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Baulicher Holzschutz - Holzfragen.de

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I mpressum<br />

Der Informationsdienst Holz ist eine<br />

gemeinsame Schriftenreihe von<br />

• Arbeitsgemeinschaft Holz e.V.,<br />

Düsseldorf<br />

• Entwicklungsgemeinschaft Holzbau<br />

(EGH) in <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft<br />

für Holzforschung e.V.,<br />

München<br />

Herausgeber:<br />

DGfH Innovations- und Service GmbH<br />

Postfach 200619, D - 80006 München<br />

mail @ dgfh.d e<br />

www.dgfh.<strong>de</strong><br />

(0 89) 51 61 70-0<br />

(0 89) 53 16 57 fax<br />

i n Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m<br />

HOLZABSATZ-FONDS,<br />

Absatzför<strong>de</strong>rungsfonds <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Forst- und Holzwirtschaft, Bonn<br />

Bearbeitung:<br />

Univ.-Prof. DiplAng. H. Schulze<br />

Fotonachweis:<br />

Titelfotos, Fotos S. 4: Thomas Lüttge<br />

Technische Anfragen an:<br />

Arbeitsgemeinschaft Holz e.V.<br />

Postfach 30 01 41<br />

D-40401 Düsseldorf<br />

argeholz@argeholz.d e<br />

www.argeholz.d e<br />

(02 11) 47 81 80<br />

(02 11) 45 23 14 fax<br />

I n diese Broschüre sind Ergebnisse aus<br />

zahlreichen Forschungsprojekten eingeflossen.<br />

Für <strong>de</strong>ren För<strong>de</strong>rung danken wir <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen(AiF),<br />

<strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft<br />

Bauforschung (ARGE BAU), <strong>de</strong>n Forst- und<br />

Wirtschaftsministerien <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r<br />

Län<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r Holzwirtschaft.<br />

Die technischen Informationen dieser Schrift<br />

entsprechen zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Drucklegung<br />

<strong>de</strong>n anerkannten Regeln <strong>de</strong>r Technik. Eine<br />

Haftung für <strong>de</strong>n Inhalt kann trotz sorgfältigster<br />

Bearbeitung und Korrektur nicht übernommen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Erschienen: September 1997<br />

I nhaltlich unveränd. Nachdruck: Juli 2001<br />

I SSN-Nr. 0466-2114<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 3: Bauphysik<br />

Teil 5: <strong>Holzschutz</strong><br />

Folge 2: <strong>Baulicher</strong> <strong>Holzschutz</strong>


I nhalt<br />

1 Zweck und Geltungsbereich<br />

<strong>de</strong>r Schrift 4<br />

1.1 Zweck 4<br />

1.2 Geltungsbereich 4<br />

1.3 Aktueller Stand <strong>de</strong>r<br />

Vorschriften 4<br />

2 Begriffe 5<br />

3 Feuchte- und holzschutztech<br />

nische Eigenschaften <strong>de</strong>s<br />

Holzes und <strong>de</strong>r<br />

Holzwerkstoffe 7<br />

3.1 Holzfeuchte 7<br />

3.2 Schwin<strong>de</strong>n und Quellen 7<br />

3.3 Mechanische Eigenschaften 8<br />

3.4 Pilzbefall 8<br />

3.5 Insektenbefall 8<br />

4 Vorbeugen<strong>de</strong>r <strong>Holzschutz</strong><br />

nach DIN 68 800 9<br />

4.1 Übersicht 9<br />

4.2 Chemischer <strong>Holzschutz</strong> nach<br />

DIN 68 800-3 9<br />

4.3 <strong>Baulicher</strong> <strong>Holzschutz</strong> nach<br />

DIN 68 800-2 9<br />

4.4 Beson<strong>de</strong>rer baulicher<br />

<strong>Holzschutz</strong><br />

nach DIN 68 800-2 1 0<br />

5 Gefährdungsklassen nach<br />

DIN 68800-3 1 0<br />

5.1 Gefährdungsklassen<br />

GK 0 bis GK 4 1 0<br />

5.2 Kriterien für die Gefährdungs<br />

klassen GK 0 bis GK 2 1 0<br />

5.3 Klassifizierung von Bauteilen<br />

nach DIN 68 800-3 11<br />

5.4 Ersatz <strong>de</strong>s chemischen<br />

<strong>Holzschutz</strong>es durch Verwendung<br />

dauerhafter Hölzer 11<br />

5.5 Von <strong>de</strong>r Norm abweichen<strong>de</strong><br />

Klassifizierungen 11<br />

6 Tauwasserschutz für die<br />

Bauteiloberfläche 11<br />

6.1 Allgemeines 11<br />

6.2 Erfor<strong>de</strong>rlicher Wärmeschutz<br />

zur Vermeidung vonTauwasser<br />

an ebenen Bauteilobe flächen 1 2<br />

6.3 Tauwasserschutz für<br />

Bauteiloberflächen im Bereich<br />

von Wärmebrücken 1 2<br />

6.4 Konstruktive Hinweise 1 2<br />

7 Tauwasserschutz für <strong>de</strong>n<br />

Bauteilquerschnitt<br />

1 3<br />

7.1 Allgemeines 1 3<br />

7.2 Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

Holzbauteile<br />

1 3<br />

7.3 Holzbauteile ohne Nachweis<br />

<strong>de</strong>s Tauwasserschutzes 1 3<br />

7.4 Rechnerischer Nachweis <strong>de</strong>s<br />

Tauwasserschutzes<br />

7.5 Verbesserung tauwasserge -<br />

fähr<strong>de</strong>ter Holzbauteile<br />

8 Dampfsperren in<br />

Holzbauteilen<br />

1 4<br />

8.1 Allgemeines 1 4<br />

8.2 Erfor<strong>de</strong>rlicher sd-Wert <strong>de</strong>r<br />

Dampfsperre<br />

1 5<br />

8.3 Verdunstung von ungewollter<br />

Feuchte<br />

1 5<br />

8.4 Beeinflußt die Dampfsperre<br />

das Raumklima?<br />

1 6<br />

9 Luftdichtheit von<br />

Außenbauteilen<br />

9.1 Allgemeines zur<br />

Wasserdampfkonvektion<br />

9.2 Typische Feuchteschä<strong>de</strong>n und<br />

Ursachen<br />

9.3 Luftdichte Ausbildung an <strong>de</strong>r<br />

Raumseite<br />

10 ' Beson<strong>de</strong>re bauliche Maßnahmen'<br />

nach DIN 68 800-2<br />

als Voraussetzung für Holzbauteile<br />

ohne chemischen<br />

<strong>Holzschutz</strong> (GK 0) 19<br />

1 0.1 Allgemeines 1 9<br />

1 0.2 Kriterien <strong>de</strong>r 'beson<strong>de</strong>ren<br />

baulichen Maßnahmen' 19<br />

1 0.3 Vermeidung von unkontroll<br />

ierbarem Insektenbefall als<br />

eine Bedingung <strong>de</strong>r 'beson<strong>de</strong>ren<br />

baulichen Maßnahmen' 19<br />

1 0.4 Vermeidung von Schä<strong>de</strong>n<br />

infolge Pilzbefall als eine weitere<br />

Bedingung <strong>de</strong>r 'beson<strong>de</strong>ren<br />

baulichen Maßnahmen',<br />

Allgemeines 20<br />

1 0.5 Bauliche Voraussetzungen für<br />

die Vermeidung von Pilzbefall 20<br />

11 Außenwän<strong>de</strong> GK 0 21<br />

11.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen 21<br />

11.2 Erfor<strong>de</strong>rlicher Wetterschutz 24<br />

12 Geneigte Dächer GK 0 26<br />

1 2.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen 26<br />

1 2.2 Dachquerschnitte GK 0 nach<br />

DIN 68 800-2<br />

27<br />

1 2.3 Zusätzliche Hinweise<br />

1 2.4 Abweichen<strong>de</strong> Konstruktionen,<br />

27<br />

Allgemeines<br />

1 2.5 Son<strong>de</strong>rfall: Dächer mit<br />

29<br />

sichtbaren Sparren<br />

1 2.6 Abweichungen und Ein-<br />

31<br />

stufung nach DIN 68 800-3 31<br />

13 Flachdächer GK 0 31<br />

1 3.1 Mit sichtbaren Deckenbalken 31<br />

1 3.2 Mit raumseitiger Bekleidung<br />

1 3.3 Abweichungen von <strong>de</strong>r GK 0<br />

31<br />

und Zuordnung nach DIN 68 800-3 32<br />

1 4<br />

1 4<br />

1 7<br />

1 7<br />

1 7<br />

1 7<br />

14 Decken GK 0 unter nicht<br />

ausgebauten Dachge<br />

schossen 33<br />

1 4.1 Allgemeines 33<br />

1 4.2 Bedingungen nach<br />

DIN 68 800-2 33<br />

1 4.3 Decken GK 0 nach<br />

DIN 68 800-2 33<br />

1 4.4 Son<strong>de</strong>rfälle 34<br />

15 Holzkonstruktionen GK 0 in<br />

nicht ausgebauten<br />

Dachräumen 36<br />

16 Holzbauteile GK 0 in<br />

Naßbereichen 35<br />

1 6.1 Allgemeines 35<br />

1 6.2 Fußbö<strong>de</strong>n in Naßbereichen 35<br />

1 6.3 Wän<strong>de</strong> in Naßbereichen 35<br />

1 6.4 Decken unter Naßbereichen 36<br />

17 Holzwerkstoffe und ihre<br />

Anwendungsbereiche 36<br />

1 7.1 Allgemeines 36<br />

1 7.2 Anwendungsbereiche nach<br />

DIN 68 800-2 36<br />

1 7.3 Unzulässige Anwendungen<br />

für Holzwerkstoffe 38<br />

Zitierte Vorschriften 39<br />

Literatur 39


1 Zweck und Geltungsbereich <strong>de</strong>r<br />

Schrift<br />

1.1 Zweck<br />

In dieser Schrift sollen <strong>de</strong>r aktuelle Stand<br />

<strong>de</strong>r Normung <strong>de</strong>s vorbeugen<strong>de</strong>n Holz-<br />

schutzes nach DIN 68 800 - und dabei<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s vorbeugen<strong>de</strong>n baulichen<br />

<strong>Holzschutz</strong>es nach Teil 2 <strong>de</strong>r Norm<br />

- sowie die heutigen Möglichkeiten aufgezeigt<br />

wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n vorbeugen<strong>de</strong>n che-<br />

mischen <strong>Holzschutz</strong> weitgehend o<strong>de</strong>r<br />

sogar vollständig durch 'beson<strong>de</strong>re bauli-<br />

che Maßnahmen' zu ersetzen (s. auch<br />

Kurzfassung [2]).<br />

1.2 Geltungsbereich<br />

Diese Ausführungen wie auch die DIN<br />

68 800-2 - <strong>Holzschutz</strong>; Vorbeugen<strong>de</strong> bauliche<br />

Maßnahmen im Hochbau (Ausgabe<br />

Mai 1996) - die inzwischen als Technische<br />

Baubestimmung in <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

eingeführt ist, gelten<br />

a) für <strong>de</strong>n gesamten Hochbau sowie<br />

b) für alle mo<strong>de</strong>rnen Holzbauarten (Tafel-,<br />

Stän<strong>de</strong>r-, sog. 'Rahmen-' und Skelett-<br />

bauart), ausgenommen die klassische,<br />

ausgemauerte Fachwerkwand, sowie<br />

c) unabhängig davon, ob die Bauteile im<br />

Werk vorgefertigt o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Bau-<br />

stelle errichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Aussagen gelten vorrangig für Neubauten.<br />

Sie sind jedoch auch auf Mo<strong>de</strong>rni-<br />

sierungsmaßnahmen bei bestehen<strong>de</strong>n<br />

Wohngebäu<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r vergleichbaren Ge-<br />

bäu<strong>de</strong>n übertragbar, wie sie z.B. im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>s Wärme-<br />

schutzes o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r nachträglichen Gewinnung<br />

zusätzlichen Wohnraums durch <strong>de</strong>n<br />

Ausbau bisher nicht genutzter Dachgeschosse<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Ferner<br />

wer<strong>de</strong>n auch konstruktive Randgebiete,<br />

z.B. <strong>de</strong>r Blockhausbau, gestreift.<br />

Folgen<strong>de</strong> Bereiche wer<strong>de</strong>n nicht o<strong>de</strong>r<br />

nur am Rand behan<strong>de</strong>lt:<br />

a) Die Sanierung von an Holzkonstruktionen<br />

durch tierische o<strong>de</strong>r pflanzliche<br />

Schädlinge aufgetretenen Schä<strong>de</strong>n,<br />

da es dort um eine an<strong>de</strong>re Aufgaben-<br />

stellung geht.<br />

b) Konstruktionen, die auf Grund ihrer<br />

Ausbildung und <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n<br />

Beanspruchung <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse<br />

GK 3 o<strong>de</strong>r GK 4 nach DIN 68 800-3<br />

zugeordnet wer<strong>de</strong>n müssen, d.h. Bau-<br />

teile, die <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rschlägen ungeschützt<br />

ausgesetzt sind (GK 3), z.B.<br />

konventionelle Fachwerkbauten, o<strong>de</strong>r<br />

bei <strong>de</strong>nen ein Erdkontakt o<strong>de</strong>r eine<br />

an<strong>de</strong>re extreme Feuchtebeanspruchung<br />

vorliegt (GK 4).<br />

Solche beson<strong>de</strong>ren Situationen sollten<br />

durch bauliche Maßnahmen nach Möglichkeit<br />

<strong>de</strong>rart entschärft wer<strong>de</strong>n, daß<br />

die Konstruktionen in eine niedrigere<br />

Gefährdungsklasse eingestuft wer<strong>de</strong>n<br />

können. Denkanstöße hierzu wer<strong>de</strong>n<br />

in Abschn. 4.3.2 gegeben.<br />

1.3 Aktueller Stand <strong>de</strong>r Vorschriften<br />

Eine solche Informationsschrift sollte in<br />

ihren Aussagen für einen längeren<br />

Zeitraum weitestgehend aktuell bleiben.<br />

Zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Abfassung dieser<br />

Schrift (Sommer 1997) bestand jedoch<br />

folgen<strong>de</strong> Schwierigkeit: Auf <strong>de</strong>r einen<br />

Seite waren die nationalen Vorschriften<br />

bezgl. <strong>de</strong>r hier behan<strong>de</strong>lten Themen -<br />

Wärme- und Feuchteschutz nach DIN<br />

4108 sowie <strong>Holzschutz</strong> nach DIN 68 800<br />

- ein<strong>de</strong>utig und lückenlos; auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Seite war die Entwicklung <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />

europäischen Regelungen<br />

i nzwischen zwar wesentlich vorangeschritten,<br />

aber noch nicht so weit gedie-<br />

hen, daß dadurch die nationalen Regelungen<br />

hätten ersetzt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Deshalb wur<strong>de</strong>n hier - auch um <strong>de</strong>n<br />

Leser nicht zu verwirren - ausschließlich<br />

die nationalen Vorschriften zugrun<strong>de</strong><br />

gelegt. Sobald diese durch europäische<br />

technische Regeln ersetzt wor<strong>de</strong>n sind,<br />

können im Rahmen eines verbesserten<br />

Nachdrucks entsprechen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rungen<br />

vorgenommen wer<strong>de</strong>n.


2 Begriffe<br />

Nachstehend wer<strong>de</strong>n solche Begriffe aus<br />

<strong>de</strong>n Bereichen '<strong>Holzschutz</strong>' und 'Feuchteschutz'<br />

- und zwar bezgl. <strong>de</strong>r allgemeinen<br />

Definition o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r hier vorgenommenen<br />

Interpretation -erläutert, die in dieser Schrift<br />

behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n und für das Verständnis<br />

<strong>de</strong>r Aussagen von Be<strong>de</strong>utung sind.<br />

<strong>Baulicher</strong> <strong>Holzschutz</strong><br />

Vorbeugen<strong>de</strong> konstruktive o<strong>de</strong>r bauphysikalische<br />

Maßnahmen zur Vermeidung<br />

einer unzuträglichen Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />

Feuchtegehaltes von Holz und Holzwerk-<br />

stoffen. Dadurch kann auch die Einstufung<br />

in eine niedrigere Gefährdungsklasse<br />

ermöglicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Beson<strong>de</strong>re bauliche Maßnahmen<br />

Voraussetzung für die Zuordnung eines<br />

Holzbauteils zur Gefährdungsklasse GK 0<br />

(kein chemischer <strong>Holzschutz</strong> erfor<strong>de</strong>rlich).<br />

Dabei sind sicherzustellen: a) Keine längerfristig<br />

auftreten<strong>de</strong> unzulässige Holzfeuchte<br />

u > 20 %, auch nicht infolge<br />

ungewollt einwirken<strong>de</strong>r Feuchte, b) kein<br />

Zutritt von holzzerstören<strong>de</strong>n Insekten zu<br />

ver<strong>de</strong>ckt angeordnetem Holz.<br />

Chemischer <strong>Holzschutz</strong><br />

Behandlung mit chemischen <strong>Holzschutz</strong>mitteln.<br />

Erfor<strong>de</strong>rlich für Holz, das trotz<br />

baulicher Maßnahmen einer Schädigung<br />

durch holzzerstören<strong>de</strong> Pilze o<strong>de</strong>r Insekten<br />

ausgesetzt sein kann.<br />

Dauerhafte Holzart<br />

Holzarten, die auf Grund ihrer natürlichen<br />

Dauerhaftigkeit gegenüber <strong>de</strong>n Beanspruchungen<br />

einer Gefährdungsklasse (GK 1<br />

bis GK 4) ohne chemische Mittel ausreichend<br />

beständig sind.<br />

Gefährdungsklasse<br />

Mit <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse eines Holz-<br />

bauteils wird die mögliche Gefahr für das<br />

Holz durch holzzerstören<strong>de</strong> Organismen<br />

in Abhängigkeit von seiner jeweiligen<br />

Einbausituation ausgedrückt. Man unter-<br />

schei<strong>de</strong>t die Klassen GK 0 (nicht gefähr<strong>de</strong>t)<br />

bis GK 4 (extrem gefähr<strong>de</strong>t).<br />

Holzwerkstoff klasse<br />

Drückt die Feuchtebeständigkeit eines<br />

Holzwerkstoffes (z.B. Spanplatte, Bau-<br />

Furniersperrholz) aus. Man unterschei<strong>de</strong>t<br />

die Klassen 20 (z.B. für Innenverwendung),<br />

1 00 (z. B. für Außenverwendung mit<br />

Wetterschutz), 1000 (Platten mit zusätzli-<br />

chem Pilzschutz, z.B. für Anwendungen<br />

mit evtl. größerer Feuchtebelastung).<br />

I nsektenbefall<br />

Die bauaufsichtlichen Bestimmungen<br />

beziehen sich nur auf Trockenholzinsekten<br />

(z.B. Hausbock, Anobien), nicht auf Frisch-<br />

holzinsekten (z.B. Holzwespe), die das<br />

Holz lediglich im unverbauten Zustand<br />

befallen und die Tragfähigkeit nicht beeinträchtigen<br />

.<br />

Insektenundurchlässige Schicht<br />

Bauteilschicht (z.B. Bekleidung, s. Bild<br />

1 0.2), die <strong>de</strong>n Durchtritt von Insekten-<br />

weibchen und damit ihre Eiablage im Holz<br />

verhin<strong>de</strong>rt. Luftdichtheit ist hierfür nicht<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Pilzbefall<br />

Holz kann durch holzzerstören<strong>de</strong> und<br />

durch nicht holzzerstören<strong>de</strong> Pilze<br />

(Schimmelpilze, Bläue) befallen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die bauaufsichtlichen Anfor<strong>de</strong>rungen und<br />

die Ausführungen in dieser Schrift bezie-<br />

hen sich ausnahmslos auf die Vermeidung<br />

von sicherheitsrelevanten Schä<strong>de</strong>n durch<br />

holzzerstören<strong>de</strong> Pilze.<br />

Planmäßige Feuchte<br />

Z.B. Einbaufeuchte <strong>de</strong>s Holzes (nach Mögl<br />

ichkeit entsprechend <strong>de</strong>r während <strong>de</strong>r<br />

späteren Nutzung zu erwarten<strong>de</strong>n Gleich-<br />

gewichtsfeuchte) sowie zulässige Tauwassermasse<br />

nach DIN 4108-3 (infolge<br />

Wasserdampfdiffusion).<br />

Ungewollte Feuchte<br />

Höhere Einbaufeuchte <strong>de</strong>s Holzes o<strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>rer Materialien als während <strong>de</strong>r späteren<br />

Nutzung zu erwarten, in <strong>de</strong>r Bau-<br />

phase einwirken<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rschläge o<strong>de</strong>r<br />

hohe Baufeuchte, Feuchte aus Leckagen<br />

in <strong>de</strong>r Dachhaut (Nie<strong>de</strong>rschläge) o<strong>de</strong>r bei<br />

raumseitig nicht luftdichter Schicht<br />

Wasserdampf konvektion).<br />

Austrocknungskapazität<br />

Mögliche rechnerische Verdunstungs-<br />

masse von überschüssiger (ungewollter)<br />

Feuchte aus <strong>de</strong>m Bauteilquerschnitt.<br />

Installationsebene<br />

Bei Außenbauteilen raumseitige Vorhang-<br />

schale mit Hohlraum-Ebene zur Aufnahme<br />

von Installationen (Elektro-, Wasser-),<br />

zum Bauteil hin mit fugenloser, luftdichter<br />

Schicht aus Plattenwerkstoffen (Bild<br />

2.1). In Ausnahmefällen kann die luftdichte<br />

Schicht auch aus Folien o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.<br />

gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, wenn mechanische Beschädigungen<br />

dieser Schicht durch das<br />

Einbringen <strong>de</strong>r Installation o<strong>de</strong>r durch<br />

spätere Schwindverformungen <strong>de</strong>r Holz-<br />

teile mit Sicherheit vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Trockener Raum<br />

Nach DIN 68 800 alle Aufenrhaltsräume<br />

i n Wohngebäu<strong>de</strong>n, einschl. Küchen und<br />

privater Bä<strong>de</strong>r, sowie Räume mit ver-<br />

gleichbarer Nutzung und vergleichbaren<br />

kli matischen Bedingungen in an<strong>de</strong>ren<br />

Gebäu<strong>de</strong>n, z.B. Verwaltungsbauten.<br />

Naßbereich<br />

Bereiche, auch in trockenen Räumen,<br />

mit höherer Feuchtebeanspruchung<br />

(Spritz-, Schwallwasser) <strong>de</strong>r Bauteiloberflächen,<br />

z.B. Duschwän<strong>de</strong>, Badfußbö<strong>de</strong>n.<br />

Feuchtraum/Naßraum<br />

Räume mit langfristig hoher relativer<br />

Luftfeuchte bzw. mit stärkerer Wasser-<br />

einwirkung auf die Bauteiloberflächen<br />

(z.B. öffentliche Bä<strong>de</strong>r, Ställe).<br />

Diffusionsoffene Schicht<br />

Nach DIN 68 800-2 Bauteilschicht mit<br />

diffusionsäquivalenter Luftschichtdicke<br />

(sd-Wert) s d


Baulic her <strong>Holzschutz</strong> holzbauhandbuc h Reihe 3, Teil 5, Folge 2<br />

Wasserdampfkonvektion<br />

Wasserdampftransport in o<strong>de</strong>r durch ein<br />

Bauteil infolge Konvektion <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Luft (in aller Regel <strong>de</strong>r Raumluft) infol-<br />

ge eines Luftdruckunterschie<strong>de</strong>s zwischen<br />

bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>s Bauteils, nur möglich<br />

bei nicht luftdichter Ausbildung <strong>de</strong>r raumseitigen<br />

Bauteiloberfläche (Bild 2.3).<br />

sd -Wert<br />

Diffusionsäquivalente Luftschichtdicke sd<br />

einer Bauteilschicht (in m): Produkt<br />

sd = p x s (m) aus vorhan<strong>de</strong>ner Schichtdicke<br />

s (m) und Diffusionswi<strong>de</strong>rstandszahl<br />

p (dimensionslos) <strong>de</strong>s Materials, letztere<br />

kann DIN 4108-4 entnommen wer<strong>de</strong>n. Der<br />

Sd -Wert einer Bauteilschicht drückt <strong>de</strong>ren<br />

Diffusionswi<strong>de</strong>rstand als Dicke einer gedachten<br />

ruhen<strong>de</strong>n Luftschicht mit <strong>de</strong>msel-<br />

ben Wi<strong>de</strong>rstand aus. Je größer <strong>de</strong>r S d -Wert<br />

einer Schicht, <strong>de</strong>sto dampfdichter ist sie.<br />

Dampfsperre<br />

Schicht in Außenbauteilen (in <strong>de</strong>r Regel<br />

Folie o<strong>de</strong>r Bahn), die ausschließlich die<br />

Wasserdampfdiffusion durch das Bauteil,<br />

s. Bild 2.2, verhin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r reduzieren soll<br />

(Bild 2.4) (im allgemeinen Sprachgebrauch<br />

auch als 'Dampfbremse' bezeichnet). Eine<br />

Klassifizierung hinsichtlich ihres s d-Wertes<br />

existiert bisher nicht.<br />

'Praktisch dampfdicht': Nach DIN 4108-4<br />

Schicht mit sd >_ 1 500 m.<br />

Luftdichte Schicht<br />

Schicht in Außenbauteilen vor allem zur<br />

Vermeidung von Tauwasser infolge Kon-<br />

vektion <strong>de</strong>r Raumluft in das Bauteil, s. Bild<br />

2.3 (ggf. von gefährlicher Größenordnung<br />

für Holzbauteile!) (Bild 2.5). Ferner zur<br />

Verhin<strong>de</strong>rung von Wärmeverlusten und<br />

zur Sicherstellung <strong>de</strong>r Behaglichkeit<br />

(Verhin<strong>de</strong>rung von Zuglufterscheinungen).<br />

Winddichte Schicht<br />

Luftdicht ausgebil<strong>de</strong>te Schicht (z.B. Plattenwerkstoff,<br />

Folie, Bahn) an <strong>de</strong>r Außen-<br />

seite eines Außenbauteils zur Verhin<strong>de</strong>rung<br />

einer Durchströmung <strong>de</strong>r Wärme-<br />

dämmung mit Außenluft, z.B. infolge<br />

Win<strong>de</strong>influß, mit möglicher Verringerung<br />

<strong>de</strong>s Wärmeschutzes (Bild 2.6). Bei geneigten<br />

Dächern in Holzbauart bisher in<br />

<strong>de</strong>r Regel nicht vorhan<strong>de</strong>n und allgemein<br />

bei Holzbauteilen - im Gegensatz zur luft-<br />

dichten Schicht an <strong>de</strong>r Raumseite - auch<br />

nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Belüfteter Hohlraum<br />

Hohlraum innerhalb eines Außenbauteils,<br />

<strong>de</strong>r durch Verbindung mit <strong>de</strong>r Außenluft<br />

über Zu- und Abluftöffnungen vorgegebe-<br />

ner Min<strong>de</strong>stgröße im Sinne von DIN<br />

4108-3 ausreichend belüftet ist.<br />

Bild 2.3<br />

Konvektion (mit Wasserdampftransport) durch Bauteil<br />

bei raumseitig nicht luftdichter Ausbildung (z.B. Profil-<br />

brettschalung) (Prinzip)<br />

Bild 2.4<br />

Dampfsperre ('Dampfbremse') (1) in Außenbauteilen<br />

(i m raumseitigen Bereich angeordnet) zur Verhin<strong>de</strong>rung<br />

von Tauwasser o<strong>de</strong>r einer unzulässig großen Tau-<br />

wassermasse im Bauteilquerchnitt infolge Wasser-<br />

dampfdiffusion (Prinzipskizze)<br />

a) Dampfsperre wirksam, b) ohne Dampfsperre,<br />

evtl. Folge: unzulässige Tauwassermasse (2) im<br />

Bauteilquerschnitt<br />

Bild 2.5<br />

Luftdichte Schicht (1) in Außenbauteilen zur Verhin<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r gefährlichen Wasserdampfkonvektion, am<br />

wirkungsvollsten im raumseitigen Bauteilbereich<br />

angeordnet; darüber hinaus erfor<strong>de</strong>rlich zur Vermeidung<br />

von zusätzlichen Wärmeverlusten sowie von<br />

' Zugluft' (Prinzipskizze)<br />

a) luftdichte Schicht wirksam, b) Leckage (2) in<br />

ansonsten luftdichter Schicht, extreme Tauwasser-<br />

bildung (3) im Bauteilquerschnitt möglich<br />

Bild 2.6<br />

Winddichte Schicht (1) an <strong>de</strong>r Außenseite von<br />

Außenbauteilen (Prinzipskizze)<br />

a vorhan<strong>de</strong>n,<br />

b nicht vorhan<strong>de</strong>n, z.B. infolge Leckage (2)


3<br />

Feuchte- und holzschutztechni-<br />

sche Eigenschaften <strong>de</strong>s Holzes<br />

und <strong>de</strong>r Holzwerkstoffe<br />

3.1 Holzfeuchte<br />

3.1.1 Definitionen<br />

Nach DIN 4074-1 unterschei<strong>de</strong>t man<br />

zwischen<br />

• trockenem Holz (u


Beispiel:<br />

Trocknet ein Kantholz mit <strong>de</strong>m Quer-<br />

schnitt 120/120 mm 2 nach <strong>de</strong>m Einbau<br />

von 25% auf 10% herunter, dann wer-<br />

<strong>de</strong>n - ganz grob gesehen - seine Seitenlängen<br />

rechnerisch im Mittel um ca.<br />

(25-10) x 0,24/100 x 120 = 4,3 mm kürzer,<br />

<strong>de</strong>r zurückgetrocknete Querschnitt ist<br />

danach nur noch ca. 116/116 mm 2 .<br />

Die tatsächlichen Feuchteschwankungen<br />

<strong>de</strong>s Holzes und <strong>de</strong>r Holzwerkstoffe während<br />

<strong>de</strong>r Nutzung sind in <strong>de</strong>r Regel we-<br />

sentlich kleiner, als oben angenommen;<br />

sie betragen bei Bauteilen, die nicht <strong>de</strong>r<br />

Witterung ausgesetzt sind, etwa 3% bis 5%.<br />

Bei allen genannten Werten han<strong>de</strong>lt es<br />

sich um die freien Schwind- und Quellmaße.<br />

Bei behin<strong>de</strong>rtem Schwin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

Quellen (wenn also das Holz z.B. Teil<br />

einer Verbundkonstruktion ist) darf mit <strong>de</strong>n<br />

halben spezifischen Werten gerechnet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Rißbildung tritt auf, wenn die Schwindver-<br />

formungen behin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n und die<br />

Schwindspannungen die Querzugfestig-<br />

keit <strong>de</strong>s Holzes überschreiten. Das kann<br />

z.B. <strong>de</strong>r Fall sein, wenn bei größeren Holz-<br />

querschnitten ein starkes Feuchtegefälle<br />

von innen nach außen dadurch entsteht,<br />

daß zunächst nur im äußeren Bereich <strong>de</strong>s<br />

Querschnittes eine Feuchteabgabe statt-<br />

fin<strong>de</strong>t.<br />

3.2.2 Holzwerkstoffe<br />

I n Tabelle 3.3 sind für einige Holzwerkstoffe<br />

die spezifischen Schwind- und<br />

Quellmaße in Plattenebene (unbehin<strong>de</strong>rt)<br />

angegeben, überwiegend aus DIN 1052-<br />

1. Auch diese Angaben stellen nur grobe<br />

Anhaltswerte dar, da die tatsächlichen,<br />

hygrisch bedingten Längenän<strong>de</strong>rungen<br />

von einer Vielzahl von Faktoren abhän-<br />

gen und von <strong>de</strong>n angegebenen Mittelwerten<br />

mehr o<strong>de</strong>r weniger stark abwei-<br />

chen können.<br />

Tabelle 3.3<br />

Spezifische Schwind- und Quellmaße von Holzwerk-<br />

stoffen in Plattenebene in % (grobe Anhaltswerte,<br />

überwiegend nach DIN 1052-1)<br />

Da die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Holzfeuchte bei <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Holzwerkstoffarten und -typen<br />

sehr unterschiedlich sein kann, sind die<br />

Schwind- und Quellmaße auch für eine<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r relativen Luftfeuchte um<br />

30% angegeben, <strong>de</strong>ren Handhabung in<br />

<strong>de</strong>r Praxis oft einfacher ist.<br />

Bei Spanplatten kann man für die feuch-<br />

tebedingten Längenän<strong>de</strong>rungen in bei<strong>de</strong>n<br />

Richtungen <strong>de</strong>r Plattenebene in <strong>de</strong>n mei-<br />

sten Anwendungsfällen von maximal<br />

etwa 2 mm/m ausgehen.<br />

Bild 3.1<br />

Unbehin<strong>de</strong>rtes Schwin<strong>de</strong>n/Quellen von Spanplatten<br />

i nfolge Feuchteän<strong>de</strong>rung Au; reine Längenän<strong>de</strong>rung<br />

AI infolge Au = const., b Aufwölbung f infolge<br />

Au m const.; u E Einbaufeuchte; aus [1 ]<br />

Somit wird erklärlich, daß - auch ohne<br />

direkte Feuchtebeanspruchung - die Auf-<br />

wölbung und damit die Gefahr von Bauschä<strong>de</strong>n<br />

um so größer ist,<br />

a) je größer <strong>de</strong>r Unterstützungsabstand<br />

<strong>de</strong>r Platten und<br />

b) je geringer die Plattendicke ist.<br />

3.3 Mechanische Eigenschaften<br />

Auf <strong>de</strong>n nachhaltigen Einfluß <strong>de</strong>r Holz-<br />

feuchte auf die mechanischen Eigenschaften<br />

<strong>de</strong>s Holzes und <strong>de</strong>r Holzwerk-<br />

stoffe wird hier nicht näher eingegangen,<br />

da die entsprechen<strong>de</strong>n Abmin<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Tragfähigkeit in <strong>de</strong>n einschlägigen<br />

Bemessungsvorschriften, z.B. DIN 1052,<br />

geregelt sind.<br />

Ein Spezialfall, bei <strong>de</strong>m auf Grund eines<br />

Mißverständnisses in <strong>de</strong>r Praxis <strong>de</strong>s öfte-<br />

ren Lehrgeld gezahlt wer<strong>de</strong>n mußte, ist<br />

<strong>de</strong>r Spanplattentyp V1000 (DIN 68 763).<br />

Die Bezeichnung sagt nicht mehr und<br />

nicht weniger, als daß die Verleimung ge-<br />

gen hohe Luftfeuchte beständig und die<br />

Platten gegen holzzerstören<strong>de</strong> Pilze chemisch<br />

geschützt sind. Durch falsche Aus-<br />

legung wur<strong>de</strong> diesem Plattentyp in <strong>de</strong>r<br />

Praxis zuweilen die Eigenschaft 'wetter-<br />

fest' o<strong>de</strong>r 'wasserfest' unterstellt. Das<br />

hatte zur Folge, daß bei fehlen<strong>de</strong>m bauli-<br />

chen <strong>Holzschutz</strong> (z.B. kein Wetterschutz)<br />

die Platten mechanisch beeinträchtigt<br />

wur<strong>de</strong>n und ihre Funktion nicht mehr<br />

erfüllen konnten.<br />

3.4 Pilzbefall<br />

Von an<strong>de</strong>ren Voraussetzungen (z.B.<br />

Temperatur, Luftbewegung) abgesehen,<br />

sind Wachtumsbedingungen für holzzer-<br />

stören<strong>de</strong> Pilze dann gegeben, wenn die<br />

Holzfeuchte langfristig größer als 20% ist,<br />

siehe jedoch Erläuterungen hierzu in<br />

Abschn. 10.4.<br />

Deshalb ist im allgemeinen ein chemischer,<br />

fungizi<strong>de</strong>r (pilztöten<strong>de</strong>r) <strong>Holzschutz</strong> dort<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, wo eine Holzfeuchte u > 20%<br />

über einen längeren Zeitraum nicht ausgeschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n kann, sofern nicht<br />

Holzarten mit ausreichend hoher natürlicher<br />

Dauerhaftigkeit verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />

so daß auf chemische Maßnahmen verzichtet<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Einzelheiten hierzu<br />

siehe Abschn. 5.4.<br />

3.5 Insektenbefall<br />

Die Gefährdung <strong>de</strong>s Holzes durch holzzerstören<strong>de</strong><br />

Insekten kann bereits bei einer<br />

Holzfeuchte unterhalb 10% einsetzen.


4 Vorbeugen<strong>de</strong>r <strong>Holzschutz</strong> nach<br />

DIN 68 800<br />

4.1 Übersicht<br />

Der vorbeugen<strong>de</strong> bauliche <strong>Holzschutz</strong> ist<br />

in DIN 68 800-2, <strong>de</strong>r vorbeugen<strong>de</strong> chemische<br />

<strong>Holzschutz</strong> in DIN 68 800-3 geregelt.<br />

Allgemein gelten die dort enthaltenen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

nur für tragen<strong>de</strong>, d.h. auch<br />

für aussteifen<strong>de</strong> Teile aus Holz und Holzwerkstoffen.<br />

Für nichttragen<strong>de</strong> Teile haben die jeweili-<br />

gen Festlegungen empfehlen<strong>de</strong>n Charakter.<br />

I n DIN 68 800-3 wird bei <strong>de</strong>n Hinweisen<br />

(Empfehlungen) für nichttragen<strong>de</strong> Teile<br />

hinsichtlich <strong>de</strong>r Kriterien für <strong>de</strong>n chemischen<br />

Schutz speziell zwischen zwei<br />

Fällen unterschie<strong>de</strong>n:<br />

1. Nicht maßhaltiges Holz, z.B.<br />

Bekleidungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl., und<br />

2. maßhaltiges Holz, z.B. Fenster und<br />

Außentüren.<br />

In bei<strong>de</strong>n Fällen kann ein chemischer<br />

Schutz - obwohl er in <strong>de</strong>r Norm hierfür<br />

nicht gefor<strong>de</strong>rt wird - z.B. in Anbetracht<br />

<strong>de</strong>r Werterhaltung eines Objektes durchaus<br />

zweckmäßig sein. Einzelheiten hierzu<br />

können im Beuth-Kommentar zu DIN<br />

68 800 nachgelesen wer<strong>de</strong>n [4].<br />

Grundsätzlich besteht bei tragen<strong>de</strong>n und<br />

nichttragen<strong>de</strong>n Teilen die Möglichkeit, über<br />

vorbeugen<strong>de</strong> bauliche o<strong>de</strong>r chemische<br />

Maßnahmen o<strong>de</strong>r über ihre Kombination<br />

unter wirtschaftlichen Aspekten unter<br />

Berücksichtigung aller dabei eingehen<strong>de</strong>n<br />

Faktoren zu entschei<strong>de</strong>n.<br />

4.2 Chemischer <strong>Holzschutz</strong> nach<br />

DIN 68 800-3<br />

Der vorbeugen<strong>de</strong> chemische <strong>Holzschutz</strong><br />

soll das Holz vor <strong>de</strong>r unzulässigen Ein-<br />

wirkung von tierischen (holzzerstören<strong>de</strong>n<br />

Insekten) und pflanzlichen Schädlingen<br />

(holzzerstören<strong>de</strong>n Pilzen) schützen. Dieser<br />

Schutz kann bei Verwendung entspre-<br />

chend dauerhafter Hölzer auch ohne chemische<br />

Mittel sichergestellt wer<strong>de</strong>n (vgl.<br />

Abschn. 5.4).<br />

Holzverfärben<strong>de</strong> Pilze (z.B. Bläuepilze)<br />

o<strong>de</strong>r Schimmelpilze einerseits o<strong>de</strong>r Frisch-<br />

holzinsekten an<strong>de</strong>rerseits sind nicht<br />

Gegenstand <strong>de</strong>s <strong>Holzschutz</strong>es nach DIN<br />

68 800-2 und -3, da durch diese Befallsarten<br />

keine unzulässige Beeinträchtigung<br />

<strong>de</strong>r wesentlichen Bauteilfunktionen auftritt.<br />

Allerdings können Schimmelpilze ern-<br />

ste gesundheitliche Folgen haben!<br />

Anmerkung: Eine Informationsschrift über<br />

gesundheitliche Aspekte ist in Vorbereitung.<br />

Diese Thematik ist jedoch nicht<br />

allein holzbauspezifisch, son<strong>de</strong>rn betrifft<br />

allgemein <strong>de</strong>n gesamten Hochbau.<br />

4.3 <strong>Baulicher</strong> <strong>Holzschutz</strong> nach<br />

DIN 68 800-2<br />

Der vorbeugen<strong>de</strong> bauliche <strong>Holzschutz</strong> hat<br />

im wesentlichen zwei Aufgaben, nämlich<br />

a) ganz allgemein <strong>de</strong>n Feuchteschutz <strong>de</strong>r<br />

Konstruktion sicherzustellen und<br />

b) in beson<strong>de</strong>ren Fällen die Voraussetzungen<br />

für die Einstufung <strong>de</strong>s Bauteils in<br />

eine niedrigere Gefährdungsklasse zu<br />

schaffen und damit einen geringeren<br />

Aufwand hinsichtlich <strong>de</strong>s chemischen<br />

Schutzes zu ermöglichen.<br />

4.3.1 Allgemeiner Feuchteschutz <strong>de</strong>r<br />

Konstruktion<br />

Bauliche Maßnahmen zum Feuchteschutz<br />

<strong>de</strong>s Holzes sind - zumin<strong>de</strong>st bei Außen-<br />

bauteilen o<strong>de</strong>r vergleichbaren Anwendungen<br />

- in je<strong>de</strong>m Fall erfor<strong>de</strong>rlich, d.h. auch<br />

unabhängig davon, welche Gefährdungsklasse<br />

vorliegt, d.h. welche chemischen<br />

Maßnahmen vorgesehen sind.<br />

Beispielhaft sollen nur drei wesentliche<br />

Mängel aus <strong>de</strong>r Feuchteeinwirkung<br />

genannt wer<strong>de</strong>n, die durch chemische<br />

Maßnamen nicht reduziert, geschweige<br />

<strong>de</strong>nn verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n können:<br />

1. Größere Schwind- und Quellverformungen<br />

<strong>de</strong>s Holzes, woraus sich eine<br />

starke Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Gebrauchstauglichkeit<br />

<strong>de</strong>r gesamten Konstruktion,<br />

z.B. durch Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Dichtheit<br />

<strong>de</strong>r Außenhülle, ergeben kann.<br />

2. Unzulässige Feuchtezunahme eingebauter<br />

Dämmstoffe o<strong>de</strong>r benachbarter,<br />

feuchteempfindlicher Werkstoffe mit<br />

Nachteilen für <strong>de</strong>n Wärmeschutz durch<br />

zu feucht eingebautes Holz o<strong>de</strong>r durch<br />

an<strong>de</strong>re außerplanmäßige Feuchteein-<br />

wirkungen.<br />

3. Schimmelpilzbefall, auch innerhalb <strong>de</strong>s<br />

Bauteilquerschnitts, mit evtl. gesundheitlichen<br />

Auswirkungen auf die<br />

Bewohner.<br />

4.3.2 Reduzierung <strong>de</strong>r<br />

Gefährdungsklassen<br />

Ferner kann durch bauliche Maßnahmen<br />

die Feuchtebeanspruchung <strong>de</strong>s Holzes<br />

und damit seine Gefährdung durch Pilz-<br />

wachstum verringert und somit unter<br />

Umstän<strong>de</strong>n die Einstufung in eine niedri-<br />

gere Gefährdungsklasse ermöglicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Beispiele:<br />

1. Außenwand (Bild 4.1): Ohne zusätzli-<br />

chen Wetterschutz <strong>de</strong>s Holzes GK 3,<br />

mit Wetterschutz GK 2.<br />

2. Stütze im Freien (Bild 4.2): Mit Erdkontakt<br />

GK 4, bei Aufstän<strong>de</strong>rung auf<br />

einem Betonsockel GK 3, mit zusätzlichem<br />

Wetterschutz: GK 2.<br />

Bild 4.1<br />

Beispiel einer Außenwand (Prinzip) für Reduzierung<br />

<strong>de</strong>r Gefährdungsklasse GK durch bauliche Maßnahmen,<br />

a Holzquerschnitt ist <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rschlägen direkt ausgesetzt,<br />

d.h. hier ist die GK 3 zugrun<strong>de</strong> zu legen;<br />

Voraussetzung ist jedoch, daß sich kein stehen<strong>de</strong>s<br />

Wasser im Holz bil<strong>de</strong>n kann (in Schwindrissen, an<br />

Anschlußstellen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.), an<strong>de</strong>renfalls wäre<br />

die GK 4 maßgebend<br />

b Holzquerschnitt ist durch Wetterschutz (Vorhangschale<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.) vor Nie<strong>de</strong>rschlägen geschützt,<br />

die Bedingungen für die GK 2 sind eingehalten<br />

Bild 4.2<br />

Beispiel einer Stütze im Freien (Prinzip) für Reduzierung<br />

<strong>de</strong>r Gefährdungsklasse GK durch bauliche Maßnahmen;<br />

a Holz mit Erdkontakt: GK 4<br />

b Holz <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rschlägen ausgesetzt, ohne<br />

Erdkontakt: GK 3<br />

c Holz durch bauliche Maßnahmen vor Nie<strong>de</strong>rschlägen<br />

geschützt: GK 2


Bild 4.3:<br />

Beispiel einer Außenwand mit Wetterschutz (Prinzip)<br />

für Reduzierung <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse GK 2 nach<br />

DIN 68 800-3 (vgl. Bild 4.1 b) auf die GK 0 (kein chemischer<br />

Schutz erfor<strong>de</strong>rlich) durch beson<strong>de</strong>re bauli-<br />

che Maßnahmen nach DIN 68 800-2, beson<strong>de</strong>re bauli<br />

che Voraussetzungen:<br />

(1) Tragen<strong>de</strong>s Holz, Einbaufeuchte u < 20%<br />

( 2) Mineralischer Faserdämmstoff nach DIN<br />

1 8 165-1 o<strong>de</strong>r Material mit über eine bauaufsichtli<br />

che Zulassung nachgewiesener Eignung für diese<br />

Anwendung<br />

(3) Insektenunzugänglicher Hohlraum<br />

(4) Insektenundurchlässige Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s tragen<strong>de</strong>n<br />

Holzes<br />

( 5) Vorgegebener Wetterschutz nach DIN<br />

68 800-2, auch im Anschlußbereich an Fenster und<br />

Außentüren dichte Ausbildung<br />

4.4 Beson<strong>de</strong>re bauliche Maßnahmen<br />

nach DIN 68 800-2<br />

Die beson<strong>de</strong>ren baulichen Maßnahmen<br />

ermöglichen die Einstufung von Bauteilen<br />

in die GKO, die nach DIN 68 800-3<br />

noch eines chemischen <strong>Holzschutz</strong>es<br />

bedürfen, d.h. auch bei Außenbauteilen.<br />

Dieser Schutz erfor<strong>de</strong>rt beson<strong>de</strong>re konstruktive<br />

Maßnahmen, zuweilen zusätzl<br />

ich auch organisatorische während <strong>de</strong>s<br />

Bauablaufs. Die zugehören<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

sind in DIN 68 800-2 festgelegt.<br />

Prinzipbeispiel s. Bild 4.3.<br />

Können die speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

nach DIN 68 800-2 an <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren<br />

baulichen <strong>Holzschutz</strong> für die GK 0 nicht<br />

eingehalten wer<strong>de</strong>n, so gilt DIN 68 800-3<br />

und die dort enthaltene Zuordnung zu<br />

<strong>de</strong>n Gefährdungsklassen.<br />

5<br />

Gefährdungsklassen nach<br />

DIN 68 800-3<br />

5.1 Gefährdungsklassen GK 0 bis<br />

G K4<br />

I n DIN 68 800-3 wer<strong>de</strong>n die Holzbauteile<br />

entsprechend <strong>de</strong>r Art ihrer Gefährdung in<br />

die Gefährdungsklassen GK 0 bis GK 4<br />

eingestuft (s. Tabelle 5.1) und die zugehören<strong>de</strong>n<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Prüfprädikate<br />

sowie die anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Verfahren<br />

festgelegt, wenn chemische Mittel eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n sollen, s. jedoch Abschn.<br />

5.4. Die erfor<strong>de</strong>rliche Einbringmenge <strong>de</strong>s<br />

<strong>Holzschutz</strong>mittels ist <strong>de</strong>m jeweiligen<br />

Zulassungsbescheid (früher: Prüfbescheid)<br />

zu entnehmen.<br />

5.2 Kriterien für die Gefährdungsklassen<br />

GK 0 bis GK 2<br />

In Tabelle 5.2 sind die Kriterien für die<br />

hier vor allem interessieren<strong>de</strong>n<br />

Gefährdungsklassen GK 0 bis GK 2<br />

zusammengestellt.<br />

Schä<strong>de</strong>n durch Insektenbefall können<br />

nach DIN 68 800-3 ausgeschlossen wer-<br />

Tabelle 5.1<br />

Gefährdungsklassen nach<br />

DIN 68 800-3<br />

1) Gefährdung durch:<br />

I I nsekten (Trockenholzinsekten), P Pilze (holzzerstören<strong>de</strong>),<br />

AW Auswaschbeanspruchung (für das<br />

<strong>Holzschutz</strong>mittel), MF Mo<strong>de</strong>rfäule (Erdkontakt, ste-<br />

hen<strong>de</strong>s Wasser o<strong>de</strong>r dgl.)<br />

2) Erfor<strong>de</strong>rliche Prüfprädikate (Kurzzeichen):<br />

Iv vorbeugend wirksam gegen Insekten, P vorbeugend<br />

wirksam gegen Pilze, W <strong>Holzschutz</strong> witte-<br />

rungsbeständig; E beständig gegen extreme<br />

Beanspruchung<br />

<strong>de</strong>n, wenn in Räumen mit üblichem Wohnklima<br />

o<strong>de</strong>r vergleichbaren Räumen ein<br />

Insektenbefall entwe<strong>de</strong>r<br />

a) nicht stattfin<strong>de</strong>n kann o<strong>de</strong>r<br />

b) kontrollierbar bleibt.<br />

Zu a): Insektenbefall verhin<strong>de</strong>rt<br />

Ein Insektenbefall kann nicht stattfin<strong>de</strong>n,<br />

wenn keine Eiablage erfolgen kann, wenn<br />

also die Holzteile allseitig insektenundurchlässig<br />

abge<strong>de</strong>ckt sind und wenn<br />

eingeschlossene Hohlräume mit <strong>de</strong>r<br />

Außenluft nicht in Verbindung stehen<br />

( s. Bild 5.1).<br />

Im Gegensatz zu unbelüfteten Bauteilen<br />

ist somit bei belüfteten Bauteilen grundsätzlich<br />

ein unkontrollierbarer Insektenbefall<br />

möglich.<br />

Zu b): Insektenbefall kontrollierbar<br />

Bei sichtbaren Holzbauteilen, z.B. sichtbare<br />

Sparren mit Aufsparrendämmung<br />

( s. Bild 5.2) , kann <strong>de</strong>finitionsgemäß nur<br />

ein kontrollierbarer Insektenbefall auftreten,<br />

<strong>de</strong>r rechtzeitig bemerkt und erfor<strong>de</strong>rlichenfalls<br />

bekämpft wer<strong>de</strong>n kann -<br />

auch ohne Einsatz chemischer Mittel - ,<br />

so daß sicherheitsrelevante Schä<strong>de</strong>n<br />

nicht auftreten.<br />

Tabelle 5.2<br />

Bedingungen nach DIN 68 800-3 für die<br />

Gefährdungsklassen GK 0 bis GK 2


Bild 5.1 Voraussetzungen für die Vermeidung<br />

eines unkontrollierbaren Insektenbefalls<br />

(1) Insektenundurchlässige Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s Holzes,<br />

( 2) Hohlraum im Gefach steht mit <strong>de</strong>r Außenluft<br />

nicht in Verbindung (keine Lüftungsöffnungen, d.h.<br />

nicht belüftetes Bauteil)<br />

Bild 5.2 Voraussetzung für das evtl. Auftreten eines<br />

lediglich kontrollierbaren Insektenbefalls am Beispiel<br />

einer Dachschräge mit Aufsparrendämmung: An <strong>de</strong>r<br />

Unterseite dreiseitig offener, einsehbarer Sparren<br />

5.3 Klassifizierung von Bauteilen<br />

nach DIN 68 800-3<br />

Für die praktische Anwendung ergeben<br />

sich für Holzbauteile aus <strong>de</strong>n Angaben in<br />

<strong>de</strong>n Tabellen 5.1 und 5.2 nach DIN<br />

68 800-3 ohne weiteren Nachweis die<br />

Klassifizierungen nach Tabelle 5.3.<br />

Tabelle 5.3<br />

Klassifizierungen für Holzbauteile nach DIN 68 800-3<br />

entsprechend <strong>de</strong>n Gefährdungsklassen<br />

5.4 Ersatz <strong>de</strong>s chemischen <strong>Holzschutz</strong>es<br />

durch Verwendung<br />

dauerhafter Hölzer<br />

Auch bei <strong>de</strong>n Gefährdungsklassen GK 1<br />

bis GK 4 ist die Anwendung chemischer<br />

Mittel nicht zwingend erfor<strong>de</strong>rlich, wenn<br />

statt<strong>de</strong>ssen Hölzer eingesetzt wer<strong>de</strong>n, die<br />

für die jeweilige Gefährdungsklasse ausreichend<br />

natürlich dauerhaft sind.<br />

Auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r DIN 68 364,<br />

Ausgabe November 1979, und <strong>de</strong>r zwischenzeitlich<br />

erschienenen DIN EN 350-2,<br />

Ausgabe Oktober 1994, sowie DIN EN<br />

460, Ausgabe Oktober 1994, ergeben sich<br />

folgen<strong>de</strong> Möglichkeiten für einen Verzicht<br />

auf chemische <strong>Holzschutz</strong>maßnahmen:<br />

GK 1 - Kiefer (pinus sylvestris):<br />

Splintholzanteil unter 10%<br />

GK 2 - Kiefer, Lärche, Douglasie:<br />

splintfrei<br />

GK 3 - Redcedar (Western)') Eiche:<br />

splintfrei<br />

GK 4 - Teak 2), Afzelia 2 ), Robinie'):<br />

splintfrei<br />

Nicht anwendbar für tragen<strong>de</strong> Zwecke nach<br />

DIN 1052.<br />

2) Für Tropenhölzer ist die Dauerhaftigkeit von<br />

Plantagenholz im allgemeinen geringer als oben<br />

angeführt.<br />

5.5 Von <strong>de</strong>r Norm abweichen<strong>de</strong><br />

Klassifizierungen<br />

Nach DIN 68 800-2, Abschn. 8.1, besteht<br />

die Möglichkeit, die Klassifizierung GK 0<br />

auch mit Konstruktionen zu erreichen,<br />

die in <strong>de</strong>r Norm nicht enthalten sind,<br />

wenn hierfür ein entsprechen<strong>de</strong>r Verwendbarkeitsnachweis,<br />

z.B. im Rahmen einer<br />

bauaufsichtlichen Zulassung, geführt wird.<br />

1) In Wohnräumen, einschl. Küchen und Bä<strong>de</strong>rn, sowie in klimatisch vergleichbaren Räumen.<br />

6 Tauwasserschutz für die<br />

Bauteiloberfläche<br />

6.1 Allgemeines<br />

Bauschä<strong>de</strong>n infolge Tauwasserbildung an<br />

<strong>de</strong>r raumseitigen Oberfläche von Außenbauteilen<br />

sind nach <strong>de</strong>r 1. Energiekrise<br />

Mitte <strong>de</strong>r 70er Jahre - insbeson<strong>de</strong>re in<br />

Wohngebäu<strong>de</strong>n auf Grund verän<strong>de</strong>rter<br />

Nutzungsgepflogenheiten <strong>de</strong>r Bewohner -<br />

verstärkt aufgetreten, und zwar unabhän-<br />

gig von <strong>de</strong>r Bauart. Ein weiterer Grund<br />

war das seinerzeit niedrigere Wärmeschutzniveau.<br />

Für Holzbauteile muß Tauwasser an <strong>de</strong>r<br />

Oberfläche aus folgen<strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n:<br />

a) wenn Tauwasser dort ausfällt, han<strong>de</strong>lt<br />

es sich oft um erhebliche Mengen;<br />

b) die üblichen Bekleidungen besitzen<br />

kein großes Feuchtespeichervermögen;<br />

c) plattenförmige Bekleidungen o<strong>de</strong>r<br />

Beplankungen, die in trockenen Räumen<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, sind im allge-<br />

meinen nicht für eine größere<br />

Feuchtebeanspruchung geeignet;<br />

d) an solchen Stellen besteht - jedoch<br />

nicht nur für die Holzbauart, son<strong>de</strong>rn<br />

allgemein - die Gefahr <strong>de</strong>s Schimmelpilzbefalls<br />

mit möglichen gesundheitli-<br />

chen Folgen für die Bewohner.<br />

Ausgenommen hiervon sind jene Bauteile,<br />

bei <strong>de</strong>nen Tauwasser nur kurzfristig aus-<br />

fallen kann und die Oberflächen entsprechend<br />

geschützt sind, z.B. Bä<strong>de</strong>r und<br />

Küchen mit zeitlich begrenzter, erhöhter<br />

Feuchteproduktion einerseits und wasser-<br />

abweisen<strong>de</strong>n Oberflächen (z.B. Beschichtungen,<br />

Fliesen) an<strong>de</strong>rerseits.<br />

Nach DIN 4108-3 braucht <strong>de</strong>r Tauwasser-<br />

schutz für die raumseitige Oberfläche von<br />

Bauteilen in nicht klimatisierten Aufent-<br />

haltsräumen (z.B. Wohn- und Büroräumen,<br />

einschließlich häuslicher Küchen<br />

und Bä<strong>de</strong>r) bei üblicher (!) Nutzung nicht<br />

nachgewiesen zu wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r<br />

Min<strong>de</strong>stwärmeschutz nach DIN 4108-2<br />

von <strong>de</strong>n Bauteilen eingehalten wird.<br />

Über die Taupunkttemperatur üs<br />

(s. Abschn. 6.2) geht <strong>de</strong>r große Einfluß<br />

<strong>de</strong>r relativen Feuchte (p i <strong>de</strong>r Raumluft auf<br />

<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Wärmeschutz <strong>de</strong>s<br />

Bauteils ein. Hier hatten sich in <strong>de</strong>n Jahren<br />

nach <strong>de</strong>r 1. Energiekrise allgemein in<br />

Wohngebäu<strong>de</strong>n die klimatischen Bedin-<br />

gungen für Außenbauteile verschärft.<br />

Während z.B. in Holzhäusern vorher oft<br />

eine zu 'trockene' Raumluft im Winter beklagt<br />

wur<strong>de</strong> (pi < 30%), ging die Ten<strong>de</strong>nz<br />

anschließend genau in die entgegenge-


setzte Richtung. Feuchteschä<strong>de</strong>n an Holz-<br />

bauteilen waren trotz ihres guten Wärmeschutzes<br />

nicht mehr unmöglich, da in<br />

Einzelfällen relative Feuchten von 80% bis<br />

über 90% in bewohnten Räumen (!), vor<br />

allem in Schlafräumen, gemessen wur<strong>de</strong>n.<br />

Wesentliche Ursachen dafür waren<br />

- fehlen<strong>de</strong> 'Zwangslüftung' über die<br />

Fenster, da die Fugendurchlässigkeit bei<br />

<strong>de</strong>r seither angestrebten Fensterqualität<br />

weitgehend reduziert ist, sowie<br />

- zu geringe o<strong>de</strong>r unsachgemäße<br />

Belüftung und Beheizung <strong>de</strong>r Räume<br />

durch die Bewohner.<br />

6.2 Erfor<strong>de</strong>rlicher Wärmeschutz zur<br />

Vermeidung von Tauwasser an<br />

ebenen Bauteiloberflächen<br />

Taupunkttemperatur ü s<br />

Die uns umgeben<strong>de</strong> Luft enthält Wasser-<br />

dampf. Sie kann aber in Abhängigkeit von<br />

<strong>de</strong>r Temperatur jeweils nur eine festste-<br />

hen<strong>de</strong> Höchstmenge an Wasserdampf<br />

aufnehmen (Sättigungsgehalt), die um so<br />

größer ist, je höher die Temperatur ist.<br />

Je<strong>de</strong>s weitere Dampfangebot über die<br />

Sättigung hinaus fällt dann als Tauwasser<br />

aus (z.B. Nebel).<br />

Bedingung für Tauwasserfreiheit ist also<br />

Die Bedingung nach GI (6.1) zur Ver-<br />

meidung von Tauwasser an <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

wird eingehalten, wenn <strong>de</strong>r<br />

Wärmeschutz <strong>de</strong>s Bauteils min<strong>de</strong>stens<br />

folgen<strong>de</strong> Größe aufweist (GI (6.2)):<br />

Der Einfluß <strong>de</strong>s Bauteils auf die Einhaltung<br />

<strong>de</strong>r Tauwasserfreiheit an ebenen<br />

Bauteiloberflächen besteht also lediglich<br />

in einer ausreichen<strong>de</strong>n Größe <strong>de</strong>s<br />

Wärmeschutzes.<br />

6.3 Tauwasserschutz für Bauteil-<br />

oberflächen im Bereich von<br />

Wärmebrücken<br />

I n Bild 6.1 ist das Beispiel für eine stoff-<br />

bedingte und eine geometriebedingte<br />

Wärmebrücke (Prinzip) dargestellt.<br />

Bild 6.1<br />

Schematische Beispiele für Wärmebrücken WB<br />

( Bereiche mit erhöhter Wärmestromdichte), aus (1]<br />

a stoffbedingte Wärmebrücke (z.B. Rippenbereich<br />

eines Holzbauteils), b geometrisch bedingte Wärmebrücke<br />

am Beispiel eines homogenen Bauteils<br />

( Mauerwerk)<br />

GI. (6.2) gilt für ebene Bauteile und vereinfachend<br />

(mit Ergebnissen im allgemeinen<br />

auf <strong>de</strong>r sicheren Seite) für stoffbedingte<br />

Wärmebrücken (Bild 6.1 a).<br />

Sie gilt dagegen nicht für geometrisch<br />

bedingte Wärmebrücken (Bild 6.1 b).<br />

Überhaupt sind die geometrisch bedingten<br />

Wärmebrücken (von Ausnahmen, z.B.<br />

einspringen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong>ecken, abgese-<br />

hen) allgemein die kritischsten Bereiche<br />

bezüglich <strong>de</strong>r Tauwassergefahr für die<br />

raumseitige Bauteiloberfläche. In diesen<br />

Bereichen kann <strong>de</strong>r wärmeschutztechnische<br />

Aufwand - auch bei Holzbauteilen<br />

mit ihrem bereits von Hause aus guten<br />

Wärmeschutz - nicht groß genug sein.<br />

Obwohl dort in <strong>de</strong>r Regel - über <strong>de</strong>n Bauteilquerschnitt<br />

betrachtet - <strong>de</strong>r gleiche<br />

Wärmeschutz vorliegt wie im Rippenbereich<br />

(stoffbedingte Wärmebrücke), ist die<br />

Oberflächentemperatur ü oi z.T. erheblich<br />

niedriger, die Gefahr einer Unterschrei-<br />

tung <strong>de</strong>r Taupunkttemperatur dort also<br />

wesentlich größer.<br />

Allgemein gesehen hat sich aber dieses<br />

Problem heute mit <strong>de</strong>n inzwischen ständig<br />

gestiegenen Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n<br />

Wärmeschutz auf Grund <strong>de</strong>r Wärmeschutzverordnung<br />

gegenüber <strong>de</strong>n 70er Jahren<br />

weitgehend entschärft.<br />

I nzwischen existieren für alle Bauarten<br />

<strong>de</strong>s Hochbaus umfangreiche Darstellungen<br />

und Zusammenfassungen <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

von genauen Wärmebrückenberechnungen<br />

in Form von Wärmebrücken-Katalogen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.. Für <strong>de</strong>n Holzbau ist vor allem<br />

f31 zu nennen, aus <strong>de</strong>m für viele typische<br />

Konstruktionen und Situationen nicht nur<br />

die hier beson<strong>de</strong>rs interessieren<strong>de</strong>n kritischen<br />

(tiefsten) Oberflächentemperaturen,<br />

son<strong>de</strong>rn unter an<strong>de</strong>rem auch die Wärmeverluste<br />

infolge <strong>de</strong>r Wärmebrücken hervorgehen.<br />

6.4 Konstruktive Hinweise<br />

Die Tauwassergefahr an <strong>de</strong>r Bauteiloberfläche<br />

kann - abgesehen von <strong>de</strong>r Nutzung<br />

<strong>de</strong>r Aufenthaltsräume - durch einen ausreichend<br />

bemessenen Wärmeschutz <strong>de</strong>s<br />

Bauteils vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Dagegen ist<br />

z.B. die Anordnung <strong>de</strong>r Baustoffe im Bau-<br />

teilquerschnitt - im Gegensatz zur Tauwassergefahr<br />

für <strong>de</strong>n Bauteilquerschnitt - wei-<br />

testgehend ohne Be<strong>de</strong>utung. Nachstehend<br />

wer<strong>de</strong>n noch einige ergänzen<strong>de</strong> Hinweise<br />

zu speziellen Ausführungen gegeben.<br />

Bei Außenbauteilen mit im Gefach mittig<br />

angeordneter Dämmschicht, d.h. mit bei-<br />

<strong>de</strong>rseits angrenzen<strong>de</strong>m Hohlraum (Bild<br />

6.2), ist sicherzustellen, daß <strong>de</strong>r Anschluß<br />

<strong>de</strong>r Dämmschicht an die Rippen dauerhaft<br />

<strong>de</strong>rmaßen dicht ausgebil<strong>de</strong>t ist (z.B. mit<br />

Überbreite eingestauchter mineralischer<br />

Faserdämmstoff), daß - unabhängig von<br />

<strong>de</strong>r zusätzlichen Tauwassergefahr für die<br />

außenliegen<strong>de</strong> Ab<strong>de</strong>ckung - Kaltluft nicht<br />

in <strong>de</strong>n innenliegen<strong>de</strong>n Hohlraum gelangen<br />

kann, da sonst auch die raumseitige Beklei-<br />

dung o<strong>de</strong>r Beplankung gefähr<strong>de</strong>t ist.


Bild 6.2<br />

Tauwassergefahr auch für die raumseitige Bauteiloberflache<br />

bei mittiger, unsachgemäß verarbeiteter<br />

Dämmschicht; aus [1]<br />

Tauwasserschä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r raumseitigen<br />

Bauteiloberfläche sind - wie die Praxis<br />

immer wie<strong>de</strong>r zeigt - ebenfalls möglich,<br />

wenn die Dämmschicht schlampig verlegt<br />

wird und zwischen einzelnen<br />

Dämmplatten o<strong>de</strong>r -matten ein Spalt in<br />

cm-Größe verbleibt (Bild 6.3).<br />

Bild 6.3<br />

Tauwassergefahr bei größeren Fehlstellen in <strong>de</strong>r<br />

Dämmschicht; aus [1]<br />

Über Feuchteschä<strong>de</strong>n im Holzbau allge-<br />

mein kann z.B. in [71 und [201 nachgelesen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

7 Tauwasserschutz für <strong>de</strong>n<br />

Bauteilquerschnitt<br />

7.1 Allgemeines<br />

Holzbauteile sind so zu konstruieren, daß<br />

auch im Querschnitt eine unzulässige Tauwassermasse<br />

vermie<strong>de</strong>n wird, vor allem<br />

auch <strong>de</strong>shalb, weil man sie, da sie im<br />

I nnern auftritt, oft erst dann wahrnimmt.<br />

wenn ein Scha<strong>de</strong>n bereits eingetreten ist.<br />

Wasserdampf kann auf zweierlei Weise in<br />

<strong>de</strong>n Bauteilquerschnitt eindringen und<br />

somit dort an kälteren Schichten Tauwasser<br />

bewirken, s. Abschn. 2.2:<br />

a) Infolge D i f f u s i o n <strong>de</strong>s Wasserdampfes<br />

durch geschlossene Bauteil-<br />

schichten (Bild 2.2)<br />

b) durch K o n v e k t i o n <strong>de</strong>r Raumluft<br />

über Undichtigkeiten in das Bauteil<br />

(Bild 2.3).<br />

Nachfolgend wird nur <strong>de</strong>r Einfluß <strong>de</strong>r<br />

Diffusion beschrieben, während die<br />

Konvektion in Abschn. 9 behan<strong>de</strong>lt wird.<br />

Tauwasserbildung im Querschnitt von<br />

mehrschichtigen Außenbauteilen infolge<br />

Dampfdiffusion wird im wesentlichen von<br />

<strong>de</strong>r Art und <strong>de</strong>r Lage <strong>de</strong>r einzelnen Baustoffschichten<br />

beeinflußt.<br />

7.2 Anfor<strong>de</strong>rungen an Holzbauteile<br />

Nach DIN 4108-3 sind bezgl. <strong>de</strong>s Tauwas-<br />

serschutzes folgen<strong>de</strong> Bedingungen einzuhalten:<br />

1. Winter<br />

Die rechnerisch vorhan<strong>de</strong>ne Tauwassermasse<br />

(vorh WT ) darf nicht größer sein<br />

als die zulässige (ZU' WT):<br />

vorh WT (Winter)


auf <strong>de</strong>n chemischen Schutz bei Holz-<br />

bauteilen empfohlen. Daher sollten<br />

b e I ü f t e t e Bauteile (Querschnitt ist in<br />

<strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n Hölzer belüftet),<br />

also auch belüftete Dächer, zukünftig nur<br />

noch in Son<strong>de</strong>rfällen angewandt wer<strong>de</strong>n<br />

(s. Abschn. 12).<br />

c) Nicht belüftete Dächer<br />

(Abschn. 3.2.3.2.1)<br />

Nicht belüftete Querschnitte mit raumsei-<br />

tiger Dampfsperre mit s d >_ 1 00 m. Das<br />

gilt nicht nur für Flachdächer mit dampf-<br />

dichter Dachabdichtung, son<strong>de</strong>rn generell,<br />

also auch z.B. für geneigte Dächer mit<br />

üblicher Dachein<strong>de</strong>ckung (!), sofern kein<br />

rechnerischer Nachweis geführt wird.<br />

Anmerkungen zu nicht belüfteten geneig-<br />

ten Dächern:<br />

1. Solche Dampfsperren mit s d >_ 1 00 m<br />

wur<strong>de</strong>n im Holzbau bisher nicht nur<br />

nicht eingesetzt, son<strong>de</strong>rn sie können<br />

auch ein großes Gefährdungspotential<br />

schaffen. Näheres hierzu s. Abschn. B.<br />

2. Der Hohlraum zwischen Dachhaut und<br />

Bauteil (z.B. Konterlattenebene) ist in<br />

je<strong>de</strong>m Fall ausreichend im Sinne <strong>de</strong>r<br />

DIN 4108 zu belüften.<br />

d) Dampfsperren innerhalb von<br />

Dämmschichten (Abschn. 3.2.3.2.1)<br />

Bei Holzbauteilen dürfen ohne rechnerischen<br />

Nachweis die raumseitig vor <strong>de</strong>r<br />

Dampfsperre angeordneten Bauteilschichten<br />

höchstens 20% <strong>de</strong>s Gesamt-<br />

durchlaßwi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s aufweisen, wobei<br />

nur <strong>de</strong>r Gefachbereich betrachtet zu wer-<br />

<strong>de</strong>n braucht. Ein rechnerischer Nachweis<br />

ergibt im allgemeinen noch wesentlich<br />

günstigere (höhere) Werte für dieses<br />

Verhältnis.<br />

7.4 Rechnerischer Nachweis <strong>de</strong>s<br />

Tauwasserschutzes<br />

Weichen Außenbauteile in Holzbauart hin-<br />

sichtlich Konstruktion o<strong>de</strong>r Anwendungsbereich<br />

von <strong>de</strong>n Bedingungen in Abschn.<br />

7.3 ab, dann sind sie hinsichtlich <strong>de</strong>r Tau-<br />

wassergefahr für <strong>de</strong>n Bauteilquerschnitt<br />

rechnerisch zu überprüfen.<br />

Grundlage ist das grafische Verfahren<br />

nach Glaser, das in DIN 4108-5 verankert<br />

ist, so daß es hier nicht mehr behan<strong>de</strong>lt<br />

zu wer<strong>de</strong>n braucht.<br />

Für diesen rechnerischen Nachweis kann<br />

z.B. das im Rahmen <strong>de</strong>s 'Informationsdienstes<br />

Holz' entwickelte EDV-Programm<br />

"Wärme und Dampf; Berechnungsverfahren"<br />

empfohlen wer<strong>de</strong>n 1 ).<br />

7.5 Verbesserung tauwassergefähr-<br />

<strong>de</strong>ter Holzbauteile<br />

Wird eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n in Abschn. 7.2<br />

genannten Bedingungen für <strong>de</strong>n Tauwasserschutz<br />

<strong>de</strong>s Bauteils nicht eingehalten,<br />

nämlich<br />

vorh WT


<strong>Baulicher</strong> <strong>Holzschutz</strong> holzbauhandbuch Reihe 3, Teil 5, Folge 2<br />

8.2 Erfor<strong>de</strong>rlicher sd -Wert <strong>de</strong>r<br />

Dampfsperre<br />

Ob für ein vorgegebenes Holzaußenbau-<br />

teil eine Dampfsperre erfor<strong>de</strong>rlich ist o<strong>de</strong>r<br />

nicht, o<strong>de</strong>r welchen s d -Wert sie ggfs. auf-<br />

weisen muß, ergibt sich allein aus <strong>de</strong>m<br />

Nachweis nach DIN 4108 unter Einhaltung<br />

<strong>de</strong>r dort festgelegten Bedingungen o<strong>de</strong>r<br />

nach DIN 68 800-2 (vgl. Abschn. 7.2).<br />

Bild 8.1 Bauteil-Querschnitt (Beispieq mit Volldämmung<br />

für die Ermittlung von erf s d (DS) <strong>de</strong>r Dampfsperre<br />

DS in Abhängigkeit vom vorhan<strong>de</strong>nen sd a - Wert<br />

<strong>de</strong>r äußeren Ab<strong>de</strong>ckung; Ergebnis siehe Bild 8.2<br />

Da Dämmstoff <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeitsgruppe WLG<br />

040 mit p = 1, GKB 12,5 mm Gipskartonplatte<br />

Nachstehend wird an Hand eines Beispiels<br />

gezeigt, daß bei Verwendung entspre-<br />

chend diffusionsoffener Ab<strong>de</strong>ckungen<br />

(Werkstoffe mit kleinem s d -Wert) an <strong>de</strong>r<br />

Außenseite von Holzbauteilen die Dampfsperre<br />

gegenüber <strong>de</strong>n Werten S d >_ 1 0 m<br />

und sd > 100 m, wie sie in DIN 4108 für<br />

Bauteile ohne Nachweis gefor<strong>de</strong>rt wer-<br />

<strong>de</strong>n, wesentlich reduziert und u.U. sogar<br />

auf sie verzichtet wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Aus Bild 8.1 geht <strong>de</strong>r gewählte Bauteil-<br />

querschnitt hervor. Als raumseitige<br />

Bekleidung wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r 12,5 mm<br />

Gipskartonplatte (sd = 0,1 m) <strong>de</strong>r praktisch<br />

diffusionsoffenste Werkstoff, <strong>de</strong>r<br />

zugleich aber leicht luftdicht ausgebil<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n kann, zugrun<strong>de</strong> gelegt, so daß die<br />

hierfür gewonnenen Erkenntnisse auch<br />

auf an<strong>de</strong>re Ausbildungen in <strong>de</strong>r Praxis<br />

übertragbar sind.<br />

Das Diagramm in Bild 8.2 zeigt das Ergebnis<br />

<strong>de</strong>r rechnerischen Ermittlung nach<br />

DIN 4108 (aus [6]). Daraus kann abgelesen<br />

wer<strong>de</strong>n, wie groß <strong>de</strong>r erf sd (DS)-Wert<br />

<strong>de</strong>r raumseitigen Dampfsperre sein muß,<br />

damit die zulässige Tauwassermasse zul<br />

WT in Abhängigkeit vom s da -Wert <strong>de</strong>r<br />

äußeren Ab<strong>de</strong>ckung (z.B. Außenbeplankung<br />

o<strong>de</strong>r -bekleidung bei Wän<strong>de</strong>n,<br />

Unterspannbahn o<strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>ckung bei<br />

Dächern) eingehalten ist, wobei hier für<br />

zul WT zwischen <strong>de</strong>n drei Größen<br />

a) 0 kg/m 2 ( keine Anfor<strong>de</strong>rung)<br />

b) 0,5 kg/m 2 ( nach DIN 4108-3)<br />

c) 1,0 kg/m 2 (nach DIN 68 800-2,<br />

vgl. Abschn. 7.2) unterschie<strong>de</strong>n wird.<br />

Zu beachten ist jedoch, daß bei einer<br />

Teildämmung die äußere stehen<strong>de</strong> Luft-<br />

schicht im Gefach mit ihrem s d -Wert zum<br />

s da <strong>de</strong>r eigentlichen Ab<strong>de</strong>ckung hinzuge-<br />

schlagen wer<strong>de</strong>n muß, wodurch sich bei<br />

extrem diffusionsoffenen Ab<strong>de</strong>ckmateria-<br />

l ien (Unterspannbahnen) eine relativ große<br />

Erhöhung von s da ergeben kann.<br />

Aus Bild 8.2 ist ferner folgen<strong>de</strong>s<br />

ersichtlich:<br />

1. Bei extrem diffusionsoffenen äuße-<br />

ren Ab<strong>de</strong>ckungen mit S d -Werten im<br />

cm-Bereich (<strong>de</strong>rzeit nur für Unter-<br />

spannbahnen o<strong>de</strong>r für Vor<strong>de</strong>ckungen<br />

eingesetzt) ist für sda je<strong>de</strong>r cm von<br />

Be<strong>de</strong>utung: Auf die Dampfsperre kann<br />

bei <strong>de</strong>m gewählten Beispiel nur bei<br />

s da 1,0 kg/m 2 = zul W T ist. Bei<br />

größeren Dämmschichtdicken ergeben<br />

sich hierfür jedoch günstigere Verhältnisse.<br />

z. Bei einer äußeren Ab<strong>de</strong>ckung von<br />

s da = 0,2 m (dieser Wert hat für Holzbauteile<br />

zukünftig eine zentrale Be<strong>de</strong>utung,<br />

s. z.B. Abschn. 12.1.2) genügt eine<br />

Dampfsperre mit sd(DS) = 0,8 m; dieser<br />

Wert ist um mehrere Größenordnungen<br />

von S d = 100m nach DIN 4108 für<br />

Dächer entfernt.<br />

3. Aber auch bei sda > 0,2 m bedarf es<br />

keiner Dampfsperre mit außergewöhn-<br />

l ich großem sd- Wert, sofern man die<br />

zulässige Tauwasserbildung in Anspruch<br />

nimmt.<br />

In Tabelle 8.1 sind für das vorliegen<strong>de</strong><br />

Beispiel mit 3 repräsentativen s da -Werten<br />

(0,02 m, 0,2 m, 20 m) die Tauwasser- und<br />

Verdunstungsmassen zusammengestellt.<br />

Aus <strong>de</strong>n Tabellen a) und b) ist für die<br />

gewählten Fälle <strong>de</strong>utlich zu erkennen:<br />

1. Bei s da = 0,02 m ist eine Dampfsperre<br />

nicht erfor<strong>de</strong>rlich, da WT = 0,36 kg/m 2<br />

< 0,5 und WV = 32,8 kg/m 2 » WT.<br />

z. Bei s da = 0,2 m ist sd (DS) = 0,8 m ausreichend,<br />

da WT = 0,5 kg/m 2 = ZU' WT.<br />

Der höhere Wert 1,0 kg/m 2 für zul W T<br />

nach DIN 68 800-2 kann hier nicht<br />

zugrun<strong>de</strong> gelegt wer<strong>de</strong>n, da<br />

Wv = 3,6 kg/m 2 ( s. Tabelle b)<br />

< erf Wv = 5 . W T = 5 1,0 = 5,0 kg/m 2<br />

3. Bei einer dampfdichteren Ab<strong>de</strong>ckung<br />

mit sda = 20 m und sd (DS) = 20 m wird<br />

DIN 4108 ebenfalls erfüllt, da dann<br />

WT = 0,04 kg/m 2 < 0,5 und<br />

Wv = 0,06 kg/m 2 > 0,04 = WT.<br />

Desweiteren fällt zwischen <strong>de</strong>n einzelnen<br />

sda-Werten schon hier <strong>de</strong>r große Unter-<br />

schied in <strong>de</strong>r möglichen Verdunstungsmasse<br />

auf, die sich für s da = 20 m / 0,2 m<br />

/ 0,02 m zu Wv = 0,06 / 3,6 / 32,8 kg/m 2<br />

ergibt, sich also näherungsweise wie<br />

1 : 60 : 500 verhält!<br />

Bei diesem Nachweis nach DIN 4108 ist<br />

es unbe<strong>de</strong>utend, ob bei <strong>de</strong>r extrem diffu-<br />

sionsoffenen Ab<strong>de</strong>ckung mit s da = 0,02 m<br />

eine Dampfsperre angeordnet wird o<strong>de</strong>r<br />

nicht, da sich die Verdunstungsmassen<br />

mit 32,8 kg/m 2 (ohne Dampfsperre) und<br />

30,3 kg/m 2 (Dampfsperre mit So ( DS) =<br />

20 m) nur um etwa 8% unterschei<strong>de</strong>n.<br />

8.3 Verdunstung von ungewollter<br />

Feuchte<br />

8.3.1 Geneigte Dächer<br />

Tabelle 8.1 Rechnerische Tauwassermasse WT i m<br />

Winter (a) und Verdunstungsmasse Wv im Sommer<br />

(b) nach DIN 4108 für <strong>de</strong>n Bauteilquerschnitt nach<br />

Bild 8.1 in Abhängigkeit von s da <strong>de</strong>r äußeren<br />

Ab<strong>de</strong>ckung (z.B. Unterspannbahn USB) und s d ( DS)<br />

<strong>de</strong>r raumseitigen Dampfsperre (s. auch Bild 8.3a)<br />

a) Tauwassermasse im Winter in kg/m 2<br />

b) Verdunstungsmasse im Sommer in kg/m2<br />

Werte in ( ): Die Ausbildung ist unzulässig, da<br />

0,5 kg/m2 überschritten wird (s. Tab.a)<br />

ZU' WT =<br />

Gänzlich an<strong>de</strong>re Verhältnisse als für die<br />

Tauwasserermittlung infolge Dampfdiffusion<br />

ergeben sich im vorliegen<strong>de</strong>n Fall,<br />

wenn man für die Verdunstung nicht das<br />

nach DIN 4108 ausgefallene Tauwasser<br />

an <strong>de</strong>r äußeren Ab<strong>de</strong>ckung nach Bild 8.3a<br />

zugrun<strong>de</strong> legt, son<strong>de</strong>rn eine außerplanmä-<br />

ßige, also ungewollt vorhan<strong>de</strong>ne Feuchte<br />

voraussetzt (z.B. infolge erhöhter Einbau-<br />

feuchte, Nie<strong>de</strong>rschlägen während <strong>de</strong>r Bauphase,<br />

späteren Leckagen an <strong>de</strong>r Raum-<br />

o<strong>de</strong>r Außenseite <strong>de</strong>s Bauteils) und diese<br />

in grober Vereinfachung konzentriert auf<br />

<strong>de</strong>r raumseitigen Bekleidung o<strong>de</strong>r Dampfsperre<br />

nach Bild 8.3b annimmt.<br />

Das Ergebnis für eine solche Beanspru-<br />

chung ist in Tabelle 8.2 dargestellt. Hier<br />

zeigt sich nicht nur wie<strong>de</strong>r die Überlegen-<br />

heit <strong>de</strong>r diffusionsoffenen Ab<strong>de</strong>ckung in<br />

einer stärkeren Verdunstungsmöglichkeit


gegenüber <strong>de</strong>r dampfdichteren, son<strong>de</strong>rn<br />

auch <strong>de</strong>r Vorteil <strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>n Dampfsperre<br />

durch eine mehrfache Verdunstungsmasse<br />

gegenüber <strong>de</strong>m Querschnitt mit s d ( DS)=20m.<br />

Auch hier schnei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Querschnitt mit<br />

beidseitig weitgehend dampfdichter<br />

Ausbildung ( sd a = s d (DS) = 20 m) extrem<br />

ungünstig ab, da er mit W v = 0,06 kg/m 2<br />

= 60 g/m 2 praktisch über keine Reserven<br />

gegenüber 'Unvorhergesehenem' verfügt,<br />

was im Bauwesen trotz aller Sorgfalt<br />

immer wie<strong>de</strong>r vorkommen kann, und er<br />

somit 'sich nicht selbst helfen' kann.<br />

Tabelle 8.2 Rechnerische Verdunstungsmasse Wv im<br />

Sommer in kg/m2 nach DIN 4108 für <strong>de</strong>n Bauteilquerschnitt<br />

nach Bild 8.1 in Abhängigkeit von s da <strong>de</strong>r äuße-<br />

ren Ab<strong>de</strong>ckung (z.8. Unterspannbahn USB) und sd( DS)<br />

<strong>de</strong>r raumseitigen Dampfsperre unter Annahme einer<br />

ungewollten Feuchtebeanspruchung nach Bild 8.3b<br />

Werte in ( ): Ausbildung nach DIN 4108 unzulässig,<br />

s. Tabelle 8.1<br />

8.3.2 Außenwän<strong>de</strong><br />

Bei Außenwän<strong>de</strong>n liegt wegen ihrer i.a.<br />

beidseitig vorhan<strong>de</strong>nen Beplankung aus<br />

diffusionshemmen<strong>de</strong>n Werkstoffen und<br />

zusätzlicher Dampfsperre an <strong>de</strong>r Raumseite<br />

eine ungünstigere Situation als bei<br />

geneigten Dächern mit diffusionsoffener<br />

oberer Ab<strong>de</strong>ckung vor.<br />

Dadurch ergibt sich bei ihnen zumeist<br />

eine wesentlich kleinere Austrocknungskapazität.<br />

Aus diesem Grun<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n in<br />

DIN 68 800-2 zusätzliche Bedingungen an<br />

Außenwän<strong>de</strong>, z.B. bezgl. <strong>de</strong>r maximalen<br />

Holzeinbaufeuchte, gestellt (vgl. Abschn.<br />

1 0.5.3 und 11.1.4).<br />

Trotz<strong>de</strong>m sind bei Außenwän<strong>de</strong>n mit hinterlüfteter<br />

Vorhangschale (Wetterschutz)<br />

größere Verdunstungsmassen aus <strong>de</strong>m<br />

Wandquerschnitt möglich, wenn für die<br />

äußeren Beplankungen o<strong>de</strong>r Bekleidungen<br />

diffusionsoffene Materialien, z.B. statisch<br />

mitwirken<strong>de</strong> Beplankungen aus Gipskartono<strong>de</strong>r<br />

Gipsfaserplatten bzw. Bekleidungen<br />

aus Holzfaserdämmplatten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

8.4 Beeinflußt die Dampfsperre das<br />

Raumklima?<br />

Die in <strong>de</strong>r Praxis oft zu hören<strong>de</strong> Behauptung,<br />

wonach in <strong>de</strong>n Außenbauteilen<br />

angeordnete Dampfsperren das Raum-<br />

kli ma ungünstig beeinflussen (angeblich<br />

wesentliche Erhöhung <strong>de</strong>r relativen<br />

Raumluftfeuchte (pi), ist sachlich nicht<br />

berechtigt, vgl. hierzu das nachfolgen<strong>de</strong>,<br />

stark vereinfachte Rechenbeispiel für die<br />

in Bild 8.4 dargestellte Situation.<br />

Gegeben: Eckraum eines Gebäu<strong>de</strong>s in<br />

Holzbauart mit <strong>de</strong>n Grundrißabmessungen<br />

5,0 6,0 m 2 , l ichte Raumhöhe 2,5 m,<br />

Raumvolumen V = 75 m 3 ,<br />

Außenwandfläche (abzüglich angenommenen<br />

Fensterflächenanteils 20%1<br />

A = 0,8 (5,0 + 6,0) 2,5 = 27,5 m 2 .<br />

Klimaannahmen: Raum 20°C/50%; außen<br />

- 10°C/80%. Luftwechselrate n = 0,5 h -1<br />

(unterster Wert <strong>de</strong>s hygienisch erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Min<strong>de</strong>stluftwechsels).<br />

Vergleich <strong>de</strong>s durch Diffusion (X D ) und<br />

durch Lüftung (X L ) aus <strong>de</strong>m Raum abge<br />

führten Wasserdampfes zwischen Wän<strong>de</strong>n<br />

in Holzbauart ohne Dampfsperre (a)<br />

und mit dampfdichter Dampfsperre (b);<br />

stündlich abgeführte Wasserdampfmassen:<br />

Durch Dampfdiffusion<br />

a) Wand a: X Da = 15 g/h<br />

b) Wand b: XDb = 0 g/h<br />

Bild 8.3<br />

Angenommene Feuchteebenen<br />

im Bauteilquerschnitt nach Bild 8.1<br />

für die Ermittlung <strong>de</strong>r nach DIN<br />

4108 rechnerisch möglichen Verdunstungsmasse<br />

Wv<br />

a) Tauwasserebene nach DIN 4108<br />

b) ungewollt Im Querschnitt vor-<br />

han<strong>de</strong>ne Feuchte raumseitig vor<br />

<strong>de</strong>r Dammschicht<br />

Bild 8.4 Durch Lüftung und Dampfdiffusion aus<br />

einem Raum abgeführte Wasserdampfmassen X L<br />

bzw. X D ; aus [1<br />

a) Außenwand ohne Dampfsperre, b) Außenwand<br />

mit Dampfsperre DS, s d ~-<br />

Bild 8.2<br />

Erfor<strong>de</strong>rlicher s d ( DS)-Wert <strong>de</strong>r<br />

zusätzlichen raumseitigen<br />

Dampfsperre zur Einhaltung<br />

unterschiedlicher<br />

Tauwassermassen WT für <strong>de</strong>n<br />

Bauteilquerschnitt nach Bild 8.1 in<br />

Abhängigkeit vom sda Wert <strong>de</strong>r<br />

äußeren Ab<strong>de</strong>ckung, aus [6].<br />

Anmerkungen:<br />

a) In <strong>de</strong>n gestrichelten<br />

Kurventeilen ist die Bedingung<br />

Wv > WT (bei WT = 0,5 kg/m2)<br />

bzw. Wv ? 5 WT ( bei WT = 1,0<br />

kg/m2) nicht mehr eingehalten, so<br />

daß dieser Bereich unzulässig ist.<br />

b) Das punktiert eingetragene<br />

Beispiel kennzeichnet folgen<strong>de</strong>n<br />

repräsentativen Fall (vgl. z. B.<br />

Abschn. 12.1 .2): für sda = 0,2 m<br />

i st zur Einhaltung von zul WT=<br />

0,5 kg/m2 raumseitig eine<br />

Dampfsperre mit s d ( DS) = 0,8 m<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

c) Der Ordinatenwert s d ( DS) --<br />

0,01 m stellt hier wegen <strong>de</strong>s lot-<br />

rechten Kurvenverlaufs praktisch<br />

<strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>n Dampfsperre<br />

mit s d ( DS) = 0 dar.<br />

Durch Min<strong>de</strong>stlüftung (n = 0,5 h -1 ) für<br />

bei<strong>de</strong> Wän<strong>de</strong> XLa = XLb = 261 g/h.<br />

Der Unterschied zwischen bei<strong>de</strong>n Wandkonstruktionen<br />

für die aus <strong>de</strong>m Raum i nsgesamt<br />

abgeführten Wasserdampfmassen<br />

(ohne bzw. mit Diffusion) beträgt hier<br />

lediglich etwa 5%. Es ist also für die Raumluftfeuchte<br />

und damit für das Raumklima<br />

unbe<strong>de</strong>utend, ob die Bauteile ohne o<strong>de</strong>r<br />

mit Dampfsperre ausgerüstet sind.


9 Luftdichtheit von Außenbauteilen<br />

9.1 Allgemeines zur<br />

Wasserdampfkonvektion<br />

I m Holzbau machen Feuchteschä<strong>de</strong>n<br />

infolge Wasserdampfkonvektion (s. Abschn.<br />

2, Bild 2.3) sowohl hinsichtlich Häufigkeit<br />

als auch Intensität ein Vielfaches <strong>de</strong>rjenigen<br />

infolge Wasserdampfdiffusion<br />

( s. Bild 2.2) aus! Deshalb gehört die<br />

Vermeidung <strong>de</strong>r Wasserdampfkonvektion<br />

in solchen Außenbauteilen zu <strong>de</strong>n wichtigsten<br />

Aufgaben für <strong>de</strong>n Planen<strong>de</strong>n und<br />

Ausführen<strong>de</strong>n.<br />

Alle Festlegungen in DIN 4108-3 und -5<br />

zum Tauwasserschutz (Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />

Nachweise, Berechnungsgrundlagen)<br />

beziehen sich ausschließlich auf die<br />

Wasserdampfdiffusion! Dagegen sollen<br />

die Angaben in DIN 4108-2, Abschn. 4.2.4<br />

und 6.2, zur Luftdurchlässigkeit <strong>de</strong>r Bauteile<br />

nur <strong>de</strong>r Begrenzung zusätzlicher<br />

Wärmeverluste dienen. Das ist aus heutiger<br />

Sicht zweifellos ein Manko, zumal in<br />

<strong>de</strong>r Praxis immer wie<strong>de</strong>r festgestellt wer<strong>de</strong>n<br />

muß, daß im Holzbau auftreten<strong>de</strong><br />

feuchtebedingte Schä<strong>de</strong>n - abgesehen<br />

von zu feucht eingebauten o<strong>de</strong>r während<br />

<strong>de</strong>s Bauzustan<strong>de</strong>s zu feucht gewor<strong>de</strong>nen<br />

Materialien - weitestgehend auf die<br />

Wasserdampfkonvektion und relativ selten<br />

auf die Diffusion zurückgehen!<br />

Bei <strong>de</strong>r Wasserdampfkonvektion erfolgt<br />

<strong>de</strong>r Transport warmer Raumluft durch<br />

Konvektion (Luftströmung) über Undichtigkeiten<br />

in <strong>de</strong>r raumseitigen Bauteiloberfläche<br />

in die kälteren Bereiche <strong>de</strong>s Bauteils,<br />

wodurch dort große Tauwassermassen<br />

ausfallen können.<br />

Diese Undichtigkeiten können vorhan<strong>de</strong>n<br />

sein (Bild 9.1):<br />

a) In <strong>de</strong>r raumseitigen Bauteiloberfläche<br />

(z.B. bei Profilbrettschalungen),<br />

b) im Anschlußbereich ansonsten luftdichter<br />

Bekleidungen (z.B. Anschluß<br />

<strong>de</strong>r Dachschräge an Innen-/Außenwand);<br />

c) im Bereich von Durchdringungen<br />

ansonsten luftdichter Bekleidungen<br />

(z.B. infolge Schornstein, Rohrdurchführung,<br />

Elektrokabel).<br />

Die Vermeidung böser Tauwasserschä<strong>de</strong>n<br />

im Querschnitt von Außenbauteilen infolge<br />

Wasserdampfkonvektion sollte oberstes<br />

Gebot im Holzbau sein und läuft auf<br />

die Einhaltung folgen<strong>de</strong>r Bedingungen hinaus:<br />

a) Luftdichte raumseitige Bekleidungen;<br />

sind die Bekleidungen von Haus aus<br />

nicht luftdicht (z.B. Profilbrettschalung),<br />

so ist dort eine zusätzliche, luftdichte<br />

Schicht anzuordnen, vgl. auch Bild 2.1;<br />

b) luftdichte Anschlüsse an an<strong>de</strong>re Bauteile;<br />

c) luftdichte Ausbildung von Durchdringungen<br />

<strong>de</strong>r luftdichten Schicht an <strong>de</strong>r<br />

raumseitigen Bauteiloberfläche.<br />

Mit diesen Maßnahmen wer<strong>de</strong>n nicht nur<br />

Bauschä<strong>de</strong>n infolge Tauwasser vermie<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn nebenbei auch noch zwei an<strong>de</strong>re<br />

Effekte erreicht:<br />

- Verringerung <strong>de</strong>r Wärmeverluste<br />

- Vermeidung von 'Zugluft'-Erscheinungen<br />

in <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Aufenthaltsräumen,<br />

also Gewährleistung <strong>de</strong>r Behaglichkeit.<br />

9.2 Typische Feuchteschä<strong>de</strong>n und<br />

Ursachen<br />

In Bild 9.1 wer<strong>de</strong>n an einigen Beispielen<br />

die typischen konstruktiven Fehler bei<br />

Außenbauteilen aufgezeigt, die in <strong>de</strong>r<br />

Bad 9.1<br />

Wasserdampfkonvektion mit Tauwasserblldung bei nicht luftdicht ausgebil<strong>de</strong>ten Außenbauteilen; aus [1]<br />

Praxis oftmals zu Bauschä<strong>de</strong>n infolge<br />

Tauwasser, vor allem durch Konvektion,<br />

geführt haben.<br />

I n diesem Zusammenhang wird darauf<br />

hingewiesen, daß sog. 'Randleistenmatten'<br />

(Mineralwollematten mit einseitiger<br />

Aluminium-Verbund-Kaschierung) für<br />

<strong>de</strong>n Einsatz als luftdichte Schicht bei<br />

Profilbrettschalungen nicht geeignet sind,<br />

da sie - auch zusammen mit <strong>de</strong>r Schalung<br />

- in <strong>de</strong>r Regel noch keine luftdichte<br />

Schicht ergeben!<br />

9.3 Luftdichte Ausbildung an <strong>de</strong>r<br />

Raumseite<br />

9.3.1 Allgemeines<br />

Wie bereits unter Abschn. 9.1 erwähnt,<br />

sind bei <strong>de</strong>r Herstellung von Außenbauteilen<br />

von Aufenthaltsräumen im Regelfall<br />

folgen<strong>de</strong> Bedingungen einzuhalten:<br />

1. Luftdichte raumseitige Bauteiloberfläche<br />

2. Luftdichte Anschlüsse an angrenzen<strong>de</strong><br />

Bauteile<br />

3. Luftdichte Ausbildung <strong>de</strong>r Durchdringungen.<br />

9.3.2 Luftdichte raumseitige<br />

Bauteiloberfläche<br />

Bild 9.2 zeigt Beispiele für luftdichte Ausbildungen.<br />

Dazu gehören Gipsbauplatten<br />

(Gipskartonplatten o<strong>de</strong>r Gipsfaserplatten,<br />

jeweils mit gespachtelten o<strong>de</strong>r geklebten<br />

Fugen), großformatige Spanplatten, umlaufend<br />

gespun<strong>de</strong>t (Voraussetzung ist hier<br />

jedoch sorgfältigste Verarbeitung), Profilbrettschalungen<br />

auf gespun<strong>de</strong>ten Spanplatten<br />

o<strong>de</strong>r auf Gipsbauplatten.<br />

a unterseitige Bekleidung nicht luftdicht, b Anschluß <strong>de</strong>r unterseitigen Bekleidung an die Trennwand nicht luftdicht; c luftdurchlässige Durchdringung einer ansonsten<br />

l uftdichten Bekleidung durch Elektrokabel o<strong>de</strong>r Rohrdurchführung; AR Aufenthaltsraum


Bei einlagigen Bekleidungen aus Profilbrettschalungen<br />

ist zur Gewährleistung<br />

<strong>de</strong>r Luftdichtheit eine zusätzliche luftdichte<br />

Schicht erfor<strong>de</strong>rlich, wofür sich die in<br />

aller Regel ohnehin erfor<strong>de</strong>rliche Dampfsperre<br />

anbietet, die jetzt zusätzlich auch<br />

die Funktion <strong>de</strong>r luftdichten Schicht zu<br />

erfüllen hat und entsprechend zu verlegen<br />

i st. Dabei ist insbeson<strong>de</strong>re auf luftdichte<br />

Stöße zu achten. Wie bereits erwähnt,<br />

sind 'Randleisten-Matten' hierfür nicht<br />

geeignet, wie viele Scha<strong>de</strong>nsfälle in <strong>de</strong>r<br />

Praxis gezeigt haben. Weitestgehen<strong>de</strong><br />

Verwendung fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Praxis dagegen<br />

großflächige Polyethylen-Folien. Hier<br />

kommt es 'nur' noch darauf an, die Folienstoße<br />

(Uberlappungen) luftdicht auszubil<strong>de</strong>n<br />

(Beispiele s. Bild 9.3).<br />

Eine zuweilen praktizierte, zwar aufwendige,<br />

dafür aber technisch sichere Ausbildung<br />

<strong>de</strong>r luftdichten Raumseite von Außenbauteilen<br />

ist in Bild 2.1 mit <strong>de</strong>r sog. 'Installa<br />

tionsebene' dargestellt. Hier ist zwischen<br />

<strong>de</strong>r raumseitigen Bekleidung aus beliebigen,<br />

auch luftdurchlässigen Materialien<br />

und <strong>de</strong>r luftdichten Schicht aus Plattenwerkstoffen<br />

- am besten sind hierfür Gipsbauplatten<br />

mit gespachtelten o<strong>de</strong>r geklebten<br />

Stößen geeignet - ein Hohlraum vorhan<strong>de</strong>n,<br />

in <strong>de</strong>m die erfor<strong>de</strong>rlichen Elektroo<strong>de</strong>r<br />

Wasserinstallationen verlegt wer<strong>de</strong>n<br />

können. Wegen <strong>de</strong>r mechanisch robusten<br />

Plattenwerkstoffe für die luftdichte Schicht<br />

besteht - im Gegensatz zu luftdicht ausgebil<strong>de</strong>ten<br />

Folien - keine Gefahr, daß diese<br />

wichtige Schicht durch Beschädigungen<br />

während <strong>de</strong>r Installationsarbeiten in ihrer<br />

Funktion beeinträchtigt wird.<br />

In Bild 9.3 sind Vorschläge für die Ausbildung<br />

solcher Überlappungen dargestellt,<br />

und zwar unterschie<strong>de</strong>n in solche parallel<br />

und rechtwinklig zur Balkenrichtung. Der<br />

luftdichte Abschluß erfolgt mit auf <strong>de</strong>m<br />

Markt erhältlichen, auf die jeweilige<br />

Folienart abgestimmten speziellen<br />

Klebebän<strong>de</strong>rn.<br />

Bei <strong>de</strong>r Verlegung <strong>de</strong>r Dampfsperre sollten<br />

bzgl. ihrer Stöße folgen<strong>de</strong> Regeln<br />

beachtet wer<strong>de</strong>n:<br />

1. So wenig Stöße innerhalb <strong>de</strong>r Fläche<br />

wie möglich, d.h. Verwendung möglichst<br />

breiter Folienbahnen,<br />

2. Stöße möglichst immer unter einem<br />

durchlaufen<strong>de</strong>n Holz anordnen (Balken<br />

(1), (3) o<strong>de</strong>r Querlatte (5)), um <strong>de</strong>n für<br />

das sichere Anbringen <strong>de</strong>s Klebeban<strong>de</strong>s<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Anpreßdruck aufbringen<br />

zu können.<br />

Fehlstellen in Folien<br />

Fehlstellen (z.B. Beschädigungen o<strong>de</strong>r<br />

nicht abgedichtete Durchdringungen) in<br />

Bild 9.2<br />

Beispiele für luftdichte Bekleidungen, (1) bis (4)<br />

unter Verwendung eines luftdichten Plattenwerkstoffes,<br />

(5) bis (7) unter Verwendung einer<br />

l uftdichten Schicht, z.B. vollflächige Folie;<br />

QL Querlattung, GB Gipsbauplatte, FP Spanplatte,<br />

allseitig gespun<strong>de</strong>t (mit hohen Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

die Ausführungssorgfalt), PS Profilbrettschalung,<br />

DS Dampfsperre = luftdichte Schicht (vgl. Bild 9.3)<br />

Anmerkung:<br />

Bei <strong>de</strong>n Ausbildungen (6) und (7) müssen<br />

Beschädigungen <strong>de</strong>r Dampfsperre durch die<br />

Befestigung (Nagelung) <strong>de</strong>r direkt anschließen<strong>de</strong>n<br />

Schalung unbedingt vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Folien, die als Dampfsperre ohne/mit<br />

zusätzlicher Funktion einer luftdichten<br />

Schicht wirken sollen, können je nach<br />

Lage und Funktion einer solchen Schicht<br />

(z.B. im Fall von Dachquerschnitten)<br />

unterschiedliche Auswirkungen haben:<br />

1. Wird die Luftdichtheit bereits von<br />

einer an<strong>de</strong>ren Schicht (fugenlos verarbeiteter<br />

Plattenwerkstoff) sichergestellt,<br />

hat die Folie also nur noch eine<br />

dampfsperren<strong>de</strong> Funktion und liegt sie<br />

unmittelbar auf <strong>de</strong>r luftdichten<br />

Bekleidung auf (z.B. Bild 8.1), dann<br />

sind kleinere Beschädigungen ihrer<br />

Fläche in aller Regel be<strong>de</strong>utungslos.<br />

Bild 9.3<br />

Luftdichte Ausbildung von Folienstößen bei einla-<br />

giger Bekleidung aus Profllbrettschalung; (1) bis<br />

(3) Stöße parallel, (4) bis (6) Stöße rechtwinklig<br />

Balkenrichtung; KB spezielles Klebe-Dichtband;<br />

aus [1]<br />

Anmerkungen:<br />

Die Ausbildungen (2), (3), (5) und (6), bei <strong>de</strong>nen<br />

die Profllbrettschalung direkten Kontakt mit <strong>de</strong>r<br />

luftdichten Folie hat, sind hinsichtlich Beschädi -<br />

gungen <strong>de</strong>r luftdichten Folie bei <strong>de</strong>r Befestigung<br />

<strong>de</strong>r Schalung (Nagelung) grundsätzlich gefähr<strong>de</strong>t,<br />

darüber hinaus Ist bei (2), (4) und (6) ein Anpreßdruck<br />

bei <strong>de</strong>r Verklebung <strong>de</strong>r Uberlappungen nicht<br />

möglich.<br />

2. Liegt im Fall 1 die Folie oberhalb<br />

eines Zwischenraumes (z.B. Bild 12.2),<br />

dann sollten Beschädigungen <strong>de</strong>r Folie<br />

möglichst vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, um die<br />

Tauwassermasse infolge Wasserdampfdiffusion<br />

zu begrenzen.<br />

3. Hat die Folie nicht nur eine dampf<br />

sperren<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn auch die Funktion<br />

<strong>de</strong>r Luftdichtheit sicherzustellen (z.B.<br />

Bild 9.2 (5), (6), (7)), dann ist unabhängig<br />

von ihrer Lage in je<strong>de</strong>m Fall dafür<br />

zu sorgen, daß sie in ihrer Fläche nicht<br />

beschädigt wird, da an<strong>de</strong>renfalls ernsthafte<br />

Feuchteschä<strong>de</strong>n infolge Wasserdampfkonvektion<br />

nicht ausgeschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n können.


9.3.3 Luftdichte Wandanschlüsse<br />

Wer<strong>de</strong>n für die raumseitigen Bekleidungen<br />

von Decke und Wand Gipsbauplatten ver-<br />

wen<strong>de</strong>t, dann ergibt die für diese Material<br />

ien übliche Eckausbildung (Verspachtelung)<br />

auch ohne Eck-Bewehrungsstreifen<br />

einen ausreichend luftdichten Anschluß.<br />

Bei davon abweichen<strong>de</strong>n Bekleidungswerkstoffen<br />

(z.B. Profilbrettschalung an<br />

<strong>de</strong>r Decke, Gipsbauplatten an <strong>de</strong>r Wand)<br />

ist die Luftdichtheit durch zusätzliche kon-<br />

struktive Maßnahmen sicherzustellen, z.B.<br />

mit um die Ecke herumgezogener, in die<br />

I nnenwand geringfügig einbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />

Dampfsperre.<br />

Beim Anschluß an Außenwän<strong>de</strong>, die i.d.R.<br />

raumseitig eine Dampfsperre aufweisen,<br />

bietet sich die Lösung mit überlappten<br />

Dampfsperren an. Eine solche Ausbildung<br />

ist bei Gipsbauplatten für Decke und<br />

Außenwand zwar nicht erfor<strong>de</strong>rlich, jedoch<br />

eine sehr sichere Lösung bezüglich Tau-<br />

wasser, Wärmeverlusten und 'Zugluft'.<br />

9.3.4 Luftdichte Durchdringungen<br />

Der einwandfreie, luftdichte Abschluß von<br />

Durchdringungen bereitet bei Bekleidungen<br />

aus Gipsbauplatten i.a. keine Probleme, da<br />

hierbei die verbleiben<strong>de</strong> Öffnung zwischen<br />

Bekleidung und Durchdringung (Rohr, Kabel)<br />

mit geeigneten Materialien (Fugen-<br />

füller, Dichtungsmassen) leicht geschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Dagegen ist <strong>de</strong>r Aufwand für die Abdich-<br />

tung von Durchdringungen bei Profilbrettschalungen<br />

erheblich größer, s. z.B. [211. .<br />

9.3.5 Vornorm DIN V 4108-7<br />

In dieser Vornorm - Wärmeschutz im<br />

Hochbau; Luftdichtheit von Bauteilen und<br />

Anschlüssen ; Ausgabe April 1996 - wird<br />

erstmals im Rahmen <strong>de</strong>r DIN 4108 <strong>de</strong>r<br />

Vermeidung <strong>de</strong>r scha<strong>de</strong>nsträchtigen Konvektion<br />

breiterer Raum gewidmet. Für Holz-<br />

bauteile wer<strong>de</strong>n eine Reihe von Planungsund<br />

Ausführungsempfehlungen gegeben<br />

sowie Ausführungsbeispiele für die dauerhafte<br />

Sicherstellung <strong>de</strong>r luftdichten Schicht,<br />

einschließlich Angaben zur Materialauswahl,<br />

vorgestellt.<br />

10 'Beson<strong>de</strong>re bauliche Maßnah-<br />

men' nach DIN 68 800-2 als Voraussetzung<br />

für Holzbauteile ohne<br />

chemischen <strong>Holzschutz</strong> (GK 0)<br />

10.1 Allgemeines<br />

In <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Abschnitten wer<strong>de</strong>n<br />

für die wesentlichen Holzbauteile die<br />

zugehören<strong>de</strong>n Gefährdungsklassen GK<br />

entsprechend ihrer konstruktiven Ausbil-<br />

dung angegeben.<br />

Allgemein ist DIN 68 800-3 als Grundlage<br />

für die Klassifizierung heranzuziehen, wenn<br />

- neben <strong>de</strong>r Einhaltung <strong>de</strong>r Vorschriften an<br />

<strong>de</strong>n Wärme-, insbeson<strong>de</strong>re aber an <strong>de</strong>n<br />

Feuchteschutz nach DIN 4108 und <strong>de</strong>r<br />

allgemeinen' Regeln für <strong>de</strong>n baulichen<br />

<strong>Holzschutz</strong> - keine zusätzlichen (beson<strong>de</strong>ren)<br />

baulichen Auflagen erfüllt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das hat zur Folge, daß z.B. solchermaßen<br />

ausgebil<strong>de</strong>te Außenbauteile mit Wetterschutz<br />

in die Gefährdungsklasse GK 2 ein-<br />

zuordnen sind (Iv,P-Mittel).<br />

Dagegen kann DIN 68 800-2 angewandt<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn über die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

nach Teil 3 <strong>de</strong>r Norm hinaus weitere kon-<br />

struktive o<strong>de</strong>r erff. auch organisatorische<br />

Bedingungen eingehalten wer<strong>de</strong>n (als<br />

'beson<strong>de</strong>re bauliche Maßnahmen' bezeichnet).<br />

Dann ist die Einstufung in eine<br />

niedrigere Gefährdungsklasse möglich,<br />

z.B. müssen Außenbauteile mit Wetterschutz<br />

dann nicht mehr <strong>de</strong>r GK 2 (s. oben),<br />

son<strong>de</strong>rn können <strong>de</strong>r GK 0 zugeordnet<br />

wer<strong>de</strong>n, d.h. ein chemischer <strong>Holzschutz</strong><br />

ist nicht mehr erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Grundlage hierfür ist die Neuausgabe Mai<br />

1 996 <strong>de</strong>r DIN 68 800- 2, die ihrerseits auf<br />

die Forschungsvorhaben [81,[91 und [101<br />

sowie auf nachgeschaltete Untersuchun-<br />

gen, z.B. [111, zurückgeht, vgl. auch die<br />

zugehören<strong>de</strong>n Veröffentlichungen, z.B.<br />

[141, [151. Einen Gesamtüberblick mit <strong>de</strong>r<br />

Zusammenstellung <strong>de</strong>r wesentlichen<br />

Versuchsergebnisse gibt [51.<br />

10.2 Kriterien <strong>de</strong>r 'beson<strong>de</strong>ren<br />

baulichen Maßnahmen'<br />

Die bei<strong>de</strong>n Kriterien sind:<br />

1. Vermeidung eines unkontrollierbaren<br />

Insektenbefalls, d.h. eines Befalls an<br />

nicht einsehbaren Konstruktionshölzern<br />

(Bild 10.1), s. Abschn. 10.3.<br />

Anmerkung: Der kontrollierbare<br />

Insektenbefall an einsehbaren Hölzern<br />

ist bereits Bestandteil <strong>de</strong>r DIN 68 800-3,<br />

also kein Kriterium <strong>de</strong>s beson<strong>de</strong>ren bau-<br />

l ichen <strong>Holzschutz</strong>es.<br />

2. Vermeidung eines schädlichen Pilz-<br />

wachstums, vor allem durch<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer unzulässig hohen<br />

Holzfeuchte über einen längeren<br />

Zeitraum, s. Abschn. 10.4.<br />

Bild 10.1<br />

Bedingungen zur Vermeidung eines unkontrollierbaren<br />

Insektenbefalls an nicht einsehbaren Konstruktionshölzern<br />

H (schematische Darstellung):<br />

1. Insektenundurchlässige Ausbildung <strong>de</strong>r Innenbekleidung<br />

IB, z.B. unter Lattung L, und <strong>de</strong>r Außenbekleidung<br />

o<strong>de</strong>r -beplankung AB;<br />

2. an bei<strong>de</strong>n Stirnseiten <strong>de</strong>s Bauteils insektendicht<br />

geschlossener, d.h.nicht belüfteter Hohlraum HO<br />

10.3 Vermeidung von unkontrollierbarem<br />

Insektenbefall als eine<br />

Bedingung <strong>de</strong>r 'beson<strong>de</strong>ren bau<br />

lichen Maßnahmen'<br />

10.3.1 Bedingungen<br />

Ein unkontrollierbarer Insektenbefall wird<br />

vermie<strong>de</strong>n, wenn keine Eiablage erfolgen<br />

kann, wenn also die Käferweibchen kei-<br />

nen Zugang zum Holz haben. Das wird<br />

verhin<strong>de</strong>rt, wenn<br />

1. die Ab<strong>de</strong>ckungen zu bei<strong>de</strong>n Seiten<br />

<strong>de</strong>s Bauteils (Bekleidungen, Beplan-<br />

kungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.) insektenundurchlässig<br />

ausgebil<strong>de</strong>t sind (sog. 'geschlos-<br />

sene' Ab<strong>de</strong>ckungen) und<br />

2. evtl. vorhan<strong>de</strong>ne Hohlräume im Bauteil-<br />

querschnitt von <strong>de</strong>r Außenluft her<br />

i nsektenunzugänglich, d.h. in keinem<br />

Fall belüftet sind.<br />

10.3.2 Insektenundurchlässige<br />

Ab<strong>de</strong>ckungen<br />

Insektenundurchlässig be<strong>de</strong>utet nicht<br />

' luftdicht' , da es nur darauf ankommt,<br />

daß keine Insektenweibchen durch diese<br />

Ab<strong>de</strong>ckung an die Konstruktionshölzer<br />

kommen. Beispiele für solche Ab<strong>de</strong>ckun-<br />

gen ohne weiteren Nachweis wer<strong>de</strong>n in<br />

Bild 10.2 gezeigt. Stülpschalungen,<br />

Bo<strong>de</strong>n-Deckel-Schalungen o<strong>de</strong>r vergleichbare<br />

Ausbildungen sind dagegen ohne<br />

zusätzliche Maßnahmen hierfür nicht<br />

geeignet.<br />

10.3.3 Insektenschutzgewebe<br />

Zuweilen wird - um <strong>de</strong>n 'belüfteten'<br />

Querschnitt aus i<strong>de</strong>alistischer Anschauung<br />

zu retten - irrtümlich angenommen,<br />

man könne bei<strong>de</strong>s haben: 1. <strong>de</strong>n belüfte-<br />

ten Hohlraum und 2. die Insektenunzu-


gänglichkeit. Man will die Lüftungsöffnun-<br />

gen in <strong>de</strong>n Stirnseiten <strong>de</strong>r Bauteilquerschnitte<br />

mit einem sehr engmaschigen<br />

Gewebe schließen. Abgesehen davon,<br />

daß das sorgfältige Anbringen solcher<br />

Gewebe einen größeren Aufwand erfor<strong>de</strong>rt,<br />

ist bei einer zulässigen Maschenweite<br />

von höchstens etwa 1 mm bereits bei<br />

Beginn - und erst recht im Dauerzustand<br />

nach natürlichem 'Zusetzen' <strong>de</strong>r Maschenöffnungen<br />

- eine wirksame Belüftung<br />

nicht möglich.<br />

Bild 10.2<br />

Beispiele fur insektenundurchlässige Bekleidungen,<br />

aus 14]<br />

a Holzwerkstoffplatten HWS, gespun<strong>de</strong>t;<br />

b HWS, mit Nut-Fe<strong>de</strong>r-Verbindung;<br />

c Profilbrettschalung PS;<br />

d Rauhspundschalung RS,<br />

e Gipsbauplatten GB (Gipskarton-o<strong>de</strong>r Gipsfaserplatten),<br />

Stoßfugen gespachtelt o<strong>de</strong>r geklebt,<br />

f Folien F o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. mit insektenundurchlässiger Ausbildung<br />

<strong>de</strong>r Uberlappungen, z.B. mit Klebeband KB,<br />

g Folien F o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. mit nicht abgedichteter Uberlappung,<br />

nur bei Volldämmung im Gefach ausreichend<br />

10.4 Vermeidung von Schä<strong>de</strong>n infol-<br />

ge Pilzbefall als eine weitere Bedingung<br />

<strong>de</strong>r 'beson<strong>de</strong>ren bauli<br />

chen Maßnahmen', Allgemeines<br />

Allgemein ist ein Wachstum holzzerstören<strong>de</strong>r<br />

Pilze erst möglich, wenn sich freies<br />

Wasser in <strong>de</strong>n Zellhohlräumen befin<strong>de</strong>t,<br />

d.h. wenn die Holzfeuchte u oberhalb <strong>de</strong>s<br />

Fasersättigungsbereiches liegt, also mehr<br />

als etwa u = 30% (grober Mittelwert für<br />

die einheimischen Na<strong>de</strong>lhölzer) beträgt.<br />

Fasersättigung stellt sich bei <strong>de</strong>r jeweils<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Temperatur ein, wenn das<br />

Holz langfristig einer relativen Feuchte<br />

cp = 100% ausgesetzt ist. Freies Wasser<br />

bil<strong>de</strong>t sich - abgesehen vom 'frischen'<br />

Zustand <strong>de</strong>s Holzes - dann, wenn ein<br />

zusätzliches Wasserangebot vorliegt, z.B.<br />

durch Beregnung o<strong>de</strong>r durch<br />

Tauwasserbildung im Querschnitt.<br />

Da aber - ebenso wie die übrigen Eigen-<br />

schaften <strong>de</strong>s Holzes - auch die Holzfeuchte<br />

innerhalb <strong>de</strong>sselben Holzteils stark streu-<br />

en kann, wird aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n<br />

unterstellt, daß die Holzfeuchte u 20%<br />

grundsätzlich nicht auszuschließen ist, sind<br />

die Voraussetzungen dafür zu schaffen,<br />

daß ungewollte, überschüssige Feuchte<br />

auch nach Fertigstellung <strong>de</strong>s Bauteils in<br />

ausreichend kurzer Zeit entweichen kann.<br />

Das ist <strong>de</strong>r Fall, wenn zumin<strong>de</strong>st für die<br />

außenseitige Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s Bauteilquerschnitts<br />

ein diffusionsoffener Werkstoff<br />

(z.B. Bekleidung, Schalung, Unterspannbahn)<br />

mit s d < 0,2 m verwen<strong>de</strong>t wird<br />

(Grundlagen s. [161, [171 und [51).<br />

In Anbetracht <strong>de</strong>r exponierten Lage und<br />

<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren konstruktiven Situation<br />

geneigter Dächer kann bei diesen Bauteilen<br />

- im Gegensatz zu <strong>de</strong>n übrigen Bau-<br />

teilen - auf die genannte Zusatzbedingung<br />

s d < 0,2 m nicht verzichtet wer<strong>de</strong>n, also<br />

auch dann nicht, wenn mit <strong>de</strong>r Fertigstellung<br />

dieses Bauteils gewartet wird, bis<br />

u 1


eher als z.B. bei Außenwän<strong>de</strong>n ungewollte<br />

Feuchtebeanspruchungen auftreten<br />

können.<br />

10.5.5 Dämmschicht in <strong>de</strong>n Gefachen<br />

Ein beson<strong>de</strong>res Kriterium <strong>de</strong>s beson<strong>de</strong>ren<br />

<strong>Holzschutz</strong>es ist ferner, daß - sofern eine<br />

Dämmschicht innerhalb <strong>de</strong>r Bauteilgefache<br />

verlegt wird, was <strong>de</strong>r Regelfall ist - dieses<br />

Material geeignet ist, einen wesentlichen<br />

Beitrag zu einer evtl. erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

schnellen Austrocknung ungewollter<br />

Feuchte zu leisten. Dazu gehören folgen-<br />

<strong>de</strong> Eigenschaften <strong>de</strong>r Dämmschicht:<br />

1. Kleine Diffusionswi<strong>de</strong>rstandszahl,<br />

möglichst nahe u = 1, um <strong>de</strong>n<br />

Feuchtetransport zu einer o<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

Bauteiloberflächen nicht zu behin<strong>de</strong>rn.<br />

2. Möglichst geringes Feuchtespeichervermögen<br />

(sorptiv bedingt), wie<strong>de</strong>r um<br />

die Weiterleitung von Feuchte nicht zu<br />

erschweren.<br />

3. Ausreichen<strong>de</strong> Elastizität, vor allem in<br />

Dämmschichtebene, um Toleranzen <strong>de</strong>s<br />

Holzes im Einbauzustand o<strong>de</strong>r spätere<br />

Verformungen, vor allem durch Schwin-<br />

<strong>de</strong>n bedingt, <strong>de</strong>rart mitzumachen, daß<br />

sich keine Fugen zwischen Dämmaterial<br />

und Holz und damit keine Wärmebrücken<br />

bil<strong>de</strong>n können, die für das Bau-<br />

teil feuchteschutztechnisch nachteilig<br />

sein können.<br />

4. Ausreichen<strong>de</strong> Gefügesteifigkeit <strong>de</strong>r<br />

Dämmschicht im eingebrachten Zustand,<br />

um wie<strong>de</strong>rum Wärmebrücken infolge<br />

Fugenbildung zu vermei<strong>de</strong>n, wie sie bei<br />

nicht ausreichen<strong>de</strong>m 'Stehvermögen'<br />

z.B. bei werksseitig hergestellten Ele-<br />

menten während <strong>de</strong>s Transportes o<strong>de</strong>r<br />

bei bauseits hergestellten Bauteilen<br />

durch verkehrsbedingte Erschütterungen<br />

während <strong>de</strong>r späteren Nutzungsdauer<br />

(Nachsacken von Schüttstoffen o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>rgl.) entstehen können.<br />

Die Eignung <strong>de</strong>s hierfür vorgesehenen<br />

Dämmaterials ist auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>sbauordnungen durch einen Ver-<br />

wendungsnachweis zu belegen. Einzelheiten<br />

zum Verwendungsnachweis s. z.B.<br />

Abschn. 11.1.5.<br />

Für mineralische Faserdämmstoffe nach<br />

DIN 18 165-1 gilt dieser Nachweis <strong>de</strong>r<br />

Eignung bereits als erbracht.<br />

11 Außenwän<strong>de</strong> GK 0<br />

11.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

Bild 11.1 zeigt die allgemeinen Konstruk-<br />

tionsprinzipien von Außenwän<strong>de</strong>n in Holzbauart.<br />

Für die Zuordnung zur Gefähr-<br />

dungsklasse GK 0 nach DIN 68 800-2<br />

müssen die nachfolgend genannten Be-<br />

dingungen <strong>de</strong>s 'beson<strong>de</strong>ren baulichen<br />

<strong>Holzschutz</strong>es' (s. Abschn. 10) eingehalten<br />

sein, zusätzlich zu <strong>de</strong>m bereits nach DIN<br />

68 800-3 gefor<strong>de</strong>rten Wetterschutz sowie<br />

Tauwasserschutz nach DIN 4108-3 für<br />

Außenwän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r GK 2 (Iv,P-Mittel erfor-<br />

<strong>de</strong>rlich).<br />

11.1.1 Kein Insektenbefall<br />

Erfor<strong>de</strong>rliche Maßnahmen zur Vermeidung<br />

eines unkontrollierbaren Insektenbefalls<br />

s. Abschn. 10.3, d.h. unbelüftete Wandgefache<br />

sowie insektenundurchlässige<br />

Ab<strong>de</strong>ckungen <strong>de</strong>r Konstruktionshölzer <strong>de</strong>r<br />

eigentlichen Wand. Diese Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

gelten dagegen nicht für belüftete Lattungen,<br />

Schalungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. als Bestand-<br />

teile von hinterlüfteten Vorhangschalen<br />

o<strong>de</strong>r ähnlichem, die nicht gegen Insekten<br />

geschützt zu wer<strong>de</strong>n brauchen (s. auch<br />

Bild 11.6).<br />

11.1.2 Kein Pilzbefall<br />

Zur Vermeidung von Schä<strong>de</strong>n durch<br />

Pilzbefall sind die nachstehen<strong>de</strong>n Bedin-<br />

gungen zu erfüllen.<br />

11.1.3 Wetterschutz<br />

Als Wetterschutz sind die in Abschn. 11.2<br />

genannten Ausbildungen zu verwen<strong>de</strong>n.<br />

Beson<strong>de</strong>re Sorgfalt ist dabei für einen<br />

dichten Anschluß zu Fenstern und Türen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Anmerkungen<br />

a) An<strong>de</strong>re Ausbildungen <strong>de</strong>s Wetterschutzes<br />

sind nur zulässig, wenn nach-<br />

gewiesen wird, daß damit die Voraussetzungen<br />

für die Zuordnung <strong>de</strong>r Wand<br />

zur GK 0 eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

b) Wärmedämm-Verbundsysteme benö-<br />

tigen in je<strong>de</strong>m Fall einen Verwendbarkeitsnachweis,<br />

z.B. über eine allgemei-<br />

ne bauaufsichtliche Zulassung. Das gilt<br />

nicht nur für Systeme, für die eine um-<br />

fassen<strong>de</strong> Bewährung bei Holzwän<strong>de</strong>n<br />

noch nicht nachgewiesen ist, z.B. mine-<br />

ralischer Putz auf Hartschaumplatten<br />

o<strong>de</strong>r mineralischen Faserdämmstoffen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch für solche, die sich inzwischen<br />

über Jahrzehnte hun<strong>de</strong>rttausend-<br />

fach allgemein bewährt haben, z.B.<br />

unter Verwendung von Hartschaum-<br />

platten nach DIN 18164-1 mit Kunstharzputz.<br />

c) Wetterschutz <strong>de</strong>s Holzes durch Anstriche:<br />

Auf Holz direkt aufgebrachte,<br />

<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rschlägen unmittelbar ausgesetzte<br />

wasserabweisen<strong>de</strong> Anstriche<br />

gelten bisher nicht als dauerhafter<br />

Wetterschutz für das Holz, da zum<br />

einen durch nachträgliche Rißbildung im<br />

Holz, zum an<strong>de</strong>ren in Anschlußberei-<br />

chen eine unzulässige Feuchtebeanspruchung<br />

<strong>de</strong>s Holzes nicht dauerhaft<br />

auszuschließen ist.<br />

Bild 11.1<br />

Wesentliche Konstruktionsmerkmale von typischen Außenwän<strong>de</strong>n in Holzbauart <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse GKO<br />

(schematisch);<br />

Varianten Wetterschutz: W1 Vorhangschale, W2 Wärmedämm-Verbundsystem, W3 Mauerwerk-Vorsatzschale<br />

Varianten Raumseite: R4 Beplankung o<strong>de</strong>r Bekleidung, R5 Vorhangschale (evtl. mit Installationsebene) ohne<br />

Dämmschicht, R6 mit Dämmschicht<br />

0 Konstruktionshölzer <strong>de</strong>r GKO, 1 nicht belüfteter Hohlraum im Gefach bei Teildämmung; 2 Volldämmung im<br />

Gefach; 3 insektenundurchlässige Ab<strong>de</strong>ckung; 4 luftdichte Raumseite.


Bild 11.2<br />

Anwendungsbereiche für Fußrippen o<strong>de</strong>r<br />

Schwellen von Außenwän<strong>de</strong>n, für die zumin<strong>de</strong>st<br />

die GK2 nach DIN 68 800-3 zugrun<strong>de</strong> zu legen ist;<br />

AR Aufenthaltsraum<br />

a) auf Bo<strong>de</strong>nplatten bei nicht unterkellerten<br />

Gebäu<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r bei nicht ausreichen<strong>de</strong>r<br />

Sockelhöhe, etwa 0,2 m),<br />

z.B. raumseitig unter Verwendung von<br />

Spanplatten o<strong>de</strong>r Gipsbauplatten mit<br />

Dampfsperre, außenseitig mit einer Be-<br />

kleidung o<strong>de</strong>r Beplankung und aufliegen<strong>de</strong>m<br />

Wärmedämm-Verbundsystem. Des-<br />

halb ist hier <strong>de</strong>r Einbau trockener Konstruktionshölzer<br />

mit u 20% erhöht, z.B.<br />

während <strong>de</strong>s Einbaus, ist mit <strong>de</strong>r Fertigstellung<br />

<strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n Bauteils (z.B.<br />

Einbringen <strong>de</strong>r Dämmschicht und ggf. <strong>de</strong>r<br />

Dampfsperre sowie Schließen an <strong>de</strong>r<br />

Raumseite) zu warten, bis die überschüssige<br />

Feuchte entwichen ist. Zu diesem<br />

Zweck sind Messungen mit einem<br />

Feuchtemeßgerät durchzuführen. Da es<br />

sich in solchen Fällen um eine nachträgliche<br />

Befeuchtung von trockenem Holz<br />

han<strong>de</strong>lt, genügt die Feuchteermittlung im<br />

Bereich <strong>de</strong>r Holzoberfläche. Außer<strong>de</strong>m<br />

sind solchermaßen aufgetretene Befeuchtungen<br />

in <strong>de</strong>r Regel innerhalb weni-<br />

ger Tage wie<strong>de</strong>r abgeklungen.<br />

11.1.5 Wärmedämmschicht<br />

Ohne weiteren Nachweis gelten für die<br />

Wärmedämmschicht in <strong>de</strong>n Wandge-<br />

fachen nach DIN 68 800-2 nur mineralische<br />

Faserdämmstoffe nach DIN 18 165-1<br />

als geeignet.<br />

Anmerkung:<br />

Für an<strong>de</strong>re Dämmstoffe im Gefach<br />

besteht die Möglichkeit, <strong>de</strong>n Eignungsnachweis<br />

geson<strong>de</strong>rt zu führen.<br />

a) Für nicht genormte Dämmstoffe, d.h.<br />

für solche mit einer allgemeinen bauaufsichtlichen<br />

Zulassung, ist dieser Nach-<br />

weis durch Prüfung nach <strong>de</strong>n im zugehören<strong>de</strong>n<br />

ad hoc-Ausschuß <strong>de</strong>s DIBt<br />

(Deutsches Institut für Bautechnik) festgelegten<br />

Vorgaben zu erbringen.<br />

Die prinzipielle Gleichwertigkeit <strong>de</strong>s<br />

Dämmstoffes zu <strong>de</strong>n genannten mine-<br />

ralischen Faserdämmstoffen in solchen<br />

Fällen muß insbeson<strong>de</strong>re für folgen<strong>de</strong><br />

Merkmale gegeben sein:<br />

- Ermöglichung einer zügigen Austrocknung<br />

<strong>de</strong>s eingebauten Holzes<br />

sowie <strong>de</strong>s gesamten Bauteilquer-<br />

schnittes<br />

- ausreichend elastisches Verhalten <strong>de</strong>r<br />

Dämmschicht<br />

- formstabiles Gefüge <strong>de</strong>r Dämmschicht<br />

im platten- o<strong>de</strong>r mattenförmigen o<strong>de</strong>r<br />

geschütteten Zustand.<br />

b) Für genormte Dämmstoffe, ausgenom-<br />

men die genannten Mineralfaserdämmstoffe,<br />

ist <strong>de</strong>r Eignungsnachweis entsprechend<br />

a) zu führen.<br />

Für Wärmedämmschichten außerhalb <strong>de</strong>s<br />

Gefachbereiches <strong>de</strong>r Wän<strong>de</strong> - z.B. für<br />

raum- o<strong>de</strong>r außenseitige Zusatzdämmungen<br />

- ist die Wahl <strong>de</strong>s Dämmaterials im<br />

allgemeinen freigestellt.<br />

11.1.6 Luftdichte Raumseite<br />

Außenbauteile sind im Bereich <strong>de</strong>r<br />

raumseitigen Oberfläche stets luftdicht<br />

auszubil<strong>de</strong>n. Diese For<strong>de</strong>rung ist nicht<br />

eine spezielle Neuerung <strong>de</strong>r DIN 68 800-2,<br />

son<strong>de</strong>rn sie ist bereits seit Jahrzehnten<br />

Bestandteil <strong>de</strong>r DIN 4108 und <strong>de</strong>r Wärmeschutzverordnung.<br />

Diese Luftdichtheit muß nicht nur in <strong>de</strong>r<br />

Bauteilfläche, son<strong>de</strong>rn auch im Bereich<br />

von Anschlüssen an an<strong>de</strong>re Bauteile o<strong>de</strong>r<br />

an Durchdringungen (z.B. Kabeldurchlässe)<br />

dauerhaft sichergestellt sein. Einzelheiten<br />

hierzu s. z.B. Abschn. 9. 3 und 12.3.4.<br />

Die Anordnung zusätzlicher Schichten an<br />

<strong>de</strong>r Raumseite <strong>de</strong>s Bauteils ist freigestellt,<br />

solange sich daraus keine Tauwassergefahr<br />

ergibt (erfor<strong>de</strong>rlichenfalls rechnerischen<br />

Nachweis nach DIN 4108-3 führen).<br />

' Installationsebenen' - zur Aufnahme von<br />

z.B. Elektroleitungen - als zusätzliche<br />

Schichten an <strong>de</strong>r Raumseite sind zwar<br />

mitunter kostenaufwendig, stellen jedoch<br />

die sicherste (mechanisch robusteste)<br />

Ausführung <strong>de</strong>r luftdichten Schicht dar.<br />

11.1.7 Wandfußpunkt<br />

Die Schwelle <strong>de</strong>r Erdgeschoßwand kann<br />

einer beson<strong>de</strong>ren Gefährdung durch Pilze<br />

ausgesetzt sein, wenn sie sich in unmittel-<br />

barer Nachbarschaft <strong>de</strong>s Erdreiches befin<strong>de</strong>t<br />

(z.B. zu geringe Sockelhöhe), zumal<br />

durch spätere bauliche Verän<strong>de</strong>rungen<br />

(Terrassen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.) auch noch nach-<br />

träglich eine stärkere Feuchtebeanspruchung<br />

entstehen kann (Spritzwasser,<br />

ablaufen<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rschläge) (Bild 11.2).<br />

Daher sollte für solche Schwellen (Fuß-<br />

rippen) nur dann die GK 0 zugrun<strong>de</strong> gelegt<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn sichergestellt ist, daß an<br />

dieser Stelle auch später keine höhere<br />

Feuchtebelastung als an <strong>de</strong>r übrigen Wand-<br />

oberfläche auftreten kann. An<strong>de</strong>renfalls ist<br />

für diese Holzteile die GK 2 nach DIN<br />

68 800-3 maßgebend.<br />

Anmerkung:<br />

Die GK 2 be<strong>de</strong>utet aber nicht automatisch<br />

<strong>de</strong>n Einsatz von <strong>Holzschutz</strong>mitteln (Iv,P),<br />

son<strong>de</strong>rn kann auch durch Verwendung<br />

entsprechend dauerhafter Hölzer ohne<br />

chemischen <strong>Holzschutz</strong> abge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n<br />

(s. Abschn. 5.4), eine Möglichkeit, von <strong>de</strong>r<br />

bei solchem geringem Holzvolumen ohne<br />

Schwierigkeiten Gebrauch gemacht wer-<br />

<strong>de</strong>n kann.


Bild 11.3<br />

Wetterschutz: Vorhangschalen aus Bekleidung auf Lattung;<br />

al bis a3 Vorhangschale hinterlüftet,<br />

b nicht hinterlüftet<br />

Erläuterungen zu Bild 11.3<br />

( gilt auch für die Bil<strong>de</strong>r 11.4 und 11.5):<br />

1 Wetterschutz<br />

1 a Bekleidung auf lotrechter Lattung GK 0, hinterlüftet<br />

1 b Bekleidung auf waagerechter Lattung und Konterlattung,<br />

jeweils GK 0, hinterlüftet<br />

1 c Bekleidung auf waagerechter Lattung<br />

( nicht hinterlüftet)<br />

1 d Wärmedämm-Verbundsystem: Hartschaumplatten<br />

nach DIN 18 164-1 und Kunstharzputz o<strong>de</strong>r Putz mit<br />

nachgewiesenem, dauerhaft wirksamem Wetterschutz<br />

1 e Holzwolleleichtbauplatten HWL nach DIN 1101<br />

mit wasserabweisen<strong>de</strong>m Außenputz nach DIN 18 550-1;<br />

erfor<strong>de</strong>rlichenfalls zwischen HWL und Wand wasser-<br />

ableiten<strong>de</strong> Schicht (z.B. Folie)<br />

1f Mauerwerk-Vorsatzschale<br />

2 Hohlraum hinter Wetterschutz<br />

2a Belüftet im Sinne <strong>de</strong>r DIN 4108-3<br />

2b Nicht belüftet im Sinne <strong>de</strong>r DIN 4108-3<br />

(i nfolge Querlattung)<br />

2c Luftschicht (Dicke ? 40 mm), Lüftungssöffnungen<br />

nach DIN 1053-1<br />

3 Äußere Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r eigentlichen Wand<br />

3a Beliebige Bekleidung/Beplankung<br />

3b Bekleidung/Beplankung insektendicht<br />

3c Wasserableiten<strong>de</strong> Schicht, diffusionsoffen<br />

( su < 0,2 m)<br />

3d Wasserableiten<strong>de</strong> Schicht<br />

3e Hartschaumplatten nach DIN 18 164-1<br />

3f Mineralischer Faserdämmstoff nach DIN 18 165-1<br />

4 Dämmschicht im Gefach<br />

4a Volldämmung: Mineralischer Faserdämmstoff<br />

nach DIN 18 165-1 o<strong>de</strong>r Dämmstoff mit Verwendbarkeitsnachweis<br />

(bauaufsichtliche Zulassung für diesen<br />

Anwendungsfall)<br />

4b Teildämmung: Dämmstoffe wie unter 4a; Hohl-<br />

raum im Gefach nicht belüftet, insektenunzugänglich<br />

5 Dampfsperre<br />

5a Dampfsperre, sofern erfor<strong>de</strong>rlich<br />

( Luftdichtheit nicht erfor<strong>de</strong>rlich)<br />

5b Dampfsperre mit zusätzlicher Funktion einer 'luft-<br />

dichten Schicht', auch im Bereich von Anschlüssen,<br />

Durchdringungen (Elt-Kabel), Uberlappungen<br />

6 Raumseitige Bekleidung/Beplankung, ohne/mit<br />

Lattung (vgl. auch Bild 12.4)<br />

6a Bekleidung als 'luftdichte Schicht', auch im<br />

Bereich von Anschlüssen und Durchdringungen<br />

6b Beliebige Bekleidung, wenn Dampfsperre luftdicht<br />

ausgebil<strong>de</strong>t (5b)<br />

7 Wandkonstruktionsholz GK 0<br />

( z.B. Stiel, Rippe, Schwelle, Rahm)


Bild 11.4<br />

Wetterschutz Außenliegen<strong>de</strong>, verputzte Warmedammschicht;<br />

c1 Wärmedamm-Verbundsystem mit Hartschaumplatten auf äußerer Beplankung; c2 Holzwolleleichtbauplatten,<br />

direkt auf Konstruktionshölzern angeordnet<br />

Erläuterungen s. zu Bild 11.3<br />

Bild 11.5<br />

Wetterschutz: Mauerwerk-Vorsatzschale nach DIN 1053-1<br />

dl Außenbeplankung <strong>de</strong>r Wand mit wasserableiten<strong>de</strong>r Schicht, d2 mit Hartschaumplatten; 13 mit mineralischem<br />

Faserdämmstoff und wasserableiten<strong>de</strong>r Schicht<br />

Erläuterungen s. zu Bild 11.3<br />

11.2 Erfor<strong>de</strong>rlicher Wetterschutz<br />

Außenwän<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn 11.3<br />

bis 11.5 dargestellten Ausbildungen <strong>de</strong>s<br />

Wetterschutzes nach DIN 68 800-2 dürfen<br />

ohne weiteren Nachweis <strong>de</strong>r GK 0 zuge-<br />

ordnet wer<strong>de</strong>n, wenn auch die übrigen, in<br />

Abschn. 11.1 genannten Voraussetzungen<br />

eingehalten sind.<br />

11.2.1 Vorhangschale (Bild 11.3)<br />

11.2.2 Wärmedämmschicht mit Putz<br />

( Bild 11.4)<br />

11.2.3 Mauerwerk-Vorsatzschale<br />

( Bild 11.5)<br />

11.2.4 Schalungen, Lattungen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.<br />

Bei Vorhangschalen (s. Bild 11.6) darf<br />

auch für die dort verwen<strong>de</strong>ten Latten o<strong>de</strong>r<br />

Schalungen die GK 0 zugrun<strong>de</strong> gelegt<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn evtl. dorthin eingedrunge-<br />

ne Feuchte ausreichend schnell wie<strong>de</strong>r<br />

entweichen kann, wenn also <strong>de</strong>r Hohlraum<br />

belüftet ist (Ausbildungen a und c) o<strong>de</strong>r<br />

nicht luftdicht abgeschlossen ist (b).<br />

An<strong>de</strong>renfalls ist die GK 2 anzunehmen (d).<br />

Wer<strong>de</strong>n für die Wandausbildungen GK 0<br />

nach Bild 11.3 bis 11.5 Brettschalungen<br />

als äußere Beplankung o<strong>de</strong>r Bekleidung<br />

eingesetzt, so ist auch dafür - ausgenom<br />

men Kiefer-Splint - ein chemischer <strong>Holzschutz</strong><br />

nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

11.2.5 Abweichen<strong>de</strong> Konstruktionen<br />

a) Zuordnung zur GK 0<br />

Die Zuordnung an<strong>de</strong>rer als in DIN 68 800-2<br />

angegebener Konstruktionen zur Gefahrdungsklasse<br />

GK 0 ist möglich, wenn in<br />

Abstimmung mit <strong>de</strong>m Deutschen Institut<br />

für Bautechnik ein entsprechen<strong>de</strong>r Ver-<br />

wendbarkeitsnachweis geführt wird.<br />

Anmerkung:<br />

Da die <strong>de</strong>rzeit in <strong>de</strong>r Praxis typischen Kon-<br />

struktionsprinzipien <strong>de</strong>s Holzbaus in <strong>de</strong>r<br />

Norm erfaßt sind, wird es sich bei solchen<br />

Abweichungen im wesentlichen nur<br />

um beson<strong>de</strong>re Systembauarten han<strong>de</strong>ln.<br />

b) Zuordnung zur GK 2<br />

Bei Mauerwerk-Vorsatzschalen ist <strong>de</strong>r<br />

40 mm dicke, belüftete Hohlraum eine<br />

wesentliche Voraussetzung für die GK 0.<br />

Daher sind alle Wandausbildungen mit<br />

Mauerwerk-Vorsatzschale, bei <strong>de</strong>nen die-<br />

se Bedingung nicht eingehalten ist, <strong>de</strong>r<br />

GK 2 zuzuordnen, solange nicht die Eig-<br />

nung <strong>de</strong>r Konstruktion nachgewiesen ist.


11.2.6 Wandfußpunkt<br />

Unabhängig davon, ob die Kriterien für die<br />

Zuordnung <strong>de</strong>r Wandschwelle zur GK 0<br />

vorliegen o<strong>de</strong>r ob die GK 2 zugrun<strong>de</strong> zu<br />

legen ist, d.h. ein chemischer <strong>Holzschutz</strong><br />

erfor<strong>de</strong>rlich ist (vgl. Abschn. 11.1.7), ist für<br />

einen sicheren Feuchteschutz in diesem<br />

kritischen Bereich zu sorgen. In <strong>de</strong>n<br />

Bil<strong>de</strong>rn 11.7 bis 11.9 sind einige typische<br />

Möglichkeiten dargestellt.<br />

11.2.6.1 Wän<strong>de</strong> mit Wärmedämm-<br />

Verbundsystem<br />

a) Wandfußpunkt auf Keller<strong>de</strong>cke<br />

(Bild 11.7)<br />

b) Wandfußpunkt im Terrassen- o<strong>de</strong>r<br />

Balkonbereich mit Höhenversprung <strong>de</strong>r<br />

bei<strong>de</strong>n Deckenoberflächen (Bild 11.8)<br />

c) Wandfußpunkt im Terrassen- o<strong>de</strong>r<br />

Balkonbereich ohne Höhenversprung<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Deckenoberflächen (Bild 11.9)<br />

I st ein Versprung <strong>de</strong>r massiven Unterkonstruktion<br />

entsprechend Bild 11.8 nicht<br />

möglich, dann muß durch eine zumeist<br />

aufwendigere Ausbildung an dieser Stelle<br />

eine Gefährdung <strong>de</strong>r Wand dauerhaft vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n, Prinzipbeispiel s. Bild 11.9.<br />

11.2.6.2 Wän<strong>de</strong> mit Mauerwerk-<br />

Vorsatzschale<br />

Die Ausbildung solcher Wän<strong>de</strong> im<br />

Fußpunkt hat beson<strong>de</strong>rs sorgfältig zu<br />

erfolgen, wobei - unter Berücksichtigung<br />

einer evtl. Mörtelrestansammlung in diesem<br />

Bereich - vor allem auf folgen<strong>de</strong>s zu<br />

achten ist:<br />

- keine Behin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Hinterlüftung<br />

- einwandfreier Abfluß <strong>de</strong>s evtl. a n <strong>de</strong>r<br />

Rückseite <strong>de</strong>r Vorsatzschale herablaufen<strong>de</strong>n<br />

Wassers infolge Schlagregens<br />

- keine Übertragung von Feuchte auf <strong>de</strong>n<br />

Fußpunkt <strong>de</strong>r Wand.<br />

Bild 11.6<br />

Die Zuordnung von Lattungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. als<br />

Bestandteil <strong>de</strong>s Wetterschutzes von Außenwän<strong>de</strong>n<br />

GKO ist abhängig von <strong>de</strong>r konstruktiven Ausbildung<br />

<strong>de</strong>r Vorhangschale (Dämmschicht im Wandgefach<br />

nicht eingezeichnet).<br />

a) GKO: hinterlüfteter Wetterschutz (lotrechte<br />

Lattung o<strong>de</strong>r Konterlattung), luftdurchlässig (z.B.<br />

beliebige Brettschalung BS)<br />

b) GKO: nicht hinterlüfteter, jedoch luftdurchlässiger<br />

Wetterschutz<br />

c) GKO: hinterlüfteter Wetterschutz mit luftdichter<br />

Außenbekleidung PL (z.B. Faserzementplatten)<br />

d) GK2: luftdichte Außenbekleidung PL, nicht hinterl<br />

üftet (z.B. waagerechte Lattung)<br />

Bild 11.7<br />

Außenwand-Fußpunkt auf Massiv-Keller<strong>de</strong>cke o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>rgl. (Prinzip)<br />

AP Abschlußprofil, S Sperrschicht; aus [12]<br />

Bild 11.8<br />

Prinzipbeispiel für Anschluß Außenwand -<br />

Massiv<strong>de</strong>cke im Terrassen- o<strong>de</strong>r Balkonbereich; AP<br />

Abschlußprofil, D Dichtungsbahn; aus [12]<br />

Bild 11.9<br />

Beispiel für Anschluß Außenwand -<br />

Unterkonstruktion bei Balkonen o<strong>de</strong>r Terrassen ohne<br />

Höhenversprung In <strong>de</strong>r Massiv<strong>de</strong>cke (Prinzip);<br />

A Abdichtung, K Verklebung; aus [12]


11.2.7 Anschlüsse an Fenster 11.2.8 Außenwän<strong>de</strong> von Blockhäusern 12 Geneigte Dächer GK 0<br />

Ein sorgfältig ausgeführter Wetterschutz<br />

auch im Anschlußbereich <strong>de</strong>r Wand an<br />

Fenster und Türen ist eine <strong>de</strong>r Bedingun-<br />

gen <strong>de</strong>s beson<strong>de</strong>ren baulichen <strong>Holzschutz</strong>es<br />

für Außenwän<strong>de</strong>, da bei diesen<br />

Bauteilen im allgemeinen raum- und<br />

außenseitig diffusionshemmen<strong>de</strong> Beklei-<br />

dungen o<strong>de</strong>r Beplankungen vorhan<strong>de</strong>n<br />

sind, so daß für durch Undichtigkeiten in<br />

<strong>de</strong>n Gefachbereich eingedrungenes<br />

Nie<strong>de</strong>rschlagswasser kaum eine Möglichkeit<br />

<strong>de</strong>r anschließend kurzfristigen Aus-<br />

trocknung besteht.<br />

In Bild 11.10 ist am Beispiel einer Wand<br />

mit zusätzlicher Außendämmung das<br />

Prinzip <strong>de</strong>s Fensteranschlusses dargestellt.<br />

Die seitliche Aufkantung <strong>de</strong>r Fensterbank<br />

verläuft (von außen gesehen) hinter<br />

<strong>de</strong>r wasserführen<strong>de</strong>n Oberfläche <strong>de</strong>r<br />

aufgehen<strong>de</strong>n Wand (Putz, Außenbekleidung),<br />

so daß ablaufen<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rschläge<br />

nicht in <strong>de</strong>n Bauteilquerschnitt gelangen<br />

können.<br />

Bild 11.10<br />

Prinzipbeispiel für Ausbildung <strong>de</strong>r Fensterbank FB im<br />

Anschlußbereich an aufgehen<strong>de</strong> Wand, AK seitliche<br />

Aufkantung, weitere Einzelheiten (Befestigung,<br />

Abdichtungen) wur<strong>de</strong>n nicht eingezeichnet; aus [12]<br />

Bild 11.11<br />

Voraussetzungen für Zuordnung von Außenwän<strong>de</strong>n<br />

in Blockbauart zur GK 0<br />

a) Profilierung <strong>de</strong>r Hölzer im Fugenbereich zur schnel-<br />

leren Ableitung von Nie<strong>de</strong>rschlägen, aus [4l<br />

b) nach unten verlaufen<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rschlägen<br />

unmittelbar ausgesetzte Schwindrisse sollten chemisch<br />

geschützt und regelmäßig kontrolliert wer<strong>de</strong>n<br />

Die Angaben in DIN 68 800-2 und -3 zu<br />

<strong>de</strong>n einzelnen Bauteilen (Wän<strong>de</strong>, Decken,<br />

Dächer) gelten auch für Blockhäuser, die<br />

zu Wohnzwecken errichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Außenwän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r üblichen Blockbauart<br />

( s. Bild 11.11a) weichen jedoch von <strong>de</strong>m<br />

in DIN 68 800-2 vorgegebenen Konstruk-<br />

tionsprinzip als Voraussetzung für <strong>de</strong>n Ver<br />

zicht auf <strong>de</strong>n chemischen <strong>Holzschutz</strong><br />

(GK 0) ab, so daß hierfür grundsätzlich DIN<br />

68 800-3 beachtet wer<strong>de</strong>n muß, die für<br />

eine solche Anwendung im Regelfall die<br />

Gefährdungsklasse GK 3 (IV,PW-Mittel)<br />

for<strong>de</strong>rt. Tatsächlich kann oft nicht verhin<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n, daß bei solchen Wän<strong>de</strong>n das<br />

außenliegen<strong>de</strong>, sichtbare Holz durch<br />

Nie<strong>de</strong>rschläge direkt beansprucht wird.<br />

Trotz<strong>de</strong>m bestehen bezüglich <strong>de</strong>r Dauer-<br />

haftigkeit <strong>de</strong>r Konstruktion - auch in Anbetracht<br />

<strong>de</strong>s vergleichsweise geringen Ein-<br />

flusses von evtl. stellenweise auftreten<strong>de</strong>n<br />

Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Holzsubstanz<br />

auf die Standsicherheit <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s -<br />

keine Be<strong>de</strong>nken, auf <strong>de</strong>r Grundlage von<br />

DIN EN 460 bei solchen Wandausbildungen<br />

auf <strong>de</strong>n chemischen <strong>Holzschutz</strong> zu<br />

verzichten, wenn folgen<strong>de</strong> Voraussetzun-<br />

gen eingehalten wer<strong>de</strong>n, vgl. auch offiziellen<br />

Kommentar zu DIN 68 800-2 [4]:<br />

1. Zur Vermeidung von Schlagregen-<br />

beanspruchung möglichst größere<br />

Dachüberstän<strong>de</strong> (an <strong>de</strong>n Giebelseiten<br />

bei mehr als eingeschossigen<br />

Gebäu<strong>de</strong>n nicht immer einzuhalten).<br />

2. Schnelle Ableitung von Nie<strong>de</strong>rschlägen<br />

(Schlagregen) durch wasserableiten<strong>de</strong><br />

Anstriche, die diffusionsoffen sein müs-<br />

sen.<br />

3. Spezielle konstruktive Ausbildung <strong>de</strong>r<br />

Fugen zur Vermeidung stehen<strong>de</strong>n<br />

Wassers (Bild 11.1la).<br />

4. Pflege und erff. Wartung<br />

(z.B. Erneuerung <strong>de</strong>s Anstriches).<br />

5. Regelmäßige Kontrolle <strong>de</strong>r äußeren<br />

Wandoberfläche bezgl. eines evtl.<br />

Insekten- o<strong>de</strong>r Pilzbefalls, z.B. von nach<br />

unten verlaufen<strong>de</strong>n Schwindrissen an<br />

ungeschützten Wetterseiten (Bild<br />

11.11 b); in solchen Fällen erff. örtliche<br />

Nachbehandlung mit chemischen<br />

Mitteln.<br />

Anmerkung zu solchen Schwindrissen:<br />

Die Nachbehandlung von Schwindrissen<br />

hat nicht nur bei <strong>de</strong>n hier erwähnten<br />

Hölzern <strong>de</strong>r GK 0 von Blockhauswän<strong>de</strong>n<br />

zu erfolgen, son<strong>de</strong>rn ist im Prinzip bei<br />

allen, Nie<strong>de</strong>rschlägen ausgesetzten<br />

Hölzern mit Oberflächenschutz (GK 3)<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, wenn solche Risse bis in<br />

chemisch nicht mehr geschützte Quer-<br />

schnittsbereiche <strong>de</strong>s Holzes reichen.<br />

12.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

12.1.1 Bedingungen analog zu<br />

Außenwän<strong>de</strong>n<br />

Für geneigte Dächer GK 0 gelten sinnge-<br />

mäß die gleichen Bedingungen wie für<br />

Außenwän<strong>de</strong> GK 0 nach Abschn. 11.1:<br />

1. Kein Insektenbefall<br />

Nicht belüfteter Querschnitt sowie<br />

keine Insektenzugänglichkeit zu <strong>de</strong>n<br />

Konstruktionshölzern (Abschn. 10.3).<br />

2. Wetterschutz (Dach<strong>de</strong>ckung)<br />

Die Fachregeln <strong>de</strong>s Zentralverbands <strong>de</strong>s<br />

Deutschen Dach<strong>de</strong>ckerhandwerks sind<br />

anzuwen<strong>de</strong>n. Die Art <strong>de</strong>r Dach<strong>de</strong>ckung<br />

ist freigestellt (Dachsteine o<strong>de</strong>r -ziegel<br />

auf Unterspannbahn o<strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>ckung,<br />

Blech- o<strong>de</strong>r Schiefer<strong>de</strong>ckung auf<br />

Schalung); die konstruktiven Details <strong>de</strong>s<br />

Dachquerschnitts sind jedoch darauf<br />

abzustimmen (Abschn. 12.2).<br />

3. Wärmedämmschicht im Gefach<br />

Mineralische Faserdämmstoffe nach<br />

DIN 18 165-1 o<strong>de</strong>r Dämmstoffe mit<br />

entsprechen<strong>de</strong>m Verwendbarkeitsnachweis<br />

(bauaufsichtliche Zulassung)<br />

(Abschn. 11.1.5).<br />

4. Luftdichte Raumseite<br />

Für die raumseitige Bauteilfläche sowie<br />

dort im Bereich von Durchdringungen<br />

und Anschlüssen erfor<strong>de</strong>rlich (Abschn.<br />

11.1.6 und 9.3). Die in <strong>de</strong>r Praxis ge-<br />

bräuchlichsten Ausführungen <strong>de</strong>r luftdichten<br />

Bauteilunterseite, die nicht nur<br />

für Dächer, son<strong>de</strong>rn auch für Außenwän<strong>de</strong><br />

sowie Decken unter nicht ausge-<br />

bauten Dachgeschossen infrage kommen,<br />

gehen aus Bild 12.4 hervor.<br />

12.1.2 Abweichungen zu<br />

Außenwän<strong>de</strong>n<br />

Die nachstehend genannten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

weichen von <strong>de</strong>nen fürAußenwän<strong>de</strong> GK 0 ab.<br />

5. Diffusionsoffene oberseitige Ab<strong>de</strong>ckung<br />

Wegen <strong>de</strong>r exponierten Lage solcher<br />

Dächer und ihrer beson<strong>de</strong>ren Situation<br />

während <strong>de</strong>r Bauphase muß zur Sicher-<br />

stellung einer ausreichend schnellen<br />

Wie<strong>de</strong>rabgabe ungewollter Feuchte aus<br />

<strong>de</strong>m Dachquerschnitt die oberseitige<br />

Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Sparren (z.B. Unter-<br />

spannbahn, Vor<strong>de</strong>ckung auf Schalung)<br />

ausreichend diffusionsoffen sein, ihre<br />

äquivalente Luftschichtdicke muß daher<br />

so


anzustreben. Wegen <strong>de</strong>r diffusionsoffe<br />

nen Ab<strong>de</strong>ckung kann jedoch diese Holzfeuchte,<br />

<strong>de</strong>ren Einhaltung für an<strong>de</strong>re<br />

Außenbauteile gefor<strong>de</strong>rt wird, in Aus<br />

nahmefällen überschritten wer<strong>de</strong>n,wobei<br />

in je<strong>de</strong>m Fall u


Bild 12.3<br />

Mehrlagige Ab<strong>de</strong>ckungen mit s d 5 0,2 m<br />

a offene Brettschalung Sch nach DIN 68 800-2 mit<br />

Brettbreite


Bild 12.1 (Fortsetzung von Seite 2 8)<br />

12.4 Abweichen<strong>de</strong><br />

Konstruktionen, Allgemeines<br />

I n Abschn. 12.2 sind jene Dachquerschnitte<br />

aufgeführt, die nach DIN 68 800-<br />

2 ohne weiteren Nachweis <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse<br />

GK 0 zugeordnet wer<strong>de</strong>n<br />

dürfen, wenn die vorgegebenen konstruktiven<br />

Randbedingungen eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n. Die im folgen<strong>de</strong>n genannten<br />

Ausbildungen sind dagegen auf <strong>de</strong>r<br />

Grundlage von DIN 68 800-3 einzustufen.<br />

Bild 12.4<br />

Luftdichte Ausbildung <strong>de</strong>r Dachunterseite<br />

( Beispiele; Dämmschicht im Sparrengefach nicht<br />

eingezeichnet)<br />

a bis h mit Querlattung unterhalb <strong>de</strong>r Sparren,<br />

i bis I Direktbefestigung <strong>de</strong>r Bekleidung/Beplankung<br />

an <strong>de</strong>n Sparren<br />

Erläuterungen (siehe auch zu Bild 12.1):<br />

5c Holzwerkstoffplatten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. (Annahme: nicht<br />

luftdicht), ohne Zwischenlattung


Tabelle 12.1<br />

Geneigte Dächer, Zuordnung zu <strong>de</strong>n Gefährdungs-<br />

klassen in Abhängigkeit von <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n konstruktiven<br />

Parametern<br />

Bild 12.5<br />

a) Bedingung sdu ? 2m unterhalb <strong>de</strong>s belüfteten<br />

Hohlraums HO im Gefach von belüfteten Dächern<br />

nach DIN 4108-3 zur Begrenzung <strong>de</strong>r Diffusions-<br />

stromdichte; ange<strong>de</strong>utet: Tauwassergefahr innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Gefachs als Folge einer zu dampfdurchlässigen<br />

Dachunterseite mit sdu < 2m<br />

b) Tauwassergefahr im Bereich <strong>de</strong>r Dach<strong>de</strong>ckung<br />

( außerhalb <strong>de</strong>s Gefachs) infolge sdu < 2m;<br />

B Bekleidung, Da mineralischer Faserdämmstoff mit<br />

s = 200 mm;<br />

Beispiele für Querschnitt b):<br />

1. sd( USB) = 0,2m / s d ( Da) = 0,2m / sd ( B) -- 0,1 m:<br />

s du = 0,5 m<br />

Bild 12.6<br />

Geneigtes Dach <strong>de</strong>r GK 0 nach DIN 68 800-3;<br />

Voraussetzung: dreiseitig sichtbare Sparren, d.h. mit<br />

Aufsparrendämmung<br />

Sofern Hohlraum vorhan<strong>de</strong>n (Teildämmung).<br />

2) MiFa/BAZ: Mineralischer Faserdämmstoff nach DIN 18 165-1 o<strong>de</strong>r Dämmstoff mit allgemeiner bauaufsichtlicher<br />

Zulassung für diesen Anwendungsfall;<br />

An<strong>de</strong>re: Dämmstoffe ohne Verwendbarkeitsnachweis für diesen Anwendungsfall.<br />

3) Siehe auch Bild 12.7<br />

Bild 12.7<br />

Erläuterungen zu Tabelle 12.1: Konstruktions<strong>de</strong>tails für geneigte Dächer und zugehören<strong>de</strong> Klassifizierungen<br />

( Gefährdungsklassen GK); Dach<strong>de</strong>ckung nicht eingezeichnet<br />

Voraussetzungen: 1. Konterlattenebene belüftet; 2. luftdichte Raumseite<br />

MiFa/BAZ/An<strong>de</strong>re: s. Tabelle 12.1, FN 2)


Bild 12.8<br />

Beispiele für obere Sparrenab<strong>de</strong>ckungen<br />

a bis c: s d 0,2 m; GK 0 nicht möglich<br />

12.5 Son<strong>de</strong>rfall: Dächer mit<br />

sichtbaren Sparren<br />

Dächer über Aufenthaltsräumen mit sicht-<br />

baren Sparren (Aufsparrendämmung) dürfen<br />

als einziges Konstruktionsprinzip<br />

bereits auf <strong>de</strong>r Grundlage von DIN 68<br />

800-3 <strong>de</strong>r GK 0 zugeordnet wer<strong>de</strong>n<br />

(Bild 12.6).<br />

12.6 Abweichungen und<br />

Einstufung nach DIN 68 800-3<br />

Aus Tabelle 12.1 und Bild 12.7 gehen<br />

typische Möglichkeiten für Abweichungen<br />

einer Dachkonstruktion gegenüber<br />

<strong>de</strong>n Vorgaben nach DIN 68 800-2 mit <strong>de</strong>r<br />

dortigen Zuordnung zur GK 0 hervor. Man<br />

erkennt wie<strong>de</strong>r, daß die GK 0 nur dann<br />

angenommen wer<strong>de</strong>n darf, wenn je<strong>de</strong><br />

einzelne Anfor<strong>de</strong>rung eingehalten ist.<br />

I n Bild 12.8 sind Beispiele für obere<br />

Sparrenab<strong>de</strong>ckungen dargestellt, zum<br />

einen mit s d 0,2m.<br />

Selbstverständlich besteht im Anwen-<br />

dungsfall nach Bild 12.7c (belüftetes<br />

Dach <strong>de</strong>r GK 1) - wie bei an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>rmaßen<br />

ausgebil<strong>de</strong>ten Bauteilen auch -<br />

die Möglichkeit, bei Verwendung entsprechend<br />

dauerhafter Hölzer, in diesem<br />

Fall z.B. von Kiefer mit Splintholzanteil <<br />

10%, auf chemische <strong>Holzschutz</strong>mittel zu<br />

verzichten (s. auch Abschn. 14.4.2).<br />

13 Flachdächer GK 0<br />

Die nachstehen<strong>de</strong>n Angaben beziehen<br />

sich ausschließlich auf wärmegedämmte<br />

Flachdächer über beheizten Aufent-<br />

haltsräumen in Wohngebäu<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

Gebäu<strong>de</strong>n mit vergleichbaren Klimaver-<br />

hältnissen, nicht dagegen auf <strong>de</strong>n<br />

Hallenbau.<br />

13.1 Mit sichtbaren Deckenbalken<br />

Flachdächer ohne untere Bekleidung<br />

mit dreiseitig sichtbaren Deckenbalken<br />

(Bild 13.1) dürfen bereits auf <strong>de</strong>r Grundlage<br />

von DIN 68 800-3 <strong>de</strong>r GK 0 zugeordnet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

13.2 Mit raumseitiger Bekleidung<br />

13.2.1 Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

Nach DIN 68 800-2 kann die GK 0 nur<br />

für das Konstruktionsprinzip nach Bild<br />

13.2 zugrun<strong>de</strong> gelegt wer<strong>de</strong>n . Dabei<br />

sind - analog zu Außenwän<strong>de</strong>n - folgen-<br />

<strong>de</strong> Bedingungen einzuhalten:<br />

1. Kein Insektenbefall: Deckenquerschnitt<br />

we<strong>de</strong>r belüftet (nicht mit <strong>de</strong>r<br />

Außenluft in Verbindung stehend) noch<br />

insektenzugänglich (s. Abschn. 11.1.1)<br />

2. Einbaufeuchte <strong>de</strong>s Holzes u


Bild 13.1<br />

Flachdach GK 0 nach DIN 68 800-3 über Aufenthaltsräumen,<br />

ohne untere Bekleidung mit dreiseitig sichtbaren<br />

Deckenbalken<br />

Bild 13.2<br />

Flachdach GK 0 nach DIN 68 800-2 mit raumseitiger<br />

Bekleidung;<br />

Bedingungen:<br />

1 . Wärmedammschicht ausschließlich o<strong>de</strong>r überwiegend<br />

oberhalb <strong>de</strong>r Decke angeordnet (DAo)<br />

( Dämmaterial beliebig),<br />

2. keine dampfsperren<strong>de</strong>n Schichten innerhalb <strong>de</strong>s<br />

eigentlichen Deckenquerschnitts,<br />

3. an <strong>de</strong>r Deckenunterseite möglichst diffusionsoffene<br />

Bekleidung (B) (Gipsplatten, Brettschalung,<br />

sog. 'Akustik'-Platten),<br />

4. evtl. zusätzliche Dämmschicht im Gefach (DÄu)<br />

aus mineralischen Faserdämmstoffen nach DIN<br />

1 8 165-1 o<strong>de</strong>r Dämmstoffen mit Verwendbarkeitsnachweis<br />

DA Dachabdichtung, DS Dampfsperre,<br />

A obere Ab<strong>de</strong>ckung<br />

Bild 13.3<br />

Flachdächer GK 2 nach DIN 68 800-3 mit raumseitiger<br />

Dampfsperre; trotz chemischen Schutzes können<br />

diese Ausführungen bei außerplanmäßiger<br />

Feuchte gefähr<strong>de</strong>t sein<br />

a nicht belüfteter Querschnitt; b belüfteter<br />

Querschnitt; c mit zusätzlicher Dämmschicht DA<br />

oberhalb <strong>de</strong>r Decke<br />

DA Dachabdichtung, DS Dampfsperre<br />

13.3 Abweichungen von <strong>de</strong>r GK 0<br />

und Zuordnung nach<br />

DIN 68 800-3<br />

Die in Bild 13.3 dargestellten Konstruktionsprinzipien,<br />

bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r eigentliche<br />

Deckenquerschnitt bei<strong>de</strong>rseits mit<br />

dampfsperren<strong>de</strong>n Schichten abge<strong>de</strong>ckt<br />

ist, fallen nicht unter die GK 0 nach DIN<br />

68 800-2, da sie bei Einwirkung außerplanmäßiger<br />

Feuchte stark gefähr<strong>de</strong>t<br />

sein können.<br />

Bei ihnen ist die GK 2 nach Teil 3 <strong>de</strong>r<br />

Norm zugrun<strong>de</strong> zu legen. Sie erfor<strong>de</strong>rn<br />

also einen chemischen <strong>Holzschutz</strong>,<br />

unabhängig davon, ob eine oberseitige<br />

Dämmung vorliegt o<strong>de</strong>r nicht und ob es<br />

sich um einen belüfteten o<strong>de</strong>r nicht<br />

belüfteten Querschnitt han<strong>de</strong>lt.<br />

Anmerkung:<br />

Solche Konstruktionen haben sich in <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit als scha<strong>de</strong>nsträchtig<br />

erwiesen, da <strong>de</strong>r chemische <strong>Holzschutz</strong><br />

bei solchen Bauteilquerschnitten bei<br />

ungewollt auftreten<strong>de</strong>r Feuchte nicht in<br />

<strong>de</strong>r Lage ist, allgemeine Bauschä<strong>de</strong>n<br />

zu verhin<strong>de</strong>rn. Deshalb sollten sie nur in<br />

Ausnahmefällen angewandt wer<strong>de</strong>n.


14 Decken GK 0 unter nicht ausge-<br />

bauten Dachgeschossen<br />

14.1 Allgemeines<br />

Diese Decken sind zwar keine direkten<br />

Außenbauteile, haben sich aber in <strong>de</strong>r<br />

Praxis trotz<strong>de</strong>m oft als scha<strong>de</strong>nsträchtig<br />

erwiesen, in aller Regel bedingt durch<br />

Tauwasser infolge Wasserdampfkonvektion<br />

(s. z.B. Bild 2.3). Deshalb ist insbe-<br />

son<strong>de</strong>re dieser Feuchteschutz, <strong>de</strong>r vor<br />

allem aus <strong>de</strong>r luftdichten Ausbildung <strong>de</strong>r<br />

Deckenunterseite besteht, von großer<br />

Be<strong>de</strong>utung. Er ist immer erfor<strong>de</strong>rlich, also<br />

auch dann, wenn die Hölzer chemisch<br />

geschützt sind, da sonst Feuchteschä<strong>de</strong>n<br />

allgemeiner Art möglich sind.<br />

Wie bei Außenwän<strong>de</strong>n und Dächern muß<br />

auch für solche Decken <strong>de</strong>r Tauwasserschutz<br />

nach DIN 4108-3 bezgl. Wasserdampfdiffusion<br />

eingehalten sein, vgl.<br />

Abschn. 7.2.<br />

14.2 Bedingungen nach DIN 68 800-2<br />

Für Decken unter nicht ausgebauten<br />

Dachgeschossen gelten im Grundsatz die<br />

gleichen Bedingungen wie für Außen-<br />

wän<strong>de</strong> GK 0, da - abgesehen vom Wetterschutz<br />

- ähnliche Konstruktionsprinzipien<br />

vorliegen wie dort (s. Abschn. 11.1):<br />

1. Zur Vermeidung eines Insektenbefalls<br />

(vgl. auch Abschn. 1 0.3): Nicht belüfte-<br />

ter Querschnitt sowie auch keine<br />

Insektenzugänglichkeit zu <strong>de</strong>n Kon-<br />

struktionshölzern über die beidseitigen<br />

Ab<strong>de</strong>ckungen (Bild 1 0.2).<br />

2. Im Gefach mineralische Faserdämm-<br />

stoffe nach DIN 1 8 165-1 o<strong>de</strong>r<br />

Dämmstoffe mit entsprechen<strong>de</strong>m<br />

Verwendbarkeitsnachweis.<br />

3. Holzfeuchte: Da bei solchen Decken i.a.<br />

diffusionsdichtere Bekleidungen, Scha-<br />

lungen o<strong>de</strong>r Beplankungen vorhan<strong>de</strong>n<br />

sind, gelten auch hier:<br />

a) u


Bild 14.3<br />

Decke unter nicht ausgebautem Dachgeschoß <strong>de</strong>r<br />

GK 0 nach DIN 68 800-2 mit unterseitiger luftdichter,<br />

unbeschädigter Folie o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.; ohne o<strong>de</strong>r mit<br />

Lattung L<br />

F sorgfältig verlegte, luftdichte Folie, auch im<br />

Bereich von Durchdringungen und Anschlüssen;<br />

B beliebige Bekleidung<br />

14.4 Son<strong>de</strong>rfälle<br />

14.4.1 Decke GK 0 nach DIN 68 800-3<br />

(Bild 14.4)<br />

Wie bereits Flachdächer (vgl. Bild 13.1)<br />

können auch Decken unter nicht ausgebauten<br />

Dachgeschossen schon auf Grund<br />

<strong>de</strong>s Teils 3 <strong>de</strong>r Norm <strong>de</strong>r GK 0 zugeordnet<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn sie ohne untere Beklei-<br />

dung mit dreiseitig sichtbaren Deckenbalken<br />

ausgeführt wer<strong>de</strong>n, so daß ein<br />

unkontrollierbarer Insektenbefall nicht auftreten<br />

kann.<br />

Bild 14.4<br />

Decke GK 0 nach DIN 68 800-3 unter nicht ausgebautem<br />

Dachgeschoß; ohne untere Bekleidung mit<br />

dreiseitig sichtbaren Deckenbalken<br />

AR Aufenthaltsraum, Sch Schalung, Dä Dammschicht,<br />

beliebig, z.B. Hartschaum, GB evtl. Gehbelag<br />

14.4.2 Belüftete Decke GK 1 ohne chemischen<br />

<strong>Holzschutz</strong> (Bild 14.5)<br />

Der im Sinne von DIN 4108-3 ausreichend<br />

belüftete Deckenquerschnitt stellt - wie<br />

die Praxis in <strong>de</strong>r Vergangenheit immer<br />

wie<strong>de</strong>r bestätigt hat - die konstruktiv<br />

sicherste Lösung bezgl. <strong>de</strong>s Feuchteschutzes<br />

und damit auch <strong>de</strong>s Pilzschutzes<br />

dar. Der Nachteil <strong>de</strong>r Belüftung ist jedoch<br />

<strong>de</strong>r mögliche unkontrollierbare Insekten-<br />

befall, woraus sich nach DIN 68 800-3 die<br />

Einstufung in die GK 1 ergibt.<br />

Im Einzelfall, z.B. wenn die Ausbildung<br />

eines Querschnittes GK 0 nach Abschn.<br />

14.3 schwierig ist, kann es durchaus<br />

zweckmäßig sein, die belüftete Konstruk-<br />

tion GK 1 einzusetzen, jedoch ohne chemische<br />

Mittel, nämlich nach Abschn. 5.4<br />

durch Verwendung entsprechend dauerhafter<br />

Hölzer, z.B. Kiefer mit einem<br />

Splintholzanteil < 10%.<br />

Zur ausreichen<strong>de</strong>n Belüftung <strong>de</strong>s Decken-<br />

hohlraumes sind die Bedingungen <strong>de</strong>r<br />

DIN 4108-3, Abschn. 3.2.3.3.1, b), einzu-<br />

halten, d.h.<br />

a) Hohlraumdicke s L ? 5 cm<br />

b) Zu- und Abluftöffnungen an bei<strong>de</strong>n<br />

Stirnseiten jeweils >_ 1/500 <strong>de</strong>r<br />

Deckengrundfläche<br />

c) Schichten unterhalb <strong>de</strong>s belüfteten<br />

Hohlraums mit sd ? 10 m.<br />

Diese Möglichkeit <strong>de</strong>s Einsatzes einer<br />

belüfteten Konstruktion unter Verwendung<br />

dauerhafter Hölzer bei Verzicht auf chemische<br />

Mittel existiert selbstverständlich auch<br />

für an<strong>de</strong>re Bauteile, z.B. für geneigte Dächer.<br />

Bild 14.5<br />

Belüfteter Deckenquerschnitt GK 1 unter nicht ausgebauten<br />

Dachgeschossen (Prinzip),<br />

bei Einsatz von gegen Insektenbefall resistenten<br />

Hölzern, z.B. Kiefer mit Splintholzanteil S 10%,<br />

chemische Mittel nicht erfor<strong>de</strong>rlich<br />

B Bekleidung (erff. mit Dampfsperre), luftdicht<br />

14.4.3 Belüftete Decke GK 0<br />

(Bild 14.6)<br />

Auch bei Decken GK 0 ist es möglich,<br />

sich - wie bereits unter 14.4.2 zur GK 1<br />

ausgeführt - <strong>de</strong>s großen Vorteils <strong>de</strong>s be-<br />

lüfteten Hohlraums für die feuchtetechnische<br />

Robustheit <strong>de</strong>r Decke zu bedienen<br />

und zusätzlich lediglich konstruktiv für<br />

einen Schutz gegen <strong>de</strong>n unkontrollierbaren<br />

Insektenbefall zu sorgen. Diese<br />

Bedingung wird erfüllt, wenn die an <strong>de</strong>n<br />

belüfteten Hohlraum grenzen<strong>de</strong>n Flächen<br />

<strong>de</strong>r Deckenbalken vor einer Eiablage <strong>de</strong>r<br />

Insekten geschützt wer<strong>de</strong>n, z.B. durch<br />

Ab<strong>de</strong>ckung mit diffusionsoffenen<br />

Materialien, wie Folien (ansonsten als<br />

Unterspannbahnen eingesetzt) o<strong>de</strong>r mineralischen<br />

Faserdämmstoffplatten.<br />

Bild 14.6<br />

Decken GK 0 unter nicht ausgebauten Dachge-<br />

schossen, belüfteter Querschnitt mit insektenundurchlässiger<br />

Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Deckenbalken, aus 17]<br />

a Ab<strong>de</strong>ckung durch bis zur Unterkante <strong>de</strong>r oberen<br />

Schalung seitlich hochgezogene o<strong>de</strong>r hochkant ange-<br />

ordnete Dämmschicht Da;<br />

b Ab<strong>de</strong>ckung durch dreiseitig um <strong>de</strong>n Balken gelegte<br />

Folie F, diffusionsoffen (sd < 0,2 m), noch besser<br />

extrem diffusionsoffen (s d


15 Holzkonstruktionen GK 0 in nicht<br />

ausgebauten Dachräumen<br />

Da solche Konstruktionen auf Grund ihrer<br />

Lage und ihrer harmlosen klimatischen<br />

Beanspruchung in aller Regel nicht feuchtegefähr<strong>de</strong>t<br />

sind, kann die Einstufung in<br />

die GK 0 erfolgen, wenn entwe<strong>de</strong>r<br />

a) kein Insektenbefall möglich ist o<strong>de</strong>r<br />

b) ein möglicher Insektenbefall kontrollierbar<br />

ist.<br />

Zu a): Kein Insektenbefall<br />

Die Verhin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Insektenbefalls<br />

durch eine allseitig insektenundurchlässig<br />

ausgebil<strong>de</strong>te Gebäu<strong>de</strong>hülle im Bereich<br />

<strong>de</strong>s Dachgeschosses ist dann erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

wenn <strong>de</strong>r Dachraum nicht o<strong>de</strong>r nur sehr<br />

schwer zugänglich/einsehbar ist, z.B. bei<br />

Dachkonstruktionen aus satteldachförmigen,<br />

fachwerkartigen Nagelplattenbin<strong>de</strong>rn<br />

(Bild 15.1).<br />

Bild 15.1<br />

Beispiel für unzugänglichen Dachraum durch<br />

geschlossene Deckenunterseite (1), d.h. nicht einsehbare<br />

Hölzer (2), die gesamte Hülle <strong>de</strong>s Dachgeschosses,<br />

z.B. Dach, Giebelwän<strong>de</strong>, ist insektenundurchlässig<br />

auszubil<strong>de</strong>n (3);<br />

Ausführungsmöglichkeiten s. Bild 10.2<br />

Solche Dachbin<strong>de</strong>r können auch über<br />

Gewerberäumen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. <strong>de</strong>r GK 0<br />

zugeordnet wer<strong>de</strong>n, wenn nicht nur die<br />

genannte Bedingung zur Vermeidung<br />

eines Insektenbefalls eigehalten ist, son<strong>de</strong>rn<br />

auch sichergestellt ist, daß <strong>de</strong>r nicht<br />

einsehbare Dachraum keine unzulässige<br />

klimatische Feuchtebeanspruchung aus<br />

<strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>s darunterliegen<strong>de</strong>n<br />

gewerblichen Raumes erfährt, d.h. die<br />

Decke zwischen Nutzraum und Dachraum<br />

i st wärmegedämmt, feuchtesperrend<br />

(gegen Wasserdampfdiffusion) und luft-<br />

dicht (zur Vermeidung einer Konvektion in<br />

<strong>de</strong>n Dachraum) auszubil<strong>de</strong>n.<br />

Zu b): Insektenbefall kontrollierbar<br />

Die Kontrollierbarkeit eines Insekten-<br />

befalls gilt als gegeben, wenn <strong>de</strong>r<br />

Dachraum zugänglich ist (auch über<br />

Einschubtreppe o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.) und zumin<strong>de</strong>st<br />

in Teilbereichen begangen wer<strong>de</strong>n<br />

kann, dort also eine Höhe von min<strong>de</strong>stens<br />

etwa 2 m aufweist.<br />

Die Konstruktionshölzer gelten in solchen<br />

Dachräumen als einsehbar, solange sie<br />

raumseitig nicht durch Schalungen o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>rgl. ver<strong>de</strong>ckt sind.<br />

Bei baufeuchten Massiv<strong>de</strong>cken unterhalb<br />

<strong>de</strong>r Dachkonstruktion ist folgen<strong>de</strong>s zu<br />

beachten:<br />

1. Bei diffusionsoffener Dachhaut sind<br />

die Kontaktflächen <strong>de</strong>r Hölzer zur<br />

Massiv<strong>de</strong>cke (Unterseite von Schwellen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.) durch eine zwischengelegte<br />

Sperrschicht vor kapillarer Feuchteleitung<br />

zu schützen.<br />

z. Bei diffusionsdichter Gebäu<strong>de</strong>hülle im<br />

Dachgeschoßbereich (z.B. geschalte<br />

Dach- und Wandflächen mit Ab<strong>de</strong>ckun-<br />

gen unter Verwendung von Bitumenbahnen)<br />

ist zumin<strong>de</strong>st vorübergehend<br />

( Dauer min<strong>de</strong>stens etwa 1 Jahr), noch<br />

besser jedoch ständig, durch Lüftungs-<br />

öffnungen, z.B. in <strong>de</strong>n Traufenunterseiten<br />

o<strong>de</strong>r in Ortgängen, für einen<br />

schnellen Abtransport <strong>de</strong>r hohen Baufeuchte<br />

aus <strong>de</strong>r Massiv<strong>de</strong>cke zu sorgen.<br />

Diese Maßnahme ist in solchen Situationen<br />

generell, also auch bei chemisch<br />

geschützten Hölzern, erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Bei Konstruktionen, bei <strong>de</strong>nen die Hölzer<br />

zwar einsehbar, aber zugleich auch insek-<br />

tenzugänglich sind, muß stets mit einem<br />

tatsächlichen Befall gerechnet wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r allerdings im Regelfall auch ent<strong>de</strong>ckt<br />

wird. Von <strong>de</strong>n Eigenheiten <strong>de</strong>s jeweiligen<br />

Befalls (z.B. Lage und Umfang) wird es<br />

abhängen, ob bzw. welche Bekämpfungs-<br />

maßnahmen (z.B. mit chemischen Mitteln<br />

o<strong>de</strong>r Heißluftverfahren) vorzunehmen sind.<br />

16 Holzbauteile GK 0 in<br />

Naßbereichen<br />

16.1 Allgemeines<br />

Unter 'Naßbereichen' im Wohnungsbau<br />

wer<strong>de</strong>n hier solche Bereiche innerhalb<br />

'trockener' Räume (z.B. in privaten<br />

Bä<strong>de</strong>rn) verstan<strong>de</strong>n, die nutzungsbedingt<br />

mehr o<strong>de</strong>r weniger häufig durch Spritz-<br />

wasser o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. beansprucht wer<strong>de</strong>n<br />

(Duschwän<strong>de</strong>, Badfußbö<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.).<br />

Auch dort sollte <strong>de</strong>r Einsatz von Holzbau-<br />

teilen GK 0 angestrebt wer<strong>de</strong>n. Das ist<br />

nach DIN 68 800-2 möglich, wenn<br />

a) die Bauteiloberflächen <strong>de</strong>rart ausgebil-<br />

<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, daß sie - auch im Bereich<br />

von evtl. Durchdringungen (Armaturen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.) o<strong>de</strong>r Anschlüssen an an<strong>de</strong>re<br />

Bauteile - gegen eindringen<strong>de</strong>s Was-<br />

ser dauerhaft dicht ausgebil<strong>de</strong>t sind,<br />

falls diese For<strong>de</strong>rung auf Grund beson-<br />

<strong>de</strong>rer Umstän<strong>de</strong> nicht erfüllbar ist, was<br />

vor allem bei Holzbalken<strong>de</strong>cken unter<br />

Duschen o<strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>wannen <strong>de</strong>r Fall sein<br />

kann, dürfen<br />

b) die Bauteile durch evtl. eindringen<strong>de</strong><br />

Feuchte (z.B. bei 'Unfällen' mit Waschmaschinen,<br />

Ba<strong>de</strong>wannen) nicht gefähr-<br />

<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>shalb ist in solchen<br />

Fällen konstruktiv dafür zu sorgen, daß<br />

zum einen kleinere Feuchtemengen aus<br />

<strong>de</strong>m Bauteilquerschnitt schnell wie<strong>de</strong>r<br />

durch Dampfdiffusion entweichen können<br />

und zum an<strong>de</strong>ren größere Mengen<br />

umgehend sichtbar wer<strong>de</strong>n (z.B. durch<br />

Verfärbungen an <strong>de</strong>r Deckenunterseite),<br />

so daß im Ernstfall eine unverzügliche<br />

Behebung <strong>de</strong>s Scha<strong>de</strong>ns möglich ist;<br />

diese bei<strong>de</strong>n Bedingungen wer<strong>de</strong>n erfüllt,<br />

wenn die Deckenunterseite mögl<br />

ichst diffusionsoffen ausgebil<strong>de</strong>t ist<br />

(optimal ist eine Bekleidung lediglich<br />

aus Gipsbauplatten) und ferner im<br />

Deckenquerschnitt keine feuchtespei-<br />

chern<strong>de</strong>n Materialien angeordnet sind;<br />

extrem ungünstig waren die früher hier-<br />

für oft verwen<strong>de</strong>ten Schüttstoffe aus<br />

Bims o.ä„ vgl. auch Bild 16.1a).<br />

16.2 Fußbö<strong>de</strong>n in Naßbereichen<br />

Ausführliche Angaben und Ausführungs-<br />

vorschläge sind im Informationsdienst<br />

Holz "Holzbauteile in Naßbereichen" [191<br />

enthalten.<br />

16.3 Wän<strong>de</strong> in Naßbereichen<br />

Wer<strong>de</strong>n die im oben genannten Informa-<br />

tionsdienst für die Ausbildung <strong>de</strong>r Wandoberflächen<br />

vorgeschlagenen Ausbildun-<br />

gen direkt o<strong>de</strong>r sinngemäß angewandt,


können solche Wän<strong>de</strong> entsprechend <strong>de</strong>r<br />

DIN 68 800-2 <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse<br />

GK 0 zugeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Bild 16.1<br />

Beispiele für Konstruktionsprinzipien von Holzbalken<strong>de</strong>cken<br />

unter Naßbereichen, z.B. Bä<strong>de</strong>rn, aus<br />

[ 7]<br />

a) ungünstig bei im Querschnitt außerplanmäßig, d.h.<br />

ungewollt vorhan<strong>de</strong>ner Feuchte: Decke mit feuchtespeichern<strong>de</strong>m<br />

Einschub (z.B. aus Schlacke, Lehm,<br />

Bims o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren anorganischen o<strong>de</strong>r organischen<br />

Schüttstoffen)<br />

b) empfehlenswert: Decke mit diffusionsoffener<br />

Unterseite (Bekleidung aus Gipsbauplatten) und nicht<br />

feuchtespeichern<strong>de</strong>r Dämmschicht aus mineralischen<br />

Faserdämmstoffen, zur Hohlraumdämpfung (Schall-<br />

schutz), evt. auch für Brandschutz erfor<strong>de</strong>rlich<br />

16.4 Decken unter Naßbereichen<br />

Auch diese Bauteile dürfen nach DIN<br />

68 800-2 <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse GK 0<br />

zugeordnet wer<strong>de</strong>n, wenn für die eigentli-<br />

chen Nutzflächen Fußbo<strong>de</strong>nausbildungen<br />

auf <strong>de</strong>r Grundlage von Abschn. 16.2<br />

gewählt wer<strong>de</strong>n und das Konstruktionsprinzip<br />

<strong>de</strong>r Decke Bild 16.1 b entspricht.<br />

Dagegen erscheint es im allgemeinen<br />

nicht zweckmäßig, unterhalb von Duschtassen<br />

o<strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>wannen auf <strong>de</strong>r Decke<br />

eine wasserundurchlässige Ab<strong>de</strong>ckung<br />

aufzubringen, die bei einem ungewollten<br />

Feuchteanfall zu einer unübersichtlichen<br />

Feuchtewan<strong>de</strong>rung inner- o<strong>de</strong>r unterhalb<br />

<strong>de</strong>s Badfußbo<strong>de</strong>ns führen könnte.<br />

Inspektions- o<strong>de</strong>r Lüftungsöffnungen in<br />

<strong>de</strong>r Wannen- o<strong>de</strong>r Duschtassenbekleidung<br />

sind in je<strong>de</strong>m Fall sinnvoll, da man dann in<br />

Problemsituationen schnell und gezielt<br />

reagieren kann.<br />

17 Holzwerkstoffe und ihre<br />

Anwendungsbereiche<br />

17.1 Allgemeines<br />

17.1.1 Im Holzbau verwen<strong>de</strong>te<br />

Plattenwerkstoffe<br />

Aus <strong>de</strong>m heutigen Holzbau sind die viel-<br />

fältigen Plattenwerkstoffe, auch als statisch<br />

mitwirken<strong>de</strong> Teile, nicht mehr weg-<br />

zu<strong>de</strong>nken. Diese Werkstoffe lassen sich<br />

folgen<strong>de</strong>rmaßen einteilen:<br />

a) Genormte Holzwerkstoffe<br />

- Bau-Furniersperrholz nach<br />

DIN 68 705-3 und -5<br />

- Spanplatten nach DIN 68 763<br />

- Harte und Mittelharte<br />

Holzfaserplatten nach DIN 68 754-1<br />

b) Nicht genormte Holzwerkstoffe<br />

Zu ihnen gehören z.B. mineralisch<br />

gebun<strong>de</strong>ne Spanplatten. Ihr Einsatz<br />

wird über allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassungen geregelt<br />

c) An<strong>de</strong>re Plattenwerkstoffe<br />

Genormte o<strong>de</strong>r nicht genormte Werkstoffe,<br />

<strong>de</strong>ren statisch mitwirken<strong>de</strong><br />

Anwendung auf <strong>de</strong>r Grundlage bauaufsichtlicher<br />

Zulassungen erfolgen muß;<br />

hierzu gehören vor allem Platten auf<br />

überwiegend mineralischer Basis, z.B.<br />

Gipskartonplatten (genormt) o<strong>de</strong>r Gipsfaserplatten<br />

(nicht genormt).<br />

17.1.2 Genormte Holzwerkstoffe<br />

In DIN 68 800-2 sind die Holzwerkstoff-<br />

klassen '20', '100' und '1000' festgelegt.<br />

Im vorgesehenen Anwendungsbereich<br />

dürfen folgen<strong>de</strong> maximale Plattenfeuchten<br />

max u (bezogen auf die Plattenmasse)<br />

nicht überschritten wer<strong>de</strong>n:<br />

- Klasse 20: 1 5% 1)<br />

- Klasse 100: 1 8%<br />

- Klasse 1000 z): 21<br />

1)<br />

2)<br />

Für Holzfaserplatten: 12%.<br />

Platten mit Pilzschutz, bei Bau-Furniersperrholz<br />

alternativ auch durch Verwen<br />

dung entsprechend dauerhafter Holzarten.<br />

Die vorhan<strong>de</strong>nen Holzwerkstoffklassen<br />

sind für genormte Platten unterschiedlich:<br />

- Sperrholz und Spanplatten:<br />

20 / 100 / 1000<br />

- Holzfaserplatten lediglich: 20<br />

In DIN 68 800-2 sind die für die einzelnen<br />

Holzwerkstoffklassen zulässigen Anwen-<br />

dungsbereiche festgelegt. Diese lassen<br />

sich in etwa wie folgt beschreiben:<br />

- 20: Innenbereiche in Wohnungen und<br />

kli matisch vergleichbare Anwendung<br />

- 1 00: Außenbereiche (mit Wetterschutz)<br />

und nur geringe Feuchtebelastung<br />

- 1000: Außenbereiche (mit Wetterschutz)<br />

mit Gefahr einer zeitweise<br />

größeren Feuchtebelastung.<br />

Bei <strong>de</strong>r Klassifizierung dürfen die oben<br />

genannten maximalen Holzfeuchten für<br />

die Ermittlung <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Holzwerk-<br />

stoffklasse nur in Anwendungsfällen herangezogen<br />

wer<strong>de</strong>n, die in <strong>de</strong>r Norm nicht<br />

ausdrücklich genannt sind.<br />

Die Anwendung einer höheren Holzwerk-<br />

stoffklasse als nach <strong>de</strong>r Norm vorgegeben<br />

ist nur für <strong>de</strong>n Fall<br />

20- 100,<br />

nicht dagegen für die Fälle<br />

20 - 1000<br />

1 00 - 1000<br />

zulässig, wenn es sich bei <strong>de</strong>r Klasse<br />

1 000 um mit chemischen Mitteln ge-<br />

schützte Platten han<strong>de</strong>lt, die mit Rücksicht<br />

auf <strong>de</strong>n Umwelt- und Gesundheits-<br />

schutz sowie im Hinblick auf eine spätere<br />

Entsorgung nicht mehr ohne Erfor<strong>de</strong>rnis<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />

Die Holzwerkstoff klassen 20 / 100 / 1000<br />

stellen auch <strong>de</strong>n 'Maßstab' für die An-<br />

wendungsbereiche <strong>de</strong>r übrigen, bauaufsichtlich<br />

zugelassenen Holzwerkstoffe<br />

und sonstigen Plattenwerkstoffe dar.<br />

17.1.3 Nicht genormte Holzwerkstoffe<br />

und an<strong>de</strong>re Plattenwerkstoffe<br />

Für solche Werkstoffe wird die Verwen-<br />

dung als 'wesentliche' Teile in <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

bauaufsichtlichen Zulassung geregelt;<br />

darin wer<strong>de</strong>n auch die feuchteschutztechnisch<br />

zulässigen Anwendungsbereiche<br />

genannt.<br />

17.2 Anwendungsbereiche nach<br />

DIN 68 800-2<br />

Die feuchte- o<strong>de</strong>r holzschutztechnisch<br />

bedingten Anwendungsbereiche für die<br />

einzelnen Holzwerkstoffklassen sind in<br />

DIN 68 800-2, Tabelle 3, festgelegt.<br />

Diese Festlegungen gelten für tragen<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r aussteifen<strong>de</strong> Platten; für statisch<br />

nicht wirksame Bekleidungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.<br />

sind die Angaben unverbindlich, sie sollten<br />

aber auch in solchen Fällen zugrun<strong>de</strong><br />

gelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Bild 17.1 zeigt eine schematische Übersicht<br />

über die unterschiedlichen Einsatzbereiche<br />

<strong>de</strong>r Holzwerkstoffklassen nach<br />

DIN 68 800-2 für tragen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r ausstei-<br />

fen<strong>de</strong> Platten im Wohnungsbau sowie<br />

für Gebäu<strong>de</strong> mit vergleichbarer Nutzung<br />

und somit ähnlicher klimatischer Beanspruchung.


Bild 17.1<br />

Erfor<strong>de</strong>rliche Holzwerkstoffklassen nach DIN 68 800-2; Anwendungsbereiche für statisch mitwirken<strong>de</strong><br />

Holzwerkstoffe, schematische Übersicht, die Angaben 17.2 bis 17.4 verweisen auf die zugehören<strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>r<br />

Klasse 20: Ausreichend für alle schwarz angelegten Innenbeplankungen/Schalungen von Wän<strong>de</strong>n und<br />

Decken, auch in <strong>de</strong>n angegebenen nicht ausgebauten Bereichen<br />

F Fußbo<strong>de</strong>n oberhalb <strong>de</strong>r Beplankung (statisch nicht mitwirkend, d.h. keine Anfor<strong>de</strong>rungen): Wohnbereich:<br />

unbe<strong>de</strong>nklich, empfohlen Klasse 20; Badbereich: von Holzwerkstoffen ist abzuraten, vgl. Abschn. 17.3. 2<br />

NB Naßbereich, z.B. Dusche (unterbrochen angelegt):<br />

Holzwerkstoffbeplankungen mit direkt aufgebrachtem Feuchteschutz (Fliesen, Beschichtungen) sind unzulässig.<br />

Bild 17.3<br />

Außenbeplankungen AB von Außenwän<strong>de</strong>n, erfor<strong>de</strong>rliche Holzwerkstoffklassen nach DIN 68 800-2, schematisch<br />

BH belüfteter Hohlraum, SL stehen<strong>de</strong> Luft<br />

a vorgehängter, hinterlüfteter Wetterschutz WS: 100<br />

Bild 17.2<br />

Obere Beplankungen/Schalungen B von Decken unter<br />

nicht ausgebauten Dachgeschossen, erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Holzwerkstoffklassen nach DIN 68 800-2; schematisch<br />

a belüftete Decke: 20<br />

b nicht belüftete Decke, n.b, nicht belüfteter<br />

Hohlraum: 100<br />

( die Hinweise in Abschn. 14.3.2 und 14.3.3 zu die-<br />

ser Konstruktion sind unbedingt zu beachten)<br />

c nicht belüftete Decke mit Dämmschichtauflage DA<br />

mit 1/A ? 0,75 m2 K/W: 20<br />

b vorgehängter, nicht hinterlüfteter Wetterschutz, Beplankung außenseitig abge<strong>de</strong>ckt mit wasserabweisen<strong>de</strong>r, diffusionsoffener Folie o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. (F 0,2) mit s d < 0,2m: 100<br />

c außenliegen<strong>de</strong>s Wärmedamm-Verbundsystem WDVS: 100<br />

d direkte Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r AB mit Holzwolleleichtbauplatten HWL mit mineralischem Putz MP: unzulässig (sofern nicht spezieller Verwendbarkeitsnachweis vorliegt)<br />

e Mauerwerk-Vorsatzschale MW mit Hohlraum (BH1) nach DIN 1053-1, AB abge<strong>de</strong>ckt mit diffusionshemmen<strong>de</strong>r Folie o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl. (F 1,0) mit s d >_ 1,0 m: 100<br />

f wie e, AB abge<strong>de</strong>ckt mit mind. 30 mm dicken Hartschaumplatten HS: 100


Bild 17.4<br />

Oberseitige Beplankungen/Schalungen DB von<br />

geneigten Dächern, erfor<strong>de</strong>rliche Holzwerkstoffklassen<br />

nach DIN 68 800-2, schematisch<br />

a Dachquerschnitt belüftet, Beplankung DB mit<br />

wasserableiten<strong>de</strong>r Schicht WS abge<strong>de</strong>ckt: 100<br />

b Dachquerschnitt nicht belüftet (n.b.), Beplankung<br />

DB mit wasserableiten<strong>de</strong>r Schicht WS abge<strong>de</strong>ckt:<br />

1000<br />

Anmerkung: von einem solchen Querschnitt muß<br />

im allgemeinen abgeraten wer<strong>de</strong>n, da er feuchtegefähr<strong>de</strong>t<br />

sein kann (Wasserdampfkonvektion),<br />

c Dachquerschnitt nicht belüftet, Wärmeschutz<br />

( Dämmschicht Dä) überwiegend oberhalb <strong>de</strong>r<br />

Beplankung DB, keine dampfsperren<strong>de</strong> Schicht DS<br />

unterhalb <strong>de</strong>r Beplankung: 100<br />

Bild 17.6<br />

Oberseitige Beplankungen/Schalungen DB von<br />

Flachdächern; erfor<strong>de</strong>rliche Holzwerkstoffklassen<br />

nach DIN 68 800-2; schematisch<br />

a Dach mit oberseitiger Dämmung, Beplankung DB<br />

steht unterseitig mit <strong>de</strong>r Raumluft in Verbindung:<br />

20<br />

b Son<strong>de</strong>rfall: Dach über unbeheizten Räumen, z.B.<br />

Lagerhallen; Beplankung DB steht unterseitig mit<br />

<strong>de</strong>r Raumluft in Verbindung: 1000<br />

c nicht belüftetes Dach, Wärmeschutz überwiegend<br />

oberhalb <strong>de</strong>r Beplankung DB, keine dampfsperren<strong>de</strong><br />

Schicht DS unterhalb <strong>de</strong>r Beplankung: 100<br />

d belüftetes Dach: 1000<br />

Anmerkung: von einem solchen Querschnitt muß<br />

im allgemeinen abgeraten wer<strong>de</strong>n, da er feuchte-<br />

gefähr<strong>de</strong>t sein kann<br />

Bild 17.5<br />

Flachdächer; erfor<strong>de</strong>rliche Holzwerkstoffklassen nach DIN 68 800-2 für Beplankungen/Schalungen; schematisch<br />

- an <strong>de</strong>r Dachunterseite: 20<br />

- an <strong>de</strong>r Dachoberseite: s. Bild 17.6<br />

17.3 Unzulässige Anwendungen für<br />

Holzwerkstoffe<br />

In DIN 68 800-2, Abschn. 11.3, wer<strong>de</strong>n<br />

folgen<strong>de</strong> unzulässige Einsatzgebiete als<br />

sog. 'kritische' Anwendungsbereiche<br />

ausgewiesen:<br />

- Außenbeplankungen von<br />

Außenwän<strong>de</strong>n mit Direktbeschichtung<br />

- in Naßbereichen<br />

- in Neubauten mit sehr hoher<br />

Baufeuchte<br />

- in Feucht- und Naßräumen<br />

17.3.1 Außenbeplankungen von<br />

Außenwän<strong>de</strong>n mit Direktbeschichtung<br />

Eine Direktbeschichtung (mit Lacken auf<br />

Kunstharzbasis o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgl.) von Außenwandbeplankungen<br />

aus Spanplatten<br />

nach DIN 68 763 als Wetterschutz (Bild<br />

1 7.7) ist unzulässig, wenn die Wän<strong>de</strong><br />

nicht vollständig (einschl. <strong>de</strong>r Beschichtung)<br />

werksseitig hergestellt und durch<br />

<strong>de</strong>nselben Betrieb montiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Bild 17.7<br />

Außenwandbeplankungen AB aus Holzwerkstoffen<br />

mit Direktbeschichtung als Wetterschutz WS sind<br />

nur zulässig, wenn sie in Fertighaus-Betrieben hergestellt<br />

und von ihnen montiert wer<strong>de</strong>n; schematisch<br />

17.3.2 Naßbereiche (z.B. Duschen) mit<br />

direktaufgebrachtem Feuchteschutz<br />

Siehe auch Anmerkung zu 'NB' unter<br />

Bild 17.1. Hier besteht die Gefahr, daß<br />

durch Leckagen im Oberflächenschutz<br />

(z.B. Haarrisse) o<strong>de</strong>r durch sorptiv bedingte<br />

Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Plattenfeuchte<br />

Formän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Holzwerkstoffes<br />

auftreten, die vor allem bei sprö<strong>de</strong>n Belägen<br />

(Fliesen) zu einer Beeinträchtigung<br />

<strong>de</strong>s Feuchteschutzes und damit <strong>de</strong>s<br />

Plattenwerkstoffes führen können.<br />

17.3.3 Neubauten mit sehr hoher<br />

Baufeuchte (Raumluftfeuchte)<br />

I n solchen Situationen muß mit einer<br />

Plattenfeuchte u > 18% gerechnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Kann mit <strong>de</strong>m Einbau <strong>de</strong>r Platten<br />

nicht gewartet wer<strong>de</strong>n, bis die hohe<br />

Baufeuchte abgeklungen ist, ist <strong>de</strong>r


Einsatz dieser Werkstoffe für tragen<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r aussteifen<strong>de</strong> Zwecke nicht zulässig.<br />

Aber auch bei statisch unbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>m<br />

Einsatz wird von einer solchen Verwendung<br />

abgeraten, da die zu erwarten<strong>de</strong>n<br />

feuchtebedingten Formän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

Platten die Gebrauchstauglichkeit <strong>de</strong>r<br />

Konstruktion erheblich beeinträchtigen<br />

können.<br />

17.3.4 Feucht- o<strong>de</strong>r Naßräume mit<br />

ständig hoher relativer Luftfeuchte<br />

(z.B. Ställe)<br />

Bei Verwendung in Räumen mit einer<br />

über längere Zeit wirken<strong>de</strong>n hohen relativen<br />

Raumluftfeuchte (cp >_ 80%), wie sie<br />

im Stallbau o<strong>de</strong>r in speziellen Gewerbebetrieben<br />

möglich ist, gilt das in 17.3.3<br />

Gesagte in beson<strong>de</strong>rem Maße.<br />

Maßgebend für <strong>de</strong>n Ausschluß ist allein<br />

schon die große Gleichgewichtsfeuchte<br />

mit <strong>de</strong>r Gefahr von Beeinträchtigungen<br />

<strong>de</strong>s Plattengefüges und von größeren<br />

Formän<strong>de</strong>rungen. Ein solcher Einsatz<br />

erscheint nur möglich, wenn sichergestellt<br />

ist, daß durch eine dauerhaft wirksame,<br />

dampfdichte Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r<br />

Werkstoffe an <strong>de</strong>r Raumseite die<br />

Plattenfeuchte durch das extreme<br />

Raumklima nicht unzulässig beeinflußt<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Diese Einsatzmöglichkeit<br />

erscheint jedoch unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Praxis zu erwarten<strong>de</strong>n mechanischen<br />

Beanspruchungen solcher<br />

Bauteiloberflächen wenig realistisch.<br />

Zitierte Vorschriften<br />

I n Klammern () das Jahr <strong>de</strong>r Ausgabe o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Fassung.<br />

DIN 1052-1<br />

Holzbauwerke; Berechnung und Ausführung<br />

(1988)<br />

DIN 1053-1<br />

Mauerwerk; Rezeptmauerwerk; Berechnung<br />

und Ausführung (1990)<br />

DIN 4108<br />

Wärmeschutz im Hochbau (1981)<br />

DIN 4108-2<br />

- ; Wärmedämmung und Wärmespeicherung;<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen und Hinweise für Planung und<br />

Ausführung<br />

DIN 4108-3<br />

- ; Kli mabedingter Feuchteschutz; Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

und Hinweise für Planung und Ausführung<br />

DIN 4108-4<br />

- ; Wärme- und feuchteschutztechnische<br />

Kennwerte<br />

DIN 4108-5<br />

- ; Berechnungsverfahren<br />

DIN V 4108-7<br />

- ; Luftdichtheit von Bauteilen und Anschlüssen<br />

(1996)<br />

DIN 18 164-1<br />

Schaumkunststoffe als Dämmstoffe für das<br />

Bauwesen; Dämmstoffe für die Wärmedämmung<br />

(1992)<br />

DIN 18 165-1<br />

Faserdämmstoffe für das Bauwesen;<br />

Dämmstoffe für die Wärmedämmung (1991)<br />

DIN 18 180<br />

Gipskartonplatten; Arten, Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />

Prüfung (1989)<br />

DIN 18 550-1<br />

Putz; Begriffe und Anfor<strong>de</strong>rungen (1985)<br />

DIN 68 364<br />

Kennwerte von Holzarten; Festigkeit, Elastizität,<br />

Resistenz (1979)<br />

DIN 68 705-3<br />

Sperrholz; Bau-Furniersperrholz (1981)<br />

DIN 68 705-5<br />

- ; Bau-Furniersperrholz aus Buche (1980)<br />

DIN 68 754-1<br />

Harte und mittelharte Holzfaserplatten für das<br />

Bauwesen; Holzwerkstoffklasse 20 (1976)<br />

DIN 68 755<br />

Holzfaserdämmplatten für das Bauwesen;<br />

Begriff, Anfor<strong>de</strong>rungen, Prüfung, Überwachung<br />

( 1 992)<br />

DIN 68 763<br />

Spanplatten; Flachpreßplatten für das<br />

Bauwesen; Begriffe, Eigenschaften, Prüfung,<br />

Überwachung (1990)<br />

DIN 68 800-2<br />

<strong>Holzschutz</strong>; Vorbeugen<strong>de</strong> bauliche Maßnahmen<br />

i m Hochbau (1996)<br />

DIN 68 800-3<br />

- ; Vorbeugen<strong>de</strong>r chemischer <strong>Holzschutz</strong> (1990)<br />

DIN EN 350-2<br />

Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten -<br />

Natürliche Dauerhaftigkeit von Vollholz; Teil 2:<br />

Leitfa<strong>de</strong>n für die natürliche Dauerhaftigkeit und<br />

Tränkbarkeit von ausgewählten Holzarten von<br />

beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung in Europa (1994)<br />

DIN EN 460<br />

Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten -<br />

Natürliche Dauerhaftigkeit von Vollholz;<br />

Leitfa<strong>de</strong>n für die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Dauerhaftigkeit<br />

von Holz für die Anwendung in<br />

Gefährdungsklassen (1994)<br />

Wärmeschutzverordnung<br />

Verordnung über einen energiesparen<strong>de</strong>n<br />

Wärmeschutz bei Gebäu<strong>de</strong>n vom 16.8.1994<br />

Literatur<br />

[11 Schulze, H.: <strong>Holzschutz</strong>; <strong>Baulicher</strong> <strong>Holzschutz</strong>.<br />

Informationsdienst Holz <strong>de</strong>r EGH. 1991.<br />

[21 Lewitzki, W., Schulze, H.: <strong>Holzschutz</strong>;<br />

Bauliche Empfehlungen. Informationsdienst<br />

Holz <strong>de</strong>r EGH. 1997.<br />

[31 Hauser, G., Stiegel, H.: Wärmebrückenatlas<br />

für <strong>de</strong>n Holzbau. Bauverlag. 1992.<br />

[41 Kommentar zu DIN 68 800. Druck für 1997<br />

vorgesehen.<br />

[51 Schulze, H.: Sicherung <strong>de</strong>s baulichen <strong>Holzschutz</strong>es;<br />

Grundlagen und bauliche Auswirkungen<br />

<strong>de</strong>r Festlegungen in DIN 68 800-2<br />

(Ausgabe 1996). Forschungsbericht. 1997.<br />

[61 Schulze, H.: Dampfsperren in Holzaußenbauteilen<br />

- Erfor<strong>de</strong>rnis und Risiko. Bauphysik.<br />

Heft 6. 1996.<br />

[71 Schulze, H.: Holzbau - Wän<strong>de</strong>, Decken,<br />

Dächer-Konstruktion, Bauphysik, <strong>Holzschutz</strong>.<br />

Teubner-Verlag. 1996.<br />

[81 Schulze, H.: Möglichkeiten und Grenzen<br />

<strong>de</strong>s baulichen/chemischen <strong>Holzschutz</strong>es.<br />

Forschungsbericht. 1989.<br />

[91 Schulze, H.: Überprüfung <strong>de</strong>r Notwendigkeit<br />

von Dampfsperren durch Klimaversuche an<br />

Dächern mit weitgehend dampfdurchlässiger<br />

unterer Bekleidung. Forschungsbericht. 1991.<br />

[101 Schulze, H.: Außenwän<strong>de</strong> in Holztafelbauart<br />

mit Mauerwerk-Vorsatzschalen; Teil 2 -<br />

Freilandversuche. Forschungsbericht. 1997.<br />

[111 Schulze, H.: Untersuchung nicht belüfteter<br />

Dachquerschnitte hinsichtlich <strong>de</strong>s Austrocknungsverhaltens<br />

von zu feucht eingebauten<br />

Holzteilen, Versuchsreihe V7. Interner<br />

Forschungsbericht, nicht veröffentlicht. 1995.<br />

[12] Schulze, H.: Holzhäuser, eine Entscheidung<br />

für Generationen; Aussagen zur Lebensdauer.<br />

Informationsdienst Holz <strong>de</strong>r EGH. 1991.<br />

[131 Schulze, H.: Nachträglicher Dachgeschoßausbau.<br />

Informationsdienst Holz <strong>de</strong>r EGH. 1992.<br />

[141 Schulze, H.: Warum diffusionsoffene Unterspannbahnen?<br />

wksb - Zeitschrift für Wärmeschutz<br />

- Kälteschutz - Schallschutz -<br />

Brandschutz. Heft 33. 1993.<br />

[151 Schulze, H.: Vorschläge zur Reduzierung<br />

<strong>de</strong>s chemischen <strong>Holzschutz</strong>es in Wohngebäu<strong>de</strong>n.<br />

Holz als Roh- und Werkstoff. S. 373-381. 1989.<br />

[161 Schulze, H.: Geneigte Dächer ohne chemischen<br />

<strong>Holzschutz</strong>? wksb - Zeitschrift für<br />

Wärmeschutz - Kälteschutz - Schallschutz -<br />

Brandschutz. Heft 27. 1989.<br />

[171 Schulze, H.: Geneigte Dächer ohne chemischen<br />

<strong>Holzschutz</strong> auch ohne Dampfsperre?<br />

bauen mit holz. S. 646-659. 1992.<br />

[181 Schulze, H.: Decken unter nicht ausgebauten<br />

Dachgeschossen. bauen mit holz.<br />

S. 26-30. 1993.<br />

[19] Schulze, H.: Naßbereiche in Bä<strong>de</strong>rn.<br />

I nformationsdienst Holz <strong>de</strong>r EGH. 2000.<br />

[20] Schulze, H.: Schä<strong>de</strong>n an Wän<strong>de</strong>n und<br />

Decken in Holzbauart. IRB-Verlag. 1993.<br />

[21] Grünzweig + Hartmann AG: Dammstoffanordnung,<br />

Volldämmung nach DIN 4108.

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