07.01.2013 Aufrufe

Jahresbroschüre der DGIM 2009 - Deutsche Gesellschaft für Innere ...

Jahresbroschüre der DGIM 2009 - Deutsche Gesellschaft für Innere ...

Jahresbroschüre der DGIM 2009 - Deutsche Gesellschaft für Innere ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Jahresbroschüre</strong> <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

<strong>2009</strong><br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medizin e. V.


Inhalt<br />

<strong>Jahresbroschüre</strong> <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> <strong>2009</strong><br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V. stellt sich vor 3<br />

Aufgabenstellungen <strong>für</strong> Vorstand und Ausschuss<br />

Die <strong>DGIM</strong> im Internet – www.dgim.de<br />

Porträt des <strong>DGIM</strong>-Vorsitzenden <strong>2009</strong>/2010<br />

<strong>Deutsche</strong> Stiftung <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

Update <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Intensivkurse <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Län<strong>der</strong>gesellschaften <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

3<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

9<br />

9<br />

9<br />

Die Gremien <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V. <strong>2009</strong>–2010 12<br />

Ehrungen <strong>2009</strong> 15<br />

Ehrenmitgliedschaften 15<br />

Gustav-von-Bergmann-Medaille 17<br />

Vorstandsbeschlüsse <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin 2008/<strong>2009</strong> 18<br />

Rede zur Eröffnung <strong>der</strong> 115. Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> <strong>2009</strong> 19<br />

Die Evolution <strong>der</strong> Medizin als kontinuierliche Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Patiententag <strong>2009</strong> 24<br />

Chances <strong>2009</strong> 26<br />

Survey <strong>Innere</strong> Medizin 27<br />

Positionspapiere, Stellungnahmen, Empfehlungen <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> 32<br />

Bericht zum Frühjahrssymposium <strong>der</strong> Korporativen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> <strong>2009</strong> 34<br />

Preisverleihungen <strong>2009</strong> 36<br />

Theodor-Frerichs-Preis <strong>2009</strong> 36<br />

Präventionspreis <strong>Innere</strong> Medizin <strong>2009</strong> 37<br />

Young Investigators’ Award <strong>2009</strong> 39<br />

115. Kongress <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin 42<br />

Abschließen<strong>der</strong> Kongressbericht<br />

Bericht <strong>der</strong> Pressestelle 2008/<strong>2009</strong> 46<br />

Aus <strong>der</strong> Bundesärztekammer 49<br />

Aus <strong>der</strong> AWMF 55<br />

Preisausschreibungen 2010 57<br />

Publikationen <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> 58<br />

<strong>DGIM</strong>-Beitrittserklärung 60


Professor Dr. med. H.-P. Schuster, Generalsekretär <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Aufgabenstellungen <strong>für</strong> Vorstand und<br />

Ausschuss<br />

Die Aufgabenstellung <strong>für</strong> Vorstand und Ausschuss<br />

<strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

(<strong>DGIM</strong>) sind in § 2 <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong>ssatzung vorgegeben:<br />

• För<strong>der</strong>ung von Wissenschaft und Forschung auf<br />

dem Gesamtgebiet <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin und ihrer<br />

Entwicklung als angewandter Heilkunde<br />

• Zusammenfassung <strong>der</strong> auf dem Gebiet <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin tätigen Wissenschaftler und Ärzte und<br />

Unterstützung wissenschaftlicher Arbeiten aus<br />

ihren Fachgebieten<br />

• Pflege <strong>der</strong> Beziehungen zu an<strong>der</strong>en wissenschaftlichen<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wissenschaftlich fundierten Fortbildung<br />

in Klinik und Praxis<br />

• Integration <strong>der</strong> Spezialgebiete <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin<br />

Die <strong>DGIM</strong> stellt sich vor 3<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V.<br />

stellt sich vor<br />

Gremien<br />

Vorstand/<br />

Geschäftsführung<br />

Geschäftsstelle<br />

Pressestelle<br />

Publikationsorgane<br />

Institutionen<br />

<strong>Deutsche</strong> Stiftung<br />

<strong>Innere</strong> Medizin<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V.<br />

Komitee <strong>für</strong> den<br />

Theodor-Frerichs-Preis<br />

Komitee <strong>für</strong> den<br />

Präventionspreis<br />

<strong>Innere</strong> Medizin<br />

• Vertretung <strong>der</strong> Belange <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin als<br />

Wissenschaft gegenüber staatlichen und kommunalen<br />

Behörden und Organisationen <strong>der</strong> Selbstverwaltung<br />

• enge Zusammenarbeit mit dem Berufsverband<br />

<strong>Deutsche</strong>r Internisten (BDI)<br />

In <strong>der</strong> Durchführung ihrer wissenschaftlichen, wissenschaftspolitischen<br />

und berufspolitischen Aufgabenstellungen<br />

werden Vorstand und Ausschuss<br />

durch Kommissionen/Task forces unterstützt. Deren<br />

Aufgabenbereich liegt in <strong>der</strong> Beratung von Vorstand<br />

und Ausschuss, insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Vorbereitung<br />

und Erarbeitung von Entschließungen, Stellungnahmen,<br />

Resolutionen o<strong>der</strong> Positionspapieren sowie<br />

<strong>der</strong> Vertretung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> bei <strong>der</strong> Erarbeitung von<br />

Leitlinien.<br />

Die Gesamtstruktur <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medizin e. V. ist in <strong>der</strong> Abbildung 1 dargestellt.<br />

Ausschuss Preis-Komitees Kommissionen/Task Forces<br />

MK DI DMW DD DGDNDP<br />

D<br />

Abbildung 1: Struktur <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V.<br />

MK = Medizinische Klinik<br />

DI = Der Internist<br />

DMW = DMW <strong>Deutsche</strong> Medizinische Wochenschrift<br />

DD = Der Diabetologe<br />

DG = Der Gastroenterologe<br />

DN = Der Nephrologe<br />

DP = Der Pneumologe<br />

Kommission Struktur-<br />

Krankenversorgung<br />

Kommission Wissenschaft-<br />

Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />

Kommission Diagnostik-Therapie<br />

Herausgebergremium Rationelle<br />

Diagnostik<br />

und Therapie in <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin<br />

Task Force Internistische<br />

Intensivmedizin und Notfallmedizin<br />

Task Force Korporative Mitglie<strong>der</strong>


4 Die <strong>DGIM</strong> stellt sich vor<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V.<br />

(<strong>DGIM</strong>) wurde 1882 in Wiesbaden als Congress <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medicin gegründet und gehört heute mit<br />

rund 19 500 Mitglie<strong>der</strong>n zu den größten medizinisch-wissenschaftlichen<br />

Fachgesellschaften in<br />

Deutschland.<br />

Die <strong>DGIM</strong> vereint sämtliche Schwerpunkte <strong>der</strong><br />

<strong>Innere</strong>n Medizin und vertritt die Anliegen <strong>der</strong><br />

Internisten in Klinik und Praxis, Forschung und<br />

Lehre, Fort- und Weiterbildung. Als gemeinnütziger<br />

Verein för<strong>der</strong>t die <strong>Gesellschaft</strong> Wissenschaft und<br />

Forschung auf dem gesamten Gebiet <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin. Sie versteht es als ihren Auftrag, wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse in angewandte Heilkunde<br />

zu übertragen und so die Fortschritte <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin unmittelbar dem Patienten zugute kommen<br />

zu lassen. Durch zahlreiche Fortbildungsangebote<br />

sichert sie den Transfer medizinischer Errungenschaften<br />

in den Alltag von Klinik und Praxis. Zu<br />

diesem Zweck setzt sie sich <strong>für</strong> die Integration <strong>der</strong><br />

Spezialgebiete <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin ein und pflegt<br />

die Beziehungen zu den wissenschaftlichen Schwerpunktgesellschaften.<br />

Anerkannte Schwerpunkte <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> sind Angiologie,<br />

Endokrinologie, Gastroenterologie, Geriatrie,<br />

Hämatologie/Onkologie, Kardiologie, Nephrologie,<br />

Pneumologie und Rheumatologie. Als weitere Spezialbereiche<br />

<strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin sieht die <strong>DGIM</strong> die<br />

internistische Intensivmedizin und Infektiologie.<br />

Anzahl<br />

20 000<br />

18 000<br />

16 000<br />

14 000<br />

12 000<br />

10 000<br />

8 000<br />

6 000<br />

4 000<br />

2 000<br />

0<br />

8 034<br />

8 668<br />

9 627<br />

11 151<br />

13 069<br />

14 668<br />

Gegenüber staatlichen und kommunalen Behörden<br />

und Organisationen <strong>der</strong> ärztlichen Selbstverwaltung<br />

vertritt sie die Belange <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin.<br />

Immer mehr Ärzte und Wissenschaftler erkennen<br />

die wichtige Rolle <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>, die Einheit in <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin zu för<strong>der</strong>n sowie Forschung, Fort- und<br />

Weiterbildung voranzutreiben (s. Abb. 2). Vorstand<br />

und Geschäftsführung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> setzen sich permanent<br />

da<strong>für</strong> ein, die Interessen ihrer Mitglie<strong>der</strong> in<br />

Politik und Öffentlichkeit zu vertreten und das Leistungsangebot<br />

<strong>für</strong> die Mitglie<strong>der</strong> weiter auszubauen.<br />

Zu den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Fachgesellschaft zählen<br />

heute sämtliche Ordinarien aus <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin.<br />

Nicht nur <strong>für</strong> nie<strong>der</strong>gelassene Internisten und<br />

Allgemeinärzte, son<strong>der</strong>n auch <strong>für</strong> junge Mediziner<br />

und Ärzte in Fort- und Weiterbildung ist die <strong>DGIM</strong><br />

ein attraktiver Partner. Nahezu die Hälfte <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />

sind heute Assistenzärztinnen und Assistenzärzte<br />

(s. Abb. 3). Je<strong>der</strong> approbierte Arzt kann<br />

die Aufnahme als ordentliches Mitglied beantragen.<br />

Neben ordentlichen Mitglie<strong>der</strong>n gibt es Ehrenmitglie<strong>der</strong><br />

und korrespondierende Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Die <strong>DGIM</strong> pflegt einen regelmäßigen Gedankenaustausch<br />

mit <strong>der</strong> forschenden Pharmaindustrie,<br />

Geräteherstellern und verschiedenen Medienunternehmen.<br />

Damit haben auch Aussteller die Möglichkeit,<br />

eine korporative Mitgliedschaft in <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> zu<br />

beantragen. Korporative Mitglie<strong>der</strong> können die <strong>für</strong><br />

15 685<br />

17326<br />

18332<br />

Abbildung 2: Mitglie<strong>der</strong>entwicklung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> e. V. 2000–<strong>2009</strong>: In den letzten Jahren hat sich<br />

die Zahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin mehr als verdoppelt.<br />

19524<br />

31. Dez. 2000 31. Dez. 2001 31. Dez. 2002 31. Dez. 2003 31. Dez. 2004 31. Dez. 2005 31. Dez. 2006 31. Dez. 2007 31. Dez. 2008 1. Aug. <strong>2009</strong><br />

Stichtag/Jahr


Oberärztin/-arzt<br />

(1895 / 9,7%)<br />

Ärztin/Arzt in<br />

leiten<strong>der</strong> Position<br />

(5328/ 27,3%)<br />

Mitglie<strong>der</strong>struktur <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> e.V. (Stand: 01.08.<strong>2009</strong>)<br />

Arzt im Ruhestand<br />

(1021 / 5,2%)<br />

korporatives Mitglied<br />

(27 / 0,1%)<br />

Ärztin/Arzt in nicht<br />

leiten<strong>der</strong> Position<br />

(1354 / 6,9%)<br />

Abbildung 3: Mitglie<strong>der</strong>struktur <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> e. V. (Stand: 01.08.<strong>2009</strong>).<br />

sie wichtigen Themen mit den Experten <strong>der</strong> Fachgesellschaft<br />

diskutieren. Die <strong>DGIM</strong> bietet den Korporativen<br />

Mitglie<strong>der</strong>n da<strong>für</strong> dreimal im Jahr ein Forum –<br />

im Januar ein Opinion Lea<strong>der</strong> Meeting „Rüdesheimer<br />

Gespräche“, im Frühling im Rahmen des Internistenkongresses<br />

ein Symposium und im Herbst mit einem<br />

eigenen Symposium <strong>der</strong> Korporativen Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Seit Generationen präsentiert und diskutiert die<br />

<strong>DGIM</strong> alljährlich in Wiesbaden auf dem Internistenkongress<br />

die neuesten Forschungsergebnisse auf<br />

dem Gesamtgebiet <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin. Der Kongress<br />

gehört zu den bedeutendsten Fachkongressen<br />

in Deutschland und ist die wichtigste Fortbildungsveranstaltung<br />

in <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin. Während <strong>der</strong><br />

Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> können sich Internisten aus<br />

Klinik und Praxis fünf Tage lang in <strong>der</strong> gesamten<br />

<strong>Innere</strong>n Medizin und ihren Schwerpunkten fortbilden.<br />

Es können mehr als 50 Continuing-Medical-<br />

Education-(CME) Punkte erworben werden.<br />

Experten referieren in Vorträgen und Symposien<br />

über aktuelle medizinische Erkenntnisse und diskutieren<br />

Fragen <strong>der</strong> Gesundheitspolitik. In Plenarvorträgen<br />

thematisieren Persönlichkeiten aus Medizin,<br />

Wissenschaft, <strong>Gesellschaft</strong> o<strong>der</strong> Politik brisante<br />

Themen <strong>der</strong> Zeit. Parallel zum Vortragsprogramm<br />

keine Angabe<br />

(353 / 1,8%)<br />

finden praktische Kurse und interaktive Falldiskussionen<br />

statt. Der Internistenkongress bietet<br />

auch dem Nachwuchs eine attraktive Plattform: In<br />

Postersitzungen haben junge Wissenschaftler die<br />

Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse <strong>der</strong> Fachöffentlichkeit<br />

vorzustellen. Die „Chances“ bieten ein<br />

eigenes Forum <strong>für</strong> junge Medizinerinnen und Mediziner.<br />

Eine große Ausstellung rundet das Kongressangebot<br />

ab: Die Industrie nutzt die Jahrestagung,<br />

um ihre Neuheiten zu präsentieren. Außerdem lädt<br />

sie zu Satellitensymposien ein.<br />

Als Fortbildungsveranstaltung auf höchstem wissenschaftlichen<br />

Niveau spielt <strong>der</strong> Internistenkongress<br />

eine unverzichtbare Rolle <strong>für</strong> den Fortschritt<br />

Generalsekretär<br />

Professor Dr. med. Hans-Peter Schuster<br />

Leiter <strong>der</strong> Geschäftsstelle und Geschäftsführer<br />

RA Maximilian Broglie<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V.<br />

Irenenstraße 1<br />

65189 Wiesbaden<br />

Postfach 2170<br />

65011 Wiesbaden<br />

Tel. 0611 - 2058040 - 0<br />

Fax 0611 - 2058040 - 46<br />

E-Mail info@dgim.de<br />

Internet www.dgim.de<br />

Assistenzärztin/<br />

Assistenzarzt<br />

(9548 / 48,9%)<br />

5


6 Die <strong>DGIM</strong> stellt sich vor<br />

in <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin. Jährlich nutzen mehrere<br />

tausend Teilnehmer dieses Informationsangebot.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Continuing Medical Education<br />

können sie mit dem Kongressbesuch Fortbildungspunkte<br />

erwerben, die das jährliche Kontingent an<br />

CME-Punkten dieser Kategorie abdecken. Der Internistenkongress<br />

findet jedes Jahr von Samstag bis<br />

Mittwoch eine Woche nach Ostern statt. Kongressort<br />

ist Wiesbaden.<br />

Die <strong>DGIM</strong> im Internet –<br />

www.dgim.de<br />

Die Homepage <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong><br />

Medizin e. V. erreicht man durch anwählen <strong>der</strong><br />

bekannten Web-Adresse www.dgim.de. Die Seite<br />

enthält aktuelle Fachinformationen rund um die<br />

<strong>Gesellschaft</strong> und das Fach <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin und<br />

soll den Besuchern eine schnelle Informationsfindung<br />

ermöglichen.<br />

Die Optimierung <strong>der</strong> Internetpräsenz in <strong>der</strong> Anwendung<br />

und die Aktualisierung <strong>der</strong> Inhalte sieht<br />

die Geschäftsstelle <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> als ständige Aufgabe.<br />

Mit zwei bis drei Klicks lassen sich die wichtigsten<br />

gesellschafts- und mitglie<strong>der</strong>relevanten Informationen<br />

abrufen. Bis auf den geschützten Mitglie<strong>der</strong>bereich<br />

sind die Informationen ohne Eingabe von<br />

Passwort und Login erreichbar.<br />

Aktuelles<br />

Hier findet <strong>der</strong> Besucher in einem Überblick aktuelle<br />

Termine, Informationen, Pressemeldungen, Ausschreibungen,<br />

Stellungnahmen und Mitteilungen<br />

zur <strong>Gesellschaft</strong>.<br />

<strong>DGIM</strong><br />

In <strong>der</strong> Rubrik <strong>DGIM</strong> erhält man umfangreiche Informationen<br />

zur <strong>Gesellschaft</strong>, ihrer Organisationsstruktur<br />

(Organigramm), zum Vorstand und Ausschuss,<br />

zur Geschäftsstelle sowie zu den Kommissionen,<br />

Task Forces und Delegationen <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>.<br />

Mitgliedschaft<br />

Interessierte können sich hier über eine ordentliche<br />

Mitgliedschaft bei <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> informieren und<br />

mithilfe des Online-Mitgliedsantrags direkt <strong>der</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> beitreten. Des Weiteren können Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Geschäftsstelle über den geschützten<br />

Mitglie<strong>der</strong>bereich Än<strong>der</strong>ungen ihrer persönlichen<br />

Daten mitteilen. Da<strong>für</strong> sind lediglich die Eingabe<br />

<strong>der</strong> Mitgliedsnummer und die ersten drei Stellen<br />

des Nachnamens erfor<strong>der</strong>lich. Darüber hinaus sind<br />

umfassende Informationen zu den Korporativen<br />

Mitglie<strong>der</strong>n und <strong>der</strong>en Veranstaltungen, wie etwa<br />

das Herbstsymposium, aufgeführt. Außerdem können<br />

sich forschende Arzneimittelfirmen, Geräte<br />

und Diätetika herstellende Firmen, medizinische<br />

Fach- und Zeitschriftenverlage sowie informations-<br />

und medientechnische Unternehmen über die Korporative<br />

Mitgliedschaft informieren. In <strong>der</strong> Rubrik<br />

Mitglie<strong>der</strong>service können die Standardformulare<br />

(Mitgliedsantrag, Einzugsermächtigung etc.) <strong>der</strong><br />

<strong>DGIM</strong> elektronisch abgerufen werden.<br />

Internistenkongress<br />

Ist man an den Kongresseröffnungsreden und<br />

Abschlussberichten <strong>der</strong> vergangenen Internistenkongresse<br />

<strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> interessiert, wird man hier<br />

fündig. Zudem ist die Homepage des aktuellen<br />

Internistenkongresses <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> in Wiesbaden<br />

(www.dgim2010.de) mit einem Klick über die<br />

<strong>DGIM</strong>-Homepage zu erreichen. Auf <strong>der</strong> Kongresshomepage<br />

können sich Interessierte und Mitglie<strong>der</strong><br />

über die Schwerpunktthemen des Kongresses informieren<br />

und sich das Vorprogramm des 116. Kongresses<br />

herunterladen. Zudem stehen alle wesentlichen<br />

Informationen zu den Deadlines (Abstract-<br />

Einreichung, Forschungspreise, Kongressanmeldung<br />

und Bewerbung Kunstoase) auf <strong>der</strong> Seite. Bei Bedarf<br />

erhalten Interessierte die Kontaktdaten des wissenschaftlichen<br />

Komitees sowie des Kongressorganisators<br />

m:con.


Wissenschaftliche Preise/Ehrungen/Stipendien<br />

Über die aktuellen Bewerbungsbedingungen zu<br />

den wissenschaftlichen Preisen und Stipendien<br />

<strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> informiert die Rubrik wissenschaftliche<br />

Preise/Ehrungen/Stipendien. Außerdem findet man<br />

hier einen Überblick <strong>der</strong> vergangenen Preisträger,<br />

Ehrenmitglie<strong>der</strong> und Träger <strong>der</strong> Gustav-von-Bergmann-Medaille.<br />

Schwerpunktgesellschaften<br />

Laufend aktualisiert bietet die Rubrik Schwerpunktgesellschaften<br />

die Kontaktadressen <strong>der</strong> Geschäftsstellen<br />

und <strong>der</strong> Präsidenten/Geschäftsführer. Zudem<br />

gelangt man mit einem Klick zu den Homepages <strong>der</strong><br />

Fachgesellschaften.<br />

Län<strong>der</strong>gesellschaften<br />

Die <strong>DGIM</strong> e. V. ist Schirmherrin <strong>der</strong> Kongresse/<br />

Jahrestagungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>gesellschaften. In dieser<br />

Rubrik findet man einen Überblick <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>gesellschaften<br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin in Deutschland mit<br />

einer Verlinkung zur jeweiligen Internetseite.<br />

Publikationsorgane<br />

Die <strong>DGIM</strong> hat eine Reihe von Fachzeitschriften<br />

(Organe) in denen sie in ihren Mitteilungsseiten,<br />

Informationen über die <strong>Gesellschaft</strong> publiziert. Hier<br />

werden die Organe <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> mit den Ansprechpartnern<br />

vorgestellt und man gelangt per Mausklick<br />

direkt zu den Webseiten <strong>der</strong> Fachzeitschriften.<br />

Veranstaltungen/Termine<br />

Hier findet man die aktuellen Termine <strong>der</strong> Intensivkurse<br />

<strong>Innere</strong> Medizin sowie Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>kongresse, die<br />

unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> stehen.<br />

Presse<br />

Einen Überblick über den Pressestellenservice <strong>der</strong><br />

<strong>DGIM</strong> sowie die Kontaktdaten zu den Verantwortlichen<br />

<strong>für</strong> die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit <strong>der</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> bietet die Rubrik Presse. Zudem enthält<br />

sie ein Pressearchiv sowie einen Informationsdienst.<br />

Zu Letzterem können sich Journalisten, welche regelmäßig<br />

Presseinformationen <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> beziehen<br />

möchten, über das Onlineformular anmelden.<br />

Publikationen<br />

Hier findet man Jubiläumspublikationen <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

die, solange <strong>der</strong> Vorrat reicht, angefor<strong>der</strong>t<br />

werden können.<br />

Stellungnahmen/Positionspapiere/Mitteilungen<br />

Aktuelle aber auch vergangene Mitteilungen, Stellungnahmen,<br />

Positionspapiere <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> sowie<br />

<strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>-Newsletter stehen chronologisch zum<br />

Herunter laden bereit.<br />

Weiterbildung<br />

Neu und beson<strong>der</strong>s hervorzuheben ist die Rubrik<br />

Weiterbildung, in <strong>der</strong> man nicht nur die aktuelle<br />

Musterweiterbildungsordnung <strong>der</strong> Bundesärztekammer<br />

(BÄK) herunterladen kann, son<strong>der</strong>n auch<br />

die einzelnen Richtlinien, Logbücher und Weiterbildungsordnungen<br />

<strong>der</strong> Landesärztekammern (LÄK).<br />

Zudem findet <strong>der</strong> Interessierte bei Fragen rund um<br />

die Weiterbildung im Gebiet <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n und Allgemeinmedizin<br />

den direkten Ansprechpartner seiner<br />

LÄK mit Telefonnummer und E-Mail. Solange <strong>der</strong><br />

Vorrat reicht, kann das in diesem Jahr publizierte<br />

Weiterbildungshandbuch „Wege <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

im Gebiet <strong>Innere</strong> Medizin und Allgemeinmedizin“<br />

angefor<strong>der</strong>t werden.<br />

Links<br />

Schließlich gibt <strong>der</strong> Bereich Links einen Überblick<br />

<strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> mit medizinischen<br />

Verlagen, an<strong>der</strong>en Fachgesellschaften, staatlichen<br />

und kommunalen Behörden sowie den nationalen<br />

und internationalen <strong>Gesellschaft</strong>en und Verbänden.<br />

Porträt des <strong>DGIM</strong>-Vorsitzenden<br />

<strong>2009</strong>/2010: Professor Jürgen Schölmerich<br />

Neuer Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin (<strong>DGIM</strong>) ist <strong>der</strong> Ordinarius<br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin <strong>der</strong> Universität Regensburg,<br />

Professor Dr. med. Jürgen Schölmerich. Er löst<br />

damit Professor Dr. med. Rainer Kolloch, Bielefeld,<br />

im Amt ab. Professor Schölmerich ist auch Kongresspräsident<br />

des 116. Internistenkongresses, <strong>der</strong><br />

vom 10. –14. April 2010 stattfindet. Im kommenden<br />

Jahr tagt die <strong>DGIM</strong> zum 100. Mal in Wiesbaden.<br />

Seit dem Jahr 1991 leitet Professor Schölmerich in<br />

Regensburg<br />

als Direktor<br />

die Klinik<br />

Professor Dr. med. Jürgen Schölmerich<br />

7


8 Die <strong>DGIM</strong> stellt sich vor<br />

und Poliklinik <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin I (Endokrinologie/Stoffwechselkrankheiten,<br />

Gastroenterologie/<br />

Hepatologie, Hämatologie/Onkologie, Infektiologie,<br />

Intensiv- und Notfallmedizin und Rheumatologie/<br />

Immunologie). Der gebürtige Marburger studierte<br />

von 1967–1971 Mathematik und Medizin an <strong>der</strong><br />

Universität Heidelberg und ab 1971 bis zum Medizinischen<br />

Staatsexamen 1973 Medizin an <strong>der</strong> Universität<br />

Freiburg. Seine Habilitation <strong>für</strong> das Fach<br />

<strong>Innere</strong> Medizin erlangte er 1984 an <strong>der</strong> Universität<br />

Freiburg mit einer Schrift zu Biolumineszenztests<br />

<strong>für</strong> Gallensäuren und weitere Steroide. Ebenfalls<br />

in den 80er Jahren gastierte Professor Schölmerich<br />

als Research Fellow in <strong>der</strong> Abteilung <strong>für</strong> Pathologie<br />

bzw. Chemie an <strong>der</strong> University of California, San<br />

Diego, USA. Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre nahm er ebendort<br />

eine Gastprofessur wahr. Von 1996–1999 leitete er<br />

das Klinikum <strong>der</strong> Universität Regensburg als Ärztlicher<br />

Direktor. Neben verschiedenen Ämtern in<br />

Beiräten und Gremien gehört Professor Schölmerich<br />

seit dem Jahr 2005 als Vizepräsident dem Präsidium<br />

<strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft (DFG) an.<br />

Als Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> ist Professor Schölmerich<br />

<strong>für</strong> das inhaltliche Programm des Internistenkongresses<br />

2010 verantwortlich. Zu einem Hauptthema<br />

macht er dabei die Bildgebung in <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin. Darüber hinaus legt er Schwerpunkte auf<br />

Infektionskrankheiten und Entzündung. Angesichts<br />

des breiten Spektrums möglicher internistischer<br />

Notfälle betont Professor Schölmerich auf <strong>der</strong><br />

nächsten Jahrestagung außerdem die Intensiv- und<br />

Notfallmedizin. Um Schnittstellen zu benachbarten<br />

Fächern Raum zu geben, bezieht Professor Schölmerich<br />

verstärkt die Anästhesiologie, Chirurgie,<br />

Dermatologie, Labormedizin, Neurologie, Pathologie<br />

und Radiologie in den Kongress ein.<br />

Dem <strong>DGIM</strong>-Vorstand <strong>2009</strong>/2010 gehört neben Professor<br />

Schölmerich als Vorsitzendem auch Professor<br />

Kolloch als 1. stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> an.<br />

Zudem übernimmt Professor Dr. med. Hendrik Lehnert,<br />

Lübeck, satzungsgemäß das Amt des 2. stellvertretenden<br />

Vorsitzenden <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>. Er wird den<br />

Internistenkongress im Jahr 2011 ausrichten. Zum<br />

3. stellvertretenden Vorsitzenden wurde Professor<br />

Dr. med. Joachim Mössner aus Leipzig gewählt. Als<br />

Generalsekretär amtiert Professor Dr. med. Hans-<br />

Peter Schuster aus Hildesheim. Die Kassenführung<br />

bleibt bei Professor Dr. med. Richard Raedsch, Wiesbaden.<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> ist Rechtsanwalt<br />

Maximilian Guido Broglie, ebenfalls Wiesbaden.<br />

Neues von <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n Stiftung<br />

<strong>Innere</strong> Medizin<br />

Die <strong>Deutsche</strong>n Stiftung <strong>Innere</strong> Medizin (DSIM)<br />

hat auch im Jahr 2008 eine weiterhin erfreuliche<br />

Entwicklung genommen. Dank vieler Freunde <strong>der</strong><br />

Stiftung und einer erneuten Zustiftung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

ist <strong>der</strong> Kapitalstock weiter angewachsen. Hier<strong>für</strong><br />

bedanken sich alle Mitglie<strong>der</strong> des Stiftungskuratoriums<br />

sehr herzlich.<br />

Der diesjährige „Präventionspreis <strong>Innere</strong> Medizin“,<br />

<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Stiftung gemeinsam mit <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> verliehen<br />

wird, ging an Privatdozent Dr. med. Jochen<br />

Müller-Ehmsen aus <strong>der</strong> Klinik III <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

<strong>der</strong> Universität Köln. Mit dieser Preisverleihung hat<br />

die Jury seine Arbeit „Decreased number of circulating<br />

progenitor cells in obesity: beneficial effects<br />

of weight reduction“ ausgezeichnet. Er zeigt darin,<br />

dass ein Zusammenhang zwischen Übergewicht<br />

und <strong>der</strong> Zahl im Blut zirkulieren<strong>der</strong> endothelialer<br />

Progenitorzellen existiert. Mit zunehmendem Übergewicht<br />

nimmt die Zahl dieser Vorläuferzellen ab,<br />

die <strong>für</strong> Reparaturvorgänge im Gefäßsystem verantwortlich<br />

sind. Parallel fand sich duplex-sonografisch<br />

eine Zunahme <strong>der</strong> endothelialen Dysfunktion und<br />

<strong>der</strong> Intima-Media-Dicke in <strong>der</strong> Arteria carotis communis.<br />

Nach einem sechsmonatigen Diätprogramm<br />

korrelierte die Gewichtsreduktion <strong>der</strong> Probanden<br />

mit einem Anstieg <strong>der</strong> zirkulierenden Vorläuferzellen<br />

im Blut und einer Abnahme <strong>der</strong> Intima-Media-<br />

Dicke. Müller-Ehmsen konnte damit zeigen, dass bei<br />

Übergewicht die Zahl zirkulieren<strong>der</strong> endothelialer<br />

Progenitorzellen vermin<strong>der</strong>t ist, was mit dem erhöhten<br />

kardiovaskulären Risiko dieses Personenkreises<br />

korreliert. Umgekehrt könnte die beobachtete<br />

Zunahme des endothelialen Regenerations- und<br />

Angiogenesepotenzials nach Gewichtsreduktion zur<br />

Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen beitragen.<br />

Die Arbeit wurde im European Heart Journal<br />

publiziert (29:1560–1568, 2008).


Das Stiftungskuratorium <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n Stiftung<br />

<strong>Innere</strong> Medizin hat darüber hinaus beschlossen, die<br />

Preissumme des Präventionspreises im nächsten<br />

Jahr auf 10 000 Euro anzuheben und den Präventionspreis<br />

auch <strong>für</strong> grundlagenorientierte Arbeiten<br />

aus dem Bereich <strong>der</strong> patientenorientierten Präventionsforschung<br />

zu öffnen.<br />

Spendenkonto <strong>der</strong> Stiftung:<br />

<strong>Deutsche</strong> Apotheker- und Ärztebank, Düsseldorf<br />

BLZ: 300 606 01<br />

Konto-Nr.: 0007 555 555<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

1. Update <strong>Innere</strong> Medizin –<br />

<strong>DGIM</strong>-Internisten-Seminar<br />

Der Vorstand <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong><br />

Medizin (<strong>DGIM</strong>) e. V. hat mit dem Initiator<br />

und Tagungsleiter <strong>der</strong> hoch erfolgreichen Update-<br />

Veranstaltungen, Prof. Dr. C. Ell, Wiesbaden, und<br />

<strong>der</strong> med update GmbH Wiesbaden, vereinbart,<br />

die Updates <strong>Innere</strong> Medizin unter die Schirmherrschaft<br />

<strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> zu stellen. Dabei sieht die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin ihre<br />

Aufgabe vor allem auch darin, gemeinsam mit den<br />

Schwerpunktgesellschaften <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin<br />

die <strong>für</strong> alle Internistinnen und Internisten relevanten<br />

Themen aus den einzelnen Schwerpunkten <strong>der</strong><br />

<strong>Innere</strong>n Medizin zu definieren. Themen also, die<br />

<strong>für</strong> alle Internisten von einer <strong>der</strong>artigen Bedeutung<br />

sind, dass sie in einem Internisten-Update behandelt<br />

werden sollten. Wir wollen damit <strong>der</strong> Struktur<br />

<strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin in Deutschland gerecht werden,<br />

die von einer allen Fachärztinnen und Fachärzten<br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin gemeinsamen Basis <strong>der</strong><br />

<strong>Innere</strong>n Medizin ausgeht.<br />

2. Intensivkurse <strong>Innere</strong> Medizin –<br />

Vorbereitung auf die Facharztprüfung<br />

und Refreshing <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Fortbildung ist eine essenzielle Aufgabe. Die Vielfalt<br />

<strong>der</strong> angebotenen Fortbildungsveranstaltungen ist<br />

groß. Dies ist ein Qualitätsmerkmal und belegt den<br />

hohen Grad zu Aktivität und Verantwortung aller<br />

Internistinnen und Internisten <strong>für</strong> ihr Gebiet.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> vielfältigen Fortbildungsveranstaltungen<br />

stellt das System <strong>der</strong> Intensivkurse <strong>Innere</strong> Medizin<br />

– Vorbereitung auf die Facharztprüfung und Refreshing<br />

– ein beson<strong>der</strong>es, von <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin (<strong>DGIM</strong>) initiiertes Modell<br />

dar. Es ist bemerkenswert, dass bereits 1891 E. von<br />

Leyden in seiner Eröffnungsrede zum 10. Internistenkongress<br />

eine wissenschaftlich begründete Fort-<br />

bildung in Form „referieren<strong>der</strong> Vorträge“ zusätzlich<br />

zu den wissenschaftlichen Vorträgen als wichtigen<br />

Bestand des Kongresses hervor gehoben hat. Die Intensivkurse<br />

<strong>Innere</strong> Medizin stellen <strong>der</strong>zeit – neben<br />

dem hervorragenden Modell des Updates <strong>Innere</strong><br />

Medizin – ein trotz <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> Kursanbieter<br />

relativ geschlossenes und wesent liches Instrument<br />

<strong>der</strong> Fortbildung in <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin dar. Wegen<br />

häufiger, bei <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> eingehen<strong>der</strong> Fragen<br />

möchten wir im Folgenden den Rahmen aufzeigen,<br />

in dem sich diese Vielfalt entwickelt hat:<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin (<strong>DGIM</strong>)<br />

Der erste Intensivkurs <strong>Innere</strong> Medizin fand 1994 in<br />

Mainz statt (Medizinische Klinik I <strong>der</strong> Universität).<br />

Er wurde 1998 in Buchform als „Intensivkurs zur<br />

Weiter bildung. Essentials <strong>Innere</strong> Medizin“ publiziert<br />

(Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart; 2. Aufl. 1999).<br />

Das Kurssystem wurde von zahlreichen Universitätskliniken<br />

und Krankenhäusern übernommen und<br />

weiterentwickelt.<br />

Landesärztekammer (LÄK)<br />

Das Konzept wurde auch von einzelnen Landesärztekammern<br />

aufgegriffen und fortgeführt.<br />

Berufsverband <strong>Deutsche</strong>r Internisten (BDI)<br />

Das Kurskonzept wurde auch vom Berufsverband<br />

übernommen, <strong>der</strong> erste Kurse ankündigt.<br />

3. Tagungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>gesellschaften <strong>für</strong> <strong>Innere</strong><br />

Medizin<br />

Zwischen <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong><br />

Medizin und den meisten <strong>der</strong> regionalen Län<strong>der</strong>gesellschaften<br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin haben sich gute<br />

Kontakte entwickelt, die vor allem durch wechselseitige<br />

Information und Kongressorganisation gekennzeichnet<br />

sind. So werden die Län<strong>der</strong>kongresse<br />

in den Organen <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> angekündigt, die <strong>DGIM</strong><br />

übernimmt Schirmherrschaften zu den Landeskongressen,<br />

und die Län<strong>der</strong>gesellschaften selbst<br />

haben die Möglichkeit, zum Wiesbadener Kongress<br />

ein Gastsymposium auszurichten. Die <strong>DGIM</strong> bietet<br />

mit ihren Zeitschriften, ihrem Wiesbadener Internistenkongress,<br />

den Intensivkursen <strong>Innere</strong> Medizin –<br />

Vorbereitung auf die Facharztprüfung und Refreshing,<br />

dem Update <strong>Innere</strong> Medizin und <strong>der</strong> Schirmherrschaft<br />

zu einzelnen wichtigen Jahreskongressen <strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong>gesellschaften <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin eine umfassende,<br />

wissenschaftlich begründete Fortbildung und<br />

Weiterbildung in <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin an.<br />

9


10 Die <strong>DGIM</strong> stellt sich vor<br />

II. Schirmherrschaft<br />

Internisten-Update & weitere<br />

internistische Fach-Updates<br />

I. Internistenkongress<br />

II. Schirmherrschaft<br />

Internisten-Update & weitere<br />

internistische Fach-Updates<br />

III. Schirmherrschaft<br />

Tagungen <strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong>gesellschaften<br />

IV. Schirmherrschaft<br />

Intensivkurse<br />

<strong>Innere</strong> Medizin<br />

V. Fachzeitschriften<br />

–CME–<br />

Fort- und Weiterbildung mit <strong>der</strong><br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V. (<strong>DGIM</strong>)<br />

IV. Schirmherrschaft<br />

Intensivkurse<br />

<strong>Innere</strong> Medizin<br />

I. Internistenkongress<br />

Abbildung 4: Das Fort- und Weiterbildungsangebot <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> auf einen Blick<br />

III. Schirmherrschaft<br />

Tagungen <strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong>gesellschaften<br />

V. Fachzeitschriften<br />

–CME–<br />

Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> in Wiesbaden<br />

<strong>DGIM</strong>-Internisten-Update (Wiesbaden, Berlin)<br />

Onko-Update, Cardio-Update, Rheuma-Update,<br />

Diabetes-Update, Nephro-Update, Gastro-Update,<br />

Pneumo-Update, Intensiv-Update<br />

Tagungen <strong>der</strong> Nordwestdeutschen <strong>Gesellschaft</strong>, Rheinisch-Westfälischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, Sächsischen <strong>Gesellschaft</strong>, Saarland-Pfälzischen <strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Südwestdeutschen <strong>Gesellschaft</strong>, <strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> Internisten<br />

Mecklenburg-Vorpommerns, <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin Thüringens,<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin Sachsen-Anhalts<br />

Vorbereitung zur Facharztprüfung und Facharzt-Refreshing:<br />

Bad Segeberg, Dresden, Erfurt, Halle, Hamburg, Jena,<br />

Köln/Bonn, Lüneburg, Mainz, München,<br />

Stuttgart, Wiesbaden, Würzburg, Wuppertal<br />

Organe <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>: Der Internist, Medizinische Klinik,<br />

<strong>Deutsche</strong> Medizinische Wochenschrift,<br />

Der Pneumologe, Der Diabetologe, Der Nephrologe,<br />

Der Gastroenterologe


Tagungen <strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong>gesellschaften<br />

<strong>Innere</strong> Medizin<br />

Vortragsveranstaltungen <strong>der</strong><br />

Berliner <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medizin e.V.<br />

Jahrestagung <strong>der</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> Internisten<br />

Mecklenburg-Vorpommerns e.V.<br />

Kongress <strong>der</strong><br />

Südwestdeutschen <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medizin e.V.<br />

Tagung <strong>der</strong><br />

Rheinisch-Westfälischen-<strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e.V.<br />

Jahrestagung <strong>der</strong><br />

Nordwestdeutschen <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medizin e.V.<br />

Jahreskongress <strong>der</strong><br />

Saarländisch-Pfälzischen<br />

Internistengesellschaft e.V.<br />

Jahrestagung <strong>der</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Sachsen-Anhalt e.V.<br />

Tagung <strong>der</strong><br />

Sächsischen <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medizin e.V.<br />

Jahrestagung <strong>der</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medizin Thüringen e.V.<br />

Schirmherrschaften<br />

<strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Fortbildung <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Intensivkurse<br />

<strong>Innere</strong> Medizin<br />

Intensivkurs Bad Segeberg<br />

Intensivkurs Köln / Bonn<br />

Intensivkurs Hamburg<br />

Intensivkurs Erfurt<br />

Intensivkurs Halle<br />

Intensivkurs Jena<br />

Intensivkurs Mainz<br />

Intensivkurs München r. d. I.<br />

Intensivkurs Wiesbaden<br />

Intensivkurs Würzburg<br />

Intensivkurs Wuppertal<br />

Intensivkurs Dresden<br />

Intensivkurs Lüneburg<br />

Intensivkurs Stuttgart<br />

Abbildung 5: Die Schirmherrschaften <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> in <strong>der</strong> Fortbildung <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Updates<br />

<strong>Innere</strong> Medizin<br />

internistenUPdate<br />

cardioUPdate<br />

diabetesUPdate<br />

gastroUPdate<br />

nephroUPdate<br />

onkoUPdate<br />

pneumoUPdate<br />

rheumaUPdate<br />

intensivUPdate<br />

11


12 Die Gremien <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Die Gremien <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V. (<strong>DGIM</strong>) <strong>2009</strong>–2010<br />

Vorstand<br />

Prof. Dr. med. J. Schölmerich (Regensburg), Vor-<br />

sitzen<strong>der</strong><br />

Prof. Dr. med. R. E. Kolloch (Bielefeld), 1. stellvertre-<br />

ten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Prof. Dr. med. H. Lehnert (Lübeck), 2. stellvertreten-<br />

<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Prof. Dr. med. J. Mössner (Leipzig), 3. stellvertreten-<br />

<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Prof. Dr. med. H.-P. Schuster (Hildesheim), General-<br />

sekretär<br />

Prof. Dr. med. R. Raedsch (Wiesbaden), Kassen-<br />

führer<br />

Geschäftsführer<br />

RA M. G. Broglie (Wiesbaden)<br />

Ausschuss<br />

Prof. Dr. med. E. Battegay (Zürich)<br />

Prof. Dr. med. M. Borggrefe (Mannheim)<br />

Prof. Dr. med. J. Floege (Aachen)<br />

Prof. Dr. med. M. Hallek (Köln)<br />

Prof. Dr. med. G. Hasenfuß (Göttingen)<br />

Prof. Dr. med. F. J. F. Herth (Heidelberg-Rohrbach)<br />

Prof. Dr. med. G. Hintze (Bad Oldesloe)<br />

Prof. Dr. med. J. F. E. Mann (München)<br />

Prof. Dr. med. E. Märker-Hermann (Wiesbaden)<br />

Prof. Dr. med. U. Müller-Ladner (Bad Nauheim)<br />

Prof. Dr. med. L. Pientka (Bochum)<br />

Prof. Dr. med. E. Pilger (Graz)<br />

Prof. Dr. med. P.-M. Schumm-Dräger (München-<br />

Bogenhausen)<br />

Prof. Dr. med. M. Stumvoll (Leipzig)<br />

Prof. Dr. med. N. Suttorp (Berlin)<br />

Prof. Dr. med. W. Vogel (Innsbruck)<br />

Prof. Dr. med. B. Wörmann (Hamburg)<br />

Prof. Dr. med. A. M. Zeiher (Frankfurt am Main)<br />

Repräsentanten <strong>der</strong> Schwerpunkte <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin<br />

Prof. Dr. med. A. Creutzig (Hannover), Angiologie<br />

Prof. Dr. med. G. Ehninger (Dresden), Hämatologie<br />

und Onkologie<br />

Prof. Dr. med. W. L. Gross (Lübeck), Rheumatologie<br />

Prof. Dr. med. M. Kelm (Aachen), Kardiologie<br />

Prof. Dr. med. W. V. Kern (Freiburg), Infektiologie<br />

Prof. Dr. med. K. Mann (Essen), Endokrinologie<br />

Prof. Dr. med. H. Pavenstädt (Münster), Nephrologie<br />

Prof. Dr. med. M. Pfeifer (Donaustauf), Pneumologie<br />

Prof. Dr. med. W. Schepp (München-Bogenhausen),<br />

Gastroenterologie und Hepatologie<br />

Prof. Dr. med. C. Sieber (Nürnberg), Geriatrie<br />

Prof. Dr. med. H.-J. Trappe (Herne), Internistische<br />

Intensivmedizin<br />

Repräsentant des Berufsverbandes <strong>Deutsche</strong>r<br />

Internisten<br />

Dr. med. W. Wesiack (Hamburg), BDI<br />

Repräsentant <strong>der</strong> Korporativen Mitglie<strong>der</strong><br />

Dr. med. Dipl.-Ing. F.-J. Wingen (Leverkusen), Bayer<br />

Vital GmbH<br />

Korporative Mitglie<strong>der</strong><br />

Abbott GmbH & Co. KG Medizin Deutschland,<br />

Wiesbaden<br />

www.abbott.com<br />

Astra Zeneca GmbH, Wedel<br />

www.astrazeneca.de<br />

Bayer Vital GmbH, Leverkusen<br />

www.bayer.de<br />

Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG,<br />

Ingelheim<br />

www.boehringer-ingelheim.de<br />

<strong>Deutsche</strong> Ärzteversicherung AG, Köln<br />

www.aerzteversicherung.de<br />

<strong>Deutsche</strong>r Ärzte-Verlag GmbH, Köln<br />

www.aerzteverlag.de<br />

Dr. Falk Pharma GmbH, Freiburg<br />

www.drfalkpharma.de<br />

Elsevier GmbH, München<br />

www.elsevier.de<br />

Fachklinik Dr. Herzog, Nidda<br />

www.fachklinikdrherzog.de<br />

Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA,<br />

Bad Homburg v.d.H.<br />

www.fmc-ag.de<br />

Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart<br />

www.thieme.de<br />

GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, München<br />

www.glaxosmithkline.de<br />

InterComponentWare AG, Walldorf<br />

www.icw-global.com<br />

Karl Storz GmbH & Co. KG, Tuttlingen<br />

www.karlstorz.de<br />

m:con - mannheim:congress GmbH, Mannheim<br />

www.mcon-mannheim.de


Medizinische Medien Informations GmbH,<br />

Neu-Isenburg<br />

www.mmi.de<br />

MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar<br />

www.msd-deutschland.com<br />

Novartis Pharma GmbH, Nürnberg<br />

www.novartispharma.de<br />

Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz<br />

www.novonordisk.de<br />

Nycomed Deutschland GmbH, Konstanz<br />

www.nycomed.de<br />

Pfizer Pharma GmbH, Berlin<br />

www.pfizer.de<br />

Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen<br />

www.roche.de<br />

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Berlin<br />

www.sanofi-aventis.de<br />

Schwarz Pharma Deutschland GmbH, Monheim<br />

www.schwarzpharma.de<br />

Siemens AG, Erlangen<br />

www.medical.siemens.com<br />

Springer Medizin Verlag GmbH, Heidelberg<br />

www.springer.com<br />

UpToDate, Zoetermeer, Nie<strong>der</strong>lande<br />

www.uptodate.com<br />

Sprecher <strong>der</strong> Korporativen Mitglie<strong>der</strong><br />

Dr. med. Dipl.-Ing. F.-J. Wingen (Bayer Vital GmbH),<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Dr. H. M. Jakob (Boehringer Ingelheim Pharma<br />

GmbH & Co. KG)<br />

Dr. W. Wiegers (Georg Thieme Verlag KG)<br />

Komitee <strong>für</strong> den „Theodor-Frerichs-Preis<br />

2010“<br />

Prof. Dr. med. M. Hallek (Köln), Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Prof. Dr. med. M. Reincke (München)<br />

Prof. Dr. med. H. Pavenstädt (Münster)<br />

Prof. Dr. med. M. Zeitz (Berlin)<br />

Prof. Dr. med. G. Nickenig (Bonn)<br />

Komitee <strong>für</strong> den „Präventionspreis<br />

<strong>Innere</strong> Medizin 2010“<br />

Prof. Dr. med. Dres. h.c. mult. H. G. Lasch (Gießen),<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Prof. Dr. med. H. Greten (Hamburg)<br />

Prof. Dr. med. W. Hiddemann (München)<br />

Prof. Dr. med. U. R. Fölsch (Kiel)<br />

Prof. Dr. med. D. Klaus (Dortmund)<br />

Prof. Dr. med. M. Weber (Köln)<br />

Kommission „Struktur –<br />

Krankenversorgung“<br />

Prof. Dr. med. M. P. Manns (Hannover), Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Prof. Dr. med. P.-M. Schumm-Dräger (München-<br />

Bogenhausen), stellvertretende Vorsitzende<br />

Prof. Dr. med. M. Freund (Rostock)<br />

Prof. Dr. med. G. Hasenfuß (Göttingen)<br />

Prof. Dr. med. E. Mann (Essen)<br />

Prof. Dr. med. N. Suttorp (Berlin)<br />

Prof. Dr. med. M. Weber (Köln)<br />

Prof. Dr. med. B. Wiedenmann (Berlin)<br />

Kommission „Wissenschaft –<br />

Nachwuchsför<strong>der</strong>ung“<br />

Prof. Dr. med. E. Märker-Hermann (Wiesbaden),<br />

Vorsitzende<br />

Dr. med. A. Althoff (Gießen)<br />

PD Dr. med. C. Espinola-Klein (Mainz)<br />

Prof. Dr. med. G. Fätkenheuer (Köln)<br />

PD Dr. med. J. Graf (Marburg)<br />

PD Dr. med. J. Hampe (Kiel)<br />

Prof. Dr. med. R. Knöll (Göttingen)<br />

Prof. Dr. med. F. Lammert (Bonn)<br />

Prof. Dr. med. N. Malek (Hannover)<br />

Prof. Dr. med. E. Mischak-Weissinger (Hannover)<br />

Prof. Dr. med. G. Nickenig (Bonn)<br />

PD Dr. med. M. Schott (Düsseldorf)<br />

PD Dr. med. E. Schulze-Lohoff (Köln)<br />

Kommission „Diagnostik – Therapie“<br />

Prof. Dr. med. J. Mössner (Leipzig) (Leitlinienbeauftragter),<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Prof. Dr. med. Ch. Baerwald (Leipzig)<br />

Prof. Dr. med. G. Ehninger (Dresden)<br />

Prof. Dr. med. H. Klein (Bochum)<br />

Prof. Dr. med. T. Lindner (Leipzig)<br />

Prof. Dr. med. M. Reincke (München)<br />

Prof. Dr. med. U. Sechtem (Stuttgart)<br />

Prof. Dr. med. H. Wirtz (Leipzig)<br />

Herausgebergremium „Rationelle<br />

Diagnostik und Therapie in <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin“<br />

Prof. Dr. med. J. Meyer (Mainz), fe<strong>der</strong>führend<br />

Prof. Dr. med. R. Dierkesmann (Stuttgart)<br />

Prof. Dr. med. W. E. Fleig (Leipzig)<br />

Prof. Dr. med. H. Heidrich (Berlin)<br />

Prof. Dr. med. H. Heimpel (Ulm)<br />

Prof. Dr. med. W. V. Kern (Freiburg)<br />

Prof. Dr. med. O.A. Müller (München)<br />

PD Dr. med. Ch. Specker (Essen)<br />

Prof. Dr. med. Ch. Wanner (Würzburg)<br />

13


14 Die Gremien <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Task Force „Internistische Intensivmedizin<br />

und Notfallmedizin“<br />

Prof. Dr. med. Tobias Welte (Hannover), Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Prof. Dr. med. M. Buerke (Halle/Saale)<br />

Prof. Dr. med. G. Ertl (München)<br />

Prof. Dr. med. U. Janssens (Eschweiler)<br />

Prof. Dr. med. H. Messmann (Augsburg)<br />

Prof. Dr. med. J. Schölmerich (Regensburg)<br />

Task Force „Korporative Mitglie<strong>der</strong>“<br />

<strong>DGIM</strong><br />

Prof. Dr. med. G. Ertl (Würzburg)<br />

Prof. Dr. med. U. R. Fölsch (Kiel)<br />

Prof. Dr. med. R. Kolloch (Bielefeld)<br />

Prof. Dr. med. H. Lehnert (Lübeck)<br />

Prof. Dr. med. J. Schölmerich (Regensburg)<br />

KM<br />

Dr. H. M. Jakob (Ingelheim)<br />

Dr. med. K. El-Haschimi (Mainz)<br />

J. Kühn (Konstanz)<br />

Dr. W. Wiegers (Stuttgart)<br />

Dr. med. Dipl.-Ing. F.-J. Wingen (Leverkusen)<br />

Beauftragter Korporative Mitglie<strong>der</strong><br />

Prof. Dr. med. U. R. Fölsch (Kiel)<br />

Leitlinienbeauftragter<br />

Prof. Dr. med. J. Mössner (Leipzig)<br />

Stiftungsbeauftragter <strong>Deutsche</strong> Stiftung<br />

<strong>Innere</strong> Medizin (DSIM)<br />

Prof. Dr. med. M. Weber (Köln)<br />

Stiftungskuratorium <strong>der</strong> DSIM<br />

Prof. Dr. med. J. Schölmerich (Regensburg)<br />

Prof. Dr. med. H.-P. Schuster (Hildesheim)<br />

Prof. Dr. med. M. Weber (Köln)<br />

Doris Zirkler, <strong>Deutsche</strong>s Stiftungszentrum (Essen)<br />

Delegierte AWMF<br />

Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher<br />

Medizinischer Fachgesellschaften<br />

Prof. Dr. med. K. H. Rahn (Münster)<br />

Prof. Dr. med. J. Mössner (Leipzig)<br />

Delegierte EFIM<br />

European Fe<strong>der</strong>ation of Internal Medicine<br />

Prof. Dr. med. J. Köbberling (Wuppertal)<br />

Prof. Dr. med. P.-M. Schumm-Dräger (München-<br />

Bogenhausen)<br />

Delegierte DIVS<br />

<strong>Deutsche</strong> Interdisziplinäre Vereinigung<br />

<strong>für</strong> Schmerztherapie<br />

Prof. Dr. med. Ch. Baerwald (Leipzig)<br />

Prof. Dr. med. E. Heidemann (Stuttgart)<br />

PD Dr. med. Anne Rühl (München)<br />

Delegierter DSG<br />

<strong>Deutsche</strong> Schlaganfall-<strong>Gesellschaft</strong><br />

Prof. Dr. med. R. E. Kolloch (Bielefeld)<br />

Delegierte DNVF<br />

<strong>Deutsche</strong>s Netzwerk Versorgungsforschung<br />

Dr. med. F. Moosig (Bad Bramstedt)<br />

PD Dr. med. K. Parhofer (München)<br />

Kuratorium MEDICA<br />

Prof. Dr. med. U. F. Fölsch (Kiel)<br />

Prof. Dr. med. H.-P. Schuster (Hildesheim)<br />

Repräsentant <strong>der</strong> ÖGIM<br />

Österreichische <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Prof. Dr. med. E. Pilger (Graz)<br />

Repräsentant <strong>der</strong> SGIM<br />

Schweizerische <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Prof. Dr. med. E. Battegay (Zürich)<br />

Träger <strong>der</strong> Gustav-von-Bergmann-Medaille<br />

<strong>2009</strong> Prof. Dr. med. Dres. h.c. mult. M. Classen<br />

(München)<br />

2008 Prof. Dr. med. Dr. h.c. P. C. Scriba (München)<br />

2007 Prof. Dr. med. Dr. h.c. V. Diehl (Köln)<br />

Prof. Dr. med. H.-P. Schuster (Hildesheim)<br />

2005 Prof. Dr. med. Dr. med. vet. K.-H. Meyer zum<br />

Büschenfelde (Berlin)<br />

2004 Prof. Dr. med. Dr. h.c. W. Creutzfeldt<br />

(Göttingen) †<br />

2001 Prof. Dr. med. Dres. h.c. mult. H. G. Lasch<br />

(Gießen)<br />

Prof. Dr. med. Dr. h.c. W. Gerok (Freiburg i. Br.)<br />

2000 Prof. Dr. med. Dr. h.c. P. Schölmerich (Mainz)<br />

Prof. Dr. med. Dr. h.c. W. Siegenthaler<br />

(Zürich)<br />

1999 Prof. Dr. med. Dr. h.c. R. Gross (Köln) †<br />

1996 Prof. Dr. med. Dres. h.c. mult. G. Schettler<br />

(Heidelberg) †<br />

1994 Prof. Dr. med. Dr. h.c. H.-E. Bock (Tübingen) †


Ehrenmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Prof. Dr. med. H. Van Aken (Münster)<br />

Prof. Dr. med. F. Anschütz (Darmstadt)<br />

Prof. Dr. med. Dres. h.c. mult. M. Classen (München)<br />

OB a.D. H. Diehl (Wiesbaden)<br />

Prof. Dr. med. Dr. h.c. V. Diehl (Köln)<br />

Prof. Dr. med. K. M. Einhäupl (Berlin)<br />

Prof. Dr. med. A. Encke (Frankfurt a. M.)<br />

Prof. Dr. med. Dres. h.c. K. Fe<strong>der</strong>lin (Gießen)<br />

Prof. Dr. med. E. Fritze (Bochum)<br />

Prof. Dr. med. Dr. h.c. W. Gerok (Freiburg i. Br.)<br />

Prof. Dr. med. H. Greten (Hamburg)<br />

Prof. Dr. med. D. L. Heene (Mannheim)<br />

Prof. A. F. Hofmann, MD (San Diego, USA)<br />

Prof. Dr. med. D. Jorke (Jena)<br />

Prof. Dr. med. H. Kewitz (Berlin)<br />

Prof. Dr. med. K. M. Koch (Hannover)<br />

Prof. Dr. med. Dr. h.c. K. Kochsiek (Würzburg)<br />

Prof. Dr. med. J. Köbberling (Wuppertal)<br />

Prof. Dr. med. F. Krück (Bonn)<br />

Prof. Dr. med. Dres. h.c. mult. H. G. Lasch (Gießen)<br />

Prof. Dr. med. D. Lohmann (Leipzig)<br />

Prof. Dr. med. J. van de Loo (Münster)<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. F. Loogen (Düsseldorf)<br />

Prof. Dr. med. H. Mehnert (München)<br />

Prof. Dr. med. J. Meyer (Mainz)<br />

Prof. Dr. med. Dr. med. vet. K.-H. Meyer zum<br />

Büschenfelde (Berlin)<br />

Ehrungen <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Ehrenmitgliedschaft <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin <strong>für</strong><br />

Professor Hugo Van Aken<br />

Auf dem diesjährigen Jahreskongress <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V. wurde Professor<br />

Dr. med. Dr. h. c. Hugo Van Aken die Ehrenmitgliedschaft<br />

<strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> verliehen.<br />

Mit dieser Verleihung würdigte die <strong>DGIM</strong> die intensiven<br />

Bemühungen Professor Van Akens um<br />

eine Kooperation zwischen Anästhesiologen und<br />

Internisten sowohl auf den Gebieten <strong>der</strong> Intensivmedizin<br />

und Nothilfe als auch bei übergreifenden<br />

gemeinsamen Interessen, wie <strong>der</strong> Finanzierung <strong>der</strong><br />

ärztlichen Weiterbildung. Gemeinsam mit dem damaligen<br />

Präsidenten <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>, Professor Dr. med.<br />

Wolfgang Hiddemann, formulierte Professor Van<br />

Aken im Jahr 2007 ein Konzeptpapier zur Leitung<br />

Ehrungen <strong>2009</strong><br />

Prof. Dr. med. K. Miehlke (Wiesbaden)<br />

Prof. Dr. med. K.-H. Rahn (Münster)<br />

Prof. Dr. med. S. A. Raptis (Athen)<br />

Prof. Dr. med. G. Riecker (München)<br />

Prof. Dr. med. J. F. Riemann (Ludwigshafen)<br />

Prof. Dr. med. H. Schmidt (Wiesbaden)<br />

Prof. Dr. med. Dr. h.c. P. Schölmerich (Mainz)<br />

Prof. Dr. med. Dr. h.c. P. C. Scriba (München)<br />

Prof. Dr. sc. med. Dr. h.c. K. Seige (Halle)<br />

Prof. Dr. med. Dr. h.c. W. Siegenthaler (Zürich)<br />

Prof. Dr. med. P. M. Suter (Genf)<br />

Prof. Dr. med. H. Thaler (Wien)<br />

Prof. Dr. s.c. med. H. Trenckmann (Leipzig)<br />

Prof. Dr. med. K.-H. Usadel (Frankfurt/Main)<br />

Prof. Dr. med. H.-D. Waller (Tübingen)<br />

Prof. Dr. med. T. R. Weihrauch (Wuppertal)<br />

Dr. med. H. Weinholz (Berlin)<br />

Prof. Dr. med. E. Wetzles (Rosenheim)<br />

Prof. Dr. med. P. von Wichert (Hamburg)<br />

Prof. Dr. med. H. P. Wolff (Mainz)<br />

Prof. Dr. med. N. Zöllner (München)<br />

Professor Dr. med. Dr. h. c. Hugo Van Aken<br />

und Organisation von<br />

Intensivstationen,<br />

das dazu beitrug,<br />

jahrelang schwelende<br />

Unstimmigkeiten<br />

zwischen den beiden<br />

Fachgesellschaften<br />

beizulegen und eine<br />

konkrete Richtschnur<br />

<strong>für</strong> die Intensivmedi-<br />

15


16 Ehrungen <strong>2009</strong><br />

zin zu entwickeln. In ähnlicher Weise finden <strong>der</strong>zeit<br />

Gespräche zur Organisation <strong>der</strong> Nothilfe statt, die<br />

maßgeblich von Professor Van Aken geprägt sind.<br />

Ganz beson<strong>der</strong>s sind seine gegenwärtigen Bemühungen<br />

zu würdigen, die darauf abzielen, dass die<br />

Weiterbildung zum Facharzt eine finanzielle Unterstützung<br />

durch den Gesetzgeber erhält.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin ist Professor<br />

Van Aken <strong>für</strong> seine intensiven Kooperationsbemühungen<br />

zu großem Dank verpflichtet. Sie würdigt<br />

mit <strong>der</strong> Ehrenmitgliedschaft darüber hinaus die hervorragenden<br />

klinischen und wissenschaftlichen Verdienste,<br />

die sich Professor Van Aken erworben hat.<br />

Nach seiner Promotion an <strong>der</strong> Universität Löwen und<br />

seiner Ausbildung zum Facharzt <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />

erhielt Professor Van Aken 1986 einen Ruf auf den<br />

Lehrstuhl <strong>der</strong> Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie an <strong>der</strong> Katholischen<br />

Universität Löwen. 1995 wurde er zum<br />

Direktor <strong>der</strong> Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />

und operative Intensivmedizin an <strong>der</strong> Universität<br />

Münster berufen. Er ist Ehrenmitglied zahlreicher<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en und erhielt 2003 die Ehrendoktorwürde<br />

<strong>der</strong> Georgischen Staatlich Medizinischen Akademie.<br />

Seit 2007 ist er Präsident <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> Anästhesiologie und Intensivmedizin.<br />

Ehrenmitgliedschaft <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin <strong>für</strong> Professor<br />

Peter M. Suter<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V.<br />

überreicht anlässlich ihrer 115. Jahrestagung in<br />

Wiesbaden <strong>2009</strong> Professor Dr. med. Peter M. Suter,<br />

Genf, die Urkunde als Ehrenmitglied <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong>.<br />

Professor Dr. med. Peter M. Suter<br />

Peter M. Suter zählt<br />

zu <strong>der</strong> kleinen Gruppe<br />

weltbekannter und<br />

berühmter Intensivmediziner.<br />

Seine<br />

Vita: Abitur in Aarau,<br />

Medizinstudium und<br />

Promotion in Wien<br />

und Zürich, Facharzt<br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

und Intensivmedizin, Privat dozent, Professor und<br />

Ordinarius an <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät <strong>der</strong> Universität<br />

Genf, klinische Tätigkeit in <strong>der</strong> chirurgischen<br />

Intensivmedizin im Departement <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />

am Kantonsspital Genf. Es folgt <strong>der</strong> USA-Aufenthalt<br />

von 1972–1974 als Assistent und Assistenzprofessor<br />

in den Medizinischen und Anästhesiologischen<br />

Departments <strong>für</strong> Intensivmedizin an <strong>der</strong> University<br />

of California, San Francisco, in <strong>der</strong> respiratorischen<br />

Intensiveinheit des Massachusetts General Hospital,<br />

Boston, am Departement of Anesthesia and Critical<br />

Care Medicine, University of Pittsburgh. Zurück in<br />

Genf 1974, wurde er Professor und Leiter <strong>der</strong> Intensiveinheiten<br />

des Departements <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />

und <strong>der</strong> chirurgischen Intensivabteilungen am<br />

Kantonshospital <strong>der</strong> Universität Genf, schließlich<br />

Direktor des Departments <strong>für</strong> Anästhesiologie. Von<br />

1989–1993 war Professor Suter Präsident <strong>der</strong> World<br />

Fe<strong>der</strong>ation of Societies of Intensive and Critical Care<br />

Medicine (WFSICM). 1995 wurde er Direktor des<br />

Département d’Anesthésiologie, Pharmacologie et<br />

Soins Intensifs Chirurgicaux (APSIC) des Universitätsklinikums<br />

Genf. Von 1995–2003 war er Dekan<br />

<strong>der</strong> Medizinischen Fakultät in Genf, von 2003–2006<br />

Vize rektor <strong>der</strong> Universität Genf. Von 2000–2004<br />

war er Vizepräsident des Comité de direction de<br />

l’Académie Suisse Sciences Médicales (ASSM), seit<br />

2004 ist er Präsident dieser Akademie.<br />

Die intensivmedizinische Weltbühne betrat Professor<br />

Suter mit einer Publikation im New England Journal<br />

of Medicine 1975, die den optimalen Beatmungsdruck<br />

bei invasiver Beatmung, gemessen am maximal<br />

erzielbaren Sauerstofftransport, untersuchte und<br />

definierte (Suter PM, Fairley HB, Isenberg MD. Optimum<br />

end-expiratory airway pressure in patients<br />

with acute pulmonary failure. N Engl J Med 1975;<br />

292:284–289). Die Arbeit begründete methodisch eine<br />

neue wissenschaftliche Qualität <strong>der</strong> Intensivmedizin,<br />

die Intensivmedizin als Gebiet mit eigener Forschung.<br />

Mit dieser Arbeit drang sein Name bis in den letzten<br />

Winkel <strong>der</strong> intensivmedizinischen Welt. Für diese<br />

Welt ist er bis heute von großer Bedeutung, geachtet<br />

und hoch angesehen. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin ehrt, in <strong>der</strong> Überzeugung <strong>der</strong><br />

Bedeutung <strong>der</strong> Intensivmedizin auch <strong>für</strong> die <strong>Innere</strong><br />

Medizin, Professor Peter M. Suter <strong>für</strong> seine Leistungen<br />

und sein Ansehen als Kliniker und Wissenschaftler<br />

von internationalem Rang, als Präsident<br />

<strong>der</strong> Weltgesellschaft <strong>für</strong> Intensivmedizin, als Dekan<br />

<strong>der</strong> Medizinischen Fakultät <strong>der</strong> Universität Genf<br />

und als Direktor <strong>der</strong> Schweizerischen Akademie <strong>der</strong><br />

Medizinischen Wissenschaften.


Ehrungen <strong>2009</strong><br />

Verleihung <strong>der</strong> Gustav-von-Bergmann-Medaille<br />

Die Gustav-von-Bergmann-Medaille wird regelmäßig anlässlich <strong>der</strong> Jahrestagung <strong>der</strong><br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V. in Wiesbaden verliehen. Im Jahr <strong>2009</strong><br />

ehrt die <strong>DGIM</strong> damit Professor Dr. med. Dr. h.c. mult. Meinhard Classen <strong>für</strong> seine<br />

herausragenden Verdienste um die <strong>Innere</strong> Medizin als Arzt und Forscher und um die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin.<br />

Professor Dr. med. Dr. h.c. mult.<br />

Meinhard Classen<br />

Meinhard Classen wurde<br />

1936 geboren und studierte<br />

in Bonn, Freiburg<br />

und Wien. Er absolvierte<br />

seine Weiterbildung und<br />

seine akademischeAusbildung<br />

in Wien,<br />

Stuttgart und<br />

Erlangen, wo<br />

er seit 1970 als<br />

leiten<strong>der</strong> Oberarzt<br />

tätig war.<br />

Von 1974–1979<br />

war er als Chef-<br />

arzt am Klinikum Hamburg-Barmbek tätig, seit<br />

1979 hatte er den Lehrstuhl <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin an<br />

<strong>der</strong> Universität Frankfurt inne. Von dort folgte er<br />

1985 einem Ruf an die Technische Universität München,<br />

wo er bis 2002 Ordinarius <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

war.<br />

Der bedeutendste Teil seiner wissenschaftlichen<br />

Arbeit befasste sich mit <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />

Endoskopie. Er hat die endoskopisch-radiologische<br />

Darstellung des Gallen- und Pankreasgangsystems<br />

(ERCP) und als Erster die endoskopische Papillotomie<br />

(EPT) eingeführt, die heute die routinemäßige<br />

Behandlungsmethode bei Steinen, Stenosen und<br />

Tumoren des Gallengangsystems und des Pankreasgangs<br />

darstellt. Er prägte die frühe Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Endoskopie als therapeutische Disziplin wie kein<br />

an<strong>der</strong>er. Für seine Forschungsarbeiten wurde ihm<br />

weltweit höchste Anerkennung zuteil, die durch<br />

zahllose Ehrungen, Mitgliedschaften und Auszeichnungen<br />

belegt ist. So erhielt er den Schindler-Preis<br />

<strong>der</strong> Europäischen <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Endoskopie ebenso<br />

wie den Thannhauser-Preis <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten.<br />

Er ist Mitglied <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n Akademie <strong>der</strong><br />

Naturforscher Leopoldina und hat neben zahlreichen<br />

an<strong>der</strong>en Auszeichnungen auch die Thannhauser-<br />

Medaille <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Verdauungs-<br />

und Stoffwechselkrankheiten erhalten.<br />

Meinhard Classen hat neben den Aktivitäten auf<br />

dem Gebiet <strong>der</strong> Endoskopie maßgeblichen Anteil an<br />

wichtigen Arbeiten zur Säuresekretion und Ulkusbehandlung<br />

sowie zur Rolle gastrointestinaler Hormone.<br />

Er hat große Standardlehrbücher <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin ebenso wie wichtige Werke zur Endoskopie<br />

verfasst. Er hat über 15 Jahre die Zeitschrift<br />

„Endos copy“ herausgegeben und war Präsident<br />

verschiedenster gastroenterologischer und an<strong>der</strong>er<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en. Für die <strong>DGIM</strong> hat er insbeson<strong>der</strong>e<br />

als ihr Präsident des 100. Kongresses <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

im Jahre 1994 gewirkt, <strong>der</strong> wegweisend war<br />

bezüglich Neukonzeption <strong>der</strong> Kongressinhalte und<br />

Kongressstruktur, und die Neuorientierung des<br />

Internistenkongresses zu einem mo<strong>der</strong>nen Wissenschaftskongress<br />

einleitete, ebenso wie die daran<br />

anschließende ganz außergewöhnliche Entwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>. Als Generalsekretär <strong>der</strong> World Organisation<br />

of Gastroenterology von 1990–1998 und als<br />

ihr Präsident von 1998–2002 hat er wesentlich zur<br />

weltweiten Entwicklung <strong>der</strong> Gastroenterologie und<br />

insbeson<strong>der</strong>e zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung<br />

auf diesem Gebiet in Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Dritten Welt<br />

beigetragen. Beson<strong>der</strong>s zu erwähnen ist sein Engagement<br />

<strong>für</strong> die Darmkrebsvorsorge in Deutschland<br />

und in vielen an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n.<br />

Meinhard Classen stellt ein exzellentes Beispiel<br />

eines Internisten dar, <strong>der</strong> weit über seinen Schwerpunkt<br />

hinausblickt. Er hat sich um die <strong>Innere</strong> Medizin<br />

und ihre Fachgesellschaft in Deutschland höchste<br />

Verdienste<br />

erworben. Die<br />

Verleihung <strong>der</strong><br />

Gustav-von-<br />

Bergmann-<br />

Medaille ehrt<br />

ihn als herausragende<br />

Figur<br />

<strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin.<br />

Professor Dr. med. Jürgen Schölmerich<br />

17


18 Vorstandsbeschlüsse <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Vorstandsbeschlüsse <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medizin e. V. 2008/<strong>2009</strong><br />

Im Folgenden werden grundlegende und zielorientierte<br />

Beschlüsse des Vorstandes <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>,<br />

nicht jedoch die operativen Beschlüsse zur laufenden<br />

Geschäftsführung wie<strong>der</strong>gegeben.<br />

Professor Dr. med. Hans-Peter Schuster, Hildesheim<br />

Generalsekretär <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Beschluss des Vorstandes <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V. vom<br />

18. April <strong>2009</strong><br />

Reisestipendien <strong>für</strong> die Endrundenteilnehmer des<br />

Young Investigators’ Award<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V.<br />

(<strong>DGIM</strong>) vergibt ab dem Jahr 2010 <strong>für</strong> die Endrundenteilnehmer<br />

des Young Investigators’ Award, die<br />

anlässlich <strong>der</strong> Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> vergeben<br />

werden, ein Reisestipendium <strong>für</strong> die vortragenden<br />

Erstautoren in Höhe von jeweils 250 Euro.<br />

Beschlüsse des Vorstandes <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V. vom<br />

03. Juli <strong>2009</strong><br />

Reisestipendien <strong>für</strong> die Posterpreisträger<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V.<br />

(<strong>DGIM</strong>) vergibt ab dem Jahr 2010 <strong>für</strong> die Posterpreise,<br />

die anlässlich <strong>der</strong> Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Die Geschäftsstelle <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

vergeben werden, ein Reisestipendium <strong>für</strong> die<br />

vor tragenden Erstautoren in Höhe von jeweils<br />

150 Euro.<br />

Reisestipendien <strong>für</strong> sehr gute Poster<br />

Die <strong>DGIM</strong> vergibt ab dem Jahr 2010 <strong>für</strong> sehr gute<br />

wissenschaftliche Poster, die auf <strong>der</strong> Jahrestagung<br />

<strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> ausgestellt werden und nicht in <strong>der</strong><br />

Poster preiskategorie prämiert werden, ein Reisestipendium<br />

<strong>für</strong> die vortragenden Erstautoren in Höhe<br />

von jeweils 150 Euro.<br />

Studentenreisestipendien<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e.V.<br />

(<strong>DGIM</strong>) vergibt ab dem Jahr 2010 an Studenten, die<br />

die Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> besuchen möchten, zehn<br />

Reisestipendien in Höhe von jeweils 100 Euro verbunden<br />

mit einem freien Eintritt zur Get-Together -<br />

Party.<br />

Ordinarienkonferenz<br />

Der Vorstand <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> beschließt, die alljährlich in<br />

Wiesbaden zum Kongress stattfindende Ordinarienkonferenz<br />

als eigene Struktur <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> in die <strong>Gesellschaft</strong><br />

einzuglie<strong>der</strong>n. Damit entstehen<strong>der</strong> organisatorischer<br />

o<strong>der</strong> formeller Aufwand (Brief papier,<br />

Einladungen, Protokollverteilung, Reise kosten,<br />

Raummiete etc.) wird von <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> getragen.<br />

Treffen <strong>der</strong> ehemaligen Vorsitzenden <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Der Vorstand <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> beschließt einstimmig, dass<br />

zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Tradition, jährlich im Rahmen<br />

des Internistenkongresses ein Treffen <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Vorsitzenden <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> von <strong>der</strong> Geschäftsstelle<br />

<strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> organisiert und durchgeführt wird.<br />

Die hier<strong>für</strong> anfallenden Kosten <strong>der</strong> Bewirtung werden<br />

von <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> getragen. Reise- und Hotelkosten<br />

werden nicht erstattet.<br />

Ausschreibung Theodor-Frerichs-Preis<br />

Der Vorstand <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> beschließt, ab dem Jahr<br />

2010 das Preisgeld des Theodor-Frerichs-Preises auf<br />

30 000 Euro zu erhöhen.


Professor Dr. med. Rainer Kolloch, Bielefeld<br />

Die <strong>Innere</strong> Medizin ist nicht Vergangenheit. Sie ist<br />

Gegenwart und sie ist vor allem auch Zukunft. Deshalb<br />

möchte ich Sie heute einladen nicht nur konstruktiv<br />

und positiv nach vorne zu blicken, son<strong>der</strong>n<br />

dementsprechend auch zu denken und zu handeln<br />

gemäß dem Motto meiner Eröffnungsrede: Chancen<br />

nutzen, Potenzial verwirklichen, Zukunft gestalten.<br />

Gestatten Sie mir bei aller kritischen Distanz zur<br />

eigenen Profession zunächst einen kurzen Blick in<br />

die zum Teil gewaltigen Fortschritte <strong>der</strong> Medizin<br />

in den letzen Dekaden. Die Lebenserwartung ist<br />

weltweit kontinuierlich angestiegen. Heutzutage<br />

sind die meisten Menschen im Alter über 65 Jahren<br />

gesün<strong>der</strong>, aktiver und auch in Bezug auf mentale<br />

und kognitive Leistungsfähigkeit besser gestellt als<br />

frühere Generationen. Die höchste Lebenserwartung<br />

beträgt zurzeit in Japan und Schweden bereits<br />

85 Jahre bei Frauen und 77 Jahre bei Männern. Es<br />

wird erwartet, dass die Lebenserwartung auch<br />

in Zukunft weiter ansteigen wird und dass sie im<br />

Jahre 2050 bis zu 94 Jahre betragen könnte. Ist das<br />

wirklich Folge des medizinischen Fortschrittes?<br />

Die Hintergründe sind sicher komplex, aber eine<br />

wesentliche Ursache <strong>für</strong> diese Entwicklung wird in<br />

dem Rückgang von Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> koronaren Herzerkrankung seit<br />

Beginn <strong>der</strong> 70er-Jahre gesehen. In <strong>der</strong> Zeit von<br />

1978 bis 2004 hat die Inzidenz <strong>der</strong> koronaren Herzerkrankung<br />

um 62 Prozent abgenommen, man kann<br />

hier fast von einer Revolution sprechen. Fortschritte<br />

in <strong>der</strong> Herz-Kreislauf-Medizin in drei großen Bereichen<br />

sind als mögliche Ursache <strong>für</strong> die eindrucksvollen<br />

Verbesserungen angesehen worden.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Primärprävention durch Bekämpfung<br />

von klassischen Risikofaktoren <strong>für</strong> die<br />

Entwicklung von Herz-Kreislauf-Komplikationen<br />

ist ein wirkungsvoller Ansatz. Dazu zählen auch<br />

bevölkerungsorientierte, öffentliche Gesundheitsmaßnahmen<br />

nicht nur stärker zu propagieren, son<strong>der</strong>n<br />

auch wirkungsvoll umzusetzen und nachhaltig<br />

zu etablieren. Die Reduktion des Rauchens in <strong>der</strong><br />

Bevölkerung durch Rauchverbote, hat beispielsweise<br />

in Korea und Italien bereits zu messbaren<br />

Rede zur Eröffnung <strong>der</strong> 115. Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Die Evolution <strong>der</strong> Medizin als kontinuierliche<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Rede zur Eröffnung <strong>der</strong> 115. Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong><br />

Medizin e. V. am 19. April <strong>2009</strong> im Kurhaus Wiesbaden<br />

Effekten auf die kardiovaskuläre Morbidität und<br />

Mortalität geführt. Positive Auswirkungen auf an<strong>der</strong>e<br />

Folgeerkrankungen wie chronisch obstruktive<br />

Atemwegserkrankungen o<strong>der</strong> das Lungenkarzinom<br />

werden sicherlich noch längere Zeiträume beanspruchen.<br />

Bevölkerungsorientierte Ernährungskampagnen<br />

sind ebenfalls ein zentrales Thema zur<br />

Durchsetzung gesundheitsbewusster Lebensweise.<br />

In Deutschland ist zurzeit eine Zunahme des Anteils<br />

von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit Bewegungsarmut<br />

und zum Teil erheblichem Übergewicht zu<br />

beobachten. Eine Fortsetzung dieses Trends würde<br />

bedeuten, dass in den nächsten Dekaden eine Lawine<br />

von Hochrisikopatienten auf uns zukommt.<br />

Klinische Ansätze mit mo<strong>der</strong>nen therapeutischen<br />

Strategien haben zur verbesserten Kontrolle von<br />

Stoffwechselstörungen wie Cholesterinerhöhung<br />

o<strong>der</strong> Diabetes mellitus beigetragen. Die Bekämpfung<br />

<strong>der</strong> Volkskrankheit Hypertonie ist nicht nur<br />

<strong>für</strong> die Beeinflussung einer erhöhten kardiovaskulären<br />

Sterblichkeit verantwortlich, son<strong>der</strong>n auch<br />

<strong>für</strong> eine verbesserte Lebensqualität, durch Verhin<strong>der</strong>ung<br />

körperlicher Einschränkung in Form von<br />

Behin<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Leistungseinschränkungen.<br />

Auf die Erhaltung kognitiver und mentaler Funktio-<br />

19


20 Rede zur Eröffnung <strong>der</strong> 115. Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

nen bis zur Verhin<strong>der</strong>ung von Demenz im höheren<br />

Lebensalter durch Blutdruckkontrolle ist in den vergangenen<br />

Jahren zunehmend aufmerksam gemacht<br />

worden.<br />

Mo<strong>der</strong>ne Behandlungsstrategien bei <strong>der</strong> Akutversorgung<br />

lebensbedrohlicher Erkrankungen wie<br />

Herzinfarkt und Schlaganfall haben Einzug in unsere<br />

Versorgungssysteme gefunden. Die Optimierung<br />

<strong>der</strong> Notfallversorgung und des Notarztsystems sind<br />

sicherlich ein weiterer wichtiger Beitrag zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Infrastruktur. Dazu zählt auch die<br />

Einrichtung spezialisierter Versorgungseinheiten<br />

wie Herzinfarkt-, Brustschmerz- o<strong>der</strong> Schlaganfallstationen,<br />

die nachweislich zur schnelleren und<br />

wirkungsvolleren Einleitung lebensretten<strong>der</strong> Maßnahmen,<br />

wie zum Beispiel Revaskularisationen,<br />

beigetragen haben. Sekundärpräventionsmaßnahmen<br />

bei Patienten mit bereits vorhandenen<br />

Gefäß erkrankungen sind durch mo<strong>der</strong>ne Revaskularisationsverfahren<br />

und effizientere, zum Teil<br />

sehr komplexe, an-<br />

<strong>der</strong>erseits aber auch<br />

besser verträgliche<br />

medikamentöse Strategien<br />

an dem Erfolg<br />

unserer Bemühungen<br />

beteiligt. Trotz aller medizinischen Fortschritte ist<br />

als unersetzliche, flankierende Maßnahme jedoch<br />

die Sekundärprävention durch Umsetzung eines gesundheitsbewussten<br />

Lebensstils anzusehen.<br />

Nach den Erfolgen <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte stellt sich<br />

die Frage, ob wir uns den Fortschritt in gleicher<br />

Geschwindigkeit und unvermin<strong>der</strong>ter Effizienz<br />

weiter leisten können? Gibt es neue wissenschaftliche<br />

Ansätze, die als Vision die Kontinuität bei<br />

<strong>der</strong> Evolution <strong>der</strong> Medizin möglich erscheinen<br />

lassen? Neuere und vielversprechende Ansätze<br />

aus <strong>der</strong> Grund lagenforschung machen es denkbar,<br />

organüber greifende, grundlegende, systemische<br />

Mechanismen auf zellulärer Ebene klinisch zu nutzen.<br />

Die Entstehung und Progression von Organschädigung<br />

und -krankheit könnten im Sinne einer<br />

frühzeitigen Prävention dadurch möglicherweise<br />

verhin<strong>der</strong>t werden. Fas zinierende und hochkarätige<br />

Beispiele <strong>für</strong> <strong>der</strong>artige Ansätze liegen vor. Die<br />

zurzeit sehr aktiv betriebene Forschung zur Bedeutung<br />

endothelialer Stammzellen ist ein Beispiel<br />

<strong>für</strong> die Beeinflussung des regenerativen Potenzials<br />

des Gefäßsystems. Eine Stimulation endothelialer<br />

Stammzellen durch Allgemeinmaßnahmen aber<br />

auch durch medikamentöse Intervention erscheint<br />

möglich. Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist die heute mit dem<br />

Können wir uns Fortschritt<br />

in gleicher Geschwindigkeit und Effizienz<br />

weiter leisten?<br />

Präventionspreis ausgezeichnete Arbeit. Darin<br />

konnte gezeigt werden, dass Übergewicht die Zahl<br />

endothelialer Stammzellen reduziert. Durch Gewichtsabnahme<br />

lässt sie sich normalisieren und<br />

dadurch möglicherweise das regenerative Potenzial<br />

des Gefäßsystems stimulieren und die Abnahme<br />

von Folgeschäden und Verbesserung <strong>der</strong> Prognose<br />

einleiten. Ein weiteres Beispiel ist die Beeinflussung<br />

des programmierten Zelltods, <strong>der</strong> sogenannten<br />

„Apoptose“. Auch über diesen Mechanismus lassen<br />

sich alters- und krankheitsabhängige Struktur- und<br />

Funktionsverluste auf zellulärer Ebene steuern.<br />

Inflammatorische Prozesse als verbindende, organübergreifende<br />

Progressionsfaktoren führen zum<br />

besseren Verständnis von Krankheitsprozessen und<br />

Komorbiditäten. Rheumatische Erkrankungen aber<br />

auch chronisch entzündliche Prozesse, beispielsweise<br />

im Zahnbereich wie Parodontitis, gehen mit<br />

fortschreiten<strong>der</strong> Gefäßschädigung und erhöhtem<br />

kardiovaskulären Risiko einher. Frühzeitige antientzündlicheBehandlungs-<br />

maßnahmen können das<br />

erhöhte Risiko nach neuesten<br />

Befunden wie<strong>der</strong><br />

reduzieren. Als Fazit ist<br />

es denkbar, mit <strong>der</strong>artigen<br />

innovativen Ansätzen eine organübergreifende<br />

Zusammenführung <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin über<br />

grundlegende, systemische Mechanismen wie<strong>der</strong><br />

herzustellen.<br />

Die Fortschritte in <strong>der</strong> Medizin sind insgesamt<br />

überwältigend. Die Evolution <strong>der</strong> Medizin beinhaltet<br />

aber neben möglichen Vorteilen auch erhebliche<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen und Konfliktpotenzial, nicht<br />

nur <strong>für</strong> die Medizin, son<strong>der</strong>n <strong>für</strong> Gesundheits- und<br />

Sozialsysteme und die <strong>Gesellschaft</strong> insgesamt. Der<br />

amerikanische Arzt, Pulitzer-Preisträger und Exponent<br />

<strong>der</strong> geriatrischen Medizin, Dr. Robert N. Butler,<br />

spricht in diesem Zusammenhang von <strong>der</strong> „Longevity<br />

Revolution“, <strong>der</strong> „Langlebigkeitsrevolution“. Er<br />

beschreibt in differenzierter Weise den Nutzen und<br />

die Herausfor<strong>der</strong>ung eines langen Lebens. Zwangsläufig<br />

ergeben sich aus dieser Fokussierung zahlreiche,<br />

ungeklärte Fragen:<br />

1. Wie kann Langlebigkeit finanziert werden?<br />

2. Wie könnten nachfolgende Generationen mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Langlebigkeit zurechtkommen?<br />

3. Wie kann die medizinische und soziale Maschinerie<br />

besser organisiert werden, um hinzugekommene<br />

Lebensjahre mit Lebensqualität auszufüllen?


4. Wie können Ressourcen dieser Welt angemessen<br />

eingesetzt bzw. ausgenutzt werden, angesichts<br />

eines relativen Rückgangs <strong>der</strong> Geburtenzahlen<br />

mit starker Zunahme des Anteils <strong>der</strong> alten Bevölkerung?<br />

Es wird hochgerechnet, dass <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> über<br />

65-Jährigen <strong>der</strong> Bevölkerung in den nächsten Jahren<br />

stark zunehmen bzw. sich in einigen Län<strong>der</strong>n sogar<br />

verdoppeln wird. Butler hat in diesem Zusammenhang<br />

den Begriff AGEISM geprägt, darunter wird die<br />

Ausgrenzung von alten Menschen in Diagnostik und<br />

Therapie, aber auch die Ausgrenzung in Kommunikation<br />

und sozialem Kontext verstanden.<br />

Welchen Sinn macht es, verdienstvolle und leistungsfähige<br />

Menschen mit 65 Jahren in den Ruhestand<br />

zu verabschieden o<strong>der</strong> gar zu isolieren? In<br />

<strong>der</strong> heutigen Zeit ist dies häufig eine Lebensphase,<br />

in <strong>der</strong> <strong>der</strong> jugendliche Leichtsinn gerade fast verschwunden<br />

ist und es mit <strong>der</strong> Altersweißheit noch<br />

ein wenig Zeit hat. Was heißt eigentlich Alter?<br />

Goethe vollendete mit 82 Jahren den Faust. Adenauer<br />

begann seinen Bestseller, nämlich seine<br />

Memoiren, mit 87 Jahren, bis dahin war er Kanzler.<br />

Michelangelo entwarf mit 90 Jahren die Kuppel des<br />

Petersdoms und Tizian malte mit beinahe 100 Jahren<br />

die herrlichsten Bil<strong>der</strong>. So gesehen könnte man<br />

meinen, dass mit o<strong>der</strong> ab dem 65. Lebensjahr das<br />

Schönste im Leben noch bevorsteht. Voraussetzung<br />

da<strong>für</strong> sind aber einige wesentliche Dinge, die man<br />

mit dem Motto zusammenfassen kann: „Gesund<br />

alt werden“, vor allem aber auch „Nicht einsam alt<br />

werden.“<br />

Integration und das Funktionieren in <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

mit Erhalt <strong>der</strong> Autonomie und <strong>der</strong> Selbstbestimmung<br />

sind dabei wichtige Ziele. Aufgaben<br />

in <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> auch dann zu übernehmen,<br />

wenn man nicht mehr <strong>der</strong> beruflichen Tätigkeit<br />

nachgeht, ist in einer älter werdenden Bevölkerung<br />

von zunehmen<strong>der</strong> Bedeutung. Voraussetzung ist<br />

jedoch die Erhaltung kognitiver und mentaler Funktionen<br />

und <strong>der</strong> physischen Mobilität als wichtige<br />

Ansatzpunkte <strong>für</strong> eine altersorientierte Medizin.<br />

Der Philosoph Peter Sloterdijk hat in diesem Zusammenhang<br />

den Verlust <strong>der</strong> Mobilität als eine Art von<br />

kinetischer Kastration bezeichnet, mit <strong>der</strong> zu leben<br />

die Bürger unserer Zeit nicht fähig seien.<br />

Der Erhalt <strong>der</strong> Mobilität im weitesten Sinne ist<br />

somit eine wichtige Aufgabe <strong>der</strong> Medizin und lässt<br />

sich nach neueren Daten auch im hohen Alter durch<br />

geeignete Maßnahmen erfolgreich umsetzen.<br />

Wohin entwickelt sich die Zukunft<br />

unseres Gesundheitssystems?<br />

Mit dem Strom schwimmen ist bequem, aber riskant!<br />

Die Zeit ist überfällig <strong>für</strong> das Überdenken<br />

des mittelfristigen Vorgehens. Jetzt handeln o<strong>der</strong><br />

gegensteuern kann nur als gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe gesehen werden. Grundlegende Än<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>für</strong> bedeutsame Verbesserungen müssen in den<br />

nächsten Jahren erfolgen.<br />

Entsprechende Maßnahmen beinhalten:<br />

1. Stärkere Patienteneinbeziehung durch Schulungen<br />

und Informationen mit dem Ziel, die Verantwortlichkeit<br />

<strong>für</strong> persönliche Gesundheit zu erhöhen.<br />

Nur dadurch ist die Verbesserung <strong>der</strong> Therapietreue<br />

als Voraussetzung <strong>für</strong> effiziente, langfristige<br />

und erfolgreiche Behandlung möglich. Auch<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> Prävention durch Än<strong>der</strong>ung des<br />

Lebensstils sind nur auf diese Weise erreichbar.<br />

2. Krankheitsverhin<strong>der</strong>ung durch Vorbeugung.<br />

3. För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Forschung und zwar <strong>der</strong> Grundlagenforschung,<br />

<strong>der</strong> Translations- und auch <strong>der</strong><br />

Umsetzungs-/Versorgungsforschung. Nur durch<br />

Innovationen kann <strong>der</strong> Fortschritt gesichert<br />

werden.<br />

4. Effizienzsteigung – denn Kostensteigerung bedeutet<br />

nicht zwangsläufig bessere Versorgung.<br />

Es gilt das Prinzip, Unnötiges weniger, aber auch<br />

Notwendiges mehr zur Ressourcenschonung<br />

und zur Kostensenkung einzusetzen. Im Alltag<br />

zu entscheiden was wirklich nötig, unnötig o<strong>der</strong><br />

überflüssig ist, stellt häufig keine leichte Entscheidung<br />

dar und hat auch mit wirtschaftlichen<br />

Aspekten zu tun.<br />

5. Qualitätssteigerung durch die Entwicklung von<br />

Instrumenten und Handwerkszeugen zur Evaluation<br />

von Qualität, um überhaupt feststellen zu<br />

21


22 Rede zur Eröffnung <strong>der</strong> 115. Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

können, was wir tun und was wir mit innovativen<br />

Methoden wirklich an Qualitätsverbesserung<br />

erreichen.<br />

Die Zukunft <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin ist eine zentrale<br />

Frage, die zur Eröffnung <strong>der</strong> Jahrestagung <strong>der</strong><br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin immer<br />

wie<strong>der</strong> aufgegriffen wird. Als Kernaussage behaupte<br />

ich, dass die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin<br />

letztendlich durch Strukturfragen bestimmt wird.<br />

Die Kapitalisierung bzw. Industrialisierung des Gesundheitswesens,<br />

mit zunehmen<strong>der</strong> Desintegration<br />

<strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin durch übermäßige Subspezialisierung<br />

und Schaffung sehr kleiner Einheiten im<br />

Sinne von Profit Cen-<br />

tern, beinhalten nicht<br />

nur vielfältige Konsequenzen<br />

<strong>für</strong> die<br />

Einheit <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin, son<strong>der</strong>n auch <strong>für</strong> die Versorgungsqualität<br />

in unserem Fachgebiet.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin<br />

wird durch Strukturfragen bestimmt<br />

Konsequenzen daraus sind <strong>für</strong> viele Arbeitsfel<strong>der</strong><br />

relevant:<br />

1. Durch Fragmentierung <strong>der</strong> Patientenversorgung<br />

mit sequenziellen Versorgungsabläufen kommt<br />

es zu einer Beeinträchtigung o<strong>der</strong> teils Verzögerung<br />

<strong>der</strong> Versorgung. Die Grundprinzipien <strong>der</strong><br />

industriellen Fertigung lassen sich nicht ohne<br />

Einschränkung auf den Medizinbetrieb übertragen.<br />

Ökonomisch geprägte Mentalitäten beinhalten<br />

nicht selten eine erstaunliche Kaltblütigkeit<br />

im Umgang mit Patienten. So ist es schwer vorstellbar,<br />

dass man einen 80-jährigen multimorbiden<br />

Patienten wie einen Formel-1-Rennwagen<br />

zu einem Boxenstopp in eine Versorgungseinrichtung<br />

bringt, in <strong>der</strong> sich hoch spezialisierte<br />

Experten auf ihn stürzen, um ihn mit minimalem<br />

Zeitaufwand wie<strong>der</strong> ins Rennen zu schicken. Ein<br />

<strong>der</strong>artiges System wird im Umgang mit kranken<br />

Menschen nicht funktionieren. Wir können die<br />

Gesetze <strong>der</strong> Physiologie und <strong>der</strong> Pathophysiologie<br />

nicht durch betriebswirtschaftliche Regelungen<br />

ersetzen. Ich möchte daher alle Kolleginnen<br />

und Kollegen unter Ihnen auffor<strong>der</strong>n, seien<br />

sie nicht nur Ärztinnen und Ärzte, son<strong>der</strong>n bleiben<br />

Sie auch Ärztinnen und Ärzte und lassen Sie<br />

sich nicht zu Produktmanagern <strong>für</strong> ein wie auch<br />

immer geartetes Profit Center umfunktionieren.<br />

Das geht an den Zielen <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin und<br />

auch an dem Arztbild, dem wir uns verpflichtet<br />

haben, vorbei.<br />

2. Durch fortgesetzten Personalabbau ist die Qualität<br />

<strong>der</strong> ärztlichen Weiterbildung gefährdet.<br />

Darüber hinaus führt die Reduktion <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

auf immer kürzer werdende Phasen <strong>der</strong><br />

Bettlägerigkeit zu Defiziten. Strukturell bedingte<br />

Behin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Rotation sowie <strong>der</strong> strukturierten<br />

Weiterbildung sind weitere Risiken. Insgesamt<br />

lässt sich die Notwendigkeit einer sektorübergreifenden<br />

Organisation <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

zur Aufrechterhaltung von Qualitätsstandards<br />

erkennen.<br />

3. Die Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Arbeitszufriedenheit hat<br />

zu einer Abwan<strong>der</strong>ung, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> jüngeren<br />

Ärzteschaft in arztfremde o<strong>der</strong> versorgungsfremde<br />

Tätigkeiten, ins<br />

Management bzw. ins<br />

Ausland geführt. Ein zunehmen<strong>der</strong><br />

Ärztemangel<br />

mit Versorgungsengpässen<br />

ist bereits erkennbar. 68 Prozent aller Krankenhäuser<br />

in Deutschland sind zurzeit nicht in<br />

<strong>der</strong> Lage, freie Arztstellen zu besetzen. Bei 8 Prozent<br />

aller klinischen Einrichtungen ist es aufgrund<br />

eines bestehenden Ärztemangels bereits<br />

zu Schließungen von Abteilungen o<strong>der</strong> Stationen<br />

gekommen. Deutschland ist auf dem Wege, sich


als Exportweltmeister <strong>für</strong> ärztliches Personal zu<br />

profi lieren.<br />

4. Die Beeinflussung des Arztbildes und des heutigen<br />

ärztlichen Berufsbildes ist im Sinne von<br />

Homo ökonomicus versus Arztpersönlichkeit erkennbar.<br />

Die aktive Gestaltung <strong>der</strong> Arzt-Patienten-Beziehung<br />

als Grundlage <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />

ärztliche Tätigkeit halte ich weiterhin <strong>für</strong><br />

unabdingbar.<br />

Aus all diesen Überlegungen ergibt sich insgesamt<br />

die nachhaltige For<strong>der</strong>ung einer Neugestaltung,<br />

teilweise eines Wie<strong>der</strong>aufbaus, einer integrierten,<br />

vernetzten <strong>Innere</strong>n Medizin mit dem Ziel einer<br />

Beseitigung von Versorgungsdefiziten, einer Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Ausbildung, einer Kostensenkung, einer<br />

Effizienz- und Qualitätssteigerung.<br />

Ein erster Schritt in diese Richtung war die Wie<strong>der</strong>einführung<br />

des Facharztes <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin. Weitere<br />

strukturelle aber auch Prozessverän<strong>der</strong>ungen<br />

müssen folgen, um dieses Ziel zu erreichen.<br />

Zukunftsorientierung durch<br />

Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />

Nachwuchsför<strong>der</strong>ung ist ein zentrales Anliegen<br />

<strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin und<br />

speziell auch des Internistenkongresses. Ich habe<br />

die Nachwuchsför<strong>der</strong>ung zum programmatischen<br />

Inhalt dieses Kongresses und auch dieser Eröffnungsveranstaltung<br />

gemacht. Es geht ganz konkret<br />

darum, Potenzial zu verwirklichen, Zukunft zu gestalten,<br />

neue und bessere Arbeitsbedingungen <strong>für</strong><br />

die jungen Ärztinnen und Ärzte zu schaffen. Strukturierte<br />

Weiterbildung, Entlastung von arztfremden,<br />

administrativen Aufgaben und eine Reduktion<br />

auf die Kernaufgaben ärztlicher Tätigkeit sind wichtige<br />

Ziele. Ein zentraler Aspekt ist jedoch <strong>für</strong> mich<br />

die Vermittlung <strong>der</strong> Begeisterung <strong>für</strong> den Beruf des<br />

Internisten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> ärztlichen Tätigkeit, dazu ist<br />

<strong>der</strong> Internistenkongress eine hervorragende Gele-<br />

Rede zur Eröffnung <strong>der</strong> 115. Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

genheit. Im Rahmen des von uns allen gestalteten<br />

Programms haben wir ein Forum geschaffen, um<br />

Chancen zu nutzen, Informationen auszutauschen,<br />

Interaktionen zu gestalten, Geben und Nehmen zu<br />

vermitteln, Kontakte zu knüpfen, sowie berufliche<br />

und persönliche Perspektiven auszubauen.<br />

Doch nicht nur Wissen und Kompetenz sind erfor<strong>der</strong>lich,<br />

son<strong>der</strong>n ich möchte gerade <strong>für</strong> die jungen<br />

Ärztinnen und Ärzte das for<strong>der</strong>n, was im Innenverhältnis<br />

zu unseren Patienten selbstverständlich ist,<br />

nämlich die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Autonomie und Selbstbestimmung<br />

<strong>der</strong> Ärzte in <strong>der</strong> beruflichen Tätigkeit<br />

mit Erhaltung <strong>der</strong> Eigenverantwortlichkeit. Ich halte<br />

dies <strong>für</strong> ein wichtiges Ziel, das <strong>der</strong> Ärzteschaft zum<br />

Teil in zunehmenden Maße im Alltag verwehrt<br />

wird.<br />

Nutzen und genießen Sie die vor Ihnen liegenden<br />

Tage beim Internistenkongress in Wiesbaden, denn<br />

auch in schwierigen Zeiten gilt: „Das Leben ist gar<br />

nicht so schlecht, beson<strong>der</strong>s wenn man die Alternative<br />

bedenkt.“<br />

In diesem Sinne ist <strong>der</strong> 115. Kongress <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin eröffnet.<br />

23


24 Patiententag <strong>2009</strong><br />

Patiententag <strong>2009</strong><br />

Zum Auftakt des 115. Kongresses <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin am<br />

18. April <strong>2009</strong> in Wiesbaden auf dem Schlossplatz<br />

Der Patiententag, begleitend zum Kongress <strong>der</strong><br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin, wie<br />

er in diesem Jahr zum dritten Mal stattgefunden<br />

hat, ist zu einer festen Institution <strong>der</strong> Jahrestagung<br />

geworden. Ableiten lässt sich dieses zum einen aus<br />

einem beständigen Wachstum <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

in den vergangenen Jahren und zum an<strong>der</strong>en aus<br />

einer zunehmenden Akzeptanz, gemessen an <strong>der</strong><br />

wachsenden Besucherzahl.<br />

Nach gemeinschaftlicher Planung durch die Kooperationspartner<br />

<strong>DGIM</strong> und Stadt Wiesbaden,<br />

hier begleitet durch das städtische Gesundheitsamt,<br />

konnte <strong>der</strong> Patiententag am 18. April <strong>2009</strong><br />

gemeinsam von <strong>der</strong> Stadträtin, Doris Jentsch, und<br />

Tabelle 1: Patiententag-Symposien zum 115. Internistenkongress am 18. April <strong>2009</strong> in Wiesbaden<br />

dem Präsidenten <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>, Professor Dr. med. Rainer<br />

Kolloch, morgens um 9:30 Uhr im Stadtverordnetensaal<br />

eröffnet werden. Der dritte Patiententag<br />

Sitzung-Nr. Titel/Organisation Raum Zeit<br />

1 Dicke A<strong>der</strong>n? Taube Füße? Wann sind<br />

Durchblutungsstörungen gefährlich?<br />

2 Bauchspeicheldrüsenkrebs.<br />

Erkennen. Begreifen. Behandeln.<br />

Stadtverordnetensitzungssaal 10:00–11:30<br />

Stadtverordnetensitzungssaal 12:45–15:00<br />

3 Rheumatologie großer Festsaal 10:00–12:15<br />

4 Herzenssachen: Bluthochdruck, Cholesterin,<br />

Herzschwäche, Gerinnungshemmung<br />

großer Festsaal 12:45–15:00<br />

5 Hormone und Übergewicht Raum 22 10:00–12:15<br />

6 Erkrankungen <strong>der</strong> Lunge und <strong>der</strong> Atemwege Raum 22 12:45–15:00<br />

7 Bluthochdruck erkennen, behandeln<br />

und gesün<strong>der</strong> leben<br />

8 Der gesunde Schlaf – Schlafstörungen<br />

und ihre Ursachen<br />

Raum 318 10:00–12:15<br />

Raum 318 12:45–15:00<br />

9 Hackedicht – besser geht’s Dir ohne! Raum 301 10:00–12:15<br />

10 Krebsvorsorge – was kann ich tun? Raum 301 12:45–15:00<br />

11 Das Kreuz mit dem Kreuz:<br />

es gibt nichts Gutes, außer man tut es!<br />

12 Schwangerenvorsorge: Was kann ich vor<br />

<strong>der</strong> Geburt <strong>für</strong> mein Baby und mich tun?<br />

kleiner Festsaal 10:00–12:15<br />

kleiner Festsaal 12:45–15:00


stand unter dem Leitthema „Gesundheitsvorsorge<br />

– Was kann ich tun?“.<br />

Dieses Motto zog sich durch nahezu alle zwölf Vortragsveranstaltungen,<br />

angefangen von Themen wie<br />

Tumorprävention bis hin zur Prävention gegenüber<br />

kardiovaskulären Krankheiten. Erstmalig hat sich<br />

die Veranstaltung dabei in diesem Jahr nicht internistischen<br />

Themen geöffnet. Unter Beibehaltung<br />

des internistischen Schwerpunktes wurden zusätzliche<br />

Beiträge zur Schwangerenvorsorge und zur<br />

Rückengesundheit mit aufgenommen (s. Übersicht<br />

zu den Patiententag-Symposien, Tabelle 1).<br />

Auf diesem Forum präsentierte sich den Patienten<br />

eine Mischung aus Experten <strong>der</strong> Region und<br />

dem gesamten Bundesgebiet. Experten, mit denen<br />

Betroffene ihre – oft schon seit langer Zeit bestehenden<br />

– Fragen diskutieren konnten. Es hat sich in<br />

den zurückliegenden Jahren gezeigt, dass vielfach in<br />

Gesprächen Fragen an die referierenden Internisten<br />

gestellt wurden, die in <strong>der</strong> täglichen Praxis häufig<br />

offen bleiben. Zum einen aufgrund einer einschüchternden<br />

Atmosphäre in den Praxen und Kliniken<br />

und zum an<strong>der</strong>en, da Patienten mit Ihren speziellen<br />

Fragen das knappe zeitliche Kontingent <strong>der</strong> Ärzte<br />

nicht weiter strapazieren wollen. An dieser Stelle<br />

sieht die <strong>DGIM</strong> den Auftrag des Patiententages –,<br />

Distanz abzubauen und zentral zu informieren.<br />

Das Anwachsen <strong>der</strong> Symposien von acht im Vorjahr<br />

auf zwölf in <strong>2009</strong> findet sich auch im Bereich <strong>der</strong><br />

Aussteller wie<strong>der</strong>. Waren es in 2008 noch insgesamt<br />

22 Aussteller, so konnten in diesem Jahr 47<br />

untergebracht werden. Dieses ist sicherlich auch<br />

ein Anzeichen da<strong>für</strong>, dass die Plattform des Patiententages<br />

nicht nur bei unseren Patienten zunehmend<br />

zur Kenntnis genommen wird, son<strong>der</strong>n dass<br />

sie auch bei den Ausstellern, die sich unmittelbar<br />

mit den Belangen <strong>der</strong> Patienten auseinan<strong>der</strong>setzten,<br />

als wichtiges lokales Forum verstanden wird.<br />

Ein Dank zur erfolgreichen Vorbereitung und<br />

Durchführung des diesjährigen Patiententages gilt<br />

dem Gesundheitsamt <strong>der</strong> Stadt Wiesbaden und<br />

hierbei neben <strong>der</strong> Gesundheitsdezernentin, Stadträtin<br />

Rose-Lore Scholz, insbeson<strong>der</strong>e Cornelia Luetkens<br />

und Dr. Ursula Weißbrod. Ihr hoher Einsatz<br />

und die Vermittlung von Kontakten zu lokalen Partnern<br />

haben dazu geführt, dass erneut ein breites<br />

Programm angeboten werden konnte.<br />

Des Weiteren gilt <strong>der</strong> Dank dem Medienpartner<br />

Wiesbadener Kurier. Durch die weitreichende Berichterstattung<br />

und das „Gesundheit Spezial“ im<br />

Vorfeld, fand die Veranstaltung eine hohe Akzeptanz<br />

und einen im Vergleich zum Vorjahr zunehmenden<br />

Besucherstrom.<br />

Zuletzt sei allen Beteiligten <strong>der</strong> Symposien, Ausstellung<br />

und technischen Abwicklung gedankt. Sie<br />

haben entscheidend zum Erfolg <strong>der</strong> gelungenen<br />

Veranstaltung beigetragen. Aufgrund ihres Engagements<br />

wird die <strong>DGIM</strong> an dem bewährten Konzept<br />

festhalten und freut sich bereits heute darauf, im<br />

kommenden Jahr den begonnenen und sehr lebendigen<br />

Dialog zwischen <strong>der</strong> Ärzteschaft und ihren<br />

Patienten wie<strong>der</strong> aufzugreifen und fortzuführen.<br />

Dr. med. André Althoff, Gießen<br />

25


26 Chances <strong>2009</strong><br />

Chances <strong>2009</strong><br />

Auf dem 115. Kongress <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

am 20. und 21. April <strong>2009</strong> in Wiesbaden<br />

Die Chances sind ein Forum, welches sich insbeson<strong>der</strong>e<br />

an den medizinischen Nachwuchs am Ende des<br />

Studiums und innerhalb <strong>der</strong> Facharztweiterbildung<br />

wendet und <strong>der</strong>en Belange facettenreich beleuchtet.<br />

In <strong>2009</strong> wurde dieses Forum zum vierten Mal gemeinschaftlich<br />

von <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> mit dem Springer Medizinverlag<br />

ausgerichtet. Dabei wurden in diesem<br />

Jahr sowohl Inhalte <strong>der</strong> unmittelbaren Karriereplanung<br />

angesprochen als auch gesundheitspolitische<br />

Aspekte diskutiert, die diese Gruppe betreffen.<br />

In How-to-Sessions wurden neben Dauerbrennerthemen<br />

wie <strong>der</strong> Praxisgründung auch Neuerungen<br />

<strong>der</strong> Gesetzgebung besprochen. So zum Beispiel die<br />

nach Sozialgesetzbuch V vorgesehene Möglichkeit<br />

<strong>der</strong> gleichzeitigen Anstellung im Krankenhaus und<br />

<strong>der</strong> Tätigkeit als nie<strong>der</strong>gelassener Vertragsarzt.<br />

Ferner informierte Dr. med. Annette Güntert von<br />

<strong>der</strong> Bundesärztekammer in Berlin über die verschiedenen<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Weiterbildung innerhalb<br />

<strong>der</strong> Bereiche <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin und Allgemeinmedizin.<br />

Bisher herrscht immer noch Unsicherheit<br />

über die Auslegung <strong>der</strong> Muster-Weiterbildungsordnung<br />

nach Beschlusslage des 110. <strong>Deutsche</strong>n<br />

Ärztetages in Münster. Komplettiert wurde dieser<br />

Teil des Forums durch Präsentation alternativer Berufsfel<strong>der</strong><br />

des Arztberufes mit einer Vorstellung von<br />

Ärzte ohne Grenzen und <strong>der</strong> Bundeswehr.<br />

Die beiden Höhepunkte stellten aber zwei Round-<br />

Table-Expertengespräche jeweils am Mittag dar.<br />

Am Montag diskutierten mit dem Kongresspräsidenten<br />

Professor Dr. med. Rainer Kolloch sowohl<br />

Dr. Frank Ulrich Montgomery, Vize-Präsident <strong>der</strong><br />

Bundesärztekammer, als auch Privatdozent Dr. med.<br />

Parwis Fotuhi, Leiter <strong>der</strong> Helios-Akademie, Dr. med.<br />

Marc Dieroff, Horst-Schmidt-Kliniken, Wiesbaden ,<br />

und Privatdozent Dr. med. Torsten Kälsch als<br />

PJ-Beauftragter <strong>der</strong> Universitätsklinik Mannheim<br />

über das Thema „Nachwuchsmangel – Wege aus <strong>der</strong><br />

Misere“. Am Dienstag sprachen Professor Dr. med.<br />

Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident <strong>der</strong> Bundesärztekammer,<br />

Professor Dr. med. Volker Diehl, Universitätsklinik<br />

Köln, Dr. med. Elmar Offers, Evangelisches<br />

Krankenhaus Bielefeld, Professor Dr. med.<br />

Bernd Krumme vom Facharztzentrum MEDICUM,<br />

Wiesbaden, und Professor Dr. Ralph Tun<strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />

European Business School, Oestrich-Winkel, über<br />

„Standardmedizin zu Dumpingpreisen?“ und beleuchteten<br />

dabei das Ulmer Papier des <strong>Deutsche</strong>n<br />

Ärztetages 2008 aus den verschiedenen Perspektiven<br />

<strong>der</strong> Podiumsmitglie<strong>der</strong>.<br />

Es war bei beiden Sitzungen zu erkennen, dass diese<br />

die Belange und Probleme des Nachwuchses trafen.<br />

Es kam zu ausgedehnten Diskussionen zwischen Podium<br />

und Auditorium. Lei<strong>der</strong> mussten diese an beiden<br />

Tagen aufgrund des nachfolgenden Programms<br />

abgebrochen werden. In Anbetracht <strong>der</strong> Resonanz<br />

auf die gesundheitspolitischen Debatten, kann nicht<br />

von einem politikmüden Nachwuchs gesprochen<br />

werden. Es wäre sinnvoll und wünschenswert,<br />

diesen Dialog auch in 2010 auf dem 116. Kongress<br />

fortführen zu können.<br />

Als Abschluss <strong>der</strong> Veranstaltung fand am Dienstagnachmittag<br />

die Präsentation des Young Investigators’<br />

Award durch die jeweiligen Kandidaten in<br />

einer öffentlichen Sitzung statt. Neben dem Vorsitz<br />

<strong>der</strong> Jury durch Professor Dr. med. Gerhard Sybrecht,<br />

Homburg/Saar, bestanden die weiteren Juroren aus<br />

sieben renommierten Wissenschaftlern aus den<br />

Schwerpunkten <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin. Über den<br />

Award wird an an<strong>der</strong>er Stelle berichtet.<br />

Die erfolgreichen Chances haben in <strong>der</strong> vierten Veranstaltung<br />

seit 2005 ihren Stellenwert innerhalb des<br />

Gesamtkongresses gefunden und werden als fester<br />

Bestandteil auch in 2010 wie<strong>der</strong> vertreten sein.<br />

Dr. med. André Althoff. Gießen


Survey <strong>Innere</strong> Medizin<br />

1. Grundsätzliche Zielsetzung des Projektes<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt liegen wenige verwertbare<br />

Daten zur Struktur des stationären Leistungsangebotes<br />

<strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin und ihren Schwerpunkten<br />

vor. Angaben darüber, in welchem Umfang<br />

Schwerpunkte (Teilgebiete) <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin in<br />

Universitätskliniken, akademischen Lehrkrankenhäusern<br />

aber auch in weiteren stationären Einrichtungen<br />

vorhanden sind, fehlen nahezu völlig. Dies<br />

ist zum Teil auch Ausdruck <strong>der</strong> Tatsache, dass die<br />

Krankenhausplanungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> nahezu reine<br />

Kapazitäts-, aber keine Leistungsmengenplanungen<br />

sind. Mit Ausnahme <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> Bremen,<br />

Nord rhein-Westfalen und Saarland werden die<br />

Krankenhausplanungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> den Krankenhäusern<br />

überlassen; dies beinhaltet eben auch die<br />

Auswahl <strong>der</strong> internistischen Schwerpunkte. Geht<br />

man im Idealfall von selbstregulierenden Kräften<br />

aus, könnte dies eine gleichmäßige und – bezogen<br />

auf die Größe <strong>der</strong> zu versorgenden Population –<br />

auch eine angemessene Versorgung bedeuten. Die<br />

Praxis zeigt aber, dass insbeson<strong>der</strong>e in Krankenhäusern,<br />

die nicht den Status einer Universitätsklinik<br />

o<strong>der</strong> eines Lehrkrankenhauses besitzen, das<br />

Versorgungsangebot von einer angemessenen Repräsentanz<br />

aller Schwerpunkte deutlich entfernt ist.<br />

Ziel dieses Projektes war es daher, zunächst eine<br />

grundsätzliche Übersicht über die Vertretung <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin in den bundesdeutschen Krankenhäusern,<br />

auch im Vergleich mit an<strong>der</strong>en Fachrichtungen,<br />

zu erhalten und den Versorgungsgrad durch die acht<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin (in alphabetischer<br />

Reihenfolge: Angiologie, Endokrinologie/Diabetologie,<br />

Gastroenterologie, Geriatrie, Hämatologie/<br />

Survey <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Struktur <strong>der</strong> stationären Leistungsangebote <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin und ihrer<br />

Schwerpunkte in Deutschland<br />

Kommission „Struktur – Krankenhausversorgung“ <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medizin e. V. (<strong>DGIM</strong>)<br />

krankenhäuser<br />

Abbildung 1: Merkmale <strong>der</strong> stationären Versorgung<br />

in Deutschland<br />

Onkologie, Kardiologie, Nephrologie, Pneumologie,<br />

Rheumatologie) zu erfassen. Diese Schwerpunktverteilung<br />

sollte dann noch einmal spezifischer <strong>für</strong> Universitätskliniken<br />

und akademische Lehrkrankenhäuser<br />

dargestellt werden. Darüber hinaus war auch zu<br />

erfassen, wie viele <strong>der</strong> Fälle, die einem Schwerpunkt<br />

����<br />

���<br />

��<br />

�����������������������<br />

�����<br />

����<br />

���������������������<br />

���� ���� ����<br />

�������� �������� ������������ ���������������<br />

Abbildung 2: Auslastung <strong>der</strong> Krankenhäuser<br />

zugeordnet werden können, in den Krankenhäusern<br />

<strong>der</strong> Survey-Gruppe (Universitätskliniken, Lehrkrankenhäuser)<br />

beziehungsweise in den weiteren stationären<br />

Einrichtungen versorgt werden.<br />

Die Ergebnisse dieser Erhebung sollen vor allem<br />

<strong>der</strong> proaktiven Positionierung <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin in <strong>der</strong> politischen und<br />

medizinischen Diskussion sowie <strong>der</strong> Vertretung <strong>der</strong><br />

Interessen ihrer Mitglie<strong>der</strong> dienen. Dies beinhaltet<br />

auch, dass idealerweise dieses und auch zukünftiges<br />

Datenmaterial dazu beiträgt, konkrete Vorschläge<br />

zur adäquaten internistischen Versorgung,<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Repräsentanz <strong>der</strong> Schwerpunkte<br />

in den stationären Einrichtungen, zu machen.<br />

Die Angaben entstammen überwiegend den Qualitätsberichten<br />

<strong>der</strong> Krankenhäuser sowie den Berichten<br />

des statistischen Bundesamtes; das Datenmaterial<br />

bezieht sich hier überwiegend auf die Jahre<br />

2004 und 2005. Aktuellere Qualitätsberichte aus<br />

dem Jahre 2006 waren zu dem Zeitpunkt des Projektabschlusses<br />

noch nicht vollständig verfügbar; es<br />

kann aber davon ausgegangen werden, dass seit diesem<br />

Zeitpunkt nur eine geringfügige Verschiebung<br />

erfolgt ist. Die Erhebung erfolgte in enger Zusam-<br />

27


28 Survey <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Abbildung 3: Die <strong>Innere</strong> Medizin ist die mit Abstand<br />

größte Fachrichtung in <strong>der</strong> stationären Versorgung.<br />

menarbeit mit <strong>der</strong> Harrison Consulting GmBH, <strong>der</strong><br />

an dieser Stelle sehr herzlich zu danken ist.<br />

2. Übersicht über die stationäre Versorgung in <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Die hier erfassten 3460 stationären Einrichtungen<br />

in Deutschland sind zu etwa einem Drittel Vorsorge-<br />

und Rehabilitationseinrichtungen und zu circa<br />

zwei Dritteln Akutkrankenhäuser (Abb. 1). Innerhalb<br />

<strong>der</strong> Akutkrankenhäuser sind <strong>der</strong>zeit 1648 allgemeine<br />

Krankenhäuser (inklusive <strong>der</strong> Universitätskliniken)<br />

ausgewiesen.<br />

Erhebliche Unterschiede ergeben sich hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Auslastung dieser Krankenhäuser (Abb. 2). Die<br />

Bettenauslastung lag im Schnitt bei 75,5 Prozent,<br />

die Auslastung ist eindeutig am höchsten in neurologisch-psychiatrischen<br />

Fachkliniken, die größten<br />

„freien Kapazitäten“ fanden sich im Bereich <strong>der</strong> Belegkrankenhäuser.<br />

In etwa 1460 von 2166 Krankenhäusern <strong>der</strong> Akutversorgung<br />

besteht eine internistische Fachabteilung,<br />

die <strong>Innere</strong> Medizin ist also hier zu zwei<br />

Dritteln in <strong>der</strong> stationären Versorgung repräsentiert.<br />

Dabei ist die <strong>Innere</strong> Medizin die mit Abstand größte<br />

Fachrichtung in <strong>der</strong> stationären Versorgung (Abb. 3).<br />

Innerhalb dieser werden über 37 Prozent aller stationären<br />

Fälle behandelt, sie verfügt über annähernd<br />

33 Prozent aller Betten und beschäftigt dabei gut<br />

über ein Fünftel aller stationären Fachärzte.<br />

������<br />

����������������������<br />

�� �� �� �� ��� ��� ��� ��� ���<br />

������� ������� �������� �������� �������� ������ ��������� �������<br />

Abbildung 4: In den 1460 Krankenhäusern gibt es insgesamt<br />

2510 internistische Fachabteilungen.<br />

��������<br />

3. Übersicht über die Situation <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin in <strong>der</strong> stationären Versorgung<br />

Soweit aus den Datenangaben des Statistischen<br />

Bundesamtes herauslesbar, sind 2510 internistische<br />

Fachabteilungen in diesen 1460 Krankenhäusern<br />

ausgewiesen (Abb. 4). Die Angaben des Statistischen<br />

Bundesamtes von 2005 weisen 43 Prozent<br />

o<strong>der</strong> 1073 aller internistischen Fachabteilungen als<br />

Schwerpunktabteilungen, 1437 (o<strong>der</strong> 57 Prozent) als<br />

nicht eine Schwerpunktbezeichnung tragend aus<br />

(Allgemeine <strong>Innere</strong> Medizin).<br />

Ein wesentliches Ergebnis darüber hinaus ist es,<br />

dass bei Zuteilung <strong>der</strong> tatsächlichen Betten zu<br />

einem spezifischen Schwerpunkt, die Mehrzahl <strong>der</strong><br />

internistischen Betten, nämlich circa zwei Drittel,<br />

nicht einem spezifischen Schwerpunkt zugeordnet<br />

werden können. Dies bedeutet natürlich keineswegs,<br />

dass innerhalb <strong>der</strong> Allgemeinen <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin keine „Schwerpunktmedizin“ betrieben<br />

�����������<br />

����<br />

���������������<br />

����<br />

����������<br />

����<br />

�����������<br />

�����<br />

��������<br />

�����<br />

����������<br />

���� ��������<br />

����<br />

���������<br />

�����<br />

��������������<br />

�����<br />

����������������<br />

��������������������<br />

�������������������<br />

�����������������<br />

�����������������<br />

���������������������������<br />

�������������������������<br />

�����������������������<br />

������������������<br />

�����������������������<br />

�������������������<br />

�������������������������<br />

Abbildung 5: ⅔ aller Betten <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin sind<br />

keinem spezifischen Schwerpunkt zugeordnet.<br />

wird; auch ist natürlich die Allgemeine <strong>Innere</strong><br />

Medizin nicht immer scharf definiert. Angesichts<br />

<strong>der</strong> aktuellen Diskussion über ihre Bedeutung sind<br />

diese Daten aber von höchster Relevanz und veranschaulichen,<br />

dass die Allgemeine <strong>Innere</strong> Medizin<br />

an Krankenhäusern ihren hohen Stellenwert hat.<br />

Erfahrungsgemäß sind es ja gerade multimorbide<br />

Patienten, <strong>der</strong>en Erkrankungen sich nicht eben<br />

einem Schwerpunkt zuordnen lassen, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong>en Probleme häufig gemeinsam auftretende<br />

Stoffwechsel- und Gefäßprobleme o<strong>der</strong> auch Infektionserkrankungen<br />

sind. Unstrittig ist allerdings<br />

auch, dass sich diese Verteilung in den kommenden<br />

Jahren in erheblichem Maße än<strong>der</strong>n wird. Dies wird<br />

zum Beispiel Ausdruck des wachsenden Anteils an<br />

geriatrischen Patienten o<strong>der</strong> auch onkologischen<br />

Patienten sein (Abb. 5).<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> Schwerpunkte <strong>der</strong> Allgemeinen<br />

<strong>Innere</strong>n Medizin auf die in Deutschland erfassten


����������������<br />

��������������������<br />

�������������������<br />

�����������������<br />

�������������������������<br />

�����������������<br />

���������������������������<br />

�����������������������<br />

������������������<br />

�����������������������<br />

Abbildung 6: Anteile <strong>der</strong> Allgemeinen <strong>Innere</strong>n Medizin<br />

und ihrer Schwerpunkte an internistischen Fällen.<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

��������������������������������<br />

�����<br />

���<br />

����<br />

���<br />

�����������<br />

���������������<br />

��������<br />

��������������<br />

���������<br />

����������<br />

����������<br />

������������������������������<br />

����������������������������<br />

���� �����������<br />

Abbildung 7: Die durchschnittliche Verweildauer in <strong>der</strong><br />

<strong>Innere</strong>n Medizin lag bei 7,9 Tagen.<br />

������������������������������<br />

���������������������������<br />

�������������������������������������<br />

������������������������<br />

��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ���� ����<br />

�������� ������� ������� �������� ������� �������<br />

������<br />

�������� �������� ���������<br />

Abbildung 8: Die durchschnittlichen Verweildauern in<br />

<strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin reichen von 5,6 Tagen in<br />

<strong>der</strong> Kardiologie bis zu 17,9 Tagen in <strong>der</strong> Geriatrie.<br />

Fälle verhält sich weitgehend proportional zu <strong>der</strong><br />

Verteilung auf die vorhandenen Betten. Hier lassen<br />

sich laut <strong>der</strong> Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />

<strong>der</strong> Allgemeinen <strong>Innere</strong>n Medizin 61,3 Prozent<br />

<strong>der</strong> Fälle zuordnen (Abb. 6).<br />

Die aktuellen Verweildauerdaten <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin<br />

im Vergleich zu den an<strong>der</strong>en Fachdisziplinen,<br />

aber auch innerhalb <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin verteilt<br />

auf die einzelnen Schwerpunkte sind in den Abb. 7<br />

und 8 dargestellt.<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

�����<br />

�����<br />

�����<br />

����<br />

����<br />

����<br />

����<br />

����<br />

����<br />

����<br />

����<br />

����<br />

����<br />

����<br />

����<br />

����<br />

Abbildung 9: Die internistischen Fälle sind weitestgehend<br />

proportional zur Bevölkerung auf die Län<strong>der</strong> verteilt.<br />

Die Bettenauslastung <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin ist dabei<br />

insgesamt höher als die Belegung <strong>der</strong> Krankenhäuser<br />

insgesamt; sie liegt mit im Schnitt 78 Prozent<br />

über <strong>der</strong> Gesamtauslastung aller Krankenhäuser<br />

(75,5 Prozent). Innerhalb <strong>der</strong> Schwerpunkte fällt<br />

auf, dass die Bettenauslastung nach den Angaben<br />

des Statistischen Bundesamtes in <strong>der</strong> Rheumatologie,<br />

Endokrinologie, Angiologie und Nephrologie<br />

geringfügig unterhalb dieses Schnittes liegt, relativ<br />

am höchsten ist die Auslastung in den Bereichen<br />

Hämatologie (82 Prozent), Kardiologie (84 Prozent),<br />

vor allem aber <strong>der</strong> Geriatrie mit 91,7 Prozent.<br />

4. Regionale Strukturmerkmale <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin<br />

Innerhalb von Deutschland sind die internistischen<br />

Fälle weitestgehend proportional zur Bevölkerungsdichte<br />

auf die Län<strong>der</strong> verteilt; von insgesamt<br />

6,34 Millionen erfassten internistischen Fällen wurden<br />

entsprechend die meisten in Nordrhein-Westfalen,<br />

die wenigsten in Bremen gesehen (Abb. 9).<br />

5. Struktur <strong>der</strong> Survey-Gruppe<br />

Die Survey-Gruppe im engeren Sinne umfasste<br />

467 Krankenhäuser, darunter 25 Fachkliniken ohne<br />

<strong>Innere</strong> Medizin (überwiegend psychiatrisch-neurologische<br />

Krankenhäuser), sowie 35 Universitätskliniken.<br />

Die durchschnittliche Anzahl <strong>der</strong> Betten<br />

je Krankenhaus weist – wie erwartet – erhebliche<br />

Unterschiede auf zwischen Universitätsklinken, akademischen<br />

Lehrkrankenhäusern und den weiteren<br />

stationären Einrichtungen auf; die durchschnittliche<br />

Bettenzahl liegt in den Universitätskliniken bei<br />

1494, die durchschnittliche Anzahl von Fällen je<br />

Universitätsklinik bei rund 55 700, in den akademischen<br />

Lehrkrankenhäusern sind es durchschnittlich<br />

509 Betten bei circa 17 200 Fällen je Krankenhaus,<br />

in den weiteren Krankenhäusern sind es 152 Betten<br />

und circa 4340 Fälle pro Krankenhaus. <strong>Innere</strong> Medi-<br />

��<br />

��<br />

��<br />

29


30 Survey <strong>Innere</strong> Medizin<br />

zin wird sowohl ausweislich <strong>der</strong> Betten (45 Prozent)<br />

wie auch <strong>der</strong> Fälle (46 Prozent) damit überwiegend<br />

in den Häusern <strong>der</strong> Survey-Gruppe repräsentiert.<br />

Die internistischen Fachärzte verteilen sich zu sogar<br />

55 Prozent auf die Universitätskliniken und Lehrkrankenhäuser.<br />

Dies wird auch durch die Ausbildungsstruktur<br />

reflektiert; das Verhältnis von Ärzten<br />

in Weiterbildung zu Fachärzten ist entsprechend am<br />

höchsten in den Universitätskliniken, dagegen ist die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Fälle pro Facharzt niedriger (Abb. 10).<br />

Je nach Bundesland werden durch die Krankenhäuser<br />

<strong>der</strong> Survey-Gruppe (Universitätskliniken und<br />

Lehrkrankenhäuser) 44–87 Prozent aller Fälle <strong>der</strong><br />

stationären Versorgung repräsentiert (Tabelle 1).<br />

Die Qualitätsberichte <strong>der</strong> Krankenhäuser in dieser<br />

Survey-Gruppe weisen ein außerordentlich heterogenes<br />

Verteilungsmuster <strong>der</strong> Schwerpunkte <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin auf. Zumindest ausweislich dieser Berichte,<br />

die nicht notwendigerweise den realen Versorgungsgrad<br />

reflektieren, weisen die Schwerpunkte folgende<br />

Anzahl <strong>der</strong> Abteilungen auf: Angiologie 8, Rheumatologie<br />

18, Endokrinologie 30, Geriatrie 37, Pneumologie<br />

41, Nephrologie 77, Hämatologie 99, Gastroenterologie<br />

133 und Kardiologie 151. De facto werden <strong>der</strong><br />

Allgemeinen <strong>Innere</strong>n Medizin 333 Schwerpunktabteilungen<br />

zugeordnet (auch wenn dies in <strong>der</strong> Versorgungsrealität<br />

so sicher zu hoch ist).<br />

��������������������������������<br />

�����������<br />

���<br />

������<br />

�������������<br />

���<br />

�������������<br />

����������������<br />

���<br />

�����������<br />

���<br />

������<br />

�������������<br />

���<br />

�������������<br />

����������������<br />

�������������������������<br />

���<br />

�����������<br />

Abbildung 10: Ausbildungsmerkmale <strong>der</strong> Krankenhäuser<br />

����������<br />

�����������������<br />

������<br />

������<br />

�����������<br />

������<br />

�������<br />

������<br />

�����������������<br />

�������������<br />

�������������������<br />

���������������<br />

��������<br />

�������<br />

��������������<br />

������������������<br />

���������<br />

�����<br />

������<br />

��������<br />

������<br />

���<br />

���<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

���<br />

��<br />

���<br />

���<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

���<br />

��<br />

����<br />

������<br />

���������<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

�<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

�<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

���<br />

������<br />

���������<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

������<br />

�����<br />

�����<br />

�����<br />

�����<br />

����<br />

�����<br />

�����<br />

�����<br />

�����<br />

������<br />

�����<br />

����<br />

�����<br />

�����<br />

�����<br />

�����<br />

������<br />

������<br />

���������<br />

�����<br />

�����<br />

�����<br />

����<br />

����<br />

�����<br />

�����<br />

����<br />

�����<br />

�����<br />

�����<br />

����<br />

�����<br />

�����<br />

����<br />

����<br />

������<br />

������<br />

���������<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

�����<br />

�����<br />

���������<br />

������� �������<br />

������� �������<br />

������ ������<br />

������ ������<br />

������ ������<br />

������ ������<br />

������� ������<br />

������ ������<br />

������� ������<br />

������� �������<br />

������ ������<br />

������ ������<br />

������ ������<br />

������ ������<br />

������ ������<br />

������ ������<br />

�������� �������<br />

Tabelle 1: Die Survey-Gruppe repräsentiert, je nach<br />

Bundesland, 44–87 % aller Fälle <strong>der</strong> stationären<br />

Versorgung.<br />

������<br />

���������<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

Tabelle 2: Repräsentanz <strong>der</strong> Schwerpunkte<br />

an den Universitätskliniken<br />

6. Strukturelle Merkmale <strong>der</strong> Schwerpunktbildung<br />

an den Universitätskliniken<br />

Die 35 erfassten Universitätskliniken repräsentieren<br />

2 Prozent aller Krankenhäuser, stellen 10 Prozent<br />

aller Betten, behandeln 12 Prozent aller stationären<br />

Fälle und beschäftigen 16 Prozent aller Fachärzte und<br />

circa 25 Prozent aller Ärzte in Weiterbildung. Interessanterweise<br />

ist die <strong>Innere</strong> Medizin in Universitätskliniken<br />

im Vergleich zu den bundesweiten Zahlen<br />

eher unterrepräsentiert; hier werden 26 Prozent <strong>der</strong><br />

stationären Fälle und 23 Prozent <strong>der</strong> Betten zugeordnet.<br />

Bundesweit liegen diese Zahlen bei 38 Prozent<br />

(Fälle) beziehungsweise 33 Prozent (Betten). Soweit<br />

dem Statistischen Bundesamt und den Qualitätsberichten<br />

<strong>der</strong> Universitätskliniken zu entnehmen, sind<br />

82 Prozent <strong>der</strong> Betten und 83 Prozent <strong>der</strong> Fälle den<br />

internistischen Schwerpunkten zugeordnet.<br />

Ein eindeutiger und auch <strong>für</strong> die Analyse <strong>der</strong><br />

Daten sehr wichtiger Trend ist <strong>der</strong>, dass einzelne<br />

Schwerpunkte – und hier vor allem Endokrinologie,<br />

Nephrologie und Hämatologie/Onkologie – in beson<strong>der</strong>s<br />

hohem Maße an den Universitätskliniken<br />

repräsentiert sind (Tabelle 2). Mit an<strong>der</strong>en Worten,<br />

möglicherweise aufgrund <strong>der</strong> zum Teil hohen<br />

Komplexität <strong>der</strong> Krankheitsbil<strong>der</strong> und insgesamt<br />

auch geringeren Zahl <strong>der</strong> diesen Schwerpunkten<br />

zugeordneten Fachärzte, findet in einigen Bereichen<br />

schwerpunktmäßig die Versorgung an Universitätskliniken,<br />

aber auch an akademischen Lehrkrankenhäusern<br />

statt. Es ist vice versa eine sehr bedeutende<br />

Frage, welchen Einfluss dieses auf die Versorgung in<br />

<strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin in den Krankenhäusern besitzt,<br />

die nicht diesen beiden Klinikformen angehören.<br />

7. Zusammenfassung<br />

Diese bundesweite Erhebung zeigt, dass die <strong>Innere</strong><br />

Medizin die mit Abstand größte Fachrichtung in <strong>der</strong><br />

stationären Versorgung ist; auf die 2510 Fachabteilungen<br />

entfallen 38 Prozent aller stationären Fälle.


Dabei betreut je<strong>der</strong> Internist circa 1,8-mal mehr<br />

Patienten als die Ärzte <strong>der</strong> übrigen Fachgebiete.<br />

Eine hohe Bedeutung in <strong>der</strong> bundesweiten internistischen<br />

Versorgung besitzt die „Allgemeine <strong>Innere</strong><br />

Medizin“; dies unterstreicht aus Sicht <strong>der</strong> Autoren<br />

noch einmal die fundierte und breite Ausbildung im<br />

gesamten Fach.<br />

Die Abschätzung <strong>der</strong> regionalen Dimensionierung<br />

<strong>der</strong> internistischen Schwerpunkte im bundesweiten<br />

Vergleich ist außerordentlich schwierig; wie eingangs<br />

erwähnt, werden nur in den Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

Bremen, Nordrhein-Westfalen und Saarland die<br />

internistischen Schwerpunkte auch explizit geplant.<br />

Die Analyse dieser Daten zeigt daher auch, dass eine<br />

aktivere Diskussion von Krankenhausplänen unter<br />

<strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Schwerpunkte<br />

eine hoch bedeutsame Aufgabe ist.<br />

Die Analyse <strong>für</strong> die Universitätskliniken und akademischen<br />

Lehrkrankenhäusern macht deutlich, dass<br />

einzelne Schwerpunkte (Endokrinologie, Nephrologie,<br />

Hämatologie/Onkologie) die Mehrzahl ihrer<br />

Fälle dort betreuen, an<strong>der</strong>e Fächer, zum Beispiel<br />

Rheumatologie, Geriatrie und hier die Allgemeine<br />

<strong>Innere</strong> Medizin sind dort eher unterrepräsentiert.<br />

Dies hat in hohem Maße auch mit historisch gewachsenen<br />

Strukturen zu tun.<br />

8. Grenzen <strong>der</strong> Evaluation und Ausblick<br />

Bei <strong>der</strong> Datenanalyse mussten eine Reihe von<br />

Verzerrungen toleriert werden, die bei dem Studium<br />

<strong>der</strong> Qualitätsberichte o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Daten des<br />

Statistischen Bundesamtes unvermeidlich waren.<br />

Ein wesentliches Problem ist zum Beispiel, dass<br />

Abteilungen häufig unter einem „dominierenden“<br />

Schwerpunkt weitere Schwerpunkte zusammenfassen.<br />

Ferner ist nicht im Detail bekannt, welche<br />

spezifischen Fälle unter <strong>der</strong> Allgemeinen <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin, unter <strong>der</strong> ja über 60 Prozent aller internistischen<br />

Fälle ausgewiesen werden, zusammengefasst<br />

sind. Ein weiteres Problem ist sicher <strong>der</strong><br />

Umbruch bei wesentlichen Parametern; seit <strong>der</strong><br />

erfolgten Umstellung <strong>der</strong> Vergütung <strong>der</strong> medizinischen<br />

Leistungen auf Fallpauschalen (DRGs) wird<br />

je<strong>der</strong> Fall nach seiner Schwere und Komplexität<br />

bewertet und letztendlich bezahlt (Stichwort: Case-<br />

Mix und Case-Mix-Index). Da nur wenige Kliniken<br />

hierzu freiwillig Angaben gemacht haben, mussten<br />

diese essenziellen Daten in <strong>der</strong> Analyse unberücksichtigt<br />

bleiben. Für eine tatsächliche Erhebung <strong>der</strong><br />

möglichen Über- o<strong>der</strong> Unterversorgung in einzelnen<br />

Schwerpunkten <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin bedarf es si-<br />

cher detaillierter regionaler Analysen, zum Beispiel<br />

auch durch direkte Interviews in den Kliniken.<br />

Auch <strong>der</strong> internationale Vergleich ist <strong>der</strong>zeit nicht<br />

möglich; we<strong>der</strong> EU noch WHO noch OECD differenzieren<br />

nach Fachrichtungen, Vergleiche sind deshalb<br />

nur auf <strong>der</strong> Stufe <strong>der</strong> stationären Versorgung insgesamt<br />

möglich.<br />

Bei allen Limitationen verdeutlichen diese Daten<br />

dennoch sehr klar ein heterogenes Versorgungsmuster<br />

<strong>der</strong> stationären Fälle in Deutschland durch<br />

die Schwerpunkte <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin. Während<br />

sich <strong>für</strong> einige Schwerpunkte eine umfängliche,<br />

möglicherweise homogene Verteilung über die gesamte<br />

stationäre Versorgung zeigt (z.B. Kardiologie,<br />

Gastroenterologie) liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>der</strong> Versorgung<br />

nephrologischer, endokrinologischer o<strong>der</strong><br />

auch hämatologisch-onkologischer Patienten überwiegend<br />

in Universitätskliniken und akademischen<br />

Lehrkrankenhäusern. Vice versa zeigt sich durch die<br />

Analyse dieser Daten auch die hohe Bedeutung <strong>der</strong><br />

Allgemeinen <strong>Innere</strong>n Medizin, insbeson<strong>der</strong>e in den<br />

Häusern <strong>der</strong> Grund- und Regelversorgung.<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> Autoren ist es unstrittig, dass mit diesem<br />

Datenmaterial auch Vorschläge zur Etablierung<br />

regional-komplementärer Strukturen in <strong>der</strong> Versorgung<br />

formuliert werden können. Diese Daten sollen<br />

es <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> erlauben, in spezifischen Fragen <strong>der</strong><br />

Landeskrankenhausplanung beratend tätig zu sein<br />

und Vorschläge zur adäquaten Repräsentanz <strong>der</strong><br />

Schwerpunkte zu machen.<br />

Im Beson<strong>der</strong>en legen diese Daten auch nahe, dass<br />

eine wesentliche Aufgabe darin besteht, in den Häusern<br />

<strong>der</strong> Grund- und Regelversorgung, aber auch<br />

denen <strong>der</strong> Maximalversorgung die Versorgungsdefizite<br />

noch detaillierter zu erfassen und Strukturen<br />

zu etablieren (zum Beispiel Liaisondienste), die eine<br />

adäquate Versorgung garantieren. Dies gilt in hohem<br />

Maße <strong>für</strong> die Schwerpunkte <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin,<br />

die im stationären Versorgungsangebot eher unzureichend<br />

abgebildet sind, wie zum Beispiel Rheumatologie,<br />

Endokrinologie o<strong>der</strong> auch Nephrologie.<br />

Ein klares Ziel wird es jetzt daher sein, wie bereits<br />

in ersten Diskussionen geschehen, aktiv zum Beispiel<br />

mit Vertretern <strong>der</strong> Sozialministerien Krankenhauspläne<br />

<strong>für</strong> die <strong>Innere</strong> Medizin mitzugestalten.<br />

Professor Dr. med. Hendrik Lehnert <strong>für</strong> die<br />

Kommis sion „Struktur – Krankenversorgung <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>“<br />

(Amtsperiode 2003–2008)<br />

31


32<br />

Positionspapiere, Sellungnahmen, Empfehlungen <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Tätigkeiten und Entgelte <strong>der</strong> W2-Professoren<br />

in den internistischen Kliniken deutscher<br />

Universitätskliniken<br />

Positionspapier <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V. (<strong>DGIM</strong>)<br />

vom 23. Juli <strong>2009</strong><br />

Die deutsche Medizin hat eine lange Tradition in <strong>der</strong><br />

Ausbildung herausragen<strong>der</strong> Mediziner und zugleich<br />

als Standort klinischer Spitzenforschung. Dies gilt<br />

im Beson<strong>der</strong>en auch <strong>für</strong> die <strong>Innere</strong> Medizin, die<br />

sich dadurch auszeichnet, dass sie konkrete Verbindungen<br />

zwischen Grundlagenforschung, klinischer<br />

Forschung und Anwendung am Krankenbett herstellt.<br />

Der zunehmende Anspruch, innovative Therapieprinzipien<br />

aus vertieftem pathophysiologischem<br />

Verständnis abzuleiten, erfor<strong>der</strong>t gerade in <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin vermehrt grundlagenwissenschaftliches<br />

Arbeiten und damit Möglichkeiten, in denen<br />

sich klinisch tätige Ärzte ohne finanzielle Einbußen<br />

den Grundlagenwissenschaften widmen können.<br />

Seit 2006 existiert <strong>für</strong> die im Angestelltenverhältnis<br />

beschäftigten ärztlichen Mitarbeiter ein entsprechen<strong>der</strong><br />

Ärztetarifvertrag (TV-Ärzte, TV-Ä), <strong>der</strong><br />

im Prinzip in allen deutschen Universitätskliniken<br />

Anwendung findet. Ausnahmen sind zum einen die<br />

„neuen“ Bundeslän<strong>der</strong>, die nach wie vor einen Tarif<br />

„Ost“, das heißt 20 Prozent unter dem jeweiligen Tabellenentgelt<br />

„West“ bezahlen. Zudem gilt in Hessen<br />

eine Son<strong>der</strong>regelung mit 6 statt 4 Tarifstufen.<br />

Beispielhaft <strong>für</strong> ein Bruttogehalt eines Facharztes<br />

nach dem TV-Ä sei hier die Eingruppierung „Ä 3“<br />

<strong>für</strong> eine klinisch tätige Oberärztin/ einen Oberarzt<br />

aufgeführt, das vom 4. Jahr an 6300 Euro beträgt.<br />

„Oberarzt ist <strong>der</strong>jenige Arzt, dem die medizinische<br />

Verantwortung <strong>für</strong> Teil- o<strong>der</strong> Funktionsbereiche <strong>der</strong><br />

Klinik beziehungsweise Abteilung vom Arbeitgeber<br />

übertragen worden ist. Oberarzt ist ferner <strong>der</strong> Facharzt<br />

in einer durch den Arbeitgeber übertragenen<br />

Spezialfunktion, <strong>für</strong> die dieser eine erfolgreich abgeschlossene<br />

Schwerpunkt- o<strong>der</strong> Zusatzweiterbildung<br />

nach <strong>der</strong> Weiterbildungsordnung for<strong>der</strong>t.“ Der TV-Ä<br />

gilt nur <strong>für</strong> Ärzte, „die überwiegend Aufgaben in <strong>der</strong><br />

Patientenversorgung wahrnehmen“. Überwiegend in<br />

<strong>der</strong> Forschung tätige Ärzte an Universitätskliniken<br />

wurden hingegen bis vor Kurzem finanziell deutlich<br />

schlechter gestellt durch eine Besoldung nach dem<br />

allgemeinen Tarifvertrag <strong>für</strong> Bedienstete <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />

(TV-L), was im Falle <strong>der</strong> Funktion eines nicht überwiegend<br />

in <strong>der</strong> Patientenversorgung tätigen Oberarztes<br />

einem monatlichen Gehalt von 3700 Euro<br />

entsprach. Hier konnte erfreulicherweise Ende März<br />

<strong>2009</strong> erreicht werden, dass <strong>der</strong> Geltungsbereich des<br />

TV-Ä an Universitätskliniken auch auf diejenigen<br />

Ärzte auszudehnen sei, die „vorübergehend in einen<br />

Bereich ohne überwiegende Aufgaben in <strong>der</strong> Patientenversorgung<br />

wechselten 1 “. Einschränkend muss<br />

zum jetzigen Zeitpunkt allerdings hingenommen<br />

werden, dass die Tätigkeit in <strong>der</strong> Forschung 12 Monate<br />

nicht übersteigen darf und weiterhin ärztliche<br />

Aufgaben ausgeübt werden.<br />

Deutlich stärkere Auswirkungen auf die individuelle<br />

Motivation zu wissenschaftlichem Arbeiten hat das<br />

Nebeneinan<strong>der</strong> verschiedener Besoldungssysteme<br />

auf die Attraktivität klinischer W2-Professuren.<br />

Die Stelleninhaber von W2-Professuren nehmen in<br />

<strong>der</strong> Regel Oberarztaufgaben wahr o<strong>der</strong> sind Abteilungs-,<br />

Sektions- o<strong>der</strong> Bereichsleiter, meist nicht<br />

strukturbildend, das heißt eingebunden. Werden<br />

lediglich die Bruttoeinkommen (West) verglichen,<br />

so entspricht eine W2-Professur (3890 Euro 2 ) <strong>der</strong><br />

Vergütungsstufe Ä1 ab dem 3. Jahr (d.h. Arzt, ohne<br />

Facharztbezeichnung o<strong>der</strong> spezifische Weiterbildung,<br />

nach zwei Berufsjahren) nach dem TV-Ä mit<br />

3950 Euro. Den Vorteilen des Beamtenstatus mit<br />

Beihilfe, Pensionsberechtigung und insgesamt etwas<br />

geringeren Abzügen vom Bruttogehalt stehen die<br />

Nachteile <strong>der</strong> fehlenden Altersprogression bzw.<br />

Stufenregelung gegenüber. Außerdem sind Dienste<br />

(Ruf- und Bereitschaftsdienst) im Rahmen <strong>der</strong> W-<br />

Besoldung nicht vorgesehen und werden somit auch<br />

nicht bezahlt. Dies kann zu <strong>der</strong> bizarren Situation<br />

führen, dass ein berufener Universitätsprofessor<br />

monatlich über 2000 Euro weniger erhält als Oberärzte,<br />

die ihm nachgeordnet sind, aber nach dem<br />

TV-Ä bezahlt werden. Dass medizinische Fakultäten<br />

(und nicht nur sie) unter solchen Vorzeichen erhebliche<br />

Probleme haben, geeignete Kandidaten <strong>für</strong> eine<br />

W2-Professur zu finden, liegt auf <strong>der</strong> Hand 3 . Obwohl<br />

finanzielle Erwägungen <strong>für</strong> viele klinische Forscher<br />

nicht im Vor<strong>der</strong>grund stehen, ist <strong>der</strong> „Aufstieg“ in<br />

eine W2-Position <strong>für</strong> Fachärzte häufig unattraktiv.<br />

1 Flintrop J. Tarifvertrag <strong>für</strong> Ärzte an Universitätskliniken: Negative<br />

Folgen <strong>für</strong> die Wissenschaft werden abgemil<strong>der</strong>t. Dtsch Arztebl <strong>2009</strong>;<br />

106(14): A-636 / B-544 / C-528<br />

2 http://www.hochschulverband.de/cms1/w-besoldung.html<br />

3 H. Greten „Die Zukunft <strong>der</strong> klinischen Forschung ist gefährdet“<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 13.05.09


Gleichstellung grundlagenwissenschaftlich<br />

arbeiten<strong>der</strong> Ärzte<br />

Auch die primär grundlagenwissenschaftlich arbeitenden<br />

Ärzte sollten keine finanziellen Einbußen<br />

gegenüber klinisch tätigen Kollegen hinnehmen<br />

müssen, da sonst <strong>der</strong> wissenschaftliche Nachwuchs<br />

in Deutschland gefährdet wäre mit fatalen Folgen<br />

<strong>für</strong> die deutsche biomedizinische Forschung. Das<br />

<strong>für</strong> in <strong>der</strong> Forschung tätige und nach TV-Ä besoldete<br />

Ärzte Erreichte 1 sollte in gleicher Weise <strong>für</strong> die W2-<br />

Professoren gelten. Klinische Forschergruppen und/<br />

o<strong>der</strong> klinische Son<strong>der</strong>forschungsbereiche wären<br />

ansonsten auf Dauer international nicht mehr<br />

konkurrenzfähig. Es gilt auch ausdrücklich, einem<br />

allgemeinen Verlust an Wertschätzung wissenschaftlicher<br />

Arbeit und des Ansehens eines klinisch<br />

tätigen Wissenschaftlers in Deutschland entgegenzuwirken.<br />

Möglichkeiten leistungsabhängiger Zulagen <strong>für</strong><br />

W2-Professoren<br />

Allerdings besteht ausdrücklich die Möglichkeit leistungsabhängiger<br />

Zulagen <strong>für</strong> W2-Stelleninhaber, die<br />

dann von <strong>der</strong> Fakultät erbracht werden müssten. Die<br />

Regelungen bzw. Umsetzungen dieser Möglichkeiten<br />

werden <strong>der</strong>zeit in den verschiedenen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

bzw. Fakultäten unterschiedlich gehandhabt. Es<br />

besteht kein Anspruch auf solche individuellen Regelungen.<br />

Die dargestellte finanzielle Schieflage hat<br />

zum Beispiel in Baden-Württemberg dazu geführt,<br />

dass keine W2-Stellen in <strong>der</strong> Medizin mehr ausgeschrieben<br />

werden, son<strong>der</strong>n lediglich W3-Positionen.<br />

Innerhalb eines Bundeslandes (Hessen) gibt es an<br />

den drei Universitätsklinika bzw. Medizinischen Fakultäten<br />

drei unterschiedliche Verfahrensweisen: In<br />

Frankfurt werden nur W3-Stellen, entwe<strong>der</strong> nicht<br />

strukturbildend (d.h. eingebunden) o<strong>der</strong> als Abteilungsleiter<br />

(vormals Ordinariat) besetzt. In Gießen<br />

existieren <strong>für</strong> W2-Stelleninhaber in den Kliniken<br />

keinerlei Leistungszulagen, lediglich im Bereich<br />

<strong>der</strong> Vorklinik bzw. in den theoretischen Fächern in<br />

Ausnahmefällen. In Marburg sind <strong>für</strong> W2-Stelleninhaber<br />

leistungsabhängige Zulagen (SFB-Mitgliedschaft,<br />

qualifizierte Drittmittel u. Ä.) bzw. Zulagen<br />

im Rahmen von Bleibeverhandlung möglich (bis ca.<br />

20 Prozent des Grundgehaltes).<br />

Unterstützung <strong>für</strong> eine angemessenere Besoldung<br />

von W2-Professoren durch die DFG<br />

Im Rahmen von Forschergruppen und klinischen<br />

Forschergruppen können geför<strong>der</strong>te W2-Professuren<br />

aufgestockt finanziert werden. Damit können<br />

Differenzen zur bisherigen durchschnittlichen<br />

C3-Vergütung ausgeglichen werden. Im Heisenberg-<br />

Programm werden <strong>der</strong>zeit W2-Professuren geför<strong>der</strong>t.<br />

In all diesen Programmen kann die DFG die die<br />

Grundvergütung übersteigenden Mittel bis zu einer<br />

Gesamthöhe von maximal 81 600 Euro <strong>für</strong> W2-West,<br />

bzw. 76 800 Euro <strong>für</strong> W2-Ost zur Verfügung stellen.<br />

Sicherstellung einer amtsangemessenen Besoldung<br />

durch den sogenannten Mindestbezug<br />

Das Verwaltungsgericht Gießen hat im Streitfall um<br />

die Besoldung eines nach W2 eingruppierten Marburger<br />

Universitätsprofessors kürzlich das Bundesverfassungsgericht<br />

angerufen. Der Professor hatte<br />

geklagt, dass die Besoldungsstufe W2 mit einem<br />

Grundgehalt von gut 4000 Euro keine amtsangemessene<br />

Besoldung darstelle, und das Verwaltungsgericht<br />

Gießen stimmte dem grundsätzlich zu. Die<br />

Karlsruher Richter sollen die Verfassungsmäßigkeit<br />

prüfen, ob die neu geschaffene Besoldungsgruppe<br />

W2 eine angemessene Alimentation eines Hochschulprofessors<br />

darstelle (5 E 248/07). Der Vergleich<br />

mit an<strong>der</strong>en Besoldungsgruppen ergebe, dass die<br />

sich aus den vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben<br />

<strong>der</strong> Hochschulen im Bereich von Forschung<br />

und Lehre ergebende beson<strong>der</strong>e Qualität <strong>der</strong> Tätigkeit<br />

und die Verantwortung <strong>der</strong> Hochschullehrkräfte<br />

nicht richtig gewichtet seien. Durch die Abschaffung<br />

<strong>der</strong> Dienstaltersstufen seien die Grundgehaltssätze<br />

verglichen mit dem Endgrundgehalt <strong>der</strong><br />

C-Besoldung um mehr als ein Viertel herabgesetzt<br />

worden. Der Kernbestand <strong>der</strong> Alimentationspflicht<br />

sei nur gewahrt, wenn die amtsangemessene Besoldung<br />

allein durch die festen Gehaltsbestandteile –<br />

den sogenannten Mindestbezug – sichergestellt sei.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V.<br />

(<strong>DGIM</strong>) for<strong>der</strong>t daher:<br />

• Äquivalente Nettovergütungen <strong>der</strong> klinisch bzw.<br />

grundlagenwissenschaftlich tätigen W2-Professoren<br />

in <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin und <strong>der</strong> nach TV-Ä eingruppierten<br />

Oberärzte müssen angestrebt werden.<br />

• Der gesetzliche Spielraum <strong>der</strong> leistungsbezogenen<br />

Zulagen <strong>für</strong> W2-Professoren nach Vorschrift des<br />

§ 33 Abs. 1 Nr. 2 des Bundesbesoldungsgesetzes<br />

(BBesG) muss besser bekannt gemacht und von<br />

den Fakultäten genutzt werden.<br />

Professor Dr. med Elisabeth Märker-Hermann <strong>für</strong> die<br />

Kommission „Wissenschaft – Nachwuchsför<strong>der</strong>ung“<br />

<strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Kommissionsmitglie<strong>der</strong>: A. Althoff, Ch. Espinola-<br />

Klein, G. Fätkenheuer, J. Graf, J. Hampe, R. Knöll,<br />

F. Lammert, E. Märker-Hermann, G. Nickenig,<br />

M. Schott, E. Schulze-Lohoff<br />

33


34 Bericht zum Frühjahrssymposium <strong>der</strong> Korporativen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> <strong>2009</strong><br />

Zusatzweiterbildung „Internistische Intensivmedizin“<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> den Erwerb <strong>der</strong> Zusatzbezeichnung<br />

„Intensivmedizin“ ist eine Facharztanerkennung<br />

in den Gebieten Chirurgie, <strong>Innere</strong> Medizin und<br />

Allgemeinmedizin o<strong>der</strong> <strong>für</strong> Anästhesiologie, Kin<strong>der</strong>-<br />

und Jugendmedizin, Neurochirurgie o<strong>der</strong> Neurologie.<br />

Der Zusatzbezeichnung „Intensivmedizin“ kann<br />

<strong>der</strong> adjektivische Zusatz <strong>der</strong> jeweiligen Facharztbezeichnung<br />

zugefügt werden, z. B. „Internistische<br />

Intensivmedizin“.<br />

Die Weiterbildungszeit <strong>für</strong> die Zusatzweiterbildung<br />

Intensivmedizin beträgt 24 Monate bei einem<br />

Weiterbildungsbefugten gemäß § 5, Absatz 1, Satz<br />

2 <strong>der</strong> aktuellen (Muster-)Weiterbildungsordnung<br />

(MWBO). Davon können im Gebiet <strong>Innere</strong> Medizin<br />

und Allgemeinmedizin 6 Monate während <strong>der</strong> Facharztweiterbildung<br />

abgeleistet werden. Die 6 Monate<br />

Intensivmedizin in <strong>der</strong> Weiterbildung zum Facharzt<br />

<strong>Innere</strong> Medizin (Internist) o<strong>der</strong> Facharzt <strong>Innere</strong><br />

Medizin und …logie (Internist und …loge) sind aber<br />

nur dann auf die Zusatzweiterbildung anrechenbar,<br />

wenn <strong>der</strong> Weiterbildungsbefugte <strong>für</strong> die Weiterbildung<br />

zum Facharzt <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin o<strong>der</strong> zum<br />

Facharzt <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin und X selbst auch über<br />

die Zusatzbezeichnung „Internistische Intensivmedizin“<br />

verfügt. Ein Weiterbildungsbefugter in <strong>der</strong><br />

Der Vorstand <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> wirbt <strong>für</strong> einen<br />

breiten Erwerb <strong>der</strong> Zusatzweiterbildung<br />

„Internistische Intensivmedizin“ <strong>für</strong> alle<br />

Internistinnen und Internisten, die eine<br />

längerfristige o<strong>der</strong> definitive Karriere als<br />

Internist an einem Krankenhaus o<strong>der</strong> einer<br />

Universitätsklinik planen.<br />

<strong>Innere</strong>n Medizin o<strong>der</strong> <strong>Innere</strong> Medizin mit X verfügt<br />

nicht automatisch auch über die Weiterbildungsbefugnis<br />

<strong>für</strong> die Zusatzweiterbildung „Internistische<br />

Intensivmedizin, da diese nicht integraler Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Weiterbildung zum Facharzt <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

o<strong>der</strong> <strong>Innere</strong> Medizin und X ist.<br />

Die Weiterbildungsgremien <strong>der</strong> Bundesärztekammer<br />

haben dies <strong>für</strong> den Facharzt Anästhesiologie<br />

beschlossen. Nach unserer Auffassung gilt dies analog<br />

auch <strong>für</strong> den Internisten.<br />

Professor Dr. med. Hans-Peter Schuster<br />

Generalsekretär <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Gibt es in Deutschland noch medizinische<br />

Innovationen?<br />

Bericht zum Frühjahrssymposium <strong>der</strong> Korporativen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

am 21. April <strong>2009</strong> in Wiesbaden<br />

Traditionell fand im Rahmen des 115. Internistenkongresses<br />

das Frühjahrssymposium <strong>der</strong> Korporativen<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> statt. Das Thema<br />

„Arzneimittelinnovationen in Deutschland – Was<br />

wurde aus <strong>der</strong> einstigen Apotheke <strong>der</strong> Welt?“ diskutierten<br />

ein Medizinhistoriker, ein Biochemiker<br />

sowie Vertreter aus <strong>der</strong> Industrie, Politik und Gesundheitsökonomie.<br />

Die Statistik zeigt eine eindeutige Entwicklung:<br />

Waren vor knapp 30 Jahren noch zwei deutsche<br />

Pharmafirmen unter den Top 10, findet sich im Jahr<br />

<strong>2009</strong> dort kein Unternehmen aus <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

mehr. Auch bei den Patentanmeldungen ist<br />

eine negative Tendenz erkennbar: Die Anzahl <strong>der</strong><br />

Anmeldungen stieg zwar von 1990–2002 an, <strong>der</strong><br />

prozentuale Anteil aus Deutschland daran nahm<br />

allerdings ab. Im Laufe dieser Zeit stiegen aber auch<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Medikamentenentwicklung,<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Sicherheit. Das macht<br />

Forschung aufwendiger und teurer.<br />

Medizintechnik – bis heute führend<br />

Wie sich Deutschland als die „Apotheke <strong>der</strong> Welt“<br />

etablierte, erläuterte Professor Dr. rer. medic. Norbert<br />

W. Paul vom Institut <strong>für</strong> Geschichte, Theorie<br />

und Ethik <strong>der</strong> Medizin an <strong>der</strong> Universität Mainz. Am<br />

Ende des 19. und im beginnenden 20. Jahrhun<strong>der</strong>t


etrieben Wissenschaftler wie Emil von Behring<br />

o<strong>der</strong> Paul Ehrlich Forschung so, wie man sie heute<br />

als „translationale Forschung“ beschreiben würde,<br />

so Paul. Emil von Behring war es gelungen, Grundlagen<br />

und angewandte Forschung sowie Unternehmertum<br />

eng zu verzahnen. Einen wesentlichen<br />

Einschnitt <strong>für</strong> die Konkurrenzfähigkeit Deutschlands<br />

bedeutete die Zeit des Nationalsozialismus,<br />

argumentierte Paul. Die Entwicklung <strong>der</strong> Penicilline<br />

in den USA und England fand zum Beispiel unter<br />

Ausschluss <strong>der</strong> deutschen Wissenschaft statt.<br />

Nach 1945 erholte sich die Arzneimittelentwicklung<br />

und -herstellung in Deutschland schnell,<br />

während die Forschung aufgrund <strong>der</strong> Emigration<br />

vieler Wissenschaftler während des Nationalsozialismus<br />

insgesamt geschwächt war. Dennoch gab es<br />

in Deutschland innovative Forschung, jedoch mit<br />

einem Schwerpunkt auf instrumentelle Verfahren<br />

und Medizintechnik. Die „High-Tech-Medizin“, beispielsweise<br />

bei <strong>der</strong> Bildgebung, bei operativen Verfahren<br />

und bei Techniken wie <strong>der</strong> Endoskopie seien<br />

maßgebliche Entwicklungen <strong>der</strong> Nachkriegszeit.<br />

„Und da ist Deutschland nach wie vor auch in weiten<br />

Teilen Weltführer!“ Aber auch <strong>der</strong> Einzug neuer<br />

biotechnologischer Verfahren in die Forschung und<br />

Entwicklung sowie die Überwindung <strong>der</strong> intellektuellen<br />

Zäsur <strong>der</strong> NS-Zeit habe zu einer Zunahme<br />

des innovativen Potenzials <strong>für</strong> pharmazeutische<br />

Forschung und Entwicklung in unserem Lande beigetragen,<br />

so Paul.<br />

Gute Grundlagenforschung als Basis<br />

<strong>für</strong> Innovationen<br />

Dass Innovationen in Deutschland auch heute noch<br />

möglich und Realität sind, zeigte auch <strong>der</strong> Biochemiker<br />

Professor Dr. rer. nat. Stefan Rose-John, von<br />

<strong>der</strong> Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig ist Rose-John zufolge, dass man eine<br />

Erfindung o<strong>der</strong> bemerkenswerte Entdeckung zuerst<br />

patentieren lässt. „Wenn Sie das nicht patentieren lassen,<br />

dann will kein Mensch etwas davon wissen.“ Nur<br />

so könne man die Basis schaffen, um die Entdeckung<br />

auch zu kommerzialisieren. Sein Fazit: „Wenn man<br />

ordentliche Grundlagenforschung macht, kann man<br />

auch auf neue therapeutische Prinzipien stoßen.“<br />

Unsicherer Markt behin<strong>der</strong>t Arzneientwicklung<br />

Dass Innovationen unbedingt nötig sind, betonte<br />

auch Dr.-Ing. Norbert Gerbsch, stellvertreten<strong>der</strong><br />

Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes <strong>der</strong><br />

pharmazeutischen Industrie e. V. Nur so könnten<br />

sich Unternehmen nach Ablauf des Patentschutzes<br />

am Markt behaupten. Auch volkswirtschaftlich sei<br />

das Gesundheitssystem auf Innovationen angewiesen.<br />

Bei vielen Volkserkrankungen könne man die<br />

Kosten zukünftig nur durch bessere Behandlungsmethoden<br />

kontrollieren. Die letzte und wichtigste<br />

Perspektive sei schließlich, Patienten individuell<br />

helfen zu können. Bevor eine Innovation beim Patienten<br />

ankommt, durchläuft sie allerdings ein komplexes<br />

System mit vielen Akteuren. Die Entwicklung<br />

und Testung <strong>der</strong> Substanzen dauern einige Jahre<br />

und kosten zunächst viel Geld, so Gerbsch. Um das<br />

dadurch entstehende Risiko einzudämmen, sei,<br />

so Gerbsch, ein berechenbarer und transparenter<br />

Markt nötig. „Wir brauchen langfristige Planbarkeit<br />

und Stabilität!“ Dies sei momentan aber nicht gegeben<br />

– seit 1989 gab es pro Jahr durchschnittlich<br />

eine Reform im Gesundheitssystem.<br />

Gesundheitssystem vereinfachen<br />

Als ein „verhed<strong>der</strong>tes System“ bezeichnete dann<br />

auch Dr. med. dent. Peter Schmitz, Mainz, gesundheitspolitischer<br />

Sprecher <strong>der</strong> rheinlandpfälzischen<br />

FDP-Fraktion, das Gesundheitssystem in <strong>der</strong> Bundesrepublik.<br />

Bei den Reformen im Gesundheitssystem<br />

habe niemand mehr einen Überblick. Dies lässt<br />

sich laut Schmitz bereits an <strong>der</strong> Länge des jüngsten<br />

Gesetzestextes erkennen: Hatte die vorletzte<br />

Reform noch 400 Seiten, so umfasste die letzte<br />

schon 800. Eine neue Reform dürfe dies nicht noch<br />

verschlimmern. Schmitz betonte: „Eins muss klar<br />

sein: Die Regelungen, die im Gesundheitssystem<br />

getroffen werden können, werden nie wirklich einfach<br />

sein. Aber die Richtung ‚Vereinfachung‘ ist unverzichtbar!“<br />

Das Ziel weiterer Reformbemühungen<br />

im Gesundheitssystem dürfe nicht sein, es billig zu<br />

organisieren, so Schmitz. „Es wird in <strong>der</strong> Organisation<br />

immer teuer sein.“ Man müsse sich nur darüber<br />

klar werden, dass steigende Umsätze in an<strong>der</strong>en<br />

Branchen als positiv angesehen werden – einzig im<br />

Gesundheitssystem sei dies negativ belegt.<br />

Was kann sich das Gesundheitssystem leisten?<br />

„Was können wir uns leisten?“ fragte und beantwortete<br />

Dr. med. Thomas Schürholz, Geschäftsführer<br />

AnyCare, Stuttgart. Gesundheitsfonds und<br />

morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich<br />

als gesetzliche Rahmenbedingungen stellen alle<br />

Akteure des Gesundheitswesens vor die Alternative<br />

zu leisten o<strong>der</strong> zu sparen. Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>für</strong> die<br />

gesetzlichen Krankenkassen sei die systemimmanente<br />

finanzielle Unterdeckung. In <strong>der</strong> Hauptgruppe<br />

<strong>der</strong> 13- bis 60-jährigen Versicherten erhalte eine<br />

gesetzliche Krankenkasse pro Kopf zwischen 40<br />

und 80 Euro monatlich als Grundpauschale. „Erst<br />

wenn ein Versicherter unter einer zuschlagsfähigen<br />

35


36 Preisverleihungen <strong>2009</strong><br />

Versicherungsfall monatliche<br />

Morbiditätszuschläge<br />

Hämophilie 5064,7053 €<br />

Dialysestatus 4080,5492 €<br />

Mukoviszidose 1840,2040 €<br />

myeloische Leukämie 1491,3358 €<br />

Lungenmetastasen<br />

und Metastasen <strong>der</strong><br />

Verdauungsorgane<br />

Transplantation eines<br />

wichtigen Organs<br />

sehr schwere<br />

Stoffwechselstörungen<br />

(Hypopituitarismus,α1-<br />

Antitrypsinmangel,<br />

näher bezeichnete<br />

Sphingolipidosen)<br />

chronisch entzündliche<br />

Darmerkrankungen<br />

1430,5582 €<br />

923,2300 €<br />

814,6693 €<br />

130,8000 €<br />

akuter Myokardinfarkt 119,7361 €<br />

Schwangerschaft 92,5773 €<br />

Hypertonie 38,4826 €<br />

Tabelle 2: Monatliche Morbiditätszuschläge je Versichertem<br />

aus dem Gesundheitsfonds (Quelle: Bundesversicherungsamt)<br />

Erkrankung leidet, gibt es mehr Geld.“ Das Problem<br />

hierbei ist laut Schürholz, dass die Zuschläge<br />

Theodor-Frerichs-Preis <strong>2009</strong><br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V.<br />

(<strong>DGIM</strong>) verleiht jährlich<br />

den mit 20 000 – ab 2010<br />

mit 30 000 - Euro dotierten<br />

Theodor-Frerichs-<br />

Preis <strong>für</strong> die beste vorgelegte,<br />

möglichst klinischexperimentelle<br />

Arbeit auf<br />

dem Gebiet <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin. Die diesjährige<br />

Preisverleihung fand wäh-<br />

PD Dr. med. Marco Idzko<br />

rend des 115. Kongresses<br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin in<br />

Wiesbaden statt. Auf Vorschlag <strong>der</strong> Jury prämierte<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin PD Dr.<br />

med. Marco Idzko, Universitäts klinikum Freiburg,<br />

Abteilung <strong>für</strong> Pneumologie, <strong>für</strong> die Arbeit<br />

die Kostenrealität <strong>für</strong> viele Kassen nicht abbilden.<br />

„Daran än<strong>der</strong>t auch eine sogenannte Prävalenzgewichtung<br />

mit beson<strong>der</strong>s hohen Zuschlägen bei<br />

den seltenen, und vergleichsweise niedrigeren<br />

Zuschlägen bei den Volkskrankheiten nichts“ (siehe<br />

Tabelle 2). Um einer Unterfinanzierung entgegenzuwirken,<br />

gebe es vor<strong>der</strong>gründig zunächst die Möglichkeit,<br />

von den Versicherten höhere Beiträge zu<br />

verlangen o<strong>der</strong> den steuerfinanzierten Bundeszuschuss<br />

zu erhöhen. Viel wichtiger sei es allerdings,<br />

die effektiven Steuerungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Kassen<br />

im medizinischen Versorgungsmanagement zu nutzen.<br />

Diese bergen noch großes Gestaltungspotenzial,<br />

so Schürholz.<br />

Fazit <strong>der</strong> Veranstaltung:<br />

Der Pharmastandort Deutschland hat seit den<br />

90er Jahren an Bedeutung verloren. Trotzdem sind<br />

Arzneimittelinnovationen in Deutschland immer<br />

noch möglich. Vorausgesetzt, es gibt da<strong>für</strong> eine<br />

gute Grundlagenforschung. Außerdem müssen die<br />

politischen Rahmenbedingungen stimmen: Die permanenten<br />

Verän<strong>der</strong>ungen im Gesundheitssystem<br />

erschweren Investitionen in Innovationen. Mit stabilen<br />

politischen Regelungen lassen sich Marktentwicklungen<br />

besser abschätzen und die unternehmerischen<br />

Risiken <strong>für</strong> die Entwicklung eines neuen<br />

Arzneimittels senken.<br />

Daniela Umbreit, Stuttgart<br />

„Extracellular ATP triggers and maintains asthmatic<br />

airway inflammation by activating dendritic<br />

cells.“<br />

M. Idzko, H. Hammad, M. van Nimwegen, M. Kool,<br />

M. A. M. Willart, F. Muskens, H. C Hoogsteden,<br />

W. Luttmann, D. Ferrari, F. Di Virgilio,<br />

J. C. Virchow Jr., B. N. Lambrecht<br />

Überblick<br />

Die von Herrn PD Dr. Marco Idzko vorgelegte Arbeit<br />

befasst sich mit <strong>der</strong> klinischen Relevanz von im<br />

biologischen System ubiquitär vorkommenden Nukleotiden,<br />

wie z.B. ATP (Adenosin-5’-triphosphat).<br />

Insbeson<strong>der</strong>e in chronisch entzündeten humanen<br />

Geweben liegen diese Nukleotide extrazellulär in<br />

hohen Konzentrationen vor, sodass sie ihrerseits<br />

die Entzündung über die Bindung an purinerge


P2-Rezeptoren aktiv unterhalten können. Die Arbeitsgruppe<br />

von Herrn Idzko konnte bereits in Vorarbeiten<br />

zeigen, dass sämtliche strukturellen und<br />

inflammatorischen Zellen, die an <strong>der</strong> Pathogenese<br />

<strong>der</strong> asthmatischen Entzündungsreaktion beteiligt<br />

sind, funktionelle P2-Rezeptoren exprimieren und<br />

dass über <strong>der</strong>en Aktivierung in vitro eine „proasthmatische“<br />

Immunantwort ausgelöst werden<br />

kann. In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit zeigen die Autoren<br />

nun, dass die Allergenprovokation beim Menschen<br />

und im experimentellen Asthma-Mausmodell zu<br />

einer Freisetzung von endogenem ATP führt und<br />

dass hierbei die intrapulmonalen ATP-Level mit<br />

<strong>der</strong> Eosinophilie in <strong>der</strong> bronchoalveolären Lavage<br />

korrelieren. Gleichzeitig wiesen die Autoren nach,<br />

dass eine Reduktion <strong>der</strong> endogenen pulmonalen<br />

ATP-Spiegel sowie eine spezifische Inhibition <strong>der</strong><br />

P2-Rezeptoren während <strong>der</strong> Allergenprovokation zu<br />

einer Hemmung <strong>der</strong> asthmatischen Entzündungsreaktion<br />

beitragen. Mechanistisch identifizierten<br />

Idzko und Mitarbeiter myeloide dendritische Zellen<br />

als mögliche Zielzellen <strong>für</strong> das endogen produzierte<br />

ATP, die bekannterweise eine essenzielle Rolle bei<br />

<strong>der</strong> Induktion und Unterhaltung <strong>der</strong> asthmatischen<br />

Entzündungsreaktion spielen.<br />

Zusammenfassend zeigen die von Herrn PD Dr. Idzko<br />

publizierten Ergebnisse erstmals, dass die Allergenprovokation<br />

zu einer Freisetzung von endogenem<br />

ATP führt, welches selbst wie<strong>der</strong>um durch die<br />

Akti vierung von dendritischen Zellen die asthmatischen<br />

Entzündungsreaktionen induziert und unterhält.<br />

Die Autoren schlussfolgern aus ihren Untersuchungen,<br />

dass P2-Rezeptor-Antagonisten somit<br />

eine neue Therapieoption <strong>für</strong> das steroidrefraktäre<br />

Asthma bronchiale darstellen.<br />

Diese Ergebnisse sind hochinnovativ und ein Paradebeispiel<br />

<strong>für</strong> eine exzellente translationale For-<br />

Präventionspreis <strong>Innere</strong> Medizin <strong>2009</strong><br />

Der von <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n Stiftung <strong>Innere</strong> Medizin<br />

über die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

verliehene und mit 5000 Euro dotierte Präventionspreis<br />

<strong>Innere</strong> Medizin wird <strong>für</strong> die beste aus dem<br />

deutschsprachigen Raum vorgelegte Arbeit auf dem<br />

Gebiet <strong>der</strong> Prävention innerer Krankheiten verliehen.<br />

Die diesjährige Preisverleihung fand anlässlich<br />

Preisverleihungen <strong>2009</strong><br />

schung von <strong>der</strong> Zellkultur, über das Mausmodell<br />

bis hin zum Patienten mit dem Ziel, aus pathophysiologischen<br />

Vorgängen eine therapeutische<br />

Intervention abzuleiten. Hervorzuheben ist, dass<br />

Herr PD Dr. Idzko bereits in den Jahren 2006 und<br />

2007 zwei hochkarätige Publikationen im Journal<br />

of Clinical Investigation publiziert hat und <strong>der</strong>zeit<br />

durch ein Emmy-Nöther-Stipendium <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n<br />

Forschungsgemeinschaft unterstützt wird.<br />

Mit 32 Jahren ist er gleichzeitig <strong>der</strong> jüngste Bewerber<br />

<strong>für</strong> den diesjährigen Theodor-Frerichs-Preis.<br />

Zusammenfassend ist somit nicht nur die Arbeit<br />

selbst die hochkarätigste unter den eingegangenen<br />

Bewerbungen, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> wissenschaftliche<br />

Werdegang und die bisherigen Forschungsleistungen<br />

von Herrn PD Dr. Idzko, auch unter<br />

Berücksichtigung seines Alters, unter den übrigen<br />

Bewerberinnen/Bewerbern hervorstechend und<br />

herausragend.<br />

37<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Marco Idzko, geboren am 2.5.1976 in<br />

Heidelberg<br />

1995–2002 Studium <strong>der</strong> Humanmedizin an <strong>der</strong> Albert-Ludwigs-<br />

Universität Freiburg, <strong>der</strong> Universität Wien, <strong>der</strong> University<br />

of Cape Town (Südafrika) und <strong>der</strong> University<br />

of Sydney (Australien)<br />

1998–2000 Promotion zum Thema „Einfluß von extrazellulären<br />

Nukleotiden auf den eosinophilen Granulozyten“,<br />

Abt. <strong>für</strong> Pneumologie, Universitätsklinikum Freiburg,<br />

Prof. Dr. med. J. C. Virchow<br />

2005 Habilitation über das Thema „Die Regulation <strong>der</strong><br />

dendritischen Zellen: Neue Erkenntnisse zur Aktivierung,<br />

Chemotaxis, Zytokin- und Chemokinfreisetzung<br />

und T-Zell-Aktivierung <strong>der</strong> dendritischen Zellen<br />

sowie zu ihrer Involvierung bei Asthma bronchiale.<br />

2002–2003 Arzt im Praktikum in <strong>der</strong> Abt. <strong>für</strong> Pneumologie des<br />

Universitätsklinikums Freiburg<br />

seit 12/2003 Assistenzarzt in <strong>der</strong> Abt. <strong>für</strong> Pneumologie des<br />

Universitäts klinikums Freiburg<br />

seit 8/2007 Leiter <strong>der</strong> COPD & Asthma Researchgroup (CARG)<br />

den statt. Preisträger<br />

ist PD Dr. med.<br />

Jochen Müller-<br />

Ehmsen, Klinikum<br />

<strong>der</strong> Universität<br />

Köln, Klinik III <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medizin, <strong>für</strong><br />

die Arbeit<br />

des 115. Kongresses <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin in Wiesba- PD Dr. med. Jochen Müller-Ehmsen


38<br />

Preisverleihungen <strong>2009</strong><br />

„Decreased number of circulating progenitor cells<br />

in obesity: beneficial effects of weight reduction.“<br />

J. Müller-Ehmsen, D. Braun, T. Schnei<strong>der</strong>, R. Pfister,<br />

N. Worm, K. Wielckens, C. Scheid, P. Frommolt, M. Flesch<br />

Überblick<br />

Die Arbeit untersucht zirkulierende Progenitorzellen<br />

bei Übergewicht und kommt zu wichtigen neuen,<br />

auch international bereits publizierten Ergebnissen,<br />

die durchaus den Charakter einer Präventionsarbeit<br />

haben. Die Anzahl zirkulieren<strong>der</strong> endothelialer Progenitorzellen<br />

im peripheren Blut ist ein zellulärer<br />

Marker <strong>für</strong> das individuelle kardiovaskuläre Risiko.<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Jochen Müller-Ehmsen, geb. am 20.11.1968 in<br />

Mannheim<br />

1989–1995 Studium <strong>der</strong> Humanmedizin an <strong>der</strong> Universität<br />

Regensburg, Ludwig-Maximilians-Universität München,<br />

Universität zu Köln und Harvard Medical School, Boston<br />

1997 Promotion an <strong>der</strong> Klinik III <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin, Uniklinik<br />

Köln, Prof. Dr. med. E. Erdmann<br />

1998–2000 Stipendiat <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft an<br />

<strong>der</strong> University of Southern California, Los Angeles,<br />

Prof. Dr. med. R. A. Kloner<br />

seit 2000 Wissenschaftlicher Mitarbeiter <strong>der</strong> Klinik III <strong>für</strong> <strong>Innere</strong><br />

Medizin <strong>der</strong> Universität zu Köln<br />

2004 Facharzt <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

seit 2006 Leiter Labor <strong>für</strong> Herzmuskelphysiologie und molekulare<br />

Kardiologie<br />

2006 Facharzt <strong>für</strong> Kardiologie<br />

2007 Erlangung <strong>der</strong> venia legendi im Fach <strong>Innere</strong> Medizin<br />

seit 2008 Oberarzt <strong>der</strong> Klinik III <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin sowie Kardiologischer<br />

Leiter Herztransplantation an <strong>der</strong> Universität zu<br />

Köln<br />

Je geringer die Zahl, desto höher das Risiko. In <strong>der</strong><br />

vorliegenden Studie wurde geprüft, ob die Zahl <strong>der</strong><br />

zirkulierenden Progenitorzellen bei Übergewichtigen,<br />

einem Kollektiv mit erhöhtem kardiovaskulärem<br />

Risiko, vermin<strong>der</strong>t ist o<strong>der</strong> ob dieser Effekt eine Bedeutung<br />

bei <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> Arteriosklerose hat<br />

und ob er durch Gewichtsverlust schon reversibel ist.<br />

Dazu wurde im peripheren Blut von 149 freiwilligen<br />

Teilnehmern eines Diätprogramms die Zahl<br />

<strong>der</strong> CD34-, KDR/CD34-, CD133/CD34- und CD117/<br />

C34-positiven Zellen mittels Durchflusszytometrie<br />

bestimmt. Die Zahl <strong>der</strong> Progenitorzellen wurde<br />

zusätzlich als Zahl an fibronektinadhärenten Zellen<br />

und als Zahl <strong>der</strong> gebildeten solitären Kolonien in<br />

<strong>der</strong> Zellkultur notiert.<br />

Tatsächlich wurden bei den Probanden sonografisch<br />

die Intima-Media-Dicke und die Endothel funktion<br />

(„flow-mediated dilatation“) als frühe Arteriosklerosezeichen<br />

bestimmt. Nach einem 6-monatigen<br />

Diät- und Sportprogramm wurden die gleichen<br />

Parameter bei 86 Probanden mit einem mittleren<br />

Gewichtsverlust von 5,8 ± 0,6 kg erhoben.<br />

Es zeigte sich eine negative Korrelation aller untersuchten<br />

Zellpopulationen mit dem BMI und dem<br />

Hüftumfang. Ebenso waren die Anteile <strong>der</strong> betrachteten<br />

Subpopulationen an den CD34-positiven Zellen<br />

bei hohem Körpergewicht signifikant vermin<strong>der</strong>t.<br />

Verschiedene Zellpopulationen reagierten dabei<br />

unterschiedlich stark auf das Vorliegen von Übergewicht.<br />

Bei den KDR/CD34-positiven Zellen zeigte sich<br />

eine BMI-abhängige Reduktion beson<strong>der</strong>s deutlich.<br />

Darüber hinaus bestanden eine positive Korrelation<br />

zwischen mittlerem Bauchumfang und Intima-<br />

Media -Dicke, zwischen Bauchumfang und Endothelfunktion<br />

und eine umgekehrte/negative Korrelation<br />

zwischen Intima-Media-Dicke in <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> CD34-<br />

und <strong>der</strong> CD117/CD34-positiven Zellen. Nach <strong>der</strong> Diät<br />

fand sich eine vom Ausmaß <strong>der</strong> Gewichtsreduktion<br />

sehr abhängige Zunahme <strong>der</strong> Progenitorzellen.<br />

Auch die mittlere Anzahl <strong>der</strong> CD133/CD34-positiven<br />

Zellen im Gesamtkollektiv war nach <strong>der</strong> Diät signifikant<br />

erhöht, wohingegen die KDR/CD34-positiven<br />

Zellen unverän<strong>der</strong>t blieben.<br />

Interessanterweise zeigte sich dieser Zusammenhang<br />

nicht nur bei den Probanden, die ihre sportliche<br />

Aktivität gesteigert hatten, son<strong>der</strong>n auch bei<br />

den Probanden ohne gesteigerte sportliche Aktivität.<br />

Diese Ergebnisse zeigen erstmals, dass Übergewicht<br />

(ähnlich an<strong>der</strong>en kardiovaskulären Risikofaktoren)<br />

mit einer reduzierten Anzahl zirkulieren<strong>der</strong> Progenitorzellen<br />

assoziiert ist. Nach einer erfolgreichen<br />

Diät sind die Verän<strong>der</strong>ungen zu einem Teil reversibel.<br />

Danach könnte <strong>der</strong> präventive Nutzen einer Gewichtsreduktion<br />

(ebenso wie <strong>der</strong> einer sportlichen<br />

Aktivität) durch eine erhöhte Zahl zirkulieren<strong>der</strong><br />

endothelialer Progenitorzellen entstehen. Dieser<br />

Marker hat durchaus präventiven Charakter und ist<br />

unter die bekannten Vorsorgefaktoren einzureihen.<br />

Die Arbeit zeichnet sich durch eine saubere Methodik,<br />

eine gute statistische Auswertung und eine kritische<br />

Stellungnahme aus und führt zu innovativen,<br />

klinisch sehr wichtigen Ergebnissen.


Young Investigators’ Award <strong>2009</strong><br />

Die zum Kongress eingereichten Poster wurden<br />

durch drei von je<strong>der</strong> Schwerpunktgesellschaft <strong>der</strong><br />

<strong>Innere</strong>n Medizin benannte Gutachter beurteilt. Relevant<br />

waren hierbei alle Beiträge von Erstautoren<br />

unter 35 Jahren. Die so ermittelten 10 Teilnehmer<br />

am Wettbewerb, erhielten zusätzlich zur Ausstellung<br />

Ihrer Beiträge in den Postersessions die Gelegenheit,<br />

ihre Ergebnisse in einer eigenen Sitzung<br />

dem Auditorium über 10 Minuten zu präsentieren<br />

und sich im Anschluss zur Diskussion zu stellen.<br />

Den Vorsitz dieses Symposiums hatte eine Jury, bestehend<br />

aus Mitglie<strong>der</strong>n aller Schwerpunktbereiche.<br />

1. Preis (Angiologie)<br />

„miRNAs regulieren die Funktion glatter Gefäßmuskelzellen<br />

während <strong>der</strong> Atherosklerose und<br />

Restenose“<br />

W. Bielenberg, A. Prock, H. Tillmanns, D. G. Sedding<br />

Überblick<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Proliferation,<br />

Migration und<br />

Apoptose glatter Gefäßmuskelzellen<br />

spielen bei <strong>der</strong><br />

Entstehung vaskuloproliferativer<br />

Erkrankungen<br />

wie <strong>der</strong> Atherosklerose<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Dipl.-Biochem. Wiebke Bielenberg<br />

Restenose nach<br />

Ballonangioplastie<br />

eine entscheidende Rolle. Zum Verständnis<br />

<strong>der</strong> zugrundeliegenden Pathomechanismen ist das<br />

Verständnis <strong>der</strong> Genregulation und Funktion glatter<br />

Gefäßmuskelzellen daher von übergeordnetem<br />

Interesse.<br />

MicroRNAs (miRNA) sind nichtkodierende, kurze,<br />

einzelsträngige RNA-Moleküle mit einer Größe<br />

von 19–25 Nukleotiden, die durch Bindung an ihre<br />

Ziel-mRNA <strong>der</strong>en Translation verhin<strong>der</strong>n und so<br />

die Gen expression von etwa 30 Prozent aller Gene<br />

posttranskriptional modulieren. Für die Synthese<br />

von miRNAs sind 2 RNasen essenziell: Dicer und<br />

Drosha. Sie spalten die primären miRNAs in zwei<br />

Schritten zu einer aktiven Form.<br />

In <strong>der</strong> vorgestellten Arbeit wurde zunächst die<br />

Expression dieser beiden Enzyme im Verlauf <strong>der</strong><br />

Atherosklerose und Restenose im Mausmodell untersucht.<br />

Es zeigte sich, dass sowohl Dicer als auch<br />

Drosha im Laufe <strong>der</strong> beiden Krankheitsverläufe auf<br />

mRNA-Ebene signifikant herunterreguliert sind.<br />

Um zu überprüfen, ob dies einen Einfluss auf die<br />

Funktion von humanen koronaren glatten Gefäßmuskelzellen<br />

hat, wurden beide Enzyme einzeln,<br />

in vitro mittels spezifischer Small interfering RNAs<br />

(siRNA) ausgeschaltet. Dies bewirkte in beiden<br />

Fällen eine signifikante Verstärkung <strong>der</strong> Proliferation.<br />

Auch zeigte sich eine vermehrte Migration,<br />

während bezüglich <strong>der</strong> Apoptose keine Effekte zu<br />

beobachten waren. Eine Analyse <strong>der</strong> Expression von<br />

Zellzyklusgenen ergab, dass beson<strong>der</strong>s Gene <strong>der</strong><br />

G1-Phase hochreguliert waren, was sich auch in <strong>der</strong><br />

FACS-Analyse in einer verstärkten Progression <strong>der</strong><br />

Zellen aus <strong>der</strong> G0/G1- in die S-Phase wi<strong>der</strong>spiegelte.<br />

Nach Gefäßdilatation in vivo führte das Ausschalten<br />

von Dicer und Drosha zu einer verstärkten Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Neointima, was mit einer erhöhten Anzahl<br />

proliferieren<strong>der</strong> Zellen im Bereich <strong>der</strong> Neointima<br />

und Media einherging.<br />

Die Ergebnisse belegen erstmals eine Schlüsselfunktion<br />

von miRNAs während <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong><br />

Atherosklerose und <strong>der</strong> Restenose und identifizieren<br />

die beiden <strong>für</strong> die miRNA-Synthese essenziellen<br />

RNasen Dicer und Drosha als potenziell interessante<br />

Angriffspunkte <strong>für</strong> zukünftige Therapieansätze.<br />

Dipl.-Biochem. Wiebke Bielenberg<br />

39<br />

Dipl.-Biochem. Wiebke Bielenberg, geb. am 17.1.1980 in<br />

Hamburg<br />

1999–2001 Ausbildung zur Bankkauffrau, Kreissparkasse<br />

Hannover<br />

2001–2006 Studium <strong>der</strong> Biochemie an <strong>der</strong> Universität Hannover<br />

seit 2006 Promotion in <strong>der</strong> Abteilung Kardiologie/Angiologie<br />

des Zentrums <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin des Universitätsklinikums<br />

Gießen, Leitung: Prof. Dr. H. Tillmanns;<br />

im Labor <strong>für</strong> Molekulare Kardiologie, Leitung:<br />

Priv.-Doz. Dr. D. Sedding


40 Preisverleihungen <strong>2009</strong><br />

Dr. med. Ali Aghdassi<br />

2. Preis (Gastroenterologie)<br />

„Histon-Deacetylasen regulieren<br />

die E-Cadherin-<br />

Genexpression und erhöhen<br />

die Tumorigenität<br />

des Pankreaskarzinoms“<br />

A. Aghdassi, F. U. Weiss,<br />

C. O. Behn, J. Mayerle,<br />

M. W. Büchler, H. Friess,<br />

C. D. Heidecke, M. M. Lerch<br />

Überblick<br />

Mit jährlich zirka 10 000 Neuerkrankungen in<br />

Deutschland stellt das Pankreaskarzinom eines <strong>der</strong><br />

häufigsten Malignome des Gastrointestinaltraktes<br />

dar. Trotz Fortschritte in <strong>der</strong> Diagnostik und Therapie<br />

ist die Prognose dieser Erkrankung nach wie vor<br />

sehr schlecht und die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt<br />

lediglich zirka 5 Prozent. Ursächlich da<strong>für</strong> sind<br />

neben <strong>der</strong> Symptomarmut im frühen Stadium eine<br />

außerordentliche Resistenz gegenüber nahezu allen<br />

Dr. med. Ali Aghdassi, geb. am 9.7.1976 in Herford<br />

1997–2005 Studium <strong>der</strong> Humanmedizin an den Universitäten<br />

Münster und Greifswald<br />

2003–2004 DAAD Research Studentship an <strong>der</strong> University of<br />

Massachusetts Medical School, Worcester, USA<br />

seit 2006 Assistenzarzt an <strong>der</strong> Klinik <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin A, Universität<br />

Greifswald, Direktor: Prof. Dr. med. M. M. Lerch<br />

2008 Promotion bei Prof. Dr. M. M. Lerch, Greifswald, mit<br />

dem Thema: „Depletion von Heat Shock Protein 70<br />

(HSP70) induziert Apoptose in Pankreaskarzinomzellen“<br />

Formen <strong>der</strong> Chemotherapie sowie ein sehr aggressives<br />

Wachstum und eine frühzeitige Metastasierung.<br />

Einer <strong>der</strong> wesentlichen, zugrundeliegenden Mechanismen<br />

<strong>für</strong> die Invasivität und frühe Metastasierung<br />

ist <strong>der</strong> Verlust von Zell-Zell-Kontakt-Molekülen, von<br />

denen dem E-Cadherin als transmembranärem Protein<br />

eine beson<strong>der</strong>e Rolle zukommt. Warum einige<br />

Tumoren dieses Protein nicht exprimieren und wie<br />

die Regulation <strong>der</strong> Genexpression im Pankreaskarzinom<br />

stattfindet, ist nicht geklärt.<br />

In diesem Projekt untersuchten wir sowohl pankreatische<br />

Adenokarzinomzelllinien als auch humanes<br />

Tumorgewebe auf die Expression von E-Cadherin<br />

und konnten feststellen, dass etwa 40 Prozent<br />

<strong>der</strong> Karzinome E-Cadherin-defizient waren. Eine<br />

Sequenzierung des E-Cadherin-Gens ergab, dass<br />

somatische Mutationen nicht <strong>für</strong> den Verlust von<br />

E-Cadherin verantwortlich sind. Ebenso war eine<br />

Hypermethylierung des E-Cadherin-Promotors<br />

nicht an <strong>der</strong> Repression von E-Cadherin beteiligt.<br />

Als relevanten Regulationsmechanismus konnten wir<br />

eine bestimmte Modifikation des Chromatins, die<br />

sogenannten Histon-Deactylierungen, identifizieren.<br />

In einem Modell von zwei Pankreaskarzinomzelllinien,<br />

die aus <strong>der</strong>selben Lebermetastase isoliert worden<br />

sind, sich aber in ihrer E-Cadherin-Expression<br />

voneinan<strong>der</strong> unterscheiden, konnte gezeigt werden,<br />

dass diese sich in ihrer Histon-Deacetylase-Aktivität<br />

(HDAC) unterscheiden. Eine Hemmung <strong>der</strong> HDACs<br />

führte zu einer Re-Expression von E-Cadherin.<br />

Wurde die E-Cadherin-Expression unterdrückt,<br />

konnten die Isoformen HDAC1 und HDAC2 an den<br />

E-Cadherin-Promotor binden, wie sich chromatinimmunpräzipitatorisch<br />

nachweisen ließ.<br />

Außerdem zeigten beide Zelllinien ein vermin<strong>der</strong>tes<br />

Wachstum und eine gehemmte Migration nach<br />

Inkubation mit HDAC-Inhibitoren. Da diese epigenetischen<br />

Phänomene reversibel sind, liegt in <strong>der</strong><br />

Anwendung bestimmter Hemmstoffe <strong>für</strong> Histon-<br />

Deacetylasen möglicherweise ein neues Therapieprinzip<br />

<strong>für</strong> Patienten mit Pankreaskarzinom.<br />

Dr. med. Ali Aghdassi<br />

3. Preis (Hämatologie)<br />

„Batf3 deficiency reveals a critical role for CD8α+<br />

dendritic cell subsets in priming cytotoxic T-cell<br />

responses to tumors“<br />

K. Hildner, B. T. Edelson, W. E. Purtha, M. Diamond,<br />

H. Matsushita, M. Kohyama, B. Cal<strong>der</strong>on, B. Schraml,<br />

E. R. Unanue, M. S. Diamond,<br />

R. D. Schreiber, T. L.<br />

Murphy, K. M. Murphy<br />

Überblick<br />

Zytotoxische CD8+-T-Zell-<br />

Antworten gegen Tumoren<br />

werden direkt durch<br />

Tumorzellen o<strong>der</strong> durch<br />

Präsentation (sog. Kreuzpräsentation)<br />

exogener,<br />

vom Tumor abstammen<strong>der</strong><br />

Antigene durch<br />

antigen präsentierende<br />

Dr. med. Kai Hildner


Zellen (APC) via MHC-Klasse-I-Moleküle induziert.<br />

Die Rele vanz des Prozesses <strong>der</strong> Kreuzpräsentation<br />

in vivo ist dabei nicht bekannt. Zudem fehlt das<br />

Wissen, welche APC in vivo bedeutsam zur Kreuzpräsentation<br />

befähigt sind. Bisherige Studien implizieren,<br />

dass unter den APC insbeson<strong>der</strong>e CD8α+dendritische<br />

Zellen Kreuzpräsentation durchführen<br />

können. Allerdings fehlen selektive Modellsysteme,<br />

um diese Vermutung experimentell zu stützen.<br />

Durch Erstellung von Genexpressionsprofilen hochaufgereinigter<br />

Immunzellpopulationen und nichtlymphatischer<br />

Organe konnte Batf3 als ein v. a. in<br />

konventionellen dendritischen Zellen (cDC) exprimierter<br />

Transkriptionsfaktor aus <strong>der</strong> AP-1-Familie<br />

identifiziert werden. Zur weiteren Analyse <strong>der</strong> Bedeutung<br />

von Batf3 <strong>für</strong> die Entwicklung und Funktion<br />

von DCs wurden Batf3(-/-)-Mäuse generiert.<br />

Batf3(-/-)-Mäusen fehlen selektiv eine Untergruppe<br />

dendritischer Zellen, die sog. CD8α+-DCs, wohingegen<br />

weitere DC- o<strong>der</strong> T-Zell-intrinsische Entwicklungs-<br />

o<strong>der</strong> Funktionsdefekte nicht beobachtet<br />

werden konnten. Batf3-/-APCs sind nicht mehr zu<br />

einer Kreuzpräsentation befähigt. In vivo werden in<br />

Batf3(-/-)-Mäusen keine antivirale o<strong>der</strong> gegen einen<br />

Tumor gerichtete CD8+-TZellantworten generiert.<br />

Hochimmunogene, syngene Tumoren (Fibrosarkom-<br />

Modell) können von Batf3(-/-)-Mäusen nicht eliminiert<br />

werden.<br />

Diese Daten zeigen die zentrale Bedeutung von<br />

CD8α+-DC bei <strong>der</strong> Induktion einer CD8+-T-Zellantwort<br />

nach Virus- o<strong>der</strong> Tumorchallenge. Durch das<br />

Batf3(-/-)-Mausmodell konnte zudem eine nichtredundante<br />

Rolle von kreuzpräsentierenden CD8α+-DC<br />

Dr. med. Kai Hildner, geb. am 20.9.1974 in Marburg<br />

bei <strong>der</strong> Induktion einer Tumorimmunität demonstriert<br />

werden.<br />

Batf3(-/-)-Mäuse repräsentieren ein neuartiges Invivo-Modellsystem,<br />

in welchem die Bedeutung von<br />

CD8α+-DC und Kreuzpräsentation im Rahmen von<br />

Infektionen und Vakzinierungsstrategien analysiert<br />

werden kann.<br />

Diese Arbeit wurde z. T. durch die För<strong>der</strong>ung im<br />

Rahmen des Emmy-Noether-Programmes <strong>der</strong> DFG<br />

ermöglicht.<br />

Dr. med. Kai Hildner<br />

41<br />

1993–2000 Promotion an <strong>der</strong> I. Medizinischen Klinik <strong>der</strong> Universität<br />

Mainz bei Prof. Dr. med. M. F. Neurath:<br />

„In vitro- und in vivo-Untersuchungen zur Modulation<br />

<strong>der</strong> Zytokinproduktion durch Methotrexat:<br />

Die Regulation <strong>der</strong> TNF-alpha Produktion als potentieller<br />

Zielmechanismus <strong>der</strong> Methotrexat-vermittelten<br />

Immun suppression bei rheumatoi<strong>der</strong> Arthritis.“<br />

2000–2001 Arzt im Praktikum an <strong>der</strong> Johannes Gutenberg-Universitätsklinik<br />

Mainz, Medizinische Klinik (Direktor:<br />

Prof. Dr. med. Galle)<br />

2002–2003 Assistenzarzt/wissenschaftlicher Angestellter an <strong>der</strong><br />

Johannes Gutenberg-Universitätsklinik Mainz, I. Medizinische<br />

Klinik (Direktor: Prof. Dr. med. P. R. Galle)<br />

2003–2008 Postdoctoral Fellow an <strong>der</strong> Washington University<br />

St. Louis, USA (Laboratorium von Prof. Kenneth M.<br />

Murphy, MD PhD), davon zwei Jahre als Stipendiat<br />

<strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft (DFG) im<br />

Rahmen des Emmy Noether-Programms<br />

2008–<strong>2009</strong> Assistenzarzt/Wissenschaftlicher Angestellter an <strong>der</strong><br />

Johannes Gutenberg-Universitätsklinik Mainz, I. Medizinische<br />

Klinik (Direktor: Prof. Dr. med. P. R. Galle)


42 Kongressabschlussbericht 115. Kongress <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Professor Dr. med. Rainer E. Kolloch, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin 2008/<strong>2009</strong><br />

Dr. med. Mariam Abu-Tair, Kongresssekretärin des 115. Kongresses <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Dr. med. Elmar Offers, Kongresssekretär des 115. Kongresses <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Abschließen<strong>der</strong> Kongressbericht<br />

115. Kongress <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin vom 18. bis 22. April <strong>2009</strong><br />

Erneut fanden mehr als 8000 Kolleginnen und<br />

Kollegen ihren Weg nach Wiesbaden zum 115. Kongress<br />

<strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

und trugen mit ihrer Teilnahme entscheidend zum<br />

großen Erfolg in diesem Jahr bei. Komorbiditäten<br />

internistisch kranker Patienten waren und sind in<br />

<strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin wichtig und in ihrer Komplexität<br />

ein <strong>für</strong> alle Schwerpunkte <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin<br />

und assoziierten Fachrichtungen an Bedeutung<br />

gewinnendes Thema. Aufgrund <strong>der</strong> zunehmenden<br />

Subspezialisierungen in <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin wird<br />

es immer schwieriger, diese Patienten adäquat zu<br />

behandeln. Umso wichtiger sind Tagungen wie <strong>der</strong><br />

Internistenkongress <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>, die alle Fachrichtungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin zusammenführen, um<br />

diese verschiedenen Diagnostik- und Therapieansätze<br />

im Sinne des Patienten zusammenzubringen.<br />

Nur wenn es gelingt, die Erkenntnisse <strong>der</strong> einzelnen<br />

Subspezialitäten abgewogen und patientenspezifisch<br />

zu vereinen, ist eine Verbesserung von Lebenserwartung<br />

und Lebensqualität erreichbar.<br />

Im Programm des diesjährigen 115. Internistenkongresses<br />

waren neben allen internistischen Schwerpunkten<br />

auch die assoziierten Kompetenznetzwerke<br />

und die durch krankheitsübergreifende Behandlungen<br />

involvierten Fachrichtungen wie Neurologie,<br />

Gefäßchirurgie, Radiologie, Mikrobiologie, Urologie,<br />

Anästhesie, Kin<strong>der</strong>heilkunde und Psychiatrie vertreten.<br />

Dadurch ist es gelungen, die komplexen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Behandlung von mehrfach<br />

erkrankten Patienten aller Lebensalter aufzugreifen,<br />

die neuesten Erkenntnisse in ihrer Vielfalt darzustellen<br />

und im Hinblick auf ihre Praxisrelevanz und<br />

Umsetzbarkeit zu bewerten. Dieses spiegelte sich<br />

auch in <strong>der</strong> Posterauswahl, den wissenschaftlichen<br />

Schwerpunkten und zahlreichen kasuistischen<br />

Darstellungen sowohl in Posterform als auch in den<br />

How-to-Sessions wi<strong>der</strong>.<br />

Wissenschaftliche Schwerpunkte<br />

Hauptthemen des Kongresses waren Komorbiditäten,<br />

Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Diagnostik und Therapie<br />

beim älteren Patienten, Gefäßmedizin, arterielle<br />

Hypertonie und Schlaganfall. Im Rahmen des<br />

Schwerpunktes Komorbiditäten wurde beson<strong>der</strong>s<br />

den kardiopulmorenalen Interaktionen Beachtung<br />

geschenkt. Die verschiedenen Symposien zu diesem<br />

Thema fanden großen Anklang und führten zu interessanten<br />

und fruchtbaren Diskussionen zwischen<br />

Zuhörern und Referenten. Die Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Lebensalter unter Hinzuziehung<br />

von einerseits Pädiatern und an<strong>der</strong>erseits Geriatern<br />

in allen internistischen Schwerpunkten zeigte die<br />

Wichtigkeit interdisziplinären Handelns bei multimorbiden<br />

Patienten je<strong>der</strong> Altersgruppe. Die demografische<br />

<strong>Gesellschaft</strong>sentwicklung unterstreicht<br />

die zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Altersmedizin in all<br />

ihrer Vielfalt. Großen Zulauf fanden Symposien wie<br />

zum Beispiel „gerontopsychiatrische Probleme in<br />

<strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin“ mit Highlights wie „die renitente<br />

Oma – Gewalt an und von Frauen jenseits des<br />

goldenen Zeitalters“. Die anschließenden Fragen zur<br />

spezifischen gerontopsychiatrischen medikamentösen<br />

Therapie und zum praktischen Umgang zeigten<br />

den großen Diskussions- und Informationsbedarf<br />

gerade an solchen Schnittstellen zwischen verschiedenen<br />

Fachdisziplinen.<br />

In zahlreichen Veranstaltungen wurden Informationen<br />

zu Gefäßmedizin, arterieller Hypertonie und<br />

Schlaganfall aus den verschiedenen Perspektiven unterschiedlicher<br />

Fachrichtungen beleuchtet und differenzierte<br />

Therapieoptionen dargestellt. Die sehr gut<br />

besuchten Plenarvorträge zum Thema Schlaganfall<br />

und Renin-Angiotensin-Aldosteron-System waren in<br />

diesem Zusammenhang ein beson<strong>der</strong>er Höhepunkt.


Highlights:<br />

Wochenendprogramm:<br />

Erstmals konnte in diesem Jahr in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n Hochdruckliga ein Seminar<br />

zum Erwerb <strong>der</strong> Bezeichnung Hypertensiologe<br />

DHL abgehalten werden, welches sich aufgrund <strong>der</strong><br />

Schwerpunktthemen des Kongresses sehr gut in<br />

den Gesamtrahmen integrieren ließ. Die Veranstaltung<br />

war sehr gut besucht und wir hoffen, damit<br />

den Grundstein <strong>für</strong> eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

gelegt zu haben.<br />

Traditionell wurde das wissenschaftliche Programm<br />

des Wochenendes vor allem durch den BDI gestaltet.<br />

Durch die gut zusammengestellten und lehrreichen<br />

Sitzungen konnte eine große Zahl an Zuhörern<br />

gewonnen werden. Auch diejenigen Kollegen, die<br />

nur am Wochenende die Gelegenheit hatten, nach<br />

Wiesbaden zu kommen, bekamen bereits in diesem<br />

Rahmen viele interessante Neuerungen präsentiert.<br />

Mit zunehmendem ärztlichem Personalmangel<br />

sowohl in <strong>der</strong> Klinik wie auch im nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Bereich wächst die wissenschaftliche und praktische<br />

Bedeutung des Kongresswochenendes. So<br />

waren gerade die Kurse <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> am Wochenende<br />

beson<strong>der</strong>s gefragt und lange im Voraus ausgebucht.<br />

Rahmenprogramm<br />

Die feierliche Eröffnungsveranstaltung fand am<br />

Sonntag im prunkvollen großen Saal des historischen<br />

Kurhauses statt. Der Präsident <strong>der</strong> Bundesärztekammer,<br />

Professor Dr. med. Jörg-Dietrich<br />

Hoppe, <strong>der</strong> Oberbürgermeister <strong>der</strong> Stadt Wiesbaden,<br />

Dr. Helmut Müller, <strong>der</strong> Präsident des Berufsverbandes<br />

<strong>Deutsche</strong>r Internisten e. V. Dr. med.<br />

Wolfgang Wesiak und <strong>der</strong> hessische Minister <strong>für</strong><br />

Arbeit, Familie und Gesundheit, Jürgen Banzer, rich-<br />

teten Grußworte an die Anwesenden. Neben den<br />

Preisverleihungen des Theodor-Frerichs-Preises an<br />

Privatdozent Dr. med. Marc Idzko (Freiburg) und des<br />

Präventionspreises an Privatdozent Dr. med. Jochen<br />

Müller-Ehmsen (Köln) wurden als neue Ehrenmitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> Professor Dr. med. Dr. h.c.<br />

Hugo Van Aken (Münster) und Professor Dr. med.<br />

Peter M. Suter (Genf) begrüßt. Während <strong>der</strong> Feier<br />

hatte Professor Kolloch die Ehre, die anlässlich des<br />

100. Kongresses <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> geschaffene Gustav-von-<br />

Bergmann-Medaille an Professor Dr. med. Dres. h.c.<br />

mult. Meinhard Claassen zu verleihen.<br />

Kongresspräsident Professor Kolloch konzentrierte<br />

sich in seiner Eröffnungsrede auf vier Themen. Die<br />

zunehmende Lebenserwartung stellt die medizinische<br />

Entwicklung vor immer neue Aufgaben. Die<br />

stetig älter werdende Bevölkerung gewinnt eine<br />

zunehmende gesundheits- und gesellschaftspolitische<br />

Bedeutung. Es ergibt sich die For<strong>der</strong>ung nach<br />

einer besseren Integration des älteren Menschen<br />

mit Erhaltung seiner kognitiven, mentalen und<br />

physischen Autonomie sowie seiner Selbstbestimmung.<br />

Professor Kolloch trat <strong>für</strong> eine stärkere<br />

Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen ein und<br />

damit <strong>für</strong> die persönliche Gesundheit, eingebettet<br />

in das bestehende Versorgungssystem. Beson<strong>der</strong>s<br />

die <strong>Innere</strong> Medizin leidet an Strukturproblemen,<br />

welche durch die zunehmende Industrialisierung<br />

des Gesundheitswesens aufgeworfen werden. Auch<br />

die dringende Notwendigkeit einer gezielten Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />

wurde deutlich gemacht, um dem<br />

bestehenden Ärztemangel entgegenzutreten.<br />

Das anspruchsvolle musikalische Rahmenprogramm<br />

wurde in diesem Jahr durch das exzellente<br />

Klavierduo Ekaterina und Alexan<strong>der</strong> Kolodochka gestaltet.<br />

Wie auch in den letzten Jahren richtete die<br />

Stadt Wiesbaden im Anschluss an die Eröffnungsfeier<br />

einen Sektempfang aus.<br />

43


44 Kongressabschlussbericht 115. Kongress <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Posterkategorie Titel <strong>der</strong> Arbeit Preisträger<br />

Grundlagenforschung I Entscheiden<strong>der</strong> Einfluss des Lebensalters auf den<br />

Phänotyp transgener R122H_hPRSS1-Mäuse<br />

Grundlagenforschung II Intrarenale CD11b+ antigenpräsentierende<br />

Zellen unterdrücken das postischäme akute<br />

Nierenversagen mittels SIGIRR, einem endogenen<br />

Toll-like-Rezeptor/IL-1R-Inhibitor<br />

Klinische Forschung I Cerebrale Krampfanfälle als Auslöser einer Tako-<br />

Tsubo-Kardiomyopathie – eine Verlaufsbeobachtung<br />

Klinische Forschung II Potenzielle Marker zur Stratifizierung älterer<br />

Patienten nach zu erwarten<strong>der</strong> therapeutischer<br />

Risiko-Nutzen-Relation: biologisches Alter,<br />

Komorbidität und Frailty<br />

Klinische Forschung III In vivo konfokale Mini-Laparoskopie mit Nahezu-<br />

Infrarot-Licht: Eine neue Methode zur intravitalen<br />

Mikroskopie <strong>der</strong> menschlichen Leber<br />

Klinische Forschung IV Vorenthalt und Abbruch kurativer Therapien –<br />

Interimsanalyse einer prospektiven Studie<br />

Klinische Forschung V Assoziation des Caveolin 2 Q130E Polymorphismus<br />

mit dem Ansprechen auf eine antivirale Therapie bei<br />

Hepatitis C und klinischen Surrogatparametern einer<br />

Steatosis hepatis<br />

Klinische Forschung VI Populationsbezogene Referenzwerte <strong>für</strong> die<br />

Lungenfunktionsdiagnostik<br />

Klinische Forschung VII Riesenzellarteriitis: extrakranielle Manifestationen<br />

einer entzündlichen systemischen Gefäßerkrankung<br />

Klinische Forschung VIII Thrombozyten- und Monozytenaktivierung bei<br />

Patienten mit einer stabilen subkortikalen vaskulären<br />

Enzephalopathie<br />

Klinische Forschung IX Die Rolle von Herzfrequenz und Blutdruck als<br />

Prognosefaktoren bei Verdacht auf Myokarditis<br />

Klinische Forschung X Charakteristische HLA – Klasse-II-Merkmale bei<br />

polyglandulärer Autoimmunität<br />

Tabelle 1: Die verliehenen Posterpreise auf dem 115. Internistenkongress<br />

Chances/ Jobbörse<br />

Das Forum <strong>für</strong> junge Mediziner „Chances“ war in<br />

diesem Jahr durch Themen wie Nachwuchsmangel,<br />

Karriereplanung und eine Diskussion zu den<br />

Perspektiven des Arztberufes vom 111. <strong>Deutsche</strong>n<br />

Ärztetag bestimmt. Die Round-Table-Diskussion<br />

am Montag zum ärztlichen Nachwuchsmangel erfreute<br />

sich aus aktuellem Anlass großer Beliebtheit.<br />

Kollegen je<strong>der</strong> Alterstufe verfolgten gespannt die<br />

Lena Selig<br />

(Medizinische Klinik II,<br />

Universitätsklinikum Leipzig)<br />

Alejandro Avila Ferrufino<br />

(Nephrologisches Zentrum,<br />

Medizinische Poliklinik Puchheim)<br />

Dr. Frank Schnei<strong>der</strong> (Klinik <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medizin I, Städtische<br />

Kliniken Frankfurt am Main/Höchst)<br />

Dr. med. Heinrich Burkhardt<br />

(IV. Medizinische Klinik,<br />

Universitätsmedizin Mannheim,<br />

Medizinische Fakultät Mannheim<br />

<strong>der</strong> Universität Heidelberg<br />

Inga Deris (I. Medizinische Klinik<br />

und Poliklinik, Klinikum <strong>der</strong><br />

Johannes-Gutenberg-Universität<br />

Mainz)<br />

Professor Dr. Kurt Lenz (Interne<br />

Abteilung, Barmherzige Brü<strong>der</strong><br />

Linz)<br />

Dr. med. Helga Vollbrecht<br />

(1. Medizinische Klinik,<br />

Universitätsklinikum Schleswig-<br />

Holstein, Campus Kiel)<br />

Dr. Beate Koch (Klinik <strong>für</strong> <strong>Innere</strong><br />

Medizin B, Universitätsklinikum<br />

<strong>der</strong> Ernst-Moritz-Arndt-Universität,<br />

Greifswald)<br />

Michael Czihal (Gefäßzentrum<br />

Angiologie, Klinikum <strong>der</strong><br />

Universität München, Campus<br />

Innenstadt, München)<br />

Dr. med. Tom Oberheiden<br />

(I. Medizinische Klinik,<br />

Universitätsmedizin Mannheim)<br />

Dr. Felix Mahfoud (<strong>Innere</strong> Medizin<br />

III, Universitätsklinikum Homburg/<br />

Saar).<br />

Sirine Barkia (I. Medizinische<br />

Klinik und Poliklinik, Klinikum <strong>der</strong><br />

Johannes-Gutenberg-Universität<br />

Mainz)<br />

eingebrachten Stellungnahmen <strong>der</strong> Diskussionsteilnehmer<br />

und brachten engagiert eigene Ideen<br />

und Anregungen ein. Auch am Folgetag war die<br />

Diskussion über das „Ulmer Papier“, die Beschlüsse<br />

des 111. <strong>Deutsche</strong>n Ärztetages und die Position des<br />

Arztberufes im Brennpunkt <strong>der</strong> Zeit von großem allgemeinem<br />

Interesse. Nach Eingangsstatements aus<br />

<strong>der</strong> Perspektive des nie<strong>der</strong>gelassenen Kollegen, des<br />

Präsidenten <strong>der</strong> Bundesärztekammer, des Kranken-


Platzierung Titel <strong>der</strong> Arbeit Preisträger<br />

1. Platz miRNAs regulieren die Funktion glatter Gefäßmuskelzellen<br />

während <strong>der</strong> Atherosklerose und Restenose<br />

2. Platz Histon-Deacetylasen regulieren die E-Cadherin-Genexpression<br />

und erhöhen die Tumorigenität des Pankreaskarzinoms<br />

3. Platz Batf3 deficiency reveals a critical role for CD8a+ dendritic cell<br />

subsets in priming cytotoxic T-cell responses to tumors.<br />

Platz 4–10 PAR1 vermittelt die thrombininduzierte mesotheliale<br />

Überproduktion von VEGF und PAI-1 – Untersuchungen vor<br />

dem Hintergrund <strong>der</strong> Peritonealdialyse<br />

Das interferonsensitive Gene 15 (ISG15) hat eine provirale<br />

Funktion im Rahmen <strong>der</strong> Hepatitis-C-Virus-Replikation und<br />

hemmt die Interferonantwort<br />

Adiponektin beeinflusst die Genexpression synovialer<br />

Fibroblasten von Patienten mit rheumatoi<strong>der</strong> Arthritis sowie<br />

die Genexpression von Lymphozyten, Endothelzellen und<br />

Chondrozyten<br />

Mitochondriale Verän<strong>der</strong>ungen in pulmonalarteriellen<br />

Gefäßmuskelzellen bei pulmonalarterieller Hypertonie<br />

Blutdruckunabhängige Arterienwandverdickung –Bedeutung<br />

<strong>der</strong> fötalen Programmierung.<br />

Erhöhte Cytokeratin-18-Spiegel im Blut von Patientinnen<br />

mit polyzystischem Ovarsyndrom als Hinweis auf nicht-alkoholische<br />

Steatosis hepatis<br />

Die diabetische Stoffwechselentgleisung während einer akuten<br />

Pankreatitis<br />

Tabelle 2: Young Investigators’ Award <strong>2009</strong><br />

hausarztes und des Betriebswirtes entbrannte eine<br />

lebhafte Gesprächsrunde über das heutige Berufsbild<br />

des Arztes untereinan<strong>der</strong> und mit Zuhörern.<br />

An beiden Tagen wurde von allen Seiten deutlich<br />

gemacht, dass eine Verbesserung <strong>der</strong> ärztlichen<br />

Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> Nachwuchsmediziner und<br />

Fachärzte sowohl in den Kliniken als auch im nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Bereich dringend geboten ist, um<br />

den zunehmenden Ärztemangel in Deutschland<br />

abzuwenden. Im Rahmen <strong>der</strong> Chances wurde auch<br />

<strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> Young Investigators’ Award (YIA) vergeben.<br />

Die hohe Besucherzahl mit Aufeinan<strong>der</strong>treffen<br />

von jüngeren und älteren Kollegen bot eine ideale<br />

Plattform, eine Jobbörse zu etablieren. An die 100<br />

Stellenangebote waren eingegangen und wurden im<br />

Foyer <strong>der</strong> Chances ausgestellt.<br />

Patiententag<br />

Ein bereits institutionalisierter Teil des Kongresses<br />

war <strong>der</strong> Patiententag am Samstag. Zahlreiche Veranstaltungen,<br />

geleitet und durchgeführt durch nie<strong>der</strong>gelassene<br />

Kollegen aus <strong>der</strong> näheren Umgebung und<br />

Kollegen <strong>der</strong> umliegenden Krankenhäuser, mo<strong>der</strong>iert<br />

durch prominente Meinungsbildner, wurden von <strong>der</strong><br />

Bevölkerung rege genutzt, um Fragen zu klären und<br />

Dipl.-Bio. Wiebke<br />

Bielenberg<br />

Dr. med. Ali Aghdassi<br />

Dr. med. Kai Hildner<br />

Franziska Belling<br />

Dr. Ruth Bröring<br />

Dr. Klaus Frommer<br />

Philipp Krug<br />

Dr. med. Grzegorz Piecha<br />

Dr. med. Susanne Tan<br />

Judith Zeller<br />

Ängste abzubauen. Auch die Möglichkeiten, von Untersuchungen<br />

wie Blutdruck- und Cholesterinmessungen<br />

durchzuführen wurden gerne angenommen.<br />

Poster und an<strong>der</strong>e Preise<br />

Die zahlreichen und mit viel Engagement fertig<br />

gestellten Poster wurden in insgesamt zwölf Sitzungen<br />

am Montag und Dienstag präsentiert. Nicht<br />

nur im Rahmen <strong>der</strong> Begehung <strong>der</strong> in Inseln zusammengestellten<br />

Poster, son<strong>der</strong>n auch während des<br />

gesamten Tages gab es die Möglichkeit, die Arbeiten<br />

zu sichten und zu diskutieren.<br />

Die durch den wissenschaftlichen Beirat ausgesuchten<br />

herausragendsten Arbeiten <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Fachgebiete von Autoren unter 35 Jahren wurden<br />

im Rahmen des YIA vorgestellt und bei <strong>der</strong> abschließenden<br />

Posterparty prämiert (siehe Tabelle 2).<br />

Als beson<strong>der</strong>e Belohnung und Anreiz <strong>für</strong> künftige<br />

Kongresse gewährte die <strong>DGIM</strong> den Erstautoren ein<br />

Reisestipendium.<br />

Kunstoase<br />

Die diesjährige Kunstoase wurde von zwei herausragenden<br />

Künstlern gestaltet. Agnieszka Hayduk<br />

45


46 Bericht <strong>der</strong> Pressestelle <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> 2008/<strong>2009</strong><br />

stellte ihre Plastiken und Gefäße, welche hauptsächlich<br />

in <strong>der</strong> Aufbautechnik – einer sehr alten,<br />

aber bis in die heutige Zeit benutzten Arbeitsweise<br />

– hergestellt wurden, aus. Nur die Materialeigenschaften<br />

des Tons und die Maße des Brennofens<br />

setzen die Grenzen <strong>der</strong> Gestaltung. Ihre Arbeiten<br />

befinden sich in öffentlichem und privatem Besitz<br />

in Deutschland und im Ausland. Wulf Winckelmann,<br />

bereits bekannt durch die Kongressbil<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

letzten Jahre, widmete sich erst 2001 vollständig<br />

<strong>der</strong> Malerei und wird durch verschiedene Galerien<br />

im In- und Ausland vertreten. Die abstrakten, in<br />

warmen Farben gehaltenen Arbeiten, die mehr als<br />

Wandobjekte denn als Bil<strong>der</strong> zu bezeichnen sind,<br />

schufen gemeinsam mit den Werken von Frau Hay duk<br />

eine wun<strong>der</strong>bare Atmosphäre <strong>für</strong> die Kunstoase.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin trat im<br />

Jahr 2008/<strong>2009</strong> im Rahmen einer aktiven Medien-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit auf vielfältige Weise an<br />

ihre jeweiligen Zielgruppen heran. Diese Aktivitäten<br />

trugen maßgeblich dazu bei, verstärkt Aufmerksamkeit<br />

<strong>für</strong> den Auftrag <strong>der</strong> Fachgesellschaft zu schaffen.<br />

Die <strong>DGIM</strong> positionierte sich damit erneut im<br />

wissenschaftlichen, medizinischen, ethischen und<br />

gesundheitspolitischen Geschehen. Langfristig kann<br />

es ihr auf diese Weise gelingen, Meinungen zu bilden<br />

und die Gegebenheiten in <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin<br />

im Sinne <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> und ihrer Mitglie<strong>der</strong> zu prägen.<br />

Die <strong>DGIM</strong> bezieht regelmäßig Stellung zu politischen<br />

Entwicklungen, die bedeutend <strong>für</strong> die <strong>Innere</strong><br />

Medizin, Internisten und ihre Patienten sind. Im<br />

Mittelpunkt stehen dabei die Rolle <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Viele nutzten diesen ruhigen Ort zur Entspannung,<br />

<strong>für</strong> gemeinsame Gespräche und zur Kontemplation.<br />

Oper und Get together<br />

Das Begleitprogramm wurde mit freundlicher Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Stadt Wiesbaden um die Son<strong>der</strong>aufführung<br />

von Mozarts Don Giovanni bereichert. Das<br />

scheinbar heitere Drama nach einem Libretto von<br />

Lorenzo Da Ponte zog zahlreiche Kongressbesucher<br />

in das klassische und prunkvolle hessische Staatstheater,<br />

um die Verführungskünste des Don Giovanni<br />

zu verfolgen und zu sehen, in welche Abgründe<br />

sich dieser begibt. Die Get-Together-Party im Kurhaus<br />

war erneut ein voller Erfolg. Bei bestechend<br />

guter Livemusik war die Tanzfläche rasch gefüllt<br />

und leerte sich erst in den frühen Morgenstunden.<br />

Bericht <strong>der</strong> Pressestelle <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin 2008/<strong>2009</strong><br />

Medizin im Gesundheitswesen, ihr Auftrag in Klinik<br />

und Praxis sowie in <strong>der</strong> gesamten Medizin und<br />

ihre Bedeutung <strong>für</strong> <strong>Gesellschaft</strong> und Patienten.<br />

Außerdem vermittelt sie die medizinisch-wissenschaftliche<br />

Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin als<br />

integratives Fach. In kontinuierlichen Informationen<br />

klärte sie deshalb auch im Jahr 2008/<strong>2009</strong> über ihre<br />

Ziele, Vorhaben und Aktivitäten auf. Im direkten<br />

Austausch mit Medienvertretern konnte sie unmittelbar<br />

und mittelbar ihre Anliegen, Botschaften und<br />

Themen weitertragen.<br />

Themen in die Öffentlichkeit bringen<br />

Über ihre Pressestelle pflegt die <strong>DGIM</strong> dauerhaft<br />

Kontakte zu meinungsbildenden Print-Redaktionen<br />

in Deutschland, öffentlichen wie privaten Hörfunk-<br />

und Fernsehanstalten sowie zu Nachrichtenagenturen.<br />

Für die <strong>DGIM</strong> bedeutende Themen hat die<br />

Pressestelle auch in diesem Jahr regelmäßig mit<br />

Pressemitteilungen in <strong>der</strong> Öffentlichkeit bekannt<br />

gemacht. Diese Presseinformationen bezogen sich<br />

unter an<strong>der</strong>em auf von <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> erarbeitete Publikationen,<br />

Nachrichten zu aktuellen Themen assoziierter<br />

Verbände und Institutionen und gemeinsam<br />

mit an<strong>der</strong>en medizinischen-wissenschaftlichen<br />

Fachgesellschaften erstellte Positionspapiere und<br />

Stellungnahmen. Darüber hinaus kommunizierte<br />

die <strong>DGIM</strong> personelle Neuerungen aus ihren verschiedenen<br />

Gremien. In all diesen Aktivitäten spiegelt<br />

sich <strong>der</strong> integrative Ansatz <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> wi<strong>der</strong>:


Die Fachgesellschaft nimmt auf diese Weise ihre<br />

Position als aktivierendes Organ <strong>der</strong> Medizin wahr<br />

und regt qualitative, strukturelle und prozessorientierte<br />

Verän<strong>der</strong>ungen an.<br />

Zwischen September 2008 und <strong>2009</strong> verbreitete<br />

die <strong>DGIM</strong> über ihre Pressestelle rund 30 Pressemeldungen.<br />

Die Texte verbreitete die Pressestelle über<br />

unterschiedliche Kanäle: Sowohl per Post, Fax und<br />

E-Mail als auch über Informationsdienste im Internet.<br />

Zeitgleich wurden die Meldungen auf <strong>der</strong> Homepage<br />

<strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> unter www.dgim.de (s. S. 6) in <strong>der</strong><br />

Presserubrik eingestellt. Auch aus entsprechen dem<br />

Anlass erstellte Pressemappen fanden erneut Eingang<br />

in die <strong>DGIM</strong>-Homepage. Journalisten haben hier<br />

je<strong>der</strong>zeit die Möglichkeit, sich diese Informationen<br />

bei Bedarf herunterzuladen und <strong>für</strong> ihre Arbeit zu<br />

nutzen. Ihre Mitglie<strong>der</strong> informiert die <strong>DGIM</strong> vierteljährlich<br />

mit einem elektronischen Newsletter: „<strong>DGIM</strong><br />

aktuell“ erscheint jeweils zum Ende des Quartals und<br />

berichtet über die verschiedensten Akti vitäten <strong>der</strong><br />

Fachgesellschaft und diese und die <strong>Innere</strong> Medizin<br />

betreffende Neuigkeiten. Der Newsletter stößt auf erfreuliche<br />

Resonanz: Das Blatt hat eine Rücklaufquote<br />

von etwa 35 Prozent – etwa 4000. Dies zeigt, dass<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> aktuell aktiv als Quelle nutzen, um<br />

Neues aus ihrer Fachgesellschaft zu erfahren. Auch<br />

das verdeutlicht, dass dieses Leistungsangebot von<br />

<strong>der</strong> Zielgruppe gut angenommen wird.<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> internistischen, politischen und<br />

wissenschaftlichen Medien- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>für</strong> die <strong>DGIM</strong> standen im Jahr 2008/<strong>2009</strong><br />

gesundheitspolitisch bedeutende Themen wie etwa<br />

die internistische Versorgung und die Struktur<br />

stationärer Leistungsangebote, die – so zeigt es <strong>der</strong><br />

„Survey <strong>Innere</strong> Medizin“ <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> – <strong>für</strong> den einzelnen<br />

Patienten nicht immer ausreichen – insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Wege zum Spezialisten erweisen sich als zu<br />

lang. Mit <strong>der</strong> Weiterbildungsbroschüre sorgte eine<br />

weitere hauseigene Publikation <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> <strong>für</strong> Interesse<br />

– nicht nur aufseiten <strong>der</strong> Ärzte, son<strong>der</strong>n auch<br />

bei den Medien. Aber auch auf die internistische<br />

Versorgung Fettleibiger konnte die <strong>DGIM</strong> über ihre<br />

Pressestelle Aufmerksamkeit lenken und for<strong>der</strong>te<br />

an dieser Stelle eine umfassen<strong>der</strong>e Betreuung durch<br />

die behandelnden Ärzte.<br />

Immer wie<strong>der</strong> weist die <strong>DGIM</strong> auf Missstände in <strong>der</strong><br />

<strong>Innere</strong>n Medizin hin und bietet Lösungs ansätze –<br />

sei es forschungs- o<strong>der</strong> gesundheitspolitisch o<strong>der</strong><br />

auch patientenorientiert. Auch einzelne Krankheitsbil<strong>der</strong><br />

schließt sie darin ein und formuliert<br />

gegenüber Medien und Öffentlichkeit, in welcher<br />

Form und mit welchen Mitteln sich die aktuellen<br />

Bedingungen <strong>für</strong> <strong>der</strong>en Behandlung verbessern<br />

müssen. In ihrer Jahrespressekonferenz im Januar<br />

<strong>2009</strong> wies die <strong>DGIM</strong> auf die noch immer verkannte<br />

große medizinische Bedeutung <strong>der</strong> Arteriellen Verschlusskrankheit<br />

hin und zeigte praxisorientierte<br />

Behandlungsansätze auf. Die mit 30 Teilnehmern<br />

sehr gut besuchte Veranstaltung betonte anhand<br />

dieses und an<strong>der</strong>er konkreter Beispiele die große<br />

Bedeutung einer interdisziplinären Betrachtung<br />

von Krankheiten und lenkte einmal mehr den Blick<br />

auf die integrative Funktion <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>. Übergeordnet<br />

thematisierte die Fachgesellschaft im Rahmen<br />

dieser Jahrespressekonferenz Hochdruck als Volkskrankheit<br />

– unter Einbeziehung assoziierter Fächer<br />

wie <strong>der</strong> Neurologie. Mit diesem Schwerpunkt bot<br />

sie den Medien schon an dieser Stelle einen Ausblick<br />

auf den bevorstehenden 115. Internistenkongress.<br />

Der Internistenkongress in den Medien<br />

Die nicht hoch genug einzuschätzende Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Hypertonie als ein Barometer <strong>für</strong> die Gesundheit<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung stand bei <strong>der</strong> Pressearbeit <strong>für</strong><br />

den Internistenkongress <strong>2009</strong> im Focus. Mit mehr<br />

als 20 Pressemitteilungen informierte die Pressestelle<br />

die Medien bereits vor und während des<br />

Kongresses über zahlreiche neue wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse und medizinische Fortschritte in <strong>der</strong><br />

Behandlung internistischer Patienten. Dadurch<br />

konnte die Pressestelle <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> die Aufmerksamkeit<br />

<strong>der</strong> Journalisten auf beson<strong>der</strong>e, medienrelevante<br />

Aspekte des Kongressprogramms lenken<br />

und ausgewählte Veranstaltungen aktiv platzieren.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e <strong>für</strong> die Schwerpunktthemen des Kongresses<br />

zeigten die Medien auch schon im Vorfeld<br />

des 115. Internistenkongresses reges Interesse.<br />

Eine Vorab-Pressekonferenz sowie tägliche Pressekonferenzen<br />

während des Internistenkongresses<br />

boten dem Kongresspräsidenten und zahlreichen<br />

internistischen Experten eine publikumswirksame<br />

Plattform, um das Spektrum <strong>der</strong> Kongressthemen<br />

anschaulich zu vermitteln.<br />

Im Vorfeld des Kongresses informierte die Pressestelle<br />

neben den wissenschaftlichen Themen <strong>der</strong><br />

<strong>DGIM</strong> auch über aktuelle organisatorische Nachrichten<br />

und Neuerungen, die sich durch die aktuelle<br />

Konzeption des Kongresses und spezielle Angebote<br />

<strong>für</strong> die Kongressteilnehmer ergaben. Eine beson<strong>der</strong>e<br />

Rolle in <strong>der</strong> Medienarbeit spielten auch <strong>für</strong> den<br />

Kongress <strong>2009</strong> die öffentlichkeitswirk samen Veranstaltungen<br />

<strong>für</strong> Patienten. Erneut fand im Rathaus<br />

und auf dem Schlossplatz ein Patiententag statt.<br />

Die Pressestelle machte im Vorfeld des Kongresses<br />

47


48 Bericht <strong>der</strong> Pressestelle <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> 2008/<strong>2009</strong><br />

auf diese Veranstaltung aufmerksam, was die Medien<br />

<strong>der</strong> Region intensiv aufgriffen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

unterstützte sie die lokalen Medien mit medienaffinen,<br />

fachlichen Informationen und Kontakten zu<br />

den Experten <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>. Die Pressestelle konzipierte<br />

zudem Flyer und Poster <strong>für</strong> den Patiententag, mit<br />

denen die <strong>DGIM</strong> im Vorfeld die Bevölkerung informierte.<br />

Die Medien nutzten diesen Anlass, um<br />

ausführlich über die Behandlung internistischer<br />

Erkrankungen und die verstärkte Hinwendung <strong>der</strong><br />

<strong>DGIM</strong> zu patientennahen Themen zu berichten.<br />

Der 115. Internistenkongress wurde von <strong>der</strong> Presse<br />

außerordentlich intensiv wahrgenommen: Rund<br />

420 Medienvertreter besuchten die Tagung in den<br />

Rhein-Main-Hallen. Dazu gehörten Journalisten <strong>der</strong><br />

lokalen wie überregionalen Medien, von speziellen<br />

und allgemein-medizinischen Fachzeitschriften,<br />

von <strong>der</strong> Tagespresse und PublikumszeitPublikumszeitschriften<br />

bis hin zu Hörfunk,<br />

Fernsehen sowie<br />

Nachrichtenagenturen.<br />

Die Resonanz in den Medien<br />

spiegelt das große<br />

Interesse <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

am Internistenkongress<br />

wi<strong>der</strong>: Mehr als<br />

500 Beiträge fanden über<br />

Fach- und Publikumsmedien<br />

den Weg zu ihren<br />

Lesern. Leitmedien wie<br />

„Frankfurter Allgemeine<br />

Zeitung“, Boulevardpresse<br />

wie „Bild“ aber auch regionale<br />

Medien mit hoher Auflage wie Rheinische<br />

Post o<strong>der</strong> Westfälische Nachrichten griffen die<br />

Themen des Kongresses in mehreren Beiträgen auf.<br />

Die Palette <strong>der</strong> berichtenden Publikumsmedien war<br />

ausgesprochen groß. Ebenso berichteten die Fachmedien<br />

ausführlich über die Tagung. Das „<strong>Deutsche</strong><br />

Ärzteblatt“ und die „Medical Tribune“ dokumentierten<br />

den Kongress umfassend. Nahezu lückenlos<br />

berichtete die „Ärzte Zeitung“ als Medienpartner<br />

des Kongresses. Die Pressestelle unterstützte die<br />

Arbeit <strong>der</strong> Redaktion intensiv durch Informationen,<br />

Pressemeldungen, Bildmaterial und Kontakte zu<br />

den gefragten Experten. Beson<strong>der</strong>s vielfältig war<br />

auch die Berichterstattung in den Online-Medien<br />

im Internet. Rege war auch im Kongressjahr <strong>2009</strong><br />

die Nachfrage von Hörfunk- und Fernsehredaktionen:<br />

Bereits im Vorfeld erreichten die Pressestelle<br />

<strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> verschiedene redaktionelle Anfragen von<br />

ARD, Deutschlandfunk, SWR und WDR. In enger<br />

Abstimmung mit dem Kongressteam hat die Presse-<br />

stelle Vorgespräche, Interviews und Pressetermine<br />

inhaltlich angebahnt, koordiniert und organisatorisch<br />

begleitet.<br />

Fester Bestandteil <strong>der</strong> Pressearbeit <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> war<br />

auch in 2008 das Herbstsymposium <strong>der</strong> Korporativen<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>. Die im Oktober 2008<br />

direkt im Anschluss an das Symposium zum Thema<br />

„Gefälschte Medikamente“ stattfindende Presseveranstaltung<br />

wurde von Vertretern <strong>der</strong> Publikumsund<br />

Fachmedien sehr interessiert aufgenommen.<br />

Die Pressestelle <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> machte unter an<strong>der</strong>em<br />

durch Meldungen auf die Themenschwerpunkte des<br />

Symposiums aufmerksam. An <strong>der</strong> Pressekonferenz<br />

nahmen 28 Journalisten teil. Mehrere Fernseh- und<br />

Hörfunkteams besuchten die Veranstaltung im<br />

Dorint-Hotel. Mehr als 50 Journalisten nutzten die<br />

von <strong>der</strong> Pressestelle aufbereiteten Unterlagen, was<br />

sich in umfassen<strong>der</strong><br />

Berichterstattung auf<br />

unterschiedlichen<br />

Medienkanälen nie<strong>der</strong>schlug.<br />

Darüber<br />

hinaus konnten die<br />

Korporativen Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

auch während des<br />

Internistenkongresses<br />

im Frühjahr ihre<br />

Anliegen bei einer<br />

eigenen Pressekonferenz<br />

zum<br />

Thema „Innovation<br />

in Deutschland – Was wurde aus <strong>der</strong> einsti-einstigen<br />

Apotheke <strong>der</strong> Welt?“ transportieren. In Absprache<br />

und auf Wunsch <strong>der</strong> Sprecher <strong>der</strong> Korporativen<br />

Mitglie<strong>der</strong> und <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> hat die Pressestelle in<br />

diesem Jahr außerdem erneut die Selbstdarstellungen<br />

<strong>der</strong> Korporativen Mitglie<strong>der</strong> in den Organen <strong>der</strong><br />

<strong>DGIM</strong> angeboten. Diese erschienen in loser Folge.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin erreicht<br />

mit ihren verschiedenen, pressewirksamen<br />

Maßnahmen sämtliche wichtige Medienvertreter,<br />

Meinungsführer und Multiplikatoren im gesamten<br />

deutschsprachigen Raum. Die regelmäßige umfangreiche<br />

Berichterstattung über Anliegen und Positionen<br />

<strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> ist auch in den letzten 12 Monaten<br />

ein Beleg <strong>für</strong> die Relevanz ihrer Themen und ihre<br />

mediale Präsenz. Insgesamt konnte sie allein über<br />

die Berichterstattung in den Printmedien mehr als<br />

55 Millionen Bundesbürger erreichen.<br />

Pressestelle <strong>DGIM</strong> Anne-Katrin Döbler, Stuttgart


Aus <strong>der</strong> Bundesärztekammer<br />

Evaluation <strong>der</strong> Weiterbildung in Deutschland<br />

Basisinformation <strong>der</strong> Bundesärztekammer<br />

Ausgangssituation und Projektbegründung<br />

In den vergangenen Jahren wurde die Weiterbildungssituation<br />

in Deutschland häufig da<strong>für</strong> verantwortlich<br />

gemacht, dass junge Ärztinnen und<br />

Ärzte aus <strong>der</strong> Patientenversorgung aussteigen und<br />

in an<strong>der</strong>e Berufsfel<strong>der</strong> wechseln o<strong>der</strong> ins Ausland<br />

abwan<strong>der</strong>n. Verlässliche Daten über den Grad <strong>der</strong><br />

Unzufriedenheit und die Gründe, dem kurativen<br />

System schon in jungen Jahren den Rücken zu<br />

kehren, liegen <strong>der</strong>zeit allerdings nicht vor. Die tatsächlichen<br />

Ursachen <strong>für</strong> die Unzufriedenheit des<br />

ärztlichen Nachwuchses, im Gesundheitssystem<br />

dauerhaft tätig zu werden, können in den Weiterbildungsstrukturen<br />

selbst o<strong>der</strong> aber primär in den<br />

politisch verursachten Rahmenbedingungen <strong>der</strong><br />

Weiterbildung begründet sein.<br />

Zur Klärung dieser Fragen hat <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong><br />

Bundesärztekammer beschlossen, eine routinemäßige,<br />

zweijährliche Befragung von Weiterbildungsassistenten<br />

über die Zufriedenheit mit <strong>der</strong><br />

Weiterbildungssituation in den Landesärztekammern<br />

durchzuführen.<br />

Nutzen<br />

Anhand <strong>der</strong> gesammelten Daten sollen die Stärken<br />

und Schwächen <strong>der</strong> Weiterbildung in den einzelnen<br />

Weiterbildungsstätten erhoben werden. Durch die<br />

Bewertung <strong>der</strong> einzelnen Weiterbildungsstätten und<br />

die Darstellung <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Mittelwerte auf<br />

Bundes- und Landesebene soll dieses Verfahren erstmals<br />

Vergleichsmöglichkeiten schaffen und Transparenz<br />

über die Weiterbildungssituation herstellen.<br />

Die Ergebnisse sollen Verbesserungspotenziale<br />

aufzeigen, um z. B. Handlungskonzepte <strong>für</strong> strukturierte<br />

Weiterbildungsabläufe zu entwickeln. Die<br />

Ergebnisse sollen darüber hinaus – im Sinne einer<br />

Qualitätsoffensive – Verhaltensän<strong>der</strong>ungen in den<br />

Weiterbildungsstätten sowie bei den Weiterbildungsbefugten<br />

und Weiterbildungsassistenten<br />

auslösen.<br />

Mit den gewonnenen Erkenntnissen können Strategien<br />

gegen den Nachwuchsmangel und gegen die<br />

Abwan<strong>der</strong>ung junger Ärztinnen und Ärzte in an<strong>der</strong>e<br />

Berufsfel<strong>der</strong> o<strong>der</strong> ins Ausland entwickelt werden.<br />

Mit <strong>der</strong> Erhebung <strong>der</strong> Daten und den damit ausgelösten<br />

Wirkungen soll die Weiterbildung auch verstärkt<br />

als Kernaufgabe <strong>der</strong> Ärztekammern öffentlich<br />

wahrgenommen werden.<br />

Die erhobenen Daten dienen zugleich als Argumentationshilfe<br />

bei entsprechenden innerärztlichen<br />

Diskussionen sowie im politischen Raum, um mit<br />

handfesten, belegbaren Daten auch ungerechtfertigte<br />

Behauptungen zur Weiterbildungssituation<br />

begegnen zu können.<br />

Projektziele<br />

Durch das Projekt „Evaluation <strong>der</strong> Weiterbildung“<br />

soll eine Verbesserung <strong>der</strong> Weiterbildungssituation<br />

in Deutschland herbeigeführt werden. Anhand <strong>der</strong><br />

Befragungsergebnisse sollen Stärken und Schwächen<br />

<strong>der</strong> Weiterbildung aufgezeigt werden. Durch<br />

die regelmäßige Erhebung und Auswertung <strong>der</strong><br />

Befragung soll eine dauerhafte Evaluierung <strong>der</strong><br />

Weiterbildung stattfinden und als Routine etabliert<br />

werden.<br />

Durchführung<br />

Im Abstand von zwei Jahren soll die Weiterbildungssituation<br />

durch entsprechende Befragungen<br />

analysiert werden. Dabei soll eine einheitliche Erhebungsform<br />

und Befragungsmethodik zugrunde<br />

gelegt werden, wie sie in den Ärztekammern Hamburg<br />

und Bremen in den Jahren 2006/07 anhand<br />

standardisierter Fragebögen bereits erfolgreich angewandt<br />

wurde. Die Methodik lehnt sich an die seit<br />

über 12 Jahren praktizierten Studien in <strong>der</strong> Schweiz<br />

an, welche – wie das Projekt in Deutschland – in<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Eidgenössischen Technischen<br />

Hochschule (ETH) Zürich vorgenommen<br />

werden.<br />

Befugtenfragebogen: umfasst ca. 30 Fragen zu folgenden<br />

Themen (Antwortskala s. Abb. 18)<br />

• Wochenarbeitszeit/Aufteilung auf verschiedene<br />

Tätigkeiten<br />

• Arbeitszeitgesetz und Vereinbarkeit mit <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

• Weiterbildungskonzept („Curriculum“)/Rotationen<br />

• Einschätzung <strong>der</strong> Motivation <strong>der</strong> AA<br />

• Fort- und Weiterbildungsbudget<br />

49


50 Aus <strong>der</strong> Bundesärztekammer<br />

AA-Fragebogen: umfasst 8 Fragenkomplexe (insgesamt<br />

ca. 100 Fragen):<br />

• Globalbeurteilung<br />

• Vermittlung von Fachkompetenzen<br />

• Lernkultur<br />

• Führungskultur<br />

• Fehlerkultur<br />

• Entscheidungskultur<br />

• Betriebskultur<br />

• Anwendung evidenzbasierter Medizin<br />

… sowie weitere Fragen, die sich mit<br />

• Eigenaktivität, dem Weiterbildungskonzept,<br />

• <strong>der</strong> Arbeitssituation und dem<br />

• Arbeitszeitgesetz befassen.<br />

Erläuterung <strong>der</strong> Fragenkomplexe<br />

(etwaige Anzahl <strong>der</strong> Fragen):<br />

• Globalbeurteilung (3)<br />

Ich würde die Weiterbildungsstätte weiterempfehlen.<br />

• Fachkompetenz (28)<br />

Wie groß ist <strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong> Weiterbildungsstätte,<br />

an <strong>der</strong> Sie zurzeit tätig sind, zur Entwicklung <strong>der</strong><br />

Antwortskalen<br />

trifft<br />

voll und<br />

ganz zu<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Abbildung 1: Skala möglicher Anworten<br />

Globalbeurteilung<br />

Frage 1 – Ich würde die Weiterbildungsstätte<br />

weiterempfehlen<br />

Frage 2 – Ich bin insgesamt zufrieden mit<br />

meiner jetzigen Arbeitssituation<br />

Frage 3 – Die jetzige Arbeitssituation entspricht<br />

meinen Erwartungen.<br />

Berichtswesen<br />

Abbildung 2: Beispiel einer Auswertungsanalyse<br />

trifft<br />

überhaupt<br />

nicht zu<br />

folgenden Kompetenzen, Fähigkeiten beziehungsweise<br />

Kenntnisse?<br />

• Lernkultur (7)<br />

Meine Weiterbildner nehmen sich genügend<br />

Zeit, um mir Zusammenhänge und Fragen zu<br />

erklären, die ich nicht verstanden habe.<br />

• Führungskultur (6)<br />

Meine Vorgesetzten sorgen <strong>für</strong> eine gute Zusammenarbeit<br />

im Team.<br />

• Fehlerkultur/Patientensicherheit (3)<br />

An unserer Weiterbildungsstätte gibt es ein<br />

System zur Meldung kritischer Ereignisse/<br />

Komplikationen o<strong>der</strong> ein CIRS (Critical Incidence<br />

Reporting System).<br />

• Entscheidungskultur (4)<br />

Es wird vorgelebt, dass bei einer Entscheidung alle<br />

Aspekte (soziale, psychische und medizinische)<br />

berücksichtigt werden müssen.<br />

• Betriebskultur (4)<br />

In unserer Weiterbildungsstätte (Ärzte und Pflegepersonal)<br />

herrscht ein gutes Arbeitsklima.<br />

• Evidenzbasierte Medizin (4)<br />

Ich lerne, die Ergebnisse einer wissenschaftlichen<br />

Studie konkret bei <strong>der</strong> Behandlung eines Patienten<br />

anzuwenden.<br />

Vergleichsgruppen („Benchmark-Gruppen“):<br />

• 51 Facharztgruppen entsprechend MWBO<br />

• 5 Gruppen Basisweiterbildungen ≈ Gebiete MWBO<br />

• 1 Gruppe Hausärzte<br />

• 1 Gruppe Fachärzte ambulant<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung:<br />

Befugtenberichte/Analysen<br />

1 Bericht <strong>für</strong> die eigene Abteilung<br />

2 Benchmarks innerhalb des eigenen Fachgebietes<br />

auf Län<strong>der</strong>ebene<br />

3 Benchmarks innerhalb des eigenen Fachgebietes<br />

im Bundesvergleich<br />

(Benchmarking im Berichtswesen s. Abb. 2 und 3)<br />

Zeitplan (s. Abb. 4):<br />

Anfang <strong>2009</strong> erstellen die beteiligten Ärztekammern<br />

eine Adress- und Datenliste sämtlicher in <strong>der</strong><br />

Ärztekammer registrierter Befugter.<br />

Ende April/Anfang Mai <strong>2009</strong> schreiben die Ärztekammern<br />

die Befugten an, um die Anzahl <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Weiterbildungsstätte zum aktuellen Zeitpunkt in<br />

Weiterbildung befindlichen Assistenten abzufragen<br />

und die Befugten aufzufor<strong>der</strong>n, an <strong>der</strong> ersten Befragungsrunde<br />

teilzunehmen. Dazu erhält <strong>der</strong> Befugte<br />

seinen persönlichen Zugangscode sowie bei Eingabe<br />

<strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Assistenten die entsprechende


ter Fragebögen bereits erfolg- sammenhänge und Fragen zu er-<br />

Àbb. 1 8 Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung<br />

reich angewandt wurde. Die Meklären, die ich nicht verstanden<br />

thodik lehnt sich an die seit über habe.<br />

12 Jahren praktizierten Studien in F Führungskultur (6)<br />

2. Benchmarks innerhalb des eizufor<strong>der</strong>n, an <strong>der</strong> ersten Befra-<br />

<strong>der</strong> Schweiz an, welche – wie das Meine Vorgesetzten sorgen <strong>für</strong> genen Fachgebietes auf Längungsrunde teilzunehmen. Da-<br />

Projekt in Deutschland – in Zu- eine gute Zusammenarbeit im <strong>der</strong>ebenezu<br />

erhält <strong>der</strong> Befugte seinen persammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Eidgenös- Team.<br />

3. Benchmarks innerhalb des eisönlichen Zugangs-Code sowie<br />

sischen Technischen Hochschu- F Fehlerkultur/Patientensicher-<br />

Anzahl le (ETH) an Zürich Zugangscodes vorgenommen <strong>für</strong> heit die (3) Online-Einwahl <strong>der</strong><br />

genen Fachgebietes im Bundesvergleich<br />

bei Eingabe <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Assistenten<br />

die entsprechende An-<br />

Assistenten werden. in das Fragebogenprogramm.<br />

An unserer Weiterbildungsstätte<br />

zahl an Zugangs-Codes <strong>für</strong> die<br />

Befugtenfragebogen: umfasst gibt es ein System zur Meldung Zeitplan (. Abb. 2)<br />

Online-Einwahl <strong>der</strong> Assistenten<br />

ca. 30 Fragen zu folgenden The- kritischer Ereignisse/Komplika-<br />

Die Befugten induzieren die Teilnahme<br />

men, u. a.<br />

tionen o<strong>der</strong> ein CIRS (Critical<br />

<strong>der</strong> o Wochenarbeitszeit/Auftei-<br />

Assistenten.<br />

Incidence Reporting System).<br />

Anfang <strong>2009</strong> erstellen die beteiligten<br />

Ärztekammern eine Adressin<br />

das Fragebogenprogramm.<br />

Die Befugten induzieren die<br />

Teilnahme <strong>der</strong> Assistenten.<br />

lung auf verschiedene Tätig- F Entscheidungskultur (4) und Datenliste sämtlicher in <strong>der</strong> Es wird ein Zeitraum von ca.<br />

Es wird keitenein<br />

Zeitraum von ca. Es 6–8 wird Wochen vorgelebt, Rücklauf- dass bei ei- Ärztekammer registrierter Be- 6 bis 8 Wochen Rücklauffrist <strong>für</strong><br />

o Arbeitszeitgesetz und Verner Entscheidung alle Aspekte<br />

frist <strong>für</strong> die Beantwortung <strong>der</strong> Fragebögen eingeeinbarkeit<br />

mit <strong>der</strong> Weiter- (soziale, psychische und mediräumt.bildungzinische)<br />

berücksichtigt werden<br />

fugten.<br />

Ende April/Anfang Mai <strong>2009</strong><br />

die Beantwortung <strong>der</strong> Fragebögen<br />

eingeräumt.<br />

Eine Erinnerung zur Erhö-<br />

o Weiterbildungskonzept müssen.<br />

schreiben die Ärztekammern die hung <strong>der</strong> Teilnahme <strong>der</strong> Be-<br />

Eine („Curriculum“)/Rotationen<br />

Erinnerung zur Erhöhung F Betriebskultur <strong>der</strong> Teilnahme (4) <strong>der</strong><br />

o Einschätzung <strong>der</strong> Motivati- In unserer Weiterbildungsstät-<br />

Befugten/Assistenten (über die Befugten) an <strong>der</strong> Beon<br />

<strong>der</strong> AA<br />

te (Ärzte und Pflegepersonal)<br />

fragung o Fort- und erfolgt Weiterbildungs- ca. 3 und 6 Wochen herrscht ein nach gutes Start Arbeitsklima. <strong>der</strong><br />

Befugten an, um die Anzahl <strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Weiterbildungsstätte zum<br />

aktuellen Zeitpunkt in Weiterbildung<br />

befindlichen Assistenten<br />

fugten/Assistenten (über die Befugten)<br />

an <strong>der</strong> Befragung erfolgt<br />

ca. 3 und 6 Wochen nach Start <strong>der</strong><br />

Befragung.<br />

Befragung. budget<br />

F Evidenz basierte Medizin (4) abzufragen und die Befugten auf-<br />

Ich lerne, die Ergebnisse einer Abbildung 3: Benchmark-„Spinne“<br />

AA-Fragebogen: umfasst 8 Fra- wissenschaftlichen Studie kon-<br />

August/September<br />

gen-Komplexe (insgesamt<br />

<strong>2009</strong><br />

ca.<br />

(ETHZ):<br />

kret bei <strong>der</strong> Behandlung eines<br />

•100<br />

Datenaufbereitung, Fragen)<br />

Durchführung Patienten anzuwenden. <strong>der</strong> Dateno<br />

analysen Globalbeurteilung<br />

o Vermittlung von Fach- Vergleichs-Gruppen („Bench-<br />

VOR-<br />

Bundesärztekammer<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> deutschen Ärztekammern<br />

Projektphasen<br />

kompetenzenmark-Gruppen“):<br />

Oktober/November <strong>2009</strong> (ETHZ):<br />

o Lernkultur<br />

F 51 Facharztgruppen entspre-<br />

•o<br />

Erstellung Führungskultur des Berichtswesens chend und MWBO <strong>der</strong> Bench-<br />

Phase<br />

Planung<br />

Befugten<br />

-Befragung<br />

AA-<br />

Befragung Daten &<br />

o marks Fehlerkultur <strong>für</strong> die Befugten F 5 Gruppen Basisweiterbil-<br />

o<br />

• Erstellung<br />

Entscheidungskultur<br />

dungen ≈ Gebiete MWBO<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>rapporte <strong>für</strong> LÄK und BÄK<br />

o Betriebskultur<br />

F 1 Gruppe Hausärzte<br />

Analysen<br />

Bericht f.<br />

Bef.<br />

Län<strong>der</strong>-<br />

o Anwendung Evidenz basier-<br />

Ende ter <strong>2009</strong>/Anfang Medizin 2010:<br />

F 1 Gruppe Fachärzte ambulant<br />

rapporte<br />

Schluss<br />

Phase<br />

•o<br />

Freischaltung … sowie weitere <strong>der</strong> Fragen, Befragungsergebnisse die Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung: <strong>der</strong> Besich<br />

mit Eigenaktivität, dem Befugtenberichte/Analysen<br />

fugten (Befugtenberichte) online<br />

Weiterbildungs¬konzept, (. Abb. 1)<br />

• Zugriff <strong>der</strong> Arbeitssituation von LÄK/BÄK und auf die 1. Bericht Ergebnisse <strong>für</strong> die <strong>der</strong> eigene einzel- Abtei-<br />

nen dem Befugtenberichte Arbeitszeitgesetz be- und die lung Län<strong>der</strong>rapporte<br />

Ende 2008 / Anf.<strong>2009</strong> Start: ab 2. Quartal <strong>2009</strong> Herbst <strong>2009</strong><br />

1. Erhebungsphase ~12 Mt.<br />

~15-17 Mt.<br />

Frühjahr 2010<br />

fassen<br />

Im Verlauf von 2010:<br />

354 •|<br />

Bewertung Der Internist 3 und · <strong>2009</strong>Schlussfolgerung<br />

<strong>der</strong> ersten Erhebungsphase<br />

Àbb. Abb. 2 8 4: Zeitplan<br />

Anfang 2011:<br />

• Beginn <strong>der</strong> zweiten Befragungsphase: Ablauf im<br />

Prinzip in gleicher Weise<br />

Im Verlauf von 2012<br />

• Ende des zweiten Durchlaufs:<br />

1. Schlussfolgerung <strong>der</strong> zweiten<br />

Erhebungsphase<br />

2. Beratung über den Übergang des<br />

Projekts in die Routine<br />

Datenschutz<br />

Alle im Zusammenhang mit dem Projekt erhobenen<br />

und verwendeten Daten werden gemäß den gesetzlichen<br />

Bestimmungen über den deutschen Datenschutz<br />

behandelt. Bei <strong>der</strong> Verwendung <strong>der</strong> Daten<br />

wird da<strong>für</strong> Sorge getragen, dass Rückschlüsse auf<br />

die Identität <strong>der</strong> befragten Ärztinnen und Ärzte, die<br />

sich in Weiterbildung befinden, nicht möglich sind.<br />

In den Fällen, in denen die Anonymität aufgrund<br />

geringer Teilnehmerzahl nicht gewährleistet werden<br />

kann, dürfen die Daten nur mit ausdrücklicher<br />

Einwilligung dieser Ärztinnen und Ärzte verwendet<br />

werden.<br />

Die Befugtenberichte dürfen nur mit Zustimmung<br />

<strong>der</strong> Befugten veröffentlicht werden.<br />

Für die Bundesärztekammer<br />

Dr. med. H. Koch, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Weiterbildungsgremien<br />

Dr. med. A. Güntert, Leiterin des Dezernats Ärztliche<br />

Weiterbildung/Ärztliche Ausbildung/Notfallmedizin<br />

51


52 Aus <strong>der</strong> Bundesärztekammer<br />

Deklaration von Helsinki: Neueste Revision von 2008<br />

Der Weltärztebund (World Medical Association,<br />

WMA) verabschiedete 1964 in seiner Generalversammlung<br />

die Deklaration von Helsinki – und damit<br />

eine seiner bedeutendsten normativen Vorgaben.<br />

Darin sind ethische Richtlinien zur medizinischen<br />

Forschung festgehalten. Seit ihrer Verabschiedung,<br />

<strong>der</strong> bereits langwierige Verhandlungen vorausgingen,<br />

gab es mehrere, teils grundlegende Revisionen.<br />

Zu den kritischen und heftig diskutierten Punkten<br />

gehört beispielsweise die Forschung mit Plazebos.<br />

Aber auch grundlegende Fragen: Für wen gilt die<br />

Deklaration? Was ist die Rolle <strong>der</strong> Ethikkommissionen?<br />

Fragen zur Forschung an benachteiligten<br />

Bevölkerungsgruppen o<strong>der</strong> an nicht einwilligungsfähigen<br />

Patienten. Die Generalversammlung verabschiedete<br />

die aktuelle Revision <strong>der</strong> Deklaration <strong>der</strong><br />

WMA im Oktober 2008 in Seoul. Eine Arbeitsgruppe,<br />

bestehend aus Vertretern <strong>der</strong> Bundesärztekammer<br />

und Vertretern <strong>der</strong> brasilianischen, japanischen,<br />

schwedischen und südafrikanischen Ärzteschaft,<br />

bereitete diese vor. Darin konzentrierte sie sich<br />

auf die unmittelbar ärztlichen Aspekte <strong>der</strong> Forschungsethik.<br />

Die nachfolgenden Details zur Revision<br />

orientieren sich an dem Bericht von Professor Dr.<br />

med. Dr. phil. Urban Wiesing und Dr. med. Ramin<br />

W. Parsa-Parsi, erschienen im <strong>Deutsche</strong>n Ärzteblatt<br />

<strong>2009</strong>; 106: A 503–506.<br />

Umfang und Charakter <strong>der</strong> Deklaration<br />

Mit <strong>der</strong> Festlegung, dass <strong>der</strong> Weltärztebund nur <strong>für</strong><br />

Ärzte sprechen kann und nicht <strong>für</strong> an<strong>der</strong>e Berufsgruppen,<br />

ist in § 1 eine begrüßenswerte Begrenzung<br />

vorgenommen worden. Entsprechend nutzt die neue<br />

Deklaration das Wort „physician“ und grenzt diesen<br />

Bergriff klar von „health care professional“ in an<strong>der</strong>en<br />

Bereichen des Dokuments ab. Der zusätzliche<br />

§ 2 ermutigt gleichwohl an<strong>der</strong>e Berufsgruppen, sich<br />

diesen ethischen Prinzipien anzuschließen.<br />

Die Rolle <strong>der</strong> Ethikkommissionen<br />

Der neue § 15 schreibt Ärztinnen und Ärzten vor,<br />

vor Beginn einer Studie einer Forschungsethikkommission<br />

(FEK) ein Studienprotokoll vorzulegen. Das<br />

Recht <strong>der</strong> Zustimmung (approval) vor Studienbeginn<br />

steht nicht im Einklang mit Studien, die nach<br />

(Muster-)Berufsordnung in Deutschland durchgeführt<br />

werden. Außerdem sollen auch nachträgliche<br />

Än<strong>der</strong>ungen des Studienprotokolls nur mit Zustimmung<br />

<strong>der</strong> FEK möglich sein.<br />

Forschung an benachteiligten o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

gefährdeten Bevölkerungsgruppen<br />

Während bisher vorgeschrieben war, dass <strong>der</strong> Nutzen<br />

klinischer Forschung an einer Bevölkerungsgruppe<br />

genau dieser Zielgruppe zukommen müsse<br />

(§ 19), grenzt die neue Version im § 17 dieses Prinzip<br />

auf Forschung mit benachteiligten o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

gefährdeten Bevölkerungsgruppen ein. Demnach gilt<br />

dieses Prinzip nach wie vor <strong>für</strong> diese spezifizierte,<br />

aber nicht mehr <strong>für</strong> alle Bevölkerungsgruppen. Man<br />

darf also zum Beispiel weiterhin in Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

keine Forschung am Menschen durchführen,<br />

von <strong>der</strong> die dortige Bevölkerung nicht profitiert<br />

und <strong>der</strong>en Ergebnisse nur <strong>für</strong> entwickelte Län<strong>der</strong><br />

bestimmt sind. Forschung in entwickelten Län<strong>der</strong>n<br />

ist allerdings auch dann zulässig, wenn diese Bedingungen<br />

nicht erfüllt sind (sofern nicht benachteiligte<br />

o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s gefährdete Bevölkerungsgruppen<br />

involviert sind). Die neue Formulierung lockert die<br />

alte For<strong>der</strong>ung zwar etwas, bewahrt aber den Schutz<br />

<strong>für</strong> benachteiligte o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s gefährdete Bevölkerungsgruppen<br />

uneingeschränkt.<br />

Publikation in einem öffentlichen Studienregister<br />

Der zusätzliche § 19 sieht eine Registrierung aller<br />

Studien vor dem Einschluss von Studienteilnehmern<br />

in einer öffentlich zugänglichen Datenbank vor.<br />

Damit greift er eine vielfach erhobene For<strong>der</strong>ung<br />

auf, jedoch in breitester Form: Ein Ausschluss von<br />

Phase-I-Studien von <strong>der</strong> Pflicht zur Registrierung ist<br />

nicht vorgesehen. Dies wi<strong>der</strong>spricht den For<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> pharmazeutischen Industrie.<br />

Forschung mit identifizierbaren Körpermaterialien<br />

In den meisten Instituten, die seit Jahren Körpermaterialien<br />

sammeln, lagern Präparate, die zu einer<br />

Zeit entnommen wurden, als die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an das informierte Einverständnis nicht so explizit<br />

waren wie heute, o<strong>der</strong> bei denen das Einverständnis<br />

nur <strong>für</strong> ein enges Forschungsgebiet vorliegt. Diese<br />

Präparate dürften entsprechend gar nicht o<strong>der</strong> nur<br />

begrenzt untersucht werden. Um dies zu än<strong>der</strong>n,<br />

müssten die Forscher ein neues informiertes Einverständnis<br />

einholen, was häufig nicht mehr möglich<br />

o<strong>der</strong> unverhältnismäßig aufwendig ist. Indem die<br />

Deklaration von Helsinki <strong>für</strong> diese Fälle den Verzicht<br />

auf das informierte Einverständnis erlaubt und<br />

die Zustimmung <strong>der</strong> FEK for<strong>der</strong>t, hat sie eine wichtige<br />

Vorgabe <strong>für</strong> die Praxis gemacht.


Fremdnützige Forschung mit nicht einwilligungsfähigen<br />

Teilnehmern<br />

Mit dem Kriterium Minimal Risk/Minimal Burden<br />

bei fremdnütziger Forschung an nicht einwilligungsfähigen<br />

Patienten hat die Deklaration von Helsinki<br />

im letzten Satz des neuen § 27 eine Bedingung aufgenommen,<br />

die einen zusätzlichen Schutz <strong>für</strong> nicht<br />

einwilligungsfähige Studienteilnehmer darstellt.<br />

Forschung und Plazebo<br />

Beson<strong>der</strong>s umstritten bleibt das Problem <strong>der</strong> Forschung<br />

mit Plazebo, sofern eine geprüfte Standardtherapie<br />

vorhanden ist. Bis zur Version im Jahr 2000<br />

hatte die Deklaration von Helsinki diese Option<br />

kategorisch ausgeschlossen. 2002 setzt jedoch ein<br />

Paradigmenwechsel ein: Der damalige klarstellende<br />

Kommentar erlaubte, neue Präparate gegen Plazebo<br />

trotz vorhandener Standardtherapie zu testen,<br />

sofern wissenschaftliche Gründe eine solche Erforschung<br />

erfor<strong>der</strong>ten o<strong>der</strong> die Patienten nicht mit<br />

ernsthaften und irreversiblen Schäden zu rechnen<br />

hätten. Unter den zahlreichen Empfehlungen zur<br />

Forschung mit Plazebos nahm die Deklaration von<br />

Helsinki eine extrem freizügige Position ein.<br />

Unumstritten bleibt bei <strong>der</strong> aktuellen Überarbeitung<br />

<strong>der</strong> Vorschlag, den klarstellenden Kommentar<br />

in den Text aufzunehmen. Zudem bildete sich eine<br />

Mehrheit, die die beiden Bedingungen – wissenschaftliche<br />

Notwendigkeit, kein ernsthafter und<br />

irreversibler Schaden – mit einem „und“ verknüpft<br />

sehen wollte. Dieser Paragraf blieb allerdings umstritten.<br />

Bis zum Ende des Beratungsprozesses<br />

äußerten sich Stimmen, die ein völliges Verbot des<br />

Vergleichs einer neuen Therapie gegen Plazebo for<strong>der</strong>ten,<br />

sofern eine geprüfte Standardtherapie vorhanden<br />

sei. Nach ausgiebigen Beratungen ergänzte<br />

die Generalversammlung in Seoul im Rahmen <strong>der</strong><br />

Überarbeitung des neuen § 32 als Teilkompromiss<br />

den Satz: „Extreme care must be taken to avoid<br />

abuse of this option.“ Eine WMA-Arbeitsgruppe<br />

wird die weiterhin bestehende Kontroverse zu Plazebos<br />

in klinischen Studien beraten.<br />

Mit <strong>der</strong> Formulierung „Best current proven Intervention“<br />

hat die Deklaration den besten gesicherten<br />

Standard als Vergleich in klinischen Studien festgelegt<br />

und nur die beschriebenen Ausnahmen zugelassen.<br />

Mit <strong>der</strong> Festlegung auf die beste gesicherte<br />

Intervention hat die Deklaration den zweitbesten<br />

Standard als Vergleich ausgeschlossen und damit<br />

klinische Forscher in einigen Teilen <strong>der</strong> Welt vor ein<br />

Problem gestellt. Diese Regelung könnte die ohne-<br />

hin mangelhafte Forschung in Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

noch weiter einschränken.<br />

Rechte <strong>der</strong> Studienteilnehmer<br />

Auch die Rechte <strong>der</strong> Studienteilnehmer nach Abschluss<br />

einer Studie wurden kontrovers diskutiert.<br />

Die alte Formulierung legte fest, dass alle Patienten<br />

nach Abschluss <strong>der</strong> Studie Zugang zu den als<br />

überlegen bewerteten Methoden haben sollten.<br />

Diese Norm ist unscharf: Wer ist da<strong>für</strong> verantwortlich<br />

– finanziell und organisatorisch – wo<strong>für</strong><br />

genau und wie lange? Gilt die Vorschrift auch, wenn<br />

sich <strong>der</strong> Standard als überlegen herausstellen sollte?<br />

Aufgrund dieser Unklarheiten gab es bei den<br />

Beratungen zwischenzeitlich den Vorschlag, den<br />

Patienten nur noch ein Recht zuzubilligen, über die<br />

„Post Study Arrangements“ im Voraus informiert<br />

zu werden. Die jeweiligen Vereinbarungen wären<br />

demnach nicht weiter inhaltlich bewertet worden,<br />

jede Regelung wäre akzeptabel gewesen. Dies hätte<br />

jedoch die Rechte <strong>der</strong> Studienteilnehmer deutlich<br />

geschwächt und galt deswegen als inakzeptabel.<br />

Deshalb hat <strong>der</strong> neue § 33 (und zum Teil <strong>der</strong> neue<br />

§ 14) die alte Formulierung des klarstellenden Kommentars<br />

aufgenommen, jedoch etwas unschärfer<br />

formuliert: „… for example, access to interventions<br />

identified as beneficial in the study or to other appropriate<br />

care or benefits …“ Mit dem „for example“<br />

bleiben die Interpretationsschwierigkeiten vorhanden,<br />

die – wenn auch unklaren – Rechte des Patienten<br />

werden aber nicht zurückgenommen.<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Für eine weitere Revision bieten sich jetzt bereits<br />

mehrere Themen an. Hierzu zählen die Rechte <strong>der</strong><br />

Studienteilnehmer nach Abschluss einer Studie<br />

sowie die Forschung mit Plazebo. Man darf den Wert<br />

und die Vorteile dieses Dokuments jedoch nicht unterschätzen:<br />

Es erhebt den Anspruch internationaler<br />

Gültigkeit oberhalb von Gesetzen, ist ein Dokument<br />

von Ärzten <strong>für</strong> Ärzte, ist weithin bekannt und verfügbar,<br />

besitzt mittlerweile eine lange Tradition und<br />

enthält deutlich mehr Unstrittiges als Umstrittenes.<br />

Die neue Fassung hat zudem Lücken geschlossen,<br />

wichtige Details ergänzt, <strong>der</strong> Text wurde sprachlich<br />

überarbeitet und stellt nach Auffassung des WMA<br />

eine Verbesserung dar. Daran än<strong>der</strong>n auch die Punkte<br />

nichts, die weiterer Bearbeitung bedürfen.<br />

Nach einem Beitrag im Dt. Ärzteblatt:<br />

Wiesing, Urban; Parsa-Parsi, Ramin W.:<br />

Deklaration von Helsinki: Neueste Revision<br />

Dtsch Ärztebl <strong>2009</strong>; 106: A 503-506<br />

53


54 Aus <strong>der</strong> Bundesärztekammer<br />

Arztzahlen in Deutschland 2007 und 2008<br />

im Vergleich*<br />

Gesamtzahlen 2007 2008 Δ in %<br />

Gesamtzahlen <strong>der</strong> in den Landesärztekammern gemeldeten Ärztinnen und Ärzte 413 696 421 686 +1,9 %<br />

aktiv beruflich tätige Ärztinnen und Ärzte 314 912 319 697 +1,5 %<br />

Ärztinnen und Ärzte ohne aktive ärztliche Tätigkeit 98 784 101 989 +3,2 %<br />

• davon im Ruhestand 59,1 % 60,6 %<br />

• davon berufsunfähig 2,1 % 2,1 %<br />

Zahl <strong>der</strong> arbeitslos gemeldeten Ärztinnen und Ärzte (bis September 2006 / 2007) 3686 2848 -22,7 %<br />

• Arbeitslosenquote 1,2 % 0,9 %<br />

Zahl <strong>der</strong> in Deutschland gemeldeten ausländischen Ärztinnen und Ärzte 20 434 21 784 +6,6 %<br />

Tätigkeitsbereiche<br />

Im Krankenhaus tätige Ärztinnen und Ärzte 150 644 153 799 +2,1 %<br />

• Anteil an <strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> aktiv tätigen Ärztinnen und Ärzte 47,8 % 48,1 %<br />

ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte 137 538 138 330 +0,6 %<br />

Zahl <strong>der</strong> im ambulanten Bereich angestellten Ärzte 10 406 12 576 +20,9 %<br />

Nie<strong>der</strong>gelassene Ärztinnen und Ärzte 127 123 125 754 -1,1 %<br />

In Behörden/Körperschaften/sonstigen Bereichen tätige Ärztinnen und Ärzte 26 800 27 568 +3,1 %<br />

• Anteil an <strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> aktiv tätigen Ärztinnen und Ärzte 8,5 % 8,6 %<br />

Migration<br />

Zahl <strong>der</strong> ursprünglich in Deutschland tätigen und ins Ausland emigrierten Mediziner 2439 3065 +25,6 %<br />

davon beträgt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> deutschen Ärztinnen und Ärzte<br />

beliebteste Auswan<strong>der</strong>ungslän<strong>der</strong><br />

77 % 67 %<br />

• in die Schweiz 684 729<br />

• nach Österreich 269 237<br />

• in die USA 195 168<br />

• nach Großbritannien 101 95<br />

Anteil <strong>der</strong> Ärztinnen<br />

an <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> aktiv beruflich tätigen Mediziner 40,6 % 41,5 %<br />

an <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> im Krankenhaus tätigen Ärztinnen und Ärzte 41,3 % 42,5 %<br />

an <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte 38,1 % 38,6 %<br />

an <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> arbeitslos gemeldeten Ärztinnen und Ärzte 63,4 % 62,4 %<br />

Anteil an den Erstmeldungen bei den Ärztekammern 56,6 % 57,9 %<br />

*Die Angaben stammen aus den Beiträgen<br />

Kopetsch Th (2008) Entwicklung <strong>der</strong> Arztzahlen: Zahl <strong>der</strong> angestellten Ärzte im ambulanten Bereich steigt.<br />

<strong>Deutsche</strong>s Ärzteblatt 105 (19): A-985<br />

Kopetsch Th (<strong>2009</strong>) Arztzahlentwicklung: Hohe Abwan<strong>der</strong>ung ins Ausland – sehr geringe Arbeitslosigkeit.<br />

<strong>Deutsche</strong>s Ärzteblatt 106 (16): B-644<br />

Sowie <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> Bundesärztekammer www.bundesaerztekammer.de.


Neuer Präsident <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> Wissenschaftlichen<br />

Medizinischen Fachgesellschaften<br />

(AWMF) ist <strong>der</strong> Internist Professor Dr. med. Karl-<br />

Heinz Rahn, Münster. Bisher vertrat er in <strong>der</strong> AWMF<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

(<strong>DGIM</strong>) als Delegierter. Der emeritierte Direktor <strong>der</strong><br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin <strong>der</strong> Universität<br />

Münster folgt Professor Dr. med. Albrecht<br />

Encke, Frankfurt, nach und übernimmt das Amt <strong>für</strong><br />

drei Jahre.<br />

Der 1937 in Bad Dürkheim geborene Rahn vertritt<br />

seit Dezember 2008 als Delegierter die <strong>DGIM</strong> in <strong>der</strong><br />

AWMF. Das Medizinstudium absolvierte er an den<br />

Universitäten Mainz und Düsseldorf. Seine ärztliche<br />

Assistenz und Weiterbildung in <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n<br />

Medizin und Pharmakologie legte Rahn in Bochum,<br />

Herne, Mainz und Atlanta, USA, ab. 1972 geht er als<br />

Oberarzt an die Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen, wo er zwei Jahre später zum<br />

außerplanmäßigen Professor ernannt wird. Nach<br />

seiner Professur an <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät <strong>der</strong><br />

Universität Maastricht wird er 1987 Direktor <strong>der</strong><br />

Medizinischen Poliklinik<br />

des Universitätsklinikums<br />

Münster.<br />

Aus <strong>der</strong> AWMF<br />

Karl-Heinz Rahn übernimmt Vorsitz <strong>der</strong> AWMF<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> klinischen<br />

und wissenschaftlich-experimentellen<br />

Arbeit von Professor Rahn<br />

liegen insbeson<strong>der</strong>e auf<br />

dem Gebiet <strong>der</strong> Hypertonie<br />

und Nephrologie. Der<br />

Internist saß mehreren Professor Dr. med. Karl-Heinz Rahn<br />

Fachgesellschaften vor. In<br />

den Jahren 1999 und 2000<br />

war er Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> und richtete 2000<br />

den 106. Internistenkongress aus. Im Jahr 2003<br />

zeichnete ihn die <strong>DGIM</strong> <strong>für</strong> sein Lebenswerk mit <strong>der</strong><br />

Ehrenmitgliedschaft aus. Als Präsident <strong>der</strong> AWMF<br />

koordiniert Professor Rahn die Anliegen <strong>der</strong> 154<br />

Mitgliedsgesellschaften und repräsentiert diese gegenüber<br />

Dritten. Seit ihrem Bestehen im Jahr 1962<br />

hat nun zum ersten Mal ein Internist den Vorsitz<br />

<strong>der</strong> AWMF.<br />

Neu strukturiertes Anmeldeverfahren <strong>für</strong><br />

Leitlinien <strong>der</strong> Wissenschaftlichen Medizinischen<br />

Fachgesellschaften<br />

Ab Januar 2005 werden nur noch Leitlinien ins<br />

AWMF-Register aufgenommen, die <strong>der</strong> AWMF vor<br />

Beginn ihrer Erarbeitung in einem strukturierten<br />

Anmeldeverfahren gemeldet worden sind. Dies<br />

gilt nicht nur <strong>für</strong> neue Leitlinien, son<strong>der</strong>n auch <strong>für</strong><br />

Fortschreibungen/Aktualisierungen und geplante<br />

Verlängerungen <strong>der</strong> Gültigkeitsdauer. Ebenso gilt<br />

dies <strong>für</strong> Handlungsempfehlungen (S1-Leitlinien),<br />

die über die AWMF publiziert werden sollen. Den<br />

am 28. Mai <strong>2009</strong> geän<strong>der</strong>ten Anmeldebogen finden<br />

Interessierte auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> AWMF unter<br />

www.leitlinien.net.<br />

Die Anmeldungen von Leitlinienvorhaben bei <strong>der</strong><br />

AWMF werden nach folgendem Ablaufplan bearbeitet:<br />

1. Die Anmeldung des geplanten Leitlinien-Vorhabens<br />

durch die anmeldenden Fachgesellschaften<br />

geht bei <strong>der</strong> Geschäftsstelle <strong>der</strong> AWMF ein<br />

(E-Mail-Adresse: anmeldung@leitlinien.net).<br />

Die AWMF-Geschäftsstelle prüft die Vollständig-<br />

2.<br />

keit des Anmeldeformulars (Fassung vom 28. Mai<br />

<strong>2009</strong> verwenden!). Alle Fragen müssen beantwortet<br />

sein, unvollständig ausgefüllte Formulare<br />

werden mit <strong>der</strong> Bitte um Vervollständigung zurückgesandt.<br />

Die AWMF-Geschäftsstelle versendet in 14-tä-<br />

3.<br />

gigem Turnus die eingegangenen, vollständigen<br />

Anmeldungen an die beiden Vorsitzenden <strong>der</strong><br />

Leitlinien-Kommission (Prof. Dr. Selbmann, Frau<br />

PD Dr. Kopp). Die beiden Vorsitzenden und die<br />

Geschäftsstelle beraten die Anmeldungen alle<br />

14 Tage im Rahmen einer Telefonkonferenz.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e den Antworten auf die Frage zu<br />

möglichen thematischen Überschneidungen o<strong>der</strong><br />

Doppelungen im Anmeldeformular wird dabei<br />

55


56<br />

beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit geschenkt. Verschiedene<br />

Leitlinien <strong>für</strong> dieselbe Versorgungssituation<br />

(Krankheit/Symptom o<strong>der</strong> Maßnahme)<br />

und dieselbe Anwen<strong>der</strong>zielgruppe (Fachgebiete<br />

etc.) werden nicht in das AWMF-LL-Register<br />

aufgenommen. Vorübergehend können <strong>für</strong> verschiedene<br />

Anwen<strong>der</strong>zielgruppen verschiedene<br />

Leitlinien <strong>für</strong> dieselbe Versorgungssituation<br />

erstellt werden. Allerdings müssen diese an den<br />

Nahtstellen und in <strong>der</strong> Versorgungskontinuität<br />

wi<strong>der</strong>spruchsfrei sein.<br />

4. Die anmeldenden Fachgesellschaften erhalten<br />

einen offiziellen Brief von <strong>der</strong> Geschäftsstelle, in<br />

dem sie über das Ergebnis <strong>der</strong> Beratung informiert<br />

werden. Bei positivem Beschluss wird die Einstellung<br />

des Leitlinien-Vorhabens in das Anmel<strong>der</strong>egister<br />

mitgeteilt, verbunden mit den Bitten<br />

– Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Anmeldungen zeitnah mitzuteilen<br />

(z.B. bezüglich <strong>der</strong> kooperierenden Fachgesellschaften),<br />

um sie in das Anmel<strong>der</strong>egister<br />

einzupflegen, und<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Herausgegeben <strong>für</strong> die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin (<strong>DGIM</strong>) e. V. von<br />

Professor Dr. med. Hans-Peter Schuster<br />

Generalsekretär<br />

Irenenstraße 1<br />

65189 Wiesbaden<br />

Redaktion<br />

Georg Thieme Verlag KG<br />

Rüdigerstraße 14<br />

70469 Stuttgart<br />

– nach einem Jahr über den Fortschritt des Leitlinien-Vorhabens<br />

und ggf. über größere Verzögerungen<br />

bzw. Probleme zu berichten.<br />

Bei Unklarheiten wird die Anmeldung mit <strong>der</strong><br />

Bitte um Klärung zurückgesandt und sinngemäß<br />

ab Punkt 1 weiter verfahren.<br />

5. Drei Monate nach dem in <strong>der</strong> Anmeldung genannten<br />

Fertigstellungstermin erhalten die<br />

anmeldenden Fachgesellschaften einen Brief<br />

mit <strong>der</strong> Bitte, den Stand des Vorhabens und den<br />

voraussichtlichen und endgültigen Fertigstellungstermin<br />

mitzuteilen. Erfolgt innerhalb <strong>der</strong><br />

nächsten zwei Monate keine Rückantwort, wird<br />

das Leitlinien-Vorhaben aus dem Anmel<strong>der</strong>egister<br />

genommen.<br />

6. Bei rechtzeitig eingehenden und begründeten<br />

Verlängerungen des Fertigstellungstermins wird<br />

sinngemäß nach Punkt 5 weiter verfahren.<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> Wissenschaftlichen<br />

Medizinischen Fachgesellschaften<br />

Grafik und Layout<br />

Thieme Verlagsgruppe<br />

Titelbild<br />

Wulf Winckelmann, ohne Titel (No. 663)<br />

Abbildungsnachweis<br />

S. 22: MEV<br />

Druck<br />

Druckerei Raisch GmbH + Co. KG, Reutlingen


Preisausschreibungen 2010<br />

Theodor-Frerichs-Preis 2010<br />

Der Preis wird von <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medizin <strong>für</strong> die beste vorgelegte, möglichst<br />

klinisch-experimentelle Arbeit auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />

<strong>Innere</strong>n Medizin verliehen. Er ist mit 30 000 Euro<br />

dotiert.<br />

Die Arbeit in deutscher o<strong>der</strong> englischer Sprache darf<br />

in <strong>der</strong> vorliegenden Form nicht vor dem 15. Oktober<br />

2008 veröffentlicht worden sein. Sie darf nicht zeitgleich<br />

an einem ähnlichen Wettbewerb teilnehmen<br />

o<strong>der</strong> bereits mit einem entsprechenden Preis ausgezeichnet<br />

worden sein. Das Alter des Verfassers sollte<br />

40 Jahre nicht überschreiten. Bewerber müssen Mitglied<br />

<strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

sein. An <strong>der</strong> Arbeit können auch mehrere Autoren<br />

beteiligt sein. In diesem Falle wird erwartet, dass<br />

sich die Arbeitsgruppe auf einen Wissenschaftler<br />

einigt, <strong>der</strong> als persönliche Bewerberin o<strong>der</strong> persönlicher<br />

Bewerber auftritt.<br />

Präventionspreis <strong>Innere</strong> Medizin 2010<br />

Die <strong>Deutsche</strong> Stiftung <strong>Innere</strong> Medizin verleiht<br />

gemeinsam mit <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medizin diesen Preis <strong>für</strong> die beste, aus dem<br />

deutschsprachigen Raum vorgelegte Arbeit in<br />

deutscher o<strong>der</strong> englischer Sprache auf dem Gebiet<br />

<strong>der</strong> Primär- und Sekundärprävention innerer Erkrankungen.<br />

Für den Preis werden Originalarbeiten<br />

aus allen Ebenen <strong>der</strong> klinischen Forschung von <strong>der</strong><br />

grundlagenorientierten über die patientenorientierte<br />

Forschung bis hin zur Versorgungsforschung<br />

in Betracht gezogen. Die Erarbeitung neuer genetischer,<br />

molekular- o<strong>der</strong> zellbiologischer Parameter,<br />

die in Zukunft möglicherweise zur Prävention<br />

nützlich sein können, ebenso wie epidemiologische<br />

Studien, die Ansätze zur Prävention eröffnen, o<strong>der</strong><br />

Interventionsstudien, die solche Ansätze umzusetzen<br />

versuchen, stellen geeignete Themen dar, aber<br />

es können auch an<strong>der</strong>e Aspekte <strong>der</strong> Prävention vorgeschlagen<br />

werden. Der Preis ist mit 10 000 Euro<br />

dotiert.<br />

Eine Publikation <strong>der</strong> Arbeit in <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Form o<strong>der</strong> in ihrem wesentlichen Inhalt darf zum<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Eingabe <strong>für</strong> die Bewerbung um den<br />

Preisausschreibungen 2010<br />

Bewerber werden gebeten, ihre Arbeit in fünffacher<br />

Ausfertigung unter Angabe eines Kurztitels, <strong>der</strong><br />

Anschrift und des Geburtsdatums, zusammen mit<br />

einem kurzen Curriculum vitae bis zum 15. Oktober<br />

<strong>2009</strong> an den<br />

Generalsekretär <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V.<br />

Professor Dr. med. Hans-Peter Schuster<br />

Irenenstraße 1<br />

65189 Wiesbaden<br />

unter Beifügung einer einseitigen Zusammenfassung<br />

einzureichen. Die Verleihung des Preises<br />

erfolgt anlässlich <strong>der</strong> feierlichen Eröffnung <strong>der</strong><br />

116. Tagung <strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong><br />

Medizin 2010 in Wiesbaden.<br />

Präventionspreis nicht länger als zwölf Monate<br />

zurückliegen und diese darf nicht an einem ähnlichen<br />

Wettbewerb teilgenommen haben. An <strong>der</strong><br />

Arbeit können mehrere Autoren beteiligt sein. In<br />

diesem Falle wird erwartet, dass sich die Arbeitsgruppe<br />

auf einen Wissenschaftler einigt, <strong>der</strong> als<br />

Bewerber <strong>für</strong> die Arbeitsgruppe auftritt. Bewerber<br />

werden gebeten, ihre Arbeit in fünffacher Ausfertigung<br />

unter Angabe eines Kurztitels, des Geburtsdatums,<br />

eines kurzen Curriculum vitae sowie<br />

durch Beifügung einer kurzen Zusammenfassung<br />

einzureichen an den<br />

Vorsitzenden des Stiftungskuratoriums<br />

<strong>der</strong> <strong>Deutsche</strong>n Stiftung <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Professor Dr. med. Manfred Weber<br />

Irenenstraße 1<br />

65189 Wiesbaden<br />

Die Bewerbungsfrist <strong>für</strong> den Präventionspreis 2010<br />

endet mit dem 15. November <strong>2009</strong>. die Verleihung<br />

des Preises erfolgt während <strong>der</strong> 116. Tagung <strong>der</strong><br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin 2010 in<br />

Wiesbaden.<br />

57


58 Publikationen <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Publikationen <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Für die Einheit <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin<br />

125 Jahre <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V.<br />

106 Seiten, Taschenbuch<br />

Verlag Urban Vogel<br />

ISBN 978-3-89935-247-4<br />

Mitgliedschaft in <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong><br />

Die Vorteile auf einen Blick<br />

Interessenvertretung<br />

- Kompetente Unterstützung bei mitglie<strong>der</strong>relevanten<br />

Fragen durch die<br />

Geschäftsstelle<br />

- Interessenvertretung <strong>der</strong> <strong>Innere</strong>n Medizin<br />

in Politik und Öffentlichkeit, gegen-<br />

über Behörden und Organisationen <strong>der</strong><br />

ärztlichen Selbstverwaltung<br />

Fort- und Weiterbildung auf höchstem<br />

wissenschaftlichen Niveau<br />

- Internistenkongress (gratis), Tagungen<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>gesellschaften, Intensivkurse<br />

und Updates <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Gratisleistungen / Vergünstigungen<br />

- Internistenkongress gratis<br />

- Kostenloser / vergünstigter Bezug<br />

Fachzeitschriften / Publikationsorgane<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e.V.<br />

Irenenstr. 1<br />

65189 Wiesbaden<br />

Tel: 0611 - 205 804 00<br />

Fax: 0611 - 205 804 046<br />

E-Mail: info@dgim.de<br />

Home: www.dgim.de<br />

Fachlicher Austausch / Information<br />

- Internistenkongress<br />

- <strong>DGIM</strong>-Newsletter<br />

- Aktive Mitarbeit in Komissionen und<br />

Task Forces<br />

- Zugang zum geschützten Mitglie<strong>der</strong>-<br />

bereich <strong>der</strong> Homepage www.dgim.de<br />

Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />

- ermäßigte Mitgliedschaft<br />

- großes Angebot zur Fort- und Weiterbildung<br />

- wissenschaftliche Nachwuchspreise<br />

- Stipendien<br />

- Informationen zu Berufsstart,<br />

Karriereplanung und Facharztweiter-<br />

bildung<br />

<strong>Innere</strong> Medizin im Wandel <strong>der</strong> Zeit –<br />

Aus den Eröffnungsreden <strong>der</strong> Internistenkongresse<br />

1882–1961<br />

106 Seiten, Taschenbuch<br />

Verlag Urban Vogel<br />

ISBN 978-3-89935-247-4<br />

www.dgim.de<br />

125 Jahre Internistenkongress<br />

2007, 248 Seiten, mit zahlreichen Schwarz-Weiß-<br />

Abbildungen, Gebunden, Deutsch<br />

Urban & Vogel<br />

ISBN-10: 3899352394<br />

ISBN-13: 9783899352399<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e.V.<br />

Ourania Menelaou<br />

Wege <strong>der</strong> Weiterbildung im Gebiet<br />

<strong>Innere</strong> Medizin und Allgemeinmedizin<br />

Facharzt / Fachärztin <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

Facharzt / Fachärztin <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> und Allgemeinmedizin<br />

Facharzt / Fachärztin <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin und Schwerpunkt<br />

<strong>DGIM</strong>-Broschüre <strong>2009</strong><br />

Wege <strong>der</strong> Weiterbildung im Gebiet <strong>Innere</strong> Medizin<br />

und Allgemeinmedizin<br />

63 Seiten, 9 Tabellen,<br />

6 Abbildungen<br />

Die Publikationen sind kostenlos über die Geschäftsstelle <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> zu beziehen (solange <strong>der</strong> Vorrat reicht):<br />

Geschäftsstelle <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong>, Irenenstraße 1, 65189 Wiesbaden, Tel.: 0611/205 80 40-0


Notizen<br />

59


Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V. zum<br />

01.01.2010 01.07.2010 (½-Jahresbeitrag)<br />

Frau<br />

Herr Titel: Name:<br />

Vorname: Geburtsdatum:<br />

Privatanschrift:<br />

Straße: PLZ: Wohnort:<br />

E-Mail: Telefon (privat):<br />

Telefon (dienstl.): Mobil:<br />

Dienstanschrift:<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin e. V.<br />

Irenenstraße 1 • 65189 Wiesbaden<br />

Telefon: 0611/2 05 80 40-0 • Fax: 0611/2 05 80 40-46<br />

E-Mail: info@dgim.de • Internet: www.dgim.de<br />

Rückantwort<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> Medizin e. V.<br />

Postfach 21 70<br />

65011 Wiesbaden<br />

Antrag auf Mitgliedschaft<br />

Einrichtung: Straße:<br />

PLZ: Ort :<br />

Anschrift <strong>für</strong> Aussendungen (<strong>DGIM</strong> e. V.)/Zeitschriften:<br />

Derzeitige Dienststellung**:<br />

Chefärztin/-arzt (€ 160,–)<br />

Oberärztin/-arzt (€ 160,–)<br />

Nie<strong>der</strong>gelassene(r) Ärztin/Arzt (€ 160,–)<br />

Ärztin/Arzt in leiten<strong>der</strong> Position (€ 160,–)<br />

Ärztin/Arzt in nicht leiten<strong>der</strong> Position (€ 75,–)<br />

Assistenzärztin/-arzt (€ 75,–)<br />

In Weiterbildung zum FA<br />

Voraussichtlicher Abschluss im Jahr<br />

(**Än<strong>der</strong>ungen zu meinem Status teile ich <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> mit.)<br />

0611/2058040-46<br />

Privatanschrift Dienstanschrift<br />

www.dgim.de<br />

Einzugsermächtigung (nur mit deutscher Bankverbindung möglich)<br />

Ich ermächtige die <strong>DGIM</strong> e. V., die fälligen Mitgliedsbeiträge von folgen<strong>der</strong> Bankverbindung einzuziehen:<br />

Institut:<br />

Fachgebiet:<br />

FA <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> und Allgemeinmedizin<br />

FA <strong>für</strong> Allgemeinmedizin<br />

FA <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin<br />

FA <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> Medizin und:<br />

Angiologie<br />

Endokrinologie und Diabetologie<br />

Hämatologie und Onkologie<br />

Gastroenterologie<br />

Geriatrie<br />

Kardiologie<br />

Nephrologie<br />

Pneumologie<br />

Rheumatologie<br />

BLZ: Konto-Nr.:<br />

(Diese Ermächtigung hat so lange Gültigkeit, bis sie <strong>der</strong> <strong>DGIM</strong> gegenüber schriftlich wi<strong>der</strong>rufen wird.)<br />

Ort, Datum/Unterschrift

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!