Deutsches Institut für Ernährungsforschung: Jahresbericht [2009 ...
Deutsches Institut für Ernährungsforschung: Jahresbericht [2009 ...
Deutsches Institut für Ernährungsforschung: Jahresbericht [2009 ...
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DIfE-Hauptgebäude / DIfE main entrance<br />
DIfE kurzgefasst<br />
Das Deutsche <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Ernäh rungs -<br />
forschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) hat<br />
die Aufgabe, experimentelle und angewandte<br />
Forschung auf dem Gebiet Er näh -<br />
rung und Gesundheit zu betreiben. Ziel<br />
ist es, die molekularen Ursachen ernährungs<br />
bedingter Erkrankungen zu erforschen<br />
und neue Strategien <strong>für</strong> Präven tion,<br />
Therapie und Ernährungsempfehlungen<br />
zu entwickeln.<br />
Die Grundlagen da<strong>für</strong> werden von den<br />
am DIfE tätigen Wissenschaftlern in<br />
interdisziplinärer Zusammenarbeit mit<br />
einem breiten naturwissenschaftlichen,<br />
medizinischen und epidemiologischen<br />
Metho denspektrum erarbeitet. Dabei<br />
kon zentriert sich das <strong>Institut</strong> besonders<br />
auf die zurzeit wichtigsten Erkrankungen,<br />
an deren Entstehung ernährungsbedingte<br />
Faktoren beteiligt sein können:<br />
Adipositas (Fettsucht), Diabetes, Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.<br />
Zudem übernehmen Mitarbeiter des<br />
DIfE Lehrverpflichtungen im Studiengang<br />
Er nährungswissenschaft an der Uni ver -<br />
sität Potsdam und im Studiengang Me -<br />
dizin an der Freien Universität Berlin.<br />
Das DIfE wurde 1992 von der Bundes -<br />
republik Deutschland und dem Land<br />
Brandenburg als selbstständige Stiftung<br />
des öffentlichen Rechts gegründet und ist<br />
Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Her -<br />
vorgegangen ist das DIfE aus dem Zen -<br />
tralinstitut <strong>für</strong> Ernährung der Akade mie<br />
der Wissenschaften der DDR, das seinen<br />
Ursprung in dem 1946 in Rehbrücke<br />
gegründeten <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Ernährung und<br />
Verpflegungswissenschaft hat.<br />
DIfE in brief<br />
The mission of the German <strong>Institut</strong>e of<br />
Human Nutrition (DIfE) is to carry out<br />
experimental and clinical research in the<br />
field of nutrition and health. Its aim is<br />
to understand the molecular basis of<br />
nutrition-dependent diseases, and to<br />
develop new strategies for prevention,<br />
treatment, and nutritional recommendations.<br />
Scientists at DIfE pursue these scientific<br />
goals by interdisciplinary cooperation<br />
comprising a broad spectrum<br />
of experimental and epidemiological<br />
methods. A particular focus of the institute<br />
is research on the most important<br />
diseases at present, i. e., obesity, diabetes,<br />
cardiovascular diseases, and cancer,<br />
whose development may involve nutrition-dependent<br />
factors.<br />
In addition, the academic members<br />
of DIfE have teaching obligations in<br />
nutritional science at the Universität<br />
Potsdam and in medicine at the Freie<br />
Universität Berlin.<br />
DIfE was established in 1992 by the<br />
Federal Republic of Germany and the<br />
State of Brandenburg as an independent<br />
foundation under public law and is a<br />
member of the Leibniz Association. The<br />
institute originated from the Central<br />
<strong>Institut</strong>e of Nutrition of the Academy of<br />
Science of the German Democratic<br />
Republic, which was derived from the<br />
<strong>Institut</strong>e of Nutritional Sciences and<br />
Food Provision that was founded in<br />
1946 in Rehbrücke.
4<br />
Preface<br />
The German <strong>Institut</strong>e of Human<br />
Nutrition Potsdam-Rehbrücke (DIfE), a<br />
member of the Leibniz Association,<br />
investigates the impact of nutrition on<br />
human health. In a unique interdisciplinary<br />
cooperation, DIfE scientists<br />
employ methods of molecular, clinical,<br />
and epidemiological research. Their<br />
goal is to develop new strategies for<br />
prevention, therapy, and nutritional<br />
recommendations based on scientific<br />
evidence.<br />
In its nearly 20 years of existence, DIfE<br />
has become a national center of competence<br />
in nutritional research.<br />
Scientists at DIfE study the potential of<br />
nutrition in cancer prevention as well as<br />
the causes and consequences of the<br />
metabolic syndrome. The latter is characterized<br />
by visceral obesity, elevated<br />
blood pressure, abnormal blood lipids,<br />
and a high risk of type 2 diabetes. In the<br />
last years, the investigation of the biological<br />
basis of food choice and dietary<br />
behavior has been added as a third<br />
focus of research.<br />
Many questions cannot be answered<br />
by a single institute alone, so DIfE has<br />
joined forces with other research<br />
networks. At the national level, it is a<br />
partner of the German Center for<br />
Diabetes Research (DZD) established by<br />
the German Federal Ministry of<br />
Education and Research (BMBF). The<br />
center unites experts in diabetes<br />
research from all parts of the country,<br />
linking basic research with translational<br />
research, epidemiology, and<br />
clinical practice. In addition, DIfE is an<br />
associate member of the German<br />
Center for Cardiovascular Research and<br />
an active member of the national<br />
Genome Research Network (NGFN)<br />
and the competence network Adi po -<br />
sitas. Moreover, it is involved in planning<br />
and recruitment efforts for the<br />
“National Cohort Study” where it will be<br />
responsible for the recruitment of<br />
10,000 study participants. DIfE also<br />
participates in several BMBF-sponsored<br />
projects designed to investigate the<br />
influence of food components on<br />
metabolism, or to elucidate the links<br />
between dietary behavior and pathogenesis.<br />
In addition, it is involved in a<br />
cluster project of the German Research<br />
Foundation (DFG) and the Alliance of<br />
Industrial Research Associations (AiF).<br />
At the international level, DIfE has<br />
joined various research consortia promoted<br />
by the European Union. In the<br />
7th framework research program, it is a<br />
partner in the TORNADO*-consortium<br />
Vorwort<br />
Das Deutsche <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Ernährungs -<br />
forschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) ist<br />
ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft<br />
und hat gemäß seinem Gründungs -<br />
auftrag die Aufgabe, die Zusammen -<br />
hänge zwischen Ernährung und Gesund -<br />
heit zu untersuchen. Hierzu arbeiten die<br />
Wissenschaftler des DIfE in einer <strong>für</strong><br />
Deutschland einzigartigen Weise interdisziplinär<br />
zusammen, wobei sie verschiedene<br />
Methoden der molekularen,<br />
klinischen und epidemiologischen Er -<br />
nährungsforschung anwenden. Ihr Ziel<br />
ist es, neue Strategien <strong>für</strong> Prävention,<br />
Therapie und wissenschaftlich basierte<br />
Ernährungsempfehlungen zu entwickeln.<br />
In den nun fast 20 Jahren seines Be -<br />
stehens hat sich das <strong>Institut</strong> zu einem<br />
nationalen Kompetenzzentrum auf dem<br />
Gebiet der <strong>Ernährungsforschung</strong> ent -<br />
wickelt. Dabei erforschen die am DIfE<br />
beschäftigten Wissenschaftler vorrangig<br />
das Potential der Ernährung in der Krebs -<br />
prävention sowie die Ursachen und Fol gen<br />
des Metabolischen Syndroms. Letzteres ist<br />
durch Übergewicht, Blut hoch druck, einen<br />
gestörten Fettstoff wechsel und ein hohes<br />
Typ-2-Diabetes-Risiko charakterisiert. Im<br />
Berichts zeit raum hat sich aus diesem<br />
Schwerpunkt ein dritter entwickelt, nämlich<br />
die Untersuchung der biologischen<br />
Grundlagen der Nahrungsauswahl und<br />
des Ernährungsverhaltens.<br />
Da viele Fragestellungen auf dem<br />
Gebiet der Ernährungs- und Gesund -<br />
heits for schung nicht mehr von einem<br />
einzelnen <strong>Institut</strong> allein bearbeitet werden<br />
können, hat sich das DIfE nationalen<br />
sowie internationalen Forschungsver -<br />
bün den angeschlossen. Auf nationaler<br />
Ebene ist es ein Partner des vom Bundes -<br />
ministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung<br />
(BMBF) initiierten Deutschen Zentrums<br />
<strong>für</strong> Diabetesforschung e.V. Das Zentrum<br />
bündelt bundesweit Experten auf dem<br />
Gebiet der Diabetesforschung und verzahnt<br />
Grundlagenforschung mit translationaler<br />
Forschung, Epidemiologie und<br />
klinischer Praxis. Zudem ist das DIfE ein<br />
assoziiertes Mitglied des Deutschen<br />
Zentrums <strong>für</strong> Herz-Kreislauf-Forschung<br />
e.V. sowie ein aktives Mitglied des nationalen<br />
Genomforschungsnetzes und des<br />
Kompetenznetzes Adipositas. Darüber<br />
hinaus ist es an Vorstudien zur „Natio -<br />
nalen Kohorte“ beteiligt, wobei es im<br />
Cluster Berlin-Brandenburg als einer von<br />
vier Partnern <strong>für</strong> die Rekrutierung von<br />
30.000 Probanden verantwortlich sein<br />
wird. Das DIfE nimmt zudem an mehreren<br />
vom BMBF geförderten Verbund pro jek ten<br />
teil, die darauf abzielen, den Einfluss von<br />
Nahrungskomponenten auf den Stoff -<br />
wechsel zu untersuchen oder Zusam men -<br />
hänge zwischen Ernährungsverhal ten und<br />
Krankheitsentstehung aufzu klären. Nicht<br />
zuletzt ist das DIfE am Cluster projekt<br />
„Fettwahrnehmung und Sätti gungs regu -<br />
lation“ der Deutschen For schungs ge mein -<br />
schaft (DFG) und der Arbeits gemein schaft<br />
industrieller Forschungsver eini gun gen<br />
(AiF) be teiligt.<br />
Auf internationaler Ebene hat sich das<br />
DIfE verschiedenen, von der Europäischen<br />
Union (EU) geförderten Forschungsbünd -<br />
nis sen angeschlossen. Im 7. Rahmenpro -<br />
gramm der EU ist es beispielsweise Part -<br />
ner im TORNADO*-Konsortium, das den<br />
Einfluss der Ernährung auf die humane<br />
Mikrobiota untersucht. Aus dem Konsor -<br />
tium der European Prospective Investiga -<br />
tion into Cancer and Nutrition entstanden<br />
zudem zentrenübergreifende Initiativen<br />
wie das EU-geförderte Projekt Diet,<br />
Obesity and Genes. Das DIfE kooperiert<br />
außerdem mit Gruppen der fran zösi -<br />
schen Forschungsorganisation INRA so wie<br />
mit dem Almazov Federal Heart, Blood and<br />
Endocrinology Centre in St. Petersburg.<br />
Darüber hinaus ist das DIfE Mitglied im<br />
Konsortium von Genetic Investigation of<br />
Anthropometric Traits.<br />
Das DIfE achtet auch auf eine besonders<br />
gute Förderung seiner Nachwuchs wis -<br />
sen schaftler. Neben Bachelor- und<br />
Masterarbeiten <strong>für</strong> Studierende bietet<br />
das DIfE eine umfassende strukturierte<br />
Graduiertenausbildung <strong>für</strong> Doktoranden<br />
an, welche die wissenschaftlich-experimentelle<br />
Ausbildung in den einzelnen<br />
Abteilungen ergänzt. Das Weiterbil -<br />
dungs-Seminar am DIfE berücksichtigt<br />
unter anderem Aspekte der Karriere -<br />
planung, des Technologietransfers und<br />
der Sicherung guter wissenschaftlicher<br />
Praxis. Darüber hinaus kann der wissenschaftliche<br />
Nachwuchs des DIfE die<br />
Möglichkeit nutzen, an den Workshops<br />
der Potsdam Graduate School an der<br />
Universität Potsdam sowie an Weiter -<br />
bildungsangeboten der FU Berlin teil -<br />
zunehmen. Das DIfE bietet zudem jährlich<br />
eine Summer School „Grundlagen der<br />
Ernährungsepidemiologie“ an, an der<br />
neben Nachwuchswissen schaft lern aus<br />
dem DIfE auch Jungwissen schaftler aus<br />
dem gesamten Bundes gebiet teilnehmen.<br />
Am 01. August 2011 trat Dr. Hartmut<br />
Schulz seinen wohlverdienten Ruhestand<br />
an. Während seiner fast 15-jährigen<br />
Amtszeit als Vorstandsmitglied des Insti -<br />
tuts hat er den administrativen Bereich<br />
hervorragend geleitet und so optimale<br />
Bedingungen <strong>für</strong> die Wis sen schaftler<br />
geschaffen. Hierdurch hat er großen An -
teil an der überaus positiven Entwicklung<br />
des <strong>Institut</strong>s. Für seine große Leistung und<br />
die langjährige, sehr gute und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit sei ihm an<br />
dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.<br />
Seit seinem Weggang hat Frau Dr. Ilka<br />
Grötzinger die Position des administrativen<br />
Vorstands inne. Wir freuen uns sehr,<br />
dass der Wechsel in der <strong>Institut</strong>sleitung so<br />
reibungslos gelungen ist. Dies sichert die<br />
Kontinuität in der wissenschaftlichen<br />
Ausrichtung des DIfE und somit auch<br />
seine positive Weiterent wicklung.<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
Wissenschaftlicher Direktor<br />
(Scientific Director)<br />
Dr. Hartmut Schulz<br />
Administrativer Direktor<br />
(Administrative Director)<br />
Der Vorstand dankt allen Mitarbeite -<br />
rinnen und Mitarbeitern des DIfE herzlich<br />
<strong>für</strong> ihre Arbeit. Ebenso gilt unser herzlicher<br />
Dank allen Freunden und Förderern aus<br />
Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Mit<br />
Ihrer Unterstützung werden wir das<br />
<strong>Institut</strong> auch in Zukunft erfolgreich weiterentwickeln!<br />
* TORNADO: Molecular targets open for regulation by<br />
the gut flora new avenues for improved diet to optimize<br />
European health<br />
Dr. Ilka Grötzinger<br />
Administrative Direktorin<br />
(seit dem 01.08.2011)<br />
(Administrative Director since 1 August 2011)<br />
5<br />
which investigates the influence of diet<br />
upon human microbiota. Cross-center<br />
initiatives such as the Diet Obesity and<br />
Genes Project arose from the consortium<br />
of the European Prospective<br />
Investigation into Cancer and Nutri tion.<br />
In addition, DIfE cooperates with<br />
groups of French and Russian research<br />
organizations and is a member of the<br />
consortium of Genetic Investigation of<br />
Anthropometric Traits.<br />
A top priority of DIfE is the career<br />
development of junior scientists. In<br />
addition to bachelor and master theses,<br />
DIfE offers a postgraduate training<br />
program for doctoral candidates to<br />
complement the experimental training<br />
in the individual departments. Junior<br />
scientists of DIfE can participate in<br />
Graduate School workshops of the<br />
University of Potsdam and training programs<br />
of the Free University of Berlin. In<br />
addition, DIfE offers an annual Summer<br />
School “Foundations of nutritional epidemiology”<br />
for young scientists from all<br />
of Germany and junior scientists at DIfE.<br />
On 1 August 2011, the administrative<br />
director Dr. Hartmut Schulz started his<br />
well-deserved retirement. Under his<br />
directorship, the administrative sector<br />
created excellent conditions for the scientists.<br />
Dr. Schulz thus contributed significantly<br />
to the positive development<br />
of the institute and earns our sincere<br />
thanks for his excellent work. Dr. Ilka<br />
Grötzinger has now assumed the position<br />
of the administrative director.<br />
After a smooth transition of responsibilities,<br />
our joint efforts will ensure the<br />
continuity of the scientific development<br />
in the future.<br />
The Board of Directors wishes to<br />
thank all staff members of the <strong>Institut</strong>e<br />
for their excellent work. Also, we wish<br />
to thank all friends and sponsors in science,<br />
politics, and industry for continuous<br />
support. With your help we shall<br />
continue the successful development of<br />
DIfE in the future!<br />
* TORNADO: Molecular targets open for regulation<br />
by the gut flora new avenues for improved diet to<br />
optimize European health
6<br />
DIfE is member of the<br />
Leibniz Association<br />
The Leibniz Association is a network of<br />
87 scientifically, legally and economically<br />
independent research institutes and scientific<br />
service facilities. Leibniz <strong>Institut</strong>es<br />
perform strategic- and thematic-oriented<br />
research and offer scientific service of<br />
national significance while striving to<br />
find scientific solutions for major social<br />
challenges.<br />
Leibniz <strong>Institut</strong>es employ 16,800 employees,<br />
of which 7,800 are academics, including<br />
3,300 junior scientists. One indication<br />
of their high competitiveness and excellence<br />
is the 330 million euros allocated to<br />
the Leibniz <strong>Institut</strong>es from third-party<br />
funds.<br />
The institutes have been awarded<br />
42 million euros from the European Union,<br />
55 million euros from the Deutsche For -<br />
schungsgemeinschaft (German Research<br />
Foundation, DFG) and 51 million euros<br />
from industry co-operations. The total<br />
budget of all Leibniz <strong>Institut</strong>es amounts to<br />
more than 1.4 billion euros.<br />
Leibniz <strong>Institut</strong>es contribute to clusters<br />
of excellence in fields such as Mathe -<br />
matics, Optic Technologies, Materials<br />
Research, Medicine, Climate and Environ -<br />
mental Research, Bio- and Nano technol ogy<br />
as well as humanities, economics and<br />
social sciences. They foster close co-operations<br />
with universities, industry, and other<br />
research institutes, both in Germany and<br />
abroad. The Leibniz Association has developed<br />
a comprehensive system of quality<br />
management. At regular intervals, independent<br />
experts assess every institute as<br />
part of their unique peer review evaluation<br />
process.<br />
www.leibniz-association.eu<br />
Das DIfE ist Mitglied der<br />
Leibniz-Gemeinschaft<br />
Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit<br />
87 Forschungsinstitute und wissenschaftliche<br />
Infrastruktureinrichtungen<br />
<strong>für</strong> die Forschung sowie zwei assoziierte<br />
Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-<br />
<strong>Institut</strong>e reicht von den Natur-, Ingenieurund<br />
Umweltwissenschaften über die<br />
Wirt schafts-, Sozial- und Raumwissen -<br />
schaf ten bis hin zu den Geistes wissen -<br />
schaften. Leibniz-<strong>Institut</strong>e bearbeiten<br />
gesamtgesellschaftlich relevante Frage -<br />
stellungen strategisch und themenorientiert.<br />
Dabei bedienen sie sich verschiedener<br />
Forschungstypen wie Grundlagen-,<br />
Groß- und anwendungsorientierter For -<br />
schung. Sie legen neben der Forschung<br />
großen Wert auf wissenschaftliche<br />
Dienstleistungen sowie Wissenstransfer<br />
in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirt -<br />
schaft und Öffentlichkeit. Sie pflegen<br />
intensive Kooperationen mit Hoch schu len,<br />
Industrie und anderen Partnern im In- und<br />
Ausland. Das externe Begutach tungs -<br />
verfahren der Leibniz-Gemeinschaft setzt<br />
Maßstäbe. Jedes Leibniz-<strong>Institut</strong> hat eine<br />
Aufgabe von gesamtstaatlicher Be -<br />
deutung. Bund und Länder fördern die<br />
<strong>Institut</strong>e der Leibniz-Gemeinschaft daher<br />
gemeinsam. Die Leibniz-<strong>Institut</strong>e be -<br />
schäftigen etwa 16.800 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, davon sind ca. 7.800<br />
Wissenschaftler, davon wiederum 3.300<br />
Nachwuchswissenschaftler. Der Gesamt -<br />
etat der <strong>Institut</strong>e liegt bei mehr als<br />
1,4 Mrd. Euro, die Drittmittel betragen<br />
etwa 330 Mio. Euro pro Jahr.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.leibniz-gemeinschaft.de<br />
Impressum/Imprint:<br />
Innenhof, Haus E<br />
Courtyard, building E<br />
Herausgeber/Publisher:<br />
<strong>Deutsches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Ernährungsforschung</strong><br />
Potsdam-Rehbrücke<br />
<strong>Institut</strong> der Leibniz-Gemeinschaft<br />
Arthur-Scheunert-Allee 114-116<br />
14558 Nuthetal<br />
http://www.dife.de<br />
Redaktion/Editors:<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
Dr. Gisela Olias<br />
Dr. Lynne Rogers<br />
Redaktionsassistenz/<br />
Editorial assistant:<br />
Birgit Große<br />
Susann-Cathérine Ruprecht<br />
Stephanie Wirth<br />
Autoren/Authors:<br />
Autoren der Abteilungsbeiträge sind<br />
die jeweiligen Abteilungs- oder<br />
Arbeitsgruppenleiter/innen.<br />
Bildnachweis/Photocredits:<br />
Cover: Till Budde/ZAB GmbH (Das Bild<br />
wurde durch Mittel des Europäischen<br />
Fonds <strong>für</strong> regionale Entwicklung (EFRE)<br />
gefördert.); Innenteil: DIfE; S. 1, 12 Till<br />
Budde; S. 8, 16, 34 Michael Haggen -<br />
müller/DZD; S. 32 Rainer Sturm/PIXELIO;<br />
S. 44 wrw/PIXELIO; S. 65 PHOTOCASE;<br />
S. 77, 79 Andreas Lander/WID; S. 78 Ilja<br />
Hendel/WID, Karla Fritze; S. 78, 79 Peter<br />
Himsel/WGL<br />
Covergestaltung:<br />
Stefan Pigur/www.pigurdesign.de<br />
Gesamtherstellung:<br />
Schröders Agentur<br />
<strong>für</strong> Design · Druck · Verlag<br />
Vopeliuspfad 6, 14169 Berlin<br />
www.schroeders-agentur.de
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort.................................................................................................................................. 2<br />
<strong>Ernährungsforschung</strong> am DIfE <strong>2009</strong>–2010............................................................ 6<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
Abteilung Molekulare Genetik (MOGE).................................................................... 10<br />
Leitung: Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />
Abteilung Pharmakologie (PHA).................................................................................. 16<br />
Leitung: Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
Arbeitsgruppe Experimentelle Adipositas (EXO)............................................... 19<br />
Leitung: apl. Prof. Dr. Hadi Al-Hasani<br />
Arbeitsgruppe Physiologie des Energiestoffwechsels (EST).......................... 22<br />
Leitung: Prof. Dr. Susanne Klaus<br />
Abteilung Experimentelle Diabetologie (DIAB)..................................................... 25<br />
Leitung: Prof. Dr. Annette Schürmann<br />
Abteilung Klinische Ernährung (KLE)......................................................................... 30<br />
Leitung: Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />
Abteilung Molekulare Epidemiologie (MEP)........................................................... 36<br />
Leitung: Prof. Dr. Matthias B. Schulze<br />
Abteilung Epidemiologie (EPI)...................................................................................... 41<br />
Leitung: apl. Prof. Dr. Heiner Boeing<br />
Arbeitsgruppe Biomarker (BMK).............................................................................. 47<br />
Leitung: PD Dr. Tobias Pischon<br />
Abteilung Ernährungstoxikologie (ETOX)................................................................ 50<br />
Leitung: Prof. Dr. Hans-Rudolf Glatt<br />
Abteilung Gastrointestinale Mikrobiologie (GAMI)............................................. 56<br />
Leitung: Prof. Dr. Michael Blaut<br />
Nachwuchsgruppe Mikrobiota-Wirt-Interaktion (MWI)................................ 62<br />
Leitung: Dr. Gunnar Loh<br />
Abteilung Biochemie der Mikronährstoffe (BIM)................................................. 65<br />
Leitung: Prof. Dr. Regina Brigelius-Flohé<br />
Max-Rubner-Laboratorium (MRL)............................................................................... 71<br />
Leitung: Dr. Reinhart Kluge<br />
Ehrungen, Forschungspreise und Dissertationen................................................ 72<br />
Veranstaltungen ................................................................................................................ 74<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit <strong>2009</strong>–2010....................................................... 77<br />
Gäste und Begegnungen ............................................................................................... 82<br />
Mitarbeiter <strong>2009</strong>–2010 .................................................................................................. 84<br />
Organigramm (deutsche Version) .............................................................................. 86<br />
Organe des DIfE ................................................................................................................. 87<br />
Organigramm (englische Version).............................................................................. 88<br />
Anfahrt .................................................................................................................................. 89<br />
Contents<br />
Preface<br />
7<br />
Nutritional Research at DIfE <strong>2009</strong>–2010<br />
Department of Molecular Genetics<br />
Department of Pharmacology<br />
Section – Experimental Obesity<br />
Section – Physiology of<br />
Energy Metabolism<br />
Department of Experimental<br />
Diabetology<br />
Department of Clinical Nutrition<br />
Department of Molecular<br />
Epidemiology<br />
Department of Epidemiology<br />
Section – Biomarkers<br />
Department of Nutritional Toxicology<br />
Department of Gastrointestinal<br />
Microbiology<br />
Junior Research Group<br />
Microbiota–Host–Interaction<br />
Department Biochemistry of<br />
Micronutrients<br />
Max Rubner Laboratory<br />
Honors, Awards and Dissertations<br />
Lectures and Conferences<br />
Press and Public Relations <strong>2009</strong>–2010<br />
Guests and Meetings<br />
Staff <strong>2009</strong>–2010<br />
Organization Chart (German version)<br />
Boards of DIfE<br />
Organization Chart (English version)<br />
How to get to DIfE
8<br />
Nutritional Research at DIfE <strong>2009</strong>–2010<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
The mission of the German <strong>Institut</strong>e of<br />
Human Nutrition Potsdam-Rehbrücke<br />
(DIfE) is to investigate the pathogenesis<br />
of nutrition-associated diseases in a<br />
collaborative effort of experimental,<br />
clinical and epidemiological research<br />
that is unique in Germany. Thereby, the<br />
institute contributes to the development<br />
of new strategies for prevention<br />
and treatment, and to nutritional recommendations<br />
that are based on scientific<br />
evidence. The scientists at DIfE<br />
focus on three main research areas:<br />
• the causes and consequences of the<br />
metabolic syndrome, a combination of<br />
obesity, hypertension (high blood<br />
pressure), insulin resistance, and dyslipoproteinemia,<br />
• the biological basis of food choice and<br />
nutritional behavior, and<br />
• the potential of diet in preventing<br />
cancer.<br />
The researchers thus concentrate on the<br />
two most important nutrition-related<br />
disease complexes. The metabolic syndrome<br />
has a genetic basis, but is triggered<br />
by the positive energy balance<br />
(high caloric intake and low levels of<br />
physical activity), prevalent in countries<br />
with a “Western lifestyle”. Complica -<br />
tions of the syndrome include certain<br />
forms of cancer, cardiovascular disease,<br />
and predominantly, type 2 diabetes.<br />
During the last decade, frequency and<br />
severity of the syndrome have considerably<br />
increased in all countries with<br />
a Western lifestyle. This trend can also<br />
be observed in the Potsdam EPIC<br />
(European Prospective Investigation<br />
into Cancer and Nutrition) Study carried<br />
out by DIfE’s Department of Epi -<br />
demiology. Type 2 diabetes currently<br />
ranks among the most frequent and<br />
expensive chronic diseases. In Germany<br />
alone the disease leads to expenses of<br />
more than 30 billion euros per year. In<br />
addition to causing personal distress,<br />
the long-term complications of diabetes<br />
reduce life expectancy by nearly<br />
eight years, despite treatment. In order<br />
to reverse or stop this trend, a basic<br />
knowledge of the mechanisms underlying<br />
syndrome development as well as<br />
effective strategies for prevention and<br />
treatment of obesity and diabetes are<br />
required.<br />
�1 The figures show fibroblasts with<br />
and without ARFRP1 expression. The fat<br />
droplets in the cells are highlighted in<br />
green, the Golgi apparatus in red, and<br />
the cell nucleus in blue.<br />
<strong>Ernährungsforschung</strong> am DIfE <strong>2009</strong>–2010<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
Gemäß seinem Gründungsauftrag trägt<br />
das Deutsche <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Ernährungs for -<br />
schung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) dazu<br />
bei, die Ursachen ernährungs bedingter<br />
Erkrankungen aufzuklären, in dem es in<br />
einer <strong>für</strong> Deutschland einzig artigen Weise<br />
experimentelle Grund lagen forschung mit<br />
klinischer und epidemiologischer For -<br />
schung kombiniert. Das <strong>Institut</strong> erstellt<br />
auf diese Weise eine Datenbasis, die dazu<br />
beiträgt, neue Präventionsstrategien,<br />
The rapiemethoden sowie wissenschaftlich<br />
basierte Ernäh rungsempfehlungen<br />
zu entwickeln. Die Wissenschaftler am<br />
DIfE bearbeiten dabei vorrangig drei<br />
Schwerpunkte:<br />
• die Ursachen und Folgen des Meta -<br />
bolischen Syndroms, einer Kombination<br />
aus Adipositas (Fettsucht), Hypertonie<br />
(Bluthochdruck), Insulinresistenz und<br />
Fettstoffwechselstörung,<br />
• die biologischen Grundlagen von Nah -<br />
rungsauswahl und Ernährungsverhal -<br />
ten, und<br />
• das Potential der Ernährung in der<br />
Krebsprävention.<br />
Die Forscher konzentrieren sich damit auf<br />
die beiden zahlenmäßig wichtigsten<br />
ernährungsbedingten Krankheitskom -<br />
plexe. Das Metabolische Syndrom hat<br />
eine genetische Grundlage, wird aber erst<br />
durch die in Ländern mit „westlichem<br />
Lebensstil“ häufige positive Energiebilanz<br />
(hohe Kalorienaufnahme bei geringer<br />
körperlicher Aktivität) ausgelöst. Zu den<br />
Folgeerkrankungen des Syndroms zählen<br />
bestimmte Krebsformen, Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen sowie vorrangig der Typ-2-<br />
Diabetes. Die Häufigkeit und der<br />
Schwere grad des Syndroms haben eben -<br />
so wie der Typ-2-Diabetes in allen Län dern<br />
mit einem westlichen Lebensstil stark<br />
zugenommen. Dieser Trend lässt sich<br />
auch in der von der Abteilung Epidemio -<br />
logie des DIfE durchgeführten Potsdamer<br />
EPIC (European Prospective Investigation<br />
into Cancer and Nutrition)-Studie beobachten.<br />
Der Typ-2-Diabetes ist nicht nur<br />
mit viel persönlichem Leid verbunden,<br />
sondern zählt derzeit zu den häufigsten<br />
und teuersten chronischen Erkrankun -<br />
gen. Allein in Deutschland verursacht die<br />
Krankheit Kosten von über 30 Milliarden<br />
Euro pro Jahr. Zudem verkürzen die<br />
Folgekomplikationen des Metabolischen<br />
Syndroms trotz therapeutischer Maßnah -<br />
men die Lebenserwartung um ungefähr<br />
acht Jahre. Um diesen Trend umzukehren<br />
oder wenigstens anzuhalten, sind grundlegende<br />
Erkenntnisse zu den Ent stehungs -<br />
mechanismen des Metaboli schen Syn -<br />
droms erforderlich, die es ermöglichen,<br />
wirksamere Strategien zur Prävention<br />
und Behandlung seiner Folge erkran kun -<br />
gen zu entwickeln.<br />
Wichtige Fortschritte in der Aufklärung<br />
der genetischen und molekularen Ur -<br />
sachen des Metabolischen Syndroms<br />
haben die eng miteinander kooperierenden<br />
Abteilungen Pharmakologie und<br />
Experimentelle Diabetologie mit Hilfe<br />
von Mausmodellen gemacht. So konnten<br />
die Wissenschaftler nicht nur ein neues<br />
Diabetes-Risikogen (Zfp69) identifizieren,<br />
sondern auch einen neuen molekularen<br />
Mechanismus aufdecken, der dicke<br />
Mäuse <strong>für</strong> Diabetes weniger anfällig<br />
macht. Da das Gen auch im Fettgewebe<br />
übergewichtiger Personen mit Diabetes<br />
stärker aktiv ist als bei Gesunden, könnte<br />
ein ähnlicher Mechanismus auch bei übergewichtigen<br />
Menschen mit Typ-2-Diabe -<br />
tes eine Rolle spielen. In zukünftigen Stu -<br />
dien soll daher die molekulare Funk tion<br />
von Zfp69 weiter charakterisiert werden.<br />
Zudem haben die Forscher ein Protein<br />
(ARFRP1) identifiziert, das die Fettspei che -<br />
rung fördert und auch im menschlichen<br />
Fettgewebe nachzuweisen ist. Das Pro tein<br />
sorgt da<strong>für</strong>, dass die von Fettzellen aufge-<br />
�1 Die Abbildung zeigt Fibroblasten mit und ohne ARFRP1-Expression. Die Fetttropfen in den<br />
Zellen sind grün, die Golgi-Apparate sind rot und die Zellkerne sind blau markiert.
nommenen Lipide in Form großer Fett -<br />
tröpfchen gespeichert werden können<br />
(Abb. �1 ). Ebenso wirkt es dem Fettabbau<br />
entgegen. Die Ergebnisse tragen dazu bei,<br />
die molekulare Regulation der Fett spei -<br />
che rung besser zu verstehen und somit<br />
die mit der Fett speicherung assoziierten<br />
Patho mecha nismen aufzuklären, die bei<br />
Adipositas und Diabetes eine Rolle spielen.<br />
Auch klinische und epidemiologische<br />
Studien haben zu wichtigen Erkennt -<br />
nissen über die Zusammenhänge zwischen<br />
Ernährung, Übergewicht und Dia -<br />
betes geführt. So konnte die Abteilung<br />
Klinische Ernährung im Rahmen der europäischen<br />
Diet, Obesity and Genes-Studie<br />
zeigen, dass eine Kost mit erhöhtem<br />
Eiweißanteil und niedrigem glykämischem<br />
Index nach einer Reduktionsdiät<br />
dem so genannten Jo-Jo-Effekt entgegen<br />
wirkt. Wie eine weitere Studie der Abtei -<br />
lung mit übergewichtigen Pro banden<br />
aber auch zeigte, vermindert der Verzehr<br />
einer proteinreichen Kost zumindest<br />
kurzfristig die Insulinwirkung. Dieser eher<br />
negative Effekt, der die Entstehung eines<br />
Diabetes begünstigen könnte, wurde<br />
jedoch durch den gleichzeitigen Verzehr<br />
von 30 g unlöslichen Ballast stoffen aus<br />
Hafer aufgehoben. In den meisten Fällen<br />
verbesserte sich sogar die Insulinwirkung<br />
bei den Probanden. Dies deckt sich mit<br />
Daten der Potsdamer EPIC-Studie, die<br />
ebenfalls einen inversen Zusam menhang<br />
zwischen der Ballast stoff aufnahme aus<br />
Vollkornprodukten und dem Diabetes-<br />
Risiko belegt. Darüber hinaus zeigen die<br />
Daten dieser Beob achtungsstudie noch<br />
weitere Risiko beziehungen zwischen<br />
Lebensstil, Er nährung und Diabetes auf.<br />
Diese haben die Wissenschaftler der<br />
Abtei lungen Epidemiologie und Moleku -<br />
lare Epi demiologie genutzt, um den<br />
Deut schen Diabetes-Risiko-Test® zu entwickeln.<br />
Mit dem Test kann jeder Erwach -<br />
sene auf einfache Weise sein persönliches<br />
Risiko ermitteln, in den nächsten fünf<br />
Jahren an einem Typ-2-Diabetes zu er kranken.<br />
Ergänzend hierzu haben die Forscher<br />
eine Fragebogenversion <strong>für</strong> Hausärzte<br />
erstellt, die zusätzlich be stimmte Bio -<br />
marker (Blutparameter) in die Bewertung<br />
einbezieht und den Test so noch weiter<br />
präzisiert. Der Test ist als interaktiver<br />
Online-Test und auch als Frage bogen im<br />
Internet verfügbar (www.dife.de). Er wird<br />
bereits von Krankenkassen sowie Haus -<br />
ärzten verwendet. Eine flächen deckende<br />
Ver brei tung und Einbeziehung des<br />
kostengünstigen Tests in hausärzt liche<br />
Vor sorge untersuchungen könnte unter<br />
Umständen dazu beitragen, die Erkran -<br />
kungs- und Mortalitätsrate zu senken.<br />
Besonders (Hoch-)Risikopersonen könnten<br />
von gezielten Präventionsmaß nahmen<br />
profitieren, die – rechtzeitig eingeleitet –<br />
ein Ausbrechen der Krankheit verzögern<br />
oder gar verhindern können.<br />
Darüber hinaus nutzt das DIfE die<br />
Potsdamer EPIC-Daten, um Biomarker zu<br />
identifizieren, die das Risiko <strong>für</strong> Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen präziser vorhersagen<br />
lassen (Abb. �2 ). In Zusam men -<br />
arbeit mit dem Universitätsklinikum<br />
Tübingen hat das DIfE bereits Fetuin-A,<br />
einen in der Leber produzierten und ins<br />
Blut abgegebenen Eiweißstoff, als Bio -<br />
marker identifiziert. Hohe Fetuin-A-<br />
Werte sind nicht nur mit einem erhöhten<br />
Diabetes-Risiko, sondern insbesondere<br />
auch mit einem erhöhten Risiko <strong>für</strong><br />
Schlaganfall- und Herzinfarkt assoziiert.<br />
Eine Auswertung genetischer EPIC-Stu -<br />
dien-Daten spricht zudem da<strong>für</strong>, dass der<br />
Fetuin-A-Spiegel direkt das Infarkt risiko<br />
beeinflusst.<br />
Obwohl in großen Teilen der Gesell schaft<br />
bekannt ist, wie eine gesunde Ernährung<br />
aussehen sollte, hat dieses Wissen in der<br />
täglichen Praxis das tatsächliche Ernäh -<br />
rungsverhalten kaum be einflusst: Be -<br />
vorzugt wird oft eine wenig sättigende,<br />
kalorienreiche Kost, die das Entstehen<br />
von Übergewicht begünstigt. Die For -<br />
schung des <strong>Institut</strong>s konzentriert sich<br />
deshalb auch auf die biologischen<br />
Mechanismen, die unsere Nah rungs -<br />
auswahl und unser Ernährungsverhalten<br />
beeinflussen. Die Abteilung Molekulare<br />
Genetik untersucht in diesem Zusam -<br />
menhang die molekularen Mechanismen<br />
der Geschmackserkennung. Unter anderem<br />
ist es der Abteilung gelungen, ge -<br />
netische Varianten von Rezeptoren zu finden<br />
und zu charakterisieren, die mit einer<br />
unterschiedlichen Geschmacks wahr neh -<br />
mung assoziiert sind. Damit ist eine<br />
Basis geschaffen, um die Auswir kun gen<br />
der Rezeptorvarianten auf das Ernäh -<br />
rungs verhalten zu untersuchen. Basie -<br />
rend auf den bisherigen Daten konnten<br />
die For scher zudem einen Geschmacks -<br />
modu lator <strong>für</strong> den Bittergeschmack identifizieren,<br />
der dazu beitragen könnte,<br />
un erwünschte bittere Fehlnoten in Le -<br />
bens mitteln oder Medikamenten zu maskieren<br />
und damit deren Akzeptanz zu<br />
erhöhen.<br />
Viele epidemiologische Daten belegen<br />
die Annahme, dass die Ernährung eine<br />
wesentliche Rolle in der Krebsentstehung<br />
spielt. Das DIfE hat zu dieser Erkenntnis<br />
durch seine Teilnahme an der europaweiten<br />
EPIC-Studie beigetragen. Ergebnisse<br />
9<br />
The Departments of Pharmacology<br />
and Experimental Diabetology have<br />
jointly made progress in elucidation of<br />
the genetic and molecular causes of the<br />
metabolic syndrome with the aid of<br />
mouse models. The scientists were<br />
thus able to identify a new diabetes risk<br />
gene (Zfp69) and a new molecular<br />
mechanism that renders fat mice less<br />
susceptible to diabetes. The human<br />
orthologue gene of Zfp69 is more<br />
active in fatty tissues of overweight<br />
diabetics than in healthy individuals, so<br />
a similar mechanism may play a role in<br />
overweight individuals with type 2<br />
diabetes. The molecular function of<br />
Zfp69 will be further characterized.<br />
Researchers have also identified a protein<br />
(ARFRP1) in human fatty tissue that<br />
promotes fat storage. The protein<br />
appears to be involved in the generation<br />
and/or stabilization of large fat droplets<br />
in adipocytes (Fig. �1 ), and counteracts<br />
lipolysis. The results contribute to a<br />
better understanding of the molecular<br />
regulation of fat storage which is crucial<br />
for the development of obesity and<br />
diabetes.<br />
Clinical and epidemiological studies<br />
have elucidated the role of nutrition in<br />
the development of overweight and diabetes.<br />
The Department of Clinical<br />
Nutrition demonstrated that a higher<br />
protein diet with a low glycemic index<br />
counteracts the so-called yo-yo effect<br />
following a reduction diet (European<br />
Diet, Obesity and Genes Study).<br />
However, another study of the department<br />
demonstrated that consumption<br />
of high-protein food reduces the effect<br />
of insulin in overweight test persons.<br />
This negative effect was abolished by<br />
the simultaneous consumption of 30 g<br />
insoluble dietary fiber; in most cases,<br />
the effect of insulin was even improved<br />
by the dietary fiber. The Potsdam EPIC<br />
Study also demonstrated an inverse<br />
relationship between consumption of<br />
dietary fiber from whole-grain products<br />
and the risk of diabetes. In addition, this<br />
observational study identified other<br />
risk factors for diabetes in lifestyle and<br />
diet. The Departments of Epidemiology<br />
and Molecular Epidemiology have used<br />
these to develop the German Diabetes<br />
Risk Score. In this test, an adult can<br />
determine his personal risk of developing<br />
type 2 diabetes in the next five years.<br />
The test is available as an interactive<br />
online test and as a questionnaire<br />
(www.dife.de), and is already used by<br />
health insurance funds and general<br />
practitioners. In addition, an advanced
10<br />
�2 Blood samples from participants of<br />
the Potsdam EPIC study which are used<br />
to analyze biomarkers are stored in liquid<br />
nitrogen (Carolin Borchert on the right).<br />
version of the test was generated<br />
which includes parameters of glucose<br />
homeostasis, making the test even<br />
more precise. Wide distribution and<br />
inclusion of cheap tests within preventive<br />
checkups could reduce disease and<br />
mortality rates. At-risk persons could<br />
profit from such timely measures,<br />
which could delay or even prevent the<br />
disease.<br />
In addition, DIfE uses the Potsdam<br />
EPIC data to identify biomarkers to<br />
more precisely predict cardiovascular<br />
disease risk (Fig. �2 ). In cooperation<br />
with the University Hospital Tübingen,<br />
DIfE already has identified fetuin-A, a<br />
protein produced in the liver and<br />
released into the blood, as a biomarker.<br />
High fetuin-A values are associated<br />
with an increased diabetes risk and with<br />
an increased risk of a stroke and heart<br />
attack.<br />
Many people know what a healthy diet<br />
should include, but this knowledge<br />
does not always guide dietary behavior.<br />
People frequently favor a less satiating,<br />
high-calorie diet which may cause<br />
overweight. The institute’s research<br />
therefore concentrates on biological<br />
mechanisms affecting our choice of<br />
foods. With this perspective, the<br />
Department of Molecular Genetics<br />
examines the molecular mechanisms<br />
of taste recognition. The department<br />
has found and characterized genetic<br />
variants of receptors associated with<br />
a different taste perception, creating<br />
the basis for an investigation of the<br />
genetic basis of dietary behavior. The<br />
researchers also identified a compound<br />
that blocks bitter taste receptors. This<br />
agent could mask bitter tasting additives<br />
in foods or drugs and increase their<br />
acceptance.<br />
According to epidemiological data, diet<br />
plays an important role in cancer development.<br />
DIfE has contributed to findings<br />
of the EPIC Study, which show that<br />
a low consumption of fiber and a high<br />
consumption of red meat are associated<br />
with a higher incidence of colon cancer.<br />
Fruit and vegetable consumption lowers<br />
the risk for cancer of the lung and<br />
upper gastro-intestinal tract. The latest<br />
study showed a linear connection<br />
between the consumption of alcohol<br />
�2 Die Blutproben der Potsdamer EPIC-Studienteilnehmer, die u. a. <strong>für</strong> Biomarker-Analysen verwendet<br />
werden, werden in Tanks mit flüssigem Stickstoff aufbewahrt (r. i. B.: Carolin Borchert).<br />
dieser Studie zeigen unter anderem, dass<br />
eine ballaststoffarme Ernährung ebenso<br />
wie eine Ernährung mit viel rotem Fleisch<br />
und Fleischprodukten mit einem häufigeren<br />
Auftreten von Dickdarmkrebs assoziiert<br />
ist. Ebenso weisen die Studiendaten<br />
auf eine risikosenkende Wirkung des<br />
Obst- und Gemüseverzehrs hin, zumindest<br />
im Hinblick auf Krebserkrankungen<br />
des Gastrointestinaltraktes sowie der<br />
Lunge. Jüngste Studiendaten belegen<br />
zudem einen linearen Zusammenhang<br />
zwischen dem Alkoholkonsum und dem<br />
Risiko <strong>für</strong> Krebs des oberen Verdau ungs -<br />
traktes, der Leber, des Dickdarms und bei<br />
Frauen auch <strong>für</strong> Brustkrebs. Aber auch<br />
Übergewicht ist ein wesentlicher Risiko -<br />
faktor <strong>für</strong> verschiedene Krebsformen. So<br />
haben stark übergewichtige Frauen und<br />
Männer ein erhöhtes Darmkrebsrisiko.<br />
Übergewichtige Frauen erkranken zudem<br />
häufiger an Nieren- oder Brustkrebs.<br />
Da sich die kausalen Zusammenhänge<br />
zwischen Ernährung und Krebs ent -<br />
stehung mit Hilfe epidemiologischer<br />
Studien allein nicht erfassen lassen, nutzt<br />
das DIfE zelluläre Testsysteme und<br />
Tiermodelle, um die ernährungsassoziierten<br />
Ursachen der Krebsentstehung zu<br />
erforschen. Ähnlich wie das Metabolische<br />
Syndrom entsteht auch Krebs durch das<br />
Zusammenwirken einer genetischen<br />
Anlage mit äußeren Faktoren. Reaktive<br />
chemische Substanzen – Naturstoffe<br />
ebenso wie synthetisierte Verbindungen –<br />
können Veränderungen der DNS bewirken,<br />
die im ungünstigsten Falle die Kontrolle<br />
des Zellwachstums unterbinden. Eine<br />
wesentliche Rolle spielt hierbei die<br />
Umwandlung der Fremdstoffe durch den<br />
körpereigenen Stoffwechsel. Dieser kann<br />
die krebserzeugenden Stoffe sowohl<br />
inaktivieren als auch aktivieren. Um die<br />
Wirkung von Fremdstoffen auf die DNS<br />
in vivo quantifizieren zu können, hat die<br />
Abteilung Ernährungstoxikologie besondere<br />
zelluläre Testsysteme entwickelt.<br />
Wie Ergebnisse der Abteilung Gastro -<br />
intestinale Mikrobiologie zeigen, ist<br />
jedoch nicht nur Aktivierung durch körpereigene<br />
Enzyme entscheidend. Auch<br />
Darmbakterien beeinflussen die Um -<br />
wandlung von Fremdstoffen. Beispiels -<br />
weise spielen sie eine Rolle <strong>für</strong> die<br />
Bioaktivierung von Polyphenolen, potentiell<br />
vor bestimmten Krebserkrankungen<br />
schützenden Faktoren.<br />
Seit langem wird diskutiert, ob Mikro -<br />
nährstoffe im Hinblick auf Krebserkran -<br />
kungen präventiv wirksam sind. Die<br />
Abteilung Biochemie der Mikronährstoffe<br />
untersucht daher den Einfluss von Selen<br />
auf die Darmkrebsentwicklung mit Hilfe<br />
von Zellkulturexperimenten und Tier -<br />
modellen. Wissenschaftler der Abteilung<br />
konnten ein Selenoprotein (Glutathion -<br />
peroxidase 2) identifizieren, das verstärkt<br />
in humanen Darmtumoren exprimiert<br />
wird und das durch Bestandteile von<br />
Kruziferengewächsen wie Kohl induziert<br />
werden kann.
Ausgewählte Publikationen<br />
Selected Publications<br />
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11<br />
and the risk of cancer of the upper intestinal<br />
tract, liver, colon, and, in women,<br />
of breast cancer. EPIC also shows that<br />
obesity is also a key risk factor for colon<br />
cancer as well as for breast and kidney<br />
cancer in women.<br />
Epidemiological studies cannot solely<br />
determine the link between diet and<br />
cancer, therefore cellular test systems<br />
and animal models are used at DIfE.<br />
As with the metabolic syndrome,<br />
cancer develops through a combination<br />
of genetic and extrinsic factors.<br />
Reactive chemical substances can<br />
cause changes in the DNA that may<br />
result in uncontrolled cell growth. The<br />
metabolism of these xenobiotics in the<br />
body plays a key role: cancerogenic<br />
substances can be activated or inactivated.<br />
The Department of Nutritional<br />
Toxicology has developed cellular test<br />
systems to quantify in vivo the effect<br />
of xenobiotics on DNA. Furthermore,<br />
the Department of Gastrointestinal<br />
Microbiology has shown that intestinal<br />
bacteria can metabolize xenobiotics,<br />
thereby activating or inactivating their<br />
mutagenic and cancerogenic potency.<br />
There has been a long discussion<br />
whether micronutrients can help to<br />
prevent cancer. The Department<br />
Biochemistry of Micronutrients has<br />
therefore studied the role of selenium<br />
in cancer development with the aid of<br />
cell cultures and animal models. The<br />
researchers have identified a selenoprotein<br />
(glutathione peroxidase 2) that<br />
is abundant in human colon tumors and<br />
is induced by compounds found in cruciferous<br />
vegetables such as cabbage.
12<br />
Department of Molecular Genetics<br />
Head: Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />
Summary Despite the rapid progress<br />
made in the field of taste research,<br />
many basic questions remain unanswered.<br />
E. g., the elucidation of the activation<br />
pattern of bitter taste receptors<br />
has revealed that some receptors<br />
recognize a broad spectrum of bitter<br />
tastants, whereas others are activated<br />
by only few substances. However, the<br />
underlying mechanism is not well<br />
understood. The fact that many people<br />
in our society prefer high-caloric or saltrich<br />
food, despite the recommendations<br />
of nutritional experts, exemplifies<br />
the necessity for our increased research<br />
on the development of nutritional<br />
behaviors and the search for improved<br />
taste modifiers.<br />
During the last report period, the<br />
Department of Molecular Genetics has<br />
investigated in detail how bitter taste<br />
receptors complement one another to<br />
achieve detection of all bitter compounds<br />
present in nature and how they<br />
are activated on a molecular level.<br />
Moreover, we intensified our search for<br />
molecules able to modify salt and bitter<br />
taste. In order to understand the<br />
development of taste preferences better,<br />
we initiated projects that, on the one<br />
hand aim to elucidate the flow of information<br />
from the tongue to the brain,<br />
and on the other hand the interaction<br />
of tastants with taste receptors within<br />
the gastrointestinal tract. Finally, we<br />
extended our molecular analyses of<br />
taste receptors onto receptors activated<br />
by nutritional fat components.<br />
Structure and function of taste<br />
receptors<br />
Bitter taste aids humans to recognize<br />
numerous natural and synthetic toxins<br />
as well as harmful compounds that<br />
form during food processing and aging.<br />
Through initiating vomiting and formation<br />
of conditioned aversions, bitter<br />
taste effectively prevents us from<br />
consuming spoiled food and directs<br />
food choice. During recent years, the<br />
�1 Compound spectra of human bitter<br />
taste receptors. The 25 receptors appear as<br />
a phylogenetic tree together with their<br />
TAS2R-number. The number of their<br />
cognate compounds is signaled by the size<br />
of the blue circles. Violet circles denote the<br />
two receptors that recognize compounds<br />
with common chemical structures.<br />
Receptors with no assigned bitter<br />
chemicals are marked by small white<br />
circles.<br />
Abteilung Molekulare Genetik<br />
Leitung: Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />
Zusammenfassung Die Geschmacks for -<br />
schung hat besonders in den letzten<br />
Jahren wesentliche Fortschritte gemacht.<br />
Dennoch sind viele Fragen noch ungeklärt.<br />
So ist noch nicht verstanden, warum<br />
einige Bittergeschmacks-Rezeptoren ein<br />
außergewöhnlich breites Spektrum an<br />
Bitterstoffen erkennen, während andere<br />
wiederum nur von wenigen Stoffen aktiviert<br />
werden. Ebenso sind die molekularen<br />
Grundlagen <strong>für</strong> die Ausprägung von<br />
(ungesunden) Geschmacksvorlieben <strong>für</strong><br />
kalorienhaltige und salzreiche Lebens -<br />
mittel noch unbekannt.<br />
Die Abteilung Molekulare Genetik<br />
untersucht daher, wie Bitterrezeptoren<br />
einander ergänzen, um die gesamte<br />
Palette der in der Natur vorkommenden<br />
Bitterstoffe zu erkennen, und wie sie auf<br />
molekularer Ebene durch Bitterstoffe<br />
aktiviert werden. Um die Ausprägung von<br />
Geschmacksvorlieben besser zu verstehen,<br />
hat die Abteilung verschiedene<br />
Projekte initiiert. Erstens erforscht sie die<br />
Informationsweiterleitung von der Zunge<br />
ins Gehirn. Zweitens untersucht sie die<br />
Wirkungsweise von Nährstoffen auf<br />
Geschmacksrezeptoren im Magen-Darm -<br />
trakt. Drittens hat die Abteilung ihre<br />
molekularen Analysen auf Rezeptoren<br />
ausgedehnt, die Fettbestand teile in der<br />
Nahrung detektieren können. Darüber<br />
hinaus haben die Forscher der Abteilung<br />
die Suche nach Molekülen verstärkt, die<br />
den Salz- und Bittergeschmack verstärken<br />
bzw. abmildern können.<br />
Struktur und Funktion von<br />
Geschmacksrezeptoren<br />
Claudia Batram, Maik Behrens, Stephan Born,<br />
Anne Brockhoff, Susann Kohl, Juliane Mattes,<br />
Natacha Roudnitzky, Nanette Schneider,<br />
Sophie Thalmann<br />
Mit Hilfe seiner Geschmackssensoren <strong>für</strong><br />
Bitter erkennt der Mensch zahlreiche na -<br />
türliche, synthetische und bei der Nah -<br />
rungsmittelherstellung und -alterung an -<br />
fallende potentielle Giftstoffe. Schmeckt<br />
die Nahrung sehr bitter, führt dies zu<br />
Würgereflexen und zur Ausbildung einer<br />
nachhaltigen Geschmacksabneigung, die<br />
wirkungsvoll den Konsum schädlicher<br />
Nahrung verhindert und so die Nah -<br />
rungs auswahl beeinflusst. Die Frage, wie<br />
man mit nur 25 Bitterrezeptoren zahllose<br />
Bitterstoffe schmeckt, hat die Abteilung<br />
mit Unterstützung von Thomas Hof mann,<br />
Giovanni Appendino und Stephen<br />
Wooding (TU München, Universität des<br />
östlichen Piemonts, University of Texas) in<br />
den letzten Jahren in wichtigen Teilen aufgeklärt.<br />
Die Untersuchung von 21 der 25<br />
Rezeptoren lässt darauf schließen, dass die<br />
Rezeptoren Bitterstoffe aufgrund ihrer<br />
ausgedehnten Kombinatorik erkennen.<br />
Abbildung �1 zeigt, dass wir mit wenigen<br />
‚Rezeptor-Generalisten’ den größten Teil<br />
der Bitterstoffe wahrnehmen. Drei Rezep -<br />
toren genügen, um die Hälfte aller (getesteten)<br />
Bittersubstanzen zu erkennen,<br />
wobei jeder Rezeptor <strong>für</strong> etwa ein Drittel<br />
der Substanzen empfindlich ist und sich<br />
die Erkennungsspektren überlappen. Die<br />
andere Hälfte wird durch Rezeptoren mit<br />
einem abgestuft engeren aber noch über -<br />
lappenden Bitterstoffspektrum wahr genommen.<br />
Dazu kommen wenige ‚Re zep -<br />
tor-Spezialisten’, die auf einzelne oder nur<br />
�1 Stoffspektren der menschlichen Bitter -<br />
rezeptoren. Die 25 Rezeptoren sind in Form<br />
eines Verwandtschaftsbaums und mit ihrer<br />
TAS2R-Nummer dargestellt. Die Zahl ihrer<br />
Bitterstoffe wird durch die Größe der blauen<br />
Kreise dargestellt. Violette Kreise stellen die<br />
Bitterstoffe <strong>für</strong> die zwei Rezeptoren dar, die<br />
Klassen chemisch ähnlicher Moleküle erken -<br />
nen. Rezeptoren ohne bekannte Bitterstoffe<br />
sind durch kleine weiße Kreise markiert.
�2 Blick auf die Bindungstasche des Bitterrezeptors hTAS2R46 mit seinem angekoppelten<br />
Bitterstoff Strychnin aus Richtung der Transmembranregion V. Der Rezeptor ist ohne extra- und<br />
intrazelluläre Schleifen dargestellt, wobei die Transmembranregionen als Zylinder erscheinen<br />
und die Transmembranregion V zur besseren Übersichtlichkeit ausgeblendet wurde. Ausge -<br />
wählte, <strong>für</strong> die Rezeptor-Bitterstoff-Wechselwirkung kritische Aminosäurereste sind dargestellt<br />
und mit der Einbuchstabennomenklatur bezeichnet. Die Ankopplung des Strychnins erfolgt<br />
teilweise durch eine Wasserstoffbrücke zwischen dem Tyrosin in Position 241 und der Carbonyl -<br />
gruppe des Strychnins (gestrichelte gelbe Linie) sowie durch elektrostatische Kräfte (rote �+ /�–<br />
Verbindung) zwischen der Säuregruppe des Glutamats in Position 265 und einem mit einer<br />
positiven Partialladung ausgestattetem Stickstoffatom im Strychninringsystem. Die Kohlen -<br />
stoffatome des Strychnins sind grün, die der Aminosäureseitenketten grau gefärbt. Sauer stoff -<br />
atome sind rot, Wasserstoffatome weiß und Stickstoffatome blau dargestellt.<br />
sehr wenige Bitterstoffe ansprechen und<br />
zwei Rezeptoren, die Klassen chemisch<br />
ähnlicher Substanzen binden. Trotz der<br />
Überlappung besitzt jeder Rezeptor sein<br />
eigenes Spektrum zugehöriger Bitter -<br />
stoffe. Die Bitterstoff-Rezep tor-Kombina -<br />
torik könnte eine stärkere Bitterkeit von<br />
Stoffen mit vielen zugehörigen Rezep -<br />
toren bedingen und eine abgestufte<br />
Bitterkeit über einen sehr weiten Kon -<br />
zentrationsbereich ermöglichen.<br />
Wie die Bitterrezeptoren auf viele<br />
struk turell völlig andersartige Substan zen<br />
reagieren, haben wir mit unserer Part nerin<br />
Masha Niv von der Hebrew University of<br />
Jerusalem an einer ausgewählten Gruppe<br />
sequenzverwandter Rezeptoren untersucht.<br />
Hierzu führten wir aufwendige<br />
Mutationsanalysen und Molekülstruk -<br />
tur modellierungen durch. Es zeigte sich,<br />
dass diese Rezeptoren eine einzige, tief in<br />
der Zellmembran lokalisierte Bindungs -<br />
tasche ausbilden, in der offenbar alle aktivierenden<br />
Bitterstoffe binden. Dabei kontaktieren<br />
diese jeweils unterschiedliche<br />
Aminosäureseitenketten, welche die Bin -<br />
dungs tasche auskleiden (Abb. �2 ). Dieses<br />
Prinzip scheint allgemein gültig zu sein, da<br />
wir dies, gemeinsam mit Paolo Gasparini<br />
and Paolo Carloni (Universität Triest, TU<br />
Aachen), auch am Beispiel eines Bitter -<br />
rezeptors nachweisen konnten, der nur<br />
eine geringe Sequenzverwandtschaft mit<br />
den vorherigen aufweist.<br />
Da wir <strong>für</strong> viele Bitterstoffe keine zu -<br />
gehörigen Rezeptoren gefunden haben,<br />
vermuten wir, dass es weitere unbekann -<br />
te Mechanismen der Bitterge schmacks -<br />
wahr nehmung geben könnte. Da mehrere<br />
Bitterrezeptoren gleichzeitig in derselben<br />
oralen Geschmacksrezeptorzelle vor kom -<br />
men, untersuchten wir, ob sich Bitter -<br />
rezeptoren zu übergeordneten Struk tu ren<br />
mit neuer Funktion zusam men lagern.<br />
Unsere Ergebnisse zeigten zweifelsfrei,<br />
dass alle menschlichen Bit terrezeptoren<br />
Homo- und Hetero oligo mere ausbilden.<br />
Für den Fall, dass diese ausschließlich als<br />
Dimere vorlägen, müsste davon ausgegangen<br />
werden, dass die Zahl der Bitter -<br />
rezeptoren auf 325 ansteigt. Noch komplexere<br />
Über struk turen könnten diese<br />
Zahl erheblich steigern. Funktionelle<br />
Konsequenzen der Oligomerisierung <strong>für</strong><br />
den Bitter geschmack konnten wir bislang<br />
nicht feststellen. Unsere Testverfahren<br />
sollen daher empfindlicher gestaltet werden,<br />
um diese Problematik zukünftig ge -<br />
zielt und erfolgreich weiter zu unter -<br />
suchen.<br />
13<br />
�2 View onto the binding pocket of the<br />
bitter receptor hTAS2R46 with docked<br />
strychnine from direction of trans mem -<br />
brane region V. The receptor is shown with -<br />
out extra- and intracellular loops. Trans -<br />
membrane regions appear as cylinders<br />
with that for transmembrane region V<br />
omitted for clarity. Selected amino acid side<br />
chains that are crucial for recep tor-bitter<br />
compound-interaction are displayed and<br />
identified using the one letter nomen -<br />
clature. Strychnine is docked partly through<br />
a hydrogen bridge between the tyrosine in<br />
position 241 and strychnine’s carbonyl<br />
group as well as electrostatic forces (red<br />
�+ /�– labeled line) between the acidic group<br />
of glutamate 265 and the positive partial<br />
charge of the nitrogen atom in strychnine’s<br />
ring system. Carbon atoms of strychnine<br />
are shown in green, those of the amino<br />
acid side chains in grey. Oxygen atoms are<br />
indicated in red, hydrogen atoms in white,<br />
and nitrogen atoms in blue.<br />
department, together with Thomas<br />
Hofmann, Giovanni Appendino, and<br />
Stephen Wooding (TU München, Uni -<br />
versity of Eastern Piedmont, University<br />
of Texas), has elucidated the basic principles<br />
of man’s ability of detecting the<br />
countless bitter toxins with only 25 bitter<br />
taste receptors. Analysis of 21 out of<br />
the 25 receptors showed that bitter<br />
compound-receptor recognition is<br />
based on extensive combinatorial<br />
interactions. Fig. �1 demonstrates that<br />
few ‘generalists’ detect most of the<br />
compounds with 3 receptors sufficient<br />
to detect more than 50 % of all (tested)<br />
bitter chemicals, each being sensitive to<br />
a third of them. The other half is sensed<br />
by receptors with a somewhat narrow<br />
but still overlapping set of bitter compounds.<br />
Moreover, few receptors<br />
appear to be ‘specialists’ for single or<br />
few chemicals. Finally, two receptors<br />
respond to members of classes of<br />
chemically related molecules. Despite<br />
their overlapping sets of cognate bitter<br />
chemicals, the receptors possess their<br />
‘personal’ bitter compound profile.<br />
The combinatorial pattern of bitter<br />
compound-receptor recognition could<br />
cause greater bitterness of chemicals<br />
with many receptors and allow their<br />
gradual detection over a large concentration<br />
range.<br />
We next uncovered the way bitter<br />
taste receptors respond to their cognate<br />
compounds in collaboration with<br />
Masha Niv (Hebrew University of<br />
Jerusalem) by investigating a group of<br />
sequence-related bitter taste receptors.<br />
A detailed mutational analysis<br />
and computational modeling of the
14<br />
�3 Nutritionist Susann-Cathérine Ruprecht<br />
participates in a sensory test.<br />
receptors’ molecular structures rev -<br />
ealed that the receptors accommodate<br />
all their bitter substances in a single<br />
binding pocket formed deep in the cell<br />
membrane through contacts with distinct<br />
sets of amino acids (Fig. �2 ) . This<br />
principle appears to be generally valid as<br />
inferred from similar data of a distantly<br />
related bitter receptor that we examined<br />
together with Paolo Gasparini and<br />
Paolo Carloni (University of Trieste, TU<br />
Aachen).<br />
Numerous bitter compounds without<br />
a cognate receptor may suggest<br />
additional detection mechanisms contributing<br />
to bitter perception. Based on<br />
the coexistence of several bitter receptors<br />
in the same oral sensor cells we<br />
examined if bitter receptors form<br />
assemblies with new functional properties.<br />
Indeed, we found unambiguously<br />
that the human receptors form<br />
homo- and heterodimers. If they<br />
existed solely as dimers, the number of<br />
bitter receptors would amount to 325.<br />
More complex assemblies could even<br />
increase this number. Since our previous<br />
studies failed to demonstrate consequences<br />
for bitter perception of this<br />
extensive complex formation, we will<br />
develop specific strategies to successfully<br />
uncover the importance of bitter<br />
receptor assemblies in the future.<br />
Search for and action of taste<br />
modulators<br />
Healthy foods don’t always taste good.<br />
Elevated intake of table salt, an essential<br />
preference factor, exceeding the<br />
recommendations of the World Health<br />
Organisation and German Nutrition<br />
Society increases the risk of high blood<br />
pressure and associated disorders.<br />
With their self-commitment to drastic<br />
table salt reductions in their savory<br />
products, food and flavor industry faces<br />
the necessity to compensate the associated<br />
loss in taste which cannot be<br />
achieved by the conventional technical<br />
processes. Novel tasteless substances<br />
that act as molecular switches (modulators)<br />
on the salt taste receptor to<br />
increase perceived saltiness would<br />
offer an innovative alternative for table<br />
salt reduction in foods without loss in<br />
taste. Bitter taste would be another area<br />
for taste modulators. For instance, high<br />
�3 Ernährungswissenschaftlerin Susann-Cathérine Ruprecht nimmt an einem Sensoriktest teil.<br />
Suche nach Geschmacksmodulatoren<br />
und Analyse ihrer Wirkung<br />
Claudia Batram, Maik Behrens, Stephan Born,<br />
Anne Brockhoff, Maria-Mercedes Galindo,<br />
Susann Kohl, Katja Riedel, Natacha Roudnitzky,<br />
Frauke Stähler, Sophie Thalmann<br />
Gesund zu sein und gut zu schmecken<br />
schließt sich <strong>für</strong> ein Nahrungsmittel mitunter<br />
aus. So übersteigt unser Konsum an<br />
Kochsalz, das ein wesentlicher Ge -<br />
schmacksträger ist, bei weitem die<br />
Empfehlungen der World Health Orga ni -<br />
sation (WHO) und der Deutschen Ge -<br />
sellschaft <strong>für</strong> Ernährung (DGE). Er trägt<br />
damit zur Bluthochdruckproblematik bei<br />
und erhöht bestimmte Erkrankungs -<br />
risiken. Die Selbstverpflichtung zur dras -<br />
tischen Salzreduktion ihrer Produkte<br />
zwingt die Nahrungsmittelhersteller, die<br />
mit einer Kochsalzreduktion verbundenen<br />
geschmacklichen Einbußen auszugleichen.<br />
Dies ist jedoch in dem erforderlichen<br />
Ausmaß mit den herkömmlichen tech -<br />
nischen Verfahren unmöglich. Als innovative<br />
Alternative könnten Substanzen, die<br />
als molekulare Schalter (Modulatoren)<br />
des Salzgeschmacksrezeptors wirken, die<br />
Salzigkeit von Lebensmitteln verstärken.<br />
Dadurch ließe sich der Kochsalz gehalt<br />
ohne geschmackliche Beeinträch ti gung<br />
senken. Ein anderes Anwendungsgebiet<br />
<strong>für</strong> Geschmacksmodulatoren wäre<br />
die Blockierung des Bittergeschmacks.<br />
Künst liche Süßstoffe weisen häufig bittere<br />
Fehlnoten auf, was ihre Eignung zur<br />
Kalorienreduktion beschränkt.<br />
Wir haben rezeptorbasierte Test ver -<br />
fahren aufgebaut, um mit unseren<br />
Partnern Thomas Hofmann, Jakob Ley<br />
und Asahi Matsuyama (TU München,<br />
Symrise, Kikkoman) nach derartigen Salz -<br />
geschmacks verstärkern zu fahnden. Wir<br />
isolieren Kandidatenmoleküle aus Gä -<br />
rungs- und anderen Reaktionen und<br />
prüfen die Wirkung gebildeter Stoffe<br />
durch sensorische Testverfahren an Pro -<br />
banden (Abb. �3 ) aber auch funktionell am<br />
Salz geschmacks rezeptor, der in unreife<br />
Froscheier (Oozyten) eingebaut wird.<br />
Dass diese Strategie aufgeht, haben wir in<br />
Modellversuchen nachgewiesen. Bislang<br />
haben wir aus den Reaktionsprodukten<br />
eine ansehnliche Zahl chemisch ganz<br />
unterschiedlich aufgebauter Kandidaten -<br />
moleküle isoliert, deren Eignung <strong>für</strong> den<br />
Einsatz in Lebensmitteln zurzeit überprüft<br />
wird.<br />
Einen Bitterblocker haben wir zusammen<br />
mit Partnern von Givaudan Flavors<br />
Corp., Cincinnati, durch systematische<br />
Durchmusterung einer Substanzbiblio -<br />
thek mit Hilfe eines patentrechtlich<br />
geschützten Rezeptortestverfahrens isoliert<br />
und seine Wirkung charakterisiert.<br />
Der Blocker 4-(2,2,3-Trimethylcyclo pen -<br />
tyl)-Butansäure hemmt die Aktivierung<br />
des empfindlichsten Bitterrezeptors <strong>für</strong><br />
Sulfonylamide durch die häufigsten<br />
Süßstoffe Saccharin und Acesulfam K<br />
(Weltjahresproduktion ~35.000 Tonnen) in<br />
vitro und verringert ihre empfundene<br />
Bitterkeit in vivo (Abb. �4 ). Der Hemmstoff<br />
erreichte die GRAS (generally regarded as<br />
safe)-Zulassung und kann somit vermarktet<br />
werden. Er verdrängt die aktivierenden
Bitterstoffe von der Rezeptorbindungs -<br />
stelle und entfaltet so seine Wirkung.<br />
Interessanterweise zeigte sich, dass der<br />
Hemmstoff, ähnlich wie Bitterstoffe<br />
selbst, auf mehrere Rezeptoren einwirkt.<br />
Es erscheint damit ungewiss, ob spezifische<br />
Bitterblocker, die nur einen Rezeptor<br />
hemmen, identifiziert werden können.<br />
Neben diesem Stoff konnten wir inzwischen<br />
auch noch weitere gruppenspezifische<br />
Hemmstoffe isolieren. Mit ihrer Hilfe<br />
wollen wir untersuchen, welchen Anteil<br />
ein bestimmter Bitterrezeptor an der<br />
Wahrnehmung eines bestimmten Ge -<br />
schmacks hat oder ob er noch andere physiologische<br />
Wirkungen besitzt. Gerade in<br />
Hinblick auf die zunehmend ins Blickfeld<br />
geratende Bedeutung von Bit ter stoffen<br />
<strong>für</strong> die Stoffwechselkontrolle kann sich<br />
dieser Aspekt als richtungsweisend her -<br />
aus stellen.<br />
Neu begonnene Vorhaben<br />
Maik Behrens, Martha Bromke, Sabine Frenzel,<br />
Maria-Mercedes Galindo, Sandra Hübner,<br />
Kristina Loßow, Masataka Narukawa, Simone<br />
Prandi, Jonas Töle, Anja Voigt, Nadine Voigt<br />
Die Mechanismen der Geschmacks wahr -<br />
nehmung <strong>für</strong> zwei der drei Makronähr -<br />
stoffe, Eiweiß und Kohlenhydrate, sind<br />
vergleichsweise gut untersucht. Vom<br />
Fett geschmack nahm man an, dass er weitestgehend<br />
auf die Wahrnehmung der<br />
Nahrungsmittelkonsistenz zurückzuführen<br />
ist. Versuche an Nagern haben jedoch<br />
jüngst ergeben, dass gustatorische Me -<br />
chanismen durchaus beteiligt sind und<br />
führten zur voreiligen Vergabe des Prä -<br />
dikats einer sechsten Grund geschmacks -<br />
art. Die Abteilung untersucht daher den<br />
Geschmack von Nahrungs fetten am<br />
Men schen im Rahmen eines von der<br />
Deut schen Forschungs gemein schaft (DFG)<br />
und des Forschungskreis der Ernährungs -<br />
industrie (FEI) geförderten Gruppen pro -<br />
jektes. Übereinstimmend mit Befunden an<br />
Ratten und Mäusen zeigte sich bislang,<br />
dass Menschen Nah rungs fette wahrschein<br />
lich über freie Fett säuren wahrnehmen.<br />
Die Verzahnung des Geschmackssinns<br />
mit dem Stoffwechsel stellt ein neu -<br />
artiges, rasant expandierendes For -<br />
schungs gebiet dar, das aufklären will,<br />
wie der Stoffwechsel durch die Ko -<br />
ordination der Funktionen des Verdau -<br />
ungssystems, des endokrinen Systems<br />
und der Chemo sensorik gesteuert wird.<br />
Im Rahmen eines vom Bundesministe -<br />
rium <strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF)<br />
geförderten Projektes hat die Abteilung<br />
die zelluläre Verteilung der Signal mole küle<br />
des Bitter- und Aminosäuregeschmacks<br />
im Verdauungstrakt lokalisiert. Derzeit<br />
untersucht sie zusammen mit Andreas<br />
Pfeiffer (Abteilung Klinische Ernährung)<br />
sowie mit auswärtigen Partnern der TU<br />
München und der Firma Symrise, welche<br />
Bedeutung die intestinale Geschmacks -<br />
�4 Hemmung des Bittergeschmacks von Saccharin durch rezeptorspezifische Blockierung.<br />
Chemische Strukturen vom Saccharin (A) und vom Hemmstoff (B). Der Hemmstoff unterdrückt<br />
die saccharinvermittelten Calciumsignale im zellbasierten Rezeptortestverfahren (C). Maßstab:<br />
vertikal 2.000 Lichteinheiten; horizontal 1 min. Der Anteil von Testpersonen, die die süßere oder<br />
bitterere von zwei Proben auswählen mussten, die Saccharin (Sac) mit und ohne Hemmstoff<br />
enthielten (D). Es ist klar zu sehen, dass nur der Bittergeschmack (linker Graph), aber nicht der<br />
Süßgeschmack (rechter Graph) des Saccharins verringert wird.<br />
15<br />
intensity artificial sweeteners usually<br />
possess bitter off-tastes restricting<br />
their suitability for calorie reduction.<br />
We have established receptor-based<br />
test assays to search, in collaboration<br />
with Thomas Hofmann, Jacob Ley, and<br />
Asahi Matsuyama (TU München,<br />
Symrise, Kikkoman), for salt taste<br />
enhancers. We isolate candidate molecules<br />
from fermentation and other<br />
reactions and assess their action by sensory<br />
tests in subjects (Fig. �3 ) and receptor<br />
assays. To date we have discovered<br />
a number of chemically different substances<br />
which we currently examine for<br />
their suitability to be used in foods.<br />
In collaboration with Jay Slack<br />
(Givaudan Flavors Corp., Cincennati) we<br />
described the first receptor-specific bitter<br />
taste blocker, 4-(2,2,3-trimethylcyclopentyl)-butanoic<br />
acid. It was found<br />
by systematic screening of a compound<br />
library using a proprietary receptorbased<br />
assay technology. The compound<br />
prevents activation of the major<br />
bitter receptor for the off-tastes of the<br />
most abundant high intensity sweeteners,<br />
saccharin and acesulfame K<br />
(~35,000 t world production) in vitro and<br />
reduces the perceived bitterness of<br />
these sulfonyl amides (Fig. �4 ). The<br />
blocker is GRAS (generally regarded as<br />
safe) approved and can be marketed. It<br />
exerts its action by competing with the<br />
sulfonyl amide sweeteners for occupying<br />
the receptors binding site. Like bitter<br />
substances it targets several receptors,<br />
making it less promising to find<br />
bitter blocker specific for only one<br />
receptor. However, the compound is<br />
valuable to be used with other bitter<br />
blockers that we found in the meantime<br />
for pinpointing the contribution of an<br />
individual receptor to a physiological<br />
response. This is relevant and topical in<br />
light of the emerging role of bitter taste<br />
receptors in metabolic regulation.<br />
�4 Inhibition of saccharin’s bitter offtaste<br />
through receptor-specific blockade.<br />
Chemical structures of saccharin (A) and<br />
the identified inhibitor (B). The inhibitor<br />
attenuates saccharin-induced calcium<br />
responses in cell-based receptor assays (C).<br />
Scale, vertical 2,000 light units; horizontal,<br />
1 min. Percentage of test persons who had<br />
to pick the sweeter or bitterer sample from<br />
two samples of saccharin (Sac) alone or in<br />
combination with the blocking agent (D).<br />
Clearly, the inhibitor affects only<br />
saccharin’s bitter taste (left panel) but<br />
not its sweetness (right panel).
16<br />
�5 Nerve fibers contacting bitter-sensing<br />
cells in a lingual taste bud. The image<br />
shows a fluorescence micrograph of a taste<br />
bud from the posterior tongue of a geneti -<br />
cally engineered mouse. Bitter-sensing cells<br />
appear in green, innervating fibers in<br />
white. Arrows point to regions with closely<br />
opposed nerves and cells. Numerous other<br />
taste bud cell types are not visible in this<br />
image. Scale, 20 µm.<br />
Newly initiated projects<br />
Whereas it is well established that<br />
recognition of two of the three<br />
macronutrients is mediated by gustatory<br />
mechanisms, it was thought that<br />
fatty taste depends primarily on sensing<br />
the texture of fat food. Recent<br />
results in rodents, however, involve<br />
gustatory mechanisms in fat detection<br />
generating the premature impression<br />
of having a sixth taste quality. The<br />
department examines the taste of<br />
fatty food under the framework of a<br />
cluster project of the German Research<br />
Foundation and the Research Associa -<br />
tion of the German Food Industry. In<br />
accordance with results in rodents, our<br />
data so far suggest that humans sense<br />
nutritive fats through gustatory detection<br />
of free fatty acids.<br />
The alliance of the sense of taste and<br />
the metabolism is a novel fast-developing<br />
research area aimed at elucidating<br />
how metabolic control is exerted by<br />
integrating the functions of the chemo -<br />
sensory, endocrine, and gastro intestinal<br />
systems. In the context of a project<br />
sponsored by the Federal Ministry of<br />
Education and Research, the department<br />
investigates with Andreas Pfeiffer<br />
(Department of Clinical Nutrition) and<br />
external partners the importance of<br />
intestinal taste receptors for metabolism<br />
in genetically engineered mice and<br />
human intervention studies.<br />
We will approach the problem of<br />
taste preference formation by investigating<br />
the molecular and cellular basis<br />
of reflex-like spitting out of unpalatable<br />
and swallowing of palatable food. We<br />
also aim at visualizing those neurons<br />
that control energy balance and are subject<br />
to gustatory control. So far, we have<br />
developed experimental tools to display<br />
taste-excited neurons and, in collaboration<br />
with Ulrich Boehm (Center for<br />
Molecular Neurobiology Hamburg),<br />
various strains of genetically manipulated<br />
mice. We will use these tools for<br />
studying with great precision transmission<br />
and central processing of gustatory<br />
information (Fig. �5 ).<br />
�5 Kontakte von Nervenfasern mit bitter-empfindlichen lingualen Rezeptorzellen. Das Bild<br />
zeigt die fluoreszenzmikroskopische Darstellung einer Geschmacksknospe vom hinteren Zun -<br />
genbereich einer genetisch manipulierten Maus. In grün sind bitter-empfindliche Rezeptor -<br />
zellen dargestellt, in weiß die einwandernden Nervenfasern. Gut zu sehen (Pfeile) sind Stellen<br />
mit engem Kontakt zwischen den Rezeptorzellen und den Nerven. Alle anderen Zellen, die am<br />
Aufbau einer Geschmacksknospe beteiligt sind, sind in dieser Darstellung nicht zu sehen.<br />
Maßstab: 20 µm.<br />
rezeptor-Aktivierung <strong>für</strong> die Stoffwech sel -<br />
kontrolle hat. Hierzu verwenden wir<br />
trans gene Mausmodelle und führen<br />
humane Interventionsstudien durch.<br />
Um die Ausbildung von Nahrungs prä fe -<br />
renzen zu verstehen, wollen wir zunächst<br />
die molekulare und zelluläre Basis des<br />
reflexartigen Ausspuckens unbekömmlicher<br />
und des Verschluckens bekömmlicher<br />
Nahrung aufklären. Ein weiteres Ziel ist,<br />
Nervenzellen zu identifizieren, welche die<br />
Energiebilanz kontrollieren und deren<br />
eigene Aktivität durch Geschmacks infor -<br />
ma tionen gesteuert wird. Basierend auf<br />
unseren Geschmacksrezeptorstudien hat<br />
die Abteilung die <strong>für</strong> diese neurobiologischen<br />
Untersuchun gen erforderlichen<br />
experimentellen Werk zeuge er zeugt.<br />
Wir haben in Zusam menarbeit mit<br />
Ulrich Boehm (Zentrum <strong>für</strong> Molekulare<br />
Neurobiologie Hamburg) Nachweisver -<br />
fahren <strong>für</strong> aktivierte Ner ven zellen ent -<br />
wickelt sowie sechs verschiedene Maus -<br />
linien erzeugt, in denen wir gezielt die<br />
Genorte verschiedener Geschmacks -<br />
rezep to ren verändert haben. Diese<br />
Hilfsmittel werden es uns erlauben, mit<br />
bisher unerreichter Präzision die Wei -<br />
terleitung und zentrale Verarbeitung<br />
gustatorischer Informationen im Gehirn<br />
zu erforschen (Abb. �5 ).<br />
Technische Mitarbeiter/innen<br />
Elke Chudoba<br />
Stefanie Demgensky<br />
Peggy Großmann<br />
Robert Kuhnert<br />
Horst Maischack<br />
Ulrike Redel<br />
Ellen Schöley-Pohl<br />
Renate Schröder<br />
Jessica Schulz<br />
Stefanie Schultz
Ausgewählte Publikationen<br />
Selected Publications<br />
Originalarbeiten/Original Papers<br />
Behrens, M., Brockhoff, A., Batram, C.,<br />
Kuhn, C., Appendino, G., Meyerhof, W.:<br />
The human bitter taste receptor<br />
hTAS2R50 is activated by the two natural<br />
bitter terpenoids Andrographolide and<br />
Amarogentin. J. Agric. Food Chem. 57,<br />
9860–9866 (<strong>2009</strong>).<br />
Behrens, M., Buck, F., Meyerhof, W.:<br />
Substrate specifity of rat DESC4, a type II<br />
transmembrane serine protease. Protein<br />
Pept. Lett. 16, 1–6 (<strong>2009</strong>).<br />
Biarnés, X., Marchiori, A., Giorgetti, A.,<br />
Lanzara, C., Gasparini, P., Carloni, P., Born,<br />
S., Brockhoff, A., Behrens, M., Meyerhof, W.:<br />
Insights into the binding of phenyltiocarbamide<br />
(PTC) agonist to its target human<br />
TAS2R38 bitter receptor. PLoS One 5(8):<br />
e12394 (Open Access) (2010).<br />
Brockhoff, A., Behrens, M., Niv, M.Y.,<br />
Meyerhof, W.: Structural requirements of<br />
bitter taste receptor activation. Proc. Natl.<br />
Acad. Sci. 107, 11110–11115 (2010).<br />
Intelmann, D., Batram, C., Kuhn, C.,<br />
Haseleu, G., Meyerhof, W., Hofmann, T.:<br />
Three TAS2R bitter taste receptors mediate<br />
the psychophysical responses to bitter<br />
compounds of hops (Humulus lupulus L.)<br />
and beer. Chemosens. Percept. 2, 118–132<br />
(<strong>2009</strong>).<br />
Kuhn, C., Bufe, B., Batram, C., Meyerhof, W.:<br />
Oligomerization of TAS2R bitter taste<br />
receptors. Chem. Senses 35, 395–406<br />
(2010).<br />
Mayoral, J.G., Nouzova, M., Brockhoff, A.,<br />
Goodwin, M., Hernandez-Martinez, S.,<br />
Richter, D., Meyerhof, W., Noriega, F.G.:<br />
Allatostatin-C receptors in mosquitoes.<br />
Peptides 31, 442–450 (2010).<br />
Meyerhof, W., Batram, C., Kuhn, C., Brock -<br />
hoff, A., Chudoba, E., Bufe, B., Appendino,<br />
G., Behrens, M.: The molecular receptive<br />
ranges of human TAS2R bitter taste<br />
receptors. Chem. Senses 35, 157–170<br />
(2010).<br />
Slack, J.P., Brockhoff, A., Batram, C.,<br />
Menzel, S., Sonnabend, C., Born, S., Ga lindo,<br />
M.M., Kohl, S., Thalmann, S., Ostopovici-<br />
Halip, L., Simons, C.T., Ungu reanu, I.,<br />
Duineveld, K., Bologa, C.G., Behrens, M.,<br />
Furrer, S., Oprea, T.I., Meyerhof, W.:<br />
Modulation of bitter taste perception by<br />
a small molecule hTAS2R antagonist.<br />
Curr. Biol. 20, 1104–1109 (2010).<br />
Wooding, S., Gunn, H., Ramos, P., Thal -<br />
mann, S., Xing, C., Meyerhof, W.: Genetics<br />
and bitter taste responses to goitrin, a<br />
plant toxin found in vegetables. Chem.<br />
Senses. 35, 685–692 (2010).<br />
Übersichtsarbeiten/Reviews<br />
Behrens, M., Meyerhof, W.: Mammalian<br />
bitter taste perception. In: Meyerhof, W.,<br />
Korsching, S. (eds.) Chemosensory Sys tems<br />
in Mammals, Fishes, and Insects (Results<br />
and Problems in Cell Differentiation; 47),<br />
Springer, 203–220 (<strong>2009</strong>).<br />
Behrens, M., Meyerhof, W.: Oral and extraoral<br />
bitter taste receptors. In: Meyerhof, W.,<br />
Beisiegel, U., Joost, H.-G. (eds.) Sensory and<br />
Metabolic Control of Energy Balance<br />
(Results and Problems in Cell Differen -<br />
tiation; 52), Springer, 87–99 (2010).<br />
Behrens, M., Staehler, F., Shi, P., Bufe, B.,<br />
Meyerhof, W.: Taste: Topics in Chemical<br />
Biology. In: Begley, T. P. Wiley Encyclopedia<br />
of Chemical Biology. John Wiley & Sons,<br />
Hoboken, N.J. (<strong>2009</strong>).<br />
Meyerhof, W.: Auf den Geschmack<br />
gekommen? Effekte der sensorischen<br />
Wahrnehmung auf die Variabilität des<br />
Essverhaltens. Aktuel. Ernaehr. Med. 34,<br />
Suppl. 1, S6–S9 (<strong>2009</strong>).<br />
Stähler, F., Meyerhof, W.: Geschmacks -<br />
präferenzen/Geschmacksversionen – wie<br />
Rezeptorzellen Nahrungspräferenzen prägen.<br />
Schweizer Zeitschrift <strong>für</strong> Er näh rungs -<br />
medizin 2/10, 6–9 (2010).<br />
Drittmittelprojekte<br />
External Funding<br />
17<br />
Struktur und Funktion der humanen<br />
TAS2R Bittergeschmacksrezeptoren<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.03.2008 – 31.03.2011<br />
Molekulare Mechanismen der Fett -<br />
geschmackswahrnehmung<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.05.<strong>2009</strong> – 30.04.2012<br />
Beiträge der T1R2 & T1R3 Unterein -<br />
heiten des Süßgeschmackrezeptors zur<br />
Detektion von Saccharin und Brazzein<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.03.2010 – 28.02.2013<br />
Bioassay-unterstützte Identifizierung<br />
von Salzgeschmackverstärkern zur Ent -<br />
wicklung kochsalzarmer Lebensmittel<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.07.2006 – 30.06.<strong>2009</strong><br />
Bioassay-geleitete Optimierung von<br />
Salzgeschmacksverstärkern zur Ent wick -<br />
lung kochsalzreduzierter Lebens mittel<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.07.<strong>2009</strong> – 30.06.2011<br />
Innovation <strong>für</strong> den Ernährungssektor:<br />
Verbundprojekt SEGATROM: Senso -<br />
rische und gastrointestinale Einflüsse<br />
von Geschmacksrezeptorvarianten auf<br />
den Metabolismus und die Ernährung<br />
des Menschen<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.09.2010 – 31.08.2013<br />
Internationales Leibniz-Graduier ten kol -<br />
leg: Sensorische, endokrine und metabolische<br />
Kontrolle der Nahrungs aus -<br />
wahl<br />
Finanzierung: WGL Pakt <strong>für</strong> Innovation<br />
und Forschung<br />
Laufzeit: 01.01.2007 – 31.12.<strong>2009</strong><br />
Deorphanization of bitter taste receptors<br />
that modulate the bitter response<br />
in humans<br />
Finanzierung: Givaudan Flavors Corpo -<br />
ration, USA<br />
Laufzeit: 01.09.2003 – 31.08.2010<br />
Molecular interaction sites within the<br />
sweet taste receptor for sweeteners and<br />
sweet taste modulators<br />
Finanzierung: Givaudan Suisse SA,<br />
Schweiz<br />
Laufzeit: 01.01.<strong>2009</strong> – 31.12.2010<br />
Mechanisms of sweet receptor activation<br />
by new Symrise-compounds<br />
Finanzierung: Symrise AG<br />
Laufzeit: 01.08.2007 – 31.12.2011
18<br />
Department of Pharmacology<br />
Head: Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
Summary Obesity (morbid overweight)<br />
is the most important symptom of the<br />
metabolic syndrome, which also comprises<br />
insulin resistance, dyslipoproteinemia<br />
(abnormal concentrations of<br />
plasma lipoproteins), and hypertension<br />
(high blood pressure). In the absence of<br />
obesity, other symptoms of the metabolic<br />
syndrome and its secondary complications<br />
such as type 2 diabetes are<br />
rare. Obesity is caused by the interaction<br />
of life-style factors with a genetic predisposition.<br />
The aim of the department<br />
is to elucidate the pathogenesis of obesity<br />
and its complications, with particular<br />
emphasis on the role of nutrition,<br />
on genetic factors, and their interaction.<br />
Identification of susceptibility genes<br />
for obesity, insulin resistance, and type<br />
2 diabetes in a mouse model<br />
The polygenic predisposition (numerous<br />
variant genes) of obesity and diabetes<br />
is characterized by a complex inter -<br />
action of different gene variants with<br />
each other and with exogenic factors<br />
(such as a fat-enriched diet). So far, only<br />
a small fraction of the genetic basis of<br />
obesity has been identified in human<br />
studies (genome-wide association stu -<br />
dies or linkage studies). Therefore, the<br />
group employs a polygenic mouse<br />
model of the metabolic syndrome, the<br />
New-Zealand obese (NZO) mouse, in<br />
order to identify novel adipogenic and<br />
diabetogenic gene variants. Thereby,<br />
we intend to identify basic pathogenetic<br />
mechanisms that are also relevant<br />
in the human disease.<br />
NZO mice develop the metabolic<br />
syndrome (obesity, insulin resistance,<br />
dyslipoproteinemia, and hypertension)<br />
and type 2 diabetes with beta-cell failure.<br />
Swiss Jim Lambert (SJL) mice are<br />
lean, normoglycemic and resistant to<br />
high-fat diet induced weight gain, and<br />
C57BL/6J (B6) mice are lean and normoglycemic.<br />
We mapped loci modifying<br />
body weight and plasma glucose levels<br />
in backcross or F2 intercross experiments<br />
of the NZO with the lean strains.<br />
We identified more than 15 QTL distributed<br />
over the whole mouse genome<br />
(Fig. �1 ). The diabetes QTL Nidd/SJL on<br />
chromosome 4 is associated with<br />
* Scientists changed in <strong>2009</strong> to the newly<br />
founded Department of Experimental<br />
Diabetology<br />
�1 Diana Schulze preparing samples for a<br />
DNA analysis.<br />
Abteilung Pharmakologie<br />
Leitung: Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
Zusammenfassung Adipositas (krankhaftes<br />
Übergewicht) ist die wichtigste<br />
Komponente des Metabolischen Syn -<br />
droms, das zudem durch Insulinresistenz,<br />
Fettstoffwechselstörung und Bluthoch -<br />
druck gekennzeichnet ist. Ohne Adi po sitas<br />
treten die anderen Symptome des Meta -<br />
bolischen Syndroms sowie seine Folgekomplikationen,<br />
zu denen auch der<br />
Typ-2-Diabetes zählt, nur selten auf. Ihre<br />
Ur sachen sind erbliche Veranlagung und<br />
Lebensstil, die miteinander in Wechsel -<br />
wirkung stehen. Ziel der Abteilung ist es,<br />
die Pathogenese (Krankheitsentstehung)<br />
der Adipositas und ihrer Komplikationen<br />
aufzuklären und den Einfluss der Ernäh -<br />
rung auf die Entstehung des Metaboli -<br />
schen Syndroms unter Berücksichtigung<br />
genetischer Faktoren zu untersuchen.<br />
Identifikation von Suszeptibilitätsgenen<br />
<strong>für</strong> Adipositas, Insulinresistenz und Typ-2-<br />
Diabetes in einem Mausmodell<br />
Reinhart Kluge, Stephan Scherneck*,<br />
Heike Vogel*<br />
Adipositas und Diabetes basieren auf<br />
einer polygenen Veranlagung, das heißt,<br />
mehrere Genvarianten spielen <strong>für</strong> die<br />
Krankheitsentstehung eine Rolle. Diese<br />
Veranlagung ist durch das komplexe<br />
Interagieren der einzelnen Genvarianten<br />
miteinander und durch die Wechsel wir -<br />
kung der Genvarianten mit äußeren<br />
Faktoren charakterisiert. Zu diesen Fakto -<br />
ren zählt insbesondere eine fettreiche<br />
Ernährung.<br />
Bisher haben Wissenschaftler mittels<br />
Untersuchungen am Menschen, z. B.<br />
durch genomweite Assoziationsstudien<br />
und genomweite Kopplungsanalysen,<br />
nur wenige Genvarianten identifizieren<br />
können, die zur Pathogenese der Adi -<br />
positas und des Diabetes beitragen. Die<br />
Gruppe nutzt daher ein gut definiertes,<br />
polygenes Mausmodell <strong>für</strong> das Meta -<br />
bolische Syndrom, die New-Zealand obese<br />
(NZO)-Maus, um Adipositas- und Dia -<br />
betes gene zu identifizieren und die<br />
Ergeb nisse dann auf den Menschen zu<br />
übertragen.<br />
Die NZO-Maus entwickelt relativ<br />
schnell ein Metabolisches Syndrom. In<br />
der Folge erkranken die Tiere an Typ-2-<br />
Diabetes, was mit einem Versagen der<br />
Beta-Zellen der Bauch speichel drüse einhergeht.<br />
Dagegen sind Swiss-Jim-Lambert<br />
(SJL)-Mäuse schlank, normoglykämisch<br />
*Mitarbeiter wechselten <strong>2009</strong> in die neu<br />
gegründete Abteilung Experimentelle<br />
Diabetologie<br />
und nehmen selbst unter einer Hoch-Fett-<br />
Diät nicht an Kör per gewicht zu, ebenso<br />
sind C57BL/6J (B6)-Mäuse schlank, normoglykämisch<br />
und diabetesresistent.<br />
Aufgrund der gegensätzlichen Eigen -<br />
schaften des NZO-Stamms und der beiden<br />
anderen Maus stämme, konnten wir mit<br />
Hilfe von Kreuzungsexperimenten, ge -<br />
koppelt mit ge netischen Unter suchun -<br />
gen (Abb. �1 ) und Phäno typi sie rungen der<br />
Folgege ne ra tionen, mehr als 15 chromosomale<br />
Abschnitte, so genannte quantitative<br />
trait loci (QTL) identifizieren, die das<br />
Kör pergewicht und die Blutglucose-<br />
Spiegel der NZO-Maus beeinflussen. Da -<br />
bei waren die identifizierten QTL über das<br />
ganze Maus-Genom verteilt. Der QTL<br />
Nidd/SJL ist z. B. auf Chromosom 4 lokalisiert.<br />
Er hat ein diabetogenes Potential<br />
und ist mit einer Hyperglykämie assoziiert,<br />
sofern die Mäuse das Allel des schlanken<br />
SJL-Stamms tragen. Um diesen QTL ge -<br />
nauer zu kartographisieren, züchteten<br />
wir kongene Stämme (Inzucht-Stämme),<br />
indem wir durch Rückkreuzungen Gen-<br />
Seg mente des SJL-Chromosoms 4 auf<br />
Mäuse mit dem genetischen Hintergrund<br />
eines B6-Stamms übertrugen (Intro -<br />
gression). Zudem führten wir parallel<br />
�1 Diana Schulze bereitet Proben <strong>für</strong> eine<br />
DNS-Analyse vor.
�2 Ein im Intron 3 des Zfp69-Gens integriertes Retrotransposon führt zu einem Verlust des<br />
Zfp69-Proteins in NZO- bzw. B6-Mäusen (A). In Mäusen mit einem B6.V-Lep ob -Hintergrund führt<br />
die Mutation im Zfp69-Gen zu einem Anstieg des Blutzuckers (Glucose), der Triglyzeridwerte im<br />
Plasma (C) und in der Leber (D) sowie zu einer Verminderung des Fettdepots der Gonaden (E).<br />
Reporter kreuzungen mit dem NZO-<br />
Stamm und dem Stamm der zur Fett sucht<br />
neigenden, monogenetischen B6.V-Lep ob -<br />
Maus durch, in der Annahme, dass das SJL-<br />
Allel bei adipösen Tieren die Konzen tra tion<br />
des Blutzuckers erhöht. Mit Hilfe dieser<br />
Untersuchungen konnten wir einen kritischen<br />
Bereich von 2.1 Mbp auf dem distalen<br />
Bereich von Chromosom 4 eingrenzen,<br />
der <strong>für</strong> den diabetischen Phänotyp<br />
verantwortlich ist und in dem zehn Gene<br />
lokalisiert sind. Eine genaue Analyse der<br />
Gene wies auf eine bedeutsame Varianz<br />
des Gens Zfp69 hin, das den Zink-Finger-<br />
Domänen-Transkriptionsfaktor Zfp69 ko -<br />
diert.<br />
Wir konnten zeigen, dass sowohl in<br />
NZO- als auch in B6-Mäusen die Gen -<br />
sequenz des Transkriptionsfaktors im<br />
Intron 3 durch ein Retrotransposon<br />
(IAPLTR1) unterbrochen ist. Diese Unter -<br />
brechung führt zu einer verstümmelten<br />
mRNA, welcher Sequenzen <strong>für</strong> be -<br />
stimmte regulatorische Domänen des<br />
Zfp69 fehlen. Im Gegensatz dazu wird das<br />
diabetogene SJL-Allel in eine normale<br />
mRNA transkribiert. In dem Mausmodell,<br />
das den Nidd/SJL-Locus auf dem Hinter -<br />
grund der B6.V-Lep ob -Maus trägt, führte<br />
die Expression des Zfp69 SJL -Allels zur<br />
Hyper glykämie, zu einer Verminde rung<br />
der Fettdepots der Gonaden sowie zu<br />
erhöhten Triglyzeridwerten im Plasma<br />
und der Leber (Abb. �2 ). In zukünftigen<br />
Studien wollen wir weitere Diabetesgene<br />
identifizieren sowie die molekulare Funk -<br />
tion von Zfp69 charakterisieren.<br />
Technische Mitarbeiterin<br />
Annett Seelig<br />
�2 A retrotransposon integrated into<br />
intron 3 of the Zpf69 gene results in the<br />
loss of Zfp69 protein in NZO and B6 mice<br />
(A). On the background of B6.V-Lep ob mice<br />
the Zfp69 mutation results in increased<br />
blood glucose (B) and plasma triglyceride<br />
levels (C), as well as in increased liver<br />
triglyceride content (D), and reduced<br />
weight of gonadal fat pads (E).<br />
19<br />
hyperglycemia, when mice carry the<br />
allele from the lean SJL strain. To finemap<br />
this locus, we created congenic<br />
mice by introgressing segments of SJL<br />
chromosome 4 into the B6 background<br />
and performing a reporter cross with<br />
NZO or the monogenic obese B6.V-<br />
Lep ob mouse, predicting that SJL allele<br />
would increase blood glucose concentrations<br />
in the obese state. With this<br />
strategy, we identified a critical interval<br />
of 2.1 Mbp on distal chromosome 4<br />
conferring the diabetic phenotype.<br />
Analysis of the 10 genes in this critical<br />
interval revealed a striking allelic variance<br />
of Zfp69 encoding zinc finger<br />
domain transcription factor 69. In NZO<br />
and B6, a retrotransposon (IAPLTR1a) in<br />
intron 3 disrupted the gene by formation<br />
of a truncated mRNA that lacked<br />
the coding sequence for regulatory<br />
domains of Zfp69, whereas the diabetogenic<br />
SJL allele generated a normal<br />
mRNA. When combined with the B6.V-<br />
Lep ob background, the diabetogenic<br />
Zfp69 SJL allele produced hyperglycemia,<br />
reduced gonadal fat, and increased<br />
plasma and liver triglycerides (Fig. �2 ).<br />
In future studies, we aim to identify<br />
additional diabetes genes and to characterize<br />
the molecular function of<br />
Zfp69.
20<br />
Drittmittelprojekte<br />
External Funding<br />
Initiierung des Aufbaus des Deutschen<br />
Zentrums <strong>für</strong> Diabetesforschung<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.07.<strong>2009</strong> – 31.12.2013<br />
NUPREDM: BioMed: Nutritional Pre ven -<br />
tion of Type 2 Diabetes mellitus: Func -<br />
tional Basis of Protective Foods and<br />
Individualisation of Intervention<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.02.<strong>2009</strong> – 31.01.2012<br />
Optimierte Pflanzenöle und Omega-3<br />
Fettsäuren in der Prävention von Hyper -<br />
lipidämie, Insulinresistenz und Typ-2-<br />
Diabetes<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.07.2006 – 30.06.<strong>2009</strong><br />
NGFN-plus: Molekulare Mechanismen<br />
der Adipositas: Identifizierung von Ge -<br />
nen, die zur polygenen Adipositas der<br />
Maus beitragen<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.06.2008 – 31.05.2013<br />
Internationales Leibniz-Graduierten kol -<br />
leg: Sensorische, endokrine und meta bolische<br />
Kontrolle der Nah rungs auswahl<br />
Finanzierung: WGL Pakt <strong>für</strong> Innovation<br />
und Forschung<br />
Laufzeit: 01.01.2007 – 31.12.<strong>2009</strong><br />
Ausgewählte Publikationen<br />
Selected Publications<br />
Originalarbeiten/Original Papers<br />
Dreja, T., Jovanovic, Z., Rasche, A., Kluge, R.,<br />
Herwig, R., Tung, Y.C.L., Joost, H.-G., Yeo,<br />
G.S.H., Al-Hasani, H.: Diet-induced gene<br />
expression of isolated pancreatic islets<br />
from a polygenic mouse model of the<br />
metabolic syndrome. Diabetologia 53,<br />
309–320 (Open Access) (2010).<br />
Fisher, E., Boeing, H., Fritsche, A., Doering,<br />
F., Joost, H.-G., Schulze, M.B.: Whole-grain<br />
consumption and transcription factor-7like<br />
2 (TCF7L2) rs7903146: gene-diet<br />
interaction in modulating type 2 diabetes<br />
risk. Br. J. Nutr. 101, 478–481 (<strong>2009</strong>).<br />
Hommel, A., Hesse, D., Völker, W., Jaschke,<br />
A., Moser, M., Engel, T., Blüher, M., Zahn, C.,<br />
Chadt, A., Ruschke, K., Vogel, H., Kluge, R.,<br />
Robenek, H., Joost, H.-G., Schürmann, A.:<br />
The ARF-like GTPase ARFRP1 is essential for<br />
lipid droplet growth and is involved in the<br />
regulation of lipolysis. Mol. Cell. Biol. 30,<br />
1231–1242 (2010).<br />
Scherneck, S., Nestler, M., Vogel, H., Blüher,<br />
M., Block, M.-D., Diaz, M.B., Herzig, S.,<br />
Schulz, N., Teichert, M., Tischer, S., Al-<br />
Hasani, H., Kluge, R., Schürmann, A., Joost,<br />
H.-G.: Positional cloning of zinc finger<br />
domain transcription factor Zfp69, a<br />
candidate gene for obesity-assoxiated<br />
diabetes contributed by mouse locus<br />
Nidd/SJL. PLoS Genet. 5(7): e1000541,<br />
(Open Access) (<strong>2009</strong>).<br />
Schulze, M.B., Fritsche, A., Boeing, H.,<br />
Joost, H.-G.: Fasting plasma glucose and<br />
type 2 diabetes risk: a non-linear relationship.<br />
Diabet. Med. 27, 473–476 (2010).<br />
Schulze, M.B., Weikert, C., Pischon, T.,<br />
Bergmann, M.M., Al-Hasani, H., Schlei cher,<br />
E., Fritsche, A., Häring, H.-U., Boeing, H.,<br />
Joost, H.-G.: Use of multiple metabolic and<br />
genetic markers to improve the prediction<br />
of type 2 diabetes: the EPIC-Potsdam<br />
study. Diabetes Care 32, 2116–2119<br />
(<strong>2009</strong>).<br />
Vogel, H., Nestler, M., Rüschendorf, F.,<br />
Block, M.-D., Tischer, S., Kluge, R.,<br />
Schürmann, A., Joost, H.-G., Scherneck, S.:<br />
Characterization of Nob3, a major quantitative<br />
trait locus for obesity and hyperglycemia<br />
on mouse chromosome 1.<br />
Physiol. Genomics 38, 226–232 (Open<br />
Access) (<strong>2009</strong>).<br />
Übersichtsarbeiten/Reviews<br />
Joost, H.-G.: The genetic basis of obesity<br />
and type 2 diabetes: lessons from the New-<br />
Zealand obese mouse a polygenic model<br />
of the metabolic syndrome. In: Meyerhof,<br />
W., Beisiegel, U., Joost, H.-G. (eds.) Sensory<br />
and Metabolic Control of Energy Balance<br />
(Results and Problems in Cell Differen tia -<br />
tion; 52), Springer, 1–11 (2010).<br />
Herausgeberschaften/Editors<br />
Meyerhof, W., Beisiegel, U., Joost, H.-G.:<br />
Sensory and Metabolic Control of Energy<br />
Balance (Results and Problems in Cell<br />
Differentiation; Vol. 52), Springer (2010).
Arbeitsgruppe Experimentelle Adipositas<br />
Leitung: apl. Prof. Dr. Hadi Al-Hasani<br />
Untersuchung von Suszeptibilitätsgenen<br />
und -faktoren <strong>für</strong> Adipositas und<br />
Diabetes mit Hilfe von Mausmodellen<br />
Alexandra Chadt, Janine Dokas, Tanja Dreja,<br />
Franziska Neumann<br />
Adipositas und Typ-2-Diabetes gehören zu<br />
den wichtigsten ernährungsbedingten<br />
Erkrankungen und resultieren aus komplexen<br />
Interaktionen genetischer Risiko -<br />
faktoren mit der Umwelt. Genomweite<br />
Ansätze wie Genexpressionsanalysen,<br />
Kopplungs- und Assoziationsstudien ha -<br />
ben zur Iden ti fizierung zahlreicher Kandi -<br />
datengene <strong>für</strong> die Erkrankungen geführt<br />
(Abb. �1 ). Allerdings sind noch viele Kom -<br />
ponenten unbekannt und beim Men -<br />
schen schwer identifizierbar. Poly gene<br />
Mausmodelle bilden die Kom plexi tät<br />
menschlicher Stoffwechselerkran kungen<br />
hinreichend gut ab und sind daher in<br />
besonderer Weise zur Unter suchung<br />
der molekularen Mechanismen bei der<br />
Krank heitsent stehung und der Inter -<br />
aktion genetischer Faktoren mit der Um -<br />
welt geeignet.<br />
Der New-Zealand obese (NZO)-Maus -<br />
stamm gilt als besonders gut definiertes,<br />
polygenes Mausmodell <strong>für</strong> das Meta -<br />
bolische Syndrom. Insbesondere bei einer<br />
fettreichen Ernährung entwickeln diese<br />
Tiere Adipositas, Hyperglycämie und<br />
Hyperinsulinämie sowie schließlich einen<br />
Typ-2-Diabetes-ähnlichen Phänotyp aufgrund<br />
einer massiven Zerstörung der<br />
insulinproduzierenden pankreatischen<br />
Betazellen. Da der klinische Verlauf der<br />
Erkrankung bei den NZO-Mäusen in vielen<br />
Aspekten dem Krankheitsverlauf beim<br />
Menschen ähnelt, nutzen wir dieses<br />
Tiermodell, um die Pathomechanismen zu<br />
untersuchen, die der Zerstörung der insulinproduzierenden<br />
Zellen zu Grunde liegen.<br />
Fütterten wir die Tiere mit einer fettund<br />
kohlenhydratreichen Diät (HFD), entwickelten<br />
sie eine ausgeprägte Adipo -<br />
sitas, eine Insulinresistenz und schließlich<br />
– nach dem Untergang der insulinproduzierenden<br />
Betazellen – einen Typ-2-Dia -<br />
betes. Die Verfütterung einer kohlenhydratfreien<br />
Hochfettdiät (CHF) führte bei<br />
den Tieren zwar auch zu Adipositas und<br />
Insulinresistenz, schützte die Beta zellen<br />
jedoch vor dem Absterben. Um die dieser<br />
Beobachtung zu Grunde liegenden<br />
Mechanismen genauer zu untersuchen,<br />
führten wir zudem zeitaufgelöste ge -<br />
nomweite Expressionsanalysen der insulinproduzierenden<br />
Zellen durch. Hier<strong>für</strong><br />
setzten wir in Zusammenarbeit mit<br />
Kollegen der University of Cambridge eine<br />
sehr aufwändige Technik (Laser-Capture-<br />
Microdissection) ein, um die zu untersuchenden<br />
Zellen auf besonders schonende<br />
Weise zu isolieren. Die gewonnene<br />
RNA wurde schließlich mit Microarrays<br />
(Affymetrix Mouse 430 2.0 GeneChips)<br />
analysiert.<br />
Die Ergebnisse der Analysen zeigen,<br />
�1 Genetische Hotspots <strong>für</strong> klinische Merkmale des Typ-2-Diabetes bei der Maus. Genetische<br />
Kopplungsanalysen von Mäusen haben eine Vielzahl genomischer Regionen identifiziert, die<br />
den Blutzucker, den Insulinspiegel und die Glucosetoleranz beeinflussen können. Wie in der<br />
Heatmap gezeigt, weisen Regionen mit hohen LOD (logarithm of the odds)-Werten auf kritische<br />
genomische Segmente <strong>für</strong> den Glucosestoffwechsel hin.<br />
Section – Experimental Obesity<br />
Head: apl. Prof. Dr. Hadi Al-Hasani<br />
21<br />
Investigation of susceptibility genes<br />
and factors for obesity and diabetes in<br />
mouse models<br />
Obesity and type 2 diabetes represent<br />
the most important contemporary<br />
nutrition-dependent health problems.<br />
Both diseases are caused by complex<br />
interaction of multiple variant genes<br />
(genetic predisposition) with pre -<br />
disposing environmental factors.<br />
Genome-wide screening methods, such<br />
as gene expression profiling, linkage<br />
analyses and association studies, led to<br />
the identification of numerous candidate<br />
genes for the diseases (Fig. �1 ).<br />
However, a large part of the genetic<br />
basis of obesity and diabetes is un -<br />
known and difficult to study in humans.<br />
Polygenic mouse models closely reflect<br />
the complexity of human metabolic<br />
diseases and are particularly useful<br />
for studying pathomechanisms and<br />
gene/environment interactions.<br />
The New-Zealand obese (NZO)<br />
mouse strain represents an established<br />
model for the metabolic syndrome. On<br />
a high-fat diet, the animals develop obesity,<br />
hyperglycemia, and hyperinsulinemia,<br />
resulting in substantial pancreatic<br />
beta-cell loss and eventually type 2<br />
diabetes. In order to investigate the<br />
patho mechanism of pancreatic betacell<br />
destruction, we study this mouse<br />
model, since it resembles in many clinical<br />
aspects the onset and progression<br />
of the disease.<br />
A combination of dietary fat and carbohydrates<br />
leads in these animals to<br />
pronounced obesity, insulin resistance,<br />
beta-cell destruction, and to frank<br />
diabetes. However, animals fed with a<br />
carbohydrate-free high fat-diet were<br />
equally obese and insulin-resistant but<br />
were protected from developing diabetes.<br />
We performed time-lapsed<br />
genome-wide expression analyses of<br />
insulin-producing pancreatic islets<br />
from these mice. In collaboration with<br />
colleagues from the University of<br />
Cambridge, we isolated the islet cells<br />
�1 Genetic hotspots for diabetes-related<br />
traits in mice. Previous linkage studies of<br />
mice have reported numerous genomic<br />
regions implicated in the control of blood<br />
glucose, insulin and glucose tolerance. To<br />
identify the most relevant consensus<br />
regions, we have performed a large-scale<br />
meta-analysis of the data. As illustrated in<br />
the heat map, regions with high LOD<br />
values (logarithm of the odds, a statistical<br />
measure of correlation) indicate critical<br />
genomic segments for the regulation of<br />
glucose homeostasis.
22<br />
�2 Studies of carbohydrate-induced<br />
diabetes. Mice fed with a carbohydratecontaining<br />
high-fat-diet (HFD) develop<br />
obesity and diabetes whereas mice fed<br />
with a carbohydrate-free high-fat-diet<br />
(CHF) are protected from developing<br />
diabetes (A, B). In a genome-wide<br />
expression analysis of isolated pancreatic<br />
islets, we identified potential candidate<br />
genes for diabetes (C), some of which have<br />
also been associated with diabetes in<br />
humans (D).<br />
with laser-capture microdissection,<br />
purified the pancreatic islet RNA and<br />
performed analysis with microarrays<br />
(Affymetrix Mouse 430 2.0 GeneChips).<br />
Our results demonstrate that the carbohydrate<br />
component in the high-fat<br />
diet induces complex alterations of<br />
gene expression in pancreatic islets<br />
(Fig. �2 ). In the pre-diabetic state, over<br />
2,000 islet transcripts were differentially<br />
regulated in response to dietary carbohydrates,<br />
including genes associated<br />
with cell-cycle progression, proliferation<br />
and differentiation of islet cells,<br />
oxidative phosphorylation and oxidative<br />
stress (e.g., Cdkn1b, Tmem27, Pax6,<br />
Cat, Prdx4 and Txnip), indicating an<br />
important role of beta-cell substrate<br />
and energy metabolism in the development<br />
of diet-induced diabetes. More -<br />
over, we identified several diabetes<br />
candidate genes, which correlated with<br />
recent data from human genetic studies<br />
(e.g., Cacna1d, Chd2, Clip2, Igf2bp2,<br />
Dach1, Tspan8).<br />
Recent molecular and genetic analyses<br />
of our diabetes mouse models also<br />
led to the identification of Tbc1d1 (tre-<br />
2/USP6, BUB2, cdc16 domain-family<br />
member 1), a novel susceptibility gene<br />
for obesity and diabetes. Tbc1d1<br />
encodes a signaling protein in skeletal<br />
muscle which is involved in the regulation<br />
of the insulin-dependent glucose<br />
transporter GLUT4. In humans, a mutation<br />
in the TBC1D1 gene has been associated<br />
with severe impairment of<br />
energy metabolism and obesity. The<br />
specific function of TBC1D1 in glucose<br />
and lipid metabolism is currently being<br />
investigated to develop novel strategies<br />
for diagnosis and therapy of obesity and<br />
diabetes.<br />
�2 Untersuchungen zum Kohlenhydrat-induzierten Diabetes im Mausmodell. Eine fett- und<br />
kohlenhydratreiche Diät (HFD) führt bei Mäusen zu Adipositas und Diabetes, während eine<br />
kohlenhydratfreie Hochfettdiät (CHF) Diabetes-protektiv wirkt (A, B). In einer genomweiten<br />
Expressionsanalyse wurden Gene identifiziert, die möglicherweise in einem kausalen Zusam -<br />
menhang mit der Diabetesentstehung stehen (C) und von denen auch einige mit der Diabetes -<br />
entstehung beim Menschen assoziiert sind (D).<br />
dass der Kohlenhydratanteil in der Nah -<br />
rung zu komplexen Auslenkungen in<br />
der Genexpression der Betazellen führt<br />
(Abb. �2 ). Die Kohlenhydrate in der fettreichen<br />
Diät bewirken dabei die differenzielle<br />
Expression von über 2.000 Transkripten in<br />
Betazellen, insbesondere von Genen, die<br />
eine Funktion bei der Kontrolle des Zell -<br />
zyklus, des Wachstums, der Differenzie -<br />
rung sowie der oxidativen Phosphorylie -<br />
rung und der oxidativen Stressantwort<br />
haben (z. B. Cdkn1b, Tmem27, Pax6, Cat,<br />
Prdx4 undTxnip). Dieser Befund deutet auf<br />
eine wichtige Rolle des Substrat- und<br />
Energiestoffwechsels von Betazellen bei<br />
der Entstehung des Diät-induzierten<br />
Diabetes hin. Darüber hinaus konnten wir<br />
mehrere mögliche Risikogene <strong>für</strong> die<br />
Diabetesentstehung identifizieren, von<br />
denen einige auch in neueren humangenetischen<br />
Untersuchungen validiert werden<br />
konnten (z. B. Cacna1d, Chd2, Clip2,<br />
Igf2bp2, Dach1 und Tspan8).<br />
Mit Hilfe molekulargenetischer Unter -<br />
suchungen an einem anderen Maus -<br />
modell konnten wir bereits Tbc1d1<br />
(tre-2/USP6, BUB2, cdc16 domain-family<br />
member 1) als ein neuartiges Risikogen <strong>für</strong><br />
Adipositas und Diabetes identifizieren.<br />
Das Tbc1d1-Gen kodiert <strong>für</strong> ein Signal -<br />
protein, das eine wichtige Rolle im Ske -<br />
lettmuskel bei der Regulierung des insulin-abhängigen<br />
Glucosetransports durch<br />
den Glucosetransporter GLUT4 spielt.<br />
Eine Mutation in TBC1D1 kann auch beim<br />
Menschen zu schweren Störungen des<br />
Energiestoffwechsels und zu Adipositas<br />
führen. Die spezifische Funktion von<br />
TBC1D1 im Glucose- und Fettstoff wech sel<br />
ist Gegenstand laufender Untersuchun -<br />
gen der Gruppe, um neue Ansätze <strong>für</strong> die<br />
Diagnose und Therapie von Adipositas<br />
und Diabetes zu entwickeln.<br />
Technische Mitarbeiterinnen:<br />
Carolin Borchert<br />
Anne Karasinsky<br />
Diana Schulze
Ausgewählte Publikationen<br />
Selected Publications<br />
Originalarbeiten/Original Papers<br />
Bernhardt, U., Carlotti, F., Hoeben, R.C.,<br />
Joost, H.-G., Al-Hasani, H.: A dual role of the<br />
N-terminal FQQI motif in GLUT4 trafficking.<br />
Biol. Chem. 390, 883–892 (<strong>2009</strong>).<br />
Dreja, T., Jovanovic, Z., Rasche, A., Kluge, R.,<br />
Herwig, R., Tung, Y.C.L., Joost, H.-G., Yeo,<br />
G.S.H., Al-Hasani, H.: Diet-induced gene<br />
expression of isolated pancreatic islets<br />
from a polygenic mouse model of the<br />
metabolic syndrome. Diabetologia 53,<br />
309–320 (Open Access) (2010).<br />
Fisher, E., Schulze, M.B., Stefan, N., Häring,<br />
H.-U., Döring, F., Joost, H.-G., Al-Hasani, H.,<br />
Boeing, H., Pischon, T.: Association of the<br />
FTO rs9939609 single nucleotide polymorphism<br />
with C-reactive protein levels.<br />
Obesity 17, 330–334 (<strong>2009</strong>).<br />
Hesse, D., Hommel, A., Jaschke, A., Moser,<br />
M., Bernhardt, U., Zahn, C., Kluge, R.,<br />
Wittschen, P., Gruber, A.D., Al-Hasani, H.,<br />
Joost, H.-G., Schürmann, A.: Altered GLUT4<br />
trafficking in adipocytes in the absence of<br />
the GTPase Arfrp1. Biochem. Biophys. Res.<br />
Commun. 394, 896–903 (2010).<br />
Hommel, A., Hesse, D., Völker, W., Jaschke,<br />
A., Moser, M., Engel, T., Blüher, M., Zahn, C.,<br />
Chadt, A., Ruschke, K., Vogel, H., Kluge, R.,<br />
Robenek, H., Joost, H.-G., Schürmann, A.:<br />
The ARF-like GTPase ARFRP1 is essential for<br />
lipid droplet growth and is involved in the<br />
regulation of lipolysis. Mol. Cell. Biol. 30,<br />
1231–1242 (2010).<br />
Scherneck, S., Nestler, M., Vogel, H., Blüher,<br />
M., Block, M.-D., Diaz, M.B., Herzig, S.,<br />
Schulz, N., Teichert, M., Tischer, S., Al-<br />
Hasani, H., Kluge, R., Schürmann, A., Joost,<br />
H.-G.: Positional cloning of zinc finger<br />
domain transcription factor Zfp69, a<br />
candidate gene for obesity-associated<br />
diabetes contributed by mouse locus<br />
Nidd/SJL. PLoS Genet. 5(7): e1000541,<br />
(Open Access) (<strong>2009</strong>).<br />
Schulze, M.B., Weikert, C., Pischon, T.,<br />
Bergmann, M.M., Al-Hasani, H., Schlei cher,<br />
E., Fritsche, A., Häring, H.-U., Boeing, H.,<br />
Joost, H.-G.: Use of multiple metabolic and<br />
genetic markers to improve the prediction<br />
of type 2 diabetes: the EPIC-Potsdam<br />
study. Diabetes Care 32, 2116–2119<br />
(<strong>2009</strong>).<br />
Drittmittelprojekte<br />
External Funding<br />
23<br />
Graduiertenkolleg: Hormonal Regula -<br />
tion of Energy Metabolism, Body Weight<br />
and Growth<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.10.2005 – 30.09.2014<br />
SysProt (STREP): System-wide analysis<br />
and modeling of protein modification<br />
Finanzierung: EU<br />
Laufzeit: 01.01.2007 – 31.05.2010<br />
Role of TBC1D1 in glucose and fatty acid<br />
metabolism<br />
Finanzierung: Deutsche Diabetes Ge -<br />
sell schaft<br />
Laufzeit: 01.05.<strong>2009</strong> – 30.04.2011<br />
Role of TBC1D1 in GLUT4 translocation<br />
Finanzierung: European Foundation for<br />
the Study of Diabetes<br />
Laufzeit: 01.01.2010 – 31.12.2011
24<br />
Section – Physiology of Energy Metabolism<br />
Head: Prof. Dr. Susanne Klaus<br />
Interaction of skeletal-muscle energy<br />
metabolism with dietary<br />
macronutrient composition: effect on<br />
glucose homeostasis and longevity<br />
Little is known how diet and energy<br />
metabolism interact in determination<br />
of life span under ad libitum feeding.<br />
Therefore we investigated the effect of<br />
diets with different macronutrient<br />
ratios on obesity development, glucose<br />
homeostasis, and longevity in wildtype<br />
(WT) mice and HSA-mUCP1 transgenic<br />
(TG) mice. TG mice have an<br />
ectopic expression of uncoupling protein<br />
1 (UCP1) in skeletal-muscle mitochondria<br />
and show a phenotype of<br />
decreased body weight, increased<br />
energy expenditure, delayed development<br />
of diet-induced obesity, and<br />
improved glucose tolerance. UCP1<br />
expression is normally restricted to<br />
brown-fat mitochondria, where it is<br />
responsible for cold-induced nonshivering<br />
thermogenesis. We found that<br />
UCP1 displayed native behavior in isolated<br />
skeletal-muscle mitochondria<br />
from TG mice, i.e., an increased uncoupling<br />
that was activated by fatty acids<br />
and could be inhibited by purine<br />
nucleotides.<br />
From 12 weeks of age until death,<br />
male and female WT and TG mice<br />
were fed one of three semisynthetic<br />
diets differing in macronutrient ratio:<br />
one control (high-carbohydrate/lowfat;<br />
HCLF) and two high-fat diets: highcarbohydrate/high-fat<br />
(HCHF), and<br />
low-carbohydrate/high-fat (LCHF). HCHF<br />
feeding induced obesity and insulin<br />
resistance very rapidly and decreased<br />
life span by nearly 33 % compared to the<br />
control diet in WT mice. Increasing the<br />
protein content in a high-fat diet<br />
mostly prevented obesity development,<br />
and reduced life span by only 7 %<br />
compared to the control diet in WT<br />
mice. TG mice showed a delayed development<br />
of obesity on HCHF but<br />
reached a maximal adiposity similar to<br />
WT mice. Median life span of TG mice<br />
was only slightly reduced by HCHF (-7 %)<br />
and unaffected by LCHF in comparison<br />
with the control diet (Fig. �1 ). Corre lation<br />
analyses showed that decreased<br />
longevity was more strongly linked to a<br />
high rate of fat gain than to adiposity<br />
itself. Furthermore, insulin resistance<br />
was negatively correlated with lon -<br />
gevity whereas weight-specific energy<br />
expenditure was positively correlated.<br />
We conclude that (i) dietary macro -<br />
nutrient ratios strongly affected obesity<br />
Arbeitsgruppe Physiologie des Energiestoffwechsels<br />
Leitung: Prof. Dr. Susanne Klaus<br />
Wechselwirkungen zwischen der<br />
Ernährung und dem Energiestoffwechsel<br />
des Muskels im Hinblick auf Adipositas<br />
und Lebenserwartung<br />
Inka Gotthard, Susanne Keipert, Anja Voigt<br />
Hinsichtlich der Lebenserwartung ist bisher<br />
über die Wechselwirkungen zwischen<br />
Energiestoffwechsel und Nahrungs zu -<br />
sam mensetzung nur wenig bekannt.<br />
Daher untersuchten wir an Mäusen, wie<br />
Diäten mit unterschiedlicher Makronähr -<br />
stoff-Zusammensetzung die Entstehung<br />
von Adipositas, die Glucosehomöostase<br />
sowie die Lebenserwartung beeinflussen.<br />
Dabei verglichen wir normale Wildtyp-<br />
(WT)-Mäuse mit transgenen (TG) Mäu sen,<br />
deren Skelettmuskel-Mitochondrien das<br />
Entkopplerprotein UCP1 überexprimierten.<br />
UCP1 kommt normalerweise nur<br />
im braunen Fettgewebe vor, wo es <strong>für</strong><br />
die Kälte-induzierte Wärmeproduktion<br />
verantwortlich ist. An isolierten Mito -<br />
chondrien konnten wir vorab zeigen, dass<br />
UCP1 auch im Skelettmuskel die At -<br />
mungskette entkoppelt und so den Ener -<br />
gieumsatz erhöhen kann. Übereinstim -<br />
mend mit diesen Daten zeichneten sich<br />
die TG-Mäuse durch ein verringertes<br />
Körpergewicht, einen erhöhten Energie -<br />
umsatz und eine höhere Insulinsensiti -<br />
vität aus.<br />
Erwachsene WT- und TG-Mäuse wurden<br />
bis zu ihrem natürlichen Lebensende mit<br />
einer von drei semi-synthetischen Diäten<br />
gefüttert, die sich allein in ihrer Makro -<br />
nährstoff-Zusammensetzung unterschieden:<br />
eine Kontrolldiät mit einem hohen<br />
Kohlenhydrat- und niedrigem Fettanteil<br />
(HCLF), und zwei Hochfett diäten. Die<br />
erste Hochfettdiät wies einen hohen<br />
Kohlenhydrat- und normalen Pro tein -<br />
anteil (HCHF) auf, die zweite Hoch fettdiät<br />
enthielt einen hohen Protein- und einen<br />
niedrigen Kohlenhydratanteil (LCHF).<br />
Bekamen die WT-Mäuse das fett- und<br />
kohlenhydratreiche Futter (HCHF), so entwickelten<br />
sie sehr schnell eine Adipositas<br />
und Insulinresistenz. Die Lebens erwar -<br />
tung verkürzte sich dabei im Vergleich zu<br />
den Mäusen, welche die Kontrolldiät<br />
erhielten, um 33 %. Mäuse, die die zweite<br />
Hochfettdiät mit vermindertem Kohlen -<br />
hydratanteil (LCHF) fraßen, nahmen<br />
dagegen weniger zu und ihr Körper fett -<br />
anteil erhöhte sich kaum. Die Lebens -<br />
erwartung der Mäuse verminderte sich<br />
verglichen mit der Kontroll gruppe nur um<br />
7 %. Unter der HCHF-Diät entwickelten die<br />
TG-Mäuse nur verzögert eine Adipositas,<br />
erreichten aber einen etwa gleich hohen<br />
maximalen Körperfettanteil wie die WT-<br />
Mäuse. Die mittlere Lebens erwartung der<br />
TG-Mäuse war nur minimal durch die<br />
Hochfettdiäten verkürzt und im Vergleich<br />
zu den WT-Mäusen, welche die HCHF-Diät<br />
einhalten mussten, um 40 % erhöht<br />
(Abb. �1 ). Von uns durchgeführte Korre -<br />
lationsanalysen zeigen, dass eine rasche<br />
Körperfett zunahme die Lebens erwar -<br />
tung eher beeinflusst als die Adipositas an<br />
sich. Zudem war insgesamt die Insulin -<br />
resistenz negativ und der Ener gieumsatz<br />
positiv mit der Lebenserwar tung korreliert.<br />
Daraus schließen wir, dass (i) die<br />
Makronährstoff-Zusammenset zung der<br />
Diät einen erheblichen Einfluss auf die<br />
Adipositas, die Glucosehomöos tase und<br />
die Lebenserwartung hat; (ii) dass eine<br />
Entkopplung der Mitochon drien in der<br />
Skelettmuskulatur die negativen gesundheitlichen<br />
Auswirkungen von Hoch -<br />
fettdiäten zum größten Teil aufheben<br />
kann und (iii) dass Auslenkungen des<br />
Energiestoffwechsels und der Glu cose -<br />
homöostase in einem relativ jungen Alter<br />
die Lebenserwartung bereits negativ be -<br />
einflussen können.<br />
Intestinale Mikrobiota,<br />
Hochproteindiäten und Adipositas<br />
Christine Fleissner, Patricia Linn, Marion<br />
Milrose, Anne Noatsch, Klaus-Jürgen Petzke<br />
Studien weisen darauf hin, dass die intestinale<br />
Mikrobiota (Darmflora) eine wichtige<br />
Rolle bei der Absorption von Nähr -<br />
stoffen und auch im Energiehaushalt<br />
spielt. In einem Kooperationsprojekt mit<br />
der Abteilung Gastrointestinale Mikro -<br />
biologie untersuchen wir, inwieweit die<br />
intestinale Mikrobiota die Entwicklung<br />
einer Diät-induzierten Adipositas bei<br />
Mäusen beeinflusst. Dazu untersuchten<br />
wir zunächst den Einfluss von verschiedenen<br />
Diäten auf die Körperzusam men -<br />
setzung und den Energiestoffwechsel<br />
von keimfreien und normalen Mäusen.<br />
Bisherige Veröffentlichungen legen nahe,<br />
dass die intestinale Mikrobiota unentbehrlich<br />
<strong>für</strong> die Entwicklung einer Diätinduzierten<br />
Adipositas ist. Wie unsere<br />
Ergebnisse zeigen, ist dies jedoch nicht der<br />
Fall. Es kommt vielmehr auf die verwendete<br />
Diät an. Zusätzlich zeigen unsere<br />
Daten, dass die Nahrungszusammen -<br />
setzung die Diversität der intestinalen<br />
Mikrobiota stärker beeinflusst als bisher<br />
angenommen.<br />
Wie andere, aber auch unsere eigene<br />
Studie zeigen, kann eine Erhöhung des<br />
Proteinanteils die negativen gesundheitlichen<br />
Auswirkungen einer Hochfettdiät<br />
verhindern oder zumindest abschwä-
�1 Überlebenskurven von Wildtyp- (WT) and transgenen (TG) Mäusen, die im Skelettmuskel<br />
UCP1 überexprimieren. Die Tiergruppen bekamen lebenslang eine von drei unterschiedlichen<br />
Diäten gefüttert: eine Kontrolldiät mit einem hohen Kohlenhydrat- und niedrigem Fettanteil<br />
(HCLF), und zwei Hochfettdiäten. Eine Diät mit hohem Kohlenhydrat- und normalem<br />
Proteinanteil (HCHF) und eine mit hohem Protein- und niedrigem Kohlenhydratanteil (LCHF).<br />
chen. Wir untersuchen derzeit, ob die<br />
unentbehrliche Aminosäure Leucin <strong>für</strong><br />
diese Effekte verantwortlich sein könnte.<br />
Zunächst fütterten wir Mäuse mit verschiedenen<br />
Hochfettdiäten, die entweder<br />
einen hohen Proteinanteil oder eine<br />
Supplementierung mit Leucin in der gleichen<br />
Höhe wie in der Hochproteindiät enthielten.<br />
Die Hochproteindiät führte im<br />
Vergleich zu einer Hochfettdiät mit normalem<br />
Proteingehalt zu einer reduzierten<br />
Nahrungsaufnahme, Körperfettzunahme<br />
und Leberverfettung. Gleichzeitig verbesserte<br />
sie die Glucosetoleranz. Obwohl<br />
Leucin die Nahrungsaufnahme nicht<br />
beeinflusste, führte es ebenfalls zu einer<br />
verringerten Fettzunahme und verbesserten<br />
Glucosetoleranz. Derzeit untersuchen<br />
wir die molekularen Mechanismen,<br />
die <strong>für</strong> die Leucinwirkung verantwortlich<br />
sind.<br />
Technische Mitarbeiterinnen<br />
Antje Sylvester<br />
Karin Schaller<br />
development, glucose homeostasis,<br />
and longevity, (ii) skeletal muscle mitochondrial<br />
uncoupling alleviated the<br />
detrimental effects of high-fat diets,<br />
and (iii) early imbalances in energy<br />
homeostasis leading to increased<br />
insulin resistance are predictive for a<br />
decreased life span.<br />
Gastrointestinal microbiota, dietary<br />
protein, and obesity<br />
25<br />
�1 Survival curves of wild-type (WT) and<br />
transgenic (TG) mice with overexpression<br />
of UCP1 in skeletal muscle. The mice were<br />
fed one of three diets: a control diet (highcarbohydrate/low-fat;<br />
HCLF) and two highfat<br />
diets: high-carbohydrate/high-fat (HCHF)<br />
and low-carbohydrate/high-fat (LCHF).<br />
The gut microbiota has been implicated<br />
in host nutrient absorption and energy<br />
homeostasis. In collaboration with<br />
the Department of Gastrointestinal<br />
Microbiology, we are investigating the<br />
role of intestinal microbiota on energy<br />
metabolism in mouse models of dietinduced<br />
obesity. We studied the influence<br />
of different diets on body composition<br />
and energy metabolism in<br />
germfree and conventional mice. So far<br />
our results show that the absence of gut<br />
microbiota does not provide a general<br />
protection from diet-induced obesity,<br />
and that diet composition affects gut<br />
microbial composition to a larger<br />
extent than previously thought.<br />
We have shown that by increasing<br />
dietary protein the detrimental health<br />
effects associated with high-fat diets<br />
could be prevented or ameliorated. We<br />
are investigating whether the indispensible<br />
amino acid leucine is responsible<br />
for these beneficial effects. To this<br />
end we fed mice high-fat diets with a<br />
high protein content or a corresponding<br />
leucine supplementation. High protein<br />
content led to reduction of food intake,<br />
body fat, and liver triglycerides, and to<br />
increased glucose tolerance compared<br />
to high-fat diets with normal protein<br />
content. Leucine supplementation did<br />
not affect food intake but partially<br />
mimicked most of the other effects of<br />
high protein. We are currently investigating<br />
the molecular and cellular<br />
mechanisms of leucine action.
26<br />
Drittmittelprojekte<br />
External Funding<br />
Auswirkungen einer Entkopplung von<br />
Muskelmitochondrien auf die Energie -<br />
homöostase und den Substratstoff -<br />
wechsel bei Mäusen<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.03.2007 – 28.02.2012<br />
BIOCLAIMS: BIOmarkers of Robustness<br />
of Metabolic Homeostasis for Nutri -<br />
genomics-derived Health CLAIMS Made<br />
on Food<br />
Finanzierung: EU<br />
Laufzeit: 01.03.2010 – 28.02.2015<br />
Protein- und Aminosäureanteil im<br />
Futter – Einfluss auf die Regulation der<br />
Energiehomöostase sowie Expression<br />
relevanter Gene bei Mäusen<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.07.2007 – 31.07.2010<br />
Ausgewählte Publikationen<br />
Selected Publications<br />
Originalarbeiten/Original Papers<br />
Fleissner, C.K., Huebel, N., Abd El-Bary,<br />
M.M., Loh, G., Klaus, S., Blaut, M.: Absence<br />
of intestinal microbiota does not protect<br />
mice from diet-induced obesity. Br. J. Nutr.<br />
104, 919–929 (2010).<br />
Isken, F., Klaus, S., Osterhoff, M., Pfeiffer,<br />
A.F.H., Weickert, M.O.: Effects of long-term<br />
soluble vs. insoluble dietary fiber intake on<br />
high-fat diet-induced obesity in C57BL/6J<br />
mice. J. Nutr. Biochem. 21, 278–284<br />
(2010).<br />
Isken, F., Klaus, S., Petzke, K.J., Lodden -<br />
kemper, C., Pfeiffer, A.F.H., Weickert, M.O.:<br />
Impairment of fat oxidation under highvs.<br />
low-glycemic index diet occurs before<br />
the development of an obese phenotype.<br />
Am. J. Physiol./Endocrinol. Metab. 298,<br />
E287–E295 (2010).<br />
Keipert, S., Klaus, S., Heldmaier, G., Jastroch,<br />
M.: UCP1 ectopically expressed in murine<br />
muscle displays native function and<br />
mitigates mitochondrial superoxide production.<br />
Biochim. Biophys. Acta/Bio -<br />
energetics 1797, 324–330 (2010).<br />
Keipert, S., Voigt, A., Klaus, S.: Dietary<br />
effects on body composition, glucose<br />
metabolism, and longevity are modulated<br />
by skeletal muscle mitochondrial un -<br />
coupling in mice. Aging Cell 10, 122–136<br />
(Open Access) (2011).<br />
Noatsch, A., Petzke, K.J., Millrose, M.K.,<br />
Klaus, S.: Body weight and energy homeostasis<br />
was not affected in C57BL/6 mice<br />
fed high whey protein or leucine-supplemented<br />
low-fat diets. Eur. J. Nutr. 50, 479-<br />
488 (2011).
Abteilung Experimentelle Diabetologie<br />
Leitung: Prof. Dr. Annette Schürmann<br />
Zusammenfassung Bei Stoffwechsel ge -<br />
sun den wird die Blutglucosekon zen tra tion<br />
durch strikte hormonelle Regulation in<br />
engen Grenzen gehalten. Liegt dagegen<br />
ein Diabetes mellitus vor, das heißt, eine<br />
chronische Stoffwechselerkrankung, steigen<br />
– vor allem bei Glucosebelastung – die<br />
Blutzuckerspiegel und können zumeist<br />
nach längerer Krankheitsdauer Schäden<br />
an Blutgefäßen und dem Nervensystem<br />
auslösen. Typ-2-Diabetes ist die häufigste<br />
Form des Diabetes, bei der sowohl die<br />
Insulinwirkung als auch die Insulinsekre -<br />
tion gestört sind, was zur Erhöhung der<br />
Blutglucosespiegel führt. Im prädiabetischen<br />
Zustand liegt eine Insulinresistenz<br />
vor, die durch eine verminderte Signal -<br />
übertragung des Hormons zustande<br />
kommt. Vor allem Adipositas (krankhaftes<br />
Übergewicht) und eine genetische Prä -<br />
disposition (Veranlagung) erhöhen das<br />
Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.<br />
Ziel der Abteilung ist es, die Patho -<br />
genese (Krankheitsentstehung) der Insu -<br />
lin resistenz und des Typ-2-Diabetes aufzuklären<br />
und den Einfluss der Ernährung<br />
auf die Entstehung dieser Stoffwechsel -<br />
erkrankung unter Berücksichtigung genetischer<br />
Faktoren zu untersuchen.<br />
Identifikation von Suszeptibilitätsgenen<br />
<strong>für</strong> Typ-2-Diabetes in Mausmodellen<br />
Timo Kanzleiter, Sergiy Kryvych, Stephan<br />
Scherneck, Nadja Schulz, Heike Vogel<br />
Übergewicht gilt als Hauptursache <strong>für</strong> den<br />
Typ-2-Diabetes und ist <strong>für</strong> die Insulin -<br />
resistenz verantwortlich. Ein weiterer<br />
entscheidender Faktor ist die genetische<br />
Veranlagung, wobei mehrere Gene<br />
gleich zeitig beteiligt sind (polygene Er -<br />
krankung), die auf komplexe Weise miteinander<br />
und mit äußeren Faktoren – z. B.<br />
einer fettreichen Ernährung – interagieren.<br />
Bisher wurden in Untersuchungen am<br />
Menschen (genomweite Assoziationsstu -<br />
dien, genomweite Kopplungsanalysen)<br />
etwa 30 Genvarianten, so genannte ‚single<br />
nucleotide polymorphisms’ (SNPs)<br />
identifiziert (z. B. TCF7L2, PPARG, IRS2), die<br />
jedoch nur etwa 5 % der erblichen Fak -<br />
toren der Insulinresistenz und des Diabe -<br />
tes erklären. Um weitere Diabetesgene<br />
aufzuspüren, führt die Gruppe genetische<br />
Studien in schlanken und adipösen<br />
Mausmodellen durch, die sich in ihrem<br />
Diabetesrisiko deutlich unterscheiden.<br />
Die New-Zealand obese (NZO)-Maus<br />
entwickelt aufgrund einer moderaten<br />
Hyperphagie, einem verminderten Ener -<br />
gieverbrauch und einer erniedrigten<br />
Körpertemperatur ein durch Adipositas,<br />
Insulinresistenz, Dyslipoproteinämie und<br />
Hypertonie charakterisiertes Metaboli -<br />
sches Syndrom, sowie als Folge einen Typ-<br />
2-Diabetes. Dieser ist mit einem Verlust<br />
der Insulin-produzierenden �-Zellen verbunden.<br />
Die C57BL/6J-Maus (B6) dagegen,<br />
ist schlank und kann zwar nach Gabe einer<br />
fettreichen Diät insulinresistent werden,<br />
ist aber vor der Entwicklung eines Typ-2-<br />
Diabetes geschützt. Um im Genom der<br />
Maus Adipositas- und Diabetesgene zu<br />
finden, haben wir die genannten Stämme<br />
miteinander gekreuzt, ihre Nachkommen<br />
erneut miteinander verpaart und die<br />
Tiere dieser F2-Generation bezüglich ihrer<br />
Merkmale (Phänotyp: Körpergewicht,<br />
Insulin- und Glucosespiegel) und genetischen<br />
Ausstattung (Genotyp) untersucht.<br />
Das Übergewicht und die erhöhten Blut -<br />
glucosespiegel der Nachkommen wurden<br />
hauptsächlich durch einen Abschnitt<br />
(quantitative trait locus, QTL) des 1. Chro -<br />
mosoms der NZO-Maus ausgelöst. Dieser<br />
QTL, in dem sich mehr als 800 Gene befinden,<br />
bezeichneten wir als Nob3. Er ist <strong>für</strong><br />
einen Gewichtsunterschied zwischen<br />
den Genotypen von 12,7 g bei Männchen<br />
bzw. 5,2 g bei Weibchen verantwortlich. Im<br />
Folgenden übertrugen wir den QTL Nob3<br />
der NZO-Maus züchterisch auf die B6-<br />
Maus, d. h., wir generierten so genannte<br />
rekombinant kongene Mauslinien, die<br />
ebenfalls ein erhöhtes Körpergewicht<br />
aufwiesen. Dieser züchterische Ansatz<br />
lieferte eine Reihe von Linien, die unterschiedlich<br />
große Fragmente des gesamten<br />
Nob3 trugen, aber nicht in jedem Fall<br />
Adipositas auslösten (Abb. �1 ). Somit ließ<br />
sich schließlich eine kritische Region mit<br />
nur 44 Genen eingrenzen.<br />
Ziel ist es nun, die verantwortliche<br />
Variante mittels Sequenzierung und Ex -<br />
pressionsstudien zu identifizieren und<br />
ihren Einfluss auf das Körpergewicht und<br />
die Glucosehomöostase zu untersuchen.<br />
Rolle von Kohlenhydraten bei der<br />
Entstehung des Typ-2-Diabetes<br />
Daniel Kaiser, Oliver Kluth, Farshad<br />
Mirhashemi, Stephan Scherneck, Petra<br />
Wiedmer<br />
In frühen Stadien des Typ-2-Diabetes<br />
adaptieren die Insulin-produzierenden<br />
�-Zellen infolge der Insulinresistenz und<br />
nehmen deutlich an Masse zu, um mehr<br />
Insulin freizusetzen. Im weiteren Krank -<br />
heitsverlauf führen bisher nur in Teilen<br />
bekannte Prozesse dazu, dass Insulin -<br />
synthese und -sekretion abnehmen und es<br />
zu einem �-Zellverlust kommt. Die Folgen<br />
sind deutlich erhöhte Blutzuckerspiegel,<br />
Summary In metabolically healthy<br />
individuals, the blood glucose level is<br />
kept within a narrow range by strict hormonal<br />
regulation. However, elevated<br />
blood glucose levels in individuals with<br />
the chronic metabolic disorder diabetes<br />
mellitus, especially with a glucose<br />
load, often cause damage to blood vessels<br />
and nerves with longer disease<br />
duration. The most common form of<br />
diabetes is type 2 diabetes, which is<br />
characterized by abnormalities in both<br />
insulin action and insulin secretion,<br />
finally resulting in elevated blood glucose<br />
levels. In prediabetic states there<br />
is an insulin resistance caused by<br />
impaired insulin signalling. Especially<br />
obesity and genetic predisposition<br />
increase the risk of type 2 diabetes.<br />
The aim of the department is to elucidate<br />
the pathogenesis and pathophysiology<br />
of insulin resistance and<br />
type 2 diabetes and to study the effect<br />
of nutrition on the development of this<br />
metabolic disease, taking genetic factors<br />
into consideration.<br />
Identification of susceptibility genes<br />
for type 2 diabetes in mouse models<br />
27<br />
Department of Experimental Diabetology<br />
Head: Prof. Dr. Annette Schürmann<br />
Overweight, considered the main<br />
cause of type 2 diabetes, is responsible<br />
for insulin resistance. Another key factor<br />
is the genetic predisposition. The<br />
polygenic predisposition (numerous<br />
variant genes) of diabetes is characterized<br />
by a complex interaction of different<br />
gene variants with each other and<br />
with exogenic factors (such as a fatenriched<br />
diet). Genome-wide association<br />
studies (GWAS) have identified<br />
about 30 common single nucleotide<br />
polymorphisms (SNPs) associated with<br />
diabetes, such as TCF7L2, PPARG, and<br />
IRS2. However, together these polymorphisms<br />
account for about 5 % of the<br />
genetic factors of insulin resistance<br />
and diabetes. To identify further genes<br />
promoting diabetes, we have conduct -<br />
ed genetic studies on lean and obese<br />
polygenic mouse models distinctly differing<br />
in diabetes susceptibility.<br />
New Zealand obese (NZO) mice show<br />
an early hyperphagia, slightly reduced<br />
energy expenditure with a lower body<br />
temperature than other mouse strains<br />
and thereby develop the metabolic syndrome<br />
(obesity, insulin resistance, dyslipoproteinemia,<br />
and hypertension)<br />
and type 2 diabetes with beta-cell failure.<br />
C57BL/6J (B6) mice are lean and<br />
normoglycemic and protected from the
28<br />
development of type 2 diabetes. To<br />
identify chromosomal segments associated<br />
with the metabolic syndrome, we<br />
intercrossed both mouse strains and<br />
analyzed genotype and phenotype of<br />
the F2 generation. Obesity and hyperglycemia<br />
were predominantly due to a<br />
broad quantitative trait locus (QTL) on<br />
chromosome 1 (Nob3) producing a difference<br />
between genotypes of 12.7 or<br />
5.2 g of body weight and 12.0 or 4.0 g<br />
of body fat in females or males, respectively.<br />
For positional cloning of the<br />
responsible genomic alteration we<br />
generated congenic lines carrying<br />
smaller fragments of the QTL. This<br />
strategy allowed defining a critical<br />
genomic interval of 2.2 Mbp with 44<br />
genes (Fig. �1 ). Currently, sequencing<br />
and expression studies are performed in<br />
order to define the genetic alteration.<br />
In future studies we aim to identify<br />
additional diabetes genes in order to<br />
study the molecular function of the<br />
Nob3 gene by generation and characterization<br />
of the corresponding knockout<br />
mouse with respect to body weight<br />
and glucose homeostasis.<br />
Role of carbohydrates in the<br />
development of type 2 diabetes<br />
In the early stages of type 2 diabetes,<br />
pancreatic beta cells adapt to insulin<br />
resistance by increasing mass and<br />
function. As nutrient excess persists,<br />
hyperglycemia and elevated free fatty<br />
acids negatively impact beta-cell<br />
function. Several partially unknown<br />
processes adversely affect beta cells by<br />
impairing insulin secretion, decreasing<br />
insulin gene expression and ultimately<br />
causing beta-cell failure, which finally<br />
results in hyperglycemia and diabetes.<br />
We have recently shown that dietary fat,<br />
in combination with the presence of diabetogenic<br />
alleles, markedly increases<br />
the prevalence of diabetes. However,<br />
lipotoxicity does not appear to be sufficient<br />
for the destruction of the beta cell:<br />
Carbohydrate-restricted diets fully prevented<br />
beta-cell destruction in both the<br />
polygenic NZO and the monogenic<br />
�1 (A) In F2 generation of a cross of NZO<br />
and B6 mice a major QTL (Nob3) for the<br />
metabolic syndrome was identified on<br />
chromosome 1. Nob3 is responsible for<br />
higher body weight (KG), fat mass (FM),<br />
and lean mass (FFM). (B) By generating and<br />
characterizing recombinant congenic mice<br />
we defined a critical region which induces<br />
elevated body weight in NZO allele carriers.<br />
man spricht von einem manifesten Typ-2-<br />
Diabetes.<br />
Unsere früheren Arbeiten hatten ge -<br />
zeigt, dass fettreiche Diäten in der Kombi -<br />
nation mit dem Vorhandensein von<br />
Diabetesgenen die Diabetes prävalenz<br />
(Diabeteshäufigkeit) deutlich erhöhen.<br />
Allerdings führte allein die Fettbelastung<br />
(Lipotoxizität) nicht zum �-Zellunter -<br />
gang. Wurden nämlich Mäuse, die<br />
Diabetesgene besitzen (NZO- oder db/db-<br />
Mäuse) fettreich, aber ohne Kohlen -<br />
hydrate ernährt, wurden sie adipös und<br />
insulinresistent, konnten jedoch ihre<br />
Blutglucosespiegel kontrollieren. Um nun<br />
den Effekt von Kohlenhydraten auf den<br />
�-Zellverlust über einen kurzen Zeitraum<br />
zu untersuchen, induzierten wir bei NZO-<br />
Mäusen bis zum Alter von 16–18 Wochen<br />
durch Fütterung einer Kohlenhydratfreien<br />
Diät Adipositas und beobachteten<br />
den Krankheitsverlauf nach einer 16-tägigen<br />
Gabe von Kohlenhydraten. Wir beob-<br />
achteten, dass die Tiere bereits zwei Tage<br />
nach der Kohlenhydratintervention er -<br />
höhte Blutzuckerkonzentrationen aufwiesen<br />
(Abb. �2 A). Zeitgleich stellten wir<br />
fest, dass die Signalweiterleitung über<br />
die Signalkaskade abgeschwächt war,<br />
was sich durch eine verminderte Phos pho -<br />
rylierung der Proteinkinase AKT und ihres<br />
Effektors FOXO1 zeigte. Des Weiteren<br />
konnten wir die Internalisierung des Glu -<br />
cosetransporters GLUT2, eine Ver minde -<br />
rung der Insulinmengen in den �-Zellen<br />
und deren Zelltod (Apoptose) nachweisen<br />
(Abb. �2 B, C). In einer zweiten Phase der<br />
Dekompensation nahmen die Insulin -<br />
spiegel im Plasma ab, was die Blutglucose<br />
weiter erhöhte. Die Ergeb nisse zeigen,<br />
dass Fette in der Diät (Lipotoxizität) <strong>für</strong><br />
die Insulinresistenz verantwortlich sind,<br />
während Kohlenhydrate (Glucotoxizität) in<br />
Kombination mit der Fettbelastung den<br />
Verlust der �-Zellen und Hyperglykämien<br />
auslösen.<br />
�1 Auf dem Chromosom 1 wurde ein hochsignifikanter Lokus <strong>für</strong> Adipositas und Hyper -<br />
glykämie identifiziert. (A) In der F2-Generation der Kreuzung der NZO- und B6-Mäuse wurde<br />
durch Kopplungsanalyse ein QTL <strong>für</strong> das Metabolische Syndrom identifiziert. Vergrößerte<br />
Darstellung des QTL Nob3, der <strong>für</strong> ein erhöhtes Körpergewicht (KG), die Fettmasse (FM) und die<br />
fettfreie Masse (FFM) verantwortlich ist. (B) Durch die Zucht rekombinant kongener Mauslinien<br />
wurde eine kritische Region ausgemacht, die <strong>für</strong> das erhöhte Körpergewicht der Tiere verant -<br />
wortlich ist. In der Linie L-IV entwickeln die heterozygoten Tiere (B/N), die ein NZO-Allel des<br />
Nob3 tragen, ein signifikant erhöhtes Körpergewicht im Vergleich zu den Kontrolltieren (B/B).<br />
Im Vergleich dazu unterscheiden sich die beiden Gruppen, die das Fragment VII (L-VII) von NZO<br />
oder B6 trugen, nicht (unterer rechter Bildteil).
Ein neues lipodystrophes Mausmodell<br />
Deike Hesse, Angela Hommel, Alexander<br />
Jaschke, Anna Rusaczonek<br />
Das Fettgewebe spielt eine entscheidende<br />
Rolle bei der Regulation des Ener -<br />
gie haushalts des Körpers. Man unterscheidet<br />
zwei Formen des Fett gewebes<br />
mit unterschiedlichen Funktionen, das<br />
weiße und das braune Fettgewebe. Das<br />
weiße Fettgewebe dient vor allem der<br />
Speicherung von Lipiden in Form von<br />
Triglyzeriden, die während Fastenperio den<br />
oder bei länger anhaltender körperlicher<br />
Belastung als metabolische Energie<br />
mobilisiert werden. Im braunen Fett -<br />
gewebe wird Energie bei der zitterfreien<br />
Wärmebildung verbraucht, indem durch<br />
mitochondriale Entkopplung Wärme er -<br />
zeugt wird. Bisher ging man davon aus,<br />
dass nur Neugeborene braunes Fett -<br />
gewebe besitzen. Inzwischen ist geklärt,<br />
dass auch Erwachsene über dieses Depot<br />
verfügen, das durch Kältereiz in seiner<br />
Menge zunimmt. In Folge von Über ernäh -<br />
rung und Adipositas kommt es zunächst<br />
zur Expansion und schließlich zur Funk -<br />
tions störung des weißen Fett gewebes,<br />
die eine ektope Fettakkumula tion in<br />
ande ren Organen (Leber, Muskel, Herz und<br />
Pankreas) nach sich zieht und zur Insulin -<br />
resistenz beiträgt. Ist das Fett gewebe<br />
nicht in der Lage, Lipide zu speichern, liegt<br />
also eine Lipodystrophie vor, und es wird<br />
ebenfalls eine ektope Fett speicherung<br />
und Insulinresistenz beobachtet.<br />
Das ADP-ribosylation-factor-related-pro -<br />
tein 1 (ARFRP1) ist eine GTPase, die den<br />
Proteintransport zwischen intrazellulären<br />
Organellen reguliert. Wir haben kürzlich<br />
gezeigt, dass Mäuse, denen ARFRP1 spezifisch<br />
im Fettgewebe fehlt, (Arfrp1ad -/- )<br />
lipodystroph sind (Abb. �3 A), also kaum<br />
Lipide im weißen und braunen Fett -<br />
gewebe speichern können. Dieser Defekt<br />
kommt dadurch zustande, dass die<br />
Fett tropfenbildung gestört und die basale<br />
Lipolyse erhöht ist, während das<br />
Fett gewebe prinzipiell in der Lage ist,<br />
Tri glyze ride zu synthetisieren. Wir beobachteten,<br />
dass die Fetttropfen deutlich<br />
kleiner waren. Elektronenmikroskopische<br />
Unter suchungen zeigten zudem, dass<br />
kleine Lipid-beladene Vesikel nicht mit<br />
�2 Kohlenhydrate spielen eine entscheidende Rolle im Versagen der �-Zellen. (A) NZO-Mäuse<br />
entwickeln nach kurzer Fütterung von Kohlenhydraten (rote Kurve) eine Hyperglykämie. (B)<br />
Immunhistochemischer Nachweis von Insulin in Langerhans-Inseln von NZO-Mäusen, die <strong>für</strong> 2-<br />
16 Tage mit (+CH) oder ohne Kohlenhydrate (-CH) gefüttert wurden. (C) Nachweis der frühen<br />
Apoptose in �-Zellen mit Hilfe eines Antikörpers, der aktivierte Caspase-3 anfärbt.<br />
db/db mouse. In order to study effects<br />
of carbohydrate on beta-cell failure in a<br />
narrow time course we first induced<br />
obesity and insulin resistance in NZO<br />
mice by feeding a carbohydrate-free diet<br />
until the age of 18 weeks. Thereafter,<br />
carbohydrates were added to the diet,<br />
and parameters of beta-cell function<br />
were monitored for 16 days. Inter -<br />
vention with carbohydrates rapidly<br />
produced hyperglycaemia (Fig. �2 A),<br />
paralleled by dephosphorylation of<br />
FOXO1, and followed by internalization<br />
of GLUT2, progressive decrease of the<br />
pancreatic insulin content and the<br />
induction of cell death (apoptosis)<br />
(Fig. �2 B, C). In a second phase of the<br />
decompensation, plasma insulin levels<br />
decreased sharply, further aggravating<br />
hyperglycaemia, and levels of the transcription<br />
factors regulating insulin<br />
expression and beta-cell integrity<br />
decreased markedly.<br />
Our data indicate that dietary fat<br />
(lipotoxicity) induces insulin resistance,<br />
whereas carbohydrates (glucotoxicity)<br />
in combination with a lipid load are<br />
responsible for beta-cell failure and<br />
hyperglycemia.<br />
A novel lipodystrophic mouse model<br />
29<br />
Adipose tissue is a highly active metabolic<br />
and endocrine organ. Its primary<br />
function is to store energy as triglycerides<br />
during periods of energy excess,<br />
and to release the energy during fasting<br />
or starvation as free fatty acids and glycerol.<br />
In addition, adipose tissue is an<br />
endocrine tissue which secretes a variety<br />
of adipokines (e.g., leptin, adi po -<br />
nectin, resistin, visfatin) that modify<br />
body weight and insulin sensitivity.<br />
Adipocytes of brown adipose tissue<br />
(BAT) generate heat via mitochondrial<br />
uncoupling of lipid oxidation. White adipose<br />
tissue (WAT) is the major organ for<br />
regulated storage and mobilization of<br />
triglycerides. With progressive body<br />
weight gain, lipids are deposited in<br />
other non-adipose organs (liver, mus-<br />
�2 Degeneration of beta cells depends on<br />
the presence of dietary carbohydrates. (A)<br />
NZO mice develop hyper glycemia after a<br />
short intervention with a carbohydratecontaining<br />
diet (red curve) (B). Immuno -<br />
histochemical detection of insulin in<br />
Langerhans’ islets of NZO mice fed a carbo -<br />
hydrate-free or a carbohydrate-containing<br />
diet for 2-16 days (C). Early apoptosis of<br />
beta cells after feeding carbohydrates<br />
Immunostaining with caspase-3 antibody.
30<br />
�3 Impaired lipid droplet formation in<br />
Arfrp1 ad-/- mice results in early hepato -<br />
steatosis. (A) Mice lacking the GTPase<br />
ARFRP1 in adipose tissues exhibit reduced<br />
fat mass and plasma leptin levels. (B)<br />
Reduced size and lipid content of BAT of<br />
Arfrp1 ad-/- mice at the age of 7 days is<br />
associated with increased lipid storage in<br />
the liver. Lipid staining with Oil Red, bars:<br />
50 μm.<br />
cles, pancreas, and heart) thereby forming<br />
‘ectopic fat’ and interfering with<br />
insulin signaling and insulin secretion.<br />
Most lipodystrophic syndromes predispose<br />
to similar metabolic complications<br />
seen in obesity such as insulin<br />
resistance, type 2 diabetes, hepatic<br />
steatosis, and dyslipidemia.<br />
ADP-ribosylation factor related protein<br />
1 (ARFRP1) is a GTPase regulating<br />
protein trafficking between intracellular<br />
organelles. We have recently shown<br />
that mice lacking Arfrp1 in adipocytes<br />
(Arfrp1 ad-/- ) are lipodystrophic due to a<br />
defective lipid droplet formation and<br />
elevated lipolysis (Fig. �3 A), whereas<br />
triglyceride synthesis was not affected.<br />
Lipid droplets of brown adipocytes of<br />
Arfrp1 ad-/- mice were considerably<br />
smaller and exhibited ultrastructural<br />
alterations such as a disturbed interaction<br />
of small lipid loaded particles with<br />
the larger droplets, suggesting that<br />
ARFRP1 mediates the transfer of newly<br />
formed small lipid particles to the large<br />
storage droplets (Fig. �3 B). In addition,<br />
levels of phosphorylated HSL (hormone<br />
sensitive lipase) were elevated, and<br />
association of ATGL (adipocyte triglyceride<br />
lipase) with lipid droplets was<br />
enhanced in brown adipose tissue from<br />
Arfrp1 ad-/- mice. Accordingly, basal lipolysis<br />
was increased after knockdown of<br />
Arfrp1 in 3T3-L1 adipocytes. The data<br />
indicate that disruption of ARFRP1 prevents<br />
the normal enlargement of lipid<br />
droplets and produces an activation of<br />
lipolysis.<br />
In future studies we will employ<br />
mouse models with a postnatal deletion<br />
of ARFRP1 in adipose tissue in<br />
order to investigate pathomechanisms<br />
induced by ectopic fat storage in liver,<br />
muscle, and pancreatic islets.<br />
The Department of Experimental<br />
Diabetology was established in<br />
October <strong>2009</strong> with the appointment of<br />
Prof. Schürmann.<br />
�3 Verschlechterte Lipidtropfenbildung in Arfrp1 ad-/- -Mäusen führt zur Entwicklung einer<br />
frühen Hepatosteatose. (A) Mäuse, denen die GTPase ARFRP1 im Fettgewebe fehlt, haben eine<br />
geringe Fettmasse und entsprechend kaum Leptin im Plasma. (B) Die Menge des braunen<br />
Fettgewebes (BAT) und der Lipidgehalt ist in Arfrp1ad -/- -Mäusen im Alter von 7 Tagen deutlich<br />
reduziert und mit einer Fettspeicherung in der Leber assoziiert. Lipide sind durch Oil-red rötlich<br />
gefärbt (Balken: 50 μm).<br />
größeren Lipidtropfen fusionieren konnten<br />
(Abb. �3 B). Zudem waren die Spiegel an<br />
aktivierter, phosphorylierter Hormonsensitiver<br />
Lipase (HSL) erhöht und die<br />
Adipozyten-Triglyzerid-Lipase (ATGL) war<br />
bei Abwesenheit von ARFRP1 vermehrt an<br />
der Oberfäche der Fetttropfen zu finden.<br />
Tatsächlich konnten wir in einem Zell -<br />
system, den 3T3-L1-Adipozyten, nach<br />
Hemmung der ARFRP1-Expression eine<br />
erhöhte basale Lipolyserate messen. Wir<br />
gehen demnach davon aus, dass die<br />
Hemmung von ARFRP1 eine Vergröße rung<br />
der Lipidtropfen verhindert und gleichzeitig<br />
den Fettabbau erhöht.<br />
In zukünftigen Arbeiten werden wir<br />
Mausmodelle entwickeln, in denen<br />
ARFRP1 zu späteren Zeitpunkten ausgeschaltet<br />
wird, um die durch ektope Fett -<br />
speicherung ausgelösten Patho mecha -<br />
nis men zu untersuchen, welche die<br />
Insulin sensitivität der Leber, des Skelett -<br />
muskels und des Pankreas beeinflussen.<br />
Die Abteilung Experimentelle Diabeto -<br />
logie wurde mit Dienstantritt von Prof.<br />
Schürmann als Abteilungsleiterin im<br />
Oktober <strong>2009</strong> eingerichtet.<br />
Technische Mitarbeiter/innen<br />
Christine Gumz<br />
Anett Helms<br />
Malte Neubauer<br />
Monika Niehaus<br />
Carola Plaue<br />
Michaela Rath<br />
Brigitte Rischke<br />
Andrea Teichmann<br />
Sophie Tschirner<br />
Kathrin Warnke
Ausgewählte Publikationen<br />
Selected Publications<br />
Originalarbeiten/Original Papers<br />
Diril, M.K., Schmidt, S., Krauß, M., Gawlik,<br />
V., Joost, H.-G., Schürmann, A., Haucke, V.,<br />
Augustin, R.: Lysosomal localization of<br />
GLUT8 in the testis – the EXXXLL motif of<br />
GLUT8 is sufficient for its intracellular<br />
sorting via AP1- and AP2-mediated interaction.<br />
FEBS J. 276, 3729–3743 (Open<br />
Access) (<strong>2009</strong>).<br />
Hesse, D., Hommel, A., Jaschke, A., Moser,<br />
M., Bernhardt, U., Zahn, C., Kluge, R.,<br />
Wittschen, P., Gruber, A.D., Al-Hasani, H.,<br />
Joost, H.-G., Schürmann, A.: Altered<br />
GLUT4 trafficking in adipocytes in the<br />
absence of the GTPase Arfrp1. Biochem.<br />
Biophys. Res. Commun. 394, 896–903<br />
(2010).<br />
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Drittmittelprojekte<br />
External Funding<br />
31<br />
Graduiertenkolleg: Hormonal Regula -<br />
tion of Energy Metabolism, Body<br />
Weight and Growth<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.10.2005 – 30.09.2014<br />
Klinische Forschergruppe KFO218:<br />
„Hor monal regulation of body weight<br />
maintenance“, Workpackage 8: „Phar -<br />
macologic strategies for maintenance of<br />
weight loss in diet induced obese mice“<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.09.<strong>2009</strong> – 30.09.2012<br />
Initiierung des Aufbaus des Deutschen<br />
Zentrums <strong>für</strong> Diabetesforschung<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.07.<strong>2009</strong> – 31.12.2013<br />
NUPREDM: BioMed: Nutritional Pre -<br />
vention of Type 2 Diabetes mellitus:<br />
Functional Basis of Protective Foods<br />
and Individualisation of Intervention,<br />
Workpackage 3: Identification of riskmodifying<br />
food components in a mouse<br />
model type 2 diabetes<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.02.<strong>2009</strong> – 31.01.2012<br />
NGFN-plus: Molekulare Mechanismen<br />
der Adipositas: Identifizierung von<br />
Genen, die zur polygenen Adipositas der<br />
Maus beitragen<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.06.2008 – 31.05.2013<br />
EurOCHIP: European Obesity Consor -<br />
tium studying the Hypothalamus and<br />
its Interaction with Peripheral organs<br />
Finanzierung: EU<br />
Laufzeit: 01.10.<strong>2009</strong> – 30.09.2013<br />
PREPOBEDIA: Novel PREP1-dependent<br />
transcriptional networks in the control<br />
of insulin sensitivity (Collaborative<br />
Project)<br />
Finanzierung: EU<br />
Laufzeit: 01.01.2008 – 31.12.2011
32<br />
Department of Clinical Nutrition<br />
Head: Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />
Summary Nutrition has an important<br />
effect on metabolism and thus on the<br />
risk of nutrition-associated diseases.<br />
The goal of the department is to investigate<br />
this relationship with the help of<br />
clinical studies and experimental basic<br />
research and to develop and test strategies<br />
to prevent nutrition-associated<br />
diseases. In addition, we examine the<br />
effect of certain foods on human<br />
metabolism, especially with regard to<br />
individual characteristics and information<br />
on the genetic makeup.<br />
The role of protein in nutrition<br />
Within the European DiOGenes (Diet,<br />
Obesity and Genes) Study, we investigated<br />
the effects of a high-protein or<br />
high glycemic-index (GI) diet on weight<br />
regain after a weight-loss diet. At the<br />
beginning of the study, the participants<br />
had to lose about 11 kg within 8 weeks<br />
with a low-calorie diet. During the subsequent<br />
intervention period, they had to<br />
maintain one of the five randomly<br />
selected diets, as follows:<br />
• a diet with a high protein content and<br />
low GI,<br />
• a diet with a high protein content and<br />
high GI,<br />
• a diet with a normal protein content<br />
and low GI,<br />
• a diet with a normal protein content<br />
and a high GI.<br />
The fifth diet served as a “control diet”<br />
based on recommendations for a<br />
healthy diet.<br />
Indeed, the high protein diet reduced<br />
the amount of weight regained within<br />
the six months following weight loss by<br />
1 kilogram and doubled the chance of<br />
maintaining the weight. A lower GI also<br />
reduced weight regain by about 1 kg, so<br />
the combination of low GI and high protein<br />
led to maintenance of a constant<br />
body weight.<br />
As the consequences of weight loss,<br />
LDL cholesterol, triglycerides, and in -<br />
�1 Subsequent to a weight reduction<br />
phase, a 26-week intervention phase with<br />
specific diets led to a further decrease of<br />
the inflammatory marker CRP (C-reactive<br />
protein). LP/LGI: Diet with low protein<br />
content and low glycemic index (GI) ><br />
HP/LGI: Diet with high protein content and<br />
low GI >> LP/HGI: Diet with low protein<br />
content and high GI > Control: Diet<br />
recommended by the German Association<br />
for Nutrition ≠ HP/HGI: Diet with high<br />
protein content and high GI.<br />
Abteilung Klinische Ernährung<br />
Leitung: Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />
Zusammenfassung Die Ernährung be -<br />
ein flusst maßgeblich den Stoffwechsel<br />
und damit auch das Risiko <strong>für</strong> ernährungsassoziierte<br />
Erkrankungen. Das Ziel<br />
der Abteilung Klinische Ernährung ist,<br />
diese Zusammenhänge mit Hilfe klinischer<br />
Studien und experimenteller Grund -<br />
lagen forschung zu untersuchen und, aufbauend<br />
auf unseren Erkennt nissen,<br />
Strategien zu entwickeln und zu testen,<br />
die ernährungsassoziierten Krank heiten<br />
vorbeugen. Zudem erforscht die Abtei -<br />
lung, wie bestimmte Nah rungsmittel den<br />
menschlichen Stoff wechsel beeinflussen,<br />
wobei sie besonders individuelle Eigen -<br />
schaften und In for mationen über die<br />
Erbanlagen be rücksichtigt.<br />
Bedeutung des Proteingehalts in der<br />
Nahrung<br />
Christiane Bumke-Vogt, Özlem Gögebakan,<br />
Silke Hornemann, Angela Kohl, Michael Kruse,<br />
Martin Osterhoff, Martin O. Weickert<br />
Im Rahmen der europäischen DiOGenes<br />
(Diet, Obesity and Genes)-Studie untersuchten<br />
wir, welche Rolle der Protein -<br />
gehalt bzw. der glykämische Index (GI)<br />
der Nahrung <strong>für</strong> eine Gewichts-Wieder -<br />
zunahme nach einer Reduktionsdiät<br />
spielt. Zu Beginn der Studie mussten die<br />
Teilnehmer innerhalb von acht Wochen<br />
etwa 11 kg mit einer Niedrigkaloriendiät<br />
abnehmen. Im folgenden Interven tions teil<br />
der Studie mussten sie dann eine von fünf<br />
vorgegebenen Diäten einhalten, die per<br />
Zufallsprinzip zugeordnet wurden. Zur<br />
Auswahl standen:<br />
• eine Kost mit erhöhtem Eiweißanteil und<br />
niedrigem GI,<br />
• eine Kost mit erhöhtem Eiweißanteil und<br />
hohem GI,<br />
• eine Kost mit normalem Eiweißanteil<br />
und niedrigem GI,<br />
• eine Kost mit normalem Eiweißanteil<br />
und hohem GI.<br />
Bei der fünften Diät handelte es sich um<br />
eine „Kontroll-Diät“, die sich an den bestehenden<br />
Ernährungsempfehlungen orientierte.<br />
In den ersten sechs Monaten nach<br />
der Gewichtsreduktion bewirkte eine<br />
proteinreichere Ernährung durchschnittlich<br />
eine um 1 kg geringere Wieder -<br />
zunahme des Körpergewichts. Ebenso<br />
verdoppelte sie die Chance, das Gewicht<br />
längerfristig zu halten. Auch ein niedriger<br />
GI reduzierte die Gewichts-Wieder -<br />
zunahme um etwa 1 kg, so dass eine<br />
Ernährung mit niedrigem GI und höherem<br />
Proteinanteil insgesamt zur Gewichts -<br />
konstanz führte.<br />
Während der Gewichtsreduktions -<br />
phase sanken die LDL-Cholesterin-, die<br />
Triglyzerid- und die Entzündungswerte<br />
deutlich ab und auch der Blutdruck normalisierte<br />
sich. Allerdings verminderte<br />
sich auch der Wert <strong>für</strong> das „gute“ HDL-<br />
Cholesterin. Diese Daten zeigen die<br />
enorme Bedeutung der Energiebilanz.<br />
�1 Bestimmte Diäten führten in der an die Gewichtsreduktionsphase anschließenden<br />
26-wöchigen Interventionsphase zu einer weiteren Reduktion des Entzündungsmarkers CRP<br />
(C-reaktives Protein). LP/LGI: Diät mit niedrigem Proteingehalt und niedrigem glykämischem<br />
Index (GI) > HP/LGI: Diät mit hohem Proteingehalt und niedrigem GI >> LP/HGI: Diät mit<br />
niedrigem Proteingehalt und hohem GI > Control: Von der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong><br />
Ernährung empfohlene Kost ≠ HP/HGI: Diät mit hohem Proteingehalt und hohem GI.
�2 Insulinempfindlichkeit der Studienteilnehmer nach dem Verzehr unterschiedlicher iso -<br />
energetischer Diäten über einen Zeitraum von sechs bzw. 18 Wochen, dargestellt als M-Werte:<br />
insulinvermittelte Glucoseaufnahme als Messwert der Gesamtkörper-Insulinempfindlichkeit.<br />
Kontrolldiät (weiß); Diät mit hohem Ballaststoffanteil (hellgrau); Diät mit einem hohen Protein -<br />
anteil (helllila); Diät mit moderatem Eiweiß- und Ballaststoffanteil (lila). Nach sechs Wochen<br />
zeigte sich ein Unterschied zwischen einer verbesserten Insulinempfindlichkeit unter einer Diät<br />
mit hohem Ballaststoffanteil und einer verschlechterten Insulinempfindlich keit unter einer<br />
Diät mit hohem Proteinanteil. Nach 18 Wochen wiesen Biomarkerunter suchungen darauf hin,<br />
dass die Probanden die Diät mit hohem Proteinanteil ab der sechsten Woche weniger gut<br />
einhielten.<br />
Denn die negative Energiebilanz während<br />
der Gewichtsreduktion hatte, abgesehen<br />
von dem Effekt auf den HDL-Spiegel,<br />
einen außerordentlich positiven Effekt<br />
auf den Stoffwechsel.<br />
Die fünf verschiedenen isokalorischen<br />
Diäten unterschieden sich hinsichtlich<br />
ihrer Wirkungen auf den Stoffwechsel<br />
kaum voneinander. In allen Gruppen<br />
konnten wir einen moderaten Wie -<br />
deranstieg des Blutdrucks, des LDL-<br />
Cholesterins sowie der Triglyzeride feststellen.<br />
Auch das HDL-Cholesterin stieg<br />
unter allen Ernährungsstrategien deutlich<br />
über die Ausgangswerte an. Eine bedeutsame<br />
Ausnahme fand sich jedoch bezüglich<br />
der Spiegel des Entzündungs markers<br />
CRP (C-reaktives Protein), die in der<br />
Gewichtsreduktionsphase stark ab fielen.<br />
Eine an diese Phase anschließende Er -<br />
nährung mit einem niedrigen GI verursachte<br />
einen signifikanten weiteren<br />
Abfall des CRP (Abb. �1 ). Eine Ernährung<br />
mit erhöhtem Proteinanteil hatte dagegen<br />
keinen positiven, sondern eher einen<br />
leicht negativen, vom GI unabhängigen<br />
Effekt auf den CRP-Spiegel.<br />
Daher gingen wir der Frage nach,<br />
welche weiteren Stoffwechselwirkungen<br />
eine proteinreiche Ernährung trotz der<br />
günstigen Effekte auf das Körpergewicht<br />
haben könnte.<br />
Wir untersuchten hierzu gesunde übergewichtige<br />
Menschen im Rahmen der<br />
ProFiMet (Protein, Fiber and Metabolic<br />
Syndrome)-Studie. Die Probanden erhielten<br />
zweimal täglich ein Supplement mit<br />
Erbsen- und Molke-Proteinen, um den<br />
Proteingehalt der Nahrung auf 24 – 28 %<br />
der Nahrungsenergie zu erhöhen. Die<br />
Kontrollgruppe verzehrte ein proteinarmes,<br />
kohlenhydrathaltiges Placebo prä -<br />
parat mit einem normalen Proteinanteil<br />
von 15 %. Die erhöhte Proteinzufuhr hatte<br />
bei konstantem Körpergewicht keine<br />
negativen Auswirkungen auf Entzün -<br />
dungs signale. Die Muskelmasse nahm in<br />
der Hochproteingruppe nach 18 Wochen<br />
durchschnittlich um ca. 500 g zu, während<br />
die Körperfettmenge der Pro banden entsprechend<br />
abnahm. Gleich zeitig be ding te<br />
die eiweißreiche Kost eine moderate<br />
Reduktion der Insulinempfind lich keit<br />
(Abb. �2 ), die mit einer Konzentra tions -<br />
zunahme des Signalenzyms S6-Kinase<br />
verknüpft war. Die S6-Kinase fördert das<br />
Muskelwachstum und hemmt die Insu lin -<br />
wirkung. Da eine zu hohe Proteinzufuhr<br />
ungünstige Stoff wechselwirkungen ha -<br />
ben kann, empfehlen wir gegenwärtig<br />
nierengesunden Men schen eine Kost mit<br />
einem Pro tein anteil von 15–25 %.<br />
33<br />
�2 Insulin sensitivity, according to diet,<br />
expressed as M-value of the baseline value<br />
after 6 and 18 weeks. Control diet (white<br />
bars), diet high in cereal fiber (grey bars),<br />
diet high in protein (pale violet bars),<br />
mixed diet moderately high in both cereal<br />
fiber and protein (violet bars). M-value:<br />
insulin-mediated glucose uptake as a<br />
measurement of whole-body insulin<br />
sensitivity.<br />
flam matory markers were lowered significantly<br />
and blood pressure became<br />
normal. Although HDL cholesterol also<br />
decreased, this data emphasizes the<br />
enormous importance of the energy<br />
balance. The metabolic effects of the<br />
subsequent five different isocaloric<br />
diets hardly differed. In all groups there<br />
was a moderate increase in blood pressure,<br />
LDL cholesterol, and triglycerides.<br />
There was also a marked increase in HDL<br />
cholesterol. An exception was the<br />
inflammatory marker CRP (C-reactive<br />
protein) level, which markedly decreas -<br />
ed during weight loss. A subsequent<br />
diet with a low GI caused a further<br />
significant decrease of CRP (Fig. �1 ). In<br />
contrast, a diet with a higher protein<br />
content had a slightly negative effect on<br />
the GI-independent CRP level.<br />
We therefore pursued the question of<br />
other possible metabolic effects of a<br />
high-protein diet. We studied healthy,<br />
overweight individuals within the<br />
framework of the “ProFiMet” (Protein,<br />
Fiber, and Metabolic Syndrome) Study.<br />
In order to increase the protein content<br />
of the diet to 24 – 28 % of total energy<br />
intake, the probands received protein<br />
supplements twice a day. The control<br />
group received a low-protein placebo<br />
containing carbohydrates, ensuring a<br />
normal protein content of 15 %. The<br />
high protein intake had no negative<br />
effects on inflammatory markers under<br />
constant body weight. The muscle<br />
mass increased by about 500 grams<br />
after 18 weeks, accompanied by a<br />
similar reduction in total body fat.<br />
However, protein also induced a reduction<br />
in insulin sensitivity (Fig. �2 ), which<br />
was associated with an increase of the<br />
signaling enzyme S6-kinase. That is<br />
known to induce muscle-cell growth<br />
and to reduce insulin sensitivity. As a<br />
high intake of protein may have disadvantageous<br />
metabolic effects, we recommend<br />
a protein content of 15–25 %<br />
of total energy intake in healthy individuals.
34<br />
Which nutrient fibers are most<br />
favorable for metabolism?<br />
In previous studies our group demonstrated<br />
that non-soluble fiber from<br />
wheat or oats (Fig. �3 ) rapidly improves<br />
insulin action. In the ProFiMet Study we<br />
investigated the effect of non-soluble<br />
oat fiber and compared it with a highprotein<br />
and high-cereal-fiber nutrition<br />
over 18 weeks. Indeed, the intake of 30 g<br />
of oat fiber per day improved insulin<br />
sensitivity by approximately 20 %<br />
as determined by hyperinsulinemic<br />
euglycemic clamps. The combination of<br />
fiber with high protein intake not only<br />
prevented the insulin resistance<br />
observed by protein intake alone but<br />
even improved insulin sensitivity as<br />
well.<br />
In contrast to the soluble, fermentable<br />
fiber that is transformed to<br />
short-chain fatty acids by intestinal<br />
bacteria, the non-fermentable, nonsoluble<br />
fiber does not contribute to<br />
energy balance. Indeed, in a study in<br />
mice, the non-fermentable oat fiber prevented<br />
weight gain and fatty liver otherwise<br />
induced by a high-fat diet,<br />
whereas the same amount of soluble,<br />
fermentable guar fiber added to energy<br />
balance and thereby to body weight.<br />
In view of the positive effects of oat<br />
fiber on insulin sensitivity, we are currently<br />
investigating in the OptiFiT<br />
(Optimal Fiber Trial) Study whether an<br />
oat-fiber supplement may help to prevent<br />
diabetes in pre-diabetic subjects<br />
with impaired glucose tolerance and<br />
impaired fasting glucose and positively<br />
affect body weight. Should this be confirmed,<br />
this fiber may be added in moderate<br />
amounts to everyday foods such<br />
as bread, cakes, and pasta (with little<br />
effect on the taste) in order to significantly<br />
reduce the incidence of diabetes.<br />
Metabolic regulation by Glucoseinduced<br />
Insulinomimetic Peptide (GIP)<br />
The Glucose-induced Insulinomimetic<br />
Peptide (GIP) serves to regulate nutrient<br />
utilization and fat storage in adipose tissue<br />
as well as insulin release. We investigated<br />
the effects of this hormone by<br />
giving volunteers a 4-hour infusion of<br />
GIP. In other experiments, the volun-<br />
�3 Oats contain insoluble fiber that causes<br />
a short-term improvement of insulin<br />
sensitivity.<br />
Welche Ballaststoffe sind <strong>für</strong> den<br />
Stoffwechsel am günstigsten?<br />
Christiane Bumke-Vogt, Özlem Gögebakan,<br />
Silke Hornemann, Angela Kohl, Michael Kruse,<br />
Martin Osterhoff, Martin O. Weickert<br />
Der Verzehr von Getreide-Ballaststoffen<br />
wurde in zahlreichen epidemiologischen<br />
Studien mit einer Abnahme des Typ-2-<br />
Diabetes- und des kardiovaskulären<br />
Risikos verknüpft. Lösliche Ballaststoffe<br />
aus Gemüse und Obst zeigten dagegen<br />
keine protektiven Effekte. Wir konnten<br />
bereits in früheren Studien zeigen,<br />
dass unlösliche Ballaststoffe aus Hafer<br />
(Abb. �3 ) oder Weizen die Insulin wirk -<br />
samkeit kurzfristig verbessern. In der<br />
ProFiMet (Protein, Fiber and Metabolic<br />
Syndrome)-Studie untersuchten wir <strong>für</strong><br />
eine Dauer von 18 Wochen die Stoff -<br />
wechseleffekte einer mit unlöslichen<br />
Hafer-Ballaststoffen angereicherten Kost<br />
sowie die Effekte einer Kost mit hohem<br />
Protein- und Getreide-Ballaststoffanteil.<br />
Tatsächlich verbesserte eine Ballast stoff -<br />
zufuhr von etwa 30 g/Tag die Insulin -<br />
empfindlichkeit um knapp 20 % (gemessen<br />
in einem hyperinsulinämischen,<br />
euglykämischen Clamp). Zudem verhinderte<br />
sie bei einer gleichzeitig erhöhten<br />
Aufnahme von Eiweiß nicht nur eine proteinbedingte<br />
Insulinresistenz, sondern<br />
verbesserte sogar die Insulinwirkung. Die<br />
richtige Kombination von Nahrungs -<br />
kompo nen ten ist offensichtlich vorteilhaft.<br />
Die verwendeten unlöslichen Hafer-<br />
Ballast stoffe sind kaum fermentierbar<br />
und verursachen deshalb keine Blähun -<br />
gen. Im Gegensatz zu fermentierbaren löslichen<br />
Ballaststoffen, die von Darm -<br />
bakterien in kurzkettige Fettsäuren<br />
umgewandelt und dann als Nahrung<br />
resorbiert werden, tragen sie auch nicht<br />
zur Energiebilanz bei. Die Bedeutung dieses<br />
Aspektes zeigten wir an Mäusen, die<br />
eine fettreiche Diät erhielten. Hier verhinderten<br />
unsere Haferballaststoffe, im<br />
Gegensatz zu dem löslichen fermentierbaren<br />
Ballaststoff Guar, eine Gewichts -<br />
zunahme und das Entstehen einer<br />
Fettleber. Da die Hafer ballaststoffe nicht<br />
verwertet werden können und den Stoff -<br />
wechsel günstig beeinflussen, wären sie<br />
ein natürlicher, ener gie armer und sinnvoller<br />
Nahrungs zusatz. Deshalb unter -<br />
suchen wir aktuell in der OptiFiT (Optimal<br />
Fiber Trial)-Studie, ob ein zweimal täglich<br />
eingenommenes Supple ment unserer<br />
Haferballaststoffe das Auftreten von<br />
Diabetes bei Menschen mit einem Prä -<br />
diabetes (gestörte Glucose toleranz und<br />
gestörte Nüchternglucose) vermindern<br />
kann und das Gewicht günstig beeinflusst.<br />
Sollte sich dies bestätigen, wäre ein<br />
Zusatz von geringen Mengen an unlöslichen<br />
Ballaststoffen zu Nahrungs mitteln<br />
wie Brot, Kuchen und anderen Teigwaren<br />
(die deren Geschmack nicht merklich verändern)<br />
ein wirksamer Weg, um die<br />
Diabetes-Inzidenz insgesamt deutlich zu<br />
reduzieren.<br />
�3 Hafer enthält unlösliche Ballaststoffe, welche die Insulinwirksamkeit kurzfristig verbessern.
Stoffwechselregulation durch das<br />
nahrungsinduzierte Dünndarmhormon<br />
Glucose-induziertes Insulino -<br />
mimetisches Peptid (GIP)<br />
Andreas Birkenfeld, Özlem Gögebakan,<br />
Frank Isken †, Farnaz Nehad Kejani, Martin<br />
Osterhoff, Olga Pivovarova, Natalia Rudovich,<br />
Martin O. Weickert<br />
Das Glucose-induzierte Insulino mime ti -<br />
sche Peptid (GIP) ist ein wichtiges Dünn -<br />
darmhormon, das nach der Nahrungs -<br />
aufnahme freigesetzt wird und die<br />
Nah rungsverwertung und Speicherung<br />
im Fettgewebe ebenso wie die Insulin -<br />
freisetzung reguliert. Um mehr über die<br />
Funktionen von GIP zu erfahren, untersuchten<br />
wir seine Wirkung, indem wir<br />
Freiwilligen das Hormon über vier Stun -<br />
den infundierten. Um das Hormon -<br />
muster nach dem Essen zu imitieren,<br />
infundierten wir Freiwilligen in weiteren<br />
Experimenten zudem Insulin und Glu cose.<br />
Vor und nach der Infusion wurden<br />
Veränderungen der Genexpression im<br />
Fettgewebe mit Gen-Arrays (48.000<br />
Gensonden) bestimmt, die sämtliche<br />
bekannten Gene erfassen. Gleichzeitig<br />
verwendeten wir eine moderne massenspektrometrische<br />
Technik der parallelen<br />
Messung von hunderten Stoffwech sel -<br />
metaboliten im Plasma: die „Meta bo -<br />
lomics“. Die aufwendige Analyse dieser<br />
großen Datenmengen zeigte zahlreiche<br />
neue und unerwartete Stoffwechsel -<br />
wege, die durch diese Hormone reguliert<br />
werden. GIP reduzierte z. B. die Expression<br />
der Lipolyseenzyme adipose triglyceride<br />
lipase und hormone-sensitive lipase, eben -<br />
so wie die Expression eines Enzyms des<br />
Glucocorticoidstoffwechsels, die 11beta-<br />
Hydroxysteroid-Dehydrogenase (11beta-<br />
HSD1) und senkte die Kon zen tration der<br />
freien Fettsäuren. In Zell kulturstudien<br />
bestätigten wir, dass GIP durch eine<br />
Hemmung der 11beta-HSD1 die Lipolyse<br />
hemmt. Weiter beobachteten wir, dass<br />
GIP ein hungerauslösendes Hormon aus<br />
dem Magen, das Ghrelin, im Zusam men -<br />
spiel mit Insulin und Fett säure meta -<br />
boliten reduziert und damit den Appetit<br />
beeinflussen kann. Inter essanter weise<br />
erhöhte GIP auch die Konzentration be -<br />
stimmter Entzündungs mediatoren aus<br />
dem Fettgewebe, wie z. B. das monocyte<br />
chemoattractant protein 1, ein Signal -<br />
protein, das Entzündungszellen ins Fett -<br />
gewebe lenkt. Da Übergewicht mit einer<br />
Zunahme dieser Entzündungszellen im<br />
Fettgewebe einhergeht, zeigen diese<br />
Daten, dass schon große Mahlzeiten, die<br />
viel GIP freisetzen, diesen Prozess in Gang<br />
setzen können. GIP scheint also überwie-<br />
gend <strong>für</strong> eine effektive Energiespeiche -<br />
rung zu sorgen. Dies konnten wir durch<br />
Studien bestätigen, in denen Mäuse vor<br />
einer Adipositas geschützt waren, deren<br />
GIP-Rezeptor durch Genmanipulation<br />
ausgeschaltet war.<br />
Individualisierte Ernährung und<br />
Nutrigenomik<br />
Stephanie Döcke, Silke Hornemann,<br />
Michael Kruse, Christian v. Loeffelholz,<br />
Anne-Katrin Seltmann<br />
Es ist seit langem bekannt, dass Men schen<br />
unterschiedlich auf Nahrung reagieren.<br />
Wir vermuten heute, dass diese Unter -<br />
schiede in genetischen Variationen be -<br />
gründet sind. Individuelle Unterschiede<br />
sollten sich am deutlichsten erfassen lassen,<br />
wenn man die Reaktion von Indivi -<br />
duen auf eine Nahrungsumstellung<br />
untersucht. Dies tun wir mit Hilfe der<br />
NUGAT (NUtriGenomic Analysis in Twins)-<br />
Studie. Eineiige Zwillingspaare müssen <strong>für</strong><br />
zunächst sechs Wochen eine fettarme,<br />
kohlenhydratbetonte Ernäh rung befolgen,<br />
die auf den Empfehlungen der<br />
Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Er nährung<br />
basiert. Im Anschluss müssen sie <strong>für</strong><br />
sechs Wochen eine klassisch deutsche,<br />
fett- und proteinreiche Kost essen und<br />
danach eine proteinreiche, Ballaststoffbetonte<br />
Ernährung verfolgen. Beide<br />
Zwillinge eines Paares ernähren sich<br />
gleich, so dass auftretende Unterschiede,<br />
z. B. in den Stoffwechselwerten, nicht<br />
genetisch bedingt sein können. Ein Ver -<br />
gleich der unterschiedlichen Zwillings -<br />
paare sollte dagegen die Größe der<br />
genetisch bedingten Variation zeigen.<br />
Tat sächlich beobachten wir erhebliche<br />
Unterschiede zwischen den Paaren in<br />
einer Vielzahl von Parametern (Abb. �4 ), die<br />
sowohl die Regulation des Fett- und<br />
Zucker stoffwechsels, das Leberfett, verschiedene<br />
Hormone, die Monozyten -<br />
funktion, die Genexpression im abdominellen<br />
Fett sowie auch die Regulation<br />
circadianer Gene betreffen. Die Studie<br />
wird bis 2012 fortgeführt, wobei wir auch<br />
weiterhin noch Zwillingspaare suchen.<br />
Veränderungen intrazellulärer<br />
Signalwege bei einer Fettleber<br />
Andreas Birkenfeld, Stephanie Döcke,<br />
Christian v. Loeffelholz, Natalia Rudovich,<br />
Martin O. Weickert<br />
Eine Fettleber tritt meistens im Zusam -<br />
menhang mit Übergewicht auf und ist<br />
eng mit Entgleisungen des Zucker- und<br />
35<br />
teers had infusions of glucose and<br />
insulin in order to imitate the hormonal<br />
pattern after a meal. Before and<br />
following GIP infusion, gene expression<br />
patterns in adipose tissue were determined<br />
using gene arrays, which<br />
included all known genes. At the same<br />
time we assessed hundreds of metabolites<br />
in plasma using a modern mass<br />
spectrometry approach, metabo lo -<br />
mics. An extensive analysis of this large<br />
amount of data revealed numerous<br />
new and unexpected metabolic pathways<br />
regulated by GIP. It reduced for<br />
example the expression of the lipolytic<br />
enzyme adipose triglyceride lipase and<br />
hormone-sensitive lipase, as well as an<br />
enzyme of glucocorticoid metabolism,<br />
11beta-hydroxysteroid dehydrogenase<br />
(11beta-HSD1). This was accompanied<br />
by a decrease in free fatty acids. Cell culture<br />
studies confirmed that GIP inhibits<br />
lipolysis by inhibiting 11beta-HSD1.<br />
We also observed a reduction of the<br />
hunger-triggering hormone ghrelin by<br />
GIP in interaction with insulin and fatty<br />
acid metabolites, which can have an<br />
effect on appetite. GIP also increased<br />
the concentration of certain inflammatory<br />
mediators from fatty tissue, e.g.,<br />
monocyte chemoattractant protein-1, a<br />
signaling protein that recruits inflammatory<br />
cells to fatty tissue. Since overweight<br />
is linked to an increase of<br />
inflammatory cells in fatty tissue, these<br />
data show that even large meals, which<br />
stimulate release of large amounts<br />
of GIP, can initiate this process.<br />
Apparently, GIP is mainly responsible for<br />
an efficient energy storage. In studies<br />
with mice whose GIP receptor was<br />
inactivated by genetic engineering, we<br />
were able to demonstrate that these<br />
mice are protected from becoming<br />
obese.<br />
Individualized nutrition and<br />
nutrigenomics<br />
It is well known that people respond differently<br />
to nutrition and it is currently<br />
believed that these differences are due<br />
to genetic variations. Such differences<br />
should become most apparent in individuals<br />
following marked changes in<br />
nutrient intake. With the aid of the<br />
NUGAT (NUtriGenomic Analysis in<br />
Twins) Study, we are investigating the<br />
responses of identical twins. Following<br />
a 6-week low-fat, carbohydrate-based<br />
diet recommended by the German<br />
Association for Nutrition, the twins
36<br />
�4 The test persons of the NUGAT study<br />
were also examined with the aid of dualenergy<br />
X-ray absorptiometry (DXA), a<br />
method for measuring total body<br />
composition, including bone, fat, and<br />
muscle mass.<br />
switch to a classical German fat- and<br />
protein-rich nutrition for the next 6<br />
weeks, followed by a high-protein,<br />
high-fiber diet. Since both twins have<br />
the same diet, any differences in metabolic<br />
values, for example, have no<br />
genetic basis. On the other hand, a<br />
comparison of different pairs of twins<br />
will allow determination of the range<br />
of genetic variation. Indeed, we observed<br />
major differences between pairs of<br />
twins in numerous parameters (Fig. �4 ).<br />
This study is currently underway and we<br />
will recruit further pairs of twins up<br />
until 2012.<br />
Changes of intracellular hormonal<br />
signaling pathways associated with<br />
fatty liver in humans<br />
Fatty liver is frequently observed in<br />
overweight subjects and is closely associated<br />
with disturbances in sugar and<br />
fat metabolism. We are currently investigating<br />
human hepatic tissues of differing<br />
fat content. Liver tissue was<br />
obtained in cooperation with the Clinic<br />
for Visceral Surgery of the Charité<br />
University Medicine Berlin after<br />
patients gave their consent.<br />
We investigate signaling pathways<br />
associated with intracellular energy<br />
metabolism which regulate activation<br />
of catabolic, fat-burning signals, as well<br />
as the role of endoplasmic reticulum<br />
(ER) stress. Our results show an unexpected<br />
pattern of changes, which deviate<br />
in part significantly from those<br />
observed in mouse models. We were<br />
able to identify previously unknown<br />
proteins as possible influencing factors.<br />
In the studies mentioned above<br />
(NUGAT, ProFiMet, OptiFit), we determined<br />
the hepatic fat content of participants<br />
by nuclear magnetic resonance<br />
(NMR) and were already able to<br />
show that lowering the dietary GI can<br />
reduce hepatic fat content. Using this<br />
approach, we expect to develop nutritional<br />
strategies to diminish development<br />
of fatty liver disease.<br />
�4 Die Probanden in der NUGAT-Studie wurden auch mit Hilfe der Dual-Röntgen-Absorptio -<br />
metrie (DXA) untersucht. Ein Verfahren, das Aufschluss über die Körperzusammensetzung aus<br />
Knochen-, Fett- und Muskelmasse gibt.<br />
Fettstoffwechsels verbunden. Um deren<br />
Entstehung besser zu verstehen, untersuchen<br />
wir menschliches Lebergewebe mit<br />
unterschiedlichem Fettgehalt. Frisches<br />
Lebergewebe wird in Zusammenarbeit<br />
mit der Klinik <strong>für</strong> Viszeralchirurgie der<br />
Charité nach Zustimmung der Patienten<br />
gewonnen, wenn Leberoperationen er -<br />
forderlich werden, z. B. wegen Zysten,<br />
Hämangiomen oder Metastasen.<br />
Wir untersuchen hier Signalwege, die<br />
mit dem intrazellulären Energiegehalt<br />
verbunden sind und welche die Akti -<br />
vierung kataboler, fettverbrennender<br />
Signale steuern sowie die Rolle des endoplasmatischen<br />
Retikulum (ER)-Stresses.<br />
Unsere Ergebnisse zeigen ein unerwartetes<br />
Muster, das teilweise deutlich von dem<br />
in Mausmodellen beobachteten ab -<br />
weicht.<br />
Bisher unbekannte Proteine wie z. B.<br />
transducin beta-like 1 konnten als Ein -<br />
flussfaktoren identifiziert werden.<br />
In den oben erwähnten Studien<br />
(NUGAT, ProFiMet, OptiFit) messen wir das<br />
Leberfett der Teilnehmer durch Kern spin -<br />
spektroskopie und konnten bereits zeigen,<br />
dass eine Reduktion des glykämischen<br />
Index das Leberfett senken kann. Wir<br />
erwarten, hierdurch Hinweise auf Ernäh -<br />
rungsstrategien zu erhalten, die eine<br />
Leberverfettung vermindern.<br />
Technische Mitarbeiter/innen<br />
Brigitte Böhm<br />
Melanie Hannemann<br />
Anja Henkel<br />
Daniela Hoffmann<br />
Birgit Horchler<br />
Susann Richter<br />
Kristin Simon<br />
Katrin Sprengel<br />
Stephanie Sucher<br />
Katja Treu<br />
Andreas Wagner<br />
Andrea Ziegenhorn
Ausgewählte Publikationen<br />
Selected Publications<br />
Originalarbeiten/Original Papers<br />
Arafat, A.M., Weickert, M.O., Frystyk, J.,<br />
Spranger, J., Schöfl, C., Möhlig, M., Pfeiffer,<br />
A.F.H.: The role of insulin-like growth factor<br />
(IGF) binding protein-2 in the insulinmediated<br />
decrease in IGF-I bioactivity. J.<br />
Clin. Endocrinol. Metab. 94, 5093–5101<br />
(<strong>2009</strong>).<br />
Arafat, A.M., Möhlig, M., Weickert, M.O.,<br />
Schöfl, C., Spranger, J., Pfeiffer, A.F.H.:<br />
Improved insulin sensitivity, preserved<br />
beta cell function and improved wholebody<br />
glucose metabolism after low-dose<br />
growth hormone replacement therapy in<br />
adults with severe growth hormone deficiency:<br />
a pilot study. Diabetologia 53,<br />
1304–1313 (2010).<br />
Bobbert, T., Mai, K., Fischer-Rosinský, A.,<br />
Pfeiffer, A.F.H., Spranger, J.: A1C is associated<br />
with intima-media thickness in individuals<br />
with normal glucose tolerance.<br />
Diabetes Care 33, 203–204 (2010).<br />
Dupuis, J., ..., Fischer-Rosinsky, A., …,<br />
Pfeiffer, A.F.H., …, Spranger, J. et.al.: New<br />
genetic loci implicated in fasting glucose<br />
homeostasis and their impact on type 2<br />
diabetes risk. Nat. Genet. 42, 105–116,<br />
Erratum 464 (2010).<br />
Isken, F., Klaus, S., Osterhoff, M., Pfeiffer,<br />
A.F.H., Weickert, M.O.: Effects of long-term<br />
soluble vs. insoluble dietary fiber intake on<br />
high-fat diet-induced obesity in C57BL/6J<br />
mice. J. Nutr. Biochem. 21, 278–284<br />
(2010).<br />
Isken, F., Klaus, S., Petzke, K.-J., Lodden -<br />
kemper, C., Pfeiffer, A.F.H., Weickert, M.O.:<br />
Impairment of fat oxidation under highvs.<br />
low-glycemic index diet occurs before<br />
the development of an obese phenotype.<br />
Am. J. Physiol./Endocrinol. Metab. 298,<br />
E287–E295 (2010).<br />
Isken, F., Weickert, M.O., Tschöp, M.H.,<br />
Nogueiras, R., Möhlig, M., Abdelrahman,<br />
A., Klaus, S., Thorens, B., Pfeiffer, A.F.H.:<br />
Metabolic effects of diets differing in glycaemic<br />
index depend on age and endogenous<br />
glucose-dependent insulinotrophic<br />
polypeptide in mice. Diabetologia 52,<br />
2159–2168 (<strong>2009</strong>).<br />
Larsen, T.M., Dalskov, S.-M., van Baak, M.,<br />
Jebb, S.A., Papadaki, A., Pfeiffer, A.F.H. et.al.<br />
and Astrup, A. for the Diet, Obesity, and<br />
Genes (Diogenes) Project: Diets with high<br />
or low protein content and glycemic<br />
index for weight-loss maintenance. New<br />
Engl. J. Med. 363, 2102–2113 (2010).<br />
Mai, K., Andres, J., Biedasek, K., Weicht, J.,<br />
Bobbert, T., Sabath, M., Meinus, S.,<br />
Reinecke, F., Möhlig, M., Weickert, M.O.,<br />
Clemenz, M., Pfeiffer, A.F.H., Kintscher, U.,<br />
Spuler, S., Spranger, J.: Free fatty acids link<br />
metabolism and regulation of the insulinsensitizing<br />
fibroblast growth factor-21.<br />
Diabetes 58, 1532–1538 (<strong>2009</strong>).<br />
Mai, K., Bobbert, T., Groth, C., Assmann, A.,<br />
Meinus, S., Kraatz, J., Andres, J., Arafat, A.M.,<br />
Pfeiffer, A.F.H., Möhlig, M., Spranger, J.:<br />
Physiological modulation of circulating<br />
FGF21: relevance of free fatty acids and<br />
insulin. Am. J. Physiol./Endocrinol. Metab.<br />
299, E126–E130 (2010).<br />
Márquez-Quiñones, A., Mutch, D.M.,<br />
Debard, C., Wang, P., Combes, M., Roussel,<br />
B., Holst, C., Martinez, J.A., Handjieva-<br />
Darlenska, T., Kalouska, P., Jebb, S., Babalis,<br />
D., Pfeiffer, A.F.H. et.al. and Viguerie, N. on<br />
behalf of the DiOGenes Project: Adipose<br />
tissue transcriptome reflects variations<br />
between subjects with continued weight<br />
loss and subjects regaining weight 6 mo<br />
after caloric restriction independent of<br />
energy intake. Am. J. Clin. Nutr. 92, 975–<br />
984 (2010).<br />
Pivovarova, O., Gögebakan, Ö., Pfeiffer,<br />
A.F.H., Rudovich, N.: Glucose inhibits the<br />
insulin-induced activation of the insulindegrading<br />
enzyme in HepG2 cells.<br />
Diabetologia 52, 1656–1664 (<strong>2009</strong>).<br />
Pivovarova, O., Nikiforova, V.J., Pfeiffer,<br />
A.F.H., Rudovich, N.: The influence of<br />
genetic variants in HHEX gene on insulin<br />
metabolism in the German MESYBEPO<br />
cohort. Diabet. Metab. Res. Rev. 25, 156–<br />
162 (<strong>2009</strong>).<br />
Rudovich, N., Pivovarova, O., Fisher, E.,<br />
Fischer-Rosinksy, A., Spranger, J., Möhlig,<br />
M., Schulze, M.B., Boeing, H., Pfeiffer,<br />
A.F.H.: Polymorphisms within insulindegrading<br />
enzyme (IDE) gene determine<br />
insulin metabolism and risk of type 2 diabetes.<br />
J. Mol. Med. 87, 1145–1151 (<strong>2009</strong>).<br />
von Loeffelholz, C., Möhlig, M., Arafat, A.M.,<br />
Isken, F., Spranger, J., Mai, K., Randeva, H.S.,<br />
Pfeiffer, A.F.H., Weickert, M.O.: Circulating<br />
vaspin is unrelated to insulin sensitivity in<br />
a cohort of nondiabetic humans. Eur. J.<br />
Endocrinol. 162, 507–513 (2010).<br />
Drittmittelprojekte<br />
External Funding<br />
37<br />
NUGAT-Studie: Genetische Determi -<br />
nanten metabolischer Reaktionen auf<br />
kohlenhydrat-, fett- oder proteinreiche<br />
Ernäh rungsstrategien<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.02.<strong>2009</strong> – 31.01.2012<br />
OptiFit: Untersuchung der Aus wir kung<br />
unlöslicher Ballaststoffe auf den Koh -<br />
lenhydrat- und Fettstoffwechsel sowie<br />
der Prävention des Diabetes mellitus Typ<br />
2 bei Personen mit gestörter Glukose -<br />
toleranz<br />
Finanzierung: DDS<br />
Laufzeit: 01.03.2010 – 28.02.2013<br />
Nahrungsabhängige Modulation der<br />
Genexpression des Fettgewebes durch<br />
Gastric Inhibitory Polypeptide (GIP) und<br />
Adipositasrisiko: Nutrigenomik des GIP<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.06.2010 – 31.05.2013<br />
PROFIMET: Wirkung von Proteinen und<br />
Ballaststoffen auf Parameter des Meta -<br />
bolischen Syndroms<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.08.2007 – 31.07.2010<br />
DiOGenes (IP): Diet, Obesity and Genes<br />
Finanzierung: EU<br />
Laufzeit: 01.01.2005 – 31.12.<strong>2009</strong><br />
Klinische Forschergruppe „Hormonal<br />
regulation of body weight maintenance“:<br />
Workpackage 2<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.11.<strong>2009</strong> – 31.10.2012<br />
SEGATROM: Sensorische und gastrointestinale<br />
Einflüsse von Geschmacks -<br />
rezeptorvarianten auf den Metabolis -<br />
mus und die Ernährung des Menschen<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.09.2010 – 31.08.2013<br />
Einfluss von Alpha-Linolensäure auf die<br />
GIP-vermittelte Entwicklung von Ent -<br />
zün dungsreaktionen und Expression<br />
zirkadianer Gene im Fettgewebe<br />
Finanzierung: UFOP<br />
Laufzeit: 01.04.2010 – 31.12.2011<br />
IMAGE (Public Health): Development<br />
and Implementation of a European<br />
Guideline and Training Standards for<br />
Diabetes Prevention<br />
Finanzierung: EU<br />
Laufzeit: 01.04.2007 – 31.03.2010<br />
Endoplasmatisches Retikulum (ER)-<br />
Stress im Rahmen der humanen<br />
nichtalkoholischen Fettlebererkrankung<br />
(NAFLD)<br />
Finanzierung: DDG<br />
Laufzeit: 01.02.2010 – 31.01.2012
36<br />
Department of Molecular Epidemiology<br />
Head: Prof. Dr. Matthias B. Schulze<br />
Summary Diabetes mellitus is the<br />
leading cause of preventable blindness<br />
and non-traumatic, lower-extremity<br />
amputation. Furthermore, diabetes is a<br />
major cause of coronary heart disease<br />
and chronic renal failure. Only 5 to 10 %<br />
of diabetics have type 1, which is<br />
caused by an absolute insulin deficiency<br />
that begins at an early age. Type<br />
2 diabetes, the most prevalent form, is<br />
present in 90 to 95 % of all cases. Type<br />
2 diabetes is linked to a genetic disposition,<br />
but its development is promoted<br />
by overweight and unfavorable eating<br />
and lifestyle habits. Efforts to understand<br />
the etiology of the condition and<br />
develop preventive strategies are key<br />
public health goals. Studies suggest<br />
that a number of dietary exposures can<br />
influence diabetes risk, independent of<br />
dietary effects on body weight.<br />
Aim of the Department of Molecular<br />
Epidemiology is to evaluate associations<br />
between diet and lifestyle and risk of<br />
type 2 diabetes and its complications.<br />
The research concept is based on the<br />
assumption that interaction between<br />
genetic factors and lifestyle plays a central<br />
role in the development of these diseases.<br />
Current research topics include:<br />
• the interplay between nutritional<br />
exposures and metabolic status as<br />
well as gene-environment interactions<br />
and the incidence of type 2<br />
diabetes and<br />
• approaches to diabetes risk prediction.<br />
Diet, genetics, and risk of diabetes<br />
Fatty acid biomarkers and diabetes risk<br />
Traditional dietary assessment methods<br />
are no longer sufficient for epidemiological<br />
research, so there is a growing<br />
interest in biomarker research. We<br />
therefore investigated the role of fatty<br />
acids in type 2 diabetes incidence by<br />
using biomarkers and DNA analysis.<br />
Fatty acid biomarkers reflect the biologically<br />
relevant fatty acid profile at the<br />
interface between fat intake and metabolic<br />
processes. Within a DFG project,<br />
we used data from the European<br />
Prospective Investigation into Cancer<br />
and Nutrition (EPIC)-Potsdam Study to<br />
evaluate associations between dietary<br />
fat intake and fatty acid profile of erythrocyte<br />
membranes with diabetes<br />
�1 Association between rs174546 and<br />
fatty acid profiles of erythrocyte<br />
membranes in the EPIC-Potsdam Study.<br />
The mean proportion of respective fatty<br />
acids among participants with rs174546<br />
CC-genotype serves as reference value.<br />
Abteilung Molekulare Epidemiologie<br />
Leitung: Prof. Dr. Matthias B. Schulze<br />
Zusammenfassung Diabetes mellitus<br />
ist eine chronische Störung des Glukose -<br />
stoffwechsels und die wichtigste Ursache<br />
vermeidbarer Erblindungen und nichttraumatischer<br />
Amputationen der unteren<br />
Extremitäten. Zudem ist Diabetes mellitus<br />
eine Hauptursache der koronaren Herz -<br />
erkrankung und eines dauerhaften Nie -<br />
renversagens. Der Typ-2-Diabetes (Alters -<br />
zucker) stellt dabei die häufigste Form in<br />
Deutschland dar. Nur etwa fünf bis zehn<br />
Prozent der Menschen mit Diabetes sind<br />
an einem Typ-1-Diabetes erkrankt. Dieser<br />
tritt bereits in jungen Jahren auf und ist<br />
durch einen absoluten Insulinmangel<br />
charakterisiert. Dagegen leiden etwa<br />
90 bis 95 Prozent der Menschen mit<br />
Diabetes an einem Typ-2-Diabetes. Diese<br />
Krankheit hat auch eine genetische<br />
Grund lage, wird aber erst durch Über -<br />
gewicht und ungünstige Ernährungsund<br />
Lebensstilgewohnheiten ausgelöst.<br />
Die Ätiologie des Typ-2-Diabetes aufzuklären<br />
und Präventionsstrategien zu entwickeln,<br />
sind wichtige Ziele der Ge -<br />
sundheitswissenschaften. Beobachtungsund<br />
Interventionsstudien legen hier<br />
nahe, dass etliche Ernährungsfaktoren<br />
das Risiko <strong>für</strong> die Erkrankung beeinflussen,<br />
unabhängig vom Einfluss der Ernährung<br />
auf das Körpergewicht.<br />
Ziel der Abteilung Molekulare Epi -<br />
demio logie ist es, die Beziehungen zwischen<br />
Ernährung und Lebensstil und dem<br />
Auftreten des Typ-2-Diabetes und seiner<br />
Folgeerkrankungen zu untersuchen. Da bei<br />
basiert das Forschungskonzept auf der<br />
Annahme, dass diese Erkrankungen<br />
durch ein Zusammenspiel von geneti-<br />
schen Faktoren und Lebensstileigen -<br />
schaf ten entstehen. Gegenstand der<br />
Forschung ist insbesondere:<br />
• das Zusammenspiel zwischen Ernäh -<br />
rungsfaktoren und metabolischen Mar -<br />
kern sowie Gen-Umwelt-Inter aktionen<br />
in der Entstehung des Typ-2-Diabetes<br />
und<br />
• Möglichkeiten der Diabetes-Risiko prä -<br />
diktion.<br />
Ernährung, Genetik und Diabetes-Risiko<br />
Ina Danquah, Janine Kröger, Laura Schulken<br />
Rolle von Fettsäuren in der Pathogenese des<br />
Typ-2-Diabetes<br />
Traditionelle Ernährungserhebungsinstru -<br />
mente reichen heute in der epi demio -<br />
logischen Forschung nicht mehr aus, weshalb<br />
die Biomarkerforschung seit einiger<br />
Zeit zunehmendes Interesse gewinnt.<br />
Daher untersuchten wir unter anderem<br />
die Rolle von Fettsäuren in der Patho -<br />
genese des Typ-2-Diabetes mit Hilfe von<br />
Biomarkern und DNA-Analysen.<br />
Fettsäure-Biomarker spiegeln das biologisch<br />
relevante Fettsäureprofil an der<br />
Schnittstelle zwischen der Zufuhr von<br />
Nahrungsfetten und Stoffwechselpro -<br />
zessen wider. Im Rahmen eines DFGgeförderten<br />
Projektes untersuchten wir<br />
mit Hilfe der Daten der European<br />
Prospective Investigation into Cancer and<br />
Nutrition (EPIC)-Potsdam-Studie, ob die<br />
Aufnahme von Nahrungsfetten und das<br />
Fettsäureprofil von Erythrozytenmem -<br />
branen mit dem Diabetes-Risiko assoziiert<br />
sind. Die EPIC-Potsdam-Studie ist eine<br />
�1 Assoziation zwischen rs174546 und dem Fettsäureprofil in Erythrozytenmembranen in der<br />
EPIC-Potsdam-Studie. Als Referenz dient der mittlere Anteil der entsprechenden Fettsäure unter<br />
Studienteilnehmern mit einem rs174546 CC-Genotyp.
prospektive Kohortenstudie mit 27.548<br />
Studienteilnehmern, hauptsächlich im<br />
Alter von 35 bis 65 Jahren.<br />
Die beiden Enzyme Δ5-Desaturase<br />
(D5D) und Δ6-Desaturase (D6D) spielen<br />
im Metabolismus von mehrfach unge -<br />
sättigten Fettsäuren (PUFA) eine wesentliche<br />
Rolle, indem sie ungesättigte Fett -<br />
säuren durch Einführung einer weiteren<br />
Doppel bindung in andere Fettsäuren<br />
umwandeln. Wir evaluierten daher ihre<br />
Aktivi tä ten: zum einen anhand der<br />
Mengen verhältnisse der Fettsäure-Um -<br />
wand lungsprodukte zu den Vorläufer -<br />
fettsäuren und zum anderen anhand von<br />
genetischen Varianten des FADS1- und des<br />
FADS2-Gens, welche <strong>für</strong> diese beiden<br />
Desaturasen kodieren. Die Einzelbasen -<br />
mutation rs174546 ist synonym mit<br />
vielen weiteren Varianten im FADS1-<br />
FADS2-Genbereich in einem Linkage<br />
Disequili brium Block assoziiert. Zudem<br />
steht die Mutation im Zusammenhang<br />
mit einem deutlich verschobenen Fett -<br />
säureprofil der Erythrozytenmembra nen,<br />
welches eine verminderte D6D- und D5D-<br />
Aktivität reflektiert (Abb. �1 ).<br />
Das Fettsäureprofil der Erythrozyten -<br />
membranen stellte sich als starker<br />
Prädiktor des Diabetes-Risikos heraus.<br />
Die stärksten direkten Assoziationen mit<br />
dem Risiko beobachteten wir <strong>für</strong> die<br />
Mem bran konzentrationen von �-Lino len -<br />
säure, Dihomo-�-Linolensäure und Pal mi -<br />
to leinsäure, während wir <strong>für</strong> die Konzen -<br />
tra tion von Linolsäure die stärkste inverse<br />
Assoziation mit dem Risiko beobachteten.<br />
Zudem standen die Mengen verhältnisse<br />
der einzelnen Fettsäuren zueinander in<br />
einem sehr engen Zusam menhang mit<br />
dem Diabetes-Risiko (Abb. �2 ). Diese<br />
spiegeln nach unserer Interpretation die<br />
Aktivitäten der Desaturasen wider.<br />
Ebenso bestätigen die Genotypinfor ma -<br />
tionen <strong>für</strong> die Einzelbasenmutation<br />
rs174546 die direkte Risikobeziehung <strong>für</strong><br />
die D6D sowie tendenziell auch die<br />
inverse Risikobeziehung <strong>für</strong> die D5D<br />
(Ansatz der Mendelschen Randomisie -<br />
rung). Die Zufuhr von Fettsäuren mit der<br />
Nahrung war nur moderat bis schwach<br />
mit den entsprechenden Fettsäure pro -<br />
filen der Erythrozyten korreliert. Ebenso<br />
war sie, wenn überhaupt, nur schwach mit<br />
dem Diabetes-Risiko assoziiert.<br />
Genetische Prädisposition, Erkrankungs -<br />
risiken und präventive Maßnahmen<br />
Auch wenn Risikovorhersagen anhand<br />
der derzeit bekannten Diabetes-Risiko -<br />
gene nicht möglich sind, ist dennoch<br />
nicht auszuschließen, dass Diabetes-<br />
Risikogene wichtig <strong>für</strong> die Wirksamkeit<br />
präventiver Maßnahmen sein können. So<br />
konnten wir beobachten, dass Träger<br />
eines Allels einer bestimmten Variante des<br />
TCF7L2-Gens sowohl ein erhöhtes Dia -<br />
betes-Risiko besitzen als auch hinsichtlich<br />
des Diabetes-Risikos nicht von einem<br />
höheren Vollkornprodukt-Verzehr profitieren.<br />
Analysen von ernährungsbedingten<br />
Erkrankungsrisiken, die im Zusammen -<br />
hang mit einer genetischen Prädis -<br />
position stehen, sind Gegenstand des<br />
europäischen Projektes InterAct (investigating<br />
how our genes and lifestyle interact<br />
�2 Relatives Risiko des Typ-2-Diabetes <strong>für</strong> einzelne Fettsäuren bzw. berechnete Aktivitäten<br />
der D6D- und D5D-Aktivität. Gezeigt ist jeweils das Relative Risiko <strong>für</strong> den Vergleich extremer<br />
Quintile. Die Fettsäuren wurden in Erythrozytenmembranen bestimmt.<br />
37<br />
risk. The EPIC-Potsdam Study involves<br />
27,548 subjects, mainly 35 to 65 years<br />
of age. The enzymes Δ5 desaturase<br />
(D5D) and Δ6 desaturase (D6D) play a<br />
key role in metabolism of polyunsaturated<br />
fatty acids, converting these to<br />
other fatty acids by inserting an additional<br />
double bond. Enzyme activities<br />
were evaluated by using fatty acid<br />
product-to-precursor ratios and by<br />
investigating variants in FADS1 and<br />
FADS2 genes that encode these<br />
desaturases. The single nucleotide<br />
polymorphism rs174546 carries information<br />
synonymous with many other<br />
variants within the FADS1-FADS2 gene<br />
block associated within a linkage disequilibrium<br />
block. These mutations are<br />
also linked to a significant shift in the<br />
fatty acid profile of erythrocyte membranes<br />
associated with lower D6D and<br />
D5D activities (Fig. �1 ).<br />
The fatty acid profile was clearly<br />
associated with diabetes risk. The<br />
strongest direct associations with risk<br />
were observed for proportions of<br />
�-linolenic acid, dihomo-�-linolenic<br />
acid, and palmitoleic acid, whereas the<br />
strongest inverse relation was detected<br />
for linoleic acid. Ratios of erythrocyte<br />
fatty acids that reflect desaturase<br />
activities were strongly associated with<br />
diabetes incidence (Fig. �2 ).<br />
Using the rs174546 variant (Mende -<br />
lian randomization approach) corroborated<br />
the direct risk relation for D6D<br />
activity and tended to support the<br />
inverse relation for D5D activity.<br />
Dietary fatty acids showed only modest<br />
to low correlations with erythrocyte<br />
fatty acids and were, if at all, only<br />
weakly associated with diabetes risk.<br />
Genetic predisposition, risk of diabetes<br />
development, and preventive measures<br />
Diabetes genes may be important for<br />
the effectiveness of preventive measures.<br />
We observed that carriers of an<br />
allelic variant within the TCF7L2 gene<br />
were more likely to develop type 2 diabetes<br />
and did not benefit from higher<br />
consumption of whole-grain foods.<br />
Analyses of nutrition-related risk in the<br />
context of a genetic predisposition are<br />
the focus of the EU-funded project<br />
InterAct (investigating how our genes<br />
�2 Relative risk of type 2 diabetes associat -<br />
ed with single fatty acids and calculated<br />
D6D and D5D activities. The relative risks<br />
for comparisons of extreme quintiles is<br />
shown. Fatty acid profiles were determined<br />
in erythrocyte membranes.
38<br />
and lifestyle interact to lead to diabetes).<br />
Significance of lifestyle and European<br />
diabetes gene variants in an African<br />
population<br />
Type 2 diabetes has rapidly emerged on<br />
the African continent (prevalence in<br />
Ghana, 6 %) since the early 1970s.<br />
Urbanization and an extended life<br />
expectancy of a constantly growing<br />
population may be responsible for this<br />
development. Our present research<br />
goal is to examine the effects of<br />
lifestyle and known European gene<br />
variants for type 2 diabetes risk in an<br />
African study population. This research<br />
is based on a case-control study in<br />
Ghana, West Africa. In cooperation<br />
with the <strong>Institut</strong>e of Tropical Medicine<br />
and International Health of the Charité<br />
– Universitätsmedizin Berlin, nutritional<br />
behavior, physical activity, socioeconomic<br />
status, and clinical parameters of<br />
1,466 participants were assessed. In the<br />
predominantly female, overweight,<br />
and middle-aged study population,<br />
type 2 diabetes is associated with<br />
abdominal adiposity and a family history<br />
of diabetes. Type 2 diabetic patients<br />
also had an increased risk of malaria<br />
infection (46 %).<br />
Options for diabetes risk prediction<br />
Extension of the German Diabetes Risk<br />
Score<br />
The German Diabetes Risk Score, based<br />
on data of the EPIC-Potsdam Study, is<br />
available as an interactive online test<br />
and a questionnaire (www.dife.de)<br />
(Fig. �3 ). The Score aims to quantify the<br />
risk of future type 2 diabetes on the<br />
basis of age, waist circumference,<br />
dietary habits, and lifestyle. The<br />
German Diabetes Risk Score allows a relatively<br />
accurate determination of risk in<br />
comparison to other available tests<br />
(which frequently also involve blood<br />
markers). However, we checked<br />
whether additional biomarkers like<br />
plasma glucose and genetic markers<br />
would improve test performance. We<br />
observed that test precision greatly<br />
improved when plasma glucose and<br />
HbA1c were also determined, also<br />
the case with �-glutamyltransferase,<br />
alanine transaminase, HDL-cholesterol,<br />
and triglycerides. In contrast,<br />
�3 German diabetes risk score:<br />
online test and questionnaire<br />
to lead to diabetes), welches auf Daten von<br />
Neuerkrankungen in der EPIC-Kohorte<br />
basiert.<br />
Bedeutung des Lebensstils und<br />
europäischer Diabetes-Genvarianten in<br />
einer afrikanischen Bevölkerung<br />
Seit den frühen 1970er Jahren steigt die<br />
Zahl von Patienten mit Typ-2-Diabetes auf<br />
dem afrikanischen Kontinent rapide an<br />
(Prävalenz in Ghana 6 %). Die fortschreitende<br />
Urbanisierung und eine höhere<br />
Lebenserwartung bei einer gleichzeitig<br />
wachsenden Bevölkerung sind mögliche<br />
Ursachen <strong>für</strong> diese Entwicklung. Ziel<br />
unserer derzeit laufenden Forschungs -<br />
arbeiten ist es, die Bedeutung des<br />
Lebensstils sowie bekannter, europäischer<br />
Genvarianten <strong>für</strong> das Typ-2-Dia -<br />
betes-Risiko in einer afrikanischen Stu -<br />
dienpopulation zu ermitteln. Grundlage<br />
<strong>für</strong> die Forschungsarbeiten bildet eine<br />
Fall-Kontroll-Studie in Ghana, West-<br />
Afrika. Daten zu den Ernährungsgewohn -<br />
heiten, zur körperlichen Aktivität, dem<br />
sozioökonomischen Status und klinische<br />
Parameter von 1.466 Studienteilnehmern<br />
wurden bereits in Zusammenarbeit mit<br />
dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Tropenmedizin und<br />
Internationale Gesundheit der Charité in<br />
Berlin erfasst. In der hauptsächlich aus<br />
weiblichen Studienteilnehmern mittleren<br />
Alters bestehenden Gruppe ist Typ-2-<br />
Diabetes mit abdominaler Adipositas<br />
und dem Auftreten von Diabetes in der<br />
�3 Deutscher Diabetes-Risiko-Test®: Online-Test und Fragebogen<br />
Familie assoziiert. Zudem hatten die<br />
Studienteilnehmer mit Typ-2-Diabetes<br />
ein um 46 % erhöhtes Risiko <strong>für</strong> Malaria-<br />
Infektionen.<br />
Möglichkeiten der Diabetesprädiktion<br />
Kristin Mühlenbruch<br />
Der Deutsche Diabetes-Risiko-Test®<br />
Der Deutsche Diabetes-Risiko-Test® ba -<br />
siert auf den Daten der Potsdamer EPIC-<br />
Studie und ist sowohl als interaktiver<br />
Online-Test als auch als Fragebogen<br />
im Internet verfügbar (www.dife.de)<br />
(Abb. �3 ). Der Test dient der Vorhersage des<br />
Typ-2-Diabetes-Risikos und basiert auf<br />
Para metern wie Alter, Taillenumfang,<br />
Ernäh rungs gewohnheiten und Lebens -<br />
stil. Im Vergleich zu anderen verfügbaren<br />
Risiko tests, die zudem häufig Blut para -<br />
meter mit einbeziehen, lässt der Deut sche<br />
Dia betes-Risiko-Test® eine relativ akkurate<br />
Risikobestimmung zu. Dennoch sind wir<br />
der Frage nachgegangen, ob sich der Test<br />
durch das Einbeziehen von Blutpara -<br />
metern wie Plasmaglucose oder von<br />
genetischen Daten weiter präzisieren<br />
lässt. Wir konnten feststellen, dass sich die<br />
Vorhersagegüte des Tests deutlich durch<br />
die Bestimmung der Plasmaglucose und<br />
des HbA1c-Wertes verbessert, wobei<br />
auch die Marker Gamma-Glutamyl-<br />
Transferase, Alanin-Transaminase, HDL-<br />
Cholesterol und Triglyzeride zu einer<br />
weiteren Verbesserung des Vorher sage -<br />
Selbsttest<br />
Mit Hilfe des Deutschen Diabetes-Risiko-Tests® (DRT) können Sie<br />
Ihr persönliches Risiko ermitteln, innerhalb der nächsten 5 Jahre an<br />
einem Typ-2- Diabetes zu erkranken. Der Test ist nicht anwendbar,<br />
wenn bei Ihnen bereits ein Diabetes bekannt ist.<br />
Alter<br />
Wie alt sind Sie in Jahren?<br />
Rauchen<br />
Welchen Raucherstatus haben Sie?<br />
Ô < 35 0 Punkte Ô 50-54 7 Punkte Ô Ich habe nie geraucht 0 Punkte<br />
Ô 35-39 1 Punkt Ô 55-59 9 Punkte Ô Ich habe mal durchschnittlich weniger als<br />
Ô 40-44 3 Punkte Ô 60-64 11 Punkte<br />
20 Zigaretten am Tag geraucht 0 Punkte<br />
Ô 45-49 5 Punkte Ô 65-70 13 Punkte Ô Ich habe mal durchschnittlich 20 Zigaretten<br />
oder mehr am Tag geraucht 3 Punkte<br />
Ô Ich rauche durchschnittlich weniger als<br />
Körperliche Aktivität<br />
20 Zigaretten am Tag 0 Punkte<br />
Sind Sie pro Woche mindestens 5 Stunden aktiv?<br />
Ô Ich rauche durchschnittlich 20 Zigaretten<br />
(z.B. Sport, Gartenarbeit, Radfahren)<br />
oder mehr am Tag 6 Punkte<br />
Ô nein 1 Punkt Ô ja 0 Punkte<br />
Bluthochdruck<br />
Alkohol<br />
Wie viele Gläser alkoholischer<br />
Wurde bei Ihnen schon einmal<br />
Getränke trinken Sie am Tag?<br />
ein Bluthochdruck festgestellt?<br />
Ô Ich trinke keinen oder<br />
Ô nein 0 Punkte Ô ja 5 Punkte<br />
nur gelegentlich Alkohol<br />
Ô 1-4<br />
2 Punkte<br />
0 Punkte<br />
Vollkornbrotverzehr<br />
Ô > 4 2 Punkte<br />
Wie viele Scheiben Vollkornbrot essen Sie am Tag?<br />
Körpergröße<br />
Ô 0 5 Punkte Ô 3 2 Punkte Wie groß sind Sie in Zentimetern?<br />
Ô 1<br />
Ô 2<br />
4 Punkte<br />
3 Punkte<br />
Ô 4<br />
Ô > 4<br />
1 Punkt<br />
0 Punkte<br />
Ô < 152<br />
Ô 152-159<br />
11 Punkte<br />
9 Punkte<br />
Ô 176-183<br />
Ô 184-191<br />
3 Punkte<br />
1 Punkt<br />
Fleischkonsum<br />
Wie oft essen Sie Rind-, Schweine-<br />
Ô 160-167<br />
Ô 168-175<br />
7 Punkte<br />
5 Punkte<br />
Ô ≥192 0 Punkte<br />
oder Lammfl eisch (keine Wurstwaren)?<br />
Taillenumfang<br />
Ô Nie oder sehr selten 0 Punkte<br />
Wie groß ist Ihr Taillenumfang in Zentimetern?<br />
Ô 1-2 mal je Woche<br />
Ô 3-4 mal je Woche<br />
1 Punkt<br />
2 Punkte<br />
Ô < 75 0 Punkte Ô 100-104 24 Punkte<br />
Ô 5-6 mal je Woche 4 Punkte<br />
Ô 75-79 4 Punkte Ô 105-109 28 Punkte<br />
Ô Täglich 5 Punkte<br />
Ô 80-84 8 Punkte Ô 110-114 32 Punkte<br />
Ô Mehrmals täglich 8 Punkte<br />
Ô 85-89 12 Punkte Ô 115-119 36 Punkte<br />
Ô 90-94 16 Punkte Ô ≥120 40 Punkte<br />
Kaffee<br />
Ô 95-99 20 Punkte<br />
Wie viele Tassen Kaffee trinken Sie am Tag?<br />
Addieren Sie alle Punkte, die den Antworten zugeordnet wurden.<br />
Auf dem Auswertungsbogen erfahren Sie, welches Risiko Ihrer<br />
Ô 0-1 2 Punkte<br />
Punktzahl entspricht.<br />
Ô 2-5<br />
Ô > 5<br />
1 Punkt<br />
0 Punkte<br />
SUMME Punkte<br />
<strong>Deutsches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Ernährungsforschung</strong> Potsdam-Rehbrücke (DIfE), Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, Partner des Deutschen Zentrums <strong>für</strong> Diabetesforschung<br />
e. V. · Kontakt: Dr. Gisela Olias, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, Arthur-Scheunert-Allee 114-116, 14558 Nuthetal, Tel.: 033200 - 88 335, Fax: 033200 - 88 503,<br />
E-Mail: presse@dife.de, www.dife.de · Jede gewerbliche Nutzung des Deutschen Diabetes-Risiko-Tests® ist ohne schriftliche Genehmigung untersagt.
Modell ROC-AUC* P<br />
DRT 0,8465 Ref.<br />
DRT + Glucose + HbA1c 0,8926
40<br />
Drittmittelprojekte<br />
External Funding<br />
Rolle der alimentären und genetischen<br />
Modulation des Fettsäurestatus <strong>für</strong> das<br />
Erkrankungsrisiko <strong>für</strong> Typ-2-Diabetes<br />
mellitus<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 28.02.2007 – 01.10.2012<br />
InterAct: An examination of the interaction<br />
of genetic and lifestyle factors on<br />
the incidence of type 2 diabetes, Work -<br />
package 2.2: Analysis of self-report<br />
foods and dietary patterns<br />
Finanzierung: EU<br />
Laufzeit: 01.10.2006 – 30.09.2011<br />
Ausgewählte Publikationen<br />
Selected Publications<br />
Originalarbeiten/Original Papers<br />
Buijsse, B., Simmons, R.K., Griffin, S.J.,<br />
Schulze, M.B.: Risk assessment tools for<br />
identifying individuals at risk of developing<br />
type 2 diabetes. Epidemiol. Rev. 33, 46–<br />
62 (Open Access) (2011).<br />
Fisher, E., Boeing, H., Fritsche, A., Doering,<br />
F., Joost H.-G., Schulze, M.B.: Whole-grain<br />
consumption and transcription factor-7like<br />
2 (TCF7L2) rs7903146: gene-diet<br />
interaction in modulating type 2 diabetes<br />
risk. Br. J. Nutr. 101, 478–481 (<strong>2009</strong>).<br />
Ford, E. S., Schulze, M.B., Kröger, J., Pischon,<br />
T., Bergmann, M.M., Boeing, H.: Television<br />
watching and incident diabetes: findings<br />
from the European Prospective Investiga -<br />
tion into Cancer and Nutrition-Potsdam<br />
study. J. Diabetes 2, 23–27 (2010).<br />
Heidemann, C., Boeing, H., Pischon, T.,<br />
Nöthlings, U., Joost, H.-G., Schulze, M.B.:<br />
Association of a diabetes risk score with<br />
risk of myocardial infarction, stroke, specific<br />
types of cancer, and mortality: a<br />
prospective study in the European<br />
Prospective Investigation into Cancer and<br />
Nutrition (EPIC)-Potsdam cohort. Eur. J.<br />
Epidemiol. 24, 281–288 (<strong>2009</strong>).<br />
Holmberg, C., Harttig, U., Schulze, M.B.,<br />
Boeing, H.: The potential of the Internet for<br />
health communication: The use of an<br />
interactive on-line tool for diabetes risk<br />
prediction. Patient Educ. Couns. 83, 106–<br />
112 (2011).<br />
Kröger, J., Zieteman, V., Enzenbach, C.,<br />
Weikert, C., Jansen, E.H., Döring, F., Joost,<br />
H.-G., Boeing, H., Schulze, M. B.: Erythro -<br />
cyte membrane phospholipid fatty acids,<br />
desaturase activity, and dietary fatty<br />
acids in relation to risk of type 2 diabetes<br />
in the European Prospective Investigation<br />
into Cancer and Nutrition (EPIC)-Potsdam<br />
Study. Am. J. Clin. Nutr. 93, 127–142<br />
(2011).<br />
Nöthlings, U., Ford, E.S., Kröger, J., Boeing,<br />
H.: Lifestyle factors and mortality among<br />
adults with diabetes: findings from the<br />
European Prospective Investigation into<br />
Cancer and Nutrition-Potsdam study. J.<br />
Diabetes 2, 112–117 (2010).<br />
Schulze, M.B., Fritsche, A., Boeing, H.,<br />
Joost, H.-G.: Fasting plasma glucose and<br />
type 2 diabetes risk: a non-linear relationship.<br />
Diabet. Med. 27, 473–476 (2010).<br />
Schulze, M.B., Weikert, C., Pischon, T.,<br />
Bergmann, M.M., Al-Hasani, H.,<br />
Schleicher, E., Fritsche, A., Häring, H.-U.,<br />
Boeing, H., Joost, H.-G.: Use of multiple<br />
metabolic and genetic markers to<br />
improve the prediction of type 2 diabetes:<br />
the EPIC-Potsdam study. Diabetes Care 32,<br />
2116–2119 (<strong>2009</strong>).<br />
Weikert, C., Weikert, S., Schulze, M.B.,<br />
Pischon, T., Fritsche, A., Bergmann, M.M.,<br />
Willich, S.N., Boeing, H.: Presence of gallstones<br />
or kidney stones and risk of type 2<br />
diabetes. Am. J. Epidemiol. 171, 447–454<br />
(2010).<br />
Zietemann, V., Kröger, J., Enzenbach, C.,<br />
Jansen, E., Fritsche, A., Weikert, C., Boeing,<br />
H., Schulze, M.B.: Genetic variation of the<br />
FADS1 FADS2 gene cluster and n-6 PUFA<br />
composition in erythrocyte membranes in<br />
the European Prospective Investigation<br />
into Cancer and Nutrition-Potsdam study.<br />
Br. J. Nutr. 104, 1748–1759 (2010).
Zusammenfassung Die Auswahl und<br />
Menge der Lebensmittel, die von einem<br />
Individuum aufgenommen wird, beeinflusst<br />
direkt und indirekt sein Risiko, im<br />
Laufe des Lebens bestimmte Erkran -<br />
kungen zu erleiden bzw. frühzeitig an<br />
ihnen zu versterben. Diese Zusammen -<br />
hänge aufzuzeigen und zahlenmäßig zu<br />
bewerten, ist die Aufgabe der Epidemio -<br />
logie. Zu den direkten Auswirkungen der<br />
Lebensmittelauswahl zählen z. B. die<br />
Effekte von Lebensmittelinhaltsstoffen,<br />
die in vielfältiger Weise an der Krank heits -<br />
entstehung beteiligt sind. Zu den indirekten<br />
Auswirkungen der Lebensmittel -<br />
auswahl zählt z. B. eine übermäßige<br />
Gewichtszunahme, die auf eine positive<br />
Energiebilanz durch die aufgenommenen<br />
Lebensmittel zurückgeht und mit einer<br />
zunehmenden Fetteinlagerung verbunden<br />
ist. Die Auswirkungen der Ernährung<br />
auf das Erkrankungsrisiko sind also nur<br />
dann zu verstehen, wenn neben der<br />
Lebensmittelaufnahme auch alle anderen<br />
wichtigen, indirekt mit der Ernährung<br />
verbundenen Faktoren in die Risiko über -<br />
legungen einbezogen werden.<br />
Die Abteilung Epidemiologie hat daher<br />
den Lebensmittelverzehr, die körperliche<br />
Aktivität, die anthropometrischen Para -<br />
meter (d. h. Daten zu Gewicht, Bauch -<br />
umfang etc.) und den Alkohol als separate<br />
Ernährungsfaktoren in den Fokus ihrer<br />
wissenschaftlichen Untersuchungen ge -<br />
stellt. Dabei bilden die im Rahmen der<br />
europäischen EPIC (European Prospective<br />
Abteilung Epidemiologie<br />
Leitung: apl. Prof. Dr. Heiner Boeing<br />
Investigation into Cancer and Nutrition)-<br />
Studie von über 519.000 weiblichen und<br />
männlichen Studienteilnehmern erhobenen<br />
Lebensstildaten die Basis, um die<br />
Erkrankungswahrscheinlichkeiten zu be -<br />
stimmen. Insgesamt sind an dieser prospektiven<br />
Kohortenstudie zehn europäische<br />
Länder beteiligt (Abb. �1 ). Die<br />
Potsdamer EPIC-Studie, die durch die<br />
Abteilung seit 1994 aufgebaut wurde<br />
und seitdem von ihr betreut wird, ist<br />
zusammen mit der Heidelberger EPIC-<br />
Studie der deutsche Beitrag zur europäischen<br />
EPIC-Studie. An der EPIC-Potsdam-<br />
Studie nehmen 27.548 Bürgerinnen und<br />
Bürger aus dem Pots damer Raum teil.<br />
Neben den Lebensstil faktoren untersuchen<br />
die Wissen schaftler der Abteilung<br />
auch Blutproben der Studienteilnehmer,<br />
die zu Studien beginn entnommen wurden<br />
und bis zur Laboranalyse in Flüssig -<br />
stickstoff gelagert werden. Die aus den<br />
biochemischen und genetischen Labor -<br />
analysen gewonnenen Erkennt nisse über<br />
Biomarker und Varia tionen im Erbgut<br />
sollen dazu beitragen, die Zusammen -<br />
hänge zwischen Ernäh rung und Erkran -<br />
kungs risiko besser zu verstehen.<br />
Ziel der Abteilungsarbeit ist es, die<br />
Präventionspotentiale der ausgewählten<br />
Lebensstilfaktoren hinsichtlich Er kran -<br />
kun gen wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkran -<br />
kungen, Typ-2-Diabetes, Hyper tonie (Blut -<br />
hochdruck) und Adipositas (Fettsucht)<br />
mittels einer systematischen und vergleichenden<br />
Analyse zu beschreiben.<br />
�1 Studienzentren der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)<br />
Department of Epidemiology<br />
Head: apl. Prof. Dr. Heiner Boeing<br />
41<br />
Summary The selection and quantity<br />
of foods ingested by an individual has a<br />
direct and indirect influence on his risk<br />
of contracting certain diseases during<br />
his lifetime or dying early of them.<br />
Thus, the Department of Epidemiol -<br />
ogy has brought food intake, physical<br />
activity, anthropometric parameters<br />
(weight, waist circumference, etc.) and<br />
alcohol as diet-related entities into the<br />
focus of research. The data collected<br />
within the European EPIC Study<br />
(European Prospective Investigation<br />
into Cancer and Nutrition) with about<br />
519,000 male and female study participants<br />
form the basis to define disease<br />
probabilities. Ten European countries<br />
participate in this prospective cohort<br />
study (Fig. �1 ). The EPIC-Potsdam Study,<br />
established by the department in 1994<br />
and executed since then, constitutes<br />
together with the Heidelberg-EPIC<br />
Study the German contribution to the<br />
European EPIC Study. A total of 27,548<br />
inhabitants initially from the Potsdam<br />
region participate in the EPIC-Potsdam<br />
Study.<br />
It is aim of the department to evaluate<br />
the preventive potential of selective<br />
lifestyle factors in respect to diseases<br />
such as cancer, cardiovascular diseases,<br />
type 2 diabetes, hypertension, and obesity<br />
in a systematic and comparative<br />
way.<br />
Foods and food patterns<br />
Fruits and vegetables are food groups<br />
with a postulated preventive potential.<br />
For example, in the EPIC Study, an association<br />
between a high fruit and vegetable<br />
intake and a reduced risk of<br />
smoking-related and gastrointestinal<br />
cancers was observed. An inverse association<br />
has also been observed for diabetics<br />
in respect to mortality risk. Our<br />
data also indicates that a high intake of<br />
fruit and vegetables results in an<br />
improved stability of body weight over<br />
time. Chocolate or cocoa is another food<br />
group with a preventive potential.<br />
Previous studies showed that the components<br />
in cocoa contribute to reduced<br />
blood pressure and improved endothelial<br />
function. Our studies showed that<br />
participants eating 7.5 g instead of<br />
1.5 g of chocolate per day had a nearly<br />
40 % reduced risk of cardiovascular dis-<br />
�1 Study centers of the European<br />
Prospective Investigation into Cancer and<br />
Nutrition (EPIC)
42<br />
�2 Scatter diagram of the first food factors<br />
derived from principal component analysis,<br />
in men (A) and in women (B) of the EPIC<br />
Study by country.<br />
(A) and (B): Positive scores of principal<br />
component 1 indicate diets low in<br />
vegetables, whereas positive scores of<br />
principal component 2 indicate diets low<br />
in tea, breakfast cereals, and cabbage.<br />
eases; the risk of stroke had been<br />
reduced by half, and the risk of myocardial<br />
infarction by about 27 %.<br />
Since our diet is not limited to one<br />
single food, and under the assumption<br />
that different foods interact with each<br />
other, it seems worthwhile to investigate<br />
food intake as a “whole”. So an EPIC<br />
working group led by the Potsdam<br />
group has been established to investigate<br />
methods to detect food patterns in<br />
a systematic manner (Fig. �2 ). In this<br />
context, we investigated to what<br />
extent the adherence to recommendations<br />
of the food pyramid of “aid” (infoservice<br />
for consumer protection, food,<br />
agriculture) and the nutrition cycle of<br />
the German Nutrition Society have an<br />
effect on chronic disease risk. The<br />
investigation resulted in the conclusion<br />
that a close adherence to the food recommendations,<br />
as in the “aid” food<br />
pyramid, did not significantly reduce the<br />
risk of chronic diseases. An exception,<br />
however, was the risk of cardiovascular<br />
diseases in men.<br />
Furthermore, the department work -<br />
ed on new methods of diet assessment<br />
within the framework of EU projects<br />
(IDAMES and EFCOVAL). These activities<br />
resulted in web-based food frequency<br />
questionnaires and a computer program<br />
to calculate the long-term intake<br />
of a person from short-term data.<br />
These tools can be used via a web platform<br />
(www.nugo.dife.de).<br />
Physical activity<br />
Physical activity is an important etiological<br />
factor for many diseases such as<br />
cardiovascular diseases, diabetes, as<br />
well as some malignant tumors. It also<br />
improves the functional conditions<br />
in later years.<br />
The department uses a combined<br />
sensor (Actiheart®) that integrates<br />
heart rate data with that of physical<br />
activity and calculates the energy<br />
expenditure of the activity. The collected<br />
physical activity data also allows<br />
analysis of further parameters such as<br />
A<br />
B<br />
�2 Streudiagramm der ersten beiden Ernährungsfaktoren aus der Hauptkomponentenanalyse<br />
bei Männern (A) und Frauen (B) der EPIC-Studie, nach Land. (A) und (B): Positive Score-Werte der<br />
ersten Hauptkomponente implizieren eine Ernährung mit wenig Gemüse, wohingegen positive<br />
Scorewerte der zweiten Hauptkomponente eine Ernährung mit wenig Tee, Frühstückszerealien<br />
und Kohl bedeuten.<br />
Lebensmittel und Lebensmittelmuster<br />
Brian Buijsse, Silke Feller, Ulrich Harttig, Anne-<br />
Katrin Illner, Anne von Rüsten, Diewertje Sluik,<br />
Annika Steffen<br />
Zu den Lebensmittelgruppen mit postuliertem<br />
Präventionspotential zählen auch<br />
Obst und Gemüse. Beispielsweise konnten<br />
wir einen Zusammenhang zwischen<br />
einem hohen Obst- und Gemüseverzehr<br />
und einem verringerten Risiko <strong>für</strong> raucherabhängige<br />
Krebsformen und Krebs -<br />
formen des Gastrointestinaltrakts nachweisen.<br />
Ebenso konnte dies auch <strong>für</strong> die<br />
Gruppe der Diabetiker gezeigt werden, die<br />
damit ihr Sterberisiko verringern. Zudem<br />
lassen unsere Daten annehmen, dass ein<br />
hoher Verzehr von Obst und Gemüse zu<br />
einer verbesserten Gewichtsstabilität<br />
beitragen kann. Dabei war dieser Effekt<br />
stärker bei Personen ausgeprägt, die während<br />
der Studiendauer mit dem Rauchen<br />
aufgehört hatten. Eine unserer Schluss -<br />
folgerungen war, dass Raucher, die mit<br />
dem Rauchen aufhören möchten, von<br />
einer Umstellung auf eine obst- und<br />
gemüsereiche Ernährung profitieren können.<br />
Eine andere Lebensmittelgruppe mit<br />
Präventionspotential ist Schokolade bzw.<br />
Kakao. Wie die bisherigen Studiendaten<br />
annehmen lassen, können Inhaltsstoffe<br />
des Kakaos zu einem geringeren Blut druck<br />
und einer verbesserten Endothelfunktion<br />
beitragen. Wir konnten beispielsweise<br />
zeigen, dass Studienteilnehmer, die im<br />
Durchschnitt täglich 7,5 statt 1,5 g Scho -<br />
ko lade aßen, ein um fast 40 % verringertes<br />
Risiko <strong>für</strong> Herz-Kreislauf-Er kran kun gen<br />
hatten. Dabei sank das Schlag anfallrisiko<br />
um fast die Hälfte – das Herz infarktrisiko<br />
verminderte sich um 27 %.<br />
Da man sich aber nicht nur von einem<br />
einzigen Lebensmittel ernährt und sich die<br />
Lebensmittel in ihrer Wirkung gegenseitig<br />
beeinflussen können, erscheint es sinnvoller,<br />
den Lebensmittelverzehr als Gan zes<br />
zu untersuchen. Daher wurde eine EPIC-<br />
Arbeitsgruppe etabliert, die in Potsdam<br />
geleitet wird und welche die Verfahren<br />
der Lebensmittelmusterbil dung systema-
tisch untersucht (Abb. �2 ). Ein anderer<br />
Ansatz ist die Verwendung schon etablierter<br />
Ernährungsindices. In diesem<br />
Zusammenhang untersuchten wir, inwieweit<br />
die Einhaltung der Empfeh lungen der<br />
Ernährungspyramide des Auswertungsund<br />
Informations dienstes <strong>für</strong> Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
(aid) und des Ernährungskreises der<br />
Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährung<br />
das Risiko <strong>für</strong> chronische Erkrankungen<br />
beeinflusst. Die Untersuchung ergab,<br />
dass ein hoher Grad der Befolgung der<br />
Lebensmittel empfeh lun gen zum Beispiel<br />
der aid-Ernährungs pyramide nicht zu<br />
einem signifikant abgesenkten Risiko <strong>für</strong><br />
chronische Erkrankungen führt. Eine<br />
Ausnahme hierbei bildete das Risiko <strong>für</strong><br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Männern.<br />
Darüber hinaus hat sich die Abteilung<br />
im Rahmen von EU-Projekten (IDAMES:<br />
Innovative Dietary Assessment Methods for<br />
Epidemiology and Public Health; EFCOVAL:<br />
European Food Consumption Validation)<br />
federführend mit neuen Methoden zur<br />
Erfassung der Ernährung beschäftigt.<br />
Aus diesen Aktivitäten stammen web-<br />
basierte Häufigkeitsfragebogen und ein<br />
Computerprogramm, das aus Kurzzeit -<br />
daten den langfristigen Verzehr eines<br />
Individuums berechnet. Diese Instru -<br />
mente sind über eine Web-Plattform allgemein<br />
nutzbar (www.nugo.dife.de).<br />
Körperliche Aktivität<br />
Matthäus Vigl, Angelika Wientzek<br />
Körperliche Aktivität ist ein entscheidender<br />
ätiologischer Faktor <strong>für</strong> viele Erkran -<br />
kungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankun -<br />
gen, Diabetes mellitus sowie einige<br />
Tumorarten. Ebenso erhält sie die funktionellen<br />
Fähigkeiten im fortgeschrittenen<br />
Alter. Sie ist ein sehr komplexes und<br />
schwer zu quantifizierendes Verhaltens -<br />
muster. Technische Weiterentwick lun -<br />
gen, vor allem auf dem Gebiet der Bewe -<br />
gungsmessung ermöglichen heute eine<br />
objektive Erfassung dieses Einfluss faktors.<br />
In der Abteilung wird ein kombinierter<br />
Sensor (Actiheart®) verwendet, welcher<br />
die Daten aus Herzfrequenzmessung und<br />
Bewegung kombiniert und hieraus die<br />
�3 Gesamte und partielle attributable Fraktion an Krebserkrankungen durch Alkohol bei Män -<br />
nern (eingeschlossene Länder: Italien, Spanien, Vereinigtes Königreich, Griechenland, Deutsch -<br />
land, Dänemark) und bei Frauen in Europa 2008 (eingeschlossene Länder: Italien, Spanien,<br />
Vereinigtes Königreich, Griechenland, Deutschland, Dänemark, Frankreich, Niederlande). UADT<br />
= upper aerodigestive tract (oberer Verdauungstrakt).<br />
43<br />
intensity, duration, and frequency of<br />
physical activity. At present, we are<br />
investigating to what extent physical<br />
activity is associated with fitness and<br />
body composition data. Within the<br />
planning phase for the national cohort,<br />
the working group “physical activity”<br />
coordinated by the department has<br />
favored the application of three-axial<br />
sensors. Currently, three-axial sensors<br />
are being tested for their ability to<br />
record physical activity for up to seven<br />
days without causing any major inconvenience<br />
to the study participants.<br />
Anthropometry<br />
Overweight and obesity are risk factors<br />
for many diseases associated with an<br />
increased risk of mortality. On the basis<br />
of the EPIC data, we investigated the<br />
importance of body fat for the development<br />
of carcinomas of the esophagus.<br />
We concluded that general and<br />
abdominal obesity are linked with an<br />
increased risk of adenocarcinoma of<br />
the esophagus but not of squamous<br />
cell carcinoma.<br />
Furthermore, we investigated by<br />
means of the EPIC-Potsdam data how<br />
waist circumference and body mass<br />
index can best describe the risk of type<br />
2 diabetes. We discovered a non-linear<br />
relation between both waist circumference<br />
and BMI and risk. The impact of<br />
waist circumference on risk was more<br />
pronounced in persons with a lower BMI<br />
than in those with a higher BMI. Our<br />
results indicate that waist circumference<br />
should be measured preferentially<br />
in normal-weight individuals in order to<br />
define the risk of type 2 diabetes correctly.<br />
It has not yet been clarified in what<br />
way obesity and the accompanying<br />
weight gain increase the risk of chronic<br />
diseases. These questions will be followed<br />
up within the framework of a<br />
BMBF project.<br />
�3 Total and partial attributable fraction of<br />
cancer due to alcohol in men (includes<br />
Italy, Spain, UK, Greece, Germany, Denmark)<br />
and in women in Europe, 2008 (includes<br />
Italy, Spain, UK, Greece, Germany, Denmark,<br />
France, The Netherlands). UADT=upper<br />
aerodigestive tract. AAF = alcoholattributable<br />
fraction.
44<br />
�4 Women should not drink more than<br />
one glass of alcohol per day.<br />
Alcohol<br />
Scientists agree that the consumption<br />
of alcohol has contradictory effects on<br />
health. An evaluation of EPIC Study<br />
data clearly demonstrated that occurrence<br />
of certain cancers are negative<br />
consequences of alcohol intake. The<br />
study data indicate a nearly linear relation<br />
in men as well as in women (in a<br />
dose-effect relationship) between alcohol<br />
consumption and risk for cancer of<br />
the upper digestive tract, liver, colon,<br />
and in women, of breast cancer as well.<br />
The attributable risk of a current or past<br />
consumption of alcohol on cancer<br />
occurrence in Europe – on the basis of<br />
the EPIC relative risk estimates – is estimated<br />
to be about 10 % of all cancers<br />
in men (Fig. �3 ). In women, the attributable<br />
risk of alcohol consumption is<br />
about 3 %. The major part of the attributable<br />
risk (6 % in men and 2 % in<br />
women) relates to a consumption of<br />
alcohol above the maximal tolerable<br />
amount of one glass (Fig. �4 ) (women)<br />
or two glasses (men) per day. In numbers,<br />
in men about 33,000 out of<br />
57,000 incident cases yearly of cancer of<br />
the upper GI tract, the liver and the<br />
colon, occur due to this type of excessive<br />
alcohol consumption. In women,<br />
17,400 out of 21,500 cancer cases<br />
occur each year due to this type of<br />
behavior, including breast cancer as<br />
one of the alcohol-related cancer sites.<br />
Furthermore, the Department of<br />
Epidemiology focuses its interest on the<br />
importance of genetic variance with<br />
regard to the relation between consumption<br />
of alcohol and occurrence of<br />
myocardial infarctions, stroke, and risk<br />
of mortality among persons with diabetes.<br />
In addition, we are further investigating<br />
the role of alcohol drinking patterns<br />
in connection with mortality risk<br />
and actual cause of death.<br />
Biomarkers<br />
Biomarkers – meaning biochemical<br />
and molecular parameters – are used in<br />
epidemiology to identify persons with<br />
a particular disease risk and to elucidate<br />
pathogenic mechanisms. Biomarkers<br />
allow epidemiological access to exposures<br />
that are difficult to measure, such<br />
as metabolic status. To investigate<br />
�4 Frauen sollten nicht mehr als ein Glas alkoholisches Getränk pro Tag konsumieren.<br />
Energiemenge ermittelt, die durch körperliche<br />
Aktivität verbraucht wurde.<br />
Diese Daten erlauben auch eine Analyse<br />
weiterer Dimensionen, wie die Intensität,<br />
Dauer und Frequenz der körperlichen<br />
Aktivität. Derzeit untersuchen wir, inwieweit<br />
die Aktivitätsdaten unter besonderer<br />
Berücksichtigung von Aktivitätsmustern<br />
und Inaktivität mit Fitness- und Anthro -<br />
pometriedaten assoziiert sind. Im Rah men<br />
der Planungsphase <strong>für</strong> die Nationale<br />
Kohorte wurde in der von der Abteilung<br />
koordinierten Arbeitsgruppe ‚Körperliche<br />
Aktivität’ die Anwendung von 3-axialen<br />
Sensoren angeregt. Diese Geräte werden<br />
derzeit darauf getestet, ob sich damit die<br />
Bewegung über sieben Tage ohne große<br />
Unannehmlichkeiten <strong>für</strong> die Probanden<br />
aufzeichnen lässt.<br />
Anthropometrie<br />
Jana Förster, Romina di Giuseppe<br />
Übergewicht und Adipositas sind Risiko -<br />
faktoren <strong>für</strong> viele Erkrankungen, die mit<br />
einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden<br />
sind. Anhand der EPIC-Daten<br />
haben wir die Bedeutung des Körper -<br />
fettes <strong>für</strong> die Entwicklung von Karzino men<br />
des Ösophagus untersucht. Wir konnten<br />
feststellen, dass Adipositas und abdominelle<br />
Adipositas mit einem erhöhten<br />
Risiko <strong>für</strong> Ösophagus-Adenokarzinome,<br />
jedoch nicht <strong>für</strong> Ösophagus-Platten -<br />
epithelkarzinome assoziiert sind.<br />
Zudem untersuchten wir anhand der<br />
Daten der EPIC-Potsdam-Studie, wie das<br />
Typ-2-Diabetes-Risiko durch den Taillen -<br />
umfang und den Body-Mass-Index (BMI)<br />
am besten beschrieben werden kann. Wir<br />
konnten zeigen, dass eine nichtlineare<br />
Beziehung zwischen Taillenumfang und<br />
BMI hinsichtlich des Diabetesrisikos<br />
besteht. Diese war bei Personen mit niedrigerem<br />
BMI stärker ausgeprägt als bei<br />
Personen mit höherem BMI. Unsere<br />
Ergebnisse weisen darauf hin, dass die<br />
Messung des Taillenumfanges besonders<br />
bei normalgewichtigen Personen wichtig<br />
ist, um das Typ-2-Diabetes-Risiko korrekt<br />
einzuschätzen.<br />
Bislang ist nicht geklärt, auf welche<br />
Weise Adipositas und die damit einhergehende<br />
Gewichtszunahme das Risiko<br />
<strong>für</strong> chronische Erkrankungen erhöhen.<br />
Diese Fragestellung wird im Rahmen<br />
eines BMBF-Projektes weiter verfolgt.<br />
Alkohol<br />
Manuela Bergmann, Madlen Schütze<br />
Wissenschaftler sind sich darüber einig,<br />
dass der Alkoholkonsum widersprüchliche<br />
Wirkungen auf die Gesundheit hat. Wie<br />
eine Auswertung der EPIC-Studie zeigt,<br />
zählen zu den negativen Folgen be -<br />
stimmte Krebserkrankungen. Die Stu -<br />
dien daten belegen sowohl <strong>für</strong> Männer als<br />
auch <strong>für</strong> Frauen einen linearen Zusam -<br />
menhang (in einer Dosis-Wirkungs-<br />
Beziehung) zwischen dem Alkoholkon -<br />
sum und dem Risiko <strong>für</strong> Krebs des oberen<br />
Verdauungstraktes, der Leber, des Dick -<br />
darms und bei Frauen auch <strong>für</strong> Brust krebs.<br />
Eine anhand der EPIC-Daten vorgenommene<br />
Abschätzung des Anteils der<br />
Krebserkrankungen zeigte, dass in Europa<br />
bei Männern ca. 10 % aller Krebserkran -<br />
kungen auf den gegenwärtigen oder vergangenen<br />
Alkoholkonsum zurückzufüh-
en sind. Bei Frauen sind es immerhin noch<br />
3 % (Abb. �3 ). Dabei entsteht der größte Teil<br />
(6 % bei Männern und 2 % bei Frauen)<br />
durch einen Alkoholkonsum, der höher ist<br />
als das empfohlene Höchstmaß von zwei<br />
Gläsern bzw. einem Glas pro Tag (Abb. �4 ).<br />
In Zahlen ausgedrückt sind das bei Män -<br />
nern 33.000 von 57.500 Krebserkran -<br />
kungen des oberen Verdauungstraktes,<br />
der Leber und des Dickdarms, die jährlich<br />
durch einen übermäßigen Alkohol kon -<br />
sum entstehen. Bei Frauen sind es jährlich<br />
17.400 von 21.500 Krebserkrankungen,<br />
wobei bei Frauen die alkoholbedingten<br />
Krebs arten den Brustkrebs einschließen.<br />
Die Abteilung Epidemiologie untersucht<br />
darüber hinaus die Bedeutung<br />
genetischer Varianten <strong>für</strong> den Zusam -<br />
menhang von Alkoholkonsum und dem<br />
Auftreten von Herzinfarkt, Schlaganfall<br />
und dem Sterberisiko von Personen mit<br />
Diabetes. Zudem wird erforscht, wie das<br />
lebenslange Alkohol-Trinkverhalten sich<br />
auf das Sterblichkeitsrisiko und die Art der<br />
Todesursache auswirkt.<br />
Biomarker<br />
Krasimira Aleksandrova*, Dagmar Drogan,<br />
Anna Flögel*, Jukka Montonen*, Tobias<br />
Pischon*, Cornelia Weikert (* siehe Arbeits -<br />
gruppe Biomarker)<br />
Biomarker werden in der Epidemiologie<br />
einerseits genutzt, um Personen mit<br />
einem besonderen Erkran kungsrisiko zu<br />
identifizieren. Zum anderen nutzt man sie,<br />
um pathogene Mecha nismen aufzuklären<br />
oder um schwer messbare Exposi tions -<br />
größen wie beispielsweise den metabolischen<br />
Status zu erfassen. Für die Unter -<br />
suchung pathogener Mechanismen ist es<br />
aber wichtig, die Zusammenhänge komplex<br />
verbundener Biomarker-Daten gut<br />
abzubilden. Ein Bei spiel ist das Leber -<br />
enzym GGT (Gamma-Glutamyltrans fe -<br />
rase), dessen Aktivität im Blut messbar<br />
ist. Wissen schaftler nehmen an, dass eine<br />
erhöhte GGT-Aktivität das Risiko <strong>für</strong><br />
Herzinfarkt erhöht, indem es zum An stieg<br />
eines weiteren Biomarkers (Cysteinyl-<br />
Glycin) beiträgt, der wiederum die Oxida -<br />
tion von so genannten LDL (Low Density<br />
Lipoprotein)-Partikeln begünstigt. Mit<br />
Hilfe einer innovativen statistischen<br />
Methode konnten wir jedoch in der EPIC-<br />
Potsdam Kohorte beobachten, dass die im<br />
Blut gemessenen Spiegel von Cysteinyl-<br />
Glycin und oxidiertem LDL nur einen<br />
minimalen Anteil der Risikobeziehung<br />
zwischen der GGT-Aktivität und Herz -<br />
infarkt erklären.<br />
Genetik<br />
Eva Fischer, Sven Knüppel, Karina Meidtner,<br />
Cornelia Weikert<br />
In den vergangen Jahren wurde eine<br />
Vielzahl von genetischen Markern identifiziert,<br />
die mit Typ-2-Diabetes assoziiert<br />
sind. Daher untersuchten wir, ob bei den<br />
20 genetischen Markern, die in der EPIC-<br />
Potsdam-Studie zum Risiko von Diabetes<br />
beitragen, Interaktionen im Effekt auf das<br />
Krankheitsrisiko bestehen und sich somit<br />
die Prädiktion der Erkrankung verbessern<br />
lässt. Solche Interaktionen konnten wir<br />
jedoch nicht feststellen. Der Einfluss der<br />
bisher identifizierten Risikogenvarianten<br />
auf die Entstehung von Diabetes spielt<br />
daher eine geringere Rolle als die Lebens -<br />
stilfaktoren. Dieses Phänomen wurde<br />
auch <strong>für</strong> andere Erkrankungen beschrieben<br />
und veranlasste uns, den Fokus unserer<br />
genetischen Studien zu erweitern.<br />
Unter anderem setzen wir genetische<br />
Marker als Werkzeuge ein, um zu überprüfen,<br />
ob die in epidemiologischen<br />
Studien gefundenen Zusam men hänge<br />
kausal sind. Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist die<br />
Assoziation des Biomarkers Fetuin-A mit<br />
dem Herzinfarktrisiko. Studienteil neh -<br />
mer der Potsdamer EPIC-Studie, die<br />
Träger einer bestimmten genetischen<br />
Variante des Fetuin-A-Gens sind, besaßen<br />
sowohl einen erhöhten Fetuin-A-Spiegel<br />
im Blut als auch ein signifikant erhöhtes<br />
Risiko, an Herzinfarkt zu erkranken. Aus<br />
diesem beobachteten Zusammenhang<br />
wurde deutlich, dass erhöhte Fetuin-A-<br />
Spiegel ursächlich <strong>für</strong> das erhöhte Herz -<br />
infarktrisiko verantwortlich zu sein scheinen.<br />
Darüber hinaus kooperieren wir im<br />
Rah men des GIANT (Genomewide Inves ti -<br />
gation of ANThropometric measures)-<br />
Kon sortiums mit anderen Studien, um<br />
Ergebnisse aus genomweiten Asso zia -<br />
tionsstudien zu überprüfen. So konnten<br />
wir dazu beitragen, 13 neue genetische<br />
Marker <strong>für</strong> das Taillen-Hüftumfangs-<br />
Verhältnis und 18 neue genetische<br />
Marker <strong>für</strong> den BMI zu bestätigen.<br />
Technische Mitarbeiter/innen:<br />
Kay Behling<br />
Wolfgang Bernigau<br />
Birgit Czullay<br />
Dr. Sylvia Gastell<br />
Christine Hofmann<br />
Gudrun Kämnitz<br />
Ellen Kohlsdorf<br />
Kathrein Kühn<br />
Robert Otto<br />
Herbert Piechot<br />
Elektra Polychronidou<br />
Dagmar Vulprecht<br />
pathogenic mechanisms, it is important<br />
to describe the relationship of complexly<br />
related biomarker data in detail.<br />
One example is the liver enzyme<br />
gamma glutamyl transferase (GGT)<br />
measurable in the blood. Scientists<br />
assume that an increased GGT activity<br />
also raises the risk of myocardial infarction<br />
by triggering the increase of<br />
a further biomarker, cysteinyl-glycine,<br />
which favors the oxidation of the socalled<br />
LDL (Low Density Lipoproteins)<br />
particles. With the help of an innovative<br />
statistical method, we can conclude<br />
from data of the EPIC-Potsdam cohort<br />
that the levels of cysteinyl-glycine and<br />
oxidized LDL measured in blood only<br />
contribute minimally to the risk asso -<br />
ciation between GGT activity and<br />
myocardial infarction.<br />
Genetics<br />
45<br />
In the past years, a number of genetic<br />
markers associated with the risk of<br />
type 2 diabetes have been identified.<br />
Therefore, we investigated whether the<br />
predictive accuracy of the twenty<br />
genetic markers contributing to type 2<br />
diabetes risk can be improved by a<br />
detailed analysis of their interactions,<br />
but we were unable to detect such an<br />
improvement. We now use genetic<br />
markers as tools to investigate whether<br />
associations identified in epidemiological<br />
studies have a causal basis. One<br />
example for such a strategy is the association<br />
of the biomarker fetuin-A with<br />
myocardial infarction risk. Participants<br />
of the EPIC-Potsdam Study who are carriers<br />
of a certain genetic variant of the<br />
fetuin-A gene had an increased fetuin-<br />
A level as well as a significantly higher<br />
risk of myocardial infarction. Based on<br />
these observations, we concluded that<br />
the fetuin-A level is causally related to<br />
risk of myocardial infarction.<br />
Furthermore, we collaborated with<br />
other studies within the GIANT<br />
Consortium in order to validate results<br />
from genome-wide association studies.<br />
In this way, we were able to contribute<br />
to the confirmation of 13 new genetic<br />
markers for the waist-hip ratio and 18<br />
new markers for the BMI.
46<br />
Drittmittelprojekte<br />
External Funding<br />
Adipositas, körperliche Aktivität und<br />
Ernährung als Schlüsselfaktoren in der<br />
Ätiologie und Prävention von Krebs,<br />
Herzinfarkt, Schlaganfall und vorzei -<br />
tigen Tod<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.01.<strong>2009</strong> – 31.12.2014<br />
Vitamin D und kardiovaskuläre Ge -<br />
sundheit von experimenteller und epidemiologischer<br />
Evidenz zu innovativen<br />
Lebensmitteln<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.07.2010 – 30.06.2013<br />
TORNADO: Molecular Targets Open for<br />
Regulation by the gut flora – New<br />
Avenues for improved Diet to Optimize<br />
European health<br />
Finanzierung: EU<br />
Laufzeit: 01.09.<strong>2009</strong> – 31.08.2013<br />
InterAct (IP): An examination of the<br />
interaction of genetic and lifestyle factors<br />
on the incidence of type 2 diabetes<br />
Finanzierung: EU<br />
Laufzeit: 01.10.2006 – 30.09.2011<br />
NGFN-plus: Molekulare Mechanismen<br />
der Adipositas: Gen-Validierung in epidemiologischen<br />
Kohorten und Fall-<br />
Kontrollstudien<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.06.2008 – 31.05.2011<br />
Lifestyle risk factors, medication, blood<br />
pressure and plasma glucose concentration<br />
as predictors of cardiovascular<br />
mortality in individuals with diabetes<br />
Finanzierung: Universitätsklinikum Kiel<br />
Laufzeit: 01.08.<strong>2009</strong> – 31.12.2010<br />
EFCOVAL (STREP) European Food Con -<br />
sumption Validation, Work package:<br />
Statistical methods in food consumption<br />
studies<br />
Finanzierung: EU<br />
Laufzeit: 01.10.2006 – 30.09.<strong>2009</strong><br />
IDAMES (Public Health): Innovation or<br />
Dietary and Activity assessment<br />
Methods for epidemiological Studies<br />
and Public Health<br />
Finanzierung: EU<br />
Laufzeit: 01.04.2007 – 30.06.<strong>2009</strong><br />
EPIC – European Prospective Investiga -<br />
tion into Cancer, Chronic Diseases,<br />
Nutrition and Lifestyle<br />
Finanzierung: EU<br />
Laufzeit: 01.12.2005 – 30.11.<strong>2009</strong><br />
DiOGenes (IP): Diet, Obesity and Genes<br />
Finanzierung: EU<br />
Laufzeit: 01.01.2005 – 31.12.<strong>2009</strong><br />
Ausgewählte Publikationen<br />
Selected Publications<br />
Originalarbeiten/Original Papers<br />
Buijsse, B., Feskens, E.J., Schulze, M.B., ...,<br />
Boeing, H.: Fruit and vegetable intakes and<br />
subsequent changes in body weight in<br />
European populations: results from the<br />
project on Diet, Obesity, and Genes<br />
(DiOGenes). Am. J. Clin. Nutr. 90, 202–209<br />
(<strong>2009</strong>).<br />
Buijsse, B., Weikert, C., Drogan, D., Berg -<br />
mann, M., Boeing, H.: Chocolate consumption<br />
in relation to blood pressure and<br />
risk of cardiovascular disease in German<br />
adults. Eur. Heart J. 31, 1616–1623 (2010).<br />
Drogan, D., Weikert, C., Dierkes, J., Klip -<br />
stein-Grobusch, K., Buijsse, B., Möhlig, M.,<br />
Pfeiffer, A.F.H., Pischon, T., Spranger, J.,<br />
Boeing, H.: Plasma gamma-glutamyltransferase,<br />
cysteinyl-glycine, and oxidized<br />
low-densitiy lipoprotein. A pathway<br />
associated with myocardial infarction<br />
risk? Arterioscler. Thromb. Vasc. Biol. 30,<br />
2053–2058 (2010).<br />
Feller, S., Boeing, H., Pischon, T.: Body mass<br />
index, waist circumference, and the risk of<br />
type 2 diabetes mellitus: implications for<br />
routine clinical practice. Dtsch. Artzebl. Int.<br />
107, 470–476 (2010).<br />
Fisher, E., Stefan, N., Saar, K., Drogan, D.,<br />
Schulze, M.B., Fritsche, A., Joost, H.-G.,<br />
Häring, H.-U., Hubner, N., Boeing, H.,<br />
Weikert, C.: Association of AHSG gene<br />
polymorphisms with Fetuin-A plasma<br />
levels and cardiovascular diseases in the<br />
EPIC-Potsdam study. Circ. Cardiovasc.<br />
Genet. 2, 607–613 (<strong>2009</strong>).<br />
Ford, E.S., Bergmann, M.M., Kröger, J.,<br />
Schienkiewitz, A., Weikert, C., Boeing, H.:<br />
Healthy living is the best revenge: findings<br />
from the European Prospective Inves ti -<br />
gation into Cancer and Nutrition-Pots dam<br />
study. Arch. Intern. Med. 169, 1355–1362<br />
(<strong>2009</strong>).<br />
Heidemann, C., Boeing, H., Pischon, T.,<br />
Nöthlings, U., Joost, H.-G., Schulze, M.B.:<br />
Association of a diabetes risk score with<br />
risk of myocardial infarction, stroke, specific<br />
types of cancer, and mortality: a<br />
prospective study in the European<br />
Prospective Investigation into Cancer and<br />
Nutrition (EPIC)-Potsdam cohort. Eur. J.<br />
Epidemiol. 24, 281–288 (<strong>2009</strong>).<br />
Illner, A.-K., Nöthlings, U., Wagner, K.,<br />
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prospective studies. Ann. Nutr. Metab. 56,<br />
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Kröger, J., ..., Schulz, M., Wirfält, E., Boeing,<br />
H., Hoffmann, K., Schulze, M.B., ..., S.,<br />
Pischon, T. et.al.: Specific food group combinations<br />
explaining the variation in<br />
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food components in the European<br />
Prospective Investigation into Cancer and<br />
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Schütze, M., Boeing, H., Pischon, T., ...,<br />
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European countries based on results from<br />
prospective cohort study. BMJ 342:d1584<br />
(2011).<br />
Schütze, M., Schulz, M., Steffen, A.,<br />
Bergmann, M.M., Kroke, A., Lissner, L.,<br />
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‘beer belly’: scientific basis or common<br />
belief? Eur. J. Clin. Nutr. 63, 1143–1149<br />
(<strong>2009</strong>).<br />
Steffen, A., Schulze, M.B., Pischon, T., ...,<br />
Boeing, H.: Anthropometry and eso -<br />
phageal cancer risk in the European<br />
Prospective Investigation into Cancer and<br />
Nutrition. Cancer Epidemiol. Biomarkers<br />
Prev. 18, 2079–2089 (<strong>2009</strong>).<br />
von Ruesten, A., Illner, A.K., Buijsse, B.,<br />
Heidemann, C., Boeing, H.: Adherence to<br />
recommendations of the German food<br />
pyramid and risk of chronic diseases:<br />
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J. Clin. Nutr. 64, 1251–1259 (2010).<br />
Weikert, C., Weikert, S., Schulze, M.B.,<br />
Pischon, T., Fritsche, A., Bergmann, M.M.,<br />
Willich, S.N., Boeing, H.: Presence of gallstones<br />
or kidney stones and risk of type 2<br />
diabetes. Am. J. Epidemiol. 171, 447–454<br />
(2010).<br />
Weikert, C., Dietrich, T., Boeing, H.,<br />
Bergmann, M.M., ..., Pischon, T. et al.:<br />
Lifetime and baseline alcohol intake and<br />
risk of cancer of the upper aero-digestive<br />
tract in the European Prospective<br />
Investigation into Cancer and Nutrition<br />
(EPIC) study. Int. J. Cancer 125, 406–412<br />
(<strong>2009</strong>).
Die Arbeitsgruppe Biomarker untersucht<br />
vorrangig ernährungs- und stoffwechselrelevante<br />
Biomarker sowie genetische<br />
Polymorphismen hinsichtlich ihrer Be -<br />
deu tung <strong>für</strong> Erkrankungsrisiken. Grund -<br />
lage <strong>für</strong> diese Untersuchungen bilden<br />
unter anderem die Blutproben der<br />
Pots damer EPIC (European Prospective<br />
Investigation into Cancer and Nutrition)-<br />
Studienteilnehmer (Abb. �1 ). Dabei konzentriert<br />
sich die Arbeitsgruppe besonders<br />
auf die Zusammenhänge zwischen Adi po -<br />
sitas (Fettsucht), Ernährung und Lebens -<br />
stilfaktoren und dem Risiko <strong>für</strong> Typ-2-<br />
Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkran kun gen<br />
und Krebs. Die Ergebnisse der Arbeits -<br />
gruppe sollen einerseits dabei helfen, die<br />
zugrunde liegenden pathogenen Mecha -<br />
nis men aufzuklären und andererseits<br />
dazu beitragen, Personen mit einem<br />
Erkrankungsrisiko leichter zu identifizieren.<br />
Metabolische Faktoren und Krebsrisiko<br />
Krasimira Aleksandrova<br />
Adipositas ist ein Risikofaktor <strong>für</strong> Dia betes,<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.<br />
Wie Ergebnisse der EPIC-Studie und anderer<br />
Kohortenstudien zeigen, spielt neben<br />
der Adipositas an sich die Körper fett -<br />
verteilung eine wesentliche Rolle <strong>für</strong> das<br />
Risiko, chronisch zu erkranken und vorzeitig<br />
zu sterben. Trotzdem sind die zu -<br />
grunde liegenden pathogenen Mechanis -<br />
men nicht ausreichend geklärt. Bei<br />
adi pösen Personen besteht häufig ein<br />
Metabolisches Syndrom. Dieses ist ein<br />
Symptomenkomplex, der durch abdominelle<br />
Adipositas, Bluthochdruck und<br />
Arbeitsgruppe Biomarker<br />
Leitung: PD Dr. Tobias Pischon<br />
Störungen des Blutzucker- und Fettstoff -<br />
wechsels in variabler Kombination charakterisiert<br />
und mit einem erhöhten<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko assoziiert<br />
ist. Wir konnten zeigen, dass Men -<br />
schen mit Metabolischem Syndrom auch<br />
ein erhöhtes Kolonkrebsrisiko haben.<br />
Dieses erhöhte Risiko lässt sich vor allem<br />
auf die beiden Komponenten „abdominelle<br />
Adipositas“ und „Blutzucker stoff -<br />
wechselstörung“ des Metabolischen Syn -<br />
droms zurückführen. In derzeit laufenden<br />
Forschungsprojekten untersuchen wir die<br />
Assoziation von Sekretions produkten des<br />
Fettgewebes (so genannte Adipokine)<br />
mit dem Risiko des kolorektalen Karzi -<br />
noms.<br />
Neben den genannten Komponenten<br />
des Metabolischen Syndroms weisen adipöse<br />
Menschen häufig eine chronische,<br />
systemische subklinische Entzündung<br />
auf, die sich im Blut durch erhöhte<br />
Konzentrationen von Entzündungsmar -<br />
kern wie dem C-reaktiven Protein (CRP)<br />
nachweisen lässt. CRP wurde bisher in<br />
erster Linie als Risikofaktor mit Herz-<br />
Kreis lauf-Erkrankungen in Verbindung<br />
ge bracht. Wir konnten nun in der EPIC-<br />
Studie zeigen, dass hohe CRP-Spiegel bei<br />
Männern auch mit einem erhöhten<br />
Kolonkrebsrisiko assoziiert sind. Inter -<br />
essanterweise deuten unsere Ergebnisse<br />
erstmals darauf hin, dass diese Be -<br />
ziehung unabhängig vom Vorliegen<br />
anderer Komponenten des Metaboli -<br />
schen Syndroms besteht, was die Hypo -<br />
these stützt, dass die chronisch-subklinische<br />
Entzündung eigenständig zum<br />
Risiko des kolorektalen Karzinoms beiträgt.<br />
Bei Frauen zeigte sich keine signifikante<br />
Risikobeziehung.<br />
�1 In großen Stickstofftanks lagern bei –196 C° Blutproben der Potsdamer EPIC-Studien teil -<br />
nehmer. Sie dienen als Grundlage <strong>für</strong> die Biomarkeranalysen.<br />
Section ― Biomarkers<br />
Head: PD Dr. Tobias Pischon<br />
�1 The blood samples of the Potsdam EPIC<br />
study participants are stored in large<br />
nitrogen tanks at -196 C°.<br />
47<br />
The working group is concerned with<br />
metabolically and nutritionally-relevant<br />
biomarkers and genetic variants<br />
related to disease risk. Its investigations<br />
are primarily based on the blood samples<br />
of the Potsdam-based EPIC<br />
(European Prospective Investigation<br />
into Cancer and Nutrition) Study<br />
(Fig. �1 ). The results of the group will<br />
help to clarify the underlying mechanisms<br />
of the relations between obesity,<br />
lifestyle factors and the risk of chronic<br />
diseases and may improve the identification<br />
of individuals at risk for disease.<br />
Metabolic factors and the risk of cancer<br />
Abdominal obesity as a key component<br />
of the metabolic syndrome (ms) plays<br />
an essential role in the risk of chronic<br />
diseases. Despite this the underlying<br />
pathogenic mechanisms have not been<br />
clarified sufficiently. We were able to<br />
show that people with the ms have an<br />
increased risk of colon cancer that is<br />
mainly linked to two components,<br />
“abdominal obesity” and a “blood<br />
sugar metabolic disorder”. In our current<br />
projects we are investigating the association<br />
of adipokines with the risk of the<br />
colorectal cancer. Obese people often<br />
have a chronic, systemic subclinical<br />
inflammation which is reflected by<br />
increased concentrations of inflammation<br />
markers such as the C-reactive protein<br />
(CRP). We now demonstrated in<br />
EPIC that high CRP levels in men are<br />
associated with an increased risk of<br />
colon cancer. Interestingly, the results of<br />
our study indicate for the first time that<br />
this relationship exists irrespective of<br />
the presence of other components of<br />
the metabolic syndrome. This supports<br />
the hypothesis that chronic-subclinical<br />
inflammation independently contri -<br />
butes towards the risks of colon cancer.<br />
There was no significant risk correlation<br />
in women. We are also currently investigating<br />
the link between biomarkers<br />
associated with obesity and a risk of<br />
liver cancer.<br />
Metabolic factors, biomarkers and the<br />
risk of diabetes<br />
Studies indicate that the consumption<br />
of fiber from cereals is associated with
48<br />
a reduced risk of type 2 diabetes.<br />
Alkylresorcinols are mainly found in rye<br />
and wheat and to a lesser extent in barley.<br />
They can also be found in the blood<br />
whereby the ratio between individual<br />
alkylresorcinols in the blood as a biomarker<br />
was suggested for the consumption<br />
of cereal products. The availability<br />
of such a biomarker could<br />
improve the classification of individuals<br />
in accordance with their cereal consumption<br />
in epidemiological studies,<br />
as information about the consumption<br />
of cereal products is generally based<br />
on information provided by the test<br />
persons themselves. We therefore<br />
inspected the reliability of alkylresorcinols<br />
in the blood as a biomarker.<br />
However, this revealed a moderate<br />
level of reliability over a period of<br />
four months. In a population-based<br />
approach the relative contribution of<br />
different biomarkers was quantified in<br />
relation to the risk of type 2 diabetes. We<br />
were able to demonstrate that 32.1 %<br />
of the relative diabetes risk that can<br />
be put down to the biomarkers can<br />
be explained by adiponectin, 23.5 %<br />
through HDL cholesterol, 21.5 % by<br />
gamma glutamyltransferase and 15.5 %<br />
by CRP. As the aforementioned biomarkers<br />
are associated with bodyweight,<br />
we investigated what significance<br />
weight changes have. It was<br />
revealed that an increase in weight in<br />
early adult life is more closely associated<br />
with an unfavorable biomarker profile<br />
than an increase in weight in later<br />
adult life. Following this, we aim to<br />
quantify the association of these<br />
biomarkers with the consumption of<br />
whole grain products.<br />
Use of “-omics” technologies to<br />
identify new risk markers<br />
The “-omics” technologies hold out the<br />
prospects of new approaches to identify<br />
risk for chronic diseases in epidemiological<br />
studies. Sound knowledge of<br />
technical and biological variances is<br />
required to use these technologies. In<br />
cooperation with the Helmholtz Center<br />
Munich we have inspected the reliability<br />
of 164 metabolites which were<br />
measured in a so-called “Targeted<br />
Metabolomics” approach. In this case<br />
the majority of the metabolites<br />
demonstrated a good level of reliability<br />
which indicates that a single measurement<br />
is sufficient to estimate the risk for<br />
chronic diseases.<br />
In weiteren Projekten untersuchen wir<br />
gegenwärtig den Zusammenhang zwischen<br />
Adipositas assoziierten Bio mar -<br />
kern und dem Leberkrebsrisiko, da adipöse<br />
Personen häufig an einer Leberverfettung<br />
leiden, die das Risiko <strong>für</strong> eine Leber -<br />
zirrhose und damit <strong>für</strong> Leberkrebs erhöht.<br />
Metabolische Faktoren, Biomarker und<br />
Diabetesrisiko<br />
Jukka Montonen<br />
Ergebnisse der Potsdamer EPIC-Studie<br />
und anderer Kohortenstudien weisen<br />
darauf hin, dass der Verzehr von Ballast -<br />
stoffen aus Getreide und der Verzehr von<br />
rotem Fleisch mit einem verminderten<br />
Typ-2-Diabetes-Risiko assoziiert ist. Aller -<br />
dings sind die diesem Zusam men hang zu -<br />
grunde liegenden Ursachen, Komponen -<br />
ten und Mechanismen weitgehend<br />
unbekannt. Alkylresorcinole sind lipophile<br />
1,3-Dihydroxybenzen- Derivate mit<br />
ungerader Kohlenwasserstoffkette, die<br />
vor allem in Roggen und Weizen und in<br />
geringerem Maß in Gerste vorkommen.<br />
Sie können auch im Blut nachgewiesen<br />
werden, wobei das Verhältnis einzelner<br />
Alkylresorcinole im Blut zueinander als<br />
Biomarker <strong>für</strong> den Verzehr von Getreide -<br />
produkten vorgeschlagen wurde. Die<br />
Verfügbarkeit eines solchen Biomarkers<br />
könnte die Klassifikation von Personen<br />
gemäß ihrem Getreideverzehrs in großen<br />
epidemiologischen Studien verbessern,<br />
da Informationen über den Verzehr von<br />
Getreideprodukten in der Regel auf<br />
Selbstangaben beruhen, die Messfehler<br />
aufweisen können. Im vorliegenden Pro -<br />
jekt überprüften wir daher die Reliabilität<br />
(Zuverlässigkeit) von Alkyl resorcinolen im<br />
Blut als Biomarker <strong>für</strong> den Verzehr von<br />
Vollkornprodukten. Dabei zeigte sich<br />
allerdings nur eine moderate Reliabilität<br />
über einen Zeitraum von vier Monaten.<br />
Im populationsbasierten Ansatz wurde<br />
der relative Beitrag verschiedener Bio mar -<br />
ker, die Diabetes-relevante Stoff wech sel -<br />
wege reflektieren, zum Typ-2-Dia be tes-<br />
Risiko quantifiziert. Wir konnten zeigen,<br />
dass 32,1 % des auf die Biomarker zurückführbaren<br />
relativen Diabetes-Risikos<br />
durch Adiponectin, 23,5 % durch HDL-<br />
Cholesterin, 21,5 % durch Gamma-Gluta -<br />
myltransferase und 15,5 % durch C-reaktives<br />
Protein erklärt werden können. Da<br />
die genannten Biomarker mit dem Kör -<br />
pergewicht assoziiert sind, untersuchten<br />
wir, welche Bedeutung Gewichts ver -<br />
änderungen ha ben. Dabei zeigte sich,<br />
dass eine Gewichtszunahme im früheren<br />
Er wach senenalter stärker mit einem<br />
ungünstigen Biomarkerprofil assoziiert<br />
ist als eine Gewichtszunahme im späteren<br />
Er wach senenalter. Im Weiteren wollen<br />
wir die Assoziation dieser Biomarker mit<br />
der Aufnahme von Vollkornprodukten<br />
und rotem Fleisch quantifizieren.<br />
Verwendung von „-omics“-Technologien<br />
zur Identifizierung neuer Risikomarker<br />
chronischer Erkrankungen in<br />
epidemiologischen Studien<br />
Anna Flögel<br />
Die „-omics“-Technologien (Genomics,<br />
Pro teomics, Metabolomics und andere)<br />
versprechen neuartige Ansätze, um Ri -<br />
sikomarker <strong>für</strong> chronische Krankheiten in<br />
epidemiologischen Studien zu identifizieren.<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> den Einsatz dieser<br />
Technologien sind umfassende Kennt -<br />
nisse über technische und biologische<br />
Varianzen. In Kooperation mit dem<br />
Helmholtz-Zentrum München haben wir<br />
die Reliabilität (Zuverlässigkeit) von 163<br />
Metaboliten überprüft, die in einem so<br />
genannten „Targeted Metabolomics“-<br />
Ansatz gemessen wurden. Dabei zeigten<br />
die meisten der Metaboliten eine gute<br />
Reliabilität, was darauf hinweist, dass<br />
eine einmalige Messung in großen epidemiologischen<br />
Studien ausreichend ist,<br />
um das Risiko <strong>für</strong> chronische Erkran -<br />
kungen abzuschätzen.
Ausgewählte Publikationen<br />
Selected Publications<br />
Originalarbeiten/Original Papers<br />
Aleksandrova, K., Jenab, M., Boeing, H.,<br />
Jansen, E., Bueno-de-Mesquita, H.B.,<br />
Rinaldi, S., Riboli, E., Overvad, K., Dahm, C.C.,<br />
Olsen, A., Tjønneland, A., Boutron-Ruault,<br />
M.-C., Clavel-Chapelon, F., Morois, S., Palli,<br />
D., Krogh, V., Tumino, R., Vineis, P., Panico,<br />
S., Kaaks, R., Rohrmann, S., Trichopoulou, A.,<br />
Lagiou, P., Trichopoulos, D., van Duijn -<br />
hoven, F.J.B., Leufkens, A.M., Peeters, P.H.,<br />
Rodríguez, L., Bonet, C., Sánchez, M.-J.,<br />
Dorronsoro, M., Navarro, C., Barricarte, A.,<br />
Palmqvist, R., Hallmans, G., Khaw, K.-T.,<br />
Wareham, N., Allen, N.E., Spencer, E.,<br />
Romaguera, D., Norat, T., Pischon, T.:<br />
Circulating C-reactive protein concentrations<br />
and risks of colon and rectal cancer:<br />
a nested case-control study within the<br />
European Prospective Investigation into<br />
Cancer and Nutrition. Am. J. Epidemiol.<br />
172, 407–418 (2010).<br />
Feller, S., Boeing, H., Pischon, T.: Body mass<br />
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type 2 diabetes mellitus. Dtsch. Arztebl.<br />
Int. 107, 470–476 (2010).<br />
Fisher, E., Schulze, M.B., Stefan, N., Häring,<br />
H.-U., Döring, F., Joost, H.-G., Al-Hasani, H.,<br />
Boeing, H., Pischon, T.: Association of the<br />
FTO rs9939609 single nucleotide polymorphism<br />
with C-reactive protein levels.<br />
Obesity 17, 330–334 (<strong>2009</strong>).<br />
Floegel, A., Drogan, D., Wang-Sattler, R.,<br />
Prehn, C., Illig, T., Adamski, J., Joost, H.-G.,<br />
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Montonen, J., Drogan, D., Joost, H.-G.,<br />
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Montonen, J., Landberg, R., Kamal-Eldin, A.,<br />
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Markers 26, 247–263 (<strong>2009</strong>).<br />
Drittmittelprojekte<br />
External Funding<br />
49<br />
Diabetes, abdominal obesity, weight<br />
change, metabolic factors and risk of<br />
liver cancer in the European Pro -<br />
spective Investigation into Cancer and<br />
Nutrition<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.01.2010 – 31.12.2011<br />
NUPREDM: BioMed: Nutritional Pre -<br />
vention of Type 2 Diabetes mellitus:<br />
Functional Basis of Protective Foods<br />
and Individualisation of Intervention,<br />
Workpackage 1: Foods, nutritional and<br />
metabolic biomarkers, intermediate<br />
pathways and risk of type 2 diabetes<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.02.<strong>2009</strong> – 31.01.2012<br />
Can metabolic factors explain the difference<br />
in the association of body mass<br />
index with risk of colorectal cancer<br />
between men and women?<br />
Finanzierung: World Cancer Research<br />
Fund<br />
Laufzeit: 01.11.<strong>2009</strong> – 31.10.2011
50<br />
Department of Nutritional Toxicology<br />
Head: Prof. Dr. Hans-Rudolf Glatt<br />
Summary Humans take in via food<br />
and air substantial levels of non-nutritive<br />
compounds. Those of low molecular<br />
weight are called xenobiotics (foreign<br />
compounds) even when from natural<br />
sources. Since xenobiotics can interfere<br />
with physiological processes, they have<br />
to be eliminated from the body. This is<br />
often possible only after biotransformation<br />
by the body’s own enzymes.<br />
Biotransformation sometimes leads to<br />
formation of chemically reactive intermediates<br />
that no longer underlie metabolic<br />
control and may bind covalently to<br />
cellular constituents. The reaction<br />
products (adducts) provide information<br />
on the structure of the causing agent.<br />
Their distribution can indicate potential<br />
target tissues, and the modified cellular<br />
structures allow an estimate of any<br />
adverse effects. In this way, nearly all<br />
DNA adducts induce mutations unless<br />
these are repaired rapidly. Mutations<br />
play a key role in chemical carcinogenesis.<br />
Protein adducts may cause allergies<br />
or autoimmune reactions or be cytotoxic.<br />
Even a few adducts per cell may<br />
cause serious damage to the organism.<br />
Since tissues contain very low levels of<br />
adducts, their detection is an analytical<br />
challenge. Adducts in blood proteins<br />
can be used as biomarkers to assess<br />
exposure to specific reactive intermediates<br />
because these proteins are present<br />
in relatively high concentrations.<br />
During the reporting period, one of<br />
our focal points was the development of<br />
sensitive and specific methods for<br />
detection of DNA and protein adducts<br />
caused by food constituents. We<br />
analyzed the frequency, structure, and<br />
persistence of chemically induced<br />
adducts in cell cultures. In animal models<br />
and occasionally in humans, we also<br />
investigated their tissue distribution.<br />
We correlated adducts with specific<br />
components of the biotransformation<br />
system and with biological effects, such<br />
as mutagenesis and carcinogenesis.<br />
�1 Chemically synthesized deoxyguanosine<br />
adduct standards labeled with stable<br />
isotopes (positions marked by asterisk).<br />
We showed that these DNA adducts are<br />
formed in cells in culture, animal models<br />
and/or human tissues by metabolites of<br />
food-borne xenobiotics: heat-induced com -<br />
pounds (I, furfuryl alcohol; II, 5-hydroxy -<br />
methy furfural; VII, PhIP), secondary plant<br />
metabolites (III, methyleugenol; IV, gluco -<br />
bras sicin; V, neoglucobrassicin) and an<br />
environmental contaminant (VI, 1-methyl -<br />
pyrene).<br />
Abteilung Ernährungstoxikologie<br />
Leitung: Prof. Dr. Hans-Rudolf Glatt<br />
Zusammenfassung Der Mensch nimmt<br />
mit der Nahrung und der Luft beträcht -<br />
liche Mengen nicht-nutritiver Stoffe auf.<br />
Die niedermolekularen nicht-nutritiven<br />
Sub stanzen werden Fremdstoffe ge -<br />
nannt, auch wenn sie natürlichen Ur -<br />
sprungs sind. Da diese physiologische<br />
Prozesse beeinträchtigen können, müssen<br />
sie vom Körper eliminiert werden. Dies ist<br />
häufig erst nach einer Umwandlung der<br />
Stoffe durch körpereigene Enzyme möglich.<br />
Dabei entstehen nicht selten chemisch<br />
reaktive Zwischenprodukte, die der<br />
metabolischen Kontrolle entgleiten und<br />
kovalent, also fest, an zelluläre Strukturen<br />
binden können. Die Reaktionsprodukte<br />
(Addukte) liefern Information über die<br />
Struktur des verursachenden Stoffs, er lauben<br />
es aber auch, mögliche Zielgewebe zu<br />
identifizieren und die Art von nachteiligen<br />
Wirkungen abzuschätzen. So induzieren<br />
nahezu alle DNA-Addukte Mutationen,<br />
sofern sie nicht sofort repariert werden.<br />
Mutationen nehmen unter anderem eine<br />
Schlüsselstellung bei der Kanzerogenese<br />
ein. Protein-Addukte können zu Allergien<br />
und Autoimmunreaktionen führen oder<br />
zytotoxisch sein. Dabei können schon<br />
wenige DNA-Addukte pro Zelle den<br />
Organismus schädigen. Wegen der geringen<br />
Gewebskonzentration der DNA-<br />
Addukte ist ihr Erfassen eine analytische<br />
Herausforderung. Addukte mit Blut pro -<br />
teinen wie Albumin und Hämoglobin<br />
können jedoch als Biomarker genutzt<br />
werden, um die Belastung des Organis -<br />
mus mit spezifischen reaktiven Meta -<br />
boliten einzuschätzen. Denn diese Pro -<br />
teine liegen im Gegensatz zu vielen<br />
anderen in relativ hohen Konzentratio nen<br />
vor.<br />
In der Berichtsperiode war die Entwick -<br />
lung von sensitiven und spezifischen<br />
Nachweisverfahren <strong>für</strong> DNA- und Pro -<br />
tein-Addukte, die durch Lebensmittel -<br />
inhalts stoffe verursacht werden, ein<br />
Schwer punkt unserer Arbeit. In Zell -<br />
kultur experimenten untersuchten wir die<br />
Häufigkeit, Struktur und Persistenz der<br />
Addukte. In Tiermodellen – vereinzelt<br />
auch im Menschen – analysierten wir<br />
zusätzlich ihre Gewebeverteilung. Die<br />
Befunde brachten wir dann einerseits mit<br />
Komponenten des Biotransformations -<br />
systems, andererseits mit biologischen<br />
Wirkungen, wie Mutagenese und Kan -<br />
zero genese, in Bezug.<br />
�1 Chemisch synthetisierte Desoxyguanosin-Adduktstandards. Sterne kennzeichnen mit<br />
stabilen Isotopen markierte Positionen. Damit konnten wir zeigen, dass diese DNA-Addukte in<br />
Zellen in Kultur, in Tiermodellen und/oder in Humangeweben durch Metabolite von Lebens -<br />
mittelinhaltsstoffen gebildet werden: durch beim Erhitzen entstehende Substanzen (I, Furfuryl -<br />
alkohol; II, 5-Hydroxymethylfurfural; VII, PhIP), sekundäre Pflanzenmetabolite (III, Methyl euge nol;<br />
IV, Glucobrassicin; V, Neoglucobrassicin) und eine Umweltkontaminante (VI, 1-Methyl pyren).
�2 Beziehung zwischen der Bildung von DNA-Addukten und der Induktion von Mutationen in<br />
V79-Zellen durch 18 aromatische Verbindungen (1-17, Metaboliten von PAK; Neoglucobrassicin,<br />
Sekundärmetabolit aus Brassica-Pflanzen). Die Zellen wurden <strong>für</strong> 2 h mit verschiedenen Kon -<br />
zentrationen der Substanzen behandelt. Nach weiteren 24 h wurden Zellen <strong>für</strong> die Addukt -<br />
analyse geerntet. Mutationen im HPRT-Gen wurden durch Selektion mit 6-Thioguanin erfasst.<br />
Abszisse und Ordinate stellen die Steigung der Konzentrations-Wirkungskurve dar. Die Abbil -<br />
dung zeigt, dass sich aus der Häufigkeit der Addukte die mutagene Wirkung weitgehend<br />
vorhersagen lässt. Die Struktur hat nur einen geringen Einfluss innerhalb der untersuchten<br />
Substanzgruppe (eher große aromatische Verbindungen).<br />
Analytik makromolekularer Addukte<br />
Gitte Barknowitz, Wolfram Engst,<br />
Kristin Herrmann, Bernhard Monien,<br />
Fabian Schumacher<br />
Wir verwenden das 32 P-Postlabelling-<br />
Verfahren, um DNA-Addukte zu erfassen.<br />
Der Vorteil dieser Methode liegt darin,<br />
dass viele verschiedene Addukte nachgewiesen<br />
werden können – auch solche,<br />
deren Struktur noch unbekannt ist. Mit<br />
diesem Verfahren konnten wir zeigen,<br />
dass der Verzehr von Brokkoli und anderen<br />
Brassica-Arten in vielen Geweben von<br />
Ratten und Mäusen zu charakteristischen<br />
DNA-Schäden führt. Auch beim Men -<br />
schen konnten wir diese Addukte in der<br />
Mundschleimhaut und im Blut nachweisen.<br />
Zusätzlich etablierten wir massenspektrometrische<br />
Nachweisverfahren <strong>für</strong><br />
DNA-Addukte. Dabei wird die zu Nukleo -<br />
siden verdaute DNA durch eine hochauflösende<br />
Flüssigchromatografie (UPLC)<br />
getrennt. In vitro ließen sich manchmal so<br />
hohe Adduktniveaus erzeugen, dass wir<br />
direkt Massenspektren aufnehmen und<br />
damit Informationen zur Struktur der<br />
Addukte gewinnen konnten. Die Nach -<br />
weis sensitivität konnten wir jedoch<br />
durch eine gezielte Analyse von Massen -<br />
über gängen (MS/MS) um viele Größen -<br />
ord nungen steigern. Für eine absolute<br />
Quantifizierung wurden Standards der<br />
vermuteten Addukte chemisch dargestellt<br />
und ihre Struktur durch Kern spin -<br />
resonanzspektroskopie (NMR)-Analysen<br />
verifiziert. Wir synthetisierten auch<br />
Addukte, die mit stabilen Isotopen markiert<br />
waren und setzten sie als interne<br />
Standards bei der massenspektrometrischen<br />
Analyse von Proben ein. Damit<br />
gelang es, auch sehr niedrige Addukt -<br />
niveaus (10 Addukte pro Zelle) mit hoher<br />
Spezifität und Genauigkeit zu erfassen.<br />
Abbildung �1 zeigt einige synthetisierte<br />
Ad dukt standards.<br />
Unseres Wissens sind wir die einzige<br />
Arbeitsgruppe, die das Postlabelling und<br />
die Massenspektrometrie kombiniert<br />
einsetzt. Es gelang uns, 32 P-markierte<br />
Addukte aus den Dünnschichtplatten zu<br />
eluieren, zu dephosphorylieren und massenspektrometrisch<br />
zu identifizieren. So<br />
Analysis of macromolecular adducts<br />
51<br />
�2 Relationship between the formation of<br />
DNA adducts and the induction of muta -<br />
tions in V79 cells by 18 aromatic com -<br />
pounds (1-17, metabolites of PAHs; nGBS,<br />
secondary metabolite of Brassica plants).<br />
Cells were exposed to the compounds for<br />
2 h at several different concentrations.<br />
After additional 24 h, cell samples were<br />
harvested for adduct analyses. Mutations in<br />
the HPRT gene were detected by selection<br />
with 6-thioguanine. Abscissa and ordinate<br />
represent the slopes of the concentration–<br />
response curves. The figure demonstrates<br />
that the mutagenic effect can be predicted<br />
from the level of the adducts, whereas their<br />
structure (all generated by relatively large<br />
aromatic molecules) has only a minor<br />
influence.<br />
We continued using 32 P-postlabeling<br />
for the detection of DNA adducts,<br />
which allows detection of many different<br />
adducts, including those of<br />
unknown structure. This method<br />
enabled us to show that the consumption<br />
of Brassica vegetables by rats and<br />
mice leads to the formation of characteristic<br />
DNA damage. We detected the<br />
same adducts in humans in accessible<br />
tissues (buccal mucosa and blood). In<br />
addition, we established mass-spectrometric<br />
methods for the analysis of DNA<br />
adducts. DNA was digested to nucleosides,<br />
which were separated by ultraper<br />
formance liquid chromatography.<br />
Occasionally the adduct levels generated<br />
in vitro were sufficient to obtain<br />
full mass spectra, providing information<br />
on the adduct structure. Otherwise the<br />
analytical sensitivity could be drastically<br />
enhanced by recording specific mass<br />
transitions (MS/MS). Furthermore, we<br />
chemically prepared putative adducts<br />
(examples in Fig. �1 ) and verified their<br />
structure by nuclear magnetic resonance<br />
(NMR). These standards were<br />
also synthesized with stable-isotope<br />
labels to be used as internal standards.<br />
Hence, we succeeded in detecting even<br />
very low adduct levels (10 adducts per<br />
cell) with high specificity and accuracy.<br />
To the best of our knowledge, we are<br />
the only research group to combine<br />
postlabeling and mass spectrometry<br />
for DNA adduct analysis. We eluted<br />
32 P-labeled adducts from thin-layer<br />
plates, then dephosphorylated and<br />
identified them by using mass spectrometry.<br />
Thus, we unambiguously<br />
demonstrated that the adducts<br />
detected in rodents fed with broccoli are<br />
caused by neoglucobrassicin (nGBS), a<br />
secondary metabolite of Brassica
52<br />
plants. nGBS also formed adducts with<br />
albumin, which were detected after<br />
digestion to amino acids. Again, we synthesized<br />
stable-isotope labeled amino<br />
acid adducts as internal standards for<br />
the analysis.<br />
Relationships of adduct formation<br />
with specific components of the<br />
biotransformation system<br />
As a carcinogen, the mycotoxin aflatoxin<br />
B 1 is 1000 times more potent in<br />
rats than in mice. Such species-dependent<br />
differences in carcinogenicity are<br />
not uncommon and are primarily due<br />
to differences in biotransformation.<br />
Therefore, we investigated the activation<br />
of nGBS. The first activation step<br />
involves hydrolysis. With the consumption<br />
of raw or briefly heated vegetables,<br />
nGBS is catalyzed by plant myrosinase<br />
in the upper gastrointestinal tract, followed<br />
by adduct formation in many tissues,<br />
with particularly high levels<br />
occurring in the small intestine, liver,<br />
and kidney but few adducts in the large<br />
intestine. When animals are fed vegetables<br />
cooked for a relatively long time<br />
or given purified nGBS, activation is by<br />
glycosidases synthesized by intestinal<br />
bacteria. In this case, DNA adduct formation<br />
is essentially restricted to the<br />
large bowel, in which activation takes<br />
place. As demonstrated in cooperation<br />
with the Department of Gastro -<br />
intestinal Microbiology, nGBS did not<br />
form any adducts in germ-free animals.<br />
Moreover, we found that total microbiota<br />
from human fecal samples<br />
strongly differ in their ability to toxify<br />
nGBS. The situation is further complicated<br />
because one of the first active<br />
metabolites, an isothiocyanate, is<br />
directly formed by myrosinase or bacterial<br />
glycosidases. It is spontaneously<br />
hydrolyzed to an inactive carbinol,<br />
which subsequently is converted to a<br />
more potent inducer of adducts by sulfotransferases<br />
(SULTs) of the host. The<br />
resulting sulfate induces the same<br />
adducts as the isothiocyanate. Human<br />
SULT1A1, expressed in many epithelial<br />
cells, and SULT1C2, expressed in fetal tissues,<br />
mediated this activation with<br />
particular efficiency. Indeed, nGBS and<br />
its carbinol induced strongly elevated<br />
levels of adducts in various tissues of<br />
mice transgenic for human SULT1A1/<br />
1A2, constructed in our laboratory.<br />
1-Methylpyrene is a polycyclic aromatic<br />
hydrocarbon (PAH) that occurs in<br />
konnten wir eindeutig belegen, dass die<br />
Addukte, die nach Füttern von Brokkoli in<br />
Mäusen und Ratten mit der Postlabelling-<br />
Methode entdeckt wurden, durch einen<br />
natürlichen Inhaltsstoff von Brassica-<br />
Pflanzen, das Neoglucobrassicin, induziert<br />
werden. Diese Substanz bildet auch<br />
Addukte mit Serumalbumin, die wir nach<br />
dem Verdau des Proteins zu Aminosäuren<br />
massenspektrometrisch erfassen konnten.<br />
Auch hierzu haben wir mit stabilen<br />
Isotopen markierte interne Standards<br />
synthetisiert.<br />
Adduktbildung in Abhängigkeit von<br />
spezifischen Komponenten des<br />
Biotransformationssystems<br />
Chimgee Baasanjav-Gerber, Nadiya Bakhiya,<br />
Carolin Bendadani, Ronny Kollock, Kathleen<br />
Lehmann, Walter Meinl, Korinna Wend<br />
Aflatoxin B 1, ein Gift aus Schimmelpilzen,<br />
ist in Ratten 1000-mal stärker kanzerogen<br />
als in Mäusen. Große Spezies-abhängige<br />
Unterschiede in der Wirkung von chemischen<br />
Kanzerogenen sind eher die Regel<br />
als die Ausnahme. Wichtigste Ursache<br />
sind Unterschiede in der Bildung und<br />
Inaktivierung der aktiven Metaboliten.<br />
Deswegen untersuchten wir die Aktivie -<br />
rung von Neoglucobrassicin. Der erste<br />
Aktivierungsschritt ist eine Hydrolyse.<br />
Diese erfolgt durch eine pflanzliche<br />
Myrosinase, wenn Neoglucobrassicin aus<br />
rohen oder nur kurz erhitzten Brassica-<br />
Gemüsen aufgenommen wird, oder<br />
durch von Darmbakterien synthetisierte<br />
Glykosidasen, wenn lange gekochtes<br />
Gemüse konsumiert oder gereinigtes<br />
Neoglucobrassicin an Tiere verabreicht<br />
wird. Im ersten Fall wird Neoglucobras sicin<br />
bereits im oberen Gastrointestinaltrakt<br />
aktiviert und es treten DNA-Schäden in<br />
vielen Geweben auf – besonders viele in<br />
Dünndarm, Leber und Niere, nur wenige<br />
im Dickdarm. Im zweiten Fall erfolgt die<br />
Aktivierung erst im Dickdarm, auf den<br />
dann die DNA-Schädigung weitgehend<br />
begrenzt ist. In keimfreien Tieren blieben<br />
die DNA-Schäden aus, wie wir in Ko -<br />
operation mit der Abteilung Gastro -<br />
intestinale Mikrobiologie zeigen konnten.<br />
Zudem fanden wir, dass Mikrobiota aus<br />
verschiedenen humanen Fäzesproben<br />
sich sehr stark in ihrer Fähigkeit unterscheiden,<br />
Neoglucobrassicin zu toxifizieren.<br />
Die Situation wird noch dadurch verkompliziert,<br />
dass ein erster aktiver<br />
Metabolit, ein Isothiocyanat, direkt durch<br />
die Myrosinase oder bakterielle Glyko -<br />
sidasen gebildet wird. Dieser hydrolysiert<br />
spontan zum inaktiven Carbinol, welches<br />
aber durch Sulfotransferasen des Wirtes<br />
erneut aktiviert werden kann. Das resultierende<br />
Sulfat bildet die gleichen DNA-<br />
Addukte wie das Isothiocyanat, jedoch<br />
in viel stärkerem Ausmaße. Eine besonders<br />
effiziente Toxifizierung fanden wir<br />
mit zwei humanen Sulfotransferasen:<br />
SULT1A1, die in vielen epithelialen Zellen<br />
stark exprimiert wird, und SULT1C2, die<br />
vor allem im Fötus vorkommt. In einem<br />
von uns entwickelten transgenen Maus -<br />
modell mit humaner SULT1A1 bildeten<br />
Neoglucobrassicin und sein Carbinol<br />
besonders viele DNA-Addukte.<br />
1-Methylpyren ist ein polyzyklischer<br />
aromatischer Kohlenwasserstoff (PAK),<br />
der im Zigarettenrauch in größerer<br />
Menge vorkommt als die Referenzverbin -<br />
dung Benzo[a]pyren. Es wurde auch in<br />
vielen Lebensmitteln (z. B. in nativem<br />
Olivenöl, Muscheln und geräuchertem<br />
Fleisch) gefunden. Es ist kanzerogen,<br />
obwohl es aus strukturellen Gründen<br />
nicht zu Diol-Epoxiden, den klassischen<br />
aktiven Metaboliten von PAK, aktiviert<br />
werden kann. Wir konnten DNA-Addukte<br />
des 1-Methylpyrens im Blut von Rauchern<br />
nachweisen und damit zum ersten Mal<br />
einen Aktivierungsweg <strong>für</strong> einen PAK im<br />
Menschen belegen, der eine benzylische<br />
Hydroxylierung und Sulfatierung beinhaltet.<br />
Diese Aktivierung untersuchten<br />
wir in Tiermodellen genauer. In Mäusen,<br />
in denen wir das SULT1A1-Gen gentechnisch<br />
ausgeschaltet hatten, war die<br />
Adduktbildung klar vermindert; in transgenen<br />
Mäusen mit humaner SULT1A1 war<br />
sie erhöht, in der Niere bis zu 100-fach. Wir<br />
zeigten, dass der aktive Metabolit die<br />
Niere über die Blutzirkulation erreicht. Da<br />
er geladen ist, kann er die Membranen der<br />
Zellen, in denen er gebildet wird (u. a. in<br />
Hepatozyten) und durch die er ausgeschieden<br />
wird (vor allem in der Niere) nur<br />
mit Hilfe von Membrantransportern passieren.<br />
Dies konnten wir nachweisen,<br />
indem wir Ratten gleichzeitig Probenecid<br />
– ein Medikament, das Anionen-Trans -<br />
porter hemmt und zur Behandlung von<br />
Gicht verwendet wird – und 1-Hydroxy -<br />
methylpyren verabreichten. In Folge des<br />
blockierten Membrantransports kam es zu<br />
einer drastischen Verschiebung der<br />
Addukt bildung. In der Leber nahm sie um<br />
den Faktor 23 zu, in der Niere nahm sie ab.<br />
In Zellkulturexperimenten konnten wir<br />
zudem zeigen, dass Membrantransporter<br />
auch andere gentoxische Stoffe transportieren<br />
und dadurch ihre Wirkung beeinflussen<br />
können.
�3 Gewebeschnitt durch einen nach Gabe von PhIP entstandenen Lungentumor in einer trans -<br />
genen Maus, welche die humane SULT1A1/1A2 exprimiert. Von 33 transgenen Tieren, die <strong>für</strong><br />
18 Wochen PhIP im Futter erhalten hatten, wiesen 22 einen oder mehrere Lungentumoren auf.<br />
Diese Tumoren traten weder in Wildtyp-Mäusen mit PhIP-haltigem Futter noch in transgenen<br />
Mäusen mit Kontrollfutter auf.<br />
Verknüpfung der Adduktbildung mit<br />
Mutagenese und Kanzerogenese<br />
Simone Florian, Walter Meinl,<br />
Anke Schnapper, Sophie Schumann<br />
Wie bereits erwähnt kann Neogluco -<br />
brassicin zu verschiedenen reaktiven<br />
Metaboliten aktiviert werden. Im HPRT<br />
(Hypoxanthin-Phosphoribosyl-Trans -<br />
ferase)-Genmutationstest in V79-Zellen<br />
(Hamsterzellen) zeigte es keine bis sehr<br />
starke mutagene Wirkungen in Abhän gig -<br />
keit von den vorhandenen Enzym syste -<br />
men. Völlig parallel dazu verhielt sich die<br />
Adduktbildung, was nahe legt, dass die<br />
erfassten Addukte tatsächlich die<br />
Mutationen verursachten. Wir fanden<br />
überdies, dass die von Neoglucobrassicin<br />
induzierten DNA-Addukte in diesem<br />
Modell ein ähnliches mutagenes Poten tial<br />
aufweisen wie Addukte von polyzyklischen<br />
aromatischen Kohlenwasser stof -<br />
fen (PAK) (Abb. �2 ). Wesentlich war aber,<br />
dass nur die persistenten Addukte be rücksichtigt<br />
wurden, also jene, die nach zwei<br />
Zellreplikationen noch vorhanden waren.<br />
PhIP ist ein Kanzerogen, das beim<br />
Braten von Fleisch und Fisch entsteht.<br />
In der Ratte induziert es Dickdarm-,<br />
Mamma- und Prostatatumoren, in der<br />
Maus Lymphome und Tumoren des<br />
Dünndarms. Wir hatten früher mit transgenen<br />
Mäusen gezeigt, dass die humane<br />
SULT1A1 die DNA-Adduktbildung durch<br />
PhIP verstärkt, besonders ausgeprägt in<br />
Leber und Lunge. Wir fanden nun, dass<br />
PhIP in diesen Mäusen sehr schnell<br />
Lungentumoren induziert (Abb. �3 ). In<br />
Wildtyp-Mäusen wurden solche Tumoren<br />
nicht induziert. Der Befund veranschaulicht<br />
direkt, dass das fremdstoffmetabolisierende<br />
System nicht nur die Stärke der<br />
kanzerogenen Wirkung einer Substanz,<br />
sondern auch die Zielorgane beeinflusst.<br />
p53 ist ein Tumorsuppressorgen, das in<br />
vielen Tumoren des Menschen mutiert ist.<br />
Verschiedene Mutagene unterscheiden<br />
sich in den Sequenzänderungen, die sie<br />
bevorzugt induzieren. Monica Hollstein<br />
vom Deutschen Krebsforschungszen -<br />
trum stellte uns Fibroblasten von Mäusen<br />
zur Verfügung, in denen wesentliche Teile<br />
des eigenen p53-Gens durch humane<br />
Sequenzen ersetzt wurden. Diese Zellen<br />
sind nur begrenzt teilungsfähig, können<br />
aber durch Mutagene immortalisiert<br />
werden. Häufig ist in immortalen Klonen<br />
das p53-Gen mutiert. Wir erweiterten die<br />
Nutzbarkeit dieses Modells durch transiente<br />
Expression spezifischer Mutagenaktivierender<br />
Enzyme. So gelang es uns,<br />
Zellen mit Neoglucobrassicin, 1-Methyl -<br />
pyren oder PhIP (oder ihren proximalen<br />
Mutagenen) zu immortalisieren und<br />
durch Sequenzieren p53-Mutationen zu<br />
erfassen. Abbildung �4 zeigt ein Zwi -<br />
53<br />
�3 Lung tumor in a PhIP-treated mouse<br />
transgenic for human SULT1A1/1A2.<br />
Twenty-two out of 33 transgenic mice<br />
developed one or multiple lung tumors<br />
after receiving PhIP in feed for 18 weeks.<br />
These tumors were completely absent in<br />
wild-type mice receiving PhIP-containing<br />
feed as well as in transgenic mice receiving<br />
control feed.<br />
cigarette smoke at higher levels than<br />
the reference PAH benzo[a]pyrene. It<br />
has also been detected in many foods<br />
(e.g., native olive oil, mussels, and<br />
smoked ham). It is carcinogenic,<br />
although it cannot be metabolized to a<br />
diol-epoxide, the classical carcinogenic<br />
metabolites of PAHs. We demonstrated<br />
the presence of 1-methylpyrene DNA<br />
adducts in lymphocytes of smokers.<br />
This is the first documentation of an<br />
activation of a PAH involving benzylic<br />
hydroxylation and sulfation in humans.<br />
We studied this activation in more<br />
detail in rodent models. Adduct formation<br />
was clearly reduced in knockout<br />
mice for the murine SULT1A1, but<br />
increased in transgenic mice for human<br />
SULT1A1 (up to 100-fold in kidney). We<br />
demonstrated that the active meta -<br />
bolite reaches the kidney via the bloodstream.<br />
Since it is charged, it only can<br />
penetrate membranes with the help<br />
of transporter proteins. Concurrent<br />
administration of probenecid, an<br />
unspecific inhibitor of organic anion<br />
transporters used to treat gout,<br />
with 1-hydroxymethylpyrene drastically<br />
altered the distribution of the adducts.<br />
The level increased 23-fold in liver, but<br />
decreased in kidney. We showed in cell<br />
cultures that membrane transporters<br />
import and/or export various other<br />
genotoxicants and may thereby influence<br />
their effects.<br />
Relationships between adduct<br />
formation, mutagenesis and<br />
carcinogenesis<br />
The nGBS can be activated to different<br />
reactive metabolites. Its activity in the<br />
HPRT gene mutation assay in V79 cells<br />
ranged from none to very high,<br />
depending on the enzyme systems<br />
present. The mutagenicity correlated<br />
with the level of adducts detected, so<br />
the mutations were caused by these<br />
adducts. We demonstrated that the<br />
mutagenic potential of the nGBS<br />
adducts in this model was similar to<br />
that of reactive metabolites of PAHs<br />
(Fig. �2 ), when only persistent adducts
54<br />
�4 Mutational spectrum of PhIP in the<br />
human tumor suppressor gene p53.<br />
We detected 16 non-synonymous singlenucleotide<br />
exchanges and a deletion of an<br />
exon in 31 immortalized cell clones<br />
analysed.<br />
were taken into account (still present<br />
after two cell divisions).<br />
PhIP is a carcinogen formed by frying<br />
meat and fish. It induces colon, mammary,<br />
and prostate tumors in rats, and<br />
lymphomas and small intestinal<br />
tumors in mice. Using transgenic mice,<br />
we had demonstrated that human<br />
SULT1A1 strongly enhances DNA<br />
adduct formation, with the strongest<br />
effect in liver and lung. PhIP rapidly<br />
induces pulmonary tumors in transgenic<br />
(Fig. �3 ) but not wild-type mice.<br />
This shows that the xenobioticsmetabolizing<br />
system may not only<br />
affect the potency of a chemical carcinogen,<br />
but also the range of target<br />
organs.<br />
The tumor suppressor gene p53 is<br />
mutated in nearly 30 % of all human<br />
tumors. Mutagens vary in the mutations<br />
they induce. Monica Hollstein<br />
(German Cancer Research Center) provided<br />
embryonic fibroblasts from mice<br />
with humanized p53 genes. These cells<br />
have a limited proliferation capacity, but<br />
can be immortalized by mutagens, p53<br />
being mutated in many immortal<br />
clones. We expanded this model by<br />
transient expression of specific mutagen-activating<br />
enzymes, immortalizing<br />
cells with nGBS, 1-methylpyrene, and<br />
PhIP (or their proximate mutagens).<br />
Pre liminary results for PhIP are seen in<br />
Figure �4 : a GC→CG transversion was<br />
detected in codon 135 in four independent<br />
immortalized clones. This<br />
mutation accounts for nearly 0.1 % of<br />
the p53 mutations recorded in human<br />
tumors (e.g., in liver, lung, breast,<br />
colon). Its relatively low incidence may<br />
reflect the low exposure to PhIP. Other<br />
mutagens investigated in our laboratory,<br />
such as nGBS, substituted furans,<br />
and methyleugenol, are found at much<br />
higher levels in foods. Future research<br />
projects will focus on the comparison of<br />
their p53 mutation spectra with those<br />
occurring in human tumors.<br />
�4 Mutationen, die PhIP im humanen Tumorsuppressorgen p53 verursacht hat. In 31 immorta -<br />
lisierten Zellklonen wurden 16 Einzelnukleotidaustausche, die zu Aminosäure-Substitutionen<br />
führen, und eine Deletion eines Exons vorgefunden.<br />
schen ergeb nis <strong>für</strong> PhIP: In vier unabhängigen<br />
Zellklonen wurde eine GC→CG<br />
Trans version im Codon 135 induziert.<br />
Diese Sequenzänderung ist in 0,1 % aller<br />
humanen Tumoren mit p53-Mutationen<br />
ge funden worden, u. a. in Lungen-, Leber-,<br />
Dickdarm- und Brusttumoren. Die ge -<br />
ringe Häufigkeit stimmt mit der geringen<br />
PhIP-Exposition des Menschen überein.<br />
Andere von uns untersuchte Mutagene –<br />
wie Neoglucobrassicin, Methyleugenol<br />
und substituierte Furane – kommen in<br />
Lebensmitteln in viel größerer Menge vor.<br />
Als nächstes wollen wir deren p53-<br />
Mutationsspektren mit jenen in humanen<br />
Tumoren vergleichen.<br />
Technische Mitarbeiterinnen<br />
Sabine Braune<br />
Christine Gumz<br />
Andrea Katschak<br />
Brigitte Knuth<br />
Elisabeth Meyer<br />
Martina Scholtyssek<br />
Jutta Schwenk
Ausgewählte Publikationen<br />
Selected Publications<br />
Originalarbeiten/Original Papers<br />
Baasanjav-Gerber, C., Hollnagel, H.M.,<br />
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Monien, B.H., Frank, H., Seidel, A., Glatt, H.:<br />
Conversion of the common food constituent<br />
5-hydroxymethylfurfural into a<br />
mutagenic and carcinogenic sulfuric acid<br />
ester in the mouse in vivo. Chem. Res.<br />
Toxicol. 22, 1123–1128 (<strong>2009</strong>).<br />
Monien, B.H., Müller, C., Bakhiya, N.,<br />
Donath, C., Frank, H., Seidel, A., Glatt, H.:<br />
Probenecid, an inhibitor of transmembrane<br />
organic anion transporters, alters<br />
tissue distribution of DNA adducts in<br />
1-hydroxymethylpyrene-treated rats. To xi -<br />
cology 262, 80–85 (<strong>2009</strong>).<br />
Platt, K.L., Edenharder, R., Aderhold, S.,<br />
Muckel, E., Glatt, H.: Fruits and vegetables<br />
protect against the genotoxicity of heterocyclic<br />
aromatic amines activated by<br />
human xenobiotic-metabolizing enzy -<br />
mes expressed in immortal mammalian<br />
cells. Mutat. Res./Genet. Toxicol. Environ.<br />
Mutagen. 703, 90–98 (2010).<br />
Svendsen, C., Husøy, T., Glatt, H., Paulsen,<br />
J.E., Alexander, J.: 5-Hydroxymethyl fur fu -<br />
ral and 5-sulfooxymethylfurfural increase<br />
adenoma and flat ACF number in the<br />
intestine of min/+ mice. Anticancer Res.<br />
29, 1921–1926 (<strong>2009</strong>).<br />
Wincent, E., Amini, N., Luecke, S., Glatt, H.,<br />
Bergman, J., Crescenzi, C., Rannug, A.,<br />
Rannug, U.: The suggested physiologic aryl<br />
hydrocarbon receptor activator and<br />
cytochrome P4501 substrate 6-formylindolo[3,2-b]carbazole<br />
is present in humans.<br />
J. Biol. Chem. 284, 2690–2696 (<strong>2009</strong>).<br />
Buchbeiträge/Book Articles<br />
Baasanjav-Gerber, C., Engst, W., Florian, S.,<br />
Monien, B.H., Barillari, J., Iori, R., Frank, H.,<br />
Seidel, A., Krumbein, A., Schreiner, M.,<br />
Glatt, H.: Glucosinolates: DNA adduct<br />
formation in vivo and mutagenicity in<br />
vitro. In: Eisenbrand, G. (ed.) Risk assessment<br />
of Phytochemicals in Food: Novel<br />
Approaches (Deutsche Forschungs -<br />
gemein schaft), Wiley-VCH, Weinheim,<br />
2010, pp 325–334 (2010).<br />
Drittmittelprojekte<br />
External Funding<br />
55<br />
Bioprofil Nutrigenomik: Untersuchung<br />
von Algenextrakten auf protektive<br />
Wirkung gegen mutagene und kanzerogene<br />
Wirkungen von Lebensmittel-<br />
Inhaltsstoffen in „humanisierten“<br />
In-vitro- und In-vivo-Modellsystemen<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.01.2007 – 30.08.<strong>2009</strong><br />
Verbesserte Gewinnung und Verarbei -<br />
tung diätetischer Glucosinolate sowie<br />
Charakterisierung ihrer potenziellen<br />
Funktion in der Prävention von Darm -<br />
krebs. Teilprojekt: gentoxische und<br />
kanzerogene Wirkungen<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.05.<strong>2009</strong> – 30.04.2012<br />
Untersuchung von Brassica-Nutzpflan -<br />
zen und individuellen gentoxischen<br />
Inhaltsstoffen auf kanzerogene Wir -<br />
kung in konventionellen und humanisierten<br />
Mausmodellen<br />
Finanzierung: WGL Pakt <strong>für</strong> Innovation<br />
und Forschung<br />
Laufzeit: 01.01.<strong>2009</strong> – 31.12.2011<br />
Humanization of Xenobiotic-Meta -<br />
bolizing Enzymes in the Mouse: New<br />
models for studying DNA adduct<br />
formation and tumor induction by<br />
carcinogens from tobacco smoke<br />
Finanzierung: Philip Morris External<br />
Research Program, USA<br />
Laufzeit: 01.01.2008 – 31.12.2010<br />
Neoglucobrassicin, ein stark mutagener<br />
Naturstoff aus Brassica-Arten: Ent wick -<br />
lung von Belastungsbiomarkern zur<br />
Anwendung in Tiermodellen und im<br />
Menschen<br />
Finanzierung: <strong>Institut</strong> Danone <strong>für</strong> Er -<br />
nährung<br />
Laufzeit: 01.03.2008 – 31.12.<strong>2009</strong><br />
Humanisierte und Knockout-Maus -<br />
modelle <strong>für</strong> Sulfotransferasen zur<br />
verbesserten Risikobewertung gen -<br />
toxischer und kanzerogener Wir kun -<br />
gen von Alkenylbenzolen wie z. B.<br />
Safrol, Estragol und Methyleugenol<br />
Finanzierung: Bundesinstitut <strong>für</strong> Risiko -<br />
bewertung<br />
Laufzeit: 01.11.<strong>2009</strong> – 31.12.2011<br />
Untersuchung von mutagenen Abbau -<br />
produkten des 1-Methoxyindol-3me<br />
thyl glucosinolates auf eine Induk -<br />
tion von Präneoplasien und Neo plasieassoziierte<br />
Genexpressionsänderungen<br />
in einem Mausmodell<br />
Finanzierung: Bundesinstitut <strong>für</strong> Ri siko -<br />
bewertung<br />
Laufzeit: 01.08.2010 – 30.10.2011
56<br />
Department of Gastrointestinal Microbiology<br />
Head: Prof. Dr. Michael Blaut<br />
Summary The human intestinal tract<br />
is populated by approximately 10 14<br />
microorganisms. It has been increasingly<br />
recognized that this microbial<br />
community affects a number of important<br />
host functions including gastrointestinal<br />
metabolism, epithelial cell<br />
growth, and colonization resistance<br />
against pathogens. However, intestinal<br />
bacteria have also been implicated in<br />
inflammatory bowel diseases, colorectal<br />
cancer, and obesity. The factors controlling<br />
the microbial community in the<br />
human intestine and the molecular<br />
basis of host-microbe interactions in the<br />
gut are largely unknown. We aim to elucidate<br />
the effect of diet on the development,<br />
composition, and activity of the<br />
intestinal microbiota and, based on<br />
this, to define the role of intestinal bacteria<br />
in the development and prevention<br />
of diseases such as cancer and obesity.<br />
We have studied the bioactivation of<br />
dietary polyphenols and glucosinolates<br />
by intestinal bacteria. We have also<br />
investigated the factors that enable<br />
intestinal bacteria to persist in the<br />
human gut.<br />
Bioactivation of polyphenols<br />
Dietary polyphenols are proposed to<br />
have protective effects against a wide<br />
range of human diseases including<br />
cancer and metabolic disorders. The<br />
polyphenols are present in plantderived<br />
food and food supplements<br />
predominantly in their glycosidic form,<br />
either as O- or C-glycosides. In contrast<br />
to O-glycosides, C-coupled glycosides<br />
resist cleavage by host enzymes and can<br />
most likely only be deglycosylated by<br />
gut bacteria. Because of their stability<br />
and biological activities, aromatic C-glycosides<br />
have gained increasing interest<br />
as drug candidates.<br />
The bacterial transformation of<br />
polyphenolic C-glycosides and their<br />
subgroup C-glucosides has not been<br />
studied in detail. We recently isolated a<br />
C-glucoside cleaving bacterium, strain<br />
CG19-1, from human feces. The strictly<br />
anaerobic, Gram-positive, non-spore<br />
forming and short oval to rod-shaped<br />
isolate (Fig. �1 ) represents a new<br />
species of the Lachnospiraceae. It de -<br />
glycosylated puerarin (daidzein-8-C-<br />
�1 Scanning electron micrograph of strain<br />
CG19-1 and structures of polyphenolic C- and<br />
O-glucosides that are deglycosylated by this<br />
bacterium.<br />
Abteilung Gastrointestinale Mikrobiologie<br />
Leitung: Prof. Dr. Michael Blaut<br />
Zusammenfassung Der menschliche<br />
Darm wird von etwa 10 14 Mikro orga nis -<br />
men besiedelt. Diese mikrobielle Ge -<br />
meinschaft beeinflusst die Physiologie<br />
des Menschen in vielfältiger Hinsicht. Sie<br />
wirkt sich beispielsweise auf den gastrointestinalen<br />
Stoffwechsel und das<br />
Wachs tum der Darmepithelzellen aus.<br />
Zudem spielt sie <strong>für</strong> die Kolonisierungs -<br />
resistenz gegenüber Krankheitserregern<br />
eine wichtige Rolle. Allerdings werden<br />
Darmbakterien auch mit entzündlichen<br />
Darmerkrankungen, Darmkrebs und<br />
Adipositas in Verbindung gebracht. Die<br />
Faktoren, welche die mikrobielle Ge mein -<br />
schaft im menschlichen Darm kontrollieren,<br />
sowie die molekularen Grundlagen<br />
von Wirt-Mikroben-Interaktionen im<br />
Darm sind weitgehend unbekannt. Wir<br />
wollen daher den Einfluss der Ernährung<br />
auf die Entwicklung, die Zusammen set -<br />
zung und die Aktivität der Darm mikro -<br />
biota (Gesamtheit der Mikro organis men<br />
im Darm) aufklären und dadurch die Rolle<br />
der Darmbakterien bei der Entwicklung<br />
und Vorbeugung von Erkrankungen wie<br />
Krebs und Adipositas aufdecken. In diesem<br />
Zusammenhang untersuchen wir die<br />
Bioaktivierung von sekundären Pflan -<br />
zenstoffen wie Poly phenolen und Gluco -<br />
sinolaten durch Darm bakterien und<br />
gehen der Frage nach, welche Eigen -<br />
schaften sie dazu befähigen, den Darm<br />
dauerhaft zu besiedeln.<br />
Bioaktivierung von Polyphenolen<br />
Annett Braune, Anastasia Matthies<br />
Mit der Nahrung aufgenommene Poly -<br />
phenole sollen in einem gewissen Maße<br />
vor Krankheiten wie Krebs und Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen schützen. Die<br />
Poly phenole liegen in pflanzlichen Nah -<br />
rungsmitteln und Nahrungsergänzungs -<br />
mitteln hauptsächlich glycosidisch ge -<br />
bunden als O- oder auch als C-Glycoside<br />
vor. Im Unterschied zu O-Glycosiden werden<br />
C-Glycoside durch die körpereigenen,<br />
menschlichen Enzyme nicht umgesetzt.<br />
Stattdessen werden sie vermutlich ausschließlich<br />
durch Darmbakterien deglycosyliert.<br />
Aufgrund dieser Stabilität und<br />
ihrer biologischen Wirksamkeit interessieren<br />
sich Wissenschaftler zunehmend<br />
<strong>für</strong> polyphenolische C-Glycoside als<br />
Arznei mittelkandidaten.<br />
Die bakterielle Umsetzung polyphenolischer<br />
C-Glycoside und deren Unter -<br />
gruppe der C-Glucoside ist bislang wenig<br />
untersucht. Kürzlich isolierten wir ein<br />
C-Glucosid-spaltendes Bakterium, Stamm<br />
CG19-1, aus einer humanen Stuhlprobe.<br />
Das obligat anaerobe, Gram-positive,<br />
nicht Sporen bildende, oval bis stäbchenförmige<br />
Isolat (Abb. �1 ) stellt eine neue<br />
Spezies der Lachnospiraceae dar. Der<br />
Stamm CG19-1 deglycosylierte Puerarin<br />
(Daidzein-8-C-glucosid, Abb. �1 ) zu dem<br />
entsprechenden Aglycon Daidzein. Puera -<br />
�1 Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von Stamm CG19-1 und Strukturformeln von polyphenolischen<br />
C- und O-Glucosiden, die von diesem Bakterium deglycosyliert werden.
in zeigt ein erhebliches chemopräventives<br />
Potential und günstige Wir kungen hinsichtlich<br />
des Metabolischen Syndroms.<br />
Puerarin stellt das Haupt isoflavon in der<br />
Kudzu-Wurzel (Pueraria lobata) dar, die in<br />
der asiatischen Volksmedizin sowie als<br />
funktionelles Lebensmittel gegen Fieber,<br />
Durchfall und Diabetes verwendet wird.<br />
Der Stamm CG19-1 deglycosylierte auch<br />
andere polyphenolische C-Glucoside,<br />
wie Homo orientin (Luteolin-6-C-glucosid)<br />
und Mangiferin (Norathyriol-2-C-glucosid)<br />
(Abb. �1 ). Wei terhin hydrolysierte das<br />
Isolat Daidzin (Daidzein-7-O-glucosid)<br />
und Cynarosid (Luteolin-7-O-glucosid)<br />
(Abb. �1 ), bei denen es sich um die entsprechenden<br />
O-Glucoside der C-Gluco -<br />
side Puerarin bzw. Homoorientin handelt.<br />
Unseren Untersuchungen zufolge ka talysiert<br />
der neu isolierte Stamm CG19-1 die<br />
bisher kaum untersuchte Umsetzung von<br />
polyphenolischen C-Glucosiden, die mit<br />
der Nahrung, Nahrungsergänzungs -<br />
mitteln oder als Arzneimittel vom Men -<br />
schen aufgenommen werden und von<br />
denen bisher angenommen wurde, dass<br />
sie im menschlichen Körper nicht abgebaut<br />
werden.<br />
Bioaktivierung von Glucosinolaten<br />
Kooperationsprojekt mit den Abteilungen<br />
Ernährungstoxikologie (ETOX) und Biochemie<br />
der Mikronährstoffe (BIM) und dem Bereich<br />
Analytik<br />
Julia Budnowski, Wolfram Engst (Analytik),<br />
Simone Florian (ETOX), Michael Haack (BIM),<br />
Laura Hanske, Gunnar Loh, Anke Schnapper<br />
(ETOX)<br />
Brokkoli und andere Brassica-Pflanzen<br />
enthalten Glucosinolate, von denen<br />
einige, wie beispielsweise das aliphatische<br />
Glucoraphanin, Krebs und anderen Er -<br />
krankungen vorbeugen sollen. Be -<br />
stimmte Glucosinolate, z.B. Neogluco -<br />
brassicin, weisen jedoch möglicherweise<br />
gesundheitsschädliche Wirkungen auf,<br />
da sie in der Lage sind, die DNA zu schädigen.<br />
Diese Wirkungen sind allerdings auf<br />
die typischen Umsetzungsprodukte der<br />
Glucosinolate, die Isothiocyanate, zurückzuführen.<br />
Letztere stellen einen Schutz vor<br />
Fraßfeinden dar. Sie entstehen, wenn das<br />
Pflanzengewebe zerstört wird und<br />
bestimmte Enzyme, die so genannten<br />
Myrosinasen, Glucosinolate in Isothio -<br />
cyanate umwandeln. Da die pflanzlichen<br />
Myrosinasen beim Kochen zum größten<br />
Teil inaktiviert werden, nehmen wir an,<br />
dass biologische Wirkungen, die nach der<br />
Aufnahme von gekochtem Brassica-<br />
Gemüse beobachtet wurden, auf die<br />
Aktivierung der Glucosinolate durch<br />
Darmbakterien des Menschen zurückzuführen<br />
sind.<br />
Anhand von Inkubationsversuchen<br />
stellten wir fest, dass Darmbakterien der<br />
Ratte und des Menschen das aliphatische<br />
Glucosinolat Sinigrin zum Allyliso thio -<br />
cyanat umsetzen (Abb. �2 ). Sinigrin diente<br />
uns auf Grund seiner guten Verfügbarkeit<br />
als Modellglucosinolat. Ebenso transformieren<br />
Darmbakterien der Maus und des<br />
Menschen Neo-Glucobrassicin, ein Indol-<br />
Glucosinolat, zu 1-Methoxyindol-3-carbinol.<br />
Darmbakterien der Maus, der Ratte<br />
und des Menschen bauen das aliphatische<br />
Glucoraphanin ab. Allerdings bilden nur<br />
menschliche Darmbakterien das ent -<br />
sprechende Isothiocyanat Sulforaphan,<br />
während Darmbakterien von Nagern<br />
Gluco raphanin zu bislang nicht identifizierten<br />
Produkten umwandeln (Abb. �2 ).<br />
Die untersuchten Personen unterschieden<br />
sich hinsichtlich der Fähigkeit ihrer Mikro -<br />
biota, Glucosinolate umzusetzen: Nur in<br />
vier von sechs Fällen wurde die Sulfora -<br />
phanbildung aus Glucoraphanin beobachtet.<br />
Durch den Transfer der Sulfora -<br />
phan-bildenden Darmmikrobiota eines<br />
humanen Donors auf keimfreie Mäuse<br />
erlangten diese Mäuse die Fähig keit,<br />
Glucoraphanin und Neogluco brassi cin<br />
zu deren wirksamen Abbau produkten<br />
Sulfora phan bzw. N-Methoxy indol-3-carbinol<br />
umzusetzen (Abb. �2 ). Dies verdeutlicht<br />
die entscheidende Rolle, die Darm -<br />
bakterien bei der Bioaktivierung von<br />
Glucosinolaten einnehmen. Unser nächstes<br />
Ziel ist es, Bakterienstämme zu identifizieren,<br />
die diese Reaktionen katalysieren<br />
können.<br />
Anpassung von Darmbakterien an<br />
Wirtsfaktoren<br />
Carl Alpert, Wolfram Engst (Analytik),<br />
Gunnar Loh, Jacqueline Vogel-Scheel<br />
Wie sich Darmbakterien auf die Physio -<br />
logie und Pathophysiologie des menschlichen<br />
Wirtes auswirken, ist Gegenstand<br />
intensiver Untersuchungen. Kaum er -<br />
forscht wird jedoch, wie die Mikrobiota auf<br />
Ernährungs- und Wirtsfaktoren, zum<br />
Beispiel Entzündungsreaktionen, reagiert,<br />
obwohl sich die bakterielle Reaktion<br />
wiederum auf den menschlichen Körper<br />
auswirken kann. In diesem Zusammen -<br />
hang untersuchten wir, wie sich ein<br />
Darmbakterium an seine natürliche Um -<br />
gebung anpasst. Hierzu besiedelten wir<br />
keimfreie Mäuse mit kommensalen<br />
Escherichia coli MG1655 und verglichen<br />
die Proteinexpression dieses Bakteriums<br />
57<br />
glucoside, Fig. �1 ) to the corresponding<br />
aglycone daid zein. Puerarin has a considerable<br />
chemopreventive potential<br />
and anti-metabolic syndrome effects<br />
and is the major isoflavone in roots of<br />
kudzu (Pueraria lobata), which is used in<br />
traditional Asian medicine and as a<br />
nutraceutical. Strain CG19-1 also deglycosylated<br />
several other polyphenolic<br />
C-glucosides, including homoorientin<br />
(luteolin-6-C-glucoside) and mangi ferin<br />
(norathyriol-2-C-glucoside). The isolate<br />
also hydrolyzed daidzin (daidzein-7-Oglucoside)<br />
and cynaroside (luteolin-7-Oglucoside),<br />
which represent the O-glucosides<br />
of the C-glucosides puerarin<br />
and homo orientin, respectively.<br />
Thus, the newly isolated strain CG19-<br />
1 catalyzes the so far hardly studied<br />
conversion of C-coupled polyphenolic<br />
glucosides ingested with food, dietary<br />
supplements, or drugs and previously<br />
assumed to be stable in the human<br />
body.<br />
Bioactivation of glucosinolates<br />
In cooperation with the Departments<br />
of Nutritional Toxicology (ETOX) and<br />
Biochemistry of Micronutrients (BIM)<br />
and the section Analytics<br />
Broccoli and other Brassica plants contain<br />
glucosinolates, some of which<br />
have been implicated in the prevention<br />
of cancer and other diseases. However,<br />
certain glucosinolates, such as neo-glucobrassicin,<br />
may have adverse effects<br />
because of their ability to form DNA<br />
adducts. These effects are attributed to<br />
their main hydrolysis products, the<br />
isothiocyanates. The latter are formed<br />
by myrosinases, which are released<br />
from the plant tissue upon injury to protect<br />
the plant from herbivores. Since<br />
these enzymes are largely inactivated<br />
during cooking, we hypothesized that<br />
the biological effects observed after the<br />
consumption of cooked Brassica vegetables<br />
are due to human intestinal bacteria<br />
that activate the glucosinolates.<br />
In vitro experiments revealed that<br />
intestinal bacteria from rats and<br />
humans convert the aliphatic glucosinolate<br />
sinigrin to allylisothiocyanate.<br />
Sinigrin served as a model glucosinolate<br />
because of its availability. Similarly,<br />
intestinal bacteria from mice and<br />
humans transformed neoglucobrassicin,<br />
an indole glucosinolate, to<br />
1-methoxyindole-3-carbinol. Intestinal<br />
bacteria from humans, mice, and rats<br />
degraded the aliphatic glucoraphanin.
58<br />
�2 Bioactivation of various glucosinolates<br />
by intestinal bacteria from mice, rats,<br />
humans, and mice with intestinal bacteria<br />
from humans (top line, from left to right,<br />
respectively). Abbau = degradation, Bildung<br />
= formation, keine Bildung = not formed,<br />
n.B. = not determined.<br />
However, only human intestinal bacteria<br />
formed the corresponding isothiocyanate<br />
sulfora phane, while intestinal<br />
bacteria from rodents converted glucoraphanin<br />
to yet unidentified products<br />
(Fig. �2 ). Differences in the ability of<br />
gut bacteria from different human<br />
donors to convert glucosinolates<br />
were observed: the microbiota from<br />
only four of six individuals formed<br />
sulforaphane from glucoraphanin.<br />
Transfer of the sulforaphane-forming<br />
gut microbiota of a human donor to<br />
germfree mice rendered the recipient<br />
mice capable of converting glucoraphanin<br />
and neoglucobrassicin to<br />
their corresponding active degradation<br />
products sulforaphane and 1methoxyindole-3-carbinol<br />
(Fig. �2 ). This<br />
indicates the crucial role of intestinal<br />
bacteria in the bioactivation of glucosinolates.<br />
The identification of bacterial<br />
strains capable of catalyzing these<br />
reactions is under way at present.<br />
Bacterial response to host factors<br />
The effects of the gut microbiota on the<br />
physiology and pathophysiology of<br />
the human host have been studied<br />
extensively. In contrast, the microbial<br />
response to host factors, e.g., inflammatory<br />
reactions, has hardly been considered<br />
although this response may<br />
have implications for the host. To study<br />
the adaptation of an intestinal bacterium<br />
to its natural environment, we<br />
associated germfree mice with commensal<br />
Escherichia coli MG1655 and<br />
compared the protein expression of<br />
this bacterium collected from either<br />
cecal contents or anaerobic in vitro cultures.<br />
Using two-dimensional gel electrophoresis<br />
combined with mass<br />
spectroscopy, we identified fourteen<br />
differentially expressed proteins<br />
(>3-fold, p3-fach, p
A<br />
B<br />
�3 Zellkonzentrationen von purC- (A) und pyrB- (B) defizienten E. coli Mutanten sowie des ent -<br />
sprechenden Wildtyp-Stammes in Fäzes von gnotobiotischen Mäusen. (Gnotobiotisch bedeutet,<br />
dass keimfreie Tiere gezielt mit einer bestimmten Mikrobiota besiedelt wurden.)<br />
der des Wildtyps lag. Eine Mutante ohne<br />
5’-Phosphoribosyl-4-(N-succinocarboxamid)-5-aminoimidazol-Synthase<br />
(purC),<br />
einem Schlüs selenzym der Purin syn -<br />
these, wies hingegen im Darm eine um<br />
mehr als 4 log geringere Zellzahl auf als<br />
der E. coli-Wildtyp (Abb. �3 A). Die Deletion<br />
des Gens, das die Aspartat-Carba moyl -<br />
transferase (pyrB), ein Schlüsselenzym<br />
der Pyrimidin synthese, kodiert, führte<br />
sogar zu einer völligen Auswaschung der<br />
entsprechenden Mutante aus dem<br />
Darmtrakt der Maus (Abb. �3 B). Diese<br />
Ergebnisse zeigen, dass E. coli in der Lage<br />
sein muss, Purine und Pyrimidine zu synthetisieren,<br />
um sich im Darm der Maus<br />
erfolgreich ansiedeln zu können.<br />
Darmbakterien und Adipositas<br />
Kooperationsprojekt mit der Arbeitsgruppe<br />
Physiologie des Energiestoffwechsels (EST)<br />
Mohammed Abd El-Bary, Christine Fleißner<br />
(EST), Nora Hübel, Gunnar Loh<br />
Wie einige Studien vermuten lassen, spielen<br />
Darmbakterien auch eine Rolle bei der<br />
Nährstoffabsorption und bei der Ener -<br />
giehomöostase des Wirtes. Tierstudien<br />
legten beispielsweise vor einiger Zeit den<br />
Schluss nahe, dass keimfreie Mäuse vor<br />
Adipo sitas geschützt sind. Wir untersuchten<br />
daher, ob dies generell der Fall ist oder<br />
ob keimfreie und konventionelle C3H-<br />
Mäuse auf verschiedene Diäten unterschiedlich<br />
reagieren. Beide Mausgruppen<br />
59<br />
�3 Fecal cell concentrations of an E. coli<br />
mutant deficient in the purC (A) or pyrB (B)<br />
gene in comparison to the corresponding<br />
wildtype strain of gnotobiotic mice, i.e.,<br />
bacteria-free mice that are selectively<br />
colonized with certain bacteria. In (A) and<br />
(B) the x-axis denotes days following<br />
colonization; the y-axis is the log10 cells<br />
per gram of feces; Nachweisgrenze =<br />
detection limit (dashed line).<br />
duced into the intestine of germfree<br />
mice in competition with the E. coli<br />
wild type. A mutant devoid of ydjG,<br />
which encodes a putative NADHdependent<br />
methylglyoxal reductase<br />
(YdjG), reached a 1.2 log lower cecal concentration<br />
than the wild type. Deletion<br />
of the nanA gene encoding N-acetylneuraminate<br />
lyase (NanA) affected the<br />
colonization and persistence of E. coli<br />
in the intestine of the gnotobiotic mice<br />
only slightly. A mutant devoid of<br />
5’-phosphoribosyl 4-(N-succinocarboxamide)-5-aminoimidazole<br />
synthase<br />
purC, a key enzyme of purine synthesis,<br />
displayed intestinal cell counts >4 logs<br />
lower than those of the wild type<br />
(Fig. �3 A). Deletion of the gene encoding<br />
aspartate carbamoyltransferase pyrB, a<br />
key enzyme of pyrimidine synthesis,<br />
even resulted in the washout of the corresponding<br />
mutant from the mouse<br />
intestinal tract (Fig. �3 B). These findings<br />
indicate that E. coli needs to synthesize<br />
purines and pyrimidines to successfully<br />
establish in the mouse intestine.<br />
Gut microbiota and obesity<br />
In cooperation with the section Physiology<br />
of Energy Metabolism (EST)<br />
The gut microbiota has been implicated<br />
in nutrient absorption and energy<br />
homeostasis. It has previously been<br />
claimed that germfree mice are protected<br />
from obesity. We therefore studied<br />
how germfree and conventional<br />
C3H mice respond to different diets.<br />
Both mouse groups were fed ad libitum<br />
a semi-synthetic low-fat diet (carbohydrate:protein:fat<br />
ratio = 41:42:17;<br />
19.8 kJ/g), a high-fat diet (41:16:43;<br />
21.4 kJ/g), or a commercial Western diet<br />
(41:19:41; 21.5 kJ/g) and both body<br />
weight gain and body fat were determined.<br />
There was no difference in body<br />
weight gain between germfree and<br />
conventional mice on the low-fat diet.<br />
However, on the high-fat diet, germfree<br />
mice gained more body weight and<br />
body fat than conventional mice.
60<br />
�4 Proportions of bacterial population<br />
groups in pooled cecal contents of<br />
conventional mice fed different diets:<br />
low-fat, high-fat, and Western diet (left to<br />
right); andere = others.<br />
Germfree animals on the Western diet<br />
gained significantly less body fat than<br />
germfree animals on the high-fat diet.<br />
The fecal microbiota composition of the<br />
conventional mice differed between<br />
diets: the proportion of Firmicutes on<br />
both the high-fat diet and the Western<br />
diet increased at the expense of the<br />
Bacteriodetes (Fig. �4 ). This increase in<br />
the Firmicutes was mainly due to the<br />
proliferation of one family within this<br />
phylum: the Erysipelotrichaceae.<br />
We conclude that the absence of gut<br />
microbiota does not provide a general<br />
protection from diet-induced obesity as<br />
previously claimed and that diet affects<br />
the composition of the gut microbiota<br />
to a larger extent than had been previously<br />
assumed.<br />
�4 Anteile bakterieller Populationsgruppen in in gepoolten Caecuminhalten konventioneller<br />
Mäuse nach Fütterung verschiedener Diäten.<br />
wurden ad libitum mit einer semisynthetischen<br />
fettarmen Diät (Kohlen hy drate :<br />
Protein : Fett-Verhältnis = 41 : 42 : 17;<br />
19,8 kJ/g), einer fettreichen Diät (41 : 16 : 43;<br />
21,4 kJ/g) oder einer kommerziell erhält -<br />
lichen kohlenhydrat- und fettreichen<br />
sowie ballaststoffarmen Diät („Western<br />
diet“, 41 : 19 : 41; 21,5 kJ/g) gefüttert.<br />
Anschließend wurden Ge wichts zunahme<br />
und Körperfett be stimmt. Zwischen<br />
keimfreien und konventionellen Mäusen,<br />
die fettarmes Futter erhielten, gab es<br />
keinen Unter schied bei der Gewichts -<br />
zunahme. Das fettreiche Futter hingegen<br />
führte bei den keimfreien Mäusen zu<br />
einem stärkeren Zuwachs beim Körper -<br />
gewicht und Kör perfett als bei den konventionellen<br />
Mäusen. Keimfreie Tiere, die<br />
eine „Wes tern diet“ erhielten, nahmen<br />
signifikant weniger an Körperfett zu als<br />
keimfreie Tiere, denen die fettreiche Diät<br />
gefüttert wurde. Bei den konventionellen<br />
Mäusen unterschied sich die Mikrobiota-<br />
Zusam mensetzung der Fäzes in Abhän gig -<br />
keit vom Futter: Der Anteil an Firmicutes<br />
war zu Lasten des Anteils an Bacterio detes<br />
sowohl bei der fettreichen Diät als auch<br />
bei der „Western diet“ erhöht (Abb. �4 ). Die<br />
Zunahme der Firmicutes war hauptsächlich<br />
auf den Anstieg einer Familie dieses<br />
Phylums zurückzuführen: den Erysipelo -<br />
trichaceae. Wir schließen daraus, dass das<br />
vollständige Fehlen von Darmbakterien,<br />
anders als zuvor postuliert, keinen allgemeinen<br />
Schutz vor ernährungsbedingter<br />
Adipositas bietet und dass die Zusam -<br />
mensetzung der Darmbakterien in einem<br />
größerem Ausmaß von der Ernährung<br />
abhängt als bisher angenommen.<br />
Technische Mitarbeiterinnen:<br />
Sarah Frenzel<br />
Bärbel Gruhl<br />
Anke Gühler<br />
Sabine Schmidt<br />
Marion Urbich
Ausgewählte Publikationen<br />
Selected Publications<br />
Originalarbeiten/Original Papers<br />
Alpert, C., Scheel, J., Engst, W., Loh, G., Blaut,<br />
M.: Adaptation of protein expression by<br />
Escherichia coli in the gastrointestinal<br />
tract of gnotobiotic mice. Environ.<br />
Microbiol. 11, 751–761 (<strong>2009</strong>).<br />
Braune, A., Bunzel, M., Yonekura, R., Blaut,<br />
M.: Conversion of dehydrodiferulic acids by<br />
human intestinal microbiota. J. Agric.<br />
Food Chem. 57, 3356–3362 (<strong>2009</strong>).<br />
Braune, A., Maul, R., Schebb, N.H., Kulling,<br />
S.E., Blaut, M.: The red clover isoflavone<br />
irilone is largely resistant to degradation<br />
by the human gut microbiota. Mol. Nutr.<br />
Food Res. 54, 929–938 (2010).<br />
Fleissner, C.K., Huebel, N., Abd El-Bary,<br />
M.M., Loh, G., Klaus, S., Blaut, M.: Absence<br />
of intestinal microbiota does not protect<br />
mice from diet-induced obesity. Br. J. Nutr.<br />
104, 919–929 (2010).<br />
Hanske, L., Loh, G., Sczesny, S., Blaut, M.,<br />
Braune, A.: The bioavailability of<br />
apigenin-7-glucoside is influenced by<br />
human intestinal microbiota. J. Nutr. 139,<br />
1095–1102 (<strong>2009</strong>).<br />
Hanske, L., Loh, G., Sczesny, S., Blaut, M.,<br />
Braune, A.: Recovery and metabolism of<br />
xanthohumol in germ-free and human<br />
microbiota-associated rats. Mol. Nutr.<br />
Food Res. 54, 1405–1413 (2010).<br />
Hrdina, J., Banning, A., Kipp, A., Loh, G.,<br />
Blaut, M., Brigelius-Flohé, R.: The<br />
gastrointestinal microbiota affects the<br />
selenium status and selenoprotein<br />
expression in mice. J. Nutr. Biochem. 20,<br />
638–648 (<strong>2009</strong>).<br />
Matthies, A., Blaut, M., Braune, A.:<br />
Isolation of a human intestinal bacterium<br />
capable of daidzein and genistein conversion.<br />
Appl. Environ. Microbiol. 75, 1740–<br />
1744 (<strong>2009</strong>).<br />
Meinl, W., Sczesny, S., Brigelius-Flohé, R.,<br />
Blaut, M., Glatt, H.: Impact of gut microbiota<br />
on intestinal and hepatic levels<br />
of phase 2 xenobiotic-metabolizing<br />
enzymes in the rat. Drug. Metab. Dispos.<br />
37, 1179–1186 (<strong>2009</strong>).<br />
Reichardt, N., Gniechwitz, D., Steinhart, H.,<br />
Bunzel, M., Blaut, M.: Characterization of<br />
high molecular weight coffee fractions<br />
and their fermentation by human intestinal<br />
microbiota. Mol. Nutr. Food Res. 53,<br />
287–299 (<strong>2009</strong>).<br />
Vogel-Scheel, J., Alpert, C., Engst, W., Loh,<br />
G., Blaut, M.: Requirement of purine and<br />
pyrimidine synthesis for colonization of<br />
the mouse intestine by Escherichia coli.<br />
Appl. Environ. Microbiol. 76, 5181–5187<br />
(2010).<br />
Wohlgemuth, S., Haller, D., Blaut, M., Loh,<br />
G.: Reduced microbial diversity and high<br />
numbers of one single Escherichia coli<br />
strain in the intestine of colitic mice.<br />
Environ. Microbiol. 11, 1562-1571 (<strong>2009</strong>).<br />
Wohlgemuth, S., Loh, G., Blaut, M.: Recent<br />
developments and perspectives in the<br />
investigation of probiotic effects. Int. J.<br />
Med. Microbiol. 300, 3–10 (2010).<br />
Woting, A., Clavel, T., Loh, G., Blaut, M.:<br />
Bacterial transformation of dietary lignans<br />
in gnotobiotic rats. FEMS Microbiol. Ecol.<br />
72, 507–514 (2010).<br />
Buchbeiträge/Book Articles<br />
Blaut, M., Collins, M.D., Taras, D.: Genus VIII.<br />
Dorea. In: De Vos, P., Garrity, G.M., Jones,<br />
D., Krieg, N.R., Ludwig, W., Rainey, F.A.,<br />
Schleifer, K.-H., Whitman, W.B. (eds.)<br />
The Firmicutes (Bergey’s Manual of<br />
Systematic Bacteriology; Vol. 3), Springer,<br />
941–943 (<strong>2009</strong>).<br />
Drittmittelprojekte<br />
External Funding<br />
61<br />
The role of human gut bacteria in bioactivation<br />
of polyphenolic isoflavones<br />
and pyranoanthocyanins<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.09.2006 – 31.08.<strong>2009</strong><br />
Anpassungsmechanismen kommensaler<br />
Darmbakterien an Ernährungs- und<br />
Wirtsfaktoren im Intestinaltrakt<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.08.2008 – 31.07.2011<br />
Impact of intestinal bacteria on the anatomy<br />
and physiology of the intestinal<br />
tract in the PRM/Alf mouse model<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.12.2008 – 30.11.2011<br />
Sonderforschungsbereich 852: Ernäh -<br />
rung, intestinale Mikrobiota und Wirts -<br />
interaktionen beim Schwein, Teil pro -<br />
jekt A06<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.01.2010 – 31.12.2013<br />
Charakterisierung von Isoflavon-um -<br />
setzenden Enzymen aus Darmbakte rien<br />
des Menschen<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.04.2010 – 31.03.2013<br />
Vorhaben: BioMed, Verbundprojekt:<br />
Verbesserte Gewinnung und Verarbei -<br />
tung diätetischer Glucosinolate sowie<br />
die Charakterisierung ihrer potenziellen<br />
Funktion in der Prävention von Darm -<br />
krebs, Teilprojekt 4<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.05.<strong>2009</strong> – 30.04.2012<br />
TORNADO: Molecular Targets Open for<br />
Regulation by the gut flora – New<br />
Avenues for improved Diet to Optimize<br />
European health<br />
Finanzierung: EU<br />
Laufzeit: 01.09.<strong>2009</strong> – 31.08.2013<br />
Untersuchung von Brassica-Nutz pflan -<br />
zen und individuellen gentoxischen<br />
Inhaltsstoffen auf kanzerogene Wir -<br />
kung in konventionellen und humanisierten<br />
Mausmodellen<br />
Finanzierung: WGL Pakt <strong>für</strong> Innovation<br />
und Forschung<br />
Laufzeit: 01.01.<strong>2009</strong> – 31.12.2011<br />
Identifizierung adipogener Faktoren<br />
intestinaler Bakterien<br />
Finanzierung: <strong>Institut</strong> DANONE <strong>für</strong><br />
Ernährung e.V.<br />
Laufzeit: 01.03.2010 – 29.02.2012<br />
Analysis of gut microbiota in healthy<br />
newborn infants fed with infant formulas<br />
containing synbiotics<br />
Finanzierung: Nestlé Nutrition Ltd.,<br />
Schweiz<br />
Laufzeit: 01.12.2007 – 31.12.2011
62<br />
Junior Research Group<br />
Microbiota–Host–Interaction<br />
Head: Dr. Gunnar Loh<br />
Interactions between gut bacteria and<br />
the host are implicated in both health<br />
and lifestyle associated diseases in -<br />
cluding cancer. We aim to identify such<br />
inter actions between gut bacteria and<br />
the host that possibly contribute to the<br />
onset or perpetuation or to the prevention<br />
of these disorders.<br />
Host-microbe interactions under<br />
chronic gut inflammation<br />
Inflammatory bowel diseases (IBD) significantly<br />
affect quality of life and are<br />
associated with an elevated risk of<br />
developing colorectal cancer. The<br />
etiology of IBD is poorly understood.<br />
However, it is accepted that gut bacteria<br />
play an important role in these diseases.<br />
We study the role of gut bacteria<br />
in interleukin 10 deficient (IL-10 -/- ) mice<br />
which show chronic gut inflammation<br />
and a high incidence of colorectal carcinoma.<br />
We previously demonstrated in<br />
IL-10 -/- mice that inflammation is associated<br />
with reduced intestinal microbiota<br />
diversity in conjunction with a<br />
bloom of only few species. To identify<br />
environmental factors that cause these<br />
changes, we measured intestinal cholesterol,<br />
coprostanol, and bile acids (BA)<br />
in colitic and healthy mice. Higher cholesterol<br />
and primary BA concentrations<br />
were detected in the inflamed gut.<br />
These elevated levels were associated<br />
with an increased abundance of BAresistant<br />
bacteria in the colitic mice.<br />
Whether high colonic sterol concentrations<br />
can trigger gut inflammation and<br />
cancer formation remains to be elucidated.<br />
Impact of bacterial lignan activation on<br />
breast cancer<br />
Lignans are secondary plant metabolites<br />
with protective effects against<br />
hormone-dependent cancers. These<br />
effects depend on the bacterial transformation<br />
of the lignans to enterodiol<br />
and enterolactone. A lignan-transforming<br />
bacterial consortium composed<br />
of Clostridium saccharogumia, Blautia<br />
pro ducta, Eggerthella lenta, and Lac -<br />
tonifactor longoviformis has previously<br />
been characterized by the Department<br />
�1 Proliferating tumor cells (400x magnification,<br />
stained brown) in breast cancer tissue<br />
from rats associated with lignan-activating<br />
bacteria (A) or from germ-free rats (B).<br />
Nachwuchsgruppe Mikrobiota-Wirt-Interaktionen<br />
Leitung: Dr. Gunnar Loh<br />
Darmbakterien tragen einerseits zur<br />
Gesundheit des Menschen bei, andererseits<br />
können sie das Auftreten von Krank -<br />
heiten begünstigen. Hierzu gehören zum<br />
Beispiel entzündungsassoziierte Kolon -<br />
tumore. Die Aufgabe der Nachwuchs -<br />
gruppe besteht darin, Bakterien-Wirt<br />
Inter aktionen zu untersuchen, die dabei<br />
eine Rolle spielen.<br />
Wirt-Bakterien-Interaktionen<br />
und chronisch-entzündliche<br />
Darmerkrankungen<br />
Steffen Wohlgemuth<br />
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen<br />
(CED) verursachen einen hohen<br />
Leidensdruck bei den Betroffenen und<br />
erhöhen das Risiko, Darmkrebs zu ent -<br />
wickeln. Die Ätiologie der CED ist bislang<br />
unzureichend geklärt. Viele Studien weisen<br />
allerdings darauf hin, dass kommensale<br />
Darmbakterien bei der Krankheits -<br />
entstehung eine wichtige Rolle spielen.<br />
Um diese Rolle besser zu verstehen, verwenden<br />
wir Interleukin-10-defiziente<br />
Mäuse. Diese Tiere entwickeln eine chronische<br />
Colitis und weisen eine hohe<br />
Inzidenz von Dickdarmtumoren auf. Be -<br />
reits früher stellten wir bei diesen Tieren<br />
eine deutlich reduzierte Mikrobiota-<br />
Diversität in Verbindung mit einer starken<br />
Proliferation einiger weniger Bakterien -<br />
spe zies fest. Um Milieuveränderungen im<br />
entzündeten Darm zu identifizieren, die zu<br />
A<br />
diesen Veränderungen führen, bestimmten<br />
wir die intestinalen Sterolkonzentra -<br />
tionen. Erhöhte Konzentrationen an<br />
Cholesterol und primären Gallensäuren<br />
im entzündeten Darm waren mit einem<br />
vermehrten Auftreten gallensäureresistenter<br />
Bakterien verbunden. Ob erhöhte<br />
Sterolkonzentrationen unmittelbar oder<br />
durch die Mikrobiota vermittelt das<br />
Auftreten von CED und Krebs begünstigen<br />
können, bleibt zu klären.<br />
Einfluss der bakteriellen Aktivierung<br />
von Lignanen auf die Entstehung von<br />
Brustkrebs<br />
Hoda Mabrok<br />
Lignane gehören zu den sekundären<br />
Pflanzeninhaltsstoffen. Ihre protektiven<br />
Effekte gegenüber hormonabhängigen<br />
Krebsformen, wie dem Brustkrebs, vermitteln<br />
sie vermutlich, indem sie an<br />
Östrogenrezeptoren binden. Hier<strong>für</strong> ist<br />
wahrscheinlich eine bakterielle Aktivie -<br />
rung der Lignane zu Enterodiol und<br />
Enterolakton erforderlich. Um dies zu<br />
überprüfen, assoziierten wir keimfreie<br />
Ratten mit einem bakteriellen Konsor tium<br />
bestehend aus Clostridium saccharogumia,<br />
Blautia producta, Eggerthella lenta<br />
und Lactonifactor longoviformis. An -<br />
schließend erhielten die Tiere eine lignanreiche<br />
Diät. Danach wurde bei diesen<br />
Ratten und bei keimfreien Kontrolltieren<br />
Brustkrebs durch ein chemisches Kan -<br />
�1 Teilungsaktive Tumorzellen (Vergrößerung 400x, braun gefärbt) in Brustkrebsgewebe von<br />
Ratten, die mit lignanaktivierenden Bakterien besiedelt waren (A) und in keimfreien Tieren (B).<br />
B
A<br />
B<br />
�2 Im Brustkrebsgewebe von Ratten, die mit lignanaktivierenden Bakterien besiedelt waren<br />
(Associated rats), konnten wir im Vergleich zu keimfreien Ratten (Germ-free rats) deutlich weniger<br />
teilungsaktive Tumorzellen beob achten (A). Demgegenüber war im Tumor gewebe der besiedelten<br />
Ratten der Anteil an apoptotischen Zellen höher (B). Die Unter schiede waren statistisch signifikant<br />
(*p < 0,05 und *** p ≤ 0,001).<br />
zerogen induziert. Eine Aktivierung der<br />
Lignane konnten wir nur in den besiedelten<br />
Tieren nachweisen. Diese Tiere ent -<br />
wickelten im Vergleich zu den Keimfreien<br />
weniger und kleinere Mammatumore.<br />
Die Tumorzellen der besiedelten Tiere<br />
zeigten eine geringere Proliferationsrate<br />
(Abb. �1 , Abb. �2 A) und eine höhere<br />
Apoptoserate (programmierter Zelltod,<br />
Abb. �2 B). Diese Untersuchung zeigt deutlich,<br />
dass <strong>für</strong> die protektiven Effekte der<br />
Lignane eine Aktivierung dieser Sub stan -<br />
zen durch die Darmbakterien notwendig<br />
ist.<br />
Wirtspezifische Zusammensetzung<br />
der intestinalen Mikrobiota<br />
Frances Brodziak<br />
Die Zusammensetzung der intestinalen<br />
Mikrobiota ist wirtspezifisch. Um Wirts -<br />
faktoren zu identifizieren, welche die<br />
Zu sam mensetzung der intestinalen Mi -<br />
kro biota beeinflussen, assoziierten wir<br />
keimfreie Mäuse der Inzuchtlinien C3H<br />
und C57BL/10 mit Darmbakterien einer<br />
einzelnen Spendermaus. In den Empfän -<br />
gertieren entwickelte sich eine Mikro -<br />
biota, die in ihrer Zusammensetzung spezifisch<br />
<strong>für</strong> den jeweiligen Mausstamm<br />
war. Bei der Analyse der mukosalen Gen -<br />
expression im Dickdarm der Tiere beobachteten<br />
wir Expressionsunter schiede<br />
bei Genen des Immunsystems. Eine<br />
unter schiedliche Expression der Toll like<br />
receptor (TLR) 1- und Cluster of differentiation<br />
(CD) 14-Gene, welche eine Rolle bei<br />
der Erkennung bakterieller Antigene spielen,<br />
konnten wir bereits durch quantitative<br />
PCR (Polymerase-Kettenreaktion)-Ana ly -<br />
sen bestätigen. Gleiches gilt <strong>für</strong> die antibakteriell<br />
wirkenden Proteine phospholipase<br />
A2 group IIA und Angio genin 4. Die<br />
genaue Rolle einer unterschiedlichen<br />
Expression der genannten Gene bei der<br />
wirtspezifischen Besiedlung des Darms<br />
wollen wir in Zukunft näher untersuchen.<br />
63<br />
�2 We observed lower numbers of proliferating<br />
cells in breast tumors from the rats<br />
associated with lignan-activating bacteria<br />
than in tumors from the germ-free animals<br />
(A). In contrast, a higher proportion of apoptotic<br />
cells were found in tumors from the<br />
associated rats (B). The differences were statistically<br />
significant (*p < 0.05 and *** p ≤<br />
0.001).<br />
of Gastrointestinal Microbiology. We<br />
associated germ-free rats with this<br />
consortium, fed the animals a lignanrich<br />
diet and induced breast cancer.<br />
Germ-free rats served as control.<br />
Lignan activation was observed in the<br />
associated but not in the germ-free animals.<br />
The associated rats developed<br />
less and smaller tumors. The tumor cells<br />
displayed a lower proliferation (Fig. �1 ,<br />
Fig. �2 A) and a higher apoptosis (cell<br />
death) rate (Fig. �2 B). These findings<br />
clearly demonstrate that bacterial lignan<br />
transformation is crucial for the<br />
anti-cancer effects of these plant compounds.<br />
Host-specific microbiota<br />
The intestinal microbiota composition is<br />
host specific and stable over time. The<br />
genetic background of the host is<br />
thought to contribute to this phenomenon.<br />
To identify factors that might be<br />
involved in selecting a host-specific<br />
microbiota, we associated germ-free<br />
inbred mice with a C3H and a<br />
C57BL/10 background with gut bacteria<br />
from one single donor mouse. We<br />
observed a microbiota development<br />
that was specific for the respective<br />
mouse strain and concluded that<br />
genetic traits influence gut bacterial<br />
communities in our model. Using a<br />
transcriptomic approach, we measured<br />
mucosal gene expression in the colon of<br />
the experimental animals. Genes<br />
encoding components of the innate<br />
immune system were differentially<br />
expressed between the mouse groups.<br />
The expression differences of the toll<br />
like receptor (TLR) 1 and the cluster of<br />
differentiation (Cd) 14, which are<br />
involved in the recognition of bacterial<br />
cell wall constituents, as well as the antibacterial<br />
phospholipase A2, group IIA<br />
and angiogenin 4 were verified at the<br />
mRNA level. In future experiments, we<br />
will elucidate the role of antibacterial<br />
substances in regulating intestinal<br />
microbiota composition.
64<br />
Drittmittelprojekte<br />
External Funding<br />
Impact of intestinal bacteria on the<br />
anat omy and physiology of the intestinal<br />
tract in the PRM/Alf mouse model<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.12.2008 – 30.11.2011<br />
Sonderforschungsbereich 852: Ernäh -<br />
rung, intestinale Mikrobiota und Wirts -<br />
interaktionen beim Schwein, Teil pro -<br />
jekt A06: Identification of mechanisms<br />
of probiotic action and effects of zinc<br />
on the proteome of Escherichia coli<br />
populations in swine<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.01.2010 – 31.12.2013<br />
Ausgewählte Publikationen<br />
Selected Publications<br />
Originalarbeiten/Original Papers<br />
Alpert, C., Scheel, J., Engst, W., Loh, G., Blaut,<br />
M.: Adaption of protein expression by<br />
Escherichia coli in the gastrointestinal<br />
tract of gnotobiotic mice. Environ. Micro -<br />
biol. 11, 751–761 (<strong>2009</strong>).<br />
Becker, N., Kunath, J., Loh, G., Blaut, M.:<br />
Human intestinal microbiota: Characteri -<br />
zation of a simplified and stable gnoto -<br />
biotic rat model. Gut Microbes 2, 25–33<br />
(Open Access) (2011).<br />
Fleissner, C., Huebel, N., Abd El-Bary, M.M.,<br />
Loh, G., Klaus, S., Blaut, M.: Absence of<br />
intestinal microbiota does not protect<br />
mice from diet-induced obesity. Br. J. Nutr.<br />
104, 919–929 (2010).<br />
Hanske, L., Loh, G., Sczesny, S., Blaut, M.,<br />
Braune, A.: The bioavailability of apige nin-<br />
7-glucoside is influenced by human<br />
intestinal microbiota in rats. J. Nutr. 139,<br />
1095–1102 (<strong>2009</strong>).<br />
Hanske, L., Loh, G., Sczensny, S., Blaut, M.,<br />
Braune, A.: Recovery and metabolism of<br />
xanthohumol in germ-free and human<br />
microbiota-associated rats. Mol. Nutr.<br />
Food Res. 54, 1405–1413 (2010).<br />
Hörmannsperger, G., Clavel, T., Hoffmann,<br />
M., Reiff, C., Kelly, D., Loh, G., Blaut, M.,<br />
Hölzlwimmer, G., Laschinger, M., Haller, D.:<br />
Post-translational inhibition of IP-10<br />
secretion in IEC by probiotic bacteria:<br />
impact on chronic inflammation. PLoS<br />
ONE 4(2), e4365 (Open Access) (<strong>2009</strong>).<br />
Hörmannsperger, G., Clavel, T., Hoffmann,<br />
M., Reiff, C., Kelly, D., Loh, G., Blaut, M.,<br />
Hölzlwimmer, G., Haller, D.: Post trans -<br />
lational inhibition of proinflammatory<br />
chemokine secretion in intestinal epithelial<br />
cells: implications for specific IBD indications.<br />
J. Clin. Gastroenterol. 44, S10–S15<br />
(2010).<br />
Hrdina, J., Banning, A., Kipp, A., Loh, G.,<br />
Blaut, M., Brigelius-Flohé, R.: The gastrointestinal<br />
microbiota affects the selenium<br />
status and selenoprotein expression<br />
in mice. J. Nutr. Biochem. 20, 638–648<br />
(<strong>2009</strong>).<br />
Martin, F.-P., Rezzi, S., Montoliu, I., Phi lippe,<br />
D., Tornier, L., Messlik, A., Hölzlwimmer, G.,<br />
Baur, P., Quintanilla-Fend, L., Loh, G., Blaut,<br />
M., Blum, S., Kochhar, S., Haller, D.:<br />
Metabolic assessment of gradual development<br />
of moderate experimental colitis<br />
in IL-10 deficient mice. J. Proteome Res. 8,<br />
2376–2387 (<strong>2009</strong>).<br />
Reiff, C., Delday, M., Rucklidge, G., Reid, M.,<br />
Duncan, G., Wohlgemuth, S., Hör mann s -<br />
perger, G., Loh, G., Blaut, M., Collie-<br />
Duguid, E., Haller, D., Kelly, D.: Balancing<br />
inflammatory, lipid, and xenobiotic signaling<br />
pathways by VSL#3, a biotherapeutic<br />
agent, in the treatment of inflammatory<br />
bowel disease. Inflamm. Bowel<br />
Dis. 15, 1721–1736 (<strong>2009</strong>).<br />
Vogel-Scheel, J., Alpert, C., Engst, W., Loh,<br />
G., Blaut, M.: Requirement of purine and<br />
pyrimidine synthesis for colonization of<br />
the mouse intestine by Escherichia coli.<br />
Appl. Environ. Microbiol. 76, 5181–5187<br />
(2010).<br />
Wohlgemuth, S., Haller, D., Blaut, M., Loh,<br />
G.: Reduced microbial diversity and high<br />
numbers of one single Escherichia coli<br />
strain in the intestine of colitic mice.<br />
Environ. Microbiol. 11, 1562–1571 (<strong>2009</strong>).<br />
Wohlgemuth, S., Keller, S., Kertscher, R.,<br />
Stadion, M., Haller, D., Kisling, S., Jahreis, G.,<br />
Blaut, M., Loh, G.: Intestinal steroid profiles<br />
and microbiota composition in colitic<br />
mice. Gut Microbes 2 (3), 159–166 (2011).<br />
Wohlgemuth, S., Loh, G., Blaut, M.: Recent<br />
developments and perspectives in the<br />
investigation of probiotic effects. Int. J.<br />
Med. Microbiol. 300, 3–10 (2010).<br />
Woting, A., Clavel, T., Loh, G., Blaut, M.:<br />
Bacterial transformation of dietary lignans<br />
in gnotobiotic rats. FEMS Microbiol. Ecol.<br />
72, 507–514 (2010).
Abteilung Biochemie der Mikronährstoffe<br />
Leitung: Prof. Dr. Regina Brigelius-Flohé<br />
Zusammenfassung Der Zusammenhang<br />
zwischen chronischen Entzündungen<br />
und einem erhöhten Krebsrisiko wird<br />
immer wahrscheinlicher. Entzündungs -<br />
hemmende Nahrungsinhaltsstoffe stoßen<br />
daher bei Wissenschaftlern, die sich<br />
mit der ernährungsabhängigen Krebs -<br />
prävention beschäftigen, auf ein immer<br />
größeres Interesse. Solche Substanzen, zu<br />
denen Glucosinolate aus der Familie<br />
der Kreuzblütler (Brassicaceae) gehören<br />
(Abb. �1 ), induzieren körpereigene Ab -<br />
wehrsysteme über die Aktivierung des<br />
Transkriptions faktors Nrf2. Zielgene von<br />
Nrf2 sind auch solche <strong>für</strong> Selenoproteine,<br />
wie z. B. <strong>für</strong> die Glutathionperoxidase-2<br />
(GPx2), wobei ein Zusammenspiel von<br />
Nrf2-Aktivatoren, Selen und Seleno pro -<br />
teinen bei Entzün dungsprozessen und bei<br />
der Krebsent stehung wahrscheinlich ist.<br />
Diese Zusam menhänge zu verstehen, ist<br />
daher ein Forschungs schwerpunkt unserer<br />
Abtei lung geworden.<br />
Pflanzen enthalten eine Vielzahl von<br />
Glucosinolaten, die aber möglicherweise<br />
nicht alle und zu jedem Zeitpunkt von<br />
Vorteil sind. Um unerwünschte Neben -<br />
wirkungen auszuschließen, ist es unerlässlich,<br />
die molekularen Mechanismen<br />
der einzelnen Glucosinolate und ihre<br />
mögliche Interaktion mit anderen Gluco -<br />
sinolaten zu kennen. Im Fokus unserer<br />
Forschung stehen die beiden Glucosino -<br />
late Glucoraphanin und Neo glucobrassi -<br />
cin, die in Brokkoli bzw. Pak Choi (Senf kohl)<br />
in unterschiedlichen Kon zentrationen<br />
vorkommen. Wie unsere bisherigen Er geb -<br />
nisse annehmen lassen, kann Neogluco -<br />
brassicin die Gen-aktivierenden Wirkun -<br />
gen von Glucoraphanin verhindern. Der -<br />
zeit untersuchen wir diese Zusammen -<br />
hänge hinsichtlich der Krebsentstehung<br />
an einem Tiermodell.<br />
Auch Vitamin E, dessen physiologische<br />
Funktion nach wie vor unklar ist, steht weiterhin<br />
im Fokus unseres Interesses.<br />
Vitamin E reguliert unter anderem Gene<br />
<strong>für</strong> Membran- und Transportproteine.<br />
Der Nachweis, dass es die Degranulation<br />
von Mastzellen zu unterstützen vermag,<br />
macht seine Rolle bei Membranvor gän gen<br />
wahrscheinlich.<br />
Entzündung und Kanzerogenese<br />
Molekulare Mechanismen protektiver<br />
Nahrungsinhaltsstoffe<br />
Michael Haack, Anna Kipp, Susanne Krehl,<br />
Carsten Lehmann, Doris Lippmann,<br />
Maria Löwinger, Mike Müller<br />
Selenunterversorgung aktiviert Gene<br />
des Wnt-Signalweges<br />
Nach den derzeitigen D-A-CH-Referenz -<br />
werten <strong>für</strong> die Nährstoffzufuhr sollten<br />
Erwachsene 30 – 70 μg Selen pro Tag aufnehmen.<br />
Eine tägliche Aufnahme von<br />
70 μg wird aber in kaum einem europäischen<br />
Land erreicht. Man spricht daher<br />
von einer suboptimalen Versorgung.<br />
Diese kann das Immunsystem oder die<br />
Krebs entstehung negativ beeinflussen.<br />
Wir haben deshalb die Auswirkungen<br />
einer suboptimalen Versorgung zunächst<br />
in Mäusen untersucht. Eine Gruppe von<br />
12 Tieren erhielt, unmittelbar nach dem<br />
Absetzen von der Muttermilch, Futter mit<br />
einer Selenkonzentration von 0,15 mg/kg,<br />
�1 Gefrorener Brokkoli. Brokkoli ist eine Gemüsepflanze aus der Familie der Kreuzblütler<br />
(Brassicaceae).<br />
65<br />
Department Biochemistry of Micronutrients<br />
Head: Prof. Dr. Regina Brigelius-Flohé<br />
Summary The link between chronic<br />
inflammation and cancer risk has<br />
become increasingly plausible. Dietary<br />
constituents with anti-inflammatory<br />
potential have therefore attracted the<br />
increasing interest of researchers in<br />
nutrition-based cancer prevention.<br />
Such compounds, including glucosinolates<br />
(GLS) from plants of the family<br />
Brassicaceae (Fig. �1 ), induce endogenous<br />
defense systems by activating the<br />
transcription factor Nrf2. Target genes<br />
of Nrf2 are also those for certain<br />
selenoproteins, e.g., glutathione peroxidase-2<br />
(GPx2), so the possible interplay<br />
of Nrf2 activators, selenium, and<br />
selenoproteins in inflammation and<br />
carcinogenesis has become a main<br />
focus of our research.<br />
Plants contain many glucosinolates,<br />
which are not only beneficial. To eliminate<br />
any unwanted side effects it is<br />
essential to know the molecular targets<br />
of each GLS and possible GLS inter -<br />
actions. Our investigations center<br />
around broccoli and pak choi, main<br />
sources of glucoraphanin (GRA) and<br />
neoglucobrassicin (nGBS), respectively.<br />
According to recent results, nGBS is able<br />
to counteract the gene-activating<br />
effects of GRA. The in vivo relevance will<br />
be investigated in a mouse model of<br />
inflammation-triggered colon carcinogenesis.<br />
Despite the great research effort, the<br />
physiological function of vitamin E is<br />
still not clear. Vitamin E regulates genes<br />
for transport and membrane proteins.<br />
Findings that it supports mast cell<br />
degranulation point to a role in membrane<br />
processes.<br />
Inflammation and cancer<br />
Molecular mechanisms of protective<br />
dietary factors<br />
Suboptimal selenium supply activates<br />
genes of the Wnt pathway. The current<br />
recommended daily selenium intake<br />
for adults is 30 to 70 μg/day. However,<br />
this 70 μg/day is hardly reached in<br />
European countries, so suboptimal<br />
selenium intake may have an impact on<br />
immune function or cancer development.<br />
Therefore, the effects of a suboptimal<br />
supply were first analyzed in<br />
mice. A group of 12 mice was fed the<br />
recommended amount of selenium,<br />
0.15 mg/kg diet, from weaning. A second<br />
group of 12 mice was fed half of this<br />
�1 Frozen broccoli (Brassica oleracea)
66<br />
�2 Differential expression of genes in the<br />
colon of selenium-poor and selenium-adequate<br />
mice. Values are x-fold change in selenium-poor<br />
compared to selenium-adequate<br />
mice. Only those genes are listed that<br />
showed significant changes in both microarray<br />
and qPCR analyses. Only in the qPCR<br />
analysis significantly down-regulated were<br />
genes for the selenoproteins Sel15, SelK, S,<br />
and T, as well as Trx1. Significantly up-regulated<br />
were the genes for the phase II enzymes<br />
Prx1, Srxn1, UGTa6b, GSTM1, GSTA1 and<br />
2, as well as GSTpi1, and for the Wnt compounds<br />
�-catenin, dishevelled, LEF1, and myc.<br />
amount (0.086 mg/kg diet), which was<br />
considered moderately deficient. This<br />
range may easily reflect the variations<br />
commonly found in human nutrition.<br />
Mice were sacrificed after 6 weeks.<br />
Although supplied with 50 % of the<br />
required selenium, the plasma selenium<br />
level and glutathione peroxidase<br />
(GPx) activities in liver and colon in the<br />
moderate deficient group fell to 12 %,<br />
34 %, and 50 %, respectively, of that of<br />
the non-deficient group.<br />
Differential gene expression was<br />
analyzed in mouse colon with wholegenome<br />
microarrays. Focus was laid on<br />
the colon because it is one of the<br />
organs in which selenium status critically<br />
affects tumor development.<br />
Under selenium restriction, the RNA levels<br />
of four selenoproteins, SelW, GPx1,<br />
SelH, and SelM, were significantly<br />
lower in both microarray and qRT-PCR<br />
analyses (Fig. �2 ). This down-regulation<br />
has not yet been described for all four<br />
selenoproteins, which should be further<br />
analyzed as possible biomarkers for the<br />
selenium state. Furthermore, genes of<br />
enzymes of the phase II and the anti -<br />
oxidative system were up-regulated<br />
(Fig. �2 ), interpretable as an attempt to<br />
compensate for selenoprotein loss.<br />
Pathway analysis identified protein<br />
biosynthesis, inflammatory pathways,<br />
and the Wnt pathway as those most<br />
significantly affected. Genes of the latter<br />
were so altered that the Wnt pathway<br />
was stimulated even under basal<br />
conditions. Enhanced basal activity of<br />
cancer-related pathways may contribute<br />
to the higher susceptibility to<br />
colon carcinogenesis under low selenium<br />
status.<br />
In GPx2 knockout (KO) mice, apoptosis<br />
and expression of GPx1 in the colonic<br />
crypt grounds are drastically increased.<br />
In experiments to define the function of<br />
GPx2 in inflammation-driven colon<br />
carcinogenesis, we first characterized<br />
Gen Protein Microarray RT qPCR<br />
Selenoproteine<br />
Selw1 Selenoprotein W 0,58 0,42<br />
Gpx1 Glutathionperoxidase 1 0,49 0,45<br />
Selh Selenoprotein H 0,68 0,32<br />
Selm Selenoprotein M 0,81 0,44<br />
Phase II Enzyme<br />
Hmox1 Hämoxygenase 1 1,09 1,68<br />
Mt2 Metallothionein 2 1,57 1,88<br />
Sult1b1 Sulfotransferase 1b1 1,26 1,42<br />
Sod1 Superoxid Dismutase 1 1,54 1,12<br />
Komponenten des Wnt Signalweges<br />
Gsk3b Glycogen Synthase Kinase 3 beta 0,75 0,8<br />
Tle2 Transducin-like enhancer of split 2 1,13 1,37<br />
�2 Differentielle Expression von Genen im Kolon selenarmer und selenadäquat gefütterter Mäuse.<br />
Die Werte geben die x-fache Änderung in der selenarmen Gruppe im Vergleich zur<br />
selenadäquaten Fütterungsgruppe an. Es sind nur Gene aufgeführt deren Änderung sowohl im<br />
Microarray als auch in der qPCR als signifikant verschieden angegeben waren.<br />
Nur in der qPCR signifikant herunterreguliert waren die Gene der Selenoproteine Sel15, SelK, S<br />
und T, sowie Trx1. Signifikant hochreguliert waren bei den Phase II Enzymen die Gene <strong>für</strong> Prx1,<br />
Srxn1, UGTa6b, GSTM1, GSTA1 und 2, sowie GSTpi1; im Wnt Signalweg die <strong>für</strong> �-Catenin,<br />
Dishevelled, LEF1 und Myc.<br />
das die empfohlene tägliche Selen -<br />
aufnahme <strong>für</strong> Mäuse gewährleistet. Eine<br />
zweite Gruppe erhielt ein Futter, das etwa<br />
nur halb so viel Selen (0,086 mg/kg<br />
Futter) enthielt. Die Selenzufuhr durch dieses<br />
Futter wurde als moderat defizient eingestuft.<br />
Auch beim Menschen kann die<br />
Selenzufuhr leicht durch Variationen der<br />
täglichen Nahrungsauswahl zwischen<br />
den beiden im Experiment untersuchten<br />
Konzentrationsbereichen schwanken.<br />
Sechs Wochen nach Einstellung des<br />
Selenstatus wurden die Mäuse getötet. In<br />
den Mäusen, die das moderat defiziente<br />
Futter erhielten, war der Plasma Selen -<br />
gehalt auf 12 % des Selengehalts der adäquaten<br />
Gruppe gesunken. Die Aktivität der<br />
Glutathionperoxidasen (GPx), die zu den<br />
Selenoproteinen gehören, nahm ab. In der<br />
Leber betrug sie lediglich 34 % und im<br />
Kolon nur noch 50 % der Aktivität, die wir<br />
bei den Mäusen fanden, die das selenadäquate<br />
Futter erhielten.<br />
Die unterschiedliche Genexpression<br />
untersuchten wir im Kolon mittels glo -<br />
baler Mikroarray-Analysen. Das Kolon<br />
wurde gewählt, weil es eines der Organe<br />
ist, die besonders sensitiv auf einen<br />
Selenmangel mit der Entwicklung von<br />
Tumoren reagieren. Sowohl Mikroarray-<br />
Analysen als auch quantitative Real Time<br />
PCR-Untersuchungen zeigen, dass unter<br />
der selenarmen Diät der RNA-Gehalt von<br />
den vier Selenoproteinen, SelW, GPx1,<br />
SelH und SelM deutlich vermindert ist<br />
(Abb. �2 ). Eine Beobachtung, die bisher<br />
noch nicht <strong>für</strong> alle vier Selenoproteine<br />
beschrieben wurde. Diese Selenoproteine<br />
könnten deshalb als Biomarker <strong>für</strong> die<br />
Selenversorgung herangezogen werden.<br />
Auch waren Gene <strong>für</strong> Enzyme des Phase<br />
II- und des antioxidativen Systems hochreguliert<br />
(Abb. �2 ). Dies kann man als<br />
einen Kompensationseffekt interpretieren,<br />
der dazu dient, den Verlust an Seleno -<br />
proteinen auszugleichen. Wie eine Ana -<br />
lyse der Signalwege zeigte, sind Gene, die<br />
<strong>für</strong> die Proteinbiosynthese, <strong>für</strong> inflammatorische<br />
Prozesse und <strong>für</strong> den Wnt-<br />
Signalweg eine Rolle spielen, besonders<br />
vom Selenmangel betroffen (Abb. �2 ).<br />
Gene des Wnt-Signalweges sind in einer<br />
Weise verändert, die da<strong>für</strong> spricht, dass<br />
der Signalweg bereits bei moderatem<br />
Selenmangel stimuliert sein kann. Diese<br />
basal erhöhte Aktivität kann dazu beitragen,<br />
dass unter Selenmangel die Ent wick -<br />
lung von Kolonkrebs erleichtert wird.<br />
In GPx2-Knockout-Mäusen ist die<br />
Apoptose und die Expression von GPx1<br />
in den Kryptengründen des Kolons<br />
drastisch erhöht<br />
Um die Untersuchungen zur Funktion der<br />
GPx2 in der entzündungsgetriebenen<br />
Kolonkanzerogenese vorzubereiten, charakterisierten<br />
wir zunächst die Aus wir -<br />
kungen einer Ausschaltung (Knockout)<br />
des Gens <strong>für</strong> die GPx2. Jeweils 14 Wild typund<br />
14 GPx2-Knockout-Mäuse wurden<br />
wie oben beschrieben auf den moderaten<br />
Selenmangel und die adäquate Selen -<br />
versorgung eingestellt. Zusätzlich bekamen<br />
jeweils 14 Tiere pro Genotyp selensupplementiertes<br />
Futter (0,6 mg/kg
Futter). Je vier Tiere wurden im Alter von<br />
12 Wochen getötet. Entgegen den Er war -<br />
tungen war in den selenversorgten GPx2-<br />
Knockout-Tieren die totale GPx-Aktivität<br />
über den ganzen Intestinaltrakt erhöht.<br />
Mithilfe immunhistochemischer Metho -<br />
den konnte ein starker Anstieg der GPx1,<br />
insbesondere in den Kryptengründen des<br />
Kolons nachgewiesen werden, in denen<br />
sonst nur GPx2 exprimiert ist (Abb. �3 ). Die<br />
verbleibenden zehn Tiere wurden im Alter<br />
von 21 Wochen getötet. Die GPx2-Knock -<br />
out-Tiere wiesen eine starke Erhöhung<br />
apoptotischer Zellen in den Krypten -<br />
gründen auf (Abb. �4 ), die durch Selen gabe<br />
nicht völlig verhindert werden konnte.<br />
Somit kann die hochregulierte GPx1-<br />
Expression den Verlust an GPx2 nicht vollständig<br />
ersetzen. Die GPx2 scheint daher<br />
A<br />
B<br />
C<br />
�3 Immunohistochemischer Nachweis von<br />
GPx1 und GPx2 im Kolon von Wildtyp (Wt)und<br />
GPx2-Knockout (KO)-Mäusen.<br />
GPx2-Färbung in selenarmen Wt-Mäusen (A),<br />
GPx1-Färbung in selenadäquaten (B) und<br />
selenarmen (C) GPx2-KO-Mäusen. Man sieht<br />
die noch vorhandene GPx2-Expression im<br />
Kryptengrund von selenarmen Wt-Tieren (A),<br />
die in den GPx2-KO-Mäusen durch GPx1<br />
ersetzt ist (C). Hier ist GPx1 in den Krypten -<br />
spitzen nicht mehr exprimiert, während sie<br />
im selenadäquaten Zustand (B) deutlich zu<br />
sehen ist.<br />
wichtiger als die GPx1 zu sein, um ein<br />
durch Apoptose verursachtes Absterben<br />
der Zellen in den Kryptengründen zu verhindern.<br />
Bestimmte Glucosinolate können die<br />
Wirkung anderer behindern<br />
Glucosinolate werden generell als ge -<br />
sund heitsfördernd betrachtet. Die Auf -<br />
nahme von Glucosinolaten, insbesondere<br />
solcher, die in Gemüsen der Spezies<br />
Brassicaceae vorkommen, korreliert negativ<br />
mit dem Risiko, an Krebs zu erkranken.<br />
Diese Assoziation ist stärker ausgeprägt<br />
als die zwischen dem Auftreten von Krebs<br />
und der Aufnahme von Obst und Gemüse<br />
im Allgemeinen. Das Glucosinolat-<br />
Muster in Pflanzen kann variieren und die<br />
Gehalte an be stimmten Glucosinolaten<br />
sind abhängig von der Wachstumsphase<br />
oder den Kulturbedingungen. Zum<br />
Beispiel enthalten Samen oder Sprossen<br />
höhere Kon zentrationen an Glucosino -<br />
laten als reife Pflanzen. Zu den am besten<br />
untersuchten Glucosinolaten gehört<br />
Glucoraphanin, von dem durch Ein wir -<br />
kung des Enzyms Myrosinase Sulfora -<br />
phan abgespalten wird. Als elektrophile<br />
Substanz aktiviert Sulforaphan den<br />
Transkriptionsfaktor Nrf2, der an das<br />
sogenannte antioxidant responsive element<br />
(ARE) bindet, das korrekter mit<br />
electrophile responsive element (EpRE)<br />
bezeichnet wird. Während Sulforaphan in<br />
dieser Hinsicht intensiv untersucht<br />
wurde, sind diesbezügliche Funktionen<br />
von Spaltprodukten anderer Glucosino late<br />
wie z. B. vom Indolgluco sinolat Neogluco -<br />
brassicin weitgehend unbekannt. Auch<br />
Funktionen von Gluco sinolat-Kombi -<br />
nationen sind nicht be kannt. Wir testeten<br />
deshalb Myrosinase-behandeltes Glu co -<br />
raphanin und Neoglucobrassicin hinsichtlich<br />
ihrer Fähigkeit, den GPx2-<br />
Promotor zu aktivieren, da wir die GPx2 als<br />
neues Zielenzym <strong>für</strong> Nrf2 identifiziert<br />
hatten. Weiter testeten wir, ob sich hydrolysierte<br />
Glucosinolate in ihrer Wirkung<br />
verstärken, unbeeinflusst bleiben oder<br />
sich gar gegenseitig behindern. Intaktes<br />
Glucoraphanin hatte keinen Einfluß<br />
auf die GPx2-Promotoraktivität, während<br />
hydrolysiertes Glucoraphanin sie deutlich<br />
aktivierte. Die durch Glucora phanin ver -<br />
ursachte Stimulierung des Promotors<br />
wurde durch hydrolysiertes Neogluco -<br />
brassicin deutlich gehemmt (Abb. �5 A).<br />
Die Hemmung der Promotor aktivierung<br />
war abhängig vom Vorhan den sein eines<br />
intakten xenobiotics responsive elements<br />
(XRE), das sich etwa 900 bp in 5’-Richtung<br />
vom EpRE entfernt auf dem Promotor<br />
67<br />
the effects of GPx2 KO. Groups of 14 Wt<br />
and GPx2 KO animals each were<br />
adapted to the moderate seleniumdeficient<br />
or non-deficient state as<br />
described above. In addition, 14 animals<br />
of each genotype were fed a seleniumsupplemented<br />
diet (0.6 mg/kg diet).<br />
Four animals of each group were sacrificed<br />
at the age of 12 weeks. An unexpected<br />
increase in total GPx activity was<br />
found throughout the intestine in selenium-fed<br />
GPx2 KO animals. Immuno -<br />
histochemistry revealed a strong<br />
increase of GPx1 in the colon and<br />
ileum, especially in crypt bases where<br />
normally only GPx2 is localized (Fig. �3 ).<br />
The remaining animals were sacrificed<br />
at the age of 21 weeks. Loss of GPx2 was<br />
accompanied by an increase of apoptotic<br />
cells in colonic crypt bases, which<br />
could not be completely prevented by<br />
selenium supplementation (Fig. �4 ).<br />
Thus, increase of GPx1 expression was<br />
unable to completely compensate for<br />
loss of GPx2. The findings corroborate a<br />
major role of GPx2 in preventing apoptotic<br />
cell death in the crypt bases.<br />
Certain glucosinolates can hamper the<br />
efficacies of others. Glucosinolates (GLS)<br />
are generally considered to promote<br />
health. The intake of GLS, especially<br />
those of Brassica vegetables, is<br />
inversely correlated with the cancer<br />
risk, and this association is stronger<br />
than those between cancer and fruits<br />
and vegetables in general. GLS patterns<br />
vary in plants and individual GLS contents<br />
change with growth phase and<br />
culture conditions. Seeds or sprouts, for<br />
example, contain higher GLS concentrations<br />
than mature plants. The most<br />
extensively studied GLS is glucoraphanin<br />
(GRA), from which sulforaphane<br />
(SFN) is released by myro -<br />
sinase-catalyzed hydrolysis. As an<br />
electrophilic compound, SFN activates<br />
the transcription factor Nrf2, which<br />
binds to the so-called antioxidant<br />
response element (ARE), more correctly<br />
�3 Immunohistochemical detection of<br />
GPx1 and GPx2 in the colon of wild-type<br />
(Wt) and GPx2 KO mice.<br />
Staining of GPx2 in selenium-poor Wt mice<br />
(A), of GPx1 in selenium-adequate (B) and<br />
selenium-poor (C) GPx2 KO mice. The still<br />
detectable expression of GPx2 in the crypt<br />
ground in selenium-poor GPx2 KO mice is<br />
distinctly visible (A), as is the replacement<br />
of GPx2 by GPx1 in this area in GPx2 KO<br />
animals (C). Here the GPx1 is no longer<br />
expressed, whereas it is clearly visible in<br />
the selenium-adequate state (B).
68<br />
�4 Increased apoptosis in crypt grounds of<br />
the colon of selenium-poor GPx2 KO mice.<br />
Apoptosis was counted in 300 crypts per<br />
animal and expressed as number of<br />
apoptotic cells/100 crypts. Bars with<br />
patterned background are wild-type (Wt);<br />
plain bars, GPx2 KO animals. Increasing<br />
red-brown color indicates increasing<br />
selenium state. Shown are means → SD<br />
(n = 10), ***p
�6 Stimulierung der �-Hexosaminidasedegranulation von RBL 2H3-Zellen durch �-Tocopherol<br />
Die Zellen wurden 24 Stunden in 6 Well Platten inkubiert und danach weitere 24 Stunden mit<br />
100 μM Tocopherol oder Trolox bzw. Lösungsmittelkontrolle inkubiert. Danach wurden die<br />
Zellen mit 10 nM Phorbol Myristat Acetat (PMA)/1μM Ionomycin stimuliert. Die freigesetzte<br />
�-Hexosaminidase wurde zu den angegebenen Zeiten bestimmt und als Nettodegranulation<br />
ausgedrückt. Die Daten wurden als Prozent der totalen �-Hexosamindaseaktivität (zellulär und<br />
freigesetzt) berechnet. Die angegebenen Daten sind MW ± SD (n = 5). **p
70<br />
Drittmittelprojekte<br />
External Funding<br />
Synergien von Selen und Sulforaphan<br />
in der Prävention der Kolonkanzero -<br />
genese durch Induktion der gastrointestinalen<br />
Glutathionperoxidase<br />
Finanzierung: DFG<br />
Laufzeit: 01.07.2007 – 30.06.2010<br />
Vorhaben: BioMed, Verbundprojekt:<br />
Verbesserte Gewinnung und Verarbei -<br />
tung diätetischer Glucosinolate sowie<br />
die Charakterisierung ihrer potenziellen<br />
Funktion in der Prävention von Darm -<br />
krebs, Teilprojekt 4<br />
Finanzierung: BMBF<br />
Laufzeit: 01.05.<strong>2009</strong> – 30.04.2012<br />
Untersuchung von Brassica-Nutzpflan -<br />
zen und individuellen gentoxischen<br />
Inhaltsstoffen auf kanzerogene Wir -<br />
kung in konventionellen und humanisierten<br />
Mausmodellen<br />
Finanzierung: WGL Pakt <strong>für</strong> Innovation<br />
und Forschung<br />
Laufzeit: 01.01.<strong>2009</strong> – 31.12.2011<br />
Untersuchung des Einflusses von spezifischen<br />
Glucosinolaten aus Brassica-<br />
Gemüsen auf die Expression von<br />
Sulfiredoxin (Srx), einem neuen Target<br />
<strong>für</strong> den zentralen Transkriptionsfaktor<br />
Nrf2<br />
Finanzierung: <strong>Institut</strong> Danone <strong>für</strong> Er -<br />
nährung e. V.<br />
Laufzeit: 01.03.<strong>2009</strong> – 28.02.2010<br />
Ausgewählte Publikationen<br />
Selected Publications<br />
Originalarbeiten/Original Papers<br />
Florian, S., Krehl, S., Löwinger, M., Kipp, A.,<br />
Banning, A., Esworthy, S., Chu, F.F.,<br />
Brigelius-Flohé, R.: Loss of GPx2 increases<br />
apoptosis, mitosis, and GPx1 expression in<br />
the intestine of mice. Free Radic. Biol. Med.<br />
49, 1694–1702 (2010).<br />
Haack, M., Löwinger, M., Lippmann, D.,<br />
Kipp, A., Pagnotta, E., Iori, R., Monien, B.H.,<br />
Glatt, H., Brauer, M.N., Wessjohann, L.A.,<br />
Brigelius-Flohé, R.: Breakdown products of<br />
neoglucobrassicin inhibit activation of<br />
Nrf2 target genes mediated by myrosinase-derived<br />
glucoraphanin hydrolysis<br />
products. Biol. Chem. 391, 1281–1293<br />
(2010).<br />
Hemmerling, J., Nell, S., Kipp, A., Schu -<br />
mann, S., Deubel, S., Haack, M., Brigelius-<br />
Flohé, R.: Alpha-Tocopherol enhances<br />
degranulation in RBL-2H3 mast cells. Mol.<br />
Nutr. Food Res. 54, 652–660 (2010).<br />
Hrdina, J., Banning, A., Kipp, A., Loh, G.,<br />
Blaut, M., Brigelius-Flohé, R.: The gastro -<br />
intestinal microbiota affects the selenium<br />
status and selenoprotein expression<br />
in mice. J. Nutr. Biochem. 20, 638–648<br />
(<strong>2009</strong>).<br />
Kipp, A., Banning, A., van Schothorst, E. M.,<br />
Méplan, C., Schomburg, L., Evelo, C., Coort,<br />
S., Gaj, S., Keijer, J., Hesketh, J., Brigelius-<br />
Flohé, R.: Four selenoproteins, protein<br />
biosynthesis, and Wnt signalling are particularly<br />
sensitive to limited selenium<br />
intake in mouse colon. Mol. Nutr. Food Res.<br />
53, 1561–1572 (<strong>2009</strong>).<br />
Meinl, W., Sczesny, S., Brigelius-Flohé, R.,<br />
Blaut, M., Glatt, H.: Impact of gut microbiota<br />
on intestinal and hepatic levels of<br />
phase 2 xenobiotic-metabolizing enzy -<br />
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1179–1186 (<strong>2009</strong>).<br />
Müller, M., Banning, A., Brigelius-Flohé, R.,<br />
Kipp, A.: Nrf2 target genes are induced<br />
under marginal selenium-deficiency.<br />
Genes Nutr. 5, 297–307 (2010).<br />
Song, H., Bergstrasser, C., Rafat, N., Höger,<br />
S., Schmidt, M., Endres, N., Goebeler, M.,<br />
Hillebrands, J.L., Brigelius-Flohé, R.,<br />
Banning, A., Beck, G., Loesel, R., Yard, B.A.:<br />
The carbon monoxide releasing molecule<br />
(CORM-3) inhibits expression of vascular<br />
cell adhesion molecule-1 and E-selectin<br />
independently of heam oxygenase-1<br />
expression. Br. J. Pharmacol. 157, 769–780<br />
(<strong>2009</strong>).<br />
Übersichtsarbeiten/Reviews<br />
Brigelius-Flohé, R.: Vitamin E: The shrew<br />
waiting to be tamed. Free Radic. Biol. Med.<br />
46, 543–554 (<strong>2009</strong>).<br />
Brigelius-Flohé, R., Kipp, A.: Glutathione<br />
peroxidases in different stages of carcinogenesis.<br />
Biochim. Biophys. Acta – General<br />
Subjects. 1790, 1555–1568 (<strong>2009</strong>).<br />
Buchbeiträge/Book Articles<br />
Brigelius-Flohé, R.: Vitamine – Therapie<br />
des Vitaminmangels. In: Aktories, K.,<br />
Förster mann, U., Hofmann, F., Starke, K.<br />
(eds.) Allgemeine und spezielle Pharma -<br />
kologie und Toxikologie. Elsevier, Urban<br />
und Fischer, München, 10. Auflage, 753–<br />
771 (<strong>2009</strong>).<br />
Brigelius-Flohé, R.: Stoffwechsel der<br />
Mikronährstoffe. In: Schartl, M., Gessler,<br />
M., von Eckardstein, A. (eds) Biochemie<br />
und Molekularbiologie des Menschen,<br />
Elsevier, Urban und Fischer, München, 1.<br />
Auflage, 877–892 (<strong>2009</strong>).<br />
Herausgeberschaften/Editors<br />
Brigelius-Flohé, R.: Special issue: Widened<br />
Horizon of Vitamin E Research. Mol. Nutr.<br />
Food Res. 54, Issue 5 (2010).<br />
Sonstiges/Others<br />
Brigelius-Flohé, R.: Commentary: oxidative<br />
stress reconsidered. Genes Nutr. 4, 161–<br />
163 (<strong>2009</strong>).<br />
Brigelius-Flohé, R.: Widened horizon of<br />
vitamin E research. Mol. Nutr. Food Res. 54,<br />
581 (2010).
Im Max-Rubner-Laboratorium (MRL) ist<br />
die zentrale Tierhaltung des DIfE untergebracht.<br />
Entsprechend der wissenschaftlichen<br />
Fragestellung des <strong>Institut</strong>s etablieren<br />
und charakterisieren Wissenschaftler hier<br />
zusammen mit Mitarbeitern des MRL<br />
spezielle Maus- und Rattenstämme, um<br />
die Ursachen des Metabolischen Syn -<br />
droms sowie die Zusammenhänge zwischen<br />
Ernährung und Darmkrebsent -<br />
stehung zu erforschen. Dabei stellt die<br />
Zucht spezieller Mauslinien mit be -<br />
stimmten genetischen Dispositionen<br />
einen besonderen Schwerpunkt dar.<br />
Um den zunehmenden Ansprüchen<br />
der wissenschaftlichen Arbeitsgruppen<br />
gerecht werden zu können, wird gegenwärtig<br />
die Haltungskapazität <strong>für</strong> Maus -<br />
modelle erweitert. Gleichzeitig werden die<br />
technischen Anlagen des MRL überholt<br />
und modernisiert. In diesem Zusam men -<br />
hang werden die baulichen, organisatorischen<br />
und hygienischen Rahmenbedin -<br />
gungen überarbeitet und angepasst.<br />
Das MRL-Personal berät die tierexperimentell<br />
tätigen Wissenschaftler in Fra gen<br />
der Antragstellung <strong>für</strong> Tierversuche und<br />
unterstützt sie bei der Versuchsdurchfüh -<br />
rung.<br />
Darüber hinaus bilden die Mitarbeiter<br />
des MRL Tierpfleger, Biologielaboranten<br />
und Studenten aus.<br />
Nachstehend genannte Techniken er -<br />
möglichen die Umsetzung der wissenschaftlichen<br />
Fragestellungen:<br />
Spezielle Techniken im MRL:<br />
• Energie- und Substratumsatz messun -<br />
gen (indirekte Kalorimetrie) bei verschiedenen<br />
Umgebungstemperaturen<br />
• quantitative Erfassung von Stoffwech -<br />
sel produkten<br />
Max-Rubner-Laboratorium (MRL)<br />
Leitung: Dr. Reinhart Kluge<br />
• zeitliche und quantitative Erfassung der<br />
Nahrungs- und Wasseraufnahme sowie<br />
Nahrungspräferenzen<br />
• Messung der Körpertemperatur und der<br />
Bewegungsaktivität<br />
• Bestimmung der Körperzusammen set -<br />
zung am lebenden Tier mit Hilfe von<br />
Röntgenstrahlung (DEXA) sowie Kern -<br />
spinresonanz (NMR)<br />
• Messung der organ- bzw. gewebs -<br />
spezifischen Fettverteilung mit Hilfe der<br />
Computertomographie<br />
• Transponder- und Minipumpenimplan -<br />
ta tion, um kontinuierliche Messungen<br />
verschiedener Parameter und konti nuierliche<br />
Wirkstoffapplikationen zu ermög -<br />
lichen<br />
• Generierung, Zucht und Haltung gnotobiotischer<br />
Ratten und Mäuse<br />
• Zucht von genetisch kontrollierten Spe -<br />
zialstämmen bei der Maus<br />
• Herstellung und Pelletierung spezieller<br />
Futtermischungen<br />
Technische Mitarbeiter/innen<br />
Henry Bednarczyk<br />
Ariane Edwards<br />
Ines Grüner<br />
Siegfried Güldenpenning<br />
Viviane Haß<br />
Katrin Köllner<br />
Swetlana König<br />
Janet Krause<br />
Janina Kröner<br />
Ute Lehmann<br />
Jasmin Mattern<br />
Carola Plaue<br />
Stephanie Sartig<br />
Andreas Schnaak<br />
Roger Schulz<br />
Elvira Steinmeyer<br />
Elke Thom<br />
Astrid Wagner-Hopf<br />
Kerstin Weinert<br />
Max Rubner Laboratory (MRL)<br />
Head: Dr. Reinhart Kluge<br />
71<br />
DIfE’s central animal-housing facility is<br />
located at the Max Rubner Laboratory<br />
(MRL). Targeting the research questions<br />
of the institute, researchers along with<br />
MRL personnel have established and<br />
characterized special mouse and rat<br />
strains designed to investigate the<br />
causes of the metabolic syndrome and<br />
the links between nutrition and colon<br />
cancer development. Special emphasis<br />
is placed on breeding strains of mice<br />
with certain genetic dispositions.<br />
In order to meet the growing requirements<br />
of the research groups, the<br />
housing capacity for mouse models is<br />
presently being increased. The framework<br />
of the structural, organizational,<br />
and hygienic conditions will be revised<br />
and adapted accordingly.<br />
MRL personnel advises researchers<br />
involved in animal experimentation,<br />
including the necessary applications,<br />
and assists them in experimental procedures.<br />
The staff of MRL also trains laboratory<br />
animal caretakers, biological<br />
laboratory technicians, and students.<br />
The following techniques have been<br />
established for experiments addressing<br />
the research questions of DIfE:<br />
Special techniques at MRL:<br />
• Assessment of energy expenditure<br />
and metabolic turnover (indirect<br />
calorimetry) at different ambient<br />
temperatures<br />
• Quantitative determination of metabolic<br />
products<br />
• Time course and quantitative assessment<br />
of nutrient and water uptake,<br />
also recording of dietary preferences<br />
• Monitoring of body temperature and<br />
physical activity<br />
• Body composition analysis of live animals<br />
using x-rays (DEXA) and nuclear<br />
magnetic resonance (NMR)<br />
• Measurement of fat distribution in<br />
organs or tissues using computed<br />
tomography (CT) scans<br />
• Implantation of transponders and<br />
micropumps to permit continuous<br />
monitoring of various parameters<br />
and application of active substances<br />
• Generation, breeding, and care of<br />
gnotobiotic rats and mice<br />
• Breeding of genetically defined<br />
strains of mice<br />
• Preparation and pelletization of special<br />
diets
72<br />
Ehrungen und Forschungspreise<br />
Honors and Awards<br />
Hadi Al-Hasani (EXO):<br />
Roberto De Pirro Memorial Lecture, XIth International<br />
Symposium on Insulin Receptors and Insulin Action,<br />
Naples, I, 2010<br />
Hadi Al-Hasani, Alexandra Chadt (EXO):<br />
Menarini-Projektförderung der Deutschen Diabetes<br />
Gesellschaft, <strong>2009</strong><br />
Galenus-von-Pergamon-Preis der Ärztezeitung, <strong>2009</strong><br />
Anne Brockhoff (MOGE):<br />
Nachwuchswissenschaftler-Preis der<br />
Landeshauptstadt Potsdam, 2010<br />
Alexandra Chadt (EXO):<br />
Nominierung der Sektion C <strong>für</strong> den Nachwuchspreis<br />
der Leibniz-Gemeinschaft, 2010<br />
Özlem Gögebakan (KLE):<br />
Schoeller Junkmann Preis der Deutschen Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Endokrinologie und der Schering-Stiftung, <strong>2009</strong><br />
Hans-Georg Joost (PHA):<br />
Paul-Langerhans-Medaille der Deutschen Diabetes-<br />
Gesellschaft, 2010<br />
Henriette Kirchner, International Leibniz Graduate<br />
School „Sensory, Endocrine, and Metabolic Control of<br />
Food Choice“ (PHA, Cincinnati):<br />
Publikationspreis <strong>für</strong> Nachwuchswissen -<br />
schaftler/innen des Leibniz-Kollegs der Universität<br />
Potsdam, 2010<br />
Ines Middelbeck (KLE):<br />
Oecothrophica Preis <strong>für</strong> die beste Diplomarbeit im<br />
Bereich Humanernährung des Verbands der<br />
Oecotrophologen, <strong>2009</strong><br />
Mike-Freya Müller (BIM):<br />
Diplom-/Masterpreis der Gesellschaft <strong>für</strong> Biochemie<br />
und Molekularbiologie, <strong>2009</strong><br />
Gisela Olias (PR/ÖA), Susanne Klaus (EST):<br />
Das gemeinsame Projekt „Energie aus Nahrung“ war<br />
Finalist beim Wettbewerb „Wissenschaft interaktiv<br />
2010“ der Initiative Wissenschaft im Dialog und des<br />
Stifterverbands <strong>für</strong> die Deutsche Wissenschaft<br />
(präsentiert vom 5.-11. Juni 2010 auf dem<br />
Wissenschaftssommer in Magdeburg).<br />
Stephan Scherneck (PHA):<br />
Förderpreis der Deutschen Diabetes Gesellschaft, 2010<br />
Heike Vogel (PHA):<br />
Michelson-Preis <strong>für</strong> die beste Promotion <strong>2009</strong>/10 der<br />
Universität Potsdam, 2010<br />
Ehrungen, Forschungspreise und Dissertationen<br />
Honors, Awards and Dissertations<br />
Posterpreise · Poster prizes<br />
Krasimira Aleksandrova (EPI):<br />
European EPIC Conference on Nutrition,<br />
Lifestyle and the Prevention of Obesity and<br />
Chronic Diseases, Barcelona, E, <strong>2009</strong><br />
Janine Dokas (EXO):<br />
4. Herbsttagung der Deutschen Diabetes-<br />
Gesellschaft und 26. Jahrestagung der<br />
Deutschen Adipositas-Gesellschaft, Berlin,<br />
2010<br />
Alexander Jaschke (DIAB):<br />
Presentation Award, 1st International Sym -<br />
po sium for PhD students on Protein Traf ficking<br />
in Health and Disease, Hamburg, 2010<br />
Gunnar Loh (GAMI):<br />
3rd Seeon Conference, Deutsche Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Hygiene und Mikrobiologie, Section<br />
Microbiota, Probiota and Host, Chiemsee, 2010<br />
Maria Pudenz (ETOX):<br />
25. Tagung der Gesellschaft <strong>für</strong> Umwelt-<br />
Mutationsforschung, Potsdam, 2010<br />
Rita Schüler (KLE):<br />
53. Symposium der Deutschen Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Endokrinologie, Leipzig, 2010<br />
Madlen Schütze (EPI):<br />
Conference on Epidemiology and Public<br />
Health in an Evolving Europe (EUROEPI),<br />
Florenz, I, 2010<br />
Sara Schumann (GAMI):<br />
1. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Mukosale Immunologie und Mikrobiom,<br />
Stuttgart, 2010<br />
Korinna Wend (ETOX):<br />
Annual Meeting of UK Environmental<br />
Mutagen Society, Leeds, UK, <strong>2009</strong><br />
Steffen Wohlgemuth (GAMI):<br />
2nd Seeon Conference, Deutsche Gesell schaft<br />
<strong>für</strong> Hygiene und Mikrobiologie, Section Micro -<br />
biota, Probiota and Host, Chiemsee, <strong>2009</strong><br />
Habilitationen · Habilitations<br />
Dietmar Krautwurst (MOGE):<br />
Functional genomics of olfactory receptors –<br />
odorant coding at the receptor level.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät,<br />
2010<br />
Berufungen · Appointments<br />
Hadi Al-Hasani (EXO):<br />
W3-Professur Pathobiochemie, <strong>Deutsches</strong><br />
Diabetes-Zentrum und Heinrich-Heine<br />
Universität Düsseldorf, 2010 (angenommen)<br />
W2-Professur Physiologie, Universität Leipzig,<br />
2010 (abgelehnt)<br />
Tobias Pischon (BMK):<br />
W3-Professur Molekulare Epidemiologie,<br />
Max-Delbrück-Centrum und Charité Univer -<br />
sitätsmedizin Berlin, 2010 (angenommen)<br />
Annette Schürmann (DIAB):<br />
W3-Professur Experimentelle Diabetologie,<br />
Universität Potsdam und <strong>Deutsches</strong> <strong>Institut</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Ernährungsforschung</strong> Potsdam-<br />
Rehbrücke, <strong>2009</strong> (angenommen)<br />
W3-Professur Pathobiochemie, <strong>Deutsches</strong><br />
Diabetes-Zentrum und Heinrich-Heine<br />
Universität Düsseldorf, <strong>2009</strong> (abgelehnt)<br />
Dissertationen · Dissertations<br />
Janin Andres (KLE):<br />
Regulation der 11beta-Hydroxysteroid<br />
Dehydrogenase Typ 1.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />
Verena Behrens (PHA):<br />
Die Rolle des Glucosetransporters 8 (Slc2a8)<br />
in der Regulation der Glucosehomöostase,<br />
der Spermienmotilität sowie des Verhaltens.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />
Anne Brockhoff (MOGE):<br />
Struktur-Funktionsbeziehung menschlicher<br />
Bitterrezeptoren.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />
Hella Brönneke (PHA):<br />
Pathogenese von Adipositas und Diabetes<br />
mellitus in der NZO-Maus.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />
Alexandra Chadt (PHA):<br />
Functional Characterization of a Novel<br />
Candidate Gene for Obesity, Tbc1d1.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />
Zorabel Cordero Gonzáles (EPI):<br />
Vitamin E intake and cardiovascular diseases<br />
in the EPIC-Potsdam-Study.<br />
TU Berlin, Public Health, 2010<br />
Gisela Dobbernack (ETOX):<br />
Konstruktion und Charakterisierung<br />
transgener Mauslinien <strong>für</strong> humane<br />
Sulfotransferasen als Modellsysteme <strong>für</strong> eine<br />
SULT-vermittelte metabolische Aktivierung.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong>
Claudia Donath (ETOX):<br />
Sulfotransferase-vermittelte Genotoxizität<br />
von benzylischen Metaboliten alkylierter<br />
polyzyklischer aromatischer<br />
Kohlenwasserstoffe.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />
Tanja Dreja (PHA):<br />
Microarray-basierte Expressionsanalyse des<br />
weißen Fettgewebes der NZO-Maus sowie<br />
der Langerhans‘schen Inseln der NZL-Maus:<br />
Zwei Modelle <strong>für</strong> das metabolische Syndrom.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />
Dagmar Drogan (EPI):<br />
Quantifizierung des Einflusses intermediärer<br />
Variablen auf Risikobeziehungen am Beispiel<br />
der Assoziation zweier Adipositasmaße zum<br />
Myokardinfarkt-Risiko.<br />
TU Berlin, Fakultät Wirtschaft und<br />
Management, <strong>2009</strong><br />
Maika Friedrich (EST):<br />
Wirkung von Teecatechin<br />
Epigallocatechingallat auf den<br />
Energiestoffwechsel der Maus.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, 2010<br />
Christiana Hanisch (GAMI):<br />
Die Wirkung eines Synbiotikums auf die<br />
Zusammensetzung der intestinalen<br />
Mikrobiota, die fäkale Exkretion von<br />
kurzkettigen Fettsäuren sowie ausgewählte<br />
Parameter der Darmfunktion bei über 65jährigen<br />
Frauen und Männern.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, 2010<br />
Deike Hesse (DIAB):<br />
Die Rolle des trans-Golgi-Proteins ARFRP1 <strong>für</strong><br />
den Glucose- und Lipidmetabolismus in der<br />
Leber und im Fettgewebe der Maus.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, 2010<br />
Anne-Kathrin Illner (EPI):<br />
Design characteristics of a European Food<br />
Propensity Questionnaire in relation to<br />
Feasibility of use and Performance.<br />
TU Berlin, Fakultät Wirtschaft und<br />
Management, 2010<br />
Alexander Jaschke (DIAB):<br />
Einfluss der GTPase ARFRP1 auf intestinale<br />
Absorption von Makronährstoffen, FU Berlin,<br />
FB Biologie, Chemie, Pharmazie, 2010<br />
Angela Kohl (KLE):<br />
Einfluss zweier unlöslicher Ballaststoffe auf<br />
ausgesuchte Parameter des Metabolischen<br />
Syndroms bei übergewichtigen/adipösen<br />
gesunden Erwachsenen.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />
Katja Leicht (PHA):<br />
Positionelle Klonierung von Tbc1d1 als<br />
Kandidatengen <strong>für</strong> Adipositas.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />
Anna Kipp (BIM):<br />
Selen, Selenoproteine und der Wnt-<br />
Signalweg – Regulation der gastro intestina -<br />
len Glutathionperoxidase durch beta-Catenin<br />
und Beeinflussung des Wnt-Signalwegs<br />
durch den Selenstatus.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />
Sandra Nell (BIM):<br />
Vitamin E und der vesikuläre Transport:<br />
Untersuchungen zu den genregulatorischen<br />
Funktionen von Vitamin E mittels Microarrayund<br />
real time PCR-Analysen in der Maus und<br />
funktionellen in vitro Assays in RBL-2H3 Zellen.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />
Olga Pivovarova (KLE):<br />
Bedeutung des Insulin Degrading Enzyms <strong>für</strong><br />
die Pathogenese des Diabetes mellitus Typ 2.<br />
Charité Universitätsmedizin Berlin, 2010<br />
Nicole Reichardt (GAMI):<br />
Die Abbaubarkeit hochmolekularer<br />
Inhaltsstoffe des Kaffeegetränks durch die<br />
humane Darmmikrobiota.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />
Heike Vogel (PHA):<br />
Identifizierung, Charakterisierung und<br />
Eingrenzung eines Suszeptibilitätslocus<br />
(Nob3) <strong>für</strong> Adipositas und Hyperglykämie im<br />
Mausgenom.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, <strong>2009</strong><br />
Korinna Wend (ETOX):<br />
Konstruktion und toxikologische Nutzung<br />
von transgenen Mäusen mit den allelischen<br />
Varianten von humanen SULT1A-Genen.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, 2010<br />
Steffen Wohlgemuth (GAMI):<br />
Microbial and host factors associated with<br />
chronic intestinal inflammation of the<br />
Interleukin-10 deficient mouse.<br />
Universität Potsdam, Math.-Nat. Fakultät, 2010<br />
73
74<br />
<strong>2009</strong><br />
Rehbrücker Kolloquien<br />
Rehbrücker Lectures<br />
Veranstaltungen<br />
Lectures and Conferences<br />
21.01.<strong>2009</strong> Cora Weigert Transcriptional and posttranslational regulation of IRS proteins –<br />
Universität Tübingen implications for health and disease<br />
04.02.<strong>2009</strong> Christopher Horst Lillig Oxidative stress, thiol redox control and the thioredoxin and<br />
Philipps Universität Marburg glutaredoxin systems<br />
11.02.<strong>2009</strong> Hartmut Schlüter Identification of disease associated proteases with proteomics<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
04.03.<strong>2009</strong> Markus Tiedge Mitochondriale Dysfunktionen in Beta-Zellen – Bedeutung <strong>für</strong> die<br />
Universität Rostock Diabetespathogenese<br />
30.03.<strong>2009</strong> Anthony Sclafani The Role of Mouth and Gut Taste Systems in Food Preferences<br />
Brooklyn College, New York, USA<br />
08.04.<strong>2009</strong> Mark Mc Carthy Thinking big: Finding genes influencing type 2 diabetes, obesity and<br />
Oxford Centre for Diabetes, Endocrinology related traits<br />
and Metabolism (OCDEM), UK<br />
10.06.<strong>2009</strong> Verena Keitel Localization and function of the G-protein coupled, membrane-bound<br />
Universitätsklinikum Düsseldorf bile acid receptor TGR5 in the liver<br />
17.06.<strong>2009</strong> Günter Vollmer Short and long term effects of plant derived estrogens in combination<br />
TU Dresden with ovarian hormones / in vivo<br />
01.07.<strong>2009</strong> Thomas Illig A genomewide perspective of genetic variation in human metabolism<br />
Helmholtz Zentrum München<br />
15.07.<strong>2009</strong> Shlomo Sasson Lipid peroxidation products interact with PPAR-delta to regulate the<br />
The Hebrew University, Jerusalem, IL glucose transport system in vascular endothelial cells<br />
17.07.<strong>2009</strong> Berthold Hocher Fetale Programmierung von Herz-Kreislaufkrankheiten –<br />
Charité Universitätsmedizin Berlin Molekulare Mechanismen<br />
09.09.<strong>2009</strong> Ursula Seidler Coupling of Nutrient and Electrolyte Transporters in the Small Intestine<br />
Medizinische Hochschule Hannover<br />
15.09.<strong>2009</strong> Sigrun Korsching Evolution and function of olfactory receptor gene families<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Genetik der Universität zu Köln<br />
14.10.<strong>2009</strong> Maret Traber Vitamin E Update<br />
Oregon State University, USA<br />
25.11.<strong>2009</strong> Andres Metspalu The Estonian Genome Project and genetic structure of Europeans<br />
University of Tartu, EST<br />
16.12.<strong>2009</strong> Geoffrey D. Holman Identification of sites of regulation of GLUT4 traffic<br />
University of Bath, UK
Rehbrücker Kolloquien 2010<br />
Rehbrücker Lectures 2010<br />
13.01.2010 Annette Beck-Sickinger Molecular targets of adipositas related diseases<br />
Universität Leipzig<br />
20.01.2010 Anja Zimmermann / Jörk Zwicker Erfindungen, Anmeldestrategien von Patenten und deren Bedeutung<br />
Ascenion GmbH / Kanzlei Dr. Volker Vossius in Forschung und Klinik<br />
27.01.2010 Theo Visser Molecular and clinical aspects of thyroid hormone transporters<br />
Erasmus University Rotterdam, NL<br />
03.02.2010 Fatima Bosch Gene therapy for diabetes mellitus: moving towards the clinic<br />
Universität Barcelona, E<br />
17.03.2010 Kathrin Ohla Electrical neuroimaging of taste in humans<br />
Nestlé Research Center, Lausanne, CH<br />
31.03.2010 Kaisa Poutanen The Healthgrain Project: New Answers and New Questions<br />
VTT Technical Research Centre of Finland, FIN<br />
17.06.2010 Claus Hellerbrand Molecular Mechanisms of Fibrosis Progression in Non-Alcoholic<br />
Universität Regensburg Steatohepatitis<br />
24.06.2010 Lutz Hein Novel adrenergic targets in cardiovascular disease –<br />
Universität Freiburg / <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> from receptors to epigenetics<br />
Experimentelle und Klinische Pharmakologie<br />
30.09.2010 Ronald P. Kühnlein Fat on the fly: Lipid droplets and energy storage control in the<br />
MPI <strong>für</strong> biophysikalische Chemie, Göttingen Drosophila model organism<br />
07.10.2010 Sven Pettersson The Gut Microbiom: A double edged sword regulating host physiology<br />
Karolinska <strong>Institut</strong>et, Stockholm, S<br />
18.10.2010 Nirupa Chaudhari Taste: cells, signals and satiety<br />
Miller School of Medicine,<br />
University of Miami, USA<br />
21.10.2010 Thomas Illig Helfen umfassende -omics Untersuchungen, metabolische<br />
Helmholtz-Zentrum München Erkrankungen besser zu verstehen?<br />
11.11.2010 Daniel Witte Exploring non-traditional complications of diabetes using routine<br />
Steno Diabetes Center, Gentofte, DK registries – a focus on depression and cancer<br />
75
76<br />
Symposien, Workshops, andere Veranstaltungen<br />
Symposia, Workshops, other Events<br />
<strong>2009</strong><br />
25.03.<strong>2009</strong> Workshop European Food Consumption Validation<br />
Jennifer Haubrock (EPI)<br />
09.–13.05.<strong>2009</strong> 29 th Blankenese Conference Protein Processing meets Synaptic Transmission<br />
Prof. Wolfgang Meyerhof (MOGE)<br />
15.05.<strong>2009</strong> Workshop Nutritional Prevention of Diabetes mellitus<br />
PD Dr. Tobias Pischon (EPI)<br />
26.05.<strong>2009</strong> DIfE-Symposium Epidemiologie ernährungsbedingter Funktionsstörungen<br />
Prof. Hans-Georg Joost (PHA)<br />
25.–28.06.<strong>2009</strong> 27. DNSG Konferenz Diabetes and Nutrition Study Group of the EASD<br />
Prof. Andreas F. H. Pfeiffer (KLE)<br />
30.06.<strong>2009</strong> DIfE-Symposium Experimentelle Diabetologie<br />
Prof. Hans-Georg Joost (PHA)<br />
08.–09.07.<strong>2009</strong> BMBF-Meeting Körperliche Aktivität<br />
apl. Prof. Heiner Boeing<br />
Dr. Matthäus Vigl (EPI)<br />
16.11.<strong>2009</strong> DZD Workshop Identification of Genes Conferring Susceptibility for<br />
Prof. Hans-Georg Joost (PHA) Type 2 Diabetes in mice<br />
2010<br />
09.02.2010 Mini-Symposium Elucidation of interactions between bitter taste receptors and their<br />
Prof. Wolfgang Meyerhof (MOGE) agonists and identification of bitter taste antagonists<br />
26.–27.04.2010 Joint Workshop Methods to estimate lifestyle factors for population studies<br />
Almazov Centre und DIfE<br />
08.–12.05.2010 30 th Blankenese Conference Sensory and Metabolic Control of Energy Balance<br />
Prof. Wolfgang Meyerhof (MOGE)<br />
Prof. Hans-Georg Joost (PHA)<br />
27.05.2010 Leibniz-Kolleg Die Biologie des Essverhaltens<br />
Universität Potsdam Hauptvortrag: Prof. Jeffrey Friedman, Rockefeller University, New York,<br />
Prof. Hans-Georg Joost (PHA) USA<br />
12.–15.10.2010 GUM-Tagung (Gesellschaft <strong>für</strong> Food: Genotoxic Ingredients, Metabolism & Biomarkers<br />
Umwelt-Mutationsforschung)<br />
Prof. Hans-Rudolf Glatt (ETOX)<br />
25.–27.10.2010 Joint Workshop Cardiovascular risk factors and cardiometabolic phenotyping in<br />
Almazov Centre und DIfE cohort studies<br />
04.–06.11.2010 DAG-Jahrestagung Interdisziplinär vorbeugen, erkennen und behandeln<br />
(Deutsche Adipositas Gesellschaft)<br />
Prof. Hans-Georg Joost (PHA)<br />
02.12.2010 BIOCLAIMS Mini-Symposium Nutrition Research at the DIfE<br />
Prof. Susanne Klaus (EST)<br />
09.–10.12.2010 International DIfE-Symposium Diabetes Prediction Models: Development, Evaluation, and Application<br />
Prof. Matthias Schulze (MEP)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit <strong>2009</strong>–2010<br />
Wie gefährlich ist Bauchfett? Welche Diät<br />
ist die beste? Wie viel Fleisch ist gesund?<br />
Warum haben wir eine Vorliebe <strong>für</strong><br />
Süßes? Können wir das DIfE besuchen?<br />
Können wir den Deutschen Diabetes-<br />
Risiko-Test® in unserer Zeitschrift abdrucken?<br />
Haben Sie einen Experten zum<br />
Thema Functional Food?<br />
Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus<br />
mehr als 2.500 Fragen, die Journalisten<br />
und Bürger in den letzten zwei Jahren an<br />
die Pressestelle richteten und die wir entweder<br />
an DIfE-Wissenschaftler weiterleiteten<br />
oder selbst beantworteten. In diesem<br />
Zusam menhang fanden zahlreiche<br />
Interviews und Hintergrundgespräche<br />
statt, was in einer enormen Medien -<br />
präsenz resultierte: Das DIfE und seine<br />
Mitarbeiter waren im Berichtszeitraum<br />
176 Mal in Fernseh- und Rundfunk -<br />
beiträgen vertreten und wurden rund<br />
3.440 Mal in nationalen als auch internationalen<br />
Zeitungs-, Internet- und Zeit -<br />
schriftenartikeln zitiert. Eine Auswahl der<br />
Medienpräsenz ist auf den Seiten 80 und<br />
81 wiedergegeben.<br />
Ein Höhepunkt unserer Öffentlichkeits -<br />
arbeit war 2010 die Teilnahme an der<br />
Finalistenrunde des Publikumspreises<br />
„Wissenschaft interaktiv“ im Rahmen des<br />
Wissenschaftssommers in Magdeburg.<br />
Dieser jährlich von „Wissenschaft im<br />
Dialog“ (WID) und dem „Stifterverband <strong>für</strong><br />
die Deutsche Wissenschaft“ ausgeschriebene<br />
Preis soll die Zusammenarbeit zwi -<br />
schen Wissenschaftlern und PR-Schaf -<br />
fenden stärken. Passend zum Wissenschafts<br />
jahr der Energie entwickelten wir<br />
interaktive Exponate zum Thema „Er -<br />
nährung und Energie“.<br />
Darüber hinaus präsentierten wir die<br />
Forschungsarbeiten des DIfE auch erfolgreich<br />
auf zahlreichen weiteren Ver anstal -<br />
tungen. Dies war nicht zuletzt durch das<br />
große Engagement vieler Kolleginnen<br />
und Kollegen möglich, bei denen wir uns<br />
an dieser Stelle ganz herzlich bedanken<br />
möchten.<br />
2010: Das DIfE-Team (v. l. Dr. Gisela Olias, Susann-C. Ruprecht, Birgit Große, Stephanie<br />
Jeran) mit dem Q-Cell Geschäftsführer Dr. Jörg Müller und der Jury-Vorsitzenden Prof.<br />
Dr. Beatrice Dernbach bei der Preisverleihung des Publikumspreises „Wissenschaft inter -<br />
aktiv“ in Magdeburg. Zum ersten Platz hat es zwar leider nicht gereicht, dennoch freuen<br />
wir uns, dass wir die finanzielle Möglichkeit bekommen haben, unsere Exponat-Ideen<br />
umzusetzen und die Exponate auch in den kommenden Jahren nachhaltig <strong>für</strong> die<br />
Öffentlich keitsarbeit nutzen zu können (Foto: Andreas Lander/WID).<br />
2010: The DIfE-team (left to right: Dr. Gisela Olias, Susann-C. Ruprecht, Birgit Große,<br />
Stephanie Jeran) with Q-Cell Managing Director Dr. Jörg Müller and Jury-Chairperson<br />
Prof. Dr. Beatrice Dernbach at the awards ceremony of the audience prize in<br />
“Interactive science” in Magdeburg.<br />
Unfortunately, we did not win first place, but we are pleased that we have received<br />
funding that enabled us to realize our exhibition concepts and make exhibits avail able<br />
to serve public relations for years to come (photo: Andreas Lander/WID).<br />
Press and Public Relations <strong>2009</strong>–2010<br />
77<br />
What are the dangers of abdominal fat?<br />
Which diet works best? How much<br />
meat is good for my health? Why do we<br />
love sweets? May we visit DIfE? May we<br />
print the German Diabetes Risk Score in<br />
our magazine? Do you have an expert<br />
on functional foods?<br />
These are just a few of the more than<br />
2,500 questions addressed to the office<br />
of Press and Public Relations in the past<br />
two years. We answered these questions<br />
ourselves or referred them to DIfE<br />
experts. A prominent media presence<br />
resulted from numerous interviews<br />
and background discussions in this<br />
context. DIfE and its staff were involved<br />
in 176 radio and TV broadcasts and<br />
nearly 3,440 citations in international<br />
newspaper, internet, and magazine<br />
articles. An excerpt of our media presence<br />
is shown on pages 80 and 81.<br />
A highlight of our public relations<br />
work was our participation in 2010 as<br />
one of the finalists of the audience<br />
award “Interactive Science” within the<br />
framework of the Science Summer in<br />
Magdeburg. This prize is sponsored by<br />
“Science in Dialogue” (WID) and the<br />
“Stifterverband <strong>für</strong> die Deutsche<br />
Wissenschaft” to strengthen the<br />
cooperation between scientists and<br />
public relations professionals. We<br />
designed interactive exhibits on<br />
“Nutrition and Energy” especially for<br />
Science Year 2010: The Future of<br />
Energy.<br />
We successfully presented the<br />
research of DIfE at many other events as<br />
well. We are very grateful for the strong<br />
commitment of our colleagues who<br />
made it all possible.
78<br />
In Dialog with the Public (Selection)<br />
<strong>2009</strong><br />
March 12: Campus School Day in<br />
Frankfurt Oder<br />
May 9: Participation in the “Market of<br />
Creativity” at the State Chancellery of<br />
Brandenburg (Europe Day).<br />
June 4–October 1: The “MS Science”<br />
cruises along German waterways. Prof.<br />
Dr. Dr. Hans-Georg Joost (2nd from left)<br />
explains the German Diabetes Risk<br />
Score at a press conference (photo: Ilja<br />
Hendel/WID).<br />
June 13: The Long Night of Science at<br />
Potsdam University<br />
Susann-C. Ruprecht explains the relationship<br />
between eating and body<br />
weight to a young visitor (photo: Karla<br />
Fritze).<br />
June 16: Parliamentary Evening of the<br />
Leibniz Association in Berlin<br />
Prof. Dr. Dr. Hans Georg Joost (r.) talking<br />
with Brandenburg’s Science Minister<br />
Prof. Dr. Johanna Wanka (l.) and the scientific<br />
director of the Leibniz <strong>Institut</strong>e of<br />
Vegetable and Ornamental Crops, Prof.<br />
Dr. Eckhard George (photo: Peter<br />
Himsel/WGL).<br />
June 20–26: Science Summer in<br />
Saarbrücken<br />
Dr. Gisela Olias (r.) explaining the DIfEexhibit<br />
on “Energy equilibrium of the<br />
body” to the Federal Minister for<br />
Research Prof. Dr. Annette Schavan (l.),<br />
Saarland‘s Prime Minister Peter Müller<br />
(2nd from left) and President of the<br />
Leibniz Association Prof. Dr. Ernst<br />
Theodor Rietschel (2nd from right;<br />
photo: Ilja Hendel/WID).<br />
July 11: Potsdam’s Science Market<br />
September 24: Open house day at DIfE,<br />
where nearly 530 registered school<br />
students visited DIfE.<br />
November 3: Future Forum “Ideas for<br />
tomorrow – How can we shape our<br />
future?” Besides a workshop, DIfE presented<br />
information on type 2 diabetes<br />
and its risk factors.<br />
November 14: Participation in dia be -<br />
tesDE event on World Diabetes Day,<br />
Hotel Berlin.<br />
Im Dialog mit der Öffentlichkeit<br />
(Auswahl)<br />
<strong>2009</strong><br />
12. März: Schülercampus in Frankfurt Oder<br />
9. Mai: Markt der Möglichkeiten der Staats -<br />
kanzlei Brandenburg (Europatag)<br />
4. Juni–1. Oktober: Die „MS Wissenschaft<br />
– Das Zukunftsschiff“ durchquert die<br />
deutschen Wasserstraßen. Prof. Dr. Dr.<br />
Hans-Georg Joost (2. v. l.) erläutert im<br />
Rahmen einer Pressekonferenz den<br />
Deutschen Diabetes-Risiko-Test® (Foto:<br />
Ilja Hendel/WID).<br />
13. Juni: Lange Nacht der Wissenschaften<br />
an der Universität Potsdam<br />
Susann-C. Ruprecht erklärt einer jungen<br />
Besucherin die Zusammenhänge zwischen<br />
Nahrungsaufnahme und Körper -<br />
gewicht (Foto: Karla Fritze).<br />
16. Juni: Parlamentarischer Abend der<br />
Leibniz-Gemeinschaft in Berlin<br />
Prof. Dr. Dr. Hans Georg Joost (r.) im Ge -<br />
spräch mit Brandenburgs Wissen schafts -<br />
ministerin Prof. Dr. Johanna Wanka (l.) und<br />
dem wissenschaftlichen Direktor des<br />
<strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Gemüse- und Zierpflanzen -<br />
bau, Prof. Dr. Eckhard George (Foto: Peter<br />
Himsel/WGL).<br />
20.-26. Juni: Wissenschaftssommer in<br />
Saarbrücken<br />
Dr. Gisela Olias (r.) erklärt der Bundes -<br />
forschungsministerin Prof. Dr. Annette<br />
Schavan (l.), Saarlands Ministerpräsident<br />
Peter Müller (2. v. l.) und dem Präsident der<br />
Leibniz-Gemeinschaft Prof. Dr. Ernst<br />
Theodor Rietschel (2. v. r.) das DIfE-<br />
Exponat zum Thema: Energie gleich ge -<br />
wicht des Körpers (Foto: Ilja Hendel/WID).<br />
11. Juli: Potsdamer Wissenschaftsmarkt<br />
Viele Potsdamer interessierten sich <strong>für</strong> den<br />
DIfE-Pavillon.<br />
24. September: Tag der offenen Tür am DIfE<br />
Rund 530 angemeldete Schüler informier<br />
ten sich über die aktuelle For -<br />
schungs arbeit am DIfE.<br />
3. November: Zukunftsforum „Ideen <strong>für</strong><br />
Morgen – Wie können wir die Zukunft<br />
gestalten?“<br />
Das DIfE informierte über Typ-2-Diabetes<br />
und seine Risikofaktoren.<br />
14. November: Weltdiabetestag im Hotel<br />
Berlin
2010<br />
15.–24. Januar: Internationale Grüne<br />
Woche in Berlin<br />
Das DIfE präsentierte am Messestand des<br />
Bundesministeriums <strong>für</strong> Bildung und For -<br />
schung neueste Studienergebnisse.<br />
6. Mai: Parlamentarischer Abend der<br />
Landesvereinigung außeruniversitärer For -<br />
schung in Brandenburg (LAUF e.V.) in<br />
Potsdam<br />
18. Mai: Parlamentarischer Abend der<br />
Leibniz-Gemeinschaft in Berlin<br />
Dr. Bernhard Monien (r.) informiert über<br />
die Effekte von sekundären Pflanzen -<br />
stoffen auf die menschliche Gesundheit<br />
(Foto: Peter Himsel/WGL).<br />
5.–11. Juni: Wissenschaftssommer in<br />
Magdeburg<br />
Dr. Gisela Olias befragte Prof. Dr. Gerold<br />
Wefer (l.), Vorsitzender des Lenkungs -<br />
ausschusses von Wissenschaft im Dialog,<br />
welche Lebensmittel er durchschnittlich<br />
an einem Tag verzehrt (Foto: Andreas<br />
Lander/WID).<br />
18.–19. September: Stadt <strong>für</strong> eine Nacht/<br />
24 Stunden-Schiffbauergassefest in Potsdam<br />
Gemeinschaftsstand mit dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
Agrartechnik Bornim e. V. (ATB): Dr. Gisela<br />
Olias (r.) erklärte, welche Rolle die Körper -<br />
fettverteilung <strong>für</strong> unsere Gesundheit<br />
spielt.<br />
8. September: Gesundheitstag der Zen -<br />
tralen Serviceeinheit der Berliner Polizei<br />
Das DIfE informierte zum Thema Er -<br />
nährung, Energie und Gesundheit.<br />
24. September: 7. Kinder-Universität Pots -<br />
dam<br />
In einem Vortrag von Dr. Gisela Olias und<br />
anschließendem Geschmackstest lernten<br />
die Kinder Interessantes über ihren<br />
Geruchs- und Geschmackssinn kennen.<br />
25. September: Tag der Energie auf dem<br />
Max-Plank-Campus im Wissenschafts park<br />
Potsdam-Golm<br />
Das DIfE präsentierte seinen selbstkonzipierten<br />
„Energiemesser“.<br />
14. November: Weltdiabetestag im Ber -<br />
liner Congress Centrum<br />
Susann-C. Ruprecht bei der Messung des<br />
Taillenumfangs, einem Risikofaktor <strong>für</strong><br />
Typ-2-Diabetes.<br />
2010<br />
79<br />
January 15–24: International Green<br />
Week in Berlin, where DIfE presented<br />
two projects at the Federal Ministry for<br />
Education and Research stand.<br />
May 6: Parliamentary Evening of the<br />
Landesvereinigung außeruniversitärer<br />
Forschung in Brandenburg (LAUF e.V.) in<br />
Potsdam<br />
May 18: Parliamentary Evening of the<br />
Leibniz Association in Berlin where<br />
Dr. Bernhard Monien informs about<br />
phytochemical effects on human<br />
health (photo: Peter Himsel/WGL).<br />
June 5–11: Science Summer in<br />
Magdeburg. Dr. Gisela Olias questioned<br />
Prof. Dr. Gerold Wefer (l.),<br />
Chairman of the Steering Committee,<br />
Science in Dialogue, which foods are<br />
eaten on an average day (photo:<br />
Andreas Lander/WID).<br />
September 18–19: City for a Night/24hour<br />
Schiffbauergasse street festival in<br />
Potsdam. At a joint stand with the<br />
<strong>Institut</strong>e for Agricultural Engineering<br />
Potsdam-Bornim, under the theme<br />
“Temptations”, Dr. Gisela Olias (r.)<br />
explains the role of body-fat distribution<br />
in health.<br />
September 8: Health Day at the Central<br />
Services Unit of the Berlin Police<br />
Department, where DIfE presented<br />
information on nutrition, energy, and<br />
health.<br />
September 24: 7th Annual Children’s<br />
University in Potsdam, with a lecture by<br />
Dr. Gisela Olias followed by a taste test,<br />
where the children learned interesting<br />
things about the senses of taste and<br />
smell.<br />
September 25: Energy Day at the Max-<br />
Plank-Campus, Science Park in Pots -<br />
dam-Golm, where the “energy gauge”<br />
developed by DIfE was presented.<br />
November 14: World Diabetes Day at<br />
the Berliner Congress Center, where<br />
Susann-C. Ruprecht is measuring a<br />
waistline, a risk factor for type 2 diabetes.
80<br />
Das DIfE im Hörfunk und TV <strong>2009</strong>–2010<br />
(Auswahl)<br />
Medium Titel und Thema der Sendung Verantwortlicher<br />
ZDF Mittagsmagazin: Wie gesund ist Functional Food? Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
SWR 2 SWR2 Wissen: „Richtig essen, aber wie?“ Prof. Dr. Regina Brigelius-Flohé,<br />
Wissenschaftler streiten über die gesunde Ernährung apl. Prof. Dr. Heiner Boeing, Birgit Czullay<br />
WDR Servicezeit Essen & Trinken: Gefährliches Bauchfett Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer,<br />
PD Dr. Tobias Pischon<br />
Radio Eins Dumm bleibt dumm, da helfen nur „Die Profis“:<br />
Welche Grundgeschmacksarten gibt es?<br />
Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />
NDR Visite: Fruchtzucker macht dick Prof. Dr. Annette Schürmann<br />
WDR 5 Leonardo: Satt durch Trinken Prof. Dr. Susanne Klaus<br />
rbb Brandenburg aktuell: Bundeswissenschaftsministerin<br />
Annette Schavan und Brandenburgs Wissenschaftsministerin<br />
Johanna Wanka haben das DIfE in Potsdam besucht<br />
DIfE<br />
NDR-Info LOGO: Lösliche Ballaststoffe machen dick Dr. Frank Isken †<br />
ARD Tagesthemen: Neue Einsicht: Übergewicht ist gesund Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost,<br />
PD Dr. Hadi-Al Hasani<br />
MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt Radiomarkt: Gesunde Lebensweise senkt das Risiko <strong>für</strong><br />
chronische Erkrankungen um 78 %<br />
Janine Kröger<br />
BR Gesundheit!: Schokolade – Süß und blutdrucksenkend Dr. Brian Buijsse<br />
Radio Fritz Die RadioFritzen am Morgen: Steinzeiternährung Prof. Dr. Susanne Klaus<br />
WDR Markt: Vitamin E – Zweifelhafte Versprechen Prof. Dr. Regina Brigelius-Flohé<br />
Radio Oldiestar Chefsache! Macher im Gespräch Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
rbb zibb: Diagnose Diabetes Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />
Bayern 2 IQ – Wissenschaft und Forschung: Gesunde Schokolade apl. Prof. Dr. Heiner Boeing<br />
MDR MDR aktuell: Ampelkennzeichnung Dr. Gisela Olias<br />
BBC Scotland Good Morning Scotland: Those Easter eggs may be good<br />
for you! Study shows chocolate reduces blood pressure and<br />
risk of heart disease<br />
Dr. Brian Buijsse<br />
Antenne Brandenburg Brandenburger Begegnungen: Im Deutschen <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Dr. Hartmut Schulz, PD Dr. Hadi Al-Hasani,<br />
<strong>Ernährungsforschung</strong> Potsdam-Rehbrücke PD. Dr. Tobias Pischon, Dr. Gisela Olias,<br />
Carsten Lehmann, Susanne Krehl<br />
Deutsche Welle Fit & Gesund: Diäten und Ernährung /<br />
In Good Shape: Diets and nutrition<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
ORF Dimensionen: Bitterblocker – mit Chemie gegen den<br />
schlechten Geschmack<br />
Dr. Maik Behrens<br />
3sat nano – „Wie jetzt!?“: Wasser ist gut – zu viel muss aber<br />
nicht sein<br />
Susann-C. Ruprecht<br />
Deutschlandfunk Sprechstunde Gesundheitslexikon: Laktoseintoleranz Dr. Christiana Gerbracht<br />
SWR Planet Wissen: Mikrokosmos Darm –<br />
Was lebt da alles in unserem Bauch?<br />
Prof. Dr. Michael Blaut<br />
rbb Inforadio Wissenswerte: Essen wir uns krank? Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
Schweizer Fernsehen Einstein: Wissenschaftler entwickeln Bitter-Blocker Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />
Phoenix Wissenschaftsforum Petersberg: Bio- oder Fast-Food?<br />
Was wir in Zukunft essen<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
Radio Eins Dumm bleibt dumm, da helfen nur „Die Profis“:<br />
Wunderbeere<br />
Dr. Maik Behrens<br />
Pro 7 News: Schokolade senkt Schlaganfall-Risiko Dr. Brian Buijsse<br />
MDF.1 – Ihr Regionalsender Nachrichten: Wissenschaftssommer: Dr. Gisela Olias<br />
aus Magdeburg Experimente auf dem Alten Markt<br />
rbb Quivive: Fasten und Entschlacken Prof. Dr. Susanne Klaus<br />
rbb Brandenburg aktuell: Essen im Alter – ARD-Themenwoche: Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof,<br />
Salzgeschmacksverstärker Dr. Frauke Stähler, Katja Riedel,<br />
Natacha Roudnitzky
Das DIfE in den Printmedien <strong>2009</strong>–2010<br />
(Auswahl)<br />
Medium Titel des Beitrags Verantwortlicher<br />
Die Welt Genanalyse bringt maßgenaue Ernährungstipps Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
Apotheken Umschau Kaffee – Gesunder Wachmacher Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />
Focus Besser mit Polster PD Dr. Tobias Pischon<br />
Potsdamer Neueste Nachrichten Pharma-Preis <strong>für</strong> schlanke Mäuse PD Dr. Hadi Al-Hasani,<br />
Dr. Alexandra Chadt<br />
Hörzu Die 10 gesündesten Öle Dr. Gisela Olias<br />
Märkische Allgemeine Zeitung Wissenschaft: <strong>Institut</strong> expandiert Dr. Harmut Schulz<br />
Fit for Fun Was taugt die Metabolic-Diät? Dr. Christiana Gerbracht<br />
Mannheimer Morgen Ewiger Kampf gegen die Pfunde und <strong>für</strong> mehr Gesundheit Prof. Dr. Annette Schürmann<br />
Wirtschaftswoche So schmeckt die Zukunft Dr. Frauke Stähler<br />
Berliner Morgenpost Bakterien im Darm machen dick und krank Prof. Dr. Michael Blaut<br />
Ökotest Diäten – Iss doch alt Prof. Dr. Susanne Klaus<br />
Gießener Allgemeine Sensoren identifiziert Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof,<br />
Dr. Maik Behrens<br />
Stern Einkehr <strong>für</strong> die Seele Prof. Dr. Susanne Klaus<br />
Der Tagesspiegel Verbogene Früchte Prof. Dr. Hans-Rudolf Glatt<br />
Stern Gesund leben Süße Verwirrung Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />
Frankfurter Allgemeine<br />
Sonntagszeitung<br />
Unmögliches geschieht im Mund Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />
Spektrum der Wissenschaft Nicht das Fett macht Dicke zuckerkrank PD Dr. Hadi Al-Hasani<br />
The Washington Post Study: Chocolate could reduce heart risk Dr. Brian Buijsse<br />
Der Spiegel Heilkraft der Mikroben Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer,<br />
PD Dr. Hadi Al-Hasani,<br />
Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />
ZEIT Wissen Ratgeber: Ernährung Gesund ist nur das Ganze Prof. Dr. Susanne Klaus<br />
Stuttgarter Zeitung Die Bakterien aus dem Gemüsebeet Dr. Gisela Olias<br />
Senioren Ratgeber Locker mehr Ballast Dr. Frank Isken†<br />
taz – Die Tageszeitung … wie ein kleines Steak Susann-C. Ruprecht<br />
Stern Gesund leben Gehasster Freund apl. Prof. Dr. Heiner Boeing,<br />
Prof. Dr. Susanne Klaus,<br />
Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />
Brigitte women Viel Geld <strong>für</strong> nichts? Prof. Dr. Regina Brigelius-Flohé<br />
Medical News Today „Jumping Gene“ Diminishes The Effect Of A Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost,<br />
New Type 2 Diabetes Risk Gene Dr. Stephan Scherneck<br />
Ökotest Kompakt<br />
Ernährung & Genuss<br />
Iss dich gesund? apl. Prof. Dr. Heiner Boeing<br />
Berliner Zeitung „Es müsste Schokoriegel geben, die gesund sind“ Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />
Umwelt & Gesundheit Kohlenhydrate machen zuckerkrank PD Dr. Hadi Al-Hasani<br />
Märkische Allgemeine Zeitung Bittere Pillen? Jetzt nicht mehr – Potsdamer Nachwuchs- Dr. Anne Brockhoff,<br />
wissenschaftler-Preis an Anne Brockhoff verliehen Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />
Welt der Wunder Der Gencode <strong>für</strong> das ewige Leben Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
Le Point PÂQUES – Le chocolat, définitivement bon pour le Coeur apl. Prof. Dr. Heiner Boeing, Dr. Brian Buijsse<br />
Zeit Wissen – Mahlzeit Das Laster der Steinzeit Prof. Dr. Wolfgang Meyerhof<br />
Süddeutsche Zeitung Lebensmittel mit Beipackzettel Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost,<br />
Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer<br />
Neue Apotheken Illustrierte Richtige Ernährung senkt Brustkrebsrisiko apl. Prof. Dr. Heiner Boeing<br />
Brigitte Fette Irrtümer PD Dr. Tobias Pischon<br />
Stern Gesund leben Vorsorge à la carte Prof. Dr. Matthias Schulze<br />
Kölner Stadt-Anzeiger Magazin<br />
Sonderheft Abnehmen<br />
Den Heißhunger überlisten Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
81
82<br />
DIfE was able to welcome many scientists<br />
from around the world as well as<br />
interested individuals, groups of students<br />
and seniors, and politicians in<br />
<strong>2009</strong> and 2010. Selected snapshots are<br />
shown on the following pages.<br />
<strong>2009</strong><br />
January 15: The Embassy Counselor for<br />
Science and Technology of the<br />
Netherlands, Wout L. van Wijngaarden<br />
(r.) and Dr. Ir. C. D. Kees de Gooijer (l.),<br />
Director, Dutch Foundation Food &<br />
Nutrition Delta, discussing with Prof. Dr.<br />
Annette Schürmann.<br />
April 1: The German Federal Ministry of<br />
Education and Research supports the<br />
joint project “Obesity, physical activity,<br />
and nutrition as key factors in etiology<br />
and prevention of cancer, heart attack,<br />
stroke, and premature death” of DIfE<br />
and the German Cancer Research<br />
Center in Heidelberg with four million<br />
euros. Photo: presentation of the funding<br />
agreement (l. to r.): Dr. Hartmut<br />
Schulz, CDU party member Gerhard<br />
Enser, Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost,<br />
Parliamentary State Secretary Thomas<br />
Rachel, German parliament member<br />
Katherina Reiche.<br />
April 7: Students of the Potsdam<br />
Einstein Gymnasium visited DIfE.<br />
April 23: 4th to 6th year students,<br />
Potsdam Montessori School, as guests<br />
of DIfE.<br />
July 2: Staff members of the Korean<br />
Chonbuk National University, College of<br />
Nursing and of International Affairs,<br />
Clinical Trial Center for Functional<br />
Foods, visited DIfE.<br />
July 22: Students of the nutritional science-oriented<br />
Fritz Erler Gymnasium in<br />
Tuttlingen do smell and taste tests during<br />
their visit at DIfE.<br />
July 23: German Federal Minister of<br />
Research Prof. Dr. Annette Schavan (l.)<br />
and Brandenburg’s Science Minister<br />
Prof. Dr. Johanna Wanka (center) in discussion<br />
with Dr. Frauke Stähler (r.) of the<br />
Department of Molecular Genetics.<br />
October 19: Food technology students<br />
of the Dutch University of Wageningen,<br />
looked around the Departments of<br />
Nutritional Toxicology, Biochemistry of<br />
Micronutrients, and Gastrointestinal<br />
Microbiology.<br />
Gäste und Begegnungen<br />
Guests and Meetings<br />
Das DIfE konnte <strong>2009</strong> und 2010 neben<br />
zahlreichen Wissenschaftlern aus aller<br />
Welt (siehe Rehbrücker Kolloquien), interessierte<br />
Bürger, Schüler- und Senioren -<br />
gruppen sowie Politiker als Gäste willkom -<br />
men heißen. Ausgewählte Mo ment auf -<br />
nahmen sind auf den folgenden Seiten<br />
wiedergegeben.<br />
<strong>2009</strong><br />
15. Januar: Der niederländische Bot -<br />
schafts rat <strong>für</strong> Wissenschaft und Techno -<br />
logie Wout L. van Wijngaarden (r.) und Dr.<br />
Ir. C. D. Kees de Gooijer (l.), Direktor des<br />
niederländischen Forschungsprogramms<br />
Food & Nutrition Delta, im Gespräch mit<br />
Prof. Dr. Annette Schürmann.<br />
1. April: Das Bundesministerium <strong>für</strong> Bil -<br />
dung und Forschung fördert das Ver -<br />
bundprojekt „Adipositas, körperliche<br />
Aktivität und Ernährung als Schlüssel -<br />
faktoren in der Ätiologie und Prävention<br />
von Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall und<br />
vorzeitigem Tod“ zwischen dem DIfE und<br />
dem Deutschen Krebsforschungs zen -<br />
trum in Heidelberg mit vier Millionen<br />
Euro. Foto: Übergabe des Förder -<br />
bescheids, v. l. n. r.: Dr. Hartmut Schulz,<br />
CDU-Fraktionsmitglied Gerhard Enser,<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost, Parla men -<br />
tarischer Staatssekretär Thomas Rachel<br />
und Bundestagsabgeordnete Katherina<br />
Reiche.<br />
7. April: Schüler des Einstein-Gym na -<br />
siums Potsdam besuchten das DIfE.<br />
23. April: Schüler der Klassenstufen 4 bis<br />
6 der Potsdamer Montessori-Schule zu<br />
Gast im DIfE.<br />
2. Juli: Mitarbeiterinnen der koreanischen<br />
Chonbuk National University, des<br />
College of Nursing und des International<br />
Affairs, Clinical Trial Center for Functional<br />
Foods besichtigten das DIfE.<br />
22. Juli: Schüler des ernährungswissenschaftlich<br />
orientierten Fritz-Erler-Gym -<br />
nasiums aus Tuttlingen führen während<br />
ihres Besuchs am DIfE einen Geruchs- und<br />
Geschmackstest durch.<br />
23. Juli: Bundesforschungsministerin<br />
Prof. Dr. Annette Schavan (l.) und Bran -<br />
denburgs Wissenschaftsministerin Prof.<br />
Dr. Johanna Wanka (m.) im Gespräch mit<br />
Dr. Frauke Stähler (r.) aus der Abteilung<br />
Molekulare Genetik.<br />
19. Oktober: Lebensmitteltechnologie-<br />
Studenten der Universität Wageningen,<br />
NL, besichtigten die Abteilungen Ernäh -<br />
rungstoxikologie, Biochemie der Mikro -<br />
nährstoffe und Gastrointestinale Mikro -<br />
biologie.
19. November: Berliner Diplomatenclub<br />
beim Auswärtigen Amt e.V. zu Gast im<br />
DIfE.<br />
30. November: Schüler der 7. Klasse des<br />
Weinberg-Gymnasiums Kleinmachnow<br />
besuchen das DIfE im Rahmen ihrer<br />
Projektwoche Ernährung.<br />
3. Dezember: 15 französische und 15<br />
deutsche Auszubildende gastronomischer<br />
Berufe des Oberstufenzentrums<br />
Johanna Just aus Potsdam zu Gast im DIfE.<br />
2010<br />
17. März: Schüler des Potsdamer Helm -<br />
holtz-Gymnasiums bei der Auswertung<br />
des Geruchstests.<br />
14. April: Der Botschaftsattaché <strong>für</strong> Wis -<br />
senschaft und Technologie der Franzö -<br />
sischen Botschaft, Dr. Stéphane Roy (l.),<br />
und die französische Parlaments abge -<br />
ordnete Brigitte Bout (m.) im Gespräch mit<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost (r.).<br />
19. April: Besuch von Brandenburgs<br />
Wissenschaftsministerin Dr. Martina<br />
Münch (m.) und der Kuratoriums -<br />
vorsitzenden Konstanze Pistor (2. v. l.).<br />
Neben einem allgemeinen Überblick über<br />
die Forschungsarbeit des <strong>Institut</strong>s stellten<br />
Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost (2. v. r.), Dr.<br />
Hartmut Schulz (l.) und Dr. Gisela Olias u.<br />
a. auch das Energiewaage-Projekt vor, mit<br />
dem das DIfE auf zahlreichen öffentlichen<br />
Veranstaltungen vertreten ist.<br />
28. April: Ehemalige Mitarbeiter des<br />
Landesumweltamts zu Gast im DIfE.<br />
8. Juni: Martin Gorholt (r.), Staatssekretär<br />
<strong>für</strong> Wissenschaft, Forschung und Kultur im<br />
Land Brandenburg, zu Gast bei Dr.<br />
Hartmut Schulz (l.), administrativer<br />
Direktor im DIfE.<br />
1. Dezember: Schüler des Weinberg-<br />
Gymnasiums Kleinmachnow experimentierten<br />
mit der Energiewaage.<br />
83<br />
November 19: Berlin’s Diplomats Club<br />
of the Foreign Office visiting DIfE.<br />
November 30: Seventh-year students of<br />
the Kleinmachnow Weinberg Gym na -<br />
sium visiting DIfE as part of their oneweek<br />
project on nutrition.<br />
December 3: 15 French and 15 German<br />
apprentices in gastronomic fields at<br />
the Potsdam Johanna Just Vocational<br />
School as guests of DIfE.<br />
2010<br />
March 17: Students of the Potsdam<br />
Helmholtz Gymnasium evaluating the<br />
results of the smell test.<br />
April 14: The Attaché for Science and<br />
Technology of the French Embassy, Dr.<br />
Stéphane Roy (l.), and member of the<br />
French parliament Brigitte Bout (center)<br />
speaking with Prof. Dr. Dr. Hans-Georg<br />
Joost (r.).<br />
April 19: Visit of Brandenburg Science<br />
Minister Dr. Martina Münch (center)<br />
and Chairman of the Board of Trustees<br />
Konstanze Pistor (2nd from l.). Besides<br />
a general overview of research at the<br />
institute, Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost<br />
(2nd from r.), Dr. Hartmut Schulz (l.), and<br />
Dr. Gisela Olias also presented DIfE’s<br />
“energy balance” project shown at<br />
many public events.<br />
April 28: Former staff members of the<br />
State Environmental <strong>Institut</strong>e as guests<br />
of DIfE.<br />
June 8: Martin Gorholt (r.), Bran den burg<br />
State Secretary of Science, Research, and<br />
Culture as a guest of Dr. Hartmut<br />
Schulz (l.), Administrative Director of<br />
DIfE.<br />
December 1: Students of the Klein -<br />
machnow Weinberg Gymnasium doing<br />
experiments with the “energy balance”.
84<br />
Vorstand<br />
Board<br />
Brüning, Silke<br />
Glindemann, Brigitte<br />
Gutsche, Christian<br />
Heite, Christian<br />
Joost, Hans-Georg, Prof. Dr. Dr.<br />
Koßmann, Ruth, Dr.<br />
Nebel, Eileen (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Schäfer, Judith, Dr.<br />
Schmidt, Anke, Dr.<br />
Schulz, Hartmut, Dr.<br />
Wagner, Karen, Dr. (ausgeschieden<br />
2010)<br />
Wirth, Stephanie<br />
Abteilung Molekulare Genetik<br />
Department of Molecular Genetics<br />
Batram, Claudia, Dr. (ausgeschieden<br />
2010)<br />
Behrens, Maik, Dr.<br />
Born, Stephan, Dipl.-Biochem.<br />
Brockhoff, Anne, Dr.<br />
Bromke, Marta, Biotechnologin (M.Sc.)<br />
Chudoba, Elke (ausgeschieden 2010)<br />
Demgensky, Stefanie<br />
Eigel, Susann, Dipl-Biol.<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Ewert, Nancy<br />
Frenzel, Sabine, Dipl.-Biochem.<br />
Galindo Pérez, Maria Mercedes, Dr.<br />
Großmann, Peggy<br />
Hübner, Sandra, Dipl.-Biol.<br />
Kohl, Susann, Biochemikerin (M.Sc.)<br />
Kuhnert, Robert (ausgeschieden<br />
2010)<br />
Lorse, Martina (ausgeschieden 2010)<br />
Loßow, Kristina, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Maischack, Horst (ausgeschieden<br />
<strong>2009</strong>)<br />
Mattes, Juliane, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Meyerhof, Wolfgang, Prof. Dr.<br />
Narukawa, Masataka, Dr.<br />
Paasch, Angela, Dipl-Biol.<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Prandi, Simone, Biologe (M. Sc.)<br />
Redel, Ulrike<br />
Reichling, Claudia, Dipl.-Biotechnol.<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Riedel, Katja, Dipl.-Nat.<br />
Roudnitzky, Natacha, Ernährungs -<br />
wissenschaftlerin (M.Sc.)<br />
Schmidt, Stefan, Dr. (ausgeschieden<br />
<strong>2009</strong>)<br />
Schneider, Nanette Yvette, Dr.<br />
Schöley-Pohl, Ellen<br />
Schröder, Renate<br />
Schultz, Stefanie<br />
Schulz, Jessica (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Stähler, Frauke, Dr.<br />
Thalmann, Sophie, Dipl.-Biochem.<br />
Töle, Jonas, Dipl.-Neurowiss.<br />
Voigt, Anja, Dipl.-Biotechnol.<br />
Voigt, Nadine, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Abteilung Pharmakologie<br />
Department of Pharmacology<br />
Joost, Hans-Georg, Prof. Dr. Dr.<br />
Laake, Janet, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
(ausgeschieden 2010)<br />
Strohm, Daniela, Dr. (ausgeschieden<br />
2010)<br />
Abteilung Pharmakologie /<br />
Arbeitsgruppe Experimentelle<br />
Adipositas<br />
Department of Pharmacology /<br />
Section – Experimental Obesity<br />
Al-Hasani, Hadi, Prof. Dr.<br />
Behrens, Verena, Dr. (ausgeschieden<br />
<strong>2009</strong>)<br />
Borchert, Carolin<br />
Chadt, Alexandra, Dr.<br />
Dokas, Janine, Dipl-Biochem.<br />
Dreja, Tanja, Dr. (ausgeschieden<br />
<strong>2009</strong>)<br />
Karasinsky, Anne (ausgeschieden<br />
2010)<br />
Neumann, Franziska, Dipl.-Nat.<br />
Schulze, Diana<br />
Abteilung Pharmakologie /<br />
Arbeitsgruppe Physiologie des<br />
Energiestoffwechsels<br />
Department of Pharmacology /<br />
Section – Physiology of the<br />
Energy Metabolism<br />
Albrecht, Petra<br />
Fleißner, Christine, Dipl.-Biol.<br />
Friedrich, Maika, Dr. (ausgeschieden<br />
2010)<br />
Gotthardt, Inka, Dr.<br />
Hasse, Andrea<br />
Keipert, Susanne, Dipl.-Biol.<br />
Klaus, Susanne, Prof. Dr.<br />
Noatsch, Anne, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Petzke, Klaus-Jürgen, Dr.<br />
Schaller, Karin<br />
Schüler, Anja<br />
Simon, Alexandra, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Sylvester, Antje<br />
Voigt, Anja, Dr.<br />
Abteilung Experimentelle<br />
Diabetologie<br />
Department of Experimental<br />
Diabetology<br />
Ewert, Nancy<br />
Fräsdorf, Benjamin, Dipl.-Chem.<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Gumz, Christine<br />
Helms, Anett<br />
Mitarbeiter <strong>2009</strong>/2010<br />
Staff <strong>2009</strong>/2010<br />
Hesse, Deike, Dr.<br />
Hommel, Angela, Dr.<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Jaschke, Alexander, Dr.<br />
Jonas, Wenke, Dr.<br />
Kaiser, Daniel, Molekularbiologe<br />
(M.Sc).<br />
Kanzleiter, Timo, Dr.<br />
Kinnemann, Bianca (ausgeschieden<br />
2010)<br />
Kirchner, Henriette, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Kluth, Oliver, Dipl.-Biochem.<br />
Kryvych, Sergiy, Dr.<br />
Leicht, Katja, Dr. (ausgeschieden<br />
<strong>2009</strong>)<br />
Lubura, Marko, Dipl.-Pharm.<br />
Matzke, Daniela, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Mirhashemi, Farshad, Pharmazeut<br />
Neubauer, Malte<br />
Niehaus, Monika<br />
Plaue, Carola<br />
Rath, Michaela<br />
Rischke, Brigitte (ausgeschieden<br />
2010)<br />
Rusaczonek, Anna, Dr.<br />
Scherneck, Stephan, Dr.<br />
Schmith, Anika, Dipl.-Biol.<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Schulz, Nadja, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Schürmann-Bartsch, Annette, Prof. Dr.<br />
Seelig, Anett (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Teichmann, Andrea<br />
Tschirner, Sophie (ausgeschieden<br />
2010)<br />
Urbanski, Sina, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Vogel, Heike, Dr.<br />
Warnke, Kathrin<br />
Wiedmer, Petra, Dr.<br />
Abteilung Klinische Ernährung<br />
Department of Clinical Nutrition<br />
Birkenfeld, Andreas, Dr.<br />
Böhm, Brigitte (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Bumke-Vogt, Christiane, Dr.<br />
Deister, Helmut, Dr.<br />
Döcke, Stephanie, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Faulenbach, Mirjam, Dr.<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Gerbracht, Christiana, Dr.<br />
Gögebakan, Özlem, Dr.<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Göhring, Isabel, Dr. (ausgeschieden<br />
<strong>2009</strong>)<br />
Guzman Perez, Valentina, M. Sc.<br />
Biomedical basic sciences<br />
Hanebuth, Katrin, Dipl.-Ing.<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Hannemann, Melanie<br />
Henkel, Anja<br />
Henning, Paul, med. Doktorand<br />
Hoffmann, Daniela<br />
Horchler, Birgit (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Hornemann, Silke, Medizinerin<br />
Inderthal, June<br />
Isken, Frank, Dr. († 2010)<br />
Keyhani Nejad, Farnaz, Ernährungs -<br />
wissenschaftlerin (M.Sc.)<br />
Kohl, Angela, Dr. (ausgeschieden<br />
<strong>2009</strong>)<br />
Kruse, Michael, Dr.<br />
Kuhlow, Doreen, Dr. (ausgeschieden<br />
<strong>2009</strong>)<br />
Lieske, Stefanie, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Loeffelholz, Christian von, Dr.<br />
(ausgeschieden 2010)<br />
Mauer, Sandra (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Müller, Friederike, Medizinerin<br />
Öztürk, Cemelie, med. Doktorandin<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Pfeiffer, Andreas, Prof. Dr.<br />
Pivovarova, Olga, Dr.<br />
Richter, Susann<br />
Ringe, Sophie, med. Doktorandin<br />
Rudovich, Natalia, Dr.<br />
Sabath, Markus, Dipl.-Biol.<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Schmidt, Berit<br />
Schüler, Rita, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Seltmann, Anne-Cathrin,<br />
Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Simon, Kristin (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Sprengel, Katrin<br />
Sucher, Stephanie<br />
Thomas, Theodoros, Dr.<br />
(ausgeschieden 2010)<br />
Treu, Katja<br />
Ye, Lu, med. Doktorandin<br />
Wagner, Andreas<br />
Weickert, Martin, Dr.<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Weimer, Sandra, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Weise, Sabrina, med. Doktorandin<br />
Ziegenhorn, Andrea<br />
Abteilung Molekulare<br />
Epidemiologie<br />
Department of Molecular<br />
Epidemiology<br />
Böttcher, Susanne<br />
Danquah, Ina, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Kröger, Janine, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Mühlenbruch, Kristin, M.Sc.<br />
(Medical Biometry / Biostatistics)<br />
Schulken, Laura, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Schulze, Mathias, Prof. Dr.<br />
Abteilung Epidemiologie<br />
Department of Epidemiology<br />
Behling, Kay<br />
Bergmann, Manuela, Dr.<br />
Bernigau, Wolfgang<br />
Boeing, Heiner, Prof. Dr.<br />
Buijsse, Brian, Dr.<br />
Czullay, Birgit<br />
Drogan, Dagmar, Dr.<br />
Feller, Silke, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Fisher, Eva, Dr. (ausgeschieden <strong>2009</strong>)
Fleischhauer, Wolfgang, Mediziner<br />
Förster, Jana, Dipl.-Biol.<br />
Gastell, Sylvia, Dr.<br />
Harttig, Ulrich, Dr.<br />
Haubrock, Jennifer, Dipl.-Ghl.<br />
Hofmann, Christine<br />
Illner, Anne-Kathrin, Dr.<br />
(ausgeschieden 2010)<br />
Kämnitz, Gudrun<br />
Knüppel, Sven, Dipl.-Math.<br />
Kohlsdorf, Ellen<br />
Kühn, Kathrein<br />
Meidtner, Karina, Dr.<br />
Nöthlings, Ute, Dr. (ausgeschieden<br />
<strong>2009</strong>)<br />
Otto, Robert<br />
Piechot, Herbert<br />
Polychronidou, Elektra<br />
Rüsten, Anne von, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Schienkiewitz, Anja, Dr.<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Schütze, Madlen, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Sluik, Diewertje, Ernährungs- und<br />
Ge sundheitswissenschaftlerin<br />
(M.Sc.)<br />
Steffen, Annika, Dipl.-Oecotroph.<br />
Vigl, Matthäus, Dr.<br />
Vulprecht, Dagmar (ausgeschieden<br />
<strong>2009</strong>)<br />
Weeske, Gabriele<br />
Weikert, Cornelia, Dr.<br />
Wientzek, Angelika, M. Sc. Public<br />
Health<br />
Abteilung Epidemiologie /<br />
Arbeitsgruppe Biomarker<br />
Department of Epidemiology /<br />
Section – Biomarkers<br />
Aleksandrova, Krasimira, Dr.<br />
Flögel, Anna, Ernährungswissen -<br />
schaftlerin (M.Sc.)<br />
Montonen, Jukka, Dr.<br />
Pischon, Tobias, Prof. Dr.<br />
(ausgeschieden 2010)<br />
Abteilung Ernährungs -<br />
toxikologie<br />
Department of Nutritional<br />
Toxicology<br />
Baasanjav Gerber, Chimgee,<br />
Biologin (M.Sc.)<br />
Bakhiya, Nadiya, Dr. (ausgeschieden<br />
<strong>2009</strong>)<br />
Barknowitz, Gitte, Dipl.-Biol.<br />
Bendadani, Carolin, Dipl.-LMChem.<br />
Braune, Sabine<br />
Engst, Wolfram, Dr.<br />
Florian, Simone, Dr.<br />
Glatt, Hans-Rudolf, Prof. Dr.<br />
Hasse, Andrea<br />
Herrmann, Kristin, Dipl.-Chem.<br />
Katschak, Andrea<br />
Knuth, Brigitte<br />
Kollock, Ronny, Dr.<br />
Lehmann, Kathleen, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Meinl, Walter, Dr.<br />
Meyer, Elisabeth<br />
Monien, Bernhard, Dr.<br />
Pudenz, Maria, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Schnapper, Anke, PD Dr.<br />
Scholtyssek, Martina<br />
Schumacher, Fabian, Chemiker (M.Sc.)<br />
Schwenk, Jutta<br />
Wend, Korinna, Dr. (ausgeschieden<br />
2010)<br />
Abteilung Gastrointestinale<br />
Mikrobiologie<br />
Department of Gastrointestinal<br />
Microbiology<br />
Alpert, Carl-Alfred, Dr. habil.<br />
Becker, Natalie, Dipl.-LMChem.<br />
Blaut, Michael, Prof. Dr.<br />
Braun, Jonathan, Dipl.-Biochem.<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Braune, Annett, Dr.<br />
Brodziak, Frances, Dipl.-Biol.<br />
Budnowski, Julia, Dipl.-Biol.<br />
Ganesh, Bhanu Priya,<br />
Biotechnologin (M Sc)<br />
Gruhl, Bärbel<br />
Gühler, Anke<br />
Hanske, Laura, Dr.<br />
Hübel, Nora, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Junick, Jana, Dipl.-Biol.<br />
Kamprad, Fanny, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Kutschera, Maren, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
(ausgeschieden 2010)<br />
Loh, Gunnar, Dr.<br />
Mabrok, Hoda, Biochemikerin (M. Sc.)<br />
Matthies, Anastasia, Dipl.-Biochem.<br />
Rothe, Monique, Dipl.-Biol.<br />
Schaan, Sarah<br />
Schindler, Regine<br />
Schmidt, Sabine<br />
Schröder, Christine, Dipl.-Biochem.<br />
Schumann, Sara, Dipl.-Biochem.<br />
Slezak, Kathleen, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Urbich, Marion<br />
Vogel-Scheel, Jacqueline, Dipl.-<br />
Biochem.<br />
Wohlgemuth, Steffen, Dr.<br />
(ausgeschieden 2010)<br />
Woting, Anni, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Abteilung Biochemie der<br />
Mikronährstoffe<br />
Department of Biochemistry of<br />
Micronutrients<br />
Bittner, Jörg-Uwe<br />
Brigelius-Flohé, Regina, Prof. Dr.<br />
Deubel, Stefanie<br />
Haack, Michael, Dr.<br />
Heine, Markus, Dr. (ausgeschieden<br />
<strong>2009</strong>)<br />
Hemmerling, Jana, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
(ausgeschieden 2010)<br />
Kipp, Anna, Dr.<br />
Krehl, Susanne, Dipl.-Biol.<br />
Krohn, Elvira<br />
Lehmann, Carsten, Dipl.-Biol.<br />
Lippmann, Doris, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Löwinger, Maria, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Müller, Mike-Freya, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Schindler, Regine<br />
Max-Rubner-Laboratorium<br />
Max Rubner Laboratory<br />
Bednarczyk, Henry<br />
Edwards, Ariane (ausgeschieden<br />
<strong>2009</strong>)<br />
Grüner, Ines<br />
Güldenpenning, Siegfried<br />
Haß, Viviane<br />
Kluge, Reinhart, Dr.<br />
Köllner, Katrin (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
König, Swetlana<br />
Krämer, Stephanie, Dr.<br />
Krause, Janet<br />
Kröner, Janina<br />
Lehmann, Ute<br />
Liehl, Beate, Dr. (ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Mattern, Jasmin<br />
Plaue, Carola<br />
Sartig, Stephanie<br />
Schnaak, Andreas<br />
Schulz, Roger<br />
Steinmeyer, Elvira<br />
Thom, Elke<br />
Wagner-Hopf, Astrid<br />
Weinert, Kerstin<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Press and Public Relations<br />
Große, Birgit, Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Olias, Gisela, Dr.<br />
Ruprecht, Susann-Cathérine,<br />
Dipl.-Ern.-Wiss.<br />
Bibliothek<br />
Library<br />
Kollhof, Dagmar<br />
Informationstechnik<br />
Information Technology<br />
Lux, Wolfgang<br />
Munzke, Michael<br />
Senst, Andreas<br />
Taubert, Dieter<br />
Woithe, Tom (ausgeschieden 2010)<br />
Personal- und Sozialwesen<br />
Personnel and Social Services<br />
Goetzmann, Thekla<br />
Ozierenski, Bärbel<br />
Schmidt, Korinna<br />
Zimmermann, Karin<br />
Haushalts- und<br />
Rechnungswesen<br />
Budget and Accountancy<br />
Döring, Ann-Cathrin<br />
Draeger, Angelika<br />
Krüger, Anja<br />
Liebe, Erika<br />
Wilke, Michaela<br />
Technik / Betrieb<br />
Facility Management<br />
Bünsch, Mario<br />
David, Olaf<br />
George, Reinhard<br />
Kirchner, Reiner<br />
Liefeld, Mario<br />
Luckmann, Andreas<br />
Retusch, Michael<br />
Roeder, Ralph-Thomas<br />
Rudolph, Mario<br />
Wuthe, Ralf<br />
Allgemeine Dienste / Beschaffung<br />
Generel Services / Procurement<br />
Gräser, Marina<br />
Großmann, Kathleen<br />
(ausgeschieden <strong>2009</strong>)<br />
Heinrich, Helge<br />
Hirsch, Friedhelm<br />
Krause, Marion<br />
Osché, Elke<br />
Pester, Silvia<br />
Auszubildende<br />
Apprentices<br />
Bartylla, Christian<br />
Besselt, Karolin<br />
Brüning, Eric<br />
Frömling, Patricia<br />
Jungnickel, Christin<br />
Pfeiffer, Jessica<br />
Richter, Lisa<br />
Sommer, Anne-Marie<br />
Würfel, Josefine<br />
85
86<br />
Organigramm<br />
Stand 14.11.2011
Kuratorium<br />
Advisory Board<br />
Wissenschaftlicher Beirat<br />
Scientific Advisory Board<br />
Organe des DIfE<br />
(Stand 01.12.2011)<br />
Vorsitzende<br />
Chairperson<br />
Frau Konstanze Pistor, Potsdam<br />
Stellvertretende Vorsitzende<br />
Vice Chairperson<br />
RD‘in Claudia Vallo, Berlin<br />
Mitglieder<br />
Members<br />
Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, Göttingen<br />
Prof. Dr. Gudrun Brockmann, Berlin<br />
Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Berlin<br />
Dr. Thomas Grünewald, Potsdam<br />
Dr. Astrid Potz, Bonn<br />
Prof. Dr. Walter Rosenthal, Berlin<br />
Prof. Dr. Veronika Somoza, Wien/Österreich<br />
Vorsitzender<br />
Chairperson<br />
Prof. Dr. Walter Rosenthal, Berlin<br />
Mitglieder<br />
Members<br />
Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, Göttingen<br />
Prof. Dr. Gudrun Brockmann, Berlin<br />
Prof. Dr. Andreas Fritsche, Tübingen<br />
Prof. Dr. Julian Mercer, Aberdeen/Grossbritannien<br />
Dr. Stephan Herzig, Heidelberg<br />
Prof. Dr. Norbert Hübner, Berlin<br />
Prof. Dr. Veronika Somoza, Wien/Österreich<br />
Prof. Dr. Thorkild Sørensen, Copenhagen/Dänemark<br />
87
88<br />
Organization Chart<br />
As of November 14, 2011
Kontakt:<br />
<strong>Deutsches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Ernährungsforschung</strong><br />
Potsdam-Rehbrücke<br />
Arthur-Scheunert-Allee 114–116<br />
14558 Nuthetal<br />
Telefon +49(0)33 200-88 0<br />
Telefax +49(0)33 200-88 2444<br />
http://www.dife.de<br />
How to get to DIfE<br />
BY CAR<br />
• from Potsdam: via Heinrich-Mann-Allee in the direction of Bergholz-Rehbrücke to Arthur-Scheunert-Allee<br />
(approx. 7 km from the center of Potsdam)<br />
• from all other directions: via Berliner Ring (A10) to junction Dreieck Nuthetal, continue on A 115 to exit<br />
Saarmund, then in the direction of Potsdam<br />
– to Haus V: after 1.2 km turn left onto Alice-Bloch-Straße;<br />
– to Haus E (DIfE‘s main building): follow the main street for 2 km; Haus E is on the right side<br />
WITH PUBLIC TRANSPORTATION*<br />
• from Potsdam: take tram lines 91 or 93 (usually every 10 min.) to the end of the line, Bahnhof Rehbrücke<br />
– to Haus E (left side) with bus 611 (usually every half hour), direction of Saarmund, to bus stop <strong>Institut</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Ernährungsforschung</strong> or walk approx. 1.3 km along Arthur-Scheunert-Allee<br />
– to Haus V (right side) with bus 611 to bus stop Sportplatz or continue walking 1 more km<br />
• from Berlin: take a regional express (RE) train, direction of Belzig or Dessau (usually hourly), or from Berlin<br />
Wannsee station, a RE train, direction of Jüterbog, to Potsdam-Rehbrücke station<br />
OR:<br />
take a regional express train, direction of Brandenburg or Magdeburg (usually every half hour), or rapid transit<br />
S-Bahn line 7 to Potsdam Central Station (Hauptbahnhof), then as above from Potsdam<br />
* Please take note: From Dec. 12, 2011 until probably Dec. 8, 2012, the tracks are closed between the Berlin-<br />
Charlottenburg and Berlin-Wannsee stations. Before traveling, please obtain information on detours or alternative<br />
trains, e.g., at www.bauarbeiten.bahn.de or at an information center of the German Railways (Deutsche<br />
Bahn).<br />
BY AIR<br />
• from Berlin-Tegel Airport: take bus X9 to Zoologischer Garten station, then continue with public transportation<br />
from Berlin (as above)<br />
• from Berlin-Schönefeld Airport: take the regional express (RE) train, direction of Belzig or Dessau (usually<br />
hourly) to Potsdam-Rehbrücke station or the Regionalbahn RB 22 train to the end of the line, Potsdam Central<br />
Station (Hauptbahnhof) (usually hourly), then continue from Potsdam (as above)<br />
Sie erreichen das DIfE<br />
89<br />
MIT DEM AUTO<br />
• aus Potsdam: über die Heinrich-Mann-Allee Richtung Berg -<br />
holz-Rehbrücke zur Arthur-Scheunert-Allee (Entfernung ab<br />
Stadtzentrum ca. 7 km)<br />
• aus allen anderen Richtungen: über den Berliner Ring (A10),<br />
Abzweig Dreieck Nuthetal, A 115 bis Ausfahrt Saarmund,<br />
danach Richtung Potsdam<br />
–zum Haus V nach 1,2 km links in die Alice-Bloch-Straße abbiegen,<br />
– zum Haus E (DIfE-Hauptgebäude) ca. 2 km der Hauptstraße<br />
folgen, Haus E befindet sich auf der rechten Seite<br />
MIT DEN ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN*<br />
• aus Potsdam: Straßenbahnlinie 91 oder 93 (i.d.R. alle 10<br />
Minuten) bis Endhaltestelle Bahnhof Rehbrücke<br />
– zum Haus E (linke Seite) mit dem Bus 611 Richtung<br />
Saarmund (i.d.R. halbstündlich) bis Haltestelle <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Ernährungsforschung</strong> oder ca. 1,3 km Fußweg auf der Arthur-<br />
Scheunert-Allee<br />
– zum Haus V (rechte Seite) mit dem Bus weiter bis Halte stelle<br />
Sportplatz oder weiterer Fußweg von ca. 1 km<br />
• aus Berlin: Regionalexpress (RE 7) Richtung Belzig oder<br />
Dessau (i.d.R. stündlich) oder ab Bahnhof Berlin Wannsee mit<br />
der Regionalbahn Richtung Jüterbog bis Bahnhof Potsdam-<br />
Rehbrücke<br />
– alternativ: Regionalexpress (RE 1) Richtung Brandenburg<br />
oder Magdeburg (i.d.R. halbstündlich) bzw. S-Bahn-Linie 7 bis<br />
Potsdam Hauptbahnhof, danach weiter wie von Potsdam<br />
* Bitte beachten: Vom 12.12.2011 bis voraussichtlich 8.12.2012<br />
ist die Strecke zwischen Bahnhof Berlin Charlottenburg und Berlin<br />
Wannsee gesperrt. Bitte informieren Sie sich vor Fahrantritt über<br />
Umleitungen oder Ersatzzüge, beispielsweise unter www.bauarbeiten.bahn.de<br />
oder an einem zuständigen Informations -<br />
zentrum der Deutschen Bahn.<br />
MIT DEM FLUGZEUG<br />
• vom Flughafen Berlin-Tegel: mit dem Bus X9 bis Bahnhof<br />
Zoologischer Garten, ab dort weiter wie mit den öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln aus Berlin<br />
• vom Flughafen Berlin-Schönefeld: mit dem Regionalexpress<br />
(RE 7) Richtung Belzig oder Dessau (i.d.R. stündlich) bis<br />
Bahnhof Potsdam-Rehbrücke oder mit der Regionalbahn (RB<br />
22) bis Endhaltestelle Potsdam Hauptbahnhof (i.d.R. stündlich),<br />
danach weiter wie von Potsdam<br />
Straßenbahn (91, 93)