08.01.2013 Aufrufe

Pro Bambus!

Pro Bambus!

Pro Bambus!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Bambus</strong><br />

19. Jahrgang · ISSN 0942-4679 European Bamboo Society – Sektion Deutschland e.V.<br />

<strong>Bambus</strong><br />

Journal<br />

2<br />

2008<br />

Journal


<strong>Bambus</strong> Journal<br />

ISSN 0942-4679<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

EBS Deutschland e.V.<br />

www.bambus-deutschland.de<br />

Geschäftsstelle:<br />

EBS Deutschland e.V. · Edeltraud Weber<br />

John-Wesley-Straße 4 · 63584 Gründau / Rbn.<br />

Telefon 01 72 / 6 64 42 90 · info@bambus-deutschland.de<br />

Chefredaktion (V.i.S.d.P.):<br />

Ilse Rauch · Rheinstraße 91 · 65462 Ginsheim<br />

Telefon 0 61 44 / 40 19 82 · Telefax 0 61 44 / 40 19 83<br />

i.rauch@bambus-deutschland.de<br />

Anzeigenleitung:<br />

H. J. Demmerle · Pestalozzistraße 40 · 65428 Rüsselsheim<br />

Telefon 0 61 42 / 16 27 14 · hj.demmerle@bambus-deutschland.de<br />

Medienteam:<br />

Ilse Rauch · i.rauch@bambus-deutschland.de<br />

Telefon 0 61 44 / 40 19 82 · Telefax 0 61 44 / 40 19 83<br />

Franz Sommer · webmaster@bambus-deutschland.de<br />

Telefon 0 60 66 / 96 98 93<br />

Hans Pleister · h.pleister@bambus-deutschland.de<br />

Telefon 04 21 / 40 58 17<br />

Carsten Büge · c.buege@bambus-deutschland.de<br />

Telefon 0 43 35 / 2 32<br />

Grafik & Druck:<br />

voice-design | Werbung, Design & Druck<br />

Andreas Bender (Inhaber)<br />

Wilhelmstraße 64 · 63071 Offenbach<br />

Telefon 0 69 / 83 83 46-58 · Telefax 0 69 / 83 83 46-59<br />

info@voice-design.de · www.voice-design.de<br />

Titelfoto:<br />

Silvia Sieber: Austrieb von Phyllostachys iridescens<br />

Die Herausgeberin EBS Deutschland e.V.<br />

...ist eingetragen beim Amtsgericht Wiesbaden.<br />

Die EBS-Deutschland hat sich folgende Ziele gesetzt:<br />

· Förderung der Kultur des <strong>Bambus</strong> in Deutschland<br />

· Austausch und Verbreitung der Erfahrungen und des<br />

Wissens über die Eignung des <strong>Bambus</strong> als Zier- und<br />

Nutzpflanze<br />

· Vermittlung der<br />

- kulturellen Bedeutung des <strong>Bambus</strong> in seinen Heimatländern<br />

- wirtschaftlichen Nutzung des <strong>Bambus</strong> als Baumaterial<br />

und Nahrung<br />

- Rolle des <strong>Bambus</strong> als Motiv und Material in Kunst<br />

und Kunsthandwerk sowie als Musikinstrument<br />

Der Verein pflegt zur Förderung dieser Zwecke Kontakte<br />

und den Austausch mit Personen und Institutionen im<br />

In- und Ausland.<br />

Jahresbeitrag inkl. Bezugspreis des „<strong>Bambus</strong>-Journals“:<br />

Einzelmitglieder 2 35,00<br />

Einzelmitglieder Ausland 2 40,00<br />

Ehepaare 2 50,00<br />

Studenten für 3 Jahre je 2 20,00<br />

Bankverbindung:<br />

Inland: Kreissparkasse Gelnhausen<br />

Bankleitzahl: 507 500 94 · Konto: 27 001 068<br />

Ausland: BIC: HELADEF1GEL<br />

IBAN: DE 74 50 75 00 94 00 27 00 10 68<br />

Vorstand:<br />

· Gerhard Sieber (Präsident)<br />

Tel. 0 61 45 / 3 14 06 · g.sieber@bambus-deutschland.de<br />

· Hans-Joachim Demmerle (Vize-Präsident)<br />

Tel. 0 61 42 / 16 27 14 · hj.demmerle@bambus-deutschland.de<br />

· Edeltraud Weber (Geschäftsführerin)<br />

Tel. 01 72 / 6 64 42 90 · info@bambus-deutschland.de<br />

· llse Rauch (Redaktion & Medienkoordination)<br />

Tel. 0 61 44 / 40 19 82 · i.rauch@bambus-deutschland.de<br />

· Franz Sommer (Webmaster)<br />

Tel. 0 60 66 / 96 98 93 · webmaster@bambus-deutschland.de<br />

· Albrecht Weiss (Wissenschaftliche Angelegenheiten)<br />

Tel. 0 62 57 / 8 16 42<br />

· Thomas Grünewald (Internationale Beziehungen)<br />

Tel. 06 21 / 6 04 26 57 · t.gruenewald@bambus-deutschland.de<br />

Das <strong>Bambus</strong>-Journal<br />

...erscheint viermal im Jahr. Für die Mitglieder der EBS Deutschland<br />

e.V. ist der Bezug der Zeitschrift im Mitgliedsbeitrag<br />

enthalten. Alle Rechte sind vorbehalten; Nachdruck, Vervielfältigung,<br />

Übersetzung und Übernahme in andere Medien<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeberin.<br />

Die Auffassung der Autoren und die Inhalte derer Beiträge<br />

müssen nicht mit der Meinung der EBS übereinstimmen. Die<br />

Redaktion behält sich das Recht vor, Artikel zu ändern oder<br />

zu kürzen.<br />

Editorial ................................................................................................... 3<br />

Gerhard Sieber, Schloßstraße 10, 65439 Flörsheim<br />

Auf ins <strong>Bambus</strong>paradies mit dem Naturforscher Jean Houzeau de Lehaie ... 4<br />

Jaques Chaplain. Aus dem Heft der französischen <strong>Bambus</strong>gesellschaft AEB France<br />

Warum wurden Exoten wie Palmen, Orangen, Bananen,<br />

Zuckerrohr u.a. viel früher als <strong>Bambus</strong> nach Europa eingeführt?<br />

Wann kamen die ersten <strong>Bambus</strong>se wie Phyllostachys nigra nach Frankreich?<br />

Was hat die Erfindung der Dampfer mit Schiffsschrauben damit zu tun?<br />

Lesen Sie dies und mehr im zweiten Teil unserer Reportage ab Seite 4.<br />

Internationales Treffen 2008 der EBS in Frankreich ....................................... 8<br />

Thomas Grünewald, Herderstraße 50, 67065 Ludwigshafen<br />

Unser Beauftragter für Internationale Beziehungen, Thomas Grünewald,<br />

vertrat die EBS-D beim internationalen Treffen der europäischen <strong>Bambus</strong>gesellschaften<br />

in Le Buisson de Cadouin an der Dordogne und berichtet in<br />

dieser Ausgabe über die äußerst interessanten Vorträge, Besichtigungen und<br />

Demonstrationen.<br />

Die neue CD ist da! ........................................................................................... 10<br />

Anruf aus Kapstadt .......................................................................................... 10<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung .......................................................... 11<br />

Sommerfest 2008 in Michelstadt / Odenwald ................................................. 11<br />

Letzter Besuch im Garten von Toni Grieb ....................................................... 12<br />

Fronkreisch – Fronkreisch ................................................................................. 12<br />

Gerhard Sieber, Schloßstraße 10, 65439 Flörsheim<br />

Offene Gärten unserer Mitglieder .................................................................. 12<br />

<strong>Bambus</strong> und Ikebana ........................................................................................ 13<br />

Marianne Pucks, Jägerndorfer Zeile 29, 12205 Berlin<br />

Im modernen, zeitgenössischen Ikebana wird nicht nur mit<br />

Blumen gearbeitet sondern der <strong>Bambus</strong> in verschiedenen<br />

Arten zur Gestaltung eingesetzt.<br />

Marianne Pucks zeigt Ihnen ab Seite 13 einige Beispiele für<br />

die Verwendung.<br />

<strong>Bambus</strong>sichtung – Zweite Fortsetzung ........................................................... 14<br />

Udo Morgenstern, Hauptstraße 63 09249 Taura<br />

Gartenparadies Südengland ............................................................................ 15<br />

Stefan Selfer, Limpericher Straße 87, 53235 Bonn<br />

Im Land des Umgallagala ................................................................................. 20<br />

Wolfgang Riede, Wilhelm Pitt Weg 17, 07749 Jena<br />

Wolfgang Riede berichtet auf den Seiten 20 und 21 über seine Suche<br />

nach Buxus macowani in Südafrika. Dass es dort noch Buchsbäume<br />

gibt, die ihrem Namen gerecht werden, hat Wolfgang Riede mit dem<br />

Maßband nachgewiesen.<br />

Durchforstung meines <strong>Bambus</strong>haines ............................................................ 22<br />

Karl-Martin Schott, Großmatt 3, 79341 Kenzingen-Hecklingen<br />

Frühlingsfest mit <strong>Bambus</strong> in Nauheim ............................................................ 24<br />

Gerhard Steinmann, Bahnhofstraße 24, 64569 Nauheim<br />

Letzte Meldung: Treffen der Regionalgruppen Rhein-Main & Norddeutschland ... 24<br />

Der <strong>Bambus</strong>-Kalender ....................................................................................... 25<br />

Kleinanzeigen ................................................................................................... 25<br />

Die Bücherkiste ................................................................................................. 26<br />

Service (Neue Mitglieder, Mitteilungen der Geschäftsstelle...) ..................... 27<br />

Ehrenmitglieder<br />

Was haben Prafrance, das Mekka der <strong>Bambus</strong>liebhaber,<br />

und das Jubiläum 20 Jahre EBS-D miteinander zu tun?<br />

Erfahren Sie es auf Seite 12!<br />

Gräfin Sonja Bernadotte, Schloß Insel Mainau Werner Vogel, Hebertsfelden<br />

<strong>Pro</strong>f. Dr. Dr. mult. h.c. Walter Liese, Hamburg Christine Recht, Neuried-Altenheim<br />

Palmengarten (Leitung Dr. Jenny), Frankfurt am Main


����� �������� ������ ������<br />

Dass die Mitglieder der <strong>Bambus</strong>gesellschaft<br />

nicht nur am Riesengras interessiert<br />

sind, liebe <strong>Bambus</strong>freunde, hat<br />

die diesjährige Reise nach Cornwall<br />

gezeigt.<br />

„Offen nach alles Seiten“ war das<br />

Motto. Vieles, was an Pflanzen in<br />

Deutschland nicht erhältlich ist, fand<br />

den Weg in den eigenen Garten. Sie<br />

sind jedoch meistens grenzwertig bei<br />

den Wachstumsbedingungen in unse-<br />

ren Breitengraden. Hier zeigte sich einmal<br />

mehr, dass wir Menschen Sammler<br />

sind, je exotischer umso interessanter.<br />

Beim <strong>Bambus</strong> waren es einige Fargesien<br />

bzw.Borindas die den Eigentümer<br />

wechselten. Drepanostachyum hookerianum<br />

aus dem Carwinion <strong>Bambus</strong>garten<br />

war der absolute Renner, der<br />

mitgenommen wurde; bei uns leider<br />

nur als Kübelpflanze geeignet.<br />

Stefan Selfer, der die diesjährige Reise<br />

für alle daheim gebliebenen noch einmal<br />

Revue passieren lässt, gehörte zu<br />

dem kleinen Kreis derer, die ohne Pflanze<br />

nach Hause fuhren. Wahrscheinlich<br />

die vernünftigsten aller Reiseteilnehmer.<br />

Eine Pflanze wird noch vermisst: Polystichum<br />

vestitum, von Thomas Zimmermann<br />

erworben, nur leider beim<br />

Ausladen an die falsche Adresse geraten.<br />

Sie steht jetzt sicherlich schon<br />

ausgepflanzt im fremden Garten. Bitte<br />

setzen Sie sich mit Thomas in Verbindung.<br />

ò ô<br />

Ja, liebe <strong>Bambus</strong>freunde, nach der Reise<br />

ist vor der Reise. Wir sind schon in der<br />

Planung für die Reise 2009. Es geht, wie<br />

Sie auf Seite 12 nachlesen können, in<br />

den Süden Frankreichs. Sollten Sie ein<br />

interessantes Ziel, einen Botanischen<br />

Garten, ein Arboretum, privaten Garten,<br />

eine Baumschule oder sonstiges<br />

kennen, wofür es sich zu halten lohnt,<br />

so melden Sie sich bei mir. Danke.<br />

ò ô<br />

Auf den zweiten Teil des Berichtes<br />

über den Naturforscher Jean Houzeau<br />

de Lehaie, in diesem Journal, dürfen<br />

Sie gespannt sein.<br />

Wir werden erfahren warum Exoten<br />

wie Palmen, Orangen, Bananen, Zuckerrohr<br />

u.a. viel früher als <strong>Bambus</strong><br />

nach Europa eingeführt wurden. Die<br />

ersten <strong>Bambus</strong>se kamen 1840 nach<br />

Frankreich, darunter auch Phyllostachys<br />

nigra. Die Erfindung der Dampfer<br />

mit Schiffsschrauben hat letztendlich<br />

dafür gesorgt dass die <strong>Bambus</strong>se aus<br />

Indien, Japan und China den Weg nach<br />

Europa fanden.<br />

ò ô<br />

Eine Reise der besonderen Art hat Wolfgang<br />

Riede unternommen. Anfang des<br />

Jahres reiste er nach Südafrika auf der<br />

Suche nach Buxus macowani, Synonym<br />

Notobuxus macowani. Buxus, jedem<br />

von uns bekannt als Pflanzengattung<br />

mit über hundert Arten / Sorten, ist<br />

eine heimische Pflanze, die schon im<br />

Mittelalter zur Holzproduktion (Bögen,<br />

Gerätestiele) Verwendung fand. Der<br />

tropische Buxus wird bei der Bundesforschungsanstalt<br />

für Forst- und Holzwirtschaft<br />

auch als Cape Buxwood<br />

geführt. Wolfgang Riede wird zum<br />

diesjährigen Sommerfest bei Holger<br />

Ehrlich einen Vortrag über Buxus als<br />

Begleitpflanze halten.<br />

ò ô<br />

Apropos Sommerfest: Sie kommen doch,<br />

oder? Wir haben Ihrem Wunsch entsprochen<br />

und für die Veranstaltung<br />

wieder zwei Tage vorgesehen. Am 2.<br />

und 3. August sehen wir uns in Michelstadt.<br />

Auf dem <strong>Pro</strong>gramm stehen die<br />

Mitgliederversammlung, die Wahl des<br />

<strong>Bambus</strong> des Jahres 2009, der Fotowettbewerb,<br />

einige Vorträge, natürlich die<br />

Pflanzenbörse und nicht zu vergessen<br />

viel Fachsimpelei.<br />

ò ô<br />

Liebe <strong>Bambus</strong>freunde, ich wünsche<br />

Ihnen einen beständigen Sommer mit<br />

noch dickeren und höheren Halmen als<br />

im letzten Jahr. Erholen Sie sich in der<br />

bevorstehenden Ferien- bzw. Urlaubszeit,<br />

bleiben Sie gesund und auf ein<br />

Wiedersehen! Vielleicht bei Holger<br />

Ehrlich, <strong>Bambus</strong> und mehr...?<br />

Sieber<br />

Präsident der EBS-Deutschland<br />

Jahrgang 1949, verheiratet.<br />

EBS-Mitglied seit 1992, Präsident seit<br />

Januar 2000. Seit 1971 Baumschulmeister.<br />

In leitender Funktion in der<br />

Stadtverwaltung Flörsheim / Main tätig.<br />

editorial Gerhard<br />

3 <strong>Bambus</strong><br />

Journal


<strong>Bambus</strong> Journal 4<br />

� Jacques Chaplain · Übersetzung: Florence Tribon & Thomas Grünewald<br />

Auf ins <strong>Bambus</strong>paradies<br />

mit dem Naturforscher Jean Houzeau de Lehaie<br />

Im Heft 3 / 2007 unseres <strong>Bambus</strong> Journals<br />

brachten wir den ersten Teil der<br />

Geschichte der Einführung in Europa.<br />

Jacques Chaplain porträtiert den <strong>Bambus</strong>-Pionier<br />

Jean Houzeau de Lehaie,<br />

der auf seinem Landgut Hermitage<br />

in Mons / Belgien schon 1883 mit dem<br />

<strong>Bambus</strong>anbau begonnen hat und sich<br />

sehr für die Verbreitung und das Bekanntwerden<br />

des <strong>Bambus</strong> eingesetzt<br />

hat.<br />

Im zweiten Teil geht es um den Beitrag<br />

von Jean Houzeau de Lehaie zum Wissen<br />

über <strong>Bambus</strong>se und zu ihrer Kultivierung.<br />

Die Einführung von <strong>Bambus</strong>sen<br />

in Europa: Mit Volldampf voraus<br />

Bei der Beschäftigung mit der Arbeit<br />

von Jean Houzeau de Lehaie stellt man<br />

mit Überraschung fest, dass die <strong>Bambus</strong>kultur,<br />

insbesondere in Belgien, im<br />

Jahre 1880 lange nicht so einfach wie<br />

heute war.<br />

Die ersten Pflanzen waren gerade erst<br />

eingeführt worden alles war ganz neu.<br />

Wie ist eine solche Verspätung gegenüber<br />

anderen exotischen Pflanzen zu<br />

erklären?<br />

Die im 16. Jahrhundert aufgekommene<br />

Schwärmerei für pflanzliche Exotik in<br />

den königlichen Gärten erlaubte es<br />

den Prinzen, „beim Anblick der Orangenbäume<br />

und Palmen in Entzückung<br />

zu geraten“. Die damaligen Baumschulen<br />

führten schon zahlreiche exotische<br />

Pflanzen ein:<br />

Zitrusbäume, Baumwollpflanzen, Palmen,<br />

Indigopflanzen, Guavenbäume,<br />

Bananen, Zuckerrohr, aber kein <strong>Bambus</strong>.<br />

Es sind nur merkwürdige Bäume<br />

„in Rohrform“, die im Westen eigentlich<br />

nicht von Interesse sind für die<br />

Nutzung in Landwirtschaft und Gartenbau.<br />

Während des 19. Jahrhunderts wurden<br />

diese Gräser von einigen reisenden Botanikern<br />

bemerkt, - wie von dem Deutschen<br />

Dietrich Brandis 28 , der jahrelang<br />

das englische Indien erkundete – aber<br />

lange Zeit fanden sie eher einen Platz<br />

in den Herbarien als in den Gärten!<br />

Die Gärtner verbreiteten die <strong>Bambus</strong>se<br />

nur selten, da die meisten Liebhaber<br />

der damaligen Gärten nach Jean Houzeau<br />

de Lehaie sie für eine „mehrjährige<br />

Pflanze, die aber ihre Wirkung erst<br />

nach langer Zeit erhält“ hielten. Nicht<br />

desto trotz, auch durch die vereinzelte<br />

Weitergabe dieser Pflanzen fanden<br />

sich bereits Liebhaber 29 !<br />

Wie die Verbreitung der Palmen mit<br />

der Erfindung der Zentralheizung zusammenfällt,<br />

so verdanken die <strong>Bambus</strong>se<br />

ihre Verbreitung der Erfindung<br />

der Dampfmaschine.<br />

In der Tat, erst durch die industrielle<br />

Revolution gelangten die ersten <strong>Bambus</strong>se<br />

mit Wurzeln nach Europa. So<br />

erfahren wir von Jean Houzeau de<br />

Lehaie, dass die erste Sorte, die im<br />

Westen Wurzel schlug, Phyllostochys<br />

nigra war.<br />

Unser Naturforscher erklärt die späte<br />

Einführung der <strong>Bambus</strong>se nach Europa<br />

„durch das seltene Fruchten, die kurze<br />

Keimfähigkeit der meisten Samen und<br />

die lange Transportdauer vor der Nutzung<br />

der Dampfschiffe 30 .“<br />

In der Tat, vor der Ausrüstung von<br />

Schiffen mit Dampfmaschinen kann<br />

man sich vorstellen, dass die Botaniker<br />

und Baumschulgärtner niemals auf<br />

die Idee gekommen wären, <strong>Bambus</strong>pflanzen<br />

zu importieren, da das Risiko<br />

der Austrocknung durch die Dauer des<br />

Transports zwischen Fernost und Europa<br />

zu groß war.<br />

Man hätte voluminöse Strohhüllen<br />

gebraucht, um kräftigere Pflanzen<br />

zu transportieren (<strong>Bambus</strong>horste von<br />

500 kg bis zur 1 Tonne) und hätte außerdem<br />

ausreichende Wasserreserven<br />

„Alles am <strong>Bambus</strong> ist merkwürdig und interessant“<br />

(Jean Houzeau de Lehaie)<br />

für die ganze, mehrere Monate lange<br />

Reise vorsehen müssen. Rein technisch<br />

wäre es möglich gewesen, aber<br />

der wirtschaftliche Einsatz gegenüber<br />

anderen Pflanzen wäre sehr gering gewesen.<br />

Die Erfindung von Fulton im Jahre 1802<br />

erlaubt entsprechend ausgerüsteten<br />

Klippern Windmangel vorübergehend<br />

durch Maschinenkraft zu ersetzen.<br />

Die Technologie der Schiffsschraube<br />

und des metallenen Schiffsrumpfes im<br />

Jahre 1870 hat zum Beispiel ermöglicht,<br />

Südchina (Cochinchine) und Marseille<br />

in Rekordzeit zu verbinden.<br />

Zur Zeit der Klipper konnte Jean die<br />

Geschichte der ersten Einführungen<br />

verfolgen.<br />

Arundinaria gracilis (Drepanostachyum<br />

falcatum), <strong>Bambus</strong>a arundinacea,<br />

B. Thouarsi (B.vulgaris), B. aurea (Ph.<br />

aurea) aus Indien und Ph. Mitis (Ph. viridis)<br />

aus China wurden im Jahre 1840<br />

von M. Denis nach Hyère importiert.<br />

Französisches Dampfschiff nach Süd-China verlässt den Hafen von Marseille. Illustration vom 1.11.1862.


<strong>Bambus</strong>-Verladung am Bahnhof von Anduze 1905. Postkarte aus der Sammlung von Gilbert Leffond.<br />

Ph. Nigra wurde 1846 vom Vizeadmiral<br />

Cécile aus China nach Frankreich<br />

(wieder?)eingeführt. Dieser brachte<br />

im selben Jahr auch Ph. Viridi-glaucescens<br />

aus Nord China nach Frankreich.<br />

Die ersten Arundinaria Falconeri (Drepanostachyum<br />

f.) wurden ein Jahr später<br />

aus Nordindien importiert und sehr<br />

schnell von dem berühmten belgischen<br />

Baumschulgärtner Van Houtte auf den<br />

Markt gebracht. Es ist der Botaniker Siebold,<br />

der den „Arundinaria japonica“<br />

(Pseudosasa j.) 1850 einführte. Nach einer<br />

Unterbrechung von etwa 12 Jahren<br />

ermöglichte, dank Herrn Simon, dem<br />

französischen Konsul in China, eine<br />

neue Importwelle die Entdeckung und<br />

die Pflanzung von Arundinaria simonii<br />

(1862), „Arundinaria fortunei (1863),<br />

Ph. flexuosa (1864), Ph. sulfurea (Ph.<br />

bambusoides „Holochrysa“) in Frankreich<br />

und Belgien, und ein Jahr später,<br />

1866, importierte der Admiral du Quilio<br />

aus Nord-Japan Ph. bambusoides, den<br />

er Herrn Auguste Rivière anvertraute,<br />

dem Direktor des Versuchsgarten in<br />

Hamma (Algerien). Diese erste Periode<br />

geht mit dem Import von Ph. violascens<br />

aus China zu Ende.<br />

Zur Zeit der „Dampfer mit Schiffsschrauben“<br />

konnten die <strong>Bambus</strong>liebhaber<br />

viele verschiedene Sorten einführen.<br />

Durch seine Lektüren und seinen<br />

Schriftwechsel wird diese Zeit von Jean<br />

gut festgehalten.<br />

Der florentinische Bankier Fenzi sollte<br />

„<strong>Bambus</strong>a quadrangularis (chimonobambusa<br />

q.) und den Ph. Nidulari<br />

einführen. Noch vor 1877 zählen A.<br />

aureo-striata, B. ragamowskii (A.R.,<br />

B. spinosa (B.arundinacea), Dendro-<br />

calamus latifolius und D. strictus zum<br />

Bestand des Arboretums von Segrez<br />

(Seine-et-Oise). In den 1870-er Jahren<br />

führt der berühmte Züchter von Nymphea<br />

und größte <strong>Bambus</strong>importeur<br />

Europas 31 , Joseph Bory Latour-Marliac,<br />

die Phyllostachys-Arten boryana,<br />

castilloni, marliacea 32 , sowie A. Chino<br />

„Laydekeri“, fastuosa (Semiarundinara<br />

f.) und B. alphonse-karri ein. Im gleichen<br />

Jahrzehnt bringt Dr. Hénon aus<br />

Genf nach einem langen Aufenthalt<br />

in Japan 33 Ph. pubescens (Ph. edulis)<br />

mit, der von Jean Houzeau de Lehaie<br />

vorbildlich im ersten Leitartikel seines<br />

Heftes beschrieben wird (wir werden<br />

später näher darauf eingehen), sowie<br />

Ph. aurea und bambusoides, und B.<br />

nana (B.multiplex).<br />

Der Ph. puberula, der Ph. henonis (Ph.<br />

nigra gr. henonis) genannt wird, wird<br />

Gegenstand einer Meldung seines Importeurs<br />

in der Zeitschrift Bambou<br />

sein: Es sei die einzige Sorte, die sich<br />

in der Schweiz erhalten und verbreitet<br />

habe.<br />

Dr. Ernst Pfitzer, <strong>Pro</strong>fessor für Botanik<br />

an der Universität von Heidelberg, und<br />

auch Freund von Jean Houzeau de Lehaie,<br />

findet im Jahr 1902 in einer aus<br />

Japan eingetroffenen Partie <strong>Bambus</strong>,<br />

die in Hamburg verkauft wurde, einen<br />

Kultivar von Ph. bambusoides mit vielfarbigen,<br />

Blättern und kräftig gelben<br />

Stoppeln. Er bekommt den Namen<br />

Ph. bambusoides „Castilloni“. Damals<br />

wusste Jean nicht, dass diese Mutation<br />

schon zweimal zuvor nach Europa eingeführt<br />

worden war.<br />

Im Gründungsjahr seiner Fachzeitschrift<br />

lässt Jean Houzeau aus Japan einen panaschierten<br />

Kultivar von A. japonica,<br />

Sasa borealis, einen Kultivar von Ph.<br />

puberula mit gestreiften Halmen und<br />

eine Sorte des Ph. puberula mit engen<br />

stehenden Halmen und braunen Punkten,<br />

in Japan Han-chiku 34 genannt (es<br />

handelt sich wahrscheinlich um den<br />

Ph. henonis cv „Hanchiku“) kommen.<br />

Für unseren Naturforscher hat die Entwicklung<br />

der Verkehrswege und die<br />

Geschwindigkeitserhöhung der Transportmittel<br />

nicht nur die Anzahl der<br />

Taxa* erhöht und ihre Einführung erleichtert,<br />

sondern es konnten auch widerstandsfähigere<br />

Pflanzen eingeführt<br />

werden, da es ab jetzt leichter war,<br />

<strong>Bambus</strong>se einzuführen, die an lange<br />

und harte Winter und an kurze Sommer<br />

mit kalten Nächten und warmen<br />

Tagen gewöhnt waren.<br />

Vorher konnte man lediglich Pflanzen<br />

in der Nähe von Seehäfen sammeln,<br />

die ein mildes Klima genossen. Seiner<br />

Meinung nach eröffneten sich für die<br />

<strong>Bambus</strong>liebhaber nun neue Perspektiven:<br />

so standen ihnen neue Pflanzen<br />

aus China, der Mandschurei, Korea<br />

und Japan zur Verfügung, die widerstandsfähiger<br />

waren und besser geeignet<br />

für Standorte im Binnenland von<br />

Westeuropa 35 .<br />

* als Taxon (das; Plural: Taxa) bezeichnet man in<br />

der Biologie eine als systematische Einheit erkannte<br />

Gruppe von Lebewesen. Meist drückt<br />

sich diese Systematik auch durch einen eigenen<br />

Namen für diese Gruppe aus. Die wissenschaftliche<br />

Benennung von Taxa ist Aufgabe der<br />

Taxonomie, die sich wiederum auf die Ergebnisse<br />

der biologischen Systematik stützt. Unterschiedliche<br />

systematische Vorstellungen führen<br />

zu unterschiedlichen taxonomischen Ansätzen<br />

und damit zu alternativen Ergebnissen bei der<br />

wissenschaftlichen Benennung von Taxa. Aus<br />

traditionellen Gründen erhalten diese bis heute<br />

an die lateinische oder griechische Sprache an-<br />

5 <strong>Bambus</strong><br />

Journal


gelehnte Namen. Der Name Taxon selbst leitet<br />

sich aus dem Griechischen ������� (tattein)<br />

für „ordnen“ ab.<br />

Reise, Reise...<br />

Anfang 1905 erhielt Jean 82 <strong>Bambus</strong>se<br />

aus Japan. Die Reise dauerte nur 52<br />

Tage und war erfolgreich dank einer besonders<br />

sorgfältigen Verpackung (jede<br />

Pflanze wurde mit gut befeuchtetem<br />

„Sphagnum“ eingewickelt und mit Bändern<br />

aus Reisstroh zusammengebunden,<br />

der Wurzelballen mit Reisstroh<br />

eingepackt und in Kisten gelagert…): 75<br />

Setzlinge haben so überlebt und konnten<br />

in der Ermitage wachsen.<br />

Im April des gleichen Jahres transportierte<br />

J. Houzeau de Lehaie auf dem<br />

Landweg bei regnerischem Wetter<br />

eine Ladung von 8 Tonnen aus Prafrance.<br />

Die Reise dauerte nur eine Woche<br />

für die Strecke von 1100 km. Einige<br />

<strong>Bambus</strong>se maßen mehr als fünfzehn<br />

Meter und das Ergebnis war viel besser<br />

als im Vorjahr. Mit dem Zug hatte man<br />

25 Tage gebraucht und Jean bedauerte,<br />

dass die Eisenbahngesellschaften<br />

nicht die gleiche Fürsorge wie für die<br />

Tauben gezeigt hätten „…und einige<br />

<strong>Bambus</strong>se kamen aufgrund der Trockenheit<br />

total verdurstet an…“<br />

„Die offizielle Zeitung für<br />

<strong>Bambus</strong>liebhaber“<br />

Mit seinem eigenen Geld und höchstwahrscheinlich<br />

auch mit dem Einverständnis<br />

und der Unterstützung seines<br />

Vaters publizierte unser Botaniker die<br />

erste Ausgabe der Zeitschrift einem<br />

echten „Vade Mecum und Vermittler<br />

für <strong>Bambus</strong>freunde“.<br />

Die Pflanze, die Gegenstand von so<br />

viel Faszination, Recherchen und Kultivierungs-Experimenten<br />

war, gab ihr<br />

natürlich ihren Namen: „Le BAMBOU“<br />

– son étude, sa culture, son emploi“<br />

(Der <strong>Bambus</strong> - Studium, Kultur und<br />

Nutzung). Sie erscheint am 15. Januar<br />

1906. Vor mehr als hundert Jahren!<br />

Zweifellos ist es seine große Begeisterung,<br />

die Jean zur Herausgabe einer<br />

neuen, unabhängigen Zeitschrift bewegt,<br />

zusätzlich zu den bestehenden<br />

Gartenzeitungen. Er war der Meinung,<br />

dass eine spezielle Rubrik in den bestehenden<br />

Publikationen den <strong>Bambus</strong><br />

nicht genügend würdigen könnte und<br />

die Wissenschaftler und <strong>Bambus</strong>liebhaber<br />

in ganz Europa und der ganzen<br />

Welt nicht erreicht werden könnten.<br />

Das Universalismus und die Großzügigkeit<br />

des Unternehmens sind vom gleichen<br />

Idealismus genährt wie die seines<br />

Onkels Charles, dem Astronomen und<br />

Befreier der Schwarzen in Amerika. Es<br />

war geplant, in der Zeitschrift die Artikel<br />

in Latein, Englisch, Deutsch, Italienisch<br />

und Esperanto36 zu veröffentlichen.<br />

In dieser polyglotten Einführung<br />

<strong>Bambus</strong> Journal 6<br />

Besuch seines Freundes, Landsmannes und großen <strong>Bambus</strong>liebhabers A. Drion aus La Marlagne, Nähe<br />

Gand. Aufgenommen von Jean am 10. Mai 1905. Man kann sich vorstellen, welche Freude die beiden<br />

angesichts der drei dicken Halme von Phyllostachys edulis – aus Prafrance geliefert und gepflanzt – empfanden.<br />

erklärt der Chefredakteur genau, dass<br />

jede Ausgabe einen technischen und einen<br />

praktischen Teil beinhalten wird.<br />

Zum einen soll die Veröffentlichung<br />

dem Austausch unter Botanikern dienen,<br />

deren Interesse sich auf die Ergänzung<br />

der Klassifizierung der <strong>Bambus</strong>se,<br />

die Bibliographie und die Kurzfassung<br />

bereits erschienener Berichte in Fachzeitschriften<br />

richtet. Zum anderen<br />

richtet sie sich besonders an Liebhaber<br />

und Gartenbau-Fachleute: Jean hat<br />

den großen Wunsch, seine Kenntnisse<br />

weiter zu geben, die er seit 1883 durch<br />

Beobachtungen der Entwicklung von<br />

etwa 60 Arten und Sorten von <strong>Bambus</strong>sen<br />

gesammelt hat.<br />

Unser Autor hat ein Diskussionsforum<br />

und eine Tauschbörse im Sinn. Lange<br />

bevor „das www“ erfunden wurde und<br />

darin eine Fülle von Foren, Wikis und<br />

Blogs erblühen, stellte sich Jean schon<br />

die Entwicklung von Gemeinschaften<br />

zum Austausch von Wissen und Experimenten<br />

in Sachen Düngung vor und<br />

malte sich die Kontaktaufnahme der<br />

Abonnenten, untereinander und mit<br />

dem Netzwerk der Korrespondenten<br />

der Zeitschrift, aus.<br />

Etwa 50 Freunde des <strong>Bambus</strong>ses aus 12<br />

verschiedenen Nationalitäten haben<br />

„beherzt, kostenlos und direkt“ an<br />

Jeans Werk mitgearbeitet. Etwas von<br />

seiner „Vaterschaft“ lebt wahrscheinlich<br />

noch in den <strong>Bambus</strong>vereinen in<br />

aller Welt weiter!<br />

Das Abenteuer der „Offiziellen Zeitung<br />

der <strong>Bambus</strong>liebhaber“ - der Ausdruck<br />

stammt von seinem Freund Louis<br />

de Vilmorin - wird genau zweieinhalb<br />

Jahre dauern. Insgesamt waren es 275<br />

Seiten im Format 14,5 x 24,5 cm. Zehn<br />

Beiträge in sechs Ausgaben. Mit der<br />

letzten, erschienen am 30 Juni 1908,<br />

beschenkt er die Leser mit ganz besonderen<br />

Inhalten. Diese Ausgabe gibt<br />

einen komplett handgeschriebenen<br />

Bericht wieder, begleitet von 20 Bildern,<br />

der 1907 auch an die Internationale<br />

Konferenz für Pflanzenakklimatisierung<br />

(Conférence internationale<br />

d’Acclimation des Plantes, New York)<br />

geschickt wurde. Das Manuskript und<br />

die Fotos sind im Besitz der Smithsonian-Stiftung.<br />

Die acht Kapitel über „die<br />

Einführung, die Akklimatisierung und<br />

den Anbau von <strong>Bambus</strong>sen im Westen<br />

der alten Welt, insbesondere in Belgien“<br />

fasst alle Experimente, Beobachtungen<br />

und Studien von Jean Houzeau<br />

de Lehaie zusammen. 37<br />

Die Fachzeitschrift<br />

stößt an ihre Grenzen<br />

Bei näherer Betrachtung der Erscheinungsdaten<br />

fallen die Schwachstellen<br />

des Unternehmens von Jean Houzeau<br />

auf. Insgesamt hat er in zweieinhalb<br />

Jahren sechs Hefte produziert, wovon<br />

die ersten drei Exemplare innerhalb<br />

von nur drei Monaten erschienen sind!<br />

Das Jahresabonnement beträgt sechs


Belgische Francs für die „Union postale“:<br />

Das erste Jahr haben die Abonnenten<br />

vier Hefte mit sechs Beiträgen<br />

erhalten; das zweite und das dritte<br />

Heft erschienen mit nur jeweils zwei<br />

Beiträgen. Die entstandenen Schwierigkeiten<br />

haben wahrscheinlich mehrere<br />

Ursachen: Da ist der auf Fachleute<br />

oder Liebhaber von <strong>Bambus</strong>sen sehr<br />

eingeschränkte Leserkreis in Europa<br />

– zur Zeit der „Belle Epoque“ sind das<br />

nur sehr wenige! Es gibt natürlich noch<br />

die Geschäftspartner von Jean Houzeau,<br />

die Gartenbaugesellschaften, die<br />

Inhaber von <strong>Bambus</strong>parks und -Gärten.<br />

Etwa 500 Exemplare der Fachzeitschrift<br />

werden wohl gedruckt, da 400 Exemplare<br />

der 6. Nummer an Abonnenten<br />

aus 15 verschiedenen Nationalitäten<br />

verteilt wurden. Die Werbung zur Finanzierung<br />

eines Teiles der Zeitschrift<br />

ist in Wahrheit unbedeutend. Es gibt<br />

nur wenige Werbekunden (der Gartenbaubetrieb<br />

in Prafance, vier oder fünf<br />

französische und englische Gartenbauvereine<br />

sowie ein Buchhändler); für 25<br />

Francs pro Seite für eine Jahresanzeige<br />

sind die Werbeeinnahmen sehr gering<br />

(gerade einmal 1% der Einnahmen von<br />

Abonnenten). In der Tat hatte unser<br />

Botaniker keinen Sinn für’s Geschäft!<br />

Im Juni 1907 kassiert er nicht einmal die<br />

Beträge der Abonnements und empfindet<br />

den Gedanken an Zahlungsaufforderungen<br />

an die Abonnenten wie<br />

„ein Messer in der Wunde“! Ein Jahr<br />

zuvor hat er sich beklagt, dass einige<br />

Abonnenten ihre Abonnements nicht<br />

bezahlten.<br />

Und schließlich war er von A bis Z<br />

allein verantwortlich für die Veröffentlichung<br />

der Zeitschrift. Er hat<br />

keinen Korrekturleser (außer für die<br />

Endkorrektur, die wahrscheinlich sein<br />

Vater Auguste erledigt hat). Er hat<br />

zwar einen „Angestellten aus seinem<br />

Werk“, den er aber kündigen musste,<br />

da dieser „eine geschickte Sabotage“<br />

angefangen hatte – so erklärt er die<br />

Verspätung der Veröffentlichungen.<br />

Außerdem stellt sich die Frage, ob Jean<br />

Houzeau seinen Leserkreis berücksichtigt<br />

hat: er hat ein Zehntel seiner Seiten<br />

verwendet, um über die Gärtner,<br />

die Obergärtner und die Gartenschule<br />

der Region „Montois“ zu schimpfen. Er<br />

hat mehrere Artikel darauf verwendet<br />

– und insbesondere der Letzte ist gravierend,<br />

(er ist auf der wichtigsten Seite<br />

der Zeitschrift) – in seinen Texten den<br />

belgischen Staat scharf anzugreifen<br />

(der nichts getan hat, um das wunderschöne<br />

Herbarium des Herrn Brandis in<br />

Belgien zu erhalten), und kritisiert eine<br />

neue, vom Landwirtschaftministerium<br />

gegründete Gartengesellschaft, sowie<br />

die Beamten!<br />

Fußnoten<br />

28 J. Houzeau de Lehaie bewundert diesen Botaniker<br />

und Reisenden sehr, vgl. Le Bambou, Bulletin<br />

périodique Nr. 5-6, 15. Dezember 1906, S.<br />

164-165.<br />

29 Le Bambou, Bulletin périodique, Nr. 7-8, 30.<br />

Juni 1907, S. 223.<br />

30 Le Bambou, Bulletin périodique, Nr. 9-10, 30.<br />

Juni 1908, S. 229.<br />

31 FREEMAN-MITFORD, A. B., The Bamboo garden,<br />

Macmillan ed. London, 1096, S. VIII (preface).<br />

32 DAVEAU, M. et DEMOLY, J.-P., Joseph Bory LA-<br />

TOUR-MARLIAC, Bambou, Nr. 48, Juli 2006, S.<br />

21.<br />

33 Dr. Henon, „guter Botaniker und fähiger Gärtner“<br />

ist wie sein Vater einer der zehn Abgeordneten<br />

der liberalen Opposition in Paris unter<br />

der Herrschaft Napoleons III.<br />

Er taucht für vier Jahre unter, nachdem er im<br />

Lyon der Kommunarden praktiziert hatte, und<br />

arbeitet in Japan als Arzt bei einer Minengesellschaft.<br />

Die letzte Ausgabe des Bulletins: Eine wahre Blütenlese.<br />

Als er seine Rückkehr nach Europa vorbereitet<br />

und seine Pflanzen verpackt, machen ihn<br />

seine Schüler, die „edlen Satzumas“, aufmerksam:<br />

„Mein Herr, Sie haben noch nicht<br />

unseren Bergbambus, es ist vielleicht die einzige<br />

gut winterharte Art“. Das ist die Art, die<br />

später den Namen „Henonis“ tragen soll. Dr.<br />

FOREL, Le Bambou, Bulletin périodique, Nr. 3-<br />

4, 3 April 1906, SS. 102-104.<br />

34 SATOW, E., The cultivation of bamboos in Japan,<br />

The Asiatic Society of Japan, 1899, S. 61<br />

et sq. (Beschreibung von madara-dake oder<br />

han-chiku).<br />

35 Le Bambou, Bulletin périodique, Nr. 9-10, 30.<br />

Juni 1908, S. 232.<br />

36 Ingesamt wurde aber nur Jeans Vorwort ins<br />

Englische und ins Deutsche übersetzt. Alle übrigen<br />

Artikel erscheinen in Französisch.<br />

37 WOODS, Tom, Les pionniers du bambou, Europäische<br />

<strong>Bambus</strong>gesellschaft, S. 13 und Newsletter<br />

Belgian Bamboo Society – Jaargang 2 – Nr.<br />

7, S. 18.<br />

7 <strong>Bambus</strong><br />

Journal


Die EBS-D informiert<br />

Fotos: Thomas Grünewald<br />

<strong>Bambus</strong> Journal 8<br />

� Thomas Grünewald<br />

Internationales Treffen 2008 der EBS in Frankreich<br />

Der <strong>Bambus</strong>garten Jardin de Planbuisson<br />

von Michel Bonfils war diesmal der<br />

Veranstaltungsort. Neben den AEB-<br />

Mitgliedern aus Frankreich waren Mitglieder<br />

aus den Sektionen von Belgien,<br />

Italien und der Schweiz gekommen,<br />

aus USA war Suzanne Lucas dabei. Von<br />

EBS-D war ich allerdings der einzige<br />

Teilnehmer.<br />

Dabei hätte die Veranstaltung eine<br />

stärkere Teilnahme verdient, denn die<br />

Veranstalter hatten ein interessantes<br />

<strong>Pro</strong>gramm zusammengestellt. Am ersten<br />

Tag war der Vormittag mit Vorträgen<br />

ausgefüllt, dafür hatten wir uns<br />

Michel Bonfils führt sachkundig durch den Jardin de Planbuisson.<br />

im örtlichen Kino versammelt. Nachdem<br />

die Vetreter der EBS-Sektionen<br />

über ihre Aktivitäten berichtet hatten,<br />

stellte Lorenzo Bar seine Arbeiten<br />

vor: Landschaftsbauprojekte und der<br />

Einsatz von <strong>Bambus</strong> als Baustoff für<br />

Skulpturen, Pergolen und im Messebau.<br />

Suzanne Lucas ging kurz auf die<br />

drei in den USA heimischen <strong>Bambus</strong>arten<br />

ein und stellte ihre Garten- und<br />

Landschaftsbauprojekte vor, mit vielen<br />

Fotos der fertigen Umsetzungen.<br />

Zwei Architektinnen präsentierten<br />

die Abschlussarbeiten ihres Studiums<br />

an der Universität Turin: Sara Martin<br />

befasste sich mit der Wohnbausituation<br />

im Nordosten Indiens, ihre Arbeit<br />

machte Vorschläge zu verbesserter<br />

Architektur, bei der wie bisher <strong>Bambus</strong><br />

das wesentliche Baumaterial ist.<br />

Wesentlich war dabei die Praktikabilität<br />

der Umsetzung – die Bewohner<br />

bauen ihre Häuser weiterhin selbst und<br />

auch die Kosten müssen den Möglichkeiten<br />

im ländlichen Indien angepasst<br />

bleiben. Die Diplomarbeit zeigte Möglichkeiten<br />

einer verbesserten Raumaufteilung,<br />

aber auch Verbesserungen<br />

bei der Belüftung und einer längeren<br />

Haltbarkeit der Bauten.<br />

Eine ganz aus <strong>Bambus</strong> gefertigte Rattenfalle aus Thailand zieht Interesse auf sich.


Flavia Ussia befasste sich in ihrer Arbeit<br />

mit technischen Aspekten des Baustoffs<br />

<strong>Bambus</strong>: Sie untersuchte verschiedene<br />

Techniken der Verbindung von <strong>Bambus</strong>halmen<br />

und entwickelte so Baukörper,<br />

die sich modular zu einem größeren<br />

Bauwerk zusammenfügen lassen.<br />

Der Experte für die Identifikation von<br />

<strong>Bambus</strong>arten, Jean Pierre Démoly,<br />

berichtete mit vielen Fotos über die<br />

<strong>Bambus</strong>flora Chiles, d.h. die dort vorkommenden<br />

Chusqueen.<br />

Gleich zwei Beiträge kamen von Michel<br />

Davo. Er berichtete mit sehr guten<br />

Fotos über die <strong>Bambus</strong>se in der Küstenregion<br />

südlich von Sao Paulo in Brasilien.<br />

Sein zweiter Beitrag führte uns<br />

nach Thailand, zu den <strong>Bambus</strong>sen im<br />

Park von Khao Sok.<br />

Michel Abadie hatte sich ein ungewöhnliches<br />

Thema gewählt: <strong>Bambus</strong><br />

als Material der Flugpioniere. Von den<br />

ersten Hängegleitern über den Motorflug,<br />

von Luftschiffen bis zum Drachenbau<br />

spannte sich der Bogen dieses faszinierenden<br />

Blickwinkels auf unsere<br />

Lieblingsgräser.<br />

Bei strahlendem Sonnenschein zeigte<br />

sich am Nachmittag der <strong>Bambus</strong>garten<br />

Jardin de Planbuisson. Nach einer Einführung<br />

vom Gartenbauexperten De<br />

Reze, dem Inhaber von Rezo-Plant, und<br />

Erläuterungen zur Entwicklung des<br />

Gartens von Michel Bonfils konnten<br />

wir stundenlang auf den mit Walnussschalen<br />

ausgelegten Wegen staunend<br />

von Hain zu Hain gehen. Die aus anderen<br />

südfranzösischen <strong>Bambus</strong>gärten<br />

bekannten riesengroßen Halme mit<br />

entsprechend gut ausgeprägter Färbung<br />

und Zeichnung sind auch hier<br />

sehr gut in Szene gesetzt und machen<br />

diesen Garten für mich zu einem der<br />

besten in Frankreich.<br />

Fargesienfreunde werden im warmen<br />

Klima der Dordogne nicht auf ihre<br />

Kosten kommen, ein Beet im Schatten<br />

eines 8 Meter hohen Phyllostachys-<br />

violascens-Hains zeigt immerhin ein<br />

knappes Dutzend Pflanzen dieser Gattung.<br />

Aber alle großen Phyllostachysarten,<br />

einige Chusqueen und andere<br />

große Arten, sind als prächtige Exemplare<br />

vorhanden.<br />

Ein Musiker zeigte zum EBS-Treffen<br />

Perkussionsinstrumente aus <strong>Bambus</strong><br />

und lud zum Mitspielen ein. Es gab<br />

außerdem eine Ausstellung mit Kunsthandwerk<br />

aus <strong>Bambus</strong>. Gilbert Leffond<br />

erklärte, wie man <strong>Bambus</strong>libellen<br />

baut.<br />

Letzter <strong>Pro</strong>grammpunkt des ersten<br />

Tages war eine Pflanzen-Versteigerung.<br />

Die gespendeten Pflanzen waren<br />

dem Anlass angemessen, meist gut<br />

ausgesuchte Seltenheiten. Für einige<br />

Exemplare wusste selbst Herr Démoly<br />

nur vorläufige Namen. Wegen der Seltenheit<br />

vieler angebotenen Pflanzen,<br />

Oben: Eindrucksvolle junge Halme von Phyllostachys pubescens werden abgelichtet.<br />

Unten: Phyllostachys pubescens ‚Bicolor‘.<br />

Die EBS-D informiert<br />

9 <strong>Bambus</strong><br />

Journal


Die EBS-D informiert<br />

<strong>Bambus</strong><br />

Journal<br />

Mitspieler des Workshops zu Musikinstrumenten aus <strong>Bambus</strong>.<br />

sicher aber auch, weil der Erlös an die<br />

AEB ging, kamen sehr hohe Gebote zustande.<br />

Es gehört zwar nicht zum Thema <strong>Bambus</strong>,<br />

aber ein sehr wesentlicher Teil des<br />

<strong>Pro</strong>gramms muss erwähnt werden: das<br />

Essen. Das Périgord ist berühmt z.B. für<br />

Geflügel und Trüffel, und unsere Gastgeber<br />

hatten eine sehr gute Wahl getroffen<br />

unter den regionalen Köstlichkeiten<br />

aus Küche und Keller. Schon die<br />

Vorabendveranstaltung, zu der bereits<br />

ca. 45 Teilnehmer angereist waren, begann<br />

mit einem tollen Menü. Durch<br />

die nächsten beiden Tage ging das auf<br />

hohem Niveau immer so weiter, und<br />

nie ohne einen passenden Wein.<br />

Am zweiten Tag sahen wir uns vormittags<br />

in einem privaten Garten im Nachbarort<br />

einen Phyllostachys-Solitär von<br />

18m Höhe an, danach ging es „in die<br />

Wildnis“, zu einem Ph. viridiglaucescens-Hain,<br />

der schon viele Jahre wild<br />

am Ufer der Dordogne wächst. Das<br />

letzte Ziel des Treffens war die Firma<br />

Rezo-Plant, einem mit der belgischen<br />

Firma Oprins verbundenen <strong>Pro</strong>duktionsbetrieb<br />

für riesige Stückzahlen<br />

<strong>Bambus</strong>libelle.<br />

10<br />

von <strong>Bambus</strong>pflanzen. Hier werden im<br />

Unterschied zum belgischen Standort<br />

z.B. Fargesien als größere Pflanzen<br />

produziert, daneben ca. 100 weitere<br />

<strong>Bambus</strong>arten, in Topfgrößen zwischen<br />

5 und 150 Liter.<br />

Das interessante <strong>Pro</strong>gramm, der sehr<br />

sehenswerten Schaugarten, der Besuch<br />

bei Rezo-Plant und die gute Organisation<br />

der ganzen Veranstaltung - das<br />

allein bringt mich schon zu dem Fazit,<br />

dass sich der Weg an die Dordogne sehr<br />

gelohnt hat. Genauso wichtig finde ich<br />

aber, dass ich viele der <strong>Bambus</strong>freunde<br />

von den anderen Sektionen dabei wiedersehen<br />

konnte, die ich bei unserem<br />

Treffen in Frankfurt vor zwei Jahren<br />

und bei anderen Besuchen kennengelernt<br />

hatte. Diese Gespräche, die man<br />

mit keinem Veranstaltungsprogramm<br />

im Voraus planen kann, sind mindestens<br />

ebenso wichtig wie das eigentliche<br />

<strong>Pro</strong>gramm.<br />

Deshalb steht für mich auch jetzt schon<br />

fest: beim nächsten internationalen<br />

Treffen der EBS, in 2010 in der Schweiz,<br />

werde ich auf jeden Fall wieder dabei<br />

sein.<br />

� Redaktion<br />

Die neue CD ist da!<br />

Nach unserer ersten CD, auf der die<br />

<strong>Bambus</strong>-Briefe und <strong>Bambus</strong>-Journale<br />

der Jahre 2000 bis 2005 gespeichert<br />

sind, ist brandneu die zweite CD mit<br />

den Jahrgängen 2006 und 2007 erschienen.<br />

Die CD kann bestellt werden bei:<br />

Redaktion <strong>Bambus</strong> Journal<br />

Ilse Rauch<br />

Rheinstraße 91<br />

65462 Ginsheim<br />

i.rauch@bambus-deutschland.de<br />

Mitglieder zahlen einen vergünstigten<br />

Preis von 15,00 Euro inkl. Versandkosten<br />

(bitte bei Bestellung Mitgliedsnummer<br />

und Bankverbindung für den<br />

Einzug angeben).<br />

Auch Nichtmitglieder können unsere<br />

beiden CD’s erwerben, dann allerdings<br />

zum Preis von Euro 19,95 pro Stück<br />

incl. Versand.<br />

Wir wünschen viel Spaß beim stöbern!<br />

� Redaktion<br />

Anruf aus Kapstadt<br />

Mitglieder der EBS-D wohnen nicht nur<br />

in Europa. Bei Frau Weber in der Geschäftsstelle<br />

ging ein Anruf aus Afrika<br />

ein. Frau C. hatte in Ihrem Garten eine<br />

Tasche mit Büchern gefunden. Darunter<br />

war der Mitgliedsausweis der EBS<br />

mit der Anschrift unseres Mitgliedes<br />

B., der Anfang des Jahres mit seiner<br />

Familie nach Südafrika ausgewandert<br />

ist und jetzt ca. 500 km von Kapstadt<br />

entfernt in Knysna wohnt. Die Familie<br />

weilte für ein paar Tage in Kapstadt,<br />

dabei wurde in das Auto eingebrochen<br />

und 2 Koffer und 2 Taschen gestohlen.<br />

Auf dem Umweg über Deutschland<br />

konnte ein Kontakt hergestellt werden<br />

zwischen Herrn B. und Frau C und die<br />

Abholung der Tasche organisiert werden.<br />

Wie gut, dass es den EBS Mitgliedsausweis<br />

gibt!


� Vorstand<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

Liebe Freunde,<br />

und wieder ist fast ein Jahr seit unseres<br />

Sommerfestes in Steinau bei Manfred<br />

Schäfer vergangen.<br />

Das Nächste steht an und damit natürlich<br />

auch die alljährliche Mitgliederversammlung.<br />

Der Vorstand der EBS-D möchte Ihnen,<br />

liebe Mitglieder, wieder Rechenschaft<br />

über das zurückliegende Jahr abgeben<br />

und bittet Sie um Ihre Unterstützung<br />

bei der Kursbestimmung für das bevorstehende<br />

Jahr.<br />

Der Vorstand lädt ein<br />

zur Jahreshauptversammlung<br />

Termin: Samstag, 2. August 2008 um<br />

14:00 Uhr<br />

Ort: <strong>Bambus</strong> und mehr...<br />

Holger Ehrlich<br />

Relystraße 19<br />

64720 Michelstadt / Odenwald<br />

Als Tagesordnung schlagen wir vor:<br />

1. Eröffnung und Begrüßung<br />

2. Genehmigung des <strong>Pro</strong>tokolls der<br />

letzten Mitgliederversammlung<br />

3. Tätigkeitsberichte durch den Vorstand<br />

4. Bericht der Rechnungsprüfer<br />

5. Entlastung des Vorstandes<br />

6. Anträge<br />

7. Verschiedenes<br />

Anträge zur Mitgliederversammlung<br />

müssen nach § 4 Absatz 1 der Satzung<br />

zwei Wochen vor dem Tag der Mitgliederversammlung,<br />

also bis spätestens<br />

zum 18. Juli 2008 bei der Geschäftsstelle<br />

schriftlich eingereicht sein.<br />

Durch Ihre Teilnahme bekunden Sie Ihr<br />

Interesse an unserem gemeinsamen<br />

Hobby und stärken gleichzeitig die Arbeit<br />

des Vorstandes.<br />

� Vorstand<br />

Sommerfest 2008 in Michelstadt / Odenwald<br />

Das diesjährige Sommerfest findet wieder<br />

an zwei Tagen statt und zwar am<br />

2. und 3. August im Betrieb von Holger<br />

Ehrlich in Michelstadt / Odenwald in der<br />

Relystraße 19. Beginn ist um 10 Uhr.<br />

Samstag, 02. August 2008<br />

Am Samstag stehen neben der um<br />

14 Uhr stattfindenden Mitgliederversammlung<br />

mehrere Vorträge auf dem<br />

<strong>Pro</strong>gramm:<br />

· Dipl. Ing. Susanne Körner, die zusammen<br />

mit Dipl. Ing. Tilman Schäberle<br />

das erste <strong>Bambus</strong>haus in Deutschland<br />

plante und entwickelte, wird über das<br />

Bauen mit <strong>Bambus</strong> referieren.<br />

· Unser Mitglied Wolfgang Riede wird<br />

uns viel Wissenswertes über die Verwendung<br />

von Buxus in Verbindung<br />

mit <strong>Bambus</strong> berichten.<br />

· Thomas Eidmann – wir besichtigten<br />

im letzten Jahr seine Staudengärtnerei<br />

– wird uns viele schöne Partner zu<br />

<strong>Bambus</strong> näher bringen.<br />

Bei einem Bonsai-Workshop mit Umberto<br />

DePace werden wir an der Pflanze<br />

selbst lernen, wie und warum ein Bonsai<br />

entsteht. Es dürfen gerne Rohlinge<br />

zur weiteren Bearbeitung mitgebracht<br />

werden. Der Workshop wird an beiden<br />

Tagen angeboten.<br />

Erleben Sie Chayu in do – Bewegung mit<br />

Herz und Verstand (und mit Stöcken),<br />

dargeboten von Trainern des Chayu in<br />

do dojang Odenwald.<br />

An mehreren Ständen mit lauter schönen<br />

Dingen rund um den Garten wird<br />

der eine oder andere etwas hübsches für<br />

den eigenen Garten zu Hause finden.<br />

Am Samstag abend überraschen uns<br />

wilde Trommler und Feuerjongleure<br />

mit einer atemberaubenden Show.<br />

Mehr wird nicht verraten…<br />

Sonntag, 03. August 2008<br />

Für den Sonntag ist die<br />

· Wahl des <strong>Bambus</strong> des Jahres angesetzt<br />

und<br />

· die Ermittlung der Sieger unseres Fotowettbewerbes.<br />

Für beide „Wettbewerbe“ kann bereits<br />

ab dem 9. Juni bis zum 21. Juli im Mitgliederbereich<br />

unserer Homepage abgestimmt<br />

werden. Selbstverständlich<br />

aber auch noch beim Sommerfest.<br />

Als <strong>Pro</strong>grammpunkte neben dem Sommerfest<br />

kann eine Stadtführung durch<br />

die Altstadt von Michelstadt und eine<br />

Schlossführung im nahe gelegenen<br />

Erbach angeboten werden. Beides ist<br />

mit zusätzlichen Kosten (Eintritt) verbunden.<br />

Für das leibliche Wohl ist an beiden<br />

Tagen bestens gesorgt. Kurt Keil, ein<br />

Karte: google.de<br />

Urgestein der Odenwälder Festzeltwirte,<br />

wird uns an diesem Wochenende<br />

versorgen. In eigener Regie wollen<br />

wir ein Kuchenbuffet anbieten, um das<br />

gemütliche Beisammensein mit Kaffee<br />

und Kuchen zu versüßen. Über Kuchenspenden<br />

freuen wir uns.<br />

Selbstverständlich wird es auch eine<br />

„Tausch- und Verkaufsecke“ für unsere<br />

Mitglieder geben.<br />

Sie erreichen Michelstadt über die Ausfahrt<br />

Darmstadt der A5, Richtung Dieburg<br />

über die B26 und dann abbiegen<br />

auf die B45 nach Michelstadt / Erbach.<br />

Aus südlicher Richtung die Fahrt über<br />

Heidelberg und ebenfalls die B45.<br />

Übernachtungsmöglichkeiten finden<br />

Sie auf www.odenwald-tourismus.de.<br />

Bitte lassen Sie uns im Vorfeld wissen,<br />

mit wie vielen Personen Sie voraussichtlich<br />

am Sommerfest teilnehmen<br />

werden, um uns die Planung zu erleichtern.<br />

Bitte senden Sie eine Postkarte<br />

oder E-Mail an die Redaktion –<br />

Anschrift und E-Mail-Adresse finden<br />

Sie im Impressum auf Seite 2.<br />

Die ganze Familie Ehrlich freut sich, Sie<br />

beim Sommerfest begrüßen zu dürfen<br />

und wünscht eine gute Anreise.<br />

Die EBS-D informiert<br />

11 <strong>Bambus</strong><br />

Journal


Die EBS-D informiert<br />

Foto: Eric Fandel<br />

<strong>Bambus</strong> Journal 12<br />

� Redaktion<br />

Letzter Besuch im Garten von Toni Grieb<br />

„23. August 2008: Die EBS-Schweiz<br />

organisiert einen letzten Besuch im<br />

Garten des Anfang des Jahres verstorbenen<br />

Toni Grieb. Sein Garten<br />

wird aufgelöst, die <strong>Bambus</strong>se versetzt,<br />

das Haus verkauft und das Gelände<br />

aufgeteilt werden. Es wird die letzte<br />

Möglichkeit sein, Toni Grieb in Ehren<br />

zu gedenken, bevor sein Garten zerstört<br />

wird. Der Garten von Toni Grieb<br />

ist in Montet-Cudrefin / Schweiz zwischen<br />

dem Lac de Neuchâtel und<br />

� Gerhard Sieber<br />

Fronkreisch – Fronkreisch<br />

Zwanzig Jahre EBS-Deutschland, genau<br />

dieses Jubiläum feiern wir im nächsten<br />

Jahr. Der Vorstand macht sich schon<br />

seit geraumer Zeit Gedanken, was man<br />

an einem solchen runden Geburtstag<br />

den Mitgliedern anbieten kann. Ein<br />

großes Sommerfest ist mit tatkräftiger<br />

Unterstützung durch die Gruppe West<br />

in Planung.<br />

Eine <strong>Bambus</strong>-Reise zum EBS-Jubiläum<br />

wäre sicher nicht schlecht!<br />

Die erste <strong>Bambus</strong>-Reise der EBS-D war<br />

1990. Sie führte uns ins Zentrum des<br />

europäischen <strong>Bambus</strong>, in die Bambouseraie<br />

in Anduze. 1994 folgte die zweite<br />

Reise mit dem gleichen Ziel. Was<br />

liegt also näher, als im Jubiläumsjahr<br />

als Ziel festzulegen: Wir fahren nach<br />

Frankreich.<br />

Auf unserer letzten Mitgliederversammlung<br />

in Steinau an der Straße,<br />

hatte ich es schon angekündigt. Also<br />

gesagt getan, wir werden 2009, Ende<br />

April Anfang Mai nach Frankreich fahren.<br />

Zur Zeit bin ich in der Vorplanung,<br />

und trage interessante Reiseziele zusammen.<br />

Wir werden den einen oder<br />

dem Murtensee (gegenüber der Stadt<br />

Neuchâtel).“ Quelle: Mitteilungsblatt<br />

der EBS Frankreich.<br />

Auch Mitglieder der EBS-D werden<br />

Toni Grieb gedenken wollen. Am Besuch<br />

des Gartens von Toni Grieb interessierte<br />

Personen werden gebeten,<br />

sich in der Geschäftsstelle bei Frau Weber<br />

registrieren zu lassen, um weitere<br />

Informationen zu erhalten. Außerdem<br />

informieren wir auf www.bambusdeutschland.de<br />

anderen Botanischen Garten besichtigen,<br />

Arboreten und Baumschulen<br />

sollen ebenfalls auf der Liste stehen.<br />

Auch die Kultur soll nicht zu kurz kommen,<br />

Stadtführungen, Pferdegestüt<br />

und gutes Essen und Trinken runden<br />

das <strong>Pro</strong>gramm ab. Feste Zusagen einer<br />

Führung gibt es schon jetzt für den Botanischen<br />

Garten Straßburg und für die<br />

Bambouseraie-Prafrance in Anduze.<br />

Die Reisedauer mit dem Bistrobus ist<br />

wieder mit sieben Tagen vorgesehen.<br />

Da es ja eine Jubiläumsreise wird, gehe<br />

ich von größerem Interesse bei den<br />

Mitgliedern aus als sonst, d.h. wir müssen<br />

möglicherweise mit zwei Bussen<br />

und ca. 100 Reiseteilnehmer rechnen.<br />

Sie werden sich sicher fragen, wieso<br />

schon jetzt diese Information, dies hat<br />

doch noch Zeit. Ich benötige für die Organisation<br />

von Ihnen eine unverbindliche<br />

Zusage für die Teilnahme, um die<br />

Gewissheit zu haben, ob wirklich so<br />

viele Mitglieder an der Reise teilnehmen<br />

möchten. Zwei Busse benötigen<br />

zwei Reiseleiter, mehr Personal vor Ort<br />

für die Führungen und die Hotelfrage<br />

muss geklärt werden. Bitte melden Sie<br />

sich unverbindlich<br />

bis Ende Juli bei mir<br />

(Postkarte), wenn<br />

von Ihrer Seite Interesse<br />

besteht. Den<br />

genauen Reiseverlauf,<br />

Termin, Kosten<br />

und Anmeldeformular<br />

werden Sie dann<br />

im <strong>Bambus</strong>-Journal<br />

3 / 2008 vorliegen<br />

haben.<br />

Ich freue mich auf<br />

unser Jubiläumsjahr<br />

2009.<br />

� Redaktion<br />

Offene Gärten<br />

unserer Mitglieder<br />

Ein Besuch in Nachbars Garten,<br />

Erfahrungen austauschen, Anregungen<br />

mitnehmen, die gemeinsamen<br />

Interessen pflegen: Die EBS-<br />

Mitglieder öffnen ihre Gärten und<br />

freuen sich auf Besucher. Unter der<br />

Rubrik „Offene Gärten unserer Mitglieder“<br />

nennen wir Namen und<br />

Wohnort der Gartenbesitzer und<br />

Ihre Telefonnummer, unter der ein<br />

Kontakt hergestellt und ein Besuch<br />

abgesprochen werden kann. Jeder<br />

Garten hat seine Besonderheit und<br />

nicht nur <strong>Bambus</strong> wird zu erwarten<br />

sein.<br />

Gerne ergänzen wir diese Liste auch<br />

um Ihren Garten. Bitte schicken Sie<br />

eine Nachricht an die Redaktion<br />

(Adresse im Impressum) und geben<br />

Sie die Telefonnummer und „die Besonderheit“<br />

Ihres Gartens an. Bitte<br />

vermerken Sie auch ausdrücklich, ob<br />

Ihre Angaben zusätzlich im Mitgliederbereich<br />

unserer Homepage veröffentlicht<br />

werden dürfen.<br />

Lob und Anerkennung der <strong>Bambus</strong>freunde<br />

werden Ihnen sicher sein<br />

und können die Freude am eigenen<br />

Garten nur noch steigern.<br />

· Frank Kraik, Erkelenz, Tel. 0 24 31 /<br />

7 12 66 (Junger Garten aus 2002,<br />

Schwimmteich)<br />

· Renate Adrian, Biebergemünd-<br />

Roßbach, Tel. 0 60 50 / 24 44<br />

· Klaus Usinger, Gelnhausen, Tel.<br />

0 60 51 / 1 73 48<br />

· Karl-Heinrich Zahn, Saxdorf, Tel.<br />

03 53 41 / 21 52 („Garten-Kunstwerk“)<br />

· Rudolf und Ilse Rauch, Ginsheim,<br />

Tel. 0 61 44 / 40 19 82 (Viele selbst<br />

gezogene Bonsai)<br />

· Umberto und Liesel DePace, Weiterstadt,<br />

Tel. 0 61 50 / 32 71 (Sehr<br />

viele Bonsai)<br />

· Franz und Sonja Sommer, Bad König,<br />

Tel. 0 60 66 / 96 98 93 (Junger<br />

Garten, Winterblüher, 80 Sorten<br />

<strong>Bambus</strong>)<br />

· Roland Graeff, Zeischa, Tel. 03 53 41 /<br />

1 23 60 (Waldgarten, <strong>Bambus</strong>,<br />

Rhododendren, Farne; Baumschulverkauf)


� Marianne Pucks<br />

<strong>Bambus</strong> und Ikebana<br />

Für die Kultur und Kunstgeschichte<br />

Japans ist <strong>Bambus</strong> von großer Bedeutung.<br />

<strong>Bambus</strong> steht für Elastizität, Ausdauer<br />

und Hartnäckigkeit. Er biegt sich im<br />

Wind, aber er bricht nicht. Die Blätter<br />

werden vom Winde bewegt, aber<br />

sie fallen nicht. In Japan nennt man<br />

diese Mentalität noch heute <strong>Bambus</strong><br />

Mentalität: Kompromisse schließen,<br />

nachgeben und schließlich doch ungebrochen<br />

aus allen Anfechtungen des<br />

Lebens hervorgehen. Der <strong>Bambus</strong> lässt<br />

seine Blätter hängen, weil sein Inneres,<br />

sein Herz leer ist. Ein leeres Herz<br />

bedeutet Bescheidenheit. <strong>Bambus</strong> ist<br />

immergrün, sein Aussehen verändert<br />

sich nicht. Darum gilt er auch als Symbol<br />

des Alters.<br />

<strong>Bambus</strong> – Kiefer – Pflaume, die drei<br />

Freunde des Winters. Das Neue Jahr<br />

wird in Japan mit einem Ikebana Arrangement<br />

aus diesen drei Materialien<br />

begrüßt.<br />

Im Ikebana stellt der <strong>Bambus</strong> sowohl<br />

im klassischen als auch im modernen<br />

Ikebana eine feste Größe dar. Als Gefäß<br />

und als Pflanze hat der <strong>Bambus</strong> in<br />

der Entwicklung des Ikebana einen<br />

festen Platz. In Japan gibt es weit über<br />

1000 verschiedene Ikebana Schulen<br />

mit unterschiedlichen Schwerpunkten.<br />

Die klassischen Ikebana Schulen (z.B.<br />

Ikenobo, Saga, Misho und Adachi) stellen<br />

das klassische Ikebana in den Vordergrund<br />

ihres Unterrichts, während<br />

in Ohara Schule das Naturhafte besonders<br />

betont wird. Moderne Schulen ,<br />

wie die Ichiyo Schule, die Stuttgarter<br />

Schule und die Sogetsu Schule<br />

gehen neue Wege. Sie lehren<br />

neben den naturhaften<br />

Stilen auch abstrakte<br />

Formen im Ikebana.<br />

In Aus-<br />

nahmefällen<br />

darf<br />

auch ohne<br />

Blumen gearbeitet werden. Für die<br />

klassischen Ikebana Schulen gibt es<br />

unterschiedliche Formen von Ikebana-<br />

Gefäßen aus <strong>Bambus</strong>:<br />

· Einfache <strong>Bambus</strong>vase<br />

· Doppelte <strong>Bambus</strong>vase<br />

· Doppelvase mit zwei Ausschnitten<br />

· <strong>Bambus</strong>boot<br />

· <strong>Bambus</strong>körbe geflochten<br />

Die modernen Ikebana Schulen gehen<br />

auch in der <strong>Bambus</strong>verarbeitung<br />

neue Wege. Besonders die<br />

Sogetsu Schule mit ihrem<br />

verstorbenen Iemoto<br />

Hiroshi Teshigahara<br />

fand weltweite Aufmerksamkeit<br />

durch<br />

ihre kreativen <strong>Bambus</strong>installationen<br />

und <strong>Bambus</strong>gärten<br />

in jeder Größe. Hiroshi<br />

Teshigahara hauchte<br />

seinen Kunstwerken Leben ein durch<br />

die Verbindung mit Musik und Tanz.<br />

Seine für mich eindrucksvollsten <strong>Bambus</strong>arbeiten<br />

waren seine Bühnenbilder<br />

in den Opernhäusern von Genf und<br />

Lyon für Puccinis „Turandot“. Das gesamte<br />

Bühnenbild war aus <strong>Bambus</strong>rohren<br />

gestaltet, die zum Teil gesplittet<br />

und zu Bögen verarbeitet waren.<br />

So dient der <strong>Bambus</strong> im zeitgenössischen<br />

Ikebana als Material für<br />

Gefäße – Objekte und Skulpturen. Mit<br />

einem <strong>Pro</strong>pangasbrenner kann man<br />

helle <strong>Bambus</strong>rohre durch Anbrennen<br />

interessant verändern<br />

Zeichnungen: „Das Ikebana-Buch“ von Ayako Graefe, Ulmer-Verlag 1982<br />

13 <strong>Bambus</strong> Journal


Fotos: Susanne Schwarz · Udo Morgenstern<br />

<strong>Bambus</strong><br />

Journal<br />

für neue überraschende Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Das Brennen im Kamin<br />

ist eine weitere Möglichkeit. Die Veränderung<br />

ist hierbei noch intensiver.<br />

Direkt nach dem Brand sollte dabei<br />

der <strong>Bambus</strong> im Wasser abgeschreckt<br />

werden<br />

Sehr wichtig für die <strong>Bambus</strong>verarbeitung<br />

ist das richtige Werkzeug. Dazu<br />

gehören eine spezielle <strong>Bambus</strong>säge<br />

sowie Hammer und verschiedene Beitel.<br />

Schließen möchte ich mit einem Zitat<br />

des verstorbenen Iemoto Hiroshi Teshigahara:<br />

„Mit <strong>Bambus</strong> lassen sich Traumräume<br />

entwerfen, eine Natur in der Natur.“<br />

� Udo Morgenstern<br />

<strong>Bambus</strong>sichtung – Zweite Fortsetzung<br />

Die ersten <strong>Bambus</strong>pflanzen wurden<br />

vor fast 5 Jahren gepflanzt und mittlerweile<br />

kann man erste Unterschiede<br />

erkennen. Wie in vorherigen Berichten<br />

schon angesprochen waren die<br />

Pflanzgrößen recht unterschiedlich<br />

und die letzten ‚Neuzugänge‘ – betreffend<br />

Vergleich zu laborvermehrten<br />

Pflanzen – wurden im Frühsommer<br />

2006 gepflanzt. Hier also ein kurzer<br />

Sachstand:<br />

Der letzte Winter – also 2006 / 2007 –<br />

war ja nicht unbedingt geeignet, um<br />

die wirkliche Frosthärte zu prüfen,<br />

der Winter 2007 / 2008 lässt sich bis<br />

dato (Februar 2008) ähnlich an. So<br />

beschränkt sich die Bonitur in dieser<br />

Hinsicht hauptsächlich auf das teilweise<br />

unterschiedliche Blattrollverhalten<br />

der Fargesien im Winter. Gelitten (im<br />

Winter 2006 / 2007) haben natürlich die<br />

(im Juni 2006) frisch gepflanzten Phyllostachys<br />

unter den – trotz Elbtalklima –<br />

kalten Winterwinden.<br />

Im Sommer 2007 dann wuchsen die<br />

Phyllostachys munter los und loteten<br />

schon mal die ihnen gesetzten Grenzen<br />

aus. Bei den Fargesien begann nun<br />

auch die 3. Pflanze einer Versuchssorte<br />

zu blühen, so dass diese Sorte wohl aus<br />

der Sichtung herausfallen wird. Die<br />

Restlichen zeigen sich schon gut entwickelt.<br />

Die pflanzgrössen-bedingten<br />

Unterschiede werden so langsam ausgeglichen<br />

und man kann erste Differenzierungen<br />

in Wüchsigkeit und Habitus<br />

feststellen. Deutlich unterscheiden lassen<br />

sich die kleineren Wuchstypen von<br />

den größeren, sowie die eher straff<br />

14<br />

Blattschäden an Phyllostachys.<br />

aufrechten von den überhängenden.<br />

Innerhalb dieser Gruppen sind die Unterschiede<br />

bis jetzt sehr fein. Markante<br />

Sorten sind nur wenige zu erkennen.<br />

Ein Merkmal dafür ist unter anderem,<br />

auch das Blattrollen im Sommer, wobei<br />

teilweise deutliche Unterschiede<br />

erkennbar waren.<br />

Fargesien im Vergleich.<br />

Man kann also weiterhin gespannt<br />

und neugierig sein, ich werde zu gegebener<br />

Zeit wieder berichten.<br />

Mein Dank gilt an dieser Stelle wiederum<br />

Herrn Buner von der Sächsischen<br />

Landesanstalt für Landwirtschaft, Fachbereich<br />

Gartenbau und Landespflege,<br />

für die freundliche Unterstützung.


� Stefan Selfer<br />

Gartenparadies Südengland<br />

Am Samstag, 12. April 2008 startete<br />

die EBS ihre Reise nach Cornwall und<br />

zu anderen Sehenswürdigkeiten Südenglands.<br />

Das Wetter verhieß nicht<br />

zu Gutes, doch die Fahrt war sehr<br />

entspannt und es ergaben sich im Bus<br />

zwanglose Gespräche, so dass die Zeit<br />

bis nach Calais, dem Fährhafen in Frankreich,<br />

rasch verging. Zur guten Atmosphäre<br />

trug nicht zuletzt auch ein<br />

Gläschen Sekt bei, das der Vorstand<br />

spendierte, sowie leckere Muffins von<br />

Sonja Sommer und gut gefüllte Schokoladen-Ostereier<br />

von Manfred Weber.<br />

In Dover, nach einer ruhigen Überfahrt,<br />

warf der Himmel sogar kurz mit<br />

Graupeln nach uns, worauf natürlich<br />

jeder dachte: Na ja, es ist halt England,<br />

da weiß man, worauf man sich einlässt,<br />

es kann ja nur besser werden.<br />

Und es wurde besser – viel besser.<br />

Nach einer ruhigen verkehrsarmen<br />

Etappe erreichten wir unser erstes<br />

Hotel in Ashford, Grafschaft Kent.Das<br />

Hotel war äußerlich eher unauffällig,<br />

dafür entschädigte es innen durch<br />

Farbkombinationen in lila, pink, blau<br />

und rot, die man, gelinde gesagt als<br />

auffällig bezeichnen würde. Auch die<br />

von mir gewählte Bezeichnung „abgedreht“<br />

trifft wohl den Kern der Sache.<br />

Das Abendessen war soweit in Ordnung,<br />

nur am Geschmack war einiges<br />

auszusetzen, worauf natürlich wieder<br />

jeder dachte: Na ja, es ist halt England,<br />

da weiß man, worauf man sich einlässt,<br />

es kann ja nur besser werden.<br />

Und es wurde besser – viel besser.<br />

Am nächsten Morgen begrüßte uns<br />

unserer Reiseleiterin Barbara, eine seit<br />

24 Jahren in England lebenden Bremerin.<br />

Sie hat ein umfangreiches Wissen<br />

über viele historische Sachverhalte und<br />

kennt sich natürlich in allen Dingen des<br />

täglichen Lebens bestens aus. Auf der<br />

Fahrt nach Sissinghurst erzählt sie uns<br />

die Geschichte dieses Gartens, der zu<br />

den berühmtesten der Welt zählt, und<br />

das vollkommen zu Recht. Er ist eben<br />

ein Wunderwerk an Sensitivität für das<br />

Schöne und das Machbare, als welches<br />

er von seiner Gestalterin Vita Sackville-West<br />

und ihrem Ehemann hier<br />

geschaffen wurde. Wir erlebten die so<br />

genannten Gartenzimmer (kleinräumige<br />

Situationen, die von Hecken und/<br />

oder Mauern umschlossen werden)<br />

zur Zeit der frühen Zwiebelblumen in<br />

wunderschönen Farbkombinationen.<br />

Ebenso blühten gerade frühe Clematis,<br />

blaue Ceanothus und weiße, orange<br />

und rosa Chaenomeles (Zierquitte), die<br />

letzten beiden sind eigentlich Strauchformen,<br />

wurden aber als Spalier an<br />

Sissinghurst Garden.<br />

den Wänden gezogen. Der Blick vom<br />

hohen Wohn- und Aussichtsturm von<br />

Sissinghurst Castle auf die Gesamtanlage<br />

lässt einem den Atem stocken vor so<br />

viel Schönheit.<br />

Danach besichtigten wird Leonardslee<br />

Gardens, wo uns Gärtner David mit seiner<br />

Helferin Heidi durch Rhododendron-Haine<br />

und an blühenden Kamelien<br />

entlang den Hang hinunter führten.<br />

Dabei blieben wir immer wieder an<br />

Bäumen stehen, besondere, 150- bis<br />

200-jährige Exemplare. Auf den darauf<br />

folgenden Streifzügen, die jeder für<br />

sich oder in einer kleinen Gruppe unternahm,<br />

bekam man schon einen sehr<br />

guten Vorgeschmack auf die Attraktionen<br />

der folgenden Tage. Leonardslee<br />

House and Garden sind übrigens käuflich<br />

zu erwerben; Interessenten mögen<br />

bitte ein Angebot ab 12 Millionen<br />

Pfund Sterling abgeben. Dafür erwirbt<br />

man auch noch sieben angestaute Seen<br />

mit zwei Dieselmotorpumpen zur Gartenbewässerung<br />

und eigener Wasserversorgung,<br />

eine Herde von Kängurus<br />

mit brauner oder weißer Fellfärbung,<br />

sowie eine Sammlung viktorianischer<br />

Autos und Kutschen. Angebote bitte<br />

an die Loder Family, die ihren Besitz<br />

nach nunmehr 200 Jahren in die Hände<br />

würdiger Nachfolger legen möchte.<br />

Das Wetter übrigens war uns heute<br />

gut gesonnen – auf den Tagesetappen<br />

im Bus regnete es einige Male, bei unseren<br />

Besichtigungen war es aber jeweils<br />

trocken. Auch das Abendessen im<br />

Hotel Hilton in Portmouth war schon<br />

viel besser als am Tag vorher.<br />

Nach einem üppigen Frühstück sahen<br />

wir uns auf der Weiterfahrt die alte<br />

Kultstätte Stonehenge an. Allein der<br />

Fotos: Ilse Rauch<br />

15 <strong>Bambus</strong><br />

Journal


<strong>Bambus</strong><br />

Journal<br />

Stone Henge.<br />

Blick durch den Zaun lässt schon erahnen,<br />

mit wie viel Aufwand die frühmenschliche<br />

Kultur vor ca. 5.000 Jahren<br />

diesen Ort geschaffen hat.<br />

Die lange Fahrt Richtung Cornwall<br />

wurde durch Barbaras Vortrag über die<br />

Lost Gardens of Heligan und das Vorlesen<br />

einer Geschichte durch Karl Heinz<br />

Zahn gefühlsmäßig verkürzt. Auch die<br />

Vorfreude wurde dadurch gesteigert.<br />

Heligan, das mehr als 400 Jahre lang<br />

Wohnsitz der Familie Tremayne war,<br />

ist einer der geheimnisvollsten Landsitze<br />

Englands. Ende des 19. Jahrhunderts<br />

erlebten diese 400 Hektar Land<br />

ihre Blütezeit, aber nur wenige Jahre<br />

später versetzten Brombeergestrüpp<br />

und rankender Efeu Heligan in den<br />

Dornröschenschlaf. Ein Zusammentreffen<br />

glücklicher Umstände hat die<br />

jetzigen Besitzer dorthin geführt, und<br />

die Romantik dieses verfallenden Anwesens<br />

hat ihre Fantasie beflügelt.<br />

Die kunstvoll angelegte Gartenanlage<br />

beherbergt seltene und exotische<br />

Pflanzen aus aller Welt. Wir wurden<br />

in zwei Gruppen durch die Anlage geführt,<br />

die alle sehr begeisterte. Nach<br />

der Führung liefen viele noch einmal<br />

durch den „Dschungel“, weil man sich<br />

einfach nicht satt sehen konnte.<br />

Lost Gardens of Heligan.<br />

16<br />

Zurück am Bus hatte so mancher ein<br />

fassungsloses Lächeln auf dem Gesicht –<br />

ja, es ist schon traumhaft, wenn man so<br />

einen Garten mit seinen uralten Bäu-<br />

Lost Gardens of Heligan.<br />

men und Palmfarnen (Dicksonia), Rhododendren<br />

und Kamelien, <strong>Bambus</strong>sen<br />

und den riesenblättrigen Stauden der<br />

Gunnera, den Palmen und den Sumpf-<br />

pflanzen das erste Mal im Leben sieht.<br />

Leider war die Zeit wie nachher auch in<br />

allen anderen Gärten begrenzt, aber so<br />

konnten wir uns auf noch mehr schöne<br />

Anlagen freuen. Wir fuhren dann in<br />

unser Hotel in Nord-Cornwall, Nähe<br />

Newquay, das sich durch seine Lage<br />

direkt am Meer sowie – man beachte<br />

die Steigerung – hervorragendes Essen<br />

auszeichnete. Das Wetter war übrigens<br />

den ganzen Tag ziemlich schön.<br />

Den vierten Tag unserer Reise, Mittwoch,<br />

starteten wir mit einem Besuch<br />

des Japanischen Gartens von Newquay.<br />

Er liegt etwas außerhalb ziemlich versteckt,<br />

was uns ein kleines besonderes<br />

Erlebnis bescherte. Herr Meyer, unser<br />

Fahrer, bog mit seinem Bus, in dem<br />

wir alle saßen, in eine der typischen<br />

kleinen, heckengesäumten Straße ab.<br />

Er hätte uns wohl auch gerne bis zum<br />

Parkplatz gebracht, jedoch waren die<br />

Sträucher links und rechts der Straße<br />

zu einem niedrigen Tunnel zusammengewachsen,<br />

unter die unser hoher Bus<br />

nicht darunter passte. So stiegen wir<br />

ca. 500 m vor dem Garten aus und gingen<br />

den Berg hinunter, unserem Ziel<br />

entgegen. Der Japanische Garten ist<br />

eigentlich ein Schaugarten für alle Stilelemente<br />

eines japanischen Gartens.<br />

Gut, dass wir ihn so früh im Frühjahr<br />

erlebten, denn im Sommer ist er durch<br />

den ihn umgebenden hohen Baumbestand<br />

wohl komplett im Schatten. Sehr<br />

schön allerdings ist der Bereich des Zen-<br />

Gartens, der lediglich aus einem kleinen<br />

offenen Holzhaus zur Meditation<br />

und einer geharkten Kiesfläche, in der<br />

große Steine „Inseln“ bilden, besteht.<br />

Ganz wunderbar an dieser Anlage ist<br />

die Bonsai-Gärtnerei, in der beeindruckende<br />

Exemplare gezogen werden,<br />

auch zu beeindruckenden Preisen.<br />

Ach, ich vergaß ganz zu erwähnen,<br />

dass der Morgen bereits mit wolken-


losem Himmel begann, was sich extra<br />

für uns den ganzen Tag fortsetzte. Der<br />

nächste <strong>Pro</strong>grammpunkt lag nicht weit<br />

entfernt, so dass sich die reine Fahrtzeit<br />

an diesem Tag, wie auch am nächsten,<br />

wirklich in Grenzen hielt.<br />

An dieser Stelle ist eine günstige Gelegenheit,<br />

auch die Organisatoren dieser<br />

EBS-Reise zu loben, weil sie wirklich<br />

ein hervorragendes <strong>Pro</strong>gramm zusammengestellt<br />

haben. Danke dafür von<br />

allen Mitgereisten.<br />

Wir erreichten Trewithen Gardens, wie<br />

gesagt, im schönsten Sonnenschein,<br />

was natürlich auch zum reichlichen<br />

Pflanzenkauf direkt im Eingangsbereich<br />

animierte. Dieser Garten ist<br />

eigentlich ein Park im Wald, da die<br />

Bäume hier teilweise als „Champion-<br />

Trees“ bezeichnet werden. Dies ist<br />

eine Marotte der Engländer wissen zu<br />

wollen, wo der höchste oder breiteste<br />

Baum einer Gattung steht. Davon<br />

hat Trewithen Garden ja auch nur 20<br />

Stück. Vor allem die Magnolien sind<br />

hier geradezu riesig; wenn nicht ihre<br />

Wuchsform uns eines Besseren belehrt<br />

hätte, könnte man glauben, einen ausgewachsenen<br />

Ahorn vor sich zu sehen.<br />

Absolut beeindruckend, genauso wie<br />

der sehr gute Pflegezustand, den wir<br />

in den meisten Anlagen bewundern<br />

durften. Auch daran merkt man, mit<br />

wie viel Liebe oder Enthusiasmus sich<br />

hier den Gärten gewidmet wird.<br />

Den ganzen Tag schon war im Bus<br />

eine gewisse unterschwellige Vorfreude<br />

zu spüren, denn der letzte Punkt<br />

auf der heutigen Tagesordnung wa-<br />

ren die Burncoose Nurserys, eine der<br />

berühmtesten Gärtnereien des Landes.<br />

Hier wurde nach Herzenslust gestöbert,<br />

die eine oder andere Rarität entdeckt<br />

und gleich zur Seite gestellt und der<br />

Katalog von vorn bis hinten und wie-<br />

der zurück studiert, um Besonderhei-<br />

ten für zu Hause auf keinen Fall dort<br />

stehen zu lassen. Dementsprechend<br />

groß war der Einkauf und der Skiträger<br />

am Bus war schnell gefüllt (mit Pflanzen!).<br />

So konnten auf der Rückfahrt<br />

ins Hotel gleich Pläne geschmiedet<br />

werden, was wo wie gepflanzt wer-<br />

den würde, welche vorhandenen Pflanzen<br />

weichen müssen und wie man<br />

diese Arbeit noch in den Tages- und Wochenlauf<br />

integrieren soll. Das Abend-<br />

essen war dann wieder sehr lecker,<br />

nur die Portionen hätten für hungrige<br />

Gärtner etwas üppiger ausfallen können.<br />

Am nächsten Morgen gab es wieder<br />

ein anständiges Frühstück und dass bereits<br />

die Sonne für uns schien, brauche<br />

ich ja wohl nicht extra zu erwähnen. So<br />

fuhren wir gut gelaunt nach Süd-Cornwall,<br />

wo in der Nähe des Städtchens<br />

Falmouth mehrere Attraktionen nahe<br />

beieinander liegen.<br />

Trebah Garden.<br />

Als erstes war der Trebah Garden an<br />

der Reihe, ein wiederum großer Garten,<br />

der sich eine Schlucht hinunter bis<br />

zur Mündung des Flusses Helford zieht.<br />

Als das Ehepaar Hibbert im Jahre 1981<br />

das Haus und den Garten kaufte, um<br />

hier den Lebensabend zu verbringen,<br />

war ihnen nicht klar, dass jenseits der<br />

Stützmauer, die ihren Garten begrenzte,<br />

noch ein kompletter Park zu ihrem<br />

17 <strong>Bambus</strong><br />

Journal


<strong>Bambus</strong><br />

Journal<br />

Glendurgan Garden.<br />

Besitz gehörte. So waren sie heilfroh,<br />

dass die Cornwall Garden Society ihnen<br />

mit einem Arbeitsprogramm dabei<br />

half, den gesamten Park wieder zu sei-<br />

Carwinion Bamboo Garden.<br />

18<br />

ner ursprünglichen Schönheit zu verhelfen.<br />

Heute gehört Trebah zu den 80<br />

schönsten Garten der Welt. Ich möchte<br />

ihn etwas näher beschreiben:<br />

Unterhalb des Herrenhauses gehen<br />

mehrere Wege bergab, andere ziehen<br />

sich links und rechts die Hänge hinauf,<br />

der Hauptweg schlängelt sich an einem<br />

schmalen Bach entlang, der an einigen<br />

Stellen kleine Kaskaden überwindet.<br />

Auch kleine Teiche wurden in Vertiefungen<br />

gebaut. Alle paar Meter lohnt<br />

ein Blick auf seltene oder besonders<br />

schöne Pflanzen, es ergeben sich Weit-<br />

oder Durchblicke, man bleibt staunend<br />

vor großen Bäumen oder <strong>Bambus</strong>sen<br />

stehen. Die Anlage ist sehr weitläufig,<br />

es gibt auch große, mit vielerlei<br />

blühender Zwiebelblumen bestandene<br />

Wiesen, große Stücke, die waldartig<br />

anmuten, riesige Rhododendren,<br />

die Art arboreum (der baumartige)<br />

in roter Blüte, japanische Azaleen<br />

von 1,50 m Höhe und 2 m Breite, ein<br />

kleines Hortensiental, das im Sommer<br />

sicherlich einen Höhepunkt der Gartenschönheit<br />

in ganz England darstellt,<br />

Staudenpflanzungen, Palmen<br />

und immer wieder Kamelien. Auch<br />

ein schöner Kinderspielplatz, kleine<br />

Häuschen mit Bänken zum Ausruhen<br />

sowie der Strand am Ufer des Helford<br />

sollten nicht unerwähnt bleiben. So<br />

verging der Aufenthalt im Garten viel<br />

zu schnell, aber der darauffolgende,<br />

Glendurgan mit Namen, wollte ja auch<br />

von uns besichtigt werden.<br />

Auch Glendurgan ist ein schön gestalteter<br />

Schluchtgarten. Sein besonderes<br />

Merkmal ist ein Heckenlabyrinth aus<br />

Kirschlorbeer. Dieses ist nicht eben<br />

klein, es braucht ca. 20 Minuten, um<br />

vom Eingang bis zur Mitte und wieder<br />

hinaus zu gehen. Auch das untere Ende<br />

des Gartens ist erwähnenswert. Der<br />

Garten endet in einem kleinen Dorf<br />

aus Natursteinhäusern aus grauem<br />

Granit, sehr idyllisch. Dahinter ein<br />

Kieselsteinstrand und das Meer. Hier<br />

konnte man sich lebhafte Geschichten<br />

von Schmugglern und Piraten ausdenken,<br />

die in der folgenden Busfahrt von<br />

Barbara bestätigt wurden.<br />

Es ging nach Carwinion Garden, der<br />

endlich unserer Lieblingspflanze gewidmet<br />

war. <strong>Bambus</strong> gibt es hier in<br />

Hülle und Fülle, über 200 Arten und<br />

Sorten werden kultiviert. Teilweise sind<br />

die Haine schon ziemlich groß, manche<br />

leicht 50 m2 oder mehr. Am beeindruckendsten<br />

waren natürlich die Chusqueen<br />

und Phiedulie, der Moso. Diese<br />

beiden und andere schaffen es hier<br />

aufgrund der milden Witterung gut<br />

durch den Winter. Wir wanderten mit<br />

Obergärtner Chris durch das waldige<br />

Tal und ließen uns manche Besonderheit<br />

zeigen. Es war ein vortrefflicher<br />

Nachmittag, um so richtig im <strong>Bambus</strong><br />

zu schwelgen. Nach einem leckeren<br />

Cream-Tea (Tee mit Sahne) auf der<br />

schönen Terrasse, natürlich bei Sonnenschein,<br />

wurde noch der ein oder


andere <strong>Bambus</strong> gekauft. Hoffentlich<br />

entwickeln sie sich so gut wie der Stolz<br />

ihrer neuen Besitzer. Glücklich und zufrieden<br />

fuhren wir zurück ins Hotel,<br />

um wiederum ein sehr leckeres Abendessen<br />

in kleiner Portion genießen zu<br />

dürfen.<br />

Der vorletzte Tag der EBS-Reise durch<br />

Südengland führte uns zum Herrschaftssitz<br />

Lanhydrock House and<br />

Garden. Das ist ein prächtiges Anwesen,<br />

aus grauem Granit gebaut, mit<br />

Torhaus und eigener Kirche und einer<br />

Zufahrt begrenzt von geschnittenen<br />

Eiben. Als wir ankamen, kümmerten<br />

sich die Gärtner gerade um den Rasen.<br />

Direkt am Haus befindet sich ein<br />

kleiner Barockgarten mit Buchshecken<br />

und Beeten, geht man jedoch durch<br />

Lanhydrock Castle.<br />

die Gartentür bergan, kommt man in<br />

einen cornischen, parkähnlich angelegten<br />

Garten in der Art wie wir sie<br />

schon kannten. Diesmal jedoch ging<br />

es bergauf, und die Besonderheit war<br />

ein Laubengang aus den Seitenästen<br />

großer Magnolien, die man über ein<br />

tunnelförmiges Eisengerüst gezogen<br />

hatte – sehr romantisch. Das Haus hat<br />

noch seine originale Innenausstattung,<br />

ein großes Speisezimmer, eine langgestreckte<br />

Bibliothek, ein gemütliches<br />

Herrenzimmer, eine große Küche mit<br />

diversen Nebenräumen zur Verarbeitung<br />

von Fleisch, Fisch, Gemüse und<br />

Teigwaren. Jedes davon natürlich in<br />

einem eigenen Raum. Daneben gab es<br />

noch ein Büro und diverse Zimmer für<br />

die Dienerschaft. Das feudale Leben<br />

war jedenfalls überall spürbar, auch in<br />

den Schlafräumen und im Kinderzimmer,<br />

in dem Spielsachen aus der viktorianischen<br />

Zeit ausgestellt sind. Alles<br />

ist prächtig, das unterstreichen auch<br />

die 50 Kamine, mit denen das Haus geheizt<br />

wurde. Dieser Besuch war ebenfalls<br />

sehr lohnenswert.<br />

Nun ging es wieder in die Richtung aus<br />

der wir gekommen waren, und wir verließen<br />

die Grafschaft Cornwall, um die<br />

Stadt Bath anzuschauen. Bath ist ein<br />

Thermalbad, das aus einer Gründung<br />

der Römer hervorging. Die heißen<br />

Quellen ließen die Stadt wohlhabend<br />

werden, was sich in großen Bauten<br />

und schönen Straßen widerspiegelt.<br />

Alle älteren Häuser in Bath sind aus<br />

einem gelblich-grauen Sandstein gebaut,<br />

der in der Nähe gebrochen wird.<br />

Heute dürfen zwar moderne Fassaden<br />

gestaltet werden, aber in jeder<br />

muss der Sandstein verarbeitet sein.<br />

Die Stadt gehört wegen ihrer Einheitlichkeit<br />

zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

Außerdem hat sie eine große Universität,<br />

so sind natürlich viele junge Leute<br />

hier, was man auf den Straßen sehen<br />

und erleben konnte. Wir fuhren dann<br />

noch bis Reading nahe London, um<br />

ein Stück heimwärts zu kommen. Das<br />

heutige Hotel war wie sein Abendessen<br />

eher mäßig,<br />

aber für eine Nacht<br />

in Ordnung. Hier<br />

verabschiedete sich<br />

dann unsere Reiseleiterin<br />

Barbara, die<br />

mit einem Geschenk<br />

und viel Applaus<br />

bedacht wurde.<br />

So brach dann doch<br />

leider irgendwann<br />

der letzte Reisetag<br />

an, der uns wieder<br />

nach Hause bringen<br />

sollte, vorher aber<br />

noch mit einem ech-<br />

ten Highlight aufwartete.<br />

Herr Meyer<br />

sagte uns, dass für die berühmten Wisley<br />

Gardens leider nur 90 Minuten zur<br />

Verfügung stehen. Doch die haben sich<br />

voll gelohnt. Die weitläufigen Anlagen<br />

sind ein wunderschönes Beispiel englischer<br />

Gartenkunst und haben sich zu<br />

einem der eindrucksvollsten Schaugär-<br />

ten weltweit entwickelt. Die Royal Horti-<br />

cultural Society (Königliche Gartenbau-<br />

Gesellschaft) präsentiert hier eine<br />

großartige Leistungsschau, die man mit<br />

einer BUGA vergleichen kann, in vielen<br />

Bereichen sogar noch besser. Ob ich<br />

vom Zustand der Pflege, von den Obst-<br />

und Kräutergärten, von den Beispielgärten,<br />

von blühenden Wiesen, von<br />

Gewächshäusern mit verschiedenen<br />

Themen, vom Alpinum, vom Felsgarten<br />

oder den <strong>Bambus</strong>beständen berichte,<br />

alles in außergewöhnlich gutem Zustand.<br />

Wir alle hätten am liebsten den<br />

ganzen Tag hier verbracht.<br />

Trotzdem – mit so vielen Eindrücken<br />

gerade von hier – ließ sich der Gedanke<br />

an die Heimfahrt gut ertragen. Es<br />

gab zwar leider eine Verspätung an<br />

der Fähre, doch die Fahrt war an sich<br />

problemlos.<br />

Zum Schluss eine Aufforderung an alle,<br />

die noch nicht in Südengland waren:<br />

Fahrt hin, sonst habt ihr für euer Leben<br />

etwas verpasst!<br />

19 <strong>Bambus</strong><br />

Journal


<strong>Bambus</strong> Journal 20<br />

� Wolfgang Riede<br />

Im Land des Umgallagala<br />

Dass der Buchsbaum ein faszinierendes<br />

Gartengehölz ist, wissen wir. Damit<br />

meinen wir vor allem die Auslesen,<br />

Sprossmutationen und Kreuzungen,<br />

die uns als Sorten bekannt sind. Doch<br />

wie steht es mit den botanischen Arten?<br />

Unter welchen Bedingungen gedeihen<br />

sie am Naturstandort? Welche<br />

Bedeutung haben sie dort? Welche<br />

Aufmerksamkeit wird ihnen gewidmet?<br />

Diesen Fragen nachzugehen, hatte<br />

ich mich gemeinsam mit einem anderen<br />

Buxophilen auf den Weg nach<br />

Südafrika / Eastern Cape <strong>Pro</strong>vince gemacht.


Am 22. Februar begann die Reise ab<br />

Frankfurt. Am Nachmittag des folgenden<br />

Tages trafen wir in Kariega Palms, einer<br />

Farm in der Nähe von Kenton On Sea,<br />

ein. Das erste, was uns in Hausnähe ins<br />

Auge fiel, waren zwei Haine von <strong>Bambus</strong>.<br />

Phyllostachys aurea ist dort wirklich<br />

winterhart und gedeiht prächtig.<br />

<strong>Bambus</strong>a vulgaris „Striata“ vermittelt<br />

schon ein etwas exotisches Flair, auch<br />

wenn die Halme nicht über eine Höhe<br />

von 7 bis 8 Metern hinauskamen. Trotz<br />

fehlender Rhizomsperre blieb der Ausdehnungsdrang<br />

im Rahmen.<br />

Natürlich handelte es sich nicht um endemische<br />

Vorkommen von <strong>Bambus</strong>. Die<br />

sollte es anhand der einschlägigen Literatur<br />

jedoch bei Buxus macowani geben,<br />

in dessen Hauptverbreitungsgebiet<br />

wir uns befanden.<br />

Daher erkundeten wir an den nächsten<br />

Tagen zumindest ganz grob das mehr als<br />

7 km 2 große Farmgelände. Weder in den<br />

Auwäldern des Kariega-River noch an<br />

den Hängen oder auf den Höhenrücken<br />

war eine Spur von Buchsbaum zu entdecken.<br />

Dafür konnten wir uns aber an<br />

Prachtexemplaren Podocarpus falcatus,<br />

Olea capensis, Ficus burtt-davyi und<br />

zahlreichen interessanten Gräsern satt<br />

sehen, sowie viele mannshohe Termitenhügel<br />

bewundern. Auch erste Herbstgeophyten<br />

zeigten bereits ihre Blüten. Nur<br />

die trockenen Samenstände von Kniphofia<br />

waren nicht dazu angetan, Arten<br />

zu bestimmen. Da hatten wir die falsche<br />

Jahreszeit gewählt. Beeindruckend war<br />

die große Artenvielfalt an immergrünen<br />

Sträuchern. Doch bei näherem Hin-<br />

sehen erwiesen sich diese immer als Fehl-<br />

alarm – wieder kein Buchs.<br />

Also mussten wir planmäßiger recherchieren<br />

und besuchten den Botanischen<br />

Garten der Rhodes-University im nahe<br />

gelegenen Grahamstown – wieder Fehlanzeige.<br />

Im Herbarium der Botanischen<br />

Fakultät fanden wir endlich eine Spur.<br />

Auf Herbarmaterial von Buxus maco-<br />

wani waren auch die Fundorte<br />

eingezeichnet, unter anderem<br />

Kaba, ein Waldgebiet<br />

in der Nähe von Alexandria,<br />

immer noch im<br />

50km-Umkreis unseres<br />

Quartiers. Wir<br />

bekamen noch<br />

den Hinweis,<br />

dass wir nähere<br />

Angaben bei<br />

einer Rangerstation am<br />

Woody Cape (Addo Elephant<br />

Game Reserve) erfragen<br />

könnten. Nach längerem Suchen<br />

fanden wir auch die Rangerstation.<br />

Deren Leiter konnte uns jedoch<br />

nur die ungefähre Richtung nach<br />

Kaba sagen. Ganz beiläufig erwähnte<br />

er dann, dass neben dem Stationsgebäude<br />

ein Buchs stünde, der anlässlich<br />

der Eröffnung vor rund 30 Jahren als<br />

nicht einmal kniehohes Pflänzchen aus<br />

dem Kaba-Gebiet gepflanzt wurde. Wir<br />

sahen ein mittlerweile 5 Meter hohes<br />

Prachtexemplar von Buxus macowani,<br />

aber eben nicht genau am Originalstandort.<br />

Deshalb fuhren wir gleich im<br />

Anschluss in Richtung Kaba und gingen<br />

auch ein Stück ins Gelände, kehrten<br />

nach mehreren erfolglosen Versuchen<br />

wieder um, da wir nicht unbedingt auf<br />

eine Puffotter treten wollten.<br />

Nach einem vergeblichen Versuch, in der<br />

Nähe von East London Buxus natalensis<br />

zu finden, starteten wir am 4. März eine<br />

weitere Suchfahrt nach Kaba. Unsere<br />

Entdeckerlust wurde aber immer wieder<br />

durch Weidezäune und verschlossene<br />

Tore ausgebremst. Auf dem Rückweg,<br />

schon etwas entmutigt, trafen wir eine<br />

Farmerin (es war wie ein Wunder – auf<br />

dem Lande sind Menschen dort etwas<br />

sehr seltenes) und unterbreiteten ihr<br />

unser Anliegen. Es stellte sich heraus,<br />

dass sie bestimmt etwas von Rindern<br />

verstand, Buxus aber nicht einmal dem<br />

Namen nach kannte. Jedoch kannte sie<br />

einen Mann, den Vater ihres Verpächters,<br />

der ganz in der Nähe wohnte.<br />

Nach weiteren Kilometern fanden wir<br />

Marius Oosthuysen. Wir kamen sofort<br />

ins Gespräch. Er bestätigte uns Buchs-<br />

Vorkommen ganz in der Nähe,<br />

die er uns gerne in den nächsten<br />

Tagen zusammen mit ei-<br />

nem Freund zeigen wolle.<br />

Ganz nebenbei<br />

präsentierte er uns<br />

eine Tischlampe<br />

mit einem von<br />

ihm gedrechseltenBuchsbaumsockel<br />

und<br />

gab uns noch <strong>Pro</strong>beanschnitte<br />

eines Buchsbaumstammes<br />

mit.<br />

Am 6. März, dem Tag vor unserer<br />

Abreise, kam endlich der ersehnte<br />

Termin zustande. Gemeinsam mit<br />

Marius‘ Freund John Sneyd fuhren<br />

wir mit dem Pickup offroad über Weiden<br />

und durch Buschland, bis wir zum<br />

unter Naturschutz stehenden Buchsbaumreservat<br />

Umgallagala kamen (ist<br />

der Begriff der einheimischen Khosa für<br />

Buxus). Unser gesuchtes Gehölz kommt<br />

hier auf ca. 80 km 2 in ziemlich geschlossenen<br />

Beständen als Unterwuchs vor,<br />

ähnlich unserem einheimischen Vorkommen<br />

bei Grenzach-Wyhlen. Stammumfänge<br />

um die 70 cm sind durchaus normal.<br />

Die Buchsbäume, es sind schon<br />

keine Sträucher mehr, erreichen Höhen<br />

um die 6 Meter. Die Blätter sind im<br />

Mittel 29 mm lang und 14 mm breit.<br />

Die Dichte liegt bei 20 Stück pro 10 cm<br />

Zweiglänge, von der Spitze an gemessen.<br />

Die Blattform ist eigenartig rautenähnlich<br />

mit stark gerundeten Ecken.<br />

Der zusammenhängende Bestand war<br />

früher dreimal so groß wie heute, berichteten<br />

Marius und John. Sehr bald<br />

hatten die Siedler die Bedeutung des<br />

Buchsbaumes als Nutzholz erkannt, z.B.<br />

für Zaunpfähle, als Bauholz und für<br />

Ochsenwagen. Aber erst im Rahmen<br />

der industriellen Revolution kam es zu<br />

drastischen Einschnitten bei den Beständen.<br />

Der Bedarf stieg durch die Herstellung<br />

von Webstühlen und vor allem<br />

durch die Verwendung als Feuer- und<br />

Bauholz in den Bergbaugebieten von Johannesburg<br />

und Kimberley sprunghaft<br />

an. Um die unkontrollierten Eingriffe<br />

in die Natur zu stoppen, wurde bereits<br />

in den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />

das Buchsbaumreservat Umgallagala<br />

eingerichtet und unter Schutz<br />

gestellt. Dieser Maßnahme verdanken<br />

wir, dass wir uns auch heute noch an<br />

geschlossenen Naturvorkommen von<br />

Buxus macowani erfreuen können.<br />

Zum Abschied schenkte mir Marius noch<br />

die erwähnte Buchsbaumlampe, die<br />

jetzt einen Ehrenplatz bei uns zu Hause<br />

einnimmt. Danke, Marius! Und auf ein<br />

Neues im nächsten Jahr zur „Operation<br />

Buxus natalensis“!<br />

Fotos: Wolfgang Riede<br />

21 <strong>Bambus</strong><br />

Journal


Fotos: Martin Schott<br />

<strong>Bambus</strong><br />

Journal<br />

� Karl-Martin Schott<br />

Durchforstung meines <strong>Bambus</strong>haines<br />

Bisher entfernte ich nur sporadisch einzelne<br />

Halme in meinem <strong>Bambus</strong>hain,<br />

doch im Frühjahr entschloss ich mich zu<br />

einer umfassenden Durchforstung.<br />

Warum? Die Gründe für meinen Entschluss<br />

sind folgende:<br />

· Ich möchte einige besonders dicke<br />

und hohe Halme freistellen, um diese<br />

mehr hervorzuheben.<br />

· Im Inneren des Haines ist es teilweise<br />

zu dunkel und durch die Durchforstung<br />

kommt mehr Sonne zu den inneren<br />

Halmen.<br />

· Das Ausbringen der Pflanzenschutzmittel<br />

(z.B. bei der Spinnmilbenbekämpfung)<br />

wird erleichtert.<br />

· Durch das Herausstellen werden einzelne<br />

Sorten optisch aufgewertet.<br />

· Das Raum- und Lichtangebot für<br />

neue, junge <strong>Bambus</strong>sprossen wird<br />

verbessert.<br />

· Für verschiedene Verwendungszwecke<br />

gewinne ich neue <strong>Bambus</strong>stangen (Dekorationsartikel,<br />

Pflanzstäbe usw.).<br />

Als Werkzeuge dienen mir neben der<br />

Astschere (für dünne bis mittelstarke<br />

Halme) die Handsäge mit verstellbarem<br />

Sägeblatt und auch die Motorsäge, da<br />

ich mit dieser sehr schnell und effizient<br />

arbeiten kann. Die Arbeit mit der<br />

Motorsäge ist im <strong>Bambus</strong> mindestens<br />

genauso gefährlich wie im Wald bei<br />

der so genannten Jungbestandspflege.<br />

Selbst beim fachgerechten Sägen solcher,<br />

sich im Laubbereich stark neigender<br />

Halme, können diese beim Ansägen<br />

von unten her aufreißen und es<br />

ist mit einem starken Ausschlag des untern<br />

Halmteils nach hinten zu rechnen.<br />

Damit ist die Verletzungsgefahr auch<br />

für den geübten Motorsägenführer<br />

nicht unerheblich. Dort, wo die Halme<br />

dicht an dicht stehen, geht die Arbeit<br />

nur sehr mühsam voran, da man immer<br />

wieder damit beschäftigt ist, die gesägten<br />

Halme aus dem Arbeitsbereich<br />

zu entfernen.<br />

Was macht man nun aber mit den herausgeschnittenen<br />

Halmen?<br />

22<br />

Um die Halme zu Dekorationszwecken<br />

oder als Pflanzstäbe benutzen zu können,<br />

entfernt man alle Blattzweige<br />

�����������������<br />

����������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

�����������������<br />

����������������<br />

������� �������������������<br />

���� ����� ������� ������� ���������� ������������ ��<br />

����� ����� ������� ������� ����������������������������������<br />

����������������������������������������<br />

vollständig, was sehr zeitaufwändig<br />

ist. Man kann auch die überzähligen<br />

Halme häckseln und als „Gründüngung“<br />

wieder im <strong>Bambus</strong>hain einbringen.<br />

Jedoch muss man einen sehr starken<br />

Häcksler dazu bereithalten, da die<br />

Halme je älter umso härter sind. So genannte<br />

Hobby-Häcksler aus dem Baumarkt<br />

geraten da bald an die Grenzen<br />

ihrer Leistungsfähigkeit. Es wäre ein<br />

guter Tipp an die „Stiftung Warentest“,<br />

die Häcksler auf „<strong>Bambus</strong>tauglichkeit“<br />

zu prüfen.<br />

Spaß macht es mir und meiner Familie<br />

auch immer wieder, bei den regelmäßigen<br />

Lagerfeuern auf dem Hof die<br />

übrig gebliebenen Halme ins Feuer zu


<strong>Pro</strong> <strong>Bambus</strong>!<br />

<strong>Pro</strong>Zent!<br />

Als Mitglied der European Bamboo Society Sektion Deutschland<br />

profitieren Sie nicht nur von den vielen vereinsinternen Vorteilen<br />

wie z.B. dem EBS-Wissensnetzwerk oder dem Mitgliederbereich auf<br />

der Website der EBS-D. Durch die Vorlage Ihres Mitgliedsausweises<br />

erhalten Sie Vergünstigungen bei den folgenden Firmen:<br />

<strong>Bambus</strong>-<br />

Informationszentrum Bahnhofstraße 24<br />

Ramhorster Straße 2 · 31275 Lehrte-Steinwedel<br />

Telefon 0 51 36 / 57 42 · www.bambus-info.de<br />

Hier gibt es nicht nur Pflanzen: Auch Steinlaternen,<br />

Wasserbecken, Bänke, <strong>Bambus</strong>-<br />

pavillons... Und bei Vorlage Ihres Mitgliedsausweis<br />

erhalten Sie 10 % Rabatt (nur auf<br />

Pflanzen) auf den Katalogpreis!<br />

Wilhelmstraße 64 · 63071 Offenbach<br />

Telefon 0 69 / 83 83 46 58<br />

www.voice-design.de<br />

Auch das Unternehmen, welches<br />

u.a. das <strong>Bambus</strong>-Journal realisiert,<br />

beteiligt sich an dieser Kampagne:<br />

Auf alle Monats-Angebote<br />

erhalten Mitglieder 5% und auf<br />

Digital-<strong>Pro</strong>ofs 15% Rabatt. Die Rabatte<br />

können nicht addiert / kombiniert<br />

werden.<br />

Nußbaumallee 71 · 64297 Darmstadt-Eberstadt<br />

Telefon 0 61 51 / 2 78 06 01<br />

www.bambus-baumschule.de<br />

Vom kleinen Bodendecker über dichte Horste<br />

für Einzel- und Heckenpflanzung bis hin<br />

zu 6 bis 8 m hohen <strong>Bambus</strong>pflanzen für<br />

große Haine und Wäldchen. Auf Pflanzen<br />

werden 15% Rabatt auf den Katalogpreis<br />

gewährt, wenn Sie Ihren Mitgliedsausweis<br />

vorzeigen.<br />

Kayser & Seibert<br />

Odenwälder Pflanzenkulturen<br />

Wilhelm-Leuschner-Straße 85 · 64380 Roßdorf<br />

Telefon 0 61 54 / 90 68<br />

www.kayserundseibert.de<br />

Auf 90-jähriger Erfahrung aufgebaut wird<br />

hier ein ungewöhnlich breites Pflanzensortiment<br />

geboten. EBS-Mitglieder erhalten<br />

10 % Rabatt auf alle Pflanzen.<br />

64569 Nauheim<br />

Telefon 0 61 52 / 65 48<br />

www.raumausstattung-steinmann.de<br />

75 Jahre Erfahrung – mit ihm werden Wohnträume<br />

wahr. Auch individuelle Wünsche<br />

sind kein <strong>Pro</strong>blem. Mitglieder der EBS-D erhalten<br />

10 % Rabatt auf alle Materialien.<br />

%<br />

Handelsagentur F. D. Latzke<br />

August-Bebel-Straße 24 · 64569 Nauheim<br />

Telefon 0 61 52 / 97 52 75<br />

www.polstermöbel-latzke.de<br />

Hier gibt es eine Vielzahl hochwertiger,<br />

klassischer und moderner Polstermöbel,<br />

Tische und Skulpturen – und 10% auf alle<br />

Polstermöbel und Tische!<br />

<strong>Bambus</strong><br />

Holger Ehrlich<br />

Relystr. 19 · 64720 Michelstadt<br />

Telefon 0 60 61 / 96 88 54<br />

www.bambusundmehr.de<br />

und mehr...<br />

Hier gibt‘s nicht nur <strong>Bambus</strong> – auch Begleitpflanzen<br />

zum Riesengras, Accessoires<br />

aus Stein, Bronze und <strong>Bambus</strong>) sowie Miet-<br />

pflanzen. Auf Pflanzen gibt es 15%.<br />

Staudengärtnerei Eidmann<br />

Groß-Umstädter-Str. 20 · 64823 Groß-Umstadt/Semd<br />

Telefon 0 60 78 / 61 48<br />

www.staudengaertnerei-eidmann.de<br />

Staudengärtnerei mit großer Raritätenabteilung.<br />

Spezialgebiet u.a. Alpinpflanzen<br />

und japanische Leberblümchen. Hier gibt‘s<br />

10 % auf alle Stauden.<br />

Team Pfeifer Versicherungs-<br />

Vermittlungs-GmbH<br />

Haßlocher Straße 93<br />

65428 Rüsselsheim<br />

Telefon 0 61 42 / 91 67 84<br />

info.Team.Pfeifer@continentale.de<br />

Die Versicherungs-Vermittlungs-Gesellschaft<br />

und Partnerin des Versicherungsverbundes<br />

„Die Continentale“<br />

gibt auf alle Sach- und<br />

Unfallversicherungen 10 %.<br />

Koltermann GmbH<br />

Darmstädter Landstraße 123<br />

63462 Gustavsburg<br />

Tel. 0 61 34 / 75 71 00<br />

www.zurgutenstube.de<br />

Das Hotel-Restaurant mit angegliedertem<br />

<strong>Bambus</strong>biergarten und Internetcafé gewährt<br />

20 % Rabatt auf alle Speisen.<br />

Treburer Straße 12a<br />

65468 Trebur-Geinsheim<br />

Telefon 0 61 47 / 50 23 57<br />

In der Geinsheimer Fahrrad-Werkstatt erhalten<br />

Mitglieder der EBS-D beim Kauf eines<br />

Neu-Rades 10 % Rabatt!<br />

Telefon 0 61 44 / 40 28 39<br />

Marion Pfeifer<br />

Frankfurter Str. 44<br />

65474 Bischofsheim<br />

Ihr Fachgeschäft für Floristik in Bischofsheim<br />

gewährt auf alle Artikel 10 % Rabatt!<br />

Die aktuelle Liste mit teilnehmenden Unternehmen finden Sie auf www.bambus-deutschland.de


Fotos: Ilse Rauch · Tramper2 / Fotolia.de<br />

<strong>Bambus</strong><br />

Journal<br />

werfen. Die Luft in den Hohlräumen<br />

zwischen den Nodien dehnt sich durch<br />

die Hitze stark aus und mit einem<br />

böllerartigen Knall wird das dazwischen<br />

liegende Halmstück lautstark<br />

gesprengt. Ein Aufenthalt nahe beim<br />

Feuer ist dann nicht anzuraten, da die<br />

glühenden Halmstückchen explosionsartig<br />

durch die Luft geschleudert werden.<br />

Ein guter Zeitpunkt für das Durchforsten<br />

ist das zeitige Frühjahr. Zu diesem<br />

Zeitpunkt sind die neuen Sprosse noch<br />

vollständig im Boden versteckt, so dass<br />

sie nicht beschädigt werden können.<br />

Zum Frühlingsfest des Nauheimer Gewerbevereins<br />

am 19.-20. April 2008<br />

präsentierte unser Mitgliedsbetrieb<br />

Raumausstattung Steinmann auf seinem<br />

Stand einen Gardinenstoff der Firma<br />

Kupferoth mit einem <strong>Bambus</strong>motiv<br />

in drei verschiedenen Farbstellungen.<br />

Die richtige Atmosphäre schuf dazu<br />

eine <strong>Bambus</strong>pflanze.<br />

24<br />

Mein Bericht ist praxisbezogen auf<br />

meinen <strong>Bambus</strong>hain, meinen Beruf als<br />

Gärtnermeister und meinen landwirtschaftlichen<br />

Betrieb hier in Hecklingen<br />

/ Südbaden. Ich erhebe daher auch<br />

keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Andere <strong>Bambus</strong>freunde haben sehr<br />

wahrscheinlich noch andere Erfahrungen<br />

gesammelt. Ich rege gerne an, einen<br />

Erfahrungsaustausch diesbezüglich<br />

zu führen.<br />

Meine E-Mail Adresse ist:<br />

Karl-Martin.Schott@t-online.de<br />

� Gerhard Steinmann<br />

Frühlingsfest mit <strong>Bambus</strong> in Nauheim<br />

Auch unsere Zeitschrift „<strong>Bambus</strong>-Journal“<br />

lag zur Information aus.<br />

Insgesamt beteiligten sich 32 Firmen<br />

aus den verschiedensten Branchen an<br />

der Gewerbeausstellung und wurde<br />

somit zum Publikumsmagneten.<br />

� Redaktion<br />

Letzte Meldung:<br />

Treffen der<br />

Regionalgruppen<br />

Rhein-Main und<br />

Norddeutschland<br />

Die Regionalgruppe Rhein-Main heißt<br />

am Sonntag, dem 20. Juli, ab 10 Uhr<br />

<strong>Bambus</strong>freunde aus anderen Regionen<br />

herzlich willkommen. Treffpunkt<br />

ist der Historische Garten- und Landschaftspark<br />

Schönbusch, Kiosk am<br />

Haupteingang an der Darmstädter<br />

Straße in Aschaffenburg. Sachkundige<br />

Führung durch den Park mit Frau Dr.<br />

Leisner. Thema: Exotenbaum und schö-<br />

ner Busch. Mittagessen im dortigen<br />

bayerischen Biergarten unter altehrwürdigen<br />

Bäumen (bei schlechtem<br />

Wetter alternativ in einer Gastwirtschaft).<br />

Anschließend Weiterfahrt zur<br />

Gärtnerei und Baumschule Helmstetter<br />

in Großwallstadt (an der B26)<br />

mit einem riesigen Sortiment. Abschluss<br />

auf einem nahe gelegenen,<br />

echt unterfränkischen Apfelweinfest<br />

(alternativ bei ungünstiger Witterung<br />

in einer Gastwirtschaft). Um et-<br />

was vorplanen zu können, wird<br />

um (unverb.) Anmeldung gebeten:<br />

Franz Sommer, webmaster@bambus-<br />

deutschland.de oder Telefon 0 60 66 /<br />

96 98 93. Nähere Informationen auf<br />

www.bambus-deutschland.de<br />

Am 23. August lädt Andreas Rippert<br />

zum <strong>Bambus</strong>treffen Norddeutschland<br />

ein. Andreas hat seinen Garten ver-<br />

größert und freut sich, wieder <strong>Bambus</strong>-<br />

freunde sowohl aus Norddeutschland<br />

als auch aus anderen Regionen<br />

begrüßen zu dürfen. Beginn: 14 Uhr.<br />

Weitere Einzelheiten, Anmeldung<br />

und Anschriften per Mail über Hans<br />

Pleister (hapl@freenet.de).


� Redaktion<br />

Der <strong>Bambus</strong>-Kalender<br />

06. Juli 2008<br />

Weihenstephaner<br />

„Tag der offenen Tür“<br />

Einblicke in die Forschungsanstalt, Führungen<br />

in den Weihenstephaner Gärten,<br />

Informationsstände & Aktionen.<br />

Weitere Infos:<br />

www.fh-weihenstephan.de/fgw<br />

11. bis 14. Juli 2008<br />

Steinfurther Rosenfest 2008<br />

...im ältesten und größten deutschen<br />

Rosendorf: Steinfurth bei Bad Nauheim<br />

(Hessen). Was erwartet Sie? Mehr<br />

als 100.000 Rosen in allen Farben, Formen<br />

und Düften in der Rosenschau,<br />

alles rund um die Rose auf dem Rosenmarkt,<br />

der Rosenkorso mit seinen herrlichen<br />

Prunkwagen und das weltweit<br />

einzige Rosenmuseum.<br />

Weitere Infos: Stadt Bad Nauheim, Telefon<br />

0 60 32 / 34 32 51, rosenfest@badnauheim.de,<br />

www.rosenfest.de<br />

02. bis 03. August 2008<br />

Sommerfest 2008 der EBS-D<br />

...bei Holger Ehrlich („<strong>Bambus</strong> und<br />

mehr...“) in 64720 Michelstadt (Odenwald).<br />

Im Rahmen des Sommerfestes<br />

wird auch die Jahreshauptversammlung<br />

abgehalten. Bitte beachten Sie<br />

auch den Artikel auf Seite 11.<br />

Weitere Infos: EBS-D-Geschäftsstelle o.<br />

H. Ehrlich, info@bambusundmehr.de<br />

Private<br />

09. August 2008<br />

<strong>Bambus</strong>fest<br />

...in 04895 Saxdorf. Beginn: 10 Uhr. Ab<br />

16 Uhr Konzert mit dem Franz-Lasch-<br />

Ensemble, Potsdam (bekannt vom Puppen-Theater-Festival).<br />

Weitere Infos: Kunst & Kultursommer<br />

Saxdorf e.V., Telefon 03 53 41 / 21 52,<br />

www.saxdorf.de<br />

16. bis 17. August 2008<br />

Gartenmarkt mit Verkaufsausstellung<br />

...in Maikammer (Pfalz). Der traditionelle<br />

Gartenmarkt, der sich vom<br />

Marktplatz durch Straßen & Gässchen,<br />

durch das Bürgerhaus und dessen Lavendelgarten<br />

erstreckt, findet jeweils<br />

zwischen 10 und 18 Uhr statt.<br />

Weitere Infos: Verbandsgemeindeverwaltung<br />

Maikammer, Telefon 0 63 21 /<br />

58 99-25, www.maikammer.de<br />

17. August 2008<br />

<strong>Bambus</strong> – das Riesengras<br />

Kostenlose Sonntagsführung mit Sabine<br />

Rusch im Freigelände des Botanischen<br />

Gartens in der Ohnhorststraße<br />

in Hamburg. Beginn: 10 Uhr.<br />

Weitere Infos: Gesellschaft der Freunde<br />

des Botanischen Gartens Hamburg e.V.,<br />

Tel. 0 40 / 8 22 93-1 61, hortus@botanik.<br />

uni-hamburg.de, www.bghamburg.de<br />

30. bis 31. August 2008<br />

Heidemarkt<br />

...im Botanischen Garten Rombergpark<br />

in Dortmund.<br />

Weitere Infos: Bot. Garten Rombergpark,<br />

www.rombergpark.dortmund.de<br />

Kleinanzeigen<br />

Folgende Arten jetzt o. später<br />

an Selbstabholer abzugeben.<br />

Teils große Pflanzen: Phyllostachys<br />

angusta, aurea, aureosulcata<br />

u. Formen, bissetii, decora,<br />

flexuosa, humilis, meyeri, nigra u.<br />

Formen, nuda, parvifolia, propinqua<br />

(Li Yu Gan), rubromarginata,<br />

viridiclaucescens, Fargesia rufa,<br />

scabrida usw., Bashania fargesii<br />

und einige mehr…!<br />

Gerne Tausch gegen Stauden<br />

(insbes. Hosta, Pfingstrosen,<br />

Lysichiton amerc., Gunnera)<br />

Acer, Cornus, Flieder,<br />

seltene Buxus!<br />

Kontakt: Alois Münst,<br />

07 51 / 4 19 36 o. alois@muensta.de<br />

Herrenfahrrad abzugeben.<br />

Modell Pouch, silbergrau.<br />

28-er Räder<br />

mit schmalen Felgen.<br />

Guter Zustand ohne Rost.<br />

Preis: Verhandlungssache.<br />

Ilse Rauch,<br />

Telefon 0 61 44 / 28 75.<br />

Apropos:<br />

Hier könnte Ihre<br />

private Kleinanzeige<br />

stehen!<br />

06. bis 07. September 2008<br />

Pflanzenmarkt im Hessenpark<br />

...in Neu-Anspach. Internat. Pflanzenspezialisten<br />

mit ihrem bot. Fachwissen<br />

kennzeichnen den Pflanzenmarkt als ein-<br />

zigartige Informations- und Verkaufsausstellung<br />

aus. Schwerpunkt: Herbst.<br />

Weitere Infos: Freilichtm. Hessenpark,<br />

www.pflanzenmarkt-hessenpark.de<br />

14. September 2008<br />

<strong>Bambus</strong>-Informationstag<br />

...im Eingangsbereich der Tropenhäuser<br />

des Botanischen Garten Rombergpark<br />

in Dortmund.<br />

Weitere Infos: Bot. Garten Rombergpark,<br />

www.rombergpark.dortmund.de<br />

12. bis 13. Juli 2008<br />

Taglilientage und Sommerfest<br />

bei Gräfin Zeppelin<br />

...in Sulzburg-Laufen / Baden. Die Gräflich<br />

Zeppelinschen Taglilientage finden<br />

an beiden Tagen jeweils von 10 bis<br />

17 Uhr statt.<br />

Weitere Infos: Staudengärtnerei Gräfin<br />

von Zeppelin, Weinstraße 2, 79295 Sulzburg-Laufen<br />

/ Baden, Telefon 0 76 34 /<br />

6 97 16, info@graefin-v-zeppelin.com,<br />

www.graefin-v-zeppelin.com<br />

Wenn Sie weitere, thematisch passende<br />

Termine kennen oder selbst<br />

Veranstalter sind, informieren Sie<br />

uns bitte:<br />

i.rauch@bambus-deutschland.de<br />

Für Mitglieder: bis 200 Zeichen gratis<br />

Für Nicht-Mitglieder: bis 200 Zeichen 5 Euro<br />

i.rauch@bambus-deutschland.de<br />

Ferienhaus in der Toskana,<br />

ruhige Dorfrandlage mit<br />

Panoramabl. auf die Alpi Apuani,<br />

TV, GZH, Küche EBK / Gasherd,<br />

Bad, ca. 50 m 2 Wfl. / 4 Pers., gr.<br />

Terrasse möbl. m. Grill u. überdacht.<br />

Freisitz, NR / k. Haustiere,<br />

NK 30 Euro / KW, Pr. saisonell zw.<br />

250-350 / KW.<br />

Info unter 0 98 71 / 6 18 00<br />

oder www.zottmann.de/ferien<br />

bzw. juergen@zottmann.de<br />

<strong>Bambus</strong>pflanze abzugeben:<br />

Phyllostachys<br />

aureosulcata pekinensis,<br />

5 Meter hoch, 20 Triebe<br />

mit Erdballen.<br />

Für Selbstabholer.<br />

40 Euro.<br />

Tel. 0 64 31 / 22 9 22<br />

25 <strong>Bambus</strong><br />

Journal


Fotos: Pixelquelle.de · jeweilige Verlage<br />

<strong>Bambus</strong><br />

Journal<br />

� Redaktion<br />

26<br />

Jean-Pierre Démoly<br />

Les bambous chinois à rhizome<br />

pachymorphe d‘introduction récente,<br />

cultivé en plein air en Europe<br />

AEB-France, 2007<br />

40 Seiten<br />

10,00 Euro zzgl. Versandkosten<br />

Erhältlich bei der AEB-France, c/o Gilbert Lefond,<br />

2, croisée des buis, Le Village, 70130 Vanne<br />

Die in letzter Zeit aus China eingeführten <strong>Bambus</strong>se<br />

mit pachymorphem Rhizom, die in Europa im Freiland<br />

kultiviert werden. Démoly beschreibt die Merkmale<br />

dieser bei uns in den letzten Jahren viel diskutierten<br />

Arten und Sorten und macht Vorschläge für ihre taxonomische<br />

Einordnung. Die als Sondernummer des <strong>Bambus</strong>journals<br />

der französischen Sektion der EBS erschienene<br />

40-seitige Broschüre ist mit vielen Fotos illustriert.<br />

Es behandelt die Einführungen von Willumeit und Van<br />

der Palen aus Jiuzhaigou, die mit KR-Nummern bezeichneten<br />

Einführungen von Keith Rushforth und vieler anderer:<br />

die Herkunft der einzelnen Pflanzen wird genau<br />

dokumentiert und ihre Merkmale aufgeführt und verglichen.<br />

Trotz einiger Meinungsunterschiede mit ande-<br />

Jon Ardle<br />

Gräser & <strong>Bambus</strong><br />

Dorling Kindersley, Reihe „besser gärtnern“, 2008<br />

ISBN 978-3831011681<br />

160 Seiten, über 500 Farbabbildungen, kartoniert,<br />

9,95 Euro<br />

Der Gartenratgeber aus der modernen<br />

und innovativen Praxisreihe<br />

„Besser gärtnern“ setzt<br />

neue Maßstäbe in puncto Praxistauglichkeit!<br />

Alles Wissens-<br />

werte zu Gräsern und <strong>Bambus</strong><br />

präsentiert der Autor in einer<br />

optimalen Kombination aus Bild<br />

und Text: mit vielen großformatigen<br />

Fotos sowie fundierten<br />

Texten. <strong>Pro</strong>fitipps im handlichen Ratgeberformat.<br />

Graham Rice, Sabine Drobik,<br />

The Royal Horticultural Society<br />

Stauden – Die große Enzyklopädie<br />

Dorling Kindersley Verlag, 2007<br />

ISBN 978-3831010752<br />

496 Seiten, über 2000 Farbfotografien, gebunden<br />

39,95 Euro<br />

Mehr als 5.000 gartentaugliche Staudenarten und Sorten<br />

werden mit ausführlichen Pflanzenporträts vorge-<br />

ren Taxonomen, die z.B. die<br />

schlussendliche Zuordnung<br />

einzelner Pflanzen zu Fargesia<br />

oder Borinda noch nicht ganz<br />

sicher erscheinen lassen, gibt<br />

das Buch wertvolle Informationen,<br />

auch wenn der Leser<br />

die französische Sprache nicht<br />

beherrscht. Die tabellarische<br />

Auflistung von Wuchshöhe,<br />

Halmstärke etc. und die Angaben,<br />

welche Pflanzen auf<br />

verschiedenen Wegen und<br />

unter unterschiedlichen Bezeichnungen zu uns gefunden<br />

haben, und mit welchen anderen Einführungen sie<br />

deshalb identisch sind oder nicht, werden anhand einer<br />

einfachen Legende gut deutlich. Z.B. findet Démoly,<br />

dass Borinda papyrifera mit der Bezeichnung #1046<br />

von Stapleton identisch ist mit der von Rushforth eingeführten<br />

Pflanze namens KR 3968. Das Buch wird ergänzt<br />

durch genaue Bestimmungsschlüssel und Karten<br />

mit den Fundorten der eingeführten pachymorphen<br />

<strong>Bambus</strong>se, und anhand der klimatischen Verhältnisse<br />

an den Fundorten wird eine Einordnung der zu erwartenden<br />

Winterhärte gegeben. Thomas Grünewald<br />

Oliver Kipp<br />

Magnolien<br />

Callwey Verlag, 2008<br />

ISBN 978-3766717450<br />

128 Seiten,150 Farbfotos, gebundene Ausgabe<br />

56,00 Euro<br />

Eine opulente Liebeserlärung!<br />

Aus dem Reigen der eleganten<br />

Pflanzen ist die Magnolie nicht<br />

wegzudenken. Mit ihren zarten<br />

tulpenförmigen Blüten und<br />

ihrem exotischen Flair zieht sie<br />

immer neue Liebhaber in ihren<br />

Bann. Dieses Buch besticht durch<br />

üppige Bebilderung ebenso wie<br />

durch fundierte gartenpraktische<br />

Hinweise.<br />

stellt – darunter altbekannte Fa-<br />

voriten aber auch internationale<br />

Neuzüchtungen. In der Einführung<br />

werden Herkunft und<br />

Merkmale der Stauden grundlegend<br />

erläutert. Gestaltungsideen,<br />

Vermehrung sowie Tipps<br />

zur Schädlingsbekämpfung ver-<br />

vollständigen dieses Nachschlagewerk<br />

der Extraklasse.


eitrittserklärung<br />

���� �������������<br />

Herzlich willkommen,<br />

· Rosemarie Stamm, Hauptstraße,<br />

04924 Beiersdorf<br />

· Reinhard Helling, Höhnerkamp 12,<br />

22559 Hamburg<br />

· Bernd & Bärbel Töppner, Kiefernweg 16,<br />

37520 Osterode<br />

· Stephan Tonteh, Wiesenhof 9,<br />

14478 Potsdam<br />

· Thomas Ost, Meisenweg 2,<br />

83209 Prien am Chiemsee<br />

· Susanne Engel, Rosenstraße 6,<br />

37197 Hattorf<br />

· Daniel Dietrich, Bühlstraße 4,<br />

72178 Waldachtal-Tumlingen<br />

· Klaus Gögel, Hauptstraße 10,<br />

67483 Kleinfischlingen<br />

· Klaus Pfaff, Maintal Straße 150,<br />

63743 Aschaffenburg<br />

· Oliver Poll, Höninger Weg 120,<br />

50969 Köln<br />

· Milan Lipensky, Kpt. Nalepky 1003,<br />

564 01 Zamberk, Czech Republic<br />

· Frank Rauschenbach, Am Drens 5,<br />

38547 Calberlah<br />

· Maik Hillesheim, Bürresheimer Straße 8,<br />

56645 Nickenich<br />

· Jörn Bernhardt, Eckerkamp 72,<br />

22391 Hamburg<br />

· Wilhelm und Doris Herren,<br />

Georgenstraße 16a, 64572 Büttelborn<br />

Sie möchten wissen, ob weitere Mitglieder<br />

der EBS-D in Ihrer Umgebung wohnen? Unser<br />

Vizepräsident H.J. Demmerle hat den<br />

Überblick. Fragen Sie Ihn nach Mitgliedern<br />

(hj.demmerle@bambus-deutschland.de,<br />

0 61 42 / 16 27 14) und er setzt sich mit diesen<br />

in Verbindung und fragt, ob sie an<br />

einem Kontakt Interesse haben. Ist dies der<br />

Fall, gibt er in einer Mail oder einem Anruf<br />

die Kontaktinformation an Sie weiter. Und<br />

schon kann der Erfahrungsaustausch unter<br />

<strong>Bambus</strong>liebhabern beginnen.<br />

����� ��������������<br />

alle Mitglieder, die den Mitgliedsbeitrag für 2008 immer noch nicht überwiesen<br />

haben, werden noch einmal angeschrieben und erhalten erst das<br />

<strong>Bambus</strong> Journal nach Eingang des Mitgliedsbeitrages.<br />

Alle ausländischen Mitglieder möchte ich bitten, über die<br />

Int. Bank Account Number DE74 5075 0094 0027 0010 68<br />

Swift-Bic. HELADEF1GEL<br />

den Betrag zu begleichen. Gebühren gehen zu Lasten des Verursachers.<br />

Viel Spaß beim Lesen des Journals, einen wunderschönen Sommer und viel Freude mit<br />

Ihren Pflanzen.<br />

Edeltraud Weber<br />

Geschäftsstelle<br />

gute Gründe für eine EBS-Mitgliedschaft<br />

1. Als EBS-Mitglied nehmen Sie in Europas größter <strong>Bambus</strong>gesellschaft am internationalen<br />

Wissensnetzwerk teil und erfahren damit aus erster Hand mehr über <strong>Bambus</strong> als<br />

Zier- und Nutzpflanze, Baustoff, Kunstobjekt u.v.m.<br />

2. Im <strong>Bambus</strong> Journal kommen international anerkannte Fachleute und Wissenschaftler zu Wort und<br />

berichten über Neuigkeiten aus der Welt des <strong>Bambus</strong>. Das Journal ist nicht im Handel erhältlich –<br />

Mitglieder bekommen es druckfrisch ins Haus geliefert.<br />

3. In der EBS-D tauschen Mitglieder ohne kommerziellen Hintergrund ihre Erfahrungen aus. Dadurch<br />

können Sie von Raritäten erfahren, die im Handel noch nicht erhältlich sind.<br />

4. Mitglieder der EBS-Deutschland werden zu Besichtigungen und Führungen in Gärten und Parks<br />

eingeladen, die teilweise für die Öffentlichkeit unzugänglich sind.<br />

5. Mitglieder der EBS-Deutschland können diverse Angebote nutzen, die Nichtmitgliedern vorenthalten<br />

sind (z.B. die praktische <strong>Bambus</strong> Journal-CD mit allen Ausgaben von 2000 bis 2005 u.a.m.).<br />

6. Als Mitglied der EBS-Deutschland profitieren Sie nicht nur von den vielen vereinsinternen Vorteilen<br />

wie z.B. dem EBS-Wissensnetzwerk oder dem Mitgliederbereich auf der Website der EBS-D. Durch<br />

die Vorlage Ihres Mitgliedsausweises erhalten Sie bei vielen Firmen Vergünstigungen die sich in<br />

barer Münze auszahlen.<br />

7. Private Kleinanzeigen im <strong>Bambus</strong> Journal (bis maximal 200 Zeichen) sowie die Veröffentlichung von<br />

Terminen sowohl im <strong>Bambus</strong> Journal als auch auf der EBS-Homepage sind für Mitglieder der EBS-<br />

Deutschland kostenlos.<br />

8. Gewerbliche Mitglieder veröffentlichen ihre firmenbezogenen Termine (Sonderschauen, Tage der<br />

offenen Tür, Jubiläen) im <strong>Bambus</strong>-Journal und auf unserer Homepage. So lernen alle Mitglieder<br />

immer wieder neue Betriebe kennen.<br />

9. Mit dem beim Beitritt ausgehändigten Mitgliedsausweis weist sich jedes Mitglied gegenüber der<br />

Unfallversicherung „Die Continentale“ als anspruchsberechtigt aus, falls die für unsere Mitglieder<br />

abgeschlossene Unfallversicherung in Anspruch genommen werden müsste.<br />

Name: Vorname:<br />

Name: Vorname:<br />

Straße:<br />

Straße:<br />

PLZ / Ort:<br />

Ort:<br />

Telefon: Fax:<br />

Hiermit ermächtige ich bis auf Widerruf die EBS Deutschland<br />

den Jahresbeitrag von z. Zt. o 35,– 2, o 50,– 2 bzw. o 20,– 2<br />

E-Mail:<br />

von meinem Konto Nr.<br />

Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft bei der EBS-Deutschland.<br />

Bank / Sparkasse: in:<br />

o Der Betrag von o 35,– 2 (für Einzelmitglieder) bzw. o 50,– 2<br />

(für Ehepaare) soll von meinem / unserem nebenstehend<br />

BLZ: einzuziehen.<br />

genannten Konto abgebucht werden.<br />

o Der Betrag von 20,– 2 gegen Nachweis nur für Schüler und<br />

Studenten bis 28 Jahre für die Dauer von 3 Jahren soll von<br />

Ort, Datum: Unterschrift:<br />

meinem nachstehend genannten Konto abgebucht werden.<br />

o Für Mitglieder im Ausland – der hohen Bankgebühren wegen –<br />

übersende ich den Betrag von 40,– 2 in bar / per Postanweisung.<br />

Bitte einsenden an:<br />

European Bamboo Society – Sektion Deutschland e.V.<br />

Geschäftsstelle · Edeltraud Weber<br />

Ort, Datum Unterschrift<br />

John-Wesley-Straße 4 · 63584 Gründau-Rbn.<br />

Mit der Veröffentlichung meines Namens und meiner Adresse im <strong>Bambus</strong>-Journal und im Mitgliederbereich unserer Website<br />

o bin ich einverstanden. o bin ich nicht einverstanden. (zutreffendes bitte ankreuzen) einzugsermächtigung<br />

27 <strong>Bambus</strong><br />

Journal


<strong>Bambus</strong>-Informationszentrum<br />

<strong>Bambus</strong>pflanzen für Heim und Garten<br />

Direktverkauf und Versand<br />

www.bambus-lexikon.de<br />

<strong>Bambus</strong>- und Granitartikel<br />

Ramhorsterstraße 1-2 · 31275 Lehrte-Steinwedel · Telefon 0 51 36 / 57 42 · Telefax 87 37 81<br />

www.bambus-info.de · service@bambus-info.de<br />

Austrieb von Phyllostachys iridescens (ein <strong>Bambus</strong> des Jahres). Halmdurchmesser: 6cm. Höhe: 9m.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!