EN 16001 und ISO 50001

Fazit
Die ISO 50001 ist eine logische Weiterentwicklung
der EN 16001. Im Prinzip sind die Standards
inhaltlich gleichwertig. Die ISO 50001
Anforderungen sind allerdings in der Regel klarer
und eindeutiger und damit besser – und
auditierbarer – formuliert, ohne zu sehr in reine
Bürokratie zu verfallen.
Der Energieplanungsprozess beruht auf einem
leicht veränderten, aber aus der Praxis heraus
sinnvollen und nachvollziehbaren Konzept. Eine
konkrete Methode zur Prioritätensetzung
(Energieaspekte) wird nicht mehr vorgeschrieben,
was sehr zu bedauern ist. Das Konzept
der Energiefaktoren ist weiter vorhanden, aber
ein wenig versteckt und in den geänderten
Planungsprozess eingebettet.
Die Einführung verbindlicher Energieperformanceindikatoren
(EnPI) ist sehr zu begrüßen.
Die konkrete Forderung nach Lebenszykluskosten
Betrachtungen ist ebenfalls eine sinnvolle
Weiterentwicklung.
Statt die Anforderungen von Benchmarks/Vergleichen
zu stärken (ein isolierter Energieverbrauch
sagt nichts aus, er muss immer
in Bezug gesetzt werden), wurden diese
Anforderungen gestrichen.
Sehr bedauerlich sind die reduzierten Anforderungen
an das Management auf allen Ebenen.
Dies ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet,
dass diese in der Praxis sehr schwer auditierbar
sind. Stattdessen wurden die Aufgaben der
obersten Leitung konkretisiert und die Position
des Energiemanagers gestärkt, sowie die Bildung
von Energieteams gefordert (allerdings
nicht konsequent).
Nach der Anerkennung der ISO 50001 als europäische
Norm ist es geplant, die EN 16001
zurückzuziehen. Daher wird empfohlen, das
Konzept der ISO 50001 bei der Implementierung
eines Energiemanagementsystems einzu-
setzen. Dies sollte idealerweise, um die Priorisierungsmethode
der Energieaspekte erweitert
werden.
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