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Vinnolit GmbH & Co. KG - N-ERGIE Aktiengesellschaft

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04/05<br />

ZOOM<br />

VINNOLIT GMBH & CO. <strong>KG</strong> –<br />

PVC für viele Einsatz bereiche<br />

<strong>Vinnolit</strong> <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong>, Ismaning<br />

Francesco Talarico ist Director<br />

Procurement bei <strong>Vinnolit</strong>, dem<br />

weltweiten Markt- und Technologieführer<br />

für PVC-Spezialitäten und<br />

gleichzeitig Europas viertgrößter<br />

PVC-Produzent.<br />

Während die Zentrale in Ismaning<br />

die Steuerung der Unternehmensaktivitäten<br />

übernimmt, „kochen“ die<br />

Mitarbeiter in Burghausen, Gendorf,<br />

Knapsack, Köln, Schkopau und Hillhouse<br />

(UK) die verschiedenen <strong>Vinnolit</strong>-Produkte:<br />

Dafür spalten sie den<br />

Rohstoff Steinsalz mit hilfe von elektrischem<br />

Strom in Chlor und Natronlauge<br />

auf. Zwischenprodukte wie<br />

Natronlauge und Vinylchlorid werden<br />

vermarktet. Aus Chlor und dem<br />

Erdöl-Folgeprodukt Ethylen stellt <strong>Vinnolit</strong><br />

den Kunststoff PVC her. Der<br />

Chloranteil von 57 Prozent macht<br />

PVC schwer entflammbar und beständig<br />

gegen Säuren, Laugen oder<br />

organische Lösungsmittel. „PVC ist<br />

„Die N-<strong>ERGIE</strong> und <strong>Vinnolit</strong><br />

inspirieren sich gegenseitig,<br />

wenn es darum<br />

geht, neue Energieprodukte<br />

zu kreieren.“<br />

Dieter Hannemann,<br />

Key Account Manager<br />

der N-<strong>ERGIE</strong><br />

SPEZIALITÄTEN AUS DEUTSCHLAND<br />

„Wir spalten Salz und kochen Spezialitäten“, erklärt Francesco Talarico, wenn man ihn nach dem Kerngeschäft<br />

der <strong>Vinnolit</strong> <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong> fragt. Allerdings geht es hier nicht um die derzeit so populäre molekulare<br />

Küche, sondern um Kochen in großem Stil, genauer gesagt um die Herstellung des Kunststoffs PVC.<br />

ein Multitalent und begegnet uns<br />

tagtäglich in vielen Anwendungen.<br />

Es ist langlebig, wartungsfrei und<br />

kostengünstig“, begeistert sich<br />

Francesco Talarico für „sein“ Produkt.<br />

Und: Der heimische Rohstoff<br />

Steinsalz ist praktisch unbegrenzt<br />

vorrätig, während der endliche fossile<br />

Rohstoff Erdöl für die Kunststoffherstellung<br />

nur in vergleichsweise<br />

geringen Mengen benötigt wird.<br />

Optimieren mit<br />

System<br />

Dass es sich bei der PVC-Herstellung<br />

nicht um ein gemütliches Kochevent<br />

handelt, wird schon beim Blick auf<br />

die Produktionsanlagen deutlich: Bis<br />

zu 780.000 Tonnen PVC und fast<br />

1 Million Tonnen Natronlauge verlassen<br />

jährlich die Produktionsstandorte.<br />

Riesige Edelstahltanks, kilometerlange<br />

Rohrleitungen oder Zellenpakete<br />

für die Elektrolyse lassen<br />

ahnen, dass hier auch mit gro ßem<br />

Ressourcenaufwand gearbeitet wird.<br />

Allein für die Elektrolyse von Steinsalz<br />

braucht <strong>Vinnolit</strong> 75 Prozent seines<br />

Strombedarfs.<br />

Um die größtmögliche Schonung<br />

von Umwelt und Ressourcen zu gewährleisten,<br />

hat sich <strong>Vinnolit</strong> bereits<br />

bei seiner Gründung 1993 verbindliche<br />

Umweltgrundsätze gegeben.<br />

2004 veröffentlichte die Firma<br />

<strong>Vinnolit</strong> als erster PVC-Hersteller<br />

weltweit einen Nach haltigkeits bericht<br />

und unterstützt außerdem Vinyl<br />

2010 – die freiwillige Selbstverpflichtung<br />

der europäischen PVC-Industrie<br />

zur nachhaltigen Entwicklung.<br />

Klasse statt Masse<br />

Nicht nur umweltrelevante Prozesse,<br />

sondern das komplette Managementsystem<br />

von <strong>Vinnolit</strong> wurde<br />

dokumentiert und zertifiziert. „Das<br />

ist anstrengend, aber es lohnt sich“,<br />

Membranbauten<br />

aus PVC erfüllen<br />

höchste Ansprüche<br />

an Design und<br />

Funktionalität<br />

links: Energiesparend<br />

und umweltschonend:<br />

<strong>Vinnolit</strong> stellt die neue<br />

Anlage zur Membranelektrolyse<br />

vor<br />

Mitte: Das weltweit<br />

wichtigste Verfahren zur<br />

PVC-Herstellung ist das<br />

Suspensionsverfahren,<br />

das in diesen Großanlagen<br />

angewendet wird<br />

„<strong>Vinnolit</strong> und die<br />

N-<strong>ERGIE</strong>. Ich sehe da<br />

zwei Mittelständler auf<br />

Augenhöhe, die partnerschaftlich<br />

die Zukunft<br />

gestalten.“<br />

Francesco Talarico,<br />

Director Procurement,<br />

<strong>Vinnolit</strong>


davon ist Francesco Talarico überzeugt.<br />

Auf diese Weise will man bei<br />

<strong>Vinnolit</strong> erreichen, dass sämtliche<br />

Produkte und Prozesse im Unternehmen<br />

kontinuierlich verbessert werden.<br />

Ein für die Branche und Unternehmensgröße<br />

überdurchschnittlich<br />

hohes Forschungsbudget und ein<br />

professionell organisiertes Ideenmanagement<br />

unterstützen dieses<br />

ehrgeizige Ziel. Standardprodukte,<br />

wie sie von großen Wettbewerbern<br />

in Asien und Amerika in großen<br />

Mengen produziert werden, machen<br />

bei <strong>Vinnolit</strong> nur den kleineren Teil der<br />

Produktpalette aus. Stattdessen setzt<br />

der Kunststoffhersteller auf PVC-<br />

Im Zellensaal<br />

wird<br />

Steinsalz in<br />

Chlor und<br />

Natronlaugeaufgespalten<br />

VINNOLIT IN KÜRZE<br />

• Gründung von <strong>Vinnolit</strong> 1993 als Joint Venture der<br />

PVC-Aktivitäten der damaligen Hoechst AG und<br />

Wacker-Chemie <strong>GmbH</strong><br />

• Firmensitz: Ismaning (München)<br />

• circa 1.500 Mitarbeiter, davon 1.400 in Deutschland<br />

• Umsatz: 846 Millionen Euro (2008)<br />

• Produktionsstandorte: Burghausen, Gendorf, Köln,<br />

Knapsack, Schkopau, Hillhouse (UK)<br />

Spezialitäten, insbesondere auf Pasten-<br />

und Extender-PVC. Dieses wird<br />

unter anderem für Boden beläge, Tapeten,<br />

Membranbauten oder in der<br />

Kraftfahrzeug-Herstellung verwendet.<br />

Auf dem Welt markt machen<br />

diese PVC-Spezia litäten zwar nur<br />

10 Prozent aus, „sie sind aber aufgrund<br />

des erforderlichen Know-hows<br />

besonders attraktiv“, wie Francesco<br />

Talarico weiß.<br />

<strong>Vinnolit</strong> steht zu<br />

Deutschland<br />

Auch den Standort Deutschland stellt<br />

<strong>Vinnolit</strong> nicht infrage. „<strong>Vinnolit</strong> steht<br />

zu Deutschland – Krise hin, Krise her<br />

– wenn die allgemeinen Rahmenbedingungen<br />

stimmen“, meint der<br />

Procurement-Leiter resolut.<br />

Wie um diesem Bekenntnis Nachdruck<br />

zu verleihen, hat <strong>Vinnolit</strong> gerade<br />

im Krisenjahr 2009 viel Geld in<br />

die deutschen Produktions anlagen<br />

investiert. Insgesamt 100 Millionen<br />

Euro kostete die Umrüstung der<br />

Chlor-Alkali-Elektrolysen an den<br />

Standorten Gendorf und Knapsack<br />

auf die energiesparende und umweltfreundliche<br />

Membrantechnologie.<br />

Energie strategisch<br />

einkaufen<br />

Für ein Unternehmen mit einem<br />

jährlichen Strom- und Erdgasverbrauch<br />

von fast zwei Terawattstunden<br />

hat Kreativität bei der Beschaffung<br />

einen hohen Stellenwert. „Wir<br />

müssen Energie sehr vorausschauend<br />

und strategisch einkaufen“,<br />

erklärt Francesco Talarico. Dafür<br />

arbeitet er gern mit mittelständischen<br />

Energielieferanten wie der<br />

N-<strong>ERGIE</strong> zusammen.<br />

Seit 2006 besteht die erfolgreiche<br />

Partnerschaft. Der gute Kontakt<br />

zwischen den Unternehmen hat<br />

sich auch während der wirtschaftlichen<br />

Turbulenzen im vergangenen<br />

Jahr bewährt. Procurement-<br />

Leiter Francesco Talarico jedenfalls<br />

blickt optimistisch in die Unternehmenszukunft:<br />

„<strong>Vinnolit</strong> ist in<br />

mancher Hinsicht ein konservatives<br />

Unternehmen. Das hat uns in<br />

der Krise gut getan. Andererseits<br />

sind wir kreativ und innovativ. Das<br />

befähigt uns, zusammen mit unseren<br />

Partnern auch aus ungewohnten<br />

Situationen das Beste zu<br />

machen.“<br />

PVC-ABC<br />

• PVC ist die Abkürzung für Polyvinylchlorid.<br />

• PVC wird durch Polymerisation aus dem<br />

Monomer Vinylchlorid erzeugt.<br />

• PVC ist einer der ältesten Kunststoffe. Der<br />

französische Chemiker Henri Victor Regnault<br />

stellte 1835 erstmals durch Zufall PVC her.<br />

• PVC wurde industriell seit Ende der 20er<br />

Jahre produziert. Das Suspensionsverfahren<br />

als weltweit wichtigstes Herstellungsverfahren<br />

wurde 1935 bei der Wacker-Chemie in<br />

Burghausen entdeckt.<br />

• Größter PVC-Verbraucher in Europa ist<br />

Deutschland.<br />

• Rund zwölf Prozent des in Europa verarbeiteten<br />

Kunststoffs ist PVC. Damit zählt PVC<br />

zu den wichtigsten Werkstoffen für Industrie<br />

und Handwerk.<br />

• PVC ist vielseitig einsetzbar, überwiegend<br />

für langlebige Produkte in der Baubranche.<br />

Fensterrahmen, Rohre, Bodenbeläge und<br />

Dachfolien sind aus PVC, ebenso wie Kabelummantelungen,<br />

Kfz-Unterbodenschutz,<br />

Kunstleder, Blutbeutel, Tablettenverpackungen,<br />

Kreditkarten oder Gymnastikbälle.<br />

• Seit den 50er Jahren wurden Schallplatten<br />

aus PVC statt aus Schellack hergestellt. Daher<br />

auch die Bezeichnung Vinylplatte.

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