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Peer-Mediation in Schulen - Bundesministerium für Unterricht, Kunst ...

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PEER-MEDIATION AN SCHULEN<br />

22<br />

Die Akzeptanz der Tätigkeit der <strong>Peer</strong>-Mediator/<strong>in</strong>nen durch die Schüler/<strong>in</strong>nen ist der<br />

sensibelste Punkt – erst wenn die <strong>Peer</strong>-Mediator/<strong>in</strong>nen Fälle zu bearbeiten haben und<br />

diese erfolgreich lösen, wird die Aktivität angenommen werden. Die daraus resultierende<br />

Motivation, das gesteigerte Selbstbewusstse<strong>in</strong> bei den <strong>Peer</strong>-Mediator/<strong>in</strong>nen und den<br />

<strong>Peer</strong>-Coaches machen <strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong> an der ganzen Schule attraktiver und erfolgreicher.<br />

2. Ressourcen<br />

Es ist die Aufgabe der Schulleitung nicht nur im ersten Jahr, sondern möglichst langfristig<br />

<strong>für</strong> die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Ressourcen des <strong>Peer</strong>-Programms zu sorgen.<br />

Dazu gehören die Bereitstellung der entsprechenden Werte<strong>in</strong>heiten aus den bestehenden<br />

Stundenkont<strong>in</strong>genten der Schule <strong>für</strong> möglichst zwei <strong>Peer</strong>-Coaches (über unverb<strong>in</strong>dliche<br />

Übung bzw. Freigegenstand), der F<strong>in</strong>anzierung der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> <strong>Peer</strong>s und Coaches sowie der Räumlichkeiten <strong>für</strong> die <strong>Peer</strong>-Mediator/<strong>in</strong>nen.<br />

Ob <strong>Unterricht</strong>szeit <strong>für</strong> <strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong> e<strong>in</strong>gesetzt wird bzw. ob das stundenweise Fernbleiben<br />

der <strong>Peer</strong>s vom <strong>Unterricht</strong> bei Weiterbildungen möglich ist, sollte auf jeden Fall<br />

mit allen Lehrer/<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>vernehmlich abgeklärt werden, damit den <strong>Peer</strong>s Unannehmlichkeiten<br />

erspart bleiben.<br />

3. Professionalität<br />

Da die Kultur und Bedürfnisse jeder Schule verschieden s<strong>in</strong>d, sollte das jeweils e<strong>in</strong>gesetzte<br />

<strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong>smodell schulspezifisch modifiziert se<strong>in</strong>.<br />

<strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong> darf auch nach mehreren Jahren Laufzeit nicht zur Selbstverständlichkeit<br />

oder zum Luxus degradiert werden – die Ressourcen und die Aufmerksamkeit, die<br />

Information aller Schulpartner/<strong>in</strong>nen, die Öffentlichkeitsarbeit sollte mit der Erfahrung<br />

und der Ausweitung des Aufgabenbereichs der <strong>Peer</strong>-Mediator/<strong>in</strong>nen zunehmen.<br />

Die regelmäßige Unterstützung und Anerkennung der Tätigkeit der <strong>Peer</strong>-Coaches und<br />

<strong>Peer</strong>s durch die Schulleitung beweist – <strong>für</strong> alle Schüler/<strong>in</strong>nen und Lehrer/<strong>in</strong>nen – die Bedeutsamkeit<br />

dieser Maßnahme. Dies zeigt sich beispielsweise auch <strong>in</strong> der nachhaltigen<br />

Sicherung der Aus- und Fortbildung.<br />

4. Evaluation<br />

Evaluation spielt als Instrument der professionellen Selbstvergewisserung e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Rolle und sollte <strong>in</strong>tegraler Bestandteil e<strong>in</strong>es jeden <strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong>s-Konzepts se<strong>in</strong>.<br />

Eventuellen Abnützungsersche<strong>in</strong>ungen kann durch gezielte Selbstevaluation und die<br />

Umsetzung der Ergebnisse konstruktiv entgegengewirkt werden (z.B. Erhebungen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

Anzahl der Fälle, Beteiligung, E<strong>in</strong>stellungen zur <strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong>, Veränderungen<br />

an der Schule durch die <strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong>, öffentliche Me<strong>in</strong>ung etc.)<br />

Den Schulpartner/<strong>in</strong>nen sollte von Anfang an bewusst gemacht werden, dass <strong>Peer</strong>-<br />

<strong>Mediation</strong> nicht alle Konflikte und Gewaltphänomene e<strong>in</strong>er Schule lösen kann. <strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong><br />

soll und kann nicht das e<strong>in</strong>zige Präventivkonzept e<strong>in</strong>er Schule se<strong>in</strong>, sondern ist,<br />

es kann nicht oft genug betont werden, e<strong>in</strong> Bauste<strong>in</strong> der pädagogisch-organisatorischen<br />

Gesamtstrategie h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er Veränderung der Kommunikations- und Konfliktkultur e<strong>in</strong>er<br />

Schule.<br />

Zu dieser Gesamtstrategie gehört auch die Kooperation mit <strong>in</strong>ner- und außerschulischen<br />

E<strong>in</strong>richtungen wie z.B. Schulpsychologie, Jugendsozialarbeit, K<strong>in</strong>der- und Jugendanwaltschaften,<br />

Rotes Kreuz, u.a., da Schule als Teil der Gesellschaft systemisch betrachtet<br />

werden muss.

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