössisches Büro <strong>für</strong> die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen,<br />
Fachstelle <strong>für</strong> Rassismusbekämpfung und <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> Berufsbildung und<br />
Technologie bieten ein modular aufgebautes Kursangebot an, um zukünftige und<br />
aktuelle Projektpartnerinnen und -partner bei der Lancierung von Projekten zu<br />
unterstützen. Nähere Angaben und Anmeldung bis 30.01.<strong>2009</strong> unter<br />
http://www.edi.admin.ch/frb/00645/index.html?lang=de<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 11
Bund<br />
Kantone<br />
Kantone: Basel-Landschaft<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Deutsch in der Spielgruppe<br />
Der Kanton Basel-Landschaft setzt auf die sprachliche Frühförderung.<br />
Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund sprechen zu Hause mehrheitlich<br />
ihre Herkunftssprache, was zu einem nicht unerheblichen Defizit der<br />
Deutschkenntnisse führen kann, wenn sie den Kindergarten besuchen. Es ist<br />
wissenschaftlich nachgewiesen, dass je früher ein Kind mit einer fremden Sprache<br />
– auch auf spielerische Art und Weise – in Berührung kommt, um so einfacher wird<br />
diese erlernt und aufgenommen. Diese "frühe Förderung" der deutschen<br />
Sprachkompetenz bei Kindern mit Migrationshintergrund vor Kindergarteneintritt<br />
ermöglicht ihnen einerseits einen besseren Schuleinstieg, berücksichtigt<br />
andererseits aber auch die Möglichkeit auf diese Weise Kompetenzen auf den<br />
Weg zu geben, die <strong>für</strong> ihre weitere Entwicklung wichtig sind.<br />
Die Fachstelle Integration des Kantons welche sehr eng mit dem Ausländerdienst<br />
Baselland (ald) zusammenarbeitet, hat sich zum Ziel gesetzt, die frühe sprachliche<br />
Förderung zu etablieren und stetig auszubauen. Mit seiner langjährigen Erfahrung<br />
vermittelt der ald zu diesem Zweck Sprachpädagoginnen in Spielgruppen um die<br />
Leiterinnen zu entlasten und zu beraten. Die Nachfrage der<br />
Spielgruppenleiterinnen auf dieses Angebot war überraschend positiv.<br />
Bereits im Oktober 2008 konnten zwei Spielgruppen der Gemeinde Pratteln<br />
berücksichtigt werden und ab <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> werden acht Sprachpädagoginnen in<br />
sieben Gemeinden bei dreizehn Spielgruppen im Einsatz stehen. Nicht aus den<br />
Augen verlieren darf man aber auch die oftmals vorhandenen sprachlichen Defizite<br />
der Eltern. Es gelingt oft auf diesem Weg mit ihnen ins Gespräch zu kommen und<br />
auch <strong>für</strong> sie ein optimales Angebot zur Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse zu<br />
finden; ganz unter dem Motto: Fördern und Fordern.<br />
Links: www.bl.ch / www.auslaenderdienstbl.ch<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 12
Bund<br />
Kantone<br />
Kantone: Jura<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Märchen aus aller Herren Länder<br />
Die Kantonale Kommission <strong>für</strong> Ausländerintegration und Rassismusbekämpfung<br />
hat ein Projekt <strong>für</strong> Kinder von vier bis acht Jahren lanciert.<br />
Es geht dabei darum, den Schülerinnen und Schülern der Kinderschule, der<br />
Übergangsschule und der Grundstufe der Primarschule vom 16. Februar bis 6.<br />
März <strong>2009</strong> mithilfe eines „Kamishibais“ Märchen und Legenden aus Ländern mit<br />
fremder Sprache und Kultur vorzustellen.<br />
Die neunzehn Geschichten aus neunzehn Ländern wurden alle von<br />
Migrantenfamilien oder -gruppen dargeboten. Die Migrantinnen und Migranten<br />
wählten die Erzählungen aus, übersetzten sie (Französisch–Originalsprache),<br />
veranschaulichten die Geschichten und lasen sie in den Schulklassen in der<br />
jeweiligen Originalsprache vor.<br />
Sämtliche Geschichten werden in einer Sammlung veröffentlicht. Nach der<br />
Vorführung in den Klassen werden die Kamishibais in den Mediatheken von<br />
Pruntrut und Neuenburg zur Verfügung stehen.<br />
Die Migrantinnen und Migranten erhalten so die Gelegenheit, ihre Kultur und ihre<br />
Muttersprache bekannt zu machen. Durch diese spielerische Vorgehensweise<br />
werden auch das Interesse und die Neugier der Kinder geweckt, und sie lernen,<br />
andere zu akzeptieren.<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 13
Bund<br />
Kantone<br />
Kantone: Neuenburg<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Die „interkulturellen Städte“ in Neuenburg<br />
Der Europarat setzt gemeinsam mit der Europäischen Kommission sein Projekt<br />
„Interkulturelle Städte – Governance und politische Modelle <strong>für</strong> vielfältige<br />
Gemeinschaften“ um.<br />
Kurz gefasst ist das Programm „Interkulturelle Städte“ ein Feldprojekt mit dem Ziel,<br />
interkulturelle Strategien und interkulturelle politische Aktionen zu fördern und zu<br />
erarbeiten, mit denen die Städte und Regionen eine positive, konstruktive und<br />
innovative Antwort auf die Herausforderungen der kulturellen Vielfalt finden<br />
können.<br />
Die Pilotphase des Projekts läuft bis Ende <strong>2009</strong>. In dieser Phase können die<br />
erfolgreichen Erfahrungen und die guten Vorgehensweisen einer ganzen Reihe<br />
europäischer Städte und Regionen ausgewertet werden. Auf Grundlage dieser<br />
Erfahrungen und gegenseitiger Ratschläge werden Strukturen, politische Modelle<br />
und Praktiken konzipiert, die auf andere Regionen übertragen werden können.<br />
Langfristiges Ziel dieses Projekts ist es, die Städte und Regionen bei der<br />
Erarbeitung einer umfassenden öffentlichen Politik zur Förderung der Vielfalt und<br />
des kulturellen Dialogs zu unterstützen, indem der Nutzen einer derartigen Politik<br />
aufgezeigt wird.<br />
Der Kanton Neuenburg wurde aus zehn anderen Städten und/oder Regionen <strong>für</strong><br />
die Teilnahme an diesem Projekt ausgewählt. Eine Delegation des Europarats hat<br />
sich zwei Mal nach Neuenburg begeben, um Einblick in die dortigen drei Ansätze<br />
zu erhalten: die Interkulturalität aus Sicht der Medien, die multikulturellen<br />
Vereinigungen und das akademische Umfeld. Es liegen bereits konkrete<br />
vorbildliche Beispiele vor: Nach einem Studienbesuch in Neuenburg wünscht die<br />
Stadt Reggio Emilia, das Neuenburger Modell <strong>für</strong> den Empfang von<br />
Neuankömmlingen zu übernehmen. Ein weiteres Beispiel <strong>für</strong> die konkrete<br />
Zusammenarbeit bieten die Städte und Regionen von Reggio Emilia, Lyon und<br />
Neuenburg mit einem gemeinsam realisierten, inhaltlich einfachen, aber<br />
symbolträchtigen Fernsehspot. Dieser wird ab dem 18. Dezember 2008, aus<br />
Anlass des „Internationalen Tages der Migrantinnen und Migranten“, in den<br />
entsprechenden Lokalsendern der drei Partnerstädte ausgestrahlt. Mit dem Spot<br />
soll eine Öffnung <strong>für</strong> den Dialog jenseits der Vorurteile zum Ausdruck gebracht<br />
werden. Er kann auch auf der Website des Kantons Neuenburg angesehen<br />
werden.<br />
www.ne.ch/journeemigrants<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 14
Bund<br />
Kantone<br />
Kantone: Neuenburg<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Übergabe des Preises „Salut l'étranger!“ 2008: zwei Auszeichnungen<br />
Mit dem Preis „Salut l'étranger!“, 1995 vom Neuenburger Regierungsrat ins Leben<br />
gerufen, sollen Personen belohnt werden, die sich mit konkreten Taten, Gesten,<br />
Äusserungen oder Verhaltensweisen <strong>für</strong> die Toleranz und das Verständnis<br />
zwischen den verschiedenen Kulturgemeinschaften eingesetzt haben.<br />
Anlässlich der 14. Ausgabe am Mittwoch, 3. Dezember 2008 auf dem Schloss<br />
Neuenburg wurden zwei von neunzehn Kandidatinnen und Kandidaten mit einem<br />
Preis ausgezeichnet: der Pfadfinderverband Neuenburg und die<br />
Pfadfinderabteilung „El Fejr“ in Neuenburg sowie Frau Premawathi Consalvey aus<br />
La Chaux-de-Fonds.<br />
Der Neuenburger Pfadfinderverband umfasst achtzehn Abteilungen mit insgesamt<br />
800 Mitgliedern. Die muslimische Abteilung „El Fejr“ (übersetzt „die<br />
Morgendämmerung“) wurde von Personen algerischer Herkunft gegründet, um den<br />
muslimischen Kindern und Jugendlichen im Rahmen der kantonalen<br />
Pfadfinderbewegung erzieherische und unterhaltsame Aktivitäten anzubieten und<br />
ihnen gleichzeitig die Werte ihrer Kultur näherzubringen. Die Abteilung schloss<br />
sich am 1. April 2008 dem Neuenburger Pfadfinderverband und der<br />
Pfadibewegung Schweiz an. Diese Annäherung ist eine Premiere <strong>für</strong> die Schweiz<br />
und ist ein schönes Beispiel <strong>für</strong> die Integration der muslimischen Bevölkerung in<br />
einer sogenannt „traditionellen“ Vereinigung.<br />
Frau Premawathi Consalvey ist in Sri Lanka geboren und kam als Asylsuchende in<br />
die Schweiz, wo sie seit 1993 die Frauen der tamilischen Gemeinschaft unterstützt<br />
und als Vermittlerin zwischen der Neuenburger Bevölkerung, deren Institutionen<br />
und der tamilischen Gemeinschaft Anerkennung und Wertschätzung zu ernten<br />
vermochte – namentlich weil sie die Frauen dazu bewegt sich auszubilden. In<br />
diesem Jahr fand ihr Engagement in der Gründung des Tamilischen Vereins von<br />
La Chaux-de-Fonds, zu dessen Präsidentin sie ernannt wurde, eine konkrete<br />
Verwirklichung.<br />
www.ne.ch/migrationsetintegration<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 15
Bund<br />
Kantone<br />
Kantone: St. Gallen<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Projet urbain in Rorschach<br />
Die St.Galler Regierung sichert den Beitrag <strong>für</strong> das Hauptprojekt des projet urbain<br />
in Rorschach zu.<br />
Im Frühjahr 2008 wurde Rorschach eingeladen, am projet urbain – Programm des<br />
Bundes teilzunehmen. Nachdem der Stadtrat – gestützt auf die Ergebnisse des im<br />
Herbst abgeschlossenen Vorprojekts – seine Entscheidung getroffen hatte, ein<br />
vierjähriges Hauptprojekt durchzuführen, hat nun auch die St.Galler Regierung den<br />
Beitrag <strong>für</strong> die Durchführung des Hauptprojekts gesprochen.<br />
Die Regierung verspricht sich von der kantonalen Unterstützung des Pilotprojekts<br />
in der Stadt Rorschach neue Erkenntnisse und Inputs bezüglich der Förderung der<br />
Quartierentwicklung und der Integration im Kanton. Von Seiten des Kantons wirken<br />
das Departement des Innern bzw. das Kompetenzzentrum Integration,<br />
Gleichstellung und Projekte sowie das Baudepartement, namentlich das Amt <strong>für</strong><br />
Raumentwicklung und Geoinformation, am Hauptprojekt mit.<br />
Weiterführende Links:<br />
www.rorschach.ch<br />
www.enzian.ch<br />
www.are.admin.ch/themen/agglomeration<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 16
Bund<br />
Kantone<br />
Kantone: St. Gallen<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Stärkung der Kompetenzzentren<br />
Der St.Galler Kantonsrat beschliesst eine Verdoppelung der kantonalen Beiträge<br />
an die regionalen Kompetenzzentren Integration.<br />
Die kantonale Integrationsförderung ist einen Schritt weitergekommen: <strong>für</strong> das Jahr<br />
<strong>2009</strong> wurden die kantonalen Beiträge an die regionalen Kompetenzzentren<br />
Integration Wil, Gossau-St.Gallen-Rorschach, Rheintal, Werdenberg-<br />
Sarganserland, Linthgebiet und Toggenburg durch den Kantonsrat verdoppelt.<br />
Damit stehen nächstes Jahr mehr personelle Ressourcen zur Umsetzung der vier<br />
Leistungsbereiche Beratung/Information, Grundlagen- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Projektarbeit und Zusammenarbeit zur Verfügung. Mit der Erhöhung der Beiträge<br />
wird die regionale Integrationsarbeit weiter ausgebaut.<br />
www.enzian.ch<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 17
Bund<br />
Kantone<br />
Kantone: Waadt<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Verstärktes Engagement<br />
Der Kanton Waadt verstärkt sein Engagement im Integrationsbereich, wie dies im<br />
Gesetz über die Ausländerintegration und die Rassismusbekämpfung sowie im<br />
Bundesgesetz über die Ausländerinnen und Ausländer gefordert wird.<br />
Um die Umsetzung der neuen Massnahmen zu begleiten, hat die Regierung an<br />
ihrer Sitzung vom 28. Mai 2008 die 23 Personen ernannt, die bis Ende der<br />
aktuellen Legislaturperiode über einen Sitz in der kantonalen Konsultativkammer<br />
<strong>für</strong> Eingewanderte (Chambre cantonale consultative des immigrés, CCCI)<br />
verfügen werden. Im Bestreben, der Realität in Sachen Immigration im gesamten<br />
Kantonsgebiet möglichst gerecht zu werden, hat der Regierungsrat den Wunsch<br />
geäussert, die ausländische Bevölkerung und die Regionen müssten in der<br />
Kammer besser vertreten sein. Am 25. April <strong>2009</strong> organisiert die Kammer in Bex<br />
die Assises vaudoises de l’immigration, eine kantonale Tagung zur Einwanderung.<br />
Ausserdem hat der Kanton Waadt entschieden, sein kantonales Büro zu stärken<br />
und die Aufgaben, die im Jahr 2001 dem Centre social protestant (CSP) als<br />
Zentrum <strong>für</strong> Integrationskompetenzen übertragen wurden, <strong>2009</strong> schrittweise und<br />
2010 wieder ganz zu übernehmen. Diese Übernahme erfolgt in Zusammenarbeit<br />
mit dem CSP, und die Personen, die dieses Dossier derzeit bearbeiten, werden<br />
vom Kanton eingestellt. Das Übergabeverfahren wird etappenweise abgewickelt;<br />
es wurde in einer Vereinbarung zwischen dem Kanton und dem CSP formell<br />
festgehalten.<br />
In Bezug auf die Förderung des Erwerbs von Sprachkenntnissen und der<br />
Ausbildung von Migrantinnen und Migranten sieht der Kanton Waadt vor, ab <strong>2009</strong><br />
ein richtiges System zu aufzubauen – der direkte kantonale Beitrag zur<br />
Projektfinanzierung wird nämlich verdoppelt. Für die Entwicklung des kantonalen<br />
Programms werden jährlich insgesamt mehr als 1,5 Millionen zur Verfügung<br />
stehen, und dies bis Ende 2011. So wird der Kanton beispielsweise die<br />
Entwicklung von neuen Französischkursen in den Stadtrandgebieten sowie von<br />
Französisch-Förderkursen <strong>für</strong> Kinder im Vorschulalter unterstützen können.<br />
Links: www.vd.ch/integration<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 18
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden: Grenchen<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Begegnung mit dem Buddhismus<br />
Der Grenchner Integrationsverein «Granges Mélanges» beteiligte sich an der<br />
Schweizer Woche der Religionen. Auf dem Programm stand ein Doppelanlass<br />
zum Thema Buddhismus: Besuch von «Wat Srinagarindravararam», der<br />
buddhistischen Thai-Tempelanlage in Gretzenbach SO sowie ein Gespräch mit<br />
dem Abt des Tempels.<br />
35 Personen (Teilnehmerzahl beschränkt) schrieben sich beim Amt <strong>für</strong> Kultur <strong>für</strong><br />
den Besuch im Tempel ein und erlebten unerwartet eine Begegnung der<br />
besonderen Art. Das Wat gilt seit der offiziellen Eröffnung im Juni 1996 als das<br />
spirituelle und kulturelle Zentrum <strong>für</strong> viele Tausende Buddhisten in der Schweiz<br />
und den umliegenden Ländern.<br />
50 Personen (SchweizerInnen und MigrantInnen) folgten dem Referat von Herrn<br />
Dr. Rolf Hafner. Er ist Buddhist und Vorstandsmitglied der Buddhistischen<br />
Gemeinschaft Schweiz. Dank seiner lebendigen und leicht zugänglichen<br />
Vortragsweise gelang es ihm vorzüglich, seiner Zuhörerschaft einiges an<br />
Grundlagenwissen zum Buddhismus zu vermitteln. Quervergleiche zu<br />
Christentum, Judentum und dem Islam halfen, Gemeinsames und<br />
Unterschiedliches aufzuzeigen. Eine Reihe von persönlichen Dias aus Bhutan,<br />
Thailand und Tibet bot die Möglichkeit, sich einen Eindruck von der<br />
architektonischen und historischen Grösse zu machen. Klar wurde auch der<br />
grosse Stellenwert des Buddhismus im Alltag der Menschen dieser Religion<br />
aufgezeigt.<br />
Wo und wie ein Teil der Buddhisten in der Schweiz ihren Glauben pflegt und<br />
praktiziert, konnten die TeilnehmerInnen an der geführten Tempelbesichtigung in<br />
Gretzenbach erfahren.<br />
Die grosszügige Tempelanlage beeindruckt unmittelbar und der wunderschöne<br />
Innenraum vermittelt eine warme und beruhigende Atmosphäre. Dank der grossen<br />
finanziellen Unterstützung des Königshauses in Thailand und guter Beziehungen in<br />
der Schweiz, ist es <strong>für</strong> die (Thai) Buddhisten möglich, eine adäquate, geistige<br />
Heimat im Ausland zu haben. Meditationskurse, Sprachkurse <strong>für</strong> Thai und Deutsch<br />
oder das Erlernen von andern kulturellen Fertigkeiten bieten Interessierten aller<br />
Glaubensrichtungen die Möglichkeit, von der Offenheit des buddhistischen<br />
Glaubens zu profitieren und Lebenshilfe zu erhalten.<br />
Das eigentliche Erlebnis war <strong>für</strong> die Gruppe aus Grenchen die ungeplante Audienz<br />
beim Abt Phrathep Kittimoli. In ihm begegnet man quasi der Essenz des<br />
Buddhismus: «Probleme folgen Dir in dieser Welt wie Dein Schatten», sagte der<br />
hohe Würdenträger, «man kann sie nicht abschneiden oder bekämpfen. Man muss<br />
bei sich selber anfangen und nach innen schauen, bevor irgendetwas im Aussen<br />
getan werden kann.» Der Besuch in Gretzenbach war <strong>für</strong> das ästhetische<br />
Empfinden ein Wohlfühlprogramm und <strong>für</strong> das Herz ein lohnender Einblick in die<br />
buddhistische Denkweise. Die Unterschiede zu anderen konnten klar werden, aber<br />
auch das Gemeinsame. Elisabeth Egli, Präsidentin<br />
www.granges-melanges.ch<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 19
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden: Lausanne<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Tagung zu Ausländerintegration und Menschenrechten<br />
Ausländerintegration und Menschenrechte: gesellschaftliche Herausforderungen<br />
und konkrete Taten im Zentrum einer Tagung.<br />
Rund 250 Personen – Vertreter der ausländischen Gemeinschaften, Akteure im<br />
Integrationsbereich, politische Persönlichkeiten – nahmen am 9. Dezember letzten<br />
Jahres an der Tagung zum Thema „Ausländerintegration und Menschenrechte“<br />
teil. Die Tagung wurde vom Bureau lausannois pour l’intégration des immigrés<br />
(BLI) in Zusammenarbeit mit der Commission tripartite pour l’intégration des<br />
immigrés (CTI) organisiert.<br />
Drei Schlüsselbereiche wurden diskutiert: Arbeit, Ausbildung und<br />
Sozialversicherungen. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, finden Sie die<br />
wichtigsten Informationen und Beiträge des Tages auf der Website des BLI.<br />
Bureau lausannois pour l’intégration des immigrés<br />
Place de la Louve 1<br />
Postfach 6904<br />
1002 Lausanne<br />
T + 41 (0)21 315 72 45 – F + 41 (0)21 315 70 20<br />
bli@lausanne.ch – www.lausanne.ch/bli<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 20
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden: Olten<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Erste Integrationsdelegierte der Stadt Olten<br />
Am 1. Februar <strong>2009</strong> nimmt Frau Donata Mikosch als erste Integrationsdelegierte<br />
der Stadt Olten ihre Arbeit auf.<br />
Im März 2008 hatte das Gemeindeparlament die – vorerst auf drei Jahre –<br />
befristete Stelle (50%) einer Integrationsdelegierten bewilligt. Mit Frau Donata<br />
Mikosch konnte eine ausgewiesene Fachperson angestellt werden. Sie leitete<br />
zuvor die Zweigstelle Uster der Integrationsförderung des Kantons Zürich.<br />
Integrationsbemühungen finden auf der Ebene des Bundes, der Kantone und der<br />
Gemeinden statt. Der Kanton Solothurn hat die Stelle eines Integrationsdelegierten<br />
auf kantonaler Ebene geschaffen. Bis anhin wurde in der Stadt Olten<br />
Integrationsarbeit im Rahmen von Projekten unter der Leitung externer<br />
Projektleiter geleistet.<br />
Die Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz zur „Bestandesaufnahme der<br />
integrationsrelevanten Strukturen, Angebote und Handlungsfelder“ im Bereich der<br />
Integration zeigte auf, dass in Olten folgende Lücken zu schliessen sind:<br />
Durchführung von Gemeinwesenprojekten zur Attraktivierung einzelner Quartiere<br />
Ressourcen vor Ort <strong>für</strong> Koordination, Vernetzung, Aufbau und aktive Pflege von<br />
Kontakten.<br />
Mit der Anstellung einer Integrationsdelegierten werden erstmals in der<br />
Stadtverwaltung personelle Ressourcen <strong>für</strong> die Integrationsarbeit zur Verfügung<br />
gestellt. Ab Februar <strong>2009</strong> kann nun gezielte Integrationsarbeit geleistet werden.<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 21
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden: Thun<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
"Mirë dita", Informations-DVD <strong>für</strong> Albanischsprachige<br />
Gedruckte Informationen haben manchmal nicht die erhoffte Wirkung. Thunerinnen<br />
und Thuner sind damit nur schwer zu erreichen. Die Fachstelle Integration und die<br />
Fachstelle Kinder und Jugend haben darum eine Informations-DVD produziert.<br />
Die vorerst <strong>für</strong> die Albanischsprachigen konzipierte Scheibe enthält Informationen<br />
über Schule, Kindergarten, Jugendarbeit, Integrationsangebote und<br />
Freizeitmöglichkeiten. Die Informationen sind in den Sprachen Berndeutsch und<br />
Albanisch gehalten. Ziel ist es, mittels einer einfach aber gut gemachten,<br />
charmanten und trotzdem relativ günstigen DVD die Aufmerksamkeit von Eltern zu<br />
wecken.<br />
Die gut 20-minütige Produktion lässt neben Fachpersonen wie Schulleiterinnen<br />
und Schularzt auch Kinder zu Wort kommen. Sie erzählen auf Albanisch über ihr<br />
Leben in Schule und Freizeit. Auf unterhaltsame Weise werden so neben lockeren<br />
Interviews und touristischen Stadtimpressionen auch ernsthafte Themen<br />
angesprochen und wichtige Informationen weiter gegeben.<br />
Die DVD wurde anlässlich des Jahresfestes der albanischen Gemeinschaft vom<br />
30. November 2008 vorgestellt und den Anwesenden gratis verteilt.<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 22
Bund<br />
Kantone<br />
Gemeinden: Stadt Zürich<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Informationen aus der Integrationsförderung der Stadt Zürich<br />
Neue Website der Integrationsförderung<br />
Im Rahmen des neuen Internetauftritts der Stadt Zürich hat die<br />
Integrationsförderung seit dem 4. Dezember 2008 eine neue Website. Der sich<br />
bisher bewährte Grundaufbau wurde weitgehend übernommen und die Navigation<br />
wurde weiter vereinfacht.<br />
Datenbank Deutschkurse mit neuen Suchmöglichkeiten<br />
Gleichzeitig wurde die Datenbank Deutschkurse völlig neu konzipiert. Sie erfasst<br />
alle in der Stadt Zürich realisierten Deutschkurse und verfügt über vielfältige,<br />
miteinander kombinierbare Suchmöglichkeiten: Kurstyp, Niveau, Intensität,<br />
Standortquartier, etc.<br />
Publikation: Die «neue Zuwanderung» in die Stadt Zürich<br />
Die Publikation wurde von „Statistik Zürich“ in Zusammenarbeit mit der<br />
Integrationsförderung erarbeitet. Sie gibt Auskunft über aktuelle Daten zur<br />
Zuwanderung in die Stadt Zürich, über integrationspolitisch interessante<br />
Entwicklungen und sie zeigt unter anderem auf, dass die «neue Zuwanderung»<br />
sehr heterogen ist und sich keineswegs auf «mobile Hochqualifizierte» beschränkt.<br />
Der Sprachförderkredit der Stadt Zürich ist genehmigt<br />
Der Gemeinderat von Zürich hat am 3. Dezember 2008 den neuen<br />
Sprachförderkredit der Stadt Zürich genehmigt. Damit stehen <strong>für</strong> die nächsten drei<br />
Jahre die nötigen Gelder zur Mitfinanzierung der zweisemestrigen Einstiegskurse,<br />
der Alphabetisierungskurse und der Trainingskurse zur Verfügung.<br />
Informations- und Arbeitstreffen der Migrantenorganisationen 31.01.<strong>2009</strong><br />
Die Integrationsförderung und der Ausländerbeirat der Stadt Zürich laden<br />
Vertreterinnen und Vertreter von Migrantenorganisationen in der Stadt Zürich ein<br />
zum Informationstreffen <strong>2009</strong>. Mitglieder der städtischen "Taskforce<br />
Jugendgewalt" werden die Strategien des Stadtrates gegen Jugendgewalt<br />
präsentieren. Diskutiert werden auch diesbezügliche Möglichkeiten der<br />
Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen.<br />
www.stadt-zuerich.ch/integration<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 23
Bund<br />
Kantone<br />
Andere Institutionen: Swiss Academy for Development SAD<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Jugendliche und Arbeitgeber/innen im Gespräch<br />
Die Swiss Academy for Development (SAD) wird im Frühjahr <strong>2009</strong> an drei Orten in<br />
der Schweiz Roundtables und Workshops zum Thema "Integration Jugendlicher<br />
mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt" durchführen.<br />
Motiviert wurde das Projekt durch das Erscheinen verschiedener Studien welche<br />
die Diskriminierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei der (Lehr-)<br />
Stellensuche belegen, sowie durch die Lancierung verschiedener – privater und<br />
öffentlicher – Pilotprojekte, um dieser Tendenz entgegen zu treten. Mit diesem<br />
Projekt möchte die SAD insbesondere Unternehmen und Arbeitgeber/innen<br />
ansprechen, um sie dabei zu unterstützen, ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />
wahrzunehmen und ihr Selektionsverfahren bei der Lehrlingssuche zu optimieren.<br />
Projektziele<br />
�Information und Sensibilisierung: Arbeitgeber/innen und Jugendliche werden<br />
über bestehende Angebote, private Initiativen und Projekte zur Verbesserung der<br />
Integration Jugendlicher mit Migrationshintergrund auf dem (Lehr-)Stellenmarkt<br />
informiert.<br />
�Erfahrungsaustausch: Positive und negative Erfahrungen seitens der<br />
Arbeitgeber/innen wie auch der Jugendlichen werden ausgetauscht.<br />
�Vernetzung: Persönliche Kontakte werden geknüpft und das<br />
Beziehungsnetzwerk erweitert.<br />
�Think Tank: Gemeinsam werden weiterführende Handlungsmöglichkeiten und<br />
Massnahmen diskutiert und entwickelt.<br />
�Umsetzung: Die Projektideen und Initiativen werden auf Gemeindeebene, durch<br />
Unternehmungen, Entscheidungsträger/innen und/oder Fachstellen<br />
weiterentwickelt und umgesetzt.<br />
Projektablauf<br />
Im ersten Teil der Round Table Gespräche erhalten die Teilnehmenden durch<br />
Kurzreferate Einblick in Studien, Erfahrungen von Jugendlichen und Unternehmen,<br />
sowie bereits durchgeführte Pilotprojekte. Im zweiten Teil werden in professionell<br />
moderierten Gesprächen persönliche Erfahrungen, Meinungen und Anliegen<br />
ausgetauscht sowie Barrieren, Bedenken und Schwierigkeiten thematisiert. Auf der<br />
Basis der konkreten Bedürfnisse und Anliegen der Teilnehmenden werden<br />
Massnahmen und Projektideen ausgearbeitet, welche von ihnen selbst oder von<br />
anderen Institutionen umgesetzt werden können. Die praktische Umsetzung dieser<br />
Projekte und Aktivitäten wird danach in Workshops vertieft und konkretisiert. Die<br />
Round Tables und Workshops sind in den drei Städten Lausanne, Zürich und Biel<br />
geplant.<br />
Zielpublikum<br />
Unternehmen, Personalverantwortliche, Lehrlingsbeauftragte, Jugendliche mit<br />
Migrationshintergrund auf (Lehr-)Stellensuche, Vertreter von Arbeitgeber- und<br />
Gewerbeverbänden, Sozialarbeitende, Entscheidungsträger, etc.<br />
Partner sind die Arcas-Foundation, die Avina Stiftung, Victorinox AG und die<br />
Stiftung <strong>für</strong> Bevölkerung, Migration und Umwelt.<br />
Infos zu den Roundtables:<br />
http://www.sad.ch/index.php/Projekte/Veranstaltungen/Roundtables.html<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 24
Bund<br />
Kantone<br />
Andere Institutionen: Bibliomedia Schweiz<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Buchstart Schweiz<br />
“Alle Kinder sollen die Chance haben, mit Büchern aufzuwachsen!” Diese<br />
Forderung stellt den Grundstein aller Buchstart-Projekte weltweit dar. Seit Frühjahr<br />
2008 findet „Buchstart“ auch in der Schweiz statt. Die Projektleitung liegt bei<br />
Bibliomedia Schweiz und dem Schweizerischen Institut <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendmedien.<br />
Babys von ca. halb- bis einjährig erhalten ein Buchstart-Paket, das drei<br />
Bilderbücher enthält: erstens das Buchstart-Buch, das ein Grafiker im Auftrag von<br />
und in Zusammenarbeit mit Bibliomedia geschaffen hat; dann zwei Bilderbücher<br />
aus Schweizer Verlagshäusern. Diese Pakete wurden in Deutsch, Französisch und<br />
Italienisch produziert. Das Buchstart-Bilderbuch zeigt im Bild, begleitet von sehr<br />
sparsam eingesetztem Text, wie wichtig der sprachliche Austausch von Geburt an<br />
<strong>für</strong> die Sprachentwicklung des Kindes ist. Dies soll gerade auch Eltern<br />
ansprechen, die nur über geringe Kenntnisse einer der Landessprachen verfügen<br />
oder die Schwierigkeiten im Umgang mit Schrift haben. Die Eltern werden bei der<br />
Übergabe über die Bedeutung einer sprachlichen Förderung ihres Kindes<br />
informiert und sie werden darauf hingewiesen, welch wichtige Rolle Bücher in<br />
diesem Zusammenhang spielen.<br />
Bei der Verbreitung der Elterninformation und der Übergabe der Buchstart-Pakete<br />
helfen in der Deutschschweiz Kinderärzte, Mütterberaterinnen und Bibliotheken<br />
mit. In der Romandie wird diese Aufgabe von den Maternités der grossen Spitäler<br />
übernommen, und im Tessin arbeiten Gemeindebehörden und Kinderärzte mit.<br />
Extra-Angebot <strong>für</strong> fremdsprachige Eltern<br />
Für Eltern mit einer anderen Erstsprache als Deutsch, Französisch oder Italienisch<br />
finden sich auf der Buchstart-Website Materialien in Form von Downloads in vielen<br />
zusätzlichen Sprachen. So informiert ein Kürzesttext über die Bedeutung der<br />
Kommunikation, des Geschichtenerzählens und des gemeinsamen Betrachtens<br />
von Bilderbüchern <strong>für</strong> die geistige Entwicklung des Kindes. Hier findet sich auch<br />
ein Angebot an Kinderversen in vielen Sprachen.<br />
In Arbeit ist ein 14-sprachiger Flyer, der aufzeigt, was Kinder in den verschiedenen<br />
Entwicklungsphasen während der ersten drei Lebensjahre mit Büchern anfangen<br />
können.<br />
Von der Buchstart-Zentrale Deutschschweiz aus konnten innert vier Monaten<br />
bereits 10'000 Buchstart-Pakete verschickt werden. Und jeden Tag kommen neue<br />
Projektpartner dazu! In der Romandie wurden 20'000 Buchstart-Pakete an<br />
Maternités ausgeliefert, die den Müttern durch Hebammen überreicht werden<br />
sollen.<br />
Weitere Informationen: www.buchstart.ch<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 25
Bund<br />
Kantone<br />
Andere Institutionen: Iras Cotis<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Rückschau auf die Woche der Religionen 2008<br />
Zum zweiten Mal fand Anfang November 2008 die von IRAS COTIS koordinierte<br />
Woche der Religionen statt.<br />
Mit rund 170 Veranstaltungen in 60 Städten und Gemeinden der Deutschschweiz,<br />
der Suisse romande und des Tessins ist die Woche der Religionen zur<br />
schweizweit breit abgestützten Plattform des interreligiösen Dialoges geworden.<br />
Neben dem Eröffnungskonzert in Zürich mit dem Chor der Nationen wurden mit<br />
verschiedenen Gedenkfeiern zur Deutschen Reichsprogromnacht vor 70 Jahren<br />
und mit dem „Tag der offenen Moschee“ in mehreren Kantonen eindrückliche<br />
Schwerpunkte gesetzt.<br />
Fotos sind unter www.iras-cotis.ch/woche-religionen/seiten/veranstaltung.html<br />
einzusehen.<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 26
Bund<br />
Kantone<br />
Internationales: Deutschland<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Deutschland wirbt <strong>für</strong> Einbürgerung<br />
Die Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung <strong>für</strong> Migration,<br />
Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer, hat im Oktober 2008 eine neue<br />
Kampagne <strong>für</strong> Einbürgerungen gestartet.<br />
Mit Grossplakaten an ICE-Bahnhöfen und auf Infoscreens wirbt die<br />
Integrationsbeauftragte da<strong>für</strong>, dass Ausländerinnen und Ausländer die deutsche<br />
Staatsangehörigkeit erwerben.<br />
„Ich wünsche mir, dass möglichst viele Ausländerinnen und Ausländer, die über<br />
Jahre in unserem Land leben und arbeiten und sich hier Zukunftsperspektiven<br />
aufgebaut haben, den bedeutenden Schritt der Einbürgerung gehen. Sie sagen<br />
damit aus vollem Herzen Ja zu unserem Land und erwerben die vollen Rechte und<br />
Pflichten als Staatsbürger.“<br />
Dieses Zugehörigkeitsgefühl sei ein Ausdruck gelungener Integration. Deutschland<br />
lebe von der Vielfalt seiner Menschen und brauche <strong>für</strong> eine gute gemeinsame<br />
Zukunft auch das Engagement und die Bereitschaft der Zugewanderten, sich aktiv<br />
in die Gesellschaft einzubringen.<br />
Böhmer verwies auf eine Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitutes<br />
(HWWI), die belegt, dass sich der Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit<br />
positiv auf die ökonomische Situation der Eingebürgerten auswirkt.<br />
Mehr zur Kampagne und zu Einbürgerung in Deutschland:<br />
www.einbuergerung.de<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 27
Bund<br />
Kantone<br />
Internationales: Europäische Union<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Treffen der Integrationsminister der Europäischen Union in Vichy<br />
Am 3. und 4. November 2008 fand im französischen Vichy das dritte Treffen der<br />
Integrationsminister der Europäischen Union statt. Die Schweiz – obwohl nicht<br />
Mitglied der EU – war ebenfalls dazu eingeladen und wurde durch Eduard Gnesa,<br />
Direktor des <strong>Bundesamt</strong>s <strong>für</strong> Migration, vertreten.<br />
Die französische Regierung, welche zum Treffen lud, hatte Migration und<br />
Integration zuvor zu Schwerpunkten ihrer Ratspräsidentschaft erklärt. Eröffnet<br />
wurde die Konferenz vom französischen Minister <strong>für</strong> Immigration und Integration<br />
Brice Hortefeux. Inhaltlich stand der fachliche Austausch zu den Themen<br />
Integrationsmöglichkeiten, Zugang zu Beschäftigung und Vielfalt im Bereich der<br />
Beschäftigung, Integration von Frauen, Interkultureller Dialog und Koordinierung<br />
der Integrationspolitik der Mitgliedstaaten im Vordergrund.<br />
Die 27 Integrationsministerinnen und -minister einigten sich auf eine Reihe von<br />
Absichtserklärungen, welche Fortschritte in der Integration sowie eine Entwicklung<br />
der gemeinsamen Agenda der Integrationspolitik in Europa ermöglichen sollen.<br />
Die Ergebnisse von Vichy finden Eingang in die Arbeiten an dem von der<br />
französischen Präsidentschaft vorgelegten Entwurf des europäischen Pakts zu<br />
Einwanderung und Asyl.<br />
Frankreich knüpfte mit dieser Konferenz an den Treffen von Groningen (NL) 2004<br />
und Potsdam (D) 2007 sowie an den Überlegungen der Europäischen Kommission<br />
und des Netzwerks nationaler Kontaktstellen zur Integration an, an dem Experten<br />
aller Mitgliedstaaten mitgewirkt hatten.<br />
Deklaration, verabschiedet durch die Vertreter der EU-Mitgliedstaaten:<br />
http://www.immigration.gouv.fr/IMG/pdf/Conference_integration_-_Vichy_-<br />
_Declaration_finale.pdf<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 28
Bund<br />
Kantone<br />
Publikationen<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Über das Definieren von Identitäten<br />
2002 erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift «terra cognita». Im Oktober 2008<br />
konnte bereits die Nummer 13 verschickt werden.<br />
Wie immer drehen sich alle Texte und der Illustrationsbeitrag um ein<br />
Schwerpunktthema; in diesem Fall um die Identität, bzw. das Definieren von<br />
Identität. Die Leserin, der Leser erfährt Neues und entdeckt Bekanntes, vielleicht<br />
sogar Erstaunliches.<br />
Kollektive Identitäten sind eigentlich Konstruktionen, die sehr oft von Dritten<br />
bestimmt werden, auch wenn das Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu einem Kollektiv<br />
ein Merkmal aller menschlichen Gesellschaften ist. Mehrere Beiträge zeigen an,<br />
dass Vorsicht geboten ist, wenn aus Fragen der Identität eine eigentliche<br />
Identitätspolitik wird. Es besteht die Gefahr, dass die Persönlichkeit hinter einem<br />
(ethnischen oder religiösen) Etikett zu verschwinden droht.<br />
Einige Artikel, insbesondere jene der Literaten, geben einen Einblick in persönliche<br />
Erfahrungen. Aufschlussreich und vielfältig sind die Antworten verschiedener<br />
Persönlichkeiten zur Frage, was denn typisch schweizerisch sei. Ein Tipp an die<br />
Leserin, den Leser: Zuerst die Frage selber beantworten und dann den Beitrag<br />
lesen.<br />
www.terra-cognita.ch<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 29
Bund<br />
Kantone<br />
Publikationen<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
Studie zur muslimischen Bevölkerung im Kanton Zürich<br />
Der Zürcher Regierungsrat hat im Dezember 2008 eine Studie über die Stellung<br />
der Musliminnen und Muslime im Kanton Zürich vorgestellt.<br />
Die vom Institut <strong>für</strong> Politikwissenschaft der Universität Zürich in Zusammenarbeit<br />
mit weiteren Forschenden durchgeführte Studie kommt zum Schluss, dass es<br />
keine systematische Benachteilung der muslimischen Bevölkerung gibt. Sie sieht<br />
jedoch in einzelnen Bereichen ein gewisses Verbesserungspotenzial und schlägt<br />
ein «Diversity Management» vor.<br />
Die Studie umfasst die fünf Teilbereiche «Bildung», «Gesundheit», «Sozialhilfe»<br />
und «Straf- und Massnahmenvollzug» sowie einen so genannt «summarischen<br />
Teil», der unter anderem auf Themen wie Bestattung und Gebetsräume eingeht.<br />
Innerhalb der fünf Teilstudien nennt die Studie auch Felder, bei denen der Staat<br />
konkrete Massnahmen ergreifen könnte, welche die Stellung der muslimischen<br />
Bevölkerung verbessern würden.<br />
Der Regierungsrat prüft nun, welche konkreten Massnahmen sinnvoll und<br />
umsetzbar sind.<br />
Mitteilung des Kantons Zürichs mit Zusammenfassung der Ergebnisse:<br />
http://www.sk.zh.ch/internet/sk/de/mm/2008/324.html<br />
Link zur vollständigen Studie:<br />
http://www.sk.zh.ch/internet/sk/de/mm/2008/324.ContentList.0005.Document.pdf<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 30
Bund<br />
Kantone<br />
Publikationen<br />
Gemeinden<br />
Andere Institutionen<br />
Internationales<br />
Publikationen<br />
DVD: «Mit saftigen Pflaumen gefülltes Kalbsfilet …»<br />
Der 80-minütige Dokumentarfilm über das Basler Projekt «Dreirosen Gala-Dinner -<br />
ein Jugendtreffpunkt kocht <strong>für</strong> Europa» ist ein Film über Herzblut, Jugendarbeit,<br />
Vielfalt, Integration und Respekt.<br />
Von Februar bis Mai 2008 haben sich 30 Jugendliche aus dem Jugendtreffpunkt<br />
Dreirosen der Basler Freizeitaktion BFA zusammengefunden, um an einem ganz<br />
besonderen Projekt teilzunehmen: «Dreirosen Gala-Dinner - ein Jugendtreffpunkt<br />
kocht <strong>für</strong> Europa». Sie hatten sich selbst zum Ziel gesetzt, anlässlich der EM<br />
prominente Gäste zu sich in ihren Jugendtreff einzuladen und sie mit kulinarischen<br />
Köstlichkeiten und einem bunten kulturellen Programm zu verwöhnen. Die Gruppe<br />
der beteiligten Jugendlichen war sehr heterogen: so gehörten zu den<br />
Herkunftsländern Ghana, Kroatien, Thailand, Irak, Senegal, Tunesien, Italien,<br />
Kosovo, der Türkei und andere. Mit unglaublich viel Energie und<br />
Durchhaltevermögen haben sie ihr ehrgeiziges Vorhaben zu einem guten Ende<br />
gebracht und von allen Seiten grosse Bewunderung und Lob geerntet.<br />
Das grosse Gala-Dinner als Abschlussevent und Höhepunkt war <strong>für</strong> die<br />
Jugendlichen eine riesige Motivation und Herausforderung. Was aber das Projekt<br />
im Besonderen ausmachte, waren die vier Monate intensiver Vorbereitungszeit,<br />
während derer die Jugendlichen in vier Kleingruppen verschiedenen Alters und<br />
unterschiedlicher Nationalität arbeiteten. In diesen Gruppen konnten die<br />
Jugendlichen ihre spezifischen Talente und Fähigkeiten einbringen. Zugleich führte<br />
diese konzentrierte Arbeit unweigerlich zu Auseinandersetzungen. So kamen hier<br />
manchmal Konflikte an die Oberfläche, die auch im Alltag des Jugendtreffs immer<br />
wieder unterschwellig präsent sind; diese tangierten Themen wie respektvoller<br />
Umgang, Anders-Sein und Rassismus. So ermöglichte das Projekt in konkreten<br />
Situationen Gemeinsamkeiten und Unterschiede anzusprechen und Vorurteile und<br />
Berührungsängste abzubauen. Dieser Prozess wurde durch das pädagogische<br />
Team des Jugendtreffs begleitet.<br />
Die gesamte Projektphase wurde durch das Filmteam von «Visualbridges AG<br />
Köln», mit Kamera und Mikrofon begleitet.<br />
Der etwa achtzigminütige Dokumentarfilm eignet sich hervorragend, um (nicht nur)<br />
mit einem jugendlichen Publikum in Diskussion zu treten. Er wird in Zukunft in<br />
zahlreichen Institutionen bzw. Bereichen eingesetzt: in anderen<br />
Jugendtreffpunkten, in der Ausbildung von Lehrkräften und Sozialpädagog/innen,<br />
in der Lehrer/innen-Fortbildung, an der Universität (Ethnologisches und<br />
Soziologisches Seminar), in der Elternarbeit und diversen Fort- und<br />
Weiterbildungen im Jugend-, Antirassimus- und Integrationsbereich. Über die<br />
Einsendung an verschiedene Film-Festivals erhoffen sich die Verantwortlichen<br />
noch eine weitere Verbreitung.<br />
Der Film kann zum Preis von Fr. 28.- (zuzüglich Versand) bestellt werden bei<br />
«Integration Basel»: integration@sid.bs.ch<br />
und BFA Jugendtreffpunkt Dreirosen: dreirosen@bfa-bs.ch<br />
Integration <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> 31