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Gemeinde Bahrenborstel - Samtgemeinde Kirchdorf

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Dorferneuerungsplan<br />

<strong>Bahrenborstel</strong><br />

Bearbeitet durch:<br />

- Arbeitskreis „Dorferneuerung <strong>Bahrenborstel</strong>“<br />

- Dipl.-Ing. Stefan Winkenbach<br />

Bürogemeinschaft für<br />

Raum- und Umweltplanung,<br />

Schwarz + Winkenbach / Delmenhorst<br />

Stand: 29.01.2010<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong><br />

<strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong><br />

Landkreis Diepholz


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Schwarz + Winkenbach, - I -<br />

Seite<br />

1. Vorbemerkung / Einleitung 1<br />

1.1 Anlass der Dorferneuerungsplanung 1<br />

1.2 Was wird gefördert 2<br />

2 Dokumentation des Planungsprozess 4<br />

2.1 Zeitlicher Ablauf 4<br />

2.2 Arbeitskreisarbeit 5<br />

2.3 Beteiligung der Bürger und der Behörden 6<br />

3 Grundlagen und Rahmenbedingungen 7<br />

3.1 Ortsbeschreibung 7<br />

3.1.1 Lage 7<br />

3.1.3 Dorf- und Vereinsleben 8<br />

3.1.4 Ortsgeschichte 8<br />

3.1.5 Entwicklung der Siedlungsstruktur 9<br />

3.1.6 Aktuelle Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung 10<br />

3.2 Planerische Vorgaben / Fachplanungen 13<br />

3.2.1 Landes- und Regionalplanung 13<br />

3.2.3 Bauleitplanung 15<br />

3.3 Aktuelle Entwicklungstendenzen 16<br />

4. Bestandsbewertung und Zielkonzept 16<br />

4.1 Verkehr, Straßen, Wege 16<br />

4.1.1 Bestandsbewertung 16<br />

4.1.2 Zielkonzept Verkehr 19<br />

4.2 Natur und Landschaft / Dorfökologie / Gewässer 27<br />

4.2.1 Bestandsbewertung Natur und Landschaft 27<br />

4.2.1.1 Naturraum 27<br />

4.2.1.2 Schutzgebiete und schützenswerte Bereiche 27<br />

4.2.1.3 Orts- und Landschaftsbild 27<br />

4.2.1.4 Dorfökologie 28<br />

4.2.1.5 Öffentliche Grünflächen 30<br />

4.2.1.6 Private Grün- und Freiflächen 31<br />

4.2.1.7 Sichtschutz / Ortsrandeingrünung / Ortseingänge 32<br />

4.2.1.8 Bestandsbewertung Gewässer 32


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

4.2.2 Zielkonzept Natur und Landschaft / Dorfökologie /<br />

Gewässer 33<br />

4.3 Flächennutzung und Wirtschaftsstruktur 36<br />

4.3.2 Landwirtschaft 36<br />

4.3.1 Wohnbauentwicklung 38<br />

4.4 Versorgung und Dienstleistungen / Infrastruktur 39<br />

4.4.1 Bestandsanalyse 39<br />

4.4.2 Zielkonzept Dienstleistungen / Versorgung 41<br />

4.5 Ortsbild und Gestaltung 43<br />

4.5.1 Ortsbild / Gestaltung 43<br />

4.5.2 Ortsbildprägende Gebäude und Gestalt 45<br />

4.5.3 Zielkonzept Ortsbild / Gestaltungsziele 49<br />

4.6 Freizeit und Erholung / Tourismus 53<br />

4.6.1 Bestandsanalyse Freizeit und Erholung / Tourismus 53<br />

4.6.2 Zielkonzept Freizeit und Erholung/ Tourismus 53<br />

5. Maßnahmen und Leitlinien 55<br />

5.1 Öffentliche Maßnahmen / Maßnahmenblätter 57<br />

5.2 Private Maßnahmen 68<br />

Anhang 1 Maßnahmenliste<br />

Anhang 2 ZILE<br />

Schwarz + Winkenbach, - II -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

1. Vorbemerkung / Einleitung<br />

Der Arbeitskreis Dorferneuerung hat unter Anleitung des Planungsbüros<br />

Schwarz+Winkenbach die Planungsphase, engagiert und in selbstständiger Arbeit,<br />

konstruktiv und selbstbewusst begleitet.<br />

Das vorliegende Konzept zeigt Möglichkeiten auf, die weitere Zukunft in der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Bahrenborstel</strong> unter wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und kulturellen<br />

Aspekten nachhaltig zu entwickeln.<br />

1.1 Anlass der Dorferneuerungsplanung<br />

Der gesellschaftliche Wandel und die strukturellen Veränderungen in der landwirtschaftlichen<br />

sind Tendenzen, die insbesondere unsere Dörfer stark verändert<br />

haben und voraussichtlich noch verändern werden.<br />

Daneben muss aber auch gesehen werden, dass gerade in den ländlichen <strong>Gemeinde</strong>n<br />

vieles erhalten geblieben ist und eine landschaftlich reizvolle Umgebung,<br />

eine intakten Dorfgemeinschaft sowie der Heimatbezug das Leben in den<br />

Dörfern besonders attraktiv macht.<br />

Auch in <strong>Bahrenborstel</strong> hat sich das ursprüngliche Erscheinungsbild über viele<br />

Jahre hinweg verändert und wird sich noch weiter verändern. So ist der<br />

Schrumpfungsprozesse in der Landwirtschaft sehr deutlich zu bemerken. Sowohl<br />

im Ort <strong>Bahrenborstel</strong> als auch in den Ortsbereichen Holzhausen und Göthen werden<br />

zahlreiche landwirtschaftliche Hofstellen nicht mehr- oder nicht mehr vollständig<br />

bewirtschaftet. Fehlende Betriebsnachfolge sowie die Aussicht auf eine<br />

rentable Pacht der betriebseigenen Flächen führen oft dazu, dass gerade die kleineren<br />

Betriebe die Bewirtschaftung zurückfahren.<br />

Hinzu kommt die Veränderungen der Alters- und Versorgungsstruktur im Ort, die<br />

in den vergangenen Jahren zu tiefgreifenden Veränderungen in den Funktionen,<br />

der Gestalt und dem Sozialgefüge der <strong>Gemeinde</strong> beigetragen haben. Der Rückzug<br />

der Sparkassenzweigstelle sowie der Verfall teilgenutzter Haupt- und – Nebengebäude<br />

ist die sichtbare Folge dieser Veränderungen.<br />

Obgleich in <strong>Bahrenborstel</strong> für den Ortsbereich <strong>Bahrenborstel</strong> bereits 1985 ein<br />

Dorferneuerungsplan erstellt wurde, waren diese umfangreichen Veränderungen<br />

und die neuen Rahmenbedingungen Anlass, die Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm<br />

erneut zu beantragen. Die Ortsbereiche Holzhausen, Göthen sowie<br />

die einzelnen Streulagen des <strong>Gemeinde</strong>gebiets waren damals nicht vollständig<br />

in den Planungsprozess integriert.<br />

Die Aufnahme von <strong>Bahrenborstel</strong> in das Dorferneuerungsprogramm des Landes<br />

Niedersachsen bietet nun die Möglichkeit, die weitere Entwicklung des Dorfes aktiv<br />

durch Planung mit zu bestimmen.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 1 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

1.2 Was wird gefördert<br />

Das Land Niedersachsen gewährt unter Beteiligung der EU und des Bundes Zuwendungen<br />

für die Finanzierung von Maßnahmen zur Dorferneuerung. Die Förderung<br />

soll dazu beitragen, die ländlichen Siedlungen in ihrer charakteristischen<br />

Vielfalt zu erhalten, neuen funktionalen Anforderungen anzupassen und in die<br />

Landschaft einzubinden.<br />

Im Einzelnen bestimmen die Inhalte der so genannten „Richtlinie über die Gewährung<br />

von Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung“ vom<br />

29.10.2007 (ZILE) über die Fördermöglichkeiten. (Ein Ausschnitt der aktuellen<br />

Fassung der ZILE wird als Anhang 2 dem Dorferneuerungsplan beigefügt.) Stichpunktartig<br />

und ohne auf den Förderrahmen der ZILE im Einzelnen einzugehen,<br />

bestehen aus den einzelnen Themenfeldern, die in der Dorferneuerungsplanung<br />

behandelt wurden, folgende Fördermöglichkeiten.<br />

Themenfeld dörfliche Bausubstanz<br />

� Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender dörflicher Bausubstanz (z. B. an<br />

Fassaden, Türen, Fenster, Dächer).<br />

� Umnutzung ganz oder teilweise leerstehender ortsbildprägender Gebäude für<br />

Wohn-, Arbeits-, Fremdenverkehrs-, Freizeit-, öffentliche oder gemeinschaftliche<br />

Zwecke.<br />

� Ersatz nichtsanierungsfähiger ortsbildprägender Bausubstanz durch sich maßstäblich<br />

in das Umfeld einfügende Neubauten.<br />

� Neu-, Aus und Umbau sowie die ortsgerechte Gestaltung dörflicher Dienstleistungseinrichtungen<br />

und Gemeinschaftsanlagen.<br />

� Erwerb von bebauten und unbebauten Grundstücken einschließlich im Dorferneuerungsplan<br />

besonders begründeter Abbruchmaßnahmen.<br />

Themenfeld Natur und Landschaft<br />

� Maßnahmen zur Sanierung innerörtlicher Gewässer<br />

� Maßnahmen zur Abwehr von Hochwassergefahren<br />

� Maßnahmen zur Renaturierung innerörtlicher Gewässer<br />

� Die Schaffung, Vernetzung und Sicherung von Lebensräumen für Flora und<br />

Fauna,<br />

� Neu-, Aus- und Umbau von Gemeinschaftsanlagen und historischen Produktionsanlagen,<br />

die geeignet sind, die ökologischen Verhältnisse des Dorfes in<br />

den Bereichen Klima, Wasser, Luft, Energie und Stoffkreisläufe nachhaltig zu<br />

sichern oder zu verbessern.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 2 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Themenfeld Verkehr / Verbesserung des Wohnumfeldes<br />

� Maßnahmen zur Verbesserung der innerörtlichen Verkehrsverhältnisse.<br />

� Kleinere Bau- und Erschließungsmaßnahmen zur Erhaltung und Gestaltung<br />

des dörflichen Charakters.<br />

� der Erwerb von bebauten Grundstücken durch <strong>Gemeinde</strong>n und <strong>Gemeinde</strong>verbände<br />

dörflichen Charakters<br />

� Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität von Straßen und Plätzen<br />

durch Gestaltung, Rückbau, Verkehrsberuhigung, Anlegen von Fußgängerbereichen<br />

usw.<br />

Landwirtschaftliche Bausubstanz<br />

� Maßnahmen zur Erhaltung und Gestaltung land- und forstwirtschaftlich oder<br />

ehemals land- und forstwirtschaftlich genutzter Bausubstanz mit ortsbildprägendem<br />

Charakter einschließlich der dazugehörigen Hof-, Garten- und Grünflächen.<br />

� Maßnahmen, die geeignet sind, land- und forstwirtschaftliche Bausubstanz an<br />

die Erfordernisse zeitgemäßen Wohnens und Arbeitens anzupassen.<br />

Die Durchführung der Maßnahmen wird jeweils mit dem Amt für Landentwicklung<br />

abgestimmt werden, das die Bewilligungsbehörde für die Dorferneuerungsmaßnahmen<br />

ist.<br />

Da viele Bürger interessiert sind, wie hoch denn eine Förderung sein kann, wurde<br />

an dieser Stelle eine kurze Erläuterung für Private Maßnahmen aufgeführt:<br />

Gemäß der aktuellen Fassung der ZILE beträgt der Zuschuss bei privaten Maßnahmen<br />

generell 25 %. Soweit ein Dorferneuerungsplan aufgestellt ist und die<br />

enthaltenen „Gestaltungsgrundsätze“ berücksichtigt werden, beträgt der Zuschuss<br />

30 % der förderfähigen Kosten. Der maximale Förderbeitrag für private<br />

Maßnahmen liegt bei 25.000,- Euro, der Mindestbetrag bei 2.500 Euro; das bedeutet,<br />

dass eine Maßnahme laut Kostenvoranschlag mind. 8.333 Euro kosten<br />

muss, um bezuschusst zu werden.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 3 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

2 Dokumentation des Planungsprozess<br />

Mit Datum vom 18.08.2008 wurde Herr Dipl. Ing. Winkenbach aus der Bürogemeinschaft<br />

Schwarz + Winkenbach mit der Aufstellung des Dorferneuerungsplanes<br />

beauftragt.<br />

Auf einer ersten Bürgerversammlung am 06.10.2008 wurden die Ziele und der<br />

Ablauf der Dorferneuerungsplanung dargestellt sowie ein Arbeitskreis aus der<br />

Bürgerschaft von <strong>Bahrenborstel</strong> gebildet. Der Arbeitskreis ist das Planungs-, Beratungs-<br />

und Abstimmungsgremium während der Planungsphase und gegebenenfalls<br />

auch noch in der Ausführungsphase. Er soll die Untersuchungsergebnisse<br />

und Maßnahmenvorschläge der Planer erörtern und Anregungen, Planungsüberlegungen<br />

sowie die Meinung der Bürger in den Planungsprozess einbringen.<br />

Mitglieder des Arbeitskreises:<br />

� Herrn Heinz Albers<br />

� Herrn Heiner Bobring<br />

� Herrn Heinrich Diekmeyer<br />

� Frau Edeltraut Dummeyer-Müller<br />

� Herrn Christoph Hormann<br />

� Herrn Heinrich Kammacher<br />

� Herrn Manfred Koch<br />

� Frau Inge Meier<br />

� Frau Renate Meier<br />

2.1 Zeitlicher Ablauf<br />

Schwarz + Winkenbach, - 4 -<br />

� Frau Anke Renzelmann<br />

� Herrn Karl-Heinz Sandmann<br />

� Herrn Frank Scharninghausen<br />

� Herrn Heinrich Schröder<br />

� Herrn Kai Stelloh<br />

� Frau Annemarie Sünkenberg<br />

� Herrn Ulrich Vogt<br />

� Herrn Jörg Wantjer<br />

� Herrn Rainer Wiegmann<br />

Der zeitliche Verlauf der Dorferneuerungsplanung stellte sich bisher folgendermaßen<br />

dar:<br />

06.10.2008 1. Bürgerversammlung: Darstellung der Ziele der Dorferneuerungsplanung,<br />

Bildung des Arbeitskreises.<br />

10.11.2008 1. Arbeitskreissitzung: Wahl der Vorsitzenden, Entwicklung der Siedlungsstruktur,<br />

Vorschläge und Ideen (Partnerschaftliches Interview), Stärken<br />

und Schwächenanalyse.<br />

29.11.2008 2. Arbeitskreissitzung: Ortsbesichtigung im Planwagen.<br />

13.01.2009 3. Arbeitskreissitzung: Thema: Dorfgestaltung / Bausubstanz / Orts- und<br />

Landschaftsbild.<br />

10.02.2009 4. Arbeitskreissitzung: Thema: Wasser / Natur und Landschaft.


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

10.03.2009 5. Arbeitskreissitzung: Thema: Versorgungs- und Dienstleistungen / Naherholung<br />

/ Freizeit und Tourismus / Dorfplätze.<br />

14.04.2009 6. Arbeitskreissitzung: Thema: Verkehr.<br />

14.05.2009 7. Arbeitskreissitzung: Maßnahmenzusammenstellung Festlegung der Prioritäten<br />

/ Beteiligung der Jugend .<br />

12.10.2009 8. Arbeitskreissitzung: Vorstellung des Berichtes und der Maßnahmen<br />

29.11.2009 Billigung des Entwurfes des Dorferneuerungsplanes durch den Rat der<br />

<strong>Gemeinde</strong><br />

Dezember 09 Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange<br />

01.02.2010 Ratsbeschluss über den Dorferneuerungsplan<br />

2.2 Arbeitskreisarbeit<br />

Im Arbeitskreis Dorferneuerung wirkten Bürger aus den jeweiligen Ortsteilen und<br />

den unterschiedlichen örtlichen Gruppierungen mit. Hierdurch konnten die Anliegen<br />

aus der Bevölkerung in den Arbeitskreis eingebracht, und umgekehrt die Informationen<br />

aus dem Arbeitskreis weitergeleitet werden.<br />

Der Arbeitskreis begleitet die Untersuchung während des gesamten Planungszeitraumes<br />

und half, die örtlichen Probleme richtig zu erkennen und Lösungsmöglichkeiten<br />

zu entwickeln. So wurde in der ersten Arbeitskreissitzung anhand von<br />

Interviews in Zweiergruppen eine Stärken-/Schwächen-Analyse für <strong>Bahrenborstel</strong><br />

durchgeführt und gemeinsam dokumentiert.<br />

Am 29.11.2008 fand eine gemeinsame Ortsbesichtigung mit dem Arbeitskreis<br />

statt. Die Planwagenfahrt begann an der Schule in Holzhausen und führte zunächst<br />

durch Holzhausen und Göthen. Die einzelnen Zielpunkte waren vom Arbeitskreis<br />

und Herrn Winkenbach bereits überlegt und vorbereitet. Über die<br />

Göthener Straße führte die Strecke weiter nach <strong>Bahrenborstel</strong>, wo weitere Ziele<br />

angefahren und besichtigt wurden. Bei der Fahrt wurden die einzelnen Themenfelder<br />

bereits angerissen, die in den weiteren Arbeitskreissitzungen behandelt<br />

wurden. In den anschließenden Sitzungen lieferte der Arbeitskreis vielfältige Informationen,<br />

gab wichtige Inhalte vor und übte konstruktive Kritik an den einzelnen<br />

Planungsvorschlägen. Aber auch bei der zukünftigen Planung der öffentlichen<br />

Maßnahmen ist zu deren Umsetzung weiter die Meinung der Dorfbewohner gefragt.<br />

Für ihre engagierte Mitarbeit und die gute Zusammenarbeit gilt den ehrenamtlich<br />

tätigen Mitgliedern des Arbeitskreises ein besonderer Dank.<br />

Neben der vielfältigen Mithilfe der <strong>Samtgemeinde</strong>verwaltung wirkte auch Herr<br />

Klüche als Vertreter der GLL – Sulingen unterstützend bei der Bearbeitung mit.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 5 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

2.3 Beteiligung der Bürger und der Behörden<br />

Die Dorferneuerungsrichtlinie sieht ausdrücklich die Beteiligung von Bürgerinnen<br />

und Bürgern sowie die Abstimmung der Planungsergebnisse mit den Trägern öffentlicher<br />

Belange vor.<br />

Ein wesentlicher Aspekt dieser Beteiligung bildet die intensive Bearbeitung im<br />

Arbeitskreis. Im Zuge der fünften Arbeitskreissitzung wurden auch die Jugendlichen<br />

in den Planungsprozess eingebunden.<br />

Der breiten Öffentlichkeit wurden die Ziele der Dorferneuerung in der ersten Bürgerbeteiligung<br />

am Anfang des Planverfahrens vorgestellt.<br />

In einer Abschlussveranstaltung werden die Maßnahmen und Ergebnisse der<br />

Dorferneuerung vorgestellt.<br />

Auch wenn die Dorferneuerungsplanung im Gegensatz zur Bauleitplanung lediglich<br />

empfehlenden Charakter hat, so ist diese frühzeitige Abstimmung von Planungsvorhaben<br />

und Maßnahmen mit den Behörden ein wichtiger Schritt zur Absicherung<br />

der Planungsinhalte und bereitet die spätere Realisierungsphase öffentlicher<br />

Maßnahmen vor. Nach Abstimmung mit dem Rat der <strong>Gemeinde</strong> wurde die<br />

Entwurfsfassung des Dorferneuerungsplanes <strong>Bahrenborstel</strong> den betroffenen Behörden<br />

und sonstigen Trägern öffentlicher Belange zur Stellungnahme vorgelegt.<br />

Es sind folgende Stellungnahmen eingegangen:<br />

� Handwerkskammer Hannover (ohne Anregungen oder Bedenken),<br />

24.11.2009<br />

� Landwirtschaftkammer Niedersachsen, 02.12.2009<br />

� Industrie- und Handelskammer Hannover IHK, 02.12.2009<br />

� Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Nienburg,<br />

09.12.2009<br />

� Behörde für Geoinformation Landentwicklung und Liegenschaften (GLL),<br />

14.12.2009<br />

Die Stellungnahmen wurden zur Kenntnis genommen und in den jeweiligen Kapiteln<br />

redaktionell ergänzt. Wesentliche Änderungen ergaben sich hierdurch nicht.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 6 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

3 Grundlagen und Rahmenbedingungen<br />

3.1 Ortsbeschreibung<br />

3.1.1 Lage<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> als Mitgliedsgemeinde der <strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong> liegt im<br />

Südwesten des Landkreises Diepholz in Niedersachsen. Im Norden und Osten grenzt <strong>Bahrenborstel</strong><br />

an die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong>, in der sich auch der Sitz der <strong>Samtgemeinde</strong>verwaltung<br />

befindet. Im Süden liegt die <strong>Samtgemeinde</strong> Uchte und im Westen schließt die<br />

<strong>Gemeinde</strong> Wagenfeld an. Im Westen und Nordwesten liegen die Mitgliedsgemeinden Varrel<br />

und Barenburg.<br />

Neben den vier Ortschaften der <strong>Gemeinde</strong> (Bahrenborste, Göthen, Holzhausen und Hakenmoor)<br />

bestehen noch einzelne verstreut gelegene Hofstellen in der 31,27 km² großen<br />

<strong>Gemeinde</strong>. Die untenstehende Karte verdeutlicht die Lage von <strong>Bahrenborstel</strong>. Der Untersuchungsbereich<br />

der Dorferneuerung umfasst das gesamte <strong>Gemeinde</strong>gebiet.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 7 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

3.1.3 Dorf- und Vereinsleben<br />

Das Freizeitangebot in <strong>Bahrenborstel</strong> ist geprägt von einem regen Vereinsleben.<br />

Die Vielzahl der örtlichen Vereine unterstreicht das große Engagement der Bürger<br />

in den einzelnen Ortschaften. Siebzehn Vereine und Verbände bieten ein breites<br />

Aktivitätsspektrum. Mit ca. 600 Mitgliedern ist der TSV Holzhausen-<strong>Bahrenborstel</strong><br />

der größte Verein in der <strong>Gemeinde</strong> und trägt im hohen Maße zum Gemeinschaftsleben<br />

in den Ortschaften bei.<br />

Sehr viele Initiativen gehen aber auch von den übrigen Vereinen aus. Wobei insbesondere<br />

die periodisch wiederkehrenden Ereignisse wie Schützenfeste, Maibaumsetzen<br />

oder Weihnachtsmarkt zur Festigung der Dorfgemeinschaft dienen.<br />

Mit sehr viel Engagement sind auch die beiden Heimatvereine „Heimatverein<br />

Holzhausen“ und Heimatverein "Op den Borne" in der <strong>Gemeinde</strong> aktiv;<br />

was sich auch bei den Bürgerversammlungen sowie bei der Arbeit des Arbeitskreises<br />

widerspiegelt.<br />

Eine Besonderheit in Holzhausen ist das Gemeinschaftskühlhaus, das sich im Bereich<br />

der alten Schule befindet. Das erhaltenswerte Angebot wird gut angenommen,<br />

so dass die einzelnen Fächer fast immer vollständig ausgelastet sind.<br />

Ein Höhepunkt der gemeinschaftlichen Initiativen, der sich während der Dorferneuerungsbearbeitung<br />

angekündigt hat, ist die 700 Jahrfeier der <strong>Gemeinde</strong>, für<br />

die zahlreiche Aktionen geplant wurden.<br />

3.1.4 Ortsgeschichte<br />

Erstmalig wird die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> im Jahr 1310 als „up dem Borne“ urkundlich<br />

erwähnt. Wie historische Funde (Bronzenadel / Bohlenweg) belegen,<br />

haben aber bereits wesentlich früher Menschen im <strong>Gemeinde</strong>gebiet gelebt. Nach<br />

alten Urkunden gehörte Bahrenbostel zunächst zum Amt Uchte, fiel 1582 an<br />

Hessen, gehörte ab 1816 zum Königreich Hannover und wurde mit dessen Ende<br />

preußisch. Zusammen mit den anderen Orten des Kirchspiels <strong>Kirchdorf</strong> wurde die<br />

beiden <strong>Gemeinde</strong>n Bahrenburg und Holzhausen dem Kreis Sulingen angeschlossen,<br />

der mit Diepholz später zu dem Kreis Grafschaft Diepholz vereinigt wurde.<br />

Mit der Verwaltungsreform im Jahre 1974 wurde Holzhausen und <strong>Bahrenborstel</strong><br />

in die „<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong>“ zusammengeführt.<br />

Gemäß den Chroniken beschäftigten sich die Bewohner von <strong>Bahrenborstel</strong> überwiegend<br />

mit der Landwirtschaft und Viehzucht. Daneben fand man Arbeit im umliegenden<br />

Wald und im Moor. Die Ortsgeschichte und die Geschichte der einzelnen<br />

Familien sind daher sehr eng mit der Urbarmachung des Landes und mit der<br />

Entwicklung landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsformen verbunden. Ackerbau<br />

war auf zunächst kleine kultivierte Flächen reduziert. Dominierend war vielmehr<br />

die Viehhaltung. Die Kulturlandschaft sowie auch die Siedlungen sind demnach<br />

direkt durch die historischen und aktuellen Wirtschaftungsformen geprägt.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 8 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

3.1.5 Entwicklung der Siedlungsstruktur<br />

Anhand der folgenden historischen Karten kann die Ortsentwicklung der <strong>Gemeinde</strong><br />

seit 1815 abgelesen werden.<br />

In der Gaußsche Landesaufnahme von 1815 kann man die ursprünglichen Siedlungsbereiche<br />

bereits gut erkennen. Auch die umgebende Landschaft mit den<br />

Wäldern Wietensholt oder Kirchkiefern sowie die bis heute noch existierenden<br />

Wegverbindungen sind in dieser Zeit schon bekannt. Interessanterweise ist hier<br />

nördlich von <strong>Bahrenborstel</strong> der <strong>Bahrenborstel</strong>er See zu erkennen, von dem heute<br />

nur noch ein kleiner Teich übrig geblieben ist.<br />

Gaußsche Landesaufnahme von 1815<br />

Erste größere Veränderungen fanden zur Jahrhundertwende hin statt. In der<br />

Preußischen Landesaufnahme (um 1900) kann man neben der Verdichtung des<br />

Straßen- und Wegenetzes insbesondere die Bereiche erkennen, in denen sich die<br />

Hofstellen konzentrieren. Das Hauptwegenetz hat sich bis heute nicht wesentlich<br />

geändert. Wie aus der Überlagerung mit dem Luftbild erkennbar ist, stellen diese<br />

Siedlungebereiche noch heute die prägenden Bereiche von <strong>Bahrenborstel</strong> dar.<br />

Die Gestalt der älteren Siedlungsbereiche wurde insbesondere durch die jeweiligen<br />

landwirtschaftlichen Nutzungsformen geprägt.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 9 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Preußischen Landesaufnahme (um 1900)<br />

3.1.6 Aktuelle Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung<br />

Gemäß den Daten des statistischen Landesamtes hat die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong><br />

in den 90er Jahren kontinuierlich einen Anstieg der Bevölkerung verzeichnet.<br />

Die Einwohnerzahl stieg in diesem Zeitraum innerhalb von 10 Jahren<br />

um ca. 110 Einwohner auf rund 1.250 Einwohner an. Dies bedeutet ein Wachstum<br />

von über 10 % innerhalb von 10 Jahren. Aufgrund der weiteren Neubautätigkeit<br />

von Wohnhäusern stieg die Einwohnerzahl auf einen Höchststand im Jahr<br />

2000 von 1.276 Einwohnern. Danach ging die Einwohnerzahl langsam wieder zurück,<br />

lag im Jahr 2007 noch bei 1.263 Einwohner, ehe sie ab dem Jahr 2006 auf<br />

den heutigen Wert von ca. 1.230 Einwohner absank.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 10 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

In der nebenstehenden Tabelle<br />

ist die Bevölkerungsentwicklung<br />

der letzen 20<br />

Jahre dargestellt.<br />

(Quelle: Landesbetrieb für<br />

Statistik und KommunikationstechnologieNiedersachsen)<br />

Gemäß dem Wohnbauflächenkonzept der <strong>Samtgemeinde</strong> und den Aussagen der<br />

<strong>Gemeinde</strong> verfügt <strong>Bahrenborstel</strong> noch über ein großes Flächenkontingent an freien<br />

Wohnbauflächen. Zum Zeitpunkt 2006 waren noch 23 Bauplätze mit einer Gesamtfläche<br />

von 2,6 ha frei. In <strong>Bahrenborstel</strong> sind daher mittelfristig keine weiteren<br />

Wohnflächenausweisungen vorgesehen.<br />

Größere Gewerbeansiedlungen bestehen in <strong>Bahrenborstel</strong> nicht. Die Gewerblichen<br />

Nutzungen beschränken sich auf kleine und mittlere Handwerksbetriebe, die<br />

in die Ortsstruktur integriert sind. Das in einem Bebauungsplan ausgewiesene<br />

Gewerbegebiet an der Heerder Straße wurde bisher nicht erschlossen. Derzeit<br />

bestehen Überlegungen diese Fläche für die Gewinnung von Solarenergie zu nutzen.<br />

Demographischer Wandel<br />

Für die weitere Ortsentwicklung wird das Thema „Demographischer Wandel“ zunehmend<br />

in den Blickwinkel rücken. So wurde auch in einer der Arbeitskreissitzung<br />

dieses Thema angesprochen und intensiv diskutiert. Kennzeichen dieses<br />

Wandels ist zum einen der Geburtenrückgang und zum anderen die hohe Lebenserwartung<br />

der Bevölkerung. Oft ist in den ländlichen Regionen zusätzlich<br />

eine Abwanderung der jüngeren Bevölkerung zu verzeichnen. In den folgenden<br />

Graphiken wird deutlich, dass sich die Bevölkerungsstruktur auch in der <strong>Samtgemeinde</strong><br />

<strong>Kirchdorf</strong> verändern wird.<br />

Quelle: Bertelsmann Stiftung Be-<br />

zug SG <strong>Kirchdorf</strong><br />

Der Anteil der der Älteren<br />

wird demnach bis 2025 wesentlich<br />

steigen.<br />

1300<br />

1250<br />

1200<br />

1150<br />

1100<br />

1050<br />

1141<br />

1148<br />

1172<br />

1987<br />

1988<br />

Schwarz + Winkenbach, - 11 -<br />

1989<br />

1204<br />

1222<br />

1990<br />

1991<br />

1226<br />

1227<br />

1241<br />

1252<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1252<br />

1995<br />

1996<br />

1242<br />

1253<br />

1276<br />

1276<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

1260<br />

1247<br />

2001<br />

2002<br />

1250<br />

1255<br />

2003<br />

2004<br />

1263<br />

2005<br />

1262<br />

1242<br />

2006<br />

2007<br />

1230<br />

2008


Alter<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Anteil in %<br />

Bezogen auf den ländlichen Bereich wird der Geburtenrückgang ca. ab dem Jahre<br />

2015 merkbar werden. Geringe Klassenstärken (Grundschule) sowie geringe<br />

Gruppenstärken in den Kindergärten werden zunächst die deutlichsten Folgen<br />

hiervon sein. Dies wiederum hat langfristig auf die Ausnutzung der Infrastruktureinrichtungen<br />

im Ort Auswirkungen.<br />

Demgegenüber steht die immer höhere Lebenserwartung der Bevölkerung. Bereits<br />

heute gibt es zum ersten Mal mehr “Alte” als “Junge” in Deutschland. Ein<br />

allgemeines Kennzeichen dieser Entwicklung ist die zunehmende Nachfrage nach<br />

altengerechten Angeboten. Eine längere Lebensarbeitszeit bedingt auch eine ansteigende<br />

Nachfrage nach Arbeitsplätzen für Ältere. Insbesondere in den ländlichen<br />

Regionen werden die Netze sozialer Dienstleistungen eine immer wichtiger<br />

Rolle als („Alters“-) Standortvorteil einnehmen. Aber auch der Anteil der pflegebedürftigen<br />

Personen wird in den nächsten Jahren stark ansteigen.<br />

Hieraus kann abgeleitet werden, dass die künftigen Ansprüche und Erwartungen<br />

der Bevölkerung an die Lebensverhältnisse im Dorf wie folgt charakterisiert werden:<br />

Familien:<br />

großzügiges Wohnen (Eigenheim mit Garten), kinderfreundliches<br />

Umfeld, gute Verkehrsanbindung<br />

Klein und Vorschulkinder:<br />

Gute Betreuung (Krippe, Kindergarten, Hort) in leicht erreichbarer<br />

Nähe, Nachmittagsbetreuung, Kontakt zu anderen Kindern,<br />

kinderfreundliches Wohnumfeld<br />

Schulkinder und Jugendliche:<br />

gutes Schulangebot, mit kurzen Schulwegen, Nachmittagsbetreuung,<br />

Sport,- (Vereine) u.a. Freizeitangebote, Treffpunkte und<br />

Spielmöglichkeiten im Dorf und in der Landschaft<br />

Singles:<br />

preisgünstiges Wohnen, gute Verkehrsanbindungen, Treff- und Kom-<br />

munikationsmöglichkeiten (Vereine, Gastronomie), Sport-, Kultur-<br />

und andere Freizeitangebote<br />

Schwarz + Winkenbach, - 12 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Senioren:<br />

Leben in der Dorfgemeinschaft, gute Nahversorgung, kulturelle<br />

Veranstaltungen,<br />

Betreuungs- und Pflegebedürftige Personen:<br />

medizinische Versorgung, soziale Dienste (Betreuung Pflege und<br />

Seelsorge).<br />

Neubürger:<br />

attraktive Arbeitsplätze, Integration in die Dorfgemeinschaft,<br />

intakte Umwelt, Freizeitangebote, Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

Dorfgemeinschaft:<br />

Begegnung und Kommunikation der Bürger, dörfliche Veranstaltungen und<br />

Feste, Vereinsleben sowie andere kulturelle und soziale Angebote<br />

Um sich auf die nicht abzuwendenden Veränderungen durch den demographischen<br />

Wandel und auf die Anforderungen an das Lebensumfeld vorzubereiten,<br />

misst die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> insbesondere folgende Ziele eine große Bedeutung<br />

bei.<br />

� Erhalt und Ausbau von Service- und Versorgungsangeboten für die älter<br />

werdende Bevölkerung (z. B. häusliche Pflege).<br />

� Nachhaltige Sicherung der Infrastruktureinrichtungen durch Anpassung an<br />

sich wandelnde Rahmenbedingungen.<br />

� Sicherung der Grundversorgung (soweit möglich). Hierzu zählen insbesondere<br />

der Kiosk in der Göthener Straße sowie die Bäckerei Niemeyer.<br />

� Sicherung der Mobilität durch Erhalt und Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs.<br />

Im Arbeitskreis wurde hierzu die Möglichkeiten von<br />

Sammeltaxen und Rufbussen erörtert.<br />

Daneben wird gesehen, dass um dem demographischen Wandel und die<br />

Abwanderung der jungen Bevölkerung begegnen zu können, alle Aktivitäten<br />

interessant sind, die die Lebensqualität für verschiedene Altersgruppen<br />

im Dorf verbessern können.<br />

3.2 Planerische Vorgaben / Fachplanungen<br />

3.2.1 Landes- und Regionalplanung<br />

Es liegt das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) für den Landkreis Diepholz<br />

in der Fassung der Bekanntmachung vom 01.07.2005 vor. Das Regionale<br />

Schwarz + Winkenbach, - 13 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Raumordnungsprogramm ist aus dem Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen<br />

(1994) entwickelt und konkretisiert die darin enthaltenen Ziele. Zusammen<br />

enthalten beide Raumordnungsprogramme die Grundsätze und Ziele der<br />

Raumordnung.<br />

Die Ziele der Dorferneuerung sollen mit den Zielen der Raumordnung harmonieren<br />

bzw. an sie angepasst sein.<br />

In der zeichnerischen Darstellung werden die Ortschaften in <strong>Bahrenborstel</strong> als<br />

besiedelter Bereich dargestellt. Die landwirtschaftlichen Flächen zwischen der<br />

Ortschaft <strong>Bahrenborstel</strong> und Holzhausen werden aufgrund des hohen natürlichen<br />

standortgebundenen, landwirtschaftlichen Ertragspotentials als Vorsorgegebiet<br />

für die Landwirtschaft dargestellt. Diese Vorsorgegebiete sind als Produktionsgrundlage<br />

für die Landwirtschaft bei der Abwägung von Nutzungsansprüchen besonders<br />

zu beachten.<br />

Weitere Darstellungen im <strong>Gemeinde</strong>gebiet sind insbesondere das Vorsorgegebiet<br />

für die Trinkwassergewinnung im nördlichen Bereich, die Vorsorgegebiete für die<br />

Forstwirtschaft sowie die Vorsorgegebiete bzw. Vorranggebiete für Natur und<br />

Landschaft in den westlich und südlich liegenden Moorbereichen.<br />

Nebenstehend ist<br />

ein unmaßstäbli-<br />

cher Ausschnitt<br />

der Planzeichnung<br />

des RROP 2004<br />

dargestellt.<br />

Für die Belange der Ortsentwicklung und Dorferneuerung sind folgende textlich<br />

formulierten Zielen bedeutsam:<br />

C 01 In den Ländlichen Räumen sind insbesondere solche Maßnahmen vorrangig durchzuführen,<br />

die ihnen eine eigenständige Entwicklung ermöglichen und die besonderen Standortvorteile für das<br />

Wohnen und die Wirtschaft nutzen. Die hohe Bedeutung der Ländlichen Räume für den Erhalt der<br />

natürlichen Lebensgrundlagen ist bei allen Entwicklungsmaßnahmen zu berücksichtigen.<br />

D 01 Im Ländlichen Raum des Landkreises ist die gewachsene Siedlungsstruktur zu erhalten und<br />

weiter zu entwickeln; dabei ist eine angemessene Ausstattung mit Wohnraum, Dienstleistungs-,<br />

Verkehrs- und Versorgungseinrichtungen sicherzustellen.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 14 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Die Funktion des Ländlichen Raumes als Wohn-, Wirtschafts- und Erholungsstandort sowie als<br />

Standort der land- und forstwirtschaftlichen Produktion ist zu sichern und weiter zu entwickeln.<br />

Naturräumliche Gegebenheiten und ökologische Funktionen sind nachhaltig zu sichern und zu ver-<br />

bessern.<br />

C 02 Für die Ländlichen Räume sind folgende Maßnahmen vorrangig durchzuführen:<br />

- Erhaltung und Schaffung außerlandwirtschaftlicher Erwerbsmöglichkeiten durch Erschließung<br />

und Förderung des vorhandenen Entwicklungspotentials und Schaffung neuer Entwicklungs-<br />

möglichkeiten durch eine aktive Regionalpolitik.<br />

− Stärkung der Zentralen Orte durch Sicherung und Ausbau einer den regionalen Gegebenheiten<br />

entsprechenden und leistungsfähigen Infrastruktur.<br />

− Verbesserung der Erwerbsmöglichkeiten für Frauen.<br />

− Sicherung, Angebotsverbesserung und Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).<br />

− Bodenordnung zur Steuerung des Flächenumwidmungsprozesses und Umgestaltung der Agrar-<br />

strukturen zur Stärkung einer leistungsfähigen bäuerlich strukturierten Landwirtschaft und För-<br />

derung der Wirtschaftsbereiche, die der Landwirtschaft vor- oder nachgelagert sind.<br />

−−−− Erhaltung und Entwicklung des ländlichen und landschaftstypischen Charakters, des<br />

Gemeinwesens und der soziokulturellen Eigenart der Dörfer und Siedlungen. Hierzu<br />

sollen Maßnahmen der Dorferneuerung und städtebaulichen Sanierung beitragen, u.<br />

a. zur Sicherung bestehender bzw. zur Folgenutzung leerstehender landwirtschaftli-<br />

cher Bausubstanz.<br />

− Erhaltung und Wiederherstellung der Kultur- und Erholungslandschaft durch eine umweltscho-<br />

nende Landbewirtschaftung.<br />

− Erhaltung und Entwicklung eines funktional und räumlich zusammenhängenden Systems natur-<br />

naher Flächen in ausreichender Ausdehnung.<br />

3.2.3 Bauleitplanung<br />

Große Teile des besiedelten Bereiches der <strong>Gemeinde</strong> sind im derzeit wirksamen<br />

Flächennutzungsplan der <strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong> als Dorfgebiet (MD) ausgewiesen.<br />

Die Hofstellen in den Ortslagen liegen innerhalb dieser MD-Gebiete.<br />

Daneben wurden die neueren Siedlungsbereichen als Kleinsiedlungsgebiete bzw.<br />

als allgemeine Wohnbaugebiete dargestellt. An der Heerder Straße besteht eine<br />

gewerbliche Baufläche, die bisher noch nicht erschlossen wurde. Waldflächen und<br />

Flächen für die Windenergienutzung sind weitere Darstellungen im Flächennutzungsplan.<br />

Für die „neueren“ Wohngebiete bestehen Bebauungspläne. Als Art der baulichen<br />

Nutzung wurden allgemeine Wohngebiete und Teilweise auch reine Wohngebiete<br />

festgesetzt. Für den Ortskernbereich in <strong>Bahrenborstel</strong> bestehen keine Bebauungspläne<br />

und keine städtebaulichen Satzungen. Da derzeit noch genügend<br />

Grundstücksreserven vorhanden sind, ist in der <strong>Gemeinde</strong> mittelfristig keine<br />

neue Wohnbauausweisung vorgesehen.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 15 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

3.3 Aktuelle Entwicklungstendenzen<br />

„Regenerative Energie“ und die Förderung von Rohstoffen zur Energiegewinnung<br />

ist in <strong>Bahrenborstel</strong> ein großes Thema. Neben den bestehenden Windenergieanlagen<br />

und der Förderungen Erdgas in der <strong>Gemeinde</strong> bestehen in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

zwei Biogasanlagen (Holzhausen / Hakenmoor). In den Biogasanlagen werden<br />

nachwachsende Rohstoffe (insbesondere Mais) sowie Wirtschaftsdünger in Form<br />

von Gülle energetisch genutzt. Das erzeugte Biogas wird in Blockheizkraftwerken<br />

in elektrische Energie und Wärme umgewandelt. Angestrebt wird, die anfallende<br />

Prozesswärme der Bioenergieanlage für öffentliche Einrichtungen zu nutzen.<br />

4. Bestandsbewertung und Zielkonzept<br />

4.1 Verkehr, Straßen, Wege<br />

4.1.1 Bestandsbewertung<br />

Landes- und Kreisstraße<br />

Von <strong>Kirchdorf</strong> kommend führt die Landesstraße (L349) durch den Ort in Richtung<br />

Ströhen. Für den Ortsteil <strong>Bahrenborstel</strong> ist von km 9,645 bis 10,850 eine Ortsdurchfahrt<br />

festgesetzt. Die derzeitige Frequenz dieser Straße beträgt ca. 2.000<br />

Kfz/Tag. Die Fahrbahnbreite beträgt ca. 7 m. In der Ortschaft <strong>Bahrenborstel</strong><br />

stößt die Kreisstraße (K36) aus Richtung Heerde auf die Landesstraße. Die K 36<br />

und L 349 gehören im <strong>Gemeinde</strong>gebiet zum Zuständigkeitsbereich der Straßenbauverwaltung<br />

Nienburg. Seitens der Straßenbauverwaltung werden derzeit keine<br />

Planungsvorhaben verfolgt.<br />

Der Kreuzungsbereich an der K 36 / L349 ist sehr großzügig verkehrsgerecht<br />

ausgebaut. Parallel zu beiden Straßen führt ein einseitiger Fuß- und Radweg. Gerade<br />

an den Übergängen zur freien Strecke aber auch im Ort auf diesen Hauptverkehrsstraßen<br />

wird mit zu hohen Geschwindigkeiten gefahren. Besonders gestaltete<br />

Ortseingänge, die zur Reduzierung der Fahrgeschwindigkeiten führen,<br />

sind nicht vorhanden.<br />

Querungshilfen sind an den qualifizierten Straßen nicht vorhanden. Da die Landesstraße<br />

von Schulkindern gequert werden muss, wird hier eine Gefahrenstelle<br />

gesehen.<br />

<strong>Gemeinde</strong>verbindungsstraße<br />

Durch den Ort führt die Straße Wietensholz, die <strong>Bahrenborstel</strong> mit Scharringhausen<br />

verbindet. Die, in Nord-Süd-Richtung relativ gerade verlaufende Straße ist<br />

im südlichen Abschnitt mit Betonsteinpflaster ausgebildet. Der nördliche Abschnitt<br />

zum Wald hin ist asphaltiert. Diese Straße dient neben der Funktion als<br />

Verbindungsstraße auch zur Erschließung der nördlich liegenden landwirtschaftlichen<br />

Flure. Daneben erschließt sie die nördlich liegenden Siedlungsbereiche<br />

Schwarz + Winkenbach, - 16 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

(Waldesruh) und die anliegenden Grundstücke (u.a. auch einen Gewerbebetrieb).<br />

Hinzu kommt der touristische Verkehr, der den Hof Thiermann zum Ziel hat. An<br />

beiden Seiten der der Straße Wietensholz befinden sich die Sportanlagen des<br />

Vereins TSG <strong>Bahrenborstel</strong> Holzhausen.<br />

Die hier bestehenden Konflikte werden durch die gerade Linienführung, die zu<br />

schnelle Fahrweise, fehlende Parkmöglichkeiten und den Querungsbeziehungen<br />

zwischen den Sportplätzen gekennzeichnet.<br />

Straßennetz<br />

Abgehend von den örtlichen Hauptverkehrsstraßen (L349 und K36) und der innerörtlichen<br />

Verbindungsstraße verzweigt sich das örtliche Straßennetz und erschließt<br />

die angrenzenden Gebiete. Neben der Erschließungsfunktion dient der<br />

überwiegende Anteil der Straßen auch dem landwirtschaftlichen Verkehr und als<br />

Wegeverbindung in die Feldflur. Insbesondere die Straßen „Auf dem Kamp“ und<br />

die „Göthener Straße“ sind hierdurch in einem schlechten Zustand.<br />

Aufgrund der mangelhaften Entwässerungssituation bei starken Regenfällen an<br />

der Göthener Straße bestehen z.T. schwierige Verkehrsverhältnisse.<br />

Weitere Bereiche mit schlechten Zustand der Straße sind: Straße Waldesruh,<br />

Straße Wietensholz und die Eichestraße in Teilbereichen.<br />

Parkplätze<br />

Besonders ausgewiesene öffentliche Parkplätze gibt es in <strong>Bahrenborstel</strong> nicht.<br />

Parkmöglichkeiten befinden sich überwiegend entlang der Straßen, sind jedoch<br />

mit Ausnahme des Bereiches am Sportplatz in <strong>Bahrenborstel</strong> nicht befestigt.<br />

Parkplatzengpässe treten insbesondere bei großen Veranstaltungen auf.<br />

In diesem Zusammenhang ist aufgefallen, dass Besucher, die zur Orientierung im<br />

Bereich des Glockenturmes in <strong>Bahrenborstel</strong> kurz anhalten wollen, auf der Straße<br />

halten müssen.<br />

Mehrer private Stellplätze befinden sich in den Ortslagen im Bereich der Gaststätten.<br />

Diese Parkplätze sind überwiegend mit Asphalt versiegelt und nicht ortsgerecht<br />

gestaltet. Im Bereich der Bäckerei Niemeyer befindet sich ein mit Bäumen<br />

bestandenes Grundstück, das teilweise als Parkplatz genutzt wird.<br />

Landwirtschaftliche Wege<br />

Das bestehende Netz landwirtschaftlicher Wege wird allgemein als gut bezeichnet.<br />

Die landwirtschaftlichen Wege werden teilweise auch als Verbindungsstraßen<br />

und als Radwege genutzt. Durch die hohe Beanspruchung sind einige Bereiche<br />

als erneuerungsbedürftig einzustufen.<br />

Hierzu ergänz die Landwirtschaftskammer:<br />

Bei Rückbaumaßnahmen von Straßen ist sicherzustellen, dass sich der landwirtschaftliche Verkehr<br />

mit zum Teil Überbreite weiterhin bewegen kann.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 17 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Vorgesehenen Dorfeingrünungsmaßnahmen müssen entlang der Flurstücksgrenzen vorgenommen<br />

werden.<br />

Fahrradverkehr<br />

Entlang der Landes- und Kreisstraße (L349 /K 36) sind Radwege vorhanden. Im<br />

übrigen Straßennetz teilen sich Radfahrer den Straßenraum mit den übrigen Verkehrsteilnehmern,<br />

was aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens auf diesen<br />

Straßen in der Regel unproblematisch möglich ist. Zwischen der Ortsbereichen<br />

<strong>Bahrenborstel</strong> und Göthen entlang der „Göthener Straße“ teilen sich ebenso die<br />

Radfahrer mit den übrigen Verkehrsteilnehmern die Fahrbahn. Hier ist die Situation<br />

für Radfahrer aufgrund der hohen gefahrenen Geschwindigkeiten und des<br />

landwirtschaftlichen Verkehrs als problematisch einzustufen.<br />

Ein wichtiger Punkt der auch im Themenfeld „Freizeit und Tourismus“ angesprochen<br />

wurde, ist das Fahrradwandern. Durch <strong>Bahrenborstel</strong> führen regional und<br />

überregional bedeutsamer Radwanderwege.<br />

Zu nennen sind hier insbesondere:<br />

� Bahn-Radroute Weser - Lippe<br />

� Radroute Böhrde- Runde<br />

� Radroute Dillenmoor<br />

Insbesondere im Bereich Göthen führen einzelne dieser Radrouten auch über<br />

Straßen, die in ihrem Zustand verbesserungsbedürftig sind.<br />

ÖPNV<br />

Der öffentliche Personennahverkehr nimmt in <strong>Bahrenborstel</strong> lediglich eine untergeordnete<br />

Rolle ein. Bedingt durch die ländliche Struktur besteht hier ein hoher<br />

Motorisierungsgrad der Bevölkerung. Obwohl dem Pkw die zentrale Funktion als<br />

Verkehrsmittel zukommt, soll auch für die nicht motorisierte Bevölkerung eine<br />

ausreichende Mobilität gewährleistet sein.<br />

Die verkehrliche Anbindung von <strong>Bahrenborstel</strong> an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs<br />

erfolgt an den Haltestellen im Ort, die durch die Weser-Ems-<br />

Buslinien 127 und 132 mit den Zielen Sulingen (ZOB) Uchte (ZOB), Varrel bzw.<br />

<strong>Kirchdorf</strong> angefahren werden. Die Taktfrequenz der Buslinien wird im Wesentlichen<br />

durch den Schulbusbetrieb bestimmt.<br />

Ziel der <strong>Gemeinde</strong> ist es, die derzeitigen Verbindungen aufrecht zu erhalten sowie<br />

die Taktfrequenz der Buslinie zu verbessern. Im Rahme der ILEK wird geprüft,<br />

ob ein so genannter Bürgerbus eine sinnvolle Angebotsergänzung darstellt<br />

und in wie weit diese Alternative angenommen wird.<br />

Die Haltesstellen sind teilweise nur durch ein Schild an der Straße gekennzeichnet.<br />

Einzelne Haltepunkte in <strong>Bahrenborstel</strong> und Holzhausen sind erneuerungsbedürftig,<br />

so dass hier sowohl die Unterstände als auch die Abstellplätze für Fahrräder<br />

erneuert werden sollten.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 18 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

4.1.2 Zielkonzept Verkehr<br />

Ortseingänge<br />

Zur Reduzierung der Geschwindigkeit sind an der Landesstraße an den Ortseinfahrten<br />

im Norden von <strong>Bahrenborstel</strong> und im Bereich südlich der Schule verkehrsberuhigende<br />

Maßnahmen vorgesehen. Geplant ist eine optische Verengung<br />

durch entsprechende Pflanzmaßnahmen sowie durch die Anhebung der Straßenrandbefestigung<br />

mittels Bordsteinen und die Aufpflasterung eines ca. 50 cm breiten<br />

Seitenstreifens. Entsprechende Skizzen wurden im Arbeitskreis diskutiert.<br />

Weitere Einfahrten in die Ortschaften wurden<br />

im Arbeitskreis angesprochen. Genannt wurden<br />

insbesondere die Orteinfahrt Wietensholz,<br />

Heerder Straße, Holzhausen, sowie die weniger<br />

befahrenen Einfahrten wie Eichenstraße oder<br />

Brinker Straße. Da hier ebenfalls mit sehr hohen<br />

Geschwindigkeiten in den ort hineingefahren<br />

wird, sind Geschwindigkeitsdämpfende<br />

Maßnahmen sowie optische Merkmale vorgesehen.<br />

Als Beispiel wurden eingelassene Pflasterbänder<br />

vorgestellt, die mit einem relativ geringen<br />

Aufwand errichtet werden können.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 19 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Verkehrsberuhigung<br />

Da auch auf den innerörtlichen Straßen sehr (zu) hohe Geschwindigkeiten gefahren<br />

werden, wurden im Arbeitskreis verschiedene Maßnahmen angesprochen die<br />

zur Verkehrsberuhigung und somit zur Verkehrssicherheit in den Ortschaften führen<br />

sollten.<br />

Insbesondere im Nahbereich der Schule<br />

aber auch in weiteren Bereichen<br />

sind verkehrsberuhigende Maßnahmen<br />

durchzuführen.<br />

Erörtert wurde nebenstehendes Beispiel<br />

einer punktuellen Straßenverengung,<br />

die auch Eichenstraße, der Binker<br />

Straße und der Alten Dorfstraße<br />

realisiert werden könnte.<br />

Dorfstraße Holzhausen Göthen<br />

Schwarz + Winkenbach, - 20 -<br />

Gestaltungsvorschlag<br />

Zur Verkehrsberuhigung und gestalterischen Verbesserung soll die Göthener<br />

Straße / Holzhausen neu gestaltet werden. Heute ist die ca. 5,50 m bereite Straße<br />

durchgehend asphaltiert und teilweise in einem erneuerungsbedürftigen Zustand.<br />

Durch Aufpflasterung eines ca. 1,75 m breiten Streifens im Straßenraum<br />

soll die Aufenthaltsqualität und die Sicherheit im Straßenraum verbessert werden.<br />

Der weiterhin asphaltierte Bereich soll in einer Breit von 4,15 m erhalten bleiben.<br />

Diese Breite gewährleistet den Begegnungsfall Pkw / Pkw. Erforderliche Ausweichvorgänge<br />

bei breiteren Fahrzeugen (Lkw / landwirtschaftliche Fahrzeuge)<br />

sollen auf dem Pflasterstreifen möglich sein. In den nachfolgenden Querschnittsskizze<br />

wird diese Möglichkeit verdeutlicht.<br />

Bestand Planung


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Da die Göthener Straße, die in die<br />

Holzhauser Straße übergeht, über<br />

mehrer Kilometer die Ortschaften<br />

erschließt, wird ggf. ein Abschnittsweise<br />

Realisierung dieser Maßnahme<br />

erforderlich. Zur Verdeutlichung der<br />

Maßnahme wurde nebenstehende<br />

Fotomontage erstellt.<br />

Kreuzung L 349 / K36<br />

Die Verkehrsfläche an der Kreuzung L 349 / K36 (<strong>Kirchdorf</strong>er Straße / Heerder<br />

Straße) ist sehr groß dimensioniert, was zu einer sehr schnellen Fahrweise animiert.<br />

Durch eine Reduzierung der Fahrbahnbreiten der K36 und / oder durch<br />

den Bau einer Mittelinsel (Tropfen) würde hier die Straßenhierarchie verdeutlicht<br />

und die gefahrenen Geschwindigkeiten gedämpft werden.<br />

Bestand Planung<br />

Daneben ist die Wegebeziehung zwischen der Kreis- und der Landesstraße verbesserungsbedürftig.<br />

Im Bereich der Kreuzung ist eine Querung derzeit nicht sicher<br />

möglich.<br />

Querungshilfe<br />

Viele Kinder müssen auf dem Schulweg die Landesstraße queren. Um sicher diese<br />

Straße zu überqueren, muss ein großer Umweg in Kauf genommen werden.<br />

Eine Querungshilfe mit Mittelinsel sollte daher an einer geeigneten Stelle vorgesehen<br />

werden. Als eine mögliche Stelle wurde der Kreuzungsbereich „Auf dem<br />

Kamp“ genannt. Da die Landesstraße in diesem Bereich als Kurve verläuft, muss<br />

der geeignete Standort einer solchen Querung anhand der Sichtbezüge genau<br />

ermittelt werden.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 21 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Wietensholz<br />

Von besonderer Bedeutung ist die Straßengestaltung der Straße Wietensholz von<br />

dem Bereich Ortseingang bis zum Sportplatz. Die hier bestehenden Konflikte<br />

werden durch die zu schnelle Fahrweise, fehlende Parkmöglichkeiten und den<br />

Querungsbeziehungen zwischen den Sportplätzen gekennzeichnet. Im Arbeitskreis<br />

wurden unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten der Verkehrsberuhigung<br />

diskutiert. Hierbei wurde deutlich, dass ein zusätzlicher Parkplatz nördlich des<br />

Fußballfeldes nicht zweckdienlich ist. Durch die Entfernung zu den Sportstätten<br />

und dem Vereinsheim wird eine geringe Akzeptanz erwartet. Als möglicher<br />

Standort wird die Übungswiese (Dreiecksfläche) westlich der Straße oder eine<br />

Fläche südlich des Vereinsheims genannt.<br />

Aufgrund der potentiellen Konflikte solle hier Verkehrsberuhigende Maßnahmen<br />

angestrebt werden. Da sich hier insbesondere zu Trainingszeiten, am Wochenende<br />

Kinder im Straßenraum aufhalten und die Straße queren, sollten gerade hier<br />

entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.<br />

Aufgrund des bestehenden Querschnitts<br />

und der recht hohen Verkehrsbelastung<br />

wird der Straßenseitenstreifen<br />

gerade bei Begegnungsfällen<br />

mit LKW´s oftmals als Ausweichmöglichkeit<br />

genutzt. Ebenso wird bei<br />

Veranstaltungen der seitliche Grünstreifen<br />

als Abstellplatz benötigt.<br />

Der bestehende Querschnitt ist an der<br />

nebenstehenden Skizze dargestellt.<br />

Im Bereich der Wietensholz Straße werden daher<br />

folgende Maßnahmen erforderlich:<br />

� Die Fußwegebeziehung zur Straße Waldesruh<br />

und zur Bushaltestelle soll durch einen<br />

Gehwegbereich verbessert werden.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 22 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

� Der Kreuzungsbereich Waldesruh / Wietensholz<br />

soll neu gestaltet werden. Hier ist die<br />

Ausbildung einer Mittelinsel, einer kleinen<br />

Kreisverkehrslösung und einer Aufpflasterung<br />

möglich.<br />

� Durch eine Verengung mit Aufpflasterung<br />

soll der Ortseingang im Norden betont werden.<br />

� Es wurden die untenstehenden Querschnitte<br />

vorgestellt und diskutiert. Soweit eine detaillierte<br />

Vermessung zugrunde gelegt werden<br />

kann, muss eine abschließende Entscheidung<br />

hierzu bei einer Ausbauplanung getroffen<br />

werden.<br />

� Bei einer Erweitung des Querschnitts auf 7<br />

m könnte ein separater 1,5 m breiter Fußweg<br />

abgetrennt werden. Dieser könnte unbefestigt<br />

bleiben bzw. als wassergebundene<br />

Decke ausgeführt werden. Der weitere Querschnitt<br />

sieht eine 4 m breiten Fahrbahnbereich<br />

vor sowie seitliche Pflasterbänder.<br />

Möglicher Querschnitt im nördlichen Bereich<br />

Möglicher Querschnitt mit Parkseitenstreifen<br />

im Bereich des Sportplatzes<br />

Schwarz + Winkenbach, - 23 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

� Punktuelle Verengungen mit Aufpflasterungen<br />

der Fahrbahn sollen die Querung<br />

der Straße erleichtern und die Geschwindigkeit<br />

reduzieren.<br />

Die IHK weist in der Stellungnahme darauf hin, dass bei<br />

der Straßenplanung die Anforderungen von Großraum-<br />

und Schwertransporte (insbesondere aufgrund der Wind-<br />

kraftanlagen) zu berücksichtigen sind.<br />

Hierzu ist anzumerken, dass der <strong>Gemeinde</strong> konkrete An-<br />

forderungen von Windkraftbetreibern nicht vorliegen.<br />

Daneben wird gesehen, dass die vorgesehenen Maßnah-<br />

men an der Landes- und Kreisstraße ausreichend große<br />

dimensioniert sind. Bezüglich der Maßnahmen an den<br />

<strong>Gemeinde</strong>straßen ist zu ergänzen, dass Alternativrouten<br />

außerhalb der Ortschaften vorhanden sind.<br />

Straßenbeleuchtung<br />

Besondere Gestaltungsbereiche oder auch die baulichen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung<br />

sollen beleuchtet werden. Hierzu sind solche Leuchten zu wählen,<br />

die ins dörfliche Ortsbild passen. In Teilbereichen von <strong>Bahrenborstel</strong> bestehen<br />

entsprechende Lampen, die bei weiteren Baumaßnahmen Verwendung finden<br />

sollten.<br />

Bei der Realisierung der Maßnahmen V12, V14, V19, V23, V24, V25, V26, V28, V29 und V30 (vgl.<br />

Anlage Maßnahmenkurzbeschreibung) sind gemäß der<br />

Stellungnahme der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr fol-<br />

gende Punkte zu beachten:<br />

Beteiligung<br />

Bei der Errichtung, Herstellung und Änderung baulicher Anlagen an Bundes-, Landes- und Kreis-<br />

straßen ist die Nieders. Landesbehörde für Straßen bau und Verkehr, Geschäftsbereich Nienburg,<br />

gemäß § 9 des Bundesfernstraßengesetzes (FStrG) und gemäß § 24 des Niedersächsischen Stra-<br />

ßengesetzes(NStG) im Baugenehmigungsverfahren zu beteiligen.<br />

Planunterlagen<br />

Geplante Bauarbeiten Im Zuge von Straßen des überörtlichen Verkehrs, Anlage und Änderungen<br />

von Einmündungen von Stadt- / <strong>Gemeinde</strong>straßen in Straßen des überörtlichen Verkehrs sowie<br />

Änderungen, Verlegungen und Neuanlagen von Zufahrten in bebauter Ortslage sind rechtzeitig vor<br />

Baubeginn mit der Nieders. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Nien-<br />

burg, abzustimmen. Hierfür sind folgende Planunterlagen vorzulegen: Übersichtsplan, Lageplan<br />

(möglichst i. M. 1:500) mit Darstellung des vorhandenen und geplanten Zustandes. Für die Benut-<br />

zung von Straßengelände (z. B. für die Verlegung eines Kanals u. a.) ist eine vertragliche Regelung<br />

Schwarz + Winkenbach, - 24 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

mit der Nieders. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Nienburg, erforder-<br />

lich.<br />

Vereinbarungen<br />

Über den Anschluss von Stadt- / <strong>Gemeinde</strong>straßen an eine Straße des überörtlichen Verkehrs ist<br />

vor Baubeginn mit der Nieders. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich<br />

Nienburg, bzw. mit dem Landkreis eine Vereinbarung abzuschließen.<br />

Sichtdreiecke<br />

Bei Bauvorhaben an Kreuzungen und Einmündungen von Straßen des überörtlichen Verkehrs sind<br />

ausreichende Sichtverhältnisse zu gewährleisten. Die Größe der freizuhaltenden Sichtdreiecke ist<br />

mit der Nieders. Landesbehörde für Straßen bau und Verkehr, Geschäftsbereich Nienburg, abzu-<br />

stimmen. Sichtfelder gehören zur kreuzenden (einmündenden) Straße.<br />

Bepflanzungen<br />

Bepflanzungen an Straßen des überörtlichen Verkehrs (Straßenrandbegrünung, Straßenbegleitgrün,<br />

Hecken, Bäume, Sträucher):<br />

Durch die Bepflanzung an Straßen des überörtlichen Verkehrs darf die Sicht an einmündenden<br />

Stadt- / <strong>Gemeinde</strong>straßen nicht beeinträchtigt werden.<br />

Gegen Bepflanzungen außerhalb des Geländes der Straßen des überörtlichen Verkehrs bestehen<br />

keine grundsätzlichen Bedenken. Unterhaltungsarbeiten für die geplanten Bepflanzungen können<br />

von der Straßenbauverwaltung nicht übernommen werden.<br />

Die Freihaltung des Lichtraumprofils an Straßen des überörtlichen Verkehrs muss bei vorgesehenen<br />

Anpflanzungen gewährleistet bleiben. Bepflanzungen unmittelbar an den Straßen des überörtlichen<br />

Verkehrs und auf Straßengelände sind mit der Nieders. Landesbehörde für Straßen bau und Ver-<br />

kehr Geschäftsbereich Nienburg vorher abzustimmen.<br />

Stellplätze / Parkplätze<br />

Stellplätze / Parkplätze an Straßen des überörtlichen Verkehrs sind als Längsparkstreifen (Park-<br />

buchten) auszubilden. Einstellplätze auf Privatgelände an Straßen des überörtlichen Verkehrs sind<br />

so anzuordnen, dass ein verkehrssicheres An- und Abfahren möglich ist.<br />

Zufahrten<br />

Neue Zufahrten zu Straßen des überörtlichen Verkehrs dürfen außerhalb festgesetzter Ortsdurch-<br />

fahrten bzw. außerhalb geschlossener Ortslagen nicht angelegt werden.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 25 -


LEGENDE<br />

Gemeinsamer Rad- und Fußweg<br />

Ordnung des Fahrradverkehrs erforderlich<br />

z. T. schlechter Straßenzustand<br />

Umgestaltung Kreuzungsraum<br />

Betonung der Ortseingänge<br />

Kreisstraße (K) 36<br />

Landesstraße 349<br />

Bushaltestelle<br />

Verbesserung der Einstiegsverhältnisse<br />

und der Wartebereiche<br />

Ravelser Graben<br />

H<br />

Gestaltung der<br />

Straßen-<br />

einmündung zur<br />

optischen<br />

Verdeutlichung<br />

Verkehrsberuhigung<br />

alter Ortskern<br />

<strong>Bahrenborstel</strong><br />

Holzhausen<br />

Brinker Straße<br />

Alte Dorfstraße<br />

Eichenstraße<br />

H<br />

Wietensholz<br />

H<br />

Zustandsverbesserung<br />

und<br />

Gestaltung der<br />

Straße Holzhausen<br />

/ Göthen<br />

Geschwindigkeits-<br />

reduzierende<br />

Maßnahmen im<br />

Bereich der Str.<br />

Wietensholz<br />

<strong>Kirchdorf</strong>er Straße<br />

Hauskamp<br />

Gestaltung der<br />

Straßen-<br />

einmündungen<br />

zur optischen<br />

Verdeutlichung<br />

H<br />

H<br />

S<br />

Verbesserung<br />

und Querungs-<br />

möglichkeiten<br />

(L349)<br />

Göthen<br />

Göthener Straße<br />

Heerder Straße<br />

H<br />

Gestaltung der<br />

Straßen-<br />

einmündung zur<br />

optischen<br />

Verdeutlichung<br />

Wietensholzgraben<br />

Verkehr<br />

Analyse Zielkonzept<br />

Dorferneuerung<br />

<strong>Bahrenborstel</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong><br />

<strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong><br />

WSG<br />

Karte 1<br />

Maßstab i.O. 1:7500<br />

Bürogemeinschaft für Hasberger Dorfstraße 9,


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

4.2 Natur und Landschaft / Dorfökologie / Gewässer<br />

Unter diesem Kapitel sollen neben dem ökologischen Aspekt auch die Grünstrukturen<br />

dargestellt werden, die den visuellen Eindruck des Orts- und Landschaftsbildes<br />

im Wesentlichen mitprägen.<br />

4.2.1 Bestandsbewertung Natur und Landschaft<br />

4.2.1.1 Naturraum<br />

Das <strong>Gemeinde</strong>gebiet von <strong>Bahrenborstel</strong> wird der naturräumlichen Haupteinheit<br />

„Diepholzer Moorniederung“ zugeordnet. Als Untereinheit wird die naturräumliche<br />

Einheit / Landschaftseinheit als „Kuppendorfer Börde“ und in den flachen Bereichen<br />

als „<strong>Kirchdorf</strong>er Moore und Aueniederung“ beschrieben.<br />

4.2.1.2 Schutzgebiete und schützenswerte Bereiche<br />

Im westlichen Bereich der <strong>Gemeinde</strong> befindet sich das Landschaftsschutzgebiet<br />

(LSG) „Renzeler Moor u. Schwarzes Moor“ (DH 35) an. Der „Kern“ dieses LSG´s<br />

bildet das Naturschutzgebiet „Am großen Renzeler Moor“. Das Naturschutzgebiete<br />

umfassen das Hochmoorgebiet des Renzeler Moores mit den Randbereichen.<br />

Als Schutzzweck wird die Erhaltung der Feuchtgrünlandflächen auf Niedermoor<br />

als Lebensraum gefährdeter Wiesenvögel genannt.<br />

Im Süden der <strong>Gemeinde</strong> wird das Darlatenmoor aufgrund der geringen Bebauung<br />

und der Bedeutung für die Avifauna als Bereich beschrieben, der sich als<br />

Landschaftsschutzgebiet eignet (KL 44)<br />

Als weiterer Schutzbereich ist das Wasserschutzgebiet im Nordosten der<br />

<strong>Gemeinde</strong> zu nennen. (Wasserschutzgebiet Zone II und III)<br />

Als Naturdenkmal wird die dreistämmige Eiche am Tempelberg in Holzhausen<br />

geführt. Über das Alter und den Bezug der Drillingseiche zu einer möglichen<br />

germanischen Thingstätte auf dem Tempelberg wird noch geforscht.<br />

4.2.1.3 Orts- und Landschaftsbild<br />

Im Nordosten der <strong>Gemeinde</strong> ist das Endmoränen beeinflusste leicht wellige bis<br />

kuppige Gelände bestimmend für das heutige Landschaftsbild. In diesem Bereich<br />

bestehen die dörflichen Siedlungen, die durch den vorhandenen Baumbestand in<br />

diese Landschaft überwiegend gut eingebunden sind. Gerade die Kuppen in der<br />

Landschaft bieten in diesem Bereich reizvolle Blickbeziehungen. Die Wälder im<br />

Nordosten werden teilweise immer noch durch Kiefernbestände geprägt, wobei<br />

Maßnahmen zur Mischwaldentwicklung bereits erkennbar sind. Gegliedert wird<br />

die Landschaft durch Wegeverbindungen, die von Gehölzen gesäumten werden.<br />

Mit Ausnahme kleinerer Gräben und kleinerer Teiche bestehen keine landschaftsbildprägenden<br />

Gewässer. Nach Süden und nach Westen hin geht das bewegte<br />

Schwarz + Winkenbach, - 27 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Relief in eine flach geneigte Landschaft über. Hier besteht die durch die Moore<br />

beeinflusste Kulturlandschaft (Großes Moor, Renzeler Moor, Darlatener Moor).<br />

Neben der Grünlandnutzung ist hier zunehmend auch die ackerbauliche Bodennutzung<br />

festzustellen.<br />

Der Ortschaft <strong>Bahrenborstel</strong> nähert man sich gewöhnlich über die Straßen, die in<br />

den Ort hineinführen. Von Norden und Nordosten kommend, ist es der Übergang<br />

zwischen dem bewaldeten Bereich und der bebauten Ortslage, der erste Eindrücke<br />

hinterlässt. Weder aus der Richtung <strong>Kirchdorf</strong> noch aus der Richtung Scharringhausen<br />

besteht ein besonderer Ortseingang. Handlungsbedarf besteht an<br />

diesen Stellen sowohl aus Gründen der Verkehrssicherheit, als auch bezüglich der<br />

gestalterischen Anforderungen. Durchquert man die Ortschaft <strong>Bahrenborstel</strong> in<br />

Richtung Ströhen fallen einem die landwirtschaftlichen Hofstellen sowie die landwirtschaftlich<br />

genutzten, innerörtlichen Freibereiche auf. Einen Ansatz für einen<br />

Ortsmittelpunkt bildet der Grünbereich mit dem Glockenturm sowie der Orientierungskarte.<br />

Den Ortschaften Holzhausen und Göthen, die durch bebaute Bereiche entlang der<br />

Göthener / Holzhausener Straße gebildet werden, nähert man sich ebenfalls über<br />

die Straße. Die Gebäude entlang der durchgehenden Ortsstraße vermitteln hier<br />

den ersten Eindruck. Einen Ansatz für einen Ortsmittelpunkt bildet hier die ehemalige<br />

Schule.<br />

Insgesamt vermittelt der Wechsel zwischen den Waldbeständen, den landwirtschaftlichen<br />

Flächen und den besiedelten Bereichen den Eindruck eines ländlich<br />

geprägten Raumes, der Ruhe und Beschaulichkeit bietet.<br />

Sowohl nach Süden als auch in Richtung Osten wird das Landschaftsbild durch<br />

Windkraftanlagen beeinträchtigt. Im Zuge von Ersatzmaßnahmen sind zwar teilweise<br />

Sichtschutzpflanzungen vorgenommen worden, jedoch wird von den Anwohnern<br />

dies nicht als ausreichend betrachtet. Auch wird die Einbindung der Ortschaft<br />

in die Landschaft an einigen Punkten als Verbesserungswürdig betrachtet.<br />

4.2.1.4 Dorfökologie<br />

Während bei der vorausgegangenen Beschreibung der Landschaftsstruktur vor<br />

allem die umliegende Freibereiche von <strong>Bahrenborstel</strong> betrachtet wurden, soll<br />

nachfolgend der Blickwinkel auf das Beziehungsgefüge zwischen Siedlungs- und<br />

Baustrukturen und den ökologischen Belangen gerichtet werden.<br />

Die öffentlichen und privaten Grünflächen im Dorf sind wichtige Bereiche, die sowohl<br />

für den Menschen als auch für die Tiere und Pflanzen vielfältige Funktionen<br />

erfüllen und im Wesentlichen das Erscheinungsbild des Ortes bestimmen. Zu<br />

nennen sind hier insbesondere folgende Funktionen:<br />

Schwarz + Winkenbach, - 28 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

- Innerörtliche Lebensräume für Pflanzen und Tiere<br />

Auch der Siedlungsbereich stellt einen wichtigen Lebensraum für die Pflanzen-<br />

und Tierwelt dar. Die für Dörfer typischen Arten und Lebensgemeinschaften sind<br />

insbesondere in den älteren Ortsbereichen anzutreffen. Gerade die Bereiche des<br />

„alten“ <strong>Bahrenborstel</strong> und die ursprüngliche Bebauung entlang der Göthener<br />

Straße mit den großen Hofstellen können als dörflich strukturierter Bereich betrachtet<br />

werden.<br />

Hier bieten dörfliche Gartenbereiche, alter Baumbestand und ältere Bausubstanz<br />

einer Vielzahl vielfältige Lebensräume für Kleinsäuger, Insekten und die Vogelwelt.<br />

Als Beispiele sind hier insbesondere Fledermauslebensräume oder Nistmöglichkeiten<br />

für Schwalben zu nennen.<br />

Neben dem breiten Artenspektrum der Tierwelt findet sich in den dörflich geprägten<br />

Bereichen auch ein breites Artenspektrum an Pflanzen. Neben dem schon<br />

angesprochenen meist älteren Baumbestand, sind hier noch Wildkräuter, unterschiedliche<br />

Stauden und verschiedene Sträucher anzutreffen.<br />

Demgegenüber weisen die jüngeren Siedlungen, die sich an den alten Ortskernbereich<br />

anschließen, nur eine geringere Bedeutung für Arten und Lebensgemeinschaften<br />

auf.<br />

- Erholungs- und psychologische Funktionen<br />

Die Grünstrukturen im Ort tragen im Wesentlichen zu einer angenehmen Atmosphäre<br />

und der Attraktivität eines Dorfes bei. Aber auch das Befinden des dort<br />

lebenden Menschen wird bestimmt durch das gestaltete Wohn-, Arbeits- und<br />

Spielumfeld, das in dörflichen Strukturen insbesondere durch Gärten, Höfe und<br />

landwirtschaftliche Nutzflächen und Wege begleitende Gehölzstrukturen geprägt<br />

wird. Die der Erholung dienenden Wege in die Landschaft und Orte, die den<br />

Wunsch länger zu verweilen auslösen, bestimmen im wesentlich die Attraktivität<br />

eines Dorfes. Ein harmonisch gestalteter Übergang des Siedlungsbereiches in die<br />

umgebende Landschaft kann das Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Durch entsprechende<br />

Eingrünung der Ortsränder kann somit nicht nur die Einbindung in<br />

das Landschaftsbild, sondern auch das Wohlbefinden der Bewohner verbessert<br />

werden.<br />

- Klimatische Bedeutung<br />

Grünflächen und innerörtliche Freibereiche sind in vielfältiger Weise für das Leben<br />

der Menschen im Ort nützlich. So tragen diese Flächen zur Sauerstoffproduktion<br />

und zur Kohlendioxidreduktion bei. Pflanzen wirken zudem als Staubfilter<br />

und erhöhen die Luftfeuchtigkeit. In Abhängigkeit von der Gestaltung und der<br />

Lage der Grünbereiche können diese Flächen als Windschutz, zur Regulierung<br />

des Luftaustausches und zum Temperaturausgleich dienen.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 29 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

- Sandabbaufläche Holzhausen<br />

Nördlich von Holzhausen befindet sich eine ehemalige Sandabbaufläche. Mit Aufgabe<br />

der Nutzung wurde die Sandgrube der natürlichen Sukzession überlassen.<br />

Hier entwickeln sich bereits Biotope. Eine anderweitige Nutzung beispielsweise<br />

für Freizeitnutzungen scheidet hierdurch aus.<br />

4.2.1.5 Öffentliche Grünflächen<br />

Öffentliche Grünflächen stehen in der Regel der Bevölkerung zur Verfügung und<br />

werden durch öffentliche Stellen gepflegt und gestaltet. In <strong>Bahrenborstel</strong> sind<br />

hier insbesondere die Spiel- und Sportanlagen, die Friedhöfe und die sonstigen<br />

Freibereiche (z.B. am Glockenturm, an der Schule in <strong>Bahrenborstel</strong>, an der Schule<br />

in Holzhausen) zu nennen.<br />

Um vielfältige Lebensräume zu erhalten und zu schaffen, sollten insbesondere<br />

diese öffentlichen Flächen naturnah gestaltet werden. Neben der gestalterischen<br />

Wirkung erfüllen diese Flächen auch eine repräsentative Bedeutung. Obgleich<br />

Pflege dieser Flächen unter wirtschaftlichen Zwängen steht, sollten gerade diese<br />

Flächen auch einen ökologischen Wert erlangen. So sollten auch hier traditionelle<br />

dorfspezifische Gestaltungsmerkmale zur Anwendung kommen. Das Anpflanzen<br />

von exotischen und fremdländischen Gehölzen sollte gerade hier vermieden werden.<br />

Die Gestaltung der jeweiligen öffentlichen Grünflächen wurde in der Arbeitsgruppe<br />

thematisiert. So wurde beispielsweise die Spielplatzsituation in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

angesprochen. Als Verbesserungsbedürftig wurde der Kinderspielplatz an den<br />

„Waldgärten“ genannt.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 30 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

4.2.1.6 Private Grün- und Freiflächen<br />

Neben den öffentlichen Grünflächen sind es überwiegend private Freiflächen,<br />

die Struktur und Erscheinungsbild des Ortes bestimmen. Im Ortsbereich<br />

von <strong>Bahrenborstel</strong>, bestehen noch einige dorftypische Freibereiche, die<br />

als dörflicher Nutz- bzw. Ziergarten angelegt sind. Auch in den übrigen<br />

Ortsbereichen bestehen noch Ansätze von dorftypischen Gärten. Aber auch<br />

die innerörtlichen Freibereiche, die noch als Äcker oder Grünland landwirtschaftlich<br />

genutzt werden, tragen in erheblichem Maße zu dem aufgelockerten<br />

Erscheinungsbild bei. Dieser traditionellen dörflichen Grünflächen mit<br />

der geringen baulichen Dichte gilt es zu erhalten.<br />

Wie in vielen Dörfern festzustellen, so bestehen zunehmend auch in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

neuzeitliche Gärten, in denen Rasenflächen und nicht standorttypische<br />

Gehölzarten dominieren. Um das Artenspektrum dieser neuzeitlichen<br />

Gärten zu erweitern, sind insbesondere folgende Empfehlungen zu berücksichtigen:<br />

� Bei der Auswahl der Bepflanzungen sollten standortheimische und<br />

dorfgerechte Pflanzen verwendet werden (potentiell natürlichen Vegetation).<br />

� Anpflanzungen von hochstämmigen Obstbäumen (alter Sorten).<br />

� Bereiche „freilassen“, in denen Pionierpflanzen („Wild- oder auch Unkräuter“)<br />

wachsen können.<br />

� Vermeidung von großen, vollständig versiegelten Zufahrten. Entsiegelung<br />

von nicht beanspruchten, befestigten Flächen.<br />

� Vermeidung von großen Rasenflächen sondern Erhöhung der Strukturvielfalt.<br />

Da in der Vergangenheit schon ortsbildprägende Bäume im Altort abgeholzt<br />

wurden, sind Möglichkeiten zum Schutz der Bäume im Arbeitskreis diskutiert<br />

worden. Ggf. wäre eine Baumschutzsatzung eine Möglichkeit zum<br />

Schutz.<br />

Auch die Grundstückseinfassung ist sowohl für das Ortsbild als auch für<br />

die Artenvielfalt von Bedeutung. Als Einfassungen typisch sind kleine Mauern,<br />

Zäune und „lebende“ Hecken. Ziel der Dorfökologie ist es, geschnittene<br />

Hecken aus dorftypischen Gehölzen zu verwenden. Dorftypische Gehölzarten<br />

für die Verwendung von geschnittenen Hecken sind: Hainbuche, Rotbuche,<br />

Liguster, Weißdorn, Feldahorn, Eibe u.a. Hecken bilden wertvolle Lebensräume<br />

für die heimische Tierwelt (insbesondere für Vögel). Neben den<br />

geschnittenen Hecken sind Holzstaketenzäune für den Ort typisch.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 31 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Insbesondere in den Gartenbereichen, die an den Ortsrändern liegen, sollte<br />

durch Gehölzpflanzungen ein Übergang zur freien Landschaft ausgebildet<br />

werden.<br />

4.2.1.7 Sichtschutz / Ortsrandeingrünung / Ortseingänge<br />

In den letzen Jahren sind im <strong>Gemeinde</strong>gebiet einige Windkraftanlagen errichtet<br />

worden. Sowohl nach Süden als auch in Richtung Osten wird das<br />

Landschaftsbild durch Windkraftanlagen beeinträchtigt. Im Zuge von Ersatzmaßnahmen<br />

sind zwar teilweise Sichtschutzpflanzungen vorgenommen<br />

worden, jedoch wird von den Anwohnern dies nicht als ausreichend betrachtet.<br />

Insbesondere die Anlagen im Osten von Göthen werden als störend<br />

empfunden. Im Arbeitskreis wurde vorgeschlagen, östlich der Straße sichtverschattende<br />

Gehölze anzupflanzen.<br />

Auch wird die Einbindung der Ortschaft in die Landschaft an einigen Punkten<br />

als Verbesserungswürdig betrachtet. Ziel der Ortsrandeingrünung soll es<br />

sein, die Baukörper der bebauten Ortslage sowie die umliegenden Siedlungssplitter<br />

harmonisch in die offene Landschaft einzubinden. Aber auch<br />

Einzelgebäude sollten durch eine geeignete Eingrünung in das Landschaftsbild<br />

integriert und optisch nicht herausgehoben werden.<br />

Wie im Kapitel zum Verkehr dargestellt wurde, sollten diese wichtigsten<br />

Ortseingänge durch bauliche und gestalterische Maßnahmen betont werden.<br />

Durch eine bauliche Gestaltung, die durch geeignete Gehölzpflanzungen unterstütz<br />

werden kann, sollen Eingangssituationen entstehen, die zur Geschwindigkeitsdämpfung<br />

beitragen.<br />

4.2.1.8 Bestandsbewertung Gewässer<br />

Der Wietensholzgraben, der Ravelser Graben und der Linteler Graben, der<br />

in die Landriede mündet, durchziehen das <strong>Gemeinde</strong>gebiet. Daneben befinden<br />

sich insbesondere im Bereich der Moore zahlreiche kleinere Gräben, die<br />

hauptsächlich zur Entwässerung der landwirtschaftlich genutzten Flächen<br />

dienen. Die Gräben sind meist auf rein wasserwirtschaftliche Belange hin<br />

ausgerichtet und in einheitlichen Querschnitten ausgebaut.<br />

Südlich der Tankstelle in <strong>Bahrenborstel</strong>, an der Landesstraße 349 gelegen,<br />

befindet sich ein Teich (Krikenkuhle), der durch Gehölze fast vollständig<br />

eingewachsen ist. Das Gewässer weist nur eine spärliche Wasserpflanzenvegetation<br />

auf. Auch aus Sicht des Naturschutzes ist das Gewässer als verbesserungswürdig<br />

einzustufen. Zudem droht der Teich ohne weitere Maßnahmen<br />

zunehmend verlanden. Nördlich von <strong>Bahrenborstel</strong> an der Straße<br />

„Hauskamp“ befindet sich ein weiterer kleiner Teich. Auch dieser Teich ist<br />

durch Gehölze fast vollständig eingewachsen, wodurch Nährstoffe in das<br />

Gewässer eingetragen werden. Da dieser Teich als Laichgewässer für die<br />

Schwarz + Winkenbach, - 32 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

amphibische Tierwelt dient, ist der ökologische Wert als sehr hoch einzustufen.<br />

Gemäß den historischen Karten, befand sich hier der <strong>Bahrenborstel</strong>er<br />

See, der laut Karte vormals wesentlich größere Ausmaße hatte.<br />

4.2.2 Zielkonzept Natur und Landschaft / Dorfökologie / Gewässer<br />

Im nahen und weiteren Umfeld der von <strong>Bahrenborstel</strong> sind großflächige<br />

Wälder prägend. Oberstes Ziel ist es daher die Erhaltung des hohen Waldanteils,<br />

da Wälder für den Naturraum ein charakteristisches Landschaftselement<br />

darstellen und vielfältige positive Funktionen im Natur- und Landschaftshaushalt<br />

übernehmen.<br />

Die Gestaltung und Entwicklung der örtlichen Grünstrukturen sind von besonderer<br />

Bedeutung, da sich ihre Funktion nicht nur auf das Ortsbild und<br />

die visuelle Abgrenzung zur freien Landschaft beschränkt, sondern sie auch<br />

Lebensräume für Tiere und Pflanzen bieten.<br />

Ein weiteres wichtiges Element für das Landschaftsbild und für die Lebensräume<br />

der Tiere und Pflanzen sind die Gewässer in der <strong>Gemeinde</strong>. Naturnaher<br />

Gewässerbau und Renaturierung sind allgemeine Aufgaben, die sich die<br />

<strong>Gemeinde</strong> zum Ziel gesetzt hat.<br />

Aber auch der Schutz des Grundwassers durch eine schonende Bewirtschaftung<br />

der Böden, einer Reduzierung des Versiegelungsgrades und einer Förderung<br />

der Oberflächenwasserversickerung wird angestrebt. Neben den allgemeinen<br />

Zielen wurden im Arbeitskreis folgende konkrete Ziele genannt:<br />

� Verbesserung der ökologischen Situation in <strong>Bahrenborstel</strong> durch<br />

- Erhalt von Gehölzen, - Entsiegelung von Flächen,<br />

- Erhalt traditioneller Gartenformen (Bauerngärten),<br />

- Neupflanzungen von standortheimischen<br />

Gehölzen / Obstbäumen.<br />

� Entwicklung von naturnahen Fließgewässern durch<br />

- Schaffung von Gewässerrandstreifen,<br />

- Aufweitung der Ufer und Schaffung von Flachwasserzonen<br />

� Gestaltung der Ortsränder durch<br />

- Erhalt von Gehölzstrukturen,<br />

- Eingrünung von groß dimensionierten Gebäuden,<br />

- Eingrünung des Ortsrandes an den vorgeschlagenen Bereichen<br />

� Entwicklung naturnaher Laubwälder aus nadelholzdominanten Wäldern<br />

- Unterpflanzungen mit Laubgehölzen,<br />

Schwarz + Winkenbach, - 33 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

- Verbesserung der Aufwuchsbedingungen bestehender<br />

Laubgehölze durch Entnahme von Nadelgehölzen.<br />

� Verbesserung und Erhalt des Teiches an der Holzhauser Straße<br />

- Nährstoffentnahme, - Vermeidung von Nährstoffeintrag,<br />

- Beseitigung von Randgehölzen.<br />

� Gestalt- und Funktionsverbesserung der öffentlichen Grünflächen<br />

(u.a. Friedhöfe Kinderspielplätze) durch<br />

- Einfriedung,<br />

- Bepflanzung, Verbesserung der Wege,<br />

- Pflege.<br />

- Angesprochen wurde insbesondere der Kinderspielplatz an den<br />

„Waldgärten“.<br />

Bei allen Dorferneuerungsmaßnahmen gilt es grundsätzlich deren Umweltverträglichkeit<br />

zu berücksichtigen, wobei u. a. Folgendes beachtet werden<br />

sollte:<br />

� Kein Tropenholz verwenden.<br />

� Keine Kunststofffenster einbauen.<br />

� Flächenversiegelung so gering wie möglich halten.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 34 -


LEGENDE<br />

N N<br />

Gebäude<br />

Ortsbildprägende Gehölzstrukturen<br />

KISPI<br />

N<br />

Nadelwald<br />

Mischwald<br />

prägende Geholzstrukturen<br />

Öffentliche Grünanlagen<br />

Kinderspielplätze<br />

Sportanlagen<br />

Fehlende Eingrünung / Bildung Ortsrand<br />

ortsbildprägende landwirtschaftlich<br />

genutzte (Frei-) Flächen<br />

Graben<br />

Fehlende Straßenrandbepflanzung<br />

Erhalt und Pflege der Straßenrandbepflanzung<br />

Naturdenkmal<br />

2<br />

Ravelser Graben<br />

3<br />

(kritische Gewässergüte)<br />

Entwicklung naturnaher<br />

Laubwälder aus<br />

nadelholzdominanten<br />

Wäldern<br />

3<br />

3<br />

Linteler Graben<br />

Gestaltung und<br />

Funktionsver-<br />

besserung des<br />

Friedhofes<br />

4<br />

KISPI<br />

Verbesserung<br />

der Gewässer-<br />

güte<br />

N<br />

KISPI<br />

Verbesserung der ökologischen<br />

Situation<br />

- Erhalt von Gehölzen 1<br />

- Entsiegelung von Flächen<br />

- Erhalt traditioneller Gartenformen<br />

- Neupflanzungen standortheimischen<br />

Gehölzen / Obstbäumen<br />

ökologisch<br />

wertvolle<br />

ehemalige<br />

Sandabbaufläche<br />

4<br />

Naturnahe Gestaltung<br />

des Grabensystems 2<br />

- Schaffung von<br />

Gewässerrandstreifen<br />

- Aufweitung der Ufer und Schaffung<br />

von Flachwasserzonen<br />

3<br />

KISPI<br />

Schwarz + Winkenbach<br />

2<br />

Sicherung und<br />

Entwicklung<br />

innerörtlicher<br />

Gräben<br />

Wietensholzgraben<br />

WSG<br />

Natur und Landschaft / Wasser<br />

Dorfökologie<br />

Dorferneuerung<br />

<strong>Bahrenborstel</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong><br />

<strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong><br />

Gestaltung und<br />

Funktionsver-<br />

besserung des<br />

Friedhofes<br />

Gestaltung der Ortsränder<br />

Maßnahmen:<br />

- Erhalt von Gehölzstrukturen<br />

- Eingrünung von großdimensionierten<br />

Gebäuden<br />

- Eingrünung des Ortsrandes<br />

4<br />

3<br />

3<br />

Karte 2<br />

Maßstab i.O. 1:7500<br />

Bürogemeinschaft für Hasberger Dorfstraße 9,<br />

Raum- und Umweltplanung 27751 Delmenhorst


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

4.3 Flächennutzung und Wirtschaftsstruktur<br />

4.3.2 Landwirtschaft<br />

Wie in der Einleitung bereist dargestellt, soll die Dorferneuerung zur Entwicklung<br />

und Erhaltung der ländlichen Räume und ihrer Dörfer beitragen.<br />

Dabei wird das Ziel verfolgt, die Dörfer in ihrer Funktion als Wohn-, Arbeits-<br />

, Sozial- und Kulturraum zu erhalten.<br />

Wie in den umliegenden Ortsbereichen, so stellt auch in <strong>Bahrenborstel</strong> die<br />

Landwirtschaft den traditionellen Erwerbszweig dar. Mit dem Strukturwandel<br />

in der Landwirtschaft wurde in den vergangenen Jahrzehnten ein großer Teil<br />

der landwirtschaftlichen Arbeitsplätze abgebaut. Dies führt im Allgemeinen<br />

zu einer Abwanderung aus den Dörfern. Dass in <strong>Bahrenborstel</strong> bisher kein<br />

wesentlicher Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen war, ist dadurch zu erklären,<br />

dass Bauland zur Verfügung gestellt wurde und die Bevölkerung in<br />

anderen Sparten Arbeit fand.<br />

Auch Heute noch ist die Landwirtschaft ein prägendes Merkmal im Dorferneuerungsgebiet.<br />

Durch zahlreiche Verflechtungen mit den übrigen Themenfeldern,<br />

kommt der Landwirtschaft eine besondere Bedeutung zu. So<br />

wird das Ortsbild maßgeblich durch die vorhandenen landwirtschaftlichen<br />

und ehemals landwirtschaftlichen Gebäude geprägt. Obwohl der Strukturwandel<br />

in der Landwirtschaft starke Veränderungen mit sich brachte, stellen<br />

die örtlichen Betriebe einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor dar. Hinzu<br />

kommt die Erhaltung und Pflege der umgebenden Kulturlandschaft, die ohne<br />

eine funktionierende Landwirtschaft nur sehr schwer möglich wäre.<br />

Die Standortvoraussetzungen für konkurrenzfähigen Ackerbau sind aufgrund<br />

der Bodengüte in Verbindung mit wasserwirtschaftlichen Verhältnissen<br />

und Relief als gut zu bezeichnen. Gemäß der Agrarstrukturerhebung<br />

2001 wirtschaften in der <strong>Gemeinde</strong> 53 landwirtschaftliche Betriebe auf ca.<br />

1.800 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche. Die landwirtschaftlichen Flächen in<br />

<strong>Bahrenborstel</strong> gehören naturräumlich zur Diepholzer Moorniederung. Es finden<br />

sich in diesem Gebiet nährstoffschwache Braunerden und Lehmböden<br />

bis lehmige Sande, die allgemein gute Voraussetzungen für eine Ackernutzung<br />

bieten. Die überwiegenden Flächen (70%) werden ackerbaulich genutzt.<br />

Die Böden weisen eine durchschnittliche Ackerzahl von ca. 15 – 40<br />

Punkten auf, was einer geringen bis mittleren Ertragsfähigkeit der Böden<br />

entspricht. Die überwiegende Anzahl der Betriebe (47) sind Betriebe mit<br />

Viehhaltung. Vorherrschend werden Schweine und Rinder gehalten. Die Betriebsflächen<br />

werden über die ausgebauten landwirtschaftlichen Wege gut<br />

erreicht. Mit der Zunahme von Biogasanlagen in der Umgebung hat der Anbau<br />

von Mais in letzten Jahren auch in <strong>Bahrenborstel</strong> zugenommen.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 36 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Die Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe im Orts und den Ortsrandlage sind in<br />

der Karte Nr. 3 dargestellt. Gegenüber der Bestandsaufnahme im Rahme<br />

der Dorferneuerung von 1985 ist ein deutlicher Rückgang an Haupt- und<br />

Nebenerwerbsbetriebe festzustellen.<br />

Die Betriebe weisen allgemein einen hohen Spezialisierungsgrad auf, maßgebliche<br />

Nebenerwerbsstrukturen werden sich voraussichtlich mittelfristig<br />

nicht entwickeln. Die betrieblichen Voraussetzungen innerhalb der Ortschaften<br />

entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen und sind zum Teil<br />

sehr beschränkt.<br />

Mit der zunehmenden Ausdehnung und Nachfrage nach bewirtschafteten<br />

Flächen (insbesondere auch durch die Biogasanlagen) steigen die Preise für<br />

angepachtet Flächen. Was in einzelnen Fällen zu Schwierigkeiten führen<br />

kann.<br />

Wege<br />

Das bestehende landwirtschaftliche Wegesystem wird allgemein als gut bezeichnet.<br />

Da ein Großteil des landwirtschaftlichen Verkehrs das innerörtliche<br />

Straßennetz befährt, sind im Zuge der Straßenumgestaltungen die Belange<br />

der Landwirtschaft mit den großen landwirtschaftlichen Maschinen besonders<br />

zu berücksichtigen.<br />

Entwicklungsmöglichkeiten<br />

Die Entwicklungsmöglichkeiten für die Landwirtschaft im Ort sind durch die<br />

fehlenden Entwicklungsflächen und die beengten Verhältnisse eingeschränkt.<br />

Aufgrund der umliegenden Wohnnutzungen ist auf den Betriebshöfen<br />

innerhalb der geschlossenen Ortslagen ist eine Weiterwicklung in<br />

Richtung Viehhaltung nicht mehr möglich. Bereits heute bestehen Konfliktsituationen<br />

zwischen dem Wohnen und der viehhaltenden Landwirtschaft.<br />

Demnach verbleiben die Entwicklungschancen im außerdörflichen Bereich.<br />

Grundsätzlich haben die Standorte im außerdörflichen Bereich günstiger<br />

Entwicklungsmöglichkeiten. Diese Standorte und auch die potenziellen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

gilt es zu sichern und in den Kontext der Gesamtentwicklung<br />

zu setzen. Der Erhalt der Landwirtschaft als produzierende<br />

Landwirtschaft und nicht als reine landschaftspflegende Landwirtschaft soll<br />

hier im Vordergrund stehen.<br />

Nebenerwerbsmöglichkeiten<br />

Zum Themenkomplexes „Förderung von Nebenerwerbsmöglichkeiten“ war<br />

die Resonanz im Arbeitskreis zurückhaltend. Ungeachtet dass es in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

weder Bioläden, Hofläden, Ferienwohnungen oder eine Direktvermarktung<br />

gibt, wurden konkrete Ansätze in dieser Richtung nicht gesehen.<br />

Dies liegt insbesondere an der Wirtschaftsstruktur der örtlichen Betriebe.<br />

Zudem wird gesehen, dass die Direktvermarktung auch eine besondere Fähigkeit<br />

zur Pflege der Kundenkontakte erfordert, die aufgrund der Betriebsabläufe<br />

und dem Zeitaufwand her nicht immer gewährleistet werden kann.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 37 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Daneben muss auch die Lage im Raum und die Verkehrssituation berücksichtigt<br />

werden. Dennoch sollte diese Option als Ziel für die Entwicklungsmöglichkeit<br />

der Landwirtschaft in <strong>Bahrenborstel</strong> nicht außer Acht gelassen<br />

werden. Denkbar ist insbesondere die Einrichtung eines Hofladens, der zur<br />

Verbesserung der Versorgungsstruktur betragen kann. Speziell für die Ortslagen<br />

Göthen und Holzhausen könnten hierdurch Verbesserungen der Versorgungsstruktur<br />

entstehen.<br />

Aber auch angesichts der aktuellen agrarpolitischen Rahmenbedingungen<br />

und den sinkenden Preisen für Agrarprodukte wird auch der Trend zur Direktvermarkung<br />

weiter aktuell bleiben. Daher wird auch die Direktvermarktung<br />

als Ziel in die Dorferneuerung von <strong>Bahrenborstel</strong> aufgenommen. Diesbezüglich<br />

sind Direktbelieferung der örtlichen Gastronomie, Blumen zum<br />

Selbstpflücken oder auch ein Hofladen nur einige Beispiele.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass <strong>Bahrenborstel</strong> durchaus<br />

Möglichkeiten bestehen, neben der herkömmlichen Landwirtschaft weitere<br />

Erwerbsquellen zu erschließen. Die weitere Nutzung solcher Möglichkeiten<br />

ist jedoch abhängig von der Initiative des Einzelnen. Die Dorferneuerung<br />

kann hier nur finanzielle Anreize schaffen. Die Zuschüsse können helfen,<br />

insbesondere die vorhandene Bausubstanz in den Ortschaften an neue Nutzungsanforderungen<br />

anzupassen.<br />

Bezüglich der Umnutzungsmöglichkeiten wurde von der Landwirtschaftskammer folgendes<br />

angemerkt:<br />

Bei der Umnutzung leer stehender Wirtschaftsgebäude zu Wohnungen ist zu beachten, dass<br />

vermietete Wohnungen von den Baugenehmigungsbehörden als betriebsfremd angesehen<br />

werden. Das heißt, sie genießen Schutzanspruch gegenüber landwirtschaftlichen Immissio-<br />

nen. Dies ist bei Vieh haltenden Betrieben, auch bei Einzelhoflagen, zu berücksichtigen.<br />

4.3.1 Wohnbauentwicklung<br />

Die Nutzungsstruktur wurde in der Vergangenheit durch die landwirtschaftlichen<br />

Betriebe im Ort und in den Ortsbereichen geprägt. Mit einem immer<br />

stärker werdenden Bedeutungszuwachs der Wohnnutzung entwickelt sich<br />

der <strong>Gemeinde</strong> immer mehr zu einem Wohnort.<br />

Unter dem Aspekt Bevölkerungsentwicklung wurde im Kap. 3.1.6 dargestellt,<br />

dass für den prognostizierten Wohnflächenbedarf genügend Flächenreserven<br />

vorhanden sind. Größere Wohnbauflächendarstellungen im Flächennutzungsplan<br />

werden daher derzeit nicht für erforderlich erachtet.<br />

Im Arbeitskreis wurde diese Thematik diskutiert und die Empfehlung geäußert,<br />

dass sich die Wohnbauentwicklung in der <strong>Gemeinde</strong> auf die Flächenreserven<br />

und die Innenentwicklung konzentrieren soll. Hierbei sollten die be-<br />

Schwarz + Winkenbach, - 38 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

stehenden Potenziale genutzt und durch Umnutzung bzw. Nachnutzung bestehender<br />

Gebiete der erwartete Bedarf gedeckt werden.<br />

Bei der weiteren Wohnentwicklung in den Ortslagen ist die noch bestehende<br />

dörfliche gemischte Struktur zu berücksichtigen. Neben den ehemals landwirtschaftlichen<br />

genutzten Anwesen, bestehen immer noch landwirtschaftliche<br />

Betriebe mit Viehhaltung im Ort. Bezüglich der landwirtschaftlichen Nutzungen<br />

sind die landwirtschaftlich spezifischen Emissionen wie Gerüche,<br />

Staub oder auch Betriebsverkehr (z.t. auch in Nachtzeiten) festzustellen.<br />

Hierdurch können sich Nutzungskonflikte zwischen der Wohnnutzung und<br />

der landwirtschaftlichen Nutzung entwickeln. Damit bei der weiteren Entwicklungsplanung<br />

die Belange der Landwirtschaft gebührend berücksichtigt<br />

werden können, wurde in der Karte 3 um die ortsnahen und innerörtlichen<br />

Betrieb mit Viehhaltung sogenannte Konfliktzonen eingezeichnet: Dies Konfliktzonen<br />

dienen jedoch nur als Hinweis auf einen möglichen Konflikt und<br />

basieren nur auf Schätzungen ∗ . Im Dorfgebiet wurde der halbe Abstand berücksichtigt.<br />

Zu Wohngebieten ist mit höheren Abständen zu rechen. Welcher<br />

Abstand im Einzelfall einzuhalten ist, hängt von den jeweiligen Gegebenheiten<br />

ab und lässt sich abschließend nur aufgrund einer Sonderbeurteilung<br />

bestimmen.<br />

4.4 Versorgung und Dienstleistungen / Infrastruktur<br />

4.4.1 Bestandsanalyse<br />

Neben der dominierenden landwirtschaftlichen Nutzung gab es früher in<br />

<strong>Bahrenborstel</strong> ein breiteres Spektrum an Handwerksbetrieben und einige<br />

Läden. Die Schließung der Sparkasse in <strong>Bahrenborstel</strong> ist ein aktuelles Zeichen<br />

dieses Rückgangs. Viele dieser Nutzungen, die zum Teil noch an den<br />

Gebäuden ablesbar sind, verschwanden im Laufe der Jahre.<br />

Bei der örtlich durchgeführten Bestandsaufnahme im Jahre 2008-09 wurden<br />

(neben der Landwirtschaft) die folgenden Gewerbebetriebe und<br />

Dienstleistungen in der <strong>Gemeinde</strong> festgestellt:<br />

Göthen / Holzhausen<br />

� Friseur<br />

� Kunsthandwerk<br />

∗ Anhand des augenscheinlich vorhandenen Viehbesatzes wurden die Konfliktzonen überschlägig<br />

gemäß TA-Luft (Geruch) ermittelt. Für Betriebe mit Schweinhaltung wurde<br />

demnach ein Mindestkreis von 100 m gelegt. Um Betriebe ohne Schweinehaltung ist ein<br />

Mindestkreis von 50m gelegt worden.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 39 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

� Fensterwerk<br />

� Gemeinschaftskühlhaus<br />

� Gastwirtschaft mit großen Saalkapazitäten<br />

<strong>Bahrenborstel</strong><br />

� Kiosk<br />

� Friseur<br />

� Bäckerei<br />

� Baufachgeschäft<br />

� Elektroinstallation<br />

� Landmaschinen Reparaturen<br />

� Agrarhandel<br />

� Kfz- Reparaturen<br />

� Tankstelle / mit Reparaturservice<br />

� 2 Gastwirtschaften mit großen Saalkapazitäten<br />

� Hofcafe (Hakenmoor)<br />

Darüber hinaus befinden sich in der <strong>Gemeinde</strong> noch Unternehmen, die „von<br />

zu Hause aus“ ihre Dienstleistungen anbieten. Hierzu zählen insbesondere<br />

Versicherung und Vertretungen.<br />

In der Nutzungsstruktur spielt das Gewerbe in <strong>Bahrenborstel</strong> also eine unbedeutende<br />

Rolle, was sich auch in einem hohen Auspendleranteil ablesen<br />

lässt. Es ist demnach eine deutliche Funktionstrennung zwischen Wohnen<br />

und Arbeiten zu verzeichnen und <strong>Bahrenborstel</strong> dient den meisten Bürgern<br />

zunehmend „nur“ noch zum Wohnen. So werden auch die notwendigen Einkäufe<br />

oftmals auf der fahrt zur Arbeit erledigt. Die nächsten Einkaufsmöglichkeiten<br />

mit dem gänzlichen Warensortiment des täglichen Bedarfes befinden<br />

sich in <strong>Kirchdorf</strong>. Waren des mittelfristigen Bedarfes werden in Sulingen<br />

angeboten.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 40 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Technische Infrastruktur<br />

Die technische Infrastruktur (Ver- und Entsorgung) in <strong>Bahrenborstel</strong> ist<br />

durch bestehende Netze gesichert. Die Versorgung mit elektrischer Energie<br />

und Erdgas erfolgt durch die örtlichen Versorgungsträger. Die Wasserversorgung<br />

obliegt dem Versorgungsträger „Wasserversorgung Sulinger Land“.<br />

Das anfallende Schmutzwasser wird der zentralen Kläranlage <strong>Kirchdorf</strong> zugeführt<br />

und dort behandelt. Die Verlegung der Fernmeldekommunikationslinien<br />

wird von der Deutschen Telekom ausgeführt. Die Abfallbeseitigung wird<br />

zentral durch die AbfallWirtschaftsGesellschaft mbH, Bassum, durchgeführt.<br />

4.4.2 Zielkonzept Dienstleistungen / Versorgung<br />

Wesentliches Ziel ist der Erhalt - und die Verbesserung der bestehenden<br />

Versorgungsstruktur im Ort. Insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen<br />

Wandels wird dies für die Wohnqualität ein immer wichtigerer<br />

Aspekt werden.<br />

Zur Förderung der Kaufkraftbindung sollte am Kiosk oder an der Bäckerei<br />

Maßnahmen zur Verbesserung eingerichtet werden. Durch Integration von<br />

Dienstleistungsanbietern (Internet-Versand / Warenaufbewahrung) könnten<br />

diesbezüglich anreize geschaffen werden.<br />

Ein weiterer Punkt ist Verbesserung der Versorgungsstruktur in den Ortschaften,<br />

insbesondere in den Ortsbereichen durch Direktvermarktung<br />

Im Zug der Beteiligung der jüngeren Bevölkerung am Planungsprozess<br />

wurde die Absicht erklärt einen Jugendtreffpunkt in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

zu etablieren.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 41 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

4.5 Ortsbild und Gestaltung<br />

Damit die Identifikation der Bewohner mit ihrem Ort weiterhin bestehen bleibt,<br />

ist es sinnvoll und wünschenswert, sowohl die natürliche als auch die bauliche<br />

Substanz zu erhalten. Um sich dabei nicht nur an der historischen Ausprägung zu<br />

orientieren, ist die Anpassung an moderne Wohn- und Nutzungsansprüche unverzichtbar.<br />

Besonderes Augenmerk wird dabei auf der Sanierung und gegebenenfalls<br />

Umnutzung der alten Gebäude und Hofstellen liegen. Hier gilt es, die erforderlichen<br />

Änderungen so vorzunehmen, dass die Merkmale der Höfe und des<br />

Ortsbildes erhalten bleiben.<br />

4.5.1 Ortsbild / Gestaltung<br />

Das bestehende Ortsbild und heute ablesbare dörfliche Gestaltung der Gebäude<br />

hat sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt und ist das Ergebnis der Wechselbeziehungen<br />

zwischen den Rahmenbedingungen der Umwelt (Bodengüte, Gewässer,<br />

Klima etc.) und der Formgebung der Menschen. Durch die naturräumlichen<br />

Gegebenheiten einer Region entwickelten sich unterschiedliche Siedlungsstrukturen<br />

und Bauweisen, die neben der jeweils vorherrschenden Wirtschaftsform,<br />

auch von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (wie Erbformen,<br />

Herrschaftsformen, Besitzverhältnisse, politische Verhältnisse, etc.) abhängig<br />

sind. So hat jede Siedlung, jeder Ortsbereich und auch jedes Gebäude seine spezifische<br />

Geschichte und Ausprägung. Mit der Entwicklung der Baukultur in den<br />

letzen Jahren verschwimmen diese Charakteristika immer mehr, so dass in den<br />

Neubausiedlungen eine ortstypische oder dorfgerechte Bauform nicht mehr zu<br />

erkennen ist. Überspitzt gesagt, findet man hier neben dem Einzelhaus Modell<br />

„Sylt“ das Modell „Toskana“. Umso wichtiger ist es, in den älteren Siedlungsbereichen<br />

die wichtigsten Merkmale, die den Ort prägen, zu erhalten und bei Um-,<br />

Aus- und Neubauvorhaben darauf zu achten, dass die Gebäudeproportion, Fassadengestaltung,<br />

Materialwahl, Farbgestaltung, Einfriedungen und Freiflächengestaltung<br />

an den örtlichen Kontext angepasst werden. Um den Bewohnern,<br />

Bauherren und der <strong>Gemeinde</strong> einen Gestaltungskatalog an die Hand zu geben,<br />

werden diese ortsbildprägenden Merkmale nachfolgend dargestellt. Mit der Übernahme<br />

in Satzungen (örtliche Bauvorschriften in Bebauungsplänen, Gestaltungssatzung)<br />

könnten diese Hilfestellungen einen rechtlich verbindlichen Charakter<br />

erhalten.<br />

Ortsgrundriss und Siedlungsform<br />

Da sich die Ortsbereiche in <strong>Bahrenborstel</strong> bezüglich des Ortsgrundrisses sehr<br />

stark unterscheiden, sollen die Bereich Holzhausen mit Göthen sowie der Bereich<br />

<strong>Bahrenborstel</strong> getrennt in diesem Punkt voneinander behandelt werden.<br />

Göthen / Holzhausen<br />

Das Ortsbild der Ortsbereiche Göthen und Holzhausen wird in erster Linie durch<br />

die Gebäude und Hofstellen entlang der Göthener / Holzhauser Straße geprägt<br />

Schwarz + Winkenbach, - 43 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

und hat den Charakter eines Straßendorfes. Eine homogene geschlossene Ortslage<br />

ist nicht vorhanden. Entlang der Straße entwickelte sich eine lockere Siedlungsstruktur,<br />

die sich an der Linienführung der Straße orientiert und durch Gehölzstrukturen<br />

eingebunden ist. Einzelne Gebäude oder auch Gebäudeteile der<br />

Hofstellen wurden meist giebelständig zur Straße hin orientiert. Zwischen den oft<br />

weit auseinander stehenden Hofstellen, wurden in jüngerer Vergangenheit neuere<br />

Gebäude, als Altenteiler oder als zusätzliche Nebengebäude errichtet.<br />

Die neueren Siedlungsbereiche zweigen von der durchgehenden Ortsstraße ab.<br />

Zu der aufgelockerten Struktur unterscheiden sie sich bezüglich der Erschließungssysteme<br />

sowie bezüglich der Grundstücksgröße. Da sich die neuen Siedlungsbereiche<br />

von der Ortsdurchfahrt abgerückt entwickelt haben, stören sie das<br />

Ortsbild nicht wesentlich.<br />

Charakteristisch für die 50er Jahre sind die Siedlungsbereiche „Ostpreußenstraße,<br />

Pommernweg“ sowie der Bereich „Schlesierweg, die als Nachkriegssiedlungen<br />

mit einem Anteil zur Selbstversorgung entstanden sind.<br />

<strong>Bahrenborstel</strong><br />

In der Altortlage von <strong>Bahrenborstel</strong> bilden die Einzelgebäude der verschiednen<br />

Hoflagen teilweise stark ortsbildprägende Ensembles. Die alten Hofstellen wurden<br />

in einer gewissen Streulage errichtet, so dass sich keine geschlossenen Gebäudefluchten<br />

ergeben. Die dichte und die Flächenausdehnung variiert. In der ihrer<br />

Größe variieren die einzelnen Anwesen nur gering. In den Räumen zwischen den<br />

Hofanlagen sind im Laufe der Jahre vereinzelt Wohnhäuser (z.T. Altenteiler) und<br />

Nebengebäude entstanden. Teilweise habe diese zusätzlichen Gebäude keinen<br />

gestalterischen Bezug zu der landwirtschaftlichen Nutzung. Gegliedert wird der<br />

Ortsbereich durch die Straßen- und Wegeführung sowie durch die ortsbildprägenden<br />

Gehölzbestände.<br />

Bezüglich der modernen Wohnbebauung ist anzumerken, dass sich diese vornehmlich<br />

in den nördlichen Bereichen, an den nach Norden verlaufenden Straßen<br />

orientiert hat. Sie sind optisch getrennt vom Altort. Entsprechend der Gebäude<br />

und der Siedlungsform sind hier die einzelnen Entwicklungsstufen abzulesen.<br />

Charakteristisch für die 50er Jahre sind die Siedlungsbereiche „Waldesruh“ sowie<br />

der Bereich „Schierloh, wo noch vereinzelt typische Siedlungshäuser vorhanden<br />

sind. Anhand der Grundstückszuschnitte und des Erschließungssystems heben<br />

sich die neueren Siedlungsbereiche deutlich von dem alten Ortsbereich ab. Die<br />

Gebäude der ersten Siedlungswelle nach dem 2. Weltkrieg fügen sich noch bezüglich<br />

ihrer gestalterischen Ausprägung in die umgebende Struktur ein. Mit abnehmendem<br />

Gebäudealter nimmt jedoch die Variantenvielfalt bzgl. der Wahl der<br />

baulichen Ausführung deutlich zu.<br />

In der Analysekarte werden diese ortbildprägenden Ensembles mit den dazu gehörenden<br />

raumwirksamen Gebäuden besonders hervorgehoben. Dort wo Gehölze<br />

diese Raumwirkung noch verstärken, werden diese ebenso dargestellt.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 44 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

4.5.2 Ortsbildprägende Gebäude und Gestalt<br />

Innerhalb der Ortschaften sind verschiedene Baustile vorhanden, anhand derer<br />

die Ortsgeschichte ablesbar und erlebbar wird. In Zuge der Bestandsaufnahme<br />

zur Dorferneuerungsplanung wurden die ortsbildprägenden Gebäude erfasst und<br />

einer Analysekarte dargestellt. Wichtigster Aspekt bei der Auswahl der Gebäude<br />

war ihre Bedeutung für das Ortsbild von <strong>Bahrenborstel</strong>. Obgleich die ortsbildprägenden<br />

Eigenschaften nicht an den Bauzustand eines Gebäudes geknüpft sind<br />

(auch baufällige Gebäude können durchaus für das Ortsbild eine große Bedeutung<br />

haben), wurde daneben nach den zwei Kriterien „Gebäudezustand“ und<br />

dem „Grad der Veränderung“ differenziert.<br />

Wichtiger und fester Bestandteil des ländlichen Ortsbildes sind Stallgebäude,<br />

Schuppen und Scheunen. Ihre raumbildende Anordnung bestimmt zusammen mit<br />

den Hauptgebäuden den Charakter einzelner Ensembles bzw. Hofanlagen. Unterstrichen<br />

wird die Wirkung dieser Ensembles durch die Durchgrünung, durch beeindruckende<br />

alte Baumriesen. Wie in ganz Norddeutschland, so stellte auch in<br />

<strong>Bahrenborstel</strong> und in den umliegenden Ortslagen das „Niederdeutsche Hallenhaus“<br />

die am weitesten verbreitete Bauernhausform dar. Dieses Fachwerkgebäude<br />

vereinigten früher alle Funktionen des bäuerlichen Lebens unter einem Dach.<br />

Vereinzelt ist diese Bauform auch in <strong>Bahrenborstel</strong> noch anzutreffen. Auch die<br />

Nebengebäude wie Backhäuser, Speicher oder Ställe wurde in der Fachwerkbauweise<br />

hergestellt. Die einzelnen Fache wurden ursprünglich mit Stroh, Geflecht<br />

und Lehm ausgefüllt. Diese Bauweise ist noch sehr gut an dem alten Schafstall in<br />

Holzhausen abzulesen. Da dieses Gebäude leider mehr und mehr zerfällt, sind<br />

die ursprünglichen Materialien und die Bauweise hier gut zu erkennen.<br />

Bestimmend für das Ortsbild sind jedoch die roten Ziegelsteingebäude, die vorwiegend<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts und im Übergang zum 20. Jahrhundert meist<br />

in massiver Bauweise und z. T. auch mit Fassadenverzierungen errichtet wurden.<br />

Anfangs wurde der Ziegelstein auch als eine erhaltende Maßnahme eingesetzt<br />

und nicht nur als bloße Ausmauerung in dem gezimmerten Fachwerk. Nach und<br />

nach, als das Holzgefüge Veralterungsprozesse zeigte oder durch Brände eine<br />

Erneuerung notwendig wurde, ging man im Laufe der Zeit in die gänzliche Ziegelbauweise<br />

über. Die neueren Bauten wurden überwiegend komplett aus Ziegeln<br />

errichtet, jedoch blieben ortstypische Bauformen und Stilelemente erhalten.<br />

Auch baute man Gebäude oftmals am alten Standort in der ehemaligen Gebäudeflucht<br />

wieder auf. So prägten Krüppelwalm- und Satteldächer mit einer Neigung<br />

von über 40° sowie kleinteilige Fensteröffnungen mit Sprossen in der alten<br />

Tradition weiterhin das Ortsbild.<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte sich eine starke Trennung zwischen<br />

Wohn- und Wirtschaftsgebäuden durch. Die beginnende Neuorientierung in der<br />

Landwirtschaft ging mit höheren Ansprüchen an das Wohnen einher. Der Anteil<br />

der landwirtschaftlich tätigen Bevölkerung änderte sich im allgemeinen Industrialisierungsprozess.<br />

Die vielschichtige Arbeitsteilung führte u. a. zur Funktionstrennung<br />

von Arbeiten und Wohnen. Neue Wohngebäude, Wohnerweiterungen und<br />

Schwarz + Winkenbach, - 45 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

vollständige Umbauten spiegeln den sozioökonomischen Wandel im Dorf wider.<br />

Mit der Errichtung neuer Wohngebäude wurden neue Architekturelemente ins<br />

Ortsbild getragen. Oftmals wurden die Gestaltungsmöglichkeiten der Ziegelbauweise<br />

zur Gliederung der Baukörper genutzt. Die nach dem zweiten Weltkrieg<br />

errichteten Gebäude und Siedlungen knüpften bei der Materialwahl noch an die<br />

ursprüngliche Bauweise an. Diese Kleinsiedlungen, mit dem Anspruch der Selbstversorgung<br />

(Kleiner Schuppen für ein Schwein sowie Grabeland) erfuhren mit<br />

den geänderten Wohnanforderungen auch schon umfassende Umgestaltungen.<br />

Die umfangreichsten Veränderungen an der ortsbildprägenden Bausubstanz haben<br />

in den vergangenen Jahrzehnten stattgefunden. Für manche Veränderungen<br />

gab es wichtige Gründe:<br />

� Funktionswandel und Rückgang der Landwirtschaft führten zu veränderten<br />

Nutzungsansprüchen und in der Folge zu Umbauten der Gebäude;<br />

� gestiegene Wohnbedürfnisse und der Wunsch nach Energieeinsparungen<br />

brachten den Einbau isolierverglaster Fenster mit sich, wobei in den meisten<br />

Fällen die marktgängigen, großflächigen Dreh/Kipp-Flügel eingebaut<br />

wurden;<br />

� Veränderungen aufgrund von Bauschäden oder zum Zweck des Lärmschutzes<br />

entlang der Ortsdurchfahrt<br />

� bei der notwendigen Unterhaltung und Erneuerung der alten Bausubstanz<br />

wurden häufig - schon aus finanziellen Gründen - die neuen (angeblich<br />

pflegeleichten) Baumaterialien und Konstruktionsweisen den (teureren)<br />

traditionellen Handwerkstechniken und Materialien vorgezogen.<br />

Die Orientierung an städtischen Vorbildern spiegelt sich an neuen Wohngebäuden<br />

oder erneuerten Altbauten wieder. Materialvielfalt, unterschiedliche Dachformen<br />

und Fassadengestaltungen belegen die gewandelten Vorstellungen über eine<br />

"schöne" Gebäudegestaltung, die ortstypische Gestaltungselemente unberücksichtigt<br />

lässt.<br />

So sind die aus der ältesten noch sichtbaren Bauphase erhaltenen Gebäude größtenteils<br />

sehr stark überformt. Oftmals wurden die Fassade oder auch einzelne<br />

Fassadenteile durch Putz, Kacheln oder vorgesetzte Klinker in jüngerer Vergangenheit<br />

verändert. An einzelnen Gebäuden kann man jedoch noch die traditionellen<br />

Stilelemente erkennen.<br />

Die (ehemals) landwirtschaftlichen Gebäude sind durch folgende ortstypische<br />

Merkmale zu charakterisieren:<br />

� Die Fassade des meist eineinhalbgeschossigen Hauses ist in der Regel der<br />

Straße zugewandt (giebelständig).<br />

� das Satteldach ist zur Straßenseite hin abgewalmt (Krüppelwalmdach) und<br />

mit naturroten Ziegeln eingedeckt. Zur Bestückung des Daches bestand an<br />

einigen Gebäuden eine seitliche Gaube.<br />

� Die Giebelfassade und das Dach sind achsensymmetrisch aufgebaut.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 46 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

� Die Fensterformate der Holzsprossenfenster werden oftmals vom Raster<br />

der Fachwerkkonstruktion vorgegeben.<br />

Mit den Ziegelbauten des 19. Jahrhunderts variierten die Stilelemente. Es wurden<br />

neben Krüppelwalmdächern auch reine Satteldächer errichtet. Häufig waren die<br />

Fensteröffnungen als stehende Formate mit Stichbogen hergestellt. Die zweiflügeligen<br />

Fenster, die häufig durch Sprossen gegliedert waren, wiesen z.T. ein gegliedertes<br />

Oberlicht über einem Kämpfer auf. Vor allem die älteren Ziegelgebäude<br />

sind z.T. durch Ziegelzierbänder verziert. Bei den jüngeren Ziegelgebäuden<br />

der Nachkriegszeit ist die Gestaltung häufig schlichter. Die Fensteröffnungen haben<br />

keinen Stichbogen mehr und die Ziegelzierbänder fehlen völlig.<br />

Bei der Bestandsaufnahme wurden ca. 120 Gebäude als ortsbildprägend eingestuft.<br />

Gebäude in unverändertem Zustand bestehen nicht. Bei allen Gebäuden<br />

wurden mehr oder weniger Veränderungen vorgenommen. Als „größtenteils unverändert“<br />

wurden die Gebäude klassifiziert, die nur wenige Veränderungen gegenüber<br />

der ursprünglichen Bausubstanz aufweisen. Die Kategorie der "teilweise<br />

veränderten" Gebäude umfasst all jene, an denen die ursprüngliche Baukörpergestaltung<br />

und Fassadengliederung noch zu erkennen sind. An den "stark veränderten<br />

Gebäuden" haben bereits umfangreiche Veränderungen an einzelnen Bauteilen<br />

und bei den verwendeten Materialien in der Regel ein Eingriff in der Fassadengliederung<br />

und/oder in der Baukörperstruktur stattgefunden.<br />

Der Schwerpunkt ortsbildprägender Bausubstanz ist infolge der historischen<br />

Siedlungsentwicklung innerhalb des alten Ortsbereiches in <strong>Bahrenborstel</strong> sowie<br />

verstreut in den weiteren Ortsbereichen anzutreffen.<br />

Aber auch im Außenbereich gibt es Hofstellen die als ortsbildprägend einzustufen<br />

sind.<br />

Ebenso wurden die für die Nachkriegszeit charakteristischen Siedlungen der Vertriebenen<br />

aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten als ortsbildprägend eingestuft.<br />

Diese Siedlungsbereiche werden durch meist Giebelständigen Gebäuden<br />

mit Satteldächern geprägt. Die Klinkerfassaden sind dabei eher Schlicht gehalten.<br />

Neben dem Grabeland hinter dem Haus wurden Nebengebäude zur Kleintierhaltung<br />

bzw. zur selbstversorgenden Viehhaltung errichtet.<br />

Denkmalschutz<br />

Im Verzeichnis der Baudenkmale des Landkreises Diepholz sind für <strong>Bahrenborstel</strong><br />

lediglich der Fachwerkspeicher und das Fachwerkhallenhaus am „Mühlenweg 3“<br />

aufgeführt.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 47 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

4.5.3 Zielkonzept Ortsbild / Gestaltungsziele<br />

Entwicklungsziele im Themenfeld Ortsbildgestaltung sind vor allem:<br />

� Bewahrung und behutsame Weiterentwicklung des typischen, historisch<br />

gewachsenen Ortsbildes.<br />

� Aufwertung und ortsgerechte Wiederherstellung von defizitären Bereichen<br />

wie Straßen, Plätze und Gebäude.<br />

� Bewahrung sowie zeitgemäße und nutzungsgerechte Weiterentwicklung<br />

ortstypischer, traditioneller Stilelemente.<br />

Hierbei sind vor allem folgende Gestaltelemente zur beachten.<br />

- Bauformen:<br />

<strong>Bahrenborstel</strong> wird überwiegend durch eineinhalbgeschossige Gebäude (1<br />

Geschoß plus Dachgeschoß) geprägt. Die traditionellen Gebäude stellen sich<br />

als lang gestreckte Baukörper auf rechteckigem Grundriss dar. Bei Um- aus-<br />

oder Neubauvorhaben sollten sich die Baukörper der vorhandenen Umgebung<br />

anpassen. Dies gilt sowohl für die Proportionen, die sich aus Gebäudebreite<br />

und – höhe ergeben, als auch für die Firstrichtung und der Abstand<br />

zur Straße. Das heißt, dass die Verhältnisgrößen den umgebenden Gebäuden<br />

entsprechen und auch die Formen sollten verwandt sein sollte.<br />

- Dächer:<br />

Die traditionellen Gebäude der<br />

Region hatten keine oder allenfalls<br />

vereinzelte Dachaufbauten,<br />

da die Dachräume ursprünglich<br />

als Lageraum genutzt wurden.<br />

Die Dächer der überwiegend,<br />

länglichen Baukörper wiesen eine<br />

steile Dachneigung auf. Vorherrschend<br />

sind Dachflächen mit einer<br />

tief liegenden Traufe wodurch<br />

ein wohlproportioniertes Verhältnis zum Gebäudekörper erzeugt wird. Die<br />

Dachneigung bei Neubauten sollte 40° nicht unterschreiten, um sich verträglich<br />

in die örtliche Dachlandschaft einzupassen und mit den bestehenden<br />

Formen zu harmonieren.<br />

In der heutigen Zeit wird der Dachraum oftmals zu Wohnzwecken umgenutzt.<br />

Um für ausreichende Lichtverhältnisse zu sorgen werden häufig Ausbauten<br />

im Dach notwendig, die für das ursprüngliche Gebäude nicht typisch<br />

sind. Deshalb sollten hier sowie bei der Erneuerung eines Daches die nachfolgenden<br />

Regeln beachtet werden:<br />

� Dächer sollten achssymmetrisch erhalten bleiben.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 49 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

� Dachgauben (vorzugsweise Schlepp- oder Giebelgauben) sollten nicht<br />

mehr als ein Drittel der Gesamtlänge des Daches ausmachen.<br />

� Die Dachgauben sollten möglichst niedrig angeordnet werden, damit<br />

die Proportionen des Daches nicht verloren gehen.<br />

� Mehrere kleine Dachgauben sind einer großen vorzuziehen.<br />

� Zwerchgiebel sollten in ihrer Länge die Hälfte der Gebäudelänge nicht<br />

überschreiten.<br />

� Die Dachneigung sollte bei eingeschossigen Gebäuden ca. 40 – 50<br />

Grad betragen.<br />

� Für die Dacheindeckung sollten naturrote, unglasierte Tonziegel verwendet<br />

werden.<br />

� Der Dachüberstand sollte der Größe des Gebäudes und des Dachstuhles<br />

angepasst werden.<br />

- Fassaden:<br />

Die Fassade ist das „Gesicht“ eines Hauses. Und hierbei sind die Öffnungen<br />

die wichtigsten Gestaltelemente. Bei den ortstypischen Gebäuden wurden<br />

die Fenster in der Giebelfassade oft symmetrisch angeordnet. Hierdurch<br />

wird eine ruhige ausgewogene Wirkung erzielt. Auch bei Neu- Um- und Anbauten<br />

sollte hierauf Wert gelegt werden. Wie auch in <strong>Bahrenborstel</strong> an einzelen<br />

veränderten Gebäuden erkennbar, wirken Veränderungen in der Fassadengliederung<br />

oftmals störend. Dies fällt insbesondere dann auf, wenn<br />

Fenster zugemauert oder neue Fenstern unsymmetrisch eingebaut werden.<br />

Daher sollten insbesondere bei Umbaumaßnahmen folgende Gestaltungsempfehlungen<br />

berücksichtigt werden:<br />

� Der typische symmetrische<br />

Aufbau der Giebelfassaden<br />

sollte erhalten<br />

bleiben.<br />

� Beim Einbau zusätzlicher<br />

Fenster ist darauf zu<br />

achten, dass sie sich in<br />

die Symmetrie einfügen.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 50 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

� Rot gebrannter Ziegel<br />

ist als Fassadenmaterial<br />

zu benutzen.<br />

� Bestehende Gliederungen der Fassaden durch Ziegelverzierungen sollten<br />

erhalten bleiben. Bei Neubauvorhaben sollten solche Stilelemente<br />

benutzt werden um beispielsweise die unterschiedlichen Geschosse<br />

auch nach Außen hin erkennbar zu machen.<br />

- Fenster / Türen:<br />

Ohne im einzelnen auf die Fenster der unterschiedlichen Gebäudetypen einzugehen,<br />

kann im allgemeinen gesagt werden, dass stehende, durch Sprossen<br />

gegliedertes, zweiflügeliges Fenster aus Holz, wie sie in einzelnen Gebäuden<br />

z. T. noch im ursprünglichen Zustand vorhanden sind, als ortstypisch<br />

bezeichnet werden können. Diese gegliederten Stilelemente finden<br />

sich auch in den Türen wieder, die im ursprünglichen Zustand ebenfalls aus<br />

Holz waren. An einzelnen Fenstern und Türen ist auch noch ein gegliedertes<br />

Oberlicht vorhanden. Im Kontrast hierzu findet man oftmals unteilige, überdimensionierte<br />

und liegende Fensterflächen, Fenster aus Kunststoff oder<br />

Metall sowie Glasbausteine als Tür- bzw. Fensterersatz. Gerade an der Ortsdurchfahrtsstraße<br />

wurden Glasbausteine als Schalldämmung eingebaut.<br />

Zum Teil wurden hier die Eingangsbereiche von der Frontseite an die Seite<br />

verlegt. Bei Um-, Aus- und Neubaumaßnahmen sollten insbesondere folgende<br />

Regeln beachtet werden:<br />

� Vorhandene Fassadengliederungen mit den bestehenden Türen und<br />

Fenstern sollten erhalten werden und an die Vorgaben des traditionellen<br />

Mauerwerks- und ggf. des Fachwerkbaus sowie an bestehende<br />

Tür- und Fensterstürze angepasst werden.<br />

� Bei Fenstern sollten überwiegend Hochkantformate verwendet werden.<br />

Liegende Formate sind zu vermeiden. Sollten dennoch liegende<br />

Formate verwendet werden müssen (beispielsweise bei Terrassentüren)<br />

empfiehlt sich eine Unterteilung durch eine oder mehrere<br />

senkrechte Sprossen.<br />

� Fenster sollten durch Sprossen gegliedert werden. Die ursprüngliche<br />

Gliederung sollte beibehalten werden. Es sollten keine „innenliegenden“<br />

Sprossen verwendet werden.<br />

� Als Material sollte bei neuen Fenstern und Türen möglichst wieder<br />

Holz verwendet werden.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 51 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

� Rund- oder Stichbogenfenster sollten nicht durch rechtwinklige<br />

Formate ersetzt werden.<br />

� Die charakteristische Gliederung der Türen sollte erhalten bleiben.<br />

Außenanlagen / Einfriedungen:<br />

Bei der Baustruktur von <strong>Bahrenborstel</strong>, die durch eine lockeren oft als<br />

Streulage zu bezeichnende Bebauung charakterisiert ist, spielen die Freiflächen<br />

und deren Einfriedung für die Gestaltung eine sehr wichtige Rolle.<br />

Auch die neueren Baugebiete in den Randlagen können durch dörfliche Gestaltmerkmale<br />

gestalterisch aufgewertet und in das Gesamtbild integriert<br />

werden. Folgende, für den ländlichen Raum typische Gestaltmerkmale, sollten<br />

sowohl bei Neu- als auch bei Umbaumaßnahmen Verwendung finden:<br />

� Für Einfriedungen sollten möglichst lebende Laubhecken oder<br />

Holzlattenzäune (möglichst in Staketen-Form) verwendet werden.<br />

Wobei Holzzäune als Jägerzäune oder mit waagerechter Betonung<br />

nicht verwendet werden sollten. Genauso wenig sind Beton- oder<br />

Kunststoffeinfriedungen Typisch für den ländlichen Raum.<br />

� Zufahrten, befestigte Flächen<br />

und Wege sollten in<br />

ortstypischen Materialien<br />

hergestellt werden (Natursteine,<br />

Klinker). Vorhandene<br />

Natursteinpflasterungen<br />

sollten erhalten bleiben.<br />

Versiegelungen auf das<br />

notwendigste Maß reduziert<br />

werden. Weniger<br />

genutzte Flächen können<br />

auch als Schotterrasen,<br />

Rasenfugenpflaster o.ä. oder<br />

gar nicht befestigt werden.<br />

� Private Bereiche, Zufahrten sowie Hofflächen können durch begleitende<br />

Baum- oder Heckenpflanzungen eingefasst werden.<br />

� Obstwiesen und dorftypische<br />

Zier- Nutzgärten<br />

(Bauerngärten) sollten<br />

erhalten und ergänzt<br />

werden. Diese Elemente<br />

sollen eine Vorbildfunktion<br />

erfüllen, so<br />

dass auch neuere Gärten<br />

entsprechend angelegt<br />

werden können<br />

Fassaden oder Fassadeteile können durch geeignete Kletterpflanzen begrünt<br />

werden und tragen so zur Gestaltung und zur Anhebung der Artenvielfalt<br />

bei.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 52 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

4.6 Freizeit und Erholung / Tourismus<br />

4.6.1 Bestandsanalyse Freizeit und Erholung / Tourismus<br />

Obwohl der Tourismus in <strong>Bahrenborstel</strong> eine untergeordnete Rolle spielt,<br />

sollte dennoch dieser Aspekt im Zusammenhang mit dem Freizeit- und Erholungsangebot<br />

betrachtet werden. Denn je höher die Freizeitqualität ist,<br />

umso attraktiver wird die <strong>Gemeinde</strong> für den Tourismus. Gemäß dem Regionalen<br />

Raumordnungsprogramm hat die <strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong> die besonderen<br />

Entwicklungsaufgaben "Erholung" und "Fremdenverkehr" zu erfüllen.<br />

Vor dem Hintergrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft und der<br />

veränderten Arbeitsplatzstruktur in den Dörfern, bemühen sich viele ländliche<br />

<strong>Gemeinde</strong>n und Regionen neue Erwerbschancen im Bereich Tourismus<br />

und Fremdenverkehr zu erschließen. Um am stark beworbenen Markt Chancen<br />

zu haben, sind neben den notwendigen Potentialen und sinnvollen Konzepten,<br />

auch regionale Vermarktungsstrategien erforderlich. Ansätze bietet<br />

hier das ILEK. <strong>Bahrenborstel</strong> ist auch Teil der Freizeitregion Dümmer-<br />

Weser-Land für die im Konzept „Offenes Forum Tourismus / Zwischen Weser<br />

und Dümmer“ 2001 regionale Strategien entwickelt wurden.<br />

Die Stärken und Potenziale, die <strong>Bahrenborstel</strong> in dieses Gesamtkonzept einbringen<br />

kann liegen in den Bereichen:<br />

- Gastronomie,<br />

- Radwandern<br />

- Wald,<br />

- Landschaft, Moor<br />

- Wegesystem,<br />

- Vereine (18 Vereine) ,<br />

- Feste,<br />

- gemeindliche Aktivitäten.<br />

Als beliebtes Naherholungsziel gilt Ela´s Hofcafe in Hakenmoor, das insbesondere<br />

von Radwanderern angefahren wird. Jedoch sind die Wege hierhin<br />

insbesondere durch die landwirtschaftliche Nutzung als erneuerungsbedürftig<br />

einzustufen. Im Arbeitskreis wurde hierzu eine optionale Verlängerung<br />

des Weges „Ravelser Feld“ vorgeschlagen.<br />

4.6.2 Zielkonzept Freizeit und Erholung/ Tourismus<br />

Insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen Wandels gilt es<br />

das örtliche Freizeit- und Erholungsangebot zu erhalten und zu verbessern.<br />

Auf jeden Fall gilt es zu prüfen, inwieweit die bestehenden Angebote in das<br />

Vermarktungskonzept der Freizeitregion aufgenommen wurden bzw. wie<br />

Schwarz + Winkenbach, - 53 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

und mit welchem konzeptionellen Hintergrund sie neu aufgenommen werden<br />

könnten.<br />

Daneben werden folgende Entwicklungsansätze genannt:<br />

- die Schaffung von Dorfplätzen,<br />

- der Ausbau der Wege (Themenwanderwege),<br />

- die Schaffung eines Jugendraum / Jugendtreff<br />

- Erneuerung des Spielplatzes.<br />

- Wegeverbesserung zum Hakenmoor<br />

- Aufgreifen des Konzeptes eines Moorparks (Offenes Forum<br />

Tourismus / Zwischen Weser und Dümmer)<br />

Schwarz + Winkenbach, - 54 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

5. Maßnahmen und Leitlinien<br />

Auf der Grundlage des erfassten Bestandes wurden in den vorangegangenen<br />

Kapiteln jeweils Ziele formulierten, die zugleich Handlungsansätze für<br />

die Erneuerung und Entwicklung von <strong>Bahrenborstel</strong> darstellen. Die Umsetzung<br />

dieser Handlungsansätze erfolgt im Rahmen von baulichen und gestalterischen<br />

Maßnahmen, die zum Teil durch die öffentliche Hand oder durch<br />

die Bevölkerung als so genannte private Maßnahmen durchgeführt werden.<br />

Da sich aus den Handlungsansätzen eine große Anzahl von Maßnahmen ableiten<br />

lässt, wurden die einzelnen Maßnahmen in einer Arbeitskreissitzung<br />

bezüglich Ihrer Priorität hin gewichtet. Die Arbeitskreismitglieder sollten die<br />

einzelnen Maßnahmen in einem Fragebogen bezüglich der jeweiligen „Wichtigkeit“<br />

bewerten. Es konnte zwischen fünf Stufen entschieden werden, wobei<br />

nur ein Feld angekreuzt werden durfte. In der Auswertung wurde jeder<br />

Stufe ein Steigerungsfaktor beigemessen (Stufe 1 „äußerst wichtig“ = Faktor<br />

20, Stufe 2 „sehr wichtig“ = Faktor 15, Stufe 3 „wichtig“= Faktor 10,<br />

Stufe 4 „ weniger wichtig“ = Faktor 5, Stufe 5 „unwichtig“ = Faktor 1).<br />

Hiermit konnte eine Rangfolge (Wichtigkeitsfaktor) der einzelnen Maßnahmen<br />

und einer Prioritätenliste erstellt werden.<br />

Bei 17 abgegebenen Bögen konnte somit maximal die Zahl 340 erreicht<br />

werden. Bei einem Ergebnis von 17-150 wurde die Prioritätsstufe III (Maßnahmen,<br />

die langfristig verwirklicht werden sollen) vergeben. Bei einem Ergebnis<br />

von 151- 200 wurde die Prioritätsstufe II (Maßnahmen, die mittelfristig<br />

durchzuführen sind) vergeben. Bei einem Ergebnis von 201- 340 wurde<br />

die Prioritätsstufe I (Maßnahmen die umgehend zu realisieren sind)<br />

vergeben. Unabhängig von der jeweiligen Priorität werden die einzelnen<br />

Maßnahmen in der nachfolgenden Karte (Karte Nr.5) durchnummeriert<br />

vermerkt. Die einzelnen Maßnahmen sind im Anhang 1 tabellarisch aufgelistet.Die<br />

in der ersten Priorität (umgehend zu realisieren) genannten Maßnahmen<br />

werden in den nachfolgend Maßnahmenblättern dargestellt.<br />

Anhand grober Schätzungen wurde eine vorläufige Kostenannahme ermittelt.<br />

Wobei diese vorläufigen Kostenannahmen lediglich einen groben Überblick<br />

über den zu erwartenden Finanzbedarf der öffentlichen Maßnahmen<br />

geben können. Da bei öffentlich-rechtlichen Anträgen nur noch die Nettokosten<br />

berücksichtigt werden dürfen, wurden die Kostenberechungen exklusive<br />

der Mehrwertsteuer berechnet. Diese Kostenannahmen sind im Rahmen<br />

der Ausführungsplanungen zu konkretisieren.<br />

Eigenarbeiten, wie sie beispielsweise durch die Heimatvereine erbracht werden,<br />

können zur Reduzierung der die Kosten beitragen.<br />

Alle Maßnahmen sind unter Vorlage detaillierter Planunterlagen (Ausführungsplanungen)<br />

mit der Kommunalverwaltung, den politischen Gremien<br />

und der GLL abzustimmen. Als Ansprechpartner steht auch der Umsetzungsbeauftragte<br />

zur Verfügung.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 55 -


F 1<br />

Ravelser Graben<br />

V 9<br />

F 4<br />

D 4<br />

N 10<br />

N 11<br />

V 8<br />

V 17<br />

V 10<br />

V 31<br />

V 21<br />

N 5<br />

V 8<br />

N 9<br />

M 3<br />

V 22<br />

M 4<br />

V 18<br />

D 2<br />

M 2<br />

F 4<br />

D 1<br />

D 3<br />

V 16<br />

V 15<br />

V 25<br />

M 1<br />

N 7 / 8<br />

V 19<br />

N 1<br />

V 2<br />

V 8<br />

V 1<br />

V 3<br />

M 5<br />

V 5<br />

V 7<br />

V 23 /29<br />

N 13<br />

N 4<br />

F 2<br />

N 16<br />

N 14<br />

V 19<br />

N 9<br />

V 30<br />

V 26 /27<br />

N 11<br />

V 10<br />

V 14<br />

N 12<br />

V 32<br />

V 12<br />

V 13<br />

V 8<br />

S h + Wi k b h<br />

N 3<br />

Wietensholzgraben<br />

V 8<br />

Maßnahmenübersicht<br />

Dorferneuerung<br />

F 4<br />

V 24<br />

N 6<br />

N 11<br />

<strong>Bahrenborstel</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong><br />

<strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Kirchdorf</strong><br />

N 9<br />

F 4<br />

V 11<br />

Karte 5<br />

Maßstab i.O. 1:7500<br />

Bürogemeinschaft für Hasberger Dorfstraße 9,


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

5.1 Öffentliche Maßnahmen / Maßnahmenblätter<br />

Maßnahme:<br />

V3<br />

Bestandsanalyse:<br />

Planung und<br />

Ziele:<br />

Skizze:<br />

Straße Wietensholz<br />

Querungsmöglichkeiten zwischen<br />

den Sportplätzen<br />

Schwarz + Winkenbach, - 57 -<br />

Priorität 1<br />

In der Analyse hat sich die Straße Wietensholz von dem Bereich Ortseingang<br />

bis zum Sportplatz als Konfliktschwerpunkt herauskristallisiert. Die hier beste-<br />

henden Konflikte werden durch die zu schnelle Fahrweise, fehlende Parkmög-<br />

lichkeiten und den Querungsbeziehungen zwischen den Sportplätzen gekenn-<br />

zeichnet. Im Arbeitskreis wurden unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten der<br />

Verkehrsberuhigung vorgestellt und diskutiert.<br />

� Aufnahme des vorhandenen Pflasters<br />

� Punktuelle Verengungen mit Aufpflasterungen der Fahrbahn sollen die Querung<br />

der Straße erleichtern und die Geschwindigkeit reduzieren.<br />

� Eine Verengung soll an dem Vereinsheim errichtet werden<br />

� Eine weitere Verengung soll im Bereich des Sportplatzes<br />

� Durch Gehölzanpflanzung soll dieser Bereich optisch hervorgehoben werden.<br />

Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 7.000 €


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahme:<br />

V4<br />

Bestandsanalyse:<br />

Planung und<br />

Ziele:<br />

Skizze:<br />

Umgestaltung des Ortseingangs an<br />

der Straße Wietensholz<br />

Schwarz + Winkenbach, - 58 -<br />

Priorität 1<br />

Durch die Verbindungsfunktion und die bestehende Straßenführung<br />

werden auf der Straße Wietensholz sehr hohe Geschwindigkeiten auch<br />

noch im Ortsbereich gefahren. Um die Geschwindigkeiten bereits am<br />

Ortseingang zu reduzieren und um den Ortseingang zu betonen, soll<br />

der Orteingang im nördlichen Bereich der Straße Wietensholz neu gestaltet<br />

werden<br />

Der Straßenraum wird durch ein Baumtor (Anpflanzung von 4 Bäumen<br />

in Säulenform) optisch verengt. Das Betonsteinpflaster soll aufgenommen<br />

werden, durch Bordsteine eingefasst und durch eine ebenerdig<br />

verlegte Pflasterung (Klinker) ersetzt werden. Die Breite der Fahrbahn<br />

soll verengt werden, so dass auf den Gegenverkehr Rücksicht zu nehmen<br />

ist. Der seitlich angrenzende Grünbereich soll in die Gestaltung<br />

eingebunden werden.<br />

Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 5.000 €


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahme:<br />

V5<br />

Bestandsanalyse:<br />

Planung und<br />

Ziele:<br />

Skizze:<br />

Umgestaltung des Kreuzungsbereiches<br />

Waldesruh / Straße Wietensholz<br />

Schwarz + Winkenbach, - 59 -<br />

Priorität 1<br />

Die gefahrenen Geschwindigkeiten auf der Straße Wietensholz führen<br />

im Kreuzungsbereich zur Straße „Waldesruh“ zu Konfliktsituationen.<br />

Obwohl hier die Vorfahrtsregel „Rechts vor Links“ gilt, wird die Straße<br />

„Waldesruh“ von den von Norden kommenden Fahrzeugen nicht als<br />

vorfahrtsberechtigte Straße wahrgenommen. Eine Anbindung an die<br />

Straße „Waldgärten“ ist in diesem Bereich als Option vorhanden.<br />

Planungsziel ist es, den Kreuzungsbereich optisch zu betonen und somit<br />

die Straße „Waldesruh“ zu in den Blickwinkel zu rücken. Im Zusammenhang<br />

mit den weiteren Maßnahmen an der Straße „Wietensholz“<br />

soll diese Gestaltung zur Verkehrsberuhigung dienen. Im Arbeitskreis<br />

wurden unterschiedliche Varianten diskutiert. Neben einem kleinen<br />

Kreisverkehrsplatz wurde auch Aufpflasterung des Kreuzungsbereiches<br />

in die Erwägung gezogen. Das Betonsteinpflaster soll aufgenommen<br />

werden, durch Bordsteine eingefasst und durch eine ebenerdig<br />

verlegte Pflasterung (Klinker) ersetzt werden. Die Breite der Fahrbahn<br />

soll verengt werden, so dass auf den Gegenverkehr Rücksicht zu nehmen<br />

ist. Der seitlich angrenzende Grünbereich soll in die Gestaltung<br />

eingebunden werden.<br />

Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 9.500 €


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahme:<br />

V23 / V28 / V29<br />

i.V.m. V14<br />

Bestandsanalyse:<br />

Planung und<br />

Ziele:<br />

Skizze:<br />

Querungshilfe für Fußgänger an<br />

der L349 / verbesserte Beleuchtung<br />

Schwarz + Winkenbach, - 60 -<br />

Priorität 1<br />

Durch die hohen Geschwindigkeiten, die auf der Landesstraße L349 gefahren<br />

werden, ist die Überquerung der Straße für Fußgänger und Radfahrer schwie-<br />

rig. Auch müssen viele Kinder auf dem Schulweg die Landesstraße L349 que-<br />

ren. Eine Querungshilfe besteht im Ortsbereich von <strong>Bahrenborstel</strong> nicht. Dies<br />

wurde an verschiedenen Stellen im Ort analysiert. Neben dem Bereich „Auf<br />

dem Kamp“ wurde auch der Kreuzungsbereich an der K 36 und der Kreuzungs-<br />

bereich an der Göthener Straße als problematisch analysiert. Im Arbeitskreis<br />

wurden der Querungspunkt im Bereich „Auf dem Kamp“ in der Prioritätenliste<br />

höher gewertet.<br />

An geeigneter Stelle im Kreuzungsbereich L349/ „Auf dem Kamp“ ist eine Que-<br />

rungshilfe vorgesehen. Hierzu soll die Asphaltdecke im Bereich der Querung<br />

aufgenommen, im Bereich der Gehwege durch Bordsteine eingefasst und durch<br />

eine ebenerdig verlegte Pflasterung (Klinker) ersetzt werden. In der Straßen-<br />

mitte soll eine Mittelinsel mit einem unterschiedlichen Belag ausgebildet wer-<br />

den. Diese soll entsprechend markiert werden und mit zwei Pollern verdeutlicht<br />

werden. Durch eine entsprechende Beleuchtung soll dieser Bereich auch in der<br />

dunklen Jahreszeit hervorgehoben werden.<br />

Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 20.000 €


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahme:<br />

Nr. V24<br />

Anlass:<br />

Planung<br />

und<br />

Ziele:<br />

Bild /<br />

Skizze:<br />

Neugestaltung Ortseingang in Richtung<br />

<strong>Kirchdorf</strong><br />

Schwarz + Winkenbach, - 61 -<br />

Priorität 1<br />

An der Landesstraße L 349 wird von Norden her mit sehr hohen Geschwindig-<br />

keiten in den Ort hinein gefahren. Lediglich das Ortsschild symbolisiert den<br />

Ortseingang und damit eine Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 50. Da<br />

der Straßencharakter innerorts und außerorts gleich bleibt, werden Autofahrer<br />

dazu verleiten, mit zu hohen Geschwindigkeiten im Ort zu fahren.<br />

Der Straßenraum wird durch Baumtore (Anpflanzung von 4 Bäumen in Säulen-<br />

form) optisch verengt. Die Asphaltdecke soll an den Rändern aufgenommen<br />

werden, durch Bordsteine eingefasst und durch eine ebenerdig verlegte Pflas-<br />

terung (Klinker) ersetzt werden. Die seitlichen Pflasterbänder sollen einen<br />

Wechsel des Straßencharakters symbolisieren. Durch die Einbindung des Orts-<br />

schildes in die Bepflanzung soll der Lichtraum zusätzlich optische eingeengt<br />

werden und zur Bildung einer Torsituation beitragen. Der seitlich angrenzende<br />

Grünbereich soll in die Gestaltung eingebunden werden. Bereits vor dem<br />

Ortseingang soll die zulässige Fahrgeschwindigkeit beschränkt werden.<br />

Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 7.500 € (netto)


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahme:<br />

Nr. V 25<br />

Anlass:<br />

Planung<br />

und<br />

Ziele:<br />

Bild /<br />

Skizze:<br />

Neugestaltung Ortseingang in Richtung<br />

Holzhausen<br />

Schwarz + Winkenbach, - 62 -<br />

Priorität 1<br />

An der Landesstraße L 349 wird auch von Süden her mit sehr hohen Ge-<br />

schwindigkeiten in den Ort hinein gefahren. Lediglich das Ortsschild symboli-<br />

siert den Ortseingang und damit eine Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo<br />

50. Da der Straßencharakter innerorts und außerorts gleich bleibt, werden<br />

Autofahrer dazu verleiten, mit zu hohen Geschwindigkeiten im Ort zu fahren.<br />

Der Straßenraum wird durch eine Baumtor (Anpflanzung von 4 Säuleneichen)<br />

optisch verengt. Die Asphaltdecke soll an den Rändern aufgenommen werden,<br />

durch Bordsteine eingefasst und durch eine ebenerdig verlegte Pflasterung<br />

ersetzt werden. Die seitlichen Pflasterbänder sollen einen Wechsel des Stra-<br />

ßencharakters symbolisieren. Durch die Einbindung des Ortsschildes in die<br />

Bepflanzung soll der Lichtraum zusätzlich optische eingeengt werden und zur<br />

Bildung einer Torsituation beitragen. Der seitlich angrenzende Grünbereich soll<br />

in die Gestaltung eingebunden werden. Bereits vor dem Ortseingang soll die<br />

zulässige Fahrgeschwindigkeit beschränkt werden.<br />

Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 7.500 €


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahme: D1 /<br />

N9<br />

Bestandsanalyse:<br />

Planung und<br />

Ziele:<br />

Skizze:<br />

Gestaltung des Platzbereiches am<br />

Schulgebäude in Holzhausen<br />

Schwarz + Winkenbach, - 63 -<br />

Priorität 1<br />

Der Bereich der alten Schule in Holzhausen stellt einen zentralen Bereich<br />

in Holzhausen dar. Mit den jetzigen Einrichtungen dient er als<br />

Treff- und Kommunikationspunkt und hat somit einen außerordentlich<br />

positiven Einfluss auf das Dorfleben. Hier befinden sich wichtige Einrichtungen<br />

in direkter Nachbarschaft zueinander. Zu nennen sind hier<br />

das Feuerwehrgerätehaus, das Gemeinschaftskühlhaus, die Kapelle,<br />

der Friedhof, eine Grünfläche aber auch ein Friseurbetrieb, der in Räumen<br />

des Schulgebäudes untergebracht ist. Die Gestaltung des Gebäudeumfeldes<br />

weist Defizite auf. Insbesondere die Befestigung der Wege<br />

und Freibereich ist Verbesserungswürdig.<br />

Das bestehende Pflaster im Bereich der Schule und des Feuerwehrgerätehauses<br />

soll aufgenommen werden. Das ortstypische Pflaster soll<br />

entsprechend einem Gestaltungskonzept wiederverlegt werden. Die<br />

Waschbetonplatten sollen entsorgt werden. Durch Ergänzung des Pflasters<br />

soll das Denkmal und das Gemeinschaftskühlhaus neu einfasst<br />

werden. Die Grünanlagen soll in das Gestaltungskonzept integriert<br />

werden. Durch eine ortsgerechte Beleuchtung soll der Platz hervorgehoben<br />

werden. Im hinteren Grundstücksbereich soll ein überdachter<br />

Treffpunkt errichtet werden. Angedacht ist ein offenes, gegebenenfalls<br />

nur an einer Seite geschlossenes ortstypisches Gebäude. In diesem<br />

zusammenhang soll auch das Kapellenumfeldes gestalterische Aufgewertet<br />

werden.<br />

Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 70.000 €


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahme:<br />

M1<br />

Bestandsanalyse:<br />

Planung und<br />

Ziele:<br />

Skizze:<br />

Umgestaltung des Feuerwehrgerätehauses<br />

in Holzhausen<br />

Schwarz + Winkenbach, - 64 -<br />

Priorität 1<br />

Da in absehbarer Zeit ein neues Löschgruppenfahrzeug angeschafft<br />

werden soll, und die derzeitige Unterstellmöglichkeit für<br />

kleinere Fahrzeuge konzipiert ist, wird eine Anpassung des bestehenden<br />

Feuerwehrgerätehauses erforderlich. Hierzu ist eine<br />

Anhebung der Dachkonstruktion erforderlich.<br />

Durch Anhebung der Dachkonstruktion, Anpassung der Außenwand<br />

und Einbau einer neuen Tür soll eine neue Unterstellmöglichkeit<br />

für ein größeres Löschgruppenfahrzeug geschaffen werden.<br />

Da sich das Dach des Feuerwehrgerätehauses aktuell in<br />

einem schlechten Zustand darstellt, sollten beide Maßnahmen<br />

miteinander verknüpft werden. Bezüglich der Gestalt sind sowohl<br />

beim Dach aus auch beim Tor die Gestaltungsvorgaben der<br />

Dorferneuerung zu beachten. Ggf. kann im Zusammenhang mit<br />

dem Umbau die Glocke ausgebaut werden und einen neuen<br />

Standort erhalten.<br />

Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 35.000 €


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahme:<br />

M4<br />

Bestandsanalyse:<br />

Planung und<br />

Ziele:<br />

Skizze:<br />

Schaffung kleinerer Wohneinheiten<br />

in Holzhausen<br />

Schwarz + Winkenbach, - 65 -<br />

Priorität 1<br />

In den Gesprächen im Arbeitskreis und auch während des Treffens mit<br />

den Jugendlichen des Ortes wurde die Nachfrage nach günstigen kleinen<br />

Wohneinheiten für Singlehaushalte dargestellt. Hierdurch soll der<br />

Jugend aber auch den älteren Bevölkerungsschichten die Möglichkeit<br />

gegeben werden, im Dorf zu bleiben und nicht aus dem Ort wegziehen<br />

zu müssen. Neben den Räumlichkeiten in der Schule in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

wurden auch die Räume in der Schule in Holzhausen in Erwägung gezogen.<br />

In der Schule in Holzhausen sollen 2 Singlewohnungen eingerichtet<br />

werden. Hierzu sind insbesondere folgende Maßnahmen erforderlich<br />

� Dachgeschoss ausbauen,<br />

� Erneuerung des Aufgangs<br />

� Sanitäre Einrichtungen<br />

Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 30.000 € je Wohneinheit


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahme:<br />

D3<br />

Bestandsanalyse:<br />

Planung und<br />

Ziele:<br />

Skizze:<br />

Gestaltung Dorfplatz <strong>Bahrenborstel</strong><br />

Schwarz + Winkenbach, - 66 -<br />

Priorität 1<br />

Bei der Ortsbegehung mit dem Arbeitskreis wurde insbesondere das Anwesen<br />

„Alte Dorfststraße 3“ als ein möglicher Standort für einen zentralen Platzbereich<br />

in <strong>Bahrenborstel</strong> dargestellt. In der Nachbarschaft zur Schule und nahe bei einem<br />

bereits ausgebauten Treffpunkt nördlich der Schule, stellt dieser Bereich einen<br />

geeigneten Standort im Ortskern dar. Auf dem Anwesen befinden sich ein<br />

Schweinestall, eine Wagenremise, das Wohn-Wirtschaftsgebäude sowie ein angebauter<br />

Stall, die zusammen mit den ortsbildprägenden Bäumen die charakteristische<br />

Struktur zwischen den beiden Straßen „Eichenweg“ und „Alte Dorfstraße“<br />

prägen.<br />

� Erwerb eines Teils des Grundstücks<br />

� Abriss der Scheune und des Schweinestalls<br />

� Aufnahme der bestehenden Pflasterung<br />

� Weitestgehender Erhalt des Baumbestandes<br />

� Neugestaltung eines Platzes mit Sitzgelegenheiten, Stellplätzen,<br />

Beleuchtung und einer, dem Dorfcharakter entsprechenden Pflasterung.<br />

� Erhalt und Ergänzung der ortsbildprägenden Bäume<br />

� Versetzen, sanieren und Teilumnutzung der Wagenremise als Abstellfläche<br />

für den Heimatverein<br />

Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 70.000 €


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahme:<br />

V26<br />

Bestandsanalyse:<br />

Planung und<br />

Ziele:<br />

Skizze:<br />

Kreuzung L349 / Göthener Straße<br />

<strong>Bahrenborstel</strong><br />

Schwarz + Winkenbach, - 67 -<br />

Priorität 1<br />

Der Kreuzungsbereich bei der Gaststätte „Krome“ stellt ein zentraler Knotenpunkt<br />

in <strong>Bahrenborstel</strong> dar. Bei der Ortsbegehung wurden aufgrund der schlechten<br />

Querungsmöglichkeiten und aufgrund des schlechten Zustands der Göthener<br />

Straße funktionale und gestalterische Mängel festgestellt. Zur Sicherung der Querung<br />

im Bereich der Einmündung zur Straße Hauskamp wurden bereits eine Aufpflasterung<br />

hergestellt.<br />

� Neugestaltung des Einmündungsbereiches zur Göthener Straße.<br />

� Verbesserung der Querung der L349.<br />

� Integration der Parkplatzgestaltung des Gasthauses Krome.<br />

� Erhalt des Baumbestandes<br />

Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 38.000 €<br />

Maßnahme:<br />

D5<br />

Bestandsanalyse:<br />

Planung und<br />

Ziele:<br />

Schule <strong>Bahrenborstel</strong>, Dachausbau<br />

Priorität 1<br />

Ein Betreuungsangebot für Kinder im Vorschulalter besteht in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

bisher nicht. Daher wurden im Rahmen der Dorferneuerung<br />

unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten und unterschiedliche Standorte<br />

für eine Kinderbetreuung diskutiert.<br />

Das Betreuungsangebot soll im Dachgeschoss der Schule in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

untergebracht werden. Hierzu wird das Dachgeschoss entsprechend<br />

um- und Ausgebaut. Das Dach der Schule ist erneuerungsbedürftig<br />

und wird im Zuge des Ausbaus erneuert.<br />

Überschlägig ermittelte Kosten: ca. 150.000 €


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

5.2 Private Maßnahmen<br />

Neben den im Anhang 1 vorgeschlagenen privaten Maßnahmen ist zum<br />

Zeitpunkt der Planerstellung bereits eine privaten Maßnahmen von den Bürgern<br />

vorgelegt worden.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 68 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

ANHANG 1 Maßnahmenübersicht<br />

Maßnahmennummer<br />

Schwarz + Winkenbach, - 69 -<br />

Maßnahmenkurzbeschreibung<br />

� Themenbereich: VERKEHR Ausbau und Gestaltung von Straßen, Plätzen und Wegeverbindungen<br />

V 1<br />

V 2<br />

V 3<br />

V 4<br />

V 5<br />

V 7<br />

Straße Wietensholz<br />

� Umgestaltung der Fahrbahn sowie der seitlichen Parkplätze<br />

� Ausgestaltung einer Fußwegeverbindung zwischen Kreuzung Waldesruh<br />

und der Kreuzung Unter den Eichen<br />

� Querungsmöglichkeiten zwischen den Sportplätzen schaffen<br />

� Umgestaltung des Ortseingangs Wietensholz<br />

(Fahrbahnverengung durch Pflasterstreifen)<br />

� Umgestaltung Kreuzungsbereich Waldesruh / Wietensholz<br />

(insbes. Optische Hervorhebung durch Pflasterstreifen bzw. Mittelinsel)<br />

� Schaffung von Parkmöglichkeiten<br />

(südlich des Vereinsheims / auf der Übungswiese)<br />

Straße Holzhausen / Göthen / Göthener Straße<br />

ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />

privat<br />

0 – 300 1-3<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Priorität<br />

176 II<br />

169 II<br />

214 I<br />

267 I<br />

261 I<br />

102 III


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahmennummer<br />

V 8<br />

V 9<br />

V 10<br />

V 11<br />

V 12<br />

V 13<br />

V 14<br />

Schwarz + Winkenbach, - 70 -<br />

Maßnahmenkurzbeschreibung<br />

� Umgestaltung der Fahrbahn durch Fahrbahnverengung und Ausbildung eines<br />

gepflasterten Mischverkehrstreifens<br />

� Gestaltung der Straßeneinmündung in Holzhausen / L349. (Verkehrsberuhigter<br />

Ausbau durch Fahrbahnverengung)<br />

� Betonung der Straßeneinmündung Darlatener Straße in Göthen (Aufpflasterung)<br />

Heerder Straße / K36<br />

� Umgestaltung des Ortseingangs<br />

(Fahrbahnverengung durch Pflasterstreifen)<br />

� Umgestaltung der Kreuzung mit der Landesstraße (L349)<br />

(Verengung der Fahrbahn an der K36 / Schaffung einer Mittelinsel)<br />

� Gestaltung des Grünbereiches nördlich der Kreuzung K36 / L349<br />

� Anlage einer Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer südlich des Kreuzungsbereiches<br />

(Maßnahme wurde mit der Maßnahme V23+ v29 zusammengefasst)<br />

Verkehrsberuhigung in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />

privat<br />

0 – 300 1-3<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Priorität<br />

168 II<br />

172 II<br />

176 II<br />

176 II<br />

168 II<br />

140 III<br />

207 I


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahmennummer<br />

V 15<br />

V 16<br />

V 17<br />

V 18<br />

V 19<br />

V 20<br />

V 21<br />

V 22<br />

V 23<br />

V 24<br />

Schwarz + Winkenbach, - 71 -<br />

Maßnahmenkurzbeschreibung<br />

� Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im Bereich der Alten Dorfstraße / Eichenstraße<br />

(in Verbindung mit einer Kinderbetreuungseinrichtung)<br />

� Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen in der Brinker Straße<br />

� Markierung der westlichen Ortseinfahrt der Brinker Straße durch ein Pflasterband<br />

� Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen in der Alten Dorfstraße<br />

� Gestaltung der Straßeneinmündung Alten Dorfstraße / L349<br />

� Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen in der Eichenstraße<br />

� Markierung der westlichen Ortseinfahrt der Eichenstraße durch ein Pflasterband<br />

Auf dem Kamp<br />

� Umgestaltung der erneuerungsbedürftigen Straße „Auf dem Kamp“<br />

Landesstraße L349 (<strong>Kirchdorf</strong>er Straße / Holzhausener Straße)<br />

� Ausbildung einer Querungshilfe für Fußgänger (Schulweg)<br />

(Maßnahme wurde mit der Maßnahme V14 + V29 zusammengefasst)<br />

� Gestaltung des Ortseingangs in Richtung <strong>Kirchdorf</strong> (optische Einengung)<br />

ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />

privat<br />

0 – 300 1-3<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Priorität<br />

187 II<br />

158 II<br />

119 III<br />

148 III<br />

154 II<br />

152 II<br />

110 III<br />

140 III<br />

219 I<br />

217 I


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahmennummer<br />

V 25<br />

V 26<br />

V 27<br />

V 28<br />

V 29<br />

V 30<br />

V 31<br />

V 32<br />

V 33<br />

Schwarz + Winkenbach, - 72 -<br />

Maßnahmenkurzbeschreibung<br />

� Gestaltung des Ortseingangs in Richtung Holzhausen (optische Einengung)<br />

� Gestaltung des Knotenpunktes <strong>Kirchdorf</strong>er Straße / Göthener Straße<br />

� Gestalterische Einbindung des Parkplatzes „Krome“ in die Kreuzungsgestaltung<br />

Schulwege<br />

� Verbesserung der Beleuchtung<br />

(in Verbindung mit Querungsmöglichkeiten an der L 349 / V29)<br />

� Querungsmöglichkeiten an der L 349<br />

Öffentlicher Personennahverkehr<br />

� Erneuerung der Bushaltestelle Krome<br />

� Erneuerung der Bushaltestelle Holzhausen<br />

� Erneuerung der Bushaltestelle Göthen<br />

� Einrichtung eines Bürgerbusses<br />

Themenbereich: Dorfgemeinschaft / Ausbau und Gestaltung von Plätzen<br />

ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />

privat<br />

0 – 300 1-3<br />

Ö<br />

Ö<br />

P<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Priorität<br />

212 I<br />

172<br />

I<br />

(hochgestuft)<br />

101 III<br />

222 I<br />

205 I<br />

102 III<br />

126 III<br />

98 III<br />

100 III


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahmennummer<br />

D 1<br />

D 2<br />

D 3<br />

D 4<br />

D5<br />

Schwarz + Winkenbach, - 73 -<br />

Maßnahmenkurzbeschreibung<br />

� Gestaltung des Platzbereiches vor dem Schulgebäude in Holzhausen<br />

- Einfassung des Denkmals<br />

- Einfassung des Kühlhauses<br />

- Umgestaltung der Parkplatzsituation<br />

- Umgestaltung der Grünanlagen<br />

- Beleuchtung<br />

� Gestaltung eines Treffpunktes südlich des Schulgebäudes in Holzhausen<br />

- Verbesserung der Wegeverbindung in den hinteren Grundstücksbereich<br />

- Einfassung des Wiesenbereiches durch Gehölzpflanzungen<br />

- Bau eines ortstypischen Treffpunktes (Transloziertes Gebäude)<br />

- Beleuchtung<br />

� Gestaltung eines Platzbereiches vor dem ehemals landwirtschaftlichen Gebäude<br />

„Alte Dorfstraße 3“<br />

- Sitzgelegenheiten<br />

- Stellplätze<br />

- Beleuchtung<br />

- Baumpflanzung<br />

- Wegebeziehung zur Schule<br />

� Erhalt und Umnutzung des ehemaligen Schafstalls in Holzhausen<br />

� Schule <strong>Bahrenborstel</strong>, Dachausbau sowie Aufgang<br />

� Themenbereich: Natur + Landschaft<br />

ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />

privat<br />

0 – 300 1-3<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Priorität<br />

257 I<br />

241 I<br />

201 I<br />

133 III<br />

158 I


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahmennummer<br />

N 1<br />

N 2<br />

N 3<br />

N 4<br />

N 5<br />

N 6<br />

N 7<br />

N 8<br />

N 9<br />

N 10<br />

Schwarz + Winkenbach, - 74 -<br />

Maßnahmenkurzbeschreibung<br />

� Ökologische Gestaltung des Teiches Krikenkuhle<br />

� Ökologische Gestaltung des Teiches am Hauskamp<br />

� Naturnahe Sichtschutzbepflanzung östlich der Göthener Straße<br />

� Erhaltende Maßnahmen und Pflege des Naturdenkmals in Holzhausen (3stämmige<br />

Eiche)<br />

� Entwicklung naturnaher Laubwälder aus nadelholzdominanten Wäldern<br />

� Gestaltung und Funktionsverbesserung des Friedhofes in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

- Gestaltung der Parkplatzflächen, Wege, öffentliche Bepflanzung, Einfriedung<br />

� Gestaltung und Funktionsverbesserung des Friedhofes in Holzhausen<br />

- Gestaltung der Parkplatzflächen, Wege, öffentliche Bepflanzung, Einfriedung<br />

� Gestalterische Aufwertung des Kapellenumfeldes in Holzhausen<br />

� Naturnahe Gestaltung der Ortsränder durch Schaffung von Feldgehölzen<br />

� Erhalt und Schaffung von Feldgehölzen entlang der landwirtschaftlichen<br />

Wege (insbesonder Feldflur westlich von <strong>Bahrenborstel</strong>)<br />

� inkl. Bepflanzung des Osterfeuerplatzes<br />

ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />

privat<br />

0 – 300 1-3<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

P/Ö<br />

Ö<br />

Priorität<br />

143 III<br />

125 III<br />

139 III<br />

139 III<br />

147 III<br />

177 II<br />

181 II<br />

201 I<br />

157 II<br />

117 III


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahmennummer<br />

N 11<br />

N 12<br />

N 13<br />

N 14<br />

N 15<br />

N 16<br />

F 1<br />

F 2<br />

F 3<br />

F4<br />

� Naturnahe Gestaltung der Gewässer<br />

- Wietensholzgraben<br />

- Ravelser Graben<br />

- Linteler Graben<br />

Schwarz + Winkenbach, - 75 -<br />

Maßnahmenkurzbeschreibung<br />

� Windschutzbepflanzung des Rastplatzes an der Göthener Straße<br />

� Gestaltung und Funktionsverbesserung des Kinderspielplatzes „Waldgärten“<br />

� Ergänzung der Renaturierungsmaßnahmen im Bereich der Sandkuhle<br />

� Erhalt, Schutz und Ergänzung des ortsbildprägenden Baumbestandes<br />

� Gestalterische Aufwertung des Platzbereiches am Glockenturm in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

� Themenbereich: Freizeit + Tourismus<br />

� Verbesserung von Fuß- und Radwegeverbindung durchs Hakenmoor /<br />

Renzeler Moor<br />

� Jugendtreff (Unterstellmöglichkeit / Grill- / Sitzmöglichkeiten)<br />

ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />

privat<br />

0 – 300 1-3<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö<br />

Ö / P<br />

� Einbindnung des Boolenweges im Darlatenmoor in des regionale touristische<br />

Angebot (Schilder, Vermarktung) Ö 107<br />

� Erneuerung des Beschilderungssystems / i. V. m Ortseingängen<br />

Ö<br />

Ö 149<br />

Priorität<br />

100 III<br />

191 II<br />

177 II<br />

121 III<br />

181 II<br />

139 III<br />

138 III<br />

174 II<br />

III<br />

III


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahmennummer<br />

F 5<br />

F 6<br />

Schwarz + Winkenbach, - 76 -<br />

Maßnahmenkurzbeschreibung<br />

� Gestaltung Umfeld Sportanlagen <strong>Bahrenborstel</strong><br />

� Gestaltung Vereinsheim (Fenster, Dämmung, Überdachungen)<br />

ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />

privat<br />

0 – 300 1-3<br />

F 7<br />

� Sportfeld Ballfangzaun<br />

Ö/P<br />

II<br />

� Maßnahmen zur Schaffung, Erweiterung und Modernisierung von Gemeinschafts- und Dienstleistungseinrichtungen<br />

M 1<br />

M 2<br />

M 3<br />

M 4<br />

M 5<br />

M 6<br />

� Erweiterung und Ausbau des Feuerwehrgerätehauses in Holzhausen<br />

� Erwerb und Umnutzung des ehemals landwirtschaftlichen Gebäudes<br />

“Alte Dorfstraße 3“ in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

- Kinderbetreuung<br />

- Jugendtreffpunkt<br />

- Sanitäre Einrichtungen<br />

Ö/P<br />

Ö/P<br />

Ö 228<br />

Ö 217<br />

� Bau eines Nahwärmenetzes in <strong>Bahrenborstel</strong> zur Verwertung der Prozesswärme<br />

der Bioenergieanlage für öffentliche Gebäude. Ö 182<br />

� Schaffung von kleineren Wohneinheiten für Singles in Holzhausen<br />

� Schaffung von kleineren Wohneinheiten für Singles in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

� Glockenturm Holzhausen<br />

Ö 242<br />

Ö 237<br />

Ö 131<br />

Priorität<br />

II<br />

II<br />

I<br />

III<br />

(zurück-<br />

gestuft)<br />

I<br />

(hochgestuft)<br />

I<br />

I<br />

III


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Maßnahmennummer<br />

M 7<br />

Allgemeine Maßnahmen<br />

A1<br />

A2<br />

A2<br />

Schwarz + Winkenbach, - 77 -<br />

Maßnahmenkurzbeschreibung<br />

� Erneuerung Feuerwehrgerätehaus in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

� Abbau ökologischer Defizite in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

- Erhalt und Entwicklung traditioneller, naturnahe Gartenformen (Bauerngärten),<br />

- Erhalt- und Neupflanzungen standortheimischer Baum- und Strauchpflanzungen<br />

sowie von Obstbäumen an Straßen und Wegen<br />

- Naturnahe Entwicklung von ungenutzten Flächen<br />

- Entsiegelung von versiegelten Flächen<br />

- Schaffung von Lebensräumen im und am Ort (z. B. offene Dachböden /<br />

Fledermausrevier / Nasswiesen …..)<br />

� Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender Bausubstanz in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

ÖfWichtigfentl.keitsfaktor<br />

privat<br />

0 – 300 1-3<br />

Ö<br />

P/Ö 167<br />

P 197<br />

� Umnutzung ganz oder teilweise leer stehender ortsbildprägender Gebäude /<br />

insbes. P 192<br />

Priorität<br />

III<br />

II<br />

II<br />

II


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

Ausschnitt aus der:<br />

Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung<br />

(ZILE) RdErl. d. ML v. 29. 10. 2007 — 306-60119/3 —<br />

Vollständig ist die Richtlinie unter<br />

„http://www.ml.niedersachsen.de/master/C490552_N8984_L20_D0_I655.html“ zu erhalten<br />

322 Dorferneuerung und -entwicklung<br />

322.1 Vorarbeiten im Rahmen der GAK nach Nummer 2.1.3/2.1.3.2 (Vorarbeiten, Dorferneuerung — GAK)<br />

Dazu gehören insbesondere Ausgaben für<br />

322.1.1 Spezielle Untersuchungen oder Erhebungen, die wegen örtlicher<br />

Besonderheiten des vorgesehenen Verfahrensgebietes notwendig<br />

sind,<br />

322.1.2 Zweckforschungen und Untersuchungen an konkreten Verfahren mit modellhaftem Charakter.<br />

Zuwendungsempfänger:<br />

— <strong>Gemeinde</strong>n und <strong>Gemeinde</strong>verbände,<br />

— Teilnehmergemeinschaften und deren Zusammenschlüsse, Wasser- und Bodenverbände und ähnliche<br />

Rechtspersonen sowie einzelne Beteiligte,<br />

— natürliche Personen und Personengesellschaften sowie juristische Personen des privaten Rechts.<br />

322.2 Maßnahmen der Dorferneuerung und -entwicklung im<br />

Rahmen der GAK nach Nummer 2.1.3.2 (Dorferneuerung — GAK)<br />

Zuwendungsfähig sind Ausgaben für in das Programm aufgenommene Dörfer für<br />

322.2.1.1 die Dorferneuerungsplanung einschließlich<br />

— einer Vorinformationsphase bereits vor Aufnahme des Ortes in das Förderprogramm,<br />

— Bürgerbeteiligungsverfahren und<br />

— notwendiger Ergänzungsplanungen,<br />

soweit die <strong>Gemeinde</strong> eine entsprechend qualifizierte Planerin oder einen entsprechend qualifizierten Planer<br />

außerhalb der öffentlichen Verwaltung mit ihrer Erarbeitung beauftragt. Gesetzlich vorgeschriebene Pläne wer-<br />

den nicht gefördert.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 78 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

322.2.1.2 die gestalterische, städtebauliche und landschaftspflegerische Umsetzungsbegleitung, wenn die Ge-<br />

meinde eine entsprechend qualifizierte Planerin oder einen entsprechend qualifizierten Planer außerhalb der<br />

öffentlichen Verwaltung damit beauftragt (Umsetzungsbeauftragte/Umsetzungsbeauftragter).<br />

Die Umsetzungsbegleitung soll eine den Grundsätzen der Dorferneuerungsplanung entsprechende Durchfüh-<br />

rung von Maßnahmen gewährleisten. Objektplanungen werden im Rahmen der Umsetzungsbegleitung nicht<br />

gefördert.<br />

Maßnahmen zur Dorferneuerung<br />

322.2.2.1 Maßnahmen zur Verbesserung der innerörtlichen Verkehrsverhältnisse, nicht jedoch in Neubau und<br />

Gewerbegebieten,<br />

322.2.2.2 Maßnahmen zur Abwehr von Hochwassergefahren für den Ortsbereich und zur Sanierung innerörtli-<br />

cher Gewässer,<br />

322.2.2.3 kleinere Bau- und Erschließungsmaßnahmen zur Erhaltung und Gestaltung des dörflichen Charakters,<br />

322.2.2.4 Maßnahmen zur Erhaltung und Gestaltung land- und forstwirtschaftlich oder ehemals land- und forst-<br />

wirtschaftlich genutzter Bausubstanz mit ortsbildprägendem Charakter einschließlich der dazugehörigen Hof-,<br />

Garten- und Grünflächen, nach näherer Maßgabe des Dorferneuerungsplans,<br />

322.2.2.5 Maßnahmen, die geeignet sind, land- und forstwirtschaftliche Bausubstanz einschließlich Hofräume<br />

und Nebengebäude an die Erfordernisse zeitgemäßen Wohnens und Arbeitens anzupassen, vor Einwirkungen<br />

von außen zu schützen oder in das Ortsbild oder in die Landschaft einzubinden, soweit sie nicht im Rahmen des<br />

einzelbetrieblichen Agrarinvestitionsförderungsprogramms gefördert werden,<br />

322.2.2.6 der Erwerb von bebauten Grundstücken durch <strong>Gemeinde</strong>n und <strong>Gemeinde</strong>verbände einschließlich in<br />

der Dorferneuerungsplanung besonders begründeter Abbruchmaßnahmen, im Zusammenhang mit Maßnahmen<br />

nach den Abschnitten 322.2.2.1 bis 322.2.2.3 nach Abzug eines Verwertungswertes.<br />

Zuwendungsempfänger:<br />

— <strong>Gemeinde</strong>n und <strong>Gemeinde</strong>verbände,<br />

— Teilnehmergemeinschaften und deren Zusammenschlüsse, Wasser- und Bodenverbände und ähnliche<br />

Rechtspersonen sowie einzelne Beteiligte,<br />

— natürliche Personen und Personengesellschaften sowie juristische Personen des privaten Rechts.<br />

322.3 Maßnahmen zur Bewahrung und Entwicklung der Dörfer als Wohn-, Sozial- und Kulturraum und Stärkung des<br />

innerörtlichen Gemeinschaftslebens sowie zur Erhaltung des Orts- und Landschaftsbildes außerhalb der Fördermög-<br />

lichkeiten der GAK<br />

(Dorfentwicklung und Erhaltung des Orts- und Landschaftsbildes)<br />

Zuwendungsfähig sind Ausgaben für<br />

Schwarz + Winkenbach, - 79 -


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Bahrenborstel</strong> Dorferneuerungsplan<br />

322.3.1 die Verbesserung der Aufenthaltsqualität von Straßen und Plätzen durch Gestaltung, Rückbau, Ver-<br />

kehrsberuhigung, Anlegen von Fußgängerbereichen und Wegeverbindungen, Wiederherstellung von Klinker-<br />

straßen usw., jedoch keine Maßnahmen zur erstmaligen Herstellung von Erschließungsanlagen i. S. von § 127<br />

BauGB,<br />

322.3.2 naturnahen Rückbau sowie Wiederherstellung, Umgestaltung und Sanierung innerörtlicher oder land-<br />

schaftstypischer Gewässer einschließlich der Anlage und Gestaltung der Wasserflächen und deren Randberei-<br />

che unter Berücksichtigung der naturschutzrechtlichen Vorschriften,<br />

322.3.3 die Anlage, Gestaltung, Sanierung, Vernetzung und Sicherung dorf- und landschaftstypischer Anlagen<br />

zum Abbau ökologischer Defizite, z. B. durch Anlage von Obstwiesen, Bauerngärten, Teichen, Mauern, Tro-<br />

ckenstandorten, Hecken und Wegrainen und deren Vernetzung mit der Feldflur sowie die Umwandlung versie-<br />

gelter Flächen in naturnahe unbebaute Bereiche, die Renaturierung von eintönigen Grünanlagen sowie die An-<br />

lage, naturnahe und standortgerechte Gestaltung, Vernetzung und Sicherung sonstiger Grünflächen und Grün-<br />

züge,<br />

322.3.4 die Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender landschaftstypischer ländlicher, nicht nach dem GAKG<br />

förderungsfähiger Bausubstanz, höchstens 25 000 EUR je Maßnahme. Bei Kulturdenkmalen kann der Höchstbe-<br />

trag auf bis zu 100 000 EUR für private Zuwendungsempfänger und auf bis zu 150 000 EUR für öffentlichrechtli-<br />

che Zuwendungsempfänger je Maßnahme heraufgesetzt werden,<br />

322.3.5 die Umnutzung ganz oder teilweise leer stehender orts- oder landschaftsbildprägender Gebäude für<br />

Wohn-, Arbeits-, Fremdenverkehrs-, Freizeit-, öffentliche oder gemeinschaftliche Zwecke und nach Maßgabe<br />

besonderer siedlungsstruktureller oder entwicklungsplanerischer Gründe auch deren Umsetzung, höchstens 75<br />

000 EUR je Maßnahme; in besonders begründeten Ausnahmefällen bei öffentlich- rechtlichen Zuwendungsemp-<br />

fängern höchstens 150 000 EUR,<br />

322.3.6 den Ersatz nichtsanierungsfähiger orts- oder landschaftsbildprägender Bausubstanz durch sich maß-<br />

stäblich in das Umfeld einfügende Neubauten, höchstens 25 000 EUR je Maßnahme,<br />

322.3.7 den Neu-, Aus und Umbau sowie die orts-/landschaftsgerechte Gestaltung ländlicher Dienstleistungsein-<br />

richtungen und Gemeinschaftsanlagen, die geeignet sind, das dörfliche Gemeinwesen, die Kultur, die Kunst oder<br />

die Wirtschaftsstruktur zu stärken, höchstens 75 000 EUR für private Zuwendungsempfänger und höchstens 100<br />

000 EUR für öffentlich-rechtliche Zuwendungsempfänger je Maßnahme,<br />

322.3.8 den Erwerb von bebauten und unbebauten Grundstücken einschließlich besonders begründeter Ab-<br />

bruchmaßnahmen im Zusammenhang mit Maßnahmen nach diesem Abschnitt, nach Abzug eines Verwertungs-<br />

wertes, höchstens 25 000 EUR je Maßnahme. Bei kommunalen Maßnahmen kann der Höchstbetrag in begrün-<br />

deten Ausnahmefällen auf bis zu 50 000 EUR je Maßnahme heraufgesetzt werden.<br />

Zuwendungsempfänger:<br />

— <strong>Gemeinde</strong>n und <strong>Gemeinde</strong>verbände,<br />

— Teilnehmergemeinschaften,<br />

— Real- bzw. Wasser- und Bodenverbände,<br />

— Fremdenverkehrsvereine,<br />

— natürliche und andere juristische Personen.<br />

Schwarz + Winkenbach, - 80 -


Dorferneuerungsplan <strong>Bahrenborstel</strong><br />

Ergänzende Kostenermittlung zur Anhang 1<br />

Nr. Maßnahme<br />

I<br />

Kostenschätz<br />

ung<br />

Prio<br />

rität<br />

� Themenbereich: VERKEHR Ausbau und Gestaltung von Straßen, Plätzen und<br />

V 1<br />

V 2<br />

V 3<br />

V 4<br />

V 5<br />

V 7<br />

V 8<br />

V 9<br />

V 10<br />

V 11<br />

Wegeverbindungen<br />

Straße Wietensholz<br />

� Umgestaltung der Fahrbahn sowie der seitlichen Parkplätze<br />

(300 lfm x 675,- €/lfm) 202.500,-€<br />

� Ausgestaltung einer Fußwegeverbindung zwischen<br />

Kreuzung Waldesruh und der Kreuzung Unter den Eichen<br />

(450 m² x 50,- €/m²) 22.500,-€<br />

� Querungsmöglichkeiten zwischen den Sportplätzen schaffen<br />

(2x 3.500,- €) 7.000,-€<br />

� Umgestaltung des Ortseingangs Wietensholz<br />

(Fahrbahnverengung durch Pflasterstreifen) 5.000,-€<br />

� Umgestaltung Kreuzungsbereich Waldesruh / Wietensholz<br />

(insbes. Optische Hervorhebung durch Pflasterstreifen bzw.<br />

Mittelinsel) (172 m² x 55,- €/m²) 9.500,-€<br />

� Schaffung von Parkmöglichkeiten (südlich des Vereinsheims<br />

/ auf der Übungswiese) (800 m² x 65,- €/m²) 52.000,-€<br />

Straße Holzhausen / Göthen / Göthener Straße<br />

� Umgestaltung der Fahrbahn durch Fahrbahnverengung und<br />

Ausbildung eines gepflasterten Mischverkehrstreifens<br />

(175,- € /lfm x 800 m [Bauabschnitt zwischen Holzhausen und<br />

Göthen]) 140.000,-€<br />

� Gestaltung der Straßeneinmündung in Holzhausen / L349.<br />

(Verkehrsberuhigter Ausbau durch Fahrbahnverengung)<br />

(400 m² x 55,- €/m²) 22.000,-€<br />

� Betonung der Straßeneinmündung Darlatener Straße in<br />

Göthen (Aufpflasterung) (300 m² x 55,- €/m²) 16.500,-€<br />

Heerder Straße / K36<br />

� Umgestaltung des Ortseingangs (Fahrbahnverengung durch<br />

Pflasterstreifen) (pauschal) 5.000,-€<br />

II<br />

II<br />

I<br />

I<br />

I<br />

III<br />

II<br />

II<br />

II<br />

II


Nr. Maßnahme<br />

V 12<br />

V 13<br />

V 14<br />

V 15<br />

V 16<br />

V 17<br />

V 18<br />

V 19<br />

V 20<br />

V 21<br />

V 22<br />

V 23<br />

V 24<br />

V 25<br />

II<br />

Kostenschätz<br />

ung<br />

� Umgestaltung der Kreuzung mit der Landesstraße (L349)<br />

(Verengung der Fahrbahn an der K36 / Schaffung einer<br />

Mittelinsel) (200 m² x 55,- €/m²) 11.000,-€<br />

� Gestaltung des Grünbereiches nördlich der Kreuzung K36 /<br />

L349 (150 m² x 6,- €/m²) 900,-€<br />

� Anlage einer Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer<br />

südlich des Kreuzungsbereiches (Maßnahme wurde mit der<br />

Maßnahme V23+ v29 zusammengefasst) (s. V23)<br />

Verkehrsberuhigung in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

� Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im Bereich der Alten<br />

Dorfstraße / Eichenstraße (in Verbindung mit einer<br />

Kinderbetreuungseinrichtung) (pauschal) 1.700,-€<br />

� Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen in der Brinker<br />

Straße (2 x 1100,- €) 2.200,-€<br />

� Markierung der westlichen Ortseinfahrt der Brinker Straße<br />

durch ein Pflasterband (pauschal) 800,-€<br />

� Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen in der Alten<br />

Dorfstraße (2 x 1100,- €) 2.200,-€<br />

� Gestaltung der Straßeneinmündung Alten Dorfstraße / L349<br />

(120 m² x 55,- €/m²) 6.600,-€<br />

� Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen in der<br />

Eichenstraße (3 x 1100,- €) 3.300,-€<br />

� Markierung der westlichen Ortseinfahrt der Eichenstraße<br />

durch ein Pflasterband (pauschal) 800,-€<br />

Auf dem Kamp<br />

� Umgestaltung der erneuerungsbedürftigen Straße „Auf dem<br />

Kamp“ (1400 m² x 35,- €/m²) 49.000,-€<br />

Landesstraße L349 (<strong>Kirchdorf</strong>er Straße / Holzhausener Straße)<br />

� Ausbildung einer Querungshilfe für Fußgänger (Schulweg)<br />

(Maßnahme wurde mit der Maßnahme V14 + V29<br />

zusammengefasst) (pauschal)<br />

� Gestaltung des Ortseingangs in Richtung <strong>Kirchdorf</strong> (optische<br />

Einengung) (pauschal)<br />

� Gestaltung des Ortseingangs in Richtung Holzhausen<br />

(optische Einengung) (pauschal)<br />

Prio<br />

rität<br />

II<br />

III<br />

I<br />

II<br />

II<br />

III<br />

III<br />

II<br />

II<br />

III<br />

III<br />

20.000,-€ I<br />

7.500,-€ I<br />

7.500,-€ I


Nr. Maßnahme<br />

V 26<br />

V 27<br />

V 28<br />

V 29<br />

V 30<br />

V 31<br />

V 32<br />

V 33<br />

� Gestaltung des Knotenpunktes <strong>Kirchdorf</strong>er Straße /<br />

Göthener Straße<br />

� Gestalterische Einbindung des Parkplatzes „Krome“ in die<br />

III<br />

Kostenschätz<br />

ung<br />

38.000,-€<br />

Kreuzungsgestaltung (privat)<br />

Schulwege<br />

� Verbesserung der Beleuchtung<br />

(in Verbindung mit Querungsmöglichkeiten an der L 349 /<br />

V29)<br />

(4Stk. x 1.500,- €/Stk.) 6.000,-€<br />

� Querungsmöglichkeiten an der L 349<br />

Öffentlicher Personennahverkehr<br />

� Erneuerung der Bushaltestelle Krome<br />

(s. V23)<br />

(Erneuerung Bushäuschen +Bus-Cap 15.000,-€<br />

� Erneuerung der Bushaltestelle Holzhausen<br />

� Erneuerung der Bushaltestelle Göthen<br />

� Einrichtung eines Bürgerbusses<br />

Themenbereich: Dorfgemeinschaft / Ausbau und Gestaltung von Plätzen<br />

D 1<br />

D 2<br />

� Gestaltung des Platzbereiches vor dem Schulgebäude in<br />

Holzhausen<br />

- Einfassung des Denkmals<br />

- Einfassung des Kühlhauses<br />

- Umgestaltung der Parkplatzsituation<br />

- Umgestaltung der Grünanlagen<br />

- Beleuchtung<br />

15.000,-€<br />

15.000,-€<br />

(<strong>Gemeinde</strong>-<br />

übergreifende<br />

Maßnahme)<br />

Prio<br />

rität<br />

I<br />

(hoc<br />

hges<br />

tuft)<br />

III<br />

I<br />

I<br />

III<br />

III<br />

III<br />

III<br />

70.000,-€ I<br />

� Gestaltung eines Treffpunktes südlich des Schulgebäudes in<br />

Holzhausen<br />

- Verbesserung der Wegeverbindung in den hinteren<br />

Grundstücksbereich<br />

- Einfassung des Wiesenbereiches durch Gehölzpflanzungen<br />

- Bau eines ortstypischen Treffpunktes (ggf. transloziertes<br />

Gebäude)<br />

- Beleuchtung 25.000,-€<br />

I


Nr. Maßnahme<br />

D 3<br />

D 4<br />

D5<br />

N 1<br />

N 2<br />

N 3<br />

N 4<br />

N 5<br />

N 6<br />

N 7<br />

N 8<br />

N 9<br />

N 10<br />

� Gestaltung eines Platzbereiches vor dem ehemals<br />

landwirtschaftlichen Gebäude „Alte Dorfstraße 3“<br />

- Sitzgelegenheiten<br />

- Stellplätze<br />

- Beleuchtung<br />

- Baumpflanzung<br />

- Wegebeziehung zur Schule<br />

� Erhalt und Umnutzung des ehemaligen Schafstalls in<br />

IV<br />

Kostenschätz<br />

ung<br />

Prio<br />

rität<br />

70.000,-€ I<br />

Holzhausen (ggf. privat)<br />

� Schule <strong>Bahrenborstel</strong>, Dachausbau sowie Aufgang<br />

� Themenbereich: Natur + Landschaft<br />

� Ökologische Gestaltung des Teiches Krikenkuhle<br />

� Ökologische Gestaltung des Teiches am Hauskamp<br />

� Naturnahe Sichtschutzbepflanzung östlich der Göthener<br />

150.000,-€<br />

30.000,-€<br />

15.000,-€<br />

Straße (400 m x 35,- €/m) 14.000,-€<br />

� Erhaltende Maßnahmen und Pflege des Naturdenkmals in<br />

Holzhausen (3-stämmige Eiche)<br />

� Entwicklung naturnaher Laubwälder aus<br />

nadelholzdominanten Wäldern<br />

(ohne<br />

Kostenansatz)<br />

(ohne<br />

Kostenansatz)<br />

� Gestaltung und Funktionsverbesserung des Friedhofes in<br />

<strong>Bahrenborstel</strong><br />

- Gestaltung der Parkplatzflächen, Wege, öffentliche<br />

Bepflanzung, Einfriedung 20.000,-€<br />

� Gestaltung und Funktionsverbesserung des Friedhofes in<br />

Holzhausen<br />

- Gestaltung der Parkplatzflächen, Wege, öffentliche<br />

Bepflanzung, Einfriedung 20.000,-€<br />

� Gestalterische Aufwertung des Kapellenumfeldes in<br />

Holzhausen 6.000,-€<br />

� Naturnahe Gestaltung der Ortsränder durch Schaffung von<br />

Feldgehölzen<br />

� Erhalt und Schaffung von Feldgehölzen entlang der<br />

landwirtschaftlichen Wege (insbesonder Feldflur westlich<br />

von <strong>Bahrenborstel</strong>)<br />

� inkl. Bepflanzung des Osterfeuerplatzes<br />

(ohne<br />

Kostenansatz)<br />

(1000 m x 35,- €/m) 35.000,-€<br />

III<br />

I<br />

III<br />

III<br />

III<br />

III<br />

III<br />

II<br />

II<br />

I<br />

II<br />

III


Nr. Maßnahme<br />

N 11<br />

N 12<br />

N 13<br />

N 14<br />

N 15<br />

N 16<br />

F 1<br />

F 2<br />

F 3<br />

F4<br />

F 5<br />

F 6<br />

F 7<br />

V<br />

Kostenschätz<br />

ung<br />

� Naturnahe Gestaltung der Gewässer<br />

- Wietensholzgraben<br />

- Ravelser Graben<br />

- Linteler Graben<br />

(950 m x 80,- €/m) 76.000,-€<br />

� Windschutzbepflanzung des Rastplatzes an der Göthener<br />

Straße 1.000,-€<br />

� Gestaltung und Funktionsverbesserung des<br />

Kinderspielplatzes „Waldgärten“ 8.500,-€<br />

� Ergänzung der Renaturierungsmaßnahmen im Bereich der<br />

Sandkuhle<br />

� Erhalt, Schutz und Ergänzung des ortsbildprägenden<br />

Baumbestandes<br />

� Gestalterische Aufwertung des Platzbereiches am<br />

(ohne<br />

Kostenansatz)<br />

(ohne<br />

Kostenansatz)<br />

Glockenturm in <strong>Bahrenborstel</strong> 4.500,-€<br />

� Themenbereich: Freizeit + Tourismus<br />

� Verbesserung von Fuß- und Radwegeverbindung durchs<br />

Hakenmoor /<br />

Renzeler Moor<br />

� Jugendtreff (Unterstellmöglichkeit / Grill- /<br />

(ohne<br />

Kostenansatz)<br />

Sitzmöglichkeiten) 15.000,-€<br />

� Einbindnung des Boolenweges im Darlatenmoor in des<br />

regionale touristische Angebot (Schilder, Vermarktung)<br />

� Erneuerung des Beschilderungssystems / i. V. m<br />

(ohne<br />

Kostenansatz)<br />

Ortseingängen (6 Schilder á 600,-€) 3.600,-€<br />

� Gestaltung Umfeld Sportanlagen <strong>Bahrenborstel</strong><br />

� Gestaltung Vereinsheim (Fenster, Dämmung,<br />

1.500,-€<br />

Überdachungen) 22.000,-€<br />

� Sportfeld Ballfangzaun<br />

(30m lang 4m hoch)<br />

3.000,-€<br />

� Maßnahmen zur Schaffung, Erweiterung und Modernisierung von Gemeinschafts-<br />

M 1<br />

und Dienstleistungseinrichtungen<br />

� Erweiterung und Ausbau des Feuerwehrgerätehauses in<br />

Holzhausen<br />

35.000,-€<br />

Prio<br />

rität<br />

III<br />

II<br />

II<br />

III<br />

II<br />

III<br />

III<br />

II<br />

III<br />

III<br />

II<br />

II<br />

II<br />

I


Nr. Maßnahme<br />

M 2<br />

M 3<br />

M 4<br />

M 5<br />

M 6<br />

M 7<br />

� Erwerb und Umnutzung des ehemals landwirtschaftlichen<br />

Gebäudes<br />

“Alte Dorfstraße 3“ in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

- Kinderbetreuung<br />

- Jugendtreffpunkt<br />

- Sanitäre Einrichtungen<br />

� Bau eines Nahwärmenetzes in <strong>Bahrenborstel</strong> zur<br />

Verwertung der Prozesswärme der Bioenergieanlage für<br />

öffentliche Gebäude.<br />

� Schaffung von kleineren Wohneinheiten für Singles in<br />

Holzhausen (je Wohneinheit)<br />

� Schaffung von kleineren Wohneinheiten für Singles in<br />

<strong>Bahrenborstel</strong><br />

� Glockenturm Holzhausen (pauschal)<br />

VI<br />

Kostenschätz<br />

ung<br />

(ohne<br />

Kostenansatz)<br />

85.000,-€<br />

30.000,-€<br />

(ohne<br />

Kostenansatz)<br />

20.000,-€<br />

� Erneuerung Feuerwehrgerätehaus in <strong>Bahrenborstel</strong> (ohne<br />

Kostenansatz)<br />

Allgemeine Maßnahmen<br />

A1<br />

A2<br />

A2<br />

� Abbau ökologischer Defizite in <strong>Bahrenborstel</strong><br />

- Erhalt und Entwicklung traditioneller, naturnahe<br />

Gartenformen (Bauerngärten),<br />

- Erhalt- und Neupflanzungen standortheimischer Baum-<br />

und Strauchpflanzungen<br />

sowie von Obstbäumen an Straßen und Wegen<br />

- Naturnahe Entwicklung von ungenutzten Flächen<br />

- Entsiegelung von versiegelten Flächen<br />

- Schaffung von Lebensräumen im und am Ort (z. B. offene<br />

Dachböden /<br />

Fledermausrevier / Nasswiesen …..)<br />

� Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender Bausubstanz in<br />

<strong>Bahrenborstel</strong><br />

� Umnutzung ganz oder teilweise leer stehender<br />

ortsbildprägender Gebäude / insbes.<br />

(ohne<br />

Kostenansatz)<br />

(privat)<br />

(privat)<br />

Überschlägige Gesamtkosten 1.444.600 €<br />

Prio<br />

rität<br />

III<br />

(zur<br />

ückgest<br />

uft)<br />

I<br />

(hoc<br />

hges<br />

tuft)<br />

I<br />

I<br />

III<br />

III<br />

II<br />

II<br />

II

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