Pro Bambus!
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<strong>Bambus</strong><br />
19. Jahrgang · ISSN 0942-4679 European Bamboo Society – Sektion Deutschland e.V.<br />
<strong>Bambus</strong><br />
Journal<br />
2<br />
2008<br />
Journal
<strong>Bambus</strong> Journal<br />
ISSN 0942-4679<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
EBS Deutschland e.V.<br />
www.bambus-deutschland.de<br />
Geschäftsstelle:<br />
EBS Deutschland e.V. · Edeltraud Weber<br />
John-Wesley-Straße 4 · 63584 Gründau / Rbn.<br />
Telefon 01 72 / 6 64 42 90 · info@bambus-deutschland.de<br />
Chefredaktion (V.i.S.d.P.):<br />
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Telefon 0 61 44 / 40 19 82 · Telefax 0 61 44 / 40 19 83<br />
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Medienteam:<br />
Ilse Rauch · i.rauch@bambus-deutschland.de<br />
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Titelfoto:<br />
Silvia Sieber: Austrieb von Phyllostachys iridescens<br />
Die Herausgeberin EBS Deutschland e.V.<br />
...ist eingetragen beim Amtsgericht Wiesbaden.<br />
Die EBS-Deutschland hat sich folgende Ziele gesetzt:<br />
· Förderung der Kultur des <strong>Bambus</strong> in Deutschland<br />
· Austausch und Verbreitung der Erfahrungen und des<br />
Wissens über die Eignung des <strong>Bambus</strong> als Zier- und<br />
Nutzpflanze<br />
· Vermittlung der<br />
- kulturellen Bedeutung des <strong>Bambus</strong> in seinen Heimatländern<br />
- wirtschaftlichen Nutzung des <strong>Bambus</strong> als Baumaterial<br />
und Nahrung<br />
- Rolle des <strong>Bambus</strong> als Motiv und Material in Kunst<br />
und Kunsthandwerk sowie als Musikinstrument<br />
Der Verein pflegt zur Förderung dieser Zwecke Kontakte<br />
und den Austausch mit Personen und Institutionen im<br />
In- und Ausland.<br />
Jahresbeitrag inkl. Bezugspreis des „<strong>Bambus</strong>-Journals“:<br />
Einzelmitglieder 2 35,00<br />
Einzelmitglieder Ausland 2 40,00<br />
Ehepaare 2 50,00<br />
Studenten für 3 Jahre je 2 20,00<br />
Bankverbindung:<br />
Inland: Kreissparkasse Gelnhausen<br />
Bankleitzahl: 507 500 94 · Konto: 27 001 068<br />
Ausland: BIC: HELADEF1GEL<br />
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Vorstand:<br />
· Gerhard Sieber (Präsident)<br />
Tel. 0 61 45 / 3 14 06 · g.sieber@bambus-deutschland.de<br />
· Hans-Joachim Demmerle (Vize-Präsident)<br />
Tel. 0 61 42 / 16 27 14 · hj.demmerle@bambus-deutschland.de<br />
· Edeltraud Weber (Geschäftsführerin)<br />
Tel. 01 72 / 6 64 42 90 · info@bambus-deutschland.de<br />
· llse Rauch (Redaktion & Medienkoordination)<br />
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· Franz Sommer (Webmaster)<br />
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· Albrecht Weiss (Wissenschaftliche Angelegenheiten)<br />
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· Thomas Grünewald (Internationale Beziehungen)<br />
Tel. 06 21 / 6 04 26 57 · t.gruenewald@bambus-deutschland.de<br />
Das <strong>Bambus</strong>-Journal<br />
...erscheint viermal im Jahr. Für die Mitglieder der EBS Deutschland<br />
e.V. ist der Bezug der Zeitschrift im Mitgliedsbeitrag<br />
enthalten. Alle Rechte sind vorbehalten; Nachdruck, Vervielfältigung,<br />
Übersetzung und Übernahme in andere Medien<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeberin.<br />
Die Auffassung der Autoren und die Inhalte derer Beiträge<br />
müssen nicht mit der Meinung der EBS übereinstimmen. Die<br />
Redaktion behält sich das Recht vor, Artikel zu ändern oder<br />
zu kürzen.<br />
Editorial ................................................................................................... 3<br />
Gerhard Sieber, Schloßstraße 10, 65439 Flörsheim<br />
Auf ins <strong>Bambus</strong>paradies mit dem Naturforscher Jean Houzeau de Lehaie ... 4<br />
Jaques Chaplain. Aus dem Heft der französischen <strong>Bambus</strong>gesellschaft AEB France<br />
Warum wurden Exoten wie Palmen, Orangen, Bananen,<br />
Zuckerrohr u.a. viel früher als <strong>Bambus</strong> nach Europa eingeführt?<br />
Wann kamen die ersten <strong>Bambus</strong>se wie Phyllostachys nigra nach Frankreich?<br />
Was hat die Erfindung der Dampfer mit Schiffsschrauben damit zu tun?<br />
Lesen Sie dies und mehr im zweiten Teil unserer Reportage ab Seite 4.<br />
Internationales Treffen 2008 der EBS in Frankreich ....................................... 8<br />
Thomas Grünewald, Herderstraße 50, 67065 Ludwigshafen<br />
Unser Beauftragter für Internationale Beziehungen, Thomas Grünewald,<br />
vertrat die EBS-D beim internationalen Treffen der europäischen <strong>Bambus</strong>gesellschaften<br />
in Le Buisson de Cadouin an der Dordogne und berichtet in<br />
dieser Ausgabe über die äußerst interessanten Vorträge, Besichtigungen und<br />
Demonstrationen.<br />
Die neue CD ist da! ........................................................................................... 10<br />
Anruf aus Kapstadt .......................................................................................... 10<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung .......................................................... 11<br />
Sommerfest 2008 in Michelstadt / Odenwald ................................................. 11<br />
Letzter Besuch im Garten von Toni Grieb ....................................................... 12<br />
Fronkreisch – Fronkreisch ................................................................................. 12<br />
Gerhard Sieber, Schloßstraße 10, 65439 Flörsheim<br />
Offene Gärten unserer Mitglieder .................................................................. 12<br />
<strong>Bambus</strong> und Ikebana ........................................................................................ 13<br />
Marianne Pucks, Jägerndorfer Zeile 29, 12205 Berlin<br />
Im modernen, zeitgenössischen Ikebana wird nicht nur mit<br />
Blumen gearbeitet sondern der <strong>Bambus</strong> in verschiedenen<br />
Arten zur Gestaltung eingesetzt.<br />
Marianne Pucks zeigt Ihnen ab Seite 13 einige Beispiele für<br />
die Verwendung.<br />
<strong>Bambus</strong>sichtung – Zweite Fortsetzung ........................................................... 14<br />
Udo Morgenstern, Hauptstraße 63 09249 Taura<br />
Gartenparadies Südengland ............................................................................ 15<br />
Stefan Selfer, Limpericher Straße 87, 53235 Bonn<br />
Im Land des Umgallagala ................................................................................. 20<br />
Wolfgang Riede, Wilhelm Pitt Weg 17, 07749 Jena<br />
Wolfgang Riede berichtet auf den Seiten 20 und 21 über seine Suche<br />
nach Buxus macowani in Südafrika. Dass es dort noch Buchsbäume<br />
gibt, die ihrem Namen gerecht werden, hat Wolfgang Riede mit dem<br />
Maßband nachgewiesen.<br />
Durchforstung meines <strong>Bambus</strong>haines ............................................................ 22<br />
Karl-Martin Schott, Großmatt 3, 79341 Kenzingen-Hecklingen<br />
Frühlingsfest mit <strong>Bambus</strong> in Nauheim ............................................................ 24<br />
Gerhard Steinmann, Bahnhofstraße 24, 64569 Nauheim<br />
Letzte Meldung: Treffen der Regionalgruppen Rhein-Main & Norddeutschland ... 24<br />
Der <strong>Bambus</strong>-Kalender ....................................................................................... 25<br />
Kleinanzeigen ................................................................................................... 25<br />
Die Bücherkiste ................................................................................................. 26<br />
Service (Neue Mitglieder, Mitteilungen der Geschäftsstelle...) ..................... 27<br />
Ehrenmitglieder<br />
Was haben Prafrance, das Mekka der <strong>Bambus</strong>liebhaber,<br />
und das Jubiläum 20 Jahre EBS-D miteinander zu tun?<br />
Erfahren Sie es auf Seite 12!<br />
Gräfin Sonja Bernadotte, Schloß Insel Mainau Werner Vogel, Hebertsfelden<br />
<strong>Pro</strong>f. Dr. Dr. mult. h.c. Walter Liese, Hamburg Christine Recht, Neuried-Altenheim<br />
Palmengarten (Leitung Dr. Jenny), Frankfurt am Main
����� �������� ������ ������<br />
Dass die Mitglieder der <strong>Bambus</strong>gesellschaft<br />
nicht nur am Riesengras interessiert<br />
sind, liebe <strong>Bambus</strong>freunde, hat<br />
die diesjährige Reise nach Cornwall<br />
gezeigt.<br />
„Offen nach alles Seiten“ war das<br />
Motto. Vieles, was an Pflanzen in<br />
Deutschland nicht erhältlich ist, fand<br />
den Weg in den eigenen Garten. Sie<br />
sind jedoch meistens grenzwertig bei<br />
den Wachstumsbedingungen in unse-<br />
ren Breitengraden. Hier zeigte sich einmal<br />
mehr, dass wir Menschen Sammler<br />
sind, je exotischer umso interessanter.<br />
Beim <strong>Bambus</strong> waren es einige Fargesien<br />
bzw.Borindas die den Eigentümer<br />
wechselten. Drepanostachyum hookerianum<br />
aus dem Carwinion <strong>Bambus</strong>garten<br />
war der absolute Renner, der<br />
mitgenommen wurde; bei uns leider<br />
nur als Kübelpflanze geeignet.<br />
Stefan Selfer, der die diesjährige Reise<br />
für alle daheim gebliebenen noch einmal<br />
Revue passieren lässt, gehörte zu<br />
dem kleinen Kreis derer, die ohne Pflanze<br />
nach Hause fuhren. Wahrscheinlich<br />
die vernünftigsten aller Reiseteilnehmer.<br />
Eine Pflanze wird noch vermisst: Polystichum<br />
vestitum, von Thomas Zimmermann<br />
erworben, nur leider beim<br />
Ausladen an die falsche Adresse geraten.<br />
Sie steht jetzt sicherlich schon<br />
ausgepflanzt im fremden Garten. Bitte<br />
setzen Sie sich mit Thomas in Verbindung.<br />
ò ô<br />
Ja, liebe <strong>Bambus</strong>freunde, nach der Reise<br />
ist vor der Reise. Wir sind schon in der<br />
Planung für die Reise 2009. Es geht, wie<br />
Sie auf Seite 12 nachlesen können, in<br />
den Süden Frankreichs. Sollten Sie ein<br />
interessantes Ziel, einen Botanischen<br />
Garten, ein Arboretum, privaten Garten,<br />
eine Baumschule oder sonstiges<br />
kennen, wofür es sich zu halten lohnt,<br />
so melden Sie sich bei mir. Danke.<br />
ò ô<br />
Auf den zweiten Teil des Berichtes<br />
über den Naturforscher Jean Houzeau<br />
de Lehaie, in diesem Journal, dürfen<br />
Sie gespannt sein.<br />
Wir werden erfahren warum Exoten<br />
wie Palmen, Orangen, Bananen, Zuckerrohr<br />
u.a. viel früher als <strong>Bambus</strong><br />
nach Europa eingeführt wurden. Die<br />
ersten <strong>Bambus</strong>se kamen 1840 nach<br />
Frankreich, darunter auch Phyllostachys<br />
nigra. Die Erfindung der Dampfer<br />
mit Schiffsschrauben hat letztendlich<br />
dafür gesorgt dass die <strong>Bambus</strong>se aus<br />
Indien, Japan und China den Weg nach<br />
Europa fanden.<br />
ò ô<br />
Eine Reise der besonderen Art hat Wolfgang<br />
Riede unternommen. Anfang des<br />
Jahres reiste er nach Südafrika auf der<br />
Suche nach Buxus macowani, Synonym<br />
Notobuxus macowani. Buxus, jedem<br />
von uns bekannt als Pflanzengattung<br />
mit über hundert Arten / Sorten, ist<br />
eine heimische Pflanze, die schon im<br />
Mittelalter zur Holzproduktion (Bögen,<br />
Gerätestiele) Verwendung fand. Der<br />
tropische Buxus wird bei der Bundesforschungsanstalt<br />
für Forst- und Holzwirtschaft<br />
auch als Cape Buxwood<br />
geführt. Wolfgang Riede wird zum<br />
diesjährigen Sommerfest bei Holger<br />
Ehrlich einen Vortrag über Buxus als<br />
Begleitpflanze halten.<br />
ò ô<br />
Apropos Sommerfest: Sie kommen doch,<br />
oder? Wir haben Ihrem Wunsch entsprochen<br />
und für die Veranstaltung<br />
wieder zwei Tage vorgesehen. Am 2.<br />
und 3. August sehen wir uns in Michelstadt.<br />
Auf dem <strong>Pro</strong>gramm stehen die<br />
Mitgliederversammlung, die Wahl des<br />
<strong>Bambus</strong> des Jahres 2009, der Fotowettbewerb,<br />
einige Vorträge, natürlich die<br />
Pflanzenbörse und nicht zu vergessen<br />
viel Fachsimpelei.<br />
ò ô<br />
Liebe <strong>Bambus</strong>freunde, ich wünsche<br />
Ihnen einen beständigen Sommer mit<br />
noch dickeren und höheren Halmen als<br />
im letzten Jahr. Erholen Sie sich in der<br />
bevorstehenden Ferien- bzw. Urlaubszeit,<br />
bleiben Sie gesund und auf ein<br />
Wiedersehen! Vielleicht bei Holger<br />
Ehrlich, <strong>Bambus</strong> und mehr...?<br />
Sieber<br />
Präsident der EBS-Deutschland<br />
Jahrgang 1949, verheiratet.<br />
EBS-Mitglied seit 1992, Präsident seit<br />
Januar 2000. Seit 1971 Baumschulmeister.<br />
In leitender Funktion in der<br />
Stadtverwaltung Flörsheim / Main tätig.<br />
editorial Gerhard<br />
3 <strong>Bambus</strong><br />
Journal
<strong>Bambus</strong> Journal 4<br />
� Jacques Chaplain · Übersetzung: Florence Tribon & Thomas Grünewald<br />
Auf ins <strong>Bambus</strong>paradies<br />
mit dem Naturforscher Jean Houzeau de Lehaie<br />
Im Heft 3 / 2007 unseres <strong>Bambus</strong> Journals<br />
brachten wir den ersten Teil der<br />
Geschichte der Einführung in Europa.<br />
Jacques Chaplain porträtiert den <strong>Bambus</strong>-Pionier<br />
Jean Houzeau de Lehaie,<br />
der auf seinem Landgut Hermitage<br />
in Mons / Belgien schon 1883 mit dem<br />
<strong>Bambus</strong>anbau begonnen hat und sich<br />
sehr für die Verbreitung und das Bekanntwerden<br />
des <strong>Bambus</strong> eingesetzt<br />
hat.<br />
Im zweiten Teil geht es um den Beitrag<br />
von Jean Houzeau de Lehaie zum Wissen<br />
über <strong>Bambus</strong>se und zu ihrer Kultivierung.<br />
Die Einführung von <strong>Bambus</strong>sen<br />
in Europa: Mit Volldampf voraus<br />
Bei der Beschäftigung mit der Arbeit<br />
von Jean Houzeau de Lehaie stellt man<br />
mit Überraschung fest, dass die <strong>Bambus</strong>kultur,<br />
insbesondere in Belgien, im<br />
Jahre 1880 lange nicht so einfach wie<br />
heute war.<br />
Die ersten Pflanzen waren gerade erst<br />
eingeführt worden alles war ganz neu.<br />
Wie ist eine solche Verspätung gegenüber<br />
anderen exotischen Pflanzen zu<br />
erklären?<br />
Die im 16. Jahrhundert aufgekommene<br />
Schwärmerei für pflanzliche Exotik in<br />
den königlichen Gärten erlaubte es<br />
den Prinzen, „beim Anblick der Orangenbäume<br />
und Palmen in Entzückung<br />
zu geraten“. Die damaligen Baumschulen<br />
führten schon zahlreiche exotische<br />
Pflanzen ein:<br />
Zitrusbäume, Baumwollpflanzen, Palmen,<br />
Indigopflanzen, Guavenbäume,<br />
Bananen, Zuckerrohr, aber kein <strong>Bambus</strong>.<br />
Es sind nur merkwürdige Bäume<br />
„in Rohrform“, die im Westen eigentlich<br />
nicht von Interesse sind für die<br />
Nutzung in Landwirtschaft und Gartenbau.<br />
Während des 19. Jahrhunderts wurden<br />
diese Gräser von einigen reisenden Botanikern<br />
bemerkt, - wie von dem Deutschen<br />
Dietrich Brandis 28 , der jahrelang<br />
das englische Indien erkundete – aber<br />
lange Zeit fanden sie eher einen Platz<br />
in den Herbarien als in den Gärten!<br />
Die Gärtner verbreiteten die <strong>Bambus</strong>se<br />
nur selten, da die meisten Liebhaber<br />
der damaligen Gärten nach Jean Houzeau<br />
de Lehaie sie für eine „mehrjährige<br />
Pflanze, die aber ihre Wirkung erst<br />
nach langer Zeit erhält“ hielten. Nicht<br />
desto trotz, auch durch die vereinzelte<br />
Weitergabe dieser Pflanzen fanden<br />
sich bereits Liebhaber 29 !<br />
Wie die Verbreitung der Palmen mit<br />
der Erfindung der Zentralheizung zusammenfällt,<br />
so verdanken die <strong>Bambus</strong>se<br />
ihre Verbreitung der Erfindung<br />
der Dampfmaschine.<br />
In der Tat, erst durch die industrielle<br />
Revolution gelangten die ersten <strong>Bambus</strong>se<br />
mit Wurzeln nach Europa. So<br />
erfahren wir von Jean Houzeau de<br />
Lehaie, dass die erste Sorte, die im<br />
Westen Wurzel schlug, Phyllostochys<br />
nigra war.<br />
Unser Naturforscher erklärt die späte<br />
Einführung der <strong>Bambus</strong>se nach Europa<br />
„durch das seltene Fruchten, die kurze<br />
Keimfähigkeit der meisten Samen und<br />
die lange Transportdauer vor der Nutzung<br />
der Dampfschiffe 30 .“<br />
In der Tat, vor der Ausrüstung von<br />
Schiffen mit Dampfmaschinen kann<br />
man sich vorstellen, dass die Botaniker<br />
und Baumschulgärtner niemals auf<br />
die Idee gekommen wären, <strong>Bambus</strong>pflanzen<br />
zu importieren, da das Risiko<br />
der Austrocknung durch die Dauer des<br />
Transports zwischen Fernost und Europa<br />
zu groß war.<br />
Man hätte voluminöse Strohhüllen<br />
gebraucht, um kräftigere Pflanzen<br />
zu transportieren (<strong>Bambus</strong>horste von<br />
500 kg bis zur 1 Tonne) und hätte außerdem<br />
ausreichende Wasserreserven<br />
„Alles am <strong>Bambus</strong> ist merkwürdig und interessant“<br />
(Jean Houzeau de Lehaie)<br />
für die ganze, mehrere Monate lange<br />
Reise vorsehen müssen. Rein technisch<br />
wäre es möglich gewesen, aber<br />
der wirtschaftliche Einsatz gegenüber<br />
anderen Pflanzen wäre sehr gering gewesen.<br />
Die Erfindung von Fulton im Jahre 1802<br />
erlaubt entsprechend ausgerüsteten<br />
Klippern Windmangel vorübergehend<br />
durch Maschinenkraft zu ersetzen.<br />
Die Technologie der Schiffsschraube<br />
und des metallenen Schiffsrumpfes im<br />
Jahre 1870 hat zum Beispiel ermöglicht,<br />
Südchina (Cochinchine) und Marseille<br />
in Rekordzeit zu verbinden.<br />
Zur Zeit der Klipper konnte Jean die<br />
Geschichte der ersten Einführungen<br />
verfolgen.<br />
Arundinaria gracilis (Drepanostachyum<br />
falcatum), <strong>Bambus</strong>a arundinacea,<br />
B. Thouarsi (B.vulgaris), B. aurea (Ph.<br />
aurea) aus Indien und Ph. Mitis (Ph. viridis)<br />
aus China wurden im Jahre 1840<br />
von M. Denis nach Hyère importiert.<br />
Französisches Dampfschiff nach Süd-China verlässt den Hafen von Marseille. Illustration vom 1.11.1862.
<strong>Bambus</strong>-Verladung am Bahnhof von Anduze 1905. Postkarte aus der Sammlung von Gilbert Leffond.<br />
Ph. Nigra wurde 1846 vom Vizeadmiral<br />
Cécile aus China nach Frankreich<br />
(wieder?)eingeführt. Dieser brachte<br />
im selben Jahr auch Ph. Viridi-glaucescens<br />
aus Nord China nach Frankreich.<br />
Die ersten Arundinaria Falconeri (Drepanostachyum<br />
f.) wurden ein Jahr später<br />
aus Nordindien importiert und sehr<br />
schnell von dem berühmten belgischen<br />
Baumschulgärtner Van Houtte auf den<br />
Markt gebracht. Es ist der Botaniker Siebold,<br />
der den „Arundinaria japonica“<br />
(Pseudosasa j.) 1850 einführte. Nach einer<br />
Unterbrechung von etwa 12 Jahren<br />
ermöglichte, dank Herrn Simon, dem<br />
französischen Konsul in China, eine<br />
neue Importwelle die Entdeckung und<br />
die Pflanzung von Arundinaria simonii<br />
(1862), „Arundinaria fortunei (1863),<br />
Ph. flexuosa (1864), Ph. sulfurea (Ph.<br />
bambusoides „Holochrysa“) in Frankreich<br />
und Belgien, und ein Jahr später,<br />
1866, importierte der Admiral du Quilio<br />
aus Nord-Japan Ph. bambusoides, den<br />
er Herrn Auguste Rivière anvertraute,<br />
dem Direktor des Versuchsgarten in<br />
Hamma (Algerien). Diese erste Periode<br />
geht mit dem Import von Ph. violascens<br />
aus China zu Ende.<br />
Zur Zeit der „Dampfer mit Schiffsschrauben“<br />
konnten die <strong>Bambus</strong>liebhaber<br />
viele verschiedene Sorten einführen.<br />
Durch seine Lektüren und seinen<br />
Schriftwechsel wird diese Zeit von Jean<br />
gut festgehalten.<br />
Der florentinische Bankier Fenzi sollte<br />
„<strong>Bambus</strong>a quadrangularis (chimonobambusa<br />
q.) und den Ph. Nidulari<br />
einführen. Noch vor 1877 zählen A.<br />
aureo-striata, B. ragamowskii (A.R.,<br />
B. spinosa (B.arundinacea), Dendro-<br />
calamus latifolius und D. strictus zum<br />
Bestand des Arboretums von Segrez<br />
(Seine-et-Oise). In den 1870-er Jahren<br />
führt der berühmte Züchter von Nymphea<br />
und größte <strong>Bambus</strong>importeur<br />
Europas 31 , Joseph Bory Latour-Marliac,<br />
die Phyllostachys-Arten boryana,<br />
castilloni, marliacea 32 , sowie A. Chino<br />
„Laydekeri“, fastuosa (Semiarundinara<br />
f.) und B. alphonse-karri ein. Im gleichen<br />
Jahrzehnt bringt Dr. Hénon aus<br />
Genf nach einem langen Aufenthalt<br />
in Japan 33 Ph. pubescens (Ph. edulis)<br />
mit, der von Jean Houzeau de Lehaie<br />
vorbildlich im ersten Leitartikel seines<br />
Heftes beschrieben wird (wir werden<br />
später näher darauf eingehen), sowie<br />
Ph. aurea und bambusoides, und B.<br />
nana (B.multiplex).<br />
Der Ph. puberula, der Ph. henonis (Ph.<br />
nigra gr. henonis) genannt wird, wird<br />
Gegenstand einer Meldung seines Importeurs<br />
in der Zeitschrift Bambou<br />
sein: Es sei die einzige Sorte, die sich<br />
in der Schweiz erhalten und verbreitet<br />
habe.<br />
Dr. Ernst Pfitzer, <strong>Pro</strong>fessor für Botanik<br />
an der Universität von Heidelberg, und<br />
auch Freund von Jean Houzeau de Lehaie,<br />
findet im Jahr 1902 in einer aus<br />
Japan eingetroffenen Partie <strong>Bambus</strong>,<br />
die in Hamburg verkauft wurde, einen<br />
Kultivar von Ph. bambusoides mit vielfarbigen,<br />
Blättern und kräftig gelben<br />
Stoppeln. Er bekommt den Namen<br />
Ph. bambusoides „Castilloni“. Damals<br />
wusste Jean nicht, dass diese Mutation<br />
schon zweimal zuvor nach Europa eingeführt<br />
worden war.<br />
Im Gründungsjahr seiner Fachzeitschrift<br />
lässt Jean Houzeau aus Japan einen panaschierten<br />
Kultivar von A. japonica,<br />
Sasa borealis, einen Kultivar von Ph.<br />
puberula mit gestreiften Halmen und<br />
eine Sorte des Ph. puberula mit engen<br />
stehenden Halmen und braunen Punkten,<br />
in Japan Han-chiku 34 genannt (es<br />
handelt sich wahrscheinlich um den<br />
Ph. henonis cv „Hanchiku“) kommen.<br />
Für unseren Naturforscher hat die Entwicklung<br />
der Verkehrswege und die<br />
Geschwindigkeitserhöhung der Transportmittel<br />
nicht nur die Anzahl der<br />
Taxa* erhöht und ihre Einführung erleichtert,<br />
sondern es konnten auch widerstandsfähigere<br />
Pflanzen eingeführt<br />
werden, da es ab jetzt leichter war,<br />
<strong>Bambus</strong>se einzuführen, die an lange<br />
und harte Winter und an kurze Sommer<br />
mit kalten Nächten und warmen<br />
Tagen gewöhnt waren.<br />
Vorher konnte man lediglich Pflanzen<br />
in der Nähe von Seehäfen sammeln,<br />
die ein mildes Klima genossen. Seiner<br />
Meinung nach eröffneten sich für die<br />
<strong>Bambus</strong>liebhaber nun neue Perspektiven:<br />
so standen ihnen neue Pflanzen<br />
aus China, der Mandschurei, Korea<br />
und Japan zur Verfügung, die widerstandsfähiger<br />
waren und besser geeignet<br />
für Standorte im Binnenland von<br />
Westeuropa 35 .<br />
* als Taxon (das; Plural: Taxa) bezeichnet man in<br />
der Biologie eine als systematische Einheit erkannte<br />
Gruppe von Lebewesen. Meist drückt<br />
sich diese Systematik auch durch einen eigenen<br />
Namen für diese Gruppe aus. Die wissenschaftliche<br />
Benennung von Taxa ist Aufgabe der<br />
Taxonomie, die sich wiederum auf die Ergebnisse<br />
der biologischen Systematik stützt. Unterschiedliche<br />
systematische Vorstellungen führen<br />
zu unterschiedlichen taxonomischen Ansätzen<br />
und damit zu alternativen Ergebnissen bei der<br />
wissenschaftlichen Benennung von Taxa. Aus<br />
traditionellen Gründen erhalten diese bis heute<br />
an die lateinische oder griechische Sprache an-<br />
5 <strong>Bambus</strong><br />
Journal
gelehnte Namen. Der Name Taxon selbst leitet<br />
sich aus dem Griechischen ������� (tattein)<br />
für „ordnen“ ab.<br />
Reise, Reise...<br />
Anfang 1905 erhielt Jean 82 <strong>Bambus</strong>se<br />
aus Japan. Die Reise dauerte nur 52<br />
Tage und war erfolgreich dank einer besonders<br />
sorgfältigen Verpackung (jede<br />
Pflanze wurde mit gut befeuchtetem<br />
„Sphagnum“ eingewickelt und mit Bändern<br />
aus Reisstroh zusammengebunden,<br />
der Wurzelballen mit Reisstroh<br />
eingepackt und in Kisten gelagert…): 75<br />
Setzlinge haben so überlebt und konnten<br />
in der Ermitage wachsen.<br />
Im April des gleichen Jahres transportierte<br />
J. Houzeau de Lehaie auf dem<br />
Landweg bei regnerischem Wetter<br />
eine Ladung von 8 Tonnen aus Prafrance.<br />
Die Reise dauerte nur eine Woche<br />
für die Strecke von 1100 km. Einige<br />
<strong>Bambus</strong>se maßen mehr als fünfzehn<br />
Meter und das Ergebnis war viel besser<br />
als im Vorjahr. Mit dem Zug hatte man<br />
25 Tage gebraucht und Jean bedauerte,<br />
dass die Eisenbahngesellschaften<br />
nicht die gleiche Fürsorge wie für die<br />
Tauben gezeigt hätten „…und einige<br />
<strong>Bambus</strong>se kamen aufgrund der Trockenheit<br />
total verdurstet an…“<br />
„Die offizielle Zeitung für<br />
<strong>Bambus</strong>liebhaber“<br />
Mit seinem eigenen Geld und höchstwahrscheinlich<br />
auch mit dem Einverständnis<br />
und der Unterstützung seines<br />
Vaters publizierte unser Botaniker die<br />
erste Ausgabe der Zeitschrift einem<br />
echten „Vade Mecum und Vermittler<br />
für <strong>Bambus</strong>freunde“.<br />
Die Pflanze, die Gegenstand von so<br />
viel Faszination, Recherchen und Kultivierungs-Experimenten<br />
war, gab ihr<br />
natürlich ihren Namen: „Le BAMBOU“<br />
– son étude, sa culture, son emploi“<br />
(Der <strong>Bambus</strong> - Studium, Kultur und<br />
Nutzung). Sie erscheint am 15. Januar<br />
1906. Vor mehr als hundert Jahren!<br />
Zweifellos ist es seine große Begeisterung,<br />
die Jean zur Herausgabe einer<br />
neuen, unabhängigen Zeitschrift bewegt,<br />
zusätzlich zu den bestehenden<br />
Gartenzeitungen. Er war der Meinung,<br />
dass eine spezielle Rubrik in den bestehenden<br />
Publikationen den <strong>Bambus</strong><br />
nicht genügend würdigen könnte und<br />
die Wissenschaftler und <strong>Bambus</strong>liebhaber<br />
in ganz Europa und der ganzen<br />
Welt nicht erreicht werden könnten.<br />
Das Universalismus und die Großzügigkeit<br />
des Unternehmens sind vom gleichen<br />
Idealismus genährt wie die seines<br />
Onkels Charles, dem Astronomen und<br />
Befreier der Schwarzen in Amerika. Es<br />
war geplant, in der Zeitschrift die Artikel<br />
in Latein, Englisch, Deutsch, Italienisch<br />
und Esperanto36 zu veröffentlichen.<br />
In dieser polyglotten Einführung<br />
<strong>Bambus</strong> Journal 6<br />
Besuch seines Freundes, Landsmannes und großen <strong>Bambus</strong>liebhabers A. Drion aus La Marlagne, Nähe<br />
Gand. Aufgenommen von Jean am 10. Mai 1905. Man kann sich vorstellen, welche Freude die beiden<br />
angesichts der drei dicken Halme von Phyllostachys edulis – aus Prafrance geliefert und gepflanzt – empfanden.<br />
erklärt der Chefredakteur genau, dass<br />
jede Ausgabe einen technischen und einen<br />
praktischen Teil beinhalten wird.<br />
Zum einen soll die Veröffentlichung<br />
dem Austausch unter Botanikern dienen,<br />
deren Interesse sich auf die Ergänzung<br />
der Klassifizierung der <strong>Bambus</strong>se,<br />
die Bibliographie und die Kurzfassung<br />
bereits erschienener Berichte in Fachzeitschriften<br />
richtet. Zum anderen<br />
richtet sie sich besonders an Liebhaber<br />
und Gartenbau-Fachleute: Jean hat<br />
den großen Wunsch, seine Kenntnisse<br />
weiter zu geben, die er seit 1883 durch<br />
Beobachtungen der Entwicklung von<br />
etwa 60 Arten und Sorten von <strong>Bambus</strong>sen<br />
gesammelt hat.<br />
Unser Autor hat ein Diskussionsforum<br />
und eine Tauschbörse im Sinn. Lange<br />
bevor „das www“ erfunden wurde und<br />
darin eine Fülle von Foren, Wikis und<br />
Blogs erblühen, stellte sich Jean schon<br />
die Entwicklung von Gemeinschaften<br />
zum Austausch von Wissen und Experimenten<br />
in Sachen Düngung vor und<br />
malte sich die Kontaktaufnahme der<br />
Abonnenten, untereinander und mit<br />
dem Netzwerk der Korrespondenten<br />
der Zeitschrift, aus.<br />
Etwa 50 Freunde des <strong>Bambus</strong>ses aus 12<br />
verschiedenen Nationalitäten haben<br />
„beherzt, kostenlos und direkt“ an<br />
Jeans Werk mitgearbeitet. Etwas von<br />
seiner „Vaterschaft“ lebt wahrscheinlich<br />
noch in den <strong>Bambus</strong>vereinen in<br />
aller Welt weiter!<br />
Das Abenteuer der „Offiziellen Zeitung<br />
der <strong>Bambus</strong>liebhaber“ - der Ausdruck<br />
stammt von seinem Freund Louis<br />
de Vilmorin - wird genau zweieinhalb<br />
Jahre dauern. Insgesamt waren es 275<br />
Seiten im Format 14,5 x 24,5 cm. Zehn<br />
Beiträge in sechs Ausgaben. Mit der<br />
letzten, erschienen am 30 Juni 1908,<br />
beschenkt er die Leser mit ganz besonderen<br />
Inhalten. Diese Ausgabe gibt<br />
einen komplett handgeschriebenen<br />
Bericht wieder, begleitet von 20 Bildern,<br />
der 1907 auch an die Internationale<br />
Konferenz für Pflanzenakklimatisierung<br />
(Conférence internationale<br />
d’Acclimation des Plantes, New York)<br />
geschickt wurde. Das Manuskript und<br />
die Fotos sind im Besitz der Smithsonian-Stiftung.<br />
Die acht Kapitel über „die<br />
Einführung, die Akklimatisierung und<br />
den Anbau von <strong>Bambus</strong>sen im Westen<br />
der alten Welt, insbesondere in Belgien“<br />
fasst alle Experimente, Beobachtungen<br />
und Studien von Jean Houzeau<br />
de Lehaie zusammen. 37<br />
Die Fachzeitschrift<br />
stößt an ihre Grenzen<br />
Bei näherer Betrachtung der Erscheinungsdaten<br />
fallen die Schwachstellen<br />
des Unternehmens von Jean Houzeau<br />
auf. Insgesamt hat er in zweieinhalb<br />
Jahren sechs Hefte produziert, wovon<br />
die ersten drei Exemplare innerhalb<br />
von nur drei Monaten erschienen sind!<br />
Das Jahresabonnement beträgt sechs
Belgische Francs für die „Union postale“:<br />
Das erste Jahr haben die Abonnenten<br />
vier Hefte mit sechs Beiträgen<br />
erhalten; das zweite und das dritte<br />
Heft erschienen mit nur jeweils zwei<br />
Beiträgen. Die entstandenen Schwierigkeiten<br />
haben wahrscheinlich mehrere<br />
Ursachen: Da ist der auf Fachleute<br />
oder Liebhaber von <strong>Bambus</strong>sen sehr<br />
eingeschränkte Leserkreis in Europa<br />
– zur Zeit der „Belle Epoque“ sind das<br />
nur sehr wenige! Es gibt natürlich noch<br />
die Geschäftspartner von Jean Houzeau,<br />
die Gartenbaugesellschaften, die<br />
Inhaber von <strong>Bambus</strong>parks und -Gärten.<br />
Etwa 500 Exemplare der Fachzeitschrift<br />
werden wohl gedruckt, da 400 Exemplare<br />
der 6. Nummer an Abonnenten<br />
aus 15 verschiedenen Nationalitäten<br />
verteilt wurden. Die Werbung zur Finanzierung<br />
eines Teiles der Zeitschrift<br />
ist in Wahrheit unbedeutend. Es gibt<br />
nur wenige Werbekunden (der Gartenbaubetrieb<br />
in Prafance, vier oder fünf<br />
französische und englische Gartenbauvereine<br />
sowie ein Buchhändler); für 25<br />
Francs pro Seite für eine Jahresanzeige<br />
sind die Werbeeinnahmen sehr gering<br />
(gerade einmal 1% der Einnahmen von<br />
Abonnenten). In der Tat hatte unser<br />
Botaniker keinen Sinn für’s Geschäft!<br />
Im Juni 1907 kassiert er nicht einmal die<br />
Beträge der Abonnements und empfindet<br />
den Gedanken an Zahlungsaufforderungen<br />
an die Abonnenten wie<br />
„ein Messer in der Wunde“! Ein Jahr<br />
zuvor hat er sich beklagt, dass einige<br />
Abonnenten ihre Abonnements nicht<br />
bezahlten.<br />
Und schließlich war er von A bis Z<br />
allein verantwortlich für die Veröffentlichung<br />
der Zeitschrift. Er hat<br />
keinen Korrekturleser (außer für die<br />
Endkorrektur, die wahrscheinlich sein<br />
Vater Auguste erledigt hat). Er hat<br />
zwar einen „Angestellten aus seinem<br />
Werk“, den er aber kündigen musste,<br />
da dieser „eine geschickte Sabotage“<br />
angefangen hatte – so erklärt er die<br />
Verspätung der Veröffentlichungen.<br />
Außerdem stellt sich die Frage, ob Jean<br />
Houzeau seinen Leserkreis berücksichtigt<br />
hat: er hat ein Zehntel seiner Seiten<br />
verwendet, um über die Gärtner,<br />
die Obergärtner und die Gartenschule<br />
der Region „Montois“ zu schimpfen. Er<br />
hat mehrere Artikel darauf verwendet<br />
– und insbesondere der Letzte ist gravierend,<br />
(er ist auf der wichtigsten Seite<br />
der Zeitschrift) – in seinen Texten den<br />
belgischen Staat scharf anzugreifen<br />
(der nichts getan hat, um das wunderschöne<br />
Herbarium des Herrn Brandis in<br />
Belgien zu erhalten), und kritisiert eine<br />
neue, vom Landwirtschaftministerium<br />
gegründete Gartengesellschaft, sowie<br />
die Beamten!<br />
Fußnoten<br />
28 J. Houzeau de Lehaie bewundert diesen Botaniker<br />
und Reisenden sehr, vgl. Le Bambou, Bulletin<br />
périodique Nr. 5-6, 15. Dezember 1906, S.<br />
164-165.<br />
29 Le Bambou, Bulletin périodique, Nr. 7-8, 30.<br />
Juni 1907, S. 223.<br />
30 Le Bambou, Bulletin périodique, Nr. 9-10, 30.<br />
Juni 1908, S. 229.<br />
31 FREEMAN-MITFORD, A. B., The Bamboo garden,<br />
Macmillan ed. London, 1096, S. VIII (preface).<br />
32 DAVEAU, M. et DEMOLY, J.-P., Joseph Bory LA-<br />
TOUR-MARLIAC, Bambou, Nr. 48, Juli 2006, S.<br />
21.<br />
33 Dr. Henon, „guter Botaniker und fähiger Gärtner“<br />
ist wie sein Vater einer der zehn Abgeordneten<br />
der liberalen Opposition in Paris unter<br />
der Herrschaft Napoleons III.<br />
Er taucht für vier Jahre unter, nachdem er im<br />
Lyon der Kommunarden praktiziert hatte, und<br />
arbeitet in Japan als Arzt bei einer Minengesellschaft.<br />
Die letzte Ausgabe des Bulletins: Eine wahre Blütenlese.<br />
Als er seine Rückkehr nach Europa vorbereitet<br />
und seine Pflanzen verpackt, machen ihn<br />
seine Schüler, die „edlen Satzumas“, aufmerksam:<br />
„Mein Herr, Sie haben noch nicht<br />
unseren Bergbambus, es ist vielleicht die einzige<br />
gut winterharte Art“. Das ist die Art, die<br />
später den Namen „Henonis“ tragen soll. Dr.<br />
FOREL, Le Bambou, Bulletin périodique, Nr. 3-<br />
4, 3 April 1906, SS. 102-104.<br />
34 SATOW, E., The cultivation of bamboos in Japan,<br />
The Asiatic Society of Japan, 1899, S. 61<br />
et sq. (Beschreibung von madara-dake oder<br />
han-chiku).<br />
35 Le Bambou, Bulletin périodique, Nr. 9-10, 30.<br />
Juni 1908, S. 232.<br />
36 Ingesamt wurde aber nur Jeans Vorwort ins<br />
Englische und ins Deutsche übersetzt. Alle übrigen<br />
Artikel erscheinen in Französisch.<br />
37 WOODS, Tom, Les pionniers du bambou, Europäische<br />
<strong>Bambus</strong>gesellschaft, S. 13 und Newsletter<br />
Belgian Bamboo Society – Jaargang 2 – Nr.<br />
7, S. 18.<br />
7 <strong>Bambus</strong><br />
Journal
Die EBS-D informiert<br />
Fotos: Thomas Grünewald<br />
<strong>Bambus</strong> Journal 8<br />
� Thomas Grünewald<br />
Internationales Treffen 2008 der EBS in Frankreich<br />
Der <strong>Bambus</strong>garten Jardin de Planbuisson<br />
von Michel Bonfils war diesmal der<br />
Veranstaltungsort. Neben den AEB-<br />
Mitgliedern aus Frankreich waren Mitglieder<br />
aus den Sektionen von Belgien,<br />
Italien und der Schweiz gekommen,<br />
aus USA war Suzanne Lucas dabei. Von<br />
EBS-D war ich allerdings der einzige<br />
Teilnehmer.<br />
Dabei hätte die Veranstaltung eine<br />
stärkere Teilnahme verdient, denn die<br />
Veranstalter hatten ein interessantes<br />
<strong>Pro</strong>gramm zusammengestellt. Am ersten<br />
Tag war der Vormittag mit Vorträgen<br />
ausgefüllt, dafür hatten wir uns<br />
Michel Bonfils führt sachkundig durch den Jardin de Planbuisson.<br />
im örtlichen Kino versammelt. Nachdem<br />
die Vetreter der EBS-Sektionen<br />
über ihre Aktivitäten berichtet hatten,<br />
stellte Lorenzo Bar seine Arbeiten<br />
vor: Landschaftsbauprojekte und der<br />
Einsatz von <strong>Bambus</strong> als Baustoff für<br />
Skulpturen, Pergolen und im Messebau.<br />
Suzanne Lucas ging kurz auf die<br />
drei in den USA heimischen <strong>Bambus</strong>arten<br />
ein und stellte ihre Garten- und<br />
Landschaftsbauprojekte vor, mit vielen<br />
Fotos der fertigen Umsetzungen.<br />
Zwei Architektinnen präsentierten<br />
die Abschlussarbeiten ihres Studiums<br />
an der Universität Turin: Sara Martin<br />
befasste sich mit der Wohnbausituation<br />
im Nordosten Indiens, ihre Arbeit<br />
machte Vorschläge zu verbesserter<br />
Architektur, bei der wie bisher <strong>Bambus</strong><br />
das wesentliche Baumaterial ist.<br />
Wesentlich war dabei die Praktikabilität<br />
der Umsetzung – die Bewohner<br />
bauen ihre Häuser weiterhin selbst und<br />
auch die Kosten müssen den Möglichkeiten<br />
im ländlichen Indien angepasst<br />
bleiben. Die Diplomarbeit zeigte Möglichkeiten<br />
einer verbesserten Raumaufteilung,<br />
aber auch Verbesserungen<br />
bei der Belüftung und einer längeren<br />
Haltbarkeit der Bauten.<br />
Eine ganz aus <strong>Bambus</strong> gefertigte Rattenfalle aus Thailand zieht Interesse auf sich.
Flavia Ussia befasste sich in ihrer Arbeit<br />
mit technischen Aspekten des Baustoffs<br />
<strong>Bambus</strong>: Sie untersuchte verschiedene<br />
Techniken der Verbindung von <strong>Bambus</strong>halmen<br />
und entwickelte so Baukörper,<br />
die sich modular zu einem größeren<br />
Bauwerk zusammenfügen lassen.<br />
Der Experte für die Identifikation von<br />
<strong>Bambus</strong>arten, Jean Pierre Démoly,<br />
berichtete mit vielen Fotos über die<br />
<strong>Bambus</strong>flora Chiles, d.h. die dort vorkommenden<br />
Chusqueen.<br />
Gleich zwei Beiträge kamen von Michel<br />
Davo. Er berichtete mit sehr guten<br />
Fotos über die <strong>Bambus</strong>se in der Küstenregion<br />
südlich von Sao Paulo in Brasilien.<br />
Sein zweiter Beitrag führte uns<br />
nach Thailand, zu den <strong>Bambus</strong>sen im<br />
Park von Khao Sok.<br />
Michel Abadie hatte sich ein ungewöhnliches<br />
Thema gewählt: <strong>Bambus</strong><br />
als Material der Flugpioniere. Von den<br />
ersten Hängegleitern über den Motorflug,<br />
von Luftschiffen bis zum Drachenbau<br />
spannte sich der Bogen dieses faszinierenden<br />
Blickwinkels auf unsere<br />
Lieblingsgräser.<br />
Bei strahlendem Sonnenschein zeigte<br />
sich am Nachmittag der <strong>Bambus</strong>garten<br />
Jardin de Planbuisson. Nach einer Einführung<br />
vom Gartenbauexperten De<br />
Reze, dem Inhaber von Rezo-Plant, und<br />
Erläuterungen zur Entwicklung des<br />
Gartens von Michel Bonfils konnten<br />
wir stundenlang auf den mit Walnussschalen<br />
ausgelegten Wegen staunend<br />
von Hain zu Hain gehen. Die aus anderen<br />
südfranzösischen <strong>Bambus</strong>gärten<br />
bekannten riesengroßen Halme mit<br />
entsprechend gut ausgeprägter Färbung<br />
und Zeichnung sind auch hier<br />
sehr gut in Szene gesetzt und machen<br />
diesen Garten für mich zu einem der<br />
besten in Frankreich.<br />
Fargesienfreunde werden im warmen<br />
Klima der Dordogne nicht auf ihre<br />
Kosten kommen, ein Beet im Schatten<br />
eines 8 Meter hohen Phyllostachys-<br />
violascens-Hains zeigt immerhin ein<br />
knappes Dutzend Pflanzen dieser Gattung.<br />
Aber alle großen Phyllostachysarten,<br />
einige Chusqueen und andere<br />
große Arten, sind als prächtige Exemplare<br />
vorhanden.<br />
Ein Musiker zeigte zum EBS-Treffen<br />
Perkussionsinstrumente aus <strong>Bambus</strong><br />
und lud zum Mitspielen ein. Es gab<br />
außerdem eine Ausstellung mit Kunsthandwerk<br />
aus <strong>Bambus</strong>. Gilbert Leffond<br />
erklärte, wie man <strong>Bambus</strong>libellen<br />
baut.<br />
Letzter <strong>Pro</strong>grammpunkt des ersten<br />
Tages war eine Pflanzen-Versteigerung.<br />
Die gespendeten Pflanzen waren<br />
dem Anlass angemessen, meist gut<br />
ausgesuchte Seltenheiten. Für einige<br />
Exemplare wusste selbst Herr Démoly<br />
nur vorläufige Namen. Wegen der Seltenheit<br />
vieler angebotenen Pflanzen,<br />
Oben: Eindrucksvolle junge Halme von Phyllostachys pubescens werden abgelichtet.<br />
Unten: Phyllostachys pubescens ‚Bicolor‘.<br />
Die EBS-D informiert<br />
9 <strong>Bambus</strong><br />
Journal
Die EBS-D informiert<br />
<strong>Bambus</strong><br />
Journal<br />
Mitspieler des Workshops zu Musikinstrumenten aus <strong>Bambus</strong>.<br />
sicher aber auch, weil der Erlös an die<br />
AEB ging, kamen sehr hohe Gebote zustande.<br />
Es gehört zwar nicht zum Thema <strong>Bambus</strong>,<br />
aber ein sehr wesentlicher Teil des<br />
<strong>Pro</strong>gramms muss erwähnt werden: das<br />
Essen. Das Périgord ist berühmt z.B. für<br />
Geflügel und Trüffel, und unsere Gastgeber<br />
hatten eine sehr gute Wahl getroffen<br />
unter den regionalen Köstlichkeiten<br />
aus Küche und Keller. Schon die<br />
Vorabendveranstaltung, zu der bereits<br />
ca. 45 Teilnehmer angereist waren, begann<br />
mit einem tollen Menü. Durch<br />
die nächsten beiden Tage ging das auf<br />
hohem Niveau immer so weiter, und<br />
nie ohne einen passenden Wein.<br />
Am zweiten Tag sahen wir uns vormittags<br />
in einem privaten Garten im Nachbarort<br />
einen Phyllostachys-Solitär von<br />
18m Höhe an, danach ging es „in die<br />
Wildnis“, zu einem Ph. viridiglaucescens-Hain,<br />
der schon viele Jahre wild<br />
am Ufer der Dordogne wächst. Das<br />
letzte Ziel des Treffens war die Firma<br />
Rezo-Plant, einem mit der belgischen<br />
Firma Oprins verbundenen <strong>Pro</strong>duktionsbetrieb<br />
für riesige Stückzahlen<br />
<strong>Bambus</strong>libelle.<br />
10<br />
von <strong>Bambus</strong>pflanzen. Hier werden im<br />
Unterschied zum belgischen Standort<br />
z.B. Fargesien als größere Pflanzen<br />
produziert, daneben ca. 100 weitere<br />
<strong>Bambus</strong>arten, in Topfgrößen zwischen<br />
5 und 150 Liter.<br />
Das interessante <strong>Pro</strong>gramm, der sehr<br />
sehenswerten Schaugarten, der Besuch<br />
bei Rezo-Plant und die gute Organisation<br />
der ganzen Veranstaltung - das<br />
allein bringt mich schon zu dem Fazit,<br />
dass sich der Weg an die Dordogne sehr<br />
gelohnt hat. Genauso wichtig finde ich<br />
aber, dass ich viele der <strong>Bambus</strong>freunde<br />
von den anderen Sektionen dabei wiedersehen<br />
konnte, die ich bei unserem<br />
Treffen in Frankfurt vor zwei Jahren<br />
und bei anderen Besuchen kennengelernt<br />
hatte. Diese Gespräche, die man<br />
mit keinem Veranstaltungsprogramm<br />
im Voraus planen kann, sind mindestens<br />
ebenso wichtig wie das eigentliche<br />
<strong>Pro</strong>gramm.<br />
Deshalb steht für mich auch jetzt schon<br />
fest: beim nächsten internationalen<br />
Treffen der EBS, in 2010 in der Schweiz,<br />
werde ich auf jeden Fall wieder dabei<br />
sein.<br />
� Redaktion<br />
Die neue CD ist da!<br />
Nach unserer ersten CD, auf der die<br />
<strong>Bambus</strong>-Briefe und <strong>Bambus</strong>-Journale<br />
der Jahre 2000 bis 2005 gespeichert<br />
sind, ist brandneu die zweite CD mit<br />
den Jahrgängen 2006 und 2007 erschienen.<br />
Die CD kann bestellt werden bei:<br />
Redaktion <strong>Bambus</strong> Journal<br />
Ilse Rauch<br />
Rheinstraße 91<br />
65462 Ginsheim<br />
i.rauch@bambus-deutschland.de<br />
Mitglieder zahlen einen vergünstigten<br />
Preis von 15,00 Euro inkl. Versandkosten<br />
(bitte bei Bestellung Mitgliedsnummer<br />
und Bankverbindung für den<br />
Einzug angeben).<br />
Auch Nichtmitglieder können unsere<br />
beiden CD’s erwerben, dann allerdings<br />
zum Preis von Euro 19,95 pro Stück<br />
incl. Versand.<br />
Wir wünschen viel Spaß beim stöbern!<br />
� Redaktion<br />
Anruf aus Kapstadt<br />
Mitglieder der EBS-D wohnen nicht nur<br />
in Europa. Bei Frau Weber in der Geschäftsstelle<br />
ging ein Anruf aus Afrika<br />
ein. Frau C. hatte in Ihrem Garten eine<br />
Tasche mit Büchern gefunden. Darunter<br />
war der Mitgliedsausweis der EBS<br />
mit der Anschrift unseres Mitgliedes<br />
B., der Anfang des Jahres mit seiner<br />
Familie nach Südafrika ausgewandert<br />
ist und jetzt ca. 500 km von Kapstadt<br />
entfernt in Knysna wohnt. Die Familie<br />
weilte für ein paar Tage in Kapstadt,<br />
dabei wurde in das Auto eingebrochen<br />
und 2 Koffer und 2 Taschen gestohlen.<br />
Auf dem Umweg über Deutschland<br />
konnte ein Kontakt hergestellt werden<br />
zwischen Herrn B. und Frau C und die<br />
Abholung der Tasche organisiert werden.<br />
Wie gut, dass es den EBS Mitgliedsausweis<br />
gibt!
� Vorstand<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
Liebe Freunde,<br />
und wieder ist fast ein Jahr seit unseres<br />
Sommerfestes in Steinau bei Manfred<br />
Schäfer vergangen.<br />
Das Nächste steht an und damit natürlich<br />
auch die alljährliche Mitgliederversammlung.<br />
Der Vorstand der EBS-D möchte Ihnen,<br />
liebe Mitglieder, wieder Rechenschaft<br />
über das zurückliegende Jahr abgeben<br />
und bittet Sie um Ihre Unterstützung<br />
bei der Kursbestimmung für das bevorstehende<br />
Jahr.<br />
Der Vorstand lädt ein<br />
zur Jahreshauptversammlung<br />
Termin: Samstag, 2. August 2008 um<br />
14:00 Uhr<br />
Ort: <strong>Bambus</strong> und mehr...<br />
Holger Ehrlich<br />
Relystraße 19<br />
64720 Michelstadt / Odenwald<br />
Als Tagesordnung schlagen wir vor:<br />
1. Eröffnung und Begrüßung<br />
2. Genehmigung des <strong>Pro</strong>tokolls der<br />
letzten Mitgliederversammlung<br />
3. Tätigkeitsberichte durch den Vorstand<br />
4. Bericht der Rechnungsprüfer<br />
5. Entlastung des Vorstandes<br />
6. Anträge<br />
7. Verschiedenes<br />
Anträge zur Mitgliederversammlung<br />
müssen nach § 4 Absatz 1 der Satzung<br />
zwei Wochen vor dem Tag der Mitgliederversammlung,<br />
also bis spätestens<br />
zum 18. Juli 2008 bei der Geschäftsstelle<br />
schriftlich eingereicht sein.<br />
Durch Ihre Teilnahme bekunden Sie Ihr<br />
Interesse an unserem gemeinsamen<br />
Hobby und stärken gleichzeitig die Arbeit<br />
des Vorstandes.<br />
� Vorstand<br />
Sommerfest 2008 in Michelstadt / Odenwald<br />
Das diesjährige Sommerfest findet wieder<br />
an zwei Tagen statt und zwar am<br />
2. und 3. August im Betrieb von Holger<br />
Ehrlich in Michelstadt / Odenwald in der<br />
Relystraße 19. Beginn ist um 10 Uhr.<br />
Samstag, 02. August 2008<br />
Am Samstag stehen neben der um<br />
14 Uhr stattfindenden Mitgliederversammlung<br />
mehrere Vorträge auf dem<br />
<strong>Pro</strong>gramm:<br />
· Dipl. Ing. Susanne Körner, die zusammen<br />
mit Dipl. Ing. Tilman Schäberle<br />
das erste <strong>Bambus</strong>haus in Deutschland<br />
plante und entwickelte, wird über das<br />
Bauen mit <strong>Bambus</strong> referieren.<br />
· Unser Mitglied Wolfgang Riede wird<br />
uns viel Wissenswertes über die Verwendung<br />
von Buxus in Verbindung<br />
mit <strong>Bambus</strong> berichten.<br />
· Thomas Eidmann – wir besichtigten<br />
im letzten Jahr seine Staudengärtnerei<br />
– wird uns viele schöne Partner zu<br />
<strong>Bambus</strong> näher bringen.<br />
Bei einem Bonsai-Workshop mit Umberto<br />
DePace werden wir an der Pflanze<br />
selbst lernen, wie und warum ein Bonsai<br />
entsteht. Es dürfen gerne Rohlinge<br />
zur weiteren Bearbeitung mitgebracht<br />
werden. Der Workshop wird an beiden<br />
Tagen angeboten.<br />
Erleben Sie Chayu in do – Bewegung mit<br />
Herz und Verstand (und mit Stöcken),<br />
dargeboten von Trainern des Chayu in<br />
do dojang Odenwald.<br />
An mehreren Ständen mit lauter schönen<br />
Dingen rund um den Garten wird<br />
der eine oder andere etwas hübsches für<br />
den eigenen Garten zu Hause finden.<br />
Am Samstag abend überraschen uns<br />
wilde Trommler und Feuerjongleure<br />
mit einer atemberaubenden Show.<br />
Mehr wird nicht verraten…<br />
Sonntag, 03. August 2008<br />
Für den Sonntag ist die<br />
· Wahl des <strong>Bambus</strong> des Jahres angesetzt<br />
und<br />
· die Ermittlung der Sieger unseres Fotowettbewerbes.<br />
Für beide „Wettbewerbe“ kann bereits<br />
ab dem 9. Juni bis zum 21. Juli im Mitgliederbereich<br />
unserer Homepage abgestimmt<br />
werden. Selbstverständlich<br />
aber auch noch beim Sommerfest.<br />
Als <strong>Pro</strong>grammpunkte neben dem Sommerfest<br />
kann eine Stadtführung durch<br />
die Altstadt von Michelstadt und eine<br />
Schlossführung im nahe gelegenen<br />
Erbach angeboten werden. Beides ist<br />
mit zusätzlichen Kosten (Eintritt) verbunden.<br />
Für das leibliche Wohl ist an beiden<br />
Tagen bestens gesorgt. Kurt Keil, ein<br />
Karte: google.de<br />
Urgestein der Odenwälder Festzeltwirte,<br />
wird uns an diesem Wochenende<br />
versorgen. In eigener Regie wollen<br />
wir ein Kuchenbuffet anbieten, um das<br />
gemütliche Beisammensein mit Kaffee<br />
und Kuchen zu versüßen. Über Kuchenspenden<br />
freuen wir uns.<br />
Selbstverständlich wird es auch eine<br />
„Tausch- und Verkaufsecke“ für unsere<br />
Mitglieder geben.<br />
Sie erreichen Michelstadt über die Ausfahrt<br />
Darmstadt der A5, Richtung Dieburg<br />
über die B26 und dann abbiegen<br />
auf die B45 nach Michelstadt / Erbach.<br />
Aus südlicher Richtung die Fahrt über<br />
Heidelberg und ebenfalls die B45.<br />
Übernachtungsmöglichkeiten finden<br />
Sie auf www.odenwald-tourismus.de.<br />
Bitte lassen Sie uns im Vorfeld wissen,<br />
mit wie vielen Personen Sie voraussichtlich<br />
am Sommerfest teilnehmen<br />
werden, um uns die Planung zu erleichtern.<br />
Bitte senden Sie eine Postkarte<br />
oder E-Mail an die Redaktion –<br />
Anschrift und E-Mail-Adresse finden<br />
Sie im Impressum auf Seite 2.<br />
Die ganze Familie Ehrlich freut sich, Sie<br />
beim Sommerfest begrüßen zu dürfen<br />
und wünscht eine gute Anreise.<br />
Die EBS-D informiert<br />
11 <strong>Bambus</strong><br />
Journal
Die EBS-D informiert<br />
Foto: Eric Fandel<br />
<strong>Bambus</strong> Journal 12<br />
� Redaktion<br />
Letzter Besuch im Garten von Toni Grieb<br />
„23. August 2008: Die EBS-Schweiz<br />
organisiert einen letzten Besuch im<br />
Garten des Anfang des Jahres verstorbenen<br />
Toni Grieb. Sein Garten<br />
wird aufgelöst, die <strong>Bambus</strong>se versetzt,<br />
das Haus verkauft und das Gelände<br />
aufgeteilt werden. Es wird die letzte<br />
Möglichkeit sein, Toni Grieb in Ehren<br />
zu gedenken, bevor sein Garten zerstört<br />
wird. Der Garten von Toni Grieb<br />
ist in Montet-Cudrefin / Schweiz zwischen<br />
dem Lac de Neuchâtel und<br />
� Gerhard Sieber<br />
Fronkreisch – Fronkreisch<br />
Zwanzig Jahre EBS-Deutschland, genau<br />
dieses Jubiläum feiern wir im nächsten<br />
Jahr. Der Vorstand macht sich schon<br />
seit geraumer Zeit Gedanken, was man<br />
an einem solchen runden Geburtstag<br />
den Mitgliedern anbieten kann. Ein<br />
großes Sommerfest ist mit tatkräftiger<br />
Unterstützung durch die Gruppe West<br />
in Planung.<br />
Eine <strong>Bambus</strong>-Reise zum EBS-Jubiläum<br />
wäre sicher nicht schlecht!<br />
Die erste <strong>Bambus</strong>-Reise der EBS-D war<br />
1990. Sie führte uns ins Zentrum des<br />
europäischen <strong>Bambus</strong>, in die Bambouseraie<br />
in Anduze. 1994 folgte die zweite<br />
Reise mit dem gleichen Ziel. Was<br />
liegt also näher, als im Jubiläumsjahr<br />
als Ziel festzulegen: Wir fahren nach<br />
Frankreich.<br />
Auf unserer letzten Mitgliederversammlung<br />
in Steinau an der Straße,<br />
hatte ich es schon angekündigt. Also<br />
gesagt getan, wir werden 2009, Ende<br />
April Anfang Mai nach Frankreich fahren.<br />
Zur Zeit bin ich in der Vorplanung,<br />
und trage interessante Reiseziele zusammen.<br />
Wir werden den einen oder<br />
dem Murtensee (gegenüber der Stadt<br />
Neuchâtel).“ Quelle: Mitteilungsblatt<br />
der EBS Frankreich.<br />
Auch Mitglieder der EBS-D werden<br />
Toni Grieb gedenken wollen. Am Besuch<br />
des Gartens von Toni Grieb interessierte<br />
Personen werden gebeten,<br />
sich in der Geschäftsstelle bei Frau Weber<br />
registrieren zu lassen, um weitere<br />
Informationen zu erhalten. Außerdem<br />
informieren wir auf www.bambusdeutschland.de<br />
anderen Botanischen Garten besichtigen,<br />
Arboreten und Baumschulen<br />
sollen ebenfalls auf der Liste stehen.<br />
Auch die Kultur soll nicht zu kurz kommen,<br />
Stadtführungen, Pferdegestüt<br />
und gutes Essen und Trinken runden<br />
das <strong>Pro</strong>gramm ab. Feste Zusagen einer<br />
Führung gibt es schon jetzt für den Botanischen<br />
Garten Straßburg und für die<br />
Bambouseraie-Prafrance in Anduze.<br />
Die Reisedauer mit dem Bistrobus ist<br />
wieder mit sieben Tagen vorgesehen.<br />
Da es ja eine Jubiläumsreise wird, gehe<br />
ich von größerem Interesse bei den<br />
Mitgliedern aus als sonst, d.h. wir müssen<br />
möglicherweise mit zwei Bussen<br />
und ca. 100 Reiseteilnehmer rechnen.<br />
Sie werden sich sicher fragen, wieso<br />
schon jetzt diese Information, dies hat<br />
doch noch Zeit. Ich benötige für die Organisation<br />
von Ihnen eine unverbindliche<br />
Zusage für die Teilnahme, um die<br />
Gewissheit zu haben, ob wirklich so<br />
viele Mitglieder an der Reise teilnehmen<br />
möchten. Zwei Busse benötigen<br />
zwei Reiseleiter, mehr Personal vor Ort<br />
für die Führungen und die Hotelfrage<br />
muss geklärt werden. Bitte melden Sie<br />
sich unverbindlich<br />
bis Ende Juli bei mir<br />
(Postkarte), wenn<br />
von Ihrer Seite Interesse<br />
besteht. Den<br />
genauen Reiseverlauf,<br />
Termin, Kosten<br />
und Anmeldeformular<br />
werden Sie dann<br />
im <strong>Bambus</strong>-Journal<br />
3 / 2008 vorliegen<br />
haben.<br />
Ich freue mich auf<br />
unser Jubiläumsjahr<br />
2009.<br />
� Redaktion<br />
Offene Gärten<br />
unserer Mitglieder<br />
Ein Besuch in Nachbars Garten,<br />
Erfahrungen austauschen, Anregungen<br />
mitnehmen, die gemeinsamen<br />
Interessen pflegen: Die EBS-<br />
Mitglieder öffnen ihre Gärten und<br />
freuen sich auf Besucher. Unter der<br />
Rubrik „Offene Gärten unserer Mitglieder“<br />
nennen wir Namen und<br />
Wohnort der Gartenbesitzer und<br />
Ihre Telefonnummer, unter der ein<br />
Kontakt hergestellt und ein Besuch<br />
abgesprochen werden kann. Jeder<br />
Garten hat seine Besonderheit und<br />
nicht nur <strong>Bambus</strong> wird zu erwarten<br />
sein.<br />
Gerne ergänzen wir diese Liste auch<br />
um Ihren Garten. Bitte schicken Sie<br />
eine Nachricht an die Redaktion<br />
(Adresse im Impressum) und geben<br />
Sie die Telefonnummer und „die Besonderheit“<br />
Ihres Gartens an. Bitte<br />
vermerken Sie auch ausdrücklich, ob<br />
Ihre Angaben zusätzlich im Mitgliederbereich<br />
unserer Homepage veröffentlicht<br />
werden dürfen.<br />
Lob und Anerkennung der <strong>Bambus</strong>freunde<br />
werden Ihnen sicher sein<br />
und können die Freude am eigenen<br />
Garten nur noch steigern.<br />
· Frank Kraik, Erkelenz, Tel. 0 24 31 /<br />
7 12 66 (Junger Garten aus 2002,<br />
Schwimmteich)<br />
· Renate Adrian, Biebergemünd-<br />
Roßbach, Tel. 0 60 50 / 24 44<br />
· Klaus Usinger, Gelnhausen, Tel.<br />
0 60 51 / 1 73 48<br />
· Karl-Heinrich Zahn, Saxdorf, Tel.<br />
03 53 41 / 21 52 („Garten-Kunstwerk“)<br />
· Rudolf und Ilse Rauch, Ginsheim,<br />
Tel. 0 61 44 / 40 19 82 (Viele selbst<br />
gezogene Bonsai)<br />
· Umberto und Liesel DePace, Weiterstadt,<br />
Tel. 0 61 50 / 32 71 (Sehr<br />
viele Bonsai)<br />
· Franz und Sonja Sommer, Bad König,<br />
Tel. 0 60 66 / 96 98 93 (Junger<br />
Garten, Winterblüher, 80 Sorten<br />
<strong>Bambus</strong>)<br />
· Roland Graeff, Zeischa, Tel. 03 53 41 /<br />
1 23 60 (Waldgarten, <strong>Bambus</strong>,<br />
Rhododendren, Farne; Baumschulverkauf)
� Marianne Pucks<br />
<strong>Bambus</strong> und Ikebana<br />
Für die Kultur und Kunstgeschichte<br />
Japans ist <strong>Bambus</strong> von großer Bedeutung.<br />
<strong>Bambus</strong> steht für Elastizität, Ausdauer<br />
und Hartnäckigkeit. Er biegt sich im<br />
Wind, aber er bricht nicht. Die Blätter<br />
werden vom Winde bewegt, aber<br />
sie fallen nicht. In Japan nennt man<br />
diese Mentalität noch heute <strong>Bambus</strong><br />
Mentalität: Kompromisse schließen,<br />
nachgeben und schließlich doch ungebrochen<br />
aus allen Anfechtungen des<br />
Lebens hervorgehen. Der <strong>Bambus</strong> lässt<br />
seine Blätter hängen, weil sein Inneres,<br />
sein Herz leer ist. Ein leeres Herz<br />
bedeutet Bescheidenheit. <strong>Bambus</strong> ist<br />
immergrün, sein Aussehen verändert<br />
sich nicht. Darum gilt er auch als Symbol<br />
des Alters.<br />
<strong>Bambus</strong> – Kiefer – Pflaume, die drei<br />
Freunde des Winters. Das Neue Jahr<br />
wird in Japan mit einem Ikebana Arrangement<br />
aus diesen drei Materialien<br />
begrüßt.<br />
Im Ikebana stellt der <strong>Bambus</strong> sowohl<br />
im klassischen als auch im modernen<br />
Ikebana eine feste Größe dar. Als Gefäß<br />
und als Pflanze hat der <strong>Bambus</strong> in<br />
der Entwicklung des Ikebana einen<br />
festen Platz. In Japan gibt es weit über<br />
1000 verschiedene Ikebana Schulen<br />
mit unterschiedlichen Schwerpunkten.<br />
Die klassischen Ikebana Schulen (z.B.<br />
Ikenobo, Saga, Misho und Adachi) stellen<br />
das klassische Ikebana in den Vordergrund<br />
ihres Unterrichts, während<br />
in Ohara Schule das Naturhafte besonders<br />
betont wird. Moderne Schulen ,<br />
wie die Ichiyo Schule, die Stuttgarter<br />
Schule und die Sogetsu Schule<br />
gehen neue Wege. Sie lehren<br />
neben den naturhaften<br />
Stilen auch abstrakte<br />
Formen im Ikebana.<br />
In Aus-<br />
nahmefällen<br />
darf<br />
auch ohne<br />
Blumen gearbeitet werden. Für die<br />
klassischen Ikebana Schulen gibt es<br />
unterschiedliche Formen von Ikebana-<br />
Gefäßen aus <strong>Bambus</strong>:<br />
· Einfache <strong>Bambus</strong>vase<br />
· Doppelte <strong>Bambus</strong>vase<br />
· Doppelvase mit zwei Ausschnitten<br />
· <strong>Bambus</strong>boot<br />
· <strong>Bambus</strong>körbe geflochten<br />
Die modernen Ikebana Schulen gehen<br />
auch in der <strong>Bambus</strong>verarbeitung<br />
neue Wege. Besonders die<br />
Sogetsu Schule mit ihrem<br />
verstorbenen Iemoto<br />
Hiroshi Teshigahara<br />
fand weltweite Aufmerksamkeit<br />
durch<br />
ihre kreativen <strong>Bambus</strong>installationen<br />
und <strong>Bambus</strong>gärten<br />
in jeder Größe. Hiroshi<br />
Teshigahara hauchte<br />
seinen Kunstwerken Leben ein durch<br />
die Verbindung mit Musik und Tanz.<br />
Seine für mich eindrucksvollsten <strong>Bambus</strong>arbeiten<br />
waren seine Bühnenbilder<br />
in den Opernhäusern von Genf und<br />
Lyon für Puccinis „Turandot“. Das gesamte<br />
Bühnenbild war aus <strong>Bambus</strong>rohren<br />
gestaltet, die zum Teil gesplittet<br />
und zu Bögen verarbeitet waren.<br />
So dient der <strong>Bambus</strong> im zeitgenössischen<br />
Ikebana als Material für<br />
Gefäße – Objekte und Skulpturen. Mit<br />
einem <strong>Pro</strong>pangasbrenner kann man<br />
helle <strong>Bambus</strong>rohre durch Anbrennen<br />
interessant verändern<br />
Zeichnungen: „Das Ikebana-Buch“ von Ayako Graefe, Ulmer-Verlag 1982<br />
13 <strong>Bambus</strong> Journal
Fotos: Susanne Schwarz · Udo Morgenstern<br />
<strong>Bambus</strong><br />
Journal<br />
für neue überraschende Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Das Brennen im Kamin<br />
ist eine weitere Möglichkeit. Die Veränderung<br />
ist hierbei noch intensiver.<br />
Direkt nach dem Brand sollte dabei<br />
der <strong>Bambus</strong> im Wasser abgeschreckt<br />
werden<br />
Sehr wichtig für die <strong>Bambus</strong>verarbeitung<br />
ist das richtige Werkzeug. Dazu<br />
gehören eine spezielle <strong>Bambus</strong>säge<br />
sowie Hammer und verschiedene Beitel.<br />
Schließen möchte ich mit einem Zitat<br />
des verstorbenen Iemoto Hiroshi Teshigahara:<br />
„Mit <strong>Bambus</strong> lassen sich Traumräume<br />
entwerfen, eine Natur in der Natur.“<br />
� Udo Morgenstern<br />
<strong>Bambus</strong>sichtung – Zweite Fortsetzung<br />
Die ersten <strong>Bambus</strong>pflanzen wurden<br />
vor fast 5 Jahren gepflanzt und mittlerweile<br />
kann man erste Unterschiede<br />
erkennen. Wie in vorherigen Berichten<br />
schon angesprochen waren die<br />
Pflanzgrößen recht unterschiedlich<br />
und die letzten ‚Neuzugänge‘ – betreffend<br />
Vergleich zu laborvermehrten<br />
Pflanzen – wurden im Frühsommer<br />
2006 gepflanzt. Hier also ein kurzer<br />
Sachstand:<br />
Der letzte Winter – also 2006 / 2007 –<br />
war ja nicht unbedingt geeignet, um<br />
die wirkliche Frosthärte zu prüfen,<br />
der Winter 2007 / 2008 lässt sich bis<br />
dato (Februar 2008) ähnlich an. So<br />
beschränkt sich die Bonitur in dieser<br />
Hinsicht hauptsächlich auf das teilweise<br />
unterschiedliche Blattrollverhalten<br />
der Fargesien im Winter. Gelitten (im<br />
Winter 2006 / 2007) haben natürlich die<br />
(im Juni 2006) frisch gepflanzten Phyllostachys<br />
unter den – trotz Elbtalklima –<br />
kalten Winterwinden.<br />
Im Sommer 2007 dann wuchsen die<br />
Phyllostachys munter los und loteten<br />
schon mal die ihnen gesetzten Grenzen<br />
aus. Bei den Fargesien begann nun<br />
auch die 3. Pflanze einer Versuchssorte<br />
zu blühen, so dass diese Sorte wohl aus<br />
der Sichtung herausfallen wird. Die<br />
Restlichen zeigen sich schon gut entwickelt.<br />
Die pflanzgrössen-bedingten<br />
Unterschiede werden so langsam ausgeglichen<br />
und man kann erste Differenzierungen<br />
in Wüchsigkeit und Habitus<br />
feststellen. Deutlich unterscheiden lassen<br />
sich die kleineren Wuchstypen von<br />
den größeren, sowie die eher straff<br />
14<br />
Blattschäden an Phyllostachys.<br />
aufrechten von den überhängenden.<br />
Innerhalb dieser Gruppen sind die Unterschiede<br />
bis jetzt sehr fein. Markante<br />
Sorten sind nur wenige zu erkennen.<br />
Ein Merkmal dafür ist unter anderem,<br />
auch das Blattrollen im Sommer, wobei<br />
teilweise deutliche Unterschiede<br />
erkennbar waren.<br />
Fargesien im Vergleich.<br />
Man kann also weiterhin gespannt<br />
und neugierig sein, ich werde zu gegebener<br />
Zeit wieder berichten.<br />
Mein Dank gilt an dieser Stelle wiederum<br />
Herrn Buner von der Sächsischen<br />
Landesanstalt für Landwirtschaft, Fachbereich<br />
Gartenbau und Landespflege,<br />
für die freundliche Unterstützung.
� Stefan Selfer<br />
Gartenparadies Südengland<br />
Am Samstag, 12. April 2008 startete<br />
die EBS ihre Reise nach Cornwall und<br />
zu anderen Sehenswürdigkeiten Südenglands.<br />
Das Wetter verhieß nicht<br />
zu Gutes, doch die Fahrt war sehr<br />
entspannt und es ergaben sich im Bus<br />
zwanglose Gespräche, so dass die Zeit<br />
bis nach Calais, dem Fährhafen in Frankreich,<br />
rasch verging. Zur guten Atmosphäre<br />
trug nicht zuletzt auch ein<br />
Gläschen Sekt bei, das der Vorstand<br />
spendierte, sowie leckere Muffins von<br />
Sonja Sommer und gut gefüllte Schokoladen-Ostereier<br />
von Manfred Weber.<br />
In Dover, nach einer ruhigen Überfahrt,<br />
warf der Himmel sogar kurz mit<br />
Graupeln nach uns, worauf natürlich<br />
jeder dachte: Na ja, es ist halt England,<br />
da weiß man, worauf man sich einlässt,<br />
es kann ja nur besser werden.<br />
Und es wurde besser – viel besser.<br />
Nach einer ruhigen verkehrsarmen<br />
Etappe erreichten wir unser erstes<br />
Hotel in Ashford, Grafschaft Kent.Das<br />
Hotel war äußerlich eher unauffällig,<br />
dafür entschädigte es innen durch<br />
Farbkombinationen in lila, pink, blau<br />
und rot, die man, gelinde gesagt als<br />
auffällig bezeichnen würde. Auch die<br />
von mir gewählte Bezeichnung „abgedreht“<br />
trifft wohl den Kern der Sache.<br />
Das Abendessen war soweit in Ordnung,<br />
nur am Geschmack war einiges<br />
auszusetzen, worauf natürlich wieder<br />
jeder dachte: Na ja, es ist halt England,<br />
da weiß man, worauf man sich einlässt,<br />
es kann ja nur besser werden.<br />
Und es wurde besser – viel besser.<br />
Am nächsten Morgen begrüßte uns<br />
unserer Reiseleiterin Barbara, eine seit<br />
24 Jahren in England lebenden Bremerin.<br />
Sie hat ein umfangreiches Wissen<br />
über viele historische Sachverhalte und<br />
kennt sich natürlich in allen Dingen des<br />
täglichen Lebens bestens aus. Auf der<br />
Fahrt nach Sissinghurst erzählt sie uns<br />
die Geschichte dieses Gartens, der zu<br />
den berühmtesten der Welt zählt, und<br />
das vollkommen zu Recht. Er ist eben<br />
ein Wunderwerk an Sensitivität für das<br />
Schöne und das Machbare, als welches<br />
er von seiner Gestalterin Vita Sackville-West<br />
und ihrem Ehemann hier<br />
geschaffen wurde. Wir erlebten die so<br />
genannten Gartenzimmer (kleinräumige<br />
Situationen, die von Hecken und/<br />
oder Mauern umschlossen werden)<br />
zur Zeit der frühen Zwiebelblumen in<br />
wunderschönen Farbkombinationen.<br />
Ebenso blühten gerade frühe Clematis,<br />
blaue Ceanothus und weiße, orange<br />
und rosa Chaenomeles (Zierquitte), die<br />
letzten beiden sind eigentlich Strauchformen,<br />
wurden aber als Spalier an<br />
Sissinghurst Garden.<br />
den Wänden gezogen. Der Blick vom<br />
hohen Wohn- und Aussichtsturm von<br />
Sissinghurst Castle auf die Gesamtanlage<br />
lässt einem den Atem stocken vor so<br />
viel Schönheit.<br />
Danach besichtigten wird Leonardslee<br />
Gardens, wo uns Gärtner David mit seiner<br />
Helferin Heidi durch Rhododendron-Haine<br />
und an blühenden Kamelien<br />
entlang den Hang hinunter führten.<br />
Dabei blieben wir immer wieder an<br />
Bäumen stehen, besondere, 150- bis<br />
200-jährige Exemplare. Auf den darauf<br />
folgenden Streifzügen, die jeder für<br />
sich oder in einer kleinen Gruppe unternahm,<br />
bekam man schon einen sehr<br />
guten Vorgeschmack auf die Attraktionen<br />
der folgenden Tage. Leonardslee<br />
House and Garden sind übrigens käuflich<br />
zu erwerben; Interessenten mögen<br />
bitte ein Angebot ab 12 Millionen<br />
Pfund Sterling abgeben. Dafür erwirbt<br />
man auch noch sieben angestaute Seen<br />
mit zwei Dieselmotorpumpen zur Gartenbewässerung<br />
und eigener Wasserversorgung,<br />
eine Herde von Kängurus<br />
mit brauner oder weißer Fellfärbung,<br />
sowie eine Sammlung viktorianischer<br />
Autos und Kutschen. Angebote bitte<br />
an die Loder Family, die ihren Besitz<br />
nach nunmehr 200 Jahren in die Hände<br />
würdiger Nachfolger legen möchte.<br />
Das Wetter übrigens war uns heute<br />
gut gesonnen – auf den Tagesetappen<br />
im Bus regnete es einige Male, bei unseren<br />
Besichtigungen war es aber jeweils<br />
trocken. Auch das Abendessen im<br />
Hotel Hilton in Portmouth war schon<br />
viel besser als am Tag vorher.<br />
Nach einem üppigen Frühstück sahen<br />
wir uns auf der Weiterfahrt die alte<br />
Kultstätte Stonehenge an. Allein der<br />
Fotos: Ilse Rauch<br />
15 <strong>Bambus</strong><br />
Journal
<strong>Bambus</strong><br />
Journal<br />
Stone Henge.<br />
Blick durch den Zaun lässt schon erahnen,<br />
mit wie viel Aufwand die frühmenschliche<br />
Kultur vor ca. 5.000 Jahren<br />
diesen Ort geschaffen hat.<br />
Die lange Fahrt Richtung Cornwall<br />
wurde durch Barbaras Vortrag über die<br />
Lost Gardens of Heligan und das Vorlesen<br />
einer Geschichte durch Karl Heinz<br />
Zahn gefühlsmäßig verkürzt. Auch die<br />
Vorfreude wurde dadurch gesteigert.<br />
Heligan, das mehr als 400 Jahre lang<br />
Wohnsitz der Familie Tremayne war,<br />
ist einer der geheimnisvollsten Landsitze<br />
Englands. Ende des 19. Jahrhunderts<br />
erlebten diese 400 Hektar Land<br />
ihre Blütezeit, aber nur wenige Jahre<br />
später versetzten Brombeergestrüpp<br />
und rankender Efeu Heligan in den<br />
Dornröschenschlaf. Ein Zusammentreffen<br />
glücklicher Umstände hat die<br />
jetzigen Besitzer dorthin geführt, und<br />
die Romantik dieses verfallenden Anwesens<br />
hat ihre Fantasie beflügelt.<br />
Die kunstvoll angelegte Gartenanlage<br />
beherbergt seltene und exotische<br />
Pflanzen aus aller Welt. Wir wurden<br />
in zwei Gruppen durch die Anlage geführt,<br />
die alle sehr begeisterte. Nach<br />
der Führung liefen viele noch einmal<br />
durch den „Dschungel“, weil man sich<br />
einfach nicht satt sehen konnte.<br />
Lost Gardens of Heligan.<br />
16<br />
Zurück am Bus hatte so mancher ein<br />
fassungsloses Lächeln auf dem Gesicht –<br />
ja, es ist schon traumhaft, wenn man so<br />
einen Garten mit seinen uralten Bäu-<br />
Lost Gardens of Heligan.<br />
men und Palmfarnen (Dicksonia), Rhododendren<br />
und Kamelien, <strong>Bambus</strong>sen<br />
und den riesenblättrigen Stauden der<br />
Gunnera, den Palmen und den Sumpf-<br />
pflanzen das erste Mal im Leben sieht.<br />
Leider war die Zeit wie nachher auch in<br />
allen anderen Gärten begrenzt, aber so<br />
konnten wir uns auf noch mehr schöne<br />
Anlagen freuen. Wir fuhren dann in<br />
unser Hotel in Nord-Cornwall, Nähe<br />
Newquay, das sich durch seine Lage<br />
direkt am Meer sowie – man beachte<br />
die Steigerung – hervorragendes Essen<br />
auszeichnete. Das Wetter war übrigens<br />
den ganzen Tag ziemlich schön.<br />
Den vierten Tag unserer Reise, Mittwoch,<br />
starteten wir mit einem Besuch<br />
des Japanischen Gartens von Newquay.<br />
Er liegt etwas außerhalb ziemlich versteckt,<br />
was uns ein kleines besonderes<br />
Erlebnis bescherte. Herr Meyer, unser<br />
Fahrer, bog mit seinem Bus, in dem<br />
wir alle saßen, in eine der typischen<br />
kleinen, heckengesäumten Straße ab.<br />
Er hätte uns wohl auch gerne bis zum<br />
Parkplatz gebracht, jedoch waren die<br />
Sträucher links und rechts der Straße<br />
zu einem niedrigen Tunnel zusammengewachsen,<br />
unter die unser hoher Bus<br />
nicht darunter passte. So stiegen wir<br />
ca. 500 m vor dem Garten aus und gingen<br />
den Berg hinunter, unserem Ziel<br />
entgegen. Der Japanische Garten ist<br />
eigentlich ein Schaugarten für alle Stilelemente<br />
eines japanischen Gartens.<br />
Gut, dass wir ihn so früh im Frühjahr<br />
erlebten, denn im Sommer ist er durch<br />
den ihn umgebenden hohen Baumbestand<br />
wohl komplett im Schatten. Sehr<br />
schön allerdings ist der Bereich des Zen-<br />
Gartens, der lediglich aus einem kleinen<br />
offenen Holzhaus zur Meditation<br />
und einer geharkten Kiesfläche, in der<br />
große Steine „Inseln“ bilden, besteht.<br />
Ganz wunderbar an dieser Anlage ist<br />
die Bonsai-Gärtnerei, in der beeindruckende<br />
Exemplare gezogen werden,<br />
auch zu beeindruckenden Preisen.<br />
Ach, ich vergaß ganz zu erwähnen,<br />
dass der Morgen bereits mit wolken-
losem Himmel begann, was sich extra<br />
für uns den ganzen Tag fortsetzte. Der<br />
nächste <strong>Pro</strong>grammpunkt lag nicht weit<br />
entfernt, so dass sich die reine Fahrtzeit<br />
an diesem Tag, wie auch am nächsten,<br />
wirklich in Grenzen hielt.<br />
An dieser Stelle ist eine günstige Gelegenheit,<br />
auch die Organisatoren dieser<br />
EBS-Reise zu loben, weil sie wirklich<br />
ein hervorragendes <strong>Pro</strong>gramm zusammengestellt<br />
haben. Danke dafür von<br />
allen Mitgereisten.<br />
Wir erreichten Trewithen Gardens, wie<br />
gesagt, im schönsten Sonnenschein,<br />
was natürlich auch zum reichlichen<br />
Pflanzenkauf direkt im Eingangsbereich<br />
animierte. Dieser Garten ist<br />
eigentlich ein Park im Wald, da die<br />
Bäume hier teilweise als „Champion-<br />
Trees“ bezeichnet werden. Dies ist<br />
eine Marotte der Engländer wissen zu<br />
wollen, wo der höchste oder breiteste<br />
Baum einer Gattung steht. Davon<br />
hat Trewithen Garden ja auch nur 20<br />
Stück. Vor allem die Magnolien sind<br />
hier geradezu riesig; wenn nicht ihre<br />
Wuchsform uns eines Besseren belehrt<br />
hätte, könnte man glauben, einen ausgewachsenen<br />
Ahorn vor sich zu sehen.<br />
Absolut beeindruckend, genauso wie<br />
der sehr gute Pflegezustand, den wir<br />
in den meisten Anlagen bewundern<br />
durften. Auch daran merkt man, mit<br />
wie viel Liebe oder Enthusiasmus sich<br />
hier den Gärten gewidmet wird.<br />
Den ganzen Tag schon war im Bus<br />
eine gewisse unterschwellige Vorfreude<br />
zu spüren, denn der letzte Punkt<br />
auf der heutigen Tagesordnung wa-<br />
ren die Burncoose Nurserys, eine der<br />
berühmtesten Gärtnereien des Landes.<br />
Hier wurde nach Herzenslust gestöbert,<br />
die eine oder andere Rarität entdeckt<br />
und gleich zur Seite gestellt und der<br />
Katalog von vorn bis hinten und wie-<br />
der zurück studiert, um Besonderhei-<br />
ten für zu Hause auf keinen Fall dort<br />
stehen zu lassen. Dementsprechend<br />
groß war der Einkauf und der Skiträger<br />
am Bus war schnell gefüllt (mit Pflanzen!).<br />
So konnten auf der Rückfahrt<br />
ins Hotel gleich Pläne geschmiedet<br />
werden, was wo wie gepflanzt wer-<br />
den würde, welche vorhandenen Pflanzen<br />
weichen müssen und wie man<br />
diese Arbeit noch in den Tages- und Wochenlauf<br />
integrieren soll. Das Abend-<br />
essen war dann wieder sehr lecker,<br />
nur die Portionen hätten für hungrige<br />
Gärtner etwas üppiger ausfallen können.<br />
Am nächsten Morgen gab es wieder<br />
ein anständiges Frühstück und dass bereits<br />
die Sonne für uns schien, brauche<br />
ich ja wohl nicht extra zu erwähnen. So<br />
fuhren wir gut gelaunt nach Süd-Cornwall,<br />
wo in der Nähe des Städtchens<br />
Falmouth mehrere Attraktionen nahe<br />
beieinander liegen.<br />
Trebah Garden.<br />
Als erstes war der Trebah Garden an<br />
der Reihe, ein wiederum großer Garten,<br />
der sich eine Schlucht hinunter bis<br />
zur Mündung des Flusses Helford zieht.<br />
Als das Ehepaar Hibbert im Jahre 1981<br />
das Haus und den Garten kaufte, um<br />
hier den Lebensabend zu verbringen,<br />
war ihnen nicht klar, dass jenseits der<br />
Stützmauer, die ihren Garten begrenzte,<br />
noch ein kompletter Park zu ihrem<br />
17 <strong>Bambus</strong><br />
Journal
<strong>Bambus</strong><br />
Journal<br />
Glendurgan Garden.<br />
Besitz gehörte. So waren sie heilfroh,<br />
dass die Cornwall Garden Society ihnen<br />
mit einem Arbeitsprogramm dabei<br />
half, den gesamten Park wieder zu sei-<br />
Carwinion Bamboo Garden.<br />
18<br />
ner ursprünglichen Schönheit zu verhelfen.<br />
Heute gehört Trebah zu den 80<br />
schönsten Garten der Welt. Ich möchte<br />
ihn etwas näher beschreiben:<br />
Unterhalb des Herrenhauses gehen<br />
mehrere Wege bergab, andere ziehen<br />
sich links und rechts die Hänge hinauf,<br />
der Hauptweg schlängelt sich an einem<br />
schmalen Bach entlang, der an einigen<br />
Stellen kleine Kaskaden überwindet.<br />
Auch kleine Teiche wurden in Vertiefungen<br />
gebaut. Alle paar Meter lohnt<br />
ein Blick auf seltene oder besonders<br />
schöne Pflanzen, es ergeben sich Weit-<br />
oder Durchblicke, man bleibt staunend<br />
vor großen Bäumen oder <strong>Bambus</strong>sen<br />
stehen. Die Anlage ist sehr weitläufig,<br />
es gibt auch große, mit vielerlei<br />
blühender Zwiebelblumen bestandene<br />
Wiesen, große Stücke, die waldartig<br />
anmuten, riesige Rhododendren,<br />
die Art arboreum (der baumartige)<br />
in roter Blüte, japanische Azaleen<br />
von 1,50 m Höhe und 2 m Breite, ein<br />
kleines Hortensiental, das im Sommer<br />
sicherlich einen Höhepunkt der Gartenschönheit<br />
in ganz England darstellt,<br />
Staudenpflanzungen, Palmen<br />
und immer wieder Kamelien. Auch<br />
ein schöner Kinderspielplatz, kleine<br />
Häuschen mit Bänken zum Ausruhen<br />
sowie der Strand am Ufer des Helford<br />
sollten nicht unerwähnt bleiben. So<br />
verging der Aufenthalt im Garten viel<br />
zu schnell, aber der darauffolgende,<br />
Glendurgan mit Namen, wollte ja auch<br />
von uns besichtigt werden.<br />
Auch Glendurgan ist ein schön gestalteter<br />
Schluchtgarten. Sein besonderes<br />
Merkmal ist ein Heckenlabyrinth aus<br />
Kirschlorbeer. Dieses ist nicht eben<br />
klein, es braucht ca. 20 Minuten, um<br />
vom Eingang bis zur Mitte und wieder<br />
hinaus zu gehen. Auch das untere Ende<br />
des Gartens ist erwähnenswert. Der<br />
Garten endet in einem kleinen Dorf<br />
aus Natursteinhäusern aus grauem<br />
Granit, sehr idyllisch. Dahinter ein<br />
Kieselsteinstrand und das Meer. Hier<br />
konnte man sich lebhafte Geschichten<br />
von Schmugglern und Piraten ausdenken,<br />
die in der folgenden Busfahrt von<br />
Barbara bestätigt wurden.<br />
Es ging nach Carwinion Garden, der<br />
endlich unserer Lieblingspflanze gewidmet<br />
war. <strong>Bambus</strong> gibt es hier in<br />
Hülle und Fülle, über 200 Arten und<br />
Sorten werden kultiviert. Teilweise sind<br />
die Haine schon ziemlich groß, manche<br />
leicht 50 m2 oder mehr. Am beeindruckendsten<br />
waren natürlich die Chusqueen<br />
und Phiedulie, der Moso. Diese<br />
beiden und andere schaffen es hier<br />
aufgrund der milden Witterung gut<br />
durch den Winter. Wir wanderten mit<br />
Obergärtner Chris durch das waldige<br />
Tal und ließen uns manche Besonderheit<br />
zeigen. Es war ein vortrefflicher<br />
Nachmittag, um so richtig im <strong>Bambus</strong><br />
zu schwelgen. Nach einem leckeren<br />
Cream-Tea (Tee mit Sahne) auf der<br />
schönen Terrasse, natürlich bei Sonnenschein,<br />
wurde noch der ein oder
andere <strong>Bambus</strong> gekauft. Hoffentlich<br />
entwickeln sie sich so gut wie der Stolz<br />
ihrer neuen Besitzer. Glücklich und zufrieden<br />
fuhren wir zurück ins Hotel,<br />
um wiederum ein sehr leckeres Abendessen<br />
in kleiner Portion genießen zu<br />
dürfen.<br />
Der vorletzte Tag der EBS-Reise durch<br />
Südengland führte uns zum Herrschaftssitz<br />
Lanhydrock House and<br />
Garden. Das ist ein prächtiges Anwesen,<br />
aus grauem Granit gebaut, mit<br />
Torhaus und eigener Kirche und einer<br />
Zufahrt begrenzt von geschnittenen<br />
Eiben. Als wir ankamen, kümmerten<br />
sich die Gärtner gerade um den Rasen.<br />
Direkt am Haus befindet sich ein<br />
kleiner Barockgarten mit Buchshecken<br />
und Beeten, geht man jedoch durch<br />
Lanhydrock Castle.<br />
die Gartentür bergan, kommt man in<br />
einen cornischen, parkähnlich angelegten<br />
Garten in der Art wie wir sie<br />
schon kannten. Diesmal jedoch ging<br />
es bergauf, und die Besonderheit war<br />
ein Laubengang aus den Seitenästen<br />
großer Magnolien, die man über ein<br />
tunnelförmiges Eisengerüst gezogen<br />
hatte – sehr romantisch. Das Haus hat<br />
noch seine originale Innenausstattung,<br />
ein großes Speisezimmer, eine langgestreckte<br />
Bibliothek, ein gemütliches<br />
Herrenzimmer, eine große Küche mit<br />
diversen Nebenräumen zur Verarbeitung<br />
von Fleisch, Fisch, Gemüse und<br />
Teigwaren. Jedes davon natürlich in<br />
einem eigenen Raum. Daneben gab es<br />
noch ein Büro und diverse Zimmer für<br />
die Dienerschaft. Das feudale Leben<br />
war jedenfalls überall spürbar, auch in<br />
den Schlafräumen und im Kinderzimmer,<br />
in dem Spielsachen aus der viktorianischen<br />
Zeit ausgestellt sind. Alles<br />
ist prächtig, das unterstreichen auch<br />
die 50 Kamine, mit denen das Haus geheizt<br />
wurde. Dieser Besuch war ebenfalls<br />
sehr lohnenswert.<br />
Nun ging es wieder in die Richtung aus<br />
der wir gekommen waren, und wir verließen<br />
die Grafschaft Cornwall, um die<br />
Stadt Bath anzuschauen. Bath ist ein<br />
Thermalbad, das aus einer Gründung<br />
der Römer hervorging. Die heißen<br />
Quellen ließen die Stadt wohlhabend<br />
werden, was sich in großen Bauten<br />
und schönen Straßen widerspiegelt.<br />
Alle älteren Häuser in Bath sind aus<br />
einem gelblich-grauen Sandstein gebaut,<br />
der in der Nähe gebrochen wird.<br />
Heute dürfen zwar moderne Fassaden<br />
gestaltet werden, aber in jeder<br />
muss der Sandstein verarbeitet sein.<br />
Die Stadt gehört wegen ihrer Einheitlichkeit<br />
zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />
Außerdem hat sie eine große Universität,<br />
so sind natürlich viele junge Leute<br />
hier, was man auf den Straßen sehen<br />
und erleben konnte. Wir fuhren dann<br />
noch bis Reading nahe London, um<br />
ein Stück heimwärts zu kommen. Das<br />
heutige Hotel war wie sein Abendessen<br />
eher mäßig,<br />
aber für eine Nacht<br />
in Ordnung. Hier<br />
verabschiedete sich<br />
dann unsere Reiseleiterin<br />
Barbara, die<br />
mit einem Geschenk<br />
und viel Applaus<br />
bedacht wurde.<br />
So brach dann doch<br />
leider irgendwann<br />
der letzte Reisetag<br />
an, der uns wieder<br />
nach Hause bringen<br />
sollte, vorher aber<br />
noch mit einem ech-<br />
ten Highlight aufwartete.<br />
Herr Meyer<br />
sagte uns, dass für die berühmten Wisley<br />
Gardens leider nur 90 Minuten zur<br />
Verfügung stehen. Doch die haben sich<br />
voll gelohnt. Die weitläufigen Anlagen<br />
sind ein wunderschönes Beispiel englischer<br />
Gartenkunst und haben sich zu<br />
einem der eindrucksvollsten Schaugär-<br />
ten weltweit entwickelt. Die Royal Horti-<br />
cultural Society (Königliche Gartenbau-<br />
Gesellschaft) präsentiert hier eine<br />
großartige Leistungsschau, die man mit<br />
einer BUGA vergleichen kann, in vielen<br />
Bereichen sogar noch besser. Ob ich<br />
vom Zustand der Pflege, von den Obst-<br />
und Kräutergärten, von den Beispielgärten,<br />
von blühenden Wiesen, von<br />
Gewächshäusern mit verschiedenen<br />
Themen, vom Alpinum, vom Felsgarten<br />
oder den <strong>Bambus</strong>beständen berichte,<br />
alles in außergewöhnlich gutem Zustand.<br />
Wir alle hätten am liebsten den<br />
ganzen Tag hier verbracht.<br />
Trotzdem – mit so vielen Eindrücken<br />
gerade von hier – ließ sich der Gedanke<br />
an die Heimfahrt gut ertragen. Es<br />
gab zwar leider eine Verspätung an<br />
der Fähre, doch die Fahrt war an sich<br />
problemlos.<br />
Zum Schluss eine Aufforderung an alle,<br />
die noch nicht in Südengland waren:<br />
Fahrt hin, sonst habt ihr für euer Leben<br />
etwas verpasst!<br />
19 <strong>Bambus</strong><br />
Journal
<strong>Bambus</strong> Journal 20<br />
� Wolfgang Riede<br />
Im Land des Umgallagala<br />
Dass der Buchsbaum ein faszinierendes<br />
Gartengehölz ist, wissen wir. Damit<br />
meinen wir vor allem die Auslesen,<br />
Sprossmutationen und Kreuzungen,<br />
die uns als Sorten bekannt sind. Doch<br />
wie steht es mit den botanischen Arten?<br />
Unter welchen Bedingungen gedeihen<br />
sie am Naturstandort? Welche<br />
Bedeutung haben sie dort? Welche<br />
Aufmerksamkeit wird ihnen gewidmet?<br />
Diesen Fragen nachzugehen, hatte<br />
ich mich gemeinsam mit einem anderen<br />
Buxophilen auf den Weg nach<br />
Südafrika / Eastern Cape <strong>Pro</strong>vince gemacht.
Am 22. Februar begann die Reise ab<br />
Frankfurt. Am Nachmittag des folgenden<br />
Tages trafen wir in Kariega Palms, einer<br />
Farm in der Nähe von Kenton On Sea,<br />
ein. Das erste, was uns in Hausnähe ins<br />
Auge fiel, waren zwei Haine von <strong>Bambus</strong>.<br />
Phyllostachys aurea ist dort wirklich<br />
winterhart und gedeiht prächtig.<br />
<strong>Bambus</strong>a vulgaris „Striata“ vermittelt<br />
schon ein etwas exotisches Flair, auch<br />
wenn die Halme nicht über eine Höhe<br />
von 7 bis 8 Metern hinauskamen. Trotz<br />
fehlender Rhizomsperre blieb der Ausdehnungsdrang<br />
im Rahmen.<br />
Natürlich handelte es sich nicht um endemische<br />
Vorkommen von <strong>Bambus</strong>. Die<br />
sollte es anhand der einschlägigen Literatur<br />
jedoch bei Buxus macowani geben,<br />
in dessen Hauptverbreitungsgebiet<br />
wir uns befanden.<br />
Daher erkundeten wir an den nächsten<br />
Tagen zumindest ganz grob das mehr als<br />
7 km 2 große Farmgelände. Weder in den<br />
Auwäldern des Kariega-River noch an<br />
den Hängen oder auf den Höhenrücken<br />
war eine Spur von Buchsbaum zu entdecken.<br />
Dafür konnten wir uns aber an<br />
Prachtexemplaren Podocarpus falcatus,<br />
Olea capensis, Ficus burtt-davyi und<br />
zahlreichen interessanten Gräsern satt<br />
sehen, sowie viele mannshohe Termitenhügel<br />
bewundern. Auch erste Herbstgeophyten<br />
zeigten bereits ihre Blüten. Nur<br />
die trockenen Samenstände von Kniphofia<br />
waren nicht dazu angetan, Arten<br />
zu bestimmen. Da hatten wir die falsche<br />
Jahreszeit gewählt. Beeindruckend war<br />
die große Artenvielfalt an immergrünen<br />
Sträuchern. Doch bei näherem Hin-<br />
sehen erwiesen sich diese immer als Fehl-<br />
alarm – wieder kein Buchs.<br />
Also mussten wir planmäßiger recherchieren<br />
und besuchten den Botanischen<br />
Garten der Rhodes-University im nahe<br />
gelegenen Grahamstown – wieder Fehlanzeige.<br />
Im Herbarium der Botanischen<br />
Fakultät fanden wir endlich eine Spur.<br />
Auf Herbarmaterial von Buxus maco-<br />
wani waren auch die Fundorte<br />
eingezeichnet, unter anderem<br />
Kaba, ein Waldgebiet<br />
in der Nähe von Alexandria,<br />
immer noch im<br />
50km-Umkreis unseres<br />
Quartiers. Wir<br />
bekamen noch<br />
den Hinweis,<br />
dass wir nähere<br />
Angaben bei<br />
einer Rangerstation am<br />
Woody Cape (Addo Elephant<br />
Game Reserve) erfragen<br />
könnten. Nach längerem Suchen<br />
fanden wir auch die Rangerstation.<br />
Deren Leiter konnte uns jedoch<br />
nur die ungefähre Richtung nach<br />
Kaba sagen. Ganz beiläufig erwähnte<br />
er dann, dass neben dem Stationsgebäude<br />
ein Buchs stünde, der anlässlich<br />
der Eröffnung vor rund 30 Jahren als<br />
nicht einmal kniehohes Pflänzchen aus<br />
dem Kaba-Gebiet gepflanzt wurde. Wir<br />
sahen ein mittlerweile 5 Meter hohes<br />
Prachtexemplar von Buxus macowani,<br />
aber eben nicht genau am Originalstandort.<br />
Deshalb fuhren wir gleich im<br />
Anschluss in Richtung Kaba und gingen<br />
auch ein Stück ins Gelände, kehrten<br />
nach mehreren erfolglosen Versuchen<br />
wieder um, da wir nicht unbedingt auf<br />
eine Puffotter treten wollten.<br />
Nach einem vergeblichen Versuch, in der<br />
Nähe von East London Buxus natalensis<br />
zu finden, starteten wir am 4. März eine<br />
weitere Suchfahrt nach Kaba. Unsere<br />
Entdeckerlust wurde aber immer wieder<br />
durch Weidezäune und verschlossene<br />
Tore ausgebremst. Auf dem Rückweg,<br />
schon etwas entmutigt, trafen wir eine<br />
Farmerin (es war wie ein Wunder – auf<br />
dem Lande sind Menschen dort etwas<br />
sehr seltenes) und unterbreiteten ihr<br />
unser Anliegen. Es stellte sich heraus,<br />
dass sie bestimmt etwas von Rindern<br />
verstand, Buxus aber nicht einmal dem<br />
Namen nach kannte. Jedoch kannte sie<br />
einen Mann, den Vater ihres Verpächters,<br />
der ganz in der Nähe wohnte.<br />
Nach weiteren Kilometern fanden wir<br />
Marius Oosthuysen. Wir kamen sofort<br />
ins Gespräch. Er bestätigte uns Buchs-<br />
Vorkommen ganz in der Nähe,<br />
die er uns gerne in den nächsten<br />
Tagen zusammen mit ei-<br />
nem Freund zeigen wolle.<br />
Ganz nebenbei<br />
präsentierte er uns<br />
eine Tischlampe<br />
mit einem von<br />
ihm gedrechseltenBuchsbaumsockel<br />
und<br />
gab uns noch <strong>Pro</strong>beanschnitte<br />
eines Buchsbaumstammes<br />
mit.<br />
Am 6. März, dem Tag vor unserer<br />
Abreise, kam endlich der ersehnte<br />
Termin zustande. Gemeinsam mit<br />
Marius‘ Freund John Sneyd fuhren<br />
wir mit dem Pickup offroad über Weiden<br />
und durch Buschland, bis wir zum<br />
unter Naturschutz stehenden Buchsbaumreservat<br />
Umgallagala kamen (ist<br />
der Begriff der einheimischen Khosa für<br />
Buxus). Unser gesuchtes Gehölz kommt<br />
hier auf ca. 80 km 2 in ziemlich geschlossenen<br />
Beständen als Unterwuchs vor,<br />
ähnlich unserem einheimischen Vorkommen<br />
bei Grenzach-Wyhlen. Stammumfänge<br />
um die 70 cm sind durchaus normal.<br />
Die Buchsbäume, es sind schon<br />
keine Sträucher mehr, erreichen Höhen<br />
um die 6 Meter. Die Blätter sind im<br />
Mittel 29 mm lang und 14 mm breit.<br />
Die Dichte liegt bei 20 Stück pro 10 cm<br />
Zweiglänge, von der Spitze an gemessen.<br />
Die Blattform ist eigenartig rautenähnlich<br />
mit stark gerundeten Ecken.<br />
Der zusammenhängende Bestand war<br />
früher dreimal so groß wie heute, berichteten<br />
Marius und John. Sehr bald<br />
hatten die Siedler die Bedeutung des<br />
Buchsbaumes als Nutzholz erkannt, z.B.<br />
für Zaunpfähle, als Bauholz und für<br />
Ochsenwagen. Aber erst im Rahmen<br />
der industriellen Revolution kam es zu<br />
drastischen Einschnitten bei den Beständen.<br />
Der Bedarf stieg durch die Herstellung<br />
von Webstühlen und vor allem<br />
durch die Verwendung als Feuer- und<br />
Bauholz in den Bergbaugebieten von Johannesburg<br />
und Kimberley sprunghaft<br />
an. Um die unkontrollierten Eingriffe<br />
in die Natur zu stoppen, wurde bereits<br />
in den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />
das Buchsbaumreservat Umgallagala<br />
eingerichtet und unter Schutz<br />
gestellt. Dieser Maßnahme verdanken<br />
wir, dass wir uns auch heute noch an<br />
geschlossenen Naturvorkommen von<br />
Buxus macowani erfreuen können.<br />
Zum Abschied schenkte mir Marius noch<br />
die erwähnte Buchsbaumlampe, die<br />
jetzt einen Ehrenplatz bei uns zu Hause<br />
einnimmt. Danke, Marius! Und auf ein<br />
Neues im nächsten Jahr zur „Operation<br />
Buxus natalensis“!<br />
Fotos: Wolfgang Riede<br />
21 <strong>Bambus</strong><br />
Journal
Fotos: Martin Schott<br />
<strong>Bambus</strong><br />
Journal<br />
� Karl-Martin Schott<br />
Durchforstung meines <strong>Bambus</strong>haines<br />
Bisher entfernte ich nur sporadisch einzelne<br />
Halme in meinem <strong>Bambus</strong>hain,<br />
doch im Frühjahr entschloss ich mich zu<br />
einer umfassenden Durchforstung.<br />
Warum? Die Gründe für meinen Entschluss<br />
sind folgende:<br />
· Ich möchte einige besonders dicke<br />
und hohe Halme freistellen, um diese<br />
mehr hervorzuheben.<br />
· Im Inneren des Haines ist es teilweise<br />
zu dunkel und durch die Durchforstung<br />
kommt mehr Sonne zu den inneren<br />
Halmen.<br />
· Das Ausbringen der Pflanzenschutzmittel<br />
(z.B. bei der Spinnmilbenbekämpfung)<br />
wird erleichtert.<br />
· Durch das Herausstellen werden einzelne<br />
Sorten optisch aufgewertet.<br />
· Das Raum- und Lichtangebot für<br />
neue, junge <strong>Bambus</strong>sprossen wird<br />
verbessert.<br />
· Für verschiedene Verwendungszwecke<br />
gewinne ich neue <strong>Bambus</strong>stangen (Dekorationsartikel,<br />
Pflanzstäbe usw.).<br />
Als Werkzeuge dienen mir neben der<br />
Astschere (für dünne bis mittelstarke<br />
Halme) die Handsäge mit verstellbarem<br />
Sägeblatt und auch die Motorsäge, da<br />
ich mit dieser sehr schnell und effizient<br />
arbeiten kann. Die Arbeit mit der<br />
Motorsäge ist im <strong>Bambus</strong> mindestens<br />
genauso gefährlich wie im Wald bei<br />
der so genannten Jungbestandspflege.<br />
Selbst beim fachgerechten Sägen solcher,<br />
sich im Laubbereich stark neigender<br />
Halme, können diese beim Ansägen<br />
von unten her aufreißen und es<br />
ist mit einem starken Ausschlag des untern<br />
Halmteils nach hinten zu rechnen.<br />
Damit ist die Verletzungsgefahr auch<br />
für den geübten Motorsägenführer<br />
nicht unerheblich. Dort, wo die Halme<br />
dicht an dicht stehen, geht die Arbeit<br />
nur sehr mühsam voran, da man immer<br />
wieder damit beschäftigt ist, die gesägten<br />
Halme aus dem Arbeitsbereich<br />
zu entfernen.<br />
Was macht man nun aber mit den herausgeschnittenen<br />
Halmen?<br />
22<br />
Um die Halme zu Dekorationszwecken<br />
oder als Pflanzstäbe benutzen zu können,<br />
entfernt man alle Blattzweige<br />
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vollständig, was sehr zeitaufwändig<br />
ist. Man kann auch die überzähligen<br />
Halme häckseln und als „Gründüngung“<br />
wieder im <strong>Bambus</strong>hain einbringen.<br />
Jedoch muss man einen sehr starken<br />
Häcksler dazu bereithalten, da die<br />
Halme je älter umso härter sind. So genannte<br />
Hobby-Häcksler aus dem Baumarkt<br />
geraten da bald an die Grenzen<br />
ihrer Leistungsfähigkeit. Es wäre ein<br />
guter Tipp an die „Stiftung Warentest“,<br />
die Häcksler auf „<strong>Bambus</strong>tauglichkeit“<br />
zu prüfen.<br />
Spaß macht es mir und meiner Familie<br />
auch immer wieder, bei den regelmäßigen<br />
Lagerfeuern auf dem Hof die<br />
übrig gebliebenen Halme ins Feuer zu
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Fotos: Ilse Rauch · Tramper2 / Fotolia.de<br />
<strong>Bambus</strong><br />
Journal<br />
werfen. Die Luft in den Hohlräumen<br />
zwischen den Nodien dehnt sich durch<br />
die Hitze stark aus und mit einem<br />
böllerartigen Knall wird das dazwischen<br />
liegende Halmstück lautstark<br />
gesprengt. Ein Aufenthalt nahe beim<br />
Feuer ist dann nicht anzuraten, da die<br />
glühenden Halmstückchen explosionsartig<br />
durch die Luft geschleudert werden.<br />
Ein guter Zeitpunkt für das Durchforsten<br />
ist das zeitige Frühjahr. Zu diesem<br />
Zeitpunkt sind die neuen Sprosse noch<br />
vollständig im Boden versteckt, so dass<br />
sie nicht beschädigt werden können.<br />
Zum Frühlingsfest des Nauheimer Gewerbevereins<br />
am 19.-20. April 2008<br />
präsentierte unser Mitgliedsbetrieb<br />
Raumausstattung Steinmann auf seinem<br />
Stand einen Gardinenstoff der Firma<br />
Kupferoth mit einem <strong>Bambus</strong>motiv<br />
in drei verschiedenen Farbstellungen.<br />
Die richtige Atmosphäre schuf dazu<br />
eine <strong>Bambus</strong>pflanze.<br />
24<br />
Mein Bericht ist praxisbezogen auf<br />
meinen <strong>Bambus</strong>hain, meinen Beruf als<br />
Gärtnermeister und meinen landwirtschaftlichen<br />
Betrieb hier in Hecklingen<br />
/ Südbaden. Ich erhebe daher auch<br />
keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Andere <strong>Bambus</strong>freunde haben sehr<br />
wahrscheinlich noch andere Erfahrungen<br />
gesammelt. Ich rege gerne an, einen<br />
Erfahrungsaustausch diesbezüglich<br />
zu führen.<br />
Meine E-Mail Adresse ist:<br />
Karl-Martin.Schott@t-online.de<br />
� Gerhard Steinmann<br />
Frühlingsfest mit <strong>Bambus</strong> in Nauheim<br />
Auch unsere Zeitschrift „<strong>Bambus</strong>-Journal“<br />
lag zur Information aus.<br />
Insgesamt beteiligten sich 32 Firmen<br />
aus den verschiedensten Branchen an<br />
der Gewerbeausstellung und wurde<br />
somit zum Publikumsmagneten.<br />
� Redaktion<br />
Letzte Meldung:<br />
Treffen der<br />
Regionalgruppen<br />
Rhein-Main und<br />
Norddeutschland<br />
Die Regionalgruppe Rhein-Main heißt<br />
am Sonntag, dem 20. Juli, ab 10 Uhr<br />
<strong>Bambus</strong>freunde aus anderen Regionen<br />
herzlich willkommen. Treffpunkt<br />
ist der Historische Garten- und Landschaftspark<br />
Schönbusch, Kiosk am<br />
Haupteingang an der Darmstädter<br />
Straße in Aschaffenburg. Sachkundige<br />
Führung durch den Park mit Frau Dr.<br />
Leisner. Thema: Exotenbaum und schö-<br />
ner Busch. Mittagessen im dortigen<br />
bayerischen Biergarten unter altehrwürdigen<br />
Bäumen (bei schlechtem<br />
Wetter alternativ in einer Gastwirtschaft).<br />
Anschließend Weiterfahrt zur<br />
Gärtnerei und Baumschule Helmstetter<br />
in Großwallstadt (an der B26)<br />
mit einem riesigen Sortiment. Abschluss<br />
auf einem nahe gelegenen,<br />
echt unterfränkischen Apfelweinfest<br />
(alternativ bei ungünstiger Witterung<br />
in einer Gastwirtschaft). Um et-<br />
was vorplanen zu können, wird<br />
um (unverb.) Anmeldung gebeten:<br />
Franz Sommer, webmaster@bambus-<br />
deutschland.de oder Telefon 0 60 66 /<br />
96 98 93. Nähere Informationen auf<br />
www.bambus-deutschland.de<br />
Am 23. August lädt Andreas Rippert<br />
zum <strong>Bambus</strong>treffen Norddeutschland<br />
ein. Andreas hat seinen Garten ver-<br />
größert und freut sich, wieder <strong>Bambus</strong>-<br />
freunde sowohl aus Norddeutschland<br />
als auch aus anderen Regionen<br />
begrüßen zu dürfen. Beginn: 14 Uhr.<br />
Weitere Einzelheiten, Anmeldung<br />
und Anschriften per Mail über Hans<br />
Pleister (hapl@freenet.de).
� Redaktion<br />
Der <strong>Bambus</strong>-Kalender<br />
06. Juli 2008<br />
Weihenstephaner<br />
„Tag der offenen Tür“<br />
Einblicke in die Forschungsanstalt, Führungen<br />
in den Weihenstephaner Gärten,<br />
Informationsstände & Aktionen.<br />
Weitere Infos:<br />
www.fh-weihenstephan.de/fgw<br />
11. bis 14. Juli 2008<br />
Steinfurther Rosenfest 2008<br />
...im ältesten und größten deutschen<br />
Rosendorf: Steinfurth bei Bad Nauheim<br />
(Hessen). Was erwartet Sie? Mehr<br />
als 100.000 Rosen in allen Farben, Formen<br />
und Düften in der Rosenschau,<br />
alles rund um die Rose auf dem Rosenmarkt,<br />
der Rosenkorso mit seinen herrlichen<br />
Prunkwagen und das weltweit<br />
einzige Rosenmuseum.<br />
Weitere Infos: Stadt Bad Nauheim, Telefon<br />
0 60 32 / 34 32 51, rosenfest@badnauheim.de,<br />
www.rosenfest.de<br />
02. bis 03. August 2008<br />
Sommerfest 2008 der EBS-D<br />
...bei Holger Ehrlich („<strong>Bambus</strong> und<br />
mehr...“) in 64720 Michelstadt (Odenwald).<br />
Im Rahmen des Sommerfestes<br />
wird auch die Jahreshauptversammlung<br />
abgehalten. Bitte beachten Sie<br />
auch den Artikel auf Seite 11.<br />
Weitere Infos: EBS-D-Geschäftsstelle o.<br />
H. Ehrlich, info@bambusundmehr.de<br />
Private<br />
09. August 2008<br />
<strong>Bambus</strong>fest<br />
...in 04895 Saxdorf. Beginn: 10 Uhr. Ab<br />
16 Uhr Konzert mit dem Franz-Lasch-<br />
Ensemble, Potsdam (bekannt vom Puppen-Theater-Festival).<br />
Weitere Infos: Kunst & Kultursommer<br />
Saxdorf e.V., Telefon 03 53 41 / 21 52,<br />
www.saxdorf.de<br />
16. bis 17. August 2008<br />
Gartenmarkt mit Verkaufsausstellung<br />
...in Maikammer (Pfalz). Der traditionelle<br />
Gartenmarkt, der sich vom<br />
Marktplatz durch Straßen & Gässchen,<br />
durch das Bürgerhaus und dessen Lavendelgarten<br />
erstreckt, findet jeweils<br />
zwischen 10 und 18 Uhr statt.<br />
Weitere Infos: Verbandsgemeindeverwaltung<br />
Maikammer, Telefon 0 63 21 /<br />
58 99-25, www.maikammer.de<br />
17. August 2008<br />
<strong>Bambus</strong> – das Riesengras<br />
Kostenlose Sonntagsführung mit Sabine<br />
Rusch im Freigelände des Botanischen<br />
Gartens in der Ohnhorststraße<br />
in Hamburg. Beginn: 10 Uhr.<br />
Weitere Infos: Gesellschaft der Freunde<br />
des Botanischen Gartens Hamburg e.V.,<br />
Tel. 0 40 / 8 22 93-1 61, hortus@botanik.<br />
uni-hamburg.de, www.bghamburg.de<br />
30. bis 31. August 2008<br />
Heidemarkt<br />
...im Botanischen Garten Rombergpark<br />
in Dortmund.<br />
Weitere Infos: Bot. Garten Rombergpark,<br />
www.rombergpark.dortmund.de<br />
Kleinanzeigen<br />
Folgende Arten jetzt o. später<br />
an Selbstabholer abzugeben.<br />
Teils große Pflanzen: Phyllostachys<br />
angusta, aurea, aureosulcata<br />
u. Formen, bissetii, decora,<br />
flexuosa, humilis, meyeri, nigra u.<br />
Formen, nuda, parvifolia, propinqua<br />
(Li Yu Gan), rubromarginata,<br />
viridiclaucescens, Fargesia rufa,<br />
scabrida usw., Bashania fargesii<br />
und einige mehr…!<br />
Gerne Tausch gegen Stauden<br />
(insbes. Hosta, Pfingstrosen,<br />
Lysichiton amerc., Gunnera)<br />
Acer, Cornus, Flieder,<br />
seltene Buxus!<br />
Kontakt: Alois Münst,<br />
07 51 / 4 19 36 o. alois@muensta.de<br />
Herrenfahrrad abzugeben.<br />
Modell Pouch, silbergrau.<br />
28-er Räder<br />
mit schmalen Felgen.<br />
Guter Zustand ohne Rost.<br />
Preis: Verhandlungssache.<br />
Ilse Rauch,<br />
Telefon 0 61 44 / 28 75.<br />
Apropos:<br />
Hier könnte Ihre<br />
private Kleinanzeige<br />
stehen!<br />
06. bis 07. September 2008<br />
Pflanzenmarkt im Hessenpark<br />
...in Neu-Anspach. Internat. Pflanzenspezialisten<br />
mit ihrem bot. Fachwissen<br />
kennzeichnen den Pflanzenmarkt als ein-<br />
zigartige Informations- und Verkaufsausstellung<br />
aus. Schwerpunkt: Herbst.<br />
Weitere Infos: Freilichtm. Hessenpark,<br />
www.pflanzenmarkt-hessenpark.de<br />
14. September 2008<br />
<strong>Bambus</strong>-Informationstag<br />
...im Eingangsbereich der Tropenhäuser<br />
des Botanischen Garten Rombergpark<br />
in Dortmund.<br />
Weitere Infos: Bot. Garten Rombergpark,<br />
www.rombergpark.dortmund.de<br />
12. bis 13. Juli 2008<br />
Taglilientage und Sommerfest<br />
bei Gräfin Zeppelin<br />
...in Sulzburg-Laufen / Baden. Die Gräflich<br />
Zeppelinschen Taglilientage finden<br />
an beiden Tagen jeweils von 10 bis<br />
17 Uhr statt.<br />
Weitere Infos: Staudengärtnerei Gräfin<br />
von Zeppelin, Weinstraße 2, 79295 Sulzburg-Laufen<br />
/ Baden, Telefon 0 76 34 /<br />
6 97 16, info@graefin-v-zeppelin.com,<br />
www.graefin-v-zeppelin.com<br />
Wenn Sie weitere, thematisch passende<br />
Termine kennen oder selbst<br />
Veranstalter sind, informieren Sie<br />
uns bitte:<br />
i.rauch@bambus-deutschland.de<br />
Für Mitglieder: bis 200 Zeichen gratis<br />
Für Nicht-Mitglieder: bis 200 Zeichen 5 Euro<br />
i.rauch@bambus-deutschland.de<br />
Ferienhaus in der Toskana,<br />
ruhige Dorfrandlage mit<br />
Panoramabl. auf die Alpi Apuani,<br />
TV, GZH, Küche EBK / Gasherd,<br />
Bad, ca. 50 m 2 Wfl. / 4 Pers., gr.<br />
Terrasse möbl. m. Grill u. überdacht.<br />
Freisitz, NR / k. Haustiere,<br />
NK 30 Euro / KW, Pr. saisonell zw.<br />
250-350 / KW.<br />
Info unter 0 98 71 / 6 18 00<br />
oder www.zottmann.de/ferien<br />
bzw. juergen@zottmann.de<br />
<strong>Bambus</strong>pflanze abzugeben:<br />
Phyllostachys<br />
aureosulcata pekinensis,<br />
5 Meter hoch, 20 Triebe<br />
mit Erdballen.<br />
Für Selbstabholer.<br />
40 Euro.<br />
Tel. 0 64 31 / 22 9 22<br />
25 <strong>Bambus</strong><br />
Journal
Fotos: Pixelquelle.de · jeweilige Verlage<br />
<strong>Bambus</strong><br />
Journal<br />
� Redaktion<br />
26<br />
Jean-Pierre Démoly<br />
Les bambous chinois à rhizome<br />
pachymorphe d‘introduction récente,<br />
cultivé en plein air en Europe<br />
AEB-France, 2007<br />
40 Seiten<br />
10,00 Euro zzgl. Versandkosten<br />
Erhältlich bei der AEB-France, c/o Gilbert Lefond,<br />
2, croisée des buis, Le Village, 70130 Vanne<br />
Die in letzter Zeit aus China eingeführten <strong>Bambus</strong>se<br />
mit pachymorphem Rhizom, die in Europa im Freiland<br />
kultiviert werden. Démoly beschreibt die Merkmale<br />
dieser bei uns in den letzten Jahren viel diskutierten<br />
Arten und Sorten und macht Vorschläge für ihre taxonomische<br />
Einordnung. Die als Sondernummer des <strong>Bambus</strong>journals<br />
der französischen Sektion der EBS erschienene<br />
40-seitige Broschüre ist mit vielen Fotos illustriert.<br />
Es behandelt die Einführungen von Willumeit und Van<br />
der Palen aus Jiuzhaigou, die mit KR-Nummern bezeichneten<br />
Einführungen von Keith Rushforth und vieler anderer:<br />
die Herkunft der einzelnen Pflanzen wird genau<br />
dokumentiert und ihre Merkmale aufgeführt und verglichen.<br />
Trotz einiger Meinungsunterschiede mit ande-<br />
Jon Ardle<br />
Gräser & <strong>Bambus</strong><br />
Dorling Kindersley, Reihe „besser gärtnern“, 2008<br />
ISBN 978-3831011681<br />
160 Seiten, über 500 Farbabbildungen, kartoniert,<br />
9,95 Euro<br />
Der Gartenratgeber aus der modernen<br />
und innovativen Praxisreihe<br />
„Besser gärtnern“ setzt<br />
neue Maßstäbe in puncto Praxistauglichkeit!<br />
Alles Wissens-<br />
werte zu Gräsern und <strong>Bambus</strong><br />
präsentiert der Autor in einer<br />
optimalen Kombination aus Bild<br />
und Text: mit vielen großformatigen<br />
Fotos sowie fundierten<br />
Texten. <strong>Pro</strong>fitipps im handlichen Ratgeberformat.<br />
Graham Rice, Sabine Drobik,<br />
The Royal Horticultural Society<br />
Stauden – Die große Enzyklopädie<br />
Dorling Kindersley Verlag, 2007<br />
ISBN 978-3831010752<br />
496 Seiten, über 2000 Farbfotografien, gebunden<br />
39,95 Euro<br />
Mehr als 5.000 gartentaugliche Staudenarten und Sorten<br />
werden mit ausführlichen Pflanzenporträts vorge-<br />
ren Taxonomen, die z.B. die<br />
schlussendliche Zuordnung<br />
einzelner Pflanzen zu Fargesia<br />
oder Borinda noch nicht ganz<br />
sicher erscheinen lassen, gibt<br />
das Buch wertvolle Informationen,<br />
auch wenn der Leser<br />
die französische Sprache nicht<br />
beherrscht. Die tabellarische<br />
Auflistung von Wuchshöhe,<br />
Halmstärke etc. und die Angaben,<br />
welche Pflanzen auf<br />
verschiedenen Wegen und<br />
unter unterschiedlichen Bezeichnungen zu uns gefunden<br />
haben, und mit welchen anderen Einführungen sie<br />
deshalb identisch sind oder nicht, werden anhand einer<br />
einfachen Legende gut deutlich. Z.B. findet Démoly,<br />
dass Borinda papyrifera mit der Bezeichnung #1046<br />
von Stapleton identisch ist mit der von Rushforth eingeführten<br />
Pflanze namens KR 3968. Das Buch wird ergänzt<br />
durch genaue Bestimmungsschlüssel und Karten<br />
mit den Fundorten der eingeführten pachymorphen<br />
<strong>Bambus</strong>se, und anhand der klimatischen Verhältnisse<br />
an den Fundorten wird eine Einordnung der zu erwartenden<br />
Winterhärte gegeben. Thomas Grünewald<br />
Oliver Kipp<br />
Magnolien<br />
Callwey Verlag, 2008<br />
ISBN 978-3766717450<br />
128 Seiten,150 Farbfotos, gebundene Ausgabe<br />
56,00 Euro<br />
Eine opulente Liebeserlärung!<br />
Aus dem Reigen der eleganten<br />
Pflanzen ist die Magnolie nicht<br />
wegzudenken. Mit ihren zarten<br />
tulpenförmigen Blüten und<br />
ihrem exotischen Flair zieht sie<br />
immer neue Liebhaber in ihren<br />
Bann. Dieses Buch besticht durch<br />
üppige Bebilderung ebenso wie<br />
durch fundierte gartenpraktische<br />
Hinweise.<br />
stellt – darunter altbekannte Fa-<br />
voriten aber auch internationale<br />
Neuzüchtungen. In der Einführung<br />
werden Herkunft und<br />
Merkmale der Stauden grundlegend<br />
erläutert. Gestaltungsideen,<br />
Vermehrung sowie Tipps<br />
zur Schädlingsbekämpfung ver-<br />
vollständigen dieses Nachschlagewerk<br />
der Extraklasse.
eitrittserklärung<br />
���� �������������<br />
Herzlich willkommen,<br />
· Rosemarie Stamm, Hauptstraße,<br />
04924 Beiersdorf<br />
· Reinhard Helling, Höhnerkamp 12,<br />
22559 Hamburg<br />
· Bernd & Bärbel Töppner, Kiefernweg 16,<br />
37520 Osterode<br />
· Stephan Tonteh, Wiesenhof 9,<br />
14478 Potsdam<br />
· Thomas Ost, Meisenweg 2,<br />
83209 Prien am Chiemsee<br />
· Susanne Engel, Rosenstraße 6,<br />
37197 Hattorf<br />
· Daniel Dietrich, Bühlstraße 4,<br />
72178 Waldachtal-Tumlingen<br />
· Klaus Gögel, Hauptstraße 10,<br />
67483 Kleinfischlingen<br />
· Klaus Pfaff, Maintal Straße 150,<br />
63743 Aschaffenburg<br />
· Oliver Poll, Höninger Weg 120,<br />
50969 Köln<br />
· Milan Lipensky, Kpt. Nalepky 1003,<br />
564 01 Zamberk, Czech Republic<br />
· Frank Rauschenbach, Am Drens 5,<br />
38547 Calberlah<br />
· Maik Hillesheim, Bürresheimer Straße 8,<br />
56645 Nickenich<br />
· Jörn Bernhardt, Eckerkamp 72,<br />
22391 Hamburg<br />
· Wilhelm und Doris Herren,<br />
Georgenstraße 16a, 64572 Büttelborn<br />
Sie möchten wissen, ob weitere Mitglieder<br />
der EBS-D in Ihrer Umgebung wohnen? Unser<br />
Vizepräsident H.J. Demmerle hat den<br />
Überblick. Fragen Sie Ihn nach Mitgliedern<br />
(hj.demmerle@bambus-deutschland.de,<br />
0 61 42 / 16 27 14) und er setzt sich mit diesen<br />
in Verbindung und fragt, ob sie an<br />
einem Kontakt Interesse haben. Ist dies der<br />
Fall, gibt er in einer Mail oder einem Anruf<br />
die Kontaktinformation an Sie weiter. Und<br />
schon kann der Erfahrungsaustausch unter<br />
<strong>Bambus</strong>liebhabern beginnen.<br />
����� ��������������<br />
alle Mitglieder, die den Mitgliedsbeitrag für 2008 immer noch nicht überwiesen<br />
haben, werden noch einmal angeschrieben und erhalten erst das<br />
<strong>Bambus</strong> Journal nach Eingang des Mitgliedsbeitrages.<br />
Alle ausländischen Mitglieder möchte ich bitten, über die<br />
Int. Bank Account Number DE74 5075 0094 0027 0010 68<br />
Swift-Bic. HELADEF1GEL<br />
den Betrag zu begleichen. Gebühren gehen zu Lasten des Verursachers.<br />
Viel Spaß beim Lesen des Journals, einen wunderschönen Sommer und viel Freude mit<br />
Ihren Pflanzen.<br />
Edeltraud Weber<br />
Geschäftsstelle<br />
gute Gründe für eine EBS-Mitgliedschaft<br />
1. Als EBS-Mitglied nehmen Sie in Europas größter <strong>Bambus</strong>gesellschaft am internationalen<br />
Wissensnetzwerk teil und erfahren damit aus erster Hand mehr über <strong>Bambus</strong> als<br />
Zier- und Nutzpflanze, Baustoff, Kunstobjekt u.v.m.<br />
2. Im <strong>Bambus</strong> Journal kommen international anerkannte Fachleute und Wissenschaftler zu Wort und<br />
berichten über Neuigkeiten aus der Welt des <strong>Bambus</strong>. Das Journal ist nicht im Handel erhältlich –<br />
Mitglieder bekommen es druckfrisch ins Haus geliefert.<br />
3. In der EBS-D tauschen Mitglieder ohne kommerziellen Hintergrund ihre Erfahrungen aus. Dadurch<br />
können Sie von Raritäten erfahren, die im Handel noch nicht erhältlich sind.<br />
4. Mitglieder der EBS-Deutschland werden zu Besichtigungen und Führungen in Gärten und Parks<br />
eingeladen, die teilweise für die Öffentlichkeit unzugänglich sind.<br />
5. Mitglieder der EBS-Deutschland können diverse Angebote nutzen, die Nichtmitgliedern vorenthalten<br />
sind (z.B. die praktische <strong>Bambus</strong> Journal-CD mit allen Ausgaben von 2000 bis 2005 u.a.m.).<br />
6. Als Mitglied der EBS-Deutschland profitieren Sie nicht nur von den vielen vereinsinternen Vorteilen<br />
wie z.B. dem EBS-Wissensnetzwerk oder dem Mitgliederbereich auf der Website der EBS-D. Durch<br />
die Vorlage Ihres Mitgliedsausweises erhalten Sie bei vielen Firmen Vergünstigungen die sich in<br />
barer Münze auszahlen.<br />
7. Private Kleinanzeigen im <strong>Bambus</strong> Journal (bis maximal 200 Zeichen) sowie die Veröffentlichung von<br />
Terminen sowohl im <strong>Bambus</strong> Journal als auch auf der EBS-Homepage sind für Mitglieder der EBS-<br />
Deutschland kostenlos.<br />
8. Gewerbliche Mitglieder veröffentlichen ihre firmenbezogenen Termine (Sonderschauen, Tage der<br />
offenen Tür, Jubiläen) im <strong>Bambus</strong>-Journal und auf unserer Homepage. So lernen alle Mitglieder<br />
immer wieder neue Betriebe kennen.<br />
9. Mit dem beim Beitritt ausgehändigten Mitgliedsausweis weist sich jedes Mitglied gegenüber der<br />
Unfallversicherung „Die Continentale“ als anspruchsberechtigt aus, falls die für unsere Mitglieder<br />
abgeschlossene Unfallversicherung in Anspruch genommen werden müsste.<br />
Name: Vorname:<br />
Name: Vorname:<br />
Straße:<br />
Straße:<br />
PLZ / Ort:<br />
Ort:<br />
Telefon: Fax:<br />
Hiermit ermächtige ich bis auf Widerruf die EBS Deutschland<br />
den Jahresbeitrag von z. Zt. o 35,– 2, o 50,– 2 bzw. o 20,– 2<br />
E-Mail:<br />
von meinem Konto Nr.<br />
Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft bei der EBS-Deutschland.<br />
Bank / Sparkasse: in:<br />
o Der Betrag von o 35,– 2 (für Einzelmitglieder) bzw. o 50,– 2<br />
(für Ehepaare) soll von meinem / unserem nebenstehend<br />
BLZ: einzuziehen.<br />
genannten Konto abgebucht werden.<br />
o Der Betrag von 20,– 2 gegen Nachweis nur für Schüler und<br />
Studenten bis 28 Jahre für die Dauer von 3 Jahren soll von<br />
Ort, Datum: Unterschrift:<br />
meinem nachstehend genannten Konto abgebucht werden.<br />
o Für Mitglieder im Ausland – der hohen Bankgebühren wegen –<br />
übersende ich den Betrag von 40,– 2 in bar / per Postanweisung.<br />
Bitte einsenden an:<br />
European Bamboo Society – Sektion Deutschland e.V.<br />
Geschäftsstelle · Edeltraud Weber<br />
Ort, Datum Unterschrift<br />
John-Wesley-Straße 4 · 63584 Gründau-Rbn.<br />
Mit der Veröffentlichung meines Namens und meiner Adresse im <strong>Bambus</strong>-Journal und im Mitgliederbereich unserer Website<br />
o bin ich einverstanden. o bin ich nicht einverstanden. (zutreffendes bitte ankreuzen) einzugsermächtigung<br />
27 <strong>Bambus</strong><br />
Journal
<strong>Bambus</strong>-Informationszentrum<br />
<strong>Bambus</strong>pflanzen für Heim und Garten<br />
Direktverkauf und Versand<br />
www.bambus-lexikon.de<br />
<strong>Bambus</strong>- und Granitartikel<br />
Ramhorsterstraße 1-2 · 31275 Lehrte-Steinwedel · Telefon 0 51 36 / 57 42 · Telefax 87 37 81<br />
www.bambus-info.de · service@bambus-info.de<br />
Austrieb von Phyllostachys iridescens (ein <strong>Bambus</strong> des Jahres). Halmdurchmesser: 6cm. Höhe: 9m.