Gemeinde Bahrenborstel - Samtgemeinde Kirchdorf
Gemeinde Bahrenborstel - Samtgemeinde Kirchdorf
Gemeinde Bahrenborstel - Samtgemeinde Kirchdorf
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Dorferneuerungsplan<br />
<strong>Bahrenborstel</strong><br />
Bearbeitet durch:<br />
- Arbeitskreis „Dorferneuerung <strong>Bahrenborstel</strong>“<br />
- Dipl.-Ing. Stefan Winkenbach<br />
Bürogemeinschaft für<br />
Raum- und Umweltplanung,<br />
Schwarz + Winkenbach / Delmenhorst<br />
Stand: 29.01.2010<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong><br />
<strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong><br />
Landkreis Diepholz
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Schwarz + Winkenbach, - I -<br />
Seite<br />
1. Vorbemerkung / Einleitung 1<br />
1.1 Anlass der Dorferneuerungsplanung 1<br />
1.2 Was wird gefördert 2<br />
2 Dokumentation des Planungsprozess 4<br />
2.1 Zeitlicher Ablauf 4<br />
2.2 Arbeitskreisarbeit 5<br />
2.3 Beteiligung der Bürger und der Behörden 6<br />
3 Grundlagen und Rahmenbedingungen 7<br />
3.1 Ortsbeschreibung 7<br />
3.1.1 Lage 7<br />
3.1.3 Dorf- und Vereinsleben 8<br />
3.1.4 Ortsgeschichte 8<br />
3.1.5 Entwicklung der Siedlungsstruktur 9<br />
3.1.6 Aktuelle Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung 10<br />
3.2 Planerische Vorgaben / Fachplanungen 13<br />
3.2.1 Landes- und Regionalplanung 13<br />
3.2.3 Bauleitplanung 15<br />
3.3 Aktuelle Entwicklungstendenzen 16<br />
4. Bestandsbewertung und Zielkonzept 16<br />
4.1 Verkehr, Straßen, Wege 16<br />
4.1.1 Bestandsbewertung 16<br />
4.1.2 Zielkonzept Verkehr 19<br />
4.2 Natur und Landschaft / Dorfökologie / Gewässer 27<br />
4.2.1 Bestandsbewertung Natur und Landschaft 27<br />
4.2.1.1 Naturraum 27<br />
4.2.1.2 Schutzgebiete und schützenswerte Bereiche 27<br />
4.2.1.3 Orts- und Landschaftsbild 27<br />
4.2.1.4 Dorfökologie 28<br />
4.2.1.5 Öffentliche Grünflächen 30<br />
4.2.1.6 Private Grün- und Freiflächen 31<br />
4.2.1.7 Sichtschutz / Ortsrandeingrünung / Ortseingänge 32<br />
4.2.1.8 Bestandsbewertung Gewässer 32
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
4.2.2 Zielkonzept Natur und Landschaft / Dorfökologie /<br />
Gewässer 33<br />
4.3 Flächennutzung und Wirtschaftsstruktur 36<br />
4.3.2 Landwirtschaft 36<br />
4.3.1 Wohnbauentwicklung 38<br />
4.4 Versorgung und Dienstleistungen / Infrastruktur 39<br />
4.4.1 Bestandsanalyse 39<br />
4.4.2 Zielkonzept Dienstleistungen / Versorgung 41<br />
4.5 Ortsbild und Gestaltung 43<br />
4.5.1 Ortsbild / Gestaltung 43<br />
4.5.2 Ortsbildprägende Gebäude und Gestalt 45<br />
4.5.3 Zielkonzept Ortsbild / Gestaltungsziele 49<br />
4.6 Freizeit und Erholung / Tourismus 53<br />
4.6.1 Bestandsanalyse Freizeit und Erholung / Tourismus 53<br />
4.6.2 Zielkonzept Freizeit und Erholung/ Tourismus 53<br />
5. Maßnahmen und Leitlinien 55<br />
5.1 Öffentliche Maßnahmen / Maßnahmenblätter 57<br />
5.2 Private Maßnahmen 68<br />
Anhang 1 Maßnahmenliste<br />
Anhang 2 ZILE<br />
Schwarz + Winkenbach, - II -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
1. Vorbemerkung / Einleitung<br />
Der Arbeitskreis Dorferneuerung hat unter Anleitung des Planungsbüros<br />
Schwarz+Winkenbach die Planungsphase, engagiert und in selbstständiger Arbeit,<br />
konstruktiv und selbstbewusst begleitet.<br />
Das vorliegende Konzept zeigt Möglichkeiten auf, die weitere Zukunft in der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Bahrenborstel</strong> unter wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und kulturellen<br />
Aspekten nachhaltig zu entwickeln.<br />
1.1 Anlass der Dorferneuerungsplanung<br />
Der gesellschaftliche Wandel und die strukturellen Veränderungen in der landwirtschaftlichen<br />
sind Tendenzen, die insbesondere unsere Dörfer stark verändert<br />
haben und voraussichtlich noch verändern werden.<br />
Daneben muss aber auch gesehen werden, dass gerade in den ländlichen <strong>Gemeinde</strong>n<br />
vieles erhalten geblieben ist und eine landschaftlich reizvolle Umgebung,<br />
eine intakten Dorfgemeinschaft sowie der Heimatbezug das Leben in den<br />
Dörfern besonders attraktiv macht.<br />
Auch in <strong>Bahrenborstel</strong> hat sich das ursprüngliche Erscheinungsbild über viele<br />
Jahre hinweg verändert und wird sich noch weiter verändern. So ist der<br />
Schrumpfungsprozesse in der Landwirtschaft sehr deutlich zu bemerken. Sowohl<br />
im Ort <strong>Bahrenborstel</strong> als auch in den Ortsbereichen Holzhausen und Göthen werden<br />
zahlreiche landwirtschaftliche Hofstellen nicht mehr- oder nicht mehr vollständig<br />
bewirtschaftet. Fehlende Betriebsnachfolge sowie die Aussicht auf eine<br />
rentable Pacht der betriebseigenen Flächen führen oft dazu, dass gerade die kleineren<br />
Betriebe die Bewirtschaftung zurückfahren.<br />
Hinzu kommt die Veränderungen der Alters- und Versorgungsstruktur im Ort, die<br />
in den vergangenen Jahren zu tiefgreifenden Veränderungen in den Funktionen,<br />
der Gestalt und dem Sozialgefüge der <strong>Gemeinde</strong> beigetragen haben. Der Rückzug<br />
der Sparkassenzweigstelle sowie der Verfall teilgenutzter Haupt- und – Nebengebäude<br />
ist die sichtbare Folge dieser Veränderungen.<br />
Obgleich in <strong>Bahrenborstel</strong> für den Ortsbereich <strong>Bahrenborstel</strong> bereits 1985 ein<br />
Dorferneuerungsplan erstellt wurde, waren diese umfangreichen Veränderungen<br />
und die neuen Rahmenbedingungen Anlass, die Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm<br />
erneut zu beantragen. Die Ortsbereiche Holzhausen, Göthen sowie<br />
die einzelnen Streulagen des <strong>Gemeinde</strong>gebiets waren damals nicht vollständig<br />
in den Planungsprozess integriert.<br />
Die Aufnahme von <strong>Bahrenborstel</strong> in das Dorferneuerungsprogramm des Landes<br />
Niedersachsen bietet nun die Möglichkeit, die weitere Entwicklung des Dorfes aktiv<br />
durch Planung mit zu bestimmen.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 1 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
1.2 Was wird gefördert<br />
Das Land Niedersachsen gewährt unter Beteiligung der EU und des Bundes Zuwendungen<br />
für die Finanzierung von Maßnahmen zur Dorferneuerung. Die Förderung<br />
soll dazu beitragen, die ländlichen Siedlungen in ihrer charakteristischen<br />
Vielfalt zu erhalten, neuen funktionalen Anforderungen anzupassen und in die<br />
Landschaft einzubinden.<br />
Im Einzelnen bestimmen die Inhalte der so genannten „Richtlinie über die Gewährung<br />
von Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung“ vom<br />
29.10.2007 (ZILE) über die Fördermöglichkeiten. (Ein Ausschnitt der aktuellen<br />
Fassung der ZILE wird als Anhang 2 dem Dorferneuerungsplan beigefügt.) Stichpunktartig<br />
und ohne auf den Förderrahmen der ZILE im Einzelnen einzugehen,<br />
bestehen aus den einzelnen Themenfeldern, die in der Dorferneuerungsplanung<br />
behandelt wurden, folgende Fördermöglichkeiten.<br />
Themenfeld dörfliche Bausubstanz<br />
� Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender dörflicher Bausubstanz (z. B. an<br />
Fassaden, Türen, Fenster, Dächer).<br />
� Umnutzung ganz oder teilweise leerstehender ortsbildprägender Gebäude für<br />
Wohn-, Arbeits-, Fremdenverkehrs-, Freizeit-, öffentliche oder gemeinschaftliche<br />
Zwecke.<br />
� Ersatz nichtsanierungsfähiger ortsbildprägender Bausubstanz durch sich maßstäblich<br />
in das Umfeld einfügende Neubauten.<br />
� Neu-, Aus und Umbau sowie die ortsgerechte Gestaltung dörflicher Dienstleistungseinrichtungen<br />
und Gemeinschaftsanlagen.<br />
� Erwerb von bebauten und unbebauten Grundstücken einschließlich im Dorferneuerungsplan<br />
besonders begründeter Abbruchmaßnahmen.<br />
Themenfeld Natur und Landschaft<br />
� Maßnahmen zur Sanierung innerörtlicher Gewässer<br />
� Maßnahmen zur Abwehr von Hochwassergefahren<br />
� Maßnahmen zur Renaturierung innerörtlicher Gewässer<br />
� Die Schaffung, Vernetzung und Sicherung von Lebensräumen für Flora und<br />
Fauna,<br />
� Neu-, Aus- und Umbau von Gemeinschaftsanlagen und historischen Produktionsanlagen,<br />
die geeignet sind, die ökologischen Verhältnisse des Dorfes in<br />
den Bereichen Klima, Wasser, Luft, Energie und Stoffkreisläufe nachhaltig zu<br />
sichern oder zu verbessern.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 2 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Themenfeld Verkehr / Verbesserung des Wohnumfeldes<br />
� Maßnahmen zur Verbesserung der innerörtlichen Verkehrsverhältnisse.<br />
� Kleinere Bau- und Erschließungsmaßnahmen zur Erhaltung und Gestaltung<br />
des dörflichen Charakters.<br />
� der Erwerb von bebauten Grundstücken durch <strong>Gemeinde</strong>n und <strong>Gemeinde</strong>verbände<br />
dörflichen Charakters<br />
� Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität von Straßen und Plätzen<br />
durch Gestaltung, Rückbau, Verkehrsberuhigung, Anlegen von Fußgängerbereichen<br />
usw.<br />
Landwirtschaftliche Bausubstanz<br />
� Maßnahmen zur Erhaltung und Gestaltung land- und forstwirtschaftlich oder<br />
ehemals land- und forstwirtschaftlich genutzter Bausubstanz mit ortsbildprägendem<br />
Charakter einschließlich der dazugehörigen Hof-, Garten- und Grünflächen.<br />
� Maßnahmen, die geeignet sind, land- und forstwirtschaftliche Bausubstanz an<br />
die Erfordernisse zeitgemäßen Wohnens und Arbeitens anzupassen.<br />
Die Durchführung der Maßnahmen wird jeweils mit dem Amt für Landentwicklung<br />
abgestimmt werden, das die Bewilligungsbehörde für die Dorferneuerungsmaßnahmen<br />
ist.<br />
Da viele Bürger interessiert sind, wie hoch denn eine Förderung sein kann, wurde<br />
an dieser Stelle eine kurze Erläuterung für Private Maßnahmen aufgeführt:<br />
Gemäß der aktuellen Fassung der ZILE beträgt der Zuschuss bei privaten Maßnahmen<br />
generell 25 %. Soweit ein Dorferneuerungsplan aufgestellt ist und die<br />
enthaltenen „Gestaltungsgrundsätze“ berücksichtigt werden, beträgt der Zuschuss<br />
30 % der förderfähigen Kosten. Der maximale Förderbeitrag für private<br />
Maßnahmen liegt bei 25.000,- Euro, der Mindestbetrag bei 2.500 Euro; das bedeutet,<br />
dass eine Maßnahme laut Kostenvoranschlag mind. 8.333 Euro kosten<br />
muss, um bezuschusst zu werden.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 3 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
2 Dokumentation des Planungsprozess<br />
Mit Datum vom 18.08.2008 wurde Herr Dipl. Ing. Winkenbach aus der Bürogemeinschaft<br />
Schwarz + Winkenbach mit der Aufstellung des Dorferneuerungsplanes<br />
beauftragt.<br />
Auf einer ersten Bürgerversammlung am 06.10.2008 wurden die Ziele und der<br />
Ablauf der Dorferneuerungsplanung dargestellt sowie ein Arbeitskreis aus der<br />
Bürgerschaft von <strong>Bahrenborstel</strong> gebildet. Der Arbeitskreis ist das Planungs-, Beratungs-<br />
und Abstimmungsgremium während der Planungsphase und gegebenenfalls<br />
auch noch in der Ausführungsphase. Er soll die Untersuchungsergebnisse<br />
und Maßnahmenvorschläge der Planer erörtern und Anregungen, Planungsüberlegungen<br />
sowie die Meinung der Bürger in den Planungsprozess einbringen.<br />
Mitglieder des Arbeitskreises:<br />
� Herrn Heinz Albers<br />
� Herrn Heiner Bobring<br />
� Herrn Heinrich Diekmeyer<br />
� Frau Edeltraut Dummeyer-Müller<br />
� Herrn Christoph Hormann<br />
� Herrn Heinrich Kammacher<br />
� Herrn Manfred Koch<br />
� Frau Inge Meier<br />
� Frau Renate Meier<br />
2.1 Zeitlicher Ablauf<br />
Schwarz + Winkenbach, - 4 -<br />
� Frau Anke Renzelmann<br />
� Herrn Karl-Heinz Sandmann<br />
� Herrn Frank Scharninghausen<br />
� Herrn Heinrich Schröder<br />
� Herrn Kai Stelloh<br />
� Frau Annemarie Sünkenberg<br />
� Herrn Ulrich Vogt<br />
� Herrn Jörg Wantjer<br />
� Herrn Rainer Wiegmann<br />
Der zeitliche Verlauf der Dorferneuerungsplanung stellte sich bisher folgendermaßen<br />
dar:<br />
06.10.2008 1. Bürgerversammlung: Darstellung der Ziele der Dorferneuerungsplanung,<br />
Bildung des Arbeitskreises.<br />
10.11.2008 1. Arbeitskreissitzung: Wahl der Vorsitzenden, Entwicklung der Siedlungsstruktur,<br />
Vorschläge und Ideen (Partnerschaftliches Interview), Stärken<br />
und Schwächenanalyse.<br />
29.11.2008 2. Arbeitskreissitzung: Ortsbesichtigung im Planwagen.<br />
13.01.2009 3. Arbeitskreissitzung: Thema: Dorfgestaltung / Bausubstanz / Orts- und<br />
Landschaftsbild.<br />
10.02.2009 4. Arbeitskreissitzung: Thema: Wasser / Natur und Landschaft.
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
10.03.2009 5. Arbeitskreissitzung: Thema: Versorgungs- und Dienstleistungen / Naherholung<br />
/ Freizeit und Tourismus / Dorfplätze.<br />
14.04.2009 6. Arbeitskreissitzung: Thema: Verkehr.<br />
14.05.2009 7. Arbeitskreissitzung: Maßnahmenzusammenstellung Festlegung der Prioritäten<br />
/ Beteiligung der Jugend .<br />
12.10.2009 8. Arbeitskreissitzung: Vorstellung des Berichtes und der Maßnahmen<br />
29.11.2009 Billigung des Entwurfes des Dorferneuerungsplanes durch den Rat der<br />
<strong>Gemeinde</strong><br />
Dezember 09 Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange<br />
01.02.2010 Ratsbeschluss über den Dorferneuerungsplan<br />
2.2 Arbeitskreisarbeit<br />
Im Arbeitskreis Dorferneuerung wirkten Bürger aus den jeweiligen Ortsteilen und<br />
den unterschiedlichen örtlichen Gruppierungen mit. Hierdurch konnten die Anliegen<br />
aus der Bevölkerung in den Arbeitskreis eingebracht, und umgekehrt die Informationen<br />
aus dem Arbeitskreis weitergeleitet werden.<br />
Der Arbeitskreis begleitet die Untersuchung während des gesamten Planungszeitraumes<br />
und half, die örtlichen Probleme richtig zu erkennen und Lösungsmöglichkeiten<br />
zu entwickeln. So wurde in der ersten Arbeitskreissitzung anhand von<br />
Interviews in Zweiergruppen eine Stärken-/Schwächen-Analyse für <strong>Bahrenborstel</strong><br />
durchgeführt und gemeinsam dokumentiert.<br />
Am 29.11.2008 fand eine gemeinsame Ortsbesichtigung mit dem Arbeitskreis<br />
statt. Die Planwagenfahrt begann an der Schule in Holzhausen und führte zunächst<br />
durch Holzhausen und Göthen. Die einzelnen Zielpunkte waren vom Arbeitskreis<br />
und Herrn Winkenbach bereits überlegt und vorbereitet. Über die<br />
Göthener Straße führte die Strecke weiter nach <strong>Bahrenborstel</strong>, wo weitere Ziele<br />
angefahren und besichtigt wurden. Bei der Fahrt wurden die einzelnen Themenfelder<br />
bereits angerissen, die in den weiteren Arbeitskreissitzungen behandelt<br />
wurden. In den anschließenden Sitzungen lieferte der Arbeitskreis vielfältige Informationen,<br />
gab wichtige Inhalte vor und übte konstruktive Kritik an den einzelnen<br />
Planungsvorschlägen. Aber auch bei der zukünftigen Planung der öffentlichen<br />
Maßnahmen ist zu deren Umsetzung weiter die Meinung der Dorfbewohner gefragt.<br />
Für ihre engagierte Mitarbeit und die gute Zusammenarbeit gilt den ehrenamtlich<br />
tätigen Mitgliedern des Arbeitskreises ein besonderer Dank.<br />
Neben der vielfältigen Mithilfe der <strong>Samtgemeinde</strong>verwaltung wirkte auch Herr<br />
Klüche als Vertreter der GLL – Sulingen unterstützend bei der Bearbeitung mit.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 5 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
2.3 Beteiligung der Bürger und der Behörden<br />
Die Dorferneuerungsrichtlinie sieht ausdrücklich die Beteiligung von Bürgerinnen<br />
und Bürgern sowie die Abstimmung der Planungsergebnisse mit den Trägern öffentlicher<br />
Belange vor.<br />
Ein wesentlicher Aspekt dieser Beteiligung bildet die intensive Bearbeitung im<br />
Arbeitskreis. Im Zuge der fünften Arbeitskreissitzung wurden auch die Jugendlichen<br />
in den Planungsprozess eingebunden.<br />
Der breiten Öffentlichkeit wurden die Ziele der Dorferneuerung in der ersten Bürgerbeteiligung<br />
am Anfang des Planverfahrens vorgestellt.<br />
In einer Abschlussveranstaltung werden die Maßnahmen und Ergebnisse der<br />
Dorferneuerung vorgestellt.<br />
Auch wenn die Dorferneuerungsplanung im Gegensatz zur Bauleitplanung lediglich<br />
empfehlenden Charakter hat, so ist diese frühzeitige Abstimmung von Planungsvorhaben<br />
und Maßnahmen mit den Behörden ein wichtiger Schritt zur Absicherung<br />
der Planungsinhalte und bereitet die spätere Realisierungsphase öffentlicher<br />
Maßnahmen vor. Nach Abstimmung mit dem Rat der <strong>Gemeinde</strong> wurde die<br />
Entwurfsfassung des Dorferneuerungsplanes <strong>Bahrenborstel</strong> den betroffenen Behörden<br />
und sonstigen Trägern öffentlicher Belange zur Stellungnahme vorgelegt.<br />
Es sind folgende Stellungnahmen eingegangen:<br />
� Handwerkskammer Hannover (ohne Anregungen oder Bedenken),<br />
24.11.2009<br />
� Landwirtschaftkammer Niedersachsen, 02.12.2009<br />
� Industrie- und Handelskammer Hannover IHK, 02.12.2009<br />
� Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Nienburg,<br />
09.12.2009<br />
� Behörde für Geoinformation Landentwicklung und Liegenschaften (GLL),<br />
14.12.2009<br />
Die Stellungnahmen wurden zur Kenntnis genommen und in den jeweiligen Kapiteln<br />
redaktionell ergänzt. Wesentliche Änderungen ergaben sich hierdurch nicht.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 6 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
3 Grundlagen und Rahmenbedingungen<br />
3.1 Ortsbeschreibung<br />
3.1.1 Lage<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> als Mitgliedsgemeinde der <strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong> liegt im<br />
Südwesten des Landkreises Diepholz in Niedersachsen. Im Norden und Osten grenzt <strong>Bahrenborstel</strong><br />
an die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong>, in der sich auch der Sitz der <strong>Samtgemeinde</strong>verwaltung<br />
befindet. Im Süden liegt die <strong>Samtgemeinde</strong> Uchte und im Westen schließt die<br />
<strong>Gemeinde</strong> Wagenfeld an. Im Westen und Nordwesten liegen die Mitgliedsgemeinden Varrel<br />
und Barenburg.<br />
Neben den vier Ortschaften der <strong>Gemeinde</strong> (Bahrenborste, Göthen, Holzhausen und Hakenmoor)<br />
bestehen noch einzelne verstreut gelegene Hofstellen in der 31,27 km² großen<br />
<strong>Gemeinde</strong>. Die untenstehende Karte verdeutlicht die Lage von <strong>Bahrenborstel</strong>. Der Untersuchungsbereich<br />
der Dorferneuerung umfasst das gesamte <strong>Gemeinde</strong>gebiet.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 7 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
3.1.3 Dorf- und Vereinsleben<br />
Das Freizeitangebot in <strong>Bahrenborstel</strong> ist geprägt von einem regen Vereinsleben.<br />
Die Vielzahl der örtlichen Vereine unterstreicht das große Engagement der Bürger<br />
in den einzelnen Ortschaften. Siebzehn Vereine und Verbände bieten ein breites<br />
Aktivitätsspektrum. Mit ca. 600 Mitgliedern ist der TSV Holzhausen-<strong>Bahrenborstel</strong><br />
der größte Verein in der <strong>Gemeinde</strong> und trägt im hohen Maße zum Gemeinschaftsleben<br />
in den Ortschaften bei.<br />
Sehr viele Initiativen gehen aber auch von den übrigen Vereinen aus. Wobei insbesondere<br />
die periodisch wiederkehrenden Ereignisse wie Schützenfeste, Maibaumsetzen<br />
oder Weihnachtsmarkt zur Festigung der Dorfgemeinschaft dienen.<br />
Mit sehr viel Engagement sind auch die beiden Heimatvereine „Heimatverein<br />
Holzhausen“ und Heimatverein "Op den Borne" in der <strong>Gemeinde</strong> aktiv;<br />
was sich auch bei den Bürgerversammlungen sowie bei der Arbeit des Arbeitskreises<br />
widerspiegelt.<br />
Eine Besonderheit in Holzhausen ist das Gemeinschaftskühlhaus, das sich im Bereich<br />
der alten Schule befindet. Das erhaltenswerte Angebot wird gut angenommen,<br />
so dass die einzelnen Fächer fast immer vollständig ausgelastet sind.<br />
Ein Höhepunkt der gemeinschaftlichen Initiativen, der sich während der Dorferneuerungsbearbeitung<br />
angekündigt hat, ist die 700 Jahrfeier der <strong>Gemeinde</strong>, für<br />
die zahlreiche Aktionen geplant wurden.<br />
3.1.4 Ortsgeschichte<br />
Erstmalig wird die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> im Jahr 1310 als „up dem Borne“ urkundlich<br />
erwähnt. Wie historische Funde (Bronzenadel / Bohlenweg) belegen,<br />
haben aber bereits wesentlich früher Menschen im <strong>Gemeinde</strong>gebiet gelebt. Nach<br />
alten Urkunden gehörte Bahrenbostel zunächst zum Amt Uchte, fiel 1582 an<br />
Hessen, gehörte ab 1816 zum Königreich Hannover und wurde mit dessen Ende<br />
preußisch. Zusammen mit den anderen Orten des Kirchspiels <strong>Kirchdorf</strong> wurde die<br />
beiden <strong>Gemeinde</strong>n Bahrenburg und Holzhausen dem Kreis Sulingen angeschlossen,<br />
der mit Diepholz später zu dem Kreis Grafschaft Diepholz vereinigt wurde.<br />
Mit der Verwaltungsreform im Jahre 1974 wurde Holzhausen und <strong>Bahrenborstel</strong><br />
in die „<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong>“ zusammengeführt.<br />
Gemäß den Chroniken beschäftigten sich die Bewohner von <strong>Bahrenborstel</strong> überwiegend<br />
mit der Landwirtschaft und Viehzucht. Daneben fand man Arbeit im umliegenden<br />
Wald und im Moor. Die Ortsgeschichte und die Geschichte der einzelnen<br />
Familien sind daher sehr eng mit der Urbarmachung des Landes und mit der<br />
Entwicklung landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsformen verbunden. Ackerbau<br />
war auf zunächst kleine kultivierte Flächen reduziert. Dominierend war vielmehr<br />
die Viehhaltung. Die Kulturlandschaft sowie auch die Siedlungen sind demnach<br />
direkt durch die historischen und aktuellen Wirtschaftungsformen geprägt.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 8 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
3.1.5 Entwicklung der Siedlungsstruktur<br />
Anhand der folgenden historischen Karten kann die Ortsentwicklung der <strong>Gemeinde</strong><br />
seit 1815 abgelesen werden.<br />
In der Gaußsche Landesaufnahme von 1815 kann man die ursprünglichen Siedlungsbereiche<br />
bereits gut erkennen. Auch die umgebende Landschaft mit den<br />
Wäldern Wietensholt oder Kirchkiefern sowie die bis heute noch existierenden<br />
Wegverbindungen sind in dieser Zeit schon bekannt. Interessanterweise ist hier<br />
nördlich von <strong>Bahrenborstel</strong> der <strong>Bahrenborstel</strong>er See zu erkennen, von dem heute<br />
nur noch ein kleiner Teich übrig geblieben ist.<br />
Gaußsche Landesaufnahme von 1815<br />
Erste größere Veränderungen fanden zur Jahrhundertwende hin statt. In der<br />
Preußischen Landesaufnahme (um 1900) kann man neben der Verdichtung des<br />
Straßen- und Wegenetzes insbesondere die Bereiche erkennen, in denen sich die<br />
Hofstellen konzentrieren. Das Hauptwegenetz hat sich bis heute nicht wesentlich<br />
geändert. Wie aus der Überlagerung mit dem Luftbild erkennbar ist, stellen diese<br />
Siedlungebereiche noch heute die prägenden Bereiche von <strong>Bahrenborstel</strong> dar.<br />
Die Gestalt der älteren Siedlungsbereiche wurde insbesondere durch die jeweiligen<br />
landwirtschaftlichen Nutzungsformen geprägt.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 9 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Preußischen Landesaufnahme (um 1900)<br />
3.1.6 Aktuelle Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung<br />
Gemäß den Daten des statistischen Landesamtes hat die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong><br />
in den 90er Jahren kontinuierlich einen Anstieg der Bevölkerung verzeichnet.<br />
Die Einwohnerzahl stieg in diesem Zeitraum innerhalb von 10 Jahren<br />
um ca. 110 Einwohner auf rund 1.250 Einwohner an. Dies bedeutet ein Wachstum<br />
von über 10 % innerhalb von 10 Jahren. Aufgrund der weiteren Neubautätigkeit<br />
von Wohnhäusern stieg die Einwohnerzahl auf einen Höchststand im Jahr<br />
2000 von 1.276 Einwohnern. Danach ging die Einwohnerzahl langsam wieder zurück,<br />
lag im Jahr 2007 noch bei 1.263 Einwohner, ehe sie ab dem Jahr 2006 auf<br />
den heutigen Wert von ca. 1.230 Einwohner absank.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 10 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
In der nebenstehenden Tabelle<br />
ist die Bevölkerungsentwicklung<br />
der letzen 20<br />
Jahre dargestellt.<br />
(Quelle: Landesbetrieb für<br />
Statistik und KommunikationstechnologieNiedersachsen)<br />
Gemäß dem Wohnbauflächenkonzept der <strong>Samtgemeinde</strong> und den Aussagen der<br />
<strong>Gemeinde</strong> verfügt <strong>Bahrenborstel</strong> noch über ein großes Flächenkontingent an freien<br />
Wohnbauflächen. Zum Zeitpunkt 2006 waren noch 23 Bauplätze mit einer Gesamtfläche<br />
von 2,6 ha frei. In <strong>Bahrenborstel</strong> sind daher mittelfristig keine weiteren<br />
Wohnflächenausweisungen vorgesehen.<br />
Größere Gewerbeansiedlungen bestehen in <strong>Bahrenborstel</strong> nicht. Die Gewerblichen<br />
Nutzungen beschränken sich auf kleine und mittlere Handwerksbetriebe, die<br />
in die Ortsstruktur integriert sind. Das in einem Bebauungsplan ausgewiesene<br />
Gewerbegebiet an der Heerder Straße wurde bisher nicht erschlossen. Derzeit<br />
bestehen Überlegungen diese Fläche für die Gewinnung von Solarenergie zu nutzen.<br />
Demographischer Wandel<br />
Für die weitere Ortsentwicklung wird das Thema „Demographischer Wandel“ zunehmend<br />
in den Blickwinkel rücken. So wurde auch in einer der Arbeitskreissitzung<br />
dieses Thema angesprochen und intensiv diskutiert. Kennzeichen dieses<br />
Wandels ist zum einen der Geburtenrückgang und zum anderen die hohe Lebenserwartung<br />
der Bevölkerung. Oft ist in den ländlichen Regionen zusätzlich<br />
eine Abwanderung der jüngeren Bevölkerung zu verzeichnen. In den folgenden<br />
Graphiken wird deutlich, dass sich die Bevölkerungsstruktur auch in der <strong>Samtgemeinde</strong><br />
<strong>Kirchdorf</strong> verändern wird.<br />
Quelle: Bertelsmann Stiftung Be-<br />
zug SG <strong>Kirchdorf</strong><br />
Der Anteil der der Älteren<br />
wird demnach bis 2025 wesentlich<br />
steigen.<br />
1300<br />
1250<br />
1200<br />
1150<br />
1100<br />
1050<br />
1141<br />
1148<br />
1172<br />
1987<br />
1988<br />
Schwarz + Winkenbach, - 11 -<br />
1989<br />
1204<br />
1222<br />
1990<br />
1991<br />
1226<br />
1227<br />
1241<br />
1252<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1252<br />
1995<br />
1996<br />
1242<br />
1253<br />
1276<br />
1276<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
1260<br />
1247<br />
2001<br />
2002<br />
1250<br />
1255<br />
2003<br />
2004<br />
1263<br />
2005<br />
1262<br />
1242<br />
2006<br />
2007<br />
1230<br />
2008
Alter<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Anteil in %<br />
Bezogen auf den ländlichen Bereich wird der Geburtenrückgang ca. ab dem Jahre<br />
2015 merkbar werden. Geringe Klassenstärken (Grundschule) sowie geringe<br />
Gruppenstärken in den Kindergärten werden zunächst die deutlichsten Folgen<br />
hiervon sein. Dies wiederum hat langfristig auf die Ausnutzung der Infrastruktureinrichtungen<br />
im Ort Auswirkungen.<br />
Demgegenüber steht die immer höhere Lebenserwartung der Bevölkerung. Bereits<br />
heute gibt es zum ersten Mal mehr “Alte” als “Junge” in Deutschland. Ein<br />
allgemeines Kennzeichen dieser Entwicklung ist die zunehmende Nachfrage nach<br />
altengerechten Angeboten. Eine längere Lebensarbeitszeit bedingt auch eine ansteigende<br />
Nachfrage nach Arbeitsplätzen für Ältere. Insbesondere in den ländlichen<br />
Regionen werden die Netze sozialer Dienstleistungen eine immer wichtiger<br />
Rolle als („Alters“-) Standortvorteil einnehmen. Aber auch der Anteil der pflegebedürftigen<br />
Personen wird in den nächsten Jahren stark ansteigen.<br />
Hieraus kann abgeleitet werden, dass die künftigen Ansprüche und Erwartungen<br />
der Bevölkerung an die Lebensverhältnisse im Dorf wie folgt charakterisiert werden:<br />
Familien:<br />
großzügiges Wohnen (Eigenheim mit Garten), kinderfreundliches<br />
Umfeld, gute Verkehrsanbindung<br />
Klein und Vorschulkinder:<br />
Gute Betreuung (Krippe, Kindergarten, Hort) in leicht erreichbarer<br />
Nähe, Nachmittagsbetreuung, Kontakt zu anderen Kindern,<br />
kinderfreundliches Wohnumfeld<br />
Schulkinder und Jugendliche:<br />
gutes Schulangebot, mit kurzen Schulwegen, Nachmittagsbetreuung,<br />
Sport,- (Vereine) u.a. Freizeitangebote, Treffpunkte und<br />
Spielmöglichkeiten im Dorf und in der Landschaft<br />
Singles:<br />
preisgünstiges Wohnen, gute Verkehrsanbindungen, Treff- und Kom-<br />
munikationsmöglichkeiten (Vereine, Gastronomie), Sport-, Kultur-<br />
und andere Freizeitangebote<br />
Schwarz + Winkenbach, - 12 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Senioren:<br />
Leben in der Dorfgemeinschaft, gute Nahversorgung, kulturelle<br />
Veranstaltungen,<br />
Betreuungs- und Pflegebedürftige Personen:<br />
medizinische Versorgung, soziale Dienste (Betreuung Pflege und<br />
Seelsorge).<br />
Neubürger:<br />
attraktive Arbeitsplätze, Integration in die Dorfgemeinschaft,<br />
intakte Umwelt, Freizeitangebote, Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
Dorfgemeinschaft:<br />
Begegnung und Kommunikation der Bürger, dörfliche Veranstaltungen und<br />
Feste, Vereinsleben sowie andere kulturelle und soziale Angebote<br />
Um sich auf die nicht abzuwendenden Veränderungen durch den demographischen<br />
Wandel und auf die Anforderungen an das Lebensumfeld vorzubereiten,<br />
misst die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> insbesondere folgende Ziele eine große Bedeutung<br />
bei.<br />
� Erhalt und Ausbau von Service- und Versorgungsangeboten für die älter<br />
werdende Bevölkerung (z. B. häusliche Pflege).<br />
� Nachhaltige Sicherung der Infrastruktureinrichtungen durch Anpassung an<br />
sich wandelnde Rahmenbedingungen.<br />
� Sicherung der Grundversorgung (soweit möglich). Hierzu zählen insbesondere<br />
der Kiosk in der Göthener Straße sowie die Bäckerei Niemeyer.<br />
� Sicherung der Mobilität durch Erhalt und Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs.<br />
Im Arbeitskreis wurde hierzu die Möglichkeiten von<br />
Sammeltaxen und Rufbussen erörtert.<br />
Daneben wird gesehen, dass um dem demographischen Wandel und die<br />
Abwanderung der jungen Bevölkerung begegnen zu können, alle Aktivitäten<br />
interessant sind, die die Lebensqualität für verschiedene Altersgruppen<br />
im Dorf verbessern können.<br />
3.2 Planerische Vorgaben / Fachplanungen<br />
3.2.1 Landes- und Regionalplanung<br />
Es liegt das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) für den Landkreis Diepholz<br />
in der Fassung der Bekanntmachung vom 01.07.2005 vor. Das Regionale<br />
Schwarz + Winkenbach, - 13 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Raumordnungsprogramm ist aus dem Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen<br />
(1994) entwickelt und konkretisiert die darin enthaltenen Ziele. Zusammen<br />
enthalten beide Raumordnungsprogramme die Grundsätze und Ziele der<br />
Raumordnung.<br />
Die Ziele der Dorferneuerung sollen mit den Zielen der Raumordnung harmonieren<br />
bzw. an sie angepasst sein.<br />
In der zeichnerischen Darstellung werden die Ortschaften in <strong>Bahrenborstel</strong> als<br />
besiedelter Bereich dargestellt. Die landwirtschaftlichen Flächen zwischen der<br />
Ortschaft <strong>Bahrenborstel</strong> und Holzhausen werden aufgrund des hohen natürlichen<br />
standortgebundenen, landwirtschaftlichen Ertragspotentials als Vorsorgegebiet<br />
für die Landwirtschaft dargestellt. Diese Vorsorgegebiete sind als Produktionsgrundlage<br />
für die Landwirtschaft bei der Abwägung von Nutzungsansprüchen besonders<br />
zu beachten.<br />
Weitere Darstellungen im <strong>Gemeinde</strong>gebiet sind insbesondere das Vorsorgegebiet<br />
für die Trinkwassergewinnung im nördlichen Bereich, die Vorsorgegebiete für die<br />
Forstwirtschaft sowie die Vorsorgegebiete bzw. Vorranggebiete für Natur und<br />
Landschaft in den westlich und südlich liegenden Moorbereichen.<br />
Nebenstehend ist<br />
ein unmaßstäbli-<br />
cher Ausschnitt<br />
der Planzeichnung<br />
des RROP 2004<br />
dargestellt.<br />
Für die Belange der Ortsentwicklung und Dorferneuerung sind folgende textlich<br />
formulierten Zielen bedeutsam:<br />
C 01 In den Ländlichen Räumen sind insbesondere solche Maßnahmen vorrangig durchzuführen,<br />
die ihnen eine eigenständige Entwicklung ermöglichen und die besonderen Standortvorteile für das<br />
Wohnen und die Wirtschaft nutzen. Die hohe Bedeutung der Ländlichen Räume für den Erhalt der<br />
natürlichen Lebensgrundlagen ist bei allen Entwicklungsmaßnahmen zu berücksichtigen.<br />
D 01 Im Ländlichen Raum des Landkreises ist die gewachsene Siedlungsstruktur zu erhalten und<br />
weiter zu entwickeln; dabei ist eine angemessene Ausstattung mit Wohnraum, Dienstleistungs-,<br />
Verkehrs- und Versorgungseinrichtungen sicherzustellen.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 14 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Die Funktion des Ländlichen Raumes als Wohn-, Wirtschafts- und Erholungsstandort sowie als<br />
Standort der land- und forstwirtschaftlichen Produktion ist zu sichern und weiter zu entwickeln.<br />
Naturräumliche Gegebenheiten und ökologische Funktionen sind nachhaltig zu sichern und zu ver-<br />
bessern.<br />
C 02 Für die Ländlichen Räume sind folgende Maßnahmen vorrangig durchzuführen:<br />
- Erhaltung und Schaffung außerlandwirtschaftlicher Erwerbsmöglichkeiten durch Erschließung<br />
und Förderung des vorhandenen Entwicklungspotentials und Schaffung neuer Entwicklungs-<br />
möglichkeiten durch eine aktive Regionalpolitik.<br />
− Stärkung der Zentralen Orte durch Sicherung und Ausbau einer den regionalen Gegebenheiten<br />
entsprechenden und leistungsfähigen Infrastruktur.<br />
− Verbesserung der Erwerbsmöglichkeiten für Frauen.<br />
− Sicherung, Angebotsverbesserung und Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).<br />
− Bodenordnung zur Steuerung des Flächenumwidmungsprozesses und Umgestaltung der Agrar-<br />
strukturen zur Stärkung einer leistungsfähigen bäuerlich strukturierten Landwirtschaft und För-<br />
derung der Wirtschaftsbereiche, die der Landwirtschaft vor- oder nachgelagert sind.<br />
−−−− Erhaltung und Entwicklung des ländlichen und landschaftstypischen Charakters, des<br />
Gemeinwesens und der soziokulturellen Eigenart der Dörfer und Siedlungen. Hierzu<br />
sollen Maßnahmen der Dorferneuerung und städtebaulichen Sanierung beitragen, u.<br />
a. zur Sicherung bestehender bzw. zur Folgenutzung leerstehender landwirtschaftli-<br />
cher Bausubstanz.<br />
− Erhaltung und Wiederherstellung der Kultur- und Erholungslandschaft durch eine umweltscho-<br />
nende Landbewirtschaftung.<br />
− Erhaltung und Entwicklung eines funktional und räumlich zusammenhängenden Systems natur-<br />
naher Flächen in ausreichender Ausdehnung.<br />
3.2.3 Bauleitplanung<br />
Große Teile des besiedelten Bereiches der <strong>Gemeinde</strong> sind im derzeit wirksamen<br />
Flächennutzungsplan der <strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong> als Dorfgebiet (MD) ausgewiesen.<br />
Die Hofstellen in den Ortslagen liegen innerhalb dieser MD-Gebiete.<br />
Daneben wurden die neueren Siedlungsbereichen als Kleinsiedlungsgebiete bzw.<br />
als allgemeine Wohnbaugebiete dargestellt. An der Heerder Straße besteht eine<br />
gewerbliche Baufläche, die bisher noch nicht erschlossen wurde. Waldflächen und<br />
Flächen für die Windenergienutzung sind weitere Darstellungen im Flächennutzungsplan.<br />
Für die „neueren“ Wohngebiete bestehen Bebauungspläne. Als Art der baulichen<br />
Nutzung wurden allgemeine Wohngebiete und Teilweise auch reine Wohngebiete<br />
festgesetzt. Für den Ortskernbereich in <strong>Bahrenborstel</strong> bestehen keine Bebauungspläne<br />
und keine städtebaulichen Satzungen. Da derzeit noch genügend<br />
Grundstücksreserven vorhanden sind, ist in der <strong>Gemeinde</strong> mittelfristig keine<br />
neue Wohnbauausweisung vorgesehen.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 15 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
3.3 Aktuelle Entwicklungstendenzen<br />
„Regenerative Energie“ und die Förderung von Rohstoffen zur Energiegewinnung<br />
ist in <strong>Bahrenborstel</strong> ein großes Thema. Neben den bestehenden Windenergieanlagen<br />
und der Förderungen Erdgas in der <strong>Gemeinde</strong> bestehen in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
zwei Biogasanlagen (Holzhausen / Hakenmoor). In den Biogasanlagen werden<br />
nachwachsende Rohstoffe (insbesondere Mais) sowie Wirtschaftsdünger in Form<br />
von Gülle energetisch genutzt. Das erzeugte Biogas wird in Blockheizkraftwerken<br />
in elektrische Energie und Wärme umgewandelt. Angestrebt wird, die anfallende<br />
Prozesswärme der Bioenergieanlage für öffentliche Einrichtungen zu nutzen.<br />
4. Bestandsbewertung und Zielkonzept<br />
4.1 Verkehr, Straßen, Wege<br />
4.1.1 Bestandsbewertung<br />
Landes- und Kreisstraße<br />
Von <strong>Kirchdorf</strong> kommend führt die Landesstraße (L349) durch den Ort in Richtung<br />
Ströhen. Für den Ortsteil <strong>Bahrenborstel</strong> ist von km 9,645 bis 10,850 eine Ortsdurchfahrt<br />
festgesetzt. Die derzeitige Frequenz dieser Straße beträgt ca. 2.000<br />
Kfz/Tag. Die Fahrbahnbreite beträgt ca. 7 m. In der Ortschaft <strong>Bahrenborstel</strong><br />
stößt die Kreisstraße (K36) aus Richtung Heerde auf die Landesstraße. Die K 36<br />
und L 349 gehören im <strong>Gemeinde</strong>gebiet zum Zuständigkeitsbereich der Straßenbauverwaltung<br />
Nienburg. Seitens der Straßenbauverwaltung werden derzeit keine<br />
Planungsvorhaben verfolgt.<br />
Der Kreuzungsbereich an der K 36 / L349 ist sehr großzügig verkehrsgerecht<br />
ausgebaut. Parallel zu beiden Straßen führt ein einseitiger Fuß- und Radweg. Gerade<br />
an den Übergängen zur freien Strecke aber auch im Ort auf diesen Hauptverkehrsstraßen<br />
wird mit zu hohen Geschwindigkeiten gefahren. Besonders gestaltete<br />
Ortseingänge, die zur Reduzierung der Fahrgeschwindigkeiten führen,<br />
sind nicht vorhanden.<br />
Querungshilfen sind an den qualifizierten Straßen nicht vorhanden. Da die Landesstraße<br />
von Schulkindern gequert werden muss, wird hier eine Gefahrenstelle<br />
gesehen.<br />
<strong>Gemeinde</strong>verbindungsstraße<br />
Durch den Ort führt die Straße Wietensholz, die <strong>Bahrenborstel</strong> mit Scharringhausen<br />
verbindet. Die, in Nord-Süd-Richtung relativ gerade verlaufende Straße ist<br />
im südlichen Abschnitt mit Betonsteinpflaster ausgebildet. Der nördliche Abschnitt<br />
zum Wald hin ist asphaltiert. Diese Straße dient neben der Funktion als<br />
Verbindungsstraße auch zur Erschließung der nördlich liegenden landwirtschaftlichen<br />
Flure. Daneben erschließt sie die nördlich liegenden Siedlungsbereiche<br />
Schwarz + Winkenbach, - 16 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
(Waldesruh) und die anliegenden Grundstücke (u.a. auch einen Gewerbebetrieb).<br />
Hinzu kommt der touristische Verkehr, der den Hof Thiermann zum Ziel hat. An<br />
beiden Seiten der der Straße Wietensholz befinden sich die Sportanlagen des<br />
Vereins TSG <strong>Bahrenborstel</strong> Holzhausen.<br />
Die hier bestehenden Konflikte werden durch die gerade Linienführung, die zu<br />
schnelle Fahrweise, fehlende Parkmöglichkeiten und den Querungsbeziehungen<br />
zwischen den Sportplätzen gekennzeichnet.<br />
Straßennetz<br />
Abgehend von den örtlichen Hauptverkehrsstraßen (L349 und K36) und der innerörtlichen<br />
Verbindungsstraße verzweigt sich das örtliche Straßennetz und erschließt<br />
die angrenzenden Gebiete. Neben der Erschließungsfunktion dient der<br />
überwiegende Anteil der Straßen auch dem landwirtschaftlichen Verkehr und als<br />
Wegeverbindung in die Feldflur. Insbesondere die Straßen „Auf dem Kamp“ und<br />
die „Göthener Straße“ sind hierdurch in einem schlechten Zustand.<br />
Aufgrund der mangelhaften Entwässerungssituation bei starken Regenfällen an<br />
der Göthener Straße bestehen z.T. schwierige Verkehrsverhältnisse.<br />
Weitere Bereiche mit schlechten Zustand der Straße sind: Straße Waldesruh,<br />
Straße Wietensholz und die Eichestraße in Teilbereichen.<br />
Parkplätze<br />
Besonders ausgewiesene öffentliche Parkplätze gibt es in <strong>Bahrenborstel</strong> nicht.<br />
Parkmöglichkeiten befinden sich überwiegend entlang der Straßen, sind jedoch<br />
mit Ausnahme des Bereiches am Sportplatz in <strong>Bahrenborstel</strong> nicht befestigt.<br />
Parkplatzengpässe treten insbesondere bei großen Veranstaltungen auf.<br />
In diesem Zusammenhang ist aufgefallen, dass Besucher, die zur Orientierung im<br />
Bereich des Glockenturmes in <strong>Bahrenborstel</strong> kurz anhalten wollen, auf der Straße<br />
halten müssen.<br />
Mehrer private Stellplätze befinden sich in den Ortslagen im Bereich der Gaststätten.<br />
Diese Parkplätze sind überwiegend mit Asphalt versiegelt und nicht ortsgerecht<br />
gestaltet. Im Bereich der Bäckerei Niemeyer befindet sich ein mit Bäumen<br />
bestandenes Grundstück, das teilweise als Parkplatz genutzt wird.<br />
Landwirtschaftliche Wege<br />
Das bestehende Netz landwirtschaftlicher Wege wird allgemein als gut bezeichnet.<br />
Die landwirtschaftlichen Wege werden teilweise auch als Verbindungsstraßen<br />
und als Radwege genutzt. Durch die hohe Beanspruchung sind einige Bereiche<br />
als erneuerungsbedürftig einzustufen.<br />
Hierzu ergänz die Landwirtschaftskammer:<br />
Bei Rückbaumaßnahmen von Straßen ist sicherzustellen, dass sich der landwirtschaftliche Verkehr<br />
mit zum Teil Überbreite weiterhin bewegen kann.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 17 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Vorgesehenen Dorfeingrünungsmaßnahmen müssen entlang der Flurstücksgrenzen vorgenommen<br />
werden.<br />
Fahrradverkehr<br />
Entlang der Landes- und Kreisstraße (L349 /K 36) sind Radwege vorhanden. Im<br />
übrigen Straßennetz teilen sich Radfahrer den Straßenraum mit den übrigen Verkehrsteilnehmern,<br />
was aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens auf diesen<br />
Straßen in der Regel unproblematisch möglich ist. Zwischen der Ortsbereichen<br />
<strong>Bahrenborstel</strong> und Göthen entlang der „Göthener Straße“ teilen sich ebenso die<br />
Radfahrer mit den übrigen Verkehrsteilnehmern die Fahrbahn. Hier ist die Situation<br />
für Radfahrer aufgrund der hohen gefahrenen Geschwindigkeiten und des<br />
landwirtschaftlichen Verkehrs als problematisch einzustufen.<br />
Ein wichtiger Punkt der auch im Themenfeld „Freizeit und Tourismus“ angesprochen<br />
wurde, ist das Fahrradwandern. Durch <strong>Bahrenborstel</strong> führen regional und<br />
überregional bedeutsamer Radwanderwege.<br />
Zu nennen sind hier insbesondere:<br />
� Bahn-Radroute Weser - Lippe<br />
� Radroute Böhrde- Runde<br />
� Radroute Dillenmoor<br />
Insbesondere im Bereich Göthen führen einzelne dieser Radrouten auch über<br />
Straßen, die in ihrem Zustand verbesserungsbedürftig sind.<br />
ÖPNV<br />
Der öffentliche Personennahverkehr nimmt in <strong>Bahrenborstel</strong> lediglich eine untergeordnete<br />
Rolle ein. Bedingt durch die ländliche Struktur besteht hier ein hoher<br />
Motorisierungsgrad der Bevölkerung. Obwohl dem Pkw die zentrale Funktion als<br />
Verkehrsmittel zukommt, soll auch für die nicht motorisierte Bevölkerung eine<br />
ausreichende Mobilität gewährleistet sein.<br />
Die verkehrliche Anbindung von <strong>Bahrenborstel</strong> an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
erfolgt an den Haltestellen im Ort, die durch die Weser-Ems-<br />
Buslinien 127 und 132 mit den Zielen Sulingen (ZOB) Uchte (ZOB), Varrel bzw.<br />
<strong>Kirchdorf</strong> angefahren werden. Die Taktfrequenz der Buslinien wird im Wesentlichen<br />
durch den Schulbusbetrieb bestimmt.<br />
Ziel der <strong>Gemeinde</strong> ist es, die derzeitigen Verbindungen aufrecht zu erhalten sowie<br />
die Taktfrequenz der Buslinie zu verbessern. Im Rahme der ILEK wird geprüft,<br />
ob ein so genannter Bürgerbus eine sinnvolle Angebotsergänzung darstellt<br />
und in wie weit diese Alternative angenommen wird.<br />
Die Haltesstellen sind teilweise nur durch ein Schild an der Straße gekennzeichnet.<br />
Einzelne Haltepunkte in <strong>Bahrenborstel</strong> und Holzhausen sind erneuerungsbedürftig,<br />
so dass hier sowohl die Unterstände als auch die Abstellplätze für Fahrräder<br />
erneuert werden sollten.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 18 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
4.1.2 Zielkonzept Verkehr<br />
Ortseingänge<br />
Zur Reduzierung der Geschwindigkeit sind an der Landesstraße an den Ortseinfahrten<br />
im Norden von <strong>Bahrenborstel</strong> und im Bereich südlich der Schule verkehrsberuhigende<br />
Maßnahmen vorgesehen. Geplant ist eine optische Verengung<br />
durch entsprechende Pflanzmaßnahmen sowie durch die Anhebung der Straßenrandbefestigung<br />
mittels Bordsteinen und die Aufpflasterung eines ca. 50 cm breiten<br />
Seitenstreifens. Entsprechende Skizzen wurden im Arbeitskreis diskutiert.<br />
Weitere Einfahrten in die Ortschaften wurden<br />
im Arbeitskreis angesprochen. Genannt wurden<br />
insbesondere die Orteinfahrt Wietensholz,<br />
Heerder Straße, Holzhausen, sowie die weniger<br />
befahrenen Einfahrten wie Eichenstraße oder<br />
Brinker Straße. Da hier ebenfalls mit sehr hohen<br />
Geschwindigkeiten in den ort hineingefahren<br />
wird, sind Geschwindigkeitsdämpfende<br />
Maßnahmen sowie optische Merkmale vorgesehen.<br />
Als Beispiel wurden eingelassene Pflasterbänder<br />
vorgestellt, die mit einem relativ geringen<br />
Aufwand errichtet werden können.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 19 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Verkehrsberuhigung<br />
Da auch auf den innerörtlichen Straßen sehr (zu) hohe Geschwindigkeiten gefahren<br />
werden, wurden im Arbeitskreis verschiedene Maßnahmen angesprochen die<br />
zur Verkehrsberuhigung und somit zur Verkehrssicherheit in den Ortschaften führen<br />
sollten.<br />
Insbesondere im Nahbereich der Schule<br />
aber auch in weiteren Bereichen<br />
sind verkehrsberuhigende Maßnahmen<br />
durchzuführen.<br />
Erörtert wurde nebenstehendes Beispiel<br />
einer punktuellen Straßenverengung,<br />
die auch Eichenstraße, der Binker<br />
Straße und der Alten Dorfstraße<br />
realisiert werden könnte.<br />
Dorfstraße Holzhausen Göthen<br />
Schwarz + Winkenbach, - 20 -<br />
Gestaltungsvorschlag<br />
Zur Verkehrsberuhigung und gestalterischen Verbesserung soll die Göthener<br />
Straße / Holzhausen neu gestaltet werden. Heute ist die ca. 5,50 m bereite Straße<br />
durchgehend asphaltiert und teilweise in einem erneuerungsbedürftigen Zustand.<br />
Durch Aufpflasterung eines ca. 1,75 m breiten Streifens im Straßenraum<br />
soll die Aufenthaltsqualität und die Sicherheit im Straßenraum verbessert werden.<br />
Der weiterhin asphaltierte Bereich soll in einer Breit von 4,15 m erhalten bleiben.<br />
Diese Breite gewährleistet den Begegnungsfall Pkw / Pkw. Erforderliche Ausweichvorgänge<br />
bei breiteren Fahrzeugen (Lkw / landwirtschaftliche Fahrzeuge)<br />
sollen auf dem Pflasterstreifen möglich sein. In den nachfolgenden Querschnittsskizze<br />
wird diese Möglichkeit verdeutlicht.<br />
Bestand Planung
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Da die Göthener Straße, die in die<br />
Holzhauser Straße übergeht, über<br />
mehrer Kilometer die Ortschaften<br />
erschließt, wird ggf. ein Abschnittsweise<br />
Realisierung dieser Maßnahme<br />
erforderlich. Zur Verdeutlichung der<br />
Maßnahme wurde nebenstehende<br />
Fotomontage erstellt.<br />
Kreuzung L 349 / K36<br />
Die Verkehrsfläche an der Kreuzung L 349 / K36 (<strong>Kirchdorf</strong>er Straße / Heerder<br />
Straße) ist sehr groß dimensioniert, was zu einer sehr schnellen Fahrweise animiert.<br />
Durch eine Reduzierung der Fahrbahnbreiten der K36 und / oder durch<br />
den Bau einer Mittelinsel (Tropfen) würde hier die Straßenhierarchie verdeutlicht<br />
und die gefahrenen Geschwindigkeiten gedämpft werden.<br />
Bestand Planung<br />
Daneben ist die Wegebeziehung zwischen der Kreis- und der Landesstraße verbesserungsbedürftig.<br />
Im Bereich der Kreuzung ist eine Querung derzeit nicht sicher<br />
möglich.<br />
Querungshilfe<br />
Viele Kinder müssen auf dem Schulweg die Landesstraße queren. Um sicher diese<br />
Straße zu überqueren, muss ein großer Umweg in Kauf genommen werden.<br />
Eine Querungshilfe mit Mittelinsel sollte daher an einer geeigneten Stelle vorgesehen<br />
werden. Als eine mögliche Stelle wurde der Kreuzungsbereich „Auf dem<br />
Kamp“ genannt. Da die Landesstraße in diesem Bereich als Kurve verläuft, muss<br />
der geeignete Standort einer solchen Querung anhand der Sichtbezüge genau<br />
ermittelt werden.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 21 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Wietensholz<br />
Von besonderer Bedeutung ist die Straßengestaltung der Straße Wietensholz von<br />
dem Bereich Ortseingang bis zum Sportplatz. Die hier bestehenden Konflikte<br />
werden durch die zu schnelle Fahrweise, fehlende Parkmöglichkeiten und den<br />
Querungsbeziehungen zwischen den Sportplätzen gekennzeichnet. Im Arbeitskreis<br />
wurden unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten der Verkehrsberuhigung<br />
diskutiert. Hierbei wurde deutlich, dass ein zusätzlicher Parkplatz nördlich des<br />
Fußballfeldes nicht zweckdienlich ist. Durch die Entfernung zu den Sportstätten<br />
und dem Vereinsheim wird eine geringe Akzeptanz erwartet. Als möglicher<br />
Standort wird die Übungswiese (Dreiecksfläche) westlich der Straße oder eine<br />
Fläche südlich des Vereinsheims genannt.<br />
Aufgrund der potentiellen Konflikte solle hier Verkehrsberuhigende Maßnahmen<br />
angestrebt werden. Da sich hier insbesondere zu Trainingszeiten, am Wochenende<br />
Kinder im Straßenraum aufhalten und die Straße queren, sollten gerade hier<br />
entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.<br />
Aufgrund des bestehenden Querschnitts<br />
und der recht hohen Verkehrsbelastung<br />
wird der Straßenseitenstreifen<br />
gerade bei Begegnungsfällen<br />
mit LKW´s oftmals als Ausweichmöglichkeit<br />
genutzt. Ebenso wird bei<br />
Veranstaltungen der seitliche Grünstreifen<br />
als Abstellplatz benötigt.<br />
Der bestehende Querschnitt ist an der<br />
nebenstehenden Skizze dargestellt.<br />
Im Bereich der Wietensholz Straße werden daher<br />
folgende Maßnahmen erforderlich:<br />
� Die Fußwegebeziehung zur Straße Waldesruh<br />
und zur Bushaltestelle soll durch einen<br />
Gehwegbereich verbessert werden.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 22 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
� Der Kreuzungsbereich Waldesruh / Wietensholz<br />
soll neu gestaltet werden. Hier ist die<br />
Ausbildung einer Mittelinsel, einer kleinen<br />
Kreisverkehrslösung und einer Aufpflasterung<br />
möglich.<br />
� Durch eine Verengung mit Aufpflasterung<br />
soll der Ortseingang im Norden betont werden.<br />
� Es wurden die untenstehenden Querschnitte<br />
vorgestellt und diskutiert. Soweit eine detaillierte<br />
Vermessung zugrunde gelegt werden<br />
kann, muss eine abschließende Entscheidung<br />
hierzu bei einer Ausbauplanung getroffen<br />
werden.<br />
� Bei einer Erweitung des Querschnitts auf 7<br />
m könnte ein separater 1,5 m breiter Fußweg<br />
abgetrennt werden. Dieser könnte unbefestigt<br />
bleiben bzw. als wassergebundene<br />
Decke ausgeführt werden. Der weitere Querschnitt<br />
sieht eine 4 m breiten Fahrbahnbereich<br />
vor sowie seitliche Pflasterbänder.<br />
Möglicher Querschnitt im nördlichen Bereich<br />
Möglicher Querschnitt mit Parkseitenstreifen<br />
im Bereich des Sportplatzes<br />
Schwarz + Winkenbach, - 23 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
� Punktuelle Verengungen mit Aufpflasterungen<br />
der Fahrbahn sollen die Querung<br />
der Straße erleichtern und die Geschwindigkeit<br />
reduzieren.<br />
Die IHK weist in der Stellungnahme darauf hin, dass bei<br />
der Straßenplanung die Anforderungen von Großraum-<br />
und Schwertransporte (insbesondere aufgrund der Wind-<br />
kraftanlagen) zu berücksichtigen sind.<br />
Hierzu ist anzumerken, dass der <strong>Gemeinde</strong> konkrete An-<br />
forderungen von Windkraftbetreibern nicht vorliegen.<br />
Daneben wird gesehen, dass die vorgesehenen Maßnah-<br />
men an der Landes- und Kreisstraße ausreichend große<br />
dimensioniert sind. Bezüglich der Maßnahmen an den<br />
<strong>Gemeinde</strong>straßen ist zu ergänzen, dass Alternativrouten<br />
außerhalb der Ortschaften vorhanden sind.<br />
Straßenbeleuchtung<br />
Besondere Gestaltungsbereiche oder auch die baulichen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung<br />
sollen beleuchtet werden. Hierzu sind solche Leuchten zu wählen,<br />
die ins dörfliche Ortsbild passen. In Teilbereichen von <strong>Bahrenborstel</strong> bestehen<br />
entsprechende Lampen, die bei weiteren Baumaßnahmen Verwendung finden<br />
sollten.<br />
Bei der Realisierung der Maßnahmen V12, V14, V19, V23, V24, V25, V26, V28, V29 und V30 (vgl.<br />
Anlage Maßnahmenkurzbeschreibung) sind gemäß der<br />
Stellungnahme der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr fol-<br />
gende Punkte zu beachten:<br />
Beteiligung<br />
Bei der Errichtung, Herstellung und Änderung baulicher Anlagen an Bundes-, Landes- und Kreis-<br />
straßen ist die Nieders. Landesbehörde für Straßen bau und Verkehr, Geschäftsbereich Nienburg,<br />
gemäß § 9 des Bundesfernstraßengesetzes (FStrG) und gemäß § 24 des Niedersächsischen Stra-<br />
ßengesetzes(NStG) im Baugenehmigungsverfahren zu beteiligen.<br />
Planunterlagen<br />
Geplante Bauarbeiten Im Zuge von Straßen des überörtlichen Verkehrs, Anlage und Änderungen<br />
von Einmündungen von Stadt- / <strong>Gemeinde</strong>straßen in Straßen des überörtlichen Verkehrs sowie<br />
Änderungen, Verlegungen und Neuanlagen von Zufahrten in bebauter Ortslage sind rechtzeitig vor<br />
Baubeginn mit der Nieders. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Nien-<br />
burg, abzustimmen. Hierfür sind folgende Planunterlagen vorzulegen: Übersichtsplan, Lageplan<br />
(möglichst i. M. 1:500) mit Darstellung des vorhandenen und geplanten Zustandes. Für die Benut-<br />
zung von Straßengelände (z. B. für die Verlegung eines Kanals u. a.) ist eine vertragliche Regelung<br />
Schwarz + Winkenbach, - 24 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
mit der Nieders. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Nienburg, erforder-<br />
lich.<br />
Vereinbarungen<br />
Über den Anschluss von Stadt- / <strong>Gemeinde</strong>straßen an eine Straße des überörtlichen Verkehrs ist<br />
vor Baubeginn mit der Nieders. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich<br />
Nienburg, bzw. mit dem Landkreis eine Vereinbarung abzuschließen.<br />
Sichtdreiecke<br />
Bei Bauvorhaben an Kreuzungen und Einmündungen von Straßen des überörtlichen Verkehrs sind<br />
ausreichende Sichtverhältnisse zu gewährleisten. Die Größe der freizuhaltenden Sichtdreiecke ist<br />
mit der Nieders. Landesbehörde für Straßen bau und Verkehr, Geschäftsbereich Nienburg, abzu-<br />
stimmen. Sichtfelder gehören zur kreuzenden (einmündenden) Straße.<br />
Bepflanzungen<br />
Bepflanzungen an Straßen des überörtlichen Verkehrs (Straßenrandbegrünung, Straßenbegleitgrün,<br />
Hecken, Bäume, Sträucher):<br />
Durch die Bepflanzung an Straßen des überörtlichen Verkehrs darf die Sicht an einmündenden<br />
Stadt- / <strong>Gemeinde</strong>straßen nicht beeinträchtigt werden.<br />
Gegen Bepflanzungen außerhalb des Geländes der Straßen des überörtlichen Verkehrs bestehen<br />
keine grundsätzlichen Bedenken. Unterhaltungsarbeiten für die geplanten Bepflanzungen können<br />
von der Straßenbauverwaltung nicht übernommen werden.<br />
Die Freihaltung des Lichtraumprofils an Straßen des überörtlichen Verkehrs muss bei vorgesehenen<br />
Anpflanzungen gewährleistet bleiben. Bepflanzungen unmittelbar an den Straßen des überörtlichen<br />
Verkehrs und auf Straßengelände sind mit der Nieders. Landesbehörde für Straßen bau und Ver-<br />
kehr Geschäftsbereich Nienburg vorher abzustimmen.<br />
Stellplätze / Parkplätze<br />
Stellplätze / Parkplätze an Straßen des überörtlichen Verkehrs sind als Längsparkstreifen (Park-<br />
buchten) auszubilden. Einstellplätze auf Privatgelände an Straßen des überörtlichen Verkehrs sind<br />
so anzuordnen, dass ein verkehrssicheres An- und Abfahren möglich ist.<br />
Zufahrten<br />
Neue Zufahrten zu Straßen des überörtlichen Verkehrs dürfen außerhalb festgesetzter Ortsdurch-<br />
fahrten bzw. außerhalb geschlossener Ortslagen nicht angelegt werden.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 25 -
LEGENDE<br />
Gemeinsamer Rad- und Fußweg<br />
Ordnung des Fahrradverkehrs erforderlich<br />
z. T. schlechter Straßenzustand<br />
Umgestaltung Kreuzungsraum<br />
Betonung der Ortseingänge<br />
Kreisstraße (K) 36<br />
Landesstraße 349<br />
Bushaltestelle<br />
Verbesserung der Einstiegsverhältnisse<br />
und der Wartebereiche<br />
Ravelser Graben<br />
H<br />
Gestaltung der<br />
Straßen-<br />
einmündung zur<br />
optischen<br />
Verdeutlichung<br />
Verkehrsberuhigung<br />
alter Ortskern<br />
<strong>Bahrenborstel</strong><br />
Holzhausen<br />
Brinker Straße<br />
Alte Dorfstraße<br />
Eichenstraße<br />
H<br />
Wietensholz<br />
H<br />
Zustandsverbesserung<br />
und<br />
Gestaltung der<br />
Straße Holzhausen<br />
/ Göthen<br />
Geschwindigkeits-<br />
reduzierende<br />
Maßnahmen im<br />
Bereich der Str.<br />
Wietensholz<br />
<strong>Kirchdorf</strong>er Straße<br />
Hauskamp<br />
Gestaltung der<br />
Straßen-<br />
einmündungen<br />
zur optischen<br />
Verdeutlichung<br />
H<br />
H<br />
S<br />
Verbesserung<br />
und Querungs-<br />
möglichkeiten<br />
(L349)<br />
Göthen<br />
Göthener Straße<br />
Heerder Straße<br />
H<br />
Gestaltung der<br />
Straßen-<br />
einmündung zur<br />
optischen<br />
Verdeutlichung<br />
Wietensholzgraben<br />
Verkehr<br />
Analyse Zielkonzept<br />
Dorferneuerung<br />
<strong>Bahrenborstel</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong><br />
<strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong><br />
WSG<br />
Karte 1<br />
Maßstab i.O. 1:7500<br />
Bürogemeinschaft für Hasberger Dorfstraße 9,
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
4.2 Natur und Landschaft / Dorfökologie / Gewässer<br />
Unter diesem Kapitel sollen neben dem ökologischen Aspekt auch die Grünstrukturen<br />
dargestellt werden, die den visuellen Eindruck des Orts- und Landschaftsbildes<br />
im Wesentlichen mitprägen.<br />
4.2.1 Bestandsbewertung Natur und Landschaft<br />
4.2.1.1 Naturraum<br />
Das <strong>Gemeinde</strong>gebiet von <strong>Bahrenborstel</strong> wird der naturräumlichen Haupteinheit<br />
„Diepholzer Moorniederung“ zugeordnet. Als Untereinheit wird die naturräumliche<br />
Einheit / Landschaftseinheit als „Kuppendorfer Börde“ und in den flachen Bereichen<br />
als „<strong>Kirchdorf</strong>er Moore und Aueniederung“ beschrieben.<br />
4.2.1.2 Schutzgebiete und schützenswerte Bereiche<br />
Im westlichen Bereich der <strong>Gemeinde</strong> befindet sich das Landschaftsschutzgebiet<br />
(LSG) „Renzeler Moor u. Schwarzes Moor“ (DH 35) an. Der „Kern“ dieses LSG´s<br />
bildet das Naturschutzgebiet „Am großen Renzeler Moor“. Das Naturschutzgebiete<br />
umfassen das Hochmoorgebiet des Renzeler Moores mit den Randbereichen.<br />
Als Schutzzweck wird die Erhaltung der Feuchtgrünlandflächen auf Niedermoor<br />
als Lebensraum gefährdeter Wiesenvögel genannt.<br />
Im Süden der <strong>Gemeinde</strong> wird das Darlatenmoor aufgrund der geringen Bebauung<br />
und der Bedeutung für die Avifauna als Bereich beschrieben, der sich als<br />
Landschaftsschutzgebiet eignet (KL 44)<br />
Als weiterer Schutzbereich ist das Wasserschutzgebiet im Nordosten der<br />
<strong>Gemeinde</strong> zu nennen. (Wasserschutzgebiet Zone II und III)<br />
Als Naturdenkmal wird die dreistämmige Eiche am Tempelberg in Holzhausen<br />
geführt. Über das Alter und den Bezug der Drillingseiche zu einer möglichen<br />
germanischen Thingstätte auf dem Tempelberg wird noch geforscht.<br />
4.2.1.3 Orts- und Landschaftsbild<br />
Im Nordosten der <strong>Gemeinde</strong> ist das Endmoränen beeinflusste leicht wellige bis<br />
kuppige Gelände bestimmend für das heutige Landschaftsbild. In diesem Bereich<br />
bestehen die dörflichen Siedlungen, die durch den vorhandenen Baumbestand in<br />
diese Landschaft überwiegend gut eingebunden sind. Gerade die Kuppen in der<br />
Landschaft bieten in diesem Bereich reizvolle Blickbeziehungen. Die Wälder im<br />
Nordosten werden teilweise immer noch durch Kiefernbestände geprägt, wobei<br />
Maßnahmen zur Mischwaldentwicklung bereits erkennbar sind. Gegliedert wird<br />
die Landschaft durch Wegeverbindungen, die von Gehölzen gesäumten werden.<br />
Mit Ausnahme kleinerer Gräben und kleinerer Teiche bestehen keine landschaftsbildprägenden<br />
Gewässer. Nach Süden und nach Westen hin geht das bewegte<br />
Schwarz + Winkenbach, - 27 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Relief in eine flach geneigte Landschaft über. Hier besteht die durch die Moore<br />
beeinflusste Kulturlandschaft (Großes Moor, Renzeler Moor, Darlatener Moor).<br />
Neben der Grünlandnutzung ist hier zunehmend auch die ackerbauliche Bodennutzung<br />
festzustellen.<br />
Der Ortschaft <strong>Bahrenborstel</strong> nähert man sich gewöhnlich über die Straßen, die in<br />
den Ort hineinführen. Von Norden und Nordosten kommend, ist es der Übergang<br />
zwischen dem bewaldeten Bereich und der bebauten Ortslage, der erste Eindrücke<br />
hinterlässt. Weder aus der Richtung <strong>Kirchdorf</strong> noch aus der Richtung Scharringhausen<br />
besteht ein besonderer Ortseingang. Handlungsbedarf besteht an<br />
diesen Stellen sowohl aus Gründen der Verkehrssicherheit, als auch bezüglich der<br />
gestalterischen Anforderungen. Durchquert man die Ortschaft <strong>Bahrenborstel</strong> in<br />
Richtung Ströhen fallen einem die landwirtschaftlichen Hofstellen sowie die landwirtschaftlich<br />
genutzten, innerörtlichen Freibereiche auf. Einen Ansatz für einen<br />
Ortsmittelpunkt bildet der Grünbereich mit dem Glockenturm sowie der Orientierungskarte.<br />
Den Ortschaften Holzhausen und Göthen, die durch bebaute Bereiche entlang der<br />
Göthener / Holzhausener Straße gebildet werden, nähert man sich ebenfalls über<br />
die Straße. Die Gebäude entlang der durchgehenden Ortsstraße vermitteln hier<br />
den ersten Eindruck. Einen Ansatz für einen Ortsmittelpunkt bildet hier die ehemalige<br />
Schule.<br />
Insgesamt vermittelt der Wechsel zwischen den Waldbeständen, den landwirtschaftlichen<br />
Flächen und den besiedelten Bereichen den Eindruck eines ländlich<br />
geprägten Raumes, der Ruhe und Beschaulichkeit bietet.<br />
Sowohl nach Süden als auch in Richtung Osten wird das Landschaftsbild durch<br />
Windkraftanlagen beeinträchtigt. Im Zuge von Ersatzmaßnahmen sind zwar teilweise<br />
Sichtschutzpflanzungen vorgenommen worden, jedoch wird von den Anwohnern<br />
dies nicht als ausreichend betrachtet. Auch wird die Einbindung der Ortschaft<br />
in die Landschaft an einigen Punkten als Verbesserungswürdig betrachtet.<br />
4.2.1.4 Dorfökologie<br />
Während bei der vorausgegangenen Beschreibung der Landschaftsstruktur vor<br />
allem die umliegende Freibereiche von <strong>Bahrenborstel</strong> betrachtet wurden, soll<br />
nachfolgend der Blickwinkel auf das Beziehungsgefüge zwischen Siedlungs- und<br />
Baustrukturen und den ökologischen Belangen gerichtet werden.<br />
Die öffentlichen und privaten Grünflächen im Dorf sind wichtige Bereiche, die sowohl<br />
für den Menschen als auch für die Tiere und Pflanzen vielfältige Funktionen<br />
erfüllen und im Wesentlichen das Erscheinungsbild des Ortes bestimmen. Zu<br />
nennen sind hier insbesondere folgende Funktionen:<br />
Schwarz + Winkenbach, - 28 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
- Innerörtliche Lebensräume für Pflanzen und Tiere<br />
Auch der Siedlungsbereich stellt einen wichtigen Lebensraum für die Pflanzen-<br />
und Tierwelt dar. Die für Dörfer typischen Arten und Lebensgemeinschaften sind<br />
insbesondere in den älteren Ortsbereichen anzutreffen. Gerade die Bereiche des<br />
„alten“ <strong>Bahrenborstel</strong> und die ursprüngliche Bebauung entlang der Göthener<br />
Straße mit den großen Hofstellen können als dörflich strukturierter Bereich betrachtet<br />
werden.<br />
Hier bieten dörfliche Gartenbereiche, alter Baumbestand und ältere Bausubstanz<br />
einer Vielzahl vielfältige Lebensräume für Kleinsäuger, Insekten und die Vogelwelt.<br />
Als Beispiele sind hier insbesondere Fledermauslebensräume oder Nistmöglichkeiten<br />
für Schwalben zu nennen.<br />
Neben dem breiten Artenspektrum der Tierwelt findet sich in den dörflich geprägten<br />
Bereichen auch ein breites Artenspektrum an Pflanzen. Neben dem schon<br />
angesprochenen meist älteren Baumbestand, sind hier noch Wildkräuter, unterschiedliche<br />
Stauden und verschiedene Sträucher anzutreffen.<br />
Demgegenüber weisen die jüngeren Siedlungen, die sich an den alten Ortskernbereich<br />
anschließen, nur eine geringere Bedeutung für Arten und Lebensgemeinschaften<br />
auf.<br />
- Erholungs- und psychologische Funktionen<br />
Die Grünstrukturen im Ort tragen im Wesentlichen zu einer angenehmen Atmosphäre<br />
und der Attraktivität eines Dorfes bei. Aber auch das Befinden des dort<br />
lebenden Menschen wird bestimmt durch das gestaltete Wohn-, Arbeits- und<br />
Spielumfeld, das in dörflichen Strukturen insbesondere durch Gärten, Höfe und<br />
landwirtschaftliche Nutzflächen und Wege begleitende Gehölzstrukturen geprägt<br />
wird. Die der Erholung dienenden Wege in die Landschaft und Orte, die den<br />
Wunsch länger zu verweilen auslösen, bestimmen im wesentlich die Attraktivität<br />
eines Dorfes. Ein harmonisch gestalteter Übergang des Siedlungsbereiches in die<br />
umgebende Landschaft kann das Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Durch entsprechende<br />
Eingrünung der Ortsränder kann somit nicht nur die Einbindung in<br />
das Landschaftsbild, sondern auch das Wohlbefinden der Bewohner verbessert<br />
werden.<br />
- Klimatische Bedeutung<br />
Grünflächen und innerörtliche Freibereiche sind in vielfältiger Weise für das Leben<br />
der Menschen im Ort nützlich. So tragen diese Flächen zur Sauerstoffproduktion<br />
und zur Kohlendioxidreduktion bei. Pflanzen wirken zudem als Staubfilter<br />
und erhöhen die Luftfeuchtigkeit. In Abhängigkeit von der Gestaltung und der<br />
Lage der Grünbereiche können diese Flächen als Windschutz, zur Regulierung<br />
des Luftaustausches und zum Temperaturausgleich dienen.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 29 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
- Sandabbaufläche Holzhausen<br />
Nördlich von Holzhausen befindet sich eine ehemalige Sandabbaufläche. Mit Aufgabe<br />
der Nutzung wurde die Sandgrube der natürlichen Sukzession überlassen.<br />
Hier entwickeln sich bereits Biotope. Eine anderweitige Nutzung beispielsweise<br />
für Freizeitnutzungen scheidet hierdurch aus.<br />
4.2.1.5 Öffentliche Grünflächen<br />
Öffentliche Grünflächen stehen in der Regel der Bevölkerung zur Verfügung und<br />
werden durch öffentliche Stellen gepflegt und gestaltet. In <strong>Bahrenborstel</strong> sind<br />
hier insbesondere die Spiel- und Sportanlagen, die Friedhöfe und die sonstigen<br />
Freibereiche (z.B. am Glockenturm, an der Schule in <strong>Bahrenborstel</strong>, an der Schule<br />
in Holzhausen) zu nennen.<br />
Um vielfältige Lebensräume zu erhalten und zu schaffen, sollten insbesondere<br />
diese öffentlichen Flächen naturnah gestaltet werden. Neben der gestalterischen<br />
Wirkung erfüllen diese Flächen auch eine repräsentative Bedeutung. Obgleich<br />
Pflege dieser Flächen unter wirtschaftlichen Zwängen steht, sollten gerade diese<br />
Flächen auch einen ökologischen Wert erlangen. So sollten auch hier traditionelle<br />
dorfspezifische Gestaltungsmerkmale zur Anwendung kommen. Das Anpflanzen<br />
von exotischen und fremdländischen Gehölzen sollte gerade hier vermieden werden.<br />
Die Gestaltung der jeweiligen öffentlichen Grünflächen wurde in der Arbeitsgruppe<br />
thematisiert. So wurde beispielsweise die Spielplatzsituation in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
angesprochen. Als Verbesserungsbedürftig wurde der Kinderspielplatz an den<br />
„Waldgärten“ genannt.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 30 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
4.2.1.6 Private Grün- und Freiflächen<br />
Neben den öffentlichen Grünflächen sind es überwiegend private Freiflächen,<br />
die Struktur und Erscheinungsbild des Ortes bestimmen. Im Ortsbereich<br />
von <strong>Bahrenborstel</strong>, bestehen noch einige dorftypische Freibereiche, die<br />
als dörflicher Nutz- bzw. Ziergarten angelegt sind. Auch in den übrigen<br />
Ortsbereichen bestehen noch Ansätze von dorftypischen Gärten. Aber auch<br />
die innerörtlichen Freibereiche, die noch als Äcker oder Grünland landwirtschaftlich<br />
genutzt werden, tragen in erheblichem Maße zu dem aufgelockerten<br />
Erscheinungsbild bei. Dieser traditionellen dörflichen Grünflächen mit<br />
der geringen baulichen Dichte gilt es zu erhalten.<br />
Wie in vielen Dörfern festzustellen, so bestehen zunehmend auch in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
neuzeitliche Gärten, in denen Rasenflächen und nicht standorttypische<br />
Gehölzarten dominieren. Um das Artenspektrum dieser neuzeitlichen<br />
Gärten zu erweitern, sind insbesondere folgende Empfehlungen zu berücksichtigen:<br />
� Bei der Auswahl der Bepflanzungen sollten standortheimische und<br />
dorfgerechte Pflanzen verwendet werden (potentiell natürlichen Vegetation).<br />
� Anpflanzungen von hochstämmigen Obstbäumen (alter Sorten).<br />
� Bereiche „freilassen“, in denen Pionierpflanzen („Wild- oder auch Unkräuter“)<br />
wachsen können.<br />
� Vermeidung von großen, vollständig versiegelten Zufahrten. Entsiegelung<br />
von nicht beanspruchten, befestigten Flächen.<br />
� Vermeidung von großen Rasenflächen sondern Erhöhung der Strukturvielfalt.<br />
Da in der Vergangenheit schon ortsbildprägende Bäume im Altort abgeholzt<br />
wurden, sind Möglichkeiten zum Schutz der Bäume im Arbeitskreis diskutiert<br />
worden. Ggf. wäre eine Baumschutzsatzung eine Möglichkeit zum<br />
Schutz.<br />
Auch die Grundstückseinfassung ist sowohl für das Ortsbild als auch für<br />
die Artenvielfalt von Bedeutung. Als Einfassungen typisch sind kleine Mauern,<br />
Zäune und „lebende“ Hecken. Ziel der Dorfökologie ist es, geschnittene<br />
Hecken aus dorftypischen Gehölzen zu verwenden. Dorftypische Gehölzarten<br />
für die Verwendung von geschnittenen Hecken sind: Hainbuche, Rotbuche,<br />
Liguster, Weißdorn, Feldahorn, Eibe u.a. Hecken bilden wertvolle Lebensräume<br />
für die heimische Tierwelt (insbesondere für Vögel). Neben den<br />
geschnittenen Hecken sind Holzstaketenzäune für den Ort typisch.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 31 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Insbesondere in den Gartenbereichen, die an den Ortsrändern liegen, sollte<br />
durch Gehölzpflanzungen ein Übergang zur freien Landschaft ausgebildet<br />
werden.<br />
4.2.1.7 Sichtschutz / Ortsrandeingrünung / Ortseingänge<br />
In den letzen Jahren sind im <strong>Gemeinde</strong>gebiet einige Windkraftanlagen errichtet<br />
worden. Sowohl nach Süden als auch in Richtung Osten wird das<br />
Landschaftsbild durch Windkraftanlagen beeinträchtigt. Im Zuge von Ersatzmaßnahmen<br />
sind zwar teilweise Sichtschutzpflanzungen vorgenommen<br />
worden, jedoch wird von den Anwohnern dies nicht als ausreichend betrachtet.<br />
Insbesondere die Anlagen im Osten von Göthen werden als störend<br />
empfunden. Im Arbeitskreis wurde vorgeschlagen, östlich der Straße sichtverschattende<br />
Gehölze anzupflanzen.<br />
Auch wird die Einbindung der Ortschaft in die Landschaft an einigen Punkten<br />
als Verbesserungswürdig betrachtet. Ziel der Ortsrandeingrünung soll es<br />
sein, die Baukörper der bebauten Ortslage sowie die umliegenden Siedlungssplitter<br />
harmonisch in die offene Landschaft einzubinden. Aber auch<br />
Einzelgebäude sollten durch eine geeignete Eingrünung in das Landschaftsbild<br />
integriert und optisch nicht herausgehoben werden.<br />
Wie im Kapitel zum Verkehr dargestellt wurde, sollten diese wichtigsten<br />
Ortseingänge durch bauliche und gestalterische Maßnahmen betont werden.<br />
Durch eine bauliche Gestaltung, die durch geeignete Gehölzpflanzungen unterstütz<br />
werden kann, sollen Eingangssituationen entstehen, die zur Geschwindigkeitsdämpfung<br />
beitragen.<br />
4.2.1.8 Bestandsbewertung Gewässer<br />
Der Wietensholzgraben, der Ravelser Graben und der Linteler Graben, der<br />
in die Landriede mündet, durchziehen das <strong>Gemeinde</strong>gebiet. Daneben befinden<br />
sich insbesondere im Bereich der Moore zahlreiche kleinere Gräben, die<br />
hauptsächlich zur Entwässerung der landwirtschaftlich genutzten Flächen<br />
dienen. Die Gräben sind meist auf rein wasserwirtschaftliche Belange hin<br />
ausgerichtet und in einheitlichen Querschnitten ausgebaut.<br />
Südlich der Tankstelle in <strong>Bahrenborstel</strong>, an der Landesstraße 349 gelegen,<br />
befindet sich ein Teich (Krikenkuhle), der durch Gehölze fast vollständig<br />
eingewachsen ist. Das Gewässer weist nur eine spärliche Wasserpflanzenvegetation<br />
auf. Auch aus Sicht des Naturschutzes ist das Gewässer als verbesserungswürdig<br />
einzustufen. Zudem droht der Teich ohne weitere Maßnahmen<br />
zunehmend verlanden. Nördlich von <strong>Bahrenborstel</strong> an der Straße<br />
„Hauskamp“ befindet sich ein weiterer kleiner Teich. Auch dieser Teich ist<br />
durch Gehölze fast vollständig eingewachsen, wodurch Nährstoffe in das<br />
Gewässer eingetragen werden. Da dieser Teich als Laichgewässer für die<br />
Schwarz + Winkenbach, - 32 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
amphibische Tierwelt dient, ist der ökologische Wert als sehr hoch einzustufen.<br />
Gemäß den historischen Karten, befand sich hier der <strong>Bahrenborstel</strong>er<br />
See, der laut Karte vormals wesentlich größere Ausmaße hatte.<br />
4.2.2 Zielkonzept Natur und Landschaft / Dorfökologie / Gewässer<br />
Im nahen und weiteren Umfeld der von <strong>Bahrenborstel</strong> sind großflächige<br />
Wälder prägend. Oberstes Ziel ist es daher die Erhaltung des hohen Waldanteils,<br />
da Wälder für den Naturraum ein charakteristisches Landschaftselement<br />
darstellen und vielfältige positive Funktionen im Natur- und Landschaftshaushalt<br />
übernehmen.<br />
Die Gestaltung und Entwicklung der örtlichen Grünstrukturen sind von besonderer<br />
Bedeutung, da sich ihre Funktion nicht nur auf das Ortsbild und<br />
die visuelle Abgrenzung zur freien Landschaft beschränkt, sondern sie auch<br />
Lebensräume für Tiere und Pflanzen bieten.<br />
Ein weiteres wichtiges Element für das Landschaftsbild und für die Lebensräume<br />
der Tiere und Pflanzen sind die Gewässer in der <strong>Gemeinde</strong>. Naturnaher<br />
Gewässerbau und Renaturierung sind allgemeine Aufgaben, die sich die<br />
<strong>Gemeinde</strong> zum Ziel gesetzt hat.<br />
Aber auch der Schutz des Grundwassers durch eine schonende Bewirtschaftung<br />
der Böden, einer Reduzierung des Versiegelungsgrades und einer Förderung<br />
der Oberflächenwasserversickerung wird angestrebt. Neben den allgemeinen<br />
Zielen wurden im Arbeitskreis folgende konkrete Ziele genannt:<br />
� Verbesserung der ökologischen Situation in <strong>Bahrenborstel</strong> durch<br />
- Erhalt von Gehölzen, - Entsiegelung von Flächen,<br />
- Erhalt traditioneller Gartenformen (Bauerngärten),<br />
- Neupflanzungen von standortheimischen<br />
Gehölzen / Obstbäumen.<br />
� Entwicklung von naturnahen Fließgewässern durch<br />
- Schaffung von Gewässerrandstreifen,<br />
- Aufweitung der Ufer und Schaffung von Flachwasserzonen<br />
� Gestaltung der Ortsränder durch<br />
- Erhalt von Gehölzstrukturen,<br />
- Eingrünung von groß dimensionierten Gebäuden,<br />
- Eingrünung des Ortsrandes an den vorgeschlagenen Bereichen<br />
� Entwicklung naturnaher Laubwälder aus nadelholzdominanten Wäldern<br />
- Unterpflanzungen mit Laubgehölzen,<br />
Schwarz + Winkenbach, - 33 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
- Verbesserung der Aufwuchsbedingungen bestehender<br />
Laubgehölze durch Entnahme von Nadelgehölzen.<br />
� Verbesserung und Erhalt des Teiches an der Holzhauser Straße<br />
- Nährstoffentnahme, - Vermeidung von Nährstoffeintrag,<br />
- Beseitigung von Randgehölzen.<br />
� Gestalt- und Funktionsverbesserung der öffentlichen Grünflächen<br />
(u.a. Friedhöfe Kinderspielplätze) durch<br />
- Einfriedung,<br />
- Bepflanzung, Verbesserung der Wege,<br />
- Pflege.<br />
- Angesprochen wurde insbesondere der Kinderspielplatz an den<br />
„Waldgärten“.<br />
Bei allen Dorferneuerungsmaßnahmen gilt es grundsätzlich deren Umweltverträglichkeit<br />
zu berücksichtigen, wobei u. a. Folgendes beachtet werden<br />
sollte:<br />
� Kein Tropenholz verwenden.<br />
� Keine Kunststofffenster einbauen.<br />
� Flächenversiegelung so gering wie möglich halten.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 34 -
LEGENDE<br />
N N<br />
Gebäude<br />
Ortsbildprägende Gehölzstrukturen<br />
KISPI<br />
N<br />
Nadelwald<br />
Mischwald<br />
prägende Geholzstrukturen<br />
Öffentliche Grünanlagen<br />
Kinderspielplätze<br />
Sportanlagen<br />
Fehlende Eingrünung / Bildung Ortsrand<br />
ortsbildprägende landwirtschaftlich<br />
genutzte (Frei-) Flächen<br />
Graben<br />
Fehlende Straßenrandbepflanzung<br />
Erhalt und Pflege der Straßenrandbepflanzung<br />
Naturdenkmal<br />
2<br />
Ravelser Graben<br />
3<br />
(kritische Gewässergüte)<br />
Entwicklung naturnaher<br />
Laubwälder aus<br />
nadelholzdominanten<br />
Wäldern<br />
3<br />
3<br />
Linteler Graben<br />
Gestaltung und<br />
Funktionsver-<br />
besserung des<br />
Friedhofes<br />
4<br />
KISPI<br />
Verbesserung<br />
der Gewässer-<br />
güte<br />
N<br />
KISPI<br />
Verbesserung der ökologischen<br />
Situation<br />
- Erhalt von Gehölzen 1<br />
- Entsiegelung von Flächen<br />
- Erhalt traditioneller Gartenformen<br />
- Neupflanzungen standortheimischen<br />
Gehölzen / Obstbäumen<br />
ökologisch<br />
wertvolle<br />
ehemalige<br />
Sandabbaufläche<br />
4<br />
Naturnahe Gestaltung<br />
des Grabensystems 2<br />
- Schaffung von<br />
Gewässerrandstreifen<br />
- Aufweitung der Ufer und Schaffung<br />
von Flachwasserzonen<br />
3<br />
KISPI<br />
Schwarz + Winkenbach<br />
2<br />
Sicherung und<br />
Entwicklung<br />
innerörtlicher<br />
Gräben<br />
Wietensholzgraben<br />
WSG<br />
Natur und Landschaft / Wasser<br />
Dorfökologie<br />
Dorferneuerung<br />
<strong>Bahrenborstel</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong><br />
<strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong><br />
Gestaltung und<br />
Funktionsver-<br />
besserung des<br />
Friedhofes<br />
Gestaltung der Ortsränder<br />
Maßnahmen:<br />
- Erhalt von Gehölzstrukturen<br />
- Eingrünung von großdimensionierten<br />
Gebäuden<br />
- Eingrünung des Ortsrandes<br />
4<br />
3<br />
3<br />
Karte 2<br />
Maßstab i.O. 1:7500<br />
Bürogemeinschaft für Hasberger Dorfstraße 9,<br />
Raum- und Umweltplanung 27751 Delmenhorst
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
4.3 Flächennutzung und Wirtschaftsstruktur<br />
4.3.2 Landwirtschaft<br />
Wie in der Einleitung bereist dargestellt, soll die Dorferneuerung zur Entwicklung<br />
und Erhaltung der ländlichen Räume und ihrer Dörfer beitragen.<br />
Dabei wird das Ziel verfolgt, die Dörfer in ihrer Funktion als Wohn-, Arbeits-<br />
, Sozial- und Kulturraum zu erhalten.<br />
Wie in den umliegenden Ortsbereichen, so stellt auch in <strong>Bahrenborstel</strong> die<br />
Landwirtschaft den traditionellen Erwerbszweig dar. Mit dem Strukturwandel<br />
in der Landwirtschaft wurde in den vergangenen Jahrzehnten ein großer Teil<br />
der landwirtschaftlichen Arbeitsplätze abgebaut. Dies führt im Allgemeinen<br />
zu einer Abwanderung aus den Dörfern. Dass in <strong>Bahrenborstel</strong> bisher kein<br />
wesentlicher Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen war, ist dadurch zu erklären,<br />
dass Bauland zur Verfügung gestellt wurde und die Bevölkerung in<br />
anderen Sparten Arbeit fand.<br />
Auch Heute noch ist die Landwirtschaft ein prägendes Merkmal im Dorferneuerungsgebiet.<br />
Durch zahlreiche Verflechtungen mit den übrigen Themenfeldern,<br />
kommt der Landwirtschaft eine besondere Bedeutung zu. So<br />
wird das Ortsbild maßgeblich durch die vorhandenen landwirtschaftlichen<br />
und ehemals landwirtschaftlichen Gebäude geprägt. Obwohl der Strukturwandel<br />
in der Landwirtschaft starke Veränderungen mit sich brachte, stellen<br />
die örtlichen Betriebe einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor dar. Hinzu<br />
kommt die Erhaltung und Pflege der umgebenden Kulturlandschaft, die ohne<br />
eine funktionierende Landwirtschaft nur sehr schwer möglich wäre.<br />
Die Standortvoraussetzungen für konkurrenzfähigen Ackerbau sind aufgrund<br />
der Bodengüte in Verbindung mit wasserwirtschaftlichen Verhältnissen<br />
und Relief als gut zu bezeichnen. Gemäß der Agrarstrukturerhebung<br />
2001 wirtschaften in der <strong>Gemeinde</strong> 53 landwirtschaftliche Betriebe auf ca.<br />
1.800 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche. Die landwirtschaftlichen Flächen in<br />
<strong>Bahrenborstel</strong> gehören naturräumlich zur Diepholzer Moorniederung. Es finden<br />
sich in diesem Gebiet nährstoffschwache Braunerden und Lehmböden<br />
bis lehmige Sande, die allgemein gute Voraussetzungen für eine Ackernutzung<br />
bieten. Die überwiegenden Flächen (70%) werden ackerbaulich genutzt.<br />
Die Böden weisen eine durchschnittliche Ackerzahl von ca. 15 – 40<br />
Punkten auf, was einer geringen bis mittleren Ertragsfähigkeit der Böden<br />
entspricht. Die überwiegende Anzahl der Betriebe (47) sind Betriebe mit<br />
Viehhaltung. Vorherrschend werden Schweine und Rinder gehalten. Die Betriebsflächen<br />
werden über die ausgebauten landwirtschaftlichen Wege gut<br />
erreicht. Mit der Zunahme von Biogasanlagen in der Umgebung hat der Anbau<br />
von Mais in letzten Jahren auch in <strong>Bahrenborstel</strong> zugenommen.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 36 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Die Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe im Orts und den Ortsrandlage sind in<br />
der Karte Nr. 3 dargestellt. Gegenüber der Bestandsaufnahme im Rahme<br />
der Dorferneuerung von 1985 ist ein deutlicher Rückgang an Haupt- und<br />
Nebenerwerbsbetriebe festzustellen.<br />
Die Betriebe weisen allgemein einen hohen Spezialisierungsgrad auf, maßgebliche<br />
Nebenerwerbsstrukturen werden sich voraussichtlich mittelfristig<br />
nicht entwickeln. Die betrieblichen Voraussetzungen innerhalb der Ortschaften<br />
entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen und sind zum Teil<br />
sehr beschränkt.<br />
Mit der zunehmenden Ausdehnung und Nachfrage nach bewirtschafteten<br />
Flächen (insbesondere auch durch die Biogasanlagen) steigen die Preise für<br />
angepachtet Flächen. Was in einzelnen Fällen zu Schwierigkeiten führen<br />
kann.<br />
Wege<br />
Das bestehende landwirtschaftliche Wegesystem wird allgemein als gut bezeichnet.<br />
Da ein Großteil des landwirtschaftlichen Verkehrs das innerörtliche<br />
Straßennetz befährt, sind im Zuge der Straßenumgestaltungen die Belange<br />
der Landwirtschaft mit den großen landwirtschaftlichen Maschinen besonders<br />
zu berücksichtigen.<br />
Entwicklungsmöglichkeiten<br />
Die Entwicklungsmöglichkeiten für die Landwirtschaft im Ort sind durch die<br />
fehlenden Entwicklungsflächen und die beengten Verhältnisse eingeschränkt.<br />
Aufgrund der umliegenden Wohnnutzungen ist auf den Betriebshöfen<br />
innerhalb der geschlossenen Ortslagen ist eine Weiterwicklung in<br />
Richtung Viehhaltung nicht mehr möglich. Bereits heute bestehen Konfliktsituationen<br />
zwischen dem Wohnen und der viehhaltenden Landwirtschaft.<br />
Demnach verbleiben die Entwicklungschancen im außerdörflichen Bereich.<br />
Grundsätzlich haben die Standorte im außerdörflichen Bereich günstiger<br />
Entwicklungsmöglichkeiten. Diese Standorte und auch die potenziellen Entwicklungsmöglichkeiten<br />
gilt es zu sichern und in den Kontext der Gesamtentwicklung<br />
zu setzen. Der Erhalt der Landwirtschaft als produzierende<br />
Landwirtschaft und nicht als reine landschaftspflegende Landwirtschaft soll<br />
hier im Vordergrund stehen.<br />
Nebenerwerbsmöglichkeiten<br />
Zum Themenkomplexes „Förderung von Nebenerwerbsmöglichkeiten“ war<br />
die Resonanz im Arbeitskreis zurückhaltend. Ungeachtet dass es in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
weder Bioläden, Hofläden, Ferienwohnungen oder eine Direktvermarktung<br />
gibt, wurden konkrete Ansätze in dieser Richtung nicht gesehen.<br />
Dies liegt insbesondere an der Wirtschaftsstruktur der örtlichen Betriebe.<br />
Zudem wird gesehen, dass die Direktvermarktung auch eine besondere Fähigkeit<br />
zur Pflege der Kundenkontakte erfordert, die aufgrund der Betriebsabläufe<br />
und dem Zeitaufwand her nicht immer gewährleistet werden kann.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 37 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Daneben muss auch die Lage im Raum und die Verkehrssituation berücksichtigt<br />
werden. Dennoch sollte diese Option als Ziel für die Entwicklungsmöglichkeit<br />
der Landwirtschaft in <strong>Bahrenborstel</strong> nicht außer Acht gelassen<br />
werden. Denkbar ist insbesondere die Einrichtung eines Hofladens, der zur<br />
Verbesserung der Versorgungsstruktur betragen kann. Speziell für die Ortslagen<br />
Göthen und Holzhausen könnten hierdurch Verbesserungen der Versorgungsstruktur<br />
entstehen.<br />
Aber auch angesichts der aktuellen agrarpolitischen Rahmenbedingungen<br />
und den sinkenden Preisen für Agrarprodukte wird auch der Trend zur Direktvermarkung<br />
weiter aktuell bleiben. Daher wird auch die Direktvermarktung<br />
als Ziel in die Dorferneuerung von <strong>Bahrenborstel</strong> aufgenommen. Diesbezüglich<br />
sind Direktbelieferung der örtlichen Gastronomie, Blumen zum<br />
Selbstpflücken oder auch ein Hofladen nur einige Beispiele.<br />
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass <strong>Bahrenborstel</strong> durchaus<br />
Möglichkeiten bestehen, neben der herkömmlichen Landwirtschaft weitere<br />
Erwerbsquellen zu erschließen. Die weitere Nutzung solcher Möglichkeiten<br />
ist jedoch abhängig von der Initiative des Einzelnen. Die Dorferneuerung<br />
kann hier nur finanzielle Anreize schaffen. Die Zuschüsse können helfen,<br />
insbesondere die vorhandene Bausubstanz in den Ortschaften an neue Nutzungsanforderungen<br />
anzupassen.<br />
Bezüglich der Umnutzungsmöglichkeiten wurde von der Landwirtschaftskammer folgendes<br />
angemerkt:<br />
Bei der Umnutzung leer stehender Wirtschaftsgebäude zu Wohnungen ist zu beachten, dass<br />
vermietete Wohnungen von den Baugenehmigungsbehörden als betriebsfremd angesehen<br />
werden. Das heißt, sie genießen Schutzanspruch gegenüber landwirtschaftlichen Immissio-<br />
nen. Dies ist bei Vieh haltenden Betrieben, auch bei Einzelhoflagen, zu berücksichtigen.<br />
4.3.1 Wohnbauentwicklung<br />
Die Nutzungsstruktur wurde in der Vergangenheit durch die landwirtschaftlichen<br />
Betriebe im Ort und in den Ortsbereichen geprägt. Mit einem immer<br />
stärker werdenden Bedeutungszuwachs der Wohnnutzung entwickelt sich<br />
der <strong>Gemeinde</strong> immer mehr zu einem Wohnort.<br />
Unter dem Aspekt Bevölkerungsentwicklung wurde im Kap. 3.1.6 dargestellt,<br />
dass für den prognostizierten Wohnflächenbedarf genügend Flächenreserven<br />
vorhanden sind. Größere Wohnbauflächendarstellungen im Flächennutzungsplan<br />
werden daher derzeit nicht für erforderlich erachtet.<br />
Im Arbeitskreis wurde diese Thematik diskutiert und die Empfehlung geäußert,<br />
dass sich die Wohnbauentwicklung in der <strong>Gemeinde</strong> auf die Flächenreserven<br />
und die Innenentwicklung konzentrieren soll. Hierbei sollten die be-<br />
Schwarz + Winkenbach, - 38 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
stehenden Potenziale genutzt und durch Umnutzung bzw. Nachnutzung bestehender<br />
Gebiete der erwartete Bedarf gedeckt werden.<br />
Bei der weiteren Wohnentwicklung in den Ortslagen ist die noch bestehende<br />
dörfliche gemischte Struktur zu berücksichtigen. Neben den ehemals landwirtschaftlichen<br />
genutzten Anwesen, bestehen immer noch landwirtschaftliche<br />
Betriebe mit Viehhaltung im Ort. Bezüglich der landwirtschaftlichen Nutzungen<br />
sind die landwirtschaftlich spezifischen Emissionen wie Gerüche,<br />
Staub oder auch Betriebsverkehr (z.t. auch in Nachtzeiten) festzustellen.<br />
Hierdurch können sich Nutzungskonflikte zwischen der Wohnnutzung und<br />
der landwirtschaftlichen Nutzung entwickeln. Damit bei der weiteren Entwicklungsplanung<br />
die Belange der Landwirtschaft gebührend berücksichtigt<br />
werden können, wurde in der Karte 3 um die ortsnahen und innerörtlichen<br />
Betrieb mit Viehhaltung sogenannte Konfliktzonen eingezeichnet: Dies Konfliktzonen<br />
dienen jedoch nur als Hinweis auf einen möglichen Konflikt und<br />
basieren nur auf Schätzungen ∗ . Im Dorfgebiet wurde der halbe Abstand berücksichtigt.<br />
Zu Wohngebieten ist mit höheren Abständen zu rechen. Welcher<br />
Abstand im Einzelfall einzuhalten ist, hängt von den jeweiligen Gegebenheiten<br />
ab und lässt sich abschließend nur aufgrund einer Sonderbeurteilung<br />
bestimmen.<br />
4.4 Versorgung und Dienstleistungen / Infrastruktur<br />
4.4.1 Bestandsanalyse<br />
Neben der dominierenden landwirtschaftlichen Nutzung gab es früher in<br />
<strong>Bahrenborstel</strong> ein breiteres Spektrum an Handwerksbetrieben und einige<br />
Läden. Die Schließung der Sparkasse in <strong>Bahrenborstel</strong> ist ein aktuelles Zeichen<br />
dieses Rückgangs. Viele dieser Nutzungen, die zum Teil noch an den<br />
Gebäuden ablesbar sind, verschwanden im Laufe der Jahre.<br />
Bei der örtlich durchgeführten Bestandsaufnahme im Jahre 2008-09 wurden<br />
(neben der Landwirtschaft) die folgenden Gewerbebetriebe und<br />
Dienstleistungen in der <strong>Gemeinde</strong> festgestellt:<br />
Göthen / Holzhausen<br />
� Friseur<br />
� Kunsthandwerk<br />
∗ Anhand des augenscheinlich vorhandenen Viehbesatzes wurden die Konfliktzonen überschlägig<br />
gemäß TA-Luft (Geruch) ermittelt. Für Betriebe mit Schweinhaltung wurde<br />
demnach ein Mindestkreis von 100 m gelegt. Um Betriebe ohne Schweinehaltung ist ein<br />
Mindestkreis von 50m gelegt worden.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 39 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
� Fensterwerk<br />
� Gemeinschaftskühlhaus<br />
� Gastwirtschaft mit großen Saalkapazitäten<br />
<strong>Bahrenborstel</strong><br />
� Kiosk<br />
� Friseur<br />
� Bäckerei<br />
� Baufachgeschäft<br />
� Elektroinstallation<br />
� Landmaschinen Reparaturen<br />
� Agrarhandel<br />
� Kfz- Reparaturen<br />
� Tankstelle / mit Reparaturservice<br />
� 2 Gastwirtschaften mit großen Saalkapazitäten<br />
� Hofcafe (Hakenmoor)<br />
Darüber hinaus befinden sich in der <strong>Gemeinde</strong> noch Unternehmen, die „von<br />
zu Hause aus“ ihre Dienstleistungen anbieten. Hierzu zählen insbesondere<br />
Versicherung und Vertretungen.<br />
In der Nutzungsstruktur spielt das Gewerbe in <strong>Bahrenborstel</strong> also eine unbedeutende<br />
Rolle, was sich auch in einem hohen Auspendleranteil ablesen<br />
lässt. Es ist demnach eine deutliche Funktionstrennung zwischen Wohnen<br />
und Arbeiten zu verzeichnen und <strong>Bahrenborstel</strong> dient den meisten Bürgern<br />
zunehmend „nur“ noch zum Wohnen. So werden auch die notwendigen Einkäufe<br />
oftmals auf der fahrt zur Arbeit erledigt. Die nächsten Einkaufsmöglichkeiten<br />
mit dem gänzlichen Warensortiment des täglichen Bedarfes befinden<br />
sich in <strong>Kirchdorf</strong>. Waren des mittelfristigen Bedarfes werden in Sulingen<br />
angeboten.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 40 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Technische Infrastruktur<br />
Die technische Infrastruktur (Ver- und Entsorgung) in <strong>Bahrenborstel</strong> ist<br />
durch bestehende Netze gesichert. Die Versorgung mit elektrischer Energie<br />
und Erdgas erfolgt durch die örtlichen Versorgungsträger. Die Wasserversorgung<br />
obliegt dem Versorgungsträger „Wasserversorgung Sulinger Land“.<br />
Das anfallende Schmutzwasser wird der zentralen Kläranlage <strong>Kirchdorf</strong> zugeführt<br />
und dort behandelt. Die Verlegung der Fernmeldekommunikationslinien<br />
wird von der Deutschen Telekom ausgeführt. Die Abfallbeseitigung wird<br />
zentral durch die AbfallWirtschaftsGesellschaft mbH, Bassum, durchgeführt.<br />
4.4.2 Zielkonzept Dienstleistungen / Versorgung<br />
Wesentliches Ziel ist der Erhalt - und die Verbesserung der bestehenden<br />
Versorgungsstruktur im Ort. Insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen<br />
Wandels wird dies für die Wohnqualität ein immer wichtigerer<br />
Aspekt werden.<br />
Zur Förderung der Kaufkraftbindung sollte am Kiosk oder an der Bäckerei<br />
Maßnahmen zur Verbesserung eingerichtet werden. Durch Integration von<br />
Dienstleistungsanbietern (Internet-Versand / Warenaufbewahrung) könnten<br />
diesbezüglich anreize geschaffen werden.<br />
Ein weiterer Punkt ist Verbesserung der Versorgungsstruktur in den Ortschaften,<br />
insbesondere in den Ortsbereichen durch Direktvermarktung<br />
Im Zug der Beteiligung der jüngeren Bevölkerung am Planungsprozess<br />
wurde die Absicht erklärt einen Jugendtreffpunkt in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
zu etablieren.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 41 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
4.5 Ortsbild und Gestaltung<br />
Damit die Identifikation der Bewohner mit ihrem Ort weiterhin bestehen bleibt,<br />
ist es sinnvoll und wünschenswert, sowohl die natürliche als auch die bauliche<br />
Substanz zu erhalten. Um sich dabei nicht nur an der historischen Ausprägung zu<br />
orientieren, ist die Anpassung an moderne Wohn- und Nutzungsansprüche unverzichtbar.<br />
Besonderes Augenmerk wird dabei auf der Sanierung und gegebenenfalls<br />
Umnutzung der alten Gebäude und Hofstellen liegen. Hier gilt es, die erforderlichen<br />
Änderungen so vorzunehmen, dass die Merkmale der Höfe und des<br />
Ortsbildes erhalten bleiben.<br />
4.5.1 Ortsbild / Gestaltung<br />
Das bestehende Ortsbild und heute ablesbare dörfliche Gestaltung der Gebäude<br />
hat sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt und ist das Ergebnis der Wechselbeziehungen<br />
zwischen den Rahmenbedingungen der Umwelt (Bodengüte, Gewässer,<br />
Klima etc.) und der Formgebung der Menschen. Durch die naturräumlichen<br />
Gegebenheiten einer Region entwickelten sich unterschiedliche Siedlungsstrukturen<br />
und Bauweisen, die neben der jeweils vorherrschenden Wirtschaftsform,<br />
auch von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (wie Erbformen,<br />
Herrschaftsformen, Besitzverhältnisse, politische Verhältnisse, etc.) abhängig<br />
sind. So hat jede Siedlung, jeder Ortsbereich und auch jedes Gebäude seine spezifische<br />
Geschichte und Ausprägung. Mit der Entwicklung der Baukultur in den<br />
letzen Jahren verschwimmen diese Charakteristika immer mehr, so dass in den<br />
Neubausiedlungen eine ortstypische oder dorfgerechte Bauform nicht mehr zu<br />
erkennen ist. Überspitzt gesagt, findet man hier neben dem Einzelhaus Modell<br />
„Sylt“ das Modell „Toskana“. Umso wichtiger ist es, in den älteren Siedlungsbereichen<br />
die wichtigsten Merkmale, die den Ort prägen, zu erhalten und bei Um-,<br />
Aus- und Neubauvorhaben darauf zu achten, dass die Gebäudeproportion, Fassadengestaltung,<br />
Materialwahl, Farbgestaltung, Einfriedungen und Freiflächengestaltung<br />
an den örtlichen Kontext angepasst werden. Um den Bewohnern,<br />
Bauherren und der <strong>Gemeinde</strong> einen Gestaltungskatalog an die Hand zu geben,<br />
werden diese ortsbildprägenden Merkmale nachfolgend dargestellt. Mit der Übernahme<br />
in Satzungen (örtliche Bauvorschriften in Bebauungsplänen, Gestaltungssatzung)<br />
könnten diese Hilfestellungen einen rechtlich verbindlichen Charakter<br />
erhalten.<br />
Ortsgrundriss und Siedlungsform<br />
Da sich die Ortsbereiche in <strong>Bahrenborstel</strong> bezüglich des Ortsgrundrisses sehr<br />
stark unterscheiden, sollen die Bereich Holzhausen mit Göthen sowie der Bereich<br />
<strong>Bahrenborstel</strong> getrennt in diesem Punkt voneinander behandelt werden.<br />
Göthen / Holzhausen<br />
Das Ortsbild der Ortsbereiche Göthen und Holzhausen wird in erster Linie durch<br />
die Gebäude und Hofstellen entlang der Göthener / Holzhauser Straße geprägt<br />
Schwarz + Winkenbach, - 43 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
und hat den Charakter eines Straßendorfes. Eine homogene geschlossene Ortslage<br />
ist nicht vorhanden. Entlang der Straße entwickelte sich eine lockere Siedlungsstruktur,<br />
die sich an der Linienführung der Straße orientiert und durch Gehölzstrukturen<br />
eingebunden ist. Einzelne Gebäude oder auch Gebäudeteile der<br />
Hofstellen wurden meist giebelständig zur Straße hin orientiert. Zwischen den oft<br />
weit auseinander stehenden Hofstellen, wurden in jüngerer Vergangenheit neuere<br />
Gebäude, als Altenteiler oder als zusätzliche Nebengebäude errichtet.<br />
Die neueren Siedlungsbereiche zweigen von der durchgehenden Ortsstraße ab.<br />
Zu der aufgelockerten Struktur unterscheiden sie sich bezüglich der Erschließungssysteme<br />
sowie bezüglich der Grundstücksgröße. Da sich die neuen Siedlungsbereiche<br />
von der Ortsdurchfahrt abgerückt entwickelt haben, stören sie das<br />
Ortsbild nicht wesentlich.<br />
Charakteristisch für die 50er Jahre sind die Siedlungsbereiche „Ostpreußenstraße,<br />
Pommernweg“ sowie der Bereich „Schlesierweg, die als Nachkriegssiedlungen<br />
mit einem Anteil zur Selbstversorgung entstanden sind.<br />
<strong>Bahrenborstel</strong><br />
In der Altortlage von <strong>Bahrenborstel</strong> bilden die Einzelgebäude der verschiednen<br />
Hoflagen teilweise stark ortsbildprägende Ensembles. Die alten Hofstellen wurden<br />
in einer gewissen Streulage errichtet, so dass sich keine geschlossenen Gebäudefluchten<br />
ergeben. Die dichte und die Flächenausdehnung variiert. In der ihrer<br />
Größe variieren die einzelnen Anwesen nur gering. In den Räumen zwischen den<br />
Hofanlagen sind im Laufe der Jahre vereinzelt Wohnhäuser (z.T. Altenteiler) und<br />
Nebengebäude entstanden. Teilweise habe diese zusätzlichen Gebäude keinen<br />
gestalterischen Bezug zu der landwirtschaftlichen Nutzung. Gegliedert wird der<br />
Ortsbereich durch die Straßen- und Wegeführung sowie durch die ortsbildprägenden<br />
Gehölzbestände.<br />
Bezüglich der modernen Wohnbebauung ist anzumerken, dass sich diese vornehmlich<br />
in den nördlichen Bereichen, an den nach Norden verlaufenden Straßen<br />
orientiert hat. Sie sind optisch getrennt vom Altort. Entsprechend der Gebäude<br />
und der Siedlungsform sind hier die einzelnen Entwicklungsstufen abzulesen.<br />
Charakteristisch für die 50er Jahre sind die Siedlungsbereiche „Waldesruh“ sowie<br />
der Bereich „Schierloh, wo noch vereinzelt typische Siedlungshäuser vorhanden<br />
sind. Anhand der Grundstückszuschnitte und des Erschließungssystems heben<br />
sich die neueren Siedlungsbereiche deutlich von dem alten Ortsbereich ab. Die<br />
Gebäude der ersten Siedlungswelle nach dem 2. Weltkrieg fügen sich noch bezüglich<br />
ihrer gestalterischen Ausprägung in die umgebende Struktur ein. Mit abnehmendem<br />
Gebäudealter nimmt jedoch die Variantenvielfalt bzgl. der Wahl der<br />
baulichen Ausführung deutlich zu.<br />
In der Analysekarte werden diese ortbildprägenden Ensembles mit den dazu gehörenden<br />
raumwirksamen Gebäuden besonders hervorgehoben. Dort wo Gehölze<br />
diese Raumwirkung noch verstärken, werden diese ebenso dargestellt.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 44 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
4.5.2 Ortsbildprägende Gebäude und Gestalt<br />
Innerhalb der Ortschaften sind verschiedene Baustile vorhanden, anhand derer<br />
die Ortsgeschichte ablesbar und erlebbar wird. In Zuge der Bestandsaufnahme<br />
zur Dorferneuerungsplanung wurden die ortsbildprägenden Gebäude erfasst und<br />
einer Analysekarte dargestellt. Wichtigster Aspekt bei der Auswahl der Gebäude<br />
war ihre Bedeutung für das Ortsbild von <strong>Bahrenborstel</strong>. Obgleich die ortsbildprägenden<br />
Eigenschaften nicht an den Bauzustand eines Gebäudes geknüpft sind<br />
(auch baufällige Gebäude können durchaus für das Ortsbild eine große Bedeutung<br />
haben), wurde daneben nach den zwei Kriterien „Gebäudezustand“ und<br />
dem „Grad der Veränderung“ differenziert.<br />
Wichtiger und fester Bestandteil des ländlichen Ortsbildes sind Stallgebäude,<br />
Schuppen und Scheunen. Ihre raumbildende Anordnung bestimmt zusammen mit<br />
den Hauptgebäuden den Charakter einzelner Ensembles bzw. Hofanlagen. Unterstrichen<br />
wird die Wirkung dieser Ensembles durch die Durchgrünung, durch beeindruckende<br />
alte Baumriesen. Wie in ganz Norddeutschland, so stellte auch in<br />
<strong>Bahrenborstel</strong> und in den umliegenden Ortslagen das „Niederdeutsche Hallenhaus“<br />
die am weitesten verbreitete Bauernhausform dar. Dieses Fachwerkgebäude<br />
vereinigten früher alle Funktionen des bäuerlichen Lebens unter einem Dach.<br />
Vereinzelt ist diese Bauform auch in <strong>Bahrenborstel</strong> noch anzutreffen. Auch die<br />
Nebengebäude wie Backhäuser, Speicher oder Ställe wurde in der Fachwerkbauweise<br />
hergestellt. Die einzelnen Fache wurden ursprünglich mit Stroh, Geflecht<br />
und Lehm ausgefüllt. Diese Bauweise ist noch sehr gut an dem alten Schafstall in<br />
Holzhausen abzulesen. Da dieses Gebäude leider mehr und mehr zerfällt, sind<br />
die ursprünglichen Materialien und die Bauweise hier gut zu erkennen.<br />
Bestimmend für das Ortsbild sind jedoch die roten Ziegelsteingebäude, die vorwiegend<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts und im Übergang zum 20. Jahrhundert meist<br />
in massiver Bauweise und z. T. auch mit Fassadenverzierungen errichtet wurden.<br />
Anfangs wurde der Ziegelstein auch als eine erhaltende Maßnahme eingesetzt<br />
und nicht nur als bloße Ausmauerung in dem gezimmerten Fachwerk. Nach und<br />
nach, als das Holzgefüge Veralterungsprozesse zeigte oder durch Brände eine<br />
Erneuerung notwendig wurde, ging man im Laufe der Zeit in die gänzliche Ziegelbauweise<br />
über. Die neueren Bauten wurden überwiegend komplett aus Ziegeln<br />
errichtet, jedoch blieben ortstypische Bauformen und Stilelemente erhalten.<br />
Auch baute man Gebäude oftmals am alten Standort in der ehemaligen Gebäudeflucht<br />
wieder auf. So prägten Krüppelwalm- und Satteldächer mit einer Neigung<br />
von über 40° sowie kleinteilige Fensteröffnungen mit Sprossen in der alten<br />
Tradition weiterhin das Ortsbild.<br />
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte sich eine starke Trennung zwischen<br />
Wohn- und Wirtschaftsgebäuden durch. Die beginnende Neuorientierung in der<br />
Landwirtschaft ging mit höheren Ansprüchen an das Wohnen einher. Der Anteil<br />
der landwirtschaftlich tätigen Bevölkerung änderte sich im allgemeinen Industrialisierungsprozess.<br />
Die vielschichtige Arbeitsteilung führte u. a. zur Funktionstrennung<br />
von Arbeiten und Wohnen. Neue Wohngebäude, Wohnerweiterungen und<br />
Schwarz + Winkenbach, - 45 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
vollständige Umbauten spiegeln den sozioökonomischen Wandel im Dorf wider.<br />
Mit der Errichtung neuer Wohngebäude wurden neue Architekturelemente ins<br />
Ortsbild getragen. Oftmals wurden die Gestaltungsmöglichkeiten der Ziegelbauweise<br />
zur Gliederung der Baukörper genutzt. Die nach dem zweiten Weltkrieg<br />
errichteten Gebäude und Siedlungen knüpften bei der Materialwahl noch an die<br />
ursprüngliche Bauweise an. Diese Kleinsiedlungen, mit dem Anspruch der Selbstversorgung<br />
(Kleiner Schuppen für ein Schwein sowie Grabeland) erfuhren mit<br />
den geänderten Wohnanforderungen auch schon umfassende Umgestaltungen.<br />
Die umfangreichsten Veränderungen an der ortsbildprägenden Bausubstanz haben<br />
in den vergangenen Jahrzehnten stattgefunden. Für manche Veränderungen<br />
gab es wichtige Gründe:<br />
� Funktionswandel und Rückgang der Landwirtschaft führten zu veränderten<br />
Nutzungsansprüchen und in der Folge zu Umbauten der Gebäude;<br />
� gestiegene Wohnbedürfnisse und der Wunsch nach Energieeinsparungen<br />
brachten den Einbau isolierverglaster Fenster mit sich, wobei in den meisten<br />
Fällen die marktgängigen, großflächigen Dreh/Kipp-Flügel eingebaut<br />
wurden;<br />
� Veränderungen aufgrund von Bauschäden oder zum Zweck des Lärmschutzes<br />
entlang der Ortsdurchfahrt<br />
� bei der notwendigen Unterhaltung und Erneuerung der alten Bausubstanz<br />
wurden häufig - schon aus finanziellen Gründen - die neuen (angeblich<br />
pflegeleichten) Baumaterialien und Konstruktionsweisen den (teureren)<br />
traditionellen Handwerkstechniken und Materialien vorgezogen.<br />
Die Orientierung an städtischen Vorbildern spiegelt sich an neuen Wohngebäuden<br />
oder erneuerten Altbauten wieder. Materialvielfalt, unterschiedliche Dachformen<br />
und Fassadengestaltungen belegen die gewandelten Vorstellungen über eine<br />
"schöne" Gebäudegestaltung, die ortstypische Gestaltungselemente unberücksichtigt<br />
lässt.<br />
So sind die aus der ältesten noch sichtbaren Bauphase erhaltenen Gebäude größtenteils<br />
sehr stark überformt. Oftmals wurden die Fassade oder auch einzelne<br />
Fassadenteile durch Putz, Kacheln oder vorgesetzte Klinker in jüngerer Vergangenheit<br />
verändert. An einzelnen Gebäuden kann man jedoch noch die traditionellen<br />
Stilelemente erkennen.<br />
Die (ehemals) landwirtschaftlichen Gebäude sind durch folgende ortstypische<br />
Merkmale zu charakterisieren:<br />
� Die Fassade des meist eineinhalbgeschossigen Hauses ist in der Regel der<br />
Straße zugewandt (giebelständig).<br />
� das Satteldach ist zur Straßenseite hin abgewalmt (Krüppelwalmdach) und<br />
mit naturroten Ziegeln eingedeckt. Zur Bestückung des Daches bestand an<br />
einigen Gebäuden eine seitliche Gaube.<br />
� Die Giebelfassade und das Dach sind achsensymmetrisch aufgebaut.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 46 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
� Die Fensterformate der Holzsprossenfenster werden oftmals vom Raster<br />
der Fachwerkkonstruktion vorgegeben.<br />
Mit den Ziegelbauten des 19. Jahrhunderts variierten die Stilelemente. Es wurden<br />
neben Krüppelwalmdächern auch reine Satteldächer errichtet. Häufig waren die<br />
Fensteröffnungen als stehende Formate mit Stichbogen hergestellt. Die zweiflügeligen<br />
Fenster, die häufig durch Sprossen gegliedert waren, wiesen z.T. ein gegliedertes<br />
Oberlicht über einem Kämpfer auf. Vor allem die älteren Ziegelgebäude<br />
sind z.T. durch Ziegelzierbänder verziert. Bei den jüngeren Ziegelgebäuden<br />
der Nachkriegszeit ist die Gestaltung häufig schlichter. Die Fensteröffnungen haben<br />
keinen Stichbogen mehr und die Ziegelzierbänder fehlen völlig.<br />
Bei der Bestandsaufnahme wurden ca. 120 Gebäude als ortsbildprägend eingestuft.<br />
Gebäude in unverändertem Zustand bestehen nicht. Bei allen Gebäuden<br />
wurden mehr oder weniger Veränderungen vorgenommen. Als „größtenteils unverändert“<br />
wurden die Gebäude klassifiziert, die nur wenige Veränderungen gegenüber<br />
der ursprünglichen Bausubstanz aufweisen. Die Kategorie der "teilweise<br />
veränderten" Gebäude umfasst all jene, an denen die ursprüngliche Baukörpergestaltung<br />
und Fassadengliederung noch zu erkennen sind. An den "stark veränderten<br />
Gebäuden" haben bereits umfangreiche Veränderungen an einzelnen Bauteilen<br />
und bei den verwendeten Materialien in der Regel ein Eingriff in der Fassadengliederung<br />
und/oder in der Baukörperstruktur stattgefunden.<br />
Der Schwerpunkt ortsbildprägender Bausubstanz ist infolge der historischen<br />
Siedlungsentwicklung innerhalb des alten Ortsbereiches in <strong>Bahrenborstel</strong> sowie<br />
verstreut in den weiteren Ortsbereichen anzutreffen.<br />
Aber auch im Außenbereich gibt es Hofstellen die als ortsbildprägend einzustufen<br />
sind.<br />
Ebenso wurden die für die Nachkriegszeit charakteristischen Siedlungen der Vertriebenen<br />
aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten als ortsbildprägend eingestuft.<br />
Diese Siedlungsbereiche werden durch meist Giebelständigen Gebäuden<br />
mit Satteldächern geprägt. Die Klinkerfassaden sind dabei eher Schlicht gehalten.<br />
Neben dem Grabeland hinter dem Haus wurden Nebengebäude zur Kleintierhaltung<br />
bzw. zur selbstversorgenden Viehhaltung errichtet.<br />
Denkmalschutz<br />
Im Verzeichnis der Baudenkmale des Landkreises Diepholz sind für <strong>Bahrenborstel</strong><br />
lediglich der Fachwerkspeicher und das Fachwerkhallenhaus am „Mühlenweg 3“<br />
aufgeführt.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 47 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
4.5.3 Zielkonzept Ortsbild / Gestaltungsziele<br />
Entwicklungsziele im Themenfeld Ortsbildgestaltung sind vor allem:<br />
� Bewahrung und behutsame Weiterentwicklung des typischen, historisch<br />
gewachsenen Ortsbildes.<br />
� Aufwertung und ortsgerechte Wiederherstellung von defizitären Bereichen<br />
wie Straßen, Plätze und Gebäude.<br />
� Bewahrung sowie zeitgemäße und nutzungsgerechte Weiterentwicklung<br />
ortstypischer, traditioneller Stilelemente.<br />
Hierbei sind vor allem folgende Gestaltelemente zur beachten.<br />
- Bauformen:<br />
<strong>Bahrenborstel</strong> wird überwiegend durch eineinhalbgeschossige Gebäude (1<br />
Geschoß plus Dachgeschoß) geprägt. Die traditionellen Gebäude stellen sich<br />
als lang gestreckte Baukörper auf rechteckigem Grundriss dar. Bei Um- aus-<br />
oder Neubauvorhaben sollten sich die Baukörper der vorhandenen Umgebung<br />
anpassen. Dies gilt sowohl für die Proportionen, die sich aus Gebäudebreite<br />
und – höhe ergeben, als auch für die Firstrichtung und der Abstand<br />
zur Straße. Das heißt, dass die Verhältnisgrößen den umgebenden Gebäuden<br />
entsprechen und auch die Formen sollten verwandt sein sollte.<br />
- Dächer:<br />
Die traditionellen Gebäude der<br />
Region hatten keine oder allenfalls<br />
vereinzelte Dachaufbauten,<br />
da die Dachräume ursprünglich<br />
als Lageraum genutzt wurden.<br />
Die Dächer der überwiegend,<br />
länglichen Baukörper wiesen eine<br />
steile Dachneigung auf. Vorherrschend<br />
sind Dachflächen mit einer<br />
tief liegenden Traufe wodurch<br />
ein wohlproportioniertes Verhältnis zum Gebäudekörper erzeugt wird. Die<br />
Dachneigung bei Neubauten sollte 40° nicht unterschreiten, um sich verträglich<br />
in die örtliche Dachlandschaft einzupassen und mit den bestehenden<br />
Formen zu harmonieren.<br />
In der heutigen Zeit wird der Dachraum oftmals zu Wohnzwecken umgenutzt.<br />
Um für ausreichende Lichtverhältnisse zu sorgen werden häufig Ausbauten<br />
im Dach notwendig, die für das ursprüngliche Gebäude nicht typisch<br />
sind. Deshalb sollten hier sowie bei der Erneuerung eines Daches die nachfolgenden<br />
Regeln beachtet werden:<br />
� Dächer sollten achssymmetrisch erhalten bleiben.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 49 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
� Dachgauben (vorzugsweise Schlepp- oder Giebelgauben) sollten nicht<br />
mehr als ein Drittel der Gesamtlänge des Daches ausmachen.<br />
� Die Dachgauben sollten möglichst niedrig angeordnet werden, damit<br />
die Proportionen des Daches nicht verloren gehen.<br />
� Mehrere kleine Dachgauben sind einer großen vorzuziehen.<br />
� Zwerchgiebel sollten in ihrer Länge die Hälfte der Gebäudelänge nicht<br />
überschreiten.<br />
� Die Dachneigung sollte bei eingeschossigen Gebäuden ca. 40 – 50<br />
Grad betragen.<br />
� Für die Dacheindeckung sollten naturrote, unglasierte Tonziegel verwendet<br />
werden.<br />
� Der Dachüberstand sollte der Größe des Gebäudes und des Dachstuhles<br />
angepasst werden.<br />
- Fassaden:<br />
Die Fassade ist das „Gesicht“ eines Hauses. Und hierbei sind die Öffnungen<br />
die wichtigsten Gestaltelemente. Bei den ortstypischen Gebäuden wurden<br />
die Fenster in der Giebelfassade oft symmetrisch angeordnet. Hierdurch<br />
wird eine ruhige ausgewogene Wirkung erzielt. Auch bei Neu- Um- und Anbauten<br />
sollte hierauf Wert gelegt werden. Wie auch in <strong>Bahrenborstel</strong> an einzelen<br />
veränderten Gebäuden erkennbar, wirken Veränderungen in der Fassadengliederung<br />
oftmals störend. Dies fällt insbesondere dann auf, wenn<br />
Fenster zugemauert oder neue Fenstern unsymmetrisch eingebaut werden.<br />
Daher sollten insbesondere bei Umbaumaßnahmen folgende Gestaltungsempfehlungen<br />
berücksichtigt werden:<br />
� Der typische symmetrische<br />
Aufbau der Giebelfassaden<br />
sollte erhalten<br />
bleiben.<br />
� Beim Einbau zusätzlicher<br />
Fenster ist darauf zu<br />
achten, dass sie sich in<br />
die Symmetrie einfügen.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 50 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
� Rot gebrannter Ziegel<br />
ist als Fassadenmaterial<br />
zu benutzen.<br />
� Bestehende Gliederungen der Fassaden durch Ziegelverzierungen sollten<br />
erhalten bleiben. Bei Neubauvorhaben sollten solche Stilelemente<br />
benutzt werden um beispielsweise die unterschiedlichen Geschosse<br />
auch nach Außen hin erkennbar zu machen.<br />
- Fenster / Türen:<br />
Ohne im einzelnen auf die Fenster der unterschiedlichen Gebäudetypen einzugehen,<br />
kann im allgemeinen gesagt werden, dass stehende, durch Sprossen<br />
gegliedertes, zweiflügeliges Fenster aus Holz, wie sie in einzelnen Gebäuden<br />
z. T. noch im ursprünglichen Zustand vorhanden sind, als ortstypisch<br />
bezeichnet werden können. Diese gegliederten Stilelemente finden<br />
sich auch in den Türen wieder, die im ursprünglichen Zustand ebenfalls aus<br />
Holz waren. An einzelnen Fenstern und Türen ist auch noch ein gegliedertes<br />
Oberlicht vorhanden. Im Kontrast hierzu findet man oftmals unteilige, überdimensionierte<br />
und liegende Fensterflächen, Fenster aus Kunststoff oder<br />
Metall sowie Glasbausteine als Tür- bzw. Fensterersatz. Gerade an der Ortsdurchfahrtsstraße<br />
wurden Glasbausteine als Schalldämmung eingebaut.<br />
Zum Teil wurden hier die Eingangsbereiche von der Frontseite an die Seite<br />
verlegt. Bei Um-, Aus- und Neubaumaßnahmen sollten insbesondere folgende<br />
Regeln beachtet werden:<br />
� Vorhandene Fassadengliederungen mit den bestehenden Türen und<br />
Fenstern sollten erhalten werden und an die Vorgaben des traditionellen<br />
Mauerwerks- und ggf. des Fachwerkbaus sowie an bestehende<br />
Tür- und Fensterstürze angepasst werden.<br />
� Bei Fenstern sollten überwiegend Hochkantformate verwendet werden.<br />
Liegende Formate sind zu vermeiden. Sollten dennoch liegende<br />
Formate verwendet werden müssen (beispielsweise bei Terrassentüren)<br />
empfiehlt sich eine Unterteilung durch eine oder mehrere<br />
senkrechte Sprossen.<br />
� Fenster sollten durch Sprossen gegliedert werden. Die ursprüngliche<br />
Gliederung sollte beibehalten werden. Es sollten keine „innenliegenden“<br />
Sprossen verwendet werden.<br />
� Als Material sollte bei neuen Fenstern und Türen möglichst wieder<br />
Holz verwendet werden.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 51 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
� Rund- oder Stichbogenfenster sollten nicht durch rechtwinklige<br />
Formate ersetzt werden.<br />
� Die charakteristische Gliederung der Türen sollte erhalten bleiben.<br />
Außenanlagen / Einfriedungen:<br />
Bei der Baustruktur von <strong>Bahrenborstel</strong>, die durch eine lockeren oft als<br />
Streulage zu bezeichnende Bebauung charakterisiert ist, spielen die Freiflächen<br />
und deren Einfriedung für die Gestaltung eine sehr wichtige Rolle.<br />
Auch die neueren Baugebiete in den Randlagen können durch dörfliche Gestaltmerkmale<br />
gestalterisch aufgewertet und in das Gesamtbild integriert<br />
werden. Folgende, für den ländlichen Raum typische Gestaltmerkmale, sollten<br />
sowohl bei Neu- als auch bei Umbaumaßnahmen Verwendung finden:<br />
� Für Einfriedungen sollten möglichst lebende Laubhecken oder<br />
Holzlattenzäune (möglichst in Staketen-Form) verwendet werden.<br />
Wobei Holzzäune als Jägerzäune oder mit waagerechter Betonung<br />
nicht verwendet werden sollten. Genauso wenig sind Beton- oder<br />
Kunststoffeinfriedungen Typisch für den ländlichen Raum.<br />
� Zufahrten, befestigte Flächen<br />
und Wege sollten in<br />
ortstypischen Materialien<br />
hergestellt werden (Natursteine,<br />
Klinker). Vorhandene<br />
Natursteinpflasterungen<br />
sollten erhalten bleiben.<br />
Versiegelungen auf das<br />
notwendigste Maß reduziert<br />
werden. Weniger<br />
genutzte Flächen können<br />
auch als Schotterrasen,<br />
Rasenfugenpflaster o.ä. oder<br />
gar nicht befestigt werden.<br />
� Private Bereiche, Zufahrten sowie Hofflächen können durch begleitende<br />
Baum- oder Heckenpflanzungen eingefasst werden.<br />
� Obstwiesen und dorftypische<br />
Zier- Nutzgärten<br />
(Bauerngärten) sollten<br />
erhalten und ergänzt<br />
werden. Diese Elemente<br />
sollen eine Vorbildfunktion<br />
erfüllen, so<br />
dass auch neuere Gärten<br />
entsprechend angelegt<br />
werden können<br />
Fassaden oder Fassadeteile können durch geeignete Kletterpflanzen begrünt<br />
werden und tragen so zur Gestaltung und zur Anhebung der Artenvielfalt<br />
bei.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 52 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
4.6 Freizeit und Erholung / Tourismus<br />
4.6.1 Bestandsanalyse Freizeit und Erholung / Tourismus<br />
Obwohl der Tourismus in <strong>Bahrenborstel</strong> eine untergeordnete Rolle spielt,<br />
sollte dennoch dieser Aspekt im Zusammenhang mit dem Freizeit- und Erholungsangebot<br />
betrachtet werden. Denn je höher die Freizeitqualität ist,<br />
umso attraktiver wird die <strong>Gemeinde</strong> für den Tourismus. Gemäß dem Regionalen<br />
Raumordnungsprogramm hat die <strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong> die besonderen<br />
Entwicklungsaufgaben "Erholung" und "Fremdenverkehr" zu erfüllen.<br />
Vor dem Hintergrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft und der<br />
veränderten Arbeitsplatzstruktur in den Dörfern, bemühen sich viele ländliche<br />
<strong>Gemeinde</strong>n und Regionen neue Erwerbschancen im Bereich Tourismus<br />
und Fremdenverkehr zu erschließen. Um am stark beworbenen Markt Chancen<br />
zu haben, sind neben den notwendigen Potentialen und sinnvollen Konzepten,<br />
auch regionale Vermarktungsstrategien erforderlich. Ansätze bietet<br />
hier das ILEK. <strong>Bahrenborstel</strong> ist auch Teil der Freizeitregion Dümmer-<br />
Weser-Land für die im Konzept „Offenes Forum Tourismus / Zwischen Weser<br />
und Dümmer“ 2001 regionale Strategien entwickelt wurden.<br />
Die Stärken und Potenziale, die <strong>Bahrenborstel</strong> in dieses Gesamtkonzept einbringen<br />
kann liegen in den Bereichen:<br />
- Gastronomie,<br />
- Radwandern<br />
- Wald,<br />
- Landschaft, Moor<br />
- Wegesystem,<br />
- Vereine (18 Vereine) ,<br />
- Feste,<br />
- gemeindliche Aktivitäten.<br />
Als beliebtes Naherholungsziel gilt Ela´s Hofcafe in Hakenmoor, das insbesondere<br />
von Radwanderern angefahren wird. Jedoch sind die Wege hierhin<br />
insbesondere durch die landwirtschaftliche Nutzung als erneuerungsbedürftig<br />
einzustufen. Im Arbeitskreis wurde hierzu eine optionale Verlängerung<br />
des Weges „Ravelser Feld“ vorgeschlagen.<br />
4.6.2 Zielkonzept Freizeit und Erholung/ Tourismus<br />
Insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen Wandels gilt es<br />
das örtliche Freizeit- und Erholungsangebot zu erhalten und zu verbessern.<br />
Auf jeden Fall gilt es zu prüfen, inwieweit die bestehenden Angebote in das<br />
Vermarktungskonzept der Freizeitregion aufgenommen wurden bzw. wie<br />
Schwarz + Winkenbach, - 53 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
und mit welchem konzeptionellen Hintergrund sie neu aufgenommen werden<br />
könnten.<br />
Daneben werden folgende Entwicklungsansätze genannt:<br />
- die Schaffung von Dorfplätzen,<br />
- der Ausbau der Wege (Themenwanderwege),<br />
- die Schaffung eines Jugendraum / Jugendtreff<br />
- Erneuerung des Spielplatzes.<br />
- Wegeverbesserung zum Hakenmoor<br />
- Aufgreifen des Konzeptes eines Moorparks (Offenes Forum<br />
Tourismus / Zwischen Weser und Dümmer)<br />
Schwarz + Winkenbach, - 54 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
5. Maßnahmen und Leitlinien<br />
Auf der Grundlage des erfassten Bestandes wurden in den vorangegangenen<br />
Kapiteln jeweils Ziele formulierten, die zugleich Handlungsansätze für<br />
die Erneuerung und Entwicklung von <strong>Bahrenborstel</strong> darstellen. Die Umsetzung<br />
dieser Handlungsansätze erfolgt im Rahmen von baulichen und gestalterischen<br />
Maßnahmen, die zum Teil durch die öffentliche Hand oder durch<br />
die Bevölkerung als so genannte private Maßnahmen durchgeführt werden.<br />
Da sich aus den Handlungsansätzen eine große Anzahl von Maßnahmen ableiten<br />
lässt, wurden die einzelnen Maßnahmen in einer Arbeitskreissitzung<br />
bezüglich Ihrer Priorität hin gewichtet. Die Arbeitskreismitglieder sollten die<br />
einzelnen Maßnahmen in einem Fragebogen bezüglich der jeweiligen „Wichtigkeit“<br />
bewerten. Es konnte zwischen fünf Stufen entschieden werden, wobei<br />
nur ein Feld angekreuzt werden durfte. In der Auswertung wurde jeder<br />
Stufe ein Steigerungsfaktor beigemessen (Stufe 1 „äußerst wichtig“ = Faktor<br />
20, Stufe 2 „sehr wichtig“ = Faktor 15, Stufe 3 „wichtig“= Faktor 10,<br />
Stufe 4 „ weniger wichtig“ = Faktor 5, Stufe 5 „unwichtig“ = Faktor 1).<br />
Hiermit konnte eine Rangfolge (Wichtigkeitsfaktor) der einzelnen Maßnahmen<br />
und einer Prioritätenliste erstellt werden.<br />
Bei 17 abgegebenen Bögen konnte somit maximal die Zahl 340 erreicht<br />
werden. Bei einem Ergebnis von 17-150 wurde die Prioritätsstufe III (Maßnahmen,<br />
die langfristig verwirklicht werden sollen) vergeben. Bei einem Ergebnis<br />
von 151- 200 wurde die Prioritätsstufe II (Maßnahmen, die mittelfristig<br />
durchzuführen sind) vergeben. Bei einem Ergebnis von 201- 340 wurde<br />
die Prioritätsstufe I (Maßnahmen die umgehend zu realisieren sind)<br />
vergeben. Unabhängig von der jeweiligen Priorität werden die einzelnen<br />
Maßnahmen in der nachfolgenden Karte (Karte Nr.5) durchnummeriert<br />
vermerkt. Die einzelnen Maßnahmen sind im Anhang 1 tabellarisch aufgelistet.Die<br />
in der ersten Priorität (umgehend zu realisieren) genannten Maßnahmen<br />
werden in den nachfolgend Maßnahmenblättern dargestellt.<br />
Anhand grober Schätzungen wurde eine vorläufige Kostenannahme ermittelt.<br />
Wobei diese vorläufigen Kostenannahmen lediglich einen groben Überblick<br />
über den zu erwartenden Finanzbedarf der öffentlichen Maßnahmen<br />
geben können. Da bei öffentlich-rechtlichen Anträgen nur noch die Nettokosten<br />
berücksichtigt werden dürfen, wurden die Kostenberechungen exklusive<br />
der Mehrwertsteuer berechnet. Diese Kostenannahmen sind im Rahmen<br />
der Ausführungsplanungen zu konkretisieren.<br />
Eigenarbeiten, wie sie beispielsweise durch die Heimatvereine erbracht werden,<br />
können zur Reduzierung der die Kosten beitragen.<br />
Alle Maßnahmen sind unter Vorlage detaillierter Planunterlagen (Ausführungsplanungen)<br />
mit der Kommunalverwaltung, den politischen Gremien<br />
und der GLL abzustimmen. Als Ansprechpartner steht auch der Umsetzungsbeauftragte<br />
zur Verfügung.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 55 -
F 1<br />
Ravelser Graben<br />
V 9<br />
F 4<br />
D 4<br />
N 10<br />
N 11<br />
V 8<br />
V 17<br />
V 10<br />
V 31<br />
V 21<br />
N 5<br />
V 8<br />
N 9<br />
M 3<br />
V 22<br />
M 4<br />
V 18<br />
D 2<br />
M 2<br />
F 4<br />
D 1<br />
D 3<br />
V 16<br />
V 15<br />
V 25<br />
M 1<br />
N 7 / 8<br />
V 19<br />
N 1<br />
V 2<br />
V 8<br />
V 1<br />
V 3<br />
M 5<br />
V 5<br />
V 7<br />
V 23 /29<br />
N 13<br />
N 4<br />
F 2<br />
N 16<br />
N 14<br />
V 19<br />
N 9<br />
V 30<br />
V 26 /27<br />
N 11<br />
V 10<br />
V 14<br />
N 12<br />
V 32<br />
V 12<br />
V 13<br />
V 8<br />
S h + Wi k b h<br />
N 3<br />
Wietensholzgraben<br />
V 8<br />
Maßnahmenübersicht<br />
Dorferneuerung<br />
F 4<br />
V 24<br />
N 6<br />
N 11<br />
<strong>Bahrenborstel</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong><br />
<strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong><br />
N 9<br />
F 4<br />
V 11<br />
Karte 5<br />
Maßstab i.O. 1:7500<br />
Bürogemeinschaft für Hasberger Dorfstraße 9,
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
5.1 Öffentliche Maßnahmen / Maßnahmenblätter<br />
Maßnahme:<br />
V3<br />
Bestandsanalyse:<br />
Planung und<br />
Ziele:<br />
Skizze:<br />
Straße Wietensholz<br />
Querungsmöglichkeiten zwischen<br />
den Sportplätzen<br />
Schwarz + Winkenbach, - 57 -<br />
Priorität 1<br />
In der Analyse hat sich die Straße Wietensholz von dem Bereich Ortseingang<br />
bis zum Sportplatz als Konfliktschwerpunkt herauskristallisiert. Die hier beste-<br />
henden Konflikte werden durch die zu schnelle Fahrweise, fehlende Parkmög-<br />
lichkeiten und den Querungsbeziehungen zwischen den Sportplätzen gekenn-<br />
zeichnet. Im Arbeitskreis wurden unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten der<br />
Verkehrsberuhigung vorgestellt und diskutiert.<br />
� Aufnahme des vorhandenen Pflasters<br />
� Punktuelle Verengungen mit Aufpflasterungen der Fahrbahn sollen die Querung<br />
der Straße erleichtern und die Geschwindigkeit reduzieren.<br />
� Eine Verengung soll an dem Vereinsheim errichtet werden<br />
� Eine weitere Verengung soll im Bereich des Sportplatzes<br />
� Durch Gehölzanpflanzung soll dieser Bereich optisch hervorgehoben werden.<br />
Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 7.000 €
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahme:<br />
V4<br />
Bestandsanalyse:<br />
Planung und<br />
Ziele:<br />
Skizze:<br />
Umgestaltung des Ortseingangs an<br />
der Straße Wietensholz<br />
Schwarz + Winkenbach, - 58 -<br />
Priorität 1<br />
Durch die Verbindungsfunktion und die bestehende Straßenführung<br />
werden auf der Straße Wietensholz sehr hohe Geschwindigkeiten auch<br />
noch im Ortsbereich gefahren. Um die Geschwindigkeiten bereits am<br />
Ortseingang zu reduzieren und um den Ortseingang zu betonen, soll<br />
der Orteingang im nördlichen Bereich der Straße Wietensholz neu gestaltet<br />
werden<br />
Der Straßenraum wird durch ein Baumtor (Anpflanzung von 4 Bäumen<br />
in Säulenform) optisch verengt. Das Betonsteinpflaster soll aufgenommen<br />
werden, durch Bordsteine eingefasst und durch eine ebenerdig<br />
verlegte Pflasterung (Klinker) ersetzt werden. Die Breite der Fahrbahn<br />
soll verengt werden, so dass auf den Gegenverkehr Rücksicht zu nehmen<br />
ist. Der seitlich angrenzende Grünbereich soll in die Gestaltung<br />
eingebunden werden.<br />
Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 5.000 €
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahme:<br />
V5<br />
Bestandsanalyse:<br />
Planung und<br />
Ziele:<br />
Skizze:<br />
Umgestaltung des Kreuzungsbereiches<br />
Waldesruh / Straße Wietensholz<br />
Schwarz + Winkenbach, - 59 -<br />
Priorität 1<br />
Die gefahrenen Geschwindigkeiten auf der Straße Wietensholz führen<br />
im Kreuzungsbereich zur Straße „Waldesruh“ zu Konfliktsituationen.<br />
Obwohl hier die Vorfahrtsregel „Rechts vor Links“ gilt, wird die Straße<br />
„Waldesruh“ von den von Norden kommenden Fahrzeugen nicht als<br />
vorfahrtsberechtigte Straße wahrgenommen. Eine Anbindung an die<br />
Straße „Waldgärten“ ist in diesem Bereich als Option vorhanden.<br />
Planungsziel ist es, den Kreuzungsbereich optisch zu betonen und somit<br />
die Straße „Waldesruh“ zu in den Blickwinkel zu rücken. Im Zusammenhang<br />
mit den weiteren Maßnahmen an der Straße „Wietensholz“<br />
soll diese Gestaltung zur Verkehrsberuhigung dienen. Im Arbeitskreis<br />
wurden unterschiedliche Varianten diskutiert. Neben einem kleinen<br />
Kreisverkehrsplatz wurde auch Aufpflasterung des Kreuzungsbereiches<br />
in die Erwägung gezogen. Das Betonsteinpflaster soll aufgenommen<br />
werden, durch Bordsteine eingefasst und durch eine ebenerdig<br />
verlegte Pflasterung (Klinker) ersetzt werden. Die Breite der Fahrbahn<br />
soll verengt werden, so dass auf den Gegenverkehr Rücksicht zu nehmen<br />
ist. Der seitlich angrenzende Grünbereich soll in die Gestaltung<br />
eingebunden werden.<br />
Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 9.500 €
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahme:<br />
V23 / V28 / V29<br />
i.V.m. V14<br />
Bestandsanalyse:<br />
Planung und<br />
Ziele:<br />
Skizze:<br />
Querungshilfe für Fußgänger an<br />
der L349 / verbesserte Beleuchtung<br />
Schwarz + Winkenbach, - 60 -<br />
Priorität 1<br />
Durch die hohen Geschwindigkeiten, die auf der Landesstraße L349 gefahren<br />
werden, ist die Überquerung der Straße für Fußgänger und Radfahrer schwie-<br />
rig. Auch müssen viele Kinder auf dem Schulweg die Landesstraße L349 que-<br />
ren. Eine Querungshilfe besteht im Ortsbereich von <strong>Bahrenborstel</strong> nicht. Dies<br />
wurde an verschiedenen Stellen im Ort analysiert. Neben dem Bereich „Auf<br />
dem Kamp“ wurde auch der Kreuzungsbereich an der K 36 und der Kreuzungs-<br />
bereich an der Göthener Straße als problematisch analysiert. Im Arbeitskreis<br />
wurden der Querungspunkt im Bereich „Auf dem Kamp“ in der Prioritätenliste<br />
höher gewertet.<br />
An geeigneter Stelle im Kreuzungsbereich L349/ „Auf dem Kamp“ ist eine Que-<br />
rungshilfe vorgesehen. Hierzu soll die Asphaltdecke im Bereich der Querung<br />
aufgenommen, im Bereich der Gehwege durch Bordsteine eingefasst und durch<br />
eine ebenerdig verlegte Pflasterung (Klinker) ersetzt werden. In der Straßen-<br />
mitte soll eine Mittelinsel mit einem unterschiedlichen Belag ausgebildet wer-<br />
den. Diese soll entsprechend markiert werden und mit zwei Pollern verdeutlicht<br />
werden. Durch eine entsprechende Beleuchtung soll dieser Bereich auch in der<br />
dunklen Jahreszeit hervorgehoben werden.<br />
Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 20.000 €
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahme:<br />
Nr. V24<br />
Anlass:<br />
Planung<br />
und<br />
Ziele:<br />
Bild /<br />
Skizze:<br />
Neugestaltung Ortseingang in Richtung<br />
<strong>Kirchdorf</strong><br />
Schwarz + Winkenbach, - 61 -<br />
Priorität 1<br />
An der Landesstraße L 349 wird von Norden her mit sehr hohen Geschwindig-<br />
keiten in den Ort hinein gefahren. Lediglich das Ortsschild symbolisiert den<br />
Ortseingang und damit eine Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 50. Da<br />
der Straßencharakter innerorts und außerorts gleich bleibt, werden Autofahrer<br />
dazu verleiten, mit zu hohen Geschwindigkeiten im Ort zu fahren.<br />
Der Straßenraum wird durch Baumtore (Anpflanzung von 4 Bäumen in Säulen-<br />
form) optisch verengt. Die Asphaltdecke soll an den Rändern aufgenommen<br />
werden, durch Bordsteine eingefasst und durch eine ebenerdig verlegte Pflas-<br />
terung (Klinker) ersetzt werden. Die seitlichen Pflasterbänder sollen einen<br />
Wechsel des Straßencharakters symbolisieren. Durch die Einbindung des Orts-<br />
schildes in die Bepflanzung soll der Lichtraum zusätzlich optische eingeengt<br />
werden und zur Bildung einer Torsituation beitragen. Der seitlich angrenzende<br />
Grünbereich soll in die Gestaltung eingebunden werden. Bereits vor dem<br />
Ortseingang soll die zulässige Fahrgeschwindigkeit beschränkt werden.<br />
Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 7.500 € (netto)
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahme:<br />
Nr. V 25<br />
Anlass:<br />
Planung<br />
und<br />
Ziele:<br />
Bild /<br />
Skizze:<br />
Neugestaltung Ortseingang in Richtung<br />
Holzhausen<br />
Schwarz + Winkenbach, - 62 -<br />
Priorität 1<br />
An der Landesstraße L 349 wird auch von Süden her mit sehr hohen Ge-<br />
schwindigkeiten in den Ort hinein gefahren. Lediglich das Ortsschild symboli-<br />
siert den Ortseingang und damit eine Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo<br />
50. Da der Straßencharakter innerorts und außerorts gleich bleibt, werden<br />
Autofahrer dazu verleiten, mit zu hohen Geschwindigkeiten im Ort zu fahren.<br />
Der Straßenraum wird durch eine Baumtor (Anpflanzung von 4 Säuleneichen)<br />
optisch verengt. Die Asphaltdecke soll an den Rändern aufgenommen werden,<br />
durch Bordsteine eingefasst und durch eine ebenerdig verlegte Pflasterung<br />
ersetzt werden. Die seitlichen Pflasterbänder sollen einen Wechsel des Stra-<br />
ßencharakters symbolisieren. Durch die Einbindung des Ortsschildes in die<br />
Bepflanzung soll der Lichtraum zusätzlich optische eingeengt werden und zur<br />
Bildung einer Torsituation beitragen. Der seitlich angrenzende Grünbereich soll<br />
in die Gestaltung eingebunden werden. Bereits vor dem Ortseingang soll die<br />
zulässige Fahrgeschwindigkeit beschränkt werden.<br />
Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 7.500 €
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahme: D1 /<br />
N9<br />
Bestandsanalyse:<br />
Planung und<br />
Ziele:<br />
Skizze:<br />
Gestaltung des Platzbereiches am<br />
Schulgebäude in Holzhausen<br />
Schwarz + Winkenbach, - 63 -<br />
Priorität 1<br />
Der Bereich der alten Schule in Holzhausen stellt einen zentralen Bereich<br />
in Holzhausen dar. Mit den jetzigen Einrichtungen dient er als<br />
Treff- und Kommunikationspunkt und hat somit einen außerordentlich<br />
positiven Einfluss auf das Dorfleben. Hier befinden sich wichtige Einrichtungen<br />
in direkter Nachbarschaft zueinander. Zu nennen sind hier<br />
das Feuerwehrgerätehaus, das Gemeinschaftskühlhaus, die Kapelle,<br />
der Friedhof, eine Grünfläche aber auch ein Friseurbetrieb, der in Räumen<br />
des Schulgebäudes untergebracht ist. Die Gestaltung des Gebäudeumfeldes<br />
weist Defizite auf. Insbesondere die Befestigung der Wege<br />
und Freibereich ist Verbesserungswürdig.<br />
Das bestehende Pflaster im Bereich der Schule und des Feuerwehrgerätehauses<br />
soll aufgenommen werden. Das ortstypische Pflaster soll<br />
entsprechend einem Gestaltungskonzept wiederverlegt werden. Die<br />
Waschbetonplatten sollen entsorgt werden. Durch Ergänzung des Pflasters<br />
soll das Denkmal und das Gemeinschaftskühlhaus neu einfasst<br />
werden. Die Grünanlagen soll in das Gestaltungskonzept integriert<br />
werden. Durch eine ortsgerechte Beleuchtung soll der Platz hervorgehoben<br />
werden. Im hinteren Grundstücksbereich soll ein überdachter<br />
Treffpunkt errichtet werden. Angedacht ist ein offenes, gegebenenfalls<br />
nur an einer Seite geschlossenes ortstypisches Gebäude. In diesem<br />
zusammenhang soll auch das Kapellenumfeldes gestalterische Aufgewertet<br />
werden.<br />
Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 70.000 €
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahme:<br />
M1<br />
Bestandsanalyse:<br />
Planung und<br />
Ziele:<br />
Skizze:<br />
Umgestaltung des Feuerwehrgerätehauses<br />
in Holzhausen<br />
Schwarz + Winkenbach, - 64 -<br />
Priorität 1<br />
Da in absehbarer Zeit ein neues Löschgruppenfahrzeug angeschafft<br />
werden soll, und die derzeitige Unterstellmöglichkeit für<br />
kleinere Fahrzeuge konzipiert ist, wird eine Anpassung des bestehenden<br />
Feuerwehrgerätehauses erforderlich. Hierzu ist eine<br />
Anhebung der Dachkonstruktion erforderlich.<br />
Durch Anhebung der Dachkonstruktion, Anpassung der Außenwand<br />
und Einbau einer neuen Tür soll eine neue Unterstellmöglichkeit<br />
für ein größeres Löschgruppenfahrzeug geschaffen werden.<br />
Da sich das Dach des Feuerwehrgerätehauses aktuell in<br />
einem schlechten Zustand darstellt, sollten beide Maßnahmen<br />
miteinander verknüpft werden. Bezüglich der Gestalt sind sowohl<br />
beim Dach aus auch beim Tor die Gestaltungsvorgaben der<br />
Dorferneuerung zu beachten. Ggf. kann im Zusammenhang mit<br />
dem Umbau die Glocke ausgebaut werden und einen neuen<br />
Standort erhalten.<br />
Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 35.000 €
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahme:<br />
M4<br />
Bestandsanalyse:<br />
Planung und<br />
Ziele:<br />
Skizze:<br />
Schaffung kleinerer Wohneinheiten<br />
in Holzhausen<br />
Schwarz + Winkenbach, - 65 -<br />
Priorität 1<br />
In den Gesprächen im Arbeitskreis und auch während des Treffens mit<br />
den Jugendlichen des Ortes wurde die Nachfrage nach günstigen kleinen<br />
Wohneinheiten für Singlehaushalte dargestellt. Hierdurch soll der<br />
Jugend aber auch den älteren Bevölkerungsschichten die Möglichkeit<br />
gegeben werden, im Dorf zu bleiben und nicht aus dem Ort wegziehen<br />
zu müssen. Neben den Räumlichkeiten in der Schule in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
wurden auch die Räume in der Schule in Holzhausen in Erwägung gezogen.<br />
In der Schule in Holzhausen sollen 2 Singlewohnungen eingerichtet<br />
werden. Hierzu sind insbesondere folgende Maßnahmen erforderlich<br />
� Dachgeschoss ausbauen,<br />
� Erneuerung des Aufgangs<br />
� Sanitäre Einrichtungen<br />
Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 30.000 € je Wohneinheit
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahme:<br />
D3<br />
Bestandsanalyse:<br />
Planung und<br />
Ziele:<br />
Skizze:<br />
Gestaltung Dorfplatz <strong>Bahrenborstel</strong><br />
Schwarz + Winkenbach, - 66 -<br />
Priorität 1<br />
Bei der Ortsbegehung mit dem Arbeitskreis wurde insbesondere das Anwesen<br />
„Alte Dorfststraße 3“ als ein möglicher Standort für einen zentralen Platzbereich<br />
in <strong>Bahrenborstel</strong> dargestellt. In der Nachbarschaft zur Schule und nahe bei einem<br />
bereits ausgebauten Treffpunkt nördlich der Schule, stellt dieser Bereich einen<br />
geeigneten Standort im Ortskern dar. Auf dem Anwesen befinden sich ein<br />
Schweinestall, eine Wagenremise, das Wohn-Wirtschaftsgebäude sowie ein angebauter<br />
Stall, die zusammen mit den ortsbildprägenden Bäumen die charakteristische<br />
Struktur zwischen den beiden Straßen „Eichenweg“ und „Alte Dorfstraße“<br />
prägen.<br />
� Erwerb eines Teils des Grundstücks<br />
� Abriss der Scheune und des Schweinestalls<br />
� Aufnahme der bestehenden Pflasterung<br />
� Weitestgehender Erhalt des Baumbestandes<br />
� Neugestaltung eines Platzes mit Sitzgelegenheiten, Stellplätzen,<br />
Beleuchtung und einer, dem Dorfcharakter entsprechenden Pflasterung.<br />
� Erhalt und Ergänzung der ortsbildprägenden Bäume<br />
� Versetzen, sanieren und Teilumnutzung der Wagenremise als Abstellfläche<br />
für den Heimatverein<br />
Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 70.000 €
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahme:<br />
V26<br />
Bestandsanalyse:<br />
Planung und<br />
Ziele:<br />
Skizze:<br />
Kreuzung L349 / Göthener Straße<br />
<strong>Bahrenborstel</strong><br />
Schwarz + Winkenbach, - 67 -<br />
Priorität 1<br />
Der Kreuzungsbereich bei der Gaststätte „Krome“ stellt ein zentraler Knotenpunkt<br />
in <strong>Bahrenborstel</strong> dar. Bei der Ortsbegehung wurden aufgrund der schlechten<br />
Querungsmöglichkeiten und aufgrund des schlechten Zustands der Göthener<br />
Straße funktionale und gestalterische Mängel festgestellt. Zur Sicherung der Querung<br />
im Bereich der Einmündung zur Straße Hauskamp wurden bereits eine Aufpflasterung<br />
hergestellt.<br />
� Neugestaltung des Einmündungsbereiches zur Göthener Straße.<br />
� Verbesserung der Querung der L349.<br />
� Integration der Parkplatzgestaltung des Gasthauses Krome.<br />
� Erhalt des Baumbestandes<br />
Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 38.000 €<br />
Maßnahme:<br />
D5<br />
Bestandsanalyse:<br />
Planung und<br />
Ziele:<br />
Schule <strong>Bahrenborstel</strong>, Dachausbau<br />
Priorität 1<br />
Ein Betreuungsangebot für Kinder im Vorschulalter besteht in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
bisher nicht. Daher wurden im Rahmen der Dorferneuerung<br />
unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten und unterschiedliche Standorte<br />
für eine Kinderbetreuung diskutiert.<br />
Das Betreuungsangebot soll im Dachgeschoss der Schule in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
untergebracht werden. Hierzu wird das Dachgeschoss entsprechend<br />
um- und Ausgebaut. Das Dach der Schule ist erneuerungsbedürftig<br />
und wird im Zuge des Ausbaus erneuert.<br />
Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 150.000 €
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
5.2 Private Maßnahmen<br />
Neben den im Anhang 1 vorgeschlagenen privaten Maßnahmen ist zum<br />
Zeitpunkt der Planerstellung bereits eine privaten Maßnahmen von den Bürgern<br />
vorgelegt worden.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 68 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
ANHANG 1 Maßnahmenübersicht<br />
Maßnahmennummer<br />
Schwarz + Winkenbach, - 69 -<br />
Maßnahmenkurzbeschreibung<br />
� Themenbereich: VERKEHR Ausbau und Gestaltung von Straßen, Plätzen und Wegeverbindungen<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3<br />
V 4<br />
V 5<br />
V 7<br />
Straße Wietensholz<br />
� Umgestaltung der Fahrbahn sowie der seitlichen Parkplätze<br />
� Ausgestaltung einer Fußwegeverbindung zwischen Kreuzung Waldesruh<br />
und der Kreuzung Unter den Eichen<br />
� Querungsmöglichkeiten zwischen den Sportplätzen schaffen<br />
� Umgestaltung des Ortseingangs Wietensholz<br />
(Fahrbahnverengung durch Pflasterstreifen)<br />
� Umgestaltung Kreuzungsbereich Waldesruh / Wietensholz<br />
(insbes. Optische Hervorhebung durch Pflasterstreifen bzw. Mittelinsel)<br />
� Schaffung von Parkmöglichkeiten<br />
(südlich des Vereinsheims / auf der Übungswiese)<br />
Straße Holzhausen / Göthen / Göthener Straße<br />
ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />
privat<br />
0 – 300 1-3<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Priorität<br />
176 II<br />
169 II<br />
214 I<br />
267 I<br />
261 I<br />
102 III
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahmennummer<br />
V 8<br />
V 9<br />
V 10<br />
V 11<br />
V 12<br />
V 13<br />
V 14<br />
Schwarz + Winkenbach, - 70 -<br />
Maßnahmenkurzbeschreibung<br />
� Umgestaltung der Fahrbahn durch Fahrbahnverengung und Ausbildung eines<br />
gepflasterten Mischverkehrstreifens<br />
� Gestaltung der Straßeneinmündung in Holzhausen / L349. (Verkehrsberuhigter<br />
Ausbau durch Fahrbahnverengung)<br />
� Betonung der Straßeneinmündung Darlatener Straße in Göthen (Aufpflasterung)<br />
Heerder Straße / K36<br />
� Umgestaltung des Ortseingangs<br />
(Fahrbahnverengung durch Pflasterstreifen)<br />
� Umgestaltung der Kreuzung mit der Landesstraße (L349)<br />
(Verengung der Fahrbahn an der K36 / Schaffung einer Mittelinsel)<br />
� Gestaltung des Grünbereiches nördlich der Kreuzung K36 / L349<br />
� Anlage einer Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer südlich des Kreuzungsbereiches<br />
(Maßnahme wurde mit der Maßnahme V23+ v29 zusammengefasst)<br />
Verkehrsberuhigung in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />
privat<br />
0 – 300 1-3<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Priorität<br />
168 II<br />
172 II<br />
176 II<br />
176 II<br />
168 II<br />
140 III<br />
207 I
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahmennummer<br />
V 15<br />
V 16<br />
V 17<br />
V 18<br />
V 19<br />
V 20<br />
V 21<br />
V 22<br />
V 23<br />
V 24<br />
Schwarz + Winkenbach, - 71 -<br />
Maßnahmenkurzbeschreibung<br />
� Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im Bereich der Alten Dorfstraße / Eichenstraße<br />
(in Verbindung mit einer Kinderbetreuungseinrichtung)<br />
� Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen in der Brinker Straße<br />
� Markierung der westlichen Ortseinfahrt der Brinker Straße durch ein Pflasterband<br />
� Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen in der Alten Dorfstraße<br />
� Gestaltung der Straßeneinmündung Alten Dorfstraße / L349<br />
� Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen in der Eichenstraße<br />
� Markierung der westlichen Ortseinfahrt der Eichenstraße durch ein Pflasterband<br />
Auf dem Kamp<br />
� Umgestaltung der erneuerungsbedürftigen Straße „Auf dem Kamp“<br />
Landesstraße L349 (<strong>Kirchdorf</strong>er Straße / Holzhausener Straße)<br />
� Ausbildung einer Querungshilfe für Fußgänger (Schulweg)<br />
(Maßnahme wurde mit der Maßnahme V14 + V29 zusammengefasst)<br />
� Gestaltung des Ortseingangs in Richtung <strong>Kirchdorf</strong> (optische Einengung)<br />
ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />
privat<br />
0 – 300 1-3<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Priorität<br />
187 II<br />
158 II<br />
119 III<br />
148 III<br />
154 II<br />
152 II<br />
110 III<br />
140 III<br />
219 I<br />
217 I
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahmennummer<br />
V 25<br />
V 26<br />
V 27<br />
V 28<br />
V 29<br />
V 30<br />
V 31<br />
V 32<br />
V 33<br />
Schwarz + Winkenbach, - 72 -<br />
Maßnahmenkurzbeschreibung<br />
� Gestaltung des Ortseingangs in Richtung Holzhausen (optische Einengung)<br />
� Gestaltung des Knotenpunktes <strong>Kirchdorf</strong>er Straße / Göthener Straße<br />
� Gestalterische Einbindung des Parkplatzes „Krome“ in die Kreuzungsgestaltung<br />
Schulwege<br />
� Verbesserung der Beleuchtung<br />
(in Verbindung mit Querungsmöglichkeiten an der L 349 / V29)<br />
� Querungsmöglichkeiten an der L 349<br />
Öffentlicher Personennahverkehr<br />
� Erneuerung der Bushaltestelle Krome<br />
� Erneuerung der Bushaltestelle Holzhausen<br />
� Erneuerung der Bushaltestelle Göthen<br />
� Einrichtung eines Bürgerbusses<br />
Themenbereich: Dorfgemeinschaft / Ausbau und Gestaltung von Plätzen<br />
ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />
privat<br />
0 – 300 1-3<br />
Ö<br />
Ö<br />
P<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Priorität<br />
212 I<br />
172<br />
I<br />
(hochgestuft)<br />
101 III<br />
222 I<br />
205 I<br />
102 III<br />
126 III<br />
98 III<br />
100 III
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahmennummer<br />
D 1<br />
D 2<br />
D 3<br />
D 4<br />
D5<br />
Schwarz + Winkenbach, - 73 -<br />
Maßnahmenkurzbeschreibung<br />
� Gestaltung des Platzbereiches vor dem Schulgebäude in Holzhausen<br />
- Einfassung des Denkmals<br />
- Einfassung des Kühlhauses<br />
- Umgestaltung der Parkplatzsituation<br />
- Umgestaltung der Grünanlagen<br />
- Beleuchtung<br />
� Gestaltung eines Treffpunktes südlich des Schulgebäudes in Holzhausen<br />
- Verbesserung der Wegeverbindung in den hinteren Grundstücksbereich<br />
- Einfassung des Wiesenbereiches durch Gehölzpflanzungen<br />
- Bau eines ortstypischen Treffpunktes (Transloziertes Gebäude)<br />
- Beleuchtung<br />
� Gestaltung eines Platzbereiches vor dem ehemals landwirtschaftlichen Gebäude<br />
„Alte Dorfstraße 3“<br />
- Sitzgelegenheiten<br />
- Stellplätze<br />
- Beleuchtung<br />
- Baumpflanzung<br />
- Wegebeziehung zur Schule<br />
� Erhalt und Umnutzung des ehemaligen Schafstalls in Holzhausen<br />
� Schule <strong>Bahrenborstel</strong>, Dachausbau sowie Aufgang<br />
� Themenbereich: Natur + Landschaft<br />
ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />
privat<br />
0 – 300 1-3<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Priorität<br />
257 I<br />
241 I<br />
201 I<br />
133 III<br />
158 I
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahmennummer<br />
N 1<br />
N 2<br />
N 3<br />
N 4<br />
N 5<br />
N 6<br />
N 7<br />
N 8<br />
N 9<br />
N 10<br />
Schwarz + Winkenbach, - 74 -<br />
Maßnahmenkurzbeschreibung<br />
� Ökologische Gestaltung des Teiches Krikenkuhle<br />
� Ökologische Gestaltung des Teiches am Hauskamp<br />
� Naturnahe Sichtschutzbepflanzung östlich der Göthener Straße<br />
� Erhaltende Maßnahmen und Pflege des Naturdenkmals in Holzhausen (3stämmige<br />
Eiche)<br />
� Entwicklung naturnaher Laubwälder aus nadelholzdominanten Wäldern<br />
� Gestaltung und Funktionsverbesserung des Friedhofes in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
- Gestaltung der Parkplatzflächen, Wege, öffentliche Bepflanzung, Einfriedung<br />
� Gestaltung und Funktionsverbesserung des Friedhofes in Holzhausen<br />
- Gestaltung der Parkplatzflächen, Wege, öffentliche Bepflanzung, Einfriedung<br />
� Gestalterische Aufwertung des Kapellenumfeldes in Holzhausen<br />
� Naturnahe Gestaltung der Ortsränder durch Schaffung von Feldgehölzen<br />
� Erhalt und Schaffung von Feldgehölzen entlang der landwirtschaftlichen<br />
Wege (insbesonder Feldflur westlich von <strong>Bahrenborstel</strong>)<br />
� inkl. Bepflanzung des Osterfeuerplatzes<br />
ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />
privat<br />
0 – 300 1-3<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
P/Ö<br />
Ö<br />
Priorität<br />
143 III<br />
125 III<br />
139 III<br />
139 III<br />
147 III<br />
177 II<br />
181 II<br />
201 I<br />
157 II<br />
117 III
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahmennummer<br />
N 11<br />
N 12<br />
N 13<br />
N 14<br />
N 15<br />
N 16<br />
F 1<br />
F 2<br />
F 3<br />
F4<br />
� Naturnahe Gestaltung der Gewässer<br />
- Wietensholzgraben<br />
- Ravelser Graben<br />
- Linteler Graben<br />
Schwarz + Winkenbach, - 75 -<br />
Maßnahmenkurzbeschreibung<br />
� Windschutzbepflanzung des Rastplatzes an der Göthener Straße<br />
� Gestaltung und Funktionsverbesserung des Kinderspielplatzes „Waldgärten“<br />
� Ergänzung der Renaturierungsmaßnahmen im Bereich der Sandkuhle<br />
� Erhalt, Schutz und Ergänzung des ortsbildprägenden Baumbestandes<br />
� Gestalterische Aufwertung des Platzbereiches am Glockenturm in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
� Themenbereich: Freizeit + Tourismus<br />
� Verbesserung von Fuß- und Radwegeverbindung durchs Hakenmoor /<br />
Renzeler Moor<br />
� Jugendtreff (Unterstellmöglichkeit / Grill- / Sitzmöglichkeiten)<br />
ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />
privat<br />
0 – 300 1-3<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö<br />
Ö / P<br />
� Einbindnung des Boolenweges im Darlatenmoor in des regionale touristische<br />
Angebot (Schilder, Vermarktung) Ö 107<br />
� Erneuerung des Beschilderungssystems / i. V. m Ortseingängen<br />
Ö<br />
Ö 149<br />
Priorität<br />
100 III<br />
191 II<br />
177 II<br />
121 III<br />
181 II<br />
139 III<br />
138 III<br />
174 II<br />
III<br />
III
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahmennummer<br />
F 5<br />
F 6<br />
Schwarz + Winkenbach, - 76 -<br />
Maßnahmenkurzbeschreibung<br />
� Gestaltung Umfeld Sportanlagen <strong>Bahrenborstel</strong><br />
� Gestaltung Vereinsheim (Fenster, Dämmung, Überdachungen)<br />
ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />
privat<br />
0 – 300 1-3<br />
F 7<br />
� Sportfeld Ballfangzaun<br />
Ö/P<br />
II<br />
� Maßnahmen zur Schaffung, Erweiterung und Modernisierung von Gemeinschafts- und Dienstleistungseinrichtungen<br />
M 1<br />
M 2<br />
M 3<br />
M 4<br />
M 5<br />
M 6<br />
� Erweiterung und Ausbau des Feuerwehrgerätehauses in Holzhausen<br />
� Erwerb und Umnutzung des ehemals landwirtschaftlichen Gebäudes<br />
“Alte Dorfstraße 3“ in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
- Kinderbetreuung<br />
- Jugendtreffpunkt<br />
- Sanitäre Einrichtungen<br />
Ö/P<br />
Ö/P<br />
Ö 228<br />
Ö 217<br />
� Bau eines Nahwärmenetzes in <strong>Bahrenborstel</strong> zur Verwertung der Prozesswärme<br />
der Bioenergieanlage für öffentliche Gebäude. Ö 182<br />
� Schaffung von kleineren Wohneinheiten für Singles in Holzhausen<br />
� Schaffung von kleineren Wohneinheiten für Singles in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
� Glockenturm Holzhausen<br />
Ö 242<br />
Ö 237<br />
Ö 131<br />
Priorität<br />
II<br />
II<br />
I<br />
III<br />
(zurück-<br />
gestuft)<br />
I<br />
(hochgestuft)<br />
I<br />
I<br />
III
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Maßnahmennummer<br />
M 7<br />
Allgemeine Maßnahmen<br />
A1<br />
A2<br />
A2<br />
Schwarz + Winkenbach, - 77 -<br />
Maßnahmenkurzbeschreibung<br />
� Erneuerung Feuerwehrgerätehaus in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
� Abbau ökologischer Defizite in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
- Erhalt und Entwicklung traditioneller, naturnahe Gartenformen (Bauerngärten),<br />
- Erhalt- und Neupflanzungen standortheimischer Baum- und Strauchpflanzungen<br />
sowie von Obstbäumen an Straßen und Wegen<br />
- Naturnahe Entwicklung von ungenutzten Flächen<br />
- Entsiegelung von versiegelten Flächen<br />
- Schaffung von Lebensräumen im und am Ort (z. B. offene Dachböden /<br />
Fledermausrevier / Nasswiesen …..)<br />
� Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender Bausubstanz in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />
privat<br />
0 – 300 1-3<br />
Ö<br />
P/Ö 167<br />
P 197<br />
� Umnutzung ganz oder teilweise leer stehender ortsbildprägender Gebäude /<br />
insbes. P 192<br />
Priorität<br />
III<br />
II<br />
II<br />
II
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
Ausschnitt aus der:<br />
Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung<br />
(ZILE) RdErl. d. ML v. 29. 10. 2007 — 306-60119/3 —<br />
Vollständig ist die Richtlinie unter<br />
„http://www.ml.niedersachsen.de/master/C490552_N8984_L20_D0_I655.html“ zu erhalten<br />
322 Dorferneuerung und -entwicklung<br />
322.1 Vorarbeiten im Rahmen der GAK nach Nummer 2.1.3/2.1.3.2 (Vorarbeiten, Dorferneuerung — GAK)<br />
Dazu gehören insbesondere Ausgaben für<br />
322.1.1 Spezielle Untersuchungen oder Erhebungen, die wegen örtlicher<br />
Besonderheiten des vorgesehenen Verfahrensgebietes notwendig<br />
sind,<br />
322.1.2 Zweckforschungen und Untersuchungen an konkreten Verfahren mit modellhaftem Charakter.<br />
Zuwendungsempfänger:<br />
— <strong>Gemeinde</strong>n und <strong>Gemeinde</strong>verbände,<br />
— Teilnehmergemeinschaften und deren Zusammenschlüsse, Wasser- und Bodenverbände und ähnliche<br />
Rechtspersonen sowie einzelne Beteiligte,<br />
— natürliche Personen und Personengesellschaften sowie juristische Personen des privaten Rechts.<br />
322.2 Maßnahmen der Dorferneuerung und -entwicklung im<br />
Rahmen der GAK nach Nummer 2.1.3.2 (Dorferneuerung — GAK)<br />
Zuwendungsfähig sind Ausgaben für in das Programm aufgenommene Dörfer für<br />
322.2.1.1 die Dorferneuerungsplanung einschließlich<br />
— einer Vorinformationsphase bereits vor Aufnahme des Ortes in das Förderprogramm,<br />
— Bürgerbeteiligungsverfahren und<br />
— notwendiger Ergänzungsplanungen,<br />
soweit die <strong>Gemeinde</strong> eine entsprechend qualifizierte Planerin oder einen entsprechend qualifizierten Planer<br />
außerhalb der öffentlichen Verwaltung mit ihrer Erarbeitung beauftragt. Gesetzlich vorgeschriebene Pläne wer-<br />
den nicht gefördert.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 78 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
322.2.1.2 die gestalterische, städtebauliche und landschaftspflegerische Umsetzungsbegleitung, wenn die Ge-<br />
meinde eine entsprechend qualifizierte Planerin oder einen entsprechend qualifizierten Planer außerhalb der<br />
öffentlichen Verwaltung damit beauftragt (Umsetzungsbeauftragte/Umsetzungsbeauftragter).<br />
Die Umsetzungsbegleitung soll eine den Grundsätzen der Dorferneuerungsplanung entsprechende Durchfüh-<br />
rung von Maßnahmen gewährleisten. Objektplanungen werden im Rahmen der Umsetzungsbegleitung nicht<br />
gefördert.<br />
Maßnahmen zur Dorferneuerung<br />
322.2.2.1 Maßnahmen zur Verbesserung der innerörtlichen Verkehrsverhältnisse, nicht jedoch in Neubau und<br />
Gewerbegebieten,<br />
322.2.2.2 Maßnahmen zur Abwehr von Hochwassergefahren für den Ortsbereich und zur Sanierung innerörtli-<br />
cher Gewässer,<br />
322.2.2.3 kleinere Bau- und Erschließungsmaßnahmen zur Erhaltung und Gestaltung des dörflichen Charakters,<br />
322.2.2.4 Maßnahmen zur Erhaltung und Gestaltung land- und forstwirtschaftlich oder ehemals land- und forst-<br />
wirtschaftlich genutzter Bausubstanz mit ortsbildprägendem Charakter einschließlich der dazugehörigen Hof-,<br />
Garten- und Grünflächen, nach näherer Maßgabe des Dorferneuerungsplans,<br />
322.2.2.5 Maßnahmen, die geeignet sind, land- und forstwirtschaftliche Bausubstanz einschließlich Hofräume<br />
und Nebengebäude an die Erfordernisse zeitgemäßen Wohnens und Arbeitens anzupassen, vor Einwirkungen<br />
von außen zu schützen oder in das Ortsbild oder in die Landschaft einzubinden, soweit sie nicht im Rahmen des<br />
einzelbetrieblichen Agrarinvestitionsförderungsprogramms gefördert werden,<br />
322.2.2.6 der Erwerb von bebauten Grundstücken durch <strong>Gemeinde</strong>n und <strong>Gemeinde</strong>verbände einschließlich in<br />
der Dorferneuerungsplanung besonders begründeter Abbruchmaßnahmen, im Zusammenhang mit Maßnahmen<br />
nach den Abschnitten 322.2.2.1 bis 322.2.2.3 nach Abzug eines Verwertungswertes.<br />
Zuwendungsempfänger:<br />
— <strong>Gemeinde</strong>n und <strong>Gemeinde</strong>verbände,<br />
— Teilnehmergemeinschaften und deren Zusammenschlüsse, Wasser- und Bodenverbände und ähnliche<br />
Rechtspersonen sowie einzelne Beteiligte,<br />
— natürliche Personen und Personengesellschaften sowie juristische Personen des privaten Rechts.<br />
322.3 Maßnahmen zur Bewahrung und Entwicklung der Dörfer als Wohn-, Sozial- und Kulturraum und Stärkung des<br />
innerörtlichen Gemeinschaftslebens sowie zur Erhaltung des Orts- und Landschaftsbildes außerhalb der Fördermög-<br />
lichkeiten der GAK<br />
(Dorfentwicklung und Erhaltung des Orts- und Landschaftsbildes)<br />
Zuwendungsfähig sind Ausgaben für<br />
Schwarz + Winkenbach, - 79 -
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />
322.3.1 die Verbesserung der Aufenthaltsqualität von Straßen und Plätzen durch Gestaltung, Rückbau, Ver-<br />
kehrsberuhigung, Anlegen von Fußgängerbereichen und Wegeverbindungen, Wiederherstellung von Klinker-<br />
straßen usw., jedoch keine Maßnahmen zur erstmaligen Herstellung von Erschließungsanlagen i. S. von § 127<br />
BauGB,<br />
322.3.2 naturnahen Rückbau sowie Wiederherstellung, Umgestaltung und Sanierung innerörtlicher oder land-<br />
schaftstypischer Gewässer einschließlich der Anlage und Gestaltung der Wasserflächen und deren Randberei-<br />
che unter Berücksichtigung der naturschutzrechtlichen Vorschriften,<br />
322.3.3 die Anlage, Gestaltung, Sanierung, Vernetzung und Sicherung dorf- und landschaftstypischer Anlagen<br />
zum Abbau ökologischer Defizite, z. B. durch Anlage von Obstwiesen, Bauerngärten, Teichen, Mauern, Tro-<br />
ckenstandorten, Hecken und Wegrainen und deren Vernetzung mit der Feldflur sowie die Umwandlung versie-<br />
gelter Flächen in naturnahe unbebaute Bereiche, die Renaturierung von eintönigen Grünanlagen sowie die An-<br />
lage, naturnahe und standortgerechte Gestaltung, Vernetzung und Sicherung sonstiger Grünflächen und Grün-<br />
züge,<br />
322.3.4 die Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender landschaftstypischer ländlicher, nicht nach dem GAKG<br />
förderungsfähiger Bausubstanz, höchstens 25 000 EUR je Maßnahme. Bei Kulturdenkmalen kann der Höchstbe-<br />
trag auf bis zu 100 000 EUR für private Zuwendungsempfänger und auf bis zu 150 000 EUR für öffentlichrechtli-<br />
che Zuwendungsempfänger je Maßnahme heraufgesetzt werden,<br />
322.3.5 die Umnutzung ganz oder teilweise leer stehender orts- oder landschaftsbildprägender Gebäude für<br />
Wohn-, Arbeits-, Fremdenverkehrs-, Freizeit-, öffentliche oder gemeinschaftliche Zwecke und nach Maßgabe<br />
besonderer siedlungsstruktureller oder entwicklungsplanerischer Gründe auch deren Umsetzung, höchstens 75<br />
000 EUR je Maßnahme; in besonders begründeten Ausnahmefällen bei öffentlich- rechtlichen Zuwendungsemp-<br />
fängern höchstens 150 000 EUR,<br />
322.3.6 den Ersatz nichtsanierungsfähiger orts- oder landschaftsbildprägender Bausubstanz durch sich maß-<br />
stäblich in das Umfeld einfügende Neubauten, höchstens 25 000 EUR je Maßnahme,<br />
322.3.7 den Neu-, Aus und Umbau sowie die orts-/landschaftsgerechte Gestaltung ländlicher Dienstleistungsein-<br />
richtungen und Gemeinschaftsanlagen, die geeignet sind, das dörfliche Gemeinwesen, die Kultur, die Kunst oder<br />
die Wirtschaftsstruktur zu stärken, höchstens 75 000 EUR für private Zuwendungsempfänger und höchstens 100<br />
000 EUR für öffentlich-rechtliche Zuwendungsempfänger je Maßnahme,<br />
322.3.8 den Erwerb von bebauten und unbebauten Grundstücken einschließlich besonders begründeter Ab-<br />
bruchmaßnahmen im Zusammenhang mit Maßnahmen nach diesem Abschnitt, nach Abzug eines Verwertungs-<br />
wertes, höchstens 25 000 EUR je Maßnahme. Bei kommunalen Maßnahmen kann der Höchstbetrag in begrün-<br />
deten Ausnahmefällen auf bis zu 50 000 EUR je Maßnahme heraufgesetzt werden.<br />
Zuwendungsempfänger:<br />
— <strong>Gemeinde</strong>n und <strong>Gemeinde</strong>verbände,<br />
— Teilnehmergemeinschaften,<br />
— Real- bzw. Wasser- und Bodenverbände,<br />
— Fremdenverkehrsvereine,<br />
— natürliche und andere juristische Personen.<br />
Schwarz + Winkenbach, - 80 -
Dorferneuerungsplan <strong>Bahrenborstel</strong><br />
Ergänzende Kostenermittlung zur Anhang 1<br />
Nr. Maßnahme<br />
I<br />
Kostenschätz<br />
ung<br />
Prio<br />
rität<br />
� Themenbereich: VERKEHR Ausbau und Gestaltung von Straßen, Plätzen und<br />
V 1<br />
V 2<br />
V 3<br />
V 4<br />
V 5<br />
V 7<br />
V 8<br />
V 9<br />
V 10<br />
V 11<br />
Wegeverbindungen<br />
Straße Wietensholz<br />
� Umgestaltung der Fahrbahn sowie der seitlichen Parkplätze<br />
(300 lfm x 675,- €/lfm) 202.500,-€<br />
� Ausgestaltung einer Fußwegeverbindung zwischen<br />
Kreuzung Waldesruh und der Kreuzung Unter den Eichen<br />
(450 m² x 50,- €/m²) 22.500,-€<br />
� Querungsmöglichkeiten zwischen den Sportplätzen schaffen<br />
(2x 3.500,- €) 7.000,-€<br />
� Umgestaltung des Ortseingangs Wietensholz<br />
(Fahrbahnverengung durch Pflasterstreifen) 5.000,-€<br />
� Umgestaltung Kreuzungsbereich Waldesruh / Wietensholz<br />
(insbes. Optische Hervorhebung durch Pflasterstreifen bzw.<br />
Mittelinsel) (172 m² x 55,- €/m²) 9.500,-€<br />
� Schaffung von Parkmöglichkeiten (südlich des Vereinsheims<br />
/ auf der Übungswiese) (800 m² x 65,- €/m²) 52.000,-€<br />
Straße Holzhausen / Göthen / Göthener Straße<br />
� Umgestaltung der Fahrbahn durch Fahrbahnverengung und<br />
Ausbildung eines gepflasterten Mischverkehrstreifens<br />
(175,- € /lfm x 800 m [Bauabschnitt zwischen Holzhausen und<br />
Göthen]) 140.000,-€<br />
� Gestaltung der Straßeneinmündung in Holzhausen / L349.<br />
(Verkehrsberuhigter Ausbau durch Fahrbahnverengung)<br />
(400 m² x 55,- €/m²) 22.000,-€<br />
� Betonung der Straßeneinmündung Darlatener Straße in<br />
Göthen (Aufpflasterung) (300 m² x 55,- €/m²) 16.500,-€<br />
Heerder Straße / K36<br />
� Umgestaltung des Ortseingangs (Fahrbahnverengung durch<br />
Pflasterstreifen) (pauschal) 5.000,-€<br />
II<br />
II<br />
I<br />
I<br />
I<br />
III<br />
II<br />
II<br />
II<br />
II
Nr. Maßnahme<br />
V 12<br />
V 13<br />
V 14<br />
V 15<br />
V 16<br />
V 17<br />
V 18<br />
V 19<br />
V 20<br />
V 21<br />
V 22<br />
V 23<br />
V 24<br />
V 25<br />
II<br />
Kostenschätz<br />
ung<br />
� Umgestaltung der Kreuzung mit der Landesstraße (L349)<br />
(Verengung der Fahrbahn an der K36 / Schaffung einer<br />
Mittelinsel) (200 m² x 55,- €/m²) 11.000,-€<br />
� Gestaltung des Grünbereiches nördlich der Kreuzung K36 /<br />
L349 (150 m² x 6,- €/m²) 900,-€<br />
� Anlage einer Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer<br />
südlich des Kreuzungsbereiches (Maßnahme wurde mit der<br />
Maßnahme V23+ v29 zusammengefasst) (s. V23)<br />
Verkehrsberuhigung in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
� Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im Bereich der Alten<br />
Dorfstraße / Eichenstraße (in Verbindung mit einer<br />
Kinderbetreuungseinrichtung) (pauschal) 1.700,-€<br />
� Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen in der Brinker<br />
Straße (2 x 1100,- €) 2.200,-€<br />
� Markierung der westlichen Ortseinfahrt der Brinker Straße<br />
durch ein Pflasterband (pauschal) 800,-€<br />
� Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen in der Alten<br />
Dorfstraße (2 x 1100,- €) 2.200,-€<br />
� Gestaltung der Straßeneinmündung Alten Dorfstraße / L349<br />
(120 m² x 55,- €/m²) 6.600,-€<br />
� Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen in der<br />
Eichenstraße (3 x 1100,- €) 3.300,-€<br />
� Markierung der westlichen Ortseinfahrt der Eichenstraße<br />
durch ein Pflasterband (pauschal) 800,-€<br />
Auf dem Kamp<br />
� Umgestaltung der erneuerungsbedürftigen Straße „Auf dem<br />
Kamp“ (1400 m² x 35,- €/m²) 49.000,-€<br />
Landesstraße L349 (<strong>Kirchdorf</strong>er Straße / Holzhausener Straße)<br />
� Ausbildung einer Querungshilfe für Fußgänger (Schulweg)<br />
(Maßnahme wurde mit der Maßnahme V14 + V29<br />
zusammengefasst) (pauschal)<br />
� Gestaltung des Ortseingangs in Richtung <strong>Kirchdorf</strong> (optische<br />
Einengung) (pauschal)<br />
� Gestaltung des Ortseingangs in Richtung Holzhausen<br />
(optische Einengung) (pauschal)<br />
Prio<br />
rität<br />
II<br />
III<br />
I<br />
II<br />
II<br />
III<br />
III<br />
II<br />
II<br />
III<br />
III<br />
20.000,-€ I<br />
7.500,-€ I<br />
7.500,-€ I
Nr. Maßnahme<br />
V 26<br />
V 27<br />
V 28<br />
V 29<br />
V 30<br />
V 31<br />
V 32<br />
V 33<br />
� Gestaltung des Knotenpunktes <strong>Kirchdorf</strong>er Straße /<br />
Göthener Straße<br />
� Gestalterische Einbindung des Parkplatzes „Krome“ in die<br />
III<br />
Kostenschätz<br />
ung<br />
38.000,-€<br />
Kreuzungsgestaltung (privat)<br />
Schulwege<br />
� Verbesserung der Beleuchtung<br />
(in Verbindung mit Querungsmöglichkeiten an der L 349 /<br />
V29)<br />
(4Stk. x 1.500,- €/Stk.) 6.000,-€<br />
� Querungsmöglichkeiten an der L 349<br />
Öffentlicher Personennahverkehr<br />
� Erneuerung der Bushaltestelle Krome<br />
(s. V23)<br />
(Erneuerung Bushäuschen +Bus-Cap 15.000,-€<br />
� Erneuerung der Bushaltestelle Holzhausen<br />
� Erneuerung der Bushaltestelle Göthen<br />
� Einrichtung eines Bürgerbusses<br />
Themenbereich: Dorfgemeinschaft / Ausbau und Gestaltung von Plätzen<br />
D 1<br />
D 2<br />
� Gestaltung des Platzbereiches vor dem Schulgebäude in<br />
Holzhausen<br />
- Einfassung des Denkmals<br />
- Einfassung des Kühlhauses<br />
- Umgestaltung der Parkplatzsituation<br />
- Umgestaltung der Grünanlagen<br />
- Beleuchtung<br />
15.000,-€<br />
15.000,-€<br />
(<strong>Gemeinde</strong>-<br />
übergreifende<br />
Maßnahme)<br />
Prio<br />
rität<br />
I<br />
(hoc<br />
hges<br />
tuft)<br />
III<br />
I<br />
I<br />
III<br />
III<br />
III<br />
III<br />
70.000,-€ I<br />
� Gestaltung eines Treffpunktes südlich des Schulgebäudes in<br />
Holzhausen<br />
- Verbesserung der Wegeverbindung in den hinteren<br />
Grundstücksbereich<br />
- Einfassung des Wiesenbereiches durch Gehölzpflanzungen<br />
- Bau eines ortstypischen Treffpunktes (ggf. transloziertes<br />
Gebäude)<br />
- Beleuchtung 25.000,-€<br />
I
Nr. Maßnahme<br />
D 3<br />
D 4<br />
D5<br />
N 1<br />
N 2<br />
N 3<br />
N 4<br />
N 5<br />
N 6<br />
N 7<br />
N 8<br />
N 9<br />
N 10<br />
� Gestaltung eines Platzbereiches vor dem ehemals<br />
landwirtschaftlichen Gebäude „Alte Dorfstraße 3“<br />
- Sitzgelegenheiten<br />
- Stellplätze<br />
- Beleuchtung<br />
- Baumpflanzung<br />
- Wegebeziehung zur Schule<br />
� Erhalt und Umnutzung des ehemaligen Schafstalls in<br />
IV<br />
Kostenschätz<br />
ung<br />
Prio<br />
rität<br />
70.000,-€ I<br />
Holzhausen (ggf. privat)<br />
� Schule <strong>Bahrenborstel</strong>, Dachausbau sowie Aufgang<br />
� Themenbereich: Natur + Landschaft<br />
� Ökologische Gestaltung des Teiches Krikenkuhle<br />
� Ökologische Gestaltung des Teiches am Hauskamp<br />
� Naturnahe Sichtschutzbepflanzung östlich der Göthener<br />
150.000,-€<br />
30.000,-€<br />
15.000,-€<br />
Straße (400 m x 35,- €/m) 14.000,-€<br />
� Erhaltende Maßnahmen und Pflege des Naturdenkmals in<br />
Holzhausen (3-stämmige Eiche)<br />
� Entwicklung naturnaher Laubwälder aus<br />
nadelholzdominanten Wäldern<br />
(ohne<br />
Kostenansatz)<br />
(ohne<br />
Kostenansatz)<br />
� Gestaltung und Funktionsverbesserung des Friedhofes in<br />
<strong>Bahrenborstel</strong><br />
- Gestaltung der Parkplatzflächen, Wege, öffentliche<br />
Bepflanzung, Einfriedung 20.000,-€<br />
� Gestaltung und Funktionsverbesserung des Friedhofes in<br />
Holzhausen<br />
- Gestaltung der Parkplatzflächen, Wege, öffentliche<br />
Bepflanzung, Einfriedung 20.000,-€<br />
� Gestalterische Aufwertung des Kapellenumfeldes in<br />
Holzhausen 6.000,-€<br />
� Naturnahe Gestaltung der Ortsränder durch Schaffung von<br />
Feldgehölzen<br />
� Erhalt und Schaffung von Feldgehölzen entlang der<br />
landwirtschaftlichen Wege (insbesonder Feldflur westlich<br />
von <strong>Bahrenborstel</strong>)<br />
� inkl. Bepflanzung des Osterfeuerplatzes<br />
(ohne<br />
Kostenansatz)<br />
(1000 m x 35,- €/m) 35.000,-€<br />
III<br />
I<br />
III<br />
III<br />
III<br />
III<br />
III<br />
II<br />
II<br />
I<br />
II<br />
III
Nr. Maßnahme<br />
N 11<br />
N 12<br />
N 13<br />
N 14<br />
N 15<br />
N 16<br />
F 1<br />
F 2<br />
F 3<br />
F4<br />
F 5<br />
F 6<br />
F 7<br />
V<br />
Kostenschätz<br />
ung<br />
� Naturnahe Gestaltung der Gewässer<br />
- Wietensholzgraben<br />
- Ravelser Graben<br />
- Linteler Graben<br />
(950 m x 80,- €/m) 76.000,-€<br />
� Windschutzbepflanzung des Rastplatzes an der Göthener<br />
Straße 1.000,-€<br />
� Gestaltung und Funktionsverbesserung des<br />
Kinderspielplatzes „Waldgärten“ 8.500,-€<br />
� Ergänzung der Renaturierungsmaßnahmen im Bereich der<br />
Sandkuhle<br />
� Erhalt, Schutz und Ergänzung des ortsbildprägenden<br />
Baumbestandes<br />
� Gestalterische Aufwertung des Platzbereiches am<br />
(ohne<br />
Kostenansatz)<br />
(ohne<br />
Kostenansatz)<br />
Glockenturm in <strong>Bahrenborstel</strong> 4.500,-€<br />
� Themenbereich: Freizeit + Tourismus<br />
� Verbesserung von Fuß- und Radwegeverbindung durchs<br />
Hakenmoor /<br />
Renzeler Moor<br />
� Jugendtreff (Unterstellmöglichkeit / Grill- /<br />
(ohne<br />
Kostenansatz)<br />
Sitzmöglichkeiten) 15.000,-€<br />
� Einbindnung des Boolenweges im Darlatenmoor in des<br />
regionale touristische Angebot (Schilder, Vermarktung)<br />
� Erneuerung des Beschilderungssystems / i. V. m<br />
(ohne<br />
Kostenansatz)<br />
Ortseingängen (6 Schilder á 600,-€) 3.600,-€<br />
� Gestaltung Umfeld Sportanlagen <strong>Bahrenborstel</strong><br />
� Gestaltung Vereinsheim (Fenster, Dämmung,<br />
1.500,-€<br />
Überdachungen) 22.000,-€<br />
� Sportfeld Ballfangzaun<br />
(30m lang 4m hoch)<br />
3.000,-€<br />
� Maßnahmen zur Schaffung, Erweiterung und Modernisierung von Gemeinschafts-<br />
M 1<br />
und Dienstleistungseinrichtungen<br />
� Erweiterung und Ausbau des Feuerwehrgerätehauses in<br />
Holzhausen<br />
35.000,-€<br />
Prio<br />
rität<br />
III<br />
II<br />
II<br />
III<br />
II<br />
III<br />
III<br />
II<br />
III<br />
III<br />
II<br />
II<br />
II<br />
I
Nr. Maßnahme<br />
M 2<br />
M 3<br />
M 4<br />
M 5<br />
M 6<br />
M 7<br />
� Erwerb und Umnutzung des ehemals landwirtschaftlichen<br />
Gebäudes<br />
“Alte Dorfstraße 3“ in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
- Kinderbetreuung<br />
- Jugendtreffpunkt<br />
- Sanitäre Einrichtungen<br />
� Bau eines Nahwärmenetzes in <strong>Bahrenborstel</strong> zur<br />
Verwertung der Prozesswärme der Bioenergieanlage für<br />
öffentliche Gebäude.<br />
� Schaffung von kleineren Wohneinheiten für Singles in<br />
Holzhausen (je Wohneinheit)<br />
� Schaffung von kleineren Wohneinheiten für Singles in<br />
<strong>Bahrenborstel</strong><br />
� Glockenturm Holzhausen (pauschal)<br />
VI<br />
Kostenschätz<br />
ung<br />
(ohne<br />
Kostenansatz)<br />
85.000,-€<br />
30.000,-€<br />
(ohne<br />
Kostenansatz)<br />
20.000,-€<br />
� Erneuerung Feuerwehrgerätehaus in <strong>Bahrenborstel</strong> (ohne<br />
Kostenansatz)<br />
Allgemeine Maßnahmen<br />
A1<br />
A2<br />
A2<br />
� Abbau ökologischer Defizite in <strong>Bahrenborstel</strong><br />
- Erhalt und Entwicklung traditioneller, naturnahe<br />
Gartenformen (Bauerngärten),<br />
- Erhalt- und Neupflanzungen standortheimischer Baum-<br />
und Strauchpflanzungen<br />
sowie von Obstbäumen an Straßen und Wegen<br />
- Naturnahe Entwicklung von ungenutzten Flächen<br />
- Entsiegelung von versiegelten Flächen<br />
- Schaffung von Lebensräumen im und am Ort (z. B. offene<br />
Dachböden /<br />
Fledermausrevier / Nasswiesen …..)<br />
� Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender Bausubstanz in<br />
<strong>Bahrenborstel</strong><br />
� Umnutzung ganz oder teilweise leer stehender<br />
ortsbildprägender Gebäude / insbes.<br />
(ohne<br />
Kostenansatz)<br />
(privat)<br />
(privat)<br />
Überschlägige Gesamtkosten 1.444.600 €<br />
Prio<br />
rität<br />
III<br />
(zur<br />
ückgest<br />
uft)<br />
I<br />
(hoc<br />
hges<br />
tuft)<br />
I<br />
I<br />
III<br />
III<br />
II<br />
II<br />
II