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Deutsches Institut für Ernährungsforschung: Jahresbericht [2009 ...

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DIfE-Hauptgebäude / DIfE main entrance<br />

DIfE kurzgefasst<br />

Das Deutsche <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Ernäh rungs -<br />

forschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) hat<br />

die Aufgabe, experimentelle und angewandte<br />

Forschung auf dem Gebiet Er näh -<br />

rung und Gesundheit zu betreiben. Ziel<br />

ist es, die molekularen Ursachen ernährungs<br />

bedingter Erkrankungen zu erforschen<br />

und neue Strategien <strong>für</strong> Präven tion,<br />

Therapie und Ernährungsempfehlungen<br />

zu entwickeln.<br />

Die Grundlagen da<strong>für</strong> werden von den<br />

am DIfE tätigen Wissenschaftlern in<br />

interdisziplinärer Zusammenarbeit mit<br />

einem breiten naturwissenschaftlichen,<br />

medizinischen und epidemiologischen<br />

Metho denspektrum erarbeitet. Dabei<br />

kon zentriert sich das <strong>Institut</strong> besonders<br />

auf die zurzeit wichtigsten Erkrankungen,<br />

an deren Entstehung ernährungsbedingte<br />

Faktoren beteiligt sein können:<br />

Adipositas (Fettsucht), Diabetes, Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.<br />

Zudem übernehmen Mitarbeiter des<br />

DIfE Lehrverpflichtungen im Studiengang<br />

Er nährungswissenschaft an der Uni ver -<br />

sität Potsdam und im Studiengang Me -<br />

dizin an der Freien Universität Berlin.<br />

Das DIfE wurde 1992 von der Bundes -<br />

republik Deutschland und dem Land<br />

Brandenburg als selbstständige Stiftung<br />

des öffentlichen Rechts gegründet und ist<br />

Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Her -<br />

vorgegangen ist das DIfE aus dem Zen -<br />

tralinstitut <strong>für</strong> Ernährung der Akade mie<br />

der Wissenschaften der DDR, das seinen<br />

Ursprung in dem 1946 in Rehbrücke<br />

gegründeten <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Ernährung und<br />

Verpflegungswissenschaft hat.<br />

DIfE in brief<br />

The mission of the German <strong>Institut</strong>e of<br />

Human Nutrition (DIfE) is to carry out<br />

experimental and clinical research in the<br />

field of nutrition and health. Its aim is<br />

to understand the molecular basis of<br />

nutrition-dependent diseases, and to<br />

develop new strategies for prevention,<br />

treatment, and nutritional recommendations.<br />

Scientists at DIfE pursue these scientific<br />

goals by interdisciplinary cooperation<br />

comprising a broad spectrum<br />

of experimental and epidemiological<br />

methods. A particular focus of the institute<br />

is research on the most important<br />

diseases at present, i. e., obesity, diabetes,<br />

cardiovascular diseases, and cancer,<br />

whose development may involve nutrition-dependent<br />

factors.<br />

In addition, the academic members<br />

of DIfE have teaching obligations in<br />

nutritional science at the Universität<br />

Potsdam and in medicine at the Freie<br />

Universität Berlin.<br />

DIfE was established in 1992 by the<br />

Federal Republic of Germany and the<br />

State of Brandenburg as an independent<br />

foundation under public law and is a<br />

member of the Leibniz Association. The<br />

institute originated from the Central<br />

<strong>Institut</strong>e of Nutrition of the Academy of<br />

Science of the German Democratic<br />

Republic, which was derived from the<br />

<strong>Institut</strong>e of Nutritional Sciences and<br />

Food Provision that was founded in<br />

1946 in Rehbrücke.


4<br />

Preface<br />

The German <strong>Institut</strong>e of Human<br />

Nutrition Potsdam-Rehbrücke (DIfE), a<br />

member of the Leibniz Association,<br />

investigates the impact of nutrition on<br />

human health. In a unique interdisciplinary<br />

cooperation, DIfE scientists<br />

employ methods of molecular, clinical,<br />

and epidemiological research. Their<br />

goal is to develop new strategies for<br />

prevention, therapy, and nutritional<br />

recommendations based on scientific<br />

evidence.<br />

In its nearly 20 years of existence, DIfE<br />

has become a national center of competence<br />

in nutritional research.<br />

Scientists at DIfE study the potential of<br />

nutrition in cancer prevention as well as<br />

the causes and consequences of the<br />

metabolic syndrome. The latter is characterized<br />

by visceral obesity, elevated<br />

blood pressure, abnormal blood lipids,<br />

and a high risk of type 2 diabetes. In the<br />

last years, the investigation of the biological<br />

basis of food choice and dietary<br />

behavior has been added as a third<br />

focus of research.<br />

Many questions cannot be answered<br />

by a single institute alone, so DIfE has<br />

joined forces with other research<br />

networks. At the national level, it is a<br />

partner of the German Center for<br />

Diabetes Research (DZD) established by<br />

the German Federal Ministry of<br />

Education and Research (BMBF). The<br />

center unites experts in diabetes<br />

research from all parts of the country,<br />

linking basic research with translational<br />

research, epidemiology, and<br />

clinical practice. In addition, DIfE is an<br />

associate member of the German<br />

Center for Cardiovascular Research and<br />

an active member of the national<br />

Genome Research Network (NGFN)<br />

and the competence network Adi po -<br />

sitas. Moreover, it is involved in planning<br />

and recruitment efforts for the<br />

“National Cohort Study” where it will be<br />

responsible for the recruitment of<br />

10,000 study participants. DIfE also<br />

participates in several BMBF-sponsored<br />

projects designed to investigate the<br />

influence of food components on<br />

metabolism, or to elucidate the links<br />

between dietary behavior and pathogenesis.<br />

In addition, it is involved in a<br />

cluster project of the German Research<br />

Foundation (DFG) and the Alliance of<br />

Industrial Research Associations (AiF).<br />

At the international level, DIfE has<br />

joined various research consortia promoted<br />

by the European Union. In the<br />

7th framework research program, it is a<br />

partner in the TORNADO*-consortium<br />

Vorwort<br />

Das Deutsche <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Ernährungs -<br />

forschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) ist<br />

ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft<br />

und hat gemäß seinem Gründungs -<br />

auftrag die Aufgabe, die Zusammen -<br />

hänge zwischen Ernährung und Gesund -<br />

heit zu untersuchen. Hierzu arbeiten die<br />

Wissenschaftler des DIfE in einer <strong>für</strong><br />

Deutschland einzigartigen Weise interdisziplinär<br />

zusammen, wobei sie verschiedene<br />

Methoden der molekularen,<br />

klinischen und epidemiologischen Er -<br />

nährungsforschung anwenden. Ihr Ziel<br />

ist es, neue Strategien <strong>für</strong> Prävention,<br />

Therapie und wissenschaftlich basierte<br />

Ernährungsempfehlungen zu entwickeln.<br />

In den nun fast 20 Jahren seines Be -<br />

stehens hat sich das <strong>Institut</strong> zu einem<br />

nationalen Kompetenzzentrum auf dem<br />

Gebiet der <strong>Ernährungsforschung</strong> ent -<br />

wickelt. Dabei erforschen die am DIfE<br />

beschäftigten Wissenschaftler vorrangig<br />

das Potential der Ernährung in der Krebs -<br />

prävention sowie die Ursachen und Fol gen<br />

des Metabolischen Syndroms. Letzteres ist<br />

durch Übergewicht, Blut hoch druck, einen<br />

gestörten Fettstoff wechsel und ein hohes<br />

Typ-2-Diabetes-Risiko charakterisiert. Im<br />

Berichts zeit raum hat sich aus diesem<br />

Schwerpunkt ein dritter entwickelt, nämlich<br />

die Untersuchung der biologischen<br />

Grundlagen der Nahrungsauswahl und<br />

des Ernährungsverhaltens.<br />

Da viele Fragestellungen auf dem<br />

Gebiet der Ernährungs- und Gesund -<br />

heits for schung nicht mehr von einem<br />

einzelnen <strong>Institut</strong> allein bearbeitet werden<br />

können, hat sich das DIfE nationalen<br />

sowie internationalen Forschungsver -<br />

bün den angeschlossen. Auf nationaler<br />

Ebene ist es ein Partner des vom Bundes -<br />

ministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung<br />

(BMBF) initiierten Deutschen Zentrums<br />

<strong>für</strong> Diabetesforschung e.V. Das Zentrum<br />

bündelt bundesweit Experten auf dem<br />

Gebiet der Diabetesforschung und verzahnt<br />

Grundlagenforschung mit translationaler<br />

Forschung, Epidemiologie und<br />

klinischer Praxis. Zudem ist das DIfE ein<br />

assoziiertes Mitglied des Deutschen<br />

Zentrums <strong>für</strong> Herz-Kreislauf-Forschung<br />

e.V. sowie ein aktives Mitglied des nationalen<br />

Genomforschungsnetzes und des<br />

Kompetenznetzes Adipositas. Darüber<br />

hinaus ist es an Vorstudien zur „Natio -<br />

nalen Kohorte“ beteiligt, wobei es im<br />

Cluster Berlin-Brandenburg als einer von<br />

vier Partnern <strong>für</strong> die Rekrutierung von<br />

30.000 Probanden verantwortlich sein<br />

wird. Das DIfE nimmt zudem an mehreren<br />

vom BMBF geförderten Verbund pro jek ten<br />

teil, die darauf abzielen, den Einfluss von<br />

Nahrungskomponenten auf den Stoff -<br />

wechsel zu untersuchen oder Zusam men -<br />

hänge zwischen Ernährungsverhal ten und<br />

Krankheitsentstehung aufzu klären. Nicht<br />

zuletzt ist das DIfE am Cluster projekt<br />

„Fettwahrnehmung und Sätti gungs regu -<br />

lation“ der Deutschen For schungs ge mein -<br />

schaft (DFG) und der Arbeits gemein schaft<br />

industrieller Forschungsver eini gun gen<br />

(AiF) be teiligt.<br />

Auf internationaler Ebene hat sich das<br />

DIfE verschiedenen, von der Europäischen<br />

Union (EU) geförderten Forschungsbünd -<br />

nis sen angeschlossen. Im 7. Rahmenpro -<br />

gramm der EU ist es beispielsweise Part -<br />

ner im TORNADO*-Konsortium, das den<br />

Einfluss der Ernährung auf die humane<br />

Mikrobiota untersucht. Aus dem Konsor -<br />

tium der European Prospective Investiga -<br />

tion into Cancer and Nutrition entstanden<br />

zudem zentrenübergreifende Initiativen<br />

wie das EU-geförderte Projekt Diet,<br />

Obesity and Genes. Das DIfE kooperiert<br />

außerdem mit Gruppen der fran zösi -<br />

schen Forschungsorganisation INRA so wie<br />

mit dem Almazov Federal Heart, Blood and<br />

Endocrinology Centre in St. Petersburg.<br />

Darüber hinaus ist das DIfE Mitglied im<br />

Konsortium von Genetic Investigation of<br />

Anthropometric Traits.<br />

Das DIfE achtet auch auf eine besonders<br />

gute Förderung seiner Nachwuchs wis -<br />

sen schaftler. Neben Bachelor- und<br />

Masterarbeiten <strong>für</strong> Studierende bietet<br />

das DIfE eine umfassende strukturierte<br />

Graduiertenausbildung <strong>für</strong> Doktoranden<br />

an, welche die wissenschaftlich-experimentelle<br />

Ausbildung in den einzelnen<br />

Abteilungen ergänzt. Das Weiterbil -<br />

dungs-Seminar am DIfE berücksichtigt<br />

unter anderem Aspekte der Karriere -<br />

planung, des Technologietransfers und<br />

der Sicherung guter wissenschaftlicher<br />

Praxis. Darüber hinaus kann der wissenschaftliche<br />

Nachwuchs des DIfE die<br />

Möglichkeit nutzen, an den Workshops<br />

der Potsdam Graduate School an der<br />

Universität Potsdam sowie an Weiter -<br />

bildungsangeboten der FU Berlin teil -<br />

zunehmen. Das DIfE bietet zudem jährlich<br />

eine Summer School „Grundlagen der<br />

Ernährungsepidemiologie“ an, an der<br />

neben Nachwuchswissen schaft lern aus<br />

dem DIfE auch Jungwissen schaftler aus<br />

dem gesamten Bundes gebiet teilnehmen.<br />

Am 01. August 2011 trat Dr. Hartmut<br />

Schulz seinen wohlverdienten Ruhestand<br />

an. Während seiner fast 15-jährigen<br />

Amtszeit als Vorstandsmitglied des Insti -<br />

tuts hat er den administrativen Bereich<br />

hervorragend geleitet und so optimale<br />

Bedingungen <strong>für</strong> die Wis sen schaftler<br />

geschaffen. Hierdurch hat er großen An -


teil an der überaus positiven Entwicklung<br />

des <strong>Institut</strong>s. Für seine große Leistung und<br />

die langjährige, sehr gute und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit sei ihm an<br />

dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.<br />

Seit seinem Weggang hat Frau Dr. Ilka<br />

Grötzinger die Position des administrativen<br />

Vorstands inne. Wir freuen uns sehr,<br />

dass der Wechsel in der <strong>Institut</strong>sleitung so<br />

reibungslos gelungen ist. Dies sichert die<br />

Kontinuität in der wissenschaftlichen<br />

Ausrichtung des DIfE und somit auch<br />

seine positive Weiterent wicklung.<br />

Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

Wissenschaftlicher Direktor<br />

(Scientific Director)<br />

Dr. Hartmut Schulz<br />

Administrativer Direktor<br />

(Administrative Director)<br />

Der Vorstand dankt allen Mitarbeite -<br />

rinnen und Mitarbeitern des DIfE herzlich<br />

<strong>für</strong> ihre Arbeit. Ebenso gilt unser herzlicher<br />

Dank allen Freunden und Förderern aus<br />

Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Mit<br />

Ihrer Unterstützung werden wir das<br />

<strong>Institut</strong> auch in Zukunft erfolgreich weiterentwickeln!<br />

* TORNADO: Molecular targets open for regulation by<br />

the gut flora new avenues for improved diet to optimize<br />

European health<br />

Dr. Ilka Grötzinger<br />

Administrative Direktorin<br />

(seit dem 01.08.2011)<br />

(Administrative Director since 1 August 2011)<br />

5<br />

which investigates the influence of diet<br />

upon human microbiota. Cross-center<br />

initiatives such as the Diet Obesity and<br />

Genes Project arose from the consortium<br />

of the European Prospective<br />

Investigation into Cancer and Nutri tion.<br />

In addition, DIfE cooperates with<br />

groups of French and Russian research<br />

organizations and is a member of the<br />

consortium of Genetic Investigation of<br />

Anthropometric Traits.<br />

A top priority of DIfE is the career<br />

development of junior scientists. In<br />

addition to bachelor and master theses,<br />

DIfE offers a postgraduate training<br />

program for doctoral candidates to<br />

complement the experimental training<br />

in the individual departments. Junior<br />

scientists of DIfE can participate in<br />

Graduate School workshops of the<br />

University of Potsdam and training programs<br />

of the Free University of Berlin. In<br />

addition, DIfE offers an annual Summer<br />

School “Foundations of nutritional epidemiology”<br />

for young scientists from all<br />

of Germany and junior scientists at DIfE.<br />

On 1 August 2011, the administrative<br />

director Dr. Hartmut Schulz started his<br />

well-deserved retirement. Under his<br />

directorship, the administrative sector<br />

created excellent conditions for the scientists.<br />

Dr. Schulz thus contributed significantly<br />

to the positive development<br />

of the institute and earns our sincere<br />

thanks for his excellent work. Dr. Ilka<br />

Grötzinger has now assumed the position<br />

of the administrative director.<br />

After a smooth transition of responsibilities,<br />

our joint efforts will ensure the<br />

continuity of the scientific development<br />

in the future.<br />

The Board of Directors wishes to<br />

thank all staff members of the <strong>Institut</strong>e<br />

for their excellent work. Also, we wish<br />

to thank all friends and sponsors in science,<br />

politics, and industry for continuous<br />

support. With your help we shall<br />

continue the successful development of<br />

DIfE in the future!<br />

* TORNADO: Molecular targets open for regulation<br />

by the gut flora new avenues for improved diet to<br />

optimize European health


6<br />

DIfE is member of the<br />

Leibniz Association<br />

The Leibniz Association is a network of<br />

87 scientifically, legally and economically<br />

independent research institutes and scientific<br />

service facilities. Leibniz <strong>Institut</strong>es<br />

perform strategic- and thematic-oriented<br />

research and offer scientific service of<br />

national significance while striving to<br />

find scientific solutions for major social<br />

challenges.<br />

Leibniz <strong>Institut</strong>es employ 16,800 employees,<br />

of which 7,800 are academics, including<br />

3,300 junior scientists. One indication<br />

of their high competitiveness and excellence<br />

is the 330 million euros allocated to<br />

the Leibniz <strong>Institut</strong>es from third-party<br />

funds.<br />

The institutes have been awarded<br />

42 million euros from the European Union,<br />

55 million euros from the Deutsche For -<br />

schungsgemeinschaft (German Research<br />

Foundation, DFG) and 51 million euros<br />

from industry co-operations. The total<br />

budget of all Leibniz <strong>Institut</strong>es amounts to<br />

more than 1.4 billion euros.<br />

Leibniz <strong>Institut</strong>es contribute to clusters<br />

of excellence in fields such as Mathe -<br />

matics, Optic Technologies, Materials<br />

Research, Medicine, Climate and Environ -<br />

mental Research, Bio- and Nano technol ogy<br />

as well as humanities, economics and<br />

social sciences. They foster close co-operations<br />

with universities, industry, and other<br />

research institutes, both in Germany and<br />

abroad. The Leibniz Association has developed<br />

a comprehensive system of quality<br />

management. At regular intervals, independent<br />

experts assess every institute as<br />

part of their unique peer review evaluation<br />

process.<br />

www.leibniz-association.eu<br />

Das DIfE ist Mitglied der<br />

Leibniz-Gemeinschaft<br />

Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit<br />

87 Forschungsinstitute und wissenschaftliche<br />

Infrastruktureinrichtungen<br />

<strong>für</strong> die Forschung sowie zwei assoziierte<br />

Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-<br />

<strong>Institut</strong>e reicht von den Natur-, Ingenieurund<br />

Umweltwissenschaften über die<br />

Wirt schafts-, Sozial- und Raumwissen -<br />

schaf ten bis hin zu den Geistes wissen -<br />

schaften. Leibniz-<strong>Institut</strong>e bearbeiten<br />

gesamtgesellschaftlich relevante Frage -<br />

stellungen strategisch und themenorientiert.<br />

Dabei bedienen sie sich verschiedener<br />

Forschungstypen wie Grundlagen-,<br />

Groß- und anwendungsorientierter For -<br />

schung. Sie legen neben der Forschung<br />

großen Wert auf wissenschaftliche<br />

Dienstleistungen sowie Wissenstransfer<br />

in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirt -<br />

schaft und Öffentlichkeit. Sie pflegen<br />

intensive Kooperationen mit Hoch schu len,<br />

Industrie und anderen Partnern im In- und<br />

Ausland. Das externe Begutach tungs -<br />

verfahren der Leibniz-Gemeinschaft setzt<br />

Maßstäbe. Jedes Leibniz-<strong>Institut</strong> hat eine<br />

Aufgabe von gesamtstaatlicher Be -<br />

deutung. Bund und Länder fördern die<br />

<strong>Institut</strong>e der Leibniz-Gemeinschaft daher<br />

gemeinsam. Die Leibniz-<strong>Institut</strong>e be -<br />

schäftigen etwa 16.800 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, davon sind ca. 7.800<br />

Wissenschaftler, davon wiederum 3.300<br />

Nachwuchswissenschaftler. Der Gesamt -<br />

etat der <strong>Institut</strong>e liegt bei mehr als<br />

1,4 Mrd. Euro, die Drittmittel betragen<br />

etwa 330 Mio. Euro pro Jahr.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.leibniz-gemeinschaft.de<br />

Impressum/Imprint:<br />

Innenhof, Haus E<br />

Courtyard, building E<br />

Herausgeber/Publisher:<br />

<strong>Deutsches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Ernährungsforschung</strong><br />

Potsdam-Rehbrücke<br />

<strong>Institut</strong> der Leibniz-Gemeinschaft<br />

Arthur-Scheunert-Allee 114-116<br />

14558 Nuthetal<br />

http://www.dife.de<br />

Redaktion/Editors:<br />

Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

Dr. Gisela Olias<br />

Dr. Lynne Rogers<br />

Redaktionsassistenz/<br />

Editorial assistant:<br />

Birgit Große<br />

Susann-Cathérine Ruprecht<br />

Stephanie Wirth<br />

Autoren/Authors:<br />

Autoren der Abteilungsbeiträge sind<br />

die jeweiligen Abteilungs- oder<br />

Arbeitsgruppenleiter/innen.<br />

Bildnachweis/Photocredits:<br />

Cover: Till Budde/ZAB GmbH (Das Bild<br />

wurde durch Mittel des Europäischen<br />

Fonds <strong>für</strong> regionale Entwicklung (EFRE)<br />

gefördert.); Innenteil: DIfE; S. 1, 12 Till<br />

Budde; S. 8, 16, 34 Michael Haggen -<br />

müller/DZD; S. 32 Rainer Sturm/PIXELIO;<br />

S. 44 wrw/PIXELIO; S. 65 PHOTOCASE;<br />

S. 77, 79 Andreas Lander/WID; S. 78 Ilja<br />

Hendel/WID, Karla Fritze; S. 78, 79 Peter<br />

Himsel/WGL<br />

Covergestaltung:<br />

Stefan Pigur/www.pigurdesign.de<br />

Gesamtherstellung:<br />

Schröders Agentur<br />

<strong>für</strong> Design · Druck · Verlag<br />

Vopeliuspfad 6, 14169 Berlin<br />

www.schroeders-agentur.de


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort.................................................................................................................................. 2<br />

<strong>Ernährungsforschung</strong> am DIfE <strong>2009</strong>–2010............................................................ 6<br />

Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

Abteilung Molekulare Genetik (MOGE).................................................................... 10<br />

Leitung: Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />

Abteilung Pharmakologie (PHA).................................................................................. 16<br />

Leitung: Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

Arbeitsgruppe Experimentelle Adipositas (EXO)............................................... 19<br />

Leitung: apl. Prof. Dr. Hadi Al-Hasani<br />

Arbeitsgruppe Physiologie des Energiestoffwechsels (EST).......................... 22<br />

Leitung: Prof. Dr. Susanne Klaus<br />

Abteilung Experimentelle Diabetologie (DIAB)..................................................... 25<br />

Leitung: Prof. Dr. Annette Schürmann<br />

Abteilung Klinische Ernährung (KLE)......................................................................... 30<br />

Leitung: Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />

Abteilung Molekulare Epidemiologie (MEP)........................................................... 36<br />

Leitung: Prof. Dr. Matthias B. Schulze<br />

Abteilung Epidemiologie (EPI)...................................................................................... 41<br />

Leitung: apl. Prof. Dr. Heiner Boeing<br />

Arbeitsgruppe Biomarker (BMK).............................................................................. 47<br />

Leitung: PD Dr. Tobias Pischon<br />

Abteilung Ernährungstoxikologie (ETOX)................................................................ 50<br />

Leitung: Prof. Dr. Hans-Rudolf Glatt<br />

Abteilung Gastrointestinale Mikrobiologie (GAMI)............................................. 56<br />

Leitung: Prof. Dr. Michael Blaut<br />

Nachwuchsgruppe Mikrobiota-Wirt-Interaktion (MWI)................................ 62<br />

Leitung: Dr. Gunnar Loh<br />

Abteilung Biochemie der Mikronährstoffe (BIM)................................................. 65<br />

Leitung: Prof. Dr. Regina Brigelius-Flohé<br />

Max-Rubner-Laboratorium (MRL)............................................................................... 71<br />

Leitung: Dr. Reinhart Kluge<br />

Ehrungen, Forschungspreise und Dissertationen................................................ 72<br />

Veranstaltungen ................................................................................................................ 74<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit <strong>2009</strong>–2010....................................................... 77<br />

Gäste und Begegnungen ............................................................................................... 82<br />

Mitarbeiter <strong>2009</strong>–2010 .................................................................................................. 84<br />

Organigramm (deutsche Version) .............................................................................. 86<br />

Organe des DIfE ................................................................................................................. 87<br />

Organigramm (englische Version).............................................................................. 88<br />

Anfahrt .................................................................................................................................. 89<br />

Contents<br />

Preface<br />

7<br />

Nutritional Research at DIfE <strong>2009</strong>–2010<br />

Department of Molecular Genetics<br />

Department of Pharmacology<br />

Section – Experimental Obesity<br />

Section – Physiology of<br />

Energy Metabolism<br />

Department of Experimental<br />

Diabetology<br />

Department of Clinical Nutrition<br />

Department of Molecular<br />

Epidemiology<br />

Department of Epidemiology<br />

Section – Biomarkers<br />

Department of Nutritional Toxicology<br />

Department of Gastrointestinal<br />

Microbiology<br />

Junior Research Group<br />

Microbiota–Host–Interaction<br />

Department Biochemistry of<br />

Micronutrients<br />

Max Rubner Laboratory<br />

Honors, Awards and Dissertations<br />

Lectures and Conferences<br />

Press and Public Relations <strong>2009</strong>–2010<br />

Guests and Meetings<br />

Staff <strong>2009</strong>–2010<br />

Organization Chart (German version)<br />

Boards of DIfE<br />

Organization Chart (English version)<br />

How to get to DIfE


8<br />

Nutritional Research at DIfE <strong>2009</strong>–2010<br />

Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

The mission of the German <strong>Institut</strong>e of<br />

Human Nutrition Potsdam-Rehbrücke<br />

(DIfE) is to investigate the pathogenesis<br />

of nutrition-associated diseases in a<br />

collaborative effort of experimental,<br />

clinical and epidemiological research<br />

that is unique in Germany. Thereby, the<br />

institute contributes to the development<br />

of new strategies for prevention<br />

and treatment, and to nutritional recommendations<br />

that are based on scientific<br />

evidence. The scientists at DIfE<br />

focus on three main research areas:<br />

• the causes and consequences of the<br />

metabolic syndrome, a combination of<br />

obesity, hypertension (high blood<br />

pressure), insulin resistance, and dyslipoproteinemia,<br />

• the biological basis of food choice and<br />

nutritional behavior, and<br />

• the potential of diet in preventing<br />

cancer.<br />

The researchers thus concentrate on the<br />

two most important nutrition-related<br />

disease complexes. The metabolic syndrome<br />

has a genetic basis, but is triggered<br />

by the positive energy balance<br />

(high caloric intake and low levels of<br />

physical activity), prevalent in countries<br />

with a “Western lifestyle”. Complica -<br />

tions of the syndrome include certain<br />

forms of cancer, cardiovascular disease,<br />

and predominantly, type 2 diabetes.<br />

During the last decade, frequency and<br />

severity of the syndrome have considerably<br />

increased in all countries with<br />

a Western lifestyle. This trend can also<br />

be observed in the Potsdam EPIC<br />

(European Prospective Investigation<br />

into Cancer and Nutrition) Study carried<br />

out by DIfE’s Department of Epi -<br />

demiology. Type 2 diabetes currently<br />

ranks among the most frequent and<br />

expensive chronic diseases. In Germany<br />

alone the disease leads to expenses of<br />

more than 30 billion euros per year. In<br />

addition to causing personal distress,<br />

the long-term complications of diabetes<br />

reduce life expectancy by nearly<br />

eight years, despite treatment. In order<br />

to reverse or stop this trend, a basic<br />

knowledge of the mechanisms underlying<br />

syndrome development as well as<br />

effective strategies for prevention and<br />

treatment of obesity and diabetes are<br />

required.<br />

�1 The figures show fibroblasts with<br />

and without ARFRP1 expression. The fat<br />

droplets in the cells are highlighted in<br />

green, the Golgi apparatus in red, and<br />

the cell nucleus in blue.<br />

<strong>Ernährungsforschung</strong> am DIfE <strong>2009</strong>–2010<br />

Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

Gemäß seinem Gründungsauftrag trägt<br />

das Deutsche <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Ernährungs for -<br />

schung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) dazu<br />

bei, die Ursachen ernährungs bedingter<br />

Erkrankungen aufzuklären, in dem es in<br />

einer <strong>für</strong> Deutschland einzig artigen Weise<br />

experimentelle Grund lagen forschung mit<br />

klinischer und epidemiologischer For -<br />

schung kombiniert. Das <strong>Institut</strong> erstellt<br />

auf diese Weise eine Datenbasis, die dazu<br />

beiträgt, neue Präventionsstrategien,<br />

The rapiemethoden sowie wissenschaftlich<br />

basierte Ernäh rungsempfehlungen<br />

zu entwickeln. Die Wissenschaftler am<br />

DIfE bearbeiten dabei vorrangig drei<br />

Schwerpunkte:<br />

• die Ursachen und Folgen des Meta -<br />

bolischen Syndroms, einer Kombination<br />

aus Adipositas (Fettsucht), Hypertonie<br />

(Bluthochdruck), Insulinresistenz und<br />

Fettstoffwechselstörung,<br />

• die biologischen Grundlagen von Nah -<br />

rungsauswahl und Ernährungsverhal -<br />

ten, und<br />

• das Potential der Ernährung in der<br />

Krebsprävention.<br />

Die Forscher konzentrieren sich damit auf<br />

die beiden zahlenmäßig wichtigsten<br />

ernährungsbedingten Krankheitskom -<br />

plexe. Das Metabolische Syndrom hat<br />

eine genetische Grundlage, wird aber erst<br />

durch die in Ländern mit „westlichem<br />

Lebensstil“ häufige positive Energiebilanz<br />

(hohe Kalorienaufnahme bei geringer<br />

körperlicher Aktivität) ausgelöst. Zu den<br />

Folgeerkrankungen des Syndroms zählen<br />

bestimmte Krebsformen, Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen sowie vorrangig der Typ-2-<br />

Diabetes. Die Häufigkeit und der<br />

Schwere grad des Syndroms haben eben -<br />

so wie der Typ-2-Diabetes in allen Län dern<br />

mit einem westlichen Lebensstil stark<br />

zugenommen. Dieser Trend lässt sich<br />

auch in der von der Abteilung Epidemio -<br />

logie des DIfE durchgeführten Potsdamer<br />

EPIC (European Prospective Investigation<br />

into Cancer and Nutrition)-Studie beobachten.<br />

Der Typ-2-Diabetes ist nicht nur<br />

mit viel persönlichem Leid verbunden,<br />

sondern zählt derzeit zu den häufigsten<br />

und teuersten chronischen Erkrankun -<br />

gen. Allein in Deutschland verursacht die<br />

Krankheit Kosten von über 30 Milliarden<br />

Euro pro Jahr. Zudem verkürzen die<br />

Folgekomplikationen des Metabolischen<br />

Syndroms trotz therapeutischer Maßnah -<br />

men die Lebenserwartung um ungefähr<br />

acht Jahre. Um diesen Trend umzukehren<br />

oder wenigstens anzuhalten, sind grundlegende<br />

Erkenntnisse zu den Ent stehungs -<br />

mechanismen des Metaboli schen Syn -<br />

droms erforderlich, die es ermöglichen,<br />

wirksamere Strategien zur Prävention<br />

und Behandlung seiner Folge erkran kun -<br />

gen zu entwickeln.<br />

Wichtige Fortschritte in der Aufklärung<br />

der genetischen und molekularen Ur -<br />

sachen des Metabolischen Syndroms<br />

haben die eng miteinander kooperierenden<br />

Abteilungen Pharmakologie und<br />

Experimentelle Diabetologie mit Hilfe<br />

von Mausmodellen gemacht. So konnten<br />

die Wissenschaftler nicht nur ein neues<br />

Diabetes-Risikogen (Zfp69) identifizieren,<br />

sondern auch einen neuen molekularen<br />

Mechanismus aufdecken, der dicke<br />

Mäuse <strong>für</strong> Diabetes weniger anfällig<br />

macht. Da das Gen auch im Fettgewebe<br />

übergewichtiger Personen mit Diabetes<br />

stärker aktiv ist als bei Gesunden, könnte<br />

ein ähnlicher Mechanismus auch bei übergewichtigen<br />

Menschen mit Typ-2-Diabe -<br />

tes eine Rolle spielen. In zukünftigen Stu -<br />

dien soll daher die molekulare Funk tion<br />

von Zfp69 weiter charakterisiert werden.<br />

Zudem haben die Forscher ein Protein<br />

(ARFRP1) identifiziert, das die Fettspei che -<br />

rung fördert und auch im menschlichen<br />

Fettgewebe nachzuweisen ist. Das Pro tein<br />

sorgt da<strong>für</strong>, dass die von Fettzellen aufge-<br />

�1 Die Abbildung zeigt Fibroblasten mit und ohne ARFRP1-Expression. Die Fetttropfen in den<br />

Zellen sind grün, die Golgi-Apparate sind rot und die Zellkerne sind blau markiert.


nommenen Lipide in Form großer Fett -<br />

tröpfchen gespeichert werden können<br />

(Abb. �1 ). Ebenso wirkt es dem Fettabbau<br />

entgegen. Die Ergebnisse tragen dazu bei,<br />

die molekulare Regulation der Fett spei -<br />

che rung besser zu verstehen und somit<br />

die mit der Fett speicherung assoziierten<br />

Patho mecha nismen aufzuklären, die bei<br />

Adipositas und Diabetes eine Rolle spielen.<br />

Auch klinische und epidemiologische<br />

Studien haben zu wichtigen Erkennt -<br />

nissen über die Zusammenhänge zwischen<br />

Ernährung, Übergewicht und Dia -<br />

betes geführt. So konnte die Abteilung<br />

Klinische Ernährung im Rahmen der europäischen<br />

Diet, Obesity and Genes-Studie<br />

zeigen, dass eine Kost mit erhöhtem<br />

Eiweißanteil und niedrigem glykämischem<br />

Index nach einer Reduktionsdiät<br />

dem so genannten Jo-Jo-Effekt entgegen<br />

wirkt. Wie eine weitere Studie der Abtei -<br />

lung mit übergewichtigen Pro banden<br />

aber auch zeigte, vermindert der Verzehr<br />

einer proteinreichen Kost zumindest<br />

kurzfristig die Insulinwirkung. Dieser eher<br />

negative Effekt, der die Entstehung eines<br />

Diabetes begünstigen könnte, wurde<br />

jedoch durch den gleichzeitigen Verzehr<br />

von 30 g unlöslichen Ballast stoffen aus<br />

Hafer aufgehoben. In den meisten Fällen<br />

verbesserte sich sogar die Insulinwirkung<br />

bei den Probanden. Dies deckt sich mit<br />

Daten der Potsdamer EPIC-Studie, die<br />

ebenfalls einen inversen Zusam menhang<br />

zwischen der Ballast stoff aufnahme aus<br />

Vollkornprodukten und dem Diabetes-<br />

Risiko belegt. Darüber hinaus zeigen die<br />

Daten dieser Beob achtungsstudie noch<br />

weitere Risiko beziehungen zwischen<br />

Lebensstil, Er nährung und Diabetes auf.<br />

Diese haben die Wissenschaftler der<br />

Abtei lungen Epidemiologie und Moleku -<br />

lare Epi demiologie genutzt, um den<br />

Deut schen Diabetes-Risiko-Test® zu entwickeln.<br />

Mit dem Test kann jeder Erwach -<br />

sene auf einfache Weise sein persönliches<br />

Risiko ermitteln, in den nächsten fünf<br />

Jahren an einem Typ-2-Diabetes zu er kranken.<br />

Ergänzend hierzu haben die Forscher<br />

eine Fragebogenversion <strong>für</strong> Hausärzte<br />

erstellt, die zusätzlich be stimmte Bio -<br />

marker (Blutparameter) in die Bewertung<br />

einbezieht und den Test so noch weiter<br />

präzisiert. Der Test ist als interaktiver<br />

Online-Test und auch als Frage bogen im<br />

Internet verfügbar (www.dife.de). Er wird<br />

bereits von Krankenkassen sowie Haus -<br />

ärzten verwendet. Eine flächen deckende<br />

Ver brei tung und Einbeziehung des<br />

kostengünstigen Tests in hausärzt liche<br />

Vor sorge untersuchungen könnte unter<br />

Umständen dazu beitragen, die Erkran -<br />

kungs- und Mortalitätsrate zu senken.<br />

Besonders (Hoch-)Risikopersonen könnten<br />

von gezielten Präventionsmaß nahmen<br />

profitieren, die – rechtzeitig eingeleitet –<br />

ein Ausbrechen der Krankheit verzögern<br />

oder gar verhindern können.<br />

Darüber hinaus nutzt das DIfE die<br />

Potsdamer EPIC-Daten, um Biomarker zu<br />

identifizieren, die das Risiko <strong>für</strong> Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen präziser vorhersagen<br />

lassen (Abb. �2 ). In Zusam men -<br />

arbeit mit dem Universitätsklinikum<br />

Tübingen hat das DIfE bereits Fetuin-A,<br />

einen in der Leber produzierten und ins<br />

Blut abgegebenen Eiweißstoff, als Bio -<br />

marker identifiziert. Hohe Fetuin-A-<br />

Werte sind nicht nur mit einem erhöhten<br />

Diabetes-Risiko, sondern insbesondere<br />

auch mit einem erhöhten Risiko <strong>für</strong><br />

Schlaganfall- und Herzinfarkt assoziiert.<br />

Eine Auswertung genetischer EPIC-Stu -<br />

dien-Daten spricht zudem da<strong>für</strong>, dass der<br />

Fetuin-A-Spiegel direkt das Infarkt risiko<br />

beeinflusst.<br />

Obwohl in großen Teilen der Gesell schaft<br />

bekannt ist, wie eine gesunde Ernährung<br />

aussehen sollte, hat dieses Wissen in der<br />

täglichen Praxis das tatsächliche Ernäh -<br />

rungsverhalten kaum be einflusst: Be -<br />

vorzugt wird oft eine wenig sättigende,<br />

kalorienreiche Kost, die das Entstehen<br />

von Übergewicht begünstigt. Die For -<br />

schung des <strong>Institut</strong>s konzentriert sich<br />

deshalb auch auf die biologischen<br />

Mechanismen, die unsere Nah rungs -<br />

auswahl und unser Ernährungsverhalten<br />

beeinflussen. Die Abteilung Molekulare<br />

Genetik untersucht in diesem Zusam -<br />

menhang die molekularen Mechanismen<br />

der Geschmackserkennung. Unter anderem<br />

ist es der Abteilung gelungen, ge -<br />

netische Varianten von Rezeptoren zu finden<br />

und zu charakterisieren, die mit einer<br />

unterschiedlichen Geschmacks wahr neh -<br />

mung assoziiert sind. Damit ist eine<br />

Basis geschaffen, um die Auswir kun gen<br />

der Rezeptorvarianten auf das Ernäh -<br />

rungs verhalten zu untersuchen. Basie -<br />

rend auf den bisherigen Daten konnten<br />

die For scher zudem einen Geschmacks -<br />

modu lator <strong>für</strong> den Bittergeschmack identifizieren,<br />

der dazu beitragen könnte,<br />

un erwünschte bittere Fehlnoten in Le -<br />

bens mitteln oder Medikamenten zu maskieren<br />

und damit deren Akzeptanz zu<br />

erhöhen.<br />

Viele epidemiologische Daten belegen<br />

die Annahme, dass die Ernährung eine<br />

wesentliche Rolle in der Krebsentstehung<br />

spielt. Das DIfE hat zu dieser Erkenntnis<br />

durch seine Teilnahme an der europaweiten<br />

EPIC-Studie beigetragen. Ergebnisse<br />

9<br />

The Departments of Pharmacology<br />

and Experimental Diabetology have<br />

jointly made progress in elucidation of<br />

the genetic and molecular causes of the<br />

metabolic syndrome with the aid of<br />

mouse models. The scientists were<br />

thus able to identify a new diabetes risk<br />

gene (Zfp69) and a new molecular<br />

mechanism that renders fat mice less<br />

susceptible to diabetes. The human<br />

orthologue gene of Zfp69 is more<br />

active in fatty tissues of overweight<br />

diabetics than in healthy individuals, so<br />

a similar mechanism may play a role in<br />

overweight individuals with type 2<br />

diabetes. The molecular function of<br />

Zfp69 will be further characterized.<br />

Researchers have also identified a protein<br />

(ARFRP1) in human fatty tissue that<br />

promotes fat storage. The protein<br />

appears to be involved in the generation<br />

and/or stabilization of large fat droplets<br />

in adipocytes (Fig. �1 ), and counteracts<br />

lipolysis. The results contribute to a<br />

better understanding of the molecular<br />

regulation of fat storage which is crucial<br />

for the development of obesity and<br />

diabetes.<br />

Clinical and epidemiological studies<br />

have elucidated the role of nutrition in<br />

the development of overweight and diabetes.<br />

The Department of Clinical<br />

Nutrition demonstrated that a higher<br />

protein diet with a low glycemic index<br />

counteracts the so-called yo-yo effect<br />

following a reduction diet (European<br />

Diet, Obesity and Genes Study).<br />

However, another study of the department<br />

demonstrated that consumption<br />

of high-protein food reduces the effect<br />

of insulin in overweight test persons.<br />

This negative effect was abolished by<br />

the simultaneous consumption of 30 g<br />

insoluble dietary fiber; in most cases,<br />

the effect of insulin was even improved<br />

by the dietary fiber. The Potsdam EPIC<br />

Study also demonstrated an inverse<br />

relationship between consumption of<br />

dietary fiber from whole-grain products<br />

and the risk of diabetes. In addition, this<br />

observational study identified other<br />

risk factors for diabetes in lifestyle and<br />

diet. The Departments of Epidemiology<br />

and Molecular Epidemiology have used<br />

these to develop the German Diabetes<br />

Risk Score. In this test, an adult can<br />

determine his personal risk of developing<br />

type 2 diabetes in the next five years.<br />

The test is available as an interactive<br />

online test and as a questionnaire<br />

(www.dife.de), and is already used by<br />

health insurance funds and general<br />

practitioners. In addition, an advanced


10<br />

�2 Blood samples from participants of<br />

the Potsdam EPIC study which are used<br />

to analyze biomarkers are stored in liquid<br />

nitrogen (Carolin Borchert on the right).<br />

version of the test was generated<br />

which includes parameters of glucose<br />

homeostasis, making the test even<br />

more precise. Wide distribution and<br />

inclusion of cheap tests within preventive<br />

checkups could reduce disease and<br />

mortality rates. At-risk persons could<br />

profit from such timely measures,<br />

which could delay or even prevent the<br />

disease.<br />

In addition, DIfE uses the Potsdam<br />

EPIC data to identify biomarkers to<br />

more precisely predict cardiovascular<br />

disease risk (Fig. �2 ). In cooperation<br />

with the University Hospital Tübingen,<br />

DIfE already has identified fetuin-A, a<br />

protein produced in the liver and<br />

released into the blood, as a biomarker.<br />

High fetuin-A values are associated<br />

with an increased diabetes risk and with<br />

an increased risk of a stroke and heart<br />

attack.<br />

Many people know what a healthy diet<br />

should include, but this knowledge<br />

does not always guide dietary behavior.<br />

People frequently favor a less satiating,<br />

high-calorie diet which may cause<br />

overweight. The institute’s research<br />

therefore concentrates on biological<br />

mechanisms affecting our choice of<br />

foods. With this perspective, the<br />

Department of Molecular Genetics<br />

examines the molecular mechanisms<br />

of taste recognition. The department<br />

has found and characterized genetic<br />

variants of receptors associated with<br />

a different taste perception, creating<br />

the basis for an investigation of the<br />

genetic basis of dietary behavior. The<br />

researchers also identified a compound<br />

that blocks bitter taste receptors. This<br />

agent could mask bitter tasting additives<br />

in foods or drugs and increase their<br />

acceptance.<br />

According to epidemiological data, diet<br />

plays an important role in cancer development.<br />

DIfE has contributed to findings<br />

of the EPIC Study, which show that<br />

a low consumption of fiber and a high<br />

consumption of red meat are associated<br />

with a higher incidence of colon cancer.<br />

Fruit and vegetable consumption lowers<br />

the risk for cancer of the lung and<br />

upper gastro-intestinal tract. The latest<br />

study showed a linear connection<br />

between the consumption of alcohol<br />

�2 Die Blutproben der Potsdamer EPIC-Studienteilnehmer, die u. a. <strong>für</strong> Biomarker-Analysen verwendet<br />

werden, werden in Tanks mit flüssigem Stickstoff aufbewahrt (r. i. B.: Carolin Borchert).<br />

dieser Studie zeigen unter anderem, dass<br />

eine ballaststoffarme Ernährung ebenso<br />

wie eine Ernährung mit viel rotem Fleisch<br />

und Fleischprodukten mit einem häufigeren<br />

Auftreten von Dickdarmkrebs assoziiert<br />

ist. Ebenso weisen die Studiendaten<br />

auf eine risikosenkende Wirkung des<br />

Obst- und Gemüseverzehrs hin, zumindest<br />

im Hinblick auf Krebserkrankungen<br />

des Gastrointestinaltraktes sowie der<br />

Lunge. Jüngste Studiendaten belegen<br />

zudem einen linearen Zusammenhang<br />

zwischen dem Alkoholkonsum und dem<br />

Risiko <strong>für</strong> Krebs des oberen Verdau ungs -<br />

traktes, der Leber, des Dickdarms und bei<br />

Frauen auch <strong>für</strong> Brustkrebs. Aber auch<br />

Übergewicht ist ein wesentlicher Risiko -<br />

faktor <strong>für</strong> verschiedene Krebsformen. So<br />

haben stark übergewichtige Frauen und<br />

Männer ein erhöhtes Darmkrebsrisiko.<br />

Übergewichtige Frauen erkranken zudem<br />

häufiger an Nieren- oder Brustkrebs.<br />

Da sich die kausalen Zusammenhänge<br />

zwischen Ernährung und Krebs ent -<br />

stehung mit Hilfe epidemiologischer<br />

Studien allein nicht erfassen lassen, nutzt<br />

das DIfE zelluläre Testsysteme und<br />

Tiermodelle, um die ernährungsassoziierten<br />

Ursachen der Krebsentstehung zu<br />

erforschen. Ähnlich wie das Metabolische<br />

Syndrom entsteht auch Krebs durch das<br />

Zusammenwirken einer genetischen<br />

Anlage mit äußeren Faktoren. Reaktive<br />

chemische Substanzen – Naturstoffe<br />

ebenso wie synthetisierte Verbindungen –<br />

können Veränderungen der DNS bewirken,<br />

die im ungünstigsten Falle die Kontrolle<br />

des Zellwachstums unterbinden. Eine<br />

wesentliche Rolle spielt hierbei die<br />

Umwandlung der Fremdstoffe durch den<br />

körpereigenen Stoffwechsel. Dieser kann<br />

die krebserzeugenden Stoffe sowohl<br />

inaktivieren als auch aktivieren. Um die<br />

Wirkung von Fremdstoffen auf die DNS<br />

in vivo quantifizieren zu können, hat die<br />

Abteilung Ernährungstoxikologie besondere<br />

zelluläre Testsysteme entwickelt.<br />

Wie Ergebnisse der Abteilung Gastro -<br />

intestinale Mikrobiologie zeigen, ist<br />

jedoch nicht nur Aktivierung durch körpereigene<br />

Enzyme entscheidend. Auch<br />

Darmbakterien beeinflussen die Um -<br />

wandlung von Fremdstoffen. Beispiels -<br />

weise spielen sie eine Rolle <strong>für</strong> die<br />

Bioaktivierung von Polyphenolen, potentiell<br />

vor bestimmten Krebserkrankungen<br />

schützenden Faktoren.<br />

Seit langem wird diskutiert, ob Mikro -<br />

nährstoffe im Hinblick auf Krebserkran -<br />

kungen präventiv wirksam sind. Die<br />

Abteilung Biochemie der Mikronährstoffe<br />

untersucht daher den Einfluss von Selen<br />

auf die Darmkrebsentwicklung mit Hilfe<br />

von Zellkulturexperimenten und Tier -<br />

modellen. Wissenschaftler der Abteilung<br />

konnten ein Selenoprotein (Glutathion -<br />

peroxidase 2) identifizieren, das verstärkt<br />

in humanen Darmtumoren exprimiert<br />

wird und das durch Bestandteile von<br />

Kruziferengewächsen wie Kohl induziert<br />

werden kann.


Ausgewählte Publikationen<br />

Selected Publications<br />

Brockhoff, A., Behrens, M., Niv, M.Y.,<br />

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Clin. Nutr. 94, 459–471 (2011).<br />

11<br />

and the risk of cancer of the upper intestinal<br />

tract, liver, colon, and, in women,<br />

of breast cancer. EPIC also shows that<br />

obesity is also a key risk factor for colon<br />

cancer as well as for breast and kidney<br />

cancer in women.<br />

Epidemiological studies cannot solely<br />

determine the link between diet and<br />

cancer, therefore cellular test systems<br />

and animal models are used at DIfE.<br />

As with the metabolic syndrome,<br />

cancer develops through a combination<br />

of genetic and extrinsic factors.<br />

Reactive chemical substances can<br />

cause changes in the DNA that may<br />

result in uncontrolled cell growth. The<br />

metabolism of these xenobiotics in the<br />

body plays a key role: cancerogenic<br />

substances can be activated or inactivated.<br />

The Department of Nutritional<br />

Toxicology has developed cellular test<br />

systems to quantify in vivo the effect<br />

of xenobiotics on DNA. Furthermore,<br />

the Department of Gastrointestinal<br />

Microbiology has shown that intestinal<br />

bacteria can metabolize xenobiotics,<br />

thereby activating or inactivating their<br />

mutagenic and cancerogenic potency.<br />

There has been a long discussion<br />

whether micronutrients can help to<br />

prevent cancer. The Department<br />

Biochemistry of Micronutrients has<br />

therefore studied the role of selenium<br />

in cancer development with the aid of<br />

cell cultures and animal models. The<br />

researchers have identified a selenoprotein<br />

(glutathione peroxidase 2) that<br />

is abundant in human colon tumors and<br />

is induced by compounds found in cruciferous<br />

vegetables such as cabbage.


12<br />

Department of Molecular Genetics<br />

Head: Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />

Summary Despite the rapid progress<br />

made in the field of taste research,<br />

many basic questions remain unanswered.<br />

E. g., the elucidation of the activation<br />

pattern of bitter taste receptors<br />

has revealed that some receptors<br />

recognize a broad spectrum of bitter<br />

tastants, whereas others are activated<br />

by only few substances. However, the<br />

underlying mechanism is not well<br />

understood. The fact that many people<br />

in our society prefer high-caloric or saltrich<br />

food, despite the recommendations<br />

of nutritional experts, exemplifies<br />

the necessity for our increased research<br />

on the development of nutritional<br />

behaviors and the search for improved<br />

taste modifiers.<br />

During the last report period, the<br />

Department of Molecular Genetics has<br />

investigated in detail how bitter taste<br />

receptors complement one another to<br />

achieve detection of all bitter compounds<br />

present in nature and how they<br />

are activated on a molecular level.<br />

Moreover, we intensified our search for<br />

molecules able to modify salt and bitter<br />

taste. In order to understand the<br />

development of taste preferences better,<br />

we initiated projects that, on the one<br />

hand aim to elucidate the flow of information<br />

from the tongue to the brain,<br />

and on the other hand the interaction<br />

of tastants with taste receptors within<br />

the gastrointestinal tract. Finally, we<br />

extended our molecular analyses of<br />

taste receptors onto receptors activated<br />

by nutritional fat components.<br />

Structure and function of taste<br />

receptors<br />

Bitter taste aids humans to recognize<br />

numerous natural and synthetic toxins<br />

as well as harmful compounds that<br />

form during food processing and aging.<br />

Through initiating vomiting and formation<br />

of conditioned aversions, bitter<br />

taste effectively prevents us from<br />

consuming spoiled food and directs<br />

food choice. During recent years, the<br />

�1 Compound spectra of human bitter<br />

taste receptors. The 25 receptors appear as<br />

a phylogenetic tree together with their<br />

TAS2R-number. The number of their<br />

cognate compounds is signaled by the size<br />

of the blue circles. Violet circles denote the<br />

two receptors that recognize compounds<br />

with common chemical structures.<br />

Receptors with no assigned bitter<br />

chemicals are marked by small white<br />

circles.<br />

Abteilung Molekulare Genetik<br />

Leitung: Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />

Zusammenfassung Die Geschmacks for -<br />

schung hat besonders in den letzten<br />

Jahren wesentliche Fortschritte gemacht.<br />

Dennoch sind viele Fragen noch ungeklärt.<br />

So ist noch nicht verstanden, warum<br />

einige Bittergeschmacks-Rezeptoren ein<br />

außergewöhnlich breites Spektrum an<br />

Bitterstoffen erkennen, während andere<br />

wiederum nur von wenigen Stoffen aktiviert<br />

werden. Ebenso sind die molekularen<br />

Grundlagen <strong>für</strong> die Ausprägung von<br />

(ungesunden) Geschmacksvorlieben <strong>für</strong><br />

kalorienhaltige und salzreiche Lebens -<br />

mittel noch unbekannt.<br />

Die Abteilung Molekulare Genetik<br />

untersucht daher, wie Bitterrezeptoren<br />

einander ergänzen, um die gesamte<br />

Palette der in der Natur vorkommenden<br />

Bitterstoffe zu erkennen, und wie sie auf<br />

molekularer Ebene durch Bitterstoffe<br />

aktiviert werden. Um die Ausprägung von<br />

Geschmacksvorlieben besser zu verstehen,<br />

hat die Abteilung verschiedene<br />

Projekte initiiert. Erstens erforscht sie die<br />

Informationsweiterleitung von der Zunge<br />

ins Gehirn. Zweitens untersucht sie die<br />

Wirkungsweise von Nährstoffen auf<br />

Geschmacksrezeptoren im Magen-Darm -<br />

trakt. Drittens hat die Abteilung ihre<br />

molekularen Analysen auf Rezeptoren<br />

ausgedehnt, die Fettbestand teile in der<br />

Nahrung detektieren können. Darüber<br />

hinaus haben die Forscher der Abteilung<br />

die Suche nach Molekülen verstärkt, die<br />

den Salz- und Bittergeschmack verstärken<br />

bzw. abmildern können.<br />

Struktur und Funktion von<br />

Geschmacksrezeptoren<br />

Claudia Batram, Maik Behrens, Stephan Born,<br />

Anne Brockhoff, Susann Kohl, Juliane Mattes,<br />

Natacha Roudnitzky, Nanette Schneider,<br />

Sophie Thalmann<br />

Mit Hilfe seiner Geschmackssensoren <strong>für</strong><br />

Bitter erkennt der Mensch zahlreiche na -<br />

türliche, synthetische und bei der Nah -<br />

rungsmittelherstellung und -alterung an -<br />

fallende potentielle Giftstoffe. Schmeckt<br />

die Nahrung sehr bitter, führt dies zu<br />

Würgereflexen und zur Ausbildung einer<br />

nachhaltigen Geschmacksabneigung, die<br />

wirkungsvoll den Konsum schädlicher<br />

Nahrung verhindert und so die Nah -<br />

rungs auswahl beeinflusst. Die Frage, wie<br />

man mit nur 25 Bitterrezeptoren zahllose<br />

Bitterstoffe schmeckt, hat die Abteilung<br />

mit Unterstützung von Thomas Hof mann,<br />

Giovanni Appendino und Stephen<br />

Wooding (TU München, Universität des<br />

östlichen Piemonts, University of Texas) in<br />

den letzten Jahren in wichtigen Teilen aufgeklärt.<br />

Die Untersuchung von 21 der 25<br />

Rezeptoren lässt darauf schließen, dass die<br />

Rezeptoren Bitterstoffe aufgrund ihrer<br />

ausgedehnten Kombinatorik erkennen.<br />

Abbildung �1 zeigt, dass wir mit wenigen<br />

‚Rezeptor-Generalisten’ den größten Teil<br />

der Bitterstoffe wahrnehmen. Drei Rezep -<br />

toren genügen, um die Hälfte aller (getesteten)<br />

Bittersubstanzen zu erkennen,<br />

wobei jeder Rezeptor <strong>für</strong> etwa ein Drittel<br />

der Substanzen empfindlich ist und sich<br />

die Erkennungsspektren überlappen. Die<br />

andere Hälfte wird durch Rezeptoren mit<br />

einem abgestuft engeren aber noch über -<br />

lappenden Bitterstoffspektrum wahr genommen.<br />

Dazu kommen wenige ‚Re zep -<br />

tor-Spezialisten’, die auf einzelne oder nur<br />

�1 Stoffspektren der menschlichen Bitter -<br />

rezeptoren. Die 25 Rezeptoren sind in Form<br />

eines Verwandtschaftsbaums und mit ihrer<br />

TAS2R-Nummer dargestellt. Die Zahl ihrer<br />

Bitterstoffe wird durch die Größe der blauen<br />

Kreise dargestellt. Violette Kreise stellen die<br />

Bitterstoffe <strong>für</strong> die zwei Rezeptoren dar, die<br />

Klassen chemisch ähnlicher Moleküle erken -<br />

nen. Rezeptoren ohne bekannte Bitterstoffe<br />

sind durch kleine weiße Kreise markiert.


�2 Blick auf die Bindungstasche des Bitterrezeptors hTAS2R46 mit seinem angekoppelten<br />

Bitterstoff Strychnin aus Richtung der Transmembranregion V. Der Rezeptor ist ohne extra- und<br />

intrazelluläre Schleifen dargestellt, wobei die Transmembranregionen als Zylinder erscheinen<br />

und die Transmembranregion V zur besseren Übersichtlichkeit ausgeblendet wurde. Ausge -<br />

wählte, <strong>für</strong> die Rezeptor-Bitterstoff-Wechselwirkung kritische Aminosäurereste sind dargestellt<br />

und mit der Einbuchstabennomenklatur bezeichnet. Die Ankopplung des Strychnins erfolgt<br />

teilweise durch eine Wasserstoffbrücke zwischen dem Tyrosin in Position 241 und der Carbonyl -<br />

gruppe des Strychnins (gestrichelte gelbe Linie) sowie durch elektrostatische Kräfte (rote �+ /�–<br />

Verbindung) zwischen der Säuregruppe des Glutamats in Position 265 und einem mit einer<br />

positiven Partialladung ausgestattetem Stickstoffatom im Strychninringsystem. Die Kohlen -<br />

stoffatome des Strychnins sind grün, die der Aminosäureseitenketten grau gefärbt. Sauer stoff -<br />

atome sind rot, Wasserstoffatome weiß und Stickstoffatome blau dargestellt.<br />

sehr wenige Bitterstoffe ansprechen und<br />

zwei Rezeptoren, die Klassen chemisch<br />

ähnlicher Substanzen binden. Trotz der<br />

Überlappung besitzt jeder Rezeptor sein<br />

eigenes Spektrum zugehöriger Bitter -<br />

stoffe. Die Bitterstoff-Rezep tor-Kombina -<br />

torik könnte eine stärkere Bitterkeit von<br />

Stoffen mit vielen zugehörigen Rezep -<br />

toren bedingen und eine abgestufte<br />

Bitterkeit über einen sehr weiten Kon -<br />

zentrationsbereich ermöglichen.<br />

Wie die Bitterrezeptoren auf viele<br />

struk turell völlig andersartige Substan zen<br />

reagieren, haben wir mit unserer Part nerin<br />

Masha Niv von der Hebrew University of<br />

Jerusalem an einer ausgewählten Gruppe<br />

sequenzverwandter Rezeptoren untersucht.<br />

Hierzu führten wir aufwendige<br />

Mutationsanalysen und Molekülstruk -<br />

tur modellierungen durch. Es zeigte sich,<br />

dass diese Rezeptoren eine einzige, tief in<br />

der Zellmembran lokalisierte Bindungs -<br />

tasche ausbilden, in der offenbar alle aktivierenden<br />

Bitterstoffe binden. Dabei kontaktieren<br />

diese jeweils unterschiedliche<br />

Aminosäureseitenketten, welche die Bin -<br />

dungs tasche auskleiden (Abb. �2 ). Dieses<br />

Prinzip scheint allgemein gültig zu sein, da<br />

wir dies, gemeinsam mit Paolo Gasparini<br />

and Paolo Carloni (Universität Triest, TU<br />

Aachen), auch am Beispiel eines Bitter -<br />

rezeptors nachweisen konnten, der nur<br />

eine geringe Sequenzverwandtschaft mit<br />

den vorherigen aufweist.<br />

Da wir <strong>für</strong> viele Bitterstoffe keine zu -<br />

gehörigen Rezeptoren gefunden haben,<br />

vermuten wir, dass es weitere unbekann -<br />

te Mechanismen der Bitterge schmacks -<br />

wahr nehmung geben könnte. Da mehrere<br />

Bitterrezeptoren gleichzeitig in derselben<br />

oralen Geschmacksrezeptorzelle vor kom -<br />

men, untersuchten wir, ob sich Bitter -<br />

rezeptoren zu übergeordneten Struk tu ren<br />

mit neuer Funktion zusam men lagern.<br />

Unsere Ergebnisse zeigten zweifelsfrei,<br />

dass alle menschlichen Bit terrezeptoren<br />

Homo- und Hetero oligo mere ausbilden.<br />

Für den Fall, dass diese ausschließlich als<br />

Dimere vorlägen, müsste davon ausgegangen<br />

werden, dass die Zahl der Bitter -<br />

rezeptoren auf 325 ansteigt. Noch komplexere<br />

Über struk turen könnten diese<br />

Zahl erheblich steigern. Funktionelle<br />

Konsequenzen der Oligomerisierung <strong>für</strong><br />

den Bitter geschmack konnten wir bislang<br />

nicht feststellen. Unsere Testverfahren<br />

sollen daher empfindlicher gestaltet werden,<br />

um diese Problematik zukünftig ge -<br />

zielt und erfolgreich weiter zu unter -<br />

suchen.<br />

13<br />

�2 View onto the binding pocket of the<br />

bitter receptor hTAS2R46 with docked<br />

strychnine from direction of trans mem -<br />

brane region V. The receptor is shown with -<br />

out extra- and intracellular loops. Trans -<br />

membrane regions appear as cylinders<br />

with that for transmembrane region V<br />

omitted for clarity. Selected amino acid side<br />

chains that are crucial for recep tor-bitter<br />

compound-interaction are displayed and<br />

identified using the one letter nomen -<br />

clature. Strychnine is docked partly through<br />

a hydrogen bridge between the tyrosine in<br />

position 241 and strychnine’s carbonyl<br />

group as well as electrostatic forces (red<br />

�+ /�– labeled line) between the acidic group<br />

of glutamate 265 and the positive partial<br />

charge of the nitrogen atom in strychnine’s<br />

ring system. Carbon atoms of strychnine<br />

are shown in green, those of the amino<br />

acid side chains in grey. Oxygen atoms are<br />

indicated in red, hydrogen atoms in white,<br />

and nitrogen atoms in blue.<br />

department, together with Thomas<br />

Hofmann, Giovanni Appendino, and<br />

Stephen Wooding (TU München, Uni -<br />

versity of Eastern Piedmont, University<br />

of Texas), has elucidated the basic principles<br />

of man’s ability of detecting the<br />

countless bitter toxins with only 25 bitter<br />

taste receptors. Analysis of 21 out of<br />

the 25 receptors showed that bitter<br />

compound-receptor recognition is<br />

based on extensive combinatorial<br />

interactions. Fig. �1 demonstrates that<br />

few ‘generalists’ detect most of the<br />

compounds with 3 receptors sufficient<br />

to detect more than 50 % of all (tested)<br />

bitter chemicals, each being sensitive to<br />

a third of them. The other half is sensed<br />

by receptors with a somewhat narrow<br />

but still overlapping set of bitter compounds.<br />

Moreover, few receptors<br />

appear to be ‘specialists’ for single or<br />

few chemicals. Finally, two receptors<br />

respond to members of classes of<br />

chemically related molecules. Despite<br />

their overlapping sets of cognate bitter<br />

chemicals, the receptors possess their<br />

‘personal’ bitter compound profile.<br />

The combinatorial pattern of bitter<br />

compound-receptor recognition could<br />

cause greater bitterness of chemicals<br />

with many receptors and allow their<br />

gradual detection over a large concentration<br />

range.<br />

We next uncovered the way bitter<br />

taste receptors respond to their cognate<br />

compounds in collaboration with<br />

Masha Niv (Hebrew University of<br />

Jerusalem) by investigating a group of<br />

sequence-related bitter taste receptors.<br />

A detailed mutational analysis<br />

and computational modeling of the


14<br />

�3 Nutritionist Susann-Cathérine Ruprecht<br />

participates in a sensory test.<br />

receptors’ molecular structures rev -<br />

ealed that the receptors accommodate<br />

all their bitter substances in a single<br />

binding pocket formed deep in the cell<br />

membrane through contacts with distinct<br />

sets of amino acids (Fig. �2 ) . This<br />

principle appears to be generally valid as<br />

inferred from similar data of a distantly<br />

related bitter receptor that we examined<br />

together with Paolo Gasparini and<br />

Paolo Carloni (University of Trieste, TU<br />

Aachen).<br />

Numerous bitter compounds without<br />

a cognate receptor may suggest<br />

additional detection mechanisms contributing<br />

to bitter perception. Based on<br />

the coexistence of several bitter receptors<br />

in the same oral sensor cells we<br />

examined if bitter receptors form<br />

assemblies with new functional properties.<br />

Indeed, we found unambiguously<br />

that the human receptors form<br />

homo- and heterodimers. If they<br />

existed solely as dimers, the number of<br />

bitter receptors would amount to 325.<br />

More complex assemblies could even<br />

increase this number. Since our previous<br />

studies failed to demonstrate consequences<br />

for bitter perception of this<br />

extensive complex formation, we will<br />

develop specific strategies to successfully<br />

uncover the importance of bitter<br />

receptor assemblies in the future.<br />

Search for and action of taste<br />

modulators<br />

Healthy foods don’t always taste good.<br />

Elevated intake of table salt, an essential<br />

preference factor, exceeding the<br />

recommendations of the World Health<br />

Organisation and German Nutrition<br />

Society increases the risk of high blood<br />

pressure and associated disorders.<br />

With their self-commitment to drastic<br />

table salt reductions in their savory<br />

products, food and flavor industry faces<br />

the necessity to compensate the associated<br />

loss in taste which cannot be<br />

achieved by the conventional technical<br />

processes. Novel tasteless substances<br />

that act as molecular switches (modulators)<br />

on the salt taste receptor to<br />

increase perceived saltiness would<br />

offer an innovative alternative for table<br />

salt reduction in foods without loss in<br />

taste. Bitter taste would be another area<br />

for taste modulators. For instance, high<br />

�3 Ernährungswissenschaftlerin Susann-Cathérine Ruprecht nimmt an einem Sensoriktest teil.<br />

Suche nach Geschmacksmodulatoren<br />

und Analyse ihrer Wirkung<br />

Claudia Batram, Maik Behrens, Stephan Born,<br />

Anne Brockhoff, Maria-Mercedes Galindo,<br />

Susann Kohl, Katja Riedel, Natacha Roudnitzky,<br />

Frauke Stähler, Sophie Thalmann<br />

Gesund zu sein und gut zu schmecken<br />

schließt sich <strong>für</strong> ein Nahrungsmittel mitunter<br />

aus. So übersteigt unser Konsum an<br />

Kochsalz, das ein wesentlicher Ge -<br />

schmacksträger ist, bei weitem die<br />

Empfehlungen der World Health Orga ni -<br />

sation (WHO) und der Deutschen Ge -<br />

sellschaft <strong>für</strong> Ernährung (DGE). Er trägt<br />

damit zur Bluthochdruckproblematik bei<br />

und erhöht bestimmte Erkrankungs -<br />

risiken. Die Selbstverpflichtung zur dras -<br />

tischen Salzreduktion ihrer Produkte<br />

zwingt die Nahrungsmittelhersteller, die<br />

mit einer Kochsalzreduktion verbundenen<br />

geschmacklichen Einbußen auszugleichen.<br />

Dies ist jedoch in dem erforderlichen<br />

Ausmaß mit den herkömmlichen tech -<br />

nischen Verfahren unmöglich. Als innovative<br />

Alternative könnten Substanzen, die<br />

als molekulare Schalter (Modulatoren)<br />

des Salzgeschmacksrezeptors wirken, die<br />

Salzigkeit von Lebensmitteln verstärken.<br />

Dadurch ließe sich der Kochsalz gehalt<br />

ohne geschmackliche Beeinträch ti gung<br />

senken. Ein anderes Anwendungsgebiet<br />

<strong>für</strong> Geschmacksmodulatoren wäre<br />

die Blockierung des Bittergeschmacks.<br />

Künst liche Süßstoffe weisen häufig bittere<br />

Fehlnoten auf, was ihre Eignung zur<br />

Kalorienreduktion beschränkt.<br />

Wir haben rezeptorbasierte Test ver -<br />

fahren aufgebaut, um mit unseren<br />

Partnern Thomas Hofmann, Jakob Ley<br />

und Asahi Matsuyama (TU München,<br />

Symrise, Kikkoman) nach derartigen Salz -<br />

geschmacks verstärkern zu fahnden. Wir<br />

isolieren Kandidatenmoleküle aus Gä -<br />

rungs- und anderen Reaktionen und<br />

prüfen die Wirkung gebildeter Stoffe<br />

durch sensorische Testverfahren an Pro -<br />

banden (Abb. �3 ) aber auch funktionell am<br />

Salz geschmacks rezeptor, der in unreife<br />

Froscheier (Oozyten) eingebaut wird.<br />

Dass diese Strategie aufgeht, haben wir in<br />

Modellversuchen nachgewiesen. Bislang<br />

haben wir aus den Reaktionsprodukten<br />

eine ansehnliche Zahl chemisch ganz<br />

unterschiedlich aufgebauter Kandidaten -<br />

moleküle isoliert, deren Eignung <strong>für</strong> den<br />

Einsatz in Lebensmitteln zurzeit überprüft<br />

wird.<br />

Einen Bitterblocker haben wir zusammen<br />

mit Partnern von Givaudan Flavors<br />

Corp., Cincinnati, durch systematische<br />

Durchmusterung einer Substanzbiblio -<br />

thek mit Hilfe eines patentrechtlich<br />

geschützten Rezeptortestverfahrens isoliert<br />

und seine Wirkung charakterisiert.<br />

Der Blocker 4-(2,2,3-Trimethylcyclo pen -<br />

tyl)-Butansäure hemmt die Aktivierung<br />

des empfindlichsten Bitterrezeptors <strong>für</strong><br />

Sulfonylamide durch die häufigsten<br />

Süßstoffe Saccharin und Acesulfam K<br />

(Weltjahresproduktion ~35.000 Tonnen) in<br />

vitro und verringert ihre empfundene<br />

Bitterkeit in vivo (Abb. �4 ). Der Hemmstoff<br />

erreichte die GRAS (generally regarded as<br />

safe)-Zulassung und kann somit vermarktet<br />

werden. Er verdrängt die aktivierenden


Bitterstoffe von der Rezeptorbindungs -<br />

stelle und entfaltet so seine Wirkung.<br />

Interessanterweise zeigte sich, dass der<br />

Hemmstoff, ähnlich wie Bitterstoffe<br />

selbst, auf mehrere Rezeptoren einwirkt.<br />

Es erscheint damit ungewiss, ob spezifische<br />

Bitterblocker, die nur einen Rezeptor<br />

hemmen, identifiziert werden können.<br />

Neben diesem Stoff konnten wir inzwischen<br />

auch noch weitere gruppenspezifische<br />

Hemmstoffe isolieren. Mit ihrer Hilfe<br />

wollen wir untersuchen, welchen Anteil<br />

ein bestimmter Bitterrezeptor an der<br />

Wahrnehmung eines bestimmten Ge -<br />

schmacks hat oder ob er noch andere physiologische<br />

Wirkungen besitzt. Gerade in<br />

Hinblick auf die zunehmend ins Blickfeld<br />

geratende Bedeutung von Bit ter stoffen<br />

<strong>für</strong> die Stoffwechselkontrolle kann sich<br />

dieser Aspekt als richtungsweisend her -<br />

aus stellen.<br />

Neu begonnene Vorhaben<br />

Maik Behrens, Martha Bromke, Sabine Frenzel,<br />

Maria-Mercedes Galindo, Sandra Hübner,<br />

Kristina Loßow, Masataka Narukawa, Simone<br />

Prandi, Jonas Töle, Anja Voigt, Nadine Voigt<br />

Die Mechanismen der Geschmacks wahr -<br />

nehmung <strong>für</strong> zwei der drei Makronähr -<br />

stoffe, Eiweiß und Kohlenhydrate, sind<br />

vergleichsweise gut untersucht. Vom<br />

Fett geschmack nahm man an, dass er weitestgehend<br />

auf die Wahrnehmung der<br />

Nahrungsmittelkonsistenz zurückzuführen<br />

ist. Versuche an Nagern haben jedoch<br />

jüngst ergeben, dass gustatorische Me -<br />

chanismen durchaus beteiligt sind und<br />

führten zur voreiligen Vergabe des Prä -<br />

dikats einer sechsten Grund geschmacks -<br />

art. Die Abteilung untersucht daher den<br />

Geschmack von Nahrungs fetten am<br />

Men schen im Rahmen eines von der<br />

Deut schen Forschungs gemein schaft (DFG)<br />

und des Forschungskreis der Ernährungs -<br />

industrie (FEI) geförderten Gruppen pro -<br />

jektes. Übereinstimmend mit Befunden an<br />

Ratten und Mäusen zeigte sich bislang,<br />

dass Menschen Nah rungs fette wahrschein<br />

lich über freie Fett säuren wahrnehmen.<br />

Die Verzahnung des Geschmackssinns<br />

mit dem Stoffwechsel stellt ein neu -<br />

artiges, rasant expandierendes For -<br />

schungs gebiet dar, das aufklären will,<br />

wie der Stoffwechsel durch die Ko -<br />

ordination der Funktionen des Verdau -<br />

ungssystems, des endokrinen Systems<br />

und der Chemo sensorik gesteuert wird.<br />

Im Rahmen eines vom Bundesministe -<br />

rium <strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF)<br />

geförderten Projektes hat die Abteilung<br />

die zelluläre Verteilung der Signal mole küle<br />

des Bitter- und Aminosäuregeschmacks<br />

im Verdauungstrakt lokalisiert. Derzeit<br />

untersucht sie zusammen mit Andreas<br />

Pfeiffer (Abteilung Klinische Ernährung)<br />

sowie mit auswärtigen Partnern der TU<br />

München und der Firma Symrise, welche<br />

Bedeutung die intestinale Geschmacks -<br />

�4 Hemmung des Bittergeschmacks von Saccharin durch rezeptorspezifische Blockierung.<br />

Chemische Strukturen vom Saccharin (A) und vom Hemmstoff (B). Der Hemmstoff unterdrückt<br />

die saccharinvermittelten Calciumsignale im zellbasierten Rezeptortestverfahren (C). Maßstab:<br />

vertikal 2.000 Lichteinheiten; horizontal 1 min. Der Anteil von Testpersonen, die die süßere oder<br />

bitterere von zwei Proben auswählen mussten, die Saccharin (Sac) mit und ohne Hemmstoff<br />

enthielten (D). Es ist klar zu sehen, dass nur der Bittergeschmack (linker Graph), aber nicht der<br />

Süßgeschmack (rechter Graph) des Saccharins verringert wird.<br />

15<br />

intensity artificial sweeteners usually<br />

possess bitter off-tastes restricting<br />

their suitability for calorie reduction.<br />

We have established receptor-based<br />

test assays to search, in collaboration<br />

with Thomas Hofmann, Jacob Ley, and<br />

Asahi Matsuyama (TU München,<br />

Symrise, Kikkoman), for salt taste<br />

enhancers. We isolate candidate molecules<br />

from fermentation and other<br />

reactions and assess their action by sensory<br />

tests in subjects (Fig. �3 ) and receptor<br />

assays. To date we have discovered<br />

a number of chemically different substances<br />

which we currently examine for<br />

their suitability to be used in foods.<br />

In collaboration with Jay Slack<br />

(Givaudan Flavors Corp., Cincennati) we<br />

described the first receptor-specific bitter<br />

taste blocker, 4-(2,2,3-trimethylcyclopentyl)-butanoic<br />

acid. It was found<br />

by systematic screening of a compound<br />

library using a proprietary receptorbased<br />

assay technology. The compound<br />

prevents activation of the major<br />

bitter receptor for the off-tastes of the<br />

most abundant high intensity sweeteners,<br />

saccharin and acesulfame K<br />

(~35,000 t world production) in vitro and<br />

reduces the perceived bitterness of<br />

these sulfonyl amides (Fig. �4 ). The<br />

blocker is GRAS (generally regarded as<br />

safe) approved and can be marketed. It<br />

exerts its action by competing with the<br />

sulfonyl amide sweeteners for occupying<br />

the receptors binding site. Like bitter<br />

substances it targets several receptors,<br />

making it less promising to find<br />

bitter blocker specific for only one<br />

receptor. However, the compound is<br />

valuable to be used with other bitter<br />

blockers that we found in the meantime<br />

for pinpointing the contribution of an<br />

individual receptor to a physiological<br />

response. This is relevant and topical in<br />

light of the emerging role of bitter taste<br />

receptors in metabolic regulation.<br />

�4 Inhibition of saccharin’s bitter offtaste<br />

through receptor-specific blockade.<br />

Chemical structures of saccharin (A) and<br />

the identified inhibitor (B). The inhibitor<br />

attenuates saccharin-induced calcium<br />

responses in cell-based receptor assays (C).<br />

Scale, vertical 2,000 light units; horizontal,<br />

1 min. Percentage of test persons who had<br />

to pick the sweeter or bitterer sample from<br />

two samples of saccharin (Sac) alone or in<br />

combination with the blocking agent (D).<br />

Clearly, the inhibitor affects only<br />

saccharin’s bitter taste (left panel) but<br />

not its sweetness (right panel).


16<br />

�5 Nerve fibers contacting bitter-sensing<br />

cells in a lingual taste bud. The image<br />

shows a fluorescence micrograph of a taste<br />

bud from the posterior tongue of a geneti -<br />

cally engineered mouse. Bitter-sensing cells<br />

appear in green, innervating fibers in<br />

white. Arrows point to regions with closely<br />

opposed nerves and cells. Numerous other<br />

taste bud cell types are not visible in this<br />

image. Scale, 20 µm.<br />

Newly initiated projects<br />

Whereas it is well established that<br />

recognition of two of the three<br />

macronutrients is mediated by gustatory<br />

mechanisms, it was thought that<br />

fatty taste depends primarily on sensing<br />

the texture of fat food. Recent<br />

results in rodents, however, involve<br />

gustatory mechanisms in fat detection<br />

generating the premature impression<br />

of having a sixth taste quality. The<br />

department examines the taste of<br />

fatty food under the framework of a<br />

cluster project of the German Research<br />

Foundation and the Research Associa -<br />

tion of the German Food Industry. In<br />

accordance with results in rodents, our<br />

data so far suggest that humans sense<br />

nutritive fats through gustatory detection<br />

of free fatty acids.<br />

The alliance of the sense of taste and<br />

the metabolism is a novel fast-developing<br />

research area aimed at elucidating<br />

how metabolic control is exerted by<br />

integrating the functions of the chemo -<br />

sensory, endocrine, and gastro intestinal<br />

systems. In the context of a project<br />

sponsored by the Federal Ministry of<br />

Education and Research, the department<br />

investigates with Andreas Pfeiffer<br />

(Department of Clinical Nutrition) and<br />

external partners the importance of<br />

intestinal taste receptors for metabolism<br />

in genetically engineered mice and<br />

human intervention studies.<br />

We will approach the problem of<br />

taste preference formation by investigating<br />

the molecular and cellular basis<br />

of reflex-like spitting out of unpalatable<br />

and swallowing of palatable food. We<br />

also aim at visualizing those neurons<br />

that control energy balance and are subject<br />

to gustatory control. So far, we have<br />

developed experimental tools to display<br />

taste-excited neurons and, in collaboration<br />

with Ulrich Boehm (Center for<br />

Molecular Neurobiology Hamburg),<br />

various strains of genetically manipulated<br />

mice. We will use these tools for<br />

studying with great precision transmission<br />

and central processing of gustatory<br />

information (Fig. �5 ).<br />

�5 Kontakte von Nervenfasern mit bitter-empfindlichen lingualen Rezeptorzellen. Das Bild<br />

zeigt die fluoreszenzmikroskopische Darstellung einer Geschmacksknospe vom hinteren Zun -<br />

genbereich einer genetisch manipulierten Maus. In grün sind bitter-empfindliche Rezeptor -<br />

zellen dargestellt, in weiß die einwandernden Nervenfasern. Gut zu sehen (Pfeile) sind Stellen<br />

mit engem Kontakt zwischen den Rezeptorzellen und den Nerven. Alle anderen Zellen, die am<br />

Aufbau einer Geschmacksknospe beteiligt sind, sind in dieser Darstellung nicht zu sehen.<br />

Maßstab: 20 µm.<br />

rezeptor-Aktivierung <strong>für</strong> die Stoffwech sel -<br />

kontrolle hat. Hierzu verwenden wir<br />

trans gene Mausmodelle und führen<br />

humane Interventionsstudien durch.<br />

Um die Ausbildung von Nahrungs prä fe -<br />

renzen zu verstehen, wollen wir zunächst<br />

die molekulare und zelluläre Basis des<br />

reflexartigen Ausspuckens unbekömmlicher<br />

und des Verschluckens bekömmlicher<br />

Nahrung aufklären. Ein weiteres Ziel ist,<br />

Nervenzellen zu identifizieren, welche die<br />

Energiebilanz kontrollieren und deren<br />

eigene Aktivität durch Geschmacks infor -<br />

ma tionen gesteuert wird. Basierend auf<br />

unseren Geschmacksrezeptorstudien hat<br />

die Abteilung die <strong>für</strong> diese neurobiologischen<br />

Untersuchun gen erforderlichen<br />

experimentellen Werk zeuge er zeugt.<br />

Wir haben in Zusam menarbeit mit<br />

Ulrich Boehm (Zentrum <strong>für</strong> Molekulare<br />

Neurobiologie Hamburg) Nachweisver -<br />

fahren <strong>für</strong> aktivierte Ner ven zellen ent -<br />

wickelt sowie sechs verschiedene Maus -<br />

linien erzeugt, in denen wir gezielt die<br />

Genorte verschiedener Geschmacks -<br />

rezep to ren verändert haben. Diese<br />

Hilfsmittel werden es uns erlauben, mit<br />

bisher unerreichter Präzision die Wei -<br />

terleitung und zentrale Verarbeitung<br />

gustatorischer Informationen im Gehirn<br />

zu erforschen (Abb. �5 ).<br />

Technische Mitarbeiter/innen<br />

Elke Chudoba<br />

Stefanie Demgensky<br />

Peggy Großmann<br />

Robert Kuhnert<br />

Horst Maischack<br />

Ulrike Redel<br />

Ellen Schöley-Pohl<br />

Renate Schröder<br />

Jessica Schulz<br />

Stefanie Schultz


Ausgewählte Publikationen<br />

Selected Publications<br />

Originalarbeiten/Original Papers<br />

Behrens, M., Brockhoff, A., Batram, C.,<br />

Kuhn, C., Appendino, G., Meyerhof, W.:<br />

The human bitter taste receptor<br />

hTAS2R50 is activated by the two natural<br />

bitter terpenoids Andrographolide and<br />

Amarogentin. J. Agric. Food Chem. 57,<br />

9860–9866 (<strong>2009</strong>).<br />

Behrens, M., Buck, F., Meyerhof, W.:<br />

Substrate specifity of rat DESC4, a type II<br />

transmembrane serine protease. Protein<br />

Pept. Lett. 16, 1–6 (<strong>2009</strong>).<br />

Biarnés, X., Marchiori, A., Giorgetti, A.,<br />

Lanzara, C., Gasparini, P., Carloni, P., Born,<br />

S., Brockhoff, A., Behrens, M., Meyerhof, W.:<br />

Insights into the binding of phenyltiocarbamide<br />

(PTC) agonist to its target human<br />

TAS2R38 bitter receptor. PLoS One 5(8):<br />

e12394 (Open Access) (2010).<br />

Brockhoff, A., Behrens, M., Niv, M.Y.,<br />

Meyerhof, W.: Structural requirements of<br />

bitter taste receptor activation. Proc. Natl.<br />

Acad. Sci. 107, 11110–11115 (2010).<br />

Intelmann, D., Batram, C., Kuhn, C.,<br />

Haseleu, G., Meyerhof, W., Hofmann, T.:<br />

Three TAS2R bitter taste receptors mediate<br />

the psychophysical responses to bitter<br />

compounds of hops (Humulus lupulus L.)<br />

and beer. Chemosens. Percept. 2, 118–132<br />

(<strong>2009</strong>).<br />

Kuhn, C., Bufe, B., Batram, C., Meyerhof, W.:<br />

Oligomerization of TAS2R bitter taste<br />

receptors. Chem. Senses 35, 395–406<br />

(2010).<br />

Mayoral, J.G., Nouzova, M., Brockhoff, A.,<br />

Goodwin, M., Hernandez-Martinez, S.,<br />

Richter, D., Meyerhof, W., Noriega, F.G.:<br />

Allatostatin-C receptors in mosquitoes.<br />

Peptides 31, 442–450 (2010).<br />

Meyerhof, W., Batram, C., Kuhn, C., Brock -<br />

hoff, A., Chudoba, E., Bufe, B., Appendino,<br />

G., Behrens, M.: The molecular receptive<br />

ranges of human TAS2R bitter taste<br />

receptors. Chem. Senses 35, 157–170<br />

(2010).<br />

Slack, J.P., Brockhoff, A., Batram, C.,<br />

Menzel, S., Sonnabend, C., Born, S., Ga lindo,<br />

M.M., Kohl, S., Thalmann, S., Ostopovici-<br />

Halip, L., Simons, C.T., Ungu reanu, I.,<br />

Duineveld, K., Bologa, C.G., Behrens, M.,<br />

Furrer, S., Oprea, T.I., Meyerhof, W.:<br />

Modulation of bitter taste perception by<br />

a small molecule hTAS2R antagonist.<br />

Curr. Biol. 20, 1104–1109 (2010).<br />

Wooding, S., Gunn, H., Ramos, P., Thal -<br />

mann, S., Xing, C., Meyerhof, W.: Genetics<br />

and bitter taste responses to goitrin, a<br />

plant toxin found in vegetables. Chem.<br />

Senses. 35, 685–692 (2010).<br />

Übersichtsarbeiten/Reviews<br />

Behrens, M., Meyerhof, W.: Mammalian<br />

bitter taste perception. In: Meyerhof, W.,<br />

Korsching, S. (eds.) Chemosensory Sys tems<br />

in Mammals, Fishes, and Insects (Results<br />

and Problems in Cell Differentiation; 47),<br />

Springer, 203–220 (<strong>2009</strong>).<br />

Behrens, M., Meyerhof, W.: Oral and extraoral<br />

bitter taste receptors. In: Meyerhof, W.,<br />

Beisiegel, U., Joost, H.-G. (eds.) Sensory and<br />

Metabolic Control of Energy Balance<br />

(Results and Problems in Cell Differen -<br />

tiation; 52), Springer, 87–99 (2010).<br />

Behrens, M., Staehler, F., Shi, P., Bufe, B.,<br />

Meyerhof, W.: Taste: Topics in Chemical<br />

Biology. In: Begley, T. P. Wiley Encyclopedia<br />

of Chemical Biology. John Wiley & Sons,<br />

Hoboken, N.J. (<strong>2009</strong>).<br />

Meyerhof, W.: Auf den Geschmack<br />

gekommen? Effekte der sensorischen<br />

Wahrnehmung auf die Variabilität des<br />

Essverhaltens. Aktuel. Ernaehr. Med. 34,<br />

Suppl. 1, S6–S9 (<strong>2009</strong>).<br />

Stähler, F., Meyerhof, W.: Geschmacks -<br />

präferenzen/Geschmacksversionen – wie<br />

Rezeptorzellen Nahrungspräferenzen prägen.<br />

Schweizer Zeitschrift <strong>für</strong> Er näh rungs -<br />

medizin 2/10, 6–9 (2010).<br />

Drittmittelprojekte<br />

External Funding<br />

17<br />

Struktur und Funktion der humanen<br />

TAS2R Bittergeschmacksrezeptoren<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.03.2008 – 31.03.2011<br />

Molekulare Mechanismen der Fett -<br />

geschmackswahrnehmung<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.05.<strong>2009</strong> – 30.04.2012<br />

Beiträge der T1R2 & T1R3 Unterein -<br />

heiten des Süßgeschmackrezeptors zur<br />

Detektion von Saccharin und Brazzein<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.03.2010 – 28.02.2013<br />

Bioassay-unterstützte Identifizierung<br />

von Salzgeschmackverstärkern zur Ent -<br />

wicklung kochsalzarmer Lebensmittel<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.07.2006 – 30.06.<strong>2009</strong><br />

Bioassay-geleitete Optimierung von<br />

Salzgeschmacksverstärkern zur Ent wick -<br />

lung kochsalzreduzierter Lebens mittel<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.07.<strong>2009</strong> – 30.06.2011<br />

Innovation <strong>für</strong> den Ernährungssektor:<br />

Verbundprojekt SEGATROM: Senso -<br />

rische und gastrointestinale Einflüsse<br />

von Geschmacksrezeptorvarianten auf<br />

den Metabolismus und die Ernährung<br />

des Menschen<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.09.2010 – 31.08.2013<br />

Internationales Leibniz-Graduier ten kol -<br />

leg: Sensorische, endokrine und metabolische<br />

Kontrolle der Nahrungs aus -<br />

wahl<br />

Finanzierung: WGL Pakt <strong>für</strong> Innovation<br />

und Forschung<br />

Laufzeit: 01.01.2007 – 31.12.<strong>2009</strong><br />

Deorphanization of bitter taste receptors<br />

that modulate the bitter response<br />

in humans<br />

Finanzierung: Givaudan Flavors Corpo -<br />

ration, USA<br />

Laufzeit: 01.09.2003 – 31.08.2010<br />

Molecular interaction sites within the<br />

sweet taste receptor for sweeteners and<br />

sweet taste modulators<br />

Finanzierung: Givaudan Suisse SA,<br />

Schweiz<br />

Laufzeit: 01.01.<strong>2009</strong> – 31.12.2010<br />

Mechanisms of sweet receptor activation<br />

by new Symrise-compounds<br />

Finanzierung: Symrise AG<br />

Laufzeit: 01.08.2007 – 31.12.2011


18<br />

Department of Pharmacology<br />

Head: Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

Summary Obesity (morbid overweight)<br />

is the most important symptom of the<br />

metabolic syndrome, which also comprises<br />

insulin resistance, dyslipoproteinemia<br />

(abnormal concentrations of<br />

plasma lipoproteins), and hypertension<br />

(high blood pressure). In the absence of<br />

obesity, other symptoms of the metabolic<br />

syndrome and its secondary complications<br />

such as type 2 diabetes are<br />

rare. Obesity is caused by the interaction<br />

of life-style factors with a genetic predisposition.<br />

The aim of the department<br />

is to elucidate the pathogenesis of obesity<br />

and its complications, with particular<br />

emphasis on the role of nutrition,<br />

on genetic factors, and their interaction.<br />

Identification of susceptibility genes<br />

for obesity, insulin resistance, and type<br />

2 diabetes in a mouse model<br />

The polygenic predisposition (numerous<br />

variant genes) of obesity and diabetes<br />

is characterized by a complex inter -<br />

action of different gene variants with<br />

each other and with exogenic factors<br />

(such as a fat-enriched diet). So far, only<br />

a small fraction of the genetic basis of<br />

obesity has been identified in human<br />

studies (genome-wide association stu -<br />

dies or linkage studies). Therefore, the<br />

group employs a polygenic mouse<br />

model of the metabolic syndrome, the<br />

New-Zealand obese (NZO) mouse, in<br />

order to identify novel adipogenic and<br />

diabetogenic gene variants. Thereby,<br />

we intend to identify basic pathogenetic<br />

mechanisms that are also relevant<br />

in the human disease.<br />

NZO mice develop the metabolic<br />

syndrome (obesity, insulin resistance,<br />

dyslipoproteinemia, and hypertension)<br />

and type 2 diabetes with beta-cell failure.<br />

Swiss Jim Lambert (SJL) mice are<br />

lean, normoglycemic and resistant to<br />

high-fat diet induced weight gain, and<br />

C57BL/6J (B6) mice are lean and normoglycemic.<br />

We mapped loci modifying<br />

body weight and plasma glucose levels<br />

in backcross or F2 intercross experiments<br />

of the NZO with the lean strains.<br />

We identified more than 15 QTL distributed<br />

over the whole mouse genome<br />

(Fig. �1 ). The diabetes QTL Nidd/SJL on<br />

chromosome 4 is associated with<br />

* Scientists changed in <strong>2009</strong> to the newly<br />

founded Department of Experimental<br />

Diabetology<br />

�1 Diana Schulze preparing samples for a<br />

DNA analysis.<br />

Abteilung Pharmakologie<br />

Leitung: Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

Zusammenfassung Adipositas (krankhaftes<br />

Übergewicht) ist die wichtigste<br />

Komponente des Metabolischen Syn -<br />

droms, das zudem durch Insulinresistenz,<br />

Fettstoffwechselstörung und Bluthoch -<br />

druck gekennzeichnet ist. Ohne Adi po sitas<br />

treten die anderen Symptome des Meta -<br />

bolischen Syndroms sowie seine Folgekomplikationen,<br />

zu denen auch der<br />

Typ-2-Diabetes zählt, nur selten auf. Ihre<br />

Ur sachen sind erbliche Veranlagung und<br />

Lebensstil, die miteinander in Wechsel -<br />

wirkung stehen. Ziel der Abteilung ist es,<br />

die Pathogenese (Krankheitsentstehung)<br />

der Adipositas und ihrer Komplikationen<br />

aufzuklären und den Einfluss der Ernäh -<br />

rung auf die Entstehung des Metaboli -<br />

schen Syndroms unter Berücksichtigung<br />

genetischer Faktoren zu untersuchen.<br />

Identifikation von Suszeptibilitätsgenen<br />

<strong>für</strong> Adipositas, Insulinresistenz und Typ-2-<br />

Diabetes in einem Mausmodell<br />

Reinhart Kluge, Stephan Scherneck*,<br />

Heike Vogel*<br />

Adipositas und Diabetes basieren auf<br />

einer polygenen Veranlagung, das heißt,<br />

mehrere Genvarianten spielen <strong>für</strong> die<br />

Krankheitsentstehung eine Rolle. Diese<br />

Veranlagung ist durch das komplexe<br />

Interagieren der einzelnen Genvarianten<br />

miteinander und durch die Wechsel wir -<br />

kung der Genvarianten mit äußeren<br />

Faktoren charakterisiert. Zu diesen Fakto -<br />

ren zählt insbesondere eine fettreiche<br />

Ernährung.<br />

Bisher haben Wissenschaftler mittels<br />

Untersuchungen am Menschen, z. B.<br />

durch genomweite Assoziationsstudien<br />

und genomweite Kopplungsanalysen,<br />

nur wenige Genvarianten identifizieren<br />

können, die zur Pathogenese der Adi -<br />

positas und des Diabetes beitragen. Die<br />

Gruppe nutzt daher ein gut definiertes,<br />

polygenes Mausmodell <strong>für</strong> das Meta -<br />

bolische Syndrom, die New-Zealand obese<br />

(NZO)-Maus, um Adipositas- und Dia -<br />

betes gene zu identifizieren und die<br />

Ergeb nisse dann auf den Menschen zu<br />

übertragen.<br />

Die NZO-Maus entwickelt relativ<br />

schnell ein Metabolisches Syndrom. In<br />

der Folge erkranken die Tiere an Typ-2-<br />

Diabetes, was mit einem Versagen der<br />

Beta-Zellen der Bauch speichel drüse einhergeht.<br />

Dagegen sind Swiss-Jim-Lambert<br />

(SJL)-Mäuse schlank, normoglykämisch<br />

*Mitarbeiter wechselten <strong>2009</strong> in die neu<br />

gegründete Abteilung Experimentelle<br />

Diabetologie<br />

und nehmen selbst unter einer Hoch-Fett-<br />

Diät nicht an Kör per gewicht zu, ebenso<br />

sind C57BL/6J (B6)-Mäuse schlank, normoglykämisch<br />

und diabetesresistent.<br />

Aufgrund der gegensätzlichen Eigen -<br />

schaften des NZO-Stamms und der beiden<br />

anderen Maus stämme, konnten wir mit<br />

Hilfe von Kreuzungsexperimenten, ge -<br />

koppelt mit ge netischen Unter suchun -<br />

gen (Abb. �1 ) und Phäno typi sie rungen der<br />

Folgege ne ra tionen, mehr als 15 chromosomale<br />

Abschnitte, so genannte quantitative<br />

trait loci (QTL) identifizieren, die das<br />

Kör pergewicht und die Blutglucose-<br />

Spiegel der NZO-Maus beeinflussen. Da -<br />

bei waren die identifizierten QTL über das<br />

ganze Maus-Genom verteilt. Der QTL<br />

Nidd/SJL ist z. B. auf Chromosom 4 lokalisiert.<br />

Er hat ein diabetogenes Potential<br />

und ist mit einer Hyperglykämie assoziiert,<br />

sofern die Mäuse das Allel des schlanken<br />

SJL-Stamms tragen. Um diesen QTL ge -<br />

nauer zu kartographisieren, züchteten<br />

wir kongene Stämme (Inzucht-Stämme),<br />

indem wir durch Rückkreuzungen Gen-<br />

Seg mente des SJL-Chromosoms 4 auf<br />

Mäuse mit dem genetischen Hintergrund<br />

eines B6-Stamms übertrugen (Intro -<br />

gression). Zudem führten wir parallel<br />

�1 Diana Schulze bereitet Proben <strong>für</strong> eine<br />

DNS-Analyse vor.


�2 Ein im Intron 3 des Zfp69-Gens integriertes Retrotransposon führt zu einem Verlust des<br />

Zfp69-Proteins in NZO- bzw. B6-Mäusen (A). In Mäusen mit einem B6.V-Lep ob -Hintergrund führt<br />

die Mutation im Zfp69-Gen zu einem Anstieg des Blutzuckers (Glucose), der Triglyzeridwerte im<br />

Plasma (C) und in der Leber (D) sowie zu einer Verminderung des Fettdepots der Gonaden (E).<br />

Reporter kreuzungen mit dem NZO-<br />

Stamm und dem Stamm der zur Fett sucht<br />

neigenden, monogenetischen B6.V-Lep ob -<br />

Maus durch, in der Annahme, dass das SJL-<br />

Allel bei adipösen Tieren die Konzen tra tion<br />

des Blutzuckers erhöht. Mit Hilfe dieser<br />

Untersuchungen konnten wir einen kritischen<br />

Bereich von 2.1 Mbp auf dem distalen<br />

Bereich von Chromosom 4 eingrenzen,<br />

der <strong>für</strong> den diabetischen Phänotyp<br />

verantwortlich ist und in dem zehn Gene<br />

lokalisiert sind. Eine genaue Analyse der<br />

Gene wies auf eine bedeutsame Varianz<br />

des Gens Zfp69 hin, das den Zink-Finger-<br />

Domänen-Transkriptionsfaktor Zfp69 ko -<br />

diert.<br />

Wir konnten zeigen, dass sowohl in<br />

NZO- als auch in B6-Mäusen die Gen -<br />

sequenz des Transkriptionsfaktors im<br />

Intron 3 durch ein Retrotransposon<br />

(IAPLTR1) unterbrochen ist. Diese Unter -<br />

brechung führt zu einer verstümmelten<br />

mRNA, welcher Sequenzen <strong>für</strong> be -<br />

stimmte regulatorische Domänen des<br />

Zfp69 fehlen. Im Gegensatz dazu wird das<br />

diabetogene SJL-Allel in eine normale<br />

mRNA transkribiert. In dem Mausmodell,<br />

das den Nidd/SJL-Locus auf dem Hinter -<br />

grund der B6.V-Lep ob -Maus trägt, führte<br />

die Expression des Zfp69 SJL -Allels zur<br />

Hyper glykämie, zu einer Verminde rung<br />

der Fettdepots der Gonaden sowie zu<br />

erhöhten Triglyzeridwerten im Plasma<br />

und der Leber (Abb. �2 ). In zukünftigen<br />

Studien wollen wir weitere Diabetesgene<br />

identifizieren sowie die molekulare Funk -<br />

tion von Zfp69 charakterisieren.<br />

Technische Mitarbeiterin<br />

Annett Seelig<br />

�2 A retrotransposon integrated into<br />

intron 3 of the Zpf69 gene results in the<br />

loss of Zfp69 protein in NZO and B6 mice<br />

(A). On the background of B6.V-Lep ob mice<br />

the Zfp69 mutation results in increased<br />

blood glucose (B) and plasma triglyceride<br />

levels (C), as well as in increased liver<br />

triglyceride content (D), and reduced<br />

weight of gonadal fat pads (E).<br />

19<br />

hyperglycemia, when mice carry the<br />

allele from the lean SJL strain. To finemap<br />

this locus, we created congenic<br />

mice by introgressing segments of SJL<br />

chromosome 4 into the B6 background<br />

and performing a reporter cross with<br />

NZO or the monogenic obese B6.V-<br />

Lep ob mouse, predicting that SJL allele<br />

would increase blood glucose concentrations<br />

in the obese state. With this<br />

strategy, we identified a critical interval<br />

of 2.1 Mbp on distal chromosome 4<br />

conferring the diabetic phenotype.<br />

Analysis of the 10 genes in this critical<br />

interval revealed a striking allelic variance<br />

of Zfp69 encoding zinc finger<br />

domain transcription factor 69. In NZO<br />

and B6, a retrotransposon (IAPLTR1a) in<br />

intron 3 disrupted the gene by formation<br />

of a truncated mRNA that lacked<br />

the coding sequence for regulatory<br />

domains of Zfp69, whereas the diabetogenic<br />

SJL allele generated a normal<br />

mRNA. When combined with the B6.V-<br />

Lep ob background, the diabetogenic<br />

Zfp69 SJL allele produced hyperglycemia,<br />

reduced gonadal fat, and increased<br />

plasma and liver triglycerides (Fig. �2 ).<br />

In future studies, we aim to identify<br />

additional diabetes genes and to characterize<br />

the molecular function of<br />

Zfp69.


20<br />

Drittmittelprojekte<br />

External Funding<br />

Initiierung des Aufbaus des Deutschen<br />

Zentrums <strong>für</strong> Diabetesforschung<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.07.<strong>2009</strong> – 31.12.2013<br />

NUPREDM: BioMed: Nutritional Pre ven -<br />

tion of Type 2 Diabetes mellitus: Func -<br />

tional Basis of Protective Foods and<br />

Individualisation of Intervention<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.02.<strong>2009</strong> – 31.01.2012<br />

Optimierte Pflanzenöle und Omega-3<br />

Fettsäuren in der Prävention von Hyper -<br />

lipidämie, Insulinresistenz und Typ-2-<br />

Diabetes<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.07.2006 – 30.06.<strong>2009</strong><br />

NGFN-plus: Molekulare Mechanismen<br />

der Adipositas: Identifizierung von Ge -<br />

nen, die zur polygenen Adipositas der<br />

Maus beitragen<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.06.2008 – 31.05.2013<br />

Internationales Leibniz-Graduierten kol -<br />

leg: Sensorische, endokrine und meta bolische<br />

Kontrolle der Nah rungs auswahl<br />

Finanzierung: WGL Pakt <strong>für</strong> Innovation<br />

und Forschung<br />

Laufzeit: 01.01.2007 – 31.12.<strong>2009</strong><br />

Ausgewählte Publikationen<br />

Selected Publications<br />

Originalarbeiten/Original Papers<br />

Dreja, T., Jovanovic, Z., Rasche, A., Kluge, R.,<br />

Herwig, R., Tung, Y.C.L., Joost, H.-G., Yeo,<br />

G.S.H., Al-Hasani, H.: Diet-induced gene<br />

expression of isolated pancreatic islets<br />

from a polygenic mouse model of the<br />

metabolic syndrome. Diabetologia 53,<br />

309–320 (Open Access) (2010).<br />

Fisher, E., Boeing, H., Fritsche, A., Doering,<br />

F., Joost, H.-G., Schulze, M.B.: Whole-grain<br />

consumption and transcription factor-7like<br />

2 (TCF7L2) rs7903146: gene-diet<br />

interaction in modulating type 2 diabetes<br />

risk. Br. J. Nutr. 101, 478–481 (<strong>2009</strong>).<br />

Hommel, A., Hesse, D., Völker, W., Jaschke,<br />

A., Moser, M., Engel, T., Blüher, M., Zahn, C.,<br />

Chadt, A., Ruschke, K., Vogel, H., Kluge, R.,<br />

Robenek, H., Joost, H.-G., Schürmann, A.:<br />

The ARF-like GTPase ARFRP1 is essential for<br />

lipid droplet growth and is involved in the<br />

regulation of lipolysis. Mol. Cell. Biol. 30,<br />

1231–1242 (2010).<br />

Scherneck, S., Nestler, M., Vogel, H., Blüher,<br />

M., Block, M.-D., Diaz, M.B., Herzig, S.,<br />

Schulz, N., Teichert, M., Tischer, S., Al-<br />

Hasani, H., Kluge, R., Schürmann, A., Joost,<br />

H.-G.: Positional cloning of zinc finger<br />

domain transcription factor Zfp69, a<br />

candidate gene for obesity-assoxiated<br />

diabetes contributed by mouse locus<br />

Nidd/SJL. PLoS Genet. 5(7): e1000541,<br />

(Open Access) (<strong>2009</strong>).<br />

Schulze, M.B., Fritsche, A., Boeing, H.,<br />

Joost, H.-G.: Fasting plasma glucose and<br />

type 2 diabetes risk: a non-linear relationship.<br />

Diabet. Med. 27, 473–476 (2010).<br />

Schulze, M.B., Weikert, C., Pischon, T.,<br />

Bergmann, M.M., Al-Hasani, H., Schlei cher,<br />

E., Fritsche, A., Häring, H.-U., Boeing, H.,<br />

Joost, H.-G.: Use of multiple metabolic and<br />

genetic markers to improve the prediction<br />

of type 2 diabetes: the EPIC-Potsdam<br />

study. Diabetes Care 32, 2116–2119<br />

(<strong>2009</strong>).<br />

Vogel, H., Nestler, M., Rüschendorf, F.,<br />

Block, M.-D., Tischer, S., Kluge, R.,<br />

Schürmann, A., Joost, H.-G., Scherneck, S.:<br />

Characterization of Nob3, a major quantitative<br />

trait locus for obesity and hyperglycemia<br />

on mouse chromosome 1.<br />

Physiol. Genomics 38, 226–232 (Open<br />

Access) (<strong>2009</strong>).<br />

Übersichtsarbeiten/Reviews<br />

Joost, H.-G.: The genetic basis of obesity<br />

and type 2 diabetes: lessons from the New-<br />

Zealand obese mouse a polygenic model<br />

of the metabolic syndrome. In: Meyerhof,<br />

W., Beisiegel, U., Joost, H.-G. (eds.) Sensory<br />

and Metabolic Control of Energy Balance<br />

(Results and Problems in Cell Differen tia -<br />

tion; 52), Springer, 1–11 (2010).<br />

Herausgeberschaften/Editors<br />

Meyerhof, W., Beisiegel, U., Joost, H.-G.:<br />

Sensory and Metabolic Control of Energy<br />

Balance (Results and Problems in Cell<br />

Differentiation; Vol. 52), Springer (2010).


Arbeitsgruppe Experimentelle Adipositas<br />

Leitung: apl. Prof. Dr. Hadi Al-Hasani<br />

Untersuchung von Suszeptibilitätsgenen<br />

und -faktoren <strong>für</strong> Adipositas und<br />

Diabetes mit Hilfe von Mausmodellen<br />

Alexandra Chadt, Janine Dokas, Tanja Dreja,<br />

Franziska Neumann<br />

Adipositas und Typ-2-Diabetes gehören zu<br />

den wichtigsten ernährungsbedingten<br />

Erkrankungen und resultieren aus komplexen<br />

Interaktionen genetischer Risiko -<br />

faktoren mit der Umwelt. Genomweite<br />

Ansätze wie Genexpressionsanalysen,<br />

Kopplungs- und Assoziationsstudien ha -<br />

ben zur Iden ti fizierung zahlreicher Kandi -<br />

datengene <strong>für</strong> die Erkrankungen geführt<br />

(Abb. �1 ). Allerdings sind noch viele Kom -<br />

ponenten unbekannt und beim Men -<br />

schen schwer identifizierbar. Poly gene<br />

Mausmodelle bilden die Kom plexi tät<br />

menschlicher Stoffwechselerkran kungen<br />

hinreichend gut ab und sind daher in<br />

besonderer Weise zur Unter suchung<br />

der molekularen Mechanismen bei der<br />

Krank heitsent stehung und der Inter -<br />

aktion genetischer Faktoren mit der Um -<br />

welt geeignet.<br />

Der New-Zealand obese (NZO)-Maus -<br />

stamm gilt als besonders gut definiertes,<br />

polygenes Mausmodell <strong>für</strong> das Meta -<br />

bolische Syndrom. Insbesondere bei einer<br />

fettreichen Ernährung entwickeln diese<br />

Tiere Adipositas, Hyperglycämie und<br />

Hyperinsulinämie sowie schließlich einen<br />

Typ-2-Diabetes-ähnlichen Phänotyp aufgrund<br />

einer massiven Zerstörung der<br />

insulinproduzierenden pankreatischen<br />

Betazellen. Da der klinische Verlauf der<br />

Erkrankung bei den NZO-Mäusen in vielen<br />

Aspekten dem Krankheitsverlauf beim<br />

Menschen ähnelt, nutzen wir dieses<br />

Tiermodell, um die Pathomechanismen zu<br />

untersuchen, die der Zerstörung der insulinproduzierenden<br />

Zellen zu Grunde liegen.<br />

Fütterten wir die Tiere mit einer fettund<br />

kohlenhydratreichen Diät (HFD), entwickelten<br />

sie eine ausgeprägte Adipo -<br />

sitas, eine Insulinresistenz und schließlich<br />

– nach dem Untergang der insulinproduzierenden<br />

Betazellen – einen Typ-2-Dia -<br />

betes. Die Verfütterung einer kohlenhydratfreien<br />

Hochfettdiät (CHF) führte bei<br />

den Tieren zwar auch zu Adipositas und<br />

Insulinresistenz, schützte die Beta zellen<br />

jedoch vor dem Absterben. Um die dieser<br />

Beobachtung zu Grunde liegenden<br />

Mechanismen genauer zu untersuchen,<br />

führten wir zudem zeitaufgelöste ge -<br />

nomweite Expressionsanalysen der insulinproduzierenden<br />

Zellen durch. Hier<strong>für</strong><br />

setzten wir in Zusammenarbeit mit<br />

Kollegen der University of Cambridge eine<br />

sehr aufwändige Technik (Laser-Capture-<br />

Microdissection) ein, um die zu untersuchenden<br />

Zellen auf besonders schonende<br />

Weise zu isolieren. Die gewonnene<br />

RNA wurde schließlich mit Microarrays<br />

(Affymetrix Mouse 430 2.0 GeneChips)<br />

analysiert.<br />

Die Ergebnisse der Analysen zeigen,<br />

�1 Genetische Hotspots <strong>für</strong> klinische Merkmale des Typ-2-Diabetes bei der Maus. Genetische<br />

Kopplungsanalysen von Mäusen haben eine Vielzahl genomischer Regionen identifiziert, die<br />

den Blutzucker, den Insulinspiegel und die Glucosetoleranz beeinflussen können. Wie in der<br />

Heatmap gezeigt, weisen Regionen mit hohen LOD (logarithm of the odds)-Werten auf kritische<br />

genomische Segmente <strong>für</strong> den Glucosestoffwechsel hin.<br />

Section – Experimental Obesity<br />

Head: apl. Prof. Dr. Hadi Al-Hasani<br />

21<br />

Investigation of susceptibility genes<br />

and factors for obesity and diabetes in<br />

mouse models<br />

Obesity and type 2 diabetes represent<br />

the most important contemporary<br />

nutrition-dependent health problems.<br />

Both diseases are caused by complex<br />

interaction of multiple variant genes<br />

(genetic predisposition) with pre -<br />

disposing environmental factors.<br />

Genome-wide screening methods, such<br />

as gene expression profiling, linkage<br />

analyses and association studies, led to<br />

the identification of numerous candidate<br />

genes for the diseases (Fig. �1 ).<br />

However, a large part of the genetic<br />

basis of obesity and diabetes is un -<br />

known and difficult to study in humans.<br />

Polygenic mouse models closely reflect<br />

the complexity of human metabolic<br />

diseases and are particularly useful<br />

for studying pathomechanisms and<br />

gene/environment interactions.<br />

The New-Zealand obese (NZO)<br />

mouse strain represents an established<br />

model for the metabolic syndrome. On<br />

a high-fat diet, the animals develop obesity,<br />

hyperglycemia, and hyperinsulinemia,<br />

resulting in substantial pancreatic<br />

beta-cell loss and eventually type 2<br />

diabetes. In order to investigate the<br />

patho mechanism of pancreatic betacell<br />

destruction, we study this mouse<br />

model, since it resembles in many clinical<br />

aspects the onset and progression<br />

of the disease.<br />

A combination of dietary fat and carbohydrates<br />

leads in these animals to<br />

pronounced obesity, insulin resistance,<br />

beta-cell destruction, and to frank<br />

diabetes. However, animals fed with a<br />

carbohydrate-free high fat-diet were<br />

equally obese and insulin-resistant but<br />

were protected from developing diabetes.<br />

We performed time-lapsed<br />

genome-wide expression analyses of<br />

insulin-producing pancreatic islets<br />

from these mice. In collaboration with<br />

colleagues from the University of<br />

Cambridge, we isolated the islet cells<br />

�1 Genetic hotspots for diabetes-related<br />

traits in mice. Previous linkage studies of<br />

mice have reported numerous genomic<br />

regions implicated in the control of blood<br />

glucose, insulin and glucose tolerance. To<br />

identify the most relevant consensus<br />

regions, we have performed a large-scale<br />

meta-analysis of the data. As illustrated in<br />

the heat map, regions with high LOD<br />

values (logarithm of the odds, a statistical<br />

measure of correlation) indicate critical<br />

genomic segments for the regulation of<br />

glucose homeostasis.


22<br />

�2 Studies of carbohydrate-induced<br />

diabetes. Mice fed with a carbohydratecontaining<br />

high-fat-diet (HFD) develop<br />

obesity and diabetes whereas mice fed<br />

with a carbohydrate-free high-fat-diet<br />

(CHF) are protected from developing<br />

diabetes (A, B). In a genome-wide<br />

expression analysis of isolated pancreatic<br />

islets, we identified potential candidate<br />

genes for diabetes (C), some of which have<br />

also been associated with diabetes in<br />

humans (D).<br />

with laser-capture microdissection,<br />

purified the pancreatic islet RNA and<br />

performed analysis with microarrays<br />

(Affymetrix Mouse 430 2.0 GeneChips).<br />

Our results demonstrate that the carbohydrate<br />

component in the high-fat<br />

diet induces complex alterations of<br />

gene expression in pancreatic islets<br />

(Fig. �2 ). In the pre-diabetic state, over<br />

2,000 islet transcripts were differentially<br />

regulated in response to dietary carbohydrates,<br />

including genes associated<br />

with cell-cycle progression, proliferation<br />

and differentiation of islet cells,<br />

oxidative phosphorylation and oxidative<br />

stress (e.g., Cdkn1b, Tmem27, Pax6,<br />

Cat, Prdx4 and Txnip), indicating an<br />

important role of beta-cell substrate<br />

and energy metabolism in the development<br />

of diet-induced diabetes. More -<br />

over, we identified several diabetes<br />

candidate genes, which correlated with<br />

recent data from human genetic studies<br />

(e.g., Cacna1d, Chd2, Clip2, Igf2bp2,<br />

Dach1, Tspan8).<br />

Recent molecular and genetic analyses<br />

of our diabetes mouse models also<br />

led to the identification of Tbc1d1 (tre-<br />

2/USP6, BUB2, cdc16 domain-family<br />

member 1), a novel susceptibility gene<br />

for obesity and diabetes. Tbc1d1<br />

encodes a signaling protein in skeletal<br />

muscle which is involved in the regulation<br />

of the insulin-dependent glucose<br />

transporter GLUT4. In humans, a mutation<br />

in the TBC1D1 gene has been associated<br />

with severe impairment of<br />

energy metabolism and obesity. The<br />

specific function of TBC1D1 in glucose<br />

and lipid metabolism is currently being<br />

investigated to develop novel strategies<br />

for diagnosis and therapy of obesity and<br />

diabetes.<br />

�2 Untersuchungen zum Kohlenhydrat-induzierten Diabetes im Mausmodell. Eine fett- und<br />

kohlenhydratreiche Diät (HFD) führt bei Mäusen zu Adipositas und Diabetes, während eine<br />

kohlenhydratfreie Hochfettdiät (CHF) Diabetes-protektiv wirkt (A, B). In einer genomweiten<br />

Expressionsanalyse wurden Gene identifiziert, die möglicherweise in einem kausalen Zusam -<br />

menhang mit der Diabetesentstehung stehen (C) und von denen auch einige mit der Diabetes -<br />

entstehung beim Menschen assoziiert sind (D).<br />

dass der Kohlenhydratanteil in der Nah -<br />

rung zu komplexen Auslenkungen in<br />

der Genexpression der Betazellen führt<br />

(Abb. �2 ). Die Kohlenhydrate in der fettreichen<br />

Diät bewirken dabei die differenzielle<br />

Expression von über 2.000 Transkripten in<br />

Betazellen, insbesondere von Genen, die<br />

eine Funktion bei der Kontrolle des Zell -<br />

zyklus, des Wachstums, der Differenzie -<br />

rung sowie der oxidativen Phosphorylie -<br />

rung und der oxidativen Stressantwort<br />

haben (z. B. Cdkn1b, Tmem27, Pax6, Cat,<br />

Prdx4 undTxnip). Dieser Befund deutet auf<br />

eine wichtige Rolle des Substrat- und<br />

Energiestoffwechsels von Betazellen bei<br />

der Entstehung des Diät-induzierten<br />

Diabetes hin. Darüber hinaus konnten wir<br />

mehrere mögliche Risikogene <strong>für</strong> die<br />

Diabetesentstehung identifizieren, von<br />

denen einige auch in neueren humangenetischen<br />

Untersuchungen validiert werden<br />

konnten (z. B. Cacna1d, Chd2, Clip2,<br />

Igf2bp2, Dach1 und Tspan8).<br />

Mit Hilfe molekulargenetischer Unter -<br />

suchungen an einem anderen Maus -<br />

modell konnten wir bereits Tbc1d1<br />

(tre-2/USP6, BUB2, cdc16 domain-family<br />

member 1) als ein neuartiges Risikogen <strong>für</strong><br />

Adipositas und Diabetes identifizieren.<br />

Das Tbc1d1-Gen kodiert <strong>für</strong> ein Signal -<br />

protein, das eine wichtige Rolle im Ske -<br />

lettmuskel bei der Regulierung des insulin-abhängigen<br />

Glucosetransports durch<br />

den Glucosetransporter GLUT4 spielt.<br />

Eine Mutation in TBC1D1 kann auch beim<br />

Menschen zu schweren Störungen des<br />

Energiestoffwechsels und zu Adipositas<br />

führen. Die spezifische Funktion von<br />

TBC1D1 im Glucose- und Fettstoff wech sel<br />

ist Gegenstand laufender Untersuchun -<br />

gen der Gruppe, um neue Ansätze <strong>für</strong> die<br />

Diagnose und Therapie von Adipositas<br />

und Diabetes zu entwickeln.<br />

Technische Mitarbeiterinnen:<br />

Carolin Borchert<br />

Anne Karasinsky<br />

Diana Schulze


Ausgewählte Publikationen<br />

Selected Publications<br />

Originalarbeiten/Original Papers<br />

Bernhardt, U., Carlotti, F., Hoeben, R.C.,<br />

Joost, H.-G., Al-Hasani, H.: A dual role of the<br />

N-terminal FQQI motif in GLUT4 trafficking.<br />

Biol. Chem. 390, 883–892 (<strong>2009</strong>).<br />

Dreja, T., Jovanovic, Z., Rasche, A., Kluge, R.,<br />

Herwig, R., Tung, Y.C.L., Joost, H.-G., Yeo,<br />

G.S.H., Al-Hasani, H.: Diet-induced gene<br />

expression of isolated pancreatic islets<br />

from a polygenic mouse model of the<br />

metabolic syndrome. Diabetologia 53,<br />

309–320 (Open Access) (2010).<br />

Fisher, E., Schulze, M.B., Stefan, N., Häring,<br />

H.-U., Döring, F., Joost, H.-G., Al-Hasani, H.,<br />

Boeing, H., Pischon, T.: Association of the<br />

FTO rs9939609 single nucleotide polymorphism<br />

with C-reactive protein levels.<br />

Obesity 17, 330–334 (<strong>2009</strong>).<br />

Hesse, D., Hommel, A., Jaschke, A., Moser,<br />

M., Bernhardt, U., Zahn, C., Kluge, R.,<br />

Wittschen, P., Gruber, A.D., Al-Hasani, H.,<br />

Joost, H.-G., Schürmann, A.: Altered GLUT4<br />

trafficking in adipocytes in the absence of<br />

the GTPase Arfrp1. Biochem. Biophys. Res.<br />

Commun. 394, 896–903 (2010).<br />

Hommel, A., Hesse, D., Völker, W., Jaschke,<br />

A., Moser, M., Engel, T., Blüher, M., Zahn, C.,<br />

Chadt, A., Ruschke, K., Vogel, H., Kluge, R.,<br />

Robenek, H., Joost, H.-G., Schürmann, A.:<br />

The ARF-like GTPase ARFRP1 is essential for<br />

lipid droplet growth and is involved in the<br />

regulation of lipolysis. Mol. Cell. Biol. 30,<br />

1231–1242 (2010).<br />

Scherneck, S., Nestler, M., Vogel, H., Blüher,<br />

M., Block, M.-D., Diaz, M.B., Herzig, S.,<br />

Schulz, N., Teichert, M., Tischer, S., Al-<br />

Hasani, H., Kluge, R., Schürmann, A., Joost,<br />

H.-G.: Positional cloning of zinc finger<br />

domain transcription factor Zfp69, a<br />

candidate gene for obesity-associated<br />

diabetes contributed by mouse locus<br />

Nidd/SJL. PLoS Genet. 5(7): e1000541,<br />

(Open Access) (<strong>2009</strong>).<br />

Schulze, M.B., Weikert, C., Pischon, T.,<br />

Bergmann, M.M., Al-Hasani, H., Schlei cher,<br />

E., Fritsche, A., Häring, H.-U., Boeing, H.,<br />

Joost, H.-G.: Use of multiple metabolic and<br />

genetic markers to improve the prediction<br />

of type 2 diabetes: the EPIC-Potsdam<br />

study. Diabetes Care 32, 2116–2119<br />

(<strong>2009</strong>).<br />

Drittmittelprojekte<br />

External Funding<br />

23<br />

Graduiertenkolleg: Hormonal Regula -<br />

tion of Energy Metabolism, Body Weight<br />

and Growth<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.10.2005 – 30.09.2014<br />

SysProt (STREP): System-wide analysis<br />

and modeling of protein modification<br />

Finanzierung: EU<br />

Laufzeit: 01.01.2007 – 31.05.2010<br />

Role of TBC1D1 in glucose and fatty acid<br />

metabolism<br />

Finanzierung: Deutsche Diabetes Ge -<br />

sell schaft<br />

Laufzeit: 01.05.<strong>2009</strong> – 30.04.2011<br />

Role of TBC1D1 in GLUT4 translocation<br />

Finanzierung: European Foundation for<br />

the Study of Diabetes<br />

Laufzeit: 01.01.2010 – 31.12.2011


24<br />

Section – Physiology of Energy Metabolism<br />

Head: Prof. Dr. Susanne Klaus<br />

Interaction of skeletal-muscle energy<br />

metabolism with dietary<br />

macronutrient composition: effect on<br />

glucose homeostasis and longevity<br />

Little is known how diet and energy<br />

metabolism interact in determination<br />

of life span under ad libitum feeding.<br />

Therefore we investigated the effect of<br />

diets with different macronutrient<br />

ratios on obesity development, glucose<br />

homeostasis, and longevity in wildtype<br />

(WT) mice and HSA-mUCP1 transgenic<br />

(TG) mice. TG mice have an<br />

ectopic expression of uncoupling protein<br />

1 (UCP1) in skeletal-muscle mitochondria<br />

and show a phenotype of<br />

decreased body weight, increased<br />

energy expenditure, delayed development<br />

of diet-induced obesity, and<br />

improved glucose tolerance. UCP1<br />

expression is normally restricted to<br />

brown-fat mitochondria, where it is<br />

responsible for cold-induced nonshivering<br />

thermogenesis. We found that<br />

UCP1 displayed native behavior in isolated<br />

skeletal-muscle mitochondria<br />

from TG mice, i.e., an increased uncoupling<br />

that was activated by fatty acids<br />

and could be inhibited by purine<br />

nucleotides.<br />

From 12 weeks of age until death,<br />

male and female WT and TG mice<br />

were fed one of three semisynthetic<br />

diets differing in macronutrient ratio:<br />

one control (high-carbohydrate/lowfat;<br />

HCLF) and two high-fat diets: highcarbohydrate/high-fat<br />

(HCHF), and<br />

low-carbohydrate/high-fat (LCHF). HCHF<br />

feeding induced obesity and insulin<br />

resistance very rapidly and decreased<br />

life span by nearly 33 % compared to the<br />

control diet in WT mice. Increasing the<br />

protein content in a high-fat diet<br />

mostly prevented obesity development,<br />

and reduced life span by only 7 %<br />

compared to the control diet in WT<br />

mice. TG mice showed a delayed development<br />

of obesity on HCHF but<br />

reached a maximal adiposity similar to<br />

WT mice. Median life span of TG mice<br />

was only slightly reduced by HCHF (-7 %)<br />

and unaffected by LCHF in comparison<br />

with the control diet (Fig. �1 ). Corre lation<br />

analyses showed that decreased<br />

longevity was more strongly linked to a<br />

high rate of fat gain than to adiposity<br />

itself. Furthermore, insulin resistance<br />

was negatively correlated with lon -<br />

gevity whereas weight-specific energy<br />

expenditure was positively correlated.<br />

We conclude that (i) dietary macro -<br />

nutrient ratios strongly affected obesity<br />

Arbeitsgruppe Physiologie des Energiestoffwechsels<br />

Leitung: Prof. Dr. Susanne Klaus<br />

Wechselwirkungen zwischen der<br />

Ernährung und dem Energiestoffwechsel<br />

des Muskels im Hinblick auf Adipositas<br />

und Lebenserwartung<br />

Inka Gotthard, Susanne Keipert, Anja Voigt<br />

Hinsichtlich der Lebenserwartung ist bisher<br />

über die Wechselwirkungen zwischen<br />

Energiestoffwechsel und Nahrungs zu -<br />

sam mensetzung nur wenig bekannt.<br />

Daher untersuchten wir an Mäusen, wie<br />

Diäten mit unterschiedlicher Makronähr -<br />

stoff-Zusammensetzung die Entstehung<br />

von Adipositas, die Glucosehomöostase<br />

sowie die Lebenserwartung beeinflussen.<br />

Dabei verglichen wir normale Wildtyp-<br />

(WT)-Mäuse mit transgenen (TG) Mäu sen,<br />

deren Skelettmuskel-Mitochondrien das<br />

Entkopplerprotein UCP1 überexprimierten.<br />

UCP1 kommt normalerweise nur<br />

im braunen Fettgewebe vor, wo es <strong>für</strong><br />

die Kälte-induzierte Wärmeproduktion<br />

verantwortlich ist. An isolierten Mito -<br />

chondrien konnten wir vorab zeigen, dass<br />

UCP1 auch im Skelettmuskel die At -<br />

mungskette entkoppelt und so den Ener -<br />

gieumsatz erhöhen kann. Übereinstim -<br />

mend mit diesen Daten zeichneten sich<br />

die TG-Mäuse durch ein verringertes<br />

Körpergewicht, einen erhöhten Energie -<br />

umsatz und eine höhere Insulinsensiti -<br />

vität aus.<br />

Erwachsene WT- und TG-Mäuse wurden<br />

bis zu ihrem natürlichen Lebensende mit<br />

einer von drei semi-synthetischen Diäten<br />

gefüttert, die sich allein in ihrer Makro -<br />

nährstoff-Zusammensetzung unterschieden:<br />

eine Kontrolldiät mit einem hohen<br />

Kohlenhydrat- und niedrigem Fettanteil<br />

(HCLF), und zwei Hochfett diäten. Die<br />

erste Hochfettdiät wies einen hohen<br />

Kohlenhydrat- und normalen Pro tein -<br />

anteil (HCHF) auf, die zweite Hoch fettdiät<br />

enthielt einen hohen Protein- und einen<br />

niedrigen Kohlenhydratanteil (LCHF).<br />

Bekamen die WT-Mäuse das fett- und<br />

kohlenhydratreiche Futter (HCHF), so entwickelten<br />

sie sehr schnell eine Adipositas<br />

und Insulinresistenz. Die Lebens erwar -<br />

tung verkürzte sich dabei im Vergleich zu<br />

den Mäusen, welche die Kontrolldiät<br />

erhielten, um 33 %. Mäuse, die die zweite<br />

Hochfettdiät mit vermindertem Kohlen -<br />

hydratanteil (LCHF) fraßen, nahmen<br />

dagegen weniger zu und ihr Körper fett -<br />

anteil erhöhte sich kaum. Die Lebens -<br />

erwartung der Mäuse verminderte sich<br />

verglichen mit der Kontroll gruppe nur um<br />

7 %. Unter der HCHF-Diät entwickelten die<br />

TG-Mäuse nur verzögert eine Adipositas,<br />

erreichten aber einen etwa gleich hohen<br />

maximalen Körperfettanteil wie die WT-<br />

Mäuse. Die mittlere Lebens erwartung der<br />

TG-Mäuse war nur minimal durch die<br />

Hochfettdiäten verkürzt und im Vergleich<br />

zu den WT-Mäusen, welche die HCHF-Diät<br />

einhalten mussten, um 40 % erhöht<br />

(Abb. �1 ). Von uns durchgeführte Korre -<br />

lationsanalysen zeigen, dass eine rasche<br />

Körperfett zunahme die Lebens erwar -<br />

tung eher beeinflusst als die Adipositas an<br />

sich. Zudem war insgesamt die Insulin -<br />

resistenz negativ und der Ener gieumsatz<br />

positiv mit der Lebenserwar tung korreliert.<br />

Daraus schließen wir, dass (i) die<br />

Makronährstoff-Zusammenset zung der<br />

Diät einen erheblichen Einfluss auf die<br />

Adipositas, die Glucosehomöos tase und<br />

die Lebenserwartung hat; (ii) dass eine<br />

Entkopplung der Mitochon drien in der<br />

Skelettmuskulatur die negativen gesundheitlichen<br />

Auswirkungen von Hoch -<br />

fettdiäten zum größten Teil aufheben<br />

kann und (iii) dass Auslenkungen des<br />

Energiestoffwechsels und der Glu cose -<br />

homöostase in einem relativ jungen Alter<br />

die Lebenserwartung bereits negativ be -<br />

einflussen können.<br />

Intestinale Mikrobiota,<br />

Hochproteindiäten und Adipositas<br />

Christine Fleissner, Patricia Linn, Marion<br />

Milrose, Anne Noatsch, Klaus-Jürgen Petzke<br />

Studien weisen darauf hin, dass die intestinale<br />

Mikrobiota (Darmflora) eine wichtige<br />

Rolle bei der Absorption von Nähr -<br />

stoffen und auch im Energiehaushalt<br />

spielt. In einem Kooperationsprojekt mit<br />

der Abteilung Gastrointestinale Mikro -<br />

biologie untersuchen wir, inwieweit die<br />

intestinale Mikrobiota die Entwicklung<br />

einer Diät-induzierten Adipositas bei<br />

Mäusen beeinflusst. Dazu untersuchten<br />

wir zunächst den Einfluss von verschiedenen<br />

Diäten auf die Körperzusam men -<br />

setzung und den Energiestoffwechsel<br />

von keimfreien und normalen Mäusen.<br />

Bisherige Veröffentlichungen legen nahe,<br />

dass die intestinale Mikrobiota unentbehrlich<br />

<strong>für</strong> die Entwicklung einer Diätinduzierten<br />

Adipositas ist. Wie unsere<br />

Ergebnisse zeigen, ist dies jedoch nicht der<br />

Fall. Es kommt vielmehr auf die verwendete<br />

Diät an. Zusätzlich zeigen unsere<br />

Daten, dass die Nahrungszusammen -<br />

setzung die Diversität der intestinalen<br />

Mikrobiota stärker beeinflusst als bisher<br />

angenommen.<br />

Wie andere, aber auch unsere eigene<br />

Studie zeigen, kann eine Erhöhung des<br />

Proteinanteils die negativen gesundheitlichen<br />

Auswirkungen einer Hochfettdiät<br />

verhindern oder zumindest abschwä-


�1 Überlebenskurven von Wildtyp- (WT) and transgenen (TG) Mäusen, die im Skelettmuskel<br />

UCP1 überexprimieren. Die Tiergruppen bekamen lebenslang eine von drei unterschiedlichen<br />

Diäten gefüttert: eine Kontrolldiät mit einem hohen Kohlenhydrat- und niedrigem Fettanteil<br />

(HCLF), und zwei Hochfettdiäten. Eine Diät mit hohem Kohlenhydrat- und normalem<br />

Proteinanteil (HCHF) und eine mit hohem Protein- und niedrigem Kohlenhydratanteil (LCHF).<br />

chen. Wir untersuchen derzeit, ob die<br />

unentbehrliche Aminosäure Leucin <strong>für</strong><br />

diese Effekte verantwortlich sein könnte.<br />

Zunächst fütterten wir Mäuse mit verschiedenen<br />

Hochfettdiäten, die entweder<br />

einen hohen Proteinanteil oder eine<br />

Supplementierung mit Leucin in der gleichen<br />

Höhe wie in der Hochproteindiät enthielten.<br />

Die Hochproteindiät führte im<br />

Vergleich zu einer Hochfettdiät mit normalem<br />

Proteingehalt zu einer reduzierten<br />

Nahrungsaufnahme, Körperfettzunahme<br />

und Leberverfettung. Gleichzeitig verbesserte<br />

sie die Glucosetoleranz. Obwohl<br />

Leucin die Nahrungsaufnahme nicht<br />

beeinflusste, führte es ebenfalls zu einer<br />

verringerten Fettzunahme und verbesserten<br />

Glucosetoleranz. Derzeit untersuchen<br />

wir die molekularen Mechanismen,<br />

die <strong>für</strong> die Leucinwirkung verantwortlich<br />

sind.<br />

Technische Mitarbeiterinnen<br />

Antje Sylvester<br />

Karin Schaller<br />

development, glucose homeostasis,<br />

and longevity, (ii) skeletal muscle mitochondrial<br />

uncoupling alleviated the<br />

detrimental effects of high-fat diets,<br />

and (iii) early imbalances in energy<br />

homeostasis leading to increased<br />

insulin resistance are predictive for a<br />

decreased life span.<br />

Gastrointestinal microbiota, dietary<br />

protein, and obesity<br />

25<br />

�1 Survival curves of wild-type (WT) and<br />

transgenic (TG) mice with overexpression<br />

of UCP1 in skeletal muscle. The mice were<br />

fed one of three diets: a control diet (highcarbohydrate/low-fat;<br />

HCLF) and two highfat<br />

diets: high-carbohydrate/high-fat (HCHF)<br />

and low-carbohydrate/high-fat (LCHF).<br />

The gut microbiota has been implicated<br />

in host nutrient absorption and energy<br />

homeostasis. In collaboration with<br />

the Department of Gastrointestinal<br />

Microbiology, we are investigating the<br />

role of intestinal microbiota on energy<br />

metabolism in mouse models of dietinduced<br />

obesity. We studied the influence<br />

of different diets on body composition<br />

and energy metabolism in<br />

germfree and conventional mice. So far<br />

our results show that the absence of gut<br />

microbiota does not provide a general<br />

protection from diet-induced obesity,<br />

and that diet composition affects gut<br />

microbial composition to a larger<br />

extent than previously thought.<br />

We have shown that by increasing<br />

dietary protein the detrimental health<br />

effects associated with high-fat diets<br />

could be prevented or ameliorated. We<br />

are investigating whether the indispensible<br />

amino acid leucine is responsible<br />

for these beneficial effects. To this<br />

end we fed mice high-fat diets with a<br />

high protein content or a corresponding<br />

leucine supplementation. High protein<br />

content led to reduction of food intake,<br />

body fat, and liver triglycerides, and to<br />

increased glucose tolerance compared<br />

to high-fat diets with normal protein<br />

content. Leucine supplementation did<br />

not affect food intake but partially<br />

mimicked most of the other effects of<br />

high protein. We are currently investigating<br />

the molecular and cellular<br />

mechanisms of leucine action.


26<br />

Drittmittelprojekte<br />

External Funding<br />

Auswirkungen einer Entkopplung von<br />

Muskelmitochondrien auf die Energie -<br />

homöostase und den Substratstoff -<br />

wechsel bei Mäusen<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.03.2007 – 28.02.2012<br />

BIOCLAIMS: BIOmarkers of Robustness<br />

of Metabolic Homeostasis for Nutri -<br />

genomics-derived Health CLAIMS Made<br />

on Food<br />

Finanzierung: EU<br />

Laufzeit: 01.03.2010 – 28.02.2015<br />

Protein- und Aminosäureanteil im<br />

Futter – Einfluss auf die Regulation der<br />

Energiehomöostase sowie Expression<br />

relevanter Gene bei Mäusen<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.07.2007 – 31.07.2010<br />

Ausgewählte Publikationen<br />

Selected Publications<br />

Originalarbeiten/Original Papers<br />

Fleissner, C.K., Huebel, N., Abd El-Bary,<br />

M.M., Loh, G., Klaus, S., Blaut, M.: Absence<br />

of intestinal microbiota does not protect<br />

mice from diet-induced obesity. Br. J. Nutr.<br />

104, 919–929 (2010).<br />

Isken, F., Klaus, S., Osterhoff, M., Pfeiffer,<br />

A.F.H., Weickert, M.O.: Effects of long-term<br />

soluble vs. insoluble dietary fiber intake on<br />

high-fat diet-induced obesity in C57BL/6J<br />

mice. J. Nutr. Biochem. 21, 278–284<br />

(2010).<br />

Isken, F., Klaus, S., Petzke, K.J., Lodden -<br />

kemper, C., Pfeiffer, A.F.H., Weickert, M.O.:<br />

Impairment of fat oxidation under highvs.<br />

low-glycemic index diet occurs before<br />

the development of an obese phenotype.<br />

Am. J. Physiol./Endocrinol. Metab. 298,<br />

E287–E295 (2010).<br />

Keipert, S., Klaus, S., Heldmaier, G., Jastroch,<br />

M.: UCP1 ectopically expressed in murine<br />

muscle displays native function and<br />

mitigates mitochondrial superoxide production.<br />

Biochim. Biophys. Acta/Bio -<br />

energetics 1797, 324–330 (2010).<br />

Keipert, S., Voigt, A., Klaus, S.: Dietary<br />

effects on body composition, glucose<br />

metabolism, and longevity are modulated<br />

by skeletal muscle mitochondrial un -<br />

coupling in mice. Aging Cell 10, 122–136<br />

(Open Access) (2011).<br />

Noatsch, A., Petzke, K.J., Millrose, M.K.,<br />

Klaus, S.: Body weight and energy homeostasis<br />

was not affected in C57BL/6 mice<br />

fed high whey protein or leucine-supplemented<br />

low-fat diets. Eur. J. Nutr. 50, 479-<br />

488 (2011).


Abteilung Experimentelle Diabetologie<br />

Leitung: Prof. Dr. Annette Schürmann<br />

Zusammenfassung Bei Stoffwechsel ge -<br />

sun den wird die Blutglucosekon zen tra tion<br />

durch strikte hormonelle Regulation in<br />

engen Grenzen gehalten. Liegt dagegen<br />

ein Diabetes mellitus vor, das heißt, eine<br />

chronische Stoffwechselerkrankung, steigen<br />

– vor allem bei Glucosebelastung – die<br />

Blutzuckerspiegel und können zumeist<br />

nach längerer Krankheitsdauer Schäden<br />

an Blutgefäßen und dem Nervensystem<br />

auslösen. Typ-2-Diabetes ist die häufigste<br />

Form des Diabetes, bei der sowohl die<br />

Insulinwirkung als auch die Insulinsekre -<br />

tion gestört sind, was zur Erhöhung der<br />

Blutglucosespiegel führt. Im prädiabetischen<br />

Zustand liegt eine Insulinresistenz<br />

vor, die durch eine verminderte Signal -<br />

übertragung des Hormons zustande<br />

kommt. Vor allem Adipositas (krankhaftes<br />

Übergewicht) und eine genetische Prä -<br />

disposition (Veranlagung) erhöhen das<br />

Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.<br />

Ziel der Abteilung ist es, die Patho -<br />

genese (Krankheitsentstehung) der Insu -<br />

lin resistenz und des Typ-2-Diabetes aufzuklären<br />

und den Einfluss der Ernährung<br />

auf die Entstehung dieser Stoffwechsel -<br />

erkrankung unter Berücksichtigung genetischer<br />

Faktoren zu untersuchen.<br />

Identifikation von Suszeptibilitätsgenen<br />

<strong>für</strong> Typ-2-Diabetes in Mausmodellen<br />

Timo Kanzleiter, Sergiy Kryvych, Stephan<br />

Scherneck, Nadja Schulz, Heike Vogel<br />

Übergewicht gilt als Hauptursache <strong>für</strong> den<br />

Typ-2-Diabetes und ist <strong>für</strong> die Insulin -<br />

resistenz verantwortlich. Ein weiterer<br />

entscheidender Faktor ist die genetische<br />

Veranlagung, wobei mehrere Gene<br />

gleich zeitig beteiligt sind (polygene Er -<br />

krankung), die auf komplexe Weise miteinander<br />

und mit äußeren Faktoren – z. B.<br />

einer fettreichen Ernährung – interagieren.<br />

Bisher wurden in Untersuchungen am<br />

Menschen (genomweite Assoziationsstu -<br />

dien, genomweite Kopplungsanalysen)<br />

etwa 30 Genvarianten, so genannte ‚single<br />

nucleotide polymorphisms’ (SNPs)<br />

identifiziert (z. B. TCF7L2, PPARG, IRS2), die<br />

jedoch nur etwa 5 % der erblichen Fak -<br />

toren der Insulinresistenz und des Diabe -<br />

tes erklären. Um weitere Diabetesgene<br />

aufzuspüren, führt die Gruppe genetische<br />

Studien in schlanken und adipösen<br />

Mausmodellen durch, die sich in ihrem<br />

Diabetesrisiko deutlich unterscheiden.<br />

Die New-Zealand obese (NZO)-Maus<br />

entwickelt aufgrund einer moderaten<br />

Hyperphagie, einem verminderten Ener -<br />

gieverbrauch und einer erniedrigten<br />

Körpertemperatur ein durch Adipositas,<br />

Insulinresistenz, Dyslipoproteinämie und<br />

Hypertonie charakterisiertes Metaboli -<br />

sches Syndrom, sowie als Folge einen Typ-<br />

2-Diabetes. Dieser ist mit einem Verlust<br />

der Insulin-produzierenden �-Zellen verbunden.<br />

Die C57BL/6J-Maus (B6) dagegen,<br />

ist schlank und kann zwar nach Gabe einer<br />

fettreichen Diät insulinresistent werden,<br />

ist aber vor der Entwicklung eines Typ-2-<br />

Diabetes geschützt. Um im Genom der<br />

Maus Adipositas- und Diabetesgene zu<br />

finden, haben wir die genannten Stämme<br />

miteinander gekreuzt, ihre Nachkommen<br />

erneut miteinander verpaart und die<br />

Tiere dieser F2-Generation bezüglich ihrer<br />

Merkmale (Phänotyp: Körpergewicht,<br />

Insulin- und Glucosespiegel) und genetischen<br />

Ausstattung (Genotyp) untersucht.<br />

Das Übergewicht und die erhöhten Blut -<br />

glucosespiegel der Nachkommen wurden<br />

hauptsächlich durch einen Abschnitt<br />

(quantitative trait locus, QTL) des 1. Chro -<br />

mosoms der NZO-Maus ausgelöst. Dieser<br />

QTL, in dem sich mehr als 800 Gene befinden,<br />

bezeichneten wir als Nob3. Er ist <strong>für</strong><br />

einen Gewichtsunterschied zwischen<br />

den Genotypen von 12,7 g bei Männchen<br />

bzw. 5,2 g bei Weibchen verantwortlich. Im<br />

Folgenden übertrugen wir den QTL Nob3<br />

der NZO-Maus züchterisch auf die B6-<br />

Maus, d. h., wir generierten so genannte<br />

rekombinant kongene Mauslinien, die<br />

ebenfalls ein erhöhtes Körpergewicht<br />

aufwiesen. Dieser züchterische Ansatz<br />

lieferte eine Reihe von Linien, die unterschiedlich<br />

große Fragmente des gesamten<br />

Nob3 trugen, aber nicht in jedem Fall<br />

Adipositas auslösten (Abb. �1 ). Somit ließ<br />

sich schließlich eine kritische Region mit<br />

nur 44 Genen eingrenzen.<br />

Ziel ist es nun, die verantwortliche<br />

Variante mittels Sequenzierung und Ex -<br />

pressionsstudien zu identifizieren und<br />

ihren Einfluss auf das Körpergewicht und<br />

die Glucosehomöostase zu untersuchen.<br />

Rolle von Kohlenhydraten bei der<br />

Entstehung des Typ-2-Diabetes<br />

Daniel Kaiser, Oliver Kluth, Farshad<br />

Mirhashemi, Stephan Scherneck, Petra<br />

Wiedmer<br />

In frühen Stadien des Typ-2-Diabetes<br />

adaptieren die Insulin-produzierenden<br />

�-Zellen infolge der Insulinresistenz und<br />

nehmen deutlich an Masse zu, um mehr<br />

Insulin freizusetzen. Im weiteren Krank -<br />

heitsverlauf führen bisher nur in Teilen<br />

bekannte Prozesse dazu, dass Insulin -<br />

synthese und -sekretion abnehmen und es<br />

zu einem �-Zellverlust kommt. Die Folgen<br />

sind deutlich erhöhte Blutzuckerspiegel,<br />

Summary In metabolically healthy<br />

individuals, the blood glucose level is<br />

kept within a narrow range by strict hormonal<br />

regulation. However, elevated<br />

blood glucose levels in individuals with<br />

the chronic metabolic disorder diabetes<br />

mellitus, especially with a glucose<br />

load, often cause damage to blood vessels<br />

and nerves with longer disease<br />

duration. The most common form of<br />

diabetes is type 2 diabetes, which is<br />

characterized by abnormalities in both<br />

insulin action and insulin secretion,<br />

finally resulting in elevated blood glucose<br />

levels. In prediabetic states there<br />

is an insulin resistance caused by<br />

impaired insulin signalling. Especially<br />

obesity and genetic predisposition<br />

increase the risk of type 2 diabetes.<br />

The aim of the department is to elucidate<br />

the pathogenesis and pathophysiology<br />

of insulin resistance and<br />

type 2 diabetes and to study the effect<br />

of nutrition on the development of this<br />

metabolic disease, taking genetic factors<br />

into consideration.<br />

Identification of susceptibility genes<br />

for type 2 diabetes in mouse models<br />

27<br />

Department of Experimental Diabetology<br />

Head: Prof. Dr. Annette Schürmann<br />

Overweight, considered the main<br />

cause of type 2 diabetes, is responsible<br />

for insulin resistance. Another key factor<br />

is the genetic predisposition. The<br />

polygenic predisposition (numerous<br />

variant genes) of diabetes is characterized<br />

by a complex interaction of different<br />

gene variants with each other and<br />

with exogenic factors (such as a fatenriched<br />

diet). Genome-wide association<br />

studies (GWAS) have identified<br />

about 30 common single nucleotide<br />

polymorphisms (SNPs) associated with<br />

diabetes, such as TCF7L2, PPARG, and<br />

IRS2. However, together these polymorphisms<br />

account for about 5 % of the<br />

genetic factors of insulin resistance<br />

and diabetes. To identify further genes<br />

promoting diabetes, we have conduct -<br />

ed genetic studies on lean and obese<br />

polygenic mouse models distinctly differing<br />

in diabetes susceptibility.<br />

New Zealand obese (NZO) mice show<br />

an early hyperphagia, slightly reduced<br />

energy expenditure with a lower body<br />

temperature than other mouse strains<br />

and thereby develop the metabolic syndrome<br />

(obesity, insulin resistance, dyslipoproteinemia,<br />

and hypertension)<br />

and type 2 diabetes with beta-cell failure.<br />

C57BL/6J (B6) mice are lean and<br />

normoglycemic and protected from the


28<br />

development of type 2 diabetes. To<br />

identify chromosomal segments associated<br />

with the metabolic syndrome, we<br />

intercrossed both mouse strains and<br />

analyzed genotype and phenotype of<br />

the F2 generation. Obesity and hyperglycemia<br />

were predominantly due to a<br />

broad quantitative trait locus (QTL) on<br />

chromosome 1 (Nob3) producing a difference<br />

between genotypes of 12.7 or<br />

5.2 g of body weight and 12.0 or 4.0 g<br />

of body fat in females or males, respectively.<br />

For positional cloning of the<br />

responsible genomic alteration we<br />

generated congenic lines carrying<br />

smaller fragments of the QTL. This<br />

strategy allowed defining a critical<br />

genomic interval of 2.2 Mbp with 44<br />

genes (Fig. �1 ). Currently, sequencing<br />

and expression studies are performed in<br />

order to define the genetic alteration.<br />

In future studies we aim to identify<br />

additional diabetes genes in order to<br />

study the molecular function of the<br />

Nob3 gene by generation and characterization<br />

of the corresponding knockout<br />

mouse with respect to body weight<br />

and glucose homeostasis.<br />

Role of carbohydrates in the<br />

development of type 2 diabetes<br />

In the early stages of type 2 diabetes,<br />

pancreatic beta cells adapt to insulin<br />

resistance by increasing mass and<br />

function. As nutrient excess persists,<br />

hyperglycemia and elevated free fatty<br />

acids negatively impact beta-cell<br />

function. Several partially unknown<br />

processes adversely affect beta cells by<br />

impairing insulin secretion, decreasing<br />

insulin gene expression and ultimately<br />

causing beta-cell failure, which finally<br />

results in hyperglycemia and diabetes.<br />

We have recently shown that dietary fat,<br />

in combination with the presence of diabetogenic<br />

alleles, markedly increases<br />

the prevalence of diabetes. However,<br />

lipotoxicity does not appear to be sufficient<br />

for the destruction of the beta cell:<br />

Carbohydrate-restricted diets fully prevented<br />

beta-cell destruction in both the<br />

polygenic NZO and the monogenic<br />

�1 (A) In F2 generation of a cross of NZO<br />

and B6 mice a major QTL (Nob3) for the<br />

metabolic syndrome was identified on<br />

chromosome 1. Nob3 is responsible for<br />

higher body weight (KG), fat mass (FM),<br />

and lean mass (FFM). (B) By generating and<br />

characterizing recombinant congenic mice<br />

we defined a critical region which induces<br />

elevated body weight in NZO allele carriers.<br />

man spricht von einem manifesten Typ-2-<br />

Diabetes.<br />

Unsere früheren Arbeiten hatten ge -<br />

zeigt, dass fettreiche Diäten in der Kombi -<br />

nation mit dem Vorhandensein von<br />

Diabetesgenen die Diabetes prävalenz<br />

(Diabeteshäufigkeit) deutlich erhöhen.<br />

Allerdings führte allein die Fettbelastung<br />

(Lipotoxizität) nicht zum �-Zellunter -<br />

gang. Wurden nämlich Mäuse, die<br />

Diabetesgene besitzen (NZO- oder db/db-<br />

Mäuse) fettreich, aber ohne Kohlen -<br />

hydrate ernährt, wurden sie adipös und<br />

insulinresistent, konnten jedoch ihre<br />

Blutglucosespiegel kontrollieren. Um nun<br />

den Effekt von Kohlenhydraten auf den<br />

�-Zellverlust über einen kurzen Zeitraum<br />

zu untersuchen, induzierten wir bei NZO-<br />

Mäusen bis zum Alter von 16–18 Wochen<br />

durch Fütterung einer Kohlenhydratfreien<br />

Diät Adipositas und beobachteten<br />

den Krankheitsverlauf nach einer 16-tägigen<br />

Gabe von Kohlenhydraten. Wir beob-<br />

achteten, dass die Tiere bereits zwei Tage<br />

nach der Kohlenhydratintervention er -<br />

höhte Blutzuckerkonzentrationen aufwiesen<br />

(Abb. �2 A). Zeitgleich stellten wir<br />

fest, dass die Signalweiterleitung über<br />

die Signalkaskade abgeschwächt war,<br />

was sich durch eine verminderte Phos pho -<br />

rylierung der Proteinkinase AKT und ihres<br />

Effektors FOXO1 zeigte. Des Weiteren<br />

konnten wir die Internalisierung des Glu -<br />

cosetransporters GLUT2, eine Ver minde -<br />

rung der Insulinmengen in den �-Zellen<br />

und deren Zelltod (Apoptose) nachweisen<br />

(Abb. �2 B, C). In einer zweiten Phase der<br />

Dekompensation nahmen die Insulin -<br />

spiegel im Plasma ab, was die Blutglucose<br />

weiter erhöhte. Die Ergeb nisse zeigen,<br />

dass Fette in der Diät (Lipotoxizität) <strong>für</strong><br />

die Insulinresistenz verantwortlich sind,<br />

während Kohlenhydrate (Glucotoxizität) in<br />

Kombination mit der Fettbelastung den<br />

Verlust der �-Zellen und Hyperglykämien<br />

auslösen.<br />

�1 Auf dem Chromosom 1 wurde ein hochsignifikanter Lokus <strong>für</strong> Adipositas und Hyper -<br />

glykämie identifiziert. (A) In der F2-Generation der Kreuzung der NZO- und B6-Mäuse wurde<br />

durch Kopplungsanalyse ein QTL <strong>für</strong> das Metabolische Syndrom identifiziert. Vergrößerte<br />

Darstellung des QTL Nob3, der <strong>für</strong> ein erhöhtes Körpergewicht (KG), die Fettmasse (FM) und die<br />

fettfreie Masse (FFM) verantwortlich ist. (B) Durch die Zucht rekombinant kongener Mauslinien<br />

wurde eine kritische Region ausgemacht, die <strong>für</strong> das erhöhte Körpergewicht der Tiere verant -<br />

wortlich ist. In der Linie L-IV entwickeln die heterozygoten Tiere (B/N), die ein NZO-Allel des<br />

Nob3 tragen, ein signifikant erhöhtes Körpergewicht im Vergleich zu den Kontrolltieren (B/B).<br />

Im Vergleich dazu unterscheiden sich die beiden Gruppen, die das Fragment VII (L-VII) von NZO<br />

oder B6 trugen, nicht (unterer rechter Bildteil).


Ein neues lipodystrophes Mausmodell<br />

Deike Hesse, Angela Hommel, Alexander<br />

Jaschke, Anna Rusaczonek<br />

Das Fettgewebe spielt eine entscheidende<br />

Rolle bei der Regulation des Ener -<br />

gie haushalts des Körpers. Man unterscheidet<br />

zwei Formen des Fett gewebes<br />

mit unterschiedlichen Funktionen, das<br />

weiße und das braune Fettgewebe. Das<br />

weiße Fettgewebe dient vor allem der<br />

Speicherung von Lipiden in Form von<br />

Triglyzeriden, die während Fastenperio den<br />

oder bei länger anhaltender körperlicher<br />

Belastung als metabolische Energie<br />

mobilisiert werden. Im braunen Fett -<br />

gewebe wird Energie bei der zitterfreien<br />

Wärmebildung verbraucht, indem durch<br />

mitochondriale Entkopplung Wärme er -<br />

zeugt wird. Bisher ging man davon aus,<br />

dass nur Neugeborene braunes Fett -<br />

gewebe besitzen. Inzwischen ist geklärt,<br />

dass auch Erwachsene über dieses Depot<br />

verfügen, das durch Kältereiz in seiner<br />

Menge zunimmt. In Folge von Über ernäh -<br />

rung und Adipositas kommt es zunächst<br />

zur Expansion und schließlich zur Funk -<br />

tions störung des weißen Fett gewebes,<br />

die eine ektope Fettakkumula tion in<br />

ande ren Organen (Leber, Muskel, Herz und<br />

Pankreas) nach sich zieht und zur Insulin -<br />

resistenz beiträgt. Ist das Fett gewebe<br />

nicht in der Lage, Lipide zu speichern, liegt<br />

also eine Lipodystrophie vor, und es wird<br />

ebenfalls eine ektope Fett speicherung<br />

und Insulinresistenz beobachtet.<br />

Das ADP-ribosylation-factor-related-pro -<br />

tein 1 (ARFRP1) ist eine GTPase, die den<br />

Proteintransport zwischen intrazellulären<br />

Organellen reguliert. Wir haben kürzlich<br />

gezeigt, dass Mäuse, denen ARFRP1 spezifisch<br />

im Fettgewebe fehlt, (Arfrp1ad -/- )<br />

lipodystroph sind (Abb. �3 A), also kaum<br />

Lipide im weißen und braunen Fett -<br />

gewebe speichern können. Dieser Defekt<br />

kommt dadurch zustande, dass die<br />

Fett tropfenbildung gestört und die basale<br />

Lipolyse erhöht ist, während das<br />

Fett gewebe prinzipiell in der Lage ist,<br />

Tri glyze ride zu synthetisieren. Wir beobachteten,<br />

dass die Fetttropfen deutlich<br />

kleiner waren. Elektronenmikroskopische<br />

Unter suchungen zeigten zudem, dass<br />

kleine Lipid-beladene Vesikel nicht mit<br />

�2 Kohlenhydrate spielen eine entscheidende Rolle im Versagen der �-Zellen. (A) NZO-Mäuse<br />

entwickeln nach kurzer Fütterung von Kohlenhydraten (rote Kurve) eine Hyperglykämie. (B)<br />

Immunhistochemischer Nachweis von Insulin in Langerhans-Inseln von NZO-Mäusen, die <strong>für</strong> 2-<br />

16 Tage mit (+CH) oder ohne Kohlenhydrate (-CH) gefüttert wurden. (C) Nachweis der frühen<br />

Apoptose in �-Zellen mit Hilfe eines Antikörpers, der aktivierte Caspase-3 anfärbt.<br />

db/db mouse. In order to study effects<br />

of carbohydrate on beta-cell failure in a<br />

narrow time course we first induced<br />

obesity and insulin resistance in NZO<br />

mice by feeding a carbohydrate-free diet<br />

until the age of 18 weeks. Thereafter,<br />

carbohydrates were added to the diet,<br />

and parameters of beta-cell function<br />

were monitored for 16 days. Inter -<br />

vention with carbohydrates rapidly<br />

produced hyperglycaemia (Fig. �2 A),<br />

paralleled by dephosphorylation of<br />

FOXO1, and followed by internalization<br />

of GLUT2, progressive decrease of the<br />

pancreatic insulin content and the<br />

induction of cell death (apoptosis)<br />

(Fig. �2 B, C). In a second phase of the<br />

decompensation, plasma insulin levels<br />

decreased sharply, further aggravating<br />

hyperglycaemia, and levels of the transcription<br />

factors regulating insulin<br />

expression and beta-cell integrity<br />

decreased markedly.<br />

Our data indicate that dietary fat<br />

(lipotoxicity) induces insulin resistance,<br />

whereas carbohydrates (glucotoxicity)<br />

in combination with a lipid load are<br />

responsible for beta-cell failure and<br />

hyperglycemia.<br />

A novel lipodystrophic mouse model<br />

29<br />

Adipose tissue is a highly active metabolic<br />

and endocrine organ. Its primary<br />

function is to store energy as triglycerides<br />

during periods of energy excess,<br />

and to release the energy during fasting<br />

or starvation as free fatty acids and glycerol.<br />

In addition, adipose tissue is an<br />

endocrine tissue which secretes a variety<br />

of adipokines (e.g., leptin, adi po -<br />

nectin, resistin, visfatin) that modify<br />

body weight and insulin sensitivity.<br />

Adipocytes of brown adipose tissue<br />

(BAT) generate heat via mitochondrial<br />

uncoupling of lipid oxidation. White adipose<br />

tissue (WAT) is the major organ for<br />

regulated storage and mobilization of<br />

triglycerides. With progressive body<br />

weight gain, lipids are deposited in<br />

other non-adipose organs (liver, mus-<br />

�2 Degeneration of beta cells depends on<br />

the presence of dietary carbohydrates. (A)<br />

NZO mice develop hyper glycemia after a<br />

short intervention with a carbohydratecontaining<br />

diet (red curve) (B). Immuno -<br />

histochemical detection of insulin in<br />

Langerhans’ islets of NZO mice fed a carbo -<br />

hydrate-free or a carbohydrate-containing<br />

diet for 2-16 days (C). Early apoptosis of<br />

beta cells after feeding carbohydrates<br />

Immunostaining with caspase-3 antibody.


30<br />

�3 Impaired lipid droplet formation in<br />

Arfrp1 ad-/- mice results in early hepato -<br />

steatosis. (A) Mice lacking the GTPase<br />

ARFRP1 in adipose tissues exhibit reduced<br />

fat mass and plasma leptin levels. (B)<br />

Reduced size and lipid content of BAT of<br />

Arfrp1 ad-/- mice at the age of 7 days is<br />

associated with increased lipid storage in<br />

the liver. Lipid staining with Oil Red, bars:<br />

50 μm.<br />

cles, pancreas, and heart) thereby forming<br />

‘ectopic fat’ and interfering with<br />

insulin signaling and insulin secretion.<br />

Most lipodystrophic syndromes predispose<br />

to similar metabolic complications<br />

seen in obesity such as insulin<br />

resistance, type 2 diabetes, hepatic<br />

steatosis, and dyslipidemia.<br />

ADP-ribosylation factor related protein<br />

1 (ARFRP1) is a GTPase regulating<br />

protein trafficking between intracellular<br />

organelles. We have recently shown<br />

that mice lacking Arfrp1 in adipocytes<br />

(Arfrp1 ad-/- ) are lipodystrophic due to a<br />

defective lipid droplet formation and<br />

elevated lipolysis (Fig. �3 A), whereas<br />

triglyceride synthesis was not affected.<br />

Lipid droplets of brown adipocytes of<br />

Arfrp1 ad-/- mice were considerably<br />

smaller and exhibited ultrastructural<br />

alterations such as a disturbed interaction<br />

of small lipid loaded particles with<br />

the larger droplets, suggesting that<br />

ARFRP1 mediates the transfer of newly<br />

formed small lipid particles to the large<br />

storage droplets (Fig. �3 B). In addition,<br />

levels of phosphorylated HSL (hormone<br />

sensitive lipase) were elevated, and<br />

association of ATGL (adipocyte triglyceride<br />

lipase) with lipid droplets was<br />

enhanced in brown adipose tissue from<br />

Arfrp1 ad-/- mice. Accordingly, basal lipolysis<br />

was increased after knockdown of<br />

Arfrp1 in 3T3-L1 adipocytes. The data<br />

indicate that disruption of ARFRP1 prevents<br />

the normal enlargement of lipid<br />

droplets and produces an activation of<br />

lipolysis.<br />

In future studies we will employ<br />

mouse models with a postnatal deletion<br />

of ARFRP1 in adipose tissue in<br />

order to investigate pathomechanisms<br />

induced by ectopic fat storage in liver,<br />

muscle, and pancreatic islets.<br />

The Department of Experimental<br />

Diabetology was established in<br />

October <strong>2009</strong> with the appointment of<br />

Prof. Schürmann.<br />

�3 Verschlechterte Lipidtropfenbildung in Arfrp1 ad-/- -Mäusen führt zur Entwicklung einer<br />

frühen Hepatosteatose. (A) Mäuse, denen die GTPase ARFRP1 im Fettgewebe fehlt, haben eine<br />

geringe Fettmasse und entsprechend kaum Leptin im Plasma. (B) Die Menge des braunen<br />

Fettgewebes (BAT) und der Lipidgehalt ist in Arfrp1ad -/- -Mäusen im Alter von 7 Tagen deutlich<br />

reduziert und mit einer Fettspeicherung in der Leber assoziiert. Lipide sind durch Oil-red rötlich<br />

gefärbt (Balken: 50 μm).<br />

größeren Lipidtropfen fusionieren konnten<br />

(Abb. �3 B). Zudem waren die Spiegel an<br />

aktivierter, phosphorylierter Hormonsensitiver<br />

Lipase (HSL) erhöht und die<br />

Adipozyten-Triglyzerid-Lipase (ATGL) war<br />

bei Abwesenheit von ARFRP1 vermehrt an<br />

der Oberfäche der Fetttropfen zu finden.<br />

Tatsächlich konnten wir in einem Zell -<br />

system, den 3T3-L1-Adipozyten, nach<br />

Hemmung der ARFRP1-Expression eine<br />

erhöhte basale Lipolyserate messen. Wir<br />

gehen demnach davon aus, dass die<br />

Hemmung von ARFRP1 eine Vergröße rung<br />

der Lipidtropfen verhindert und gleichzeitig<br />

den Fettabbau erhöht.<br />

In zukünftigen Arbeiten werden wir<br />

Mausmodelle entwickeln, in denen<br />

ARFRP1 zu späteren Zeitpunkten ausgeschaltet<br />

wird, um die durch ektope Fett -<br />

speicherung ausgelösten Patho mecha -<br />

nis men zu untersuchen, welche die<br />

Insulin sensitivität der Leber, des Skelett -<br />

muskels und des Pankreas beeinflussen.<br />

Die Abteilung Experimentelle Diabeto -<br />

logie wurde mit Dienstantritt von Prof.<br />

Schürmann als Abteilungsleiterin im<br />

Oktober <strong>2009</strong> eingerichtet.<br />

Technische Mitarbeiter/innen<br />

Christine Gumz<br />

Anett Helms<br />

Malte Neubauer<br />

Monika Niehaus<br />

Carola Plaue<br />

Michaela Rath<br />

Brigitte Rischke<br />

Andrea Teichmann<br />

Sophie Tschirner<br />

Kathrin Warnke


Ausgewählte Publikationen<br />

Selected Publications<br />

Originalarbeiten/Original Papers<br />

Diril, M.K., Schmidt, S., Krauß, M., Gawlik,<br />

V., Joost, H.-G., Schürmann, A., Haucke, V.,<br />

Augustin, R.: Lysosomal localization of<br />

GLUT8 in the testis – the EXXXLL motif of<br />

GLUT8 is sufficient for its intracellular<br />

sorting via AP1- and AP2-mediated interaction.<br />

FEBS J. 276, 3729–3743 (Open<br />

Access) (<strong>2009</strong>).<br />

Hesse, D., Hommel, A., Jaschke, A., Moser,<br />

M., Bernhardt, U., Zahn, C., Kluge, R.,<br />

Wittschen, P., Gruber, A.D., Al-Hasani, H.,<br />

Joost, H.-G., Schürmann, A.: Altered<br />

GLUT4 trafficking in adipocytes in the<br />

absence of the GTPase Arfrp1. Biochem.<br />

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The ARF-like GTPase ARFRP1 is essential for<br />

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Heude, B., Jarvelin, M.-R., Hartikainen, A.-<br />

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Drittmittelprojekte<br />

External Funding<br />

31<br />

Graduiertenkolleg: Hormonal Regula -<br />

tion of Energy Metabolism, Body<br />

Weight and Growth<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.10.2005 – 30.09.2014<br />

Klinische Forschergruppe KFO218:<br />

„Hor monal regulation of body weight<br />

maintenance“, Workpackage 8: „Phar -<br />

macologic strategies for maintenance of<br />

weight loss in diet induced obese mice“<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.09.<strong>2009</strong> – 30.09.2012<br />

Initiierung des Aufbaus des Deutschen<br />

Zentrums <strong>für</strong> Diabetesforschung<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.07.<strong>2009</strong> – 31.12.2013<br />

NUPREDM: BioMed: Nutritional Pre -<br />

vention of Type 2 Diabetes mellitus:<br />

Functional Basis of Protective Foods<br />

and Individualisation of Intervention,<br />

Workpackage 3: Identification of riskmodifying<br />

food components in a mouse<br />

model type 2 diabetes<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.02.<strong>2009</strong> – 31.01.2012<br />

NGFN-plus: Molekulare Mechanismen<br />

der Adipositas: Identifizierung von<br />

Genen, die zur polygenen Adipositas der<br />

Maus beitragen<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.06.2008 – 31.05.2013<br />

EurOCHIP: European Obesity Consor -<br />

tium studying the Hypothalamus and<br />

its Interaction with Peripheral organs<br />

Finanzierung: EU<br />

Laufzeit: 01.10.<strong>2009</strong> – 30.09.2013<br />

PREPOBEDIA: Novel PREP1-dependent<br />

transcriptional networks in the control<br />

of insulin sensitivity (Collaborative<br />

Project)<br />

Finanzierung: EU<br />

Laufzeit: 01.01.2008 – 31.12.2011


32<br />

Department of Clinical Nutrition<br />

Head: Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />

Summary Nutrition has an important<br />

effect on metabolism and thus on the<br />

risk of nutrition-associated diseases.<br />

The goal of the department is to investigate<br />

this relationship with the help of<br />

clinical studies and experimental basic<br />

research and to develop and test strategies<br />

to prevent nutrition-associated<br />

diseases. In addition, we examine the<br />

effect of certain foods on human<br />

metabolism, especially with regard to<br />

individual characteristics and information<br />

on the genetic makeup.<br />

The role of protein in nutrition<br />

Within the European DiOGenes (Diet,<br />

Obesity and Genes) Study, we investigated<br />

the effects of a high-protein or<br />

high glycemic-index (GI) diet on weight<br />

regain after a weight-loss diet. At the<br />

beginning of the study, the participants<br />

had to lose about 11 kg within 8 weeks<br />

with a low-calorie diet. During the subsequent<br />

intervention period, they had to<br />

maintain one of the five randomly<br />

selected diets, as follows:<br />

• a diet with a high protein content and<br />

low GI,<br />

• a diet with a high protein content and<br />

high GI,<br />

• a diet with a normal protein content<br />

and low GI,<br />

• a diet with a normal protein content<br />

and a high GI.<br />

The fifth diet served as a “control diet”<br />

based on recommendations for a<br />

healthy diet.<br />

Indeed, the high protein diet reduced<br />

the amount of weight regained within<br />

the six months following weight loss by<br />

1 kilogram and doubled the chance of<br />

maintaining the weight. A lower GI also<br />

reduced weight regain by about 1 kg, so<br />

the combination of low GI and high protein<br />

led to maintenance of a constant<br />

body weight.<br />

As the consequences of weight loss,<br />

LDL cholesterol, triglycerides, and in -<br />

�1 Subsequent to a weight reduction<br />

phase, a 26-week intervention phase with<br />

specific diets led to a further decrease of<br />

the inflammatory marker CRP (C-reactive<br />

protein). LP/LGI: Diet with low protein<br />

content and low glycemic index (GI) ><br />

HP/LGI: Diet with high protein content and<br />

low GI >> LP/HGI: Diet with low protein<br />

content and high GI > Control: Diet<br />

recommended by the German Association<br />

for Nutrition ≠ HP/HGI: Diet with high<br />

protein content and high GI.<br />

Abteilung Klinische Ernährung<br />

Leitung: Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />

Zusammenfassung Die Ernährung be -<br />

ein flusst maßgeblich den Stoffwechsel<br />

und damit auch das Risiko <strong>für</strong> ernährungsassoziierte<br />

Erkrankungen. Das Ziel<br />

der Abteilung Klinische Ernährung ist,<br />

diese Zusammenhänge mit Hilfe klinischer<br />

Studien und experimenteller Grund -<br />

lagen forschung zu untersuchen und, aufbauend<br />

auf unseren Erkennt nissen,<br />

Strategien zu entwickeln und zu testen,<br />

die ernährungsassoziierten Krank heiten<br />

vorbeugen. Zudem erforscht die Abtei -<br />

lung, wie bestimmte Nah rungsmittel den<br />

menschlichen Stoff wechsel beeinflussen,<br />

wobei sie besonders individuelle Eigen -<br />

schaften und In for mationen über die<br />

Erbanlagen be rücksichtigt.<br />

Bedeutung des Proteingehalts in der<br />

Nahrung<br />

Christiane Bumke-Vogt, Özlem Gögebakan,<br />

Silke Hornemann, Angela Kohl, Michael Kruse,<br />

Martin Osterhoff, Martin O. Weickert<br />

Im Rahmen der europäischen DiOGenes<br />

(Diet, Obesity and Genes)-Studie untersuchten<br />

wir, welche Rolle der Protein -<br />

gehalt bzw. der glykämische Index (GI)<br />

der Nahrung <strong>für</strong> eine Gewichts-Wieder -<br />

zunahme nach einer Reduktionsdiät<br />

spielt. Zu Beginn der Studie mussten die<br />

Teilnehmer innerhalb von acht Wochen<br />

etwa 11 kg mit einer Niedrigkaloriendiät<br />

abnehmen. Im folgenden Interven tions teil<br />

der Studie mussten sie dann eine von fünf<br />

vorgegebenen Diäten einhalten, die per<br />

Zufallsprinzip zugeordnet wurden. Zur<br />

Auswahl standen:<br />

• eine Kost mit erhöhtem Eiweißanteil und<br />

niedrigem GI,<br />

• eine Kost mit erhöhtem Eiweißanteil und<br />

hohem GI,<br />

• eine Kost mit normalem Eiweißanteil<br />

und niedrigem GI,<br />

• eine Kost mit normalem Eiweißanteil<br />

und hohem GI.<br />

Bei der fünften Diät handelte es sich um<br />

eine „Kontroll-Diät“, die sich an den bestehenden<br />

Ernährungsempfehlungen orientierte.<br />

In den ersten sechs Monaten nach<br />

der Gewichtsreduktion bewirkte eine<br />

proteinreichere Ernährung durchschnittlich<br />

eine um 1 kg geringere Wieder -<br />

zunahme des Körpergewichts. Ebenso<br />

verdoppelte sie die Chance, das Gewicht<br />

längerfristig zu halten. Auch ein niedriger<br />

GI reduzierte die Gewichts-Wieder -<br />

zunahme um etwa 1 kg, so dass eine<br />

Ernährung mit niedrigem GI und höherem<br />

Proteinanteil insgesamt zur Gewichts -<br />

konstanz führte.<br />

Während der Gewichtsreduktions -<br />

phase sanken die LDL-Cholesterin-, die<br />

Triglyzerid- und die Entzündungswerte<br />

deutlich ab und auch der Blutdruck normalisierte<br />

sich. Allerdings verminderte<br />

sich auch der Wert <strong>für</strong> das „gute“ HDL-<br />

Cholesterin. Diese Daten zeigen die<br />

enorme Bedeutung der Energiebilanz.<br />

�1 Bestimmte Diäten führten in der an die Gewichtsreduktionsphase anschließenden<br />

26-wöchigen Interventionsphase zu einer weiteren Reduktion des Entzündungsmarkers CRP<br />

(C-reaktives Protein). LP/LGI: Diät mit niedrigem Proteingehalt und niedrigem glykämischem<br />

Index (GI) > HP/LGI: Diät mit hohem Proteingehalt und niedrigem GI >> LP/HGI: Diät mit<br />

niedrigem Proteingehalt und hohem GI > Control: Von der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Ernährung empfohlene Kost ≠ HP/HGI: Diät mit hohem Proteingehalt und hohem GI.


�2 Insulinempfindlichkeit der Studienteilnehmer nach dem Verzehr unterschiedlicher iso -<br />

energetischer Diäten über einen Zeitraum von sechs bzw. 18 Wochen, dargestellt als M-Werte:<br />

insulinvermittelte Glucoseaufnahme als Messwert der Gesamtkörper-Insulinempfindlichkeit.<br />

Kontrolldiät (weiß); Diät mit hohem Ballaststoffanteil (hellgrau); Diät mit einem hohen Protein -<br />

anteil (helllila); Diät mit moderatem Eiweiß- und Ballaststoffanteil (lila). Nach sechs Wochen<br />

zeigte sich ein Unterschied zwischen einer verbesserten Insulinempfindlichkeit unter einer Diät<br />

mit hohem Ballaststoffanteil und einer verschlechterten Insulinempfindlich keit unter einer<br />

Diät mit hohem Proteinanteil. Nach 18 Wochen wiesen Biomarkerunter suchungen darauf hin,<br />

dass die Probanden die Diät mit hohem Proteinanteil ab der sechsten Woche weniger gut<br />

einhielten.<br />

Denn die negative Energiebilanz während<br />

der Gewichtsreduktion hatte, abgesehen<br />

von dem Effekt auf den HDL-Spiegel,<br />

einen außerordentlich positiven Effekt<br />

auf den Stoffwechsel.<br />

Die fünf verschiedenen isokalorischen<br />

Diäten unterschieden sich hinsichtlich<br />

ihrer Wirkungen auf den Stoffwechsel<br />

kaum voneinander. In allen Gruppen<br />

konnten wir einen moderaten Wie -<br />

deranstieg des Blutdrucks, des LDL-<br />

Cholesterins sowie der Triglyzeride feststellen.<br />

Auch das HDL-Cholesterin stieg<br />

unter allen Ernährungsstrategien deutlich<br />

über die Ausgangswerte an. Eine bedeutsame<br />

Ausnahme fand sich jedoch bezüglich<br />

der Spiegel des Entzündungs markers<br />

CRP (C-reaktives Protein), die in der<br />

Gewichtsreduktionsphase stark ab fielen.<br />

Eine an diese Phase anschließende Er -<br />

nährung mit einem niedrigen GI verursachte<br />

einen signifikanten weiteren<br />

Abfall des CRP (Abb. �1 ). Eine Ernährung<br />

mit erhöhtem Proteinanteil hatte dagegen<br />

keinen positiven, sondern eher einen<br />

leicht negativen, vom GI unabhängigen<br />

Effekt auf den CRP-Spiegel.<br />

Daher gingen wir der Frage nach,<br />

welche weiteren Stoffwechselwirkungen<br />

eine proteinreiche Ernährung trotz der<br />

günstigen Effekte auf das Körpergewicht<br />

haben könnte.<br />

Wir untersuchten hierzu gesunde übergewichtige<br />

Menschen im Rahmen der<br />

ProFiMet (Protein, Fiber and Metabolic<br />

Syndrome)-Studie. Die Probanden erhielten<br />

zweimal täglich ein Supplement mit<br />

Erbsen- und Molke-Proteinen, um den<br />

Proteingehalt der Nahrung auf 24 – 28 %<br />

der Nahrungsenergie zu erhöhen. Die<br />

Kontrollgruppe verzehrte ein proteinarmes,<br />

kohlenhydrathaltiges Placebo prä -<br />

parat mit einem normalen Proteinanteil<br />

von 15 %. Die erhöhte Proteinzufuhr hatte<br />

bei konstantem Körpergewicht keine<br />

negativen Auswirkungen auf Entzün -<br />

dungs signale. Die Muskelmasse nahm in<br />

der Hochproteingruppe nach 18 Wochen<br />

durchschnittlich um ca. 500 g zu, während<br />

die Körperfettmenge der Pro banden entsprechend<br />

abnahm. Gleich zeitig be ding te<br />

die eiweißreiche Kost eine moderate<br />

Reduktion der Insulinempfind lich keit<br />

(Abb. �2 ), die mit einer Konzentra tions -<br />

zunahme des Signalenzyms S6-Kinase<br />

verknüpft war. Die S6-Kinase fördert das<br />

Muskelwachstum und hemmt die Insu lin -<br />

wirkung. Da eine zu hohe Proteinzufuhr<br />

ungünstige Stoff wechselwirkungen ha -<br />

ben kann, empfehlen wir gegenwärtig<br />

nierengesunden Men schen eine Kost mit<br />

einem Pro tein anteil von 15–25 %.<br />

33<br />

�2 Insulin sensitivity, according to diet,<br />

expressed as M-value of the baseline value<br />

after 6 and 18 weeks. Control diet (white<br />

bars), diet high in cereal fiber (grey bars),<br />

diet high in protein (pale violet bars),<br />

mixed diet moderately high in both cereal<br />

fiber and protein (violet bars). M-value:<br />

insulin-mediated glucose uptake as a<br />

measurement of whole-body insulin<br />

sensitivity.<br />

flam matory markers were lowered significantly<br />

and blood pressure became<br />

normal. Although HDL cholesterol also<br />

decreased, this data emphasizes the<br />

enormous importance of the energy<br />

balance. The metabolic effects of the<br />

subsequent five different isocaloric<br />

diets hardly differed. In all groups there<br />

was a moderate increase in blood pressure,<br />

LDL cholesterol, and triglycerides.<br />

There was also a marked increase in HDL<br />

cholesterol. An exception was the<br />

inflammatory marker CRP (C-reactive<br />

protein) level, which markedly decreas -<br />

ed during weight loss. A subsequent<br />

diet with a low GI caused a further<br />

significant decrease of CRP (Fig. �1 ). In<br />

contrast, a diet with a higher protein<br />

content had a slightly negative effect on<br />

the GI-independent CRP level.<br />

We therefore pursued the question of<br />

other possible metabolic effects of a<br />

high-protein diet. We studied healthy,<br />

overweight individuals within the<br />

framework of the “ProFiMet” (Protein,<br />

Fiber, and Metabolic Syndrome) Study.<br />

In order to increase the protein content<br />

of the diet to 24 – 28 % of total energy<br />

intake, the probands received protein<br />

supplements twice a day. The control<br />

group received a low-protein placebo<br />

containing carbohydrates, ensuring a<br />

normal protein content of 15 %. The<br />

high protein intake had no negative<br />

effects on inflammatory markers under<br />

constant body weight. The muscle<br />

mass increased by about 500 grams<br />

after 18 weeks, accompanied by a<br />

similar reduction in total body fat.<br />

However, protein also induced a reduction<br />

in insulin sensitivity (Fig. �2 ), which<br />

was associated with an increase of the<br />

signaling enzyme S6-kinase. That is<br />

known to induce muscle-cell growth<br />

and to reduce insulin sensitivity. As a<br />

high intake of protein may have disadvantageous<br />

metabolic effects, we recommend<br />

a protein content of 15–25 %<br />

of total energy intake in healthy individuals.


34<br />

Which nutrient fibers are most<br />

favorable for metabolism?<br />

In previous studies our group demonstrated<br />

that non-soluble fiber from<br />

wheat or oats (Fig. �3 ) rapidly improves<br />

insulin action. In the ProFiMet Study we<br />

investigated the effect of non-soluble<br />

oat fiber and compared it with a highprotein<br />

and high-cereal-fiber nutrition<br />

over 18 weeks. Indeed, the intake of 30 g<br />

of oat fiber per day improved insulin<br />

sensitivity by approximately 20 %<br />

as determined by hyperinsulinemic<br />

euglycemic clamps. The combination of<br />

fiber with high protein intake not only<br />

prevented the insulin resistance<br />

observed by protein intake alone but<br />

even improved insulin sensitivity as<br />

well.<br />

In contrast to the soluble, fermentable<br />

fiber that is transformed to<br />

short-chain fatty acids by intestinal<br />

bacteria, the non-fermentable, nonsoluble<br />

fiber does not contribute to<br />

energy balance. Indeed, in a study in<br />

mice, the non-fermentable oat fiber prevented<br />

weight gain and fatty liver otherwise<br />

induced by a high-fat diet,<br />

whereas the same amount of soluble,<br />

fermentable guar fiber added to energy<br />

balance and thereby to body weight.<br />

In view of the positive effects of oat<br />

fiber on insulin sensitivity, we are currently<br />

investigating in the OptiFiT<br />

(Optimal Fiber Trial) Study whether an<br />

oat-fiber supplement may help to prevent<br />

diabetes in pre-diabetic subjects<br />

with impaired glucose tolerance and<br />

impaired fasting glucose and positively<br />

affect body weight. Should this be confirmed,<br />

this fiber may be added in moderate<br />

amounts to everyday foods such<br />

as bread, cakes, and pasta (with little<br />

effect on the taste) in order to significantly<br />

reduce the incidence of diabetes.<br />

Metabolic regulation by Glucoseinduced<br />

Insulinomimetic Peptide (GIP)<br />

The Glucose-induced Insulinomimetic<br />

Peptide (GIP) serves to regulate nutrient<br />

utilization and fat storage in adipose tissue<br />

as well as insulin release. We investigated<br />

the effects of this hormone by<br />

giving volunteers a 4-hour infusion of<br />

GIP. In other experiments, the volun-<br />

�3 Oats contain insoluble fiber that causes<br />

a short-term improvement of insulin<br />

sensitivity.<br />

Welche Ballaststoffe sind <strong>für</strong> den<br />

Stoffwechsel am günstigsten?<br />

Christiane Bumke-Vogt, Özlem Gögebakan,<br />

Silke Hornemann, Angela Kohl, Michael Kruse,<br />

Martin Osterhoff, Martin O. Weickert<br />

Der Verzehr von Getreide-Ballaststoffen<br />

wurde in zahlreichen epidemiologischen<br />

Studien mit einer Abnahme des Typ-2-<br />

Diabetes- und des kardiovaskulären<br />

Risikos verknüpft. Lösliche Ballaststoffe<br />

aus Gemüse und Obst zeigten dagegen<br />

keine protektiven Effekte. Wir konnten<br />

bereits in früheren Studien zeigen,<br />

dass unlösliche Ballaststoffe aus Hafer<br />

(Abb. �3 ) oder Weizen die Insulin wirk -<br />

samkeit kurzfristig verbessern. In der<br />

ProFiMet (Protein, Fiber and Metabolic<br />

Syndrome)-Studie untersuchten wir <strong>für</strong><br />

eine Dauer von 18 Wochen die Stoff -<br />

wechseleffekte einer mit unlöslichen<br />

Hafer-Ballaststoffen angereicherten Kost<br />

sowie die Effekte einer Kost mit hohem<br />

Protein- und Getreide-Ballaststoffanteil.<br />

Tatsächlich verbesserte eine Ballast stoff -<br />

zufuhr von etwa 30 g/Tag die Insulin -<br />

empfindlichkeit um knapp 20 % (gemessen<br />

in einem hyperinsulinämischen,<br />

euglykämischen Clamp). Zudem verhinderte<br />

sie bei einer gleichzeitig erhöhten<br />

Aufnahme von Eiweiß nicht nur eine proteinbedingte<br />

Insulinresistenz, sondern<br />

verbesserte sogar die Insulinwirkung. Die<br />

richtige Kombination von Nahrungs -<br />

kompo nen ten ist offensichtlich vorteilhaft.<br />

Die verwendeten unlöslichen Hafer-<br />

Ballast stoffe sind kaum fermentierbar<br />

und verursachen deshalb keine Blähun -<br />

gen. Im Gegensatz zu fermentierbaren löslichen<br />

Ballaststoffen, die von Darm -<br />

bakterien in kurzkettige Fettsäuren<br />

umgewandelt und dann als Nahrung<br />

resorbiert werden, tragen sie auch nicht<br />

zur Energiebilanz bei. Die Bedeutung dieses<br />

Aspektes zeigten wir an Mäusen, die<br />

eine fettreiche Diät erhielten. Hier verhinderten<br />

unsere Haferballaststoffe, im<br />

Gegensatz zu dem löslichen fermentierbaren<br />

Ballaststoff Guar, eine Gewichts -<br />

zunahme und das Entstehen einer<br />

Fettleber. Da die Hafer ballaststoffe nicht<br />

verwertet werden können und den Stoff -<br />

wechsel günstig beeinflussen, wären sie<br />

ein natürlicher, ener gie armer und sinnvoller<br />

Nahrungs zusatz. Deshalb unter -<br />

suchen wir aktuell in der OptiFiT (Optimal<br />

Fiber Trial)-Studie, ob ein zweimal täglich<br />

eingenommenes Supple ment unserer<br />

Haferballaststoffe das Auftreten von<br />

Diabetes bei Menschen mit einem Prä -<br />

diabetes (gestörte Glucose toleranz und<br />

gestörte Nüchternglucose) vermindern<br />

kann und das Gewicht günstig beeinflusst.<br />

Sollte sich dies bestätigen, wäre ein<br />

Zusatz von geringen Mengen an unlöslichen<br />

Ballaststoffen zu Nahrungs mitteln<br />

wie Brot, Kuchen und anderen Teigwaren<br />

(die deren Geschmack nicht merklich verändern)<br />

ein wirksamer Weg, um die<br />

Diabetes-Inzidenz insgesamt deutlich zu<br />

reduzieren.<br />

�3 Hafer enthält unlösliche Ballaststoffe, welche die Insulinwirksamkeit kurzfristig verbessern.


Stoffwechselregulation durch das<br />

nahrungsinduzierte Dünndarmhormon<br />

Glucose-induziertes Insulino -<br />

mimetisches Peptid (GIP)<br />

Andreas Birkenfeld, Özlem Gögebakan,<br />

Frank Isken †, Farnaz Nehad Kejani, Martin<br />

Osterhoff, Olga Pivovarova, Natalia Rudovich,<br />

Martin O. Weickert<br />

Das Glucose-induzierte Insulino mime ti -<br />

sche Peptid (GIP) ist ein wichtiges Dünn -<br />

darmhormon, das nach der Nahrungs -<br />

aufnahme freigesetzt wird und die<br />

Nah rungsverwertung und Speicherung<br />

im Fettgewebe ebenso wie die Insulin -<br />

freisetzung reguliert. Um mehr über die<br />

Funktionen von GIP zu erfahren, untersuchten<br />

wir seine Wirkung, indem wir<br />

Freiwilligen das Hormon über vier Stun -<br />

den infundierten. Um das Hormon -<br />

muster nach dem Essen zu imitieren,<br />

infundierten wir Freiwilligen in weiteren<br />

Experimenten zudem Insulin und Glu cose.<br />

Vor und nach der Infusion wurden<br />

Veränderungen der Genexpression im<br />

Fettgewebe mit Gen-Arrays (48.000<br />

Gensonden) bestimmt, die sämtliche<br />

bekannten Gene erfassen. Gleichzeitig<br />

verwendeten wir eine moderne massenspektrometrische<br />

Technik der parallelen<br />

Messung von hunderten Stoffwech sel -<br />

metaboliten im Plasma: die „Meta bo -<br />

lomics“. Die aufwendige Analyse dieser<br />

großen Datenmengen zeigte zahlreiche<br />

neue und unerwartete Stoffwechsel -<br />

wege, die durch diese Hormone reguliert<br />

werden. GIP reduzierte z. B. die Expression<br />

der Lipolyseenzyme adipose triglyceride<br />

lipase und hormone-sensitive lipase, eben -<br />

so wie die Expression eines Enzyms des<br />

Glucocorticoidstoffwechsels, die 11beta-<br />

Hydroxysteroid-Dehydrogenase (11beta-<br />

HSD1) und senkte die Kon zen tration der<br />

freien Fettsäuren. In Zell kulturstudien<br />

bestätigten wir, dass GIP durch eine<br />

Hemmung der 11beta-HSD1 die Lipolyse<br />

hemmt. Weiter beobachteten wir, dass<br />

GIP ein hungerauslösendes Hormon aus<br />

dem Magen, das Ghrelin, im Zusam men -<br />

spiel mit Insulin und Fett säure meta -<br />

boliten reduziert und damit den Appetit<br />

beeinflussen kann. Inter essanter weise<br />

erhöhte GIP auch die Konzentration be -<br />

stimmter Entzündungs mediatoren aus<br />

dem Fettgewebe, wie z. B. das monocyte<br />

chemoattractant protein 1, ein Signal -<br />

protein, das Entzündungszellen ins Fett -<br />

gewebe lenkt. Da Übergewicht mit einer<br />

Zunahme dieser Entzündungszellen im<br />

Fettgewebe einhergeht, zeigen diese<br />

Daten, dass schon große Mahlzeiten, die<br />

viel GIP freisetzen, diesen Prozess in Gang<br />

setzen können. GIP scheint also überwie-<br />

gend <strong>für</strong> eine effektive Energiespeiche -<br />

rung zu sorgen. Dies konnten wir durch<br />

Studien bestätigen, in denen Mäuse vor<br />

einer Adipositas geschützt waren, deren<br />

GIP-Rezeptor durch Genmanipulation<br />

ausgeschaltet war.<br />

Individualisierte Ernährung und<br />

Nutrigenomik<br />

Stephanie Döcke, Silke Hornemann,<br />

Michael Kruse, Christian v. Loeffelholz,<br />

Anne-Katrin Seltmann<br />

Es ist seit langem bekannt, dass Men schen<br />

unterschiedlich auf Nahrung reagieren.<br />

Wir vermuten heute, dass diese Unter -<br />

schiede in genetischen Variationen be -<br />

gründet sind. Individuelle Unterschiede<br />

sollten sich am deutlichsten erfassen lassen,<br />

wenn man die Reaktion von Indivi -<br />

duen auf eine Nahrungsumstellung<br />

untersucht. Dies tun wir mit Hilfe der<br />

NUGAT (NUtriGenomic Analysis in Twins)-<br />

Studie. Eineiige Zwillingspaare müssen <strong>für</strong><br />

zunächst sechs Wochen eine fettarme,<br />

kohlenhydratbetonte Ernäh rung befolgen,<br />

die auf den Empfehlungen der<br />

Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Er nährung<br />

basiert. Im Anschluss müssen sie <strong>für</strong><br />

sechs Wochen eine klassisch deutsche,<br />

fett- und proteinreiche Kost essen und<br />

danach eine proteinreiche, Ballaststoffbetonte<br />

Ernährung verfolgen. Beide<br />

Zwillinge eines Paares ernähren sich<br />

gleich, so dass auftretende Unterschiede,<br />

z. B. in den Stoffwechselwerten, nicht<br />

genetisch bedingt sein können. Ein Ver -<br />

gleich der unterschiedlichen Zwillings -<br />

paare sollte dagegen die Größe der<br />

genetisch bedingten Variation zeigen.<br />

Tat sächlich beobachten wir erhebliche<br />

Unterschiede zwischen den Paaren in<br />

einer Vielzahl von Parametern (Abb. �4 ), die<br />

sowohl die Regulation des Fett- und<br />

Zucker stoffwechsels, das Leberfett, verschiedene<br />

Hormone, die Monozyten -<br />

funktion, die Genexpression im abdominellen<br />

Fett sowie auch die Regulation<br />

circadianer Gene betreffen. Die Studie<br />

wird bis 2012 fortgeführt, wobei wir auch<br />

weiterhin noch Zwillingspaare suchen.<br />

Veränderungen intrazellulärer<br />

Signalwege bei einer Fettleber<br />

Andreas Birkenfeld, Stephanie Döcke,<br />

Christian v. Loeffelholz, Natalia Rudovich,<br />

Martin O. Weickert<br />

Eine Fettleber tritt meistens im Zusam -<br />

menhang mit Übergewicht auf und ist<br />

eng mit Entgleisungen des Zucker- und<br />

35<br />

teers had infusions of glucose and<br />

insulin in order to imitate the hormonal<br />

pattern after a meal. Before and<br />

following GIP infusion, gene expression<br />

patterns in adipose tissue were determined<br />

using gene arrays, which<br />

included all known genes. At the same<br />

time we assessed hundreds of metabolites<br />

in plasma using a modern mass<br />

spectrometry approach, metabo lo -<br />

mics. An extensive analysis of this large<br />

amount of data revealed numerous<br />

new and unexpected metabolic pathways<br />

regulated by GIP. It reduced for<br />

example the expression of the lipolytic<br />

enzyme adipose triglyceride lipase and<br />

hormone-sensitive lipase, as well as an<br />

enzyme of glucocorticoid metabolism,<br />

11beta-hydroxysteroid dehydrogenase<br />

(11beta-HSD1). This was accompanied<br />

by a decrease in free fatty acids. Cell culture<br />

studies confirmed that GIP inhibits<br />

lipolysis by inhibiting 11beta-HSD1.<br />

We also observed a reduction of the<br />

hunger-triggering hormone ghrelin by<br />

GIP in interaction with insulin and fatty<br />

acid metabolites, which can have an<br />

effect on appetite. GIP also increased<br />

the concentration of certain inflammatory<br />

mediators from fatty tissue, e.g.,<br />

monocyte chemoattractant protein-1, a<br />

signaling protein that recruits inflammatory<br />

cells to fatty tissue. Since overweight<br />

is linked to an increase of<br />

inflammatory cells in fatty tissue, these<br />

data show that even large meals, which<br />

stimulate release of large amounts<br />

of GIP, can initiate this process.<br />

Apparently, GIP is mainly responsible for<br />

an efficient energy storage. In studies<br />

with mice whose GIP receptor was<br />

inactivated by genetic engineering, we<br />

were able to demonstrate that these<br />

mice are protected from becoming<br />

obese.<br />

Individualized nutrition and<br />

nutrigenomics<br />

It is well known that people respond differently<br />

to nutrition and it is currently<br />

believed that these differences are due<br />

to genetic variations. Such differences<br />

should become most apparent in individuals<br />

following marked changes in<br />

nutrient intake. With the aid of the<br />

NUGAT (NUtriGenomic Analysis in<br />

Twins) Study, we are investigating the<br />

responses of identical twins. Following<br />

a 6-week low-fat, carbohydrate-based<br />

diet recommended by the German<br />

Association for Nutrition, the twins


36<br />

�4 The test persons of the NUGAT study<br />

were also examined with the aid of dualenergy<br />

X-ray absorptiometry (DXA), a<br />

method for measuring total body<br />

composition, including bone, fat, and<br />

muscle mass.<br />

switch to a classical German fat- and<br />

protein-rich nutrition for the next 6<br />

weeks, followed by a high-protein,<br />

high-fiber diet. Since both twins have<br />

the same diet, any differences in metabolic<br />

values, for example, have no<br />

genetic basis. On the other hand, a<br />

comparison of different pairs of twins<br />

will allow determination of the range<br />

of genetic variation. Indeed, we observed<br />

major differences between pairs of<br />

twins in numerous parameters (Fig. �4 ).<br />

This study is currently underway and we<br />

will recruit further pairs of twins up<br />

until 2012.<br />

Changes of intracellular hormonal<br />

signaling pathways associated with<br />

fatty liver in humans<br />

Fatty liver is frequently observed in<br />

overweight subjects and is closely associated<br />

with disturbances in sugar and<br />

fat metabolism. We are currently investigating<br />

human hepatic tissues of differing<br />

fat content. Liver tissue was<br />

obtained in cooperation with the Clinic<br />

for Visceral Surgery of the Charité<br />

University Medicine Berlin after<br />

patients gave their consent.<br />

We investigate signaling pathways<br />

associated with intracellular energy<br />

metabolism which regulate activation<br />

of catabolic, fat-burning signals, as well<br />

as the role of endoplasmic reticulum<br />

(ER) stress. Our results show an unexpected<br />

pattern of changes, which deviate<br />

in part significantly from those<br />

observed in mouse models. We were<br />

able to identify previously unknown<br />

proteins as possible influencing factors.<br />

In the studies mentioned above<br />

(NUGAT, ProFiMet, OptiFit), we determined<br />

the hepatic fat content of participants<br />

by nuclear magnetic resonance<br />

(NMR) and were already able to<br />

show that lowering the dietary GI can<br />

reduce hepatic fat content. Using this<br />

approach, we expect to develop nutritional<br />

strategies to diminish development<br />

of fatty liver disease.<br />

�4 Die Probanden in der NUGAT-Studie wurden auch mit Hilfe der Dual-Röntgen-Absorptio -<br />

metrie (DXA) untersucht. Ein Verfahren, das Aufschluss über die Körperzusammensetzung aus<br />

Knochen-, Fett- und Muskelmasse gibt.<br />

Fettstoffwechsels verbunden. Um deren<br />

Entstehung besser zu verstehen, untersuchen<br />

wir menschliches Lebergewebe mit<br />

unterschiedlichem Fettgehalt. Frisches<br />

Lebergewebe wird in Zusammenarbeit<br />

mit der Klinik <strong>für</strong> Viszeralchirurgie der<br />

Charité nach Zustimmung der Patienten<br />

gewonnen, wenn Leberoperationen er -<br />

forderlich werden, z. B. wegen Zysten,<br />

Hämangiomen oder Metastasen.<br />

Wir untersuchen hier Signalwege, die<br />

mit dem intrazellulären Energiegehalt<br />

verbunden sind und welche die Akti -<br />

vierung kataboler, fettverbrennender<br />

Signale steuern sowie die Rolle des endoplasmatischen<br />

Retikulum (ER)-Stresses.<br />

Unsere Ergebnisse zeigen ein unerwartetes<br />

Muster, das teilweise deutlich von dem<br />

in Mausmodellen beobachteten ab -<br />

weicht.<br />

Bisher unbekannte Proteine wie z. B.<br />

transducin beta-like 1 konnten als Ein -<br />

flussfaktoren identifiziert werden.<br />

In den oben erwähnten Studien<br />

(NUGAT, ProFiMet, OptiFit) messen wir das<br />

Leberfett der Teilnehmer durch Kern spin -<br />

spektroskopie und konnten bereits zeigen,<br />

dass eine Reduktion des glykämischen<br />

Index das Leberfett senken kann. Wir<br />

erwarten, hierdurch Hinweise auf Ernäh -<br />

rungsstrategien zu erhalten, die eine<br />

Leberverfettung vermindern.<br />

Technische Mitarbeiter/innen<br />

Brigitte Böhm<br />

Melanie Hannemann<br />

Anja Henkel<br />

Daniela Hoffmann<br />

Birgit Horchler<br />

Susann Richter<br />

Kristin Simon<br />

Katrin Sprengel<br />

Stephanie Sucher<br />

Katja Treu<br />

Andreas Wagner<br />

Andrea Ziegenhorn


Ausgewählte Publikationen<br />

Selected Publications<br />

Originalarbeiten/Original Papers<br />

Arafat, A.M., Weickert, M.O., Frystyk, J.,<br />

Spranger, J., Schöfl, C., Möhlig, M., Pfeiffer,<br />

A.F.H.: The role of insulin-like growth factor<br />

(IGF) binding protein-2 in the insulinmediated<br />

decrease in IGF-I bioactivity. J.<br />

Clin. Endocrinol. Metab. 94, 5093–5101<br />

(<strong>2009</strong>).<br />

Arafat, A.M., Möhlig, M., Weickert, M.O.,<br />

Schöfl, C., Spranger, J., Pfeiffer, A.F.H.:<br />

Improved insulin sensitivity, preserved<br />

beta cell function and improved wholebody<br />

glucose metabolism after low-dose<br />

growth hormone replacement therapy in<br />

adults with severe growth hormone deficiency:<br />

a pilot study. Diabetologia 53,<br />

1304–1313 (2010).<br />

Bobbert, T., Mai, K., Fischer-Rosinský, A.,<br />

Pfeiffer, A.F.H., Spranger, J.: A1C is associated<br />

with intima-media thickness in individuals<br />

with normal glucose tolerance.<br />

Diabetes Care 33, 203–204 (2010).<br />

Dupuis, J., ..., Fischer-Rosinsky, A., …,<br />

Pfeiffer, A.F.H., …, Spranger, J. et.al.: New<br />

genetic loci implicated in fasting glucose<br />

homeostasis and their impact on type 2<br />

diabetes risk. Nat. Genet. 42, 105–116,<br />

Erratum 464 (2010).<br />

Isken, F., Klaus, S., Osterhoff, M., Pfeiffer,<br />

A.F.H., Weickert, M.O.: Effects of long-term<br />

soluble vs. insoluble dietary fiber intake on<br />

high-fat diet-induced obesity in C57BL/6J<br />

mice. J. Nutr. Biochem. 21, 278–284<br />

(2010).<br />

Isken, F., Klaus, S., Petzke, K.-J., Lodden -<br />

kemper, C., Pfeiffer, A.F.H., Weickert, M.O.:<br />

Impairment of fat oxidation under highvs.<br />

low-glycemic index diet occurs before<br />

the development of an obese phenotype.<br />

Am. J. Physiol./Endocrinol. Metab. 298,<br />

E287–E295 (2010).<br />

Isken, F., Weickert, M.O., Tschöp, M.H.,<br />

Nogueiras, R., Möhlig, M., Abdelrahman,<br />

A., Klaus, S., Thorens, B., Pfeiffer, A.F.H.:<br />

Metabolic effects of diets differing in glycaemic<br />

index depend on age and endogenous<br />

glucose-dependent insulinotrophic<br />

polypeptide in mice. Diabetologia 52,<br />

2159–2168 (<strong>2009</strong>).<br />

Larsen, T.M., Dalskov, S.-M., van Baak, M.,<br />

Jebb, S.A., Papadaki, A., Pfeiffer, A.F.H. et.al.<br />

and Astrup, A. for the Diet, Obesity, and<br />

Genes (Diogenes) Project: Diets with high<br />

or low protein content and glycemic<br />

index for weight-loss maintenance. New<br />

Engl. J. Med. 363, 2102–2113 (2010).<br />

Mai, K., Andres, J., Biedasek, K., Weicht, J.,<br />

Bobbert, T., Sabath, M., Meinus, S.,<br />

Reinecke, F., Möhlig, M., Weickert, M.O.,<br />

Clemenz, M., Pfeiffer, A.F.H., Kintscher, U.,<br />

Spuler, S., Spranger, J.: Free fatty acids link<br />

metabolism and regulation of the insulinsensitizing<br />

fibroblast growth factor-21.<br />

Diabetes 58, 1532–1538 (<strong>2009</strong>).<br />

Mai, K., Bobbert, T., Groth, C., Assmann, A.,<br />

Meinus, S., Kraatz, J., Andres, J., Arafat, A.M.,<br />

Pfeiffer, A.F.H., Möhlig, M., Spranger, J.:<br />

Physiological modulation of circulating<br />

FGF21: relevance of free fatty acids and<br />

insulin. Am. J. Physiol./Endocrinol. Metab.<br />

299, E126–E130 (2010).<br />

Márquez-Quiñones, A., Mutch, D.M.,<br />

Debard, C., Wang, P., Combes, M., Roussel,<br />

B., Holst, C., Martinez, J.A., Handjieva-<br />

Darlenska, T., Kalouska, P., Jebb, S., Babalis,<br />

D., Pfeiffer, A.F.H. et.al. and Viguerie, N. on<br />

behalf of the DiOGenes Project: Adipose<br />

tissue transcriptome reflects variations<br />

between subjects with continued weight<br />

loss and subjects regaining weight 6 mo<br />

after caloric restriction independent of<br />

energy intake. Am. J. Clin. Nutr. 92, 975–<br />

984 (2010).<br />

Pivovarova, O., Gögebakan, Ö., Pfeiffer,<br />

A.F.H., Rudovich, N.: Glucose inhibits the<br />

insulin-induced activation of the insulindegrading<br />

enzyme in HepG2 cells.<br />

Diabetologia 52, 1656–1664 (<strong>2009</strong>).<br />

Pivovarova, O., Nikiforova, V.J., Pfeiffer,<br />

A.F.H., Rudovich, N.: The influence of<br />

genetic variants in HHEX gene on insulin<br />

metabolism in the German MESYBEPO<br />

cohort. Diabet. Metab. Res. Rev. 25, 156–<br />

162 (<strong>2009</strong>).<br />

Rudovich, N., Pivovarova, O., Fisher, E.,<br />

Fischer-Rosinksy, A., Spranger, J., Möhlig,<br />

M., Schulze, M.B., Boeing, H., Pfeiffer,<br />

A.F.H.: Polymorphisms within insulindegrading<br />

enzyme (IDE) gene determine<br />

insulin metabolism and risk of type 2 diabetes.<br />

J. Mol. Med. 87, 1145–1151 (<strong>2009</strong>).<br />

von Loeffelholz, C., Möhlig, M., Arafat, A.M.,<br />

Isken, F., Spranger, J., Mai, K., Randeva, H.S.,<br />

Pfeiffer, A.F.H., Weickert, M.O.: Circulating<br />

vaspin is unrelated to insulin sensitivity in<br />

a cohort of nondiabetic humans. Eur. J.<br />

Endocrinol. 162, 507–513 (2010).<br />

Drittmittelprojekte<br />

External Funding<br />

37<br />

NUGAT-Studie: Genetische Determi -<br />

nanten metabolischer Reaktionen auf<br />

kohlenhydrat-, fett- oder proteinreiche<br />

Ernäh rungsstrategien<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.02.<strong>2009</strong> – 31.01.2012<br />

OptiFit: Untersuchung der Aus wir kung<br />

unlöslicher Ballaststoffe auf den Koh -<br />

lenhydrat- und Fettstoffwechsel sowie<br />

der Prävention des Diabetes mellitus Typ<br />

2 bei Personen mit gestörter Glukose -<br />

toleranz<br />

Finanzierung: DDS<br />

Laufzeit: 01.03.2010 – 28.02.2013<br />

Nahrungsabhängige Modulation der<br />

Genexpression des Fettgewebes durch<br />

Gastric Inhibitory Polypeptide (GIP) und<br />

Adipositasrisiko: Nutrigenomik des GIP<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.06.2010 – 31.05.2013<br />

PROFIMET: Wirkung von Proteinen und<br />

Ballaststoffen auf Parameter des Meta -<br />

bolischen Syndroms<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.08.2007 – 31.07.2010<br />

DiOGenes (IP): Diet, Obesity and Genes<br />

Finanzierung: EU<br />

Laufzeit: 01.01.2005 – 31.12.<strong>2009</strong><br />

Klinische Forschergruppe „Hormonal<br />

regulation of body weight maintenance“:<br />

Workpackage 2<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.11.<strong>2009</strong> – 31.10.2012<br />

SEGATROM: Sensorische und gastrointestinale<br />

Einflüsse von Geschmacks -<br />

rezeptorvarianten auf den Metabolis -<br />

mus und die Ernährung des Menschen<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.09.2010 – 31.08.2013<br />

Einfluss von Alpha-Linolensäure auf die<br />

GIP-vermittelte Entwicklung von Ent -<br />

zün dungsreaktionen und Expression<br />

zirkadianer Gene im Fettgewebe<br />

Finanzierung: UFOP<br />

Laufzeit: 01.04.2010 – 31.12.2011<br />

IMAGE (Public Health): Development<br />

and Implementation of a European<br />

Guideline and Training Standards for<br />

Diabetes Prevention<br />

Finanzierung: EU<br />

Laufzeit: 01.04.2007 – 31.03.2010<br />

Endoplasmatisches Retikulum (ER)-<br />

Stress im Rahmen der humanen<br />

nichtalkoholischen Fettlebererkrankung<br />

(NAFLD)<br />

Finanzierung: DDG<br />

Laufzeit: 01.02.2010 – 31.01.2012


36<br />

Department of Molecular Epidemiology<br />

Head: Prof. Dr. Matthias B. Schulze<br />

Summary Diabetes mellitus is the<br />

leading cause of preventable blindness<br />

and non-traumatic, lower-extremity<br />

amputation. Furthermore, diabetes is a<br />

major cause of coronary heart disease<br />

and chronic renal failure. Only 5 to 10 %<br />

of diabetics have type 1, which is<br />

caused by an absolute insulin deficiency<br />

that begins at an early age. Type<br />

2 diabetes, the most prevalent form, is<br />

present in 90 to 95 % of all cases. Type<br />

2 diabetes is linked to a genetic disposition,<br />

but its development is promoted<br />

by overweight and unfavorable eating<br />

and lifestyle habits. Efforts to understand<br />

the etiology of the condition and<br />

develop preventive strategies are key<br />

public health goals. Studies suggest<br />

that a number of dietary exposures can<br />

influence diabetes risk, independent of<br />

dietary effects on body weight.<br />

Aim of the Department of Molecular<br />

Epidemiology is to evaluate associations<br />

between diet and lifestyle and risk of<br />

type 2 diabetes and its complications.<br />

The research concept is based on the<br />

assumption that interaction between<br />

genetic factors and lifestyle plays a central<br />

role in the development of these diseases.<br />

Current research topics include:<br />

• the interplay between nutritional<br />

exposures and metabolic status as<br />

well as gene-environment interactions<br />

and the incidence of type 2<br />

diabetes and<br />

• approaches to diabetes risk prediction.<br />

Diet, genetics, and risk of diabetes<br />

Fatty acid biomarkers and diabetes risk<br />

Traditional dietary assessment methods<br />

are no longer sufficient for epidemiological<br />

research, so there is a growing<br />

interest in biomarker research. We<br />

therefore investigated the role of fatty<br />

acids in type 2 diabetes incidence by<br />

using biomarkers and DNA analysis.<br />

Fatty acid biomarkers reflect the biologically<br />

relevant fatty acid profile at the<br />

interface between fat intake and metabolic<br />

processes. Within a DFG project,<br />

we used data from the European<br />

Prospective Investigation into Cancer<br />

and Nutrition (EPIC)-Potsdam Study to<br />

evaluate associations between dietary<br />

fat intake and fatty acid profile of erythrocyte<br />

membranes with diabetes<br />

�1 Association between rs174546 and<br />

fatty acid profiles of erythrocyte<br />

membranes in the EPIC-Potsdam Study.<br />

The mean proportion of respective fatty<br />

acids among participants with rs174546<br />

CC-genotype serves as reference value.<br />

Abteilung Molekulare Epidemiologie<br />

Leitung: Prof. Dr. Matthias B. Schulze<br />

Zusammenfassung Diabetes mellitus<br />

ist eine chronische Störung des Glukose -<br />

stoffwechsels und die wichtigste Ursache<br />

vermeidbarer Erblindungen und nichttraumatischer<br />

Amputationen der unteren<br />

Extremitäten. Zudem ist Diabetes mellitus<br />

eine Hauptursache der koronaren Herz -<br />

erkrankung und eines dauerhaften Nie -<br />

renversagens. Der Typ-2-Diabetes (Alters -<br />

zucker) stellt dabei die häufigste Form in<br />

Deutschland dar. Nur etwa fünf bis zehn<br />

Prozent der Menschen mit Diabetes sind<br />

an einem Typ-1-Diabetes erkrankt. Dieser<br />

tritt bereits in jungen Jahren auf und ist<br />

durch einen absoluten Insulinmangel<br />

charakterisiert. Dagegen leiden etwa<br />

90 bis 95 Prozent der Menschen mit<br />

Diabetes an einem Typ-2-Diabetes. Diese<br />

Krankheit hat auch eine genetische<br />

Grund lage, wird aber erst durch Über -<br />

gewicht und ungünstige Ernährungsund<br />

Lebensstilgewohnheiten ausgelöst.<br />

Die Ätiologie des Typ-2-Diabetes aufzuklären<br />

und Präventionsstrategien zu entwickeln,<br />

sind wichtige Ziele der Ge -<br />

sundheitswissenschaften. Beobachtungsund<br />

Interventionsstudien legen hier<br />

nahe, dass etliche Ernährungsfaktoren<br />

das Risiko <strong>für</strong> die Erkrankung beeinflussen,<br />

unabhängig vom Einfluss der Ernährung<br />

auf das Körpergewicht.<br />

Ziel der Abteilung Molekulare Epi -<br />

demio logie ist es, die Beziehungen zwischen<br />

Ernährung und Lebensstil und dem<br />

Auftreten des Typ-2-Diabetes und seiner<br />

Folgeerkrankungen zu untersuchen. Da bei<br />

basiert das Forschungskonzept auf der<br />

Annahme, dass diese Erkrankungen<br />

durch ein Zusammenspiel von geneti-<br />

schen Faktoren und Lebensstileigen -<br />

schaf ten entstehen. Gegenstand der<br />

Forschung ist insbesondere:<br />

• das Zusammenspiel zwischen Ernäh -<br />

rungsfaktoren und metabolischen Mar -<br />

kern sowie Gen-Umwelt-Inter aktionen<br />

in der Entstehung des Typ-2-Diabetes<br />

und<br />

• Möglichkeiten der Diabetes-Risiko prä -<br />

diktion.<br />

Ernährung, Genetik und Diabetes-Risiko<br />

Ina Danquah, Janine Kröger, Laura Schulken<br />

Rolle von Fettsäuren in der Pathogenese des<br />

Typ-2-Diabetes<br />

Traditionelle Ernährungserhebungsinstru -<br />

mente reichen heute in der epi demio -<br />

logischen Forschung nicht mehr aus, weshalb<br />

die Biomarkerforschung seit einiger<br />

Zeit zunehmendes Interesse gewinnt.<br />

Daher untersuchten wir unter anderem<br />

die Rolle von Fettsäuren in der Patho -<br />

genese des Typ-2-Diabetes mit Hilfe von<br />

Biomarkern und DNA-Analysen.<br />

Fettsäure-Biomarker spiegeln das biologisch<br />

relevante Fettsäureprofil an der<br />

Schnittstelle zwischen der Zufuhr von<br />

Nahrungsfetten und Stoffwechselpro -<br />

zessen wider. Im Rahmen eines DFGgeförderten<br />

Projektes untersuchten wir<br />

mit Hilfe der Daten der European<br />

Prospective Investigation into Cancer and<br />

Nutrition (EPIC)-Potsdam-Studie, ob die<br />

Aufnahme von Nahrungsfetten und das<br />

Fettsäureprofil von Erythrozytenmem -<br />

branen mit dem Diabetes-Risiko assoziiert<br />

sind. Die EPIC-Potsdam-Studie ist eine<br />

�1 Assoziation zwischen rs174546 und dem Fettsäureprofil in Erythrozytenmembranen in der<br />

EPIC-Potsdam-Studie. Als Referenz dient der mittlere Anteil der entsprechenden Fettsäure unter<br />

Studienteilnehmern mit einem rs174546 CC-Genotyp.


prospektive Kohortenstudie mit 27.548<br />

Studienteilnehmern, hauptsächlich im<br />

Alter von 35 bis 65 Jahren.<br />

Die beiden Enzyme Δ5-Desaturase<br />

(D5D) und Δ6-Desaturase (D6D) spielen<br />

im Metabolismus von mehrfach unge -<br />

sättigten Fettsäuren (PUFA) eine wesentliche<br />

Rolle, indem sie ungesättigte Fett -<br />

säuren durch Einführung einer weiteren<br />

Doppel bindung in andere Fettsäuren<br />

umwandeln. Wir evaluierten daher ihre<br />

Aktivi tä ten: zum einen anhand der<br />

Mengen verhältnisse der Fettsäure-Um -<br />

wand lungsprodukte zu den Vorläufer -<br />

fettsäuren und zum anderen anhand von<br />

genetischen Varianten des FADS1- und des<br />

FADS2-Gens, welche <strong>für</strong> diese beiden<br />

Desaturasen kodieren. Die Einzelbasen -<br />

mutation rs174546 ist synonym mit<br />

vielen weiteren Varianten im FADS1-<br />

FADS2-Genbereich in einem Linkage<br />

Disequili brium Block assoziiert. Zudem<br />

steht die Mutation im Zusammenhang<br />

mit einem deutlich verschobenen Fett -<br />

säureprofil der Erythrozytenmembra nen,<br />

welches eine verminderte D6D- und D5D-<br />

Aktivität reflektiert (Abb. �1 ).<br />

Das Fettsäureprofil der Erythrozyten -<br />

membranen stellte sich als starker<br />

Prädiktor des Diabetes-Risikos heraus.<br />

Die stärksten direkten Assoziationen mit<br />

dem Risiko beobachteten wir <strong>für</strong> die<br />

Mem bran konzentrationen von �-Lino len -<br />

säure, Dihomo-�-Linolensäure und Pal mi -<br />

to leinsäure, während wir <strong>für</strong> die Konzen -<br />

tra tion von Linolsäure die stärkste inverse<br />

Assoziation mit dem Risiko beobachteten.<br />

Zudem standen die Mengen verhältnisse<br />

der einzelnen Fettsäuren zueinander in<br />

einem sehr engen Zusam menhang mit<br />

dem Diabetes-Risiko (Abb. �2 ). Diese<br />

spiegeln nach unserer Interpretation die<br />

Aktivitäten der Desaturasen wider.<br />

Ebenso bestätigen die Genotypinfor ma -<br />

tionen <strong>für</strong> die Einzelbasenmutation<br />

rs174546 die direkte Risikobeziehung <strong>für</strong><br />

die D6D sowie tendenziell auch die<br />

inverse Risikobeziehung <strong>für</strong> die D5D<br />

(Ansatz der Mendelschen Randomisie -<br />

rung). Die Zufuhr von Fettsäuren mit der<br />

Nahrung war nur moderat bis schwach<br />

mit den entsprechenden Fettsäure pro -<br />

filen der Erythrozyten korreliert. Ebenso<br />

war sie, wenn überhaupt, nur schwach mit<br />

dem Diabetes-Risiko assoziiert.<br />

Genetische Prädisposition, Erkrankungs -<br />

risiken und präventive Maßnahmen<br />

Auch wenn Risikovorhersagen anhand<br />

der derzeit bekannten Diabetes-Risiko -<br />

gene nicht möglich sind, ist dennoch<br />

nicht auszuschließen, dass Diabetes-<br />

Risikogene wichtig <strong>für</strong> die Wirksamkeit<br />

präventiver Maßnahmen sein können. So<br />

konnten wir beobachten, dass Träger<br />

eines Allels einer bestimmten Variante des<br />

TCF7L2-Gens sowohl ein erhöhtes Dia -<br />

betes-Risiko besitzen als auch hinsichtlich<br />

des Diabetes-Risikos nicht von einem<br />

höheren Vollkornprodukt-Verzehr profitieren.<br />

Analysen von ernährungsbedingten<br />

Erkrankungsrisiken, die im Zusammen -<br />

hang mit einer genetischen Prädis -<br />

position stehen, sind Gegenstand des<br />

europäischen Projektes InterAct (investigating<br />

how our genes and lifestyle interact<br />

�2 Relatives Risiko des Typ-2-Diabetes <strong>für</strong> einzelne Fettsäuren bzw. berechnete Aktivitäten<br />

der D6D- und D5D-Aktivität. Gezeigt ist jeweils das Relative Risiko <strong>für</strong> den Vergleich extremer<br />

Quintile. Die Fettsäuren wurden in Erythrozytenmembranen bestimmt.<br />

37<br />

risk. The EPIC-Potsdam Study involves<br />

27,548 subjects, mainly 35 to 65 years<br />

of age. The enzymes Δ5 desaturase<br />

(D5D) and Δ6 desaturase (D6D) play a<br />

key role in metabolism of polyunsaturated<br />

fatty acids, converting these to<br />

other fatty acids by inserting an additional<br />

double bond. Enzyme activities<br />

were evaluated by using fatty acid<br />

product-to-precursor ratios and by<br />

investigating variants in FADS1 and<br />

FADS2 genes that encode these<br />

desaturases. The single nucleotide<br />

polymorphism rs174546 carries information<br />

synonymous with many other<br />

variants within the FADS1-FADS2 gene<br />

block associated within a linkage disequilibrium<br />

block. These mutations are<br />

also linked to a significant shift in the<br />

fatty acid profile of erythrocyte membranes<br />

associated with lower D6D and<br />

D5D activities (Fig. �1 ).<br />

The fatty acid profile was clearly<br />

associated with diabetes risk. The<br />

strongest direct associations with risk<br />

were observed for proportions of<br />

�-linolenic acid, dihomo-�-linolenic<br />

acid, and palmitoleic acid, whereas the<br />

strongest inverse relation was detected<br />

for linoleic acid. Ratios of erythrocyte<br />

fatty acids that reflect desaturase<br />

activities were strongly associated with<br />

diabetes incidence (Fig. �2 ).<br />

Using the rs174546 variant (Mende -<br />

lian randomization approach) corroborated<br />

the direct risk relation for D6D<br />

activity and tended to support the<br />

inverse relation for D5D activity.<br />

Dietary fatty acids showed only modest<br />

to low correlations with erythrocyte<br />

fatty acids and were, if at all, only<br />

weakly associated with diabetes risk.<br />

Genetic predisposition, risk of diabetes<br />

development, and preventive measures<br />

Diabetes genes may be important for<br />

the effectiveness of preventive measures.<br />

We observed that carriers of an<br />

allelic variant within the TCF7L2 gene<br />

were more likely to develop type 2 diabetes<br />

and did not benefit from higher<br />

consumption of whole-grain foods.<br />

Analyses of nutrition-related risk in the<br />

context of a genetic predisposition are<br />

the focus of the EU-funded project<br />

InterAct (investigating how our genes<br />

�2 Relative risk of type 2 diabetes associat -<br />

ed with single fatty acids and calculated<br />

D6D and D5D activities. The relative risks<br />

for comparisons of extreme quintiles is<br />

shown. Fatty acid profiles were determined<br />

in erythrocyte membranes.


38<br />

and lifestyle interact to lead to diabetes).<br />

Significance of lifestyle and European<br />

diabetes gene variants in an African<br />

population<br />

Type 2 diabetes has rapidly emerged on<br />

the African continent (prevalence in<br />

Ghana, 6 %) since the early 1970s.<br />

Urbanization and an extended life<br />

expectancy of a constantly growing<br />

population may be responsible for this<br />

development. Our present research<br />

goal is to examine the effects of<br />

lifestyle and known European gene<br />

variants for type 2 diabetes risk in an<br />

African study population. This research<br />

is based on a case-control study in<br />

Ghana, West Africa. In cooperation<br />

with the <strong>Institut</strong>e of Tropical Medicine<br />

and International Health of the Charité<br />

– Universitätsmedizin Berlin, nutritional<br />

behavior, physical activity, socioeconomic<br />

status, and clinical parameters of<br />

1,466 participants were assessed. In the<br />

predominantly female, overweight,<br />

and middle-aged study population,<br />

type 2 diabetes is associated with<br />

abdominal adiposity and a family history<br />

of diabetes. Type 2 diabetic patients<br />

also had an increased risk of malaria<br />

infection (46 %).<br />

Options for diabetes risk prediction<br />

Extension of the German Diabetes Risk<br />

Score<br />

The German Diabetes Risk Score, based<br />

on data of the EPIC-Potsdam Study, is<br />

available as an interactive online test<br />

and a questionnaire (www.dife.de)<br />

(Fig. �3 ). The Score aims to quantify the<br />

risk of future type 2 diabetes on the<br />

basis of age, waist circumference,<br />

dietary habits, and lifestyle. The<br />

German Diabetes Risk Score allows a relatively<br />

accurate determination of risk in<br />

comparison to other available tests<br />

(which frequently also involve blood<br />

markers). However, we checked<br />

whether additional biomarkers like<br />

plasma glucose and genetic markers<br />

would improve test performance. We<br />

observed that test precision greatly<br />

improved when plasma glucose and<br />

HbA1c were also determined, also<br />

the case with �-glutamyltransferase,<br />

alanine transaminase, HDL-cholesterol,<br />

and triglycerides. In contrast,<br />

�3 German diabetes risk score:<br />

online test and questionnaire<br />

to lead to diabetes), welches auf Daten von<br />

Neuerkrankungen in der EPIC-Kohorte<br />

basiert.<br />

Bedeutung des Lebensstils und<br />

europäischer Diabetes-Genvarianten in<br />

einer afrikanischen Bevölkerung<br />

Seit den frühen 1970er Jahren steigt die<br />

Zahl von Patienten mit Typ-2-Diabetes auf<br />

dem afrikanischen Kontinent rapide an<br />

(Prävalenz in Ghana 6 %). Die fortschreitende<br />

Urbanisierung und eine höhere<br />

Lebenserwartung bei einer gleichzeitig<br />

wachsenden Bevölkerung sind mögliche<br />

Ursachen <strong>für</strong> diese Entwicklung. Ziel<br />

unserer derzeit laufenden Forschungs -<br />

arbeiten ist es, die Bedeutung des<br />

Lebensstils sowie bekannter, europäischer<br />

Genvarianten <strong>für</strong> das Typ-2-Dia -<br />

betes-Risiko in einer afrikanischen Stu -<br />

dienpopulation zu ermitteln. Grundlage<br />

<strong>für</strong> die Forschungsarbeiten bildet eine<br />

Fall-Kontroll-Studie in Ghana, West-<br />

Afrika. Daten zu den Ernährungsgewohn -<br />

heiten, zur körperlichen Aktivität, dem<br />

sozioökonomischen Status und klinische<br />

Parameter von 1.466 Studienteilnehmern<br />

wurden bereits in Zusammenarbeit mit<br />

dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Tropenmedizin und<br />

Internationale Gesundheit der Charité in<br />

Berlin erfasst. In der hauptsächlich aus<br />

weiblichen Studienteilnehmern mittleren<br />

Alters bestehenden Gruppe ist Typ-2-<br />

Diabetes mit abdominaler Adipositas<br />

und dem Auftreten von Diabetes in der<br />

�3 Deutscher Diabetes-Risiko-Test®: Online-Test und Fragebogen<br />

Familie assoziiert. Zudem hatten die<br />

Studienteilnehmer mit Typ-2-Diabetes<br />

ein um 46 % erhöhtes Risiko <strong>für</strong> Malaria-<br />

Infektionen.<br />

Möglichkeiten der Diabetesprädiktion<br />

Kristin Mühlenbruch<br />

Der Deutsche Diabetes-Risiko-Test®<br />

Der Deutsche Diabetes-Risiko-Test® ba -<br />

siert auf den Daten der Potsdamer EPIC-<br />

Studie und ist sowohl als interaktiver<br />

Online-Test als auch als Fragebogen<br />

im Internet verfügbar (www.dife.de)<br />

(Abb. �3 ). Der Test dient der Vorhersage des<br />

Typ-2-Diabetes-Risikos und basiert auf<br />

Para metern wie Alter, Taillenumfang,<br />

Ernäh rungs gewohnheiten und Lebens -<br />

stil. Im Vergleich zu anderen verfügbaren<br />

Risiko tests, die zudem häufig Blut para -<br />

meter mit einbeziehen, lässt der Deut sche<br />

Dia betes-Risiko-Test® eine relativ akkurate<br />

Risikobestimmung zu. Dennoch sind wir<br />

der Frage nachgegangen, ob sich der Test<br />

durch das Einbeziehen von Blutpara -<br />

metern wie Plasmaglucose oder von<br />

genetischen Daten weiter präzisieren<br />

lässt. Wir konnten feststellen, dass sich die<br />

Vorhersagegüte des Tests deutlich durch<br />

die Bestimmung der Plasmaglucose und<br />

des HbA1c-Wertes verbessert, wobei<br />

auch die Marker Gamma-Glutamyl-<br />

Transferase, Alanin-Transaminase, HDL-<br />

Cholesterol und Triglyzeride zu einer<br />

weiteren Verbesserung des Vorher sage -<br />

Selbsttest<br />

Mit Hilfe des Deutschen Diabetes-Risiko-Tests® (DRT) können Sie<br />

Ihr persönliches Risiko ermitteln, innerhalb der nächsten 5 Jahre an<br />

einem Typ-2- Diabetes zu erkranken. Der Test ist nicht anwendbar,<br />

wenn bei Ihnen bereits ein Diabetes bekannt ist.<br />

Alter<br />

Wie alt sind Sie in Jahren?<br />

Rauchen<br />

Welchen Raucherstatus haben Sie?<br />

Ô < 35 0 Punkte Ô 50-54 7 Punkte Ô Ich habe nie geraucht 0 Punkte<br />

Ô 35-39 1 Punkt Ô 55-59 9 Punkte Ô Ich habe mal durchschnittlich weniger als<br />

Ô 40-44 3 Punkte Ô 60-64 11 Punkte<br />

20 Zigaretten am Tag geraucht 0 Punkte<br />

Ô 45-49 5 Punkte Ô 65-70 13 Punkte Ô Ich habe mal durchschnittlich 20 Zigaretten<br />

oder mehr am Tag geraucht 3 Punkte<br />

Ô Ich rauche durchschnittlich weniger als<br />

Körperliche Aktivität<br />

20 Zigaretten am Tag 0 Punkte<br />

Sind Sie pro Woche mindestens 5 Stunden aktiv?<br />

Ô Ich rauche durchschnittlich 20 Zigaretten<br />

(z.B. Sport, Gartenarbeit, Radfahren)<br />

oder mehr am Tag 6 Punkte<br />

Ô nein 1 Punkt Ô ja 0 Punkte<br />

Bluthochdruck<br />

Alkohol<br />

Wie viele Gläser alkoholischer<br />

Wurde bei Ihnen schon einmal<br />

Getränke trinken Sie am Tag?<br />

ein Bluthochdruck festgestellt?<br />

Ô Ich trinke keinen oder<br />

Ô nein 0 Punkte Ô ja 5 Punkte<br />

nur gelegentlich Alkohol<br />

Ô 1-4<br />

2 Punkte<br />

0 Punkte<br />

Vollkornbrotverzehr<br />

Ô > 4 2 Punkte<br />

Wie viele Scheiben Vollkornbrot essen Sie am Tag?<br />

Körpergröße<br />

Ô 0 5 Punkte Ô 3 2 Punkte Wie groß sind Sie in Zentimetern?<br />

Ô 1<br />

Ô 2<br />

4 Punkte<br />

3 Punkte<br />

Ô 4<br />

Ô > 4<br />

1 Punkt<br />

0 Punkte<br />

Ô < 152<br />

Ô 152-159<br />

11 Punkte<br />

9 Punkte<br />

Ô 176-183<br />

Ô 184-191<br />

3 Punkte<br />

1 Punkt<br />

Fleischkonsum<br />

Wie oft essen Sie Rind-, Schweine-<br />

Ô 160-167<br />

Ô 168-175<br />

7 Punkte<br />

5 Punkte<br />

Ô ≥192 0 Punkte<br />

oder Lammfl eisch (keine Wurstwaren)?<br />

Taillenumfang<br />

Ô Nie oder sehr selten 0 Punkte<br />

Wie groß ist Ihr Taillenumfang in Zentimetern?<br />

Ô 1-2 mal je Woche<br />

Ô 3-4 mal je Woche<br />

1 Punkt<br />

2 Punkte<br />

Ô < 75 0 Punkte Ô 100-104 24 Punkte<br />

Ô 5-6 mal je Woche 4 Punkte<br />

Ô 75-79 4 Punkte Ô 105-109 28 Punkte<br />

Ô Täglich 5 Punkte<br />

Ô 80-84 8 Punkte Ô 110-114 32 Punkte<br />

Ô Mehrmals täglich 8 Punkte<br />

Ô 85-89 12 Punkte Ô 115-119 36 Punkte<br />

Ô 90-94 16 Punkte Ô ≥120 40 Punkte<br />

Kaffee<br />

Ô 95-99 20 Punkte<br />

Wie viele Tassen Kaffee trinken Sie am Tag?<br />

Addieren Sie alle Punkte, die den Antworten zugeordnet wurden.<br />

Auf dem Auswertungsbogen erfahren Sie, welches Risiko Ihrer<br />

Ô 0-1 2 Punkte<br />

Punktzahl entspricht.<br />

Ô 2-5<br />

Ô > 5<br />

1 Punkt<br />

0 Punkte<br />

SUMME Punkte<br />

<strong>Deutsches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Ernährungsforschung</strong> Potsdam-Rehbrücke (DIfE), Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, Partner des Deutschen Zentrums <strong>für</strong> Diabetesforschung<br />

e. V. · Kontakt: Dr. Gisela Olias, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, Arthur-Scheunert-Allee 114-116, 14558 Nuthetal, Tel.: 033200 - 88 335, Fax: 033200 - 88 503,<br />

E-Mail: presse@dife.de, www.dife.de · Jede gewerbliche Nutzung des Deutschen Diabetes-Risiko-Tests® ist ohne schriftliche Genehmigung untersagt.


Modell ROC-AUC* P<br />

DRT 0,8465 Ref.<br />

DRT + Glucose + HbA1c 0,8926


40<br />

Drittmittelprojekte<br />

External Funding<br />

Rolle der alimentären und genetischen<br />

Modulation des Fettsäurestatus <strong>für</strong> das<br />

Erkrankungsrisiko <strong>für</strong> Typ-2-Diabetes<br />

mellitus<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 28.02.2007 – 01.10.2012<br />

InterAct: An examination of the interaction<br />

of genetic and lifestyle factors on<br />

the incidence of type 2 diabetes, Work -<br />

package 2.2: Analysis of self-report<br />

foods and dietary patterns<br />

Finanzierung: EU<br />

Laufzeit: 01.10.2006 – 30.09.2011<br />

Ausgewählte Publikationen<br />

Selected Publications<br />

Originalarbeiten/Original Papers<br />

Buijsse, B., Simmons, R.K., Griffin, S.J.,<br />

Schulze, M.B.: Risk assessment tools for<br />

identifying individuals at risk of developing<br />

type 2 diabetes. Epidemiol. Rev. 33, 46–<br />

62 (Open Access) (2011).<br />

Fisher, E., Boeing, H., Fritsche, A., Doering,<br />

F., Joost H.-G., Schulze, M.B.: Whole-grain<br />

consumption and transcription factor-7like<br />

2 (TCF7L2) rs7903146: gene-diet<br />

interaction in modulating type 2 diabetes<br />

risk. Br. J. Nutr. 101, 478–481 (<strong>2009</strong>).<br />

Ford, E. S., Schulze, M.B., Kröger, J., Pischon,<br />

T., Bergmann, M.M., Boeing, H.: Television<br />

watching and incident diabetes: findings<br />

from the European Prospective Investiga -<br />

tion into Cancer and Nutrition-Potsdam<br />

study. J. Diabetes 2, 23–27 (2010).<br />

Heidemann, C., Boeing, H., Pischon, T.,<br />

Nöthlings, U., Joost, H.-G., Schulze, M.B.:<br />

Association of a diabetes risk score with<br />

risk of myocardial infarction, stroke, specific<br />

types of cancer, and mortality: a<br />

prospective study in the European<br />

Prospective Investigation into Cancer and<br />

Nutrition (EPIC)-Potsdam cohort. Eur. J.<br />

Epidemiol. 24, 281–288 (<strong>2009</strong>).<br />

Holmberg, C., Harttig, U., Schulze, M.B.,<br />

Boeing, H.: The potential of the Internet for<br />

health communication: The use of an<br />

interactive on-line tool for diabetes risk<br />

prediction. Patient Educ. Couns. 83, 106–<br />

112 (2011).<br />

Kröger, J., Zieteman, V., Enzenbach, C.,<br />

Weikert, C., Jansen, E.H., Döring, F., Joost,<br />

H.-G., Boeing, H., Schulze, M. B.: Erythro -<br />

cyte membrane phospholipid fatty acids,<br />

desaturase activity, and dietary fatty<br />

acids in relation to risk of type 2 diabetes<br />

in the European Prospective Investigation<br />

into Cancer and Nutrition (EPIC)-Potsdam<br />

Study. Am. J. Clin. Nutr. 93, 127–142<br />

(2011).<br />

Nöthlings, U., Ford, E.S., Kröger, J., Boeing,<br />

H.: Lifestyle factors and mortality among<br />

adults with diabetes: findings from the<br />

European Prospective Investigation into<br />

Cancer and Nutrition-Potsdam study. J.<br />

Diabetes 2, 112–117 (2010).<br />

Schulze, M.B., Fritsche, A., Boeing, H.,<br />

Joost, H.-G.: Fasting plasma glucose and<br />

type 2 diabetes risk: a non-linear relationship.<br />

Diabet. Med. 27, 473–476 (2010).<br />

Schulze, M.B., Weikert, C., Pischon, T.,<br />

Bergmann, M.M., Al-Hasani, H.,<br />

Schleicher, E., Fritsche, A., Häring, H.-U.,<br />

Boeing, H., Joost, H.-G.: Use of multiple<br />

metabolic and genetic markers to<br />

improve the prediction of type 2 diabetes:<br />

the EPIC-Potsdam study. Diabetes Care 32,<br />

2116–2119 (<strong>2009</strong>).<br />

Weikert, C., Weikert, S., Schulze, M.B.,<br />

Pischon, T., Fritsche, A., Bergmann, M.M.,<br />

Willich, S.N., Boeing, H.: Presence of gallstones<br />

or kidney stones and risk of type 2<br />

diabetes. Am. J. Epidemiol. 171, 447–454<br />

(2010).<br />

Zietemann, V., Kröger, J., Enzenbach, C.,<br />

Jansen, E., Fritsche, A., Weikert, C., Boeing,<br />

H., Schulze, M.B.: Genetic variation of the<br />

FADS1 FADS2 gene cluster and n-6 PUFA<br />

composition in erythrocyte membranes in<br />

the European Prospective Investigation<br />

into Cancer and Nutrition-Potsdam study.<br />

Br. J. Nutr. 104, 1748–1759 (2010).


Zusammenfassung Die Auswahl und<br />

Menge der Lebensmittel, die von einem<br />

Individuum aufgenommen wird, beeinflusst<br />

direkt und indirekt sein Risiko, im<br />

Laufe des Lebens bestimmte Erkran -<br />

kungen zu erleiden bzw. frühzeitig an<br />

ihnen zu versterben. Diese Zusammen -<br />

hänge aufzuzeigen und zahlenmäßig zu<br />

bewerten, ist die Aufgabe der Epidemio -<br />

logie. Zu den direkten Auswirkungen der<br />

Lebensmittelauswahl zählen z. B. die<br />

Effekte von Lebensmittelinhaltsstoffen,<br />

die in vielfältiger Weise an der Krank heits -<br />

entstehung beteiligt sind. Zu den indirekten<br />

Auswirkungen der Lebensmittel -<br />

auswahl zählt z. B. eine übermäßige<br />

Gewichtszunahme, die auf eine positive<br />

Energiebilanz durch die aufgenommenen<br />

Lebensmittel zurückgeht und mit einer<br />

zunehmenden Fetteinlagerung verbunden<br />

ist. Die Auswirkungen der Ernährung<br />

auf das Erkrankungsrisiko sind also nur<br />

dann zu verstehen, wenn neben der<br />

Lebensmittelaufnahme auch alle anderen<br />

wichtigen, indirekt mit der Ernährung<br />

verbundenen Faktoren in die Risiko über -<br />

legungen einbezogen werden.<br />

Die Abteilung Epidemiologie hat daher<br />

den Lebensmittelverzehr, die körperliche<br />

Aktivität, die anthropometrischen Para -<br />

meter (d. h. Daten zu Gewicht, Bauch -<br />

umfang etc.) und den Alkohol als separate<br />

Ernährungsfaktoren in den Fokus ihrer<br />

wissenschaftlichen Untersuchungen ge -<br />

stellt. Dabei bilden die im Rahmen der<br />

europäischen EPIC (European Prospective<br />

Abteilung Epidemiologie<br />

Leitung: apl. Prof. Dr. Heiner Boeing<br />

Investigation into Cancer and Nutrition)-<br />

Studie von über 519.000 weiblichen und<br />

männlichen Studienteilnehmern erhobenen<br />

Lebensstildaten die Basis, um die<br />

Erkrankungswahrscheinlichkeiten zu be -<br />

stimmen. Insgesamt sind an dieser prospektiven<br />

Kohortenstudie zehn europäische<br />

Länder beteiligt (Abb. �1 ). Die<br />

Potsdamer EPIC-Studie, die durch die<br />

Abteilung seit 1994 aufgebaut wurde<br />

und seitdem von ihr betreut wird, ist<br />

zusammen mit der Heidelberger EPIC-<br />

Studie der deutsche Beitrag zur europäischen<br />

EPIC-Studie. An der EPIC-Potsdam-<br />

Studie nehmen 27.548 Bürgerinnen und<br />

Bürger aus dem Pots damer Raum teil.<br />

Neben den Lebensstil faktoren untersuchen<br />

die Wissen schaftler der Abteilung<br />

auch Blutproben der Studienteilnehmer,<br />

die zu Studien beginn entnommen wurden<br />

und bis zur Laboranalyse in Flüssig -<br />

stickstoff gelagert werden. Die aus den<br />

biochemischen und genetischen Labor -<br />

analysen gewonnenen Erkennt nisse über<br />

Biomarker und Varia tionen im Erbgut<br />

sollen dazu beitragen, die Zusammen -<br />

hänge zwischen Ernäh rung und Erkran -<br />

kungs risiko besser zu verstehen.<br />

Ziel der Abteilungsarbeit ist es, die<br />

Präventionspotentiale der ausgewählten<br />

Lebensstilfaktoren hinsichtlich Er kran -<br />

kun gen wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkran -<br />

kungen, Typ-2-Diabetes, Hyper tonie (Blut -<br />

hochdruck) und Adipositas (Fettsucht)<br />

mittels einer systematischen und vergleichenden<br />

Analyse zu beschreiben.<br />

�1 Studienzentren der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)<br />

Department of Epidemiology<br />

Head: apl. Prof. Dr. Heiner Boeing<br />

41<br />

Summary The selection and quantity<br />

of foods ingested by an individual has a<br />

direct and indirect influence on his risk<br />

of contracting certain diseases during<br />

his lifetime or dying early of them.<br />

Thus, the Department of Epidemiol -<br />

ogy has brought food intake, physical<br />

activity, anthropometric parameters<br />

(weight, waist circumference, etc.) and<br />

alcohol as diet-related entities into the<br />

focus of research. The data collected<br />

within the European EPIC Study<br />

(European Prospective Investigation<br />

into Cancer and Nutrition) with about<br />

519,000 male and female study participants<br />

form the basis to define disease<br />

probabilities. Ten European countries<br />

participate in this prospective cohort<br />

study (Fig. �1 ). The EPIC-Potsdam Study,<br />

established by the department in 1994<br />

and executed since then, constitutes<br />

together with the Heidelberg-EPIC<br />

Study the German contribution to the<br />

European EPIC Study. A total of 27,548<br />

inhabitants initially from the Potsdam<br />

region participate in the EPIC-Potsdam<br />

Study.<br />

It is aim of the department to evaluate<br />

the preventive potential of selective<br />

lifestyle factors in respect to diseases<br />

such as cancer, cardiovascular diseases,<br />

type 2 diabetes, hypertension, and obesity<br />

in a systematic and comparative<br />

way.<br />

Foods and food patterns<br />

Fruits and vegetables are food groups<br />

with a postulated preventive potential.<br />

For example, in the EPIC Study, an association<br />

between a high fruit and vegetable<br />

intake and a reduced risk of<br />

smoking-related and gastrointestinal<br />

cancers was observed. An inverse association<br />

has also been observed for diabetics<br />

in respect to mortality risk. Our<br />

data also indicates that a high intake of<br />

fruit and vegetables results in an<br />

improved stability of body weight over<br />

time. Chocolate or cocoa is another food<br />

group with a preventive potential.<br />

Previous studies showed that the components<br />

in cocoa contribute to reduced<br />

blood pressure and improved endothelial<br />

function. Our studies showed that<br />

participants eating 7.5 g instead of<br />

1.5 g of chocolate per day had a nearly<br />

40 % reduced risk of cardiovascular dis-<br />

�1 Study centers of the European<br />

Prospective Investigation into Cancer and<br />

Nutrition (EPIC)


42<br />

�2 Scatter diagram of the first food factors<br />

derived from principal component analysis,<br />

in men (A) and in women (B) of the EPIC<br />

Study by country.<br />

(A) and (B): Positive scores of principal<br />

component 1 indicate diets low in<br />

vegetables, whereas positive scores of<br />

principal component 2 indicate diets low<br />

in tea, breakfast cereals, and cabbage.<br />

eases; the risk of stroke had been<br />

reduced by half, and the risk of myocardial<br />

infarction by about 27 %.<br />

Since our diet is not limited to one<br />

single food, and under the assumption<br />

that different foods interact with each<br />

other, it seems worthwhile to investigate<br />

food intake as a “whole”. So an EPIC<br />

working group led by the Potsdam<br />

group has been established to investigate<br />

methods to detect food patterns in<br />

a systematic manner (Fig. �2 ). In this<br />

context, we investigated to what<br />

extent the adherence to recommendations<br />

of the food pyramid of “aid” (infoservice<br />

for consumer protection, food,<br />

agriculture) and the nutrition cycle of<br />

the German Nutrition Society have an<br />

effect on chronic disease risk. The<br />

investigation resulted in the conclusion<br />

that a close adherence to the food recommendations,<br />

as in the “aid” food<br />

pyramid, did not significantly reduce the<br />

risk of chronic diseases. An exception,<br />

however, was the risk of cardiovascular<br />

diseases in men.<br />

Furthermore, the department work -<br />

ed on new methods of diet assessment<br />

within the framework of EU projects<br />

(IDAMES and EFCOVAL). These activities<br />

resulted in web-based food frequency<br />

questionnaires and a computer program<br />

to calculate the long-term intake<br />

of a person from short-term data.<br />

These tools can be used via a web platform<br />

(www.nugo.dife.de).<br />

Physical activity<br />

Physical activity is an important etiological<br />

factor for many diseases such as<br />

cardiovascular diseases, diabetes, as<br />

well as some malignant tumors. It also<br />

improves the functional conditions<br />

in later years.<br />

The department uses a combined<br />

sensor (Actiheart®) that integrates<br />

heart rate data with that of physical<br />

activity and calculates the energy<br />

expenditure of the activity. The collected<br />

physical activity data also allows<br />

analysis of further parameters such as<br />

A<br />

B<br />

�2 Streudiagramm der ersten beiden Ernährungsfaktoren aus der Hauptkomponentenanalyse<br />

bei Männern (A) und Frauen (B) der EPIC-Studie, nach Land. (A) und (B): Positive Score-Werte der<br />

ersten Hauptkomponente implizieren eine Ernährung mit wenig Gemüse, wohingegen positive<br />

Scorewerte der zweiten Hauptkomponente eine Ernährung mit wenig Tee, Frühstückszerealien<br />

und Kohl bedeuten.<br />

Lebensmittel und Lebensmittelmuster<br />

Brian Buijsse, Silke Feller, Ulrich Harttig, Anne-<br />

Katrin Illner, Anne von Rüsten, Diewertje Sluik,<br />

Annika Steffen<br />

Zu den Lebensmittelgruppen mit postuliertem<br />

Präventionspotential zählen auch<br />

Obst und Gemüse. Beispielsweise konnten<br />

wir einen Zusammenhang zwischen<br />

einem hohen Obst- und Gemüseverzehr<br />

und einem verringerten Risiko <strong>für</strong> raucherabhängige<br />

Krebsformen und Krebs -<br />

formen des Gastrointestinaltrakts nachweisen.<br />

Ebenso konnte dies auch <strong>für</strong> die<br />

Gruppe der Diabetiker gezeigt werden, die<br />

damit ihr Sterberisiko verringern. Zudem<br />

lassen unsere Daten annehmen, dass ein<br />

hoher Verzehr von Obst und Gemüse zu<br />

einer verbesserten Gewichtsstabilität<br />

beitragen kann. Dabei war dieser Effekt<br />

stärker bei Personen ausgeprägt, die während<br />

der Studiendauer mit dem Rauchen<br />

aufgehört hatten. Eine unserer Schluss -<br />

folgerungen war, dass Raucher, die mit<br />

dem Rauchen aufhören möchten, von<br />

einer Umstellung auf eine obst- und<br />

gemüsereiche Ernährung profitieren können.<br />

Eine andere Lebensmittelgruppe mit<br />

Präventionspotential ist Schokolade bzw.<br />

Kakao. Wie die bisherigen Studiendaten<br />

annehmen lassen, können Inhaltsstoffe<br />

des Kakaos zu einem geringeren Blut druck<br />

und einer verbesserten Endothelfunktion<br />

beitragen. Wir konnten beispielsweise<br />

zeigen, dass Studienteilnehmer, die im<br />

Durchschnitt täglich 7,5 statt 1,5 g Scho -<br />

ko lade aßen, ein um fast 40 % verringertes<br />

Risiko <strong>für</strong> Herz-Kreislauf-Er kran kun gen<br />

hatten. Dabei sank das Schlag anfallrisiko<br />

um fast die Hälfte – das Herz infarktrisiko<br />

verminderte sich um 27 %.<br />

Da man sich aber nicht nur von einem<br />

einzigen Lebensmittel ernährt und sich die<br />

Lebensmittel in ihrer Wirkung gegenseitig<br />

beeinflussen können, erscheint es sinnvoller,<br />

den Lebensmittelverzehr als Gan zes<br />

zu untersuchen. Daher wurde eine EPIC-<br />

Arbeitsgruppe etabliert, die in Potsdam<br />

geleitet wird und welche die Verfahren<br />

der Lebensmittelmusterbil dung systema-


tisch untersucht (Abb. �2 ). Ein anderer<br />

Ansatz ist die Verwendung schon etablierter<br />

Ernährungsindices. In diesem<br />

Zusammenhang untersuchten wir, inwieweit<br />

die Einhaltung der Empfeh lungen der<br />

Ernährungspyramide des Auswertungsund<br />

Informations dienstes <strong>für</strong> Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(aid) und des Ernährungskreises der<br />

Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährung<br />

das Risiko <strong>für</strong> chronische Erkrankungen<br />

beeinflusst. Die Untersuchung ergab,<br />

dass ein hoher Grad der Befolgung der<br />

Lebensmittel empfeh lun gen zum Beispiel<br />

der aid-Ernährungs pyramide nicht zu<br />

einem signifikant abgesenkten Risiko <strong>für</strong><br />

chronische Erkrankungen führt. Eine<br />

Ausnahme hierbei bildete das Risiko <strong>für</strong><br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Männern.<br />

Darüber hinaus hat sich die Abteilung<br />

im Rahmen von EU-Projekten (IDAMES:<br />

Innovative Dietary Assessment Methods for<br />

Epidemiology and Public Health; EFCOVAL:<br />

European Food Consumption Validation)<br />

federführend mit neuen Methoden zur<br />

Erfassung der Ernährung beschäftigt.<br />

Aus diesen Aktivitäten stammen web-<br />

basierte Häufigkeitsfragebogen und ein<br />

Computerprogramm, das aus Kurzzeit -<br />

daten den langfristigen Verzehr eines<br />

Individuums berechnet. Diese Instru -<br />

mente sind über eine Web-Plattform allgemein<br />

nutzbar (www.nugo.dife.de).<br />

Körperliche Aktivität<br />

Matthäus Vigl, Angelika Wientzek<br />

Körperliche Aktivität ist ein entscheidender<br />

ätiologischer Faktor <strong>für</strong> viele Erkran -<br />

kungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankun -<br />

gen, Diabetes mellitus sowie einige<br />

Tumorarten. Ebenso erhält sie die funktionellen<br />

Fähigkeiten im fortgeschrittenen<br />

Alter. Sie ist ein sehr komplexes und<br />

schwer zu quantifizierendes Verhaltens -<br />

muster. Technische Weiterentwick lun -<br />

gen, vor allem auf dem Gebiet der Bewe -<br />

gungsmessung ermöglichen heute eine<br />

objektive Erfassung dieses Einfluss faktors.<br />

In der Abteilung wird ein kombinierter<br />

Sensor (Actiheart®) verwendet, welcher<br />

die Daten aus Herzfrequenzmessung und<br />

Bewegung kombiniert und hieraus die<br />

�3 Gesamte und partielle attributable Fraktion an Krebserkrankungen durch Alkohol bei Män -<br />

nern (eingeschlossene Länder: Italien, Spanien, Vereinigtes Königreich, Griechenland, Deutsch -<br />

land, Dänemark) und bei Frauen in Europa 2008 (eingeschlossene Länder: Italien, Spanien,<br />

Vereinigtes Königreich, Griechenland, Deutschland, Dänemark, Frankreich, Niederlande). UADT<br />

= upper aerodigestive tract (oberer Verdauungstrakt).<br />

43<br />

intensity, duration, and frequency of<br />

physical activity. At present, we are<br />

investigating to what extent physical<br />

activity is associated with fitness and<br />

body composition data. Within the<br />

planning phase for the national cohort,<br />

the working group “physical activity”<br />

coordinated by the department has<br />

favored the application of three-axial<br />

sensors. Currently, three-axial sensors<br />

are being tested for their ability to<br />

record physical activity for up to seven<br />

days without causing any major inconvenience<br />

to the study participants.<br />

Anthropometry<br />

Overweight and obesity are risk factors<br />

for many diseases associated with an<br />

increased risk of mortality. On the basis<br />

of the EPIC data, we investigated the<br />

importance of body fat for the development<br />

of carcinomas of the esophagus.<br />

We concluded that general and<br />

abdominal obesity are linked with an<br />

increased risk of adenocarcinoma of<br />

the esophagus but not of squamous<br />

cell carcinoma.<br />

Furthermore, we investigated by<br />

means of the EPIC-Potsdam data how<br />

waist circumference and body mass<br />

index can best describe the risk of type<br />

2 diabetes. We discovered a non-linear<br />

relation between both waist circumference<br />

and BMI and risk. The impact of<br />

waist circumference on risk was more<br />

pronounced in persons with a lower BMI<br />

than in those with a higher BMI. Our<br />

results indicate that waist circumference<br />

should be measured preferentially<br />

in normal-weight individuals in order to<br />

define the risk of type 2 diabetes correctly.<br />

It has not yet been clarified in what<br />

way obesity and the accompanying<br />

weight gain increase the risk of chronic<br />

diseases. These questions will be followed<br />

up within the framework of a<br />

BMBF project.<br />

�3 Total and partial attributable fraction of<br />

cancer due to alcohol in men (includes<br />

Italy, Spain, UK, Greece, Germany, Denmark)<br />

and in women in Europe, 2008 (includes<br />

Italy, Spain, UK, Greece, Germany, Denmark,<br />

France, The Netherlands). UADT=upper<br />

aerodigestive tract. AAF = alcoholattributable<br />

fraction.


44<br />

�4 Women should not drink more than<br />

one glass of alcohol per day.<br />

Alcohol<br />

Scientists agree that the consumption<br />

of alcohol has contradictory effects on<br />

health. An evaluation of EPIC Study<br />

data clearly demonstrated that occurrence<br />

of certain cancers are negative<br />

consequences of alcohol intake. The<br />

study data indicate a nearly linear relation<br />

in men as well as in women (in a<br />

dose-effect relationship) between alcohol<br />

consumption and risk for cancer of<br />

the upper digestive tract, liver, colon,<br />

and in women, of breast cancer as well.<br />

The attributable risk of a current or past<br />

consumption of alcohol on cancer<br />

occurrence in Europe – on the basis of<br />

the EPIC relative risk estimates – is estimated<br />

to be about 10 % of all cancers<br />

in men (Fig. �3 ). In women, the attributable<br />

risk of alcohol consumption is<br />

about 3 %. The major part of the attributable<br />

risk (6 % in men and 2 % in<br />

women) relates to a consumption of<br />

alcohol above the maximal tolerable<br />

amount of one glass (Fig. �4 ) (women)<br />

or two glasses (men) per day. In numbers,<br />

in men about 33,000 out of<br />

57,000 incident cases yearly of cancer of<br />

the upper GI tract, the liver and the<br />

colon, occur due to this type of excessive<br />

alcohol consumption. In women,<br />

17,400 out of 21,500 cancer cases<br />

occur each year due to this type of<br />

behavior, including breast cancer as<br />

one of the alcohol-related cancer sites.<br />

Furthermore, the Department of<br />

Epidemiology focuses its interest on the<br />

importance of genetic variance with<br />

regard to the relation between consumption<br />

of alcohol and occurrence of<br />

myocardial infarctions, stroke, and risk<br />

of mortality among persons with diabetes.<br />

In addition, we are further investigating<br />

the role of alcohol drinking patterns<br />

in connection with mortality risk<br />

and actual cause of death.<br />

Biomarkers<br />

Biomarkers – meaning biochemical<br />

and molecular parameters – are used in<br />

epidemiology to identify persons with<br />

a particular disease risk and to elucidate<br />

pathogenic mechanisms. Biomarkers<br />

allow epidemiological access to exposures<br />

that are difficult to measure, such<br />

as metabolic status. To investigate<br />

�4 Frauen sollten nicht mehr als ein Glas alkoholisches Getränk pro Tag konsumieren.<br />

Energiemenge ermittelt, die durch körperliche<br />

Aktivität verbraucht wurde.<br />

Diese Daten erlauben auch eine Analyse<br />

weiterer Dimensionen, wie die Intensität,<br />

Dauer und Frequenz der körperlichen<br />

Aktivität. Derzeit untersuchen wir, inwieweit<br />

die Aktivitätsdaten unter besonderer<br />

Berücksichtigung von Aktivitätsmustern<br />

und Inaktivität mit Fitness- und Anthro -<br />

pometriedaten assoziiert sind. Im Rah men<br />

der Planungsphase <strong>für</strong> die Nationale<br />

Kohorte wurde in der von der Abteilung<br />

koordinierten Arbeitsgruppe ‚Körperliche<br />

Aktivität’ die Anwendung von 3-axialen<br />

Sensoren angeregt. Diese Geräte werden<br />

derzeit darauf getestet, ob sich damit die<br />

Bewegung über sieben Tage ohne große<br />

Unannehmlichkeiten <strong>für</strong> die Probanden<br />

aufzeichnen lässt.<br />

Anthropometrie<br />

Jana Förster, Romina di Giuseppe<br />

Übergewicht und Adipositas sind Risiko -<br />

faktoren <strong>für</strong> viele Erkrankungen, die mit<br />

einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden<br />

sind. Anhand der EPIC-Daten<br />

haben wir die Bedeutung des Körper -<br />

fettes <strong>für</strong> die Entwicklung von Karzino men<br />

des Ösophagus untersucht. Wir konnten<br />

feststellen, dass Adipositas und abdominelle<br />

Adipositas mit einem erhöhten<br />

Risiko <strong>für</strong> Ösophagus-Adenokarzinome,<br />

jedoch nicht <strong>für</strong> Ösophagus-Platten -<br />

epithelkarzinome assoziiert sind.<br />

Zudem untersuchten wir anhand der<br />

Daten der EPIC-Potsdam-Studie, wie das<br />

Typ-2-Diabetes-Risiko durch den Taillen -<br />

umfang und den Body-Mass-Index (BMI)<br />

am besten beschrieben werden kann. Wir<br />

konnten zeigen, dass eine nichtlineare<br />

Beziehung zwischen Taillenumfang und<br />

BMI hinsichtlich des Diabetesrisikos<br />

besteht. Diese war bei Personen mit niedrigerem<br />

BMI stärker ausgeprägt als bei<br />

Personen mit höherem BMI. Unsere<br />

Ergebnisse weisen darauf hin, dass die<br />

Messung des Taillenumfanges besonders<br />

bei normalgewichtigen Personen wichtig<br />

ist, um das Typ-2-Diabetes-Risiko korrekt<br />

einzuschätzen.<br />

Bislang ist nicht geklärt, auf welche<br />

Weise Adipositas und die damit einhergehende<br />

Gewichtszunahme das Risiko<br />

<strong>für</strong> chronische Erkrankungen erhöhen.<br />

Diese Fragestellung wird im Rahmen<br />

eines BMBF-Projektes weiter verfolgt.<br />

Alkohol<br />

Manuela Bergmann, Madlen Schütze<br />

Wissenschaftler sind sich darüber einig,<br />

dass der Alkoholkonsum widersprüchliche<br />

Wirkungen auf die Gesundheit hat. Wie<br />

eine Auswertung der EPIC-Studie zeigt,<br />

zählen zu den negativen Folgen be -<br />

stimmte Krebserkrankungen. Die Stu -<br />

dien daten belegen sowohl <strong>für</strong> Männer als<br />

auch <strong>für</strong> Frauen einen linearen Zusam -<br />

menhang (in einer Dosis-Wirkungs-<br />

Beziehung) zwischen dem Alkoholkon -<br />

sum und dem Risiko <strong>für</strong> Krebs des oberen<br />

Verdauungstraktes, der Leber, des Dick -<br />

darms und bei Frauen auch <strong>für</strong> Brust krebs.<br />

Eine anhand der EPIC-Daten vorgenommene<br />

Abschätzung des Anteils der<br />

Krebserkrankungen zeigte, dass in Europa<br />

bei Männern ca. 10 % aller Krebserkran -<br />

kungen auf den gegenwärtigen oder vergangenen<br />

Alkoholkonsum zurückzufüh-


en sind. Bei Frauen sind es immerhin noch<br />

3 % (Abb. �3 ). Dabei entsteht der größte Teil<br />

(6 % bei Männern und 2 % bei Frauen)<br />

durch einen Alkoholkonsum, der höher ist<br />

als das empfohlene Höchstmaß von zwei<br />

Gläsern bzw. einem Glas pro Tag (Abb. �4 ).<br />

In Zahlen ausgedrückt sind das bei Män -<br />

nern 33.000 von 57.500 Krebserkran -<br />

kungen des oberen Verdauungstraktes,<br />

der Leber und des Dickdarms, die jährlich<br />

durch einen übermäßigen Alkohol kon -<br />

sum entstehen. Bei Frauen sind es jährlich<br />

17.400 von 21.500 Krebserkrankungen,<br />

wobei bei Frauen die alkoholbedingten<br />

Krebs arten den Brustkrebs einschließen.<br />

Die Abteilung Epidemiologie untersucht<br />

darüber hinaus die Bedeutung<br />

genetischer Varianten <strong>für</strong> den Zusam -<br />

menhang von Alkoholkonsum und dem<br />

Auftreten von Herzinfarkt, Schlaganfall<br />

und dem Sterberisiko von Personen mit<br />

Diabetes. Zudem wird erforscht, wie das<br />

lebenslange Alkohol-Trinkverhalten sich<br />

auf das Sterblichkeitsrisiko und die Art der<br />

Todesursache auswirkt.<br />

Biomarker<br />

Krasimira Aleksandrova*, Dagmar Drogan,<br />

Anna Flögel*, Jukka Montonen*, Tobias<br />

Pischon*, Cornelia Weikert (* siehe Arbeits -<br />

gruppe Biomarker)<br />

Biomarker werden in der Epidemiologie<br />

einerseits genutzt, um Personen mit<br />

einem besonderen Erkran kungsrisiko zu<br />

identifizieren. Zum anderen nutzt man sie,<br />

um pathogene Mecha nismen aufzuklären<br />

oder um schwer messbare Exposi tions -<br />

größen wie beispielsweise den metabolischen<br />

Status zu erfassen. Für die Unter -<br />

suchung pathogener Mechanismen ist es<br />

aber wichtig, die Zusammenhänge komplex<br />

verbundener Biomarker-Daten gut<br />

abzubilden. Ein Bei spiel ist das Leber -<br />

enzym GGT (Gamma-Glutamyltrans fe -<br />

rase), dessen Aktivität im Blut messbar<br />

ist. Wissen schaftler nehmen an, dass eine<br />

erhöhte GGT-Aktivität das Risiko <strong>für</strong><br />

Herzinfarkt erhöht, indem es zum An stieg<br />

eines weiteren Biomarkers (Cysteinyl-<br />

Glycin) beiträgt, der wiederum die Oxida -<br />

tion von so genannten LDL (Low Density<br />

Lipoprotein)-Partikeln begünstigt. Mit<br />

Hilfe einer innovativen statistischen<br />

Methode konnten wir jedoch in der EPIC-<br />

Potsdam Kohorte beobachten, dass die im<br />

Blut gemessenen Spiegel von Cysteinyl-<br />

Glycin und oxidiertem LDL nur einen<br />

minimalen Anteil der Risikobeziehung<br />

zwischen der GGT-Aktivität und Herz -<br />

infarkt erklären.<br />

Genetik<br />

Eva Fischer, Sven Knüppel, Karina Meidtner,<br />

Cornelia Weikert<br />

In den vergangen Jahren wurde eine<br />

Vielzahl von genetischen Markern identifiziert,<br />

die mit Typ-2-Diabetes assoziiert<br />

sind. Daher untersuchten wir, ob bei den<br />

20 genetischen Markern, die in der EPIC-<br />

Potsdam-Studie zum Risiko von Diabetes<br />

beitragen, Interaktionen im Effekt auf das<br />

Krankheitsrisiko bestehen und sich somit<br />

die Prädiktion der Erkrankung verbessern<br />

lässt. Solche Interaktionen konnten wir<br />

jedoch nicht feststellen. Der Einfluss der<br />

bisher identifizierten Risikogenvarianten<br />

auf die Entstehung von Diabetes spielt<br />

daher eine geringere Rolle als die Lebens -<br />

stilfaktoren. Dieses Phänomen wurde<br />

auch <strong>für</strong> andere Erkrankungen beschrieben<br />

und veranlasste uns, den Fokus unserer<br />

genetischen Studien zu erweitern.<br />

Unter anderem setzen wir genetische<br />

Marker als Werkzeuge ein, um zu überprüfen,<br />

ob die in epidemiologischen<br />

Studien gefundenen Zusam men hänge<br />

kausal sind. Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist die<br />

Assoziation des Biomarkers Fetuin-A mit<br />

dem Herzinfarktrisiko. Studienteil neh -<br />

mer der Potsdamer EPIC-Studie, die<br />

Träger einer bestimmten genetischen<br />

Variante des Fetuin-A-Gens sind, besaßen<br />

sowohl einen erhöhten Fetuin-A-Spiegel<br />

im Blut als auch ein signifikant erhöhtes<br />

Risiko, an Herzinfarkt zu erkranken. Aus<br />

diesem beobachteten Zusammenhang<br />

wurde deutlich, dass erhöhte Fetuin-A-<br />

Spiegel ursächlich <strong>für</strong> das erhöhte Herz -<br />

infarktrisiko verantwortlich zu sein scheinen.<br />

Darüber hinaus kooperieren wir im<br />

Rah men des GIANT (Genomewide Inves ti -<br />

gation of ANThropometric measures)-<br />

Kon sortiums mit anderen Studien, um<br />

Ergebnisse aus genomweiten Asso zia -<br />

tionsstudien zu überprüfen. So konnten<br />

wir dazu beitragen, 13 neue genetische<br />

Marker <strong>für</strong> das Taillen-Hüftumfangs-<br />

Verhältnis und 18 neue genetische<br />

Marker <strong>für</strong> den BMI zu bestätigen.<br />

Technische Mitarbeiter/innen:<br />

Kay Behling<br />

Wolfgang Bernigau<br />

Birgit Czullay<br />

Dr. Sylvia Gastell<br />

Christine Hofmann<br />

Gudrun Kämnitz<br />

Ellen Kohlsdorf<br />

Kathrein Kühn<br />

Robert Otto<br />

Herbert Piechot<br />

Elektra Polychronidou<br />

Dagmar Vulprecht<br />

pathogenic mechanisms, it is important<br />

to describe the relationship of complexly<br />

related biomarker data in detail.<br />

One example is the liver enzyme<br />

gamma glutamyl transferase (GGT)<br />

measurable in the blood. Scientists<br />

assume that an increased GGT activity<br />

also raises the risk of myocardial infarction<br />

by triggering the increase of<br />

a further biomarker, cysteinyl-glycine,<br />

which favors the oxidation of the socalled<br />

LDL (Low Density Lipoproteins)<br />

particles. With the help of an innovative<br />

statistical method, we can conclude<br />

from data of the EPIC-Potsdam cohort<br />

that the levels of cysteinyl-glycine and<br />

oxidized LDL measured in blood only<br />

contribute minimally to the risk asso -<br />

ciation between GGT activity and<br />

myocardial infarction.<br />

Genetics<br />

45<br />

In the past years, a number of genetic<br />

markers associated with the risk of<br />

type 2 diabetes have been identified.<br />

Therefore, we investigated whether the<br />

predictive accuracy of the twenty<br />

genetic markers contributing to type 2<br />

diabetes risk can be improved by a<br />

detailed analysis of their interactions,<br />

but we were unable to detect such an<br />

improvement. We now use genetic<br />

markers as tools to investigate whether<br />

associations identified in epidemiological<br />

studies have a causal basis. One<br />

example for such a strategy is the association<br />

of the biomarker fetuin-A with<br />

myocardial infarction risk. Participants<br />

of the EPIC-Potsdam Study who are carriers<br />

of a certain genetic variant of the<br />

fetuin-A gene had an increased fetuin-<br />

A level as well as a significantly higher<br />

risk of myocardial infarction. Based on<br />

these observations, we concluded that<br />

the fetuin-A level is causally related to<br />

risk of myocardial infarction.<br />

Furthermore, we collaborated with<br />

other studies within the GIANT<br />

Consortium in order to validate results<br />

from genome-wide association studies.<br />

In this way, we were able to contribute<br />

to the confirmation of 13 new genetic<br />

markers for the waist-hip ratio and 18<br />

new markers for the BMI.


46<br />

Drittmittelprojekte<br />

External Funding<br />

Adipositas, körperliche Aktivität und<br />

Ernährung als Schlüsselfaktoren in der<br />

Ätiologie und Prävention von Krebs,<br />

Herzinfarkt, Schlaganfall und vorzei -<br />

tigen Tod<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.01.<strong>2009</strong> – 31.12.2014<br />

Vitamin D und kardiovaskuläre Ge -<br />

sundheit von experimenteller und epidemiologischer<br />

Evidenz zu innovativen<br />

Lebensmitteln<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.07.2010 – 30.06.2013<br />

TORNADO: Molecular Targets Open for<br />

Regulation by the gut flora – New<br />

Avenues for improved Diet to Optimize<br />

European health<br />

Finanzierung: EU<br />

Laufzeit: 01.09.<strong>2009</strong> – 31.08.2013<br />

InterAct (IP): An examination of the<br />

interaction of genetic and lifestyle factors<br />

on the incidence of type 2 diabetes<br />

Finanzierung: EU<br />

Laufzeit: 01.10.2006 – 30.09.2011<br />

NGFN-plus: Molekulare Mechanismen<br />

der Adipositas: Gen-Validierung in epidemiologischen<br />

Kohorten und Fall-<br />

Kontrollstudien<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.06.2008 – 31.05.2011<br />

Lifestyle risk factors, medication, blood<br />

pressure and plasma glucose concentration<br />

as predictors of cardiovascular<br />

mortality in individuals with diabetes<br />

Finanzierung: Universitätsklinikum Kiel<br />

Laufzeit: 01.08.<strong>2009</strong> – 31.12.2010<br />

EFCOVAL (STREP) European Food Con -<br />

sumption Validation, Work package:<br />

Statistical methods in food consumption<br />

studies<br />

Finanzierung: EU<br />

Laufzeit: 01.10.2006 – 30.09.<strong>2009</strong><br />

IDAMES (Public Health): Innovation or<br />

Dietary and Activity assessment<br />

Methods for epidemiological Studies<br />

and Public Health<br />

Finanzierung: EU<br />

Laufzeit: 01.04.2007 – 30.06.<strong>2009</strong><br />

EPIC – European Prospective Investiga -<br />

tion into Cancer, Chronic Diseases,<br />

Nutrition and Lifestyle<br />

Finanzierung: EU<br />

Laufzeit: 01.12.2005 – 30.11.<strong>2009</strong><br />

DiOGenes (IP): Diet, Obesity and Genes<br />

Finanzierung: EU<br />

Laufzeit: 01.01.2005 – 31.12.<strong>2009</strong><br />

Ausgewählte Publikationen<br />

Selected Publications<br />

Originalarbeiten/Original Papers<br />

Buijsse, B., Feskens, E.J., Schulze, M.B., ...,<br />

Boeing, H.: Fruit and vegetable intakes and<br />

subsequent changes in body weight in<br />

European populations: results from the<br />

project on Diet, Obesity, and Genes<br />

(DiOGenes). Am. J. Clin. Nutr. 90, 202–209<br />

(<strong>2009</strong>).<br />

Buijsse, B., Weikert, C., Drogan, D., Berg -<br />

mann, M., Boeing, H.: Chocolate consumption<br />

in relation to blood pressure and<br />

risk of cardiovascular disease in German<br />

adults. Eur. Heart J. 31, 1616–1623 (2010).<br />

Drogan, D., Weikert, C., Dierkes, J., Klip -<br />

stein-Grobusch, K., Buijsse, B., Möhlig, M.,<br />

Pfeiffer, A.F.H., Pischon, T., Spranger, J.,<br />

Boeing, H.: Plasma gamma-glutamyltransferase,<br />

cysteinyl-glycine, and oxidized<br />

low-densitiy lipoprotein. A pathway<br />

associated with myocardial infarction<br />

risk? Arterioscler. Thromb. Vasc. Biol. 30,<br />

2053–2058 (2010).<br />

Feller, S., Boeing, H., Pischon, T.: Body mass<br />

index, waist circumference, and the risk of<br />

type 2 diabetes mellitus: implications for<br />

routine clinical practice. Dtsch. Artzebl. Int.<br />

107, 470–476 (2010).<br />

Fisher, E., Stefan, N., Saar, K., Drogan, D.,<br />

Schulze, M.B., Fritsche, A., Joost, H.-G.,<br />

Häring, H.-U., Hubner, N., Boeing, H.,<br />

Weikert, C.: Association of AHSG gene<br />

polymorphisms with Fetuin-A plasma<br />

levels and cardiovascular diseases in the<br />

EPIC-Potsdam study. Circ. Cardiovasc.<br />

Genet. 2, 607–613 (<strong>2009</strong>).<br />

Ford, E.S., Bergmann, M.M., Kröger, J.,<br />

Schienkiewitz, A., Weikert, C., Boeing, H.:<br />

Healthy living is the best revenge: findings<br />

from the European Prospective Inves ti -<br />

gation into Cancer and Nutrition-Pots dam<br />

study. Arch. Intern. Med. 169, 1355–1362<br />

(<strong>2009</strong>).<br />

Heidemann, C., Boeing, H., Pischon, T.,<br />

Nöthlings, U., Joost, H.-G., Schulze, M.B.:<br />

Association of a diabetes risk score with<br />

risk of myocardial infarction, stroke, specific<br />

types of cancer, and mortality: a<br />

prospective study in the European<br />

Prospective Investigation into Cancer and<br />

Nutrition (EPIC)-Potsdam cohort. Eur. J.<br />

Epidemiol. 24, 281–288 (<strong>2009</strong>).<br />

Illner, A.-K., Nöthlings, U., Wagner, K.,<br />

Ward, H., Boeing, H.: The assessment of<br />

individual usual food intake in large-scale<br />

prospective studies. Ann. Nutr. Metab. 56,<br />

99–105 (2010).<br />

Kröger, J., ..., Schulz, M., Wirfält, E., Boeing,<br />

H., Hoffmann, K., Schulze, M.B., ..., S.,<br />

Pischon, T. et.al.: Specific food group combinations<br />

explaining the variation in<br />

intakes of nutrients and other important<br />

food components in the European<br />

Prospective Investigation into Cancer and<br />

Nutrition: an application of the reduced<br />

rank regression method. Eur. J. Clin. Nutr.<br />

63, S263–S274 (<strong>2009</strong>).<br />

Schütze, M., Boeing, H., Pischon, T., ...,<br />

Bergmann, M.M. : Alcohol attributable<br />

burden of incidence of cancer in eight<br />

European countries based on results from<br />

prospective cohort study. BMJ 342:d1584<br />

(2011).<br />

Schütze, M., Schulz, M., Steffen, A.,<br />

Bergmann, M.M., Kroke, A., Lissner, L.,<br />

Boeing, H.: Beer consumption and the<br />

‘beer belly’: scientific basis or common<br />

belief? Eur. J. Clin. Nutr. 63, 1143–1149<br />

(<strong>2009</strong>).<br />

Steffen, A., Schulze, M.B., Pischon, T., ...,<br />

Boeing, H.: Anthropometry and eso -<br />

phageal cancer risk in the European<br />

Prospective Investigation into Cancer and<br />

Nutrition. Cancer Epidemiol. Biomarkers<br />

Prev. 18, 2079–2089 (<strong>2009</strong>).<br />

von Ruesten, A., Illner, A.K., Buijsse, B.,<br />

Heidemann, C., Boeing, H.: Adherence to<br />

recommendations of the German food<br />

pyramid and risk of chronic diseases:<br />

results from the EPIC-Potsdam study. Eur.<br />

J. Clin. Nutr. 64, 1251–1259 (2010).<br />

Weikert, C., Weikert, S., Schulze, M.B.,<br />

Pischon, T., Fritsche, A., Bergmann, M.M.,<br />

Willich, S.N., Boeing, H.: Presence of gallstones<br />

or kidney stones and risk of type 2<br />

diabetes. Am. J. Epidemiol. 171, 447–454<br />

(2010).<br />

Weikert, C., Dietrich, T., Boeing, H.,<br />

Bergmann, M.M., ..., Pischon, T. et al.:<br />

Lifetime and baseline alcohol intake and<br />

risk of cancer of the upper aero-digestive<br />

tract in the European Prospective<br />

Investigation into Cancer and Nutrition<br />

(EPIC) study. Int. J. Cancer 125, 406–412<br />

(<strong>2009</strong>).


Die Arbeitsgruppe Biomarker untersucht<br />

vorrangig ernährungs- und stoffwechselrelevante<br />

Biomarker sowie genetische<br />

Polymorphismen hinsichtlich ihrer Be -<br />

deu tung <strong>für</strong> Erkrankungsrisiken. Grund -<br />

lage <strong>für</strong> diese Untersuchungen bilden<br />

unter anderem die Blutproben der<br />

Pots damer EPIC (European Prospective<br />

Investigation into Cancer and Nutrition)-<br />

Studienteilnehmer (Abb. �1 ). Dabei konzentriert<br />

sich die Arbeitsgruppe besonders<br />

auf die Zusammenhänge zwischen Adi po -<br />

sitas (Fettsucht), Ernährung und Lebens -<br />

stilfaktoren und dem Risiko <strong>für</strong> Typ-2-<br />

Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkran kun gen<br />

und Krebs. Die Ergebnisse der Arbeits -<br />

gruppe sollen einerseits dabei helfen, die<br />

zugrunde liegenden pathogenen Mecha -<br />

nis men aufzuklären und andererseits<br />

dazu beitragen, Personen mit einem<br />

Erkrankungsrisiko leichter zu identifizieren.<br />

Metabolische Faktoren und Krebsrisiko<br />

Krasimira Aleksandrova<br />

Adipositas ist ein Risikofaktor <strong>für</strong> Dia betes,<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.<br />

Wie Ergebnisse der EPIC-Studie und anderer<br />

Kohortenstudien zeigen, spielt neben<br />

der Adipositas an sich die Körper fett -<br />

verteilung eine wesentliche Rolle <strong>für</strong> das<br />

Risiko, chronisch zu erkranken und vorzeitig<br />

zu sterben. Trotzdem sind die zu -<br />

grunde liegenden pathogenen Mechanis -<br />

men nicht ausreichend geklärt. Bei<br />

adi pösen Personen besteht häufig ein<br />

Metabolisches Syndrom. Dieses ist ein<br />

Symptomenkomplex, der durch abdominelle<br />

Adipositas, Bluthochdruck und<br />

Arbeitsgruppe Biomarker<br />

Leitung: PD Dr. Tobias Pischon<br />

Störungen des Blutzucker- und Fettstoff -<br />

wechsels in variabler Kombination charakterisiert<br />

und mit einem erhöhten<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko assoziiert<br />

ist. Wir konnten zeigen, dass Men -<br />

schen mit Metabolischem Syndrom auch<br />

ein erhöhtes Kolonkrebsrisiko haben.<br />

Dieses erhöhte Risiko lässt sich vor allem<br />

auf die beiden Komponenten „abdominelle<br />

Adipositas“ und „Blutzucker stoff -<br />

wechselstörung“ des Metabolischen Syn -<br />

droms zurückführen. In derzeit laufenden<br />

Forschungsprojekten untersuchen wir die<br />

Assoziation von Sekretions produkten des<br />

Fettgewebes (so genannte Adipokine)<br />

mit dem Risiko des kolorektalen Karzi -<br />

noms.<br />

Neben den genannten Komponenten<br />

des Metabolischen Syndroms weisen adipöse<br />

Menschen häufig eine chronische,<br />

systemische subklinische Entzündung<br />

auf, die sich im Blut durch erhöhte<br />

Konzentrationen von Entzündungsmar -<br />

kern wie dem C-reaktiven Protein (CRP)<br />

nachweisen lässt. CRP wurde bisher in<br />

erster Linie als Risikofaktor mit Herz-<br />

Kreis lauf-Erkrankungen in Verbindung<br />

ge bracht. Wir konnten nun in der EPIC-<br />

Studie zeigen, dass hohe CRP-Spiegel bei<br />

Männern auch mit einem erhöhten<br />

Kolonkrebsrisiko assoziiert sind. Inter -<br />

essanterweise deuten unsere Ergebnisse<br />

erstmals darauf hin, dass diese Be -<br />

ziehung unabhängig vom Vorliegen<br />

anderer Komponenten des Metaboli -<br />

schen Syndroms besteht, was die Hypo -<br />

these stützt, dass die chronisch-subklinische<br />

Entzündung eigenständig zum<br />

Risiko des kolorektalen Karzinoms beiträgt.<br />

Bei Frauen zeigte sich keine signifikante<br />

Risikobeziehung.<br />

�1 In großen Stickstofftanks lagern bei –196 C° Blutproben der Potsdamer EPIC-Studien teil -<br />

nehmer. Sie dienen als Grundlage <strong>für</strong> die Biomarkeranalysen.<br />

Section ― Biomarkers<br />

Head: PD Dr. Tobias Pischon<br />

�1 The blood samples of the Potsdam EPIC<br />

study participants are stored in large<br />

nitrogen tanks at -196 C°.<br />

47<br />

The working group is concerned with<br />

metabolically and nutritionally-relevant<br />

biomarkers and genetic variants<br />

related to disease risk. Its investigations<br />

are primarily based on the blood samples<br />

of the Potsdam-based EPIC<br />

(European Prospective Investigation<br />

into Cancer and Nutrition) Study<br />

(Fig. �1 ). The results of the group will<br />

help to clarify the underlying mechanisms<br />

of the relations between obesity,<br />

lifestyle factors and the risk of chronic<br />

diseases and may improve the identification<br />

of individuals at risk for disease.<br />

Metabolic factors and the risk of cancer<br />

Abdominal obesity as a key component<br />

of the metabolic syndrome (ms) plays<br />

an essential role in the risk of chronic<br />

diseases. Despite this the underlying<br />

pathogenic mechanisms have not been<br />

clarified sufficiently. We were able to<br />

show that people with the ms have an<br />

increased risk of colon cancer that is<br />

mainly linked to two components,<br />

“abdominal obesity” and a “blood<br />

sugar metabolic disorder”. In our current<br />

projects we are investigating the association<br />

of adipokines with the risk of the<br />

colorectal cancer. Obese people often<br />

have a chronic, systemic subclinical<br />

inflammation which is reflected by<br />

increased concentrations of inflammation<br />

markers such as the C-reactive protein<br />

(CRP). We now demonstrated in<br />

EPIC that high CRP levels in men are<br />

associated with an increased risk of<br />

colon cancer. Interestingly, the results of<br />

our study indicate for the first time that<br />

this relationship exists irrespective of<br />

the presence of other components of<br />

the metabolic syndrome. This supports<br />

the hypothesis that chronic-subclinical<br />

inflammation independently contri -<br />

butes towards the risks of colon cancer.<br />

There was no significant risk correlation<br />

in women. We are also currently investigating<br />

the link between biomarkers<br />

associated with obesity and a risk of<br />

liver cancer.<br />

Metabolic factors, biomarkers and the<br />

risk of diabetes<br />

Studies indicate that the consumption<br />

of fiber from cereals is associated with


48<br />

a reduced risk of type 2 diabetes.<br />

Alkylresorcinols are mainly found in rye<br />

and wheat and to a lesser extent in barley.<br />

They can also be found in the blood<br />

whereby the ratio between individual<br />

alkylresorcinols in the blood as a biomarker<br />

was suggested for the consumption<br />

of cereal products. The availability<br />

of such a biomarker could<br />

improve the classification of individuals<br />

in accordance with their cereal consumption<br />

in epidemiological studies,<br />

as information about the consumption<br />

of cereal products is generally based<br />

on information provided by the test<br />

persons themselves. We therefore<br />

inspected the reliability of alkylresorcinols<br />

in the blood as a biomarker.<br />

However, this revealed a moderate<br />

level of reliability over a period of<br />

four months. In a population-based<br />

approach the relative contribution of<br />

different biomarkers was quantified in<br />

relation to the risk of type 2 diabetes. We<br />

were able to demonstrate that 32.1 %<br />

of the relative diabetes risk that can<br />

be put down to the biomarkers can<br />

be explained by adiponectin, 23.5 %<br />

through HDL cholesterol, 21.5 % by<br />

gamma glutamyltransferase and 15.5 %<br />

by CRP. As the aforementioned biomarkers<br />

are associated with bodyweight,<br />

we investigated what significance<br />

weight changes have. It was<br />

revealed that an increase in weight in<br />

early adult life is more closely associated<br />

with an unfavorable biomarker profile<br />

than an increase in weight in later<br />

adult life. Following this, we aim to<br />

quantify the association of these<br />

biomarkers with the consumption of<br />

whole grain products.<br />

Use of “-omics” technologies to<br />

identify new risk markers<br />

The “-omics” technologies hold out the<br />

prospects of new approaches to identify<br />

risk for chronic diseases in epidemiological<br />

studies. Sound knowledge of<br />

technical and biological variances is<br />

required to use these technologies. In<br />

cooperation with the Helmholtz Center<br />

Munich we have inspected the reliability<br />

of 164 metabolites which were<br />

measured in a so-called “Targeted<br />

Metabolomics” approach. In this case<br />

the majority of the metabolites<br />

demonstrated a good level of reliability<br />

which indicates that a single measurement<br />

is sufficient to estimate the risk for<br />

chronic diseases.<br />

In weiteren Projekten untersuchen wir<br />

gegenwärtig den Zusammenhang zwischen<br />

Adipositas assoziierten Bio mar -<br />

kern und dem Leberkrebsrisiko, da adipöse<br />

Personen häufig an einer Leberverfettung<br />

leiden, die das Risiko <strong>für</strong> eine Leber -<br />

zirrhose und damit <strong>für</strong> Leberkrebs erhöht.<br />

Metabolische Faktoren, Biomarker und<br />

Diabetesrisiko<br />

Jukka Montonen<br />

Ergebnisse der Potsdamer EPIC-Studie<br />

und anderer Kohortenstudien weisen<br />

darauf hin, dass der Verzehr von Ballast -<br />

stoffen aus Getreide und der Verzehr von<br />

rotem Fleisch mit einem verminderten<br />

Typ-2-Diabetes-Risiko assoziiert ist. Aller -<br />

dings sind die diesem Zusam men hang zu -<br />

grunde liegenden Ursachen, Komponen -<br />

ten und Mechanismen weitgehend<br />

unbekannt. Alkylresorcinole sind lipophile<br />

1,3-Dihydroxybenzen- Derivate mit<br />

ungerader Kohlenwasserstoffkette, die<br />

vor allem in Roggen und Weizen und in<br />

geringerem Maß in Gerste vorkommen.<br />

Sie können auch im Blut nachgewiesen<br />

werden, wobei das Verhältnis einzelner<br />

Alkylresorcinole im Blut zueinander als<br />

Biomarker <strong>für</strong> den Verzehr von Getreide -<br />

produkten vorgeschlagen wurde. Die<br />

Verfügbarkeit eines solchen Biomarkers<br />

könnte die Klassifikation von Personen<br />

gemäß ihrem Getreideverzehrs in großen<br />

epidemiologischen Studien verbessern,<br />

da Informationen über den Verzehr von<br />

Getreideprodukten in der Regel auf<br />

Selbstangaben beruhen, die Messfehler<br />

aufweisen können. Im vorliegenden Pro -<br />

jekt überprüften wir daher die Reliabilität<br />

(Zuverlässigkeit) von Alkyl resorcinolen im<br />

Blut als Biomarker <strong>für</strong> den Verzehr von<br />

Vollkornprodukten. Dabei zeigte sich<br />

allerdings nur eine moderate Reliabilität<br />

über einen Zeitraum von vier Monaten.<br />

Im populationsbasierten Ansatz wurde<br />

der relative Beitrag verschiedener Bio mar -<br />

ker, die Diabetes-relevante Stoff wech sel -<br />

wege reflektieren, zum Typ-2-Dia be tes-<br />

Risiko quantifiziert. Wir konnten zeigen,<br />

dass 32,1 % des auf die Biomarker zurückführbaren<br />

relativen Diabetes-Risikos<br />

durch Adiponectin, 23,5 % durch HDL-<br />

Cholesterin, 21,5 % durch Gamma-Gluta -<br />

myltransferase und 15,5 % durch C-reaktives<br />

Protein erklärt werden können. Da<br />

die genannten Biomarker mit dem Kör -<br />

pergewicht assoziiert sind, untersuchten<br />

wir, welche Bedeutung Gewichts ver -<br />

änderungen ha ben. Dabei zeigte sich,<br />

dass eine Gewichtszunahme im früheren<br />

Er wach senenalter stärker mit einem<br />

ungünstigen Biomarkerprofil assoziiert<br />

ist als eine Gewichtszunahme im späteren<br />

Er wach senenalter. Im Weiteren wollen<br />

wir die Assoziation dieser Biomarker mit<br />

der Aufnahme von Vollkornprodukten<br />

und rotem Fleisch quantifizieren.<br />

Verwendung von „-omics“-Technologien<br />

zur Identifizierung neuer Risikomarker<br />

chronischer Erkrankungen in<br />

epidemiologischen Studien<br />

Anna Flögel<br />

Die „-omics“-Technologien (Genomics,<br />

Pro teomics, Metabolomics und andere)<br />

versprechen neuartige Ansätze, um Ri -<br />

sikomarker <strong>für</strong> chronische Krankheiten in<br />

epidemiologischen Studien zu identifizieren.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> den Einsatz dieser<br />

Technologien sind umfassende Kennt -<br />

nisse über technische und biologische<br />

Varianzen. In Kooperation mit dem<br />

Helmholtz-Zentrum München haben wir<br />

die Reliabilität (Zuverlässigkeit) von 163<br />

Metaboliten überprüft, die in einem so<br />

genannten „Targeted Metabolomics“-<br />

Ansatz gemessen wurden. Dabei zeigten<br />

die meisten der Metaboliten eine gute<br />

Reliabilität, was darauf hinweist, dass<br />

eine einmalige Messung in großen epidemiologischen<br />

Studien ausreichend ist,<br />

um das Risiko <strong>für</strong> chronische Erkran -<br />

kungen abzuschätzen.


Ausgewählte Publikationen<br />

Selected Publications<br />

Originalarbeiten/Original Papers<br />

Aleksandrova, K., Jenab, M., Boeing, H.,<br />

Jansen, E., Bueno-de-Mesquita, H.B.,<br />

Rinaldi, S., Riboli, E., Overvad, K., Dahm, C.C.,<br />

Olsen, A., Tjønneland, A., Boutron-Ruault,<br />

M.-C., Clavel-Chapelon, F., Morois, S., Palli,<br />

D., Krogh, V., Tumino, R., Vineis, P., Panico,<br />

S., Kaaks, R., Rohrmann, S., Trichopoulou, A.,<br />

Lagiou, P., Trichopoulos, D., van Duijn -<br />

hoven, F.J.B., Leufkens, A.M., Peeters, P.H.,<br />

Rodríguez, L., Bonet, C., Sánchez, M.-J.,<br />

Dorronsoro, M., Navarro, C., Barricarte, A.,<br />

Palmqvist, R., Hallmans, G., Khaw, K.-T.,<br />

Wareham, N., Allen, N.E., Spencer, E.,<br />

Romaguera, D., Norat, T., Pischon, T.:<br />

Circulating C-reactive protein concentrations<br />

and risks of colon and rectal cancer:<br />

a nested case-control study within the<br />

European Prospective Investigation into<br />

Cancer and Nutrition. Am. J. Epidemiol.<br />

172, 407–418 (2010).<br />

Feller, S., Boeing, H., Pischon, T.: Body mass<br />

index, waist circumference, and the risk of<br />

type 2 diabetes mellitus. Dtsch. Arztebl.<br />

Int. 107, 470–476 (2010).<br />

Fisher, E., Schulze, M.B., Stefan, N., Häring,<br />

H.-U., Döring, F., Joost, H.-G., Al-Hasani, H.,<br />

Boeing, H., Pischon, T.: Association of the<br />

FTO rs9939609 single nucleotide polymorphism<br />

with C-reactive protein levels.<br />

Obesity 17, 330–334 (<strong>2009</strong>).<br />

Floegel, A., Drogan, D., Wang-Sattler, R.,<br />

Prehn, C., Illig, T., Adamski, J., Joost, H.-G.,<br />

Boeing, H., Pischon, T.: Reliability of serum<br />

metabolite concentrations over a 4month<br />

period using a targeted meta -<br />

bolomic approach. PLoS ONE 6(6):e21105<br />

(Open Access) (2011).<br />

Montonen, J., Boeing, H., Schleicher, E.,<br />

Fritsche, A., Pischon, T.: Association of<br />

changes in body mass index during earlier<br />

adulthood and later adulthood with circulating<br />

obesity biomarker concentrations<br />

in middle-aged men and women.<br />

Diabetologia 54, 1676–1683 (2011).<br />

Montonen, J., Drogan, D., Joost, H.-G.,<br />

Boeing, H., Fritsche, A., Schleicher, E.,<br />

Schulze, M.B., Pischon, T.: Estimation of the<br />

contribution of biomarkers of different<br />

metabolic pathways to risk of type 2 diabetes.<br />

Eur. J. Epidemiol. 26, 29–38 (2011).<br />

Montonen, J., Landberg, R., Kamal-Eldin, A.,<br />

Aman, P., Knueppel, S., Boeing, H., Pischon,<br />

T.: Reliability of fasting plasma alkylresorcinol<br />

concentrations measured 4 months<br />

apart. Eur. J. Clin. Nutr. 64, 698–703<br />

(2010).<br />

Pischon, T.: Use of obesity biomarkers<br />

in cardiovascular epidemiology. Dis.<br />

Markers 26, 247–263 (<strong>2009</strong>).<br />

Drittmittelprojekte<br />

External Funding<br />

49<br />

Diabetes, abdominal obesity, weight<br />

change, metabolic factors and risk of<br />

liver cancer in the European Pro -<br />

spective Investigation into Cancer and<br />

Nutrition<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.01.2010 – 31.12.2011<br />

NUPREDM: BioMed: Nutritional Pre -<br />

vention of Type 2 Diabetes mellitus:<br />

Functional Basis of Protective Foods<br />

and Individualisation of Intervention,<br />

Workpackage 1: Foods, nutritional and<br />

metabolic biomarkers, intermediate<br />

pathways and risk of type 2 diabetes<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.02.<strong>2009</strong> – 31.01.2012<br />

Can metabolic factors explain the difference<br />

in the association of body mass<br />

index with risk of colorectal cancer<br />

between men and women?<br />

Finanzierung: World Cancer Research<br />

Fund<br />

Laufzeit: 01.11.<strong>2009</strong> – 31.10.2011


50<br />

Department of Nutritional Toxicology<br />

Head: Prof. Dr. Hans-Rudolf Glatt<br />

Summary Humans take in via food<br />

and air substantial levels of non-nutritive<br />

compounds. Those of low molecular<br />

weight are called xenobiotics (foreign<br />

compounds) even when from natural<br />

sources. Since xenobiotics can interfere<br />

with physiological processes, they have<br />

to be eliminated from the body. This is<br />

often possible only after biotransformation<br />

by the body’s own enzymes.<br />

Biotransformation sometimes leads to<br />

formation of chemically reactive intermediates<br />

that no longer underlie metabolic<br />

control and may bind covalently to<br />

cellular constituents. The reaction<br />

products (adducts) provide information<br />

on the structure of the causing agent.<br />

Their distribution can indicate potential<br />

target tissues, and the modified cellular<br />

structures allow an estimate of any<br />

adverse effects. In this way, nearly all<br />

DNA adducts induce mutations unless<br />

these are repaired rapidly. Mutations<br />

play a key role in chemical carcinogenesis.<br />

Protein adducts may cause allergies<br />

or autoimmune reactions or be cytotoxic.<br />

Even a few adducts per cell may<br />

cause serious damage to the organism.<br />

Since tissues contain very low levels of<br />

adducts, their detection is an analytical<br />

challenge. Adducts in blood proteins<br />

can be used as biomarkers to assess<br />

exposure to specific reactive intermediates<br />

because these proteins are present<br />

in relatively high concentrations.<br />

During the reporting period, one of<br />

our focal points was the development of<br />

sensitive and specific methods for<br />

detection of DNA and protein adducts<br />

caused by food constituents. We<br />

analyzed the frequency, structure, and<br />

persistence of chemically induced<br />

adducts in cell cultures. In animal models<br />

and occasionally in humans, we also<br />

investigated their tissue distribution.<br />

We correlated adducts with specific<br />

components of the biotransformation<br />

system and with biological effects, such<br />

as mutagenesis and carcinogenesis.<br />

�1 Chemically synthesized deoxyguanosine<br />

adduct standards labeled with stable<br />

isotopes (positions marked by asterisk).<br />

We showed that these DNA adducts are<br />

formed in cells in culture, animal models<br />

and/or human tissues by metabolites of<br />

food-borne xenobiotics: heat-induced com -<br />

pounds (I, furfuryl alcohol; II, 5-hydroxy -<br />

methy furfural; VII, PhIP), secondary plant<br />

metabolites (III, methyleugenol; IV, gluco -<br />

bras sicin; V, neoglucobrassicin) and an<br />

environmental contaminant (VI, 1-methyl -<br />

pyrene).<br />

Abteilung Ernährungstoxikologie<br />

Leitung: Prof. Dr. Hans-Rudolf Glatt<br />

Zusammenfassung Der Mensch nimmt<br />

mit der Nahrung und der Luft beträcht -<br />

liche Mengen nicht-nutritiver Stoffe auf.<br />

Die niedermolekularen nicht-nutritiven<br />

Sub stanzen werden Fremdstoffe ge -<br />

nannt, auch wenn sie natürlichen Ur -<br />

sprungs sind. Da diese physiologische<br />

Prozesse beeinträchtigen können, müssen<br />

sie vom Körper eliminiert werden. Dies ist<br />

häufig erst nach einer Umwandlung der<br />

Stoffe durch körpereigene Enzyme möglich.<br />

Dabei entstehen nicht selten chemisch<br />

reaktive Zwischenprodukte, die der<br />

metabolischen Kontrolle entgleiten und<br />

kovalent, also fest, an zelluläre Strukturen<br />

binden können. Die Reaktionsprodukte<br />

(Addukte) liefern Information über die<br />

Struktur des verursachenden Stoffs, er lauben<br />

es aber auch, mögliche Zielgewebe zu<br />

identifizieren und die Art von nachteiligen<br />

Wirkungen abzuschätzen. So induzieren<br />

nahezu alle DNA-Addukte Mutationen,<br />

sofern sie nicht sofort repariert werden.<br />

Mutationen nehmen unter anderem eine<br />

Schlüsselstellung bei der Kanzerogenese<br />

ein. Protein-Addukte können zu Allergien<br />

und Autoimmunreaktionen führen oder<br />

zytotoxisch sein. Dabei können schon<br />

wenige DNA-Addukte pro Zelle den<br />

Organismus schädigen. Wegen der geringen<br />

Gewebskonzentration der DNA-<br />

Addukte ist ihr Erfassen eine analytische<br />

Herausforderung. Addukte mit Blut pro -<br />

teinen wie Albumin und Hämoglobin<br />

können jedoch als Biomarker genutzt<br />

werden, um die Belastung des Organis -<br />

mus mit spezifischen reaktiven Meta -<br />

boliten einzuschätzen. Denn diese Pro -<br />

teine liegen im Gegensatz zu vielen<br />

anderen in relativ hohen Konzentratio nen<br />

vor.<br />

In der Berichtsperiode war die Entwick -<br />

lung von sensitiven und spezifischen<br />

Nachweisverfahren <strong>für</strong> DNA- und Pro -<br />

tein-Addukte, die durch Lebensmittel -<br />

inhalts stoffe verursacht werden, ein<br />

Schwer punkt unserer Arbeit. In Zell -<br />

kultur experimenten untersuchten wir die<br />

Häufigkeit, Struktur und Persistenz der<br />

Addukte. In Tiermodellen – vereinzelt<br />

auch im Menschen – analysierten wir<br />

zusätzlich ihre Gewebeverteilung. Die<br />

Befunde brachten wir dann einerseits mit<br />

Komponenten des Biotransformations -<br />

systems, andererseits mit biologischen<br />

Wirkungen, wie Mutagenese und Kan -<br />

zero genese, in Bezug.<br />

�1 Chemisch synthetisierte Desoxyguanosin-Adduktstandards. Sterne kennzeichnen mit<br />

stabilen Isotopen markierte Positionen. Damit konnten wir zeigen, dass diese DNA-Addukte in<br />

Zellen in Kultur, in Tiermodellen und/oder in Humangeweben durch Metabolite von Lebens -<br />

mittelinhaltsstoffen gebildet werden: durch beim Erhitzen entstehende Substanzen (I, Furfuryl -<br />

alkohol; II, 5-Hydroxymethylfurfural; VII, PhIP), sekundäre Pflanzenmetabolite (III, Methyl euge nol;<br />

IV, Glucobrassicin; V, Neoglucobrassicin) und eine Umweltkontaminante (VI, 1-Methyl pyren).


�2 Beziehung zwischen der Bildung von DNA-Addukten und der Induktion von Mutationen in<br />

V79-Zellen durch 18 aromatische Verbindungen (1-17, Metaboliten von PAK; Neoglucobrassicin,<br />

Sekundärmetabolit aus Brassica-Pflanzen). Die Zellen wurden <strong>für</strong> 2 h mit verschiedenen Kon -<br />

zentrationen der Substanzen behandelt. Nach weiteren 24 h wurden Zellen <strong>für</strong> die Addukt -<br />

analyse geerntet. Mutationen im HPRT-Gen wurden durch Selektion mit 6-Thioguanin erfasst.<br />

Abszisse und Ordinate stellen die Steigung der Konzentrations-Wirkungskurve dar. Die Abbil -<br />

dung zeigt, dass sich aus der Häufigkeit der Addukte die mutagene Wirkung weitgehend<br />

vorhersagen lässt. Die Struktur hat nur einen geringen Einfluss innerhalb der untersuchten<br />

Substanzgruppe (eher große aromatische Verbindungen).<br />

Analytik makromolekularer Addukte<br />

Gitte Barknowitz, Wolfram Engst,<br />

Kristin Herrmann, Bernhard Monien,<br />

Fabian Schumacher<br />

Wir verwenden das 32 P-Postlabelling-<br />

Verfahren, um DNA-Addukte zu erfassen.<br />

Der Vorteil dieser Methode liegt darin,<br />

dass viele verschiedene Addukte nachgewiesen<br />

werden können – auch solche,<br />

deren Struktur noch unbekannt ist. Mit<br />

diesem Verfahren konnten wir zeigen,<br />

dass der Verzehr von Brokkoli und anderen<br />

Brassica-Arten in vielen Geweben von<br />

Ratten und Mäusen zu charakteristischen<br />

DNA-Schäden führt. Auch beim Men -<br />

schen konnten wir diese Addukte in der<br />

Mundschleimhaut und im Blut nachweisen.<br />

Zusätzlich etablierten wir massenspektrometrische<br />

Nachweisverfahren <strong>für</strong><br />

DNA-Addukte. Dabei wird die zu Nukleo -<br />

siden verdaute DNA durch eine hochauflösende<br />

Flüssigchromatografie (UPLC)<br />

getrennt. In vitro ließen sich manchmal so<br />

hohe Adduktniveaus erzeugen, dass wir<br />

direkt Massenspektren aufnehmen und<br />

damit Informationen zur Struktur der<br />

Addukte gewinnen konnten. Die Nach -<br />

weis sensitivität konnten wir jedoch<br />

durch eine gezielte Analyse von Massen -<br />

über gängen (MS/MS) um viele Größen -<br />

ord nungen steigern. Für eine absolute<br />

Quantifizierung wurden Standards der<br />

vermuteten Addukte chemisch dargestellt<br />

und ihre Struktur durch Kern spin -<br />

resonanzspektroskopie (NMR)-Analysen<br />

verifiziert. Wir synthetisierten auch<br />

Addukte, die mit stabilen Isotopen markiert<br />

waren und setzten sie als interne<br />

Standards bei der massenspektrometrischen<br />

Analyse von Proben ein. Damit<br />

gelang es, auch sehr niedrige Addukt -<br />

niveaus (10 Addukte pro Zelle) mit hoher<br />

Spezifität und Genauigkeit zu erfassen.<br />

Abbildung �1 zeigt einige synthetisierte<br />

Ad dukt standards.<br />

Unseres Wissens sind wir die einzige<br />

Arbeitsgruppe, die das Postlabelling und<br />

die Massenspektrometrie kombiniert<br />

einsetzt. Es gelang uns, 32 P-markierte<br />

Addukte aus den Dünnschichtplatten zu<br />

eluieren, zu dephosphorylieren und massenspektrometrisch<br />

zu identifizieren. So<br />

Analysis of macromolecular adducts<br />

51<br />

�2 Relationship between the formation of<br />

DNA adducts and the induction of muta -<br />

tions in V79 cells by 18 aromatic com -<br />

pounds (1-17, metabolites of PAHs; nGBS,<br />

secondary metabolite of Brassica plants).<br />

Cells were exposed to the compounds for<br />

2 h at several different concentrations.<br />

After additional 24 h, cell samples were<br />

harvested for adduct analyses. Mutations in<br />

the HPRT gene were detected by selection<br />

with 6-thioguanine. Abscissa and ordinate<br />

represent the slopes of the concentration–<br />

response curves. The figure demonstrates<br />

that the mutagenic effect can be predicted<br />

from the level of the adducts, whereas their<br />

structure (all generated by relatively large<br />

aromatic molecules) has only a minor<br />

influence.<br />

We continued using 32 P-postlabeling<br />

for the detection of DNA adducts,<br />

which allows detection of many different<br />

adducts, including those of<br />

unknown structure. This method<br />

enabled us to show that the consumption<br />

of Brassica vegetables by rats and<br />

mice leads to the formation of characteristic<br />

DNA damage. We detected the<br />

same adducts in humans in accessible<br />

tissues (buccal mucosa and blood). In<br />

addition, we established mass-spectrometric<br />

methods for the analysis of DNA<br />

adducts. DNA was digested to nucleosides,<br />

which were separated by ultraper<br />

formance liquid chromatography.<br />

Occasionally the adduct levels generated<br />

in vitro were sufficient to obtain<br />

full mass spectra, providing information<br />

on the adduct structure. Otherwise the<br />

analytical sensitivity could be drastically<br />

enhanced by recording specific mass<br />

transitions (MS/MS). Furthermore, we<br />

chemically prepared putative adducts<br />

(examples in Fig. �1 ) and verified their<br />

structure by nuclear magnetic resonance<br />

(NMR). These standards were<br />

also synthesized with stable-isotope<br />

labels to be used as internal standards.<br />

Hence, we succeeded in detecting even<br />

very low adduct levels (10 adducts per<br />

cell) with high specificity and accuracy.<br />

To the best of our knowledge, we are<br />

the only research group to combine<br />

postlabeling and mass spectrometry<br />

for DNA adduct analysis. We eluted<br />

32 P-labeled adducts from thin-layer<br />

plates, then dephosphorylated and<br />

identified them by using mass spectrometry.<br />

Thus, we unambiguously<br />

demonstrated that the adducts<br />

detected in rodents fed with broccoli are<br />

caused by neoglucobrassicin (nGBS), a<br />

secondary metabolite of Brassica


52<br />

plants. nGBS also formed adducts with<br />

albumin, which were detected after<br />

digestion to amino acids. Again, we synthesized<br />

stable-isotope labeled amino<br />

acid adducts as internal standards for<br />

the analysis.<br />

Relationships of adduct formation<br />

with specific components of the<br />

biotransformation system<br />

As a carcinogen, the mycotoxin aflatoxin<br />

B 1 is 1000 times more potent in<br />

rats than in mice. Such species-dependent<br />

differences in carcinogenicity are<br />

not uncommon and are primarily due<br />

to differences in biotransformation.<br />

Therefore, we investigated the activation<br />

of nGBS. The first activation step<br />

involves hydrolysis. With the consumption<br />

of raw or briefly heated vegetables,<br />

nGBS is catalyzed by plant myrosinase<br />

in the upper gastrointestinal tract, followed<br />

by adduct formation in many tissues,<br />

with particularly high levels<br />

occurring in the small intestine, liver,<br />

and kidney but few adducts in the large<br />

intestine. When animals are fed vegetables<br />

cooked for a relatively long time<br />

or given purified nGBS, activation is by<br />

glycosidases synthesized by intestinal<br />

bacteria. In this case, DNA adduct formation<br />

is essentially restricted to the<br />

large bowel, in which activation takes<br />

place. As demonstrated in cooperation<br />

with the Department of Gastro -<br />

intestinal Microbiology, nGBS did not<br />

form any adducts in germ-free animals.<br />

Moreover, we found that total microbiota<br />

from human fecal samples<br />

strongly differ in their ability to toxify<br />

nGBS. The situation is further complicated<br />

because one of the first active<br />

metabolites, an isothiocyanate, is<br />

directly formed by myrosinase or bacterial<br />

glycosidases. It is spontaneously<br />

hydrolyzed to an inactive carbinol,<br />

which subsequently is converted to a<br />

more potent inducer of adducts by sulfotransferases<br />

(SULTs) of the host. The<br />

resulting sulfate induces the same<br />

adducts as the isothiocyanate. Human<br />

SULT1A1, expressed in many epithelial<br />

cells, and SULT1C2, expressed in fetal tissues,<br />

mediated this activation with<br />

particular efficiency. Indeed, nGBS and<br />

its carbinol induced strongly elevated<br />

levels of adducts in various tissues of<br />

mice transgenic for human SULT1A1/<br />

1A2, constructed in our laboratory.<br />

1-Methylpyrene is a polycyclic aromatic<br />

hydrocarbon (PAH) that occurs in<br />

konnten wir eindeutig belegen, dass die<br />

Addukte, die nach Füttern von Brokkoli in<br />

Mäusen und Ratten mit der Postlabelling-<br />

Methode entdeckt wurden, durch einen<br />

natürlichen Inhaltsstoff von Brassica-<br />

Pflanzen, das Neoglucobrassicin, induziert<br />

werden. Diese Substanz bildet auch<br />

Addukte mit Serumalbumin, die wir nach<br />

dem Verdau des Proteins zu Aminosäuren<br />

massenspektrometrisch erfassen konnten.<br />

Auch hierzu haben wir mit stabilen<br />

Isotopen markierte interne Standards<br />

synthetisiert.<br />

Adduktbildung in Abhängigkeit von<br />

spezifischen Komponenten des<br />

Biotransformationssystems<br />

Chimgee Baasanjav-Gerber, Nadiya Bakhiya,<br />

Carolin Bendadani, Ronny Kollock, Kathleen<br />

Lehmann, Walter Meinl, Korinna Wend<br />

Aflatoxin B 1, ein Gift aus Schimmelpilzen,<br />

ist in Ratten 1000-mal stärker kanzerogen<br />

als in Mäusen. Große Spezies-abhängige<br />

Unterschiede in der Wirkung von chemischen<br />

Kanzerogenen sind eher die Regel<br />

als die Ausnahme. Wichtigste Ursache<br />

sind Unterschiede in der Bildung und<br />

Inaktivierung der aktiven Metaboliten.<br />

Deswegen untersuchten wir die Aktivie -<br />

rung von Neoglucobrassicin. Der erste<br />

Aktivierungsschritt ist eine Hydrolyse.<br />

Diese erfolgt durch eine pflanzliche<br />

Myrosinase, wenn Neoglucobrassicin aus<br />

rohen oder nur kurz erhitzten Brassica-<br />

Gemüsen aufgenommen wird, oder<br />

durch von Darmbakterien synthetisierte<br />

Glykosidasen, wenn lange gekochtes<br />

Gemüse konsumiert oder gereinigtes<br />

Neoglucobrassicin an Tiere verabreicht<br />

wird. Im ersten Fall wird Neoglucobras sicin<br />

bereits im oberen Gastrointestinaltrakt<br />

aktiviert und es treten DNA-Schäden in<br />

vielen Geweben auf – besonders viele in<br />

Dünndarm, Leber und Niere, nur wenige<br />

im Dickdarm. Im zweiten Fall erfolgt die<br />

Aktivierung erst im Dickdarm, auf den<br />

dann die DNA-Schädigung weitgehend<br />

begrenzt ist. In keimfreien Tieren blieben<br />

die DNA-Schäden aus, wie wir in Ko -<br />

operation mit der Abteilung Gastro -<br />

intestinale Mikrobiologie zeigen konnten.<br />

Zudem fanden wir, dass Mikrobiota aus<br />

verschiedenen humanen Fäzesproben<br />

sich sehr stark in ihrer Fähigkeit unterscheiden,<br />

Neoglucobrassicin zu toxifizieren.<br />

Die Situation wird noch dadurch verkompliziert,<br />

dass ein erster aktiver<br />

Metabolit, ein Isothiocyanat, direkt durch<br />

die Myrosinase oder bakterielle Glyko -<br />

sidasen gebildet wird. Dieser hydrolysiert<br />

spontan zum inaktiven Carbinol, welches<br />

aber durch Sulfotransferasen des Wirtes<br />

erneut aktiviert werden kann. Das resultierende<br />

Sulfat bildet die gleichen DNA-<br />

Addukte wie das Isothiocyanat, jedoch<br />

in viel stärkerem Ausmaße. Eine besonders<br />

effiziente Toxifizierung fanden wir<br />

mit zwei humanen Sulfotransferasen:<br />

SULT1A1, die in vielen epithelialen Zellen<br />

stark exprimiert wird, und SULT1C2, die<br />

vor allem im Fötus vorkommt. In einem<br />

von uns entwickelten transgenen Maus -<br />

modell mit humaner SULT1A1 bildeten<br />

Neoglucobrassicin und sein Carbinol<br />

besonders viele DNA-Addukte.<br />

1-Methylpyren ist ein polyzyklischer<br />

aromatischer Kohlenwasserstoff (PAK),<br />

der im Zigarettenrauch in größerer<br />

Menge vorkommt als die Referenzverbin -<br />

dung Benzo[a]pyren. Es wurde auch in<br />

vielen Lebensmitteln (z. B. in nativem<br />

Olivenöl, Muscheln und geräuchertem<br />

Fleisch) gefunden. Es ist kanzerogen,<br />

obwohl es aus strukturellen Gründen<br />

nicht zu Diol-Epoxiden, den klassischen<br />

aktiven Metaboliten von PAK, aktiviert<br />

werden kann. Wir konnten DNA-Addukte<br />

des 1-Methylpyrens im Blut von Rauchern<br />

nachweisen und damit zum ersten Mal<br />

einen Aktivierungsweg <strong>für</strong> einen PAK im<br />

Menschen belegen, der eine benzylische<br />

Hydroxylierung und Sulfatierung beinhaltet.<br />

Diese Aktivierung untersuchten<br />

wir in Tiermodellen genauer. In Mäusen,<br />

in denen wir das SULT1A1-Gen gentechnisch<br />

ausgeschaltet hatten, war die<br />

Adduktbildung klar vermindert; in transgenen<br />

Mäusen mit humaner SULT1A1 war<br />

sie erhöht, in der Niere bis zu 100-fach. Wir<br />

zeigten, dass der aktive Metabolit die<br />

Niere über die Blutzirkulation erreicht. Da<br />

er geladen ist, kann er die Membranen der<br />

Zellen, in denen er gebildet wird (u. a. in<br />

Hepatozyten) und durch die er ausgeschieden<br />

wird (vor allem in der Niere) nur<br />

mit Hilfe von Membrantransportern passieren.<br />

Dies konnten wir nachweisen,<br />

indem wir Ratten gleichzeitig Probenecid<br />

– ein Medikament, das Anionen-Trans -<br />

porter hemmt und zur Behandlung von<br />

Gicht verwendet wird – und 1-Hydroxy -<br />

methylpyren verabreichten. In Folge des<br />

blockierten Membrantransports kam es zu<br />

einer drastischen Verschiebung der<br />

Addukt bildung. In der Leber nahm sie um<br />

den Faktor 23 zu, in der Niere nahm sie ab.<br />

In Zellkulturexperimenten konnten wir<br />

zudem zeigen, dass Membrantransporter<br />

auch andere gentoxische Stoffe transportieren<br />

und dadurch ihre Wirkung beeinflussen<br />

können.


�3 Gewebeschnitt durch einen nach Gabe von PhIP entstandenen Lungentumor in einer trans -<br />

genen Maus, welche die humane SULT1A1/1A2 exprimiert. Von 33 transgenen Tieren, die <strong>für</strong><br />

18 Wochen PhIP im Futter erhalten hatten, wiesen 22 einen oder mehrere Lungentumoren auf.<br />

Diese Tumoren traten weder in Wildtyp-Mäusen mit PhIP-haltigem Futter noch in transgenen<br />

Mäusen mit Kontrollfutter auf.<br />

Verknüpfung der Adduktbildung mit<br />

Mutagenese und Kanzerogenese<br />

Simone Florian, Walter Meinl,<br />

Anke Schnapper, Sophie Schumann<br />

Wie bereits erwähnt kann Neogluco -<br />

brassicin zu verschiedenen reaktiven<br />

Metaboliten aktiviert werden. Im HPRT<br />

(Hypoxanthin-Phosphoribosyl-Trans -<br />

ferase)-Genmutationstest in V79-Zellen<br />

(Hamsterzellen) zeigte es keine bis sehr<br />

starke mutagene Wirkungen in Abhän gig -<br />

keit von den vorhandenen Enzym syste -<br />

men. Völlig parallel dazu verhielt sich die<br />

Adduktbildung, was nahe legt, dass die<br />

erfassten Addukte tatsächlich die<br />

Mutationen verursachten. Wir fanden<br />

überdies, dass die von Neoglucobrassicin<br />

induzierten DNA-Addukte in diesem<br />

Modell ein ähnliches mutagenes Poten tial<br />

aufweisen wie Addukte von polyzyklischen<br />

aromatischen Kohlenwasser stof -<br />

fen (PAK) (Abb. �2 ). Wesentlich war aber,<br />

dass nur die persistenten Addukte be rücksichtigt<br />

wurden, also jene, die nach zwei<br />

Zellreplikationen noch vorhanden waren.<br />

PhIP ist ein Kanzerogen, das beim<br />

Braten von Fleisch und Fisch entsteht.<br />

In der Ratte induziert es Dickdarm-,<br />

Mamma- und Prostatatumoren, in der<br />

Maus Lymphome und Tumoren des<br />

Dünndarms. Wir hatten früher mit transgenen<br />

Mäusen gezeigt, dass die humane<br />

SULT1A1 die DNA-Adduktbildung durch<br />

PhIP verstärkt, besonders ausgeprägt in<br />

Leber und Lunge. Wir fanden nun, dass<br />

PhIP in diesen Mäusen sehr schnell<br />

Lungentumoren induziert (Abb. �3 ). In<br />

Wildtyp-Mäusen wurden solche Tumoren<br />

nicht induziert. Der Befund veranschaulicht<br />

direkt, dass das fremdstoffmetabolisierende<br />

System nicht nur die Stärke der<br />

kanzerogenen Wirkung einer Substanz,<br />

sondern auch die Zielorgane beeinflusst.<br />

p53 ist ein Tumorsuppressorgen, das in<br />

vielen Tumoren des Menschen mutiert ist.<br />

Verschiedene Mutagene unterscheiden<br />

sich in den Sequenzänderungen, die sie<br />

bevorzugt induzieren. Monica Hollstein<br />

vom Deutschen Krebsforschungszen -<br />

trum stellte uns Fibroblasten von Mäusen<br />

zur Verfügung, in denen wesentliche Teile<br />

des eigenen p53-Gens durch humane<br />

Sequenzen ersetzt wurden. Diese Zellen<br />

sind nur begrenzt teilungsfähig, können<br />

aber durch Mutagene immortalisiert<br />

werden. Häufig ist in immortalen Klonen<br />

das p53-Gen mutiert. Wir erweiterten die<br />

Nutzbarkeit dieses Modells durch transiente<br />

Expression spezifischer Mutagenaktivierender<br />

Enzyme. So gelang es uns,<br />

Zellen mit Neoglucobrassicin, 1-Methyl -<br />

pyren oder PhIP (oder ihren proximalen<br />

Mutagenen) zu immortalisieren und<br />

durch Sequenzieren p53-Mutationen zu<br />

erfassen. Abbildung �4 zeigt ein Zwi -<br />

53<br />

�3 Lung tumor in a PhIP-treated mouse<br />

transgenic for human SULT1A1/1A2.<br />

Twenty-two out of 33 transgenic mice<br />

developed one or multiple lung tumors<br />

after receiving PhIP in feed for 18 weeks.<br />

These tumors were completely absent in<br />

wild-type mice receiving PhIP-containing<br />

feed as well as in transgenic mice receiving<br />

control feed.<br />

cigarette smoke at higher levels than<br />

the reference PAH benzo[a]pyrene. It<br />

has also been detected in many foods<br />

(e.g., native olive oil, mussels, and<br />

smoked ham). It is carcinogenic,<br />

although it cannot be metabolized to a<br />

diol-epoxide, the classical carcinogenic<br />

metabolites of PAHs. We demonstrated<br />

the presence of 1-methylpyrene DNA<br />

adducts in lymphocytes of smokers.<br />

This is the first documentation of an<br />

activation of a PAH involving benzylic<br />

hydroxylation and sulfation in humans.<br />

We studied this activation in more<br />

detail in rodent models. Adduct formation<br />

was clearly reduced in knockout<br />

mice for the murine SULT1A1, but<br />

increased in transgenic mice for human<br />

SULT1A1 (up to 100-fold in kidney). We<br />

demonstrated that the active meta -<br />

bolite reaches the kidney via the bloodstream.<br />

Since it is charged, it only can<br />

penetrate membranes with the help<br />

of transporter proteins. Concurrent<br />

administration of probenecid, an<br />

unspecific inhibitor of organic anion<br />

transporters used to treat gout,<br />

with 1-hydroxymethylpyrene drastically<br />

altered the distribution of the adducts.<br />

The level increased 23-fold in liver, but<br />

decreased in kidney. We showed in cell<br />

cultures that membrane transporters<br />

import and/or export various other<br />

genotoxicants and may thereby influence<br />

their effects.<br />

Relationships between adduct<br />

formation, mutagenesis and<br />

carcinogenesis<br />

The nGBS can be activated to different<br />

reactive metabolites. Its activity in the<br />

HPRT gene mutation assay in V79 cells<br />

ranged from none to very high,<br />

depending on the enzyme systems<br />

present. The mutagenicity correlated<br />

with the level of adducts detected, so<br />

the mutations were caused by these<br />

adducts. We demonstrated that the<br />

mutagenic potential of the nGBS<br />

adducts in this model was similar to<br />

that of reactive metabolites of PAHs<br />

(Fig. �2 ), when only persistent adducts


54<br />

�4 Mutational spectrum of PhIP in the<br />

human tumor suppressor gene p53.<br />

We detected 16 non-synonymous singlenucleotide<br />

exchanges and a deletion of an<br />

exon in 31 immortalized cell clones<br />

analysed.<br />

were taken into account (still present<br />

after two cell divisions).<br />

PhIP is a carcinogen formed by frying<br />

meat and fish. It induces colon, mammary,<br />

and prostate tumors in rats, and<br />

lymphomas and small intestinal<br />

tumors in mice. Using transgenic mice,<br />

we had demonstrated that human<br />

SULT1A1 strongly enhances DNA<br />

adduct formation, with the strongest<br />

effect in liver and lung. PhIP rapidly<br />

induces pulmonary tumors in transgenic<br />

(Fig. �3 ) but not wild-type mice.<br />

This shows that the xenobioticsmetabolizing<br />

system may not only<br />

affect the potency of a chemical carcinogen,<br />

but also the range of target<br />

organs.<br />

The tumor suppressor gene p53 is<br />

mutated in nearly 30 % of all human<br />

tumors. Mutagens vary in the mutations<br />

they induce. Monica Hollstein<br />

(German Cancer Research Center) provided<br />

embryonic fibroblasts from mice<br />

with humanized p53 genes. These cells<br />

have a limited proliferation capacity, but<br />

can be immortalized by mutagens, p53<br />

being mutated in many immortal<br />

clones. We expanded this model by<br />

transient expression of specific mutagen-activating<br />

enzymes, immortalizing<br />

cells with nGBS, 1-methylpyrene, and<br />

PhIP (or their proximate mutagens).<br />

Pre liminary results for PhIP are seen in<br />

Figure �4 : a GC→CG transversion was<br />

detected in codon 135 in four independent<br />

immortalized clones. This<br />

mutation accounts for nearly 0.1 % of<br />

the p53 mutations recorded in human<br />

tumors (e.g., in liver, lung, breast,<br />

colon). Its relatively low incidence may<br />

reflect the low exposure to PhIP. Other<br />

mutagens investigated in our laboratory,<br />

such as nGBS, substituted furans,<br />

and methyleugenol, are found at much<br />

higher levels in foods. Future research<br />

projects will focus on the comparison of<br />

their p53 mutation spectra with those<br />

occurring in human tumors.<br />

�4 Mutationen, die PhIP im humanen Tumorsuppressorgen p53 verursacht hat. In 31 immorta -<br />

lisierten Zellklonen wurden 16 Einzelnukleotidaustausche, die zu Aminosäure-Substitutionen<br />

führen, und eine Deletion eines Exons vorgefunden.<br />

schen ergeb nis <strong>für</strong> PhIP: In vier unabhängigen<br />

Zellklonen wurde eine GC→CG<br />

Trans version im Codon 135 induziert.<br />

Diese Sequenzänderung ist in 0,1 % aller<br />

humanen Tumoren mit p53-Mutationen<br />

ge funden worden, u. a. in Lungen-, Leber-,<br />

Dickdarm- und Brusttumoren. Die ge -<br />

ringe Häufigkeit stimmt mit der geringen<br />

PhIP-Exposition des Menschen überein.<br />

Andere von uns untersuchte Mutagene –<br />

wie Neoglucobrassicin, Methyleugenol<br />

und substituierte Furane – kommen in<br />

Lebensmitteln in viel größerer Menge vor.<br />

Als nächstes wollen wir deren p53-<br />

Mutationsspektren mit jenen in humanen<br />

Tumoren vergleichen.<br />

Technische Mitarbeiterinnen<br />

Sabine Braune<br />

Christine Gumz<br />

Andrea Katschak<br />

Brigitte Knuth<br />

Elisabeth Meyer<br />

Martina Scholtyssek<br />

Jutta Schwenk


Ausgewählte Publikationen<br />

Selected Publications<br />

Originalarbeiten/Original Papers<br />

Baasanjav-Gerber, C., Hollnagel, H.M.,<br />

Brauchmann, J., Iori, R., Glatt, H.: Detec tion<br />

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phase 2 xenobiotic-metabolizing enzy -<br />

mes in the rat. Drug Metab. Dispos. 37,<br />

1179–1186 (<strong>2009</strong>).<br />

Monien, B.H., Frank, H., Seidel, A., Glatt, H.:<br />

Conversion of the common food constituent<br />

5-hydroxymethylfurfural into a<br />

mutagenic and carcinogenic sulfuric acid<br />

ester in the mouse in vivo. Chem. Res.<br />

Toxicol. 22, 1123–1128 (<strong>2009</strong>).<br />

Monien, B.H., Müller, C., Bakhiya, N.,<br />

Donath, C., Frank, H., Seidel, A., Glatt, H.:<br />

Probenecid, an inhibitor of transmembrane<br />

organic anion transporters, alters<br />

tissue distribution of DNA adducts in<br />

1-hydroxymethylpyrene-treated rats. To xi -<br />

cology 262, 80–85 (<strong>2009</strong>).<br />

Platt, K.L., Edenharder, R., Aderhold, S.,<br />

Muckel, E., Glatt, H.: Fruits and vegetables<br />

protect against the genotoxicity of heterocyclic<br />

aromatic amines activated by<br />

human xenobiotic-metabolizing enzy -<br />

mes expressed in immortal mammalian<br />

cells. Mutat. Res./Genet. Toxicol. Environ.<br />

Mutagen. 703, 90–98 (2010).<br />

Svendsen, C., Husøy, T., Glatt, H., Paulsen,<br />

J.E., Alexander, J.: 5-Hydroxymethyl fur fu -<br />

ral and 5-sulfooxymethylfurfural increase<br />

adenoma and flat ACF number in the<br />

intestine of min/+ mice. Anticancer Res.<br />

29, 1921–1926 (<strong>2009</strong>).<br />

Wincent, E., Amini, N., Luecke, S., Glatt, H.,<br />

Bergman, J., Crescenzi, C., Rannug, A.,<br />

Rannug, U.: The suggested physiologic aryl<br />

hydrocarbon receptor activator and<br />

cytochrome P4501 substrate 6-formylindolo[3,2-b]carbazole<br />

is present in humans.<br />

J. Biol. Chem. 284, 2690–2696 (<strong>2009</strong>).<br />

Buchbeiträge/Book Articles<br />

Baasanjav-Gerber, C., Engst, W., Florian, S.,<br />

Monien, B.H., Barillari, J., Iori, R., Frank, H.,<br />

Seidel, A., Krumbein, A., Schreiner, M.,<br />

Glatt, H.: Glucosinolates: DNA adduct<br />

formation in vivo and mutagenicity in<br />

vitro. In: Eisenbrand, G. (ed.) Risk assessment<br />

of Phytochemicals in Food: Novel<br />

Approaches (Deutsche Forschungs -<br />

gemein schaft), Wiley-VCH, Weinheim,<br />

2010, pp 325–334 (2010).<br />

Drittmittelprojekte<br />

External Funding<br />

55<br />

Bioprofil Nutrigenomik: Untersuchung<br />

von Algenextrakten auf protektive<br />

Wirkung gegen mutagene und kanzerogene<br />

Wirkungen von Lebensmittel-<br />

Inhaltsstoffen in „humanisierten“<br />

In-vitro- und In-vivo-Modellsystemen<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.01.2007 – 30.08.<strong>2009</strong><br />

Verbesserte Gewinnung und Verarbei -<br />

tung diätetischer Glucosinolate sowie<br />

Charakterisierung ihrer potenziellen<br />

Funktion in der Prävention von Darm -<br />

krebs. Teilprojekt: gentoxische und<br />

kanzerogene Wirkungen<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.05.<strong>2009</strong> – 30.04.2012<br />

Untersuchung von Brassica-Nutzpflan -<br />

zen und individuellen gentoxischen<br />

Inhaltsstoffen auf kanzerogene Wir -<br />

kung in konventionellen und humanisierten<br />

Mausmodellen<br />

Finanzierung: WGL Pakt <strong>für</strong> Innovation<br />

und Forschung<br />

Laufzeit: 01.01.<strong>2009</strong> – 31.12.2011<br />

Humanization of Xenobiotic-Meta -<br />

bolizing Enzymes in the Mouse: New<br />

models for studying DNA adduct<br />

formation and tumor induction by<br />

carcinogens from tobacco smoke<br />

Finanzierung: Philip Morris External<br />

Research Program, USA<br />

Laufzeit: 01.01.2008 – 31.12.2010<br />

Neoglucobrassicin, ein stark mutagener<br />

Naturstoff aus Brassica-Arten: Ent wick -<br />

lung von Belastungsbiomarkern zur<br />

Anwendung in Tiermodellen und im<br />

Menschen<br />

Finanzierung: <strong>Institut</strong> Danone <strong>für</strong> Er -<br />

nährung<br />

Laufzeit: 01.03.2008 – 31.12.<strong>2009</strong><br />

Humanisierte und Knockout-Maus -<br />

modelle <strong>für</strong> Sulfotransferasen zur<br />

verbesserten Risikobewertung gen -<br />

toxischer und kanzerogener Wir kun -<br />

gen von Alkenylbenzolen wie z. B.<br />

Safrol, Estragol und Methyleugenol<br />

Finanzierung: Bundesinstitut <strong>für</strong> Risiko -<br />

bewertung<br />

Laufzeit: 01.11.<strong>2009</strong> – 31.12.2011<br />

Untersuchung von mutagenen Abbau -<br />

produkten des 1-Methoxyindol-3me<br />

thyl glucosinolates auf eine Induk -<br />

tion von Präneoplasien und Neo plasieassoziierte<br />

Genexpressionsänderungen<br />

in einem Mausmodell<br />

Finanzierung: Bundesinstitut <strong>für</strong> Ri siko -<br />

bewertung<br />

Laufzeit: 01.08.2010 – 30.10.2011


56<br />

Department of Gastrointestinal Microbiology<br />

Head: Prof. Dr. Michael Blaut<br />

Summary The human intestinal tract<br />

is populated by approximately 10 14<br />

microorganisms. It has been increasingly<br />

recognized that this microbial<br />

community affects a number of important<br />

host functions including gastrointestinal<br />

metabolism, epithelial cell<br />

growth, and colonization resistance<br />

against pathogens. However, intestinal<br />

bacteria have also been implicated in<br />

inflammatory bowel diseases, colorectal<br />

cancer, and obesity. The factors controlling<br />

the microbial community in the<br />

human intestine and the molecular<br />

basis of host-microbe interactions in the<br />

gut are largely unknown. We aim to elucidate<br />

the effect of diet on the development,<br />

composition, and activity of the<br />

intestinal microbiota and, based on<br />

this, to define the role of intestinal bacteria<br />

in the development and prevention<br />

of diseases such as cancer and obesity.<br />

We have studied the bioactivation of<br />

dietary polyphenols and glucosinolates<br />

by intestinal bacteria. We have also<br />

investigated the factors that enable<br />

intestinal bacteria to persist in the<br />

human gut.<br />

Bioactivation of polyphenols<br />

Dietary polyphenols are proposed to<br />

have protective effects against a wide<br />

range of human diseases including<br />

cancer and metabolic disorders. The<br />

polyphenols are present in plantderived<br />

food and food supplements<br />

predominantly in their glycosidic form,<br />

either as O- or C-glycosides. In contrast<br />

to O-glycosides, C-coupled glycosides<br />

resist cleavage by host enzymes and can<br />

most likely only be deglycosylated by<br />

gut bacteria. Because of their stability<br />

and biological activities, aromatic C-glycosides<br />

have gained increasing interest<br />

as drug candidates.<br />

The bacterial transformation of<br />

polyphenolic C-glycosides and their<br />

subgroup C-glucosides has not been<br />

studied in detail. We recently isolated a<br />

C-glucoside cleaving bacterium, strain<br />

CG19-1, from human feces. The strictly<br />

anaerobic, Gram-positive, non-spore<br />

forming and short oval to rod-shaped<br />

isolate (Fig. �1 ) represents a new<br />

species of the Lachnospiraceae. It de -<br />

glycosylated puerarin (daidzein-8-C-<br />

�1 Scanning electron micrograph of strain<br />

CG19-1 and structures of polyphenolic C- and<br />

O-glucosides that are deglycosylated by this<br />

bacterium.<br />

Abteilung Gastrointestinale Mikrobiologie<br />

Leitung: Prof. Dr. Michael Blaut<br />

Zusammenfassung Der menschliche<br />

Darm wird von etwa 10 14 Mikro orga nis -<br />

men besiedelt. Diese mikrobielle Ge -<br />

meinschaft beeinflusst die Physiologie<br />

des Menschen in vielfältiger Hinsicht. Sie<br />

wirkt sich beispielsweise auf den gastrointestinalen<br />

Stoffwechsel und das<br />

Wachs tum der Darmepithelzellen aus.<br />

Zudem spielt sie <strong>für</strong> die Kolonisierungs -<br />

resistenz gegenüber Krankheitserregern<br />

eine wichtige Rolle. Allerdings werden<br />

Darmbakterien auch mit entzündlichen<br />

Darmerkrankungen, Darmkrebs und<br />

Adipositas in Verbindung gebracht. Die<br />

Faktoren, welche die mikrobielle Ge mein -<br />

schaft im menschlichen Darm kontrollieren,<br />

sowie die molekularen Grundlagen<br />

von Wirt-Mikroben-Interaktionen im<br />

Darm sind weitgehend unbekannt. Wir<br />

wollen daher den Einfluss der Ernährung<br />

auf die Entwicklung, die Zusammen set -<br />

zung und die Aktivität der Darm mikro -<br />

biota (Gesamtheit der Mikro organis men<br />

im Darm) aufklären und dadurch die Rolle<br />

der Darmbakterien bei der Entwicklung<br />

und Vorbeugung von Erkrankungen wie<br />

Krebs und Adipositas aufdecken. In diesem<br />

Zusammenhang untersuchen wir die<br />

Bioaktivierung von sekundären Pflan -<br />

zenstoffen wie Poly phenolen und Gluco -<br />

sinolaten durch Darm bakterien und<br />

gehen der Frage nach, welche Eigen -<br />

schaften sie dazu befähigen, den Darm<br />

dauerhaft zu besiedeln.<br />

Bioaktivierung von Polyphenolen<br />

Annett Braune, Anastasia Matthies<br />

Mit der Nahrung aufgenommene Poly -<br />

phenole sollen in einem gewissen Maße<br />

vor Krankheiten wie Krebs und Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen schützen. Die<br />

Poly phenole liegen in pflanzlichen Nah -<br />

rungsmitteln und Nahrungsergänzungs -<br />

mitteln hauptsächlich glycosidisch ge -<br />

bunden als O- oder auch als C-Glycoside<br />

vor. Im Unterschied zu O-Glycosiden werden<br />

C-Glycoside durch die körpereigenen,<br />

menschlichen Enzyme nicht umgesetzt.<br />

Stattdessen werden sie vermutlich ausschließlich<br />

durch Darmbakterien deglycosyliert.<br />

Aufgrund dieser Stabilität und<br />

ihrer biologischen Wirksamkeit interessieren<br />

sich Wissenschaftler zunehmend<br />

<strong>für</strong> polyphenolische C-Glycoside als<br />

Arznei mittelkandidaten.<br />

Die bakterielle Umsetzung polyphenolischer<br />

C-Glycoside und deren Unter -<br />

gruppe der C-Glucoside ist bislang wenig<br />

untersucht. Kürzlich isolierten wir ein<br />

C-Glucosid-spaltendes Bakterium, Stamm<br />

CG19-1, aus einer humanen Stuhlprobe.<br />

Das obligat anaerobe, Gram-positive,<br />

nicht Sporen bildende, oval bis stäbchenförmige<br />

Isolat (Abb. �1 ) stellt eine neue<br />

Spezies der Lachnospiraceae dar. Der<br />

Stamm CG19-1 deglycosylierte Puerarin<br />

(Daidzein-8-C-glucosid, Abb. �1 ) zu dem<br />

entsprechenden Aglycon Daidzein. Puera -<br />

�1 Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von Stamm CG19-1 und Strukturformeln von polyphenolischen<br />

C- und O-Glucosiden, die von diesem Bakterium deglycosyliert werden.


in zeigt ein erhebliches chemopräventives<br />

Potential und günstige Wir kungen hinsichtlich<br />

des Metabolischen Syndroms.<br />

Puerarin stellt das Haupt isoflavon in der<br />

Kudzu-Wurzel (Pueraria lobata) dar, die in<br />

der asiatischen Volksmedizin sowie als<br />

funktionelles Lebensmittel gegen Fieber,<br />

Durchfall und Diabetes verwendet wird.<br />

Der Stamm CG19-1 deglycosylierte auch<br />

andere polyphenolische C-Glucoside,<br />

wie Homo orientin (Luteolin-6-C-glucosid)<br />

und Mangiferin (Norathyriol-2-C-glucosid)<br />

(Abb. �1 ). Wei terhin hydrolysierte das<br />

Isolat Daidzin (Daidzein-7-O-glucosid)<br />

und Cynarosid (Luteolin-7-O-glucosid)<br />

(Abb. �1 ), bei denen es sich um die entsprechenden<br />

O-Glucoside der C-Gluco -<br />

side Puerarin bzw. Homoorientin handelt.<br />

Unseren Untersuchungen zufolge ka talysiert<br />

der neu isolierte Stamm CG19-1 die<br />

bisher kaum untersuchte Umsetzung von<br />

polyphenolischen C-Glucosiden, die mit<br />

der Nahrung, Nahrungsergänzungs -<br />

mitteln oder als Arzneimittel vom Men -<br />

schen aufgenommen werden und von<br />

denen bisher angenommen wurde, dass<br />

sie im menschlichen Körper nicht abgebaut<br />

werden.<br />

Bioaktivierung von Glucosinolaten<br />

Kooperationsprojekt mit den Abteilungen<br />

Ernährungstoxikologie (ETOX) und Biochemie<br />

der Mikronährstoffe (BIM) und dem Bereich<br />

Analytik<br />

Julia Budnowski, Wolfram Engst (Analytik),<br />

Simone Florian (ETOX), Michael Haack (BIM),<br />

Laura Hanske, Gunnar Loh, Anke Schnapper<br />

(ETOX)<br />

Brokkoli und andere Brassica-Pflanzen<br />

enthalten Glucosinolate, von denen<br />

einige, wie beispielsweise das aliphatische<br />

Glucoraphanin, Krebs und anderen Er -<br />

krankungen vorbeugen sollen. Be -<br />

stimmte Glucosinolate, z.B. Neogluco -<br />

brassicin, weisen jedoch möglicherweise<br />

gesundheitsschädliche Wirkungen auf,<br />

da sie in der Lage sind, die DNA zu schädigen.<br />

Diese Wirkungen sind allerdings auf<br />

die typischen Umsetzungsprodukte der<br />

Glucosinolate, die Isothiocyanate, zurückzuführen.<br />

Letztere stellen einen Schutz vor<br />

Fraßfeinden dar. Sie entstehen, wenn das<br />

Pflanzengewebe zerstört wird und<br />

bestimmte Enzyme, die so genannten<br />

Myrosinasen, Glucosinolate in Isothio -<br />

cyanate umwandeln. Da die pflanzlichen<br />

Myrosinasen beim Kochen zum größten<br />

Teil inaktiviert werden, nehmen wir an,<br />

dass biologische Wirkungen, die nach der<br />

Aufnahme von gekochtem Brassica-<br />

Gemüse beobachtet wurden, auf die<br />

Aktivierung der Glucosinolate durch<br />

Darmbakterien des Menschen zurückzuführen<br />

sind.<br />

Anhand von Inkubationsversuchen<br />

stellten wir fest, dass Darmbakterien der<br />

Ratte und des Menschen das aliphatische<br />

Glucosinolat Sinigrin zum Allyliso thio -<br />

cyanat umsetzen (Abb. �2 ). Sinigrin diente<br />

uns auf Grund seiner guten Verfügbarkeit<br />

als Modellglucosinolat. Ebenso transformieren<br />

Darmbakterien der Maus und des<br />

Menschen Neo-Glucobrassicin, ein Indol-<br />

Glucosinolat, zu 1-Methoxyindol-3-carbinol.<br />

Darmbakterien der Maus, der Ratte<br />

und des Menschen bauen das aliphatische<br />

Glucoraphanin ab. Allerdings bilden nur<br />

menschliche Darmbakterien das ent -<br />

sprechende Isothiocyanat Sulforaphan,<br />

während Darmbakterien von Nagern<br />

Gluco raphanin zu bislang nicht identifizierten<br />

Produkten umwandeln (Abb. �2 ).<br />

Die untersuchten Personen unterschieden<br />

sich hinsichtlich der Fähigkeit ihrer Mikro -<br />

biota, Glucosinolate umzusetzen: Nur in<br />

vier von sechs Fällen wurde die Sulfora -<br />

phanbildung aus Glucoraphanin beobachtet.<br />

Durch den Transfer der Sulfora -<br />

phan-bildenden Darmmikrobiota eines<br />

humanen Donors auf keimfreie Mäuse<br />

erlangten diese Mäuse die Fähig keit,<br />

Glucoraphanin und Neogluco brassi cin<br />

zu deren wirksamen Abbau produkten<br />

Sulfora phan bzw. N-Methoxy indol-3-carbinol<br />

umzusetzen (Abb. �2 ). Dies verdeutlicht<br />

die entscheidende Rolle, die Darm -<br />

bakterien bei der Bioaktivierung von<br />

Glucosinolaten einnehmen. Unser nächstes<br />

Ziel ist es, Bakterienstämme zu identifizieren,<br />

die diese Reaktionen katalysieren<br />

können.<br />

Anpassung von Darmbakterien an<br />

Wirtsfaktoren<br />

Carl Alpert, Wolfram Engst (Analytik),<br />

Gunnar Loh, Jacqueline Vogel-Scheel<br />

Wie sich Darmbakterien auf die Physio -<br />

logie und Pathophysiologie des menschlichen<br />

Wirtes auswirken, ist Gegenstand<br />

intensiver Untersuchungen. Kaum er -<br />

forscht wird jedoch, wie die Mikrobiota auf<br />

Ernährungs- und Wirtsfaktoren, zum<br />

Beispiel Entzündungsreaktionen, reagiert,<br />

obwohl sich die bakterielle Reaktion<br />

wiederum auf den menschlichen Körper<br />

auswirken kann. In diesem Zusammen -<br />

hang untersuchten wir, wie sich ein<br />

Darmbakterium an seine natürliche Um -<br />

gebung anpasst. Hierzu besiedelten wir<br />

keimfreie Mäuse mit kommensalen<br />

Escherichia coli MG1655 und verglichen<br />

die Proteinexpression dieses Bakteriums<br />

57<br />

glucoside, Fig. �1 ) to the corresponding<br />

aglycone daid zein. Puerarin has a considerable<br />

chemopreventive potential<br />

and anti-metabolic syndrome effects<br />

and is the major isoflavone in roots of<br />

kudzu (Pueraria lobata), which is used in<br />

traditional Asian medicine and as a<br />

nutraceutical. Strain CG19-1 also deglycosylated<br />

several other polyphenolic<br />

C-glucosides, including homoorientin<br />

(luteolin-6-C-glucoside) and mangi ferin<br />

(norathyriol-2-C-glucoside). The isolate<br />

also hydrolyzed daidzin (daidzein-7-Oglucoside)<br />

and cynaroside (luteolin-7-Oglucoside),<br />

which represent the O-glucosides<br />

of the C-glucosides puerarin<br />

and homo orientin, respectively.<br />

Thus, the newly isolated strain CG19-<br />

1 catalyzes the so far hardly studied<br />

conversion of C-coupled polyphenolic<br />

glucosides ingested with food, dietary<br />

supplements, or drugs and previously<br />

assumed to be stable in the human<br />

body.<br />

Bioactivation of glucosinolates<br />

In cooperation with the Departments<br />

of Nutritional Toxicology (ETOX) and<br />

Biochemistry of Micronutrients (BIM)<br />

and the section Analytics<br />

Broccoli and other Brassica plants contain<br />

glucosinolates, some of which<br />

have been implicated in the prevention<br />

of cancer and other diseases. However,<br />

certain glucosinolates, such as neo-glucobrassicin,<br />

may have adverse effects<br />

because of their ability to form DNA<br />

adducts. These effects are attributed to<br />

their main hydrolysis products, the<br />

isothiocyanates. The latter are formed<br />

by myrosinases, which are released<br />

from the plant tissue upon injury to protect<br />

the plant from herbivores. Since<br />

these enzymes are largely inactivated<br />

during cooking, we hypothesized that<br />

the biological effects observed after the<br />

consumption of cooked Brassica vegetables<br />

are due to human intestinal bacteria<br />

that activate the glucosinolates.<br />

In vitro experiments revealed that<br />

intestinal bacteria from rats and<br />

humans convert the aliphatic glucosinolate<br />

sinigrin to allylisothiocyanate.<br />

Sinigrin served as a model glucosinolate<br />

because of its availability. Similarly,<br />

intestinal bacteria from mice and<br />

humans transformed neoglucobrassicin,<br />

an indole glucosinolate, to<br />

1-methoxyindole-3-carbinol. Intestinal<br />

bacteria from humans, mice, and rats<br />

degraded the aliphatic glucoraphanin.


58<br />

�2 Bioactivation of various glucosinolates<br />

by intestinal bacteria from mice, rats,<br />

humans, and mice with intestinal bacteria<br />

from humans (top line, from left to right,<br />

respectively). Abbau = degradation, Bildung<br />

= formation, keine Bildung = not formed,<br />

n.B. = not determined.<br />

However, only human intestinal bacteria<br />

formed the corresponding isothiocyanate<br />

sulfora phane, while intestinal<br />

bacteria from rodents converted glucoraphanin<br />

to yet unidentified products<br />

(Fig. �2 ). Differences in the ability of<br />

gut bacteria from different human<br />

donors to convert glucosinolates<br />

were observed: the microbiota from<br />

only four of six individuals formed<br />

sulforaphane from glucoraphanin.<br />

Transfer of the sulforaphane-forming<br />

gut microbiota of a human donor to<br />

germfree mice rendered the recipient<br />

mice capable of converting glucoraphanin<br />

and neoglucobrassicin to<br />

their corresponding active degradation<br />

products sulforaphane and 1methoxyindole-3-carbinol<br />

(Fig. �2 ). This<br />

indicates the crucial role of intestinal<br />

bacteria in the bioactivation of glucosinolates.<br />

The identification of bacterial<br />

strains capable of catalyzing these<br />

reactions is under way at present.<br />

Bacterial response to host factors<br />

The effects of the gut microbiota on the<br />

physiology and pathophysiology of<br />

the human host have been studied<br />

extensively. In contrast, the microbial<br />

response to host factors, e.g., inflammatory<br />

reactions, has hardly been considered<br />

although this response may<br />

have implications for the host. To study<br />

the adaptation of an intestinal bacterium<br />

to its natural environment, we<br />

associated germfree mice with commensal<br />

Escherichia coli MG1655 and<br />

compared the protein expression of<br />

this bacterium collected from either<br />

cecal contents or anaerobic in vitro cultures.<br />

Using two-dimensional gel electrophoresis<br />

combined with mass<br />

spectroscopy, we identified fourteen<br />

differentially expressed proteins<br />

(>3-fold, p3-fach, p


A<br />

B<br />

�3 Zellkonzentrationen von purC- (A) und pyrB- (B) defizienten E. coli Mutanten sowie des ent -<br />

sprechenden Wildtyp-Stammes in Fäzes von gnotobiotischen Mäusen. (Gnotobiotisch bedeutet,<br />

dass keimfreie Tiere gezielt mit einer bestimmten Mikrobiota besiedelt wurden.)<br />

der des Wildtyps lag. Eine Mutante ohne<br />

5’-Phosphoribosyl-4-(N-succinocarboxamid)-5-aminoimidazol-Synthase<br />

(purC),<br />

einem Schlüs selenzym der Purin syn -<br />

these, wies hingegen im Darm eine um<br />

mehr als 4 log geringere Zellzahl auf als<br />

der E. coli-Wildtyp (Abb. �3 A). Die Deletion<br />

des Gens, das die Aspartat-Carba moyl -<br />

transferase (pyrB), ein Schlüsselenzym<br />

der Pyrimidin synthese, kodiert, führte<br />

sogar zu einer völligen Auswaschung der<br />

entsprechenden Mutante aus dem<br />

Darmtrakt der Maus (Abb. �3 B). Diese<br />

Ergebnisse zeigen, dass E. coli in der Lage<br />

sein muss, Purine und Pyrimidine zu synthetisieren,<br />

um sich im Darm der Maus<br />

erfolgreich ansiedeln zu können.<br />

Darmbakterien und Adipositas<br />

Kooperationsprojekt mit der Arbeitsgruppe<br />

Physiologie des Energiestoffwechsels (EST)<br />

Mohammed Abd El-Bary, Christine Fleißner<br />

(EST), Nora Hübel, Gunnar Loh<br />

Wie einige Studien vermuten lassen, spielen<br />

Darmbakterien auch eine Rolle bei der<br />

Nährstoffabsorption und bei der Ener -<br />

giehomöostase des Wirtes. Tierstudien<br />

legten beispielsweise vor einiger Zeit den<br />

Schluss nahe, dass keimfreie Mäuse vor<br />

Adipo sitas geschützt sind. Wir untersuchten<br />

daher, ob dies generell der Fall ist oder<br />

ob keimfreie und konventionelle C3H-<br />

Mäuse auf verschiedene Diäten unterschiedlich<br />

reagieren. Beide Mausgruppen<br />

59<br />

�3 Fecal cell concentrations of an E. coli<br />

mutant deficient in the purC (A) or pyrB (B)<br />

gene in comparison to the corresponding<br />

wildtype strain of gnotobiotic mice, i.e.,<br />

bacteria-free mice that are selectively<br />

colonized with certain bacteria. In (A) and<br />

(B) the x-axis denotes days following<br />

colonization; the y-axis is the log10 cells<br />

per gram of feces; Nachweisgrenze =<br />

detection limit (dashed line).<br />

duced into the intestine of germfree<br />

mice in competition with the E. coli<br />

wild type. A mutant devoid of ydjG,<br />

which encodes a putative NADHdependent<br />

methylglyoxal reductase<br />

(YdjG), reached a 1.2 log lower cecal concentration<br />

than the wild type. Deletion<br />

of the nanA gene encoding N-acetylneuraminate<br />

lyase (NanA) affected the<br />

colonization and persistence of E. coli<br />

in the intestine of the gnotobiotic mice<br />

only slightly. A mutant devoid of<br />

5’-phosphoribosyl 4-(N-succinocarboxamide)-5-aminoimidazole<br />

synthase<br />

purC, a key enzyme of purine synthesis,<br />

displayed intestinal cell counts >4 logs<br />

lower than those of the wild type<br />

(Fig. �3 A). Deletion of the gene encoding<br />

aspartate carbamoyltransferase pyrB, a<br />

key enzyme of pyrimidine synthesis,<br />

even resulted in the washout of the corresponding<br />

mutant from the mouse<br />

intestinal tract (Fig. �3 B). These findings<br />

indicate that E. coli needs to synthesize<br />

purines and pyrimidines to successfully<br />

establish in the mouse intestine.<br />

Gut microbiota and obesity<br />

In cooperation with the section Physiology<br />

of Energy Metabolism (EST)<br />

The gut microbiota has been implicated<br />

in nutrient absorption and energy<br />

homeostasis. It has previously been<br />

claimed that germfree mice are protected<br />

from obesity. We therefore studied<br />

how germfree and conventional<br />

C3H mice respond to different diets.<br />

Both mouse groups were fed ad libitum<br />

a semi-synthetic low-fat diet (carbohydrate:protein:fat<br />

ratio = 41:42:17;<br />

19.8 kJ/g), a high-fat diet (41:16:43;<br />

21.4 kJ/g), or a commercial Western diet<br />

(41:19:41; 21.5 kJ/g) and both body<br />

weight gain and body fat were determined.<br />

There was no difference in body<br />

weight gain between germfree and<br />

conventional mice on the low-fat diet.<br />

However, on the high-fat diet, germfree<br />

mice gained more body weight and<br />

body fat than conventional mice.


60<br />

�4 Proportions of bacterial population<br />

groups in pooled cecal contents of<br />

conventional mice fed different diets:<br />

low-fat, high-fat, and Western diet (left to<br />

right); andere = others.<br />

Germfree animals on the Western diet<br />

gained significantly less body fat than<br />

germfree animals on the high-fat diet.<br />

The fecal microbiota composition of the<br />

conventional mice differed between<br />

diets: the proportion of Firmicutes on<br />

both the high-fat diet and the Western<br />

diet increased at the expense of the<br />

Bacteriodetes (Fig. �4 ). This increase in<br />

the Firmicutes was mainly due to the<br />

proliferation of one family within this<br />

phylum: the Erysipelotrichaceae.<br />

We conclude that the absence of gut<br />

microbiota does not provide a general<br />

protection from diet-induced obesity as<br />

previously claimed and that diet affects<br />

the composition of the gut microbiota<br />

to a larger extent than had been previously<br />

assumed.<br />

�4 Anteile bakterieller Populationsgruppen in in gepoolten Caecuminhalten konventioneller<br />

Mäuse nach Fütterung verschiedener Diäten.<br />

wurden ad libitum mit einer semisynthetischen<br />

fettarmen Diät (Kohlen hy drate :<br />

Protein : Fett-Verhältnis = 41 : 42 : 17;<br />

19,8 kJ/g), einer fettreichen Diät (41 : 16 : 43;<br />

21,4 kJ/g) oder einer kommerziell erhält -<br />

lichen kohlenhydrat- und fettreichen<br />

sowie ballaststoffarmen Diät („Western<br />

diet“, 41 : 19 : 41; 21,5 kJ/g) gefüttert.<br />

Anschließend wurden Ge wichts zunahme<br />

und Körperfett be stimmt. Zwischen<br />

keimfreien und konventionellen Mäusen,<br />

die fettarmes Futter erhielten, gab es<br />

keinen Unter schied bei der Gewichts -<br />

zunahme. Das fettreiche Futter hingegen<br />

führte bei den keimfreien Mäusen zu<br />

einem stärkeren Zuwachs beim Körper -<br />

gewicht und Kör perfett als bei den konventionellen<br />

Mäusen. Keimfreie Tiere, die<br />

eine „Wes tern diet“ erhielten, nahmen<br />

signifikant weniger an Körperfett zu als<br />

keimfreie Tiere, denen die fettreiche Diät<br />

gefüttert wurde. Bei den konventionellen<br />

Mäusen unterschied sich die Mikrobiota-<br />

Zusam mensetzung der Fäzes in Abhän gig -<br />

keit vom Futter: Der Anteil an Firmicutes<br />

war zu Lasten des Anteils an Bacterio detes<br />

sowohl bei der fettreichen Diät als auch<br />

bei der „Western diet“ erhöht (Abb. �4 ). Die<br />

Zunahme der Firmicutes war hauptsächlich<br />

auf den Anstieg einer Familie dieses<br />

Phylums zurückzuführen: den Erysipelo -<br />

trichaceae. Wir schließen daraus, dass das<br />

vollständige Fehlen von Darmbakterien,<br />

anders als zuvor postuliert, keinen allgemeinen<br />

Schutz vor ernährungsbedingter<br />

Adipositas bietet und dass die Zusam -<br />

mensetzung der Darmbakterien in einem<br />

größerem Ausmaß von der Ernährung<br />

abhängt als bisher angenommen.<br />

Technische Mitarbeiterinnen:<br />

Sarah Frenzel<br />

Bärbel Gruhl<br />

Anke Gühler<br />

Sabine Schmidt<br />

Marion Urbich


Ausgewählte Publikationen<br />

Selected Publications<br />

Originalarbeiten/Original Papers<br />

Alpert, C., Scheel, J., Engst, W., Loh, G., Blaut,<br />

M.: Adaptation of protein expression by<br />

Escherichia coli in the gastrointestinal<br />

tract of gnotobiotic mice. Environ.<br />

Microbiol. 11, 751–761 (<strong>2009</strong>).<br />

Braune, A., Bunzel, M., Yonekura, R., Blaut,<br />

M.: Conversion of dehydrodiferulic acids by<br />

human intestinal microbiota. J. Agric.<br />

Food Chem. 57, 3356–3362 (<strong>2009</strong>).<br />

Braune, A., Maul, R., Schebb, N.H., Kulling,<br />

S.E., Blaut, M.: The red clover isoflavone<br />

irilone is largely resistant to degradation<br />

by the human gut microbiota. Mol. Nutr.<br />

Food Res. 54, 929–938 (2010).<br />

Fleissner, C.K., Huebel, N., Abd El-Bary,<br />

M.M., Loh, G., Klaus, S., Blaut, M.: Absence<br />

of intestinal microbiota does not protect<br />

mice from diet-induced obesity. Br. J. Nutr.<br />

104, 919–929 (2010).<br />

Hanske, L., Loh, G., Sczesny, S., Blaut, M.,<br />

Braune, A.: The bioavailability of<br />

apigenin-7-glucoside is influenced by<br />

human intestinal microbiota. J. Nutr. 139,<br />

1095–1102 (<strong>2009</strong>).<br />

Hanske, L., Loh, G., Sczesny, S., Blaut, M.,<br />

Braune, A.: Recovery and metabolism of<br />

xanthohumol in germ-free and human<br />

microbiota-associated rats. Mol. Nutr.<br />

Food Res. 54, 1405–1413 (2010).<br />

Hrdina, J., Banning, A., Kipp, A., Loh, G.,<br />

Blaut, M., Brigelius-Flohé, R.: The<br />

gastrointestinal microbiota affects the<br />

selenium status and selenoprotein<br />

expression in mice. J. Nutr. Biochem. 20,<br />

638–648 (<strong>2009</strong>).<br />

Matthies, A., Blaut, M., Braune, A.:<br />

Isolation of a human intestinal bacterium<br />

capable of daidzein and genistein conversion.<br />

Appl. Environ. Microbiol. 75, 1740–<br />

1744 (<strong>2009</strong>).<br />

Meinl, W., Sczesny, S., Brigelius-Flohé, R.,<br />

Blaut, M., Glatt, H.: Impact of gut microbiota<br />

on intestinal and hepatic levels<br />

of phase 2 xenobiotic-metabolizing<br />

enzymes in the rat. Drug. Metab. Dispos.<br />

37, 1179–1186 (<strong>2009</strong>).<br />

Reichardt, N., Gniechwitz, D., Steinhart, H.,<br />

Bunzel, M., Blaut, M.: Characterization of<br />

high molecular weight coffee fractions<br />

and their fermentation by human intestinal<br />

microbiota. Mol. Nutr. Food Res. 53,<br />

287–299 (<strong>2009</strong>).<br />

Vogel-Scheel, J., Alpert, C., Engst, W., Loh,<br />

G., Blaut, M.: Requirement of purine and<br />

pyrimidine synthesis for colonization of<br />

the mouse intestine by Escherichia coli.<br />

Appl. Environ. Microbiol. 76, 5181–5187<br />

(2010).<br />

Wohlgemuth, S., Haller, D., Blaut, M., Loh,<br />

G.: Reduced microbial diversity and high<br />

numbers of one single Escherichia coli<br />

strain in the intestine of colitic mice.<br />

Environ. Microbiol. 11, 1562-1571 (<strong>2009</strong>).<br />

Wohlgemuth, S., Loh, G., Blaut, M.: Recent<br />

developments and perspectives in the<br />

investigation of probiotic effects. Int. J.<br />

Med. Microbiol. 300, 3–10 (2010).<br />

Woting, A., Clavel, T., Loh, G., Blaut, M.:<br />

Bacterial transformation of dietary lignans<br />

in gnotobiotic rats. FEMS Microbiol. Ecol.<br />

72, 507–514 (2010).<br />

Buchbeiträge/Book Articles<br />

Blaut, M., Collins, M.D., Taras, D.: Genus VIII.<br />

Dorea. In: De Vos, P., Garrity, G.M., Jones,<br />

D., Krieg, N.R., Ludwig, W., Rainey, F.A.,<br />

Schleifer, K.-H., Whitman, W.B. (eds.)<br />

The Firmicutes (Bergey’s Manual of<br />

Systematic Bacteriology; Vol. 3), Springer,<br />

941–943 (<strong>2009</strong>).<br />

Drittmittelprojekte<br />

External Funding<br />

61<br />

The role of human gut bacteria in bioactivation<br />

of polyphenolic isoflavones<br />

and pyranoanthocyanins<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.09.2006 – 31.08.<strong>2009</strong><br />

Anpassungsmechanismen kommensaler<br />

Darmbakterien an Ernährungs- und<br />

Wirtsfaktoren im Intestinaltrakt<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.08.2008 – 31.07.2011<br />

Impact of intestinal bacteria on the anatomy<br />

and physiology of the intestinal<br />

tract in the PRM/Alf mouse model<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.12.2008 – 30.11.2011<br />

Sonderforschungsbereich 852: Ernäh -<br />

rung, intestinale Mikrobiota und Wirts -<br />

interaktionen beim Schwein, Teil pro -<br />

jekt A06<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.01.2010 – 31.12.2013<br />

Charakterisierung von Isoflavon-um -<br />

setzenden Enzymen aus Darmbakte rien<br />

des Menschen<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.04.2010 – 31.03.2013<br />

Vorhaben: BioMed, Verbundprojekt:<br />

Verbesserte Gewinnung und Verarbei -<br />

tung diätetischer Glucosinolate sowie<br />

die Charakterisierung ihrer potenziellen<br />

Funktion in der Prävention von Darm -<br />

krebs, Teilprojekt 4<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.05.<strong>2009</strong> – 30.04.2012<br />

TORNADO: Molecular Targets Open for<br />

Regulation by the gut flora – New<br />

Avenues for improved Diet to Optimize<br />

European health<br />

Finanzierung: EU<br />

Laufzeit: 01.09.<strong>2009</strong> – 31.08.2013<br />

Untersuchung von Brassica-Nutz pflan -<br />

zen und individuellen gentoxischen<br />

Inhaltsstoffen auf kanzerogene Wir -<br />

kung in konventionellen und humanisierten<br />

Mausmodellen<br />

Finanzierung: WGL Pakt <strong>für</strong> Innovation<br />

und Forschung<br />

Laufzeit: 01.01.<strong>2009</strong> – 31.12.2011<br />

Identifizierung adipogener Faktoren<br />

intestinaler Bakterien<br />

Finanzierung: <strong>Institut</strong> DANONE <strong>für</strong><br />

Ernährung e.V.<br />

Laufzeit: 01.03.2010 – 29.02.2012<br />

Analysis of gut microbiota in healthy<br />

newborn infants fed with infant formulas<br />

containing synbiotics<br />

Finanzierung: Nestlé Nutrition Ltd.,<br />

Schweiz<br />

Laufzeit: 01.12.2007 – 31.12.2011


62<br />

Junior Research Group<br />

Microbiota–Host–Interaction<br />

Head: Dr. Gunnar Loh<br />

Interactions between gut bacteria and<br />

the host are implicated in both health<br />

and lifestyle associated diseases in -<br />

cluding cancer. We aim to identify such<br />

inter actions between gut bacteria and<br />

the host that possibly contribute to the<br />

onset or perpetuation or to the prevention<br />

of these disorders.<br />

Host-microbe interactions under<br />

chronic gut inflammation<br />

Inflammatory bowel diseases (IBD) significantly<br />

affect quality of life and are<br />

associated with an elevated risk of<br />

developing colorectal cancer. The<br />

etiology of IBD is poorly understood.<br />

However, it is accepted that gut bacteria<br />

play an important role in these diseases.<br />

We study the role of gut bacteria<br />

in interleukin 10 deficient (IL-10 -/- ) mice<br />

which show chronic gut inflammation<br />

and a high incidence of colorectal carcinoma.<br />

We previously demonstrated in<br />

IL-10 -/- mice that inflammation is associated<br />

with reduced intestinal microbiota<br />

diversity in conjunction with a<br />

bloom of only few species. To identify<br />

environmental factors that cause these<br />

changes, we measured intestinal cholesterol,<br />

coprostanol, and bile acids (BA)<br />

in colitic and healthy mice. Higher cholesterol<br />

and primary BA concentrations<br />

were detected in the inflamed gut.<br />

These elevated levels were associated<br />

with an increased abundance of BAresistant<br />

bacteria in the colitic mice.<br />

Whether high colonic sterol concentrations<br />

can trigger gut inflammation and<br />

cancer formation remains to be elucidated.<br />

Impact of bacterial lignan activation on<br />

breast cancer<br />

Lignans are secondary plant metabolites<br />

with protective effects against<br />

hormone-dependent cancers. These<br />

effects depend on the bacterial transformation<br />

of the lignans to enterodiol<br />

and enterolactone. A lignan-transforming<br />

bacterial consortium composed<br />

of Clostridium saccharogumia, Blautia<br />

pro ducta, Eggerthella lenta, and Lac -<br />

tonifactor longoviformis has previously<br />

been characterized by the Department<br />

�1 Proliferating tumor cells (400x magnification,<br />

stained brown) in breast cancer tissue<br />

from rats associated with lignan-activating<br />

bacteria (A) or from germ-free rats (B).<br />

Nachwuchsgruppe Mikrobiota-Wirt-Interaktionen<br />

Leitung: Dr. Gunnar Loh<br />

Darmbakterien tragen einerseits zur<br />

Gesundheit des Menschen bei, andererseits<br />

können sie das Auftreten von Krank -<br />

heiten begünstigen. Hierzu gehören zum<br />

Beispiel entzündungsassoziierte Kolon -<br />

tumore. Die Aufgabe der Nachwuchs -<br />

gruppe besteht darin, Bakterien-Wirt<br />

Inter aktionen zu untersuchen, die dabei<br />

eine Rolle spielen.<br />

Wirt-Bakterien-Interaktionen<br />

und chronisch-entzündliche<br />

Darmerkrankungen<br />

Steffen Wohlgemuth<br />

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen<br />

(CED) verursachen einen hohen<br />

Leidensdruck bei den Betroffenen und<br />

erhöhen das Risiko, Darmkrebs zu ent -<br />

wickeln. Die Ätiologie der CED ist bislang<br />

unzureichend geklärt. Viele Studien weisen<br />

allerdings darauf hin, dass kommensale<br />

Darmbakterien bei der Krankheits -<br />

entstehung eine wichtige Rolle spielen.<br />

Um diese Rolle besser zu verstehen, verwenden<br />

wir Interleukin-10-defiziente<br />

Mäuse. Diese Tiere entwickeln eine chronische<br />

Colitis und weisen eine hohe<br />

Inzidenz von Dickdarmtumoren auf. Be -<br />

reits früher stellten wir bei diesen Tieren<br />

eine deutlich reduzierte Mikrobiota-<br />

Diversität in Verbindung mit einer starken<br />

Proliferation einiger weniger Bakterien -<br />

spe zies fest. Um Milieuveränderungen im<br />

entzündeten Darm zu identifizieren, die zu<br />

A<br />

diesen Veränderungen führen, bestimmten<br />

wir die intestinalen Sterolkonzentra -<br />

tionen. Erhöhte Konzentrationen an<br />

Cholesterol und primären Gallensäuren<br />

im entzündeten Darm waren mit einem<br />

vermehrten Auftreten gallensäureresistenter<br />

Bakterien verbunden. Ob erhöhte<br />

Sterolkonzentrationen unmittelbar oder<br />

durch die Mikrobiota vermittelt das<br />

Auftreten von CED und Krebs begünstigen<br />

können, bleibt zu klären.<br />

Einfluss der bakteriellen Aktivierung<br />

von Lignanen auf die Entstehung von<br />

Brustkrebs<br />

Hoda Mabrok<br />

Lignane gehören zu den sekundären<br />

Pflanzeninhaltsstoffen. Ihre protektiven<br />

Effekte gegenüber hormonabhängigen<br />

Krebsformen, wie dem Brustkrebs, vermitteln<br />

sie vermutlich, indem sie an<br />

Östrogenrezeptoren binden. Hier<strong>für</strong> ist<br />

wahrscheinlich eine bakterielle Aktivie -<br />

rung der Lignane zu Enterodiol und<br />

Enterolakton erforderlich. Um dies zu<br />

überprüfen, assoziierten wir keimfreie<br />

Ratten mit einem bakteriellen Konsor tium<br />

bestehend aus Clostridium saccharogumia,<br />

Blautia producta, Eggerthella lenta<br />

und Lactonifactor longoviformis. An -<br />

schließend erhielten die Tiere eine lignanreiche<br />

Diät. Danach wurde bei diesen<br />

Ratten und bei keimfreien Kontrolltieren<br />

Brustkrebs durch ein chemisches Kan -<br />

�1 Teilungsaktive Tumorzellen (Vergrößerung 400x, braun gefärbt) in Brustkrebsgewebe von<br />

Ratten, die mit lignanaktivierenden Bakterien besiedelt waren (A) und in keimfreien Tieren (B).<br />

B


A<br />

B<br />

�2 Im Brustkrebsgewebe von Ratten, die mit lignanaktivierenden Bakterien besiedelt waren<br />

(Associated rats), konnten wir im Vergleich zu keimfreien Ratten (Germ-free rats) deutlich weniger<br />

teilungsaktive Tumorzellen beob achten (A). Demgegenüber war im Tumor gewebe der besiedelten<br />

Ratten der Anteil an apoptotischen Zellen höher (B). Die Unter schiede waren statistisch signifikant<br />

(*p < 0,05 und *** p ≤ 0,001).<br />

zerogen induziert. Eine Aktivierung der<br />

Lignane konnten wir nur in den besiedelten<br />

Tieren nachweisen. Diese Tiere ent -<br />

wickelten im Vergleich zu den Keimfreien<br />

weniger und kleinere Mammatumore.<br />

Die Tumorzellen der besiedelten Tiere<br />

zeigten eine geringere Proliferationsrate<br />

(Abb. �1 , Abb. �2 A) und eine höhere<br />

Apoptoserate (programmierter Zelltod,<br />

Abb. �2 B). Diese Untersuchung zeigt deutlich,<br />

dass <strong>für</strong> die protektiven Effekte der<br />

Lignane eine Aktivierung dieser Sub stan -<br />

zen durch die Darmbakterien notwendig<br />

ist.<br />

Wirtspezifische Zusammensetzung<br />

der intestinalen Mikrobiota<br />

Frances Brodziak<br />

Die Zusammensetzung der intestinalen<br />

Mikrobiota ist wirtspezifisch. Um Wirts -<br />

faktoren zu identifizieren, welche die<br />

Zu sam mensetzung der intestinalen Mi -<br />

kro biota beeinflussen, assoziierten wir<br />

keimfreie Mäuse der Inzuchtlinien C3H<br />

und C57BL/10 mit Darmbakterien einer<br />

einzelnen Spendermaus. In den Empfän -<br />

gertieren entwickelte sich eine Mikro -<br />

biota, die in ihrer Zusammensetzung spezifisch<br />

<strong>für</strong> den jeweiligen Mausstamm<br />

war. Bei der Analyse der mukosalen Gen -<br />

expression im Dickdarm der Tiere beobachteten<br />

wir Expressionsunter schiede<br />

bei Genen des Immunsystems. Eine<br />

unter schiedliche Expression der Toll like<br />

receptor (TLR) 1- und Cluster of differentiation<br />

(CD) 14-Gene, welche eine Rolle bei<br />

der Erkennung bakterieller Antigene spielen,<br />

konnten wir bereits durch quantitative<br />

PCR (Polymerase-Kettenreaktion)-Ana ly -<br />

sen bestätigen. Gleiches gilt <strong>für</strong> die antibakteriell<br />

wirkenden Proteine phospholipase<br />

A2 group IIA und Angio genin 4. Die<br />

genaue Rolle einer unterschiedlichen<br />

Expression der genannten Gene bei der<br />

wirtspezifischen Besiedlung des Darms<br />

wollen wir in Zukunft näher untersuchen.<br />

63<br />

�2 We observed lower numbers of proliferating<br />

cells in breast tumors from the rats<br />

associated with lignan-activating bacteria<br />

than in tumors from the germ-free animals<br />

(A). In contrast, a higher proportion of apoptotic<br />

cells were found in tumors from the<br />

associated rats (B). The differences were statistically<br />

significant (*p < 0.05 and *** p ≤<br />

0.001).<br />

of Gastrointestinal Microbiology. We<br />

associated germ-free rats with this<br />

consortium, fed the animals a lignanrich<br />

diet and induced breast cancer.<br />

Germ-free rats served as control.<br />

Lignan activation was observed in the<br />

associated but not in the germ-free animals.<br />

The associated rats developed<br />

less and smaller tumors. The tumor cells<br />

displayed a lower proliferation (Fig. �1 ,<br />

Fig. �2 A) and a higher apoptosis (cell<br />

death) rate (Fig. �2 B). These findings<br />

clearly demonstrate that bacterial lignan<br />

transformation is crucial for the<br />

anti-cancer effects of these plant compounds.<br />

Host-specific microbiota<br />

The intestinal microbiota composition is<br />

host specific and stable over time. The<br />

genetic background of the host is<br />

thought to contribute to this phenomenon.<br />

To identify factors that might be<br />

involved in selecting a host-specific<br />

microbiota, we associated germ-free<br />

inbred mice with a C3H and a<br />

C57BL/10 background with gut bacteria<br />

from one single donor mouse. We<br />

observed a microbiota development<br />

that was specific for the respective<br />

mouse strain and concluded that<br />

genetic traits influence gut bacterial<br />

communities in our model. Using a<br />

transcriptomic approach, we measured<br />

mucosal gene expression in the colon of<br />

the experimental animals. Genes<br />

encoding components of the innate<br />

immune system were differentially<br />

expressed between the mouse groups.<br />

The expression differences of the toll<br />

like receptor (TLR) 1 and the cluster of<br />

differentiation (Cd) 14, which are<br />

involved in the recognition of bacterial<br />

cell wall constituents, as well as the antibacterial<br />

phospholipase A2, group IIA<br />

and angiogenin 4 were verified at the<br />

mRNA level. In future experiments, we<br />

will elucidate the role of antibacterial<br />

substances in regulating intestinal<br />

microbiota composition.


64<br />

Drittmittelprojekte<br />

External Funding<br />

Impact of intestinal bacteria on the<br />

anat omy and physiology of the intestinal<br />

tract in the PRM/Alf mouse model<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.12.2008 – 30.11.2011<br />

Sonderforschungsbereich 852: Ernäh -<br />

rung, intestinale Mikrobiota und Wirts -<br />

interaktionen beim Schwein, Teil pro -<br />

jekt A06: Identification of mechanisms<br />

of probiotic action and effects of zinc<br />

on the proteome of Escherichia coli<br />

populations in swine<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.01.2010 – 31.12.2013<br />

Ausgewählte Publikationen<br />

Selected Publications<br />

Originalarbeiten/Original Papers<br />

Alpert, C., Scheel, J., Engst, W., Loh, G., Blaut,<br />

M.: Adaption of protein expression by<br />

Escherichia coli in the gastrointestinal<br />

tract of gnotobiotic mice. Environ. Micro -<br />

biol. 11, 751–761 (<strong>2009</strong>).<br />

Becker, N., Kunath, J., Loh, G., Blaut, M.:<br />

Human intestinal microbiota: Characteri -<br />

zation of a simplified and stable gnoto -<br />

biotic rat model. Gut Microbes 2, 25–33<br />

(Open Access) (2011).<br />

Fleissner, C., Huebel, N., Abd El-Bary, M.M.,<br />

Loh, G., Klaus, S., Blaut, M.: Absence of<br />

intestinal microbiota does not protect<br />

mice from diet-induced obesity. Br. J. Nutr.<br />

104, 919–929 (2010).<br />

Hanske, L., Loh, G., Sczesny, S., Blaut, M.,<br />

Braune, A.: The bioavailability of apige nin-<br />

7-glucoside is influenced by human<br />

intestinal microbiota in rats. J. Nutr. 139,<br />

1095–1102 (<strong>2009</strong>).<br />

Hanske, L., Loh, G., Sczensny, S., Blaut, M.,<br />

Braune, A.: Recovery and metabolism of<br />

xanthohumol in germ-free and human<br />

microbiota-associated rats. Mol. Nutr.<br />

Food Res. 54, 1405–1413 (2010).<br />

Hörmannsperger, G., Clavel, T., Hoffmann,<br />

M., Reiff, C., Kelly, D., Loh, G., Blaut, M.,<br />

Hölzlwimmer, G., Laschinger, M., Haller, D.:<br />

Post-translational inhibition of IP-10<br />

secretion in IEC by probiotic bacteria:<br />

impact on chronic inflammation. PLoS<br />

ONE 4(2), e4365 (Open Access) (<strong>2009</strong>).<br />

Hörmannsperger, G., Clavel, T., Hoffmann,<br />

M., Reiff, C., Kelly, D., Loh, G., Blaut, M.,<br />

Hölzlwimmer, G., Haller, D.: Post trans -<br />

lational inhibition of proinflammatory<br />

chemokine secretion in intestinal epithelial<br />

cells: implications for specific IBD indications.<br />

J. Clin. Gastroenterol. 44, S10–S15<br />

(2010).<br />

Hrdina, J., Banning, A., Kipp, A., Loh, G.,<br />

Blaut, M., Brigelius-Flohé, R.: The gastrointestinal<br />

microbiota affects the selenium<br />

status and selenoprotein expression<br />

in mice. J. Nutr. Biochem. 20, 638–648<br />

(<strong>2009</strong>).<br />

Martin, F.-P., Rezzi, S., Montoliu, I., Phi lippe,<br />

D., Tornier, L., Messlik, A., Hölzlwimmer, G.,<br />

Baur, P., Quintanilla-Fend, L., Loh, G., Blaut,<br />

M., Blum, S., Kochhar, S., Haller, D.:<br />

Metabolic assessment of gradual development<br />

of moderate experimental colitis<br />

in IL-10 deficient mice. J. Proteome Res. 8,<br />

2376–2387 (<strong>2009</strong>).<br />

Reiff, C., Delday, M., Rucklidge, G., Reid, M.,<br />

Duncan, G., Wohlgemuth, S., Hör mann s -<br />

perger, G., Loh, G., Blaut, M., Collie-<br />

Duguid, E., Haller, D., Kelly, D.: Balancing<br />

inflammatory, lipid, and xenobiotic signaling<br />

pathways by VSL#3, a biotherapeutic<br />

agent, in the treatment of inflammatory<br />

bowel disease. Inflamm. Bowel<br />

Dis. 15, 1721–1736 (<strong>2009</strong>).<br />

Vogel-Scheel, J., Alpert, C., Engst, W., Loh,<br />

G., Blaut, M.: Requirement of purine and<br />

pyrimidine synthesis for colonization of<br />

the mouse intestine by Escherichia coli.<br />

Appl. Environ. Microbiol. 76, 5181–5187<br />

(2010).<br />

Wohlgemuth, S., Haller, D., Blaut, M., Loh,<br />

G.: Reduced microbial diversity and high<br />

numbers of one single Escherichia coli<br />

strain in the intestine of colitic mice.<br />

Environ. Microbiol. 11, 1562–1571 (<strong>2009</strong>).<br />

Wohlgemuth, S., Keller, S., Kertscher, R.,<br />

Stadion, M., Haller, D., Kisling, S., Jahreis, G.,<br />

Blaut, M., Loh, G.: Intestinal steroid profiles<br />

and microbiota composition in colitic<br />

mice. Gut Microbes 2 (3), 159–166 (2011).<br />

Wohlgemuth, S., Loh, G., Blaut, M.: Recent<br />

developments and perspectives in the<br />

investigation of probiotic effects. Int. J.<br />

Med. Microbiol. 300, 3–10 (2010).<br />

Woting, A., Clavel, T., Loh, G., Blaut, M.:<br />

Bacterial transformation of dietary lignans<br />

in gnotobiotic rats. FEMS Microbiol. Ecol.<br />

72, 507–514 (2010).


Abteilung Biochemie der Mikronährstoffe<br />

Leitung: Prof. Dr. Regina Brigelius-Flohé<br />

Zusammenfassung Der Zusammenhang<br />

zwischen chronischen Entzündungen<br />

und einem erhöhten Krebsrisiko wird<br />

immer wahrscheinlicher. Entzündungs -<br />

hemmende Nahrungsinhaltsstoffe stoßen<br />

daher bei Wissenschaftlern, die sich<br />

mit der ernährungsabhängigen Krebs -<br />

prävention beschäftigen, auf ein immer<br />

größeres Interesse. Solche Substanzen, zu<br />

denen Glucosinolate aus der Familie<br />

der Kreuzblütler (Brassicaceae) gehören<br />

(Abb. �1 ), induzieren körpereigene Ab -<br />

wehrsysteme über die Aktivierung des<br />

Transkriptions faktors Nrf2. Zielgene von<br />

Nrf2 sind auch solche <strong>für</strong> Selenoproteine,<br />

wie z. B. <strong>für</strong> die Glutathionperoxidase-2<br />

(GPx2), wobei ein Zusammenspiel von<br />

Nrf2-Aktivatoren, Selen und Seleno pro -<br />

teinen bei Entzün dungsprozessen und bei<br />

der Krebsent stehung wahrscheinlich ist.<br />

Diese Zusam menhänge zu verstehen, ist<br />

daher ein Forschungs schwerpunkt unserer<br />

Abtei lung geworden.<br />

Pflanzen enthalten eine Vielzahl von<br />

Glucosinolaten, die aber möglicherweise<br />

nicht alle und zu jedem Zeitpunkt von<br />

Vorteil sind. Um unerwünschte Neben -<br />

wirkungen auszuschließen, ist es unerlässlich,<br />

die molekularen Mechanismen<br />

der einzelnen Glucosinolate und ihre<br />

mögliche Interaktion mit anderen Gluco -<br />

sinolaten zu kennen. Im Fokus unserer<br />

Forschung stehen die beiden Glucosino -<br />

late Glucoraphanin und Neo glucobrassi -<br />

cin, die in Brokkoli bzw. Pak Choi (Senf kohl)<br />

in unterschiedlichen Kon zentrationen<br />

vorkommen. Wie unsere bisherigen Er geb -<br />

nisse annehmen lassen, kann Neogluco -<br />

brassicin die Gen-aktivierenden Wirkun -<br />

gen von Glucoraphanin verhindern. Der -<br />

zeit untersuchen wir diese Zusammen -<br />

hänge hinsichtlich der Krebsentstehung<br />

an einem Tiermodell.<br />

Auch Vitamin E, dessen physiologische<br />

Funktion nach wie vor unklar ist, steht weiterhin<br />

im Fokus unseres Interesses.<br />

Vitamin E reguliert unter anderem Gene<br />

<strong>für</strong> Membran- und Transportproteine.<br />

Der Nachweis, dass es die Degranulation<br />

von Mastzellen zu unterstützen vermag,<br />

macht seine Rolle bei Membranvor gän gen<br />

wahrscheinlich.<br />

Entzündung und Kanzerogenese<br />

Molekulare Mechanismen protektiver<br />

Nahrungsinhaltsstoffe<br />

Michael Haack, Anna Kipp, Susanne Krehl,<br />

Carsten Lehmann, Doris Lippmann,<br />

Maria Löwinger, Mike Müller<br />

Selenunterversorgung aktiviert Gene<br />

des Wnt-Signalweges<br />

Nach den derzeitigen D-A-CH-Referenz -<br />

werten <strong>für</strong> die Nährstoffzufuhr sollten<br />

Erwachsene 30 – 70 μg Selen pro Tag aufnehmen.<br />

Eine tägliche Aufnahme von<br />

70 μg wird aber in kaum einem europäischen<br />

Land erreicht. Man spricht daher<br />

von einer suboptimalen Versorgung.<br />

Diese kann das Immunsystem oder die<br />

Krebs entstehung negativ beeinflussen.<br />

Wir haben deshalb die Auswirkungen<br />

einer suboptimalen Versorgung zunächst<br />

in Mäusen untersucht. Eine Gruppe von<br />

12 Tieren erhielt, unmittelbar nach dem<br />

Absetzen von der Muttermilch, Futter mit<br />

einer Selenkonzentration von 0,15 mg/kg,<br />

�1 Gefrorener Brokkoli. Brokkoli ist eine Gemüsepflanze aus der Familie der Kreuzblütler<br />

(Brassicaceae).<br />

65<br />

Department Biochemistry of Micronutrients<br />

Head: Prof. Dr. Regina Brigelius-Flohé<br />

Summary The link between chronic<br />

inflammation and cancer risk has<br />

become increasingly plausible. Dietary<br />

constituents with anti-inflammatory<br />

potential have therefore attracted the<br />

increasing interest of researchers in<br />

nutrition-based cancer prevention.<br />

Such compounds, including glucosinolates<br />

(GLS) from plants of the family<br />

Brassicaceae (Fig. �1 ), induce endogenous<br />

defense systems by activating the<br />

transcription factor Nrf2. Target genes<br />

of Nrf2 are also those for certain<br />

selenoproteins, e.g., glutathione peroxidase-2<br />

(GPx2), so the possible interplay<br />

of Nrf2 activators, selenium, and<br />

selenoproteins in inflammation and<br />

carcinogenesis has become a main<br />

focus of our research.<br />

Plants contain many glucosinolates,<br />

which are not only beneficial. To eliminate<br />

any unwanted side effects it is<br />

essential to know the molecular targets<br />

of each GLS and possible GLS inter -<br />

actions. Our investigations center<br />

around broccoli and pak choi, main<br />

sources of glucoraphanin (GRA) and<br />

neoglucobrassicin (nGBS), respectively.<br />

According to recent results, nGBS is able<br />

to counteract the gene-activating<br />

effects of GRA. The in vivo relevance will<br />

be investigated in a mouse model of<br />

inflammation-triggered colon carcinogenesis.<br />

Despite the great research effort, the<br />

physiological function of vitamin E is<br />

still not clear. Vitamin E regulates genes<br />

for transport and membrane proteins.<br />

Findings that it supports mast cell<br />

degranulation point to a role in membrane<br />

processes.<br />

Inflammation and cancer<br />

Molecular mechanisms of protective<br />

dietary factors<br />

Suboptimal selenium supply activates<br />

genes of the Wnt pathway. The current<br />

recommended daily selenium intake<br />

for adults is 30 to 70 μg/day. However,<br />

this 70 μg/day is hardly reached in<br />

European countries, so suboptimal<br />

selenium intake may have an impact on<br />

immune function or cancer development.<br />

Therefore, the effects of a suboptimal<br />

supply were first analyzed in<br />

mice. A group of 12 mice was fed the<br />

recommended amount of selenium,<br />

0.15 mg/kg diet, from weaning. A second<br />

group of 12 mice was fed half of this<br />

�1 Frozen broccoli (Brassica oleracea)


66<br />

�2 Differential expression of genes in the<br />

colon of selenium-poor and selenium-adequate<br />

mice. Values are x-fold change in selenium-poor<br />

compared to selenium-adequate<br />

mice. Only those genes are listed that<br />

showed significant changes in both microarray<br />

and qPCR analyses. Only in the qPCR<br />

analysis significantly down-regulated were<br />

genes for the selenoproteins Sel15, SelK, S,<br />

and T, as well as Trx1. Significantly up-regulated<br />

were the genes for the phase II enzymes<br />

Prx1, Srxn1, UGTa6b, GSTM1, GSTA1 and<br />

2, as well as GSTpi1, and for the Wnt compounds<br />

�-catenin, dishevelled, LEF1, and myc.<br />

amount (0.086 mg/kg diet), which was<br />

considered moderately deficient. This<br />

range may easily reflect the variations<br />

commonly found in human nutrition.<br />

Mice were sacrificed after 6 weeks.<br />

Although supplied with 50 % of the<br />

required selenium, the plasma selenium<br />

level and glutathione peroxidase<br />

(GPx) activities in liver and colon in the<br />

moderate deficient group fell to 12 %,<br />

34 %, and 50 %, respectively, of that of<br />

the non-deficient group.<br />

Differential gene expression was<br />

analyzed in mouse colon with wholegenome<br />

microarrays. Focus was laid on<br />

the colon because it is one of the<br />

organs in which selenium status critically<br />

affects tumor development.<br />

Under selenium restriction, the RNA levels<br />

of four selenoproteins, SelW, GPx1,<br />

SelH, and SelM, were significantly<br />

lower in both microarray and qRT-PCR<br />

analyses (Fig. �2 ). This down-regulation<br />

has not yet been described for all four<br />

selenoproteins, which should be further<br />

analyzed as possible biomarkers for the<br />

selenium state. Furthermore, genes of<br />

enzymes of the phase II and the anti -<br />

oxidative system were up-regulated<br />

(Fig. �2 ), interpretable as an attempt to<br />

compensate for selenoprotein loss.<br />

Pathway analysis identified protein<br />

biosynthesis, inflammatory pathways,<br />

and the Wnt pathway as those most<br />

significantly affected. Genes of the latter<br />

were so altered that the Wnt pathway<br />

was stimulated even under basal<br />

conditions. Enhanced basal activity of<br />

cancer-related pathways may contribute<br />

to the higher susceptibility to<br />

colon carcinogenesis under low selenium<br />

status.<br />

In GPx2 knockout (KO) mice, apoptosis<br />

and expression of GPx1 in the colonic<br />

crypt grounds are drastically increased.<br />

In experiments to define the function of<br />

GPx2 in inflammation-driven colon<br />

carcinogenesis, we first characterized<br />

Gen Protein Microarray RT qPCR<br />

Selenoproteine<br />

Selw1 Selenoprotein W 0,58 0,42<br />

Gpx1 Glutathionperoxidase 1 0,49 0,45<br />

Selh Selenoprotein H 0,68 0,32<br />

Selm Selenoprotein M 0,81 0,44<br />

Phase II Enzyme<br />

Hmox1 Hämoxygenase 1 1,09 1,68<br />

Mt2 Metallothionein 2 1,57 1,88<br />

Sult1b1 Sulfotransferase 1b1 1,26 1,42<br />

Sod1 Superoxid Dismutase 1 1,54 1,12<br />

Komponenten des Wnt Signalweges<br />

Gsk3b Glycogen Synthase Kinase 3 beta 0,75 0,8<br />

Tle2 Transducin-like enhancer of split 2 1,13 1,37<br />

�2 Differentielle Expression von Genen im Kolon selenarmer und selenadäquat gefütterter Mäuse.<br />

Die Werte geben die x-fache Änderung in der selenarmen Gruppe im Vergleich zur<br />

selenadäquaten Fütterungsgruppe an. Es sind nur Gene aufgeführt deren Änderung sowohl im<br />

Microarray als auch in der qPCR als signifikant verschieden angegeben waren.<br />

Nur in der qPCR signifikant herunterreguliert waren die Gene der Selenoproteine Sel15, SelK, S<br />

und T, sowie Trx1. Signifikant hochreguliert waren bei den Phase II Enzymen die Gene <strong>für</strong> Prx1,<br />

Srxn1, UGTa6b, GSTM1, GSTA1 und 2, sowie GSTpi1; im Wnt Signalweg die <strong>für</strong> �-Catenin,<br />

Dishevelled, LEF1 und Myc.<br />

das die empfohlene tägliche Selen -<br />

aufnahme <strong>für</strong> Mäuse gewährleistet. Eine<br />

zweite Gruppe erhielt ein Futter, das etwa<br />

nur halb so viel Selen (0,086 mg/kg<br />

Futter) enthielt. Die Selenzufuhr durch dieses<br />

Futter wurde als moderat defizient eingestuft.<br />

Auch beim Menschen kann die<br />

Selenzufuhr leicht durch Variationen der<br />

täglichen Nahrungsauswahl zwischen<br />

den beiden im Experiment untersuchten<br />

Konzentrationsbereichen schwanken.<br />

Sechs Wochen nach Einstellung des<br />

Selenstatus wurden die Mäuse getötet. In<br />

den Mäusen, die das moderat defiziente<br />

Futter erhielten, war der Plasma Selen -<br />

gehalt auf 12 % des Selengehalts der adäquaten<br />

Gruppe gesunken. Die Aktivität der<br />

Glutathionperoxidasen (GPx), die zu den<br />

Selenoproteinen gehören, nahm ab. In der<br />

Leber betrug sie lediglich 34 % und im<br />

Kolon nur noch 50 % der Aktivität, die wir<br />

bei den Mäusen fanden, die das selenadäquate<br />

Futter erhielten.<br />

Die unterschiedliche Genexpression<br />

untersuchten wir im Kolon mittels glo -<br />

baler Mikroarray-Analysen. Das Kolon<br />

wurde gewählt, weil es eines der Organe<br />

ist, die besonders sensitiv auf einen<br />

Selenmangel mit der Entwicklung von<br />

Tumoren reagieren. Sowohl Mikroarray-<br />

Analysen als auch quantitative Real Time<br />

PCR-Untersuchungen zeigen, dass unter<br />

der selenarmen Diät der RNA-Gehalt von<br />

den vier Selenoproteinen, SelW, GPx1,<br />

SelH und SelM deutlich vermindert ist<br />

(Abb. �2 ). Eine Beobachtung, die bisher<br />

noch nicht <strong>für</strong> alle vier Selenoproteine<br />

beschrieben wurde. Diese Selenoproteine<br />

könnten deshalb als Biomarker <strong>für</strong> die<br />

Selenversorgung herangezogen werden.<br />

Auch waren Gene <strong>für</strong> Enzyme des Phase<br />

II- und des antioxidativen Systems hochreguliert<br />

(Abb. �2 ). Dies kann man als<br />

einen Kompensationseffekt interpretieren,<br />

der dazu dient, den Verlust an Seleno -<br />

proteinen auszugleichen. Wie eine Ana -<br />

lyse der Signalwege zeigte, sind Gene, die<br />

<strong>für</strong> die Proteinbiosynthese, <strong>für</strong> inflammatorische<br />

Prozesse und <strong>für</strong> den Wnt-<br />

Signalweg eine Rolle spielen, besonders<br />

vom Selenmangel betroffen (Abb. �2 ).<br />

Gene des Wnt-Signalweges sind in einer<br />

Weise verändert, die da<strong>für</strong> spricht, dass<br />

der Signalweg bereits bei moderatem<br />

Selenmangel stimuliert sein kann. Diese<br />

basal erhöhte Aktivität kann dazu beitragen,<br />

dass unter Selenmangel die Ent wick -<br />

lung von Kolonkrebs erleichtert wird.<br />

In GPx2-Knockout-Mäusen ist die<br />

Apoptose und die Expression von GPx1<br />

in den Kryptengründen des Kolons<br />

drastisch erhöht<br />

Um die Untersuchungen zur Funktion der<br />

GPx2 in der entzündungsgetriebenen<br />

Kolonkanzerogenese vorzubereiten, charakterisierten<br />

wir zunächst die Aus wir -<br />

kungen einer Ausschaltung (Knockout)<br />

des Gens <strong>für</strong> die GPx2. Jeweils 14 Wild typund<br />

14 GPx2-Knockout-Mäuse wurden<br />

wie oben beschrieben auf den moderaten<br />

Selenmangel und die adäquate Selen -<br />

versorgung eingestellt. Zusätzlich bekamen<br />

jeweils 14 Tiere pro Genotyp selensupplementiertes<br />

Futter (0,6 mg/kg


Futter). Je vier Tiere wurden im Alter von<br />

12 Wochen getötet. Entgegen den Er war -<br />

tungen war in den selenversorgten GPx2-<br />

Knockout-Tieren die totale GPx-Aktivität<br />

über den ganzen Intestinaltrakt erhöht.<br />

Mithilfe immunhistochemischer Metho -<br />

den konnte ein starker Anstieg der GPx1,<br />

insbesondere in den Kryptengründen des<br />

Kolons nachgewiesen werden, in denen<br />

sonst nur GPx2 exprimiert ist (Abb. �3 ). Die<br />

verbleibenden zehn Tiere wurden im Alter<br />

von 21 Wochen getötet. Die GPx2-Knock -<br />

out-Tiere wiesen eine starke Erhöhung<br />

apoptotischer Zellen in den Krypten -<br />

gründen auf (Abb. �4 ), die durch Selen gabe<br />

nicht völlig verhindert werden konnte.<br />

Somit kann die hochregulierte GPx1-<br />

Expression den Verlust an GPx2 nicht vollständig<br />

ersetzen. Die GPx2 scheint daher<br />

A<br />

B<br />

C<br />

�3 Immunohistochemischer Nachweis von<br />

GPx1 und GPx2 im Kolon von Wildtyp (Wt)und<br />

GPx2-Knockout (KO)-Mäusen.<br />

GPx2-Färbung in selenarmen Wt-Mäusen (A),<br />

GPx1-Färbung in selenadäquaten (B) und<br />

selenarmen (C) GPx2-KO-Mäusen. Man sieht<br />

die noch vorhandene GPx2-Expression im<br />

Kryptengrund von selenarmen Wt-Tieren (A),<br />

die in den GPx2-KO-Mäusen durch GPx1<br />

ersetzt ist (C). Hier ist GPx1 in den Krypten -<br />

spitzen nicht mehr exprimiert, während sie<br />

im selenadäquaten Zustand (B) deutlich zu<br />

sehen ist.<br />

wichtiger als die GPx1 zu sein, um ein<br />

durch Apoptose verursachtes Absterben<br />

der Zellen in den Kryptengründen zu verhindern.<br />

Bestimmte Glucosinolate können die<br />

Wirkung anderer behindern<br />

Glucosinolate werden generell als ge -<br />

sund heitsfördernd betrachtet. Die Auf -<br />

nahme von Glucosinolaten, insbesondere<br />

solcher, die in Gemüsen der Spezies<br />

Brassicaceae vorkommen, korreliert negativ<br />

mit dem Risiko, an Krebs zu erkranken.<br />

Diese Assoziation ist stärker ausgeprägt<br />

als die zwischen dem Auftreten von Krebs<br />

und der Aufnahme von Obst und Gemüse<br />

im Allgemeinen. Das Glucosinolat-<br />

Muster in Pflanzen kann variieren und die<br />

Gehalte an be stimmten Glucosinolaten<br />

sind abhängig von der Wachstumsphase<br />

oder den Kulturbedingungen. Zum<br />

Beispiel enthalten Samen oder Sprossen<br />

höhere Kon zentrationen an Glucosino -<br />

laten als reife Pflanzen. Zu den am besten<br />

untersuchten Glucosinolaten gehört<br />

Glucoraphanin, von dem durch Ein wir -<br />

kung des Enzyms Myrosinase Sulfora -<br />

phan abgespalten wird. Als elektrophile<br />

Substanz aktiviert Sulforaphan den<br />

Transkriptionsfaktor Nrf2, der an das<br />

sogenannte antioxidant responsive element<br />

(ARE) bindet, das korrekter mit<br />

electrophile responsive element (EpRE)<br />

bezeichnet wird. Während Sulforaphan in<br />

dieser Hinsicht intensiv untersucht<br />

wurde, sind diesbezügliche Funktionen<br />

von Spaltprodukten anderer Glucosino late<br />

wie z. B. vom Indolgluco sinolat Neogluco -<br />

brassicin weitgehend unbekannt. Auch<br />

Funktionen von Gluco sinolat-Kombi -<br />

nationen sind nicht be kannt. Wir testeten<br />

deshalb Myrosinase-behandeltes Glu co -<br />

raphanin und Neoglucobrassicin hinsichtlich<br />

ihrer Fähigkeit, den GPx2-<br />

Promotor zu aktivieren, da wir die GPx2 als<br />

neues Zielenzym <strong>für</strong> Nrf2 identifiziert<br />

hatten. Weiter testeten wir, ob sich hydrolysierte<br />

Glucosinolate in ihrer Wirkung<br />

verstärken, unbeeinflusst bleiben oder<br />

sich gar gegenseitig behindern. Intaktes<br />

Glucoraphanin hatte keinen Einfluß<br />

auf die GPx2-Promotoraktivität, während<br />

hydrolysiertes Glucoraphanin sie deutlich<br />

aktivierte. Die durch Glucora phanin ver -<br />

ursachte Stimulierung des Promotors<br />

wurde durch hydrolysiertes Neogluco -<br />

brassicin deutlich gehemmt (Abb. �5 A).<br />

Die Hemmung der Promotor aktivierung<br />

war abhängig vom Vorhan den sein eines<br />

intakten xenobiotics responsive elements<br />

(XRE), das sich etwa 900 bp in 5’-Richtung<br />

vom EpRE entfernt auf dem Promotor<br />

67<br />

the effects of GPx2 KO. Groups of 14 Wt<br />

and GPx2 KO animals each were<br />

adapted to the moderate seleniumdeficient<br />

or non-deficient state as<br />

described above. In addition, 14 animals<br />

of each genotype were fed a seleniumsupplemented<br />

diet (0.6 mg/kg diet).<br />

Four animals of each group were sacrificed<br />

at the age of 12 weeks. An unexpected<br />

increase in total GPx activity was<br />

found throughout the intestine in selenium-fed<br />

GPx2 KO animals. Immuno -<br />

histochemistry revealed a strong<br />

increase of GPx1 in the colon and<br />

ileum, especially in crypt bases where<br />

normally only GPx2 is localized (Fig. �3 ).<br />

The remaining animals were sacrificed<br />

at the age of 21 weeks. Loss of GPx2 was<br />

accompanied by an increase of apoptotic<br />

cells in colonic crypt bases, which<br />

could not be completely prevented by<br />

selenium supplementation (Fig. �4 ).<br />

Thus, increase of GPx1 expression was<br />

unable to completely compensate for<br />

loss of GPx2. The findings corroborate a<br />

major role of GPx2 in preventing apoptotic<br />

cell death in the crypt bases.<br />

Certain glucosinolates can hamper the<br />

efficacies of others. Glucosinolates (GLS)<br />

are generally considered to promote<br />

health. The intake of GLS, especially<br />

those of Brassica vegetables, is<br />

inversely correlated with the cancer<br />

risk, and this association is stronger<br />

than those between cancer and fruits<br />

and vegetables in general. GLS patterns<br />

vary in plants and individual GLS contents<br />

change with growth phase and<br />

culture conditions. Seeds or sprouts, for<br />

example, contain higher GLS concentrations<br />

than mature plants. The most<br />

extensively studied GLS is glucoraphanin<br />

(GRA), from which sulforaphane<br />

(SFN) is released by myro -<br />

sinase-catalyzed hydrolysis. As an<br />

electrophilic compound, SFN activates<br />

the transcription factor Nrf2, which<br />

binds to the so-called antioxidant<br />

response element (ARE), more correctly<br />

�3 Immunohistochemical detection of<br />

GPx1 and GPx2 in the colon of wild-type<br />

(Wt) and GPx2 KO mice.<br />

Staining of GPx2 in selenium-poor Wt mice<br />

(A), of GPx1 in selenium-adequate (B) and<br />

selenium-poor (C) GPx2 KO mice. The still<br />

detectable expression of GPx2 in the crypt<br />

ground in selenium-poor GPx2 KO mice is<br />

distinctly visible (A), as is the replacement<br />

of GPx2 by GPx1 in this area in GPx2 KO<br />

animals (C). Here the GPx1 is no longer<br />

expressed, whereas it is clearly visible in<br />

the selenium-adequate state (B).


68<br />

�4 Increased apoptosis in crypt grounds of<br />

the colon of selenium-poor GPx2 KO mice.<br />

Apoptosis was counted in 300 crypts per<br />

animal and expressed as number of<br />

apoptotic cells/100 crypts. Bars with<br />

patterned background are wild-type (Wt);<br />

plain bars, GPx2 KO animals. Increasing<br />

red-brown color indicates increasing<br />

selenium state. Shown are means → SD<br />

(n = 10), ***p


�6 Stimulierung der �-Hexosaminidasedegranulation von RBL 2H3-Zellen durch �-Tocopherol<br />

Die Zellen wurden 24 Stunden in 6 Well Platten inkubiert und danach weitere 24 Stunden mit<br />

100 μM Tocopherol oder Trolox bzw. Lösungsmittelkontrolle inkubiert. Danach wurden die<br />

Zellen mit 10 nM Phorbol Myristat Acetat (PMA)/1μM Ionomycin stimuliert. Die freigesetzte<br />

�-Hexosaminidase wurde zu den angegebenen Zeiten bestimmt und als Nettodegranulation<br />

ausgedrückt. Die Daten wurden als Prozent der totalen �-Hexosamindaseaktivität (zellulär und<br />

freigesetzt) berechnet. Die angegebenen Daten sind MW ± SD (n = 5). **p


70<br />

Drittmittelprojekte<br />

External Funding<br />

Synergien von Selen und Sulforaphan<br />

in der Prävention der Kolonkanzero -<br />

genese durch Induktion der gastrointestinalen<br />

Glutathionperoxidase<br />

Finanzierung: DFG<br />

Laufzeit: 01.07.2007 – 30.06.2010<br />

Vorhaben: BioMed, Verbundprojekt:<br />

Verbesserte Gewinnung und Verarbei -<br />

tung diätetischer Glucosinolate sowie<br />

die Charakterisierung ihrer potenziellen<br />

Funktion in der Prävention von Darm -<br />

krebs, Teilprojekt 4<br />

Finanzierung: BMBF<br />

Laufzeit: 01.05.<strong>2009</strong> – 30.04.2012<br />

Untersuchung von Brassica-Nutzpflan -<br />

zen und individuellen gentoxischen<br />

Inhaltsstoffen auf kanzerogene Wir -<br />

kung in konventionellen und humanisierten<br />

Mausmodellen<br />

Finanzierung: WGL Pakt <strong>für</strong> Innovation<br />

und Forschung<br />

Laufzeit: 01.01.<strong>2009</strong> – 31.12.2011<br />

Untersuchung des Einflusses von spezifischen<br />

Glucosinolaten aus Brassica-<br />

Gemüsen auf die Expression von<br />

Sulfiredoxin (Srx), einem neuen Target<br />

<strong>für</strong> den zentralen Transkriptionsfaktor<br />

Nrf2<br />

Finanzierung: <strong>Institut</strong> Danone <strong>für</strong> Er -<br />

nährung e. V.<br />

Laufzeit: 01.03.<strong>2009</strong> – 28.02.2010<br />

Ausgewählte Publikationen<br />

Selected Publications<br />

Originalarbeiten/Original Papers<br />

Florian, S., Krehl, S., Löwinger, M., Kipp, A.,<br />

Banning, A., Esworthy, S., Chu, F.F.,<br />

Brigelius-Flohé, R.: Loss of GPx2 increases<br />

apoptosis, mitosis, and GPx1 expression in<br />

the intestine of mice. Free Radic. Biol. Med.<br />

49, 1694–1702 (2010).<br />

Haack, M., Löwinger, M., Lippmann, D.,<br />

Kipp, A., Pagnotta, E., Iori, R., Monien, B.H.,<br />

Glatt, H., Brauer, M.N., Wessjohann, L.A.,<br />

Brigelius-Flohé, R.: Breakdown products of<br />

neoglucobrassicin inhibit activation of<br />

Nrf2 target genes mediated by myrosinase-derived<br />

glucoraphanin hydrolysis<br />

products. Biol. Chem. 391, 1281–1293<br />

(2010).<br />

Hemmerling, J., Nell, S., Kipp, A., Schu -<br />

mann, S., Deubel, S., Haack, M., Brigelius-<br />

Flohé, R.: Alpha-Tocopherol enhances<br />

degranulation in RBL-2H3 mast cells. Mol.<br />

Nutr. Food Res. 54, 652–660 (2010).<br />

Hrdina, J., Banning, A., Kipp, A., Loh, G.,<br />

Blaut, M., Brigelius-Flohé, R.: The gastro -<br />

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status and selenoprotein expression<br />

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Kipp, A., Banning, A., van Schothorst, E. M.,<br />

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Meinl, W., Sczesny, S., Brigelius-Flohé, R.,<br />

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on intestinal and hepatic levels of<br />

phase 2 xenobiotic-metabolizing enzy -<br />

mes in the rat. Drug Metab. Dispos. 37,<br />

1179–1186 (<strong>2009</strong>).<br />

Müller, M., Banning, A., Brigelius-Flohé, R.,<br />

Kipp, A.: Nrf2 target genes are induced<br />

under marginal selenium-deficiency.<br />

Genes Nutr. 5, 297–307 (2010).<br />

Song, H., Bergstrasser, C., Rafat, N., Höger,<br />

S., Schmidt, M., Endres, N., Goebeler, M.,<br />

Hillebrands, J.L., Brigelius-Flohé, R.,<br />

Banning, A., Beck, G., Loesel, R., Yard, B.A.:<br />

The carbon monoxide releasing molecule<br />

(CORM-3) inhibits expression of vascular<br />

cell adhesion molecule-1 and E-selectin<br />

independently of heam oxygenase-1<br />

expression. Br. J. Pharmacol. 157, 769–780<br />

(<strong>2009</strong>).<br />

Übersichtsarbeiten/Reviews<br />

Brigelius-Flohé, R.: Vitamin E: The shrew<br />

waiting to be tamed. Free Radic. Biol. Med.<br />

46, 543–554 (<strong>2009</strong>).<br />

Brigelius-Flohé, R., Kipp, A.: Glutathione<br />

peroxidases in different stages of carcinogenesis.<br />

Biochim. Biophys. Acta – General<br />

Subjects. 1790, 1555–1568 (<strong>2009</strong>).<br />

Buchbeiträge/Book Articles<br />

Brigelius-Flohé, R.: Vitamine – Therapie<br />

des Vitaminmangels. In: Aktories, K.,<br />

Förster mann, U., Hofmann, F., Starke, K.<br />

(eds.) Allgemeine und spezielle Pharma -<br />

kologie und Toxikologie. Elsevier, Urban<br />

und Fischer, München, 10. Auflage, 753–<br />

771 (<strong>2009</strong>).<br />

Brigelius-Flohé, R.: Stoffwechsel der<br />

Mikronährstoffe. In: Schartl, M., Gessler,<br />

M., von Eckardstein, A. (eds) Biochemie<br />

und Molekularbiologie des Menschen,<br />

Elsevier, Urban und Fischer, München, 1.<br />

Auflage, 877–892 (<strong>2009</strong>).<br />

Herausgeberschaften/Editors<br />

Brigelius-Flohé, R.: Special issue: Widened<br />

Horizon of Vitamin E Research. Mol. Nutr.<br />

Food Res. 54, Issue 5 (2010).<br />

Sonstiges/Others<br />

Brigelius-Flohé, R.: Commentary: oxidative<br />

stress reconsidered. Genes Nutr. 4, 161–<br />

163 (<strong>2009</strong>).<br />

Brigelius-Flohé, R.: Widened horizon of<br />

vitamin E research. Mol. Nutr. Food Res. 54,<br />

581 (2010).


Im Max-Rubner-Laboratorium (MRL) ist<br />

die zentrale Tierhaltung des DIfE untergebracht.<br />

Entsprechend der wissenschaftlichen<br />

Fragestellung des <strong>Institut</strong>s etablieren<br />

und charakterisieren Wissenschaftler hier<br />

zusammen mit Mitarbeitern des MRL<br />

spezielle Maus- und Rattenstämme, um<br />

die Ursachen des Metabolischen Syn -<br />

droms sowie die Zusammenhänge zwischen<br />

Ernährung und Darmkrebsent -<br />

stehung zu erforschen. Dabei stellt die<br />

Zucht spezieller Mauslinien mit be -<br />

stimmten genetischen Dispositionen<br />

einen besonderen Schwerpunkt dar.<br />

Um den zunehmenden Ansprüchen<br />

der wissenschaftlichen Arbeitsgruppen<br />

gerecht werden zu können, wird gegenwärtig<br />

die Haltungskapazität <strong>für</strong> Maus -<br />

modelle erweitert. Gleichzeitig werden die<br />

technischen Anlagen des MRL überholt<br />

und modernisiert. In diesem Zusam men -<br />

hang werden die baulichen, organisatorischen<br />

und hygienischen Rahmenbedin -<br />

gungen überarbeitet und angepasst.<br />

Das MRL-Personal berät die tierexperimentell<br />

tätigen Wissenschaftler in Fra gen<br />

der Antragstellung <strong>für</strong> Tierversuche und<br />

unterstützt sie bei der Versuchsdurchfüh -<br />

rung.<br />

Darüber hinaus bilden die Mitarbeiter<br />

des MRL Tierpfleger, Biologielaboranten<br />

und Studenten aus.<br />

Nachstehend genannte Techniken er -<br />

möglichen die Umsetzung der wissenschaftlichen<br />

Fragestellungen:<br />

Spezielle Techniken im MRL:<br />

• Energie- und Substratumsatz messun -<br />

gen (indirekte Kalorimetrie) bei verschiedenen<br />

Umgebungstemperaturen<br />

• quantitative Erfassung von Stoffwech -<br />

sel produkten<br />

Max-Rubner-Laboratorium (MRL)<br />

Leitung: Dr. Reinhart Kluge<br />

• zeitliche und quantitative Erfassung der<br />

Nahrungs- und Wasseraufnahme sowie<br />

Nahrungspräferenzen<br />

• Messung der Körpertemperatur und der<br />

Bewegungsaktivität<br />

• Bestimmung der Körperzusammen set -<br />

zung am lebenden Tier mit Hilfe von<br />

Röntgenstrahlung (DEXA) sowie Kern -<br />

spinresonanz (NMR)<br />

• Messung der organ- bzw. gewebs -<br />

spezifischen Fettverteilung mit Hilfe der<br />

Computertomographie<br />

• Transponder- und Minipumpenimplan -<br />

ta tion, um kontinuierliche Messungen<br />

verschiedener Parameter und konti nuierliche<br />

Wirkstoffapplikationen zu ermög -<br />

lichen<br />

• Generierung, Zucht und Haltung gnotobiotischer<br />

Ratten und Mäuse<br />

• Zucht von genetisch kontrollierten Spe -<br />

zialstämmen bei der Maus<br />

• Herstellung und Pelletierung spezieller<br />

Futtermischungen<br />

Technische Mitarbeiter/innen<br />

Henry Bednarczyk<br />

Ariane Edwards<br />

Ines Grüner<br />

Siegfried Güldenpenning<br />

Viviane Haß<br />

Katrin Köllner<br />

Swetlana König<br />

Janet Krause<br />

Janina Kröner<br />

Ute Lehmann<br />

Jasmin Mattern<br />

Carola Plaue<br />

Stephanie Sartig<br />

Andreas Schnaak<br />

Roger Schulz<br />

Elvira Steinmeyer<br />

Elke Thom<br />

Astrid Wagner-Hopf<br />

Kerstin Weinert<br />

Max Rubner Laboratory (MRL)<br />

Head: Dr. Reinhart Kluge<br />

71<br />

DIfE’s central animal-housing facility is<br />

located at the Max Rubner Laboratory<br />

(MRL). Targeting the research questions<br />

of the institute, researchers along with<br />

MRL personnel have established and<br />

characterized special mouse and rat<br />

strains designed to investigate the<br />

causes of the metabolic syndrome and<br />

the links between nutrition and colon<br />

cancer development. Special emphasis<br />

is placed on breeding strains of mice<br />

with certain genetic dispositions.<br />

In order to meet the growing requirements<br />

of the research groups, the<br />

housing capacity for mouse models is<br />

presently being increased. The framework<br />

of the structural, organizational,<br />

and hygienic conditions will be revised<br />

and adapted accordingly.<br />

MRL personnel advises researchers<br />

involved in animal experimentation,<br />

including the necessary applications,<br />

and assists them in experimental procedures.<br />

The staff of MRL also trains laboratory<br />

animal caretakers, biological<br />

laboratory technicians, and students.<br />

The following techniques have been<br />

established for experiments addressing<br />

the research questions of DIfE:<br />

Special techniques at MRL:<br />

• Assessment of energy expenditure<br />

and metabolic turnover (indirect<br />

calorimetry) at different ambient<br />

temperatures<br />

• Quantitative determination of metabolic<br />

products<br />

• Time course and quantitative assessment<br />

of nutrient and water uptake,<br />

also recording of dietary preferences<br />

• Monitoring of body temperature and<br />

physical activity<br />

• Body composition analysis of live animals<br />

using x-rays (DEXA) and nuclear<br />

magnetic resonance (NMR)<br />

• Measurement of fat distribution in<br />

organs or tissues using computed<br />

tomography (CT) scans<br />

• Implantation of transponders and<br />

micropumps to permit continuous<br />

monitoring of various parameters<br />

and application of active substances<br />

• Generation, breeding, and care of<br />

gnotobiotic rats and mice<br />

• Breeding of genetically defined<br />

strains of mice<br />

• Preparation and pelletization of special<br />

diets


72<br />

Ehrungen und Forschungspreise<br />

Honors and Awards<br />

Hadi Al-Hasani (EXO):<br />

Roberto De Pirro Memorial Lecture, XIth International<br />

Symposium on Insulin Receptors and Insulin Action,<br />

Naples, I, 2010<br />

Hadi Al-Hasani, Alexandra Chadt (EXO):<br />

Menarini-Projektförderung der Deutschen Diabetes<br />

Gesellschaft, <strong>2009</strong><br />

Galenus-von-Pergamon-Preis der Ärztezeitung, <strong>2009</strong><br />

Anne Brockhoff (MOGE):<br />

Nachwuchswissenschaftler-Preis der<br />

Landeshauptstadt Potsdam, 2010<br />

Alexandra Chadt (EXO):<br />

Nominierung der Sektion C <strong>für</strong> den Nachwuchspreis<br />

der Leibniz-Gemeinschaft, 2010<br />

Özlem Gögebakan (KLE):<br />

Schoeller Junkmann Preis der Deutschen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Endokrinologie und der Schering-Stiftung, <strong>2009</strong><br />

Hans-Georg Joost (PHA):<br />

Paul-Langerhans-Medaille der Deutschen Diabetes-<br />

Gesellschaft, 2010<br />

Henriette Kirchner, International Leibniz Graduate<br />

School „Sensory, Endocrine, and Metabolic Control of<br />

Food Choice“ (PHA, Cincinnati):<br />

Publikationspreis <strong>für</strong> Nachwuchswissen -<br />

schaftler/innen des Leibniz-Kollegs der Universität<br />

Potsdam, 2010<br />

Ines Middelbeck (KLE):<br />

Oecothrophica Preis <strong>für</strong> die beste Diplomarbeit im<br />

Bereich Humanernährung des Verbands der<br />

Oecotrophologen, <strong>2009</strong><br />

Mike-Freya Müller (BIM):<br />

Diplom-/Masterpreis der Gesellschaft <strong>für</strong> Biochemie<br />

und Molekularbiologie, <strong>2009</strong><br />

Gisela Olias (PR/ÖA), Susanne Klaus (EST):<br />

Das gemeinsame Projekt „Energie aus Nahrung“ war<br />

Finalist beim Wettbewerb „Wissenschaft interaktiv<br />

2010“ der Initiative Wissenschaft im Dialog und des<br />

Stifterverbands <strong>für</strong> die Deutsche Wissenschaft<br />

(präsentiert vom 5.-11. Juni 2010 auf dem<br />

Wissenschaftssommer in Magdeburg).<br />

Stephan Scherneck (PHA):<br />

Förderpreis der Deutschen Diabetes Gesellschaft, 2010<br />

Heike Vogel (PHA):<br />

Michelson-Preis <strong>für</strong> die beste Promotion <strong>2009</strong>/10 der<br />

Universität Potsdam, 2010<br />

Ehrungen, Forschungspreise und Dissertationen<br />

Honors, Awards and Dissertations<br />

Posterpreise · Poster prizes<br />

Krasimira Aleksandrova (EPI):<br />

European EPIC Conference on Nutrition,<br />

Lifestyle and the Prevention of Obesity and<br />

Chronic Diseases, Barcelona, E, <strong>2009</strong><br />

Janine Dokas (EXO):<br />

4. Herbsttagung der Deutschen Diabetes-<br />

Gesellschaft und 26. Jahrestagung der<br />

Deutschen Adipositas-Gesellschaft, Berlin,<br />

2010<br />

Alexander Jaschke (DIAB):<br />

Presentation Award, 1st International Sym -<br />

po sium for PhD students on Protein Traf ficking<br />

in Health and Disease, Hamburg, 2010<br />

Gunnar Loh (GAMI):<br />

3rd Seeon Conference, Deutsche Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Hygiene und Mikrobiologie, Section<br />

Microbiota, Probiota and Host, Chiemsee, 2010<br />

Maria Pudenz (ETOX):<br />

25. Tagung der Gesellschaft <strong>für</strong> Umwelt-<br />

Mutationsforschung, Potsdam, 2010<br />

Rita Schüler (KLE):<br />

53. Symposium der Deutschen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Endokrinologie, Leipzig, 2010<br />

Madlen Schütze (EPI):<br />

Conference on Epidemiology and Public<br />

Health in an Evolving Europe (EUROEPI),<br />

Florenz, I, 2010<br />

Sara Schumann (GAMI):<br />

1. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Mukosale Immunologie und Mikrobiom,<br />

Stuttgart, 2010<br />

Korinna Wend (ETOX):<br />

Annual Meeting of UK Environmental<br />

Mutagen Society, Leeds, UK, <strong>2009</strong><br />

Steffen Wohlgemuth (GAMI):<br />

2nd Seeon Conference, Deutsche Gesell schaft<br />

<strong>für</strong> Hygiene und Mikrobiologie, Section Micro -<br />

biota, Probiota and Host, Chiemsee, <strong>2009</strong><br />

Habilitationen · Habilitations<br />

Dietmar Krautwurst (MOGE):<br />

Functional genomics of olfactory receptors –<br />

odorant coding at the receptor level.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät,<br />

2010<br />

Berufungen · Appointments<br />

Hadi Al-Hasani (EXO):<br />

W3-Professur Pathobiochemie, <strong>Deutsches</strong><br />

Diabetes-Zentrum und Heinrich-Heine<br />

Universität Düsseldorf, 2010 (angenommen)<br />

W2-Professur Physiologie, Universität Leipzig,<br />

2010 (abgelehnt)<br />

Tobias Pischon (BMK):<br />

W3-Professur Molekulare Epidemiologie,<br />

Max-Delbrück-Centrum und Charité Univer -<br />

sitätsmedizin Berlin, 2010 (angenommen)<br />

Annette Schürmann (DIAB):<br />

W3-Professur Experimentelle Diabetologie,<br />

Universität Potsdam und <strong>Deutsches</strong> <strong>Institut</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Ernährungsforschung</strong> Potsdam-<br />

Rehbrücke, <strong>2009</strong> (angenommen)<br />

W3-Professur Pathobiochemie, <strong>Deutsches</strong><br />

Diabetes-Zentrum und Heinrich-Heine<br />

Universität Düsseldorf, <strong>2009</strong> (abgelehnt)<br />

Dissertationen · Dissertations<br />

Janin Andres (KLE):<br />

Regulation der 11beta-Hydroxysteroid<br />

Dehydrogenase Typ 1.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />

Verena Behrens (PHA):<br />

Die Rolle des Glucosetransporters 8 (Slc2a8)<br />

in der Regulation der Glucosehomöostase,<br />

der Spermienmotilität sowie des Verhaltens.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />

Anne Brockhoff (MOGE):<br />

Struktur-Funktionsbeziehung menschlicher<br />

Bitterrezeptoren.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />

Hella Brönneke (PHA):<br />

Pathogenese von Adipositas und Diabetes<br />

mellitus in der NZO-Maus.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />

Alexandra Chadt (PHA):<br />

Functional Characterization of a Novel<br />

Candidate Gene for Obesity, Tbc1d1.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />

Zorabel Cordero Gonzáles (EPI):<br />

Vitamin E intake and cardiovascular diseases<br />

in the EPIC-Potsdam-Study.<br />

TU Berlin, Public Health, 2010<br />

Gisela Dobbernack (ETOX):<br />

Konstruktion und Charakterisierung<br />

transgener Mauslinien <strong>für</strong> humane<br />

Sulfotransferasen als Modellsysteme <strong>für</strong> eine<br />

SULT-vermittelte metabolische Aktivierung.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong>


Claudia Donath (ETOX):<br />

Sulfotransferase-vermittelte Genotoxizität<br />

von benzylischen Metaboliten alkylierter<br />

polyzyklischer aromatischer<br />

Kohlenwasserstoffe.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />

Tanja Dreja (PHA):<br />

Microarray-basierte Expressionsanalyse des<br />

weißen Fettgewebes der NZO-Maus sowie<br />

der Langerhans‘schen Inseln der NZL-Maus:<br />

Zwei Modelle <strong>für</strong> das metabolische Syndrom.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />

Dagmar Drogan (EPI):<br />

Quantifizierung des Einflusses intermediärer<br />

Variablen auf Risikobeziehungen am Beispiel<br />

der Assoziation zweier Adipositasmaße zum<br />

Myokardinfarkt-Risiko.<br />

TU Berlin, Fakultät Wirtschaft und<br />

Management, <strong>2009</strong><br />

Maika Friedrich (EST):<br />

Wirkung von Teecatechin<br />

Epigallocatechingallat auf den<br />

Energiestoffwechsel der Maus.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, 2010<br />

Christiana Hanisch (GAMI):<br />

Die Wirkung eines Synbiotikums auf die<br />

Zusammensetzung der intestinalen<br />

Mikrobiota, die fäkale Exkretion von<br />

kurzkettigen Fettsäuren sowie ausgewählte<br />

Parameter der Darmfunktion bei über 65jährigen<br />

Frauen und Männern.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, 2010<br />

Deike Hesse (DIAB):<br />

Die Rolle des trans-Golgi-Proteins ARFRP1 <strong>für</strong><br />

den Glucose- und Lipidmetabolismus in der<br />

Leber und im Fettgewebe der Maus.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, 2010<br />

Anne-Kathrin Illner (EPI):<br />

Design characteristics of a European Food<br />

Propensity Questionnaire in relation to<br />

Feasibility of use and Performance.<br />

TU Berlin, Fakultät Wirtschaft und<br />

Management, 2010<br />

Alexander Jaschke (DIAB):<br />

Einfluss der GTPase ARFRP1 auf intestinale<br />

Absorption von Makronährstoffen, FU Berlin,<br />

FB Biologie, Chemie, Pharmazie, 2010<br />

Angela Kohl (KLE):<br />

Einfluss zweier unlöslicher Ballaststoffe auf<br />

ausgesuchte Parameter des Metabolischen<br />

Syndroms bei übergewichtigen/adipösen<br />

gesunden Erwachsenen.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />

Katja Leicht (PHA):<br />

Positionelle Klonierung von Tbc1d1 als<br />

Kandidatengen <strong>für</strong> Adipositas.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />

Anna Kipp (BIM):<br />

Selen, Selenoproteine und der Wnt-<br />

Signalweg – Regulation der gastro intestina -<br />

len Glutathionperoxidase durch beta-Catenin<br />

und Beeinflussung des Wnt-Signalwegs<br />

durch den Selenstatus.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />

Sandra Nell (BIM):<br />

Vitamin E und der vesikuläre Transport:<br />

Untersuchungen zu den genregulatorischen<br />

Funktionen von Vitamin E mittels Microarrayund<br />

real time PCR-Analysen in der Maus und<br />

funktionellen in vitro Assays in RBL-2H3 Zellen.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />

Olga Pivovarova (KLE):<br />

Bedeutung des Insulin Degrading Enzyms <strong>für</strong><br />

die Pathogenese des Diabetes mellitus Typ 2.<br />

Charité Universitätsmedizin Berlin, 2010<br />

Nicole Reichardt (GAMI):<br />

Die Abbaubarkeit hochmolekularer<br />

Inhaltsstoffe des Kaffeegetränks durch die<br />

humane Darmmikrobiota.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />

Heike Vogel (PHA):<br />

Identifizierung, Charakterisierung und<br />

Eingrenzung eines Suszeptibilitätslocus<br />

(Nob3) <strong>für</strong> Adipositas und Hyperglykämie im<br />

Mausgenom.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />

Korinna Wend (ETOX):<br />

Konstruktion und toxikologische Nutzung<br />

von transgenen Mäusen mit den allelischen<br />

Varianten von humanen SULT1A-Genen.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, 2010<br />

Steffen Wohlgemuth (GAMI):<br />

Microbial and host factors associated with<br />

chronic intestinal inflammation of the<br />

Interleukin-10 deficient mouse.<br />

Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, 2010<br />

73


74<br />

<strong>2009</strong><br />

Rehbrücker Kolloquien<br />

Rehbrücker Lectures<br />

Veranstaltungen<br />

Lectures and Conferences<br />

21.01.<strong>2009</strong> Cora Weigert Transcriptional and posttranslational regulation of IRS proteins –<br />

Universität Tübingen implications for health and disease<br />

04.02.<strong>2009</strong> Christopher Horst Lillig Oxidative stress, thiol redox control and the thioredoxin and<br />

Philipps Universität Marburg glutaredoxin systems<br />

11.02.<strong>2009</strong> Hartmut Schlüter Identification of disease associated proteases with proteomics<br />

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />

04.03.<strong>2009</strong> Markus Tiedge Mitochondriale Dysfunktionen in Beta-Zellen – Bedeutung <strong>für</strong> die<br />

Universität Rostock Diabetespathogenese<br />

30.03.<strong>2009</strong> Anthony Sclafani The Role of Mouth and Gut Taste Systems in Food Preferences<br />

Brooklyn College, New York, USA<br />

08.04.<strong>2009</strong> Mark Mc Carthy Thinking big: Finding genes influencing type 2 diabetes, obesity and<br />

Oxford Centre for Diabetes, Endocrinology related traits<br />

and Metabolism (OCDEM), UK<br />

10.06.<strong>2009</strong> Verena Keitel Localization and function of the G-protein coupled, membrane-bound<br />

Universitätsklinikum Düsseldorf bile acid receptor TGR5 in the liver<br />

17.06.<strong>2009</strong> Günter Vollmer Short and long term effects of plant derived estrogens in combination<br />

TU Dresden with ovarian hormones / in vivo<br />

01.07.<strong>2009</strong> Thomas Illig A genomewide perspective of genetic variation in human metabolism<br />

Helmholtz Zentrum München<br />

15.07.<strong>2009</strong> Shlomo Sasson Lipid peroxidation products interact with PPAR-delta to regulate the<br />

The Hebrew University, Jerusalem, IL glucose transport system in vascular endothelial cells<br />

17.07.<strong>2009</strong> Berthold Hocher Fetale Programmierung von Herz-Kreislaufkrankheiten –<br />

Charité Universitätsmedizin Berlin Molekulare Mechanismen<br />

09.09.<strong>2009</strong> Ursula Seidler Coupling of Nutrient and Electrolyte Transporters in the Small Intestine<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

15.09.<strong>2009</strong> Sigrun Korsching Evolution and function of olfactory receptor gene families<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Genetik der Universität zu Köln<br />

14.10.<strong>2009</strong> Maret Traber Vitamin E Update<br />

Oregon State University, USA<br />

25.11.<strong>2009</strong> Andres Metspalu The Estonian Genome Project and genetic structure of Europeans<br />

University of Tartu, EST<br />

16.12.<strong>2009</strong> Geoffrey D. Holman Identification of sites of regulation of GLUT4 traffic<br />

University of Bath, UK


Rehbrücker Kolloquien 2010<br />

Rehbrücker Lectures 2010<br />

13.01.2010 Annette Beck-Sickinger Molecular targets of adipositas related diseases<br />

Universität Leipzig<br />

20.01.2010 Anja Zimmermann / Jörk Zwicker Erfindungen, Anmeldestrategien von Patenten und deren Bedeutung<br />

Ascenion GmbH / Kanzlei Dr. Volker Vossius in Forschung und Klinik<br />

27.01.2010 Theo Visser Molecular and clinical aspects of thyroid hormone transporters<br />

Erasmus University Rotterdam, NL<br />

03.02.2010 Fatima Bosch Gene therapy for diabetes mellitus: moving towards the clinic<br />

Universität Barcelona, E<br />

17.03.2010 Kathrin Ohla Electrical neuroimaging of taste in humans<br />

Nestlé Research Center, Lausanne, CH<br />

31.03.2010 Kaisa Poutanen The Healthgrain Project: New Answers and New Questions<br />

VTT Technical Research Centre of Finland, FIN<br />

17.06.2010 Claus Hellerbrand Molecular Mechanisms of Fibrosis Progression in Non-Alcoholic<br />

Universität Regensburg Steatohepatitis<br />

24.06.2010 Lutz Hein Novel adrenergic targets in cardiovascular disease –<br />

Universität Freiburg / <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> from receptors to epigenetics<br />

Experimentelle und Klinische Pharmakologie<br />

30.09.2010 Ronald P. Kühnlein Fat on the fly: Lipid droplets and energy storage control in the<br />

MPI <strong>für</strong> biophysikalische Chemie, Göttingen Drosophila model organism<br />

07.10.2010 Sven Pettersson The Gut Microbiom: A double edged sword regulating host physiology<br />

Karolinska <strong>Institut</strong>et, Stockholm, S<br />

18.10.2010 Nirupa Chaudhari Taste: cells, signals and satiety<br />

Miller School of Medicine,<br />

University of Miami, USA<br />

21.10.2010 Thomas Illig Helfen umfassende -omics Untersuchungen, metabolische<br />

Helmholtz-Zentrum München Erkrankungen besser zu verstehen?<br />

11.11.2010 Daniel Witte Exploring non-traditional complications of diabetes using routine<br />

Steno Diabetes Center, Gentofte, DK registries – a focus on depression and cancer<br />

75


76<br />

Symposien, Workshops, andere Veranstaltungen<br />

Symposia, Workshops, other Events<br />

<strong>2009</strong><br />

25.03.<strong>2009</strong> Workshop European Food Consumption Validation<br />

Jennifer Haubrock (EPI)<br />

09.–13.05.<strong>2009</strong> 29 th Blankenese Conference Protein Processing meets Synaptic Transmission<br />

Prof. Wolfgang Meyerhof (MOGE)<br />

15.05.<strong>2009</strong> Workshop Nutritional Prevention of Diabetes mellitus<br />

PD Dr. Tobias Pischon (EPI)<br />

26.05.<strong>2009</strong> DIfE-Symposium Epidemiologie ernährungsbedingter Funktionsstörungen<br />

Prof. Hans-Georg Joost (PHA)<br />

25.–28.06.<strong>2009</strong> 27. DNSG Konferenz Diabetes and Nutrition Study Group of the EASD<br />

Prof. Andreas F. H. Pfeiffer (KLE)<br />

30.06.<strong>2009</strong> DIfE-Symposium Experimentelle Diabetologie<br />

Prof. Hans-Georg Joost (PHA)<br />

08.–09.07.<strong>2009</strong> BMBF-Meeting Körperliche Aktivität<br />

apl. Prof. Heiner Boeing<br />

Dr. Matthäus Vigl (EPI)<br />

16.11.<strong>2009</strong> DZD Workshop Identification of Genes Conferring Susceptibility for<br />

Prof. Hans-Georg Joost (PHA) Type 2 Diabetes in mice<br />

2010<br />

09.02.2010 Mini-Symposium Elucidation of interactions between bitter taste receptors and their<br />

Prof. Wolfgang Meyerhof (MOGE) agonists and identification of bitter taste antagonists<br />

26.–27.04.2010 Joint Workshop Methods to estimate lifestyle factors for population studies<br />

Almazov Centre und DIfE<br />

08.–12.05.2010 30 th Blankenese Conference Sensory and Metabolic Control of Energy Balance<br />

Prof. Wolfgang Meyerhof (MOGE)<br />

Prof. Hans-Georg Joost (PHA)<br />

27.05.2010 Leibniz-Kolleg Die Biologie des Essverhaltens<br />

Universität Potsdam Hauptvortrag: Prof. Jeffrey Friedman, Rockefeller University, New York,<br />

Prof. Hans-Georg Joost (PHA) USA<br />

12.–15.10.2010 GUM-Tagung (Gesellschaft <strong>für</strong> Food: Genotoxic Ingredients, Metabolism & Biomarkers<br />

Umwelt-Mutationsforschung)<br />

Prof. Hans-Rudolf Glatt (ETOX)<br />

25.–27.10.2010 Joint Workshop Cardiovascular risk factors and cardiometabolic phenotyping in<br />

Almazov Centre und DIfE cohort studies<br />

04.–06.11.2010 DAG-Jahrestagung Interdisziplinär vorbeugen, erkennen und behandeln<br />

(Deutsche Adipositas Gesellschaft)<br />

Prof. Hans-Georg Joost (PHA)<br />

02.12.2010 BIOCLAIMS Mini-Symposium Nutrition Research at the DIfE<br />

Prof. Susanne Klaus (EST)<br />

09.–10.12.2010 International DIfE-Symposium Diabetes Prediction Models: Development, Evaluation, and Application<br />

Prof. Matthias Schulze (MEP)


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit <strong>2009</strong>–2010<br />

Wie gefährlich ist Bauchfett? Welche Diät<br />

ist die beste? Wie viel Fleisch ist gesund?<br />

Warum haben wir eine Vorliebe <strong>für</strong><br />

Süßes? Können wir das DIfE besuchen?<br />

Können wir den Deutschen Diabetes-<br />

Risiko-Test® in unserer Zeitschrift abdrucken?<br />

Haben Sie einen Experten zum<br />

Thema Functional Food?<br />

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus<br />

mehr als 2.500 Fragen, die Journalisten<br />

und Bürger in den letzten zwei Jahren an<br />

die Pressestelle richteten und die wir entweder<br />

an DIfE-Wissenschaftler weiterleiteten<br />

oder selbst beantworteten. In diesem<br />

Zusam menhang fanden zahlreiche<br />

Interviews und Hintergrundgespräche<br />

statt, was in einer enormen Medien -<br />

präsenz resultierte: Das DIfE und seine<br />

Mitarbeiter waren im Berichtszeitraum<br />

176 Mal in Fernseh- und Rundfunk -<br />

beiträgen vertreten und wurden rund<br />

3.440 Mal in nationalen als auch internationalen<br />

Zeitungs-, Internet- und Zeit -<br />

schriftenartikeln zitiert. Eine Auswahl der<br />

Medienpräsenz ist auf den Seiten 80 und<br />

81 wiedergegeben.<br />

Ein Höhepunkt unserer Öffentlichkeits -<br />

arbeit war 2010 die Teilnahme an der<br />

Finalistenrunde des Publikumspreises<br />

„Wissenschaft interaktiv“ im Rahmen des<br />

Wissenschaftssommers in Magdeburg.<br />

Dieser jährlich von „Wissenschaft im<br />

Dialog“ (WID) und dem „Stifterverband <strong>für</strong><br />

die Deutsche Wissenschaft“ ausgeschriebene<br />

Preis soll die Zusammenarbeit zwi -<br />

schen Wissenschaftlern und PR-Schaf -<br />

fenden stärken. Passend zum Wissenschafts<br />

jahr der Energie entwickelten wir<br />

interaktive Exponate zum Thema „Er -<br />

nährung und Energie“.<br />

Darüber hinaus präsentierten wir die<br />

Forschungsarbeiten des DIfE auch erfolgreich<br />

auf zahlreichen weiteren Ver anstal -<br />

tungen. Dies war nicht zuletzt durch das<br />

große Engagement vieler Kolleginnen<br />

und Kollegen möglich, bei denen wir uns<br />

an dieser Stelle ganz herzlich bedanken<br />

möchten.<br />

2010: Das DIfE-Team (v. l. Dr. Gisela Olias, Susann-C. Ruprecht, Birgit Große, Stephanie<br />

Jeran) mit dem Q-Cell Geschäftsführer Dr. Jörg Müller und der Jury-Vorsitzenden Prof.<br />

Dr. Beatrice Dernbach bei der Preisverleihung des Publikumspreises „Wissenschaft inter -<br />

aktiv“ in Magdeburg. Zum ersten Platz hat es zwar leider nicht gereicht, dennoch freuen<br />

wir uns, dass wir die finanzielle Möglichkeit bekommen haben, unsere Exponat-Ideen<br />

umzusetzen und die Exponate auch in den kommenden Jahren nachhaltig <strong>für</strong> die<br />

Öffentlich keitsarbeit nutzen zu können (Foto: Andreas Lander/WID).<br />

2010: The DIfE-team (left to right: Dr. Gisela Olias, Susann-C. Ruprecht, Birgit Große,<br />

Stephanie Jeran) with Q-Cell Managing Director Dr. Jörg Müller and Jury-Chairperson<br />

Prof. Dr. Beatrice Dernbach at the awards ceremony of the audience prize in<br />

“Interactive science” in Magdeburg.<br />

Unfortunately, we did not win first place, but we are pleased that we have received<br />

funding that enabled us to realize our exhibition concepts and make exhibits avail able<br />

to serve public relations for years to come (photo: Andreas Lander/WID).<br />

Press and Public Relations <strong>2009</strong>–2010<br />

77<br />

What are the dangers of abdominal fat?<br />

Which diet works best? How much<br />

meat is good for my health? Why do we<br />

love sweets? May we visit DIfE? May we<br />

print the German Diabetes Risk Score in<br />

our magazine? Do you have an expert<br />

on functional foods?<br />

These are just a few of the more than<br />

2,500 questions addressed to the office<br />

of Press and Public Relations in the past<br />

two years. We answered these questions<br />

ourselves or referred them to DIfE<br />

experts. A prominent media presence<br />

resulted from numerous interviews<br />

and background discussions in this<br />

context. DIfE and its staff were involved<br />

in 176 radio and TV broadcasts and<br />

nearly 3,440 citations in international<br />

newspaper, internet, and magazine<br />

articles. An excerpt of our media presence<br />

is shown on pages 80 and 81.<br />

A highlight of our public relations<br />

work was our participation in 2010 as<br />

one of the finalists of the audience<br />

award “Interactive Science” within the<br />

framework of the Science Summer in<br />

Magdeburg. This prize is sponsored by<br />

“Science in Dialogue” (WID) and the<br />

“Stifterverband <strong>für</strong> die Deutsche<br />

Wissenschaft” to strengthen the<br />

cooperation between scientists and<br />

public relations professionals. We<br />

designed interactive exhibits on<br />

“Nutrition and Energy” especially for<br />

Science Year 2010: The Future of<br />

Energy.<br />

We successfully presented the<br />

research of DIfE at many other events as<br />

well. We are very grateful for the strong<br />

commitment of our colleagues who<br />

made it all possible.


78<br />

In Dialog with the Public (Selection)<br />

<strong>2009</strong><br />

March 12: Campus School Day in<br />

Frankfurt Oder<br />

May 9: Participation in the “Market of<br />

Creativity” at the State Chancellery of<br />

Brandenburg (Europe Day).<br />

June 4–October 1: The “MS Science”<br />

cruises along German waterways. Prof.<br />

Dr. Dr. Hans-Georg Joost (2nd from left)<br />

explains the German Diabetes Risk<br />

Score at a press conference (photo: Ilja<br />

Hendel/WID).<br />

June 13: The Long Night of Science at<br />

Potsdam University<br />

Susann-C. Ruprecht explains the relationship<br />

between eating and body<br />

weight to a young visitor (photo: Karla<br />

Fritze).<br />

June 16: Parliamentary Evening of the<br />

Leibniz Association in Berlin<br />

Prof. Dr. Dr. Hans Georg Joost (r.) talking<br />

with Brandenburg’s Science Minister<br />

Prof. Dr. Johanna Wanka (l.) and the scientific<br />

director of the Leibniz <strong>Institut</strong>e of<br />

Vegetable and Ornamental Crops, Prof.<br />

Dr. Eckhard George (photo: Peter<br />

Himsel/WGL).<br />

June 20–26: Science Summer in<br />

Saarbrücken<br />

Dr. Gisela Olias (r.) explaining the DIfEexhibit<br />

on “Energy equilibrium of the<br />

body” to the Federal Minister for<br />

Research Prof. Dr. Annette Schavan (l.),<br />

Saarland‘s Prime Minister Peter Müller<br />

(2nd from left) and President of the<br />

Leibniz Association Prof. Dr. Ernst<br />

Theodor Rietschel (2nd from right;<br />

photo: Ilja Hendel/WID).<br />

July 11: Potsdam’s Science Market<br />

September 24: Open house day at DIfE,<br />

where nearly 530 registered school<br />

students visited DIfE.<br />

November 3: Future Forum “Ideas for<br />

tomorrow – How can we shape our<br />

future?” Besides a workshop, DIfE presented<br />

information on type 2 diabetes<br />

and its risk factors.<br />

November 14: Participation in dia be -<br />

tesDE event on World Diabetes Day,<br />

Hotel Berlin.<br />

Im Dialog mit der Öffentlichkeit<br />

(Auswahl)<br />

<strong>2009</strong><br />

12. März: Schülercampus in Frankfurt Oder<br />

9. Mai: Markt der Möglichkeiten der Staats -<br />

kanzlei Brandenburg (Europatag)<br />

4. Juni–1. Oktober: Die „MS Wissenschaft<br />

– Das Zukunftsschiff“ durchquert die<br />

deutschen Wasserstraßen. Prof. Dr. Dr.<br />

Hans-Georg Joost (2. v. l.) erläutert im<br />

Rahmen einer Pressekonferenz den<br />

Deutschen Diabetes-Risiko-Test® (Foto:<br />

Ilja Hendel/WID).<br />

13. Juni: Lange Nacht der Wissenschaften<br />

an der Universität Potsdam<br />

Susann-C. Ruprecht erklärt einer jungen<br />

Besucherin die Zusammenhänge zwischen<br />

Nahrungsaufnahme und Körper -<br />

gewicht (Foto: Karla Fritze).<br />

16. Juni: Parlamentarischer Abend der<br />

Leibniz-Gemeinschaft in Berlin<br />

Prof. Dr. Dr. Hans Georg Joost (r.) im Ge -<br />

spräch mit Brandenburgs Wissen schafts -<br />

ministerin Prof. Dr. Johanna Wanka (l.) und<br />

dem wissenschaftlichen Direktor des<br />

<strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Gemüse- und Zierpflanzen -<br />

bau, Prof. Dr. Eckhard George (Foto: Peter<br />

Himsel/WGL).<br />

20.-26. Juni: Wissenschaftssommer in<br />

Saarbrücken<br />

Dr. Gisela Olias (r.) erklärt der Bundes -<br />

forschungsministerin Prof. Dr. Annette<br />

Schavan (l.), Saarlands Ministerpräsident<br />

Peter Müller (2. v. l.) und dem Präsident der<br />

Leibniz-Gemeinschaft Prof. Dr. Ernst<br />

Theodor Rietschel (2. v. r.) das DIfE-<br />

Exponat zum Thema: Energie gleich ge -<br />

wicht des Körpers (Foto: Ilja Hendel/WID).<br />

11. Juli: Potsdamer Wissenschaftsmarkt<br />

Viele Potsdamer interessierten sich <strong>für</strong> den<br />

DIfE-Pavillon.<br />

24. September: Tag der offenen Tür am DIfE<br />

Rund 530 angemeldete Schüler informier<br />

ten sich über die aktuelle For -<br />

schungs arbeit am DIfE.<br />

3. November: Zukunftsforum „Ideen <strong>für</strong><br />

Morgen – Wie können wir die Zukunft<br />

gestalten?“<br />

Das DIfE informierte über Typ-2-Diabetes<br />

und seine Risikofaktoren.<br />

14. November: Weltdiabetestag im Hotel<br />

Berlin


2010<br />

15.–24. Januar: Internationale Grüne<br />

Woche in Berlin<br />

Das DIfE präsentierte am Messestand des<br />

Bundesministeriums <strong>für</strong> Bildung und For -<br />

schung neueste Studienergebnisse.<br />

6. Mai: Parlamentarischer Abend der<br />

Landesvereinigung außeruniversitärer For -<br />

schung in Brandenburg (LAUF e.V.) in<br />

Potsdam<br />

18. Mai: Parlamentarischer Abend der<br />

Leibniz-Gemeinschaft in Berlin<br />

Dr. Bernhard Monien (r.) informiert über<br />

die Effekte von sekundären Pflanzen -<br />

stoffen auf die menschliche Gesundheit<br />

(Foto: Peter Himsel/WGL).<br />

5.–11. Juni: Wissenschaftssommer in<br />

Magdeburg<br />

Dr. Gisela Olias befragte Prof. Dr. Gerold<br />

Wefer (l.), Vorsitzender des Lenkungs -<br />

ausschusses von Wissenschaft im Dialog,<br />

welche Lebensmittel er durchschnittlich<br />

an einem Tag verzehrt (Foto: Andreas<br />

Lander/WID).<br />

18.–19. September: Stadt <strong>für</strong> eine Nacht/<br />

24 Stunden-Schiffbauergassefest in Potsdam<br />

Gemeinschaftsstand mit dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />

Agrartechnik Bornim e. V. (ATB): Dr. Gisela<br />

Olias (r.) erklärte, welche Rolle die Körper -<br />

fettverteilung <strong>für</strong> unsere Gesundheit<br />

spielt.<br />

8. September: Gesundheitstag der Zen -<br />

tralen Serviceeinheit der Berliner Polizei<br />

Das DIfE informierte zum Thema Er -<br />

nährung, Energie und Gesundheit.<br />

24. September: 7. Kinder-Universität Pots -<br />

dam<br />

In einem Vortrag von Dr. Gisela Olias und<br />

anschließendem Geschmackstest lernten<br />

die Kinder Interessantes über ihren<br />

Geruchs- und Geschmackssinn kennen.<br />

25. September: Tag der Energie auf dem<br />

Max-Plank-Campus im Wissenschafts park<br />

Potsdam-Golm<br />

Das DIfE präsentierte seinen selbstkonzipierten<br />

„Energiemesser“.<br />

14. November: Weltdiabetestag im Ber -<br />

liner Congress Centrum<br />

Susann-C. Ruprecht bei der Messung des<br />

Taillenumfangs, einem Risikofaktor <strong>für</strong><br />

Typ-2-Diabetes.<br />

2010<br />

79<br />

January 15–24: International Green<br />

Week in Berlin, where DIfE presented<br />

two projects at the Federal Ministry for<br />

Education and Research stand.<br />

May 6: Parliamentary Evening of the<br />

Landesvereinigung außeruniversitärer<br />

Forschung in Brandenburg (LAUF e.V.) in<br />

Potsdam<br />

May 18: Parliamentary Evening of the<br />

Leibniz Association in Berlin where<br />

Dr. Bernhard Monien informs about<br />

phytochemical effects on human<br />

health (photo: Peter Himsel/WGL).<br />

June 5–11: Science Summer in<br />

Magdeburg. Dr. Gisela Olias questioned<br />

Prof. Dr. Gerold Wefer (l.),<br />

Chairman of the Steering Committee,<br />

Science in Dialogue, which foods are<br />

eaten on an average day (photo:<br />

Andreas Lander/WID).<br />

September 18–19: City for a Night/24hour<br />

Schiffbauergasse street festival in<br />

Potsdam. At a joint stand with the<br />

<strong>Institut</strong>e for Agricultural Engineering<br />

Potsdam-Bornim, under the theme<br />

“Temptations”, Dr. Gisela Olias (r.)<br />

explains the role of body-fat distribution<br />

in health.<br />

September 8: Health Day at the Central<br />

Services Unit of the Berlin Police<br />

Department, where DIfE presented<br />

information on nutrition, energy, and<br />

health.<br />

September 24: 7th Annual Children’s<br />

University in Potsdam, with a lecture by<br />

Dr. Gisela Olias followed by a taste test,<br />

where the children learned interesting<br />

things about the senses of taste and<br />

smell.<br />

September 25: Energy Day at the Max-<br />

Plank-Campus, Science Park in Pots -<br />

dam-Golm, where the “energy gauge”<br />

developed by DIfE was presented.<br />

November 14: World Diabetes Day at<br />

the Berliner Congress Center, where<br />

Susann-C. Ruprecht is measuring a<br />

waistline, a risk factor for type 2 diabetes.


80<br />

Das DIfE im Hörfunk und TV <strong>2009</strong>–2010<br />

(Auswahl)<br />

Medium Titel und Thema der Sendung Verantwortlicher<br />

ZDF Mittagsmagazin: Wie gesund ist Functional Food? Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

SWR 2 SWR2 Wissen: „Richtig essen, aber wie?“ Prof. Dr. Regina Brigelius-Flohé,<br />

Wissenschaftler streiten über die gesunde Ernährung apl. Prof. Dr. Heiner Boeing, Birgit Czullay<br />

WDR Servicezeit Essen & Trinken: Gefährliches Bauchfett Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer,<br />

PD Dr. Tobias Pischon<br />

Radio Eins Dumm bleibt dumm, da helfen nur „Die Profis“:<br />

Welche Grundgeschmacksarten gibt es?<br />

Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />

NDR Visite: Fruchtzucker macht dick Prof. Dr. Annette Schürmann<br />

WDR 5 Leonardo: Satt durch Trinken Prof. Dr. Susanne Klaus<br />

rbb Brandenburg aktuell: Bundeswissenschaftsministerin<br />

Annette Schavan und Brandenburgs Wissenschaftsministerin<br />

Johanna Wanka haben das DIfE in Potsdam besucht<br />

DIfE<br />

NDR-Info LOGO: Lösliche Ballaststoffe machen dick Dr. Frank Isken †<br />

ARD Tagesthemen: Neue Einsicht: Übergewicht ist gesund Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost,<br />

PD Dr. Hadi-Al Hasani<br />

MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt Radiomarkt: Gesunde Lebensweise senkt das Risiko <strong>für</strong><br />

chronische Erkrankungen um 78 %<br />

Janine Kröger<br />

BR Gesundheit!: Schokolade – Süß und blutdrucksenkend Dr. Brian Buijsse<br />

Radio Fritz Die RadioFritzen am Morgen: Steinzeiternährung Prof. Dr. Susanne Klaus<br />

WDR Markt: Vitamin E – Zweifelhafte Versprechen Prof. Dr. Regina Brigelius-Flohé<br />

Radio Oldiestar Chefsache! Macher im Gespräch Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

rbb zibb: Diagnose Diabetes Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />

Bayern 2 IQ – Wissenschaft und Forschung: Gesunde Schokolade apl. Prof. Dr. Heiner Boeing<br />

MDR MDR aktuell: Ampelkennzeichnung Dr. Gisela Olias<br />

BBC Scotland Good Morning Scotland: Those Easter eggs may be good<br />

for you! Study shows chocolate reduces blood pressure and<br />

risk of heart disease<br />

Dr. Brian Buijsse<br />

Antenne Brandenburg Brandenburger Begegnungen: Im Deutschen <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Dr. Hartmut Schulz, PD Dr. Hadi Al-Hasani,<br />

<strong>Ernährungsforschung</strong> Potsdam-Rehbrücke PD. Dr. Tobias Pischon, Dr. Gisela Olias,<br />

Carsten Lehmann, Susanne Krehl<br />

Deutsche Welle Fit & Gesund: Diäten und Ernährung /<br />

In Good Shape: Diets and nutrition<br />

Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

ORF Dimensionen: Bitterblocker – mit Chemie gegen den<br />

schlechten Geschmack<br />

Dr. Maik Behrens<br />

3sat nano – „Wie jetzt!?“: Wasser ist gut – zu viel muss aber<br />

nicht sein<br />

Susann-C. Ruprecht<br />

Deutschlandfunk Sprechstunde Gesundheitslexikon: Laktoseintoleranz Dr. Christiana Gerbracht<br />

SWR Planet Wissen: Mikrokosmos Darm –<br />

Was lebt da alles in unserem Bauch?<br />

Prof. Dr. Michael Blaut<br />

rbb Inforadio Wissenswerte: Essen wir uns krank? Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

Schweizer Fernsehen Einstein: Wissenschaftler entwickeln Bitter-Blocker Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />

Phoenix Wissenschaftsforum Petersberg: Bio- oder Fast-Food?<br />

Was wir in Zukunft essen<br />

Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

Radio Eins Dumm bleibt dumm, da helfen nur „Die Profis“:<br />

Wunderbeere<br />

Dr. Maik Behrens<br />

Pro 7 News: Schokolade senkt Schlaganfall-Risiko Dr. Brian Buijsse<br />

MDF.1 – Ihr Regionalsender Nachrichten: Wissenschaftssommer: Dr. Gisela Olias<br />

aus Magdeburg Experimente auf dem Alten Markt<br />

rbb Quivive: Fasten und Entschlacken Prof. Dr. Susanne Klaus<br />

rbb Brandenburg aktuell: Essen im Alter – ARD-Themenwoche: Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof,<br />

Salzgeschmacksverstärker Dr. Frauke Stähler, Katja Riedel,<br />

Natacha Roudnitzky


Das DIfE in den Printmedien <strong>2009</strong>–2010<br />

(Auswahl)<br />

Medium Titel des Beitrags Verantwortlicher<br />

Die Welt Genanalyse bringt maßgenaue Ernährungstipps Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

Apotheken Umschau Kaffee – Gesunder Wachmacher Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />

Focus Besser mit Polster PD Dr. Tobias Pischon<br />

Potsdamer Neueste Nachrichten Pharma-Preis <strong>für</strong> schlanke Mäuse PD Dr. Hadi Al-Hasani,<br />

Dr. Alexandra Chadt<br />

Hörzu Die 10 gesündesten Öle Dr. Gisela Olias<br />

Märkische Allgemeine Zeitung Wissenschaft: <strong>Institut</strong> expandiert Dr. Harmut Schulz<br />

Fit for Fun Was taugt die Metabolic-Diät? Dr. Christiana Gerbracht<br />

Mannheimer Morgen Ewiger Kampf gegen die Pfunde und <strong>für</strong> mehr Gesundheit Prof. Dr. Annette Schürmann<br />

Wirtschaftswoche So schmeckt die Zukunft Dr. Frauke Stähler<br />

Berliner Morgenpost Bakterien im Darm machen dick und krank Prof. Dr. Michael Blaut<br />

Ökotest Diäten – Iss doch alt Prof. Dr. Susanne Klaus<br />

Gießener Allgemeine Sensoren identifiziert Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof,<br />

Dr. Maik Behrens<br />

Stern Einkehr <strong>für</strong> die Seele Prof. Dr. Susanne Klaus<br />

Der Tagesspiegel Verbogene Früchte Prof. Dr. Hans-Rudolf Glatt<br />

Stern Gesund leben Süße Verwirrung Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />

Frankfurter Allgemeine<br />

Sonntagszeitung<br />

Unmögliches geschieht im Mund Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />

Spektrum der Wissenschaft Nicht das Fett macht Dicke zuckerkrank PD Dr. Hadi Al-Hasani<br />

The Washington Post Study: Chocolate could reduce heart risk Dr. Brian Buijsse<br />

Der Spiegel Heilkraft der Mikroben Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer,<br />

PD Dr. Hadi Al-Hasani,<br />

Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />

ZEIT Wissen Ratgeber: Ernährung Gesund ist nur das Ganze Prof. Dr. Susanne Klaus<br />

Stuttgarter Zeitung Die Bakterien aus dem Gemüsebeet Dr. Gisela Olias<br />

Senioren Ratgeber Locker mehr Ballast Dr. Frank Isken†<br />

taz – Die Tageszeitung … wie ein kleines Steak Susann-C. Ruprecht<br />

Stern Gesund leben Gehasster Freund apl. Prof. Dr. Heiner Boeing,<br />

Prof. Dr. Susanne Klaus,<br />

Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />

Brigitte women Viel Geld <strong>für</strong> nichts? Prof. Dr. Regina Brigelius-Flohé<br />

Medical News Today „Jumping Gene“ Diminishes The Effect Of A Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost,<br />

New Type 2 Diabetes Risk Gene Dr. Stephan Scherneck<br />

Ökotest Kompakt<br />

Ernährung & Genuss<br />

Iss dich gesund? apl. Prof. Dr. Heiner Boeing<br />

Berliner Zeitung „Es müsste Schokoriegel geben, die gesund sind“ Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />

Umwelt & Gesundheit Kohlenhydrate machen zuckerkrank PD Dr. Hadi Al-Hasani<br />

Märkische Allgemeine Zeitung Bittere Pillen? Jetzt nicht mehr – Potsdamer Nachwuchs- Dr. Anne Brockhoff,<br />

wissenschaftler-Preis an Anne Brockhoff verliehen Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />

Welt der Wunder Der Gencode <strong>für</strong> das ewige Leben Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

Le Point PÂQUES – Le chocolat, définitivement bon pour le Coeur apl. Prof. Dr. Heiner Boeing, Dr. Brian Buijsse<br />

Zeit Wissen – Mahlzeit Das Laster der Steinzeit Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />

Süddeutsche Zeitung Lebensmittel mit Beipackzettel Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost,<br />

Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />

Neue Apotheken Illustrierte Richtige Ernährung senkt Brustkrebsrisiko apl. Prof. Dr. Heiner Boeing<br />

Brigitte Fette Irrtümer PD Dr. Tobias Pischon<br />

Stern Gesund leben Vorsorge à la carte Prof. Dr. Matthias Schulze<br />

Kölner Stadt-Anzeiger Magazin<br />

Sonderheft Abnehmen<br />

Den Heißhunger überlisten Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

81


82<br />

DIfE was able to welcome many scientists<br />

from around the world as well as<br />

interested individuals, groups of students<br />

and seniors, and politicians in<br />

<strong>2009</strong> and 2010. Selected snapshots are<br />

shown on the following pages.<br />

<strong>2009</strong><br />

January 15: The Embassy Counselor for<br />

Science and Technology of the<br />

Netherlands, Wout L. van Wijngaarden<br />

(r.) and Dr. Ir. C. D. Kees de Gooijer (l.),<br />

Director, Dutch Foundation Food &<br />

Nutrition Delta, discussing with Prof. Dr.<br />

Annette Schürmann.<br />

April 1: The German Federal Ministry of<br />

Education and Research supports the<br />

joint project “Obesity, physical activity,<br />

and nutrition as key factors in etiology<br />

and prevention of cancer, heart attack,<br />

stroke, and premature death” of DIfE<br />

and the German Cancer Research<br />

Center in Heidelberg with four million<br />

euros. Photo: presentation of the funding<br />

agreement (l. to r.): Dr. Hartmut<br />

Schulz, CDU party member Gerhard<br />

Enser, Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost,<br />

Parliamentary State Secretary Thomas<br />

Rachel, German parliament member<br />

Katherina Reiche.<br />

April 7: Students of the Potsdam<br />

Einstein Gymnasium visited DIfE.<br />

April 23: 4th to 6th year students,<br />

Potsdam Montessori School, as guests<br />

of DIfE.<br />

July 2: Staff members of the Korean<br />

Chonbuk National University, College of<br />

Nursing and of International Affairs,<br />

Clinical Trial Center for Functional<br />

Foods, visited DIfE.<br />

July 22: Students of the nutritional science-oriented<br />

Fritz Erler Gymnasium in<br />

Tuttlingen do smell and taste tests during<br />

their visit at DIfE.<br />

July 23: German Federal Minister of<br />

Research Prof. Dr. Annette Schavan (l.)<br />

and Brandenburg’s Science Minister<br />

Prof. Dr. Johanna Wanka (center) in discussion<br />

with Dr. Frauke Stähler (r.) of the<br />

Department of Molecular Genetics.<br />

October 19: Food technology students<br />

of the Dutch University of Wageningen,<br />

looked around the Departments of<br />

Nutritional Toxicology, Biochemistry of<br />

Micronutrients, and Gastrointestinal<br />

Microbiology.<br />

Gäste und Begegnungen<br />

Guests and Meetings<br />

Das DIfE konnte <strong>2009</strong> und 2010 neben<br />

zahlreichen Wissenschaftlern aus aller<br />

Welt (siehe Rehbrücker Kolloquien), interessierte<br />

Bürger, Schüler- und Senioren -<br />

gruppen sowie Politiker als Gäste willkom -<br />

men heißen. Ausgewählte Mo ment auf -<br />

nahmen sind auf den folgenden Seiten<br />

wiedergegeben.<br />

<strong>2009</strong><br />

15. Januar: Der niederländische Bot -<br />

schafts rat <strong>für</strong> Wissenschaft und Techno -<br />

logie Wout L. van Wijngaarden (r.) und Dr.<br />

Ir. C. D. Kees de Gooijer (l.), Direktor des<br />

niederländischen Forschungsprogramms<br />

Food & Nutrition Delta, im Gespräch mit<br />

Prof. Dr. Annette Schürmann.<br />

1. April: Das Bundesministerium <strong>für</strong> Bil -<br />

dung und Forschung fördert das Ver -<br />

bundprojekt „Adipositas, körperliche<br />

Aktivität und Ernährung als Schlüssel -<br />

faktoren in der Ätiologie und Prävention<br />

von Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall und<br />

vorzeitigem Tod“ zwischen dem DIfE und<br />

dem Deutschen Krebsforschungs zen -<br />

trum in Heidelberg mit vier Millionen<br />

Euro. Foto: Übergabe des Förder -<br />

bescheids, v. l. n. r.: Dr. Hartmut Schulz,<br />

CDU-Fraktionsmitglied Gerhard Enser,<br />

Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost, Parla men -<br />

tarischer Staatssekretär Thomas Rachel<br />

und Bundestagsabgeordnete Katherina<br />

Reiche.<br />

7. April: Schüler des Einstein-Gym na -<br />

siums Potsdam besuchten das DIfE.<br />

23. April: Schüler der Klassenstufen 4 bis<br />

6 der Potsdamer Montessori-Schule zu<br />

Gast im DIfE.<br />

2. Juli: Mitarbeiterinnen der koreanischen<br />

Chonbuk National University, des<br />

College of Nursing und des International<br />

Affairs, Clinical Trial Center for Functional<br />

Foods besichtigten das DIfE.<br />

22. Juli: Schüler des ernährungswissenschaftlich<br />

orientierten Fritz-Erler-Gym -<br />

nasiums aus Tuttlingen führen während<br />

ihres Besuchs am DIfE einen Geruchs- und<br />

Geschmackstest durch.<br />

23. Juli: Bundesforschungsministerin<br />

Prof. Dr. Annette Schavan (l.) und Bran -<br />

denburgs Wissenschaftsministerin Prof.<br />

Dr. Johanna Wanka (m.) im Gespräch mit<br />

Dr. Frauke Stähler (r.) aus der Abteilung<br />

Molekulare Genetik.<br />

19. Oktober: Lebensmitteltechnologie-<br />

Studenten der Universität Wageningen,<br />

NL, besichtigten die Abteilungen Ernäh -<br />

rungstoxikologie, Biochemie der Mikro -<br />

nährstoffe und Gastrointestinale Mikro -<br />

biologie.


19. November: Berliner Diplomatenclub<br />

beim Auswärtigen Amt e.V. zu Gast im<br />

DIfE.<br />

30. November: Schüler der 7. Klasse des<br />

Weinberg-Gymnasiums Kleinmachnow<br />

besuchen das DIfE im Rahmen ihrer<br />

Projektwoche Ernährung.<br />

3. Dezember: 15 französische und 15<br />

deutsche Auszubildende gastronomischer<br />

Berufe des Oberstufenzentrums<br />

Johanna Just aus Potsdam zu Gast im DIfE.<br />

2010<br />

17. März: Schüler des Potsdamer Helm -<br />

holtz-Gymnasiums bei der Auswertung<br />

des Geruchstests.<br />

14. April: Der Botschaftsattaché <strong>für</strong> Wis -<br />

senschaft und Technologie der Franzö -<br />

sischen Botschaft, Dr. Stéphane Roy (l.),<br />

und die französische Parlaments abge -<br />

ordnete Brigitte Bout (m.) im Gespräch mit<br />

Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost (r.).<br />

19. April: Besuch von Brandenburgs<br />

Wissenschaftsministerin Dr. Martina<br />

Münch (m.) und der Kuratoriums -<br />

vorsitzenden Konstanze Pistor (2. v. l.).<br />

Neben einem allgemeinen Überblick über<br />

die Forschungsarbeit des <strong>Institut</strong>s stellten<br />

Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost (2. v. r.), Dr.<br />

Hartmut Schulz (l.) und Dr. Gisela Olias u.<br />

a. auch das Energiewaage-Projekt vor, mit<br />

dem das DIfE auf zahlreichen öffentlichen<br />

Veranstaltungen vertreten ist.<br />

28. April: Ehemalige Mitarbeiter des<br />

Landesumweltamts zu Gast im DIfE.<br />

8. Juni: Martin Gorholt (r.), Staatssekretär<br />

<strong>für</strong> Wissenschaft, Forschung und Kultur im<br />

Land Brandenburg, zu Gast bei Dr.<br />

Hartmut Schulz (l.), administrativer<br />

Direktor im DIfE.<br />

1. Dezember: Schüler des Weinberg-<br />

Gymnasiums Kleinmachnow experimentierten<br />

mit der Energiewaage.<br />

83<br />

November 19: Berlin’s Diplomats Club<br />

of the Foreign Office visiting DIfE.<br />

November 30: Seventh-year students of<br />

the Kleinmachnow Weinberg Gym na -<br />

sium visiting DIfE as part of their oneweek<br />

project on nutrition.<br />

December 3: 15 French and 15 German<br />

apprentices in gastronomic fields at<br />

the Potsdam Johanna Just Vocational<br />

School as guests of DIfE.<br />

2010<br />

March 17: Students of the Potsdam<br />

Helmholtz Gymnasium evaluating the<br />

results of the smell test.<br />

April 14: The Attaché for Science and<br />

Technology of the French Embassy, Dr.<br />

Stéphane Roy (l.), and member of the<br />

French parliament Brigitte Bout (center)<br />

speaking with Prof. Dr. Dr. Hans-Georg<br />

Joost (r.).<br />

April 19: Visit of Brandenburg Science<br />

Minister Dr. Martina Münch (center)<br />

and Chairman of the Board of Trustees<br />

Konstanze Pistor (2nd from l.). Besides<br />

a general overview of research at the<br />

institute, Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />

(2nd from r.), Dr. Hartmut Schulz (l.), and<br />

Dr. Gisela Olias also presented DIfE’s<br />

“energy balance” project shown at<br />

many public events.<br />

April 28: Former staff members of the<br />

State Environmental <strong>Institut</strong>e as guests<br />

of DIfE.<br />

June 8: Martin Gorholt (r.), Bran den burg<br />

State Secretary of Science, Research, and<br />

Culture as a guest of Dr. Hartmut<br />

Schulz (l.), Administrative Director of<br />

DIfE.<br />

December 1: Students of the Klein -<br />

machnow Weinberg Gymnasium doing<br />

experiments with the “energy balance”.


84<br />

Vorstand<br />

Board<br />

Brüning, Silke<br />

Glindemann, Brigitte<br />

Gutsche, Christian<br />

Heite, Christian<br />

Joost, Hans-Georg, Prof. Dr. Dr.<br />

Koßmann, Ruth, Dr.<br />

Nebel, Eileen (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Schäfer, Judith, Dr.<br />

Schmidt, Anke, Dr.<br />

Schulz, Hartmut, Dr.<br />

Wagner, Karen, Dr. (ausgeschieden<br />

2010)<br />

Wirth, Stephanie<br />

Abteilung Molekulare Genetik<br />

Department of Molecular Genetics<br />

Batram, Claudia, Dr. (ausgeschieden<br />

2010)<br />

Behrens, Maik, Dr.<br />

Born, Stephan, Dipl.-Biochem.<br />

Brockhoff, Anne, Dr.<br />

Bromke, Marta, Biotechnologin (M.Sc.)<br />

Chudoba, Elke (ausgeschieden 2010)<br />

Demgensky, Stefanie<br />

Eigel, Susann, Dipl-Biol.<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Ewert, Nancy<br />

Frenzel, Sabine, Dipl.-Biochem.<br />

Galindo Pérez, Maria Mercedes, Dr.<br />

Großmann, Peggy<br />

Hübner, Sandra, Dipl.-Biol.<br />

Kohl, Susann, Biochemikerin (M.Sc.)<br />

Kuhnert, Robert (ausgeschieden<br />

2010)<br />

Lorse, Martina (ausgeschieden 2010)<br />

Loßow, Kristina, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Maischack, Horst (ausgeschieden<br />

<strong>2009</strong>)<br />

Mattes, Juliane, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Meyerhof, Wolfgang, Prof. Dr.<br />

Narukawa, Masataka, Dr.<br />

Paasch, Angela, Dipl-Biol.<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Prandi, Simone, Biologe (M. Sc.)<br />

Redel, Ulrike<br />

Reichling, Claudia, Dipl.-Biotechnol.<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Riedel, Katja, Dipl.-Nat.<br />

Roudnitzky, Natacha, Ernährungs -<br />

wissenschaftlerin (M.Sc.)<br />

Schmidt, Stefan, Dr. (ausgeschieden<br />

<strong>2009</strong>)<br />

Schneider, Nanette Yvette, Dr.<br />

Schöley-Pohl, Ellen<br />

Schröder, Renate<br />

Schultz, Stefanie<br />

Schulz, Jessica (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Stähler, Frauke, Dr.<br />

Thalmann, Sophie, Dipl.-Biochem.<br />

Töle, Jonas, Dipl.-Neurowiss.<br />

Voigt, Anja, Dipl.-Biotechnol.<br />

Voigt, Nadine, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Abteilung Pharmakologie<br />

Department of Pharmacology<br />

Joost, Hans-Georg, Prof. Dr. Dr.<br />

Laake, Janet, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

(ausgeschieden 2010)<br />

Strohm, Daniela, Dr. (ausgeschieden<br />

2010)<br />

Abteilung Pharmakologie /<br />

Arbeitsgruppe Experimentelle<br />

Adipositas<br />

Department of Pharmacology /<br />

Section – Experimental Obesity<br />

Al-Hasani, Hadi, Prof. Dr.<br />

Behrens, Verena, Dr. (ausgeschieden<br />

<strong>2009</strong>)<br />

Borchert, Carolin<br />

Chadt, Alexandra, Dr.<br />

Dokas, Janine, Dipl-Biochem.<br />

Dreja, Tanja, Dr. (ausgeschieden<br />

<strong>2009</strong>)<br />

Karasinsky, Anne (ausgeschieden<br />

2010)<br />

Neumann, Franziska, Dipl.-Nat.<br />

Schulze, Diana<br />

Abteilung Pharmakologie /<br />

Arbeitsgruppe Physiologie des<br />

Energiestoffwechsels<br />

Department of Pharmacology /<br />

Section – Physiology of the<br />

Energy Metabolism<br />

Albrecht, Petra<br />

Fleißner, Christine, Dipl.-Biol.<br />

Friedrich, Maika, Dr. (ausgeschieden<br />

2010)<br />

Gotthardt, Inka, Dr.<br />

Hasse, Andrea<br />

Keipert, Susanne, Dipl.-Biol.<br />

Klaus, Susanne, Prof. Dr.<br />

Noatsch, Anne, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Petzke, Klaus-Jürgen, Dr.<br />

Schaller, Karin<br />

Schüler, Anja<br />

Simon, Alexandra, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Sylvester, Antje<br />

Voigt, Anja, Dr.<br />

Abteilung Experimentelle<br />

Diabetologie<br />

Department of Experimental<br />

Diabetology<br />

Ewert, Nancy<br />

Fräsdorf, Benjamin, Dipl.-Chem.<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Gumz, Christine<br />

Helms, Anett<br />

Mitarbeiter <strong>2009</strong>/2010<br />

Staff <strong>2009</strong>/2010<br />

Hesse, Deike, Dr.<br />

Hommel, Angela, Dr.<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Jaschke, Alexander, Dr.<br />

Jonas, Wenke, Dr.<br />

Kaiser, Daniel, Molekularbiologe<br />

(M.Sc).<br />

Kanzleiter, Timo, Dr.<br />

Kinnemann, Bianca (ausgeschieden<br />

2010)<br />

Kirchner, Henriette, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Kluth, Oliver, Dipl.-Biochem.<br />

Kryvych, Sergiy, Dr.<br />

Leicht, Katja, Dr. (ausgeschieden<br />

<strong>2009</strong>)<br />

Lubura, Marko, Dipl.-Pharm.<br />

Matzke, Daniela, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Mirhashemi, Farshad, Pharmazeut<br />

Neubauer, Malte<br />

Niehaus, Monika<br />

Plaue, Carola<br />

Rath, Michaela<br />

Rischke, Brigitte (ausgeschieden<br />

2010)<br />

Rusaczonek, Anna, Dr.<br />

Scherneck, Stephan, Dr.<br />

Schmith, Anika, Dipl.-Biol.<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Schulz, Nadja, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Schürmann-Bartsch, Annette, Prof. Dr.<br />

Seelig, Anett (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Teichmann, Andrea<br />

Tschirner, Sophie (ausgeschieden<br />

2010)<br />

Urbanski, Sina, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Vogel, Heike, Dr.<br />

Warnke, Kathrin<br />

Wiedmer, Petra, Dr.<br />

Abteilung Klinische Ernährung<br />

Department of Clinical Nutrition<br />

Birkenfeld, Andreas, Dr.<br />

Böhm, Brigitte (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Bumke-Vogt, Christiane, Dr.<br />

Deister, Helmut, Dr.<br />

Döcke, Stephanie, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Faulenbach, Mirjam, Dr.<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Gerbracht, Christiana, Dr.<br />

Gögebakan, Özlem, Dr.<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Göhring, Isabel, Dr. (ausgeschieden<br />

<strong>2009</strong>)<br />

Guzman Perez, Valentina, M. Sc.<br />

Biomedical basic sciences<br />

Hanebuth, Katrin, Dipl.-Ing.<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Hannemann, Melanie<br />

Henkel, Anja<br />

Henning, Paul, med. Doktorand<br />

Hoffmann, Daniela<br />

Horchler, Birgit (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Hornemann, Silke, Medizinerin<br />

Inderthal, June<br />

Isken, Frank, Dr. († 2010)<br />

Keyhani Nejad, Farnaz, Ernährungs -<br />

wissenschaftlerin (M.Sc.)<br />

Kohl, Angela, Dr. (ausgeschieden<br />

<strong>2009</strong>)<br />

Kruse, Michael, Dr.<br />

Kuhlow, Doreen, Dr. (ausgeschieden<br />

<strong>2009</strong>)<br />

Lieske, Stefanie, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Loeffelholz, Christian von, Dr.<br />

(ausgeschieden 2010)<br />

Mauer, Sandra (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Müller, Friederike, Medizinerin<br />

Öztürk, Cemelie, med. Doktorandin<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Pfeiffer, Andreas, Prof. Dr.<br />

Pivovarova, Olga, Dr.<br />

Richter, Susann<br />

Ringe, Sophie, med. Doktorandin<br />

Rudovich, Natalia, Dr.<br />

Sabath, Markus, Dipl.-Biol.<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Schmidt, Berit<br />

Schüler, Rita, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Seltmann, Anne-Cathrin,<br />

Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Simon, Kristin (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Sprengel, Katrin<br />

Sucher, Stephanie<br />

Thomas, Theodoros, Dr.<br />

(ausgeschieden 2010)<br />

Treu, Katja<br />

Ye, Lu, med. Doktorandin<br />

Wagner, Andreas<br />

Weickert, Martin, Dr.<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Weimer, Sandra, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Weise, Sabrina, med. Doktorandin<br />

Ziegenhorn, Andrea<br />

Abteilung Molekulare<br />

Epidemiologie<br />

Department of Molecular<br />

Epidemiology<br />

Böttcher, Susanne<br />

Danquah, Ina, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Kröger, Janine, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Mühlenbruch, Kristin, M.Sc.<br />

(Medical Biometry / Biostatistics)<br />

Schulken, Laura, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Schulze, Mathias, Prof. Dr.<br />

Abteilung Epidemiologie<br />

Department of Epidemiology<br />

Behling, Kay<br />

Bergmann, Manuela, Dr.<br />

Bernigau, Wolfgang<br />

Boeing, Heiner, Prof. Dr.<br />

Buijsse, Brian, Dr.<br />

Czullay, Birgit<br />

Drogan, Dagmar, Dr.<br />

Feller, Silke, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Fisher, Eva, Dr. (ausgeschieden <strong>2009</strong>)


Fleischhauer, Wolfgang, Mediziner<br />

Förster, Jana, Dipl.-Biol.<br />

Gastell, Sylvia, Dr.<br />

Harttig, Ulrich, Dr.<br />

Haubrock, Jennifer, Dipl.-Ghl.<br />

Hofmann, Christine<br />

Illner, Anne-Kathrin, Dr.<br />

(ausgeschieden 2010)<br />

Kämnitz, Gudrun<br />

Knüppel, Sven, Dipl.-Math.<br />

Kohlsdorf, Ellen<br />

Kühn, Kathrein<br />

Meidtner, Karina, Dr.<br />

Nöthlings, Ute, Dr. (ausgeschieden<br />

<strong>2009</strong>)<br />

Otto, Robert<br />

Piechot, Herbert<br />

Polychronidou, Elektra<br />

Rüsten, Anne von, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Schienkiewitz, Anja, Dr.<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Schütze, Madlen, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Sluik, Diewertje, Ernährungs- und<br />

Ge sundheitswissenschaftlerin<br />

(M.Sc.)<br />

Steffen, Annika, Dipl.-Oecotroph.<br />

Vigl, Matthäus, Dr.<br />

Vulprecht, Dagmar (ausgeschieden<br />

<strong>2009</strong>)<br />

Weeske, Gabriele<br />

Weikert, Cornelia, Dr.<br />

Wientzek, Angelika, M. Sc. Public<br />

Health<br />

Abteilung Epidemiologie /<br />

Arbeitsgruppe Biomarker<br />

Department of Epidemiology /<br />

Section – Biomarkers<br />

Aleksandrova, Krasimira, Dr.<br />

Flögel, Anna, Ernährungswissen -<br />

schaftlerin (M.Sc.)<br />

Montonen, Jukka, Dr.<br />

Pischon, Tobias, Prof. Dr.<br />

(ausgeschieden 2010)<br />

Abteilung Ernährungs -<br />

toxikologie<br />

Department of Nutritional<br />

Toxicology<br />

Baasanjav Gerber, Chimgee,<br />

Biologin (M.Sc.)<br />

Bakhiya, Nadiya, Dr. (ausgeschieden<br />

<strong>2009</strong>)<br />

Barknowitz, Gitte, Dipl.-Biol.<br />

Bendadani, Carolin, Dipl.-LMChem.<br />

Braune, Sabine<br />

Engst, Wolfram, Dr.<br />

Florian, Simone, Dr.<br />

Glatt, Hans-Rudolf, Prof. Dr.<br />

Hasse, Andrea<br />

Herrmann, Kristin, Dipl.-Chem.<br />

Katschak, Andrea<br />

Knuth, Brigitte<br />

Kollock, Ronny, Dr.<br />

Lehmann, Kathleen, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Meinl, Walter, Dr.<br />

Meyer, Elisabeth<br />

Monien, Bernhard, Dr.<br />

Pudenz, Maria, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Schnapper, Anke, PD Dr.<br />

Scholtyssek, Martina<br />

Schumacher, Fabian, Chemiker (M.Sc.)<br />

Schwenk, Jutta<br />

Wend, Korinna, Dr. (ausgeschieden<br />

2010)<br />

Abteilung Gastrointestinale<br />

Mikrobiologie<br />

Department of Gastrointestinal<br />

Microbiology<br />

Alpert, Carl-Alfred, Dr. habil.<br />

Becker, Natalie, Dipl.-LMChem.<br />

Blaut, Michael, Prof. Dr.<br />

Braun, Jonathan, Dipl.-Biochem.<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Braune, Annett, Dr.<br />

Brodziak, Frances, Dipl.-Biol.<br />

Budnowski, Julia, Dipl.-Biol.<br />

Ganesh, Bhanu Priya,<br />

Biotechnologin (M Sc)<br />

Gruhl, Bärbel<br />

Gühler, Anke<br />

Hanske, Laura, Dr.<br />

Hübel, Nora, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Junick, Jana, Dipl.-Biol.<br />

Kamprad, Fanny, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Kutschera, Maren, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

(ausgeschieden 2010)<br />

Loh, Gunnar, Dr.<br />

Mabrok, Hoda, Biochemikerin (M. Sc.)<br />

Matthies, Anastasia, Dipl.-Biochem.<br />

Rothe, Monique, Dipl.-Biol.<br />

Schaan, Sarah<br />

Schindler, Regine<br />

Schmidt, Sabine<br />

Schröder, Christine, Dipl.-Biochem.<br />

Schumann, Sara, Dipl.-Biochem.<br />

Slezak, Kathleen, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Urbich, Marion<br />

Vogel-Scheel, Jacqueline, Dipl.-<br />

Biochem.<br />

Wohlgemuth, Steffen, Dr.<br />

(ausgeschieden 2010)<br />

Woting, Anni, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Abteilung Biochemie der<br />

Mikronährstoffe<br />

Department of Biochemistry of<br />

Micronutrients<br />

Bittner, Jörg-Uwe<br />

Brigelius-Flohé, Regina, Prof. Dr.<br />

Deubel, Stefanie<br />

Haack, Michael, Dr.<br />

Heine, Markus, Dr. (ausgeschieden<br />

<strong>2009</strong>)<br />

Hemmerling, Jana, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

(ausgeschieden 2010)<br />

Kipp, Anna, Dr.<br />

Krehl, Susanne, Dipl.-Biol.<br />

Krohn, Elvira<br />

Lehmann, Carsten, Dipl.-Biol.<br />

Lippmann, Doris, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Löwinger, Maria, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Müller, Mike-Freya, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Schindler, Regine<br />

Max-Rubner-Laboratorium<br />

Max Rubner Laboratory<br />

Bednarczyk, Henry<br />

Edwards, Ariane (ausgeschieden<br />

<strong>2009</strong>)<br />

Grüner, Ines<br />

Güldenpenning, Siegfried<br />

Haß, Viviane<br />

Kluge, Reinhart, Dr.<br />

Köllner, Katrin (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

König, Swetlana<br />

Krämer, Stephanie, Dr.<br />

Krause, Janet<br />

Kröner, Janina<br />

Lehmann, Ute<br />

Liehl, Beate, Dr. (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Mattern, Jasmin<br />

Plaue, Carola<br />

Sartig, Stephanie<br />

Schnaak, Andreas<br />

Schulz, Roger<br />

Steinmeyer, Elvira<br />

Thom, Elke<br />

Wagner-Hopf, Astrid<br />

Weinert, Kerstin<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Press and Public Relations<br />

Große, Birgit, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Olias, Gisela, Dr.<br />

Ruprecht, Susann-Cathérine,<br />

Dipl.-Ern.-Wiss.<br />

Bibliothek<br />

Library<br />

Kollhof, Dagmar<br />

Informationstechnik<br />

Information Technology<br />

Lux, Wolfgang<br />

Munzke, Michael<br />

Senst, Andreas<br />

Taubert, Dieter<br />

Woithe, Tom (ausgeschieden 2010)<br />

Personal- und Sozialwesen<br />

Personnel and Social Services<br />

Goetzmann, Thekla<br />

Ozierenski, Bärbel<br />

Schmidt, Korinna<br />

Zimmermann, Karin<br />

Haushalts- und<br />

Rechnungswesen<br />

Budget and Accountancy<br />

Döring, Ann-Cathrin<br />

Draeger, Angelika<br />

Krüger, Anja<br />

Liebe, Erika<br />

Wilke, Michaela<br />

Technik / Betrieb<br />

Facility Management<br />

Bünsch, Mario<br />

David, Olaf<br />

George, Reinhard<br />

Kirchner, Reiner<br />

Liefeld, Mario<br />

Luckmann, Andreas<br />

Retusch, Michael<br />

Roeder, Ralph-Thomas<br />

Rudolph, Mario<br />

Wuthe, Ralf<br />

Allgemeine Dienste / Beschaffung<br />

Generel Services / Procurement<br />

Gräser, Marina<br />

Großmann, Kathleen<br />

(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />

Heinrich, Helge<br />

Hirsch, Friedhelm<br />

Krause, Marion<br />

Osché, Elke<br />

Pester, Silvia<br />

Auszubildende<br />

Apprentices<br />

Bartylla, Christian<br />

Besselt, Karolin<br />

Brüning, Eric<br />

Frömling, Patricia<br />

Jungnickel, Christin<br />

Pfeiffer, Jessica<br />

Richter, Lisa<br />

Sommer, Anne-Marie<br />

Würfel, Josefine<br />

85


86<br />

Organigramm<br />

Stand 14.11.2011


Kuratorium<br />

Advisory Board<br />

Wissenschaftlicher Beirat<br />

Scientific Advisory Board<br />

Organe des DIfE<br />

(Stand 01.12.2011)<br />

Vorsitzende<br />

Chairperson<br />

Frau Konstanze Pistor, Potsdam<br />

Stellvertretende Vorsitzende<br />

Vice Chairperson<br />

RD‘in Claudia Vallo, Berlin<br />

Mitglieder<br />

Members<br />

Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, Göttingen<br />

Prof. Dr. Gudrun Brockmann, Berlin<br />

Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Berlin<br />

Dr. Thomas Grünewald, Potsdam<br />

Dr. Astrid Potz, Bonn<br />

Prof. Dr. Walter Rosenthal, Berlin<br />

Prof. Dr. Veronika Somoza, Wien/Österreich<br />

Vorsitzender<br />

Chairperson<br />

Prof. Dr. Walter Rosenthal, Berlin<br />

Mitglieder<br />

Members<br />

Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, Göttingen<br />

Prof. Dr. Gudrun Brockmann, Berlin<br />

Prof. Dr. Andreas Fritsche, Tübingen<br />

Prof. Dr. Julian Mercer, Aberdeen/Grossbritannien<br />

Dr. Stephan Herzig, Heidelberg<br />

Prof. Dr. Norbert Hübner, Berlin<br />

Prof. Dr. Veronika Somoza, Wien/Österreich<br />

Prof. Dr. Thorkild Sørensen, Copenhagen/Dänemark<br />

87


88<br />

Organization Chart<br />

As of November 14, 2011


Kontakt:<br />

<strong>Deutsches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Ernährungsforschung</strong><br />

Potsdam-Rehbrücke<br />

Arthur-Scheunert-Allee 114–116<br />

14558 Nuthetal<br />

Telefon +49(0)33 200-88 0<br />

Telefax +49(0)33 200-88 2444<br />

http://www.dife.de<br />

How to get to DIfE<br />

BY CAR<br />

• from Potsdam: via Heinrich-Mann-Allee in the direction of Bergholz-Rehbrücke to Arthur-Scheunert-Allee<br />

(approx. 7 km from the center of Potsdam)<br />

• from all other directions: via Berliner Ring (A10) to junction Dreieck Nuthetal, continue on A 115 to exit<br />

Saarmund, then in the direction of Potsdam<br />

– to Haus V: after 1.2 km turn left onto Alice-Bloch-Straße;<br />

– to Haus E (DIfE‘s main building): follow the main street for 2 km; Haus E is on the right side<br />

WITH PUBLIC TRANSPORTATION*<br />

• from Potsdam: take tram lines 91 or 93 (usually every 10 min.) to the end of the line, Bahnhof Rehbrücke<br />

– to Haus E (left side) with bus 611 (usually every half hour), direction of Saarmund, to bus stop <strong>Institut</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Ernährungsforschung</strong> or walk approx. 1.3 km along Arthur-Scheunert-Allee<br />

– to Haus V (right side) with bus 611 to bus stop Sportplatz or continue walking 1 more km<br />

• from Berlin: take a regional express (RE) train, direction of Belzig or Dessau (usually hourly), or from Berlin<br />

Wannsee station, a RE train, direction of Jüterbog, to Potsdam-Rehbrücke station<br />

OR:<br />

take a regional express train, direction of Brandenburg or Magdeburg (usually every half hour), or rapid transit<br />

S-Bahn line 7 to Potsdam Central Station (Hauptbahnhof), then as above from Potsdam<br />

* Please take note: From Dec. 12, 2011 until probably Dec. 8, 2012, the tracks are closed between the Berlin-<br />

Charlottenburg and Berlin-Wannsee stations. Before traveling, please obtain information on detours or alternative<br />

trains, e.g., at www.bauarbeiten.bahn.de or at an information center of the German Railways (Deutsche<br />

Bahn).<br />

BY AIR<br />

• from Berlin-Tegel Airport: take bus X9 to Zoologischer Garten station, then continue with public transportation<br />

from Berlin (as above)<br />

• from Berlin-Schönefeld Airport: take the regional express (RE) train, direction of Belzig or Dessau (usually<br />

hourly) to Potsdam-Rehbrücke station or the Regionalbahn RB 22 train to the end of the line, Potsdam Central<br />

Station (Hauptbahnhof) (usually hourly), then continue from Potsdam (as above)<br />

Sie erreichen das DIfE<br />

89<br />

MIT DEM AUTO<br />

• aus Potsdam: über die Heinrich-Mann-Allee Richtung Berg -<br />

holz-Rehbrücke zur Arthur-Scheunert-Allee (Entfernung ab<br />

Stadtzentrum ca. 7 km)<br />

• aus allen anderen Richtungen: über den Berliner Ring (A10),<br />

Abzweig Dreieck Nuthetal, A 115 bis Ausfahrt Saarmund,<br />

danach Richtung Potsdam<br />

–zum Haus V nach 1,2 km links in die Alice-Bloch-Straße abbiegen,<br />

– zum Haus E (DIfE-Hauptgebäude) ca. 2 km der Hauptstraße<br />

folgen, Haus E befindet sich auf der rechten Seite<br />

MIT DEN ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN*<br />

• aus Potsdam: Straßenbahnlinie 91 oder 93 (i.d.R. alle 10<br />

Minuten) bis Endhaltestelle Bahnhof Rehbrücke<br />

– zum Haus E (linke Seite) mit dem Bus 611 Richtung<br />

Saarmund (i.d.R. halbstündlich) bis Haltestelle <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Ernährungsforschung</strong> oder ca. 1,3 km Fußweg auf der Arthur-<br />

Scheunert-Allee<br />

– zum Haus V (rechte Seite) mit dem Bus weiter bis Halte stelle<br />

Sportplatz oder weiterer Fußweg von ca. 1 km<br />

• aus Berlin: Regionalexpress (RE 7) Richtung Belzig oder<br />

Dessau (i.d.R. stündlich) oder ab Bahnhof Berlin Wannsee mit<br />

der Regionalbahn Richtung Jüterbog bis Bahnhof Potsdam-<br />

Rehbrücke<br />

– alternativ: Regionalexpress (RE 1) Richtung Brandenburg<br />

oder Magdeburg (i.d.R. halbstündlich) bzw. S-Bahn-Linie 7 bis<br />

Potsdam Hauptbahnhof, danach weiter wie von Potsdam<br />

* Bitte beachten: Vom 12.12.2011 bis voraussichtlich 8.12.2012<br />

ist die Strecke zwischen Bahnhof Berlin Charlottenburg und Berlin<br />

Wannsee gesperrt. Bitte informieren Sie sich vor Fahrantritt über<br />

Umleitungen oder Ersatzzüge, beispielsweise unter www.bauarbeiten.bahn.de<br />

oder an einem zuständigen Informations -<br />

zentrum der Deutschen Bahn.<br />

MIT DEM FLUGZEUG<br />

• vom Flughafen Berlin-Tegel: mit dem Bus X9 bis Bahnhof<br />

Zoologischer Garten, ab dort weiter wie mit den öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln aus Berlin<br />

• vom Flughafen Berlin-Schönefeld: mit dem Regionalexpress<br />

(RE 7) Richtung Belzig oder Dessau (i.d.R. stündlich) bis<br />

Bahnhof Potsdam-Rehbrücke oder mit der Regionalbahn (RB<br />

22) bis Endhaltestelle Potsdam Hauptbahnhof (i.d.R. stündlich),<br />

danach weiter wie von Potsdam<br />

Straßenbahn (91, 93)

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