Baulicher Holzschutz - Holzfragen.de
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I mpressum<br />
Der Informationsdienst Holz ist eine<br />
gemeinsame Schriftenreihe von<br />
• Arbeitsgemeinschaft Holz e.V.,<br />
Düsseldorf<br />
• Entwicklungsgemeinschaft Holzbau<br />
(EGH) in <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft<br />
für Holzforschung e.V.,<br />
München<br />
Herausgeber:<br />
DGfH Innovations- und Service GmbH<br />
Postfach 200619, D - 80006 München<br />
mail @ dgfh.d e<br />
www.dgfh.<strong>de</strong><br />
(0 89) 51 61 70-0<br />
(0 89) 53 16 57 fax<br />
i n Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m<br />
HOLZABSATZ-FONDS,<br />
Absatzför<strong>de</strong>rungsfonds <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Forst- und Holzwirtschaft, Bonn<br />
Bearbeitung:<br />
Univ.-Prof. DiplAng. H. Schulze<br />
Fotonachweis:<br />
Titelfotos, Fotos S. 4: Thomas Lüttge<br />
Technische Anfragen an:<br />
Arbeitsgemeinschaft Holz e.V.<br />
Postfach 30 01 41<br />
D-40401 Düsseldorf<br />
argeholz@argeholz.d e<br />
www.argeholz.d e<br />
(02 11) 47 81 80<br />
(02 11) 45 23 14 fax<br />
I n diese Broschüre sind Ergebnisse aus<br />
zahlreichen Forschungsprojekten eingeflossen.<br />
Für <strong>de</strong>ren För<strong>de</strong>rung danken wir <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft<br />
industrieller Forschungsvereinigungen(AiF),<br />
<strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft<br />
Bauforschung (ARGE BAU), <strong>de</strong>n Forst- und<br />
Wirtschaftsministerien <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r<br />
Län<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r Holzwirtschaft.<br />
Die technischen Informationen dieser Schrift<br />
entsprechen zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Drucklegung<br />
<strong>de</strong>n anerkannten Regeln <strong>de</strong>r Technik. Eine<br />
Haftung für <strong>de</strong>n Inhalt kann trotz sorgfältigster<br />
Bearbeitung und Korrektur nicht übernommen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Erschienen: September 1997<br />
I nhaltlich unveränd. Nachdruck: Juli 2001<br />
I SSN-Nr. 0466-2114<br />
holzbau handbuch<br />
Reihe 3: Bauphysik<br />
Teil 5: <strong>Holzschutz</strong><br />
Folge 2: <strong>Baulicher</strong> <strong>Holzschutz</strong>
I nhalt<br />
1 Zweck und Geltungsbereich<br />
<strong>de</strong>r Schrift 4<br />
1.1 Zweck 4<br />
1.2 Geltungsbereich 4<br />
1.3 Aktueller Stand <strong>de</strong>r<br />
Vorschriften 4<br />
2 Begriffe 5<br />
3 Feuchte- und holzschutztech<br />
nische Eigenschaften <strong>de</strong>s<br />
Holzes und <strong>de</strong>r<br />
Holzwerkstoffe 7<br />
3.1 Holzfeuchte 7<br />
3.2 Schwin<strong>de</strong>n und Quellen 7<br />
3.3 Mechanische Eigenschaften 8<br />
3.4 Pilzbefall 8<br />
3.5 Insektenbefall 8<br />
4 Vorbeugen<strong>de</strong>r <strong>Holzschutz</strong><br />
nach DIN 68 800 9<br />
4.1 Übersicht 9<br />
4.2 Chemischer <strong>Holzschutz</strong> nach<br />
DIN 68 800-3 9<br />
4.3 <strong>Baulicher</strong> <strong>Holzschutz</strong> nach<br />
DIN 68 800-2 9<br />
4.4 Beson<strong>de</strong>rer baulicher<br />
<strong>Holzschutz</strong><br />
nach DIN 68 800-2 1 0<br />
5 Gefährdungsklassen nach<br />
DIN 68800-3 1 0<br />
5.1 Gefährdungsklassen<br />
GK 0 bis GK 4 1 0<br />
5.2 Kriterien für die Gefährdungs<br />
klassen GK 0 bis GK 2 1 0<br />
5.3 Klassifizierung von Bauteilen<br />
nach DIN 68 800-3 11<br />
5.4 Ersatz <strong>de</strong>s chemischen<br />
<strong>Holzschutz</strong>es durch Verwendung<br />
dauerhafter Hölzer 11<br />
5.5 Von <strong>de</strong>r Norm abweichen<strong>de</strong><br />
Klassifizierungen 11<br />
6 Tauwasserschutz für die<br />
Bauteiloberfläche 11<br />
6.1 Allgemeines 11<br />
6.2 Erfor<strong>de</strong>rlicher Wärmeschutz<br />
zur Vermeidung vonTauwasser<br />
an ebenen Bauteilobe flächen 1 2<br />
6.3 Tauwasserschutz für<br />
Bauteiloberflächen im Bereich<br />
von Wärmebrücken 1 2<br />
6.4 Konstruktive Hinweise 1 2<br />
7 Tauwasserschutz für <strong>de</strong>n<br />
Bauteilquerschnitt<br />
1 3<br />
7.1 Allgemeines 1 3<br />
7.2 Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
Holzbauteile<br />
1 3<br />
7.3 Holzbauteile ohne Nachweis<br />
<strong>de</strong>s Tauwasserschutzes 1 3<br />
7.4 Rechnerischer Nachweis <strong>de</strong>s<br />
Tauwasserschutzes<br />
7.5 Verbesserung tauwasserge -<br />
fähr<strong>de</strong>ter Holzbauteile<br />
8 Dampfsperren in<br />
Holzbauteilen<br />
1 4<br />
8.1 Allgemeines 1 4<br />
8.2 Erfor<strong>de</strong>rlicher sd-Wert <strong>de</strong>r<br />
Dampfsperre<br />
1 5<br />
8.3 Verdunstung von ungewollter<br />
Feuchte<br />
1 5<br />
8.4 Beeinflußt die Dampfsperre<br />
das Raumklima?<br />
1 6<br />
9 Luftdichtheit von<br />
Außenbauteilen<br />
9.1 Allgemeines zur<br />
Wasserdampfkonvektion<br />
9.2 Typische Feuchteschä<strong>de</strong>n und<br />
Ursachen<br />
9.3 Luftdichte Ausbildung an <strong>de</strong>r<br />
Raumseite<br />
10 ' Beson<strong>de</strong>re bauliche Maßnahmen'<br />
nach DIN 68 800-2<br />
als Voraussetzung für Holzbauteile<br />
ohne chemischen<br />
<strong>Holzschutz</strong> (GK 0) 19<br />
1 0.1 Allgemeines 1 9<br />
1 0.2 Kriterien <strong>de</strong>r 'beson<strong>de</strong>ren<br />
baulichen Maßnahmen' 19<br />
1 0.3 Vermeidung von unkontroll<br />
ierbarem Insektenbefall als<br />
eine Bedingung <strong>de</strong>r 'beson<strong>de</strong>ren<br />
baulichen Maßnahmen' 19<br />
1 0.4 Vermeidung von Schä<strong>de</strong>n<br />
infolge Pilzbefall als eine weitere<br />
Bedingung <strong>de</strong>r 'beson<strong>de</strong>ren<br />
baulichen Maßnahmen',<br />
Allgemeines 20<br />
1 0.5 Bauliche Voraussetzungen für<br />
die Vermeidung von Pilzbefall 20<br />
11 Außenwän<strong>de</strong> GK 0 21<br />
11.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen 21<br />
11.2 Erfor<strong>de</strong>rlicher Wetterschutz 24<br />
12 Geneigte Dächer GK 0 26<br />
1 2.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen 26<br />
1 2.2 Dachquerschnitte GK 0 nach<br />
DIN 68 800-2<br />
27<br />
1 2.3 Zusätzliche Hinweise<br />
1 2.4 Abweichen<strong>de</strong> Konstruktionen,<br />
27<br />
Allgemeines<br />
1 2.5 Son<strong>de</strong>rfall: Dächer mit<br />
29<br />
sichtbaren Sparren<br />
1 2.6 Abweichungen und Ein-<br />
31<br />
stufung nach DIN 68 800-3 31<br />
13 Flachdächer GK 0 31<br />
1 3.1 Mit sichtbaren Deckenbalken 31<br />
1 3.2 Mit raumseitiger Bekleidung<br />
1 3.3 Abweichungen von <strong>de</strong>r GK 0<br />
31<br />
und Zuordnung nach DIN 68 800-3 32<br />
1 4<br />
1 4<br />
1 7<br />
1 7<br />
1 7<br />
1 7<br />
14 Decken GK 0 unter nicht<br />
ausgebauten Dachge<br />
schossen 33<br />
1 4.1 Allgemeines 33<br />
1 4.2 Bedingungen nach<br />
DIN 68 800-2 33<br />
1 4.3 Decken GK 0 nach<br />
DIN 68 800-2 33<br />
1 4.4 Son<strong>de</strong>rfälle 34<br />
15 Holzkonstruktionen GK 0 in<br />
nicht ausgebauten<br />
Dachräumen 36<br />
16 Holzbauteile GK 0 in<br />
Naßbereichen 35<br />
1 6.1 Allgemeines 35<br />
1 6.2 Fußbö<strong>de</strong>n in Naßbereichen 35<br />
1 6.3 Wän<strong>de</strong> in Naßbereichen 35<br />
1 6.4 Decken unter Naßbereichen 36<br />
17 Holzwerkstoffe und ihre<br />
Anwendungsbereiche 36<br />
1 7.1 Allgemeines 36<br />
1 7.2 Anwendungsbereiche nach<br />
DIN 68 800-2 36<br />
1 7.3 Unzulässige Anwendungen<br />
für Holzwerkstoffe 38<br />
Zitierte Vorschriften 39<br />
Literatur 39
1 Zweck und Geltungsbereich <strong>de</strong>r<br />
Schrift<br />
1.1 Zweck<br />
In dieser Schrift sollen <strong>de</strong>r aktuelle Stand<br />
<strong>de</strong>r Normung <strong>de</strong>s vorbeugen<strong>de</strong>n Holz-<br />
schutzes nach DIN 68 800 - und dabei<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s vorbeugen<strong>de</strong>n baulichen<br />
<strong>Holzschutz</strong>es nach Teil 2 <strong>de</strong>r Norm<br />
- sowie die heutigen Möglichkeiten aufgezeigt<br />
wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n vorbeugen<strong>de</strong>n che-<br />
mischen <strong>Holzschutz</strong> weitgehend o<strong>de</strong>r<br />
sogar vollständig durch 'beson<strong>de</strong>re bauli-<br />
che Maßnahmen' zu ersetzen (s. auch<br />
Kurzfassung [2]).<br />
1.2 Geltungsbereich<br />
Diese Ausführungen wie auch die DIN<br />
68 800-2 - <strong>Holzschutz</strong>; Vorbeugen<strong>de</strong> bauliche<br />
Maßnahmen im Hochbau (Ausgabe<br />
Mai 1996) - die inzwischen als Technische<br />
Baubestimmung in <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />
eingeführt ist, gelten<br />
a) für <strong>de</strong>n gesamten Hochbau sowie<br />
b) für alle mo<strong>de</strong>rnen Holzbauarten (Tafel-,<br />
Stän<strong>de</strong>r-, sog. 'Rahmen-' und Skelett-<br />
bauart), ausgenommen die klassische,<br />
ausgemauerte Fachwerkwand, sowie<br />
c) unabhängig davon, ob die Bauteile im<br />
Werk vorgefertigt o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Bau-<br />
stelle errichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Aussagen gelten vorrangig für Neubauten.<br />
Sie sind jedoch auch auf Mo<strong>de</strong>rni-<br />
sierungsmaßnahmen bei bestehen<strong>de</strong>n<br />
Wohngebäu<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r vergleichbaren Ge-<br />
bäu<strong>de</strong>n übertragbar, wie sie z.B. im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>s Wärme-<br />
schutzes o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r nachträglichen Gewinnung<br />
zusätzlichen Wohnraums durch <strong>de</strong>n<br />
Ausbau bisher nicht genutzter Dachgeschosse<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Ferner<br />
wer<strong>de</strong>n auch konstruktive Randgebiete,<br />
z.B. <strong>de</strong>r Blockhausbau, gestreift.<br />
Folgen<strong>de</strong> Bereiche wer<strong>de</strong>n nicht o<strong>de</strong>r<br />
nur am Rand behan<strong>de</strong>lt:<br />
a) Die Sanierung von an Holzkonstruktionen<br />
durch tierische o<strong>de</strong>r pflanzliche<br />
Schädlinge aufgetretenen Schä<strong>de</strong>n,<br />
da es dort um eine an<strong>de</strong>re Aufgaben-<br />
stellung geht.<br />
b) Konstruktionen, die auf Grund ihrer<br />
Ausbildung und <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n<br />
Beanspruchung <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse<br />
GK 3 o<strong>de</strong>r GK 4 nach DIN 68 800-3<br />
zugeordnet wer<strong>de</strong>n müssen, d.h. Bau-<br />
teile, die <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rschlägen ungeschützt<br />
ausgesetzt sind (GK 3), z.B.<br />
konventionelle Fachwerkbauten, o<strong>de</strong>r<br />
bei <strong>de</strong>nen ein Erdkontakt o<strong>de</strong>r eine<br />
an<strong>de</strong>re extreme Feuchtebeanspruchung<br />
vorliegt (GK 4).<br />
Solche beson<strong>de</strong>ren Situationen sollten<br />
durch bauliche Maßnahmen nach Möglichkeit<br />
<strong>de</strong>rart entschärft wer<strong>de</strong>n, daß<br />
die Konstruktionen in eine niedrigere<br />
Gefährdungsklasse eingestuft wer<strong>de</strong>n<br />
können. Denkanstöße hierzu wer<strong>de</strong>n<br />
in Abschn. 4.3.2 gegeben.<br />
1.3 Aktueller Stand <strong>de</strong>r Vorschriften<br />
Eine solche Informationsschrift sollte in<br />
ihren Aussagen für einen längeren<br />
Zeitraum weitestgehend aktuell bleiben.<br />
Zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Abfassung dieser<br />
Schrift (Sommer 1997) bestand jedoch<br />
folgen<strong>de</strong> Schwierigkeit: Auf <strong>de</strong>r einen<br />
Seite waren die nationalen Vorschriften<br />
bezgl. <strong>de</strong>r hier behan<strong>de</strong>lten Themen -<br />
Wärme- und Feuchteschutz nach DIN<br />
4108 sowie <strong>Holzschutz</strong> nach DIN 68 800<br />
- ein<strong>de</strong>utig und lückenlos; auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
Seite war die Entwicklung <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />
europäischen Regelungen<br />
i nzwischen zwar wesentlich vorangeschritten,<br />
aber noch nicht so weit gedie-<br />
hen, daß dadurch die nationalen Regelungen<br />
hätten ersetzt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Deshalb wur<strong>de</strong>n hier - auch um <strong>de</strong>n<br />
Leser nicht zu verwirren - ausschließlich<br />
die nationalen Vorschriften zugrun<strong>de</strong><br />
gelegt. Sobald diese durch europäische<br />
technische Regeln ersetzt wor<strong>de</strong>n sind,<br />
können im Rahmen eines verbesserten<br />
Nachdrucks entsprechen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rungen<br />
vorgenommen wer<strong>de</strong>n.
2 Begriffe<br />
Nachstehend wer<strong>de</strong>n solche Begriffe aus<br />
<strong>de</strong>n Bereichen '<strong>Holzschutz</strong>' und 'Feuchteschutz'<br />
- und zwar bezgl. <strong>de</strong>r allgemeinen<br />
Definition o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r hier vorgenommenen<br />
Interpretation -erläutert, die in dieser Schrift<br />
behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n und für das Verständnis<br />
<strong>de</strong>r Aussagen von Be<strong>de</strong>utung sind.<br />
<strong>Baulicher</strong> <strong>Holzschutz</strong><br />
Vorbeugen<strong>de</strong> konstruktive o<strong>de</strong>r bauphysikalische<br />
Maßnahmen zur Vermeidung<br />
einer unzuträglichen Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />
Feuchtegehaltes von Holz und Holzwerk-<br />
stoffen. Dadurch kann auch die Einstufung<br />
in eine niedrigere Gefährdungsklasse<br />
ermöglicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Beson<strong>de</strong>re bauliche Maßnahmen<br />
Voraussetzung für die Zuordnung eines<br />
Holzbauteils zur Gefährdungsklasse GK 0<br />
(kein chemischer <strong>Holzschutz</strong> erfor<strong>de</strong>rlich).<br />
Dabei sind sicherzustellen: a) Keine längerfristig<br />
auftreten<strong>de</strong> unzulässige Holzfeuchte<br />
u > 20 %, auch nicht infolge<br />
ungewollt einwirken<strong>de</strong>r Feuchte, b) kein<br />
Zutritt von holzzerstören<strong>de</strong>n Insekten zu<br />
ver<strong>de</strong>ckt angeordnetem Holz.<br />
Chemischer <strong>Holzschutz</strong><br />
Behandlung mit chemischen <strong>Holzschutz</strong>mitteln.<br />
Erfor<strong>de</strong>rlich für Holz, das trotz<br />
baulicher Maßnahmen einer Schädigung<br />
durch holzzerstören<strong>de</strong> Pilze o<strong>de</strong>r Insekten<br />
ausgesetzt sein kann.<br />
Dauerhafte Holzart<br />
Holzarten, die auf Grund ihrer natürlichen<br />
Dauerhaftigkeit gegenüber <strong>de</strong>n Beanspruchungen<br />
einer Gefährdungsklasse (GK 1<br />
bis GK 4) ohne chemische Mittel ausreichend<br />
beständig sind.<br />
Gefährdungsklasse<br />
Mit <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse eines Holz-<br />
bauteils wird die mögliche Gefahr für das<br />
Holz durch holzzerstören<strong>de</strong> Organismen<br />
in Abhängigkeit von seiner jeweiligen<br />
Einbausituation ausgedrückt. Man unter-<br />
schei<strong>de</strong>t die Klassen GK 0 (nicht gefähr<strong>de</strong>t)<br />
bis GK 4 (extrem gefähr<strong>de</strong>t).<br />
Holzwerkstoff klasse<br />
Drückt die Feuchtebeständigkeit eines<br />
Holzwerkstoffes (z.B. Spanplatte, Bau-<br />
Furniersperrholz) aus. Man unterschei<strong>de</strong>t<br />
die Klassen 20 (z.B. für Innenverwendung),<br />
1 00 (z. B. für Außenverwendung mit<br />
Wetterschutz), 1000 (Platten mit zusätzli-<br />
chem Pilzschutz, z.B. für Anwendungen<br />
mit evtl. größerer Feuchtebelastung).<br />
I nsektenbefall<br />
Die bauaufsichtlichen Bestimmungen<br />
beziehen sich nur auf Trockenholzinsekten<br />
(z.B. Hausbock, Anobien), nicht auf Frisch-<br />
holzinsekten (z.B. Holzwespe), die das<br />
Holz lediglich im unverbauten Zustand<br />
befallen und die Tragfähigkeit nicht beeinträchtigen<br />
.<br />
Insektenundurchlässige Schicht<br />
Bauteilschicht (z.B. Bekleidung, s. Bild<br />
1 0.2), die <strong>de</strong>n Durchtritt von Insekten-<br />
weibchen und damit ihre Eiablage im Holz<br />
verhin<strong>de</strong>rt. Luftdichtheit ist hierfür nicht<br />
erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Pilzbefall<br />
Holz kann durch holzzerstören<strong>de</strong> und<br />
durch nicht holzzerstören<strong>de</strong> Pilze<br />
(Schimmelpilze, Bläue) befallen wer<strong>de</strong>n.<br />
Die bauaufsichtlichen Anfor<strong>de</strong>rungen und<br />
die Ausführungen in dieser Schrift bezie-<br />
hen sich ausnahmslos auf die Vermeidung<br />
von sicherheitsrelevanten Schä<strong>de</strong>n durch<br />
holzzerstören<strong>de</strong> Pilze.<br />
Planmäßige Feuchte<br />
Z.B. Einbaufeuchte <strong>de</strong>s Holzes (nach Mögl<br />
ichkeit entsprechend <strong>de</strong>r während <strong>de</strong>r<br />
späteren Nutzung zu erwarten<strong>de</strong>n Gleich-<br />
gewichtsfeuchte) sowie zulässige Tauwassermasse<br />
nach DIN 4108-3 (infolge<br />
Wasserdampfdiffusion).<br />
Ungewollte Feuchte<br />
Höhere Einbaufeuchte <strong>de</strong>s Holzes o<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>rer Materialien als während <strong>de</strong>r späteren<br />
Nutzung zu erwarten, in <strong>de</strong>r Bau-<br />
phase einwirken<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rschläge o<strong>de</strong>r<br />
hohe Baufeuchte, Feuchte aus Leckagen<br />
in <strong>de</strong>r Dachhaut (Nie<strong>de</strong>rschläge) o<strong>de</strong>r bei<br />
raumseitig nicht luftdichter Schicht<br />
Wasserdampf konvektion).<br />
Austrocknungskapazität<br />
Mögliche rechnerische Verdunstungs-<br />
masse von überschüssiger (ungewollter)<br />
Feuchte aus <strong>de</strong>m Bauteilquerschnitt.<br />
Installationsebene<br />
Bei Außenbauteilen raumseitige Vorhang-<br />
schale mit Hohlraum-Ebene zur Aufnahme<br />
von Installationen (Elektro-, Wasser-),<br />
zum Bauteil hin mit fugenloser, luftdichter<br />
Schicht aus Plattenwerkstoffen (Bild<br />
2.1). In Ausnahmefällen kann die luftdichte<br />
Schicht auch aus Folien o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.<br />
gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, wenn mechanische Beschädigungen<br />
dieser Schicht durch das<br />
Einbringen <strong>de</strong>r Installation o<strong>de</strong>r durch<br />
spätere Schwindverformungen <strong>de</strong>r Holz-<br />
teile mit Sicherheit vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Trockener Raum<br />
Nach DIN 68 800 alle Aufenrhaltsräume<br />
i n Wohngebäu<strong>de</strong>n, einschl. Küchen und<br />
privater Bä<strong>de</strong>r, sowie Räume mit ver-<br />
gleichbarer Nutzung und vergleichbaren<br />
kli matischen Bedingungen in an<strong>de</strong>ren<br />
Gebäu<strong>de</strong>n, z.B. Verwaltungsbauten.<br />
Naßbereich<br />
Bereiche, auch in trockenen Räumen,<br />
mit höherer Feuchtebeanspruchung<br />
(Spritz-, Schwallwasser) <strong>de</strong>r Bauteiloberflächen,<br />
z.B. Duschwän<strong>de</strong>, Badfußbö<strong>de</strong>n.<br />
Feuchtraum/Naßraum<br />
Räume mit langfristig hoher relativer<br />
Luftfeuchte bzw. mit stärkerer Wasser-<br />
einwirkung auf die Bauteiloberflächen<br />
(z.B. öffentliche Bä<strong>de</strong>r, Ställe).<br />
Diffusionsoffene Schicht<br />
Nach DIN 68 800-2 Bauteilschicht mit<br />
diffusionsäquivalenter Luftschichtdicke<br />
(sd-Wert) s d
Baulic her <strong>Holzschutz</strong> holzbauhandbuc h Reihe 3, Teil 5, Folge 2<br />
Wasserdampfkonvektion<br />
Wasserdampftransport in o<strong>de</strong>r durch ein<br />
Bauteil infolge Konvektion <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Luft (in aller Regel <strong>de</strong>r Raumluft) infol-<br />
ge eines Luftdruckunterschie<strong>de</strong>s zwischen<br />
bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>s Bauteils, nur möglich<br />
bei nicht luftdichter Ausbildung <strong>de</strong>r raumseitigen<br />
Bauteiloberfläche (Bild 2.3).<br />
sd -Wert<br />
Diffusionsäquivalente Luftschichtdicke sd<br />
einer Bauteilschicht (in m): Produkt<br />
sd = p x s (m) aus vorhan<strong>de</strong>ner Schichtdicke<br />
s (m) und Diffusionswi<strong>de</strong>rstandszahl<br />
p (dimensionslos) <strong>de</strong>s Materials, letztere<br />
kann DIN 4108-4 entnommen wer<strong>de</strong>n. Der<br />
Sd -Wert einer Bauteilschicht drückt <strong>de</strong>ren<br />
Diffusionswi<strong>de</strong>rstand als Dicke einer gedachten<br />
ruhen<strong>de</strong>n Luftschicht mit <strong>de</strong>msel-<br />
ben Wi<strong>de</strong>rstand aus. Je größer <strong>de</strong>r S d -Wert<br />
einer Schicht, <strong>de</strong>sto dampfdichter ist sie.<br />
Dampfsperre<br />
Schicht in Außenbauteilen (in <strong>de</strong>r Regel<br />
Folie o<strong>de</strong>r Bahn), die ausschließlich die<br />
Wasserdampfdiffusion durch das Bauteil,<br />
s. Bild 2.2, verhin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r reduzieren soll<br />
(Bild 2.4) (im allgemeinen Sprachgebrauch<br />
auch als 'Dampfbremse' bezeichnet). Eine<br />
Klassifizierung hinsichtlich ihres s d-Wertes<br />
existiert bisher nicht.<br />
'Praktisch dampfdicht': Nach DIN 4108-4<br />
Schicht mit sd >_ 1 500 m.<br />
Luftdichte Schicht<br />
Schicht in Außenbauteilen vor allem zur<br />
Vermeidung von Tauwasser infolge Kon-<br />
vektion <strong>de</strong>r Raumluft in das Bauteil, s. Bild<br />
2.3 (ggf. von gefährlicher Größenordnung<br />
für Holzbauteile!) (Bild 2.5). Ferner zur<br />
Verhin<strong>de</strong>rung von Wärmeverlusten und<br />
zur Sicherstellung <strong>de</strong>r Behaglichkeit<br />
(Verhin<strong>de</strong>rung von Zuglufterscheinungen).<br />
Winddichte Schicht<br />
Luftdicht ausgebil<strong>de</strong>te Schicht (z.B. Plattenwerkstoff,<br />
Folie, Bahn) an <strong>de</strong>r Außen-<br />
seite eines Außenbauteils zur Verhin<strong>de</strong>rung<br />
einer Durchströmung <strong>de</strong>r Wärme-<br />
dämmung mit Außenluft, z.B. infolge<br />
Win<strong>de</strong>influß, mit möglicher Verringerung<br />
<strong>de</strong>s Wärmeschutzes (Bild 2.6). Bei geneigten<br />
Dächern in Holzbauart bisher in<br />
<strong>de</strong>r Regel nicht vorhan<strong>de</strong>n und allgemein<br />
bei Holzbauteilen - im Gegensatz zur luft-<br />
dichten Schicht an <strong>de</strong>r Raumseite - auch<br />
nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Belüfteter Hohlraum<br />
Hohlraum innerhalb eines Außenbauteils,<br />
<strong>de</strong>r durch Verbindung mit <strong>de</strong>r Außenluft<br />
über Zu- und Abluftöffnungen vorgegebe-<br />
ner Min<strong>de</strong>stgröße im Sinne von DIN<br />
4108-3 ausreichend belüftet ist.<br />
Bild 2.3<br />
Konvektion (mit Wasserdampftransport) durch Bauteil<br />
bei raumseitig nicht luftdichter Ausbildung (z.B. Profil-<br />
brettschalung) (Prinzip)<br />
Bild 2.4<br />
Dampfsperre ('Dampfbremse') (1) in Außenbauteilen<br />
(i m raumseitigen Bereich angeordnet) zur Verhin<strong>de</strong>rung<br />
von Tauwasser o<strong>de</strong>r einer unzulässig großen Tau-<br />
wassermasse im Bauteilquerchnitt infolge Wasser-<br />
dampfdiffusion (Prinzipskizze)<br />
a) Dampfsperre wirksam, b) ohne Dampfsperre,<br />
evtl. Folge: unzulässige Tauwassermasse (2) im<br />
Bauteilquerschnitt<br />
Bild 2.5<br />
Luftdichte Schicht (1) in Außenbauteilen zur Verhin<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r gefährlichen Wasserdampfkonvektion, am<br />
wirkungsvollsten im raumseitigen Bauteilbereich<br />
angeordnet; darüber hinaus erfor<strong>de</strong>rlich zur Vermeidung<br />
von zusätzlichen Wärmeverlusten sowie von<br />
' Zugluft' (Prinzipskizze)<br />
a) luftdichte Schicht wirksam, b) Leckage (2) in<br />
ansonsten luftdichter Schicht, extreme Tauwasser-<br />
bildung (3) im Bauteilquerschnitt möglich<br />
Bild 2.6<br />
Winddichte Schicht (1) an <strong>de</strong>r Außenseite von<br />
Außenbauteilen (Prinzipskizze)<br />
a vorhan<strong>de</strong>n,<br />
b nicht vorhan<strong>de</strong>n, z.B. infolge Leckage (2)
3<br />
Feuchte- und holzschutztechni-<br />
sche Eigenschaften <strong>de</strong>s Holzes<br />
und <strong>de</strong>r Holzwerkstoffe<br />
3.1 Holzfeuchte<br />
3.1.1 Definitionen<br />
Nach DIN 4074-1 unterschei<strong>de</strong>t man<br />
zwischen<br />
• trockenem Holz (u
Beispiel:<br />
Trocknet ein Kantholz mit <strong>de</strong>m Quer-<br />
schnitt 120/120 mm 2 nach <strong>de</strong>m Einbau<br />
von 25% auf 10% herunter, dann wer-<br />
<strong>de</strong>n - ganz grob gesehen - seine Seitenlängen<br />
rechnerisch im Mittel um ca.<br />
(25-10) x 0,24/100 x 120 = 4,3 mm kürzer,<br />
<strong>de</strong>r zurückgetrocknete Querschnitt ist<br />
danach nur noch ca. 116/116 mm 2 .<br />
Die tatsächlichen Feuchteschwankungen<br />
<strong>de</strong>s Holzes und <strong>de</strong>r Holzwerkstoffe während<br />
<strong>de</strong>r Nutzung sind in <strong>de</strong>r Regel we-<br />
sentlich kleiner, als oben angenommen;<br />
sie betragen bei Bauteilen, die nicht <strong>de</strong>r<br />
Witterung ausgesetzt sind, etwa 3% bis 5%.<br />
Bei allen genannten Werten han<strong>de</strong>lt es<br />
sich um die freien Schwind- und Quellmaße.<br />
Bei behin<strong>de</strong>rtem Schwin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
Quellen (wenn also das Holz z.B. Teil<br />
einer Verbundkonstruktion ist) darf mit <strong>de</strong>n<br />
halben spezifischen Werten gerechnet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Rißbildung tritt auf, wenn die Schwindver-<br />
formungen behin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n und die<br />
Schwindspannungen die Querzugfestig-<br />
keit <strong>de</strong>s Holzes überschreiten. Das kann<br />
z.B. <strong>de</strong>r Fall sein, wenn bei größeren Holz-<br />
querschnitten ein starkes Feuchtegefälle<br />
von innen nach außen dadurch entsteht,<br />
daß zunächst nur im äußeren Bereich <strong>de</strong>s<br />
Querschnittes eine Feuchteabgabe statt-<br />
fin<strong>de</strong>t.<br />
3.2.2 Holzwerkstoffe<br />
I n Tabelle 3.3 sind für einige Holzwerkstoffe<br />
die spezifischen Schwind- und<br />
Quellmaße in Plattenebene (unbehin<strong>de</strong>rt)<br />
angegeben, überwiegend aus DIN 1052-<br />
1. Auch diese Angaben stellen nur grobe<br />
Anhaltswerte dar, da die tatsächlichen,<br />
hygrisch bedingten Längenän<strong>de</strong>rungen<br />
von einer Vielzahl von Faktoren abhän-<br />
gen und von <strong>de</strong>n angegebenen Mittelwerten<br />
mehr o<strong>de</strong>r weniger stark abwei-<br />
chen können.<br />
Tabelle 3.3<br />
Spezifische Schwind- und Quellmaße von Holzwerk-<br />
stoffen in Plattenebene in % (grobe Anhaltswerte,<br />
überwiegend nach DIN 1052-1)<br />
Da die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Holzfeuchte bei <strong>de</strong>n<br />
einzelnen Holzwerkstoffarten und -typen<br />
sehr unterschiedlich sein kann, sind die<br />
Schwind- und Quellmaße auch für eine<br />
Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r relativen Luftfeuchte um<br />
30% angegeben, <strong>de</strong>ren Handhabung in<br />
<strong>de</strong>r Praxis oft einfacher ist.<br />
Bei Spanplatten kann man für die feuch-<br />
tebedingten Längenän<strong>de</strong>rungen in bei<strong>de</strong>n<br />
Richtungen <strong>de</strong>r Plattenebene in <strong>de</strong>n mei-<br />
sten Anwendungsfällen von maximal<br />
etwa 2 mm/m ausgehen.<br />
Bild 3.1<br />
Unbehin<strong>de</strong>rtes Schwin<strong>de</strong>n/Quellen von Spanplatten<br />
i nfolge Feuchteän<strong>de</strong>rung Au; reine Längenän<strong>de</strong>rung<br />
AI infolge Au = const., b Aufwölbung f infolge<br />
Au m const.; u E Einbaufeuchte; aus [1 ]<br />
Somit wird erklärlich, daß - auch ohne<br />
direkte Feuchtebeanspruchung - die Auf-<br />
wölbung und damit die Gefahr von Bauschä<strong>de</strong>n<br />
um so größer ist,<br />
a) je größer <strong>de</strong>r Unterstützungsabstand<br />
<strong>de</strong>r Platten und<br />
b) je geringer die Plattendicke ist.<br />
3.3 Mechanische Eigenschaften<br />
Auf <strong>de</strong>n nachhaltigen Einfluß <strong>de</strong>r Holz-<br />
feuchte auf die mechanischen Eigenschaften<br />
<strong>de</strong>s Holzes und <strong>de</strong>r Holzwerk-<br />
stoffe wird hier nicht näher eingegangen,<br />
da die entsprechen<strong>de</strong>n Abmin<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r Tragfähigkeit in <strong>de</strong>n einschlägigen<br />
Bemessungsvorschriften, z.B. DIN 1052,<br />
geregelt sind.<br />
Ein Spezialfall, bei <strong>de</strong>m auf Grund eines<br />
Mißverständnisses in <strong>de</strong>r Praxis <strong>de</strong>s öfte-<br />
ren Lehrgeld gezahlt wer<strong>de</strong>n mußte, ist<br />
<strong>de</strong>r Spanplattentyp V1000 (DIN 68 763).<br />
Die Bezeichnung sagt nicht mehr und<br />
nicht weniger, als daß die Verleimung ge-<br />
gen hohe Luftfeuchte beständig und die<br />
Platten gegen holzzerstören<strong>de</strong> Pilze chemisch<br />
geschützt sind. Durch falsche Aus-<br />
legung wur<strong>de</strong> diesem Plattentyp in <strong>de</strong>r<br />
Praxis zuweilen die Eigenschaft 'wetter-<br />
fest' o<strong>de</strong>r 'wasserfest' unterstellt. Das<br />
hatte zur Folge, daß bei fehlen<strong>de</strong>m bauli-<br />
chen <strong>Holzschutz</strong> (z.B. kein Wetterschutz)<br />
die Platten mechanisch beeinträchtigt<br />
wur<strong>de</strong>n und ihre Funktion nicht mehr<br />
erfüllen konnten.<br />
3.4 Pilzbefall<br />
Von an<strong>de</strong>ren Voraussetzungen (z.B.<br />
Temperatur, Luftbewegung) abgesehen,<br />
sind Wachtumsbedingungen für holzzer-<br />
stören<strong>de</strong> Pilze dann gegeben, wenn die<br />
Holzfeuchte langfristig größer als 20% ist,<br />
siehe jedoch Erläuterungen hierzu in<br />
Abschn. 10.4.<br />
Deshalb ist im allgemeinen ein chemischer,<br />
fungizi<strong>de</strong>r (pilztöten<strong>de</strong>r) <strong>Holzschutz</strong> dort<br />
erfor<strong>de</strong>rlich, wo eine Holzfeuchte u > 20%<br />
über einen längeren Zeitraum nicht ausgeschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n kann, sofern nicht<br />
Holzarten mit ausreichend hoher natürlicher<br />
Dauerhaftigkeit verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />
so daß auf chemische Maßnahmen verzichtet<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Einzelheiten hierzu<br />
siehe Abschn. 5.4.<br />
3.5 Insektenbefall<br />
Die Gefährdung <strong>de</strong>s Holzes durch holzzerstören<strong>de</strong><br />
Insekten kann bereits bei einer<br />
Holzfeuchte unterhalb 10% einsetzen.
4 Vorbeugen<strong>de</strong>r <strong>Holzschutz</strong> nach<br />
DIN 68 800<br />
4.1 Übersicht<br />
Der vorbeugen<strong>de</strong> bauliche <strong>Holzschutz</strong> ist<br />
in DIN 68 800-2, <strong>de</strong>r vorbeugen<strong>de</strong> chemische<br />
<strong>Holzschutz</strong> in DIN 68 800-3 geregelt.<br />
Allgemein gelten die dort enthaltenen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
nur für tragen<strong>de</strong>, d.h. auch<br />
für aussteifen<strong>de</strong> Teile aus Holz und Holzwerkstoffen.<br />
Für nichttragen<strong>de</strong> Teile haben die jeweili-<br />
gen Festlegungen empfehlen<strong>de</strong>n Charakter.<br />
I n DIN 68 800-3 wird bei <strong>de</strong>n Hinweisen<br />
(Empfehlungen) für nichttragen<strong>de</strong> Teile<br />
hinsichtlich <strong>de</strong>r Kriterien für <strong>de</strong>n chemischen<br />
Schutz speziell zwischen zwei<br />
Fällen unterschie<strong>de</strong>n:<br />
1. Nicht maßhaltiges Holz, z.B.<br />
Bekleidungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl., und<br />
2. maßhaltiges Holz, z.B. Fenster und<br />
Außentüren.<br />
In bei<strong>de</strong>n Fällen kann ein chemischer<br />
Schutz - obwohl er in <strong>de</strong>r Norm hierfür<br />
nicht gefor<strong>de</strong>rt wird - z.B. in Anbetracht<br />
<strong>de</strong>r Werterhaltung eines Objektes durchaus<br />
zweckmäßig sein. Einzelheiten hierzu<br />
können im Beuth-Kommentar zu DIN<br />
68 800 nachgelesen wer<strong>de</strong>n [4].<br />
Grundsätzlich besteht bei tragen<strong>de</strong>n und<br />
nichttragen<strong>de</strong>n Teilen die Möglichkeit, über<br />
vorbeugen<strong>de</strong> bauliche o<strong>de</strong>r chemische<br />
Maßnahmen o<strong>de</strong>r über ihre Kombination<br />
unter wirtschaftlichen Aspekten unter<br />
Berücksichtigung aller dabei eingehen<strong>de</strong>n<br />
Faktoren zu entschei<strong>de</strong>n.<br />
4.2 Chemischer <strong>Holzschutz</strong> nach<br />
DIN 68 800-3<br />
Der vorbeugen<strong>de</strong> chemische <strong>Holzschutz</strong><br />
soll das Holz vor <strong>de</strong>r unzulässigen Ein-<br />
wirkung von tierischen (holzzerstören<strong>de</strong>n<br />
Insekten) und pflanzlichen Schädlingen<br />
(holzzerstören<strong>de</strong>n Pilzen) schützen. Dieser<br />
Schutz kann bei Verwendung entspre-<br />
chend dauerhafter Hölzer auch ohne chemische<br />
Mittel sichergestellt wer<strong>de</strong>n (vgl.<br />
Abschn. 5.4).<br />
Holzverfärben<strong>de</strong> Pilze (z.B. Bläuepilze)<br />
o<strong>de</strong>r Schimmelpilze einerseits o<strong>de</strong>r Frisch-<br />
holzinsekten an<strong>de</strong>rerseits sind nicht<br />
Gegenstand <strong>de</strong>s <strong>Holzschutz</strong>es nach DIN<br />
68 800-2 und -3, da durch diese Befallsarten<br />
keine unzulässige Beeinträchtigung<br />
<strong>de</strong>r wesentlichen Bauteilfunktionen auftritt.<br />
Allerdings können Schimmelpilze ern-<br />
ste gesundheitliche Folgen haben!<br />
Anmerkung: Eine Informationsschrift über<br />
gesundheitliche Aspekte ist in Vorbereitung.<br />
Diese Thematik ist jedoch nicht<br />
allein holzbauspezifisch, son<strong>de</strong>rn betrifft<br />
allgemein <strong>de</strong>n gesamten Hochbau.<br />
4.3 <strong>Baulicher</strong> <strong>Holzschutz</strong> nach<br />
DIN 68 800-2<br />
Der vorbeugen<strong>de</strong> bauliche <strong>Holzschutz</strong> hat<br />
im wesentlichen zwei Aufgaben, nämlich<br />
a) ganz allgemein <strong>de</strong>n Feuchteschutz <strong>de</strong>r<br />
Konstruktion sicherzustellen und<br />
b) in beson<strong>de</strong>ren Fällen die Voraussetzungen<br />
für die Einstufung <strong>de</strong>s Bauteils in<br />
eine niedrigere Gefährdungsklasse zu<br />
schaffen und damit einen geringeren<br />
Aufwand hinsichtlich <strong>de</strong>s chemischen<br />
Schutzes zu ermöglichen.<br />
4.3.1 Allgemeiner Feuchteschutz <strong>de</strong>r<br />
Konstruktion<br />
Bauliche Maßnahmen zum Feuchteschutz<br />
<strong>de</strong>s Holzes sind - zumin<strong>de</strong>st bei Außen-<br />
bauteilen o<strong>de</strong>r vergleichbaren Anwendungen<br />
- in je<strong>de</strong>m Fall erfor<strong>de</strong>rlich, d.h. auch<br />
unabhängig davon, welche Gefährdungsklasse<br />
vorliegt, d.h. welche chemischen<br />
Maßnahmen vorgesehen sind.<br />
Beispielhaft sollen nur drei wesentliche<br />
Mängel aus <strong>de</strong>r Feuchteeinwirkung<br />
genannt wer<strong>de</strong>n, die durch chemische<br />
Maßnamen nicht reduziert, geschweige<br />
<strong>de</strong>nn verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n können:<br />
1. Größere Schwind- und Quellverformungen<br />
<strong>de</strong>s Holzes, woraus sich eine<br />
starke Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Gebrauchstauglichkeit<br />
<strong>de</strong>r gesamten Konstruktion,<br />
z.B. durch Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Dichtheit<br />
<strong>de</strong>r Außenhülle, ergeben kann.<br />
2. Unzulässige Feuchtezunahme eingebauter<br />
Dämmstoffe o<strong>de</strong>r benachbarter,<br />
feuchteempfindlicher Werkstoffe mit<br />
Nachteilen für <strong>de</strong>n Wärmeschutz durch<br />
zu feucht eingebautes Holz o<strong>de</strong>r durch<br />
an<strong>de</strong>re außerplanmäßige Feuchteein-<br />
wirkungen.<br />
3. Schimmelpilzbefall, auch innerhalb <strong>de</strong>s<br />
Bauteilquerschnitts, mit evtl. gesundheitlichen<br />
Auswirkungen auf die<br />
Bewohner.<br />
4.3.2 Reduzierung <strong>de</strong>r<br />
Gefährdungsklassen<br />
Ferner kann durch bauliche Maßnahmen<br />
die Feuchtebeanspruchung <strong>de</strong>s Holzes<br />
und damit seine Gefährdung durch Pilz-<br />
wachstum verringert und somit unter<br />
Umstän<strong>de</strong>n die Einstufung in eine niedri-<br />
gere Gefährdungsklasse ermöglicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Beispiele:<br />
1. Außenwand (Bild 4.1): Ohne zusätzli-<br />
chen Wetterschutz <strong>de</strong>s Holzes GK 3,<br />
mit Wetterschutz GK 2.<br />
2. Stütze im Freien (Bild 4.2): Mit Erdkontakt<br />
GK 4, bei Aufstän<strong>de</strong>rung auf<br />
einem Betonsockel GK 3, mit zusätzlichem<br />
Wetterschutz: GK 2.<br />
Bild 4.1<br />
Beispiel einer Außenwand (Prinzip) für Reduzierung<br />
<strong>de</strong>r Gefährdungsklasse GK durch bauliche Maßnahmen,<br />
a Holzquerschnitt ist <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rschlägen direkt ausgesetzt,<br />
d.h. hier ist die GK 3 zugrun<strong>de</strong> zu legen;<br />
Voraussetzung ist jedoch, daß sich kein stehen<strong>de</strong>s<br />
Wasser im Holz bil<strong>de</strong>n kann (in Schwindrissen, an<br />
Anschlußstellen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.), an<strong>de</strong>renfalls wäre<br />
die GK 4 maßgebend<br />
b Holzquerschnitt ist durch Wetterschutz (Vorhangschale<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.) vor Nie<strong>de</strong>rschlägen geschützt,<br />
die Bedingungen für die GK 2 sind eingehalten<br />
Bild 4.2<br />
Beispiel einer Stütze im Freien (Prinzip) für Reduzierung<br />
<strong>de</strong>r Gefährdungsklasse GK durch bauliche Maßnahmen;<br />
a Holz mit Erdkontakt: GK 4<br />
b Holz <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rschlägen ausgesetzt, ohne<br />
Erdkontakt: GK 3<br />
c Holz durch bauliche Maßnahmen vor Nie<strong>de</strong>rschlägen<br />
geschützt: GK 2
Bild 4.3:<br />
Beispiel einer Außenwand mit Wetterschutz (Prinzip)<br />
für Reduzierung <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse GK 2 nach<br />
DIN 68 800-3 (vgl. Bild 4.1 b) auf die GK 0 (kein chemischer<br />
Schutz erfor<strong>de</strong>rlich) durch beson<strong>de</strong>re bauli-<br />
che Maßnahmen nach DIN 68 800-2, beson<strong>de</strong>re bauli<br />
che Voraussetzungen:<br />
(1) Tragen<strong>de</strong>s Holz, Einbaufeuchte u < 20%<br />
( 2) Mineralischer Faserdämmstoff nach DIN<br />
1 8 165-1 o<strong>de</strong>r Material mit über eine bauaufsichtli<br />
che Zulassung nachgewiesener Eignung für diese<br />
Anwendung<br />
(3) Insektenunzugänglicher Hohlraum<br />
(4) Insektenundurchlässige Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s tragen<strong>de</strong>n<br />
Holzes<br />
( 5) Vorgegebener Wetterschutz nach DIN<br />
68 800-2, auch im Anschlußbereich an Fenster und<br />
Außentüren dichte Ausbildung<br />
4.4 Beson<strong>de</strong>re bauliche Maßnahmen<br />
nach DIN 68 800-2<br />
Die beson<strong>de</strong>ren baulichen Maßnahmen<br />
ermöglichen die Einstufung von Bauteilen<br />
in die GKO, die nach DIN 68 800-3<br />
noch eines chemischen <strong>Holzschutz</strong>es<br />
bedürfen, d.h. auch bei Außenbauteilen.<br />
Dieser Schutz erfor<strong>de</strong>rt beson<strong>de</strong>re konstruktive<br />
Maßnahmen, zuweilen zusätzl<br />
ich auch organisatorische während <strong>de</strong>s<br />
Bauablaufs. Die zugehören<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
sind in DIN 68 800-2 festgelegt.<br />
Prinzipbeispiel s. Bild 4.3.<br />
Können die speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
nach DIN 68 800-2 an <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren<br />
baulichen <strong>Holzschutz</strong> für die GK 0 nicht<br />
eingehalten wer<strong>de</strong>n, so gilt DIN 68 800-3<br />
und die dort enthaltene Zuordnung zu<br />
<strong>de</strong>n Gefährdungsklassen.<br />
5<br />
Gefährdungsklassen nach<br />
DIN 68 800-3<br />
5.1 Gefährdungsklassen GK 0 bis<br />
G K4<br />
I n DIN 68 800-3 wer<strong>de</strong>n die Holzbauteile<br />
entsprechend <strong>de</strong>r Art ihrer Gefährdung in<br />
die Gefährdungsklassen GK 0 bis GK 4<br />
eingestuft (s. Tabelle 5.1) und die zugehören<strong>de</strong>n<br />
erfor<strong>de</strong>rlichen Prüfprädikate<br />
sowie die anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Verfahren<br />
festgelegt, wenn chemische Mittel eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n sollen, s. jedoch Abschn.<br />
5.4. Die erfor<strong>de</strong>rliche Einbringmenge <strong>de</strong>s<br />
<strong>Holzschutz</strong>mittels ist <strong>de</strong>m jeweiligen<br />
Zulassungsbescheid (früher: Prüfbescheid)<br />
zu entnehmen.<br />
5.2 Kriterien für die Gefährdungsklassen<br />
GK 0 bis GK 2<br />
In Tabelle 5.2 sind die Kriterien für die<br />
hier vor allem interessieren<strong>de</strong>n<br />
Gefährdungsklassen GK 0 bis GK 2<br />
zusammengestellt.<br />
Schä<strong>de</strong>n durch Insektenbefall können<br />
nach DIN 68 800-3 ausgeschlossen wer-<br />
Tabelle 5.1<br />
Gefährdungsklassen nach<br />
DIN 68 800-3<br />
1) Gefährdung durch:<br />
I I nsekten (Trockenholzinsekten), P Pilze (holzzerstören<strong>de</strong>),<br />
AW Auswaschbeanspruchung (für das<br />
<strong>Holzschutz</strong>mittel), MF Mo<strong>de</strong>rfäule (Erdkontakt, ste-<br />
hen<strong>de</strong>s Wasser o<strong>de</strong>r dgl.)<br />
2) Erfor<strong>de</strong>rliche Prüfprädikate (Kurzzeichen):<br />
Iv vorbeugend wirksam gegen Insekten, P vorbeugend<br />
wirksam gegen Pilze, W <strong>Holzschutz</strong> witte-<br />
rungsbeständig; E beständig gegen extreme<br />
Beanspruchung<br />
<strong>de</strong>n, wenn in Räumen mit üblichem Wohnklima<br />
o<strong>de</strong>r vergleichbaren Räumen ein<br />
Insektenbefall entwe<strong>de</strong>r<br />
a) nicht stattfin<strong>de</strong>n kann o<strong>de</strong>r<br />
b) kontrollierbar bleibt.<br />
Zu a): Insektenbefall verhin<strong>de</strong>rt<br />
Ein Insektenbefall kann nicht stattfin<strong>de</strong>n,<br />
wenn keine Eiablage erfolgen kann, wenn<br />
also die Holzteile allseitig insektenundurchlässig<br />
abge<strong>de</strong>ckt sind und wenn<br />
eingeschlossene Hohlräume mit <strong>de</strong>r<br />
Außenluft nicht in Verbindung stehen<br />
( s. Bild 5.1).<br />
Im Gegensatz zu unbelüfteten Bauteilen<br />
ist somit bei belüfteten Bauteilen grundsätzlich<br />
ein unkontrollierbarer Insektenbefall<br />
möglich.<br />
Zu b): Insektenbefall kontrollierbar<br />
Bei sichtbaren Holzbauteilen, z.B. sichtbare<br />
Sparren mit Aufsparrendämmung<br />
( s. Bild 5.2) , kann <strong>de</strong>finitionsgemäß nur<br />
ein kontrollierbarer Insektenbefall auftreten,<br />
<strong>de</strong>r rechtzeitig bemerkt und erfor<strong>de</strong>rlichenfalls<br />
bekämpft wer<strong>de</strong>n kann -<br />
auch ohne Einsatz chemischer Mittel - ,<br />
so daß sicherheitsrelevante Schä<strong>de</strong>n<br />
nicht auftreten.<br />
Tabelle 5.2<br />
Bedingungen nach DIN 68 800-3 für die<br />
Gefährdungsklassen GK 0 bis GK 2
Bild 5.1 Voraussetzungen für die Vermeidung<br />
eines unkontrollierbaren Insektenbefalls<br />
(1) Insektenundurchlässige Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s Holzes,<br />
( 2) Hohlraum im Gefach steht mit <strong>de</strong>r Außenluft<br />
nicht in Verbindung (keine Lüftungsöffnungen, d.h.<br />
nicht belüftetes Bauteil)<br />
Bild 5.2 Voraussetzung für das evtl. Auftreten eines<br />
lediglich kontrollierbaren Insektenbefalls am Beispiel<br />
einer Dachschräge mit Aufsparrendämmung: An <strong>de</strong>r<br />
Unterseite dreiseitig offener, einsehbarer Sparren<br />
5.3 Klassifizierung von Bauteilen<br />
nach DIN 68 800-3<br />
Für die praktische Anwendung ergeben<br />
sich für Holzbauteile aus <strong>de</strong>n Angaben in<br />
<strong>de</strong>n Tabellen 5.1 und 5.2 nach DIN<br />
68 800-3 ohne weiteren Nachweis die<br />
Klassifizierungen nach Tabelle 5.3.<br />
Tabelle 5.3<br />
Klassifizierungen für Holzbauteile nach DIN 68 800-3<br />
entsprechend <strong>de</strong>n Gefährdungsklassen<br />
5.4 Ersatz <strong>de</strong>s chemischen <strong>Holzschutz</strong>es<br />
durch Verwendung<br />
dauerhafter Hölzer<br />
Auch bei <strong>de</strong>n Gefährdungsklassen GK 1<br />
bis GK 4 ist die Anwendung chemischer<br />
Mittel nicht zwingend erfor<strong>de</strong>rlich, wenn<br />
statt<strong>de</strong>ssen Hölzer eingesetzt wer<strong>de</strong>n, die<br />
für die jeweilige Gefährdungsklasse ausreichend<br />
natürlich dauerhaft sind.<br />
Auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r DIN 68 364,<br />
Ausgabe November 1979, und <strong>de</strong>r zwischenzeitlich<br />
erschienenen DIN EN 350-2,<br />
Ausgabe Oktober 1994, sowie DIN EN<br />
460, Ausgabe Oktober 1994, ergeben sich<br />
folgen<strong>de</strong> Möglichkeiten für einen Verzicht<br />
auf chemische <strong>Holzschutz</strong>maßnahmen:<br />
GK 1 - Kiefer (pinus sylvestris):<br />
Splintholzanteil unter 10%<br />
GK 2 - Kiefer, Lärche, Douglasie:<br />
splintfrei<br />
GK 3 - Redcedar (Western)') Eiche:<br />
splintfrei<br />
GK 4 - Teak 2), Afzelia 2 ), Robinie'):<br />
splintfrei<br />
Nicht anwendbar für tragen<strong>de</strong> Zwecke nach<br />
DIN 1052.<br />
2) Für Tropenhölzer ist die Dauerhaftigkeit von<br />
Plantagenholz im allgemeinen geringer als oben<br />
angeführt.<br />
5.5 Von <strong>de</strong>r Norm abweichen<strong>de</strong><br />
Klassifizierungen<br />
Nach DIN 68 800-2, Abschn. 8.1, besteht<br />
die Möglichkeit, die Klassifizierung GK 0<br />
auch mit Konstruktionen zu erreichen,<br />
die in <strong>de</strong>r Norm nicht enthalten sind,<br />
wenn hierfür ein entsprechen<strong>de</strong>r Verwendbarkeitsnachweis,<br />
z.B. im Rahmen einer<br />
bauaufsichtlichen Zulassung, geführt wird.<br />
1) In Wohnräumen, einschl. Küchen und Bä<strong>de</strong>rn, sowie in klimatisch vergleichbaren Räumen.<br />
6 Tauwasserschutz für die<br />
Bauteiloberfläche<br />
6.1 Allgemeines<br />
Bauschä<strong>de</strong>n infolge Tauwasserbildung an<br />
<strong>de</strong>r raumseitigen Oberfläche von Außenbauteilen<br />
sind nach <strong>de</strong>r 1. Energiekrise<br />
Mitte <strong>de</strong>r 70er Jahre - insbeson<strong>de</strong>re in<br />
Wohngebäu<strong>de</strong>n auf Grund verän<strong>de</strong>rter<br />
Nutzungsgepflogenheiten <strong>de</strong>r Bewohner -<br />
verstärkt aufgetreten, und zwar unabhän-<br />
gig von <strong>de</strong>r Bauart. Ein weiterer Grund<br />
war das seinerzeit niedrigere Wärmeschutzniveau.<br />
Für Holzbauteile muß Tauwasser an <strong>de</strong>r<br />
Oberfläche aus folgen<strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n:<br />
a) wenn Tauwasser dort ausfällt, han<strong>de</strong>lt<br />
es sich oft um erhebliche Mengen;<br />
b) die üblichen Bekleidungen besitzen<br />
kein großes Feuchtespeichervermögen;<br />
c) plattenförmige Bekleidungen o<strong>de</strong>r<br />
Beplankungen, die in trockenen Räumen<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, sind im allge-<br />
meinen nicht für eine größere<br />
Feuchtebeanspruchung geeignet;<br />
d) an solchen Stellen besteht - jedoch<br />
nicht nur für die Holzbauart, son<strong>de</strong>rn<br />
allgemein - die Gefahr <strong>de</strong>s Schimmelpilzbefalls<br />
mit möglichen gesundheitli-<br />
chen Folgen für die Bewohner.<br />
Ausgenommen hiervon sind jene Bauteile,<br />
bei <strong>de</strong>nen Tauwasser nur kurzfristig aus-<br />
fallen kann und die Oberflächen entsprechend<br />
geschützt sind, z.B. Bä<strong>de</strong>r und<br />
Küchen mit zeitlich begrenzter, erhöhter<br />
Feuchteproduktion einerseits und wasser-<br />
abweisen<strong>de</strong>n Oberflächen (z.B. Beschichtungen,<br />
Fliesen) an<strong>de</strong>rerseits.<br />
Nach DIN 4108-3 braucht <strong>de</strong>r Tauwasser-<br />
schutz für die raumseitige Oberfläche von<br />
Bauteilen in nicht klimatisierten Aufent-<br />
haltsräumen (z.B. Wohn- und Büroräumen,<br />
einschließlich häuslicher Küchen<br />
und Bä<strong>de</strong>r) bei üblicher (!) Nutzung nicht<br />
nachgewiesen zu wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r<br />
Min<strong>de</strong>stwärmeschutz nach DIN 4108-2<br />
von <strong>de</strong>n Bauteilen eingehalten wird.<br />
Über die Taupunkttemperatur üs<br />
(s. Abschn. 6.2) geht <strong>de</strong>r große Einfluß<br />
<strong>de</strong>r relativen Feuchte (p i <strong>de</strong>r Raumluft auf<br />
<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Wärmeschutz <strong>de</strong>s<br />
Bauteils ein. Hier hatten sich in <strong>de</strong>n Jahren<br />
nach <strong>de</strong>r 1. Energiekrise allgemein in<br />
Wohngebäu<strong>de</strong>n die klimatischen Bedin-<br />
gungen für Außenbauteile verschärft.<br />
Während z.B. in Holzhäusern vorher oft<br />
eine zu 'trockene' Raumluft im Winter beklagt<br />
wur<strong>de</strong> (pi < 30%), ging die Ten<strong>de</strong>nz<br />
anschließend genau in die entgegenge-
setzte Richtung. Feuchteschä<strong>de</strong>n an Holz-<br />
bauteilen waren trotz ihres guten Wärmeschutzes<br />
nicht mehr unmöglich, da in<br />
Einzelfällen relative Feuchten von 80% bis<br />
über 90% in bewohnten Räumen (!), vor<br />
allem in Schlafräumen, gemessen wur<strong>de</strong>n.<br />
Wesentliche Ursachen dafür waren<br />
- fehlen<strong>de</strong> 'Zwangslüftung' über die<br />
Fenster, da die Fugendurchlässigkeit bei<br />
<strong>de</strong>r seither angestrebten Fensterqualität<br />
weitgehend reduziert ist, sowie<br />
- zu geringe o<strong>de</strong>r unsachgemäße<br />
Belüftung und Beheizung <strong>de</strong>r Räume<br />
durch die Bewohner.<br />
6.2 Erfor<strong>de</strong>rlicher Wärmeschutz zur<br />
Vermeidung von Tauwasser an<br />
ebenen Bauteiloberflächen<br />
Taupunkttemperatur ü s<br />
Die uns umgeben<strong>de</strong> Luft enthält Wasser-<br />
dampf. Sie kann aber in Abhängigkeit von<br />
<strong>de</strong>r Temperatur jeweils nur eine festste-<br />
hen<strong>de</strong> Höchstmenge an Wasserdampf<br />
aufnehmen (Sättigungsgehalt), die um so<br />
größer ist, je höher die Temperatur ist.<br />
Je<strong>de</strong>s weitere Dampfangebot über die<br />
Sättigung hinaus fällt dann als Tauwasser<br />
aus (z.B. Nebel).<br />
Bedingung für Tauwasserfreiheit ist also<br />
Die Bedingung nach GI (6.1) zur Ver-<br />
meidung von Tauwasser an <strong>de</strong>r Oberfläche<br />
wird eingehalten, wenn <strong>de</strong>r<br />
Wärmeschutz <strong>de</strong>s Bauteils min<strong>de</strong>stens<br />
folgen<strong>de</strong> Größe aufweist (GI (6.2)):<br />
Der Einfluß <strong>de</strong>s Bauteils auf die Einhaltung<br />
<strong>de</strong>r Tauwasserfreiheit an ebenen<br />
Bauteiloberflächen besteht also lediglich<br />
in einer ausreichen<strong>de</strong>n Größe <strong>de</strong>s<br />
Wärmeschutzes.<br />
6.3 Tauwasserschutz für Bauteil-<br />
oberflächen im Bereich von<br />
Wärmebrücken<br />
I n Bild 6.1 ist das Beispiel für eine stoff-<br />
bedingte und eine geometriebedingte<br />
Wärmebrücke (Prinzip) dargestellt.<br />
Bild 6.1<br />
Schematische Beispiele für Wärmebrücken WB<br />
( Bereiche mit erhöhter Wärmestromdichte), aus (1]<br />
a stoffbedingte Wärmebrücke (z.B. Rippenbereich<br />
eines Holzbauteils), b geometrisch bedingte Wärmebrücke<br />
am Beispiel eines homogenen Bauteils<br />
( Mauerwerk)<br />
GI. (6.2) gilt für ebene Bauteile und vereinfachend<br />
(mit Ergebnissen im allgemeinen<br />
auf <strong>de</strong>r sicheren Seite) für stoffbedingte<br />
Wärmebrücken (Bild 6.1 a).<br />
Sie gilt dagegen nicht für geometrisch<br />
bedingte Wärmebrücken (Bild 6.1 b).<br />
Überhaupt sind die geometrisch bedingten<br />
Wärmebrücken (von Ausnahmen, z.B.<br />
einspringen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong>ecken, abgese-<br />
hen) allgemein die kritischsten Bereiche<br />
bezüglich <strong>de</strong>r Tauwassergefahr für die<br />
raumseitige Bauteiloberfläche. In diesen<br />
Bereichen kann <strong>de</strong>r wärmeschutztechnische<br />
Aufwand - auch bei Holzbauteilen<br />
mit ihrem bereits von Hause aus guten<br />
Wärmeschutz - nicht groß genug sein.<br />
Obwohl dort in <strong>de</strong>r Regel - über <strong>de</strong>n Bauteilquerschnitt<br />
betrachtet - <strong>de</strong>r gleiche<br />
Wärmeschutz vorliegt wie im Rippenbereich<br />
(stoffbedingte Wärmebrücke), ist die<br />
Oberflächentemperatur ü oi z.T. erheblich<br />
niedriger, die Gefahr einer Unterschrei-<br />
tung <strong>de</strong>r Taupunkttemperatur dort also<br />
wesentlich größer.<br />
Allgemein gesehen hat sich aber dieses<br />
Problem heute mit <strong>de</strong>n inzwischen ständig<br />
gestiegenen Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n<br />
Wärmeschutz auf Grund <strong>de</strong>r Wärmeschutzverordnung<br />
gegenüber <strong>de</strong>n 70er Jahren<br />
weitgehend entschärft.<br />
I nzwischen existieren für alle Bauarten<br />
<strong>de</strong>s Hochbaus umfangreiche Darstellungen<br />
und Zusammenfassungen <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />
von genauen Wärmebrückenberechnungen<br />
in Form von Wärmebrücken-Katalogen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.. Für <strong>de</strong>n Holzbau ist vor allem<br />
f31 zu nennen, aus <strong>de</strong>m für viele typische<br />
Konstruktionen und Situationen nicht nur<br />
die hier beson<strong>de</strong>rs interessieren<strong>de</strong>n kritischen<br />
(tiefsten) Oberflächentemperaturen,<br />
son<strong>de</strong>rn unter an<strong>de</strong>rem auch die Wärmeverluste<br />
infolge <strong>de</strong>r Wärmebrücken hervorgehen.<br />
6.4 Konstruktive Hinweise<br />
Die Tauwassergefahr an <strong>de</strong>r Bauteiloberfläche<br />
kann - abgesehen von <strong>de</strong>r Nutzung<br />
<strong>de</strong>r Aufenthaltsräume - durch einen ausreichend<br />
bemessenen Wärmeschutz <strong>de</strong>s<br />
Bauteils vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Dagegen ist<br />
z.B. die Anordnung <strong>de</strong>r Baustoffe im Bau-<br />
teilquerschnitt - im Gegensatz zur Tauwassergefahr<br />
für <strong>de</strong>n Bauteilquerschnitt - wei-<br />
testgehend ohne Be<strong>de</strong>utung. Nachstehend<br />
wer<strong>de</strong>n noch einige ergänzen<strong>de</strong> Hinweise<br />
zu speziellen Ausführungen gegeben.<br />
Bei Außenbauteilen mit im Gefach mittig<br />
angeordneter Dämmschicht, d.h. mit bei-<br />
<strong>de</strong>rseits angrenzen<strong>de</strong>m Hohlraum (Bild<br />
6.2), ist sicherzustellen, daß <strong>de</strong>r Anschluß<br />
<strong>de</strong>r Dämmschicht an die Rippen dauerhaft<br />
<strong>de</strong>rmaßen dicht ausgebil<strong>de</strong>t ist (z.B. mit<br />
Überbreite eingestauchter mineralischer<br />
Faserdämmstoff), daß - unabhängig von<br />
<strong>de</strong>r zusätzlichen Tauwassergefahr für die<br />
außenliegen<strong>de</strong> Ab<strong>de</strong>ckung - Kaltluft nicht<br />
in <strong>de</strong>n innenliegen<strong>de</strong>n Hohlraum gelangen<br />
kann, da sonst auch die raumseitige Beklei-<br />
dung o<strong>de</strong>r Beplankung gefähr<strong>de</strong>t ist.
Bild 6.2<br />
Tauwassergefahr auch für die raumseitige Bauteiloberflache<br />
bei mittiger, unsachgemäß verarbeiteter<br />
Dämmschicht; aus [1]<br />
Tauwasserschä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r raumseitigen<br />
Bauteiloberfläche sind - wie die Praxis<br />
immer wie<strong>de</strong>r zeigt - ebenfalls möglich,<br />
wenn die Dämmschicht schlampig verlegt<br />
wird und zwischen einzelnen<br />
Dämmplatten o<strong>de</strong>r -matten ein Spalt in<br />
cm-Größe verbleibt (Bild 6.3).<br />
Bild 6.3<br />
Tauwassergefahr bei größeren Fehlstellen in <strong>de</strong>r<br />
Dämmschicht; aus [1]<br />
Über Feuchteschä<strong>de</strong>n im Holzbau allge-<br />
mein kann z.B. in [71 und [201 nachgelesen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
7 Tauwasserschutz für <strong>de</strong>n<br />
Bauteilquerschnitt<br />
7.1 Allgemeines<br />
Holzbauteile sind so zu konstruieren, daß<br />
auch im Querschnitt eine unzulässige Tauwassermasse<br />
vermie<strong>de</strong>n wird, vor allem<br />
auch <strong>de</strong>shalb, weil man sie, da sie im<br />
I nnern auftritt, oft erst dann wahrnimmt.<br />
wenn ein Scha<strong>de</strong>n bereits eingetreten ist.<br />
Wasserdampf kann auf zweierlei Weise in<br />
<strong>de</strong>n Bauteilquerschnitt eindringen und<br />
somit dort an kälteren Schichten Tauwasser<br />
bewirken, s. Abschn. 2.2:<br />
a) Infolge D i f f u s i o n <strong>de</strong>s Wasserdampfes<br />
durch geschlossene Bauteil-<br />
schichten (Bild 2.2)<br />
b) durch K o n v e k t i o n <strong>de</strong>r Raumluft<br />
über Undichtigkeiten in das Bauteil<br />
(Bild 2.3).<br />
Nachfolgend wird nur <strong>de</strong>r Einfluß <strong>de</strong>r<br />
Diffusion beschrieben, während die<br />
Konvektion in Abschn. 9 behan<strong>de</strong>lt wird.<br />
Tauwasserbildung im Querschnitt von<br />
mehrschichtigen Außenbauteilen infolge<br />
Dampfdiffusion wird im wesentlichen von<br />
<strong>de</strong>r Art und <strong>de</strong>r Lage <strong>de</strong>r einzelnen Baustoffschichten<br />
beeinflußt.<br />
7.2 Anfor<strong>de</strong>rungen an Holzbauteile<br />
Nach DIN 4108-3 sind bezgl. <strong>de</strong>s Tauwas-<br />
serschutzes folgen<strong>de</strong> Bedingungen einzuhalten:<br />
1. Winter<br />
Die rechnerisch vorhan<strong>de</strong>ne Tauwassermasse<br />
(vorh WT ) darf nicht größer sein<br />
als die zulässige (ZU' WT):<br />
vorh WT (Winter)
auf <strong>de</strong>n chemischen Schutz bei Holz-<br />
bauteilen empfohlen. Daher sollten<br />
b e I ü f t e t e Bauteile (Querschnitt ist in<br />
<strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n Hölzer belüftet),<br />
also auch belüftete Dächer, zukünftig nur<br />
noch in Son<strong>de</strong>rfällen angewandt wer<strong>de</strong>n<br />
(s. Abschn. 12).<br />
c) Nicht belüftete Dächer<br />
(Abschn. 3.2.3.2.1)<br />
Nicht belüftete Querschnitte mit raumsei-<br />
tiger Dampfsperre mit s d >_ 1 00 m. Das<br />
gilt nicht nur für Flachdächer mit dampf-<br />
dichter Dachabdichtung, son<strong>de</strong>rn generell,<br />
also auch z.B. für geneigte Dächer mit<br />
üblicher Dachein<strong>de</strong>ckung (!), sofern kein<br />
rechnerischer Nachweis geführt wird.<br />
Anmerkungen zu nicht belüfteten geneig-<br />
ten Dächern:<br />
1. Solche Dampfsperren mit s d >_ 1 00 m<br />
wur<strong>de</strong>n im Holzbau bisher nicht nur<br />
nicht eingesetzt, son<strong>de</strong>rn sie können<br />
auch ein großes Gefährdungspotential<br />
schaffen. Näheres hierzu s. Abschn. B.<br />
2. Der Hohlraum zwischen Dachhaut und<br />
Bauteil (z.B. Konterlattenebene) ist in<br />
je<strong>de</strong>m Fall ausreichend im Sinne <strong>de</strong>r<br />
DIN 4108 zu belüften.<br />
d) Dampfsperren innerhalb von<br />
Dämmschichten (Abschn. 3.2.3.2.1)<br />
Bei Holzbauteilen dürfen ohne rechnerischen<br />
Nachweis die raumseitig vor <strong>de</strong>r<br />
Dampfsperre angeordneten Bauteilschichten<br />
höchstens 20% <strong>de</strong>s Gesamt-<br />
durchlaßwi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s aufweisen, wobei<br />
nur <strong>de</strong>r Gefachbereich betrachtet zu wer-<br />
<strong>de</strong>n braucht. Ein rechnerischer Nachweis<br />
ergibt im allgemeinen noch wesentlich<br />
günstigere (höhere) Werte für dieses<br />
Verhältnis.<br />
7.4 Rechnerischer Nachweis <strong>de</strong>s<br />
Tauwasserschutzes<br />
Weichen Außenbauteile in Holzbauart hin-<br />
sichtlich Konstruktion o<strong>de</strong>r Anwendungsbereich<br />
von <strong>de</strong>n Bedingungen in Abschn.<br />
7.3 ab, dann sind sie hinsichtlich <strong>de</strong>r Tau-<br />
wassergefahr für <strong>de</strong>n Bauteilquerschnitt<br />
rechnerisch zu überprüfen.<br />
Grundlage ist das grafische Verfahren<br />
nach Glaser, das in DIN 4108-5 verankert<br />
ist, so daß es hier nicht mehr behan<strong>de</strong>lt<br />
zu wer<strong>de</strong>n braucht.<br />
Für diesen rechnerischen Nachweis kann<br />
z.B. das im Rahmen <strong>de</strong>s 'Informationsdienstes<br />
Holz' entwickelte EDV-Programm<br />
"Wärme und Dampf; Berechnungsverfahren"<br />
empfohlen wer<strong>de</strong>n 1 ).<br />
7.5 Verbesserung tauwassergefähr-<br />
<strong>de</strong>ter Holzbauteile<br />
Wird eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n in Abschn. 7.2<br />
genannten Bedingungen für <strong>de</strong>n Tauwasserschutz<br />
<strong>de</strong>s Bauteils nicht eingehalten,<br />
nämlich<br />
vorh WT
<strong>Baulicher</strong> <strong>Holzschutz</strong> holzbauhandbuch Reihe 3, Teil 5, Folge 2<br />
8.2 Erfor<strong>de</strong>rlicher sd -Wert <strong>de</strong>r<br />
Dampfsperre<br />
Ob für ein vorgegebenes Holzaußenbau-<br />
teil eine Dampfsperre erfor<strong>de</strong>rlich ist o<strong>de</strong>r<br />
nicht, o<strong>de</strong>r welchen s d -Wert sie ggfs. auf-<br />
weisen muß, ergibt sich allein aus <strong>de</strong>m<br />
Nachweis nach DIN 4108 unter Einhaltung<br />
<strong>de</strong>r dort festgelegten Bedingungen o<strong>de</strong>r<br />
nach DIN 68 800-2 (vgl. Abschn. 7.2).<br />
Bild 8.1 Bauteil-Querschnitt (Beispieq mit Volldämmung<br />
für die Ermittlung von erf s d (DS) <strong>de</strong>r Dampfsperre<br />
DS in Abhängigkeit vom vorhan<strong>de</strong>nen sd a - Wert<br />
<strong>de</strong>r äußeren Ab<strong>de</strong>ckung; Ergebnis siehe Bild 8.2<br />
Da Dämmstoff <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeitsgruppe WLG<br />
040 mit p = 1, GKB 12,5 mm Gipskartonplatte<br />
Nachstehend wird an Hand eines Beispiels<br />
gezeigt, daß bei Verwendung entspre-<br />
chend diffusionsoffener Ab<strong>de</strong>ckungen<br />
(Werkstoffe mit kleinem s d -Wert) an <strong>de</strong>r<br />
Außenseite von Holzbauteilen die Dampfsperre<br />
gegenüber <strong>de</strong>n Werten S d >_ 1 0 m<br />
und sd > 100 m, wie sie in DIN 4108 für<br />
Bauteile ohne Nachweis gefor<strong>de</strong>rt wer-<br />
<strong>de</strong>n, wesentlich reduziert und u.U. sogar<br />
auf sie verzichtet wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Aus Bild 8.1 geht <strong>de</strong>r gewählte Bauteil-<br />
querschnitt hervor. Als raumseitige<br />
Bekleidung wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r 12,5 mm<br />
Gipskartonplatte (sd = 0,1 m) <strong>de</strong>r praktisch<br />
diffusionsoffenste Werkstoff, <strong>de</strong>r<br />
zugleich aber leicht luftdicht ausgebil<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n kann, zugrun<strong>de</strong> gelegt, so daß die<br />
hierfür gewonnenen Erkenntnisse auch<br />
auf an<strong>de</strong>re Ausbildungen in <strong>de</strong>r Praxis<br />
übertragbar sind.<br />
Das Diagramm in Bild 8.2 zeigt das Ergebnis<br />
<strong>de</strong>r rechnerischen Ermittlung nach<br />
DIN 4108 (aus [6]). Daraus kann abgelesen<br />
wer<strong>de</strong>n, wie groß <strong>de</strong>r erf sd (DS)-Wert<br />
<strong>de</strong>r raumseitigen Dampfsperre sein muß,<br />
damit die zulässige Tauwassermasse zul<br />
WT in Abhängigkeit vom s da -Wert <strong>de</strong>r<br />
äußeren Ab<strong>de</strong>ckung (z.B. Außenbeplankung<br />
o<strong>de</strong>r -bekleidung bei Wän<strong>de</strong>n,<br />
Unterspannbahn o<strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>ckung bei<br />
Dächern) eingehalten ist, wobei hier für<br />
zul WT zwischen <strong>de</strong>n drei Größen<br />
a) 0 kg/m 2 ( keine Anfor<strong>de</strong>rung)<br />
b) 0,5 kg/m 2 ( nach DIN 4108-3)<br />
c) 1,0 kg/m 2 (nach DIN 68 800-2,<br />
vgl. Abschn. 7.2) unterschie<strong>de</strong>n wird.<br />
Zu beachten ist jedoch, daß bei einer<br />
Teildämmung die äußere stehen<strong>de</strong> Luft-<br />
schicht im Gefach mit ihrem s d -Wert zum<br />
s da <strong>de</strong>r eigentlichen Ab<strong>de</strong>ckung hinzuge-<br />
schlagen wer<strong>de</strong>n muß, wodurch sich bei<br />
extrem diffusionsoffenen Ab<strong>de</strong>ckmateria-<br />
l ien (Unterspannbahnen) eine relativ große<br />
Erhöhung von s da ergeben kann.<br />
Aus Bild 8.2 ist ferner folgen<strong>de</strong>s<br />
ersichtlich:<br />
1. Bei extrem diffusionsoffenen äuße-<br />
ren Ab<strong>de</strong>ckungen mit S d -Werten im<br />
cm-Bereich (<strong>de</strong>rzeit nur für Unter-<br />
spannbahnen o<strong>de</strong>r für Vor<strong>de</strong>ckungen<br />
eingesetzt) ist für sda je<strong>de</strong>r cm von<br />
Be<strong>de</strong>utung: Auf die Dampfsperre kann<br />
bei <strong>de</strong>m gewählten Beispiel nur bei<br />
s da 1,0 kg/m 2 = zul W T ist. Bei<br />
größeren Dämmschichtdicken ergeben<br />
sich hierfür jedoch günstigere Verhältnisse.<br />
z. Bei einer äußeren Ab<strong>de</strong>ckung von<br />
s da = 0,2 m (dieser Wert hat für Holzbauteile<br />
zukünftig eine zentrale Be<strong>de</strong>utung,<br />
s. z.B. Abschn. 12.1.2) genügt eine<br />
Dampfsperre mit sd(DS) = 0,8 m; dieser<br />
Wert ist um mehrere Größenordnungen<br />
von S d = 100m nach DIN 4108 für<br />
Dächer entfernt.<br />
3. Aber auch bei sda > 0,2 m bedarf es<br />
keiner Dampfsperre mit außergewöhn-<br />
l ich großem sd- Wert, sofern man die<br />
zulässige Tauwasserbildung in Anspruch<br />
nimmt.<br />
In Tabelle 8.1 sind für das vorliegen<strong>de</strong><br />
Beispiel mit 3 repräsentativen s da -Werten<br />
(0,02 m, 0,2 m, 20 m) die Tauwasser- und<br />
Verdunstungsmassen zusammengestellt.<br />
Aus <strong>de</strong>n Tabellen a) und b) ist für die<br />
gewählten Fälle <strong>de</strong>utlich zu erkennen:<br />
1. Bei s da = 0,02 m ist eine Dampfsperre<br />
nicht erfor<strong>de</strong>rlich, da WT = 0,36 kg/m 2<br />
< 0,5 und WV = 32,8 kg/m 2 » WT.<br />
z. Bei s da = 0,2 m ist sd (DS) = 0,8 m ausreichend,<br />
da WT = 0,5 kg/m 2 = ZU' WT.<br />
Der höhere Wert 1,0 kg/m 2 für zul W T<br />
nach DIN 68 800-2 kann hier nicht<br />
zugrun<strong>de</strong> gelegt wer<strong>de</strong>n, da<br />
Wv = 3,6 kg/m 2 ( s. Tabelle b)<br />
< erf Wv = 5 . W T = 5 1,0 = 5,0 kg/m 2<br />
3. Bei einer dampfdichteren Ab<strong>de</strong>ckung<br />
mit sda = 20 m und sd (DS) = 20 m wird<br />
DIN 4108 ebenfalls erfüllt, da dann<br />
WT = 0,04 kg/m 2 < 0,5 und<br />
Wv = 0,06 kg/m 2 > 0,04 = WT.<br />
Desweiteren fällt zwischen <strong>de</strong>n einzelnen<br />
sda-Werten schon hier <strong>de</strong>r große Unter-<br />
schied in <strong>de</strong>r möglichen Verdunstungsmasse<br />
auf, die sich für s da = 20 m / 0,2 m<br />
/ 0,02 m zu Wv = 0,06 / 3,6 / 32,8 kg/m 2<br />
ergibt, sich also näherungsweise wie<br />
1 : 60 : 500 verhält!<br />
Bei diesem Nachweis nach DIN 4108 ist<br />
es unbe<strong>de</strong>utend, ob bei <strong>de</strong>r extrem diffu-<br />
sionsoffenen Ab<strong>de</strong>ckung mit s da = 0,02 m<br />
eine Dampfsperre angeordnet wird o<strong>de</strong>r<br />
nicht, da sich die Verdunstungsmassen<br />
mit 32,8 kg/m 2 (ohne Dampfsperre) und<br />
30,3 kg/m 2 (Dampfsperre mit So ( DS) =<br />
20 m) nur um etwa 8% unterschei<strong>de</strong>n.<br />
8.3 Verdunstung von ungewollter<br />
Feuchte<br />
8.3.1 Geneigte Dächer<br />
Tabelle 8.1 Rechnerische Tauwassermasse WT i m<br />
Winter (a) und Verdunstungsmasse Wv im Sommer<br />
(b) nach DIN 4108 für <strong>de</strong>n Bauteilquerschnitt nach<br />
Bild 8.1 in Abhängigkeit von s da <strong>de</strong>r äußeren<br />
Ab<strong>de</strong>ckung (z.B. Unterspannbahn USB) und s d ( DS)<br />
<strong>de</strong>r raumseitigen Dampfsperre (s. auch Bild 8.3a)<br />
a) Tauwassermasse im Winter in kg/m 2<br />
b) Verdunstungsmasse im Sommer in kg/m2<br />
Werte in ( ): Die Ausbildung ist unzulässig, da<br />
0,5 kg/m2 überschritten wird (s. Tab.a)<br />
ZU' WT =<br />
Gänzlich an<strong>de</strong>re Verhältnisse als für die<br />
Tauwasserermittlung infolge Dampfdiffusion<br />
ergeben sich im vorliegen<strong>de</strong>n Fall,<br />
wenn man für die Verdunstung nicht das<br />
nach DIN 4108 ausgefallene Tauwasser<br />
an <strong>de</strong>r äußeren Ab<strong>de</strong>ckung nach Bild 8.3a<br />
zugrun<strong>de</strong> legt, son<strong>de</strong>rn eine außerplanmä-<br />
ßige, also ungewollt vorhan<strong>de</strong>ne Feuchte<br />
voraussetzt (z.B. infolge erhöhter Einbau-<br />
feuchte, Nie<strong>de</strong>rschlägen während <strong>de</strong>r Bauphase,<br />
späteren Leckagen an <strong>de</strong>r Raum-<br />
o<strong>de</strong>r Außenseite <strong>de</strong>s Bauteils) und diese<br />
in grober Vereinfachung konzentriert auf<br />
<strong>de</strong>r raumseitigen Bekleidung o<strong>de</strong>r Dampfsperre<br />
nach Bild 8.3b annimmt.<br />
Das Ergebnis für eine solche Beanspru-<br />
chung ist in Tabelle 8.2 dargestellt. Hier<br />
zeigt sich nicht nur wie<strong>de</strong>r die Überlegen-<br />
heit <strong>de</strong>r diffusionsoffenen Ab<strong>de</strong>ckung in<br />
einer stärkeren Verdunstungsmöglichkeit
gegenüber <strong>de</strong>r dampfdichteren, son<strong>de</strong>rn<br />
auch <strong>de</strong>r Vorteil <strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>n Dampfsperre<br />
durch eine mehrfache Verdunstungsmasse<br />
gegenüber <strong>de</strong>m Querschnitt mit s d ( DS)=20m.<br />
Auch hier schnei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Querschnitt mit<br />
beidseitig weitgehend dampfdichter<br />
Ausbildung ( sd a = s d (DS) = 20 m) extrem<br />
ungünstig ab, da er mit W v = 0,06 kg/m 2<br />
= 60 g/m 2 praktisch über keine Reserven<br />
gegenüber 'Unvorhergesehenem' verfügt,<br />
was im Bauwesen trotz aller Sorgfalt<br />
immer wie<strong>de</strong>r vorkommen kann, und er<br />
somit 'sich nicht selbst helfen' kann.<br />
Tabelle 8.2 Rechnerische Verdunstungsmasse Wv im<br />
Sommer in kg/m2 nach DIN 4108 für <strong>de</strong>n Bauteilquerschnitt<br />
nach Bild 8.1 in Abhängigkeit von s da <strong>de</strong>r äuße-<br />
ren Ab<strong>de</strong>ckung (z.8. Unterspannbahn USB) und sd( DS)<br />
<strong>de</strong>r raumseitigen Dampfsperre unter Annahme einer<br />
ungewollten Feuchtebeanspruchung nach Bild 8.3b<br />
Werte in ( ): Ausbildung nach DIN 4108 unzulässig,<br />
s. Tabelle 8.1<br />
8.3.2 Außenwän<strong>de</strong><br />
Bei Außenwän<strong>de</strong>n liegt wegen ihrer i.a.<br />
beidseitig vorhan<strong>de</strong>nen Beplankung aus<br />
diffusionshemmen<strong>de</strong>n Werkstoffen und<br />
zusätzlicher Dampfsperre an <strong>de</strong>r Raumseite<br />
eine ungünstigere Situation als bei<br />
geneigten Dächern mit diffusionsoffener<br />
oberer Ab<strong>de</strong>ckung vor.<br />
Dadurch ergibt sich bei ihnen zumeist<br />
eine wesentlich kleinere Austrocknungskapazität.<br />
Aus diesem Grun<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n in<br />
DIN 68 800-2 zusätzliche Bedingungen an<br />
Außenwän<strong>de</strong>, z.B. bezgl. <strong>de</strong>r maximalen<br />
Holzeinbaufeuchte, gestellt (vgl. Abschn.<br />
1 0.5.3 und 11.1.4).<br />
Trotz<strong>de</strong>m sind bei Außenwän<strong>de</strong>n mit hinterlüfteter<br />
Vorhangschale (Wetterschutz)<br />
größere Verdunstungsmassen aus <strong>de</strong>m<br />
Wandquerschnitt möglich, wenn für die<br />
äußeren Beplankungen o<strong>de</strong>r Bekleidungen<br />
diffusionsoffene Materialien, z.B. statisch<br />
mitwirken<strong>de</strong> Beplankungen aus Gipskartono<strong>de</strong>r<br />
Gipsfaserplatten bzw. Bekleidungen<br />
aus Holzfaserdämmplatten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
8.4 Beeinflußt die Dampfsperre das<br />
Raumklima?<br />
Die in <strong>de</strong>r Praxis oft zu hören<strong>de</strong> Behauptung,<br />
wonach in <strong>de</strong>n Außenbauteilen<br />
angeordnete Dampfsperren das Raum-<br />
kli ma ungünstig beeinflussen (angeblich<br />
wesentliche Erhöhung <strong>de</strong>r relativen<br />
Raumluftfeuchte (pi), ist sachlich nicht<br />
berechtigt, vgl. hierzu das nachfolgen<strong>de</strong>,<br />
stark vereinfachte Rechenbeispiel für die<br />
in Bild 8.4 dargestellte Situation.<br />
Gegeben: Eckraum eines Gebäu<strong>de</strong>s in<br />
Holzbauart mit <strong>de</strong>n Grundrißabmessungen<br />
5,0 6,0 m 2 , l ichte Raumhöhe 2,5 m,<br />
Raumvolumen V = 75 m 3 ,<br />
Außenwandfläche (abzüglich angenommenen<br />
Fensterflächenanteils 20%1<br />
A = 0,8 (5,0 + 6,0) 2,5 = 27,5 m 2 .<br />
Klimaannahmen: Raum 20°C/50%; außen<br />
- 10°C/80%. Luftwechselrate n = 0,5 h -1<br />
(unterster Wert <strong>de</strong>s hygienisch erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Min<strong>de</strong>stluftwechsels).<br />
Vergleich <strong>de</strong>s durch Diffusion (X D ) und<br />
durch Lüftung (X L ) aus <strong>de</strong>m Raum abge<br />
führten Wasserdampfes zwischen Wän<strong>de</strong>n<br />
in Holzbauart ohne Dampfsperre (a)<br />
und mit dampfdichter Dampfsperre (b);<br />
stündlich abgeführte Wasserdampfmassen:<br />
Durch Dampfdiffusion<br />
a) Wand a: X Da = 15 g/h<br />
b) Wand b: XDb = 0 g/h<br />
Bild 8.3<br />
Angenommene Feuchteebenen<br />
im Bauteilquerschnitt nach Bild 8.1<br />
für die Ermittlung <strong>de</strong>r nach DIN<br />
4108 rechnerisch möglichen Verdunstungsmasse<br />
Wv<br />
a) Tauwasserebene nach DIN 4108<br />
b) ungewollt Im Querschnitt vor-<br />
han<strong>de</strong>ne Feuchte raumseitig vor<br />
<strong>de</strong>r Dammschicht<br />
Bild 8.4 Durch Lüftung und Dampfdiffusion aus<br />
einem Raum abgeführte Wasserdampfmassen X L<br />
bzw. X D ; aus [1<br />
a) Außenwand ohne Dampfsperre, b) Außenwand<br />
mit Dampfsperre DS, s d ~-<br />
Bild 8.2<br />
Erfor<strong>de</strong>rlicher s d ( DS)-Wert <strong>de</strong>r<br />
zusätzlichen raumseitigen<br />
Dampfsperre zur Einhaltung<br />
unterschiedlicher<br />
Tauwassermassen WT für <strong>de</strong>n<br />
Bauteilquerschnitt nach Bild 8.1 in<br />
Abhängigkeit vom sda Wert <strong>de</strong>r<br />
äußeren Ab<strong>de</strong>ckung, aus [6].<br />
Anmerkungen:<br />
a) In <strong>de</strong>n gestrichelten<br />
Kurventeilen ist die Bedingung<br />
Wv > WT (bei WT = 0,5 kg/m2)<br />
bzw. Wv ? 5 WT ( bei WT = 1,0<br />
kg/m2) nicht mehr eingehalten, so<br />
daß dieser Bereich unzulässig ist.<br />
b) Das punktiert eingetragene<br />
Beispiel kennzeichnet folgen<strong>de</strong>n<br />
repräsentativen Fall (vgl. z. B.<br />
Abschn. 12.1 .2): für sda = 0,2 m<br />
i st zur Einhaltung von zul WT=<br />
0,5 kg/m2 raumseitig eine<br />
Dampfsperre mit s d ( DS) = 0,8 m<br />
erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
c) Der Ordinatenwert s d ( DS) --<br />
0,01 m stellt hier wegen <strong>de</strong>s lot-<br />
rechten Kurvenverlaufs praktisch<br />
<strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>n Dampfsperre<br />
mit s d ( DS) = 0 dar.<br />
Durch Min<strong>de</strong>stlüftung (n = 0,5 h -1 ) für<br />
bei<strong>de</strong> Wän<strong>de</strong> XLa = XLb = 261 g/h.<br />
Der Unterschied zwischen bei<strong>de</strong>n Wandkonstruktionen<br />
für die aus <strong>de</strong>m Raum i nsgesamt<br />
abgeführten Wasserdampfmassen<br />
(ohne bzw. mit Diffusion) beträgt hier<br />
lediglich etwa 5%. Es ist also für die Raumluftfeuchte<br />
und damit für das Raumklima<br />
unbe<strong>de</strong>utend, ob die Bauteile ohne o<strong>de</strong>r<br />
mit Dampfsperre ausgerüstet sind.
9 Luftdichtheit von Außenbauteilen<br />
9.1 Allgemeines zur<br />
Wasserdampfkonvektion<br />
I m Holzbau machen Feuchteschä<strong>de</strong>n<br />
infolge Wasserdampfkonvektion (s. Abschn.<br />
2, Bild 2.3) sowohl hinsichtlich Häufigkeit<br />
als auch Intensität ein Vielfaches <strong>de</strong>rjenigen<br />
infolge Wasserdampfdiffusion<br />
( s. Bild 2.2) aus! Deshalb gehört die<br />
Vermeidung <strong>de</strong>r Wasserdampfkonvektion<br />
in solchen Außenbauteilen zu <strong>de</strong>n wichtigsten<br />
Aufgaben für <strong>de</strong>n Planen<strong>de</strong>n und<br />
Ausführen<strong>de</strong>n.<br />
Alle Festlegungen in DIN 4108-3 und -5<br />
zum Tauwasserschutz (Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />
Nachweise, Berechnungsgrundlagen)<br />
beziehen sich ausschließlich auf die<br />
Wasserdampfdiffusion! Dagegen sollen<br />
die Angaben in DIN 4108-2, Abschn. 4.2.4<br />
und 6.2, zur Luftdurchlässigkeit <strong>de</strong>r Bauteile<br />
nur <strong>de</strong>r Begrenzung zusätzlicher<br />
Wärmeverluste dienen. Das ist aus heutiger<br />
Sicht zweifellos ein Manko, zumal in<br />
<strong>de</strong>r Praxis immer wie<strong>de</strong>r festgestellt wer<strong>de</strong>n<br />
muß, daß im Holzbau auftreten<strong>de</strong><br />
feuchtebedingte Schä<strong>de</strong>n - abgesehen<br />
von zu feucht eingebauten o<strong>de</strong>r während<br />
<strong>de</strong>s Bauzustan<strong>de</strong>s zu feucht gewor<strong>de</strong>nen<br />
Materialien - weitestgehend auf die<br />
Wasserdampfkonvektion und relativ selten<br />
auf die Diffusion zurückgehen!<br />
Bei <strong>de</strong>r Wasserdampfkonvektion erfolgt<br />
<strong>de</strong>r Transport warmer Raumluft durch<br />
Konvektion (Luftströmung) über Undichtigkeiten<br />
in <strong>de</strong>r raumseitigen Bauteiloberfläche<br />
in die kälteren Bereiche <strong>de</strong>s Bauteils,<br />
wodurch dort große Tauwassermassen<br />
ausfallen können.<br />
Diese Undichtigkeiten können vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein (Bild 9.1):<br />
a) In <strong>de</strong>r raumseitigen Bauteiloberfläche<br />
(z.B. bei Profilbrettschalungen),<br />
b) im Anschlußbereich ansonsten luftdichter<br />
Bekleidungen (z.B. Anschluß<br />
<strong>de</strong>r Dachschräge an Innen-/Außenwand);<br />
c) im Bereich von Durchdringungen<br />
ansonsten luftdichter Bekleidungen<br />
(z.B. infolge Schornstein, Rohrdurchführung,<br />
Elektrokabel).<br />
Die Vermeidung böser Tauwasserschä<strong>de</strong>n<br />
im Querschnitt von Außenbauteilen infolge<br />
Wasserdampfkonvektion sollte oberstes<br />
Gebot im Holzbau sein und läuft auf<br />
die Einhaltung folgen<strong>de</strong>r Bedingungen hinaus:<br />
a) Luftdichte raumseitige Bekleidungen;<br />
sind die Bekleidungen von Haus aus<br />
nicht luftdicht (z.B. Profilbrettschalung),<br />
so ist dort eine zusätzliche, luftdichte<br />
Schicht anzuordnen, vgl. auch Bild 2.1;<br />
b) luftdichte Anschlüsse an an<strong>de</strong>re Bauteile;<br />
c) luftdichte Ausbildung von Durchdringungen<br />
<strong>de</strong>r luftdichten Schicht an <strong>de</strong>r<br />
raumseitigen Bauteiloberfläche.<br />
Mit diesen Maßnahmen wer<strong>de</strong>n nicht nur<br />
Bauschä<strong>de</strong>n infolge Tauwasser vermie<strong>de</strong>n,<br />
son<strong>de</strong>rn nebenbei auch noch zwei an<strong>de</strong>re<br />
Effekte erreicht:<br />
- Verringerung <strong>de</strong>r Wärmeverluste<br />
- Vermeidung von 'Zugluft'-Erscheinungen<br />
in <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Aufenthaltsräumen,<br />
also Gewährleistung <strong>de</strong>r Behaglichkeit.<br />
9.2 Typische Feuchteschä<strong>de</strong>n und<br />
Ursachen<br />
In Bild 9.1 wer<strong>de</strong>n an einigen Beispielen<br />
die typischen konstruktiven Fehler bei<br />
Außenbauteilen aufgezeigt, die in <strong>de</strong>r<br />
Bad 9.1<br />
Wasserdampfkonvektion mit Tauwasserblldung bei nicht luftdicht ausgebil<strong>de</strong>ten Außenbauteilen; aus [1]<br />
Praxis oftmals zu Bauschä<strong>de</strong>n infolge<br />
Tauwasser, vor allem durch Konvektion,<br />
geführt haben.<br />
I n diesem Zusammenhang wird darauf<br />
hingewiesen, daß sog. 'Randleistenmatten'<br />
(Mineralwollematten mit einseitiger<br />
Aluminium-Verbund-Kaschierung) für<br />
<strong>de</strong>n Einsatz als luftdichte Schicht bei<br />
Profilbrettschalungen nicht geeignet sind,<br />
da sie - auch zusammen mit <strong>de</strong>r Schalung<br />
- in <strong>de</strong>r Regel noch keine luftdichte<br />
Schicht ergeben!<br />
9.3 Luftdichte Ausbildung an <strong>de</strong>r<br />
Raumseite<br />
9.3.1 Allgemeines<br />
Wie bereits unter Abschn. 9.1 erwähnt,<br />
sind bei <strong>de</strong>r Herstellung von Außenbauteilen<br />
von Aufenthaltsräumen im Regelfall<br />
folgen<strong>de</strong> Bedingungen einzuhalten:<br />
1. Luftdichte raumseitige Bauteiloberfläche<br />
2. Luftdichte Anschlüsse an angrenzen<strong>de</strong><br />
Bauteile<br />
3. Luftdichte Ausbildung <strong>de</strong>r Durchdringungen.<br />
9.3.2 Luftdichte raumseitige<br />
Bauteiloberfläche<br />
Bild 9.2 zeigt Beispiele für luftdichte Ausbildungen.<br />
Dazu gehören Gipsbauplatten<br />
(Gipskartonplatten o<strong>de</strong>r Gipsfaserplatten,<br />
jeweils mit gespachtelten o<strong>de</strong>r geklebten<br />
Fugen), großformatige Spanplatten, umlaufend<br />
gespun<strong>de</strong>t (Voraussetzung ist hier<br />
jedoch sorgfältigste Verarbeitung), Profilbrettschalungen<br />
auf gespun<strong>de</strong>ten Spanplatten<br />
o<strong>de</strong>r auf Gipsbauplatten.<br />
a unterseitige Bekleidung nicht luftdicht, b Anschluß <strong>de</strong>r unterseitigen Bekleidung an die Trennwand nicht luftdicht; c luftdurchlässige Durchdringung einer ansonsten<br />
l uftdichten Bekleidung durch Elektrokabel o<strong>de</strong>r Rohrdurchführung; AR Aufenthaltsraum
Bei einlagigen Bekleidungen aus Profilbrettschalungen<br />
ist zur Gewährleistung<br />
<strong>de</strong>r Luftdichtheit eine zusätzliche luftdichte<br />
Schicht erfor<strong>de</strong>rlich, wofür sich die in<br />
aller Regel ohnehin erfor<strong>de</strong>rliche Dampfsperre<br />
anbietet, die jetzt zusätzlich auch<br />
die Funktion <strong>de</strong>r luftdichten Schicht zu<br />
erfüllen hat und entsprechend zu verlegen<br />
i st. Dabei ist insbeson<strong>de</strong>re auf luftdichte<br />
Stöße zu achten. Wie bereits erwähnt,<br />
sind 'Randleisten-Matten' hierfür nicht<br />
geeignet, wie viele Scha<strong>de</strong>nsfälle in <strong>de</strong>r<br />
Praxis gezeigt haben. Weitestgehen<strong>de</strong><br />
Verwendung fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Praxis dagegen<br />
großflächige Polyethylen-Folien. Hier<br />
kommt es 'nur' noch darauf an, die Folienstoße<br />
(Uberlappungen) luftdicht auszubil<strong>de</strong>n<br />
(Beispiele s. Bild 9.3).<br />
Eine zuweilen praktizierte, zwar aufwendige,<br />
dafür aber technisch sichere Ausbildung<br />
<strong>de</strong>r luftdichten Raumseite von Außenbauteilen<br />
ist in Bild 2.1 mit <strong>de</strong>r sog. 'Installa<br />
tionsebene' dargestellt. Hier ist zwischen<br />
<strong>de</strong>r raumseitigen Bekleidung aus beliebigen,<br />
auch luftdurchlässigen Materialien<br />
und <strong>de</strong>r luftdichten Schicht aus Plattenwerkstoffen<br />
- am besten sind hierfür Gipsbauplatten<br />
mit gespachtelten o<strong>de</strong>r geklebten<br />
Stößen geeignet - ein Hohlraum vorhan<strong>de</strong>n,<br />
in <strong>de</strong>m die erfor<strong>de</strong>rlichen Elektroo<strong>de</strong>r<br />
Wasserinstallationen verlegt wer<strong>de</strong>n<br />
können. Wegen <strong>de</strong>r mechanisch robusten<br />
Plattenwerkstoffe für die luftdichte Schicht<br />
besteht - im Gegensatz zu luftdicht ausgebil<strong>de</strong>ten<br />
Folien - keine Gefahr, daß diese<br />
wichtige Schicht durch Beschädigungen<br />
während <strong>de</strong>r Installationsarbeiten in ihrer<br />
Funktion beeinträchtigt wird.<br />
In Bild 9.3 sind Vorschläge für die Ausbildung<br />
solcher Überlappungen dargestellt,<br />
und zwar unterschie<strong>de</strong>n in solche parallel<br />
und rechtwinklig zur Balkenrichtung. Der<br />
luftdichte Abschluß erfolgt mit auf <strong>de</strong>m<br />
Markt erhältlichen, auf die jeweilige<br />
Folienart abgestimmten speziellen<br />
Klebebän<strong>de</strong>rn.<br />
Bei <strong>de</strong>r Verlegung <strong>de</strong>r Dampfsperre sollten<br />
bzgl. ihrer Stöße folgen<strong>de</strong> Regeln<br />
beachtet wer<strong>de</strong>n:<br />
1. So wenig Stöße innerhalb <strong>de</strong>r Fläche<br />
wie möglich, d.h. Verwendung möglichst<br />
breiter Folienbahnen,<br />
2. Stöße möglichst immer unter einem<br />
durchlaufen<strong>de</strong>n Holz anordnen (Balken<br />
(1), (3) o<strong>de</strong>r Querlatte (5)), um <strong>de</strong>n für<br />
das sichere Anbringen <strong>de</strong>s Klebeban<strong>de</strong>s<br />
erfor<strong>de</strong>rlichen Anpreßdruck aufbringen<br />
zu können.<br />
Fehlstellen in Folien<br />
Fehlstellen (z.B. Beschädigungen o<strong>de</strong>r<br />
nicht abgedichtete Durchdringungen) in<br />
Bild 9.2<br />
Beispiele für luftdichte Bekleidungen, (1) bis (4)<br />
unter Verwendung eines luftdichten Plattenwerkstoffes,<br />
(5) bis (7) unter Verwendung einer<br />
l uftdichten Schicht, z.B. vollflächige Folie;<br />
QL Querlattung, GB Gipsbauplatte, FP Spanplatte,<br />
allseitig gespun<strong>de</strong>t (mit hohen Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
die Ausführungssorgfalt), PS Profilbrettschalung,<br />
DS Dampfsperre = luftdichte Schicht (vgl. Bild 9.3)<br />
Anmerkung:<br />
Bei <strong>de</strong>n Ausbildungen (6) und (7) müssen<br />
Beschädigungen <strong>de</strong>r Dampfsperre durch die<br />
Befestigung (Nagelung) <strong>de</strong>r direkt anschließen<strong>de</strong>n<br />
Schalung unbedingt vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Folien, die als Dampfsperre ohne/mit<br />
zusätzlicher Funktion einer luftdichten<br />
Schicht wirken sollen, können je nach<br />
Lage und Funktion einer solchen Schicht<br />
(z.B. im Fall von Dachquerschnitten)<br />
unterschiedliche Auswirkungen haben:<br />
1. Wird die Luftdichtheit bereits von<br />
einer an<strong>de</strong>ren Schicht (fugenlos verarbeiteter<br />
Plattenwerkstoff) sichergestellt,<br />
hat die Folie also nur noch eine<br />
dampfsperren<strong>de</strong> Funktion und liegt sie<br />
unmittelbar auf <strong>de</strong>r luftdichten<br />
Bekleidung auf (z.B. Bild 8.1), dann<br />
sind kleinere Beschädigungen ihrer<br />
Fläche in aller Regel be<strong>de</strong>utungslos.<br />
Bild 9.3<br />
Luftdichte Ausbildung von Folienstößen bei einla-<br />
giger Bekleidung aus Profllbrettschalung; (1) bis<br />
(3) Stöße parallel, (4) bis (6) Stöße rechtwinklig<br />
Balkenrichtung; KB spezielles Klebe-Dichtband;<br />
aus [1]<br />
Anmerkungen:<br />
Die Ausbildungen (2), (3), (5) und (6), bei <strong>de</strong>nen<br />
die Profllbrettschalung direkten Kontakt mit <strong>de</strong>r<br />
luftdichten Folie hat, sind hinsichtlich Beschädi -<br />
gungen <strong>de</strong>r luftdichten Folie bei <strong>de</strong>r Befestigung<br />
<strong>de</strong>r Schalung (Nagelung) grundsätzlich gefähr<strong>de</strong>t,<br />
darüber hinaus Ist bei (2), (4) und (6) ein Anpreßdruck<br />
bei <strong>de</strong>r Verklebung <strong>de</strong>r Uberlappungen nicht<br />
möglich.<br />
2. Liegt im Fall 1 die Folie oberhalb<br />
eines Zwischenraumes (z.B. Bild 12.2),<br />
dann sollten Beschädigungen <strong>de</strong>r Folie<br />
möglichst vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, um die<br />
Tauwassermasse infolge Wasserdampfdiffusion<br />
zu begrenzen.<br />
3. Hat die Folie nicht nur eine dampf<br />
sperren<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn auch die Funktion<br />
<strong>de</strong>r Luftdichtheit sicherzustellen (z.B.<br />
Bild 9.2 (5), (6), (7)), dann ist unabhängig<br />
von ihrer Lage in je<strong>de</strong>m Fall dafür<br />
zu sorgen, daß sie in ihrer Fläche nicht<br />
beschädigt wird, da an<strong>de</strong>renfalls ernsthafte<br />
Feuchteschä<strong>de</strong>n infolge Wasserdampfkonvektion<br />
nicht ausgeschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n können.
9.3.3 Luftdichte Wandanschlüsse<br />
Wer<strong>de</strong>n für die raumseitigen Bekleidungen<br />
von Decke und Wand Gipsbauplatten ver-<br />
wen<strong>de</strong>t, dann ergibt die für diese Material<br />
ien übliche Eckausbildung (Verspachtelung)<br />
auch ohne Eck-Bewehrungsstreifen<br />
einen ausreichend luftdichten Anschluß.<br />
Bei davon abweichen<strong>de</strong>n Bekleidungswerkstoffen<br />
(z.B. Profilbrettschalung an<br />
<strong>de</strong>r Decke, Gipsbauplatten an <strong>de</strong>r Wand)<br />
ist die Luftdichtheit durch zusätzliche kon-<br />
struktive Maßnahmen sicherzustellen, z.B.<br />
mit um die Ecke herumgezogener, in die<br />
I nnenwand geringfügig einbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />
Dampfsperre.<br />
Beim Anschluß an Außenwän<strong>de</strong>, die i.d.R.<br />
raumseitig eine Dampfsperre aufweisen,<br />
bietet sich die Lösung mit überlappten<br />
Dampfsperren an. Eine solche Ausbildung<br />
ist bei Gipsbauplatten für Decke und<br />
Außenwand zwar nicht erfor<strong>de</strong>rlich, jedoch<br />
eine sehr sichere Lösung bezüglich Tau-<br />
wasser, Wärmeverlusten und 'Zugluft'.<br />
9.3.4 Luftdichte Durchdringungen<br />
Der einwandfreie, luftdichte Abschluß von<br />
Durchdringungen bereitet bei Bekleidungen<br />
aus Gipsbauplatten i.a. keine Probleme, da<br />
hierbei die verbleiben<strong>de</strong> Öffnung zwischen<br />
Bekleidung und Durchdringung (Rohr, Kabel)<br />
mit geeigneten Materialien (Fugen-<br />
füller, Dichtungsmassen) leicht geschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Dagegen ist <strong>de</strong>r Aufwand für die Abdich-<br />
tung von Durchdringungen bei Profilbrettschalungen<br />
erheblich größer, s. z.B. [211. .<br />
9.3.5 Vornorm DIN V 4108-7<br />
In dieser Vornorm - Wärmeschutz im<br />
Hochbau; Luftdichtheit von Bauteilen und<br />
Anschlüssen ; Ausgabe April 1996 - wird<br />
erstmals im Rahmen <strong>de</strong>r DIN 4108 <strong>de</strong>r<br />
Vermeidung <strong>de</strong>r scha<strong>de</strong>nsträchtigen Konvektion<br />
breiterer Raum gewidmet. Für Holz-<br />
bauteile wer<strong>de</strong>n eine Reihe von Planungsund<br />
Ausführungsempfehlungen gegeben<br />
sowie Ausführungsbeispiele für die dauerhafte<br />
Sicherstellung <strong>de</strong>r luftdichten Schicht,<br />
einschließlich Angaben zur Materialauswahl,<br />
vorgestellt.<br />
10 'Beson<strong>de</strong>re bauliche Maßnah-<br />
men' nach DIN 68 800-2 als Voraussetzung<br />
für Holzbauteile ohne<br />
chemischen <strong>Holzschutz</strong> (GK 0)<br />
10.1 Allgemeines<br />
In <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Abschnitten wer<strong>de</strong>n<br />
für die wesentlichen Holzbauteile die<br />
zugehören<strong>de</strong>n Gefährdungsklassen GK<br />
entsprechend ihrer konstruktiven Ausbil-<br />
dung angegeben.<br />
Allgemein ist DIN 68 800-3 als Grundlage<br />
für die Klassifizierung heranzuziehen, wenn<br />
- neben <strong>de</strong>r Einhaltung <strong>de</strong>r Vorschriften an<br />
<strong>de</strong>n Wärme-, insbeson<strong>de</strong>re aber an <strong>de</strong>n<br />
Feuchteschutz nach DIN 4108 und <strong>de</strong>r<br />
allgemeinen' Regeln für <strong>de</strong>n baulichen<br />
<strong>Holzschutz</strong> - keine zusätzlichen (beson<strong>de</strong>ren)<br />
baulichen Auflagen erfüllt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das hat zur Folge, daß z.B. solchermaßen<br />
ausgebil<strong>de</strong>te Außenbauteile mit Wetterschutz<br />
in die Gefährdungsklasse GK 2 ein-<br />
zuordnen sind (Iv,P-Mittel).<br />
Dagegen kann DIN 68 800-2 angewandt<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn über die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
nach Teil 3 <strong>de</strong>r Norm hinaus weitere kon-<br />
struktive o<strong>de</strong>r erff. auch organisatorische<br />
Bedingungen eingehalten wer<strong>de</strong>n (als<br />
'beson<strong>de</strong>re bauliche Maßnahmen' bezeichnet).<br />
Dann ist die Einstufung in eine<br />
niedrigere Gefährdungsklasse möglich,<br />
z.B. müssen Außenbauteile mit Wetterschutz<br />
dann nicht mehr <strong>de</strong>r GK 2 (s. oben),<br />
son<strong>de</strong>rn können <strong>de</strong>r GK 0 zugeordnet<br />
wer<strong>de</strong>n, d.h. ein chemischer <strong>Holzschutz</strong><br />
ist nicht mehr erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Grundlage hierfür ist die Neuausgabe Mai<br />
1 996 <strong>de</strong>r DIN 68 800- 2, die ihrerseits auf<br />
die Forschungsvorhaben [81,[91 und [101<br />
sowie auf nachgeschaltete Untersuchun-<br />
gen, z.B. [111, zurückgeht, vgl. auch die<br />
zugehören<strong>de</strong>n Veröffentlichungen, z.B.<br />
[141, [151. Einen Gesamtüberblick mit <strong>de</strong>r<br />
Zusammenstellung <strong>de</strong>r wesentlichen<br />
Versuchsergebnisse gibt [51.<br />
10.2 Kriterien <strong>de</strong>r 'beson<strong>de</strong>ren<br />
baulichen Maßnahmen'<br />
Die bei<strong>de</strong>n Kriterien sind:<br />
1. Vermeidung eines unkontrollierbaren<br />
Insektenbefalls, d.h. eines Befalls an<br />
nicht einsehbaren Konstruktionshölzern<br />
(Bild 10.1), s. Abschn. 10.3.<br />
Anmerkung: Der kontrollierbare<br />
Insektenbefall an einsehbaren Hölzern<br />
ist bereits Bestandteil <strong>de</strong>r DIN 68 800-3,<br />
also kein Kriterium <strong>de</strong>s beson<strong>de</strong>ren bau-<br />
l ichen <strong>Holzschutz</strong>es.<br />
2. Vermeidung eines schädlichen Pilz-<br />
wachstums, vor allem durch<br />
Verhin<strong>de</strong>rung einer unzulässig hohen<br />
Holzfeuchte über einen längeren<br />
Zeitraum, s. Abschn. 10.4.<br />
Bild 10.1<br />
Bedingungen zur Vermeidung eines unkontrollierbaren<br />
Insektenbefalls an nicht einsehbaren Konstruktionshölzern<br />
H (schematische Darstellung):<br />
1. Insektenundurchlässige Ausbildung <strong>de</strong>r Innenbekleidung<br />
IB, z.B. unter Lattung L, und <strong>de</strong>r Außenbekleidung<br />
o<strong>de</strong>r -beplankung AB;<br />
2. an bei<strong>de</strong>n Stirnseiten <strong>de</strong>s Bauteils insektendicht<br />
geschlossener, d.h.nicht belüfteter Hohlraum HO<br />
10.3 Vermeidung von unkontrollierbarem<br />
Insektenbefall als eine<br />
Bedingung <strong>de</strong>r 'beson<strong>de</strong>ren bau<br />
lichen Maßnahmen'<br />
10.3.1 Bedingungen<br />
Ein unkontrollierbarer Insektenbefall wird<br />
vermie<strong>de</strong>n, wenn keine Eiablage erfolgen<br />
kann, wenn also die Käferweibchen kei-<br />
nen Zugang zum Holz haben. Das wird<br />
verhin<strong>de</strong>rt, wenn<br />
1. die Ab<strong>de</strong>ckungen zu bei<strong>de</strong>n Seiten<br />
<strong>de</strong>s Bauteils (Bekleidungen, Beplan-<br />
kungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.) insektenundurchlässig<br />
ausgebil<strong>de</strong>t sind (sog. 'geschlos-<br />
sene' Ab<strong>de</strong>ckungen) und<br />
2. evtl. vorhan<strong>de</strong>ne Hohlräume im Bauteil-<br />
querschnitt von <strong>de</strong>r Außenluft her<br />
i nsektenunzugänglich, d.h. in keinem<br />
Fall belüftet sind.<br />
10.3.2 Insektenundurchlässige<br />
Ab<strong>de</strong>ckungen<br />
Insektenundurchlässig be<strong>de</strong>utet nicht<br />
' luftdicht' , da es nur darauf ankommt,<br />
daß keine Insektenweibchen durch diese<br />
Ab<strong>de</strong>ckung an die Konstruktionshölzer<br />
kommen. Beispiele für solche Ab<strong>de</strong>ckun-<br />
gen ohne weiteren Nachweis wer<strong>de</strong>n in<br />
Bild 10.2 gezeigt. Stülpschalungen,<br />
Bo<strong>de</strong>n-Deckel-Schalungen o<strong>de</strong>r vergleichbare<br />
Ausbildungen sind dagegen ohne<br />
zusätzliche Maßnahmen hierfür nicht<br />
geeignet.<br />
10.3.3 Insektenschutzgewebe<br />
Zuweilen wird - um <strong>de</strong>n 'belüfteten'<br />
Querschnitt aus i<strong>de</strong>alistischer Anschauung<br />
zu retten - irrtümlich angenommen,<br />
man könne bei<strong>de</strong>s haben: 1. <strong>de</strong>n belüfte-<br />
ten Hohlraum und 2. die Insektenunzu-
gänglichkeit. Man will die Lüftungsöffnun-<br />
gen in <strong>de</strong>n Stirnseiten <strong>de</strong>r Bauteilquerschnitte<br />
mit einem sehr engmaschigen<br />
Gewebe schließen. Abgesehen davon,<br />
daß das sorgfältige Anbringen solcher<br />
Gewebe einen größeren Aufwand erfor<strong>de</strong>rt,<br />
ist bei einer zulässigen Maschenweite<br />
von höchstens etwa 1 mm bereits bei<br />
Beginn - und erst recht im Dauerzustand<br />
nach natürlichem 'Zusetzen' <strong>de</strong>r Maschenöffnungen<br />
- eine wirksame Belüftung<br />
nicht möglich.<br />
Bild 10.2<br />
Beispiele fur insektenundurchlässige Bekleidungen,<br />
aus 14]<br />
a Holzwerkstoffplatten HWS, gespun<strong>de</strong>t;<br />
b HWS, mit Nut-Fe<strong>de</strong>r-Verbindung;<br />
c Profilbrettschalung PS;<br />
d Rauhspundschalung RS,<br />
e Gipsbauplatten GB (Gipskarton-o<strong>de</strong>r Gipsfaserplatten),<br />
Stoßfugen gespachtelt o<strong>de</strong>r geklebt,<br />
f Folien F o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. mit insektenundurchlässiger Ausbildung<br />
<strong>de</strong>r Uberlappungen, z.B. mit Klebeband KB,<br />
g Folien F o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. mit nicht abgedichteter Uberlappung,<br />
nur bei Volldämmung im Gefach ausreichend<br />
10.4 Vermeidung von Schä<strong>de</strong>n infol-<br />
ge Pilzbefall als eine weitere Bedingung<br />
<strong>de</strong>r 'beson<strong>de</strong>ren bauli<br />
chen Maßnahmen', Allgemeines<br />
Allgemein ist ein Wachstum holzzerstören<strong>de</strong>r<br />
Pilze erst möglich, wenn sich freies<br />
Wasser in <strong>de</strong>n Zellhohlräumen befin<strong>de</strong>t,<br />
d.h. wenn die Holzfeuchte u oberhalb <strong>de</strong>s<br />
Fasersättigungsbereiches liegt, also mehr<br />
als etwa u = 30% (grober Mittelwert für<br />
die einheimischen Na<strong>de</strong>lhölzer) beträgt.<br />
Fasersättigung stellt sich bei <strong>de</strong>r jeweils<br />
vorhan<strong>de</strong>nen Temperatur ein, wenn das<br />
Holz langfristig einer relativen Feuchte<br />
cp = 100% ausgesetzt ist. Freies Wasser<br />
bil<strong>de</strong>t sich - abgesehen vom 'frischen'<br />
Zustand <strong>de</strong>s Holzes - dann, wenn ein<br />
zusätzliches Wasserangebot vorliegt, z.B.<br />
durch Beregnung o<strong>de</strong>r durch<br />
Tauwasserbildung im Querschnitt.<br />
Da aber - ebenso wie die übrigen Eigen-<br />
schaften <strong>de</strong>s Holzes - auch die Holzfeuchte<br />
innerhalb <strong>de</strong>sselben Holzteils stark streu-<br />
en kann, wird aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n<br />
unterstellt, daß die Holzfeuchte u 20%<br />
grundsätzlich nicht auszuschließen ist, sind<br />
die Voraussetzungen dafür zu schaffen,<br />
daß ungewollte, überschüssige Feuchte<br />
auch nach Fertigstellung <strong>de</strong>s Bauteils in<br />
ausreichend kurzer Zeit entweichen kann.<br />
Das ist <strong>de</strong>r Fall, wenn zumin<strong>de</strong>st für die<br />
außenseitige Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s Bauteilquerschnitts<br />
ein diffusionsoffener Werkstoff<br />
(z.B. Bekleidung, Schalung, Unterspannbahn)<br />
mit s d < 0,2 m verwen<strong>de</strong>t wird<br />
(Grundlagen s. [161, [171 und [51).<br />
In Anbetracht <strong>de</strong>r exponierten Lage und<br />
<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren konstruktiven Situation<br />
geneigter Dächer kann bei diesen Bauteilen<br />
- im Gegensatz zu <strong>de</strong>n übrigen Bau-<br />
teilen - auf die genannte Zusatzbedingung<br />
s d < 0,2 m nicht verzichtet wer<strong>de</strong>n, also<br />
auch dann nicht, wenn mit <strong>de</strong>r Fertigstellung<br />
dieses Bauteils gewartet wird, bis<br />
u 1
eher als z.B. bei Außenwän<strong>de</strong>n ungewollte<br />
Feuchtebeanspruchungen auftreten<br />
können.<br />
10.5.5 Dämmschicht in <strong>de</strong>n Gefachen<br />
Ein beson<strong>de</strong>res Kriterium <strong>de</strong>s beson<strong>de</strong>ren<br />
<strong>Holzschutz</strong>es ist ferner, daß - sofern eine<br />
Dämmschicht innerhalb <strong>de</strong>r Bauteilgefache<br />
verlegt wird, was <strong>de</strong>r Regelfall ist - dieses<br />
Material geeignet ist, einen wesentlichen<br />
Beitrag zu einer evtl. erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
schnellen Austrocknung ungewollter<br />
Feuchte zu leisten. Dazu gehören folgen-<br />
<strong>de</strong> Eigenschaften <strong>de</strong>r Dämmschicht:<br />
1. Kleine Diffusionswi<strong>de</strong>rstandszahl,<br />
möglichst nahe u = 1, um <strong>de</strong>n<br />
Feuchtetransport zu einer o<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />
Bauteiloberflächen nicht zu behin<strong>de</strong>rn.<br />
2. Möglichst geringes Feuchtespeichervermögen<br />
(sorptiv bedingt), wie<strong>de</strong>r um<br />
die Weiterleitung von Feuchte nicht zu<br />
erschweren.<br />
3. Ausreichen<strong>de</strong> Elastizität, vor allem in<br />
Dämmschichtebene, um Toleranzen <strong>de</strong>s<br />
Holzes im Einbauzustand o<strong>de</strong>r spätere<br />
Verformungen, vor allem durch Schwin-<br />
<strong>de</strong>n bedingt, <strong>de</strong>rart mitzumachen, daß<br />
sich keine Fugen zwischen Dämmaterial<br />
und Holz und damit keine Wärmebrücken<br />
bil<strong>de</strong>n können, die für das Bau-<br />
teil feuchteschutztechnisch nachteilig<br />
sein können.<br />
4. Ausreichen<strong>de</strong> Gefügesteifigkeit <strong>de</strong>r<br />
Dämmschicht im eingebrachten Zustand,<br />
um wie<strong>de</strong>rum Wärmebrücken infolge<br />
Fugenbildung zu vermei<strong>de</strong>n, wie sie bei<br />
nicht ausreichen<strong>de</strong>m 'Stehvermögen'<br />
z.B. bei werksseitig hergestellten Ele-<br />
menten während <strong>de</strong>s Transportes o<strong>de</strong>r<br />
bei bauseits hergestellten Bauteilen<br />
durch verkehrsbedingte Erschütterungen<br />
während <strong>de</strong>r späteren Nutzungsdauer<br />
(Nachsacken von Schüttstoffen o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>rgl.) entstehen können.<br />
Die Eignung <strong>de</strong>s hierfür vorgesehenen<br />
Dämmaterials ist auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>sbauordnungen durch einen Ver-<br />
wendungsnachweis zu belegen. Einzelheiten<br />
zum Verwendungsnachweis s. z.B.<br />
Abschn. 11.1.5.<br />
Für mineralische Faserdämmstoffe nach<br />
DIN 18 165-1 gilt dieser Nachweis <strong>de</strong>r<br />
Eignung bereits als erbracht.<br />
11 Außenwän<strong>de</strong> GK 0<br />
11.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
Bild 11.1 zeigt die allgemeinen Konstruk-<br />
tionsprinzipien von Außenwän<strong>de</strong>n in Holzbauart.<br />
Für die Zuordnung zur Gefähr-<br />
dungsklasse GK 0 nach DIN 68 800-2<br />
müssen die nachfolgend genannten Be-<br />
dingungen <strong>de</strong>s 'beson<strong>de</strong>ren baulichen<br />
<strong>Holzschutz</strong>es' (s. Abschn. 10) eingehalten<br />
sein, zusätzlich zu <strong>de</strong>m bereits nach DIN<br />
68 800-3 gefor<strong>de</strong>rten Wetterschutz sowie<br />
Tauwasserschutz nach DIN 4108-3 für<br />
Außenwän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r GK 2 (Iv,P-Mittel erfor-<br />
<strong>de</strong>rlich).<br />
11.1.1 Kein Insektenbefall<br />
Erfor<strong>de</strong>rliche Maßnahmen zur Vermeidung<br />
eines unkontrollierbaren Insektenbefalls<br />
s. Abschn. 10.3, d.h. unbelüftete Wandgefache<br />
sowie insektenundurchlässige<br />
Ab<strong>de</strong>ckungen <strong>de</strong>r Konstruktionshölzer <strong>de</strong>r<br />
eigentlichen Wand. Diese Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
gelten dagegen nicht für belüftete Lattungen,<br />
Schalungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. als Bestand-<br />
teile von hinterlüfteten Vorhangschalen<br />
o<strong>de</strong>r ähnlichem, die nicht gegen Insekten<br />
geschützt zu wer<strong>de</strong>n brauchen (s. auch<br />
Bild 11.6).<br />
11.1.2 Kein Pilzbefall<br />
Zur Vermeidung von Schä<strong>de</strong>n durch<br />
Pilzbefall sind die nachstehen<strong>de</strong>n Bedin-<br />
gungen zu erfüllen.<br />
11.1.3 Wetterschutz<br />
Als Wetterschutz sind die in Abschn. 11.2<br />
genannten Ausbildungen zu verwen<strong>de</strong>n.<br />
Beson<strong>de</strong>re Sorgfalt ist dabei für einen<br />
dichten Anschluß zu Fenstern und Türen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Anmerkungen<br />
a) An<strong>de</strong>re Ausbildungen <strong>de</strong>s Wetterschutzes<br />
sind nur zulässig, wenn nach-<br />
gewiesen wird, daß damit die Voraussetzungen<br />
für die Zuordnung <strong>de</strong>r Wand<br />
zur GK 0 eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
b) Wärmedämm-Verbundsysteme benö-<br />
tigen in je<strong>de</strong>m Fall einen Verwendbarkeitsnachweis,<br />
z.B. über eine allgemei-<br />
ne bauaufsichtliche Zulassung. Das gilt<br />
nicht nur für Systeme, für die eine um-<br />
fassen<strong>de</strong> Bewährung bei Holzwän<strong>de</strong>n<br />
noch nicht nachgewiesen ist, z.B. mine-<br />
ralischer Putz auf Hartschaumplatten<br />
o<strong>de</strong>r mineralischen Faserdämmstoffen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch für solche, die sich inzwischen<br />
über Jahrzehnte hun<strong>de</strong>rttausend-<br />
fach allgemein bewährt haben, z.B.<br />
unter Verwendung von Hartschaum-<br />
platten nach DIN 18164-1 mit Kunstharzputz.<br />
c) Wetterschutz <strong>de</strong>s Holzes durch Anstriche:<br />
Auf Holz direkt aufgebrachte,<br />
<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rschlägen unmittelbar ausgesetzte<br />
wasserabweisen<strong>de</strong> Anstriche<br />
gelten bisher nicht als dauerhafter<br />
Wetterschutz für das Holz, da zum<br />
einen durch nachträgliche Rißbildung im<br />
Holz, zum an<strong>de</strong>ren in Anschlußberei-<br />
chen eine unzulässige Feuchtebeanspruchung<br />
<strong>de</strong>s Holzes nicht dauerhaft<br />
auszuschließen ist.<br />
Bild 11.1<br />
Wesentliche Konstruktionsmerkmale von typischen Außenwän<strong>de</strong>n in Holzbauart <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse GKO<br />
(schematisch);<br />
Varianten Wetterschutz: W1 Vorhangschale, W2 Wärmedämm-Verbundsystem, W3 Mauerwerk-Vorsatzschale<br />
Varianten Raumseite: R4 Beplankung o<strong>de</strong>r Bekleidung, R5 Vorhangschale (evtl. mit Installationsebene) ohne<br />
Dämmschicht, R6 mit Dämmschicht<br />
0 Konstruktionshölzer <strong>de</strong>r GKO, 1 nicht belüfteter Hohlraum im Gefach bei Teildämmung; 2 Volldämmung im<br />
Gefach; 3 insektenundurchlässige Ab<strong>de</strong>ckung; 4 luftdichte Raumseite.
Bild 11.2<br />
Anwendungsbereiche für Fußrippen o<strong>de</strong>r<br />
Schwellen von Außenwän<strong>de</strong>n, für die zumin<strong>de</strong>st<br />
die GK2 nach DIN 68 800-3 zugrun<strong>de</strong> zu legen ist;<br />
AR Aufenthaltsraum<br />
a) auf Bo<strong>de</strong>nplatten bei nicht unterkellerten<br />
Gebäu<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r bei nicht ausreichen<strong>de</strong>r<br />
Sockelhöhe, etwa 0,2 m),<br />
z.B. raumseitig unter Verwendung von<br />
Spanplatten o<strong>de</strong>r Gipsbauplatten mit<br />
Dampfsperre, außenseitig mit einer Be-<br />
kleidung o<strong>de</strong>r Beplankung und aufliegen<strong>de</strong>m<br />
Wärmedämm-Verbundsystem. Des-<br />
halb ist hier <strong>de</strong>r Einbau trockener Konstruktionshölzer<br />
mit u 20% erhöht, z.B.<br />
während <strong>de</strong>s Einbaus, ist mit <strong>de</strong>r Fertigstellung<br />
<strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n Bauteils (z.B.<br />
Einbringen <strong>de</strong>r Dämmschicht und ggf. <strong>de</strong>r<br />
Dampfsperre sowie Schließen an <strong>de</strong>r<br />
Raumseite) zu warten, bis die überschüssige<br />
Feuchte entwichen ist. Zu diesem<br />
Zweck sind Messungen mit einem<br />
Feuchtemeßgerät durchzuführen. Da es<br />
sich in solchen Fällen um eine nachträgliche<br />
Befeuchtung von trockenem Holz<br />
han<strong>de</strong>lt, genügt die Feuchteermittlung im<br />
Bereich <strong>de</strong>r Holzoberfläche. Außer<strong>de</strong>m<br />
sind solchermaßen aufgetretene Befeuchtungen<br />
in <strong>de</strong>r Regel innerhalb weni-<br />
ger Tage wie<strong>de</strong>r abgeklungen.<br />
11.1.5 Wärmedämmschicht<br />
Ohne weiteren Nachweis gelten für die<br />
Wärmedämmschicht in <strong>de</strong>n Wandge-<br />
fachen nach DIN 68 800-2 nur mineralische<br />
Faserdämmstoffe nach DIN 18 165-1<br />
als geeignet.<br />
Anmerkung:<br />
Für an<strong>de</strong>re Dämmstoffe im Gefach<br />
besteht die Möglichkeit, <strong>de</strong>n Eignungsnachweis<br />
geson<strong>de</strong>rt zu führen.<br />
a) Für nicht genormte Dämmstoffe, d.h.<br />
für solche mit einer allgemeinen bauaufsichtlichen<br />
Zulassung, ist dieser Nach-<br />
weis durch Prüfung nach <strong>de</strong>n im zugehören<strong>de</strong>n<br />
ad hoc-Ausschuß <strong>de</strong>s DIBt<br />
(Deutsches Institut für Bautechnik) festgelegten<br />
Vorgaben zu erbringen.<br />
Die prinzipielle Gleichwertigkeit <strong>de</strong>s<br />
Dämmstoffes zu <strong>de</strong>n genannten mine-<br />
ralischen Faserdämmstoffen in solchen<br />
Fällen muß insbeson<strong>de</strong>re für folgen<strong>de</strong><br />
Merkmale gegeben sein:<br />
- Ermöglichung einer zügigen Austrocknung<br />
<strong>de</strong>s eingebauten Holzes<br />
sowie <strong>de</strong>s gesamten Bauteilquer-<br />
schnittes<br />
- ausreichend elastisches Verhalten <strong>de</strong>r<br />
Dämmschicht<br />
- formstabiles Gefüge <strong>de</strong>r Dämmschicht<br />
im platten- o<strong>de</strong>r mattenförmigen o<strong>de</strong>r<br />
geschütteten Zustand.<br />
b) Für genormte Dämmstoffe, ausgenom-<br />
men die genannten Mineralfaserdämmstoffe,<br />
ist <strong>de</strong>r Eignungsnachweis entsprechend<br />
a) zu führen.<br />
Für Wärmedämmschichten außerhalb <strong>de</strong>s<br />
Gefachbereiches <strong>de</strong>r Wän<strong>de</strong> - z.B. für<br />
raum- o<strong>de</strong>r außenseitige Zusatzdämmungen<br />
- ist die Wahl <strong>de</strong>s Dämmaterials im<br />
allgemeinen freigestellt.<br />
11.1.6 Luftdichte Raumseite<br />
Außenbauteile sind im Bereich <strong>de</strong>r<br />
raumseitigen Oberfläche stets luftdicht<br />
auszubil<strong>de</strong>n. Diese For<strong>de</strong>rung ist nicht<br />
eine spezielle Neuerung <strong>de</strong>r DIN 68 800-2,<br />
son<strong>de</strong>rn sie ist bereits seit Jahrzehnten<br />
Bestandteil <strong>de</strong>r DIN 4108 und <strong>de</strong>r Wärmeschutzverordnung.<br />
Diese Luftdichtheit muß nicht nur in <strong>de</strong>r<br />
Bauteilfläche, son<strong>de</strong>rn auch im Bereich<br />
von Anschlüssen an an<strong>de</strong>re Bauteile o<strong>de</strong>r<br />
an Durchdringungen (z.B. Kabeldurchlässe)<br />
dauerhaft sichergestellt sein. Einzelheiten<br />
hierzu s. z.B. Abschn. 9. 3 und 12.3.4.<br />
Die Anordnung zusätzlicher Schichten an<br />
<strong>de</strong>r Raumseite <strong>de</strong>s Bauteils ist freigestellt,<br />
solange sich daraus keine Tauwassergefahr<br />
ergibt (erfor<strong>de</strong>rlichenfalls rechnerischen<br />
Nachweis nach DIN 4108-3 führen).<br />
' Installationsebenen' - zur Aufnahme von<br />
z.B. Elektroleitungen - als zusätzliche<br />
Schichten an <strong>de</strong>r Raumseite sind zwar<br />
mitunter kostenaufwendig, stellen jedoch<br />
die sicherste (mechanisch robusteste)<br />
Ausführung <strong>de</strong>r luftdichten Schicht dar.<br />
11.1.7 Wandfußpunkt<br />
Die Schwelle <strong>de</strong>r Erdgeschoßwand kann<br />
einer beson<strong>de</strong>ren Gefährdung durch Pilze<br />
ausgesetzt sein, wenn sie sich in unmittel-<br />
barer Nachbarschaft <strong>de</strong>s Erdreiches befin<strong>de</strong>t<br />
(z.B. zu geringe Sockelhöhe), zumal<br />
durch spätere bauliche Verän<strong>de</strong>rungen<br />
(Terrassen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.) auch noch nach-<br />
träglich eine stärkere Feuchtebeanspruchung<br />
entstehen kann (Spritzwasser,<br />
ablaufen<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rschläge) (Bild 11.2).<br />
Daher sollte für solche Schwellen (Fuß-<br />
rippen) nur dann die GK 0 zugrun<strong>de</strong> gelegt<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn sichergestellt ist, daß an<br />
dieser Stelle auch später keine höhere<br />
Feuchtebelastung als an <strong>de</strong>r übrigen Wand-<br />
oberfläche auftreten kann. An<strong>de</strong>renfalls ist<br />
für diese Holzteile die GK 2 nach DIN<br />
68 800-3 maßgebend.<br />
Anmerkung:<br />
Die GK 2 be<strong>de</strong>utet aber nicht automatisch<br />
<strong>de</strong>n Einsatz von <strong>Holzschutz</strong>mitteln (Iv,P),<br />
son<strong>de</strong>rn kann auch durch Verwendung<br />
entsprechend dauerhafter Hölzer ohne<br />
chemischen <strong>Holzschutz</strong> abge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n<br />
(s. Abschn. 5.4), eine Möglichkeit, von <strong>de</strong>r<br />
bei solchem geringem Holzvolumen ohne<br />
Schwierigkeiten Gebrauch gemacht wer-<br />
<strong>de</strong>n kann.
Bild 11.3<br />
Wetterschutz: Vorhangschalen aus Bekleidung auf Lattung;<br />
al bis a3 Vorhangschale hinterlüftet,<br />
b nicht hinterlüftet<br />
Erläuterungen zu Bild 11.3<br />
( gilt auch für die Bil<strong>de</strong>r 11.4 und 11.5):<br />
1 Wetterschutz<br />
1 a Bekleidung auf lotrechter Lattung GK 0, hinterlüftet<br />
1 b Bekleidung auf waagerechter Lattung und Konterlattung,<br />
jeweils GK 0, hinterlüftet<br />
1 c Bekleidung auf waagerechter Lattung<br />
( nicht hinterlüftet)<br />
1 d Wärmedämm-Verbundsystem: Hartschaumplatten<br />
nach DIN 18 164-1 und Kunstharzputz o<strong>de</strong>r Putz mit<br />
nachgewiesenem, dauerhaft wirksamem Wetterschutz<br />
1 e Holzwolleleichtbauplatten HWL nach DIN 1101<br />
mit wasserabweisen<strong>de</strong>m Außenputz nach DIN 18 550-1;<br />
erfor<strong>de</strong>rlichenfalls zwischen HWL und Wand wasser-<br />
ableiten<strong>de</strong> Schicht (z.B. Folie)<br />
1f Mauerwerk-Vorsatzschale<br />
2 Hohlraum hinter Wetterschutz<br />
2a Belüftet im Sinne <strong>de</strong>r DIN 4108-3<br />
2b Nicht belüftet im Sinne <strong>de</strong>r DIN 4108-3<br />
(i nfolge Querlattung)<br />
2c Luftschicht (Dicke ? 40 mm), Lüftungssöffnungen<br />
nach DIN 1053-1<br />
3 Äußere Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r eigentlichen Wand<br />
3a Beliebige Bekleidung/Beplankung<br />
3b Bekleidung/Beplankung insektendicht<br />
3c Wasserableiten<strong>de</strong> Schicht, diffusionsoffen<br />
( su < 0,2 m)<br />
3d Wasserableiten<strong>de</strong> Schicht<br />
3e Hartschaumplatten nach DIN 18 164-1<br />
3f Mineralischer Faserdämmstoff nach DIN 18 165-1<br />
4 Dämmschicht im Gefach<br />
4a Volldämmung: Mineralischer Faserdämmstoff<br />
nach DIN 18 165-1 o<strong>de</strong>r Dämmstoff mit Verwendbarkeitsnachweis<br />
(bauaufsichtliche Zulassung für diesen<br />
Anwendungsfall)<br />
4b Teildämmung: Dämmstoffe wie unter 4a; Hohl-<br />
raum im Gefach nicht belüftet, insektenunzugänglich<br />
5 Dampfsperre<br />
5a Dampfsperre, sofern erfor<strong>de</strong>rlich<br />
( Luftdichtheit nicht erfor<strong>de</strong>rlich)<br />
5b Dampfsperre mit zusätzlicher Funktion einer 'luft-<br />
dichten Schicht', auch im Bereich von Anschlüssen,<br />
Durchdringungen (Elt-Kabel), Uberlappungen<br />
6 Raumseitige Bekleidung/Beplankung, ohne/mit<br />
Lattung (vgl. auch Bild 12.4)<br />
6a Bekleidung als 'luftdichte Schicht', auch im<br />
Bereich von Anschlüssen und Durchdringungen<br />
6b Beliebige Bekleidung, wenn Dampfsperre luftdicht<br />
ausgebil<strong>de</strong>t (5b)<br />
7 Wandkonstruktionsholz GK 0<br />
( z.B. Stiel, Rippe, Schwelle, Rahm)
Bild 11.4<br />
Wetterschutz Außenliegen<strong>de</strong>, verputzte Warmedammschicht;<br />
c1 Wärmedamm-Verbundsystem mit Hartschaumplatten auf äußerer Beplankung; c2 Holzwolleleichtbauplatten,<br />
direkt auf Konstruktionshölzern angeordnet<br />
Erläuterungen s. zu Bild 11.3<br />
Bild 11.5<br />
Wetterschutz: Mauerwerk-Vorsatzschale nach DIN 1053-1<br />
dl Außenbeplankung <strong>de</strong>r Wand mit wasserableiten<strong>de</strong>r Schicht, d2 mit Hartschaumplatten; 13 mit mineralischem<br />
Faserdämmstoff und wasserableiten<strong>de</strong>r Schicht<br />
Erläuterungen s. zu Bild 11.3<br />
11.2 Erfor<strong>de</strong>rlicher Wetterschutz<br />
Außenwän<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn 11.3<br />
bis 11.5 dargestellten Ausbildungen <strong>de</strong>s<br />
Wetterschutzes nach DIN 68 800-2 dürfen<br />
ohne weiteren Nachweis <strong>de</strong>r GK 0 zuge-<br />
ordnet wer<strong>de</strong>n, wenn auch die übrigen, in<br />
Abschn. 11.1 genannten Voraussetzungen<br />
eingehalten sind.<br />
11.2.1 Vorhangschale (Bild 11.3)<br />
11.2.2 Wärmedämmschicht mit Putz<br />
( Bild 11.4)<br />
11.2.3 Mauerwerk-Vorsatzschale<br />
( Bild 11.5)<br />
11.2.4 Schalungen, Lattungen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.<br />
Bei Vorhangschalen (s. Bild 11.6) darf<br />
auch für die dort verwen<strong>de</strong>ten Latten o<strong>de</strong>r<br />
Schalungen die GK 0 zugrun<strong>de</strong> gelegt<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn evtl. dorthin eingedrunge-<br />
ne Feuchte ausreichend schnell wie<strong>de</strong>r<br />
entweichen kann, wenn also <strong>de</strong>r Hohlraum<br />
belüftet ist (Ausbildungen a und c) o<strong>de</strong>r<br />
nicht luftdicht abgeschlossen ist (b).<br />
An<strong>de</strong>renfalls ist die GK 2 anzunehmen (d).<br />
Wer<strong>de</strong>n für die Wandausbildungen GK 0<br />
nach Bild 11.3 bis 11.5 Brettschalungen<br />
als äußere Beplankung o<strong>de</strong>r Bekleidung<br />
eingesetzt, so ist auch dafür - ausgenom<br />
men Kiefer-Splint - ein chemischer <strong>Holzschutz</strong><br />
nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
11.2.5 Abweichen<strong>de</strong> Konstruktionen<br />
a) Zuordnung zur GK 0<br />
Die Zuordnung an<strong>de</strong>rer als in DIN 68 800-2<br />
angegebener Konstruktionen zur Gefahrdungsklasse<br />
GK 0 ist möglich, wenn in<br />
Abstimmung mit <strong>de</strong>m Deutschen Institut<br />
für Bautechnik ein entsprechen<strong>de</strong>r Ver-<br />
wendbarkeitsnachweis geführt wird.<br />
Anmerkung:<br />
Da die <strong>de</strong>rzeit in <strong>de</strong>r Praxis typischen Kon-<br />
struktionsprinzipien <strong>de</strong>s Holzbaus in <strong>de</strong>r<br />
Norm erfaßt sind, wird es sich bei solchen<br />
Abweichungen im wesentlichen nur<br />
um beson<strong>de</strong>re Systembauarten han<strong>de</strong>ln.<br />
b) Zuordnung zur GK 2<br />
Bei Mauerwerk-Vorsatzschalen ist <strong>de</strong>r<br />
40 mm dicke, belüftete Hohlraum eine<br />
wesentliche Voraussetzung für die GK 0.<br />
Daher sind alle Wandausbildungen mit<br />
Mauerwerk-Vorsatzschale, bei <strong>de</strong>nen die-<br />
se Bedingung nicht eingehalten ist, <strong>de</strong>r<br />
GK 2 zuzuordnen, solange nicht die Eig-<br />
nung <strong>de</strong>r Konstruktion nachgewiesen ist.
11.2.6 Wandfußpunkt<br />
Unabhängig davon, ob die Kriterien für die<br />
Zuordnung <strong>de</strong>r Wandschwelle zur GK 0<br />
vorliegen o<strong>de</strong>r ob die GK 2 zugrun<strong>de</strong> zu<br />
legen ist, d.h. ein chemischer <strong>Holzschutz</strong><br />
erfor<strong>de</strong>rlich ist (vgl. Abschn. 11.1.7), ist für<br />
einen sicheren Feuchteschutz in diesem<br />
kritischen Bereich zu sorgen. In <strong>de</strong>n<br />
Bil<strong>de</strong>rn 11.7 bis 11.9 sind einige typische<br />
Möglichkeiten dargestellt.<br />
11.2.6.1 Wän<strong>de</strong> mit Wärmedämm-<br />
Verbundsystem<br />
a) Wandfußpunkt auf Keller<strong>de</strong>cke<br />
(Bild 11.7)<br />
b) Wandfußpunkt im Terrassen- o<strong>de</strong>r<br />
Balkonbereich mit Höhenversprung <strong>de</strong>r<br />
bei<strong>de</strong>n Deckenoberflächen (Bild 11.8)<br />
c) Wandfußpunkt im Terrassen- o<strong>de</strong>r<br />
Balkonbereich ohne Höhenversprung<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Deckenoberflächen (Bild 11.9)<br />
I st ein Versprung <strong>de</strong>r massiven Unterkonstruktion<br />
entsprechend Bild 11.8 nicht<br />
möglich, dann muß durch eine zumeist<br />
aufwendigere Ausbildung an dieser Stelle<br />
eine Gefährdung <strong>de</strong>r Wand dauerhaft vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n, Prinzipbeispiel s. Bild 11.9.<br />
11.2.6.2 Wän<strong>de</strong> mit Mauerwerk-<br />
Vorsatzschale<br />
Die Ausbildung solcher Wän<strong>de</strong> im<br />
Fußpunkt hat beson<strong>de</strong>rs sorgfältig zu<br />
erfolgen, wobei - unter Berücksichtigung<br />
einer evtl. Mörtelrestansammlung in diesem<br />
Bereich - vor allem auf folgen<strong>de</strong>s zu<br />
achten ist:<br />
- keine Behin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Hinterlüftung<br />
- einwandfreier Abfluß <strong>de</strong>s evtl. a n <strong>de</strong>r<br />
Rückseite <strong>de</strong>r Vorsatzschale herablaufen<strong>de</strong>n<br />
Wassers infolge Schlagregens<br />
- keine Übertragung von Feuchte auf <strong>de</strong>n<br />
Fußpunkt <strong>de</strong>r Wand.<br />
Bild 11.6<br />
Die Zuordnung von Lattungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. als<br />
Bestandteil <strong>de</strong>s Wetterschutzes von Außenwän<strong>de</strong>n<br />
GKO ist abhängig von <strong>de</strong>r konstruktiven Ausbildung<br />
<strong>de</strong>r Vorhangschale (Dämmschicht im Wandgefach<br />
nicht eingezeichnet).<br />
a) GKO: hinterlüfteter Wetterschutz (lotrechte<br />
Lattung o<strong>de</strong>r Konterlattung), luftdurchlässig (z.B.<br />
beliebige Brettschalung BS)<br />
b) GKO: nicht hinterlüfteter, jedoch luftdurchlässiger<br />
Wetterschutz<br />
c) GKO: hinterlüfteter Wetterschutz mit luftdichter<br />
Außenbekleidung PL (z.B. Faserzementplatten)<br />
d) GK2: luftdichte Außenbekleidung PL, nicht hinterl<br />
üftet (z.B. waagerechte Lattung)<br />
Bild 11.7<br />
Außenwand-Fußpunkt auf Massiv-Keller<strong>de</strong>cke o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>rgl. (Prinzip)<br />
AP Abschlußprofil, S Sperrschicht; aus [12]<br />
Bild 11.8<br />
Prinzipbeispiel für Anschluß Außenwand -<br />
Massiv<strong>de</strong>cke im Terrassen- o<strong>de</strong>r Balkonbereich; AP<br />
Abschlußprofil, D Dichtungsbahn; aus [12]<br />
Bild 11.9<br />
Beispiel für Anschluß Außenwand -<br />
Unterkonstruktion bei Balkonen o<strong>de</strong>r Terrassen ohne<br />
Höhenversprung In <strong>de</strong>r Massiv<strong>de</strong>cke (Prinzip);<br />
A Abdichtung, K Verklebung; aus [12]
11.2.7 Anschlüsse an Fenster 11.2.8 Außenwän<strong>de</strong> von Blockhäusern 12 Geneigte Dächer GK 0<br />
Ein sorgfältig ausgeführter Wetterschutz<br />
auch im Anschlußbereich <strong>de</strong>r Wand an<br />
Fenster und Türen ist eine <strong>de</strong>r Bedingun-<br />
gen <strong>de</strong>s beson<strong>de</strong>ren baulichen <strong>Holzschutz</strong>es<br />
für Außenwän<strong>de</strong>, da bei diesen<br />
Bauteilen im allgemeinen raum- und<br />
außenseitig diffusionshemmen<strong>de</strong> Beklei-<br />
dungen o<strong>de</strong>r Beplankungen vorhan<strong>de</strong>n<br />
sind, so daß für durch Undichtigkeiten in<br />
<strong>de</strong>n Gefachbereich eingedrungenes<br />
Nie<strong>de</strong>rschlagswasser kaum eine Möglichkeit<br />
<strong>de</strong>r anschließend kurzfristigen Aus-<br />
trocknung besteht.<br />
In Bild 11.10 ist am Beispiel einer Wand<br />
mit zusätzlicher Außendämmung das<br />
Prinzip <strong>de</strong>s Fensteranschlusses dargestellt.<br />
Die seitliche Aufkantung <strong>de</strong>r Fensterbank<br />
verläuft (von außen gesehen) hinter<br />
<strong>de</strong>r wasserführen<strong>de</strong>n Oberfläche <strong>de</strong>r<br />
aufgehen<strong>de</strong>n Wand (Putz, Außenbekleidung),<br />
so daß ablaufen<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rschläge<br />
nicht in <strong>de</strong>n Bauteilquerschnitt gelangen<br />
können.<br />
Bild 11.10<br />
Prinzipbeispiel für Ausbildung <strong>de</strong>r Fensterbank FB im<br />
Anschlußbereich an aufgehen<strong>de</strong> Wand, AK seitliche<br />
Aufkantung, weitere Einzelheiten (Befestigung,<br />
Abdichtungen) wur<strong>de</strong>n nicht eingezeichnet; aus [12]<br />
Bild 11.11<br />
Voraussetzungen für Zuordnung von Außenwän<strong>de</strong>n<br />
in Blockbauart zur GK 0<br />
a) Profilierung <strong>de</strong>r Hölzer im Fugenbereich zur schnel-<br />
leren Ableitung von Nie<strong>de</strong>rschlägen, aus [4l<br />
b) nach unten verlaufen<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rschlägen<br />
unmittelbar ausgesetzte Schwindrisse sollten chemisch<br />
geschützt und regelmäßig kontrolliert wer<strong>de</strong>n<br />
Die Angaben in DIN 68 800-2 und -3 zu<br />
<strong>de</strong>n einzelnen Bauteilen (Wän<strong>de</strong>, Decken,<br />
Dächer) gelten auch für Blockhäuser, die<br />
zu Wohnzwecken errichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Außenwän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r üblichen Blockbauart<br />
( s. Bild 11.11a) weichen jedoch von <strong>de</strong>m<br />
in DIN 68 800-2 vorgegebenen Konstruk-<br />
tionsprinzip als Voraussetzung für <strong>de</strong>n Ver<br />
zicht auf <strong>de</strong>n chemischen <strong>Holzschutz</strong><br />
(GK 0) ab, so daß hierfür grundsätzlich DIN<br />
68 800-3 beachtet wer<strong>de</strong>n muß, die für<br />
eine solche Anwendung im Regelfall die<br />
Gefährdungsklasse GK 3 (IV,PW-Mittel)<br />
for<strong>de</strong>rt. Tatsächlich kann oft nicht verhin<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n, daß bei solchen Wän<strong>de</strong>n das<br />
außenliegen<strong>de</strong>, sichtbare Holz durch<br />
Nie<strong>de</strong>rschläge direkt beansprucht wird.<br />
Trotz<strong>de</strong>m bestehen bezüglich <strong>de</strong>r Dauer-<br />
haftigkeit <strong>de</strong>r Konstruktion - auch in Anbetracht<br />
<strong>de</strong>s vergleichsweise geringen Ein-<br />
flusses von evtl. stellenweise auftreten<strong>de</strong>n<br />
Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Holzsubstanz<br />
auf die Standsicherheit <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s -<br />
keine Be<strong>de</strong>nken, auf <strong>de</strong>r Grundlage von<br />
DIN EN 460 bei solchen Wandausbildungen<br />
auf <strong>de</strong>n chemischen <strong>Holzschutz</strong> zu<br />
verzichten, wenn folgen<strong>de</strong> Voraussetzun-<br />
gen eingehalten wer<strong>de</strong>n, vgl. auch offiziellen<br />
Kommentar zu DIN 68 800-2 [4]:<br />
1. Zur Vermeidung von Schlagregen-<br />
beanspruchung möglichst größere<br />
Dachüberstän<strong>de</strong> (an <strong>de</strong>n Giebelseiten<br />
bei mehr als eingeschossigen<br />
Gebäu<strong>de</strong>n nicht immer einzuhalten).<br />
2. Schnelle Ableitung von Nie<strong>de</strong>rschlägen<br />
(Schlagregen) durch wasserableiten<strong>de</strong><br />
Anstriche, die diffusionsoffen sein müs-<br />
sen.<br />
3. Spezielle konstruktive Ausbildung <strong>de</strong>r<br />
Fugen zur Vermeidung stehen<strong>de</strong>n<br />
Wassers (Bild 11.1la).<br />
4. Pflege und erff. Wartung<br />
(z.B. Erneuerung <strong>de</strong>s Anstriches).<br />
5. Regelmäßige Kontrolle <strong>de</strong>r äußeren<br />
Wandoberfläche bezgl. eines evtl.<br />
Insekten- o<strong>de</strong>r Pilzbefalls, z.B. von nach<br />
unten verlaufen<strong>de</strong>n Schwindrissen an<br />
ungeschützten Wetterseiten (Bild<br />
11.11 b); in solchen Fällen erff. örtliche<br />
Nachbehandlung mit chemischen<br />
Mitteln.<br />
Anmerkung zu solchen Schwindrissen:<br />
Die Nachbehandlung von Schwindrissen<br />
hat nicht nur bei <strong>de</strong>n hier erwähnten<br />
Hölzern <strong>de</strong>r GK 0 von Blockhauswän<strong>de</strong>n<br />
zu erfolgen, son<strong>de</strong>rn ist im Prinzip bei<br />
allen, Nie<strong>de</strong>rschlägen ausgesetzten<br />
Hölzern mit Oberflächenschutz (GK 3)<br />
erfor<strong>de</strong>rlich, wenn solche Risse bis in<br />
chemisch nicht mehr geschützte Quer-<br />
schnittsbereiche <strong>de</strong>s Holzes reichen.<br />
12.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
12.1.1 Bedingungen analog zu<br />
Außenwän<strong>de</strong>n<br />
Für geneigte Dächer GK 0 gelten sinnge-<br />
mäß die gleichen Bedingungen wie für<br />
Außenwän<strong>de</strong> GK 0 nach Abschn. 11.1:<br />
1. Kein Insektenbefall<br />
Nicht belüfteter Querschnitt sowie<br />
keine Insektenzugänglichkeit zu <strong>de</strong>n<br />
Konstruktionshölzern (Abschn. 10.3).<br />
2. Wetterschutz (Dach<strong>de</strong>ckung)<br />
Die Fachregeln <strong>de</strong>s Zentralverbands <strong>de</strong>s<br />
Deutschen Dach<strong>de</strong>ckerhandwerks sind<br />
anzuwen<strong>de</strong>n. Die Art <strong>de</strong>r Dach<strong>de</strong>ckung<br />
ist freigestellt (Dachsteine o<strong>de</strong>r -ziegel<br />
auf Unterspannbahn o<strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>ckung,<br />
Blech- o<strong>de</strong>r Schiefer<strong>de</strong>ckung auf<br />
Schalung); die konstruktiven Details <strong>de</strong>s<br />
Dachquerschnitts sind jedoch darauf<br />
abzustimmen (Abschn. 12.2).<br />
3. Wärmedämmschicht im Gefach<br />
Mineralische Faserdämmstoffe nach<br />
DIN 18 165-1 o<strong>de</strong>r Dämmstoffe mit<br />
entsprechen<strong>de</strong>m Verwendbarkeitsnachweis<br />
(bauaufsichtliche Zulassung)<br />
(Abschn. 11.1.5).<br />
4. Luftdichte Raumseite<br />
Für die raumseitige Bauteilfläche sowie<br />
dort im Bereich von Durchdringungen<br />
und Anschlüssen erfor<strong>de</strong>rlich (Abschn.<br />
11.1.6 und 9.3). Die in <strong>de</strong>r Praxis ge-<br />
bräuchlichsten Ausführungen <strong>de</strong>r luftdichten<br />
Bauteilunterseite, die nicht nur<br />
für Dächer, son<strong>de</strong>rn auch für Außenwän<strong>de</strong><br />
sowie Decken unter nicht ausge-<br />
bauten Dachgeschossen infrage kommen,<br />
gehen aus Bild 12.4 hervor.<br />
12.1.2 Abweichungen zu<br />
Außenwän<strong>de</strong>n<br />
Die nachstehend genannten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
weichen von <strong>de</strong>nen fürAußenwän<strong>de</strong> GK 0 ab.<br />
5. Diffusionsoffene oberseitige Ab<strong>de</strong>ckung<br />
Wegen <strong>de</strong>r exponierten Lage solcher<br />
Dächer und ihrer beson<strong>de</strong>ren Situation<br />
während <strong>de</strong>r Bauphase muß zur Sicher-<br />
stellung einer ausreichend schnellen<br />
Wie<strong>de</strong>rabgabe ungewollter Feuchte aus<br />
<strong>de</strong>m Dachquerschnitt die oberseitige<br />
Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Sparren (z.B. Unter-<br />
spannbahn, Vor<strong>de</strong>ckung auf Schalung)<br />
ausreichend diffusionsoffen sein, ihre<br />
äquivalente Luftschichtdicke muß daher<br />
so
anzustreben. Wegen <strong>de</strong>r diffusionsoffe<br />
nen Ab<strong>de</strong>ckung kann jedoch diese Holzfeuchte,<br />
<strong>de</strong>ren Einhaltung für an<strong>de</strong>re<br />
Außenbauteile gefor<strong>de</strong>rt wird, in Aus<br />
nahmefällen überschritten wer<strong>de</strong>n,wobei<br />
in je<strong>de</strong>m Fall u
Bild 12.3<br />
Mehrlagige Ab<strong>de</strong>ckungen mit s d 5 0,2 m<br />
a offene Brettschalung Sch nach DIN 68 800-2 mit<br />
Brettbreite
Bild 12.1 (Fortsetzung von Seite 2 8)<br />
12.4 Abweichen<strong>de</strong><br />
Konstruktionen, Allgemeines<br />
I n Abschn. 12.2 sind jene Dachquerschnitte<br />
aufgeführt, die nach DIN 68 800-<br />
2 ohne weiteren Nachweis <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse<br />
GK 0 zugeordnet wer<strong>de</strong>n<br />
dürfen, wenn die vorgegebenen konstruktiven<br />
Randbedingungen eingehalten<br />
wer<strong>de</strong>n. Die im folgen<strong>de</strong>n genannten<br />
Ausbildungen sind dagegen auf <strong>de</strong>r<br />
Grundlage von DIN 68 800-3 einzustufen.<br />
Bild 12.4<br />
Luftdichte Ausbildung <strong>de</strong>r Dachunterseite<br />
( Beispiele; Dämmschicht im Sparrengefach nicht<br />
eingezeichnet)<br />
a bis h mit Querlattung unterhalb <strong>de</strong>r Sparren,<br />
i bis I Direktbefestigung <strong>de</strong>r Bekleidung/Beplankung<br />
an <strong>de</strong>n Sparren<br />
Erläuterungen (siehe auch zu Bild 12.1):<br />
5c Holzwerkstoffplatten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. (Annahme: nicht<br />
luftdicht), ohne Zwischenlattung
Tabelle 12.1<br />
Geneigte Dächer, Zuordnung zu <strong>de</strong>n Gefährdungs-<br />
klassen in Abhängigkeit von <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n konstruktiven<br />
Parametern<br />
Bild 12.5<br />
a) Bedingung sdu ? 2m unterhalb <strong>de</strong>s belüfteten<br />
Hohlraums HO im Gefach von belüfteten Dächern<br />
nach DIN 4108-3 zur Begrenzung <strong>de</strong>r Diffusions-<br />
stromdichte; ange<strong>de</strong>utet: Tauwassergefahr innerhalb<br />
<strong>de</strong>s Gefachs als Folge einer zu dampfdurchlässigen<br />
Dachunterseite mit sdu < 2m<br />
b) Tauwassergefahr im Bereich <strong>de</strong>r Dach<strong>de</strong>ckung<br />
( außerhalb <strong>de</strong>s Gefachs) infolge sdu < 2m;<br />
B Bekleidung, Da mineralischer Faserdämmstoff mit<br />
s = 200 mm;<br />
Beispiele für Querschnitt b):<br />
1. sd( USB) = 0,2m / s d ( Da) = 0,2m / sd ( B) -- 0,1 m:<br />
s du = 0,5 m<br />
Bild 12.6<br />
Geneigtes Dach <strong>de</strong>r GK 0 nach DIN 68 800-3;<br />
Voraussetzung: dreiseitig sichtbare Sparren, d.h. mit<br />
Aufsparrendämmung<br />
Sofern Hohlraum vorhan<strong>de</strong>n (Teildämmung).<br />
2) MiFa/BAZ: Mineralischer Faserdämmstoff nach DIN 18 165-1 o<strong>de</strong>r Dämmstoff mit allgemeiner bauaufsichtlicher<br />
Zulassung für diesen Anwendungsfall;<br />
An<strong>de</strong>re: Dämmstoffe ohne Verwendbarkeitsnachweis für diesen Anwendungsfall.<br />
3) Siehe auch Bild 12.7<br />
Bild 12.7<br />
Erläuterungen zu Tabelle 12.1: Konstruktions<strong>de</strong>tails für geneigte Dächer und zugehören<strong>de</strong> Klassifizierungen<br />
( Gefährdungsklassen GK); Dach<strong>de</strong>ckung nicht eingezeichnet<br />
Voraussetzungen: 1. Konterlattenebene belüftet; 2. luftdichte Raumseite<br />
MiFa/BAZ/An<strong>de</strong>re: s. Tabelle 12.1, FN 2)
Bild 12.8<br />
Beispiele für obere Sparrenab<strong>de</strong>ckungen<br />
a bis c: s d 0,2 m; GK 0 nicht möglich<br />
12.5 Son<strong>de</strong>rfall: Dächer mit<br />
sichtbaren Sparren<br />
Dächer über Aufenthaltsräumen mit sicht-<br />
baren Sparren (Aufsparrendämmung) dürfen<br />
als einziges Konstruktionsprinzip<br />
bereits auf <strong>de</strong>r Grundlage von DIN 68<br />
800-3 <strong>de</strong>r GK 0 zugeordnet wer<strong>de</strong>n<br />
(Bild 12.6).<br />
12.6 Abweichungen und<br />
Einstufung nach DIN 68 800-3<br />
Aus Tabelle 12.1 und Bild 12.7 gehen<br />
typische Möglichkeiten für Abweichungen<br />
einer Dachkonstruktion gegenüber<br />
<strong>de</strong>n Vorgaben nach DIN 68 800-2 mit <strong>de</strong>r<br />
dortigen Zuordnung zur GK 0 hervor. Man<br />
erkennt wie<strong>de</strong>r, daß die GK 0 nur dann<br />
angenommen wer<strong>de</strong>n darf, wenn je<strong>de</strong><br />
einzelne Anfor<strong>de</strong>rung eingehalten ist.<br />
I n Bild 12.8 sind Beispiele für obere<br />
Sparrenab<strong>de</strong>ckungen dargestellt, zum<br />
einen mit s d 0,2m.<br />
Selbstverständlich besteht im Anwen-<br />
dungsfall nach Bild 12.7c (belüftetes<br />
Dach <strong>de</strong>r GK 1) - wie bei an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>rmaßen<br />
ausgebil<strong>de</strong>ten Bauteilen auch -<br />
die Möglichkeit, bei Verwendung entsprechend<br />
dauerhafter Hölzer, in diesem<br />
Fall z.B. von Kiefer mit Splintholzanteil <<br />
10%, auf chemische <strong>Holzschutz</strong>mittel zu<br />
verzichten (s. auch Abschn. 14.4.2).<br />
13 Flachdächer GK 0<br />
Die nachstehen<strong>de</strong>n Angaben beziehen<br />
sich ausschließlich auf wärmegedämmte<br />
Flachdächer über beheizten Aufent-<br />
haltsräumen in Wohngebäu<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
Gebäu<strong>de</strong>n mit vergleichbaren Klimaver-<br />
hältnissen, nicht dagegen auf <strong>de</strong>n<br />
Hallenbau.<br />
13.1 Mit sichtbaren Deckenbalken<br />
Flachdächer ohne untere Bekleidung<br />
mit dreiseitig sichtbaren Deckenbalken<br />
(Bild 13.1) dürfen bereits auf <strong>de</strong>r Grundlage<br />
von DIN 68 800-3 <strong>de</strong>r GK 0 zugeordnet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
13.2 Mit raumseitiger Bekleidung<br />
13.2.1 Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
Nach DIN 68 800-2 kann die GK 0 nur<br />
für das Konstruktionsprinzip nach Bild<br />
13.2 zugrun<strong>de</strong> gelegt wer<strong>de</strong>n . Dabei<br />
sind - analog zu Außenwän<strong>de</strong>n - folgen-<br />
<strong>de</strong> Bedingungen einzuhalten:<br />
1. Kein Insektenbefall: Deckenquerschnitt<br />
we<strong>de</strong>r belüftet (nicht mit <strong>de</strong>r<br />
Außenluft in Verbindung stehend) noch<br />
insektenzugänglich (s. Abschn. 11.1.1)<br />
2. Einbaufeuchte <strong>de</strong>s Holzes u
Bild 13.1<br />
Flachdach GK 0 nach DIN 68 800-3 über Aufenthaltsräumen,<br />
ohne untere Bekleidung mit dreiseitig sichtbaren<br />
Deckenbalken<br />
Bild 13.2<br />
Flachdach GK 0 nach DIN 68 800-2 mit raumseitiger<br />
Bekleidung;<br />
Bedingungen:<br />
1 . Wärmedammschicht ausschließlich o<strong>de</strong>r überwiegend<br />
oberhalb <strong>de</strong>r Decke angeordnet (DAo)<br />
( Dämmaterial beliebig),<br />
2. keine dampfsperren<strong>de</strong>n Schichten innerhalb <strong>de</strong>s<br />
eigentlichen Deckenquerschnitts,<br />
3. an <strong>de</strong>r Deckenunterseite möglichst diffusionsoffene<br />
Bekleidung (B) (Gipsplatten, Brettschalung,<br />
sog. 'Akustik'-Platten),<br />
4. evtl. zusätzliche Dämmschicht im Gefach (DÄu)<br />
aus mineralischen Faserdämmstoffen nach DIN<br />
1 8 165-1 o<strong>de</strong>r Dämmstoffen mit Verwendbarkeitsnachweis<br />
DA Dachabdichtung, DS Dampfsperre,<br />
A obere Ab<strong>de</strong>ckung<br />
Bild 13.3<br />
Flachdächer GK 2 nach DIN 68 800-3 mit raumseitiger<br />
Dampfsperre; trotz chemischen Schutzes können<br />
diese Ausführungen bei außerplanmäßiger<br />
Feuchte gefähr<strong>de</strong>t sein<br />
a nicht belüfteter Querschnitt; b belüfteter<br />
Querschnitt; c mit zusätzlicher Dämmschicht DA<br />
oberhalb <strong>de</strong>r Decke<br />
DA Dachabdichtung, DS Dampfsperre<br />
13.3 Abweichungen von <strong>de</strong>r GK 0<br />
und Zuordnung nach<br />
DIN 68 800-3<br />
Die in Bild 13.3 dargestellten Konstruktionsprinzipien,<br />
bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r eigentliche<br />
Deckenquerschnitt bei<strong>de</strong>rseits mit<br />
dampfsperren<strong>de</strong>n Schichten abge<strong>de</strong>ckt<br />
ist, fallen nicht unter die GK 0 nach DIN<br />
68 800-2, da sie bei Einwirkung außerplanmäßiger<br />
Feuchte stark gefähr<strong>de</strong>t<br />
sein können.<br />
Bei ihnen ist die GK 2 nach Teil 3 <strong>de</strong>r<br />
Norm zugrun<strong>de</strong> zu legen. Sie erfor<strong>de</strong>rn<br />
also einen chemischen <strong>Holzschutz</strong>,<br />
unabhängig davon, ob eine oberseitige<br />
Dämmung vorliegt o<strong>de</strong>r nicht und ob es<br />
sich um einen belüfteten o<strong>de</strong>r nicht<br />
belüfteten Querschnitt han<strong>de</strong>lt.<br />
Anmerkung:<br />
Solche Konstruktionen haben sich in <strong>de</strong>r<br />
Vergangenheit als scha<strong>de</strong>nsträchtig<br />
erwiesen, da <strong>de</strong>r chemische <strong>Holzschutz</strong><br />
bei solchen Bauteilquerschnitten bei<br />
ungewollt auftreten<strong>de</strong>r Feuchte nicht in<br />
<strong>de</strong>r Lage ist, allgemeine Bauschä<strong>de</strong>n<br />
zu verhin<strong>de</strong>rn. Deshalb sollten sie nur in<br />
Ausnahmefällen angewandt wer<strong>de</strong>n.
14 Decken GK 0 unter nicht ausge-<br />
bauten Dachgeschossen<br />
14.1 Allgemeines<br />
Diese Decken sind zwar keine direkten<br />
Außenbauteile, haben sich aber in <strong>de</strong>r<br />
Praxis trotz<strong>de</strong>m oft als scha<strong>de</strong>nsträchtig<br />
erwiesen, in aller Regel bedingt durch<br />
Tauwasser infolge Wasserdampfkonvektion<br />
(s. z.B. Bild 2.3). Deshalb ist insbe-<br />
son<strong>de</strong>re dieser Feuchteschutz, <strong>de</strong>r vor<br />
allem aus <strong>de</strong>r luftdichten Ausbildung <strong>de</strong>r<br />
Deckenunterseite besteht, von großer<br />
Be<strong>de</strong>utung. Er ist immer erfor<strong>de</strong>rlich, also<br />
auch dann, wenn die Hölzer chemisch<br />
geschützt sind, da sonst Feuchteschä<strong>de</strong>n<br />
allgemeiner Art möglich sind.<br />
Wie bei Außenwän<strong>de</strong>n und Dächern muß<br />
auch für solche Decken <strong>de</strong>r Tauwasserschutz<br />
nach DIN 4108-3 bezgl. Wasserdampfdiffusion<br />
eingehalten sein, vgl.<br />
Abschn. 7.2.<br />
14.2 Bedingungen nach DIN 68 800-2<br />
Für Decken unter nicht ausgebauten<br />
Dachgeschossen gelten im Grundsatz die<br />
gleichen Bedingungen wie für Außen-<br />
wän<strong>de</strong> GK 0, da - abgesehen vom Wetterschutz<br />
- ähnliche Konstruktionsprinzipien<br />
vorliegen wie dort (s. Abschn. 11.1):<br />
1. Zur Vermeidung eines Insektenbefalls<br />
(vgl. auch Abschn. 1 0.3): Nicht belüfte-<br />
ter Querschnitt sowie auch keine<br />
Insektenzugänglichkeit zu <strong>de</strong>n Kon-<br />
struktionshölzern über die beidseitigen<br />
Ab<strong>de</strong>ckungen (Bild 1 0.2).<br />
2. Im Gefach mineralische Faserdämm-<br />
stoffe nach DIN 1 8 165-1 o<strong>de</strong>r<br />
Dämmstoffe mit entsprechen<strong>de</strong>m<br />
Verwendbarkeitsnachweis.<br />
3. Holzfeuchte: Da bei solchen Decken i.a.<br />
diffusionsdichtere Bekleidungen, Scha-<br />
lungen o<strong>de</strong>r Beplankungen vorhan<strong>de</strong>n<br />
sind, gelten auch hier:<br />
a) u
Bild 14.3<br />
Decke unter nicht ausgebautem Dachgeschoß <strong>de</strong>r<br />
GK 0 nach DIN 68 800-2 mit unterseitiger luftdichter,<br />
unbeschädigter Folie o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.; ohne o<strong>de</strong>r mit<br />
Lattung L<br />
F sorgfältig verlegte, luftdichte Folie, auch im<br />
Bereich von Durchdringungen und Anschlüssen;<br />
B beliebige Bekleidung<br />
14.4 Son<strong>de</strong>rfälle<br />
14.4.1 Decke GK 0 nach DIN 68 800-3<br />
(Bild 14.4)<br />
Wie bereits Flachdächer (vgl. Bild 13.1)<br />
können auch Decken unter nicht ausgebauten<br />
Dachgeschossen schon auf Grund<br />
<strong>de</strong>s Teils 3 <strong>de</strong>r Norm <strong>de</strong>r GK 0 zugeordnet<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn sie ohne untere Beklei-<br />
dung mit dreiseitig sichtbaren Deckenbalken<br />
ausgeführt wer<strong>de</strong>n, so daß ein<br />
unkontrollierbarer Insektenbefall nicht auftreten<br />
kann.<br />
Bild 14.4<br />
Decke GK 0 nach DIN 68 800-3 unter nicht ausgebautem<br />
Dachgeschoß; ohne untere Bekleidung mit<br />
dreiseitig sichtbaren Deckenbalken<br />
AR Aufenthaltsraum, Sch Schalung, Dä Dammschicht,<br />
beliebig, z.B. Hartschaum, GB evtl. Gehbelag<br />
14.4.2 Belüftete Decke GK 1 ohne chemischen<br />
<strong>Holzschutz</strong> (Bild 14.5)<br />
Der im Sinne von DIN 4108-3 ausreichend<br />
belüftete Deckenquerschnitt stellt - wie<br />
die Praxis in <strong>de</strong>r Vergangenheit immer<br />
wie<strong>de</strong>r bestätigt hat - die konstruktiv<br />
sicherste Lösung bezgl. <strong>de</strong>s Feuchteschutzes<br />
und damit auch <strong>de</strong>s Pilzschutzes<br />
dar. Der Nachteil <strong>de</strong>r Belüftung ist jedoch<br />
<strong>de</strong>r mögliche unkontrollierbare Insekten-<br />
befall, woraus sich nach DIN 68 800-3 die<br />
Einstufung in die GK 1 ergibt.<br />
Im Einzelfall, z.B. wenn die Ausbildung<br />
eines Querschnittes GK 0 nach Abschn.<br />
14.3 schwierig ist, kann es durchaus<br />
zweckmäßig sein, die belüftete Konstruk-<br />
tion GK 1 einzusetzen, jedoch ohne chemische<br />
Mittel, nämlich nach Abschn. 5.4<br />
durch Verwendung entsprechend dauerhafter<br />
Hölzer, z.B. Kiefer mit einem<br />
Splintholzanteil < 10%.<br />
Zur ausreichen<strong>de</strong>n Belüftung <strong>de</strong>s Decken-<br />
hohlraumes sind die Bedingungen <strong>de</strong>r<br />
DIN 4108-3, Abschn. 3.2.3.3.1, b), einzu-<br />
halten, d.h.<br />
a) Hohlraumdicke s L ? 5 cm<br />
b) Zu- und Abluftöffnungen an bei<strong>de</strong>n<br />
Stirnseiten jeweils >_ 1/500 <strong>de</strong>r<br />
Deckengrundfläche<br />
c) Schichten unterhalb <strong>de</strong>s belüfteten<br />
Hohlraums mit sd ? 10 m.<br />
Diese Möglichkeit <strong>de</strong>s Einsatzes einer<br />
belüfteten Konstruktion unter Verwendung<br />
dauerhafter Hölzer bei Verzicht auf chemische<br />
Mittel existiert selbstverständlich auch<br />
für an<strong>de</strong>re Bauteile, z.B. für geneigte Dächer.<br />
Bild 14.5<br />
Belüfteter Deckenquerschnitt GK 1 unter nicht ausgebauten<br />
Dachgeschossen (Prinzip),<br />
bei Einsatz von gegen Insektenbefall resistenten<br />
Hölzern, z.B. Kiefer mit Splintholzanteil S 10%,<br />
chemische Mittel nicht erfor<strong>de</strong>rlich<br />
B Bekleidung (erff. mit Dampfsperre), luftdicht<br />
14.4.3 Belüftete Decke GK 0<br />
(Bild 14.6)<br />
Auch bei Decken GK 0 ist es möglich,<br />
sich - wie bereits unter 14.4.2 zur GK 1<br />
ausgeführt - <strong>de</strong>s großen Vorteils <strong>de</strong>s be-<br />
lüfteten Hohlraums für die feuchtetechnische<br />
Robustheit <strong>de</strong>r Decke zu bedienen<br />
und zusätzlich lediglich konstruktiv für<br />
einen Schutz gegen <strong>de</strong>n unkontrollierbaren<br />
Insektenbefall zu sorgen. Diese<br />
Bedingung wird erfüllt, wenn die an <strong>de</strong>n<br />
belüfteten Hohlraum grenzen<strong>de</strong>n Flächen<br />
<strong>de</strong>r Deckenbalken vor einer Eiablage <strong>de</strong>r<br />
Insekten geschützt wer<strong>de</strong>n, z.B. durch<br />
Ab<strong>de</strong>ckung mit diffusionsoffenen<br />
Materialien, wie Folien (ansonsten als<br />
Unterspannbahnen eingesetzt) o<strong>de</strong>r mineralischen<br />
Faserdämmstoffplatten.<br />
Bild 14.6<br />
Decken GK 0 unter nicht ausgebauten Dachge-<br />
schossen, belüfteter Querschnitt mit insektenundurchlässiger<br />
Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Deckenbalken, aus 17]<br />
a Ab<strong>de</strong>ckung durch bis zur Unterkante <strong>de</strong>r oberen<br />
Schalung seitlich hochgezogene o<strong>de</strong>r hochkant ange-<br />
ordnete Dämmschicht Da;<br />
b Ab<strong>de</strong>ckung durch dreiseitig um <strong>de</strong>n Balken gelegte<br />
Folie F, diffusionsoffen (sd < 0,2 m), noch besser<br />
extrem diffusionsoffen (s d
15 Holzkonstruktionen GK 0 in nicht<br />
ausgebauten Dachräumen<br />
Da solche Konstruktionen auf Grund ihrer<br />
Lage und ihrer harmlosen klimatischen<br />
Beanspruchung in aller Regel nicht feuchtegefähr<strong>de</strong>t<br />
sind, kann die Einstufung in<br />
die GK 0 erfolgen, wenn entwe<strong>de</strong>r<br />
a) kein Insektenbefall möglich ist o<strong>de</strong>r<br />
b) ein möglicher Insektenbefall kontrollierbar<br />
ist.<br />
Zu a): Kein Insektenbefall<br />
Die Verhin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Insektenbefalls<br />
durch eine allseitig insektenundurchlässig<br />
ausgebil<strong>de</strong>te Gebäu<strong>de</strong>hülle im Bereich<br />
<strong>de</strong>s Dachgeschosses ist dann erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
wenn <strong>de</strong>r Dachraum nicht o<strong>de</strong>r nur sehr<br />
schwer zugänglich/einsehbar ist, z.B. bei<br />
Dachkonstruktionen aus satteldachförmigen,<br />
fachwerkartigen Nagelplattenbin<strong>de</strong>rn<br />
(Bild 15.1).<br />
Bild 15.1<br />
Beispiel für unzugänglichen Dachraum durch<br />
geschlossene Deckenunterseite (1), d.h. nicht einsehbare<br />
Hölzer (2), die gesamte Hülle <strong>de</strong>s Dachgeschosses,<br />
z.B. Dach, Giebelwän<strong>de</strong>, ist insektenundurchlässig<br />
auszubil<strong>de</strong>n (3);<br />
Ausführungsmöglichkeiten s. Bild 10.2<br />
Solche Dachbin<strong>de</strong>r können auch über<br />
Gewerberäumen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. <strong>de</strong>r GK 0<br />
zugeordnet wer<strong>de</strong>n, wenn nicht nur die<br />
genannte Bedingung zur Vermeidung<br />
eines Insektenbefalls eigehalten ist, son<strong>de</strong>rn<br />
auch sichergestellt ist, daß <strong>de</strong>r nicht<br />
einsehbare Dachraum keine unzulässige<br />
klimatische Feuchtebeanspruchung aus<br />
<strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>s darunterliegen<strong>de</strong>n<br />
gewerblichen Raumes erfährt, d.h. die<br />
Decke zwischen Nutzraum und Dachraum<br />
i st wärmegedämmt, feuchtesperrend<br />
(gegen Wasserdampfdiffusion) und luft-<br />
dicht (zur Vermeidung einer Konvektion in<br />
<strong>de</strong>n Dachraum) auszubil<strong>de</strong>n.<br />
Zu b): Insektenbefall kontrollierbar<br />
Die Kontrollierbarkeit eines Insekten-<br />
befalls gilt als gegeben, wenn <strong>de</strong>r<br />
Dachraum zugänglich ist (auch über<br />
Einschubtreppe o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.) und zumin<strong>de</strong>st<br />
in Teilbereichen begangen wer<strong>de</strong>n<br />
kann, dort also eine Höhe von min<strong>de</strong>stens<br />
etwa 2 m aufweist.<br />
Die Konstruktionshölzer gelten in solchen<br />
Dachräumen als einsehbar, solange sie<br />
raumseitig nicht durch Schalungen o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>rgl. ver<strong>de</strong>ckt sind.<br />
Bei baufeuchten Massiv<strong>de</strong>cken unterhalb<br />
<strong>de</strong>r Dachkonstruktion ist folgen<strong>de</strong>s zu<br />
beachten:<br />
1. Bei diffusionsoffener Dachhaut sind<br />
die Kontaktflächen <strong>de</strong>r Hölzer zur<br />
Massiv<strong>de</strong>cke (Unterseite von Schwellen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.) durch eine zwischengelegte<br />
Sperrschicht vor kapillarer Feuchteleitung<br />
zu schützen.<br />
z. Bei diffusionsdichter Gebäu<strong>de</strong>hülle im<br />
Dachgeschoßbereich (z.B. geschalte<br />
Dach- und Wandflächen mit Ab<strong>de</strong>ckun-<br />
gen unter Verwendung von Bitumenbahnen)<br />
ist zumin<strong>de</strong>st vorübergehend<br />
( Dauer min<strong>de</strong>stens etwa 1 Jahr), noch<br />
besser jedoch ständig, durch Lüftungs-<br />
öffnungen, z.B. in <strong>de</strong>n Traufenunterseiten<br />
o<strong>de</strong>r in Ortgängen, für einen<br />
schnellen Abtransport <strong>de</strong>r hohen Baufeuchte<br />
aus <strong>de</strong>r Massiv<strong>de</strong>cke zu sorgen.<br />
Diese Maßnahme ist in solchen Situationen<br />
generell, also auch bei chemisch<br />
geschützten Hölzern, erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Bei Konstruktionen, bei <strong>de</strong>nen die Hölzer<br />
zwar einsehbar, aber zugleich auch insek-<br />
tenzugänglich sind, muß stets mit einem<br />
tatsächlichen Befall gerechnet wer<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>r allerdings im Regelfall auch ent<strong>de</strong>ckt<br />
wird. Von <strong>de</strong>n Eigenheiten <strong>de</strong>s jeweiligen<br />
Befalls (z.B. Lage und Umfang) wird es<br />
abhängen, ob bzw. welche Bekämpfungs-<br />
maßnahmen (z.B. mit chemischen Mitteln<br />
o<strong>de</strong>r Heißluftverfahren) vorzunehmen sind.<br />
16 Holzbauteile GK 0 in<br />
Naßbereichen<br />
16.1 Allgemeines<br />
Unter 'Naßbereichen' im Wohnungsbau<br />
wer<strong>de</strong>n hier solche Bereiche innerhalb<br />
'trockener' Räume (z.B. in privaten<br />
Bä<strong>de</strong>rn) verstan<strong>de</strong>n, die nutzungsbedingt<br />
mehr o<strong>de</strong>r weniger häufig durch Spritz-<br />
wasser o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. beansprucht wer<strong>de</strong>n<br />
(Duschwän<strong>de</strong>, Badfußbö<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.).<br />
Auch dort sollte <strong>de</strong>r Einsatz von Holzbau-<br />
teilen GK 0 angestrebt wer<strong>de</strong>n. Das ist<br />
nach DIN 68 800-2 möglich, wenn<br />
a) die Bauteiloberflächen <strong>de</strong>rart ausgebil-<br />
<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, daß sie - auch im Bereich<br />
von evtl. Durchdringungen (Armaturen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.) o<strong>de</strong>r Anschlüssen an an<strong>de</strong>re<br />
Bauteile - gegen eindringen<strong>de</strong>s Was-<br />
ser dauerhaft dicht ausgebil<strong>de</strong>t sind,<br />
falls diese For<strong>de</strong>rung auf Grund beson-<br />
<strong>de</strong>rer Umstän<strong>de</strong> nicht erfüllbar ist, was<br />
vor allem bei Holzbalken<strong>de</strong>cken unter<br />
Duschen o<strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>wannen <strong>de</strong>r Fall sein<br />
kann, dürfen<br />
b) die Bauteile durch evtl. eindringen<strong>de</strong><br />
Feuchte (z.B. bei 'Unfällen' mit Waschmaschinen,<br />
Ba<strong>de</strong>wannen) nicht gefähr-<br />
<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>shalb ist in solchen<br />
Fällen konstruktiv dafür zu sorgen, daß<br />
zum einen kleinere Feuchtemengen aus<br />
<strong>de</strong>m Bauteilquerschnitt schnell wie<strong>de</strong>r<br />
durch Dampfdiffusion entweichen können<br />
und zum an<strong>de</strong>ren größere Mengen<br />
umgehend sichtbar wer<strong>de</strong>n (z.B. durch<br />
Verfärbungen an <strong>de</strong>r Deckenunterseite),<br />
so daß im Ernstfall eine unverzügliche<br />
Behebung <strong>de</strong>s Scha<strong>de</strong>ns möglich ist;<br />
diese bei<strong>de</strong>n Bedingungen wer<strong>de</strong>n erfüllt,<br />
wenn die Deckenunterseite mögl<br />
ichst diffusionsoffen ausgebil<strong>de</strong>t ist<br />
(optimal ist eine Bekleidung lediglich<br />
aus Gipsbauplatten) und ferner im<br />
Deckenquerschnitt keine feuchtespei-<br />
chern<strong>de</strong>n Materialien angeordnet sind;<br />
extrem ungünstig waren die früher hier-<br />
für oft verwen<strong>de</strong>ten Schüttstoffe aus<br />
Bims o.ä„ vgl. auch Bild 16.1a).<br />
16.2 Fußbö<strong>de</strong>n in Naßbereichen<br />
Ausführliche Angaben und Ausführungs-<br />
vorschläge sind im Informationsdienst<br />
Holz "Holzbauteile in Naßbereichen" [191<br />
enthalten.<br />
16.3 Wän<strong>de</strong> in Naßbereichen<br />
Wer<strong>de</strong>n die im oben genannten Informa-<br />
tionsdienst für die Ausbildung <strong>de</strong>r Wandoberflächen<br />
vorgeschlagenen Ausbildun-<br />
gen direkt o<strong>de</strong>r sinngemäß angewandt,
können solche Wän<strong>de</strong> entsprechend <strong>de</strong>r<br />
DIN 68 800-2 <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse<br />
GK 0 zugeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Bild 16.1<br />
Beispiele für Konstruktionsprinzipien von Holzbalken<strong>de</strong>cken<br />
unter Naßbereichen, z.B. Bä<strong>de</strong>rn, aus<br />
[ 7]<br />
a) ungünstig bei im Querschnitt außerplanmäßig, d.h.<br />
ungewollt vorhan<strong>de</strong>ner Feuchte: Decke mit feuchtespeichern<strong>de</strong>m<br />
Einschub (z.B. aus Schlacke, Lehm,<br />
Bims o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren anorganischen o<strong>de</strong>r organischen<br />
Schüttstoffen)<br />
b) empfehlenswert: Decke mit diffusionsoffener<br />
Unterseite (Bekleidung aus Gipsbauplatten) und nicht<br />
feuchtespeichern<strong>de</strong>r Dämmschicht aus mineralischen<br />
Faserdämmstoffen, zur Hohlraumdämpfung (Schall-<br />
schutz), evt. auch für Brandschutz erfor<strong>de</strong>rlich<br />
16.4 Decken unter Naßbereichen<br />
Auch diese Bauteile dürfen nach DIN<br />
68 800-2 <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse GK 0<br />
zugeordnet wer<strong>de</strong>n, wenn für die eigentli-<br />
chen Nutzflächen Fußbo<strong>de</strong>nausbildungen<br />
auf <strong>de</strong>r Grundlage von Abschn. 16.2<br />
gewählt wer<strong>de</strong>n und das Konstruktionsprinzip<br />
<strong>de</strong>r Decke Bild 16.1 b entspricht.<br />
Dagegen erscheint es im allgemeinen<br />
nicht zweckmäßig, unterhalb von Duschtassen<br />
o<strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>wannen auf <strong>de</strong>r Decke<br />
eine wasserundurchlässige Ab<strong>de</strong>ckung<br />
aufzubringen, die bei einem ungewollten<br />
Feuchteanfall zu einer unübersichtlichen<br />
Feuchtewan<strong>de</strong>rung inner- o<strong>de</strong>r unterhalb<br />
<strong>de</strong>s Badfußbo<strong>de</strong>ns führen könnte.<br />
Inspektions- o<strong>de</strong>r Lüftungsöffnungen in<br />
<strong>de</strong>r Wannen- o<strong>de</strong>r Duschtassenbekleidung<br />
sind in je<strong>de</strong>m Fall sinnvoll, da man dann in<br />
Problemsituationen schnell und gezielt<br />
reagieren kann.<br />
17 Holzwerkstoffe und ihre<br />
Anwendungsbereiche<br />
17.1 Allgemeines<br />
17.1.1 Im Holzbau verwen<strong>de</strong>te<br />
Plattenwerkstoffe<br />
Aus <strong>de</strong>m heutigen Holzbau sind die viel-<br />
fältigen Plattenwerkstoffe, auch als statisch<br />
mitwirken<strong>de</strong> Teile, nicht mehr weg-<br />
zu<strong>de</strong>nken. Diese Werkstoffe lassen sich<br />
folgen<strong>de</strong>rmaßen einteilen:<br />
a) Genormte Holzwerkstoffe<br />
- Bau-Furniersperrholz nach<br />
DIN 68 705-3 und -5<br />
- Spanplatten nach DIN 68 763<br />
- Harte und Mittelharte<br />
Holzfaserplatten nach DIN 68 754-1<br />
b) Nicht genormte Holzwerkstoffe<br />
Zu ihnen gehören z.B. mineralisch<br />
gebun<strong>de</strong>ne Spanplatten. Ihr Einsatz<br />
wird über allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassungen geregelt<br />
c) An<strong>de</strong>re Plattenwerkstoffe<br />
Genormte o<strong>de</strong>r nicht genormte Werkstoffe,<br />
<strong>de</strong>ren statisch mitwirken<strong>de</strong><br />
Anwendung auf <strong>de</strong>r Grundlage bauaufsichtlicher<br />
Zulassungen erfolgen muß;<br />
hierzu gehören vor allem Platten auf<br />
überwiegend mineralischer Basis, z.B.<br />
Gipskartonplatten (genormt) o<strong>de</strong>r Gipsfaserplatten<br />
(nicht genormt).<br />
17.1.2 Genormte Holzwerkstoffe<br />
In DIN 68 800-2 sind die Holzwerkstoff-<br />
klassen '20', '100' und '1000' festgelegt.<br />
Im vorgesehenen Anwendungsbereich<br />
dürfen folgen<strong>de</strong> maximale Plattenfeuchten<br />
max u (bezogen auf die Plattenmasse)<br />
nicht überschritten wer<strong>de</strong>n:<br />
- Klasse 20: 1 5% 1)<br />
- Klasse 100: 1 8%<br />
- Klasse 1000 z): 21<br />
1)<br />
2)<br />
Für Holzfaserplatten: 12%.<br />
Platten mit Pilzschutz, bei Bau-Furniersperrholz<br />
alternativ auch durch Verwen<br />
dung entsprechend dauerhafter Holzarten.<br />
Die vorhan<strong>de</strong>nen Holzwerkstoffklassen<br />
sind für genormte Platten unterschiedlich:<br />
- Sperrholz und Spanplatten:<br />
20 / 100 / 1000<br />
- Holzfaserplatten lediglich: 20<br />
In DIN 68 800-2 sind die für die einzelnen<br />
Holzwerkstoffklassen zulässigen Anwen-<br />
dungsbereiche festgelegt. Diese lassen<br />
sich in etwa wie folgt beschreiben:<br />
- 20: Innenbereiche in Wohnungen und<br />
kli matisch vergleichbare Anwendung<br />
- 1 00: Außenbereiche (mit Wetterschutz)<br />
und nur geringe Feuchtebelastung<br />
- 1000: Außenbereiche (mit Wetterschutz)<br />
mit Gefahr einer zeitweise<br />
größeren Feuchtebelastung.<br />
Bei <strong>de</strong>r Klassifizierung dürfen die oben<br />
genannten maximalen Holzfeuchten für<br />
die Ermittlung <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Holzwerk-<br />
stoffklasse nur in Anwendungsfällen herangezogen<br />
wer<strong>de</strong>n, die in <strong>de</strong>r Norm nicht<br />
ausdrücklich genannt sind.<br />
Die Anwendung einer höheren Holzwerk-<br />
stoffklasse als nach <strong>de</strong>r Norm vorgegeben<br />
ist nur für <strong>de</strong>n Fall<br />
20- 100,<br />
nicht dagegen für die Fälle<br />
20 - 1000<br />
1 00 - 1000<br />
zulässig, wenn es sich bei <strong>de</strong>r Klasse<br />
1 000 um mit chemischen Mitteln ge-<br />
schützte Platten han<strong>de</strong>lt, die mit Rücksicht<br />
auf <strong>de</strong>n Umwelt- und Gesundheits-<br />
schutz sowie im Hinblick auf eine spätere<br />
Entsorgung nicht mehr ohne Erfor<strong>de</strong>rnis<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />
Die Holzwerkstoff klassen 20 / 100 / 1000<br />
stellen auch <strong>de</strong>n 'Maßstab' für die An-<br />
wendungsbereiche <strong>de</strong>r übrigen, bauaufsichtlich<br />
zugelassenen Holzwerkstoffe<br />
und sonstigen Plattenwerkstoffe dar.<br />
17.1.3 Nicht genormte Holzwerkstoffe<br />
und an<strong>de</strong>re Plattenwerkstoffe<br />
Für solche Werkstoffe wird die Verwen-<br />
dung als 'wesentliche' Teile in <strong>de</strong>r jeweiligen<br />
bauaufsichtlichen Zulassung geregelt;<br />
darin wer<strong>de</strong>n auch die feuchteschutztechnisch<br />
zulässigen Anwendungsbereiche<br />
genannt.<br />
17.2 Anwendungsbereiche nach<br />
DIN 68 800-2<br />
Die feuchte- o<strong>de</strong>r holzschutztechnisch<br />
bedingten Anwendungsbereiche für die<br />
einzelnen Holzwerkstoffklassen sind in<br />
DIN 68 800-2, Tabelle 3, festgelegt.<br />
Diese Festlegungen gelten für tragen<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r aussteifen<strong>de</strong> Platten; für statisch<br />
nicht wirksame Bekleidungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.<br />
sind die Angaben unverbindlich, sie sollten<br />
aber auch in solchen Fällen zugrun<strong>de</strong><br />
gelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Bild 17.1 zeigt eine schematische Übersicht<br />
über die unterschiedlichen Einsatzbereiche<br />
<strong>de</strong>r Holzwerkstoffklassen nach<br />
DIN 68 800-2 für tragen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r ausstei-<br />
fen<strong>de</strong> Platten im Wohnungsbau sowie<br />
für Gebäu<strong>de</strong> mit vergleichbarer Nutzung<br />
und somit ähnlicher klimatischer Beanspruchung.
Bild 17.1<br />
Erfor<strong>de</strong>rliche Holzwerkstoffklassen nach DIN 68 800-2; Anwendungsbereiche für statisch mitwirken<strong>de</strong><br />
Holzwerkstoffe, schematische Übersicht, die Angaben 17.2 bis 17.4 verweisen auf die zugehören<strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>r<br />
Klasse 20: Ausreichend für alle schwarz angelegten Innenbeplankungen/Schalungen von Wän<strong>de</strong>n und<br />
Decken, auch in <strong>de</strong>n angegebenen nicht ausgebauten Bereichen<br />
F Fußbo<strong>de</strong>n oberhalb <strong>de</strong>r Beplankung (statisch nicht mitwirkend, d.h. keine Anfor<strong>de</strong>rungen): Wohnbereich:<br />
unbe<strong>de</strong>nklich, empfohlen Klasse 20; Badbereich: von Holzwerkstoffen ist abzuraten, vgl. Abschn. 17.3. 2<br />
NB Naßbereich, z.B. Dusche (unterbrochen angelegt):<br />
Holzwerkstoffbeplankungen mit direkt aufgebrachtem Feuchteschutz (Fliesen, Beschichtungen) sind unzulässig.<br />
Bild 17.3<br />
Außenbeplankungen AB von Außenwän<strong>de</strong>n, erfor<strong>de</strong>rliche Holzwerkstoffklassen nach DIN 68 800-2, schematisch<br />
BH belüfteter Hohlraum, SL stehen<strong>de</strong> Luft<br />
a vorgehängter, hinterlüfteter Wetterschutz WS: 100<br />
Bild 17.2<br />
Obere Beplankungen/Schalungen B von Decken unter<br />
nicht ausgebauten Dachgeschossen, erfor<strong>de</strong>rliche<br />
Holzwerkstoffklassen nach DIN 68 800-2; schematisch<br />
a belüftete Decke: 20<br />
b nicht belüftete Decke, n.b, nicht belüfteter<br />
Hohlraum: 100<br />
( die Hinweise in Abschn. 14.3.2 und 14.3.3 zu die-<br />
ser Konstruktion sind unbedingt zu beachten)<br />
c nicht belüftete Decke mit Dämmschichtauflage DA<br />
mit 1/A ? 0,75 m2 K/W: 20<br />
b vorgehängter, nicht hinterlüfteter Wetterschutz, Beplankung außenseitig abge<strong>de</strong>ckt mit wasserabweisen<strong>de</strong>r, diffusionsoffener Folie o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. (F 0,2) mit s d < 0,2m: 100<br />
c außenliegen<strong>de</strong>s Wärmedamm-Verbundsystem WDVS: 100<br />
d direkte Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r AB mit Holzwolleleichtbauplatten HWL mit mineralischem Putz MP: unzulässig (sofern nicht spezieller Verwendbarkeitsnachweis vorliegt)<br />
e Mauerwerk-Vorsatzschale MW mit Hohlraum (BH1) nach DIN 1053-1, AB abge<strong>de</strong>ckt mit diffusionshemmen<strong>de</strong>r Folie o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. (F 1,0) mit s d >_ 1,0 m: 100<br />
f wie e, AB abge<strong>de</strong>ckt mit mind. 30 mm dicken Hartschaumplatten HS: 100
Bild 17.4<br />
Oberseitige Beplankungen/Schalungen DB von<br />
geneigten Dächern, erfor<strong>de</strong>rliche Holzwerkstoffklassen<br />
nach DIN 68 800-2, schematisch<br />
a Dachquerschnitt belüftet, Beplankung DB mit<br />
wasserableiten<strong>de</strong>r Schicht WS abge<strong>de</strong>ckt: 100<br />
b Dachquerschnitt nicht belüftet (n.b.), Beplankung<br />
DB mit wasserableiten<strong>de</strong>r Schicht WS abge<strong>de</strong>ckt:<br />
1000<br />
Anmerkung: von einem solchen Querschnitt muß<br />
im allgemeinen abgeraten wer<strong>de</strong>n, da er feuchtegefähr<strong>de</strong>t<br />
sein kann (Wasserdampfkonvektion),<br />
c Dachquerschnitt nicht belüftet, Wärmeschutz<br />
( Dämmschicht Dä) überwiegend oberhalb <strong>de</strong>r<br />
Beplankung DB, keine dampfsperren<strong>de</strong> Schicht DS<br />
unterhalb <strong>de</strong>r Beplankung: 100<br />
Bild 17.6<br />
Oberseitige Beplankungen/Schalungen DB von<br />
Flachdächern; erfor<strong>de</strong>rliche Holzwerkstoffklassen<br />
nach DIN 68 800-2; schematisch<br />
a Dach mit oberseitiger Dämmung, Beplankung DB<br />
steht unterseitig mit <strong>de</strong>r Raumluft in Verbindung:<br />
20<br />
b Son<strong>de</strong>rfall: Dach über unbeheizten Räumen, z.B.<br />
Lagerhallen; Beplankung DB steht unterseitig mit<br />
<strong>de</strong>r Raumluft in Verbindung: 1000<br />
c nicht belüftetes Dach, Wärmeschutz überwiegend<br />
oberhalb <strong>de</strong>r Beplankung DB, keine dampfsperren<strong>de</strong><br />
Schicht DS unterhalb <strong>de</strong>r Beplankung: 100<br />
d belüftetes Dach: 1000<br />
Anmerkung: von einem solchen Querschnitt muß<br />
im allgemeinen abgeraten wer<strong>de</strong>n, da er feuchte-<br />
gefähr<strong>de</strong>t sein kann<br />
Bild 17.5<br />
Flachdächer; erfor<strong>de</strong>rliche Holzwerkstoffklassen nach DIN 68 800-2 für Beplankungen/Schalungen; schematisch<br />
- an <strong>de</strong>r Dachunterseite: 20<br />
- an <strong>de</strong>r Dachoberseite: s. Bild 17.6<br />
17.3 Unzulässige Anwendungen für<br />
Holzwerkstoffe<br />
In DIN 68 800-2, Abschn. 11.3, wer<strong>de</strong>n<br />
folgen<strong>de</strong> unzulässige Einsatzgebiete als<br />
sog. 'kritische' Anwendungsbereiche<br />
ausgewiesen:<br />
- Außenbeplankungen von<br />
Außenwän<strong>de</strong>n mit Direktbeschichtung<br />
- in Naßbereichen<br />
- in Neubauten mit sehr hoher<br />
Baufeuchte<br />
- in Feucht- und Naßräumen<br />
17.3.1 Außenbeplankungen von<br />
Außenwän<strong>de</strong>n mit Direktbeschichtung<br />
Eine Direktbeschichtung (mit Lacken auf<br />
Kunstharzbasis o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.) von Außenwandbeplankungen<br />
aus Spanplatten<br />
nach DIN 68 763 als Wetterschutz (Bild<br />
1 7.7) ist unzulässig, wenn die Wän<strong>de</strong><br />
nicht vollständig (einschl. <strong>de</strong>r Beschichtung)<br />
werksseitig hergestellt und durch<br />
<strong>de</strong>nselben Betrieb montiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Bild 17.7<br />
Außenwandbeplankungen AB aus Holzwerkstoffen<br />
mit Direktbeschichtung als Wetterschutz WS sind<br />
nur zulässig, wenn sie in Fertighaus-Betrieben hergestellt<br />
und von ihnen montiert wer<strong>de</strong>n; schematisch<br />
17.3.2 Naßbereiche (z.B. Duschen) mit<br />
direktaufgebrachtem Feuchteschutz<br />
Siehe auch Anmerkung zu 'NB' unter<br />
Bild 17.1. Hier besteht die Gefahr, daß<br />
durch Leckagen im Oberflächenschutz<br />
(z.B. Haarrisse) o<strong>de</strong>r durch sorptiv bedingte<br />
Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Plattenfeuchte<br />
Formän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Holzwerkstoffes<br />
auftreten, die vor allem bei sprö<strong>de</strong>n Belägen<br />
(Fliesen) zu einer Beeinträchtigung<br />
<strong>de</strong>s Feuchteschutzes und damit <strong>de</strong>s<br />
Plattenwerkstoffes führen können.<br />
17.3.3 Neubauten mit sehr hoher<br />
Baufeuchte (Raumluftfeuchte)<br />
I n solchen Situationen muß mit einer<br />
Plattenfeuchte u > 18% gerechnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Kann mit <strong>de</strong>m Einbau <strong>de</strong>r Platten<br />
nicht gewartet wer<strong>de</strong>n, bis die hohe<br />
Baufeuchte abgeklungen ist, ist <strong>de</strong>r
Einsatz dieser Werkstoffe für tragen<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r aussteifen<strong>de</strong> Zwecke nicht zulässig.<br />
Aber auch bei statisch unbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>m<br />
Einsatz wird von einer solchen Verwendung<br />
abgeraten, da die zu erwarten<strong>de</strong>n<br />
feuchtebedingten Formän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
Platten die Gebrauchstauglichkeit <strong>de</strong>r<br />
Konstruktion erheblich beeinträchtigen<br />
können.<br />
17.3.4 Feucht- o<strong>de</strong>r Naßräume mit<br />
ständig hoher relativer Luftfeuchte<br />
(z.B. Ställe)<br />
Bei Verwendung in Räumen mit einer<br />
über längere Zeit wirken<strong>de</strong>n hohen relativen<br />
Raumluftfeuchte (cp >_ 80%), wie sie<br />
im Stallbau o<strong>de</strong>r in speziellen Gewerbebetrieben<br />
möglich ist, gilt das in 17.3.3<br />
Gesagte in beson<strong>de</strong>rem Maße.<br />
Maßgebend für <strong>de</strong>n Ausschluß ist allein<br />
schon die große Gleichgewichtsfeuchte<br />
mit <strong>de</strong>r Gefahr von Beeinträchtigungen<br />
<strong>de</strong>s Plattengefüges und von größeren<br />
Formän<strong>de</strong>rungen. Ein solcher Einsatz<br />
erscheint nur möglich, wenn sichergestellt<br />
ist, daß durch eine dauerhaft wirksame,<br />
dampfdichte Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r<br />
Werkstoffe an <strong>de</strong>r Raumseite die<br />
Plattenfeuchte durch das extreme<br />
Raumklima nicht unzulässig beeinflußt<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Diese Einsatzmöglichkeit<br />
erscheint jedoch unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Praxis zu erwarten<strong>de</strong>n mechanischen<br />
Beanspruchungen solcher<br />
Bauteiloberflächen wenig realistisch.<br />
Zitierte Vorschriften<br />
I n Klammern () das Jahr <strong>de</strong>r Ausgabe o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Fassung.<br />
DIN 1052-1<br />
Holzbauwerke; Berechnung und Ausführung<br />
(1988)<br />
DIN 1053-1<br />
Mauerwerk; Rezeptmauerwerk; Berechnung<br />
und Ausführung (1990)<br />
DIN 4108<br />
Wärmeschutz im Hochbau (1981)<br />
DIN 4108-2<br />
- ; Wärmedämmung und Wärmespeicherung;<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen und Hinweise für Planung und<br />
Ausführung<br />
DIN 4108-3<br />
- ; Kli mabedingter Feuchteschutz; Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
und Hinweise für Planung und Ausführung<br />
DIN 4108-4<br />
- ; Wärme- und feuchteschutztechnische<br />
Kennwerte<br />
DIN 4108-5<br />
- ; Berechnungsverfahren<br />
DIN V 4108-7<br />
- ; Luftdichtheit von Bauteilen und Anschlüssen<br />
(1996)<br />
DIN 18 164-1<br />
Schaumkunststoffe als Dämmstoffe für das<br />
Bauwesen; Dämmstoffe für die Wärmedämmung<br />
(1992)<br />
DIN 18 165-1<br />
Faserdämmstoffe für das Bauwesen;<br />
Dämmstoffe für die Wärmedämmung (1991)<br />
DIN 18 180<br />
Gipskartonplatten; Arten, Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />
Prüfung (1989)<br />
DIN 18 550-1<br />
Putz; Begriffe und Anfor<strong>de</strong>rungen (1985)<br />
DIN 68 364<br />
Kennwerte von Holzarten; Festigkeit, Elastizität,<br />
Resistenz (1979)<br />
DIN 68 705-3<br />
Sperrholz; Bau-Furniersperrholz (1981)<br />
DIN 68 705-5<br />
- ; Bau-Furniersperrholz aus Buche (1980)<br />
DIN 68 754-1<br />
Harte und mittelharte Holzfaserplatten für das<br />
Bauwesen; Holzwerkstoffklasse 20 (1976)<br />
DIN 68 755<br />
Holzfaserdämmplatten für das Bauwesen;<br />
Begriff, Anfor<strong>de</strong>rungen, Prüfung, Überwachung<br />
( 1 992)<br />
DIN 68 763<br />
Spanplatten; Flachpreßplatten für das<br />
Bauwesen; Begriffe, Eigenschaften, Prüfung,<br />
Überwachung (1990)<br />
DIN 68 800-2<br />
<strong>Holzschutz</strong>; Vorbeugen<strong>de</strong> bauliche Maßnahmen<br />
i m Hochbau (1996)<br />
DIN 68 800-3<br />
- ; Vorbeugen<strong>de</strong>r chemischer <strong>Holzschutz</strong> (1990)<br />
DIN EN 350-2<br />
Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten -<br />
Natürliche Dauerhaftigkeit von Vollholz; Teil 2:<br />
Leitfa<strong>de</strong>n für die natürliche Dauerhaftigkeit und<br />
Tränkbarkeit von ausgewählten Holzarten von<br />
beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung in Europa (1994)<br />
DIN EN 460<br />
Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten -<br />
Natürliche Dauerhaftigkeit von Vollholz;<br />
Leitfa<strong>de</strong>n für die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Dauerhaftigkeit<br />
von Holz für die Anwendung in<br />
Gefährdungsklassen (1994)<br />
Wärmeschutzverordnung<br />
Verordnung über einen energiesparen<strong>de</strong>n<br />
Wärmeschutz bei Gebäu<strong>de</strong>n vom 16.8.1994<br />
Literatur<br />
[11 Schulze, H.: <strong>Holzschutz</strong>; <strong>Baulicher</strong> <strong>Holzschutz</strong>.<br />
Informationsdienst Holz <strong>de</strong>r EGH. 1991.<br />
[21 Lewitzki, W., Schulze, H.: <strong>Holzschutz</strong>;<br />
Bauliche Empfehlungen. Informationsdienst<br />
Holz <strong>de</strong>r EGH. 1997.<br />
[31 Hauser, G., Stiegel, H.: Wärmebrückenatlas<br />
für <strong>de</strong>n Holzbau. Bauverlag. 1992.<br />
[41 Kommentar zu DIN 68 800. Druck für 1997<br />
vorgesehen.<br />
[51 Schulze, H.: Sicherung <strong>de</strong>s baulichen <strong>Holzschutz</strong>es;<br />
Grundlagen und bauliche Auswirkungen<br />
<strong>de</strong>r Festlegungen in DIN 68 800-2<br />
(Ausgabe 1996). Forschungsbericht. 1997.<br />
[61 Schulze, H.: Dampfsperren in Holzaußenbauteilen<br />
- Erfor<strong>de</strong>rnis und Risiko. Bauphysik.<br />
Heft 6. 1996.<br />
[71 Schulze, H.: Holzbau - Wän<strong>de</strong>, Decken,<br />
Dächer-Konstruktion, Bauphysik, <strong>Holzschutz</strong>.<br />
Teubner-Verlag. 1996.<br />
[81 Schulze, H.: Möglichkeiten und Grenzen<br />
<strong>de</strong>s baulichen/chemischen <strong>Holzschutz</strong>es.<br />
Forschungsbericht. 1989.<br />
[91 Schulze, H.: Überprüfung <strong>de</strong>r Notwendigkeit<br />
von Dampfsperren durch Klimaversuche an<br />
Dächern mit weitgehend dampfdurchlässiger<br />
unterer Bekleidung. Forschungsbericht. 1991.<br />
[101 Schulze, H.: Außenwän<strong>de</strong> in Holztafelbauart<br />
mit Mauerwerk-Vorsatzschalen; Teil 2 -<br />
Freilandversuche. Forschungsbericht. 1997.<br />
[111 Schulze, H.: Untersuchung nicht belüfteter<br />
Dachquerschnitte hinsichtlich <strong>de</strong>s Austrocknungsverhaltens<br />
von zu feucht eingebauten<br />
Holzteilen, Versuchsreihe V7. Interner<br />
Forschungsbericht, nicht veröffentlicht. 1995.<br />
[12] Schulze, H.: Holzhäuser, eine Entscheidung<br />
für Generationen; Aussagen zur Lebensdauer.<br />
Informationsdienst Holz <strong>de</strong>r EGH. 1991.<br />
[131 Schulze, H.: Nachträglicher Dachgeschoßausbau.<br />
Informationsdienst Holz <strong>de</strong>r EGH. 1992.<br />
[141 Schulze, H.: Warum diffusionsoffene Unterspannbahnen?<br />
wksb - Zeitschrift für Wärmeschutz<br />
- Kälteschutz - Schallschutz -<br />
Brandschutz. Heft 33. 1993.<br />
[151 Schulze, H.: Vorschläge zur Reduzierung<br />
<strong>de</strong>s chemischen <strong>Holzschutz</strong>es in Wohngebäu<strong>de</strong>n.<br />
Holz als Roh- und Werkstoff. S. 373-381. 1989.<br />
[161 Schulze, H.: Geneigte Dächer ohne chemischen<br />
<strong>Holzschutz</strong>? wksb - Zeitschrift für<br />
Wärmeschutz - Kälteschutz - Schallschutz -<br />
Brandschutz. Heft 27. 1989.<br />
[171 Schulze, H.: Geneigte Dächer ohne chemischen<br />
<strong>Holzschutz</strong> auch ohne Dampfsperre?<br />
bauen mit holz. S. 646-659. 1992.<br />
[181 Schulze, H.: Decken unter nicht ausgebauten<br />
Dachgeschossen. bauen mit holz.<br />
S. 26-30. 1993.<br />
[19] Schulze, H.: Naßbereiche in Bä<strong>de</strong>rn.<br />
I nformationsdienst Holz <strong>de</strong>r EGH. 2000.<br />
[20] Schulze, H.: Schä<strong>de</strong>n an Wän<strong>de</strong>n und<br />
Decken in Holzbauart. IRB-Verlag. 1993.<br />
[21] Grünzweig + Hartmann AG: Dammstoffanordnung,<br />
Volldämmung nach DIN 4108.