_ Die Chronik des Deutschen Werkbundes - Deutscher Werkbund
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_ <strong>Die</strong> <strong>Chronik</strong> <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Werkbun<strong>des</strong><br />
_ 1907<br />
Gründung <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Werkbun<strong>des</strong> durch zwölf Künstler - Peter Behrens, Theodor Fischer, Josef<br />
Hoffmann, Wilhelm Kreis, Max Läuger, Adelbert Niemeyer, Josef Olbrich, Bruno Paul, Richard<br />
Riemerschmid, J.J. Scharvogel, Paul Schultze-Naumburg, Fritz Schumacher - und zwölf Firmen - u.a. Peter<br />
Bruckmann, Besteckfabrik; Deutsche Werkstätten für Handwerkskunst, Dresden (später Deutsche<br />
Werkstätten Hellerau), Eugen <strong>Die</strong>derichs, Gebr. Klingspor, Schriftgießerei, Poeschel & Trepte, Wiener<br />
Werkstätten - Ziel der Vereinigung ist die "Veredelung der gewerblichen Arbeit", eine Steigerung der Qualität<br />
vor allem <strong>des</strong> deutschen Kunstgewerbes wird angestrebt, um die Wettbewerbsbedingungen "deutscher<br />
Qualitätsarbeit" auf dem Weltmarkt zu verbessern. Zugleich steht der <strong>Werkbund</strong> inmitten der<br />
Reformbewegungen zu Anfang <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts.<br />
In den Jahren bis zum ersten Weltkrieg entwickelt Peter Behrens unter anderem das Erscheinungsbild der<br />
AEG, eine Vorwegnahme heutiger Corporate Design Konzepte, Walter Gropius baut die Fagus-Werke in<br />
Alfeld. Von Richard Riemerschmid und Bruno Paul gehen wichtige Impulse zum industriell gefertigten<br />
Aufbaumöbel aus, die Industriearchitektur wird vor allem durch Hans Poelzig (Wasserturm in Posen)<br />
reformiert.<br />
_ 1909<br />
Jahreshauptversammlung in Frankfurt am Main, mit dem Thema: "Kunst und Industrie"<br />
_ 1910<br />
Beteiligung an der Weltausstellung in Brüssel, mit dem Thema "Deutschlands Raumkunst und<br />
Kunstgewerbe"<br />
_ 1912<br />
Ausstellung "Gediegenes Gerät fürs Haus" in Dresden-Hellerau.<br />
Beginn der Reihe der <strong>Werkbund</strong>jahrbücher, die bis 1920 erscheinen.<br />
_ 1914<br />
<strong>Werkbund</strong>ausstellung in Köln, u.a. mit Theaterbau von Henry van de Velde, Musterfabrik von Walter<br />
Gropius und Glashaus von Bruno Taut. Während dieser Ausstellung kommt es zu einer<br />
Grundsatzdiskussion zwischen Henry van de Velde und Hermann Muthesius über Normung. Henry van de<br />
Velde vertritt die Position der individuellen Formgebung, während Muthesius die weitreichende Typisierung<br />
zur Qualitätshebung befürwortet.<br />
_ 1916<br />
Der DWB gibt das "Deutsche Warenbuch" heraus.<br />
_ 1917/18<br />
<strong>Werkbund</strong>-Ausstellungen im Ausland - in Basel, Winterthur, Bern und Kopenhagen.<br />
_ 1919<br />
Gründung <strong>des</strong> "Bauhaus" in Weimar.
_ <strong>Die</strong> <strong>Chronik</strong> <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Werkbun<strong>des</strong><br />
_1922<br />
Erste und 1925 zweite Gründung der <strong>Werkbund</strong>-Zeitschrift "<strong>Die</strong> Form", die ausführlich das "Neue Bauen",<br />
die "neue typografie" und Experimente in Gestaltung und Fotografie vorstellt und von 1925 bis 1934<br />
monatlich erscheint.<br />
_ 1924<br />
Ausstellung "<strong>Die</strong> Form ohne Ornament". Mit dem gleichen Titel erscheint der erste Band der Reihe "Bücher<br />
der Form". Später folgen weitere Bände, u.a. mit den Titeln "Wandlungen der Form im XX. Jahrhundert"<br />
(1926), "Licht und Beleuchtung" (1928).<br />
_ 1927<br />
Internationale <strong>Werkbund</strong>ausstellung - Siedlung "Am Weißenhof" und Ausstellung "<strong>Die</strong> Wohnung".<br />
_ 1929<br />
Zweite <strong>Werkbund</strong>ausstellung in Köln.<br />
"Wohnung und Werkraum",Ausstellung und Siedlung in Breslau<br />
"Film und Foto"-Ausstellung in Stuttgart. - Mit dieser wohl wichtigsten Schau der avantgardistischen<br />
Fotografie der zwanziger Jahre, die einen internationalen Querschnitt von der UdSSR (El Lissitzky,<br />
Alexander Rodtschenko) bis zu den USA (Edward Weston) vorstellt, gelangen die visuellen Medien stärker<br />
ins Blickfeld <strong>des</strong> Werkbun<strong>des</strong>.<br />
Unter der künstlerischen Leitung von Lilly Reich beteiligt sich der DWB an der Weltausstellung in Barcelona.<br />
_ 1930<br />
Im Auftrag der deutschen Regierung gestaltet der Deutsche <strong>Werkbund</strong> den deutschen Beitrag auf der "L<br />
Exposition d´art decoratif" in Paris.<br />
_ 1932<br />
Internationale <strong>Werkbund</strong>ausstellung in Wien.<br />
Absage der geplanten Ausstellung "<strong>Die</strong> neue Zeit" in Köln.<br />
_ 1933/34<br />
Gleichschaltung <strong>des</strong> "<strong>Deutschen</strong> Werkbun<strong>des</strong>" gegen die Stimmen von Martin Wagner, Wilhelm Wagenfeld<br />
und Walter Gropius.<br />
_ 8.11.1934<br />
Mitteilung an die Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Werkbun<strong>des</strong>, die das faktische Ende <strong>des</strong> DWB und <strong>des</strong>sen<br />
Vereinnahmung durch die Reichskulturkammer bedeutet. Bedeutende <strong>Werkbund</strong>mitglieder wie Walter<br />
Gropius oder Ludwig Mies van der Rohe emigrieren, andere arbeiten im "Amt Schönheit der Arbeit, der<br />
faschistischen "<strong>Deutschen</strong> Arbeitsfront" mit oder beim "Kunstdienst", einem der Vorläufer der "<strong>Deutschen</strong><br />
Warenkunde".<br />
_ 1944<br />
Zerstörung <strong>des</strong> <strong>Werkbund</strong>-Archivs in Berlin durch Bomben.
_ <strong>Die</strong> <strong>Chronik</strong> <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Werkbun<strong>des</strong><br />
_ 1945<br />
Gründung einer sächsischen Arbeitsgemeinschaft <strong>des</strong> Werkbun<strong>des</strong> in Dresden. Auf Druck der Sowjetischen<br />
Militärverwaltung muss sich die Gruppe allerdings bald wieder auflösen.<br />
_ 1947<br />
Erste <strong>Werkbund</strong>tagung in Rheydt/Niederrhein nach dem 2. Weltkrieg. Der neue Zusammenschluss ist<br />
föderal organisiert, die einzelnen Lan<strong>des</strong>verbände arbeiten vor Ort und unabhängig von der<br />
Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle, die vor allem die Ziele und Aufgaben <strong>des</strong> Werkbun<strong>des</strong> insgesamt durch<br />
Publikationen, Ausstellungen, Wortveranstaltungen, Stellungnahmen etc. in der Öffentlichkeit vertritt.<br />
_ 1949<br />
Der zeitweilige Geschäftsführer <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Werkbun<strong>des</strong> Theodor Heuss wird erster Bun<strong>des</strong>präsident<br />
der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland.<br />
<strong>Werkbund</strong>ausstellung "neues wohnen und deutsche architektur seit 1945" in Köln<br />
_ 1950<br />
Initiative zur Berufung eines "Rat für Formgebung", dieser wird 1953 in Darmstadt gegründet.<br />
_ 1952<br />
Am 16. Mai werden auf der Tagung <strong>des</strong> DWB e.V. in München Professor Dr. Hans Schwippert zum 1.<br />
Vorsitzenden und Professor Dr. D. Bartning zum 2. Vorsitzenden gewählt.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Werkbund</strong>-Zeitschrift "werk und zeit" erscheint erstmals. Herausgegeben von Jupp Ernst, Konrad Rühl,<br />
Richard Scherpe, Hans Schmitt-Rost, Hans Schwippert.Verlegt von Richard Scherpe, Krefeld.<br />
Der von Prof. Ewald Matare für den <strong>Deutschen</strong> <strong>Werkbund</strong> entworfene "Hahn" wurde als Signet für die<br />
ersten Nummern der Zeitschrift "werk und zeit" verwendet.<br />
Jupp Ernst "begradigte" die Grundfläche, auf der der Hahn steht, ohne Mataré um Zustimmung zu bitten -<br />
Anlaß genug für einen kurzen, internen, nicht ganz ernst gemeinten "<strong>Werkbund</strong>streit".<br />
Seitdem ziert der von Jupp Ernst veränderte Hahn Matarés regelmäßig den Titel von "werk und zeit".<br />
_ 1955 – 1961<br />
Zuammen mit dem Rat für Formgebung Herausgabe der "<strong>Deutschen</strong> Warenkunde", die vorbildliche<br />
Gebrauchsgeräte beschreibt.<br />
_ 1957<br />
Der DWB beteiligt sich an der in Berlin stattfindenden Bauausstellung INTERBAU für Wiederaufbau und<br />
Umgestaltung <strong>des</strong> Hansa-Viertels.<br />
_ 1958<br />
Pavillon zur Weltausstellung in Brüssel (Egon Eiermann, Sep Ruf). Walter Rossow gestaltet den Außenraum<br />
und Hans Schwippert, der dem EXPO-Beirat angehört, leitet die Präsentation "Stadt und Wohnung".
_ <strong>Die</strong> <strong>Chronik</strong> <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Werkbun<strong>des</strong><br />
_ 1959<br />
Tagung "<strong>Die</strong> große Landzerstörung", die vor Zersiedelung und Zerstörung der Umwelt - ökologisch wie<br />
gesellschaftlich - warnt. In werk und zeit 12/Dezember 1959 werden die Vorträge u.a. von Walter Rossow,<br />
Karl Otto, Max Pfender, Eugen Rosenstock-Huessey, S.G. Fudalla, veröffentlicht.<br />
_ 1960<br />
<strong>Werkbund</strong>tagungen in München ("<strong>Die</strong> Landschaft muß das Gesetz werden") und in Baden-Baden ("Sinn<br />
und Gebot der Gestalt").<br />
In München hält Walter Rossow einen Vortrag, in dem er die Thesen <strong>des</strong> DWB zur großen Landzerstörung<br />
vorstellt.<br />
_ 1965<br />
<strong>Werkbund</strong>tagung "Bildung durch Gestalt" in Berlin.<br />
_ 1966<br />
<strong>Werkbund</strong>tagung "Bilden in der Schule" in Hannover.<br />
_ 1967/68<br />
Diskussion "Absolute Architektur?"<br />
_ 1967<br />
Der DWB Baden-Württemberg veranstaltet in Karlsruhe die Tagung "Der Mensch in der sich wandelnden<br />
Welt" und die Ausstellung "Land + Wasser - Goldener Boden".<br />
_ 1968<br />
<strong>Werkbund</strong>tagung "<strong>Die</strong> Generation und ihre Verantwortung für unsere Umwelt", in Berlin.<br />
_ 1972<br />
Gründung <strong>des</strong> "<strong>Werkbund</strong>-Archiv" in Berlin, einer vom <strong>Deutschen</strong> <strong>Werkbund</strong> e.V. unabhängigen Institution.<br />
<strong>Werkbund</strong>tagung mit dem Schweizer <strong>Werkbund</strong> in Basel zum "Grenzfall Rhein".<br />
_ 1986-1987<br />
Übersiedlung <strong>des</strong> DWB e.V. von Darmstadt nach Frankfurt (1986). Offizielle Eröffnung der Räume mit der<br />
Ausstellung "Der Deutsche <strong>Werkbund</strong> 1907 - 1947 - im Frühjahr 1987 ..."<br />
_ 1988<br />
Der DWB organisiert das <strong>Werkbund</strong> Seminar "Arbeit an Europa - <strong>Die</strong> Zukunft der Kulturregionen". Das<br />
"Rhein-Kolleg" wird gegründet.<br />
_ 1989<br />
In Frankfurt zeigt der DWB die Ausstellung "ex und hopp- Das Prinzip Wegwerf - Eine Bilanz mit Verlusten".
_ <strong>Die</strong> <strong>Chronik</strong> <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Werkbun<strong>des</strong><br />
_ 1990<br />
<strong>Die</strong> Ausstellung "Vom Bauhaus bis Bitterfeld" stellt für die alten Bun<strong>des</strong>länder die Entwicklung <strong>des</strong> Design<br />
und der Gestaltungstheorie in der DDR vor.<br />
_ 1992<br />
Gründung <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Werkbun<strong>des</strong> Sachsen e.V. als erstem Bun<strong>des</strong>land in den neuen Bun<strong>des</strong>ländern.<br />
_ 1993/1994<br />
Mit der Gründung "Laboratorium der Zivilisation / Akademie <strong>Deutscher</strong> <strong>Werkbund</strong>" schließt der Deutsche<br />
<strong>Werkbund</strong> neu an seine interdisziplinäre Tradition an. <strong>Die</strong> Einrichtung setzt sich auf internationaler Ebene<br />
mit den Problemen der Gestaltung auseinander. Kleine Arbeitsgruppen werden dort - anders als in<br />
Akademien mit gewählten Mitgliedern - zeitlich begrenzt an Problemen zur Gestaltung der Zukunft arbeiten.<br />
_ 1995<br />
In Frankfurt zeigt der Deutsche <strong>Werkbund</strong> e.V. vor dem Hintergrund <strong>des</strong> Jugoslawien-Krieges die<br />
Ausstellung "Warchitekture - Sarajevo, eine verwundete Stadt".<br />
_ 1996<br />
Peter Zlonicky neuer <strong>Werkbund</strong>vorsitzender<br />
_ 1996<br />
In Dresden-Hellerau weiht der DWB e.V. ein "<strong>Werkbund</strong>haus" ein. Über die Art der Rekonstruktion <strong>des</strong> von<br />
Tessenow entworfenen Gästehauses entsteht ein <strong>Werkbund</strong>-Streit.<br />
Kündigung sämtlicher Fördermittel und Zuwendungen durch die Kulturstiftung der Länder und die Stadt<br />
Frankfurt. Schließung der Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle in Frankfurt. <strong>Die</strong> Verwaltung <strong>des</strong> Dachverban<strong>des</strong> wird bis<br />
Ende 1998 vom Lan<strong>des</strong>werkbund Bayern übernommen.<br />
_ 1996-2000<br />
Konsolidierung der Finanzen <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Werkbun<strong>des</strong> e.V. und Entwicklung neuer Strukturen.<br />
_ 1997<br />
Das Projekt "Aus Hecken werden Häuser" wird zum offiziellen Projekt der EXPO 2000 in Hannover.<br />
Ausstellungen zur Geschichte <strong>des</strong> DWB in Krefeld und Hagen.<br />
Übernahme der Geschäftsstelle vom <strong>Werkbund</strong> Bayern bis Ende 1998.<br />
_ 1997/98<br />
Austritt der Lan<strong>des</strong>bünde Nord, Berlin und Bayern aus dem Dachverband.<br />
_ 1998<br />
<strong>Werkbund</strong>tag in Darmstadt "Von der Industriegesellschaft zur Kulturgesellschaft - Arbeit im Wandel".
_ <strong>Die</strong> <strong>Chronik</strong> <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Werkbun<strong>des</strong><br />
_ 1999<br />
Hans Rudolf Güdemann wird neuer 1. Vorsitzender <strong>des</strong> DWB.<br />
<strong>Werkbund</strong>tag in Dresden-Hellerau "Stadtkultur im Dialog -ost-westliche Erfahrungen"<br />
Umzug der Geschäftsstelle von München nach Darmstadt.<br />
_ 2000<br />
<strong>Werkbund</strong>tag in Karlsruhe ("Von Menschen und Dingen")<br />
_ 2001<br />
<strong>Werkbund</strong>tag in Frankfurt. „Geld bewegt, Geist beflügelt – die urbane Zukunft. Am Beispiel der Metropole<br />
Frankfurt am Main“.<br />
_ 2002<br />
<strong>Werkbund</strong>tag in St. Ingbert / Saarbrücken. „Stadtentwicklung – wer macht das Spiel?“<br />
_ 2003<br />
<strong>Werkbund</strong>tag in Mainz. „Auf zu neuen Ufern – planen gegen den Strom“<br />
_ 2004<br />
<strong>Werkbund</strong>tag in Berlin. „Man muss Stellung nehmen. Julius Posener – Werk und Wirkung.“<br />
_ 2005<br />
<strong>Werkbund</strong>tag in Bremen. „Provokation Zukunft“